KirchenZeitung 03/2012

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Nr. 3 I 19. Jänner 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

Bei der Arbeit drinnen, in anderen Lebensbereichen aber draußen – so leb(t)en viele „Gastarbeiter“.

Die dritte Generation ist heute durchwegs gut integriert, nicht so die erste

Vor 50 Jahren kamen die ersten „Gastarbeiter“ Österreich hat sie gerufen, aber kaum mehr als Arbeit und Lohn für sie gehabt: Die „Gastarbeiter“, wie die Arbeitnehmer/innen genannt wurden, die vor allem aus der Türkei und aus dem damaligen Jugoslawien kamen. Vor 50 Jahren begann die Geschichte der Gastarbeiter/innen in Österreich, als sich die Sozialpartner geeinigt haben, Menschen aus dem Ausland zum Arbeiten zu holen. Bis heute fühlen sich viele aus der ersten Gene-

ration der Zuwanderer aber in ihrem Arbeitsland nicht beheimatet. Integration ist ohne entsprechende Kenntnisse der Landessprache schwierig. Das Interesse aber, dass die Zugewanderten auch ihre Rechte kennenlernten und sich am allgemeinen Leben beteiligen konnten, war klein. So tut sich die Generation, die am längsten da ist, mit Deutsch am schwersten. Die nachfolgenden Generationen sind sprachlich und gesellschaftlich meist sehr gut integriert. Seite 6 und 7

BEGSTEIGER

3 Hochzeits-Trends. Die Kirche begleitet Paare in der Vorbereitung auf die Ehe. 9 Eberstalzell. Seit 15 Jahren in Rumänien engagiert. 10 Naher Osten. Muslimbrüder auf Siegeszug. 14 Zu Gast. Einsiedler mit 17. 21 Jugend. Beim ersten Linzer Theotag. 29 Kultur. „Es ist so laut in der Welt“, beklagt der Maler Karl Mostböck. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTAR

19. Jänner 2012

Das Wunder ereignet sich im Teilen

Ungesunde Rating-Hysterie Die US-amerikanische Ratingagentur Standard&Poor’s hat die Kreditbonität Österreichs und weiterer Euro-Länder herabgestuft. Darüber herrscht helle Aufregung in den Medien und in der Politik. Wer hat vor vier Jahren überhaupt gewusst, dass es diese Agenturen gibt. Im besten Fall Anleger, die sich auf das Rating verlassen haben und dann bei Ausbruch der Wirtschaftskrise feststellen mussten, dass die selbsternannten „Päpste“ des Finanzmarktes mit ihren Ratings keine der Blasen, die damals spektakulär geplatzt sind, vorhergesagt haben. Man sollte etwas gelassener mit den Gurus des Finanzkapitalismus umgehen, zumal sie gerade dort, wo es am nötigsten wäre, bei der Neuregelung der Finanzmärkte, verräterisch schweigen. Sie dienen nämlich zuerst dem Geld und nicht dem Gemeinwohl.

Die Schere zwischen Arm und Reich – so weisen Statistiken aus – geht immer weiter auseinander. Man meint damit, wie viel jemand verdient und was auf irgendwelchen Konten an Vermögen vorhanden ist. Nicht nur beim Geld ist es so. Es stimmt auch in Bezug auf die Zeit, die jemand zur Verfügung hat. Und wie beim Geld, so ist es auch bei der Zeit. Es gibt die Großzügigen, die zum Teilen ihrer Zeit bereit sind, und es gibt die Geizhälse, die alle Zeit nur für sich selber haben wollen. In diesen Wochen werden in den Pfarren Kandidatinnen und Kandidaten für die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen gesucht. Viele, die sich mit dieser Suche abmühen, machen dabei die erstaunliche Erfahrung: Zeit zu spenden sind vor allem Leute bereit, die ohnehin schon ein ge-

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

Möchte Einheit noch erleben Beim ökumenischen Empfang zum Auftakt der Weltgebetswoche stellte sich Arsenios Kardamakis den Vertreter/innen der christlichen Kirchen Österreich als neuer Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche vor.

Öfter mal herzhaft lachen

SUSANNE HUBER

höriges Maß an Zeit für andere geben. Selten trifft man auf jemanden, der viel Zeit hat und sagt: Ja. Ich mache mit, weil ich meine Zeit verwenden möchte. Das ist die andere Erfahrung: Dass jemand, der nur für sich selbst Zeit hat, bei sich selber – nur bei sich selber – bleibt. Bei der Zeit ist es wie mit jedem anderen Besitz: das Wunder ereignet sich im Teilen. Schließlich fängt auch das Leben mit einer Zellteilung an.

KOPF DER WOCHE: ARSENIOS KARDAMAKIS, METROPOLIT VON AUSTRIA

HANS BAUMGARTNER

HANS BAUMGARTNER

RUPPRECHT

Wann haben Sie das letzte Mal so richtig gelacht, aus vollem Herzen, prustend, bis die Tränen gekommen sind? Für all jene, bei denen es schon eine Weile her ist – das wäre doch ein guter Vorsatz für das noch sehr junge Jahr 2012: darauf zu achten, so oft wie möglich zu lachen; und zwar in Gesellschaft. Britische Biologen haben das wieder einmal bestätigt. Gemeinsames Lachen aus vollem Hals – grinsen zählt nicht – setzt Endorphine frei, die glücklich machen, die das Wohlbefinden steigern und Schmerzen lindern. Also, öfter mal herzhaft lachen, den Ernst des Alltags hinten anstellen, die Dinge mit Humor betrachten. Das bringt Freude in unser oft so hektisches Leben und erhellt die Stimmung.

KirchenZeitung Diözese Linz

Geboren wurde Arsenios Kardamakis am 31. Oktober 1973 in Iraklio auf Kreta. Und weil er schon als Bub Priester werden wollte, vermittelte ihn sein Dorfpfarrer an das Gymnasium der kirchlichen Akademie in Athen. Eine wichtige Rolle für seine „Ich hoffe sehr – ich bin ja noch jung – dass ich die Einheit der Kirchen noch erlebe. Ich weiß, das ist eine etwas kühne Ansage. Aber ich glaube fest daran – auch im Vertrauen auf den Geist Gottes – , dass es möglich ist.“ METROPOLIT ARSENIOS KARDAMAKIS

Berufung habe seine Großmutter gespielt, erzählt Kardamakis. „Sie hat mich schon als kleines Kind jeden Sonntag in die Kirche mitgenommen und damit mein Interesse geweckt.“ Nach seinem Theologiestudium in Athen und Thessaloniki kam Kardamakis nach Aachen, lernte neun Monate Deutsch und studierte anschließend mit einem vatikanischen Stipendium an der Universität Straßburg katholische Theologie und Kirchenrecht. „Ich hatte dadurch die Chance, die katholische Kirche von innen kennen und spüren zu lernen“, meint Kardamakis. Die Ökumene ist ihm ein Herzensanliegen, denn „schließlich beten wir bei jedem Gottesdienst um die Einheit der Christen.“ Prägende Erfahrung. Nach zwei Jahren als Seelsorger in Karlsruhe wurde Kardamakis 2004 zum Generalvikar der griechisch-orthodoxen Metropolie von Frankreich berufen. Ab 2005 war er auch einer der drei Sekretäre des Ökumenischen Rates der Kirchen in Frankreich. Die Erfahrungen in der orthodoxen Auslandskirche haben ihn sehr geprägt, sagt Kardamakis: „Da habe ich gelernt, panorthodox und ökumenisch zu arbeiten und zu denken. Vielleicht war das auch ein Grund, warum mich die Hl. Synode von Konstantinopel trotz meiner Jugend zum Metropoliten von Österreich gewählt hat.“ Am 4. Dezember hat er in Wien sein Amt angetreten.


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Im Gespräch 3

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Hochzeits-Trends – Doch kirchlich heiraten geht weit über den Hochzeitstag hinaus

Das wär es dann schon gewesen Heiraten wie in Hollywood. Das ist der Traum vieler Paare – wenn sie denn überhaupt ans Heiraten denken. Doch viele überfordern sich mit ihren Erwartungen an die Ehe. Die Kirche will Paare begleiten – damit der Hochzeitstag nicht schon der „schönste Tag“ des Lebens gewesen ist.

bieten muss und mit großem Aufwand und Pomp begangen wird. Aber Standesbeamte möchten sich ebenso wenig wie Seelsorger als bloße „Showmaster“ nach der Regie einer „Heiratsagentur“ eingespannt wissen. Es geht schließlich um einen lebensprägenden Rechts-Vorgang.

MATTHÄUS FELLINGER

Die Ressource der Liebeskraft. Leider, meint Harant, ist die Kirche bezüglich Eheverständnis in den letzten Jahrzehnten ziemlich stehen geblieben. Da wäre die Kirche den Menschen viel zu moralisierend gegenübergetreten. Aber es geht – so Harant – zuoberst um Liebe – und die „kommt von Gott und hört niemals auf“. „Die Liebeskraft ist eine unendliche Ressource im Leben“, sagt der Seelsorger, „aber man muss sie nutzen.“ Dann hätte sie Auswirkungen darauf, wie Paare miteinander kommunizieren, sich versöhnen, eine Kultur der Zärtlichkeit und Sexualität pflegen, wie sie mit den Kindern umgehen, eben in allem, was zum Leben gehört. Die Aufmerksamkeit der kirchlichen Ehepastoral zielt darauf hin, dieses Liebestalent zu entfalten – und nicht zu vergraben. Und viele Brautpaare – so die Erfahrung des Seelsorgers – erwarten von der Kirche auch, dass sie sie darin stärkt.

Heiraten nach schamanischem Ritus – oder so wie die Kelten. Für Menschen, die das Außergewöhnliche lieben, bieten sogenannte „Wedding-Agenturen“ ihre Dienste an. Mit immer ausgefalleneren Wünschen haben nicht nur Standesbeamte ihre liebe Not. Auch für die Kirche bedeutet diese „Hollywoodisierung“ des Heiratens eine Herausforderung. Überzogene Erwartungen. Beziehung, sagt Pfarrer Franz Harant, ist heute oft überfrachtet mit enorm hohen Erwartungen an den Partner und die Partnerin. Als Ehe-, Familienund Lebensberater stellt er fest: Die Leute überfordern sich mit diesen Erwartungen oft und sie scheitern an diesen überzogenen Ansprüchen aneinander. Ein Partner kann niemals Lebensinhalt sein – er kann nur wichtigster Mensch in der Lebenssituation sein. Ein Geschäft. Und auch das ist ein Trend: Leute setzen enormen Aufwand in den Tag ihrer Hochzeit. Viel Geschäft ist mit dem Rundum-Service ums Heiraten verbunden. Doch Franz Harant will gegen diese Trends nicht „wettern“ oder sie schlechtreden. Mehr erwartet er sich von Zusammenarbeit mit den verschiedenen Agenturen und entsprechenden Ausbildungseinrichtungen. Der Seelsorger ist inzwischen in die Ausbildung für „Wedding-Planner“ am Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) sowie in die „SagJa-Hochzeitsplaner-Akademie“ im Seeschloss Ort eingebunden, um dort den Sinn kirchlichen Eheverständnisses und auch des Ritus zu erschließen. In Wirklichkeit, meint Harant, wäre es traurig, wenn der Hochzeitstag schon der schönste Tag im Leben gewesen wäre. Damit viele schöne Tage folgen können, bietet die Kirche Begleitung an. Heiraten ist öffentliche Angelegenheit. Auch das will der Ehe- und Familienseelsorger ins Bewusstsein rücken: Die Eheschließung ist gewiss etwas sehr Persönliches, aber keineswegs etwas Privates. „Die kirchliche Trauung ist ein öffentlicher Akt, ein Rechts-

Heiraten ist mehr als nur ein schöner Hochzeitstag. WALDHÄUSL

akt“, betont Harant, und deshalb muss zumindest eine begrenzte öffentliche Teilnahme an einem öffentlichen Ort (Standesamt, Kirche) möglich sein. Immerhin rund 2500 Paare heiraten in Oberösterreich jährlich kirchlich, Tendenz in den letzten zehn Jahren sogar leicht steigend. An den Standesämtern sind es rund 4200 Ersteheschließungen im Jahr. In einer Kultur des Shoppens wird Heiraten oft als bloßes „Event“ gesehen, das alles

Begleitung für das Leben. Bei „Hochzeitsmessen“, wie zuletzt Anfang Jänner in Linz, versucht Franz Harant die Angebote von BEZIEHUNGLEBEN.AT ins Spiel zu bringen – und findet dafür Aufmerksamkeit und auch Dankbarkeit. Hochzeitsplaner sind eben nur für den einen Tag da. Um Beziehung auf Dauer spannend zu halten, braucht es Aufmerksamkeit über den Tag hinaus.

Kirche begleitet Paare Ehe.wir.heiraten. Die Diözese Linz bietet zur Vorbereitung auf die Ehe Partnerkurse für Brautpaare in unterschiedlichen Formen an, von einer eintägigen Seminarform (Ehe.wir.heiraten.aktiv), über eine Zweioder Dreitagesseminar (Ehe.wir.heiraten. kommunikativ) bis zum Intensivseminar, das sich auf acht Monate an acht ganzen Tagen erstreckt (Ehe.wir.heiraten.intensiv). Die Termine. Diözesane Abteilung Ehe und Familie, Kapuzinerstraße 84, 4021 Linz, www.beziehungleben.at. Hier sind auch die

Der Strauß, nicht die Liebe verblüht.

WALDHÄUSL

Adressen der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen in allen Regionen der Diözese Linz ersichtlich. X www.beziehungleben.at X www.kirchlichheiraten.at


4 Oberösterreich AUF EINEN BLICK

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KirchenZeitung Diözese Linz

Gemeinsames Papier von Kirche und Wirtschaft in Arbeit

Keine Gegensätze aufbauen Ein Porträtbild von Pauline Jaricot mit Rosenkränzen für jene, die sich der Gebetsaktion anschließen. MISSIO

Beim Neujahrsempfang der Oö. Wirtschaftskammer für Publizisten hob Kammerpräsident Rudolf Trauner das Miteinander hervor: „Wirtschaft und Soziales dürfen keine Gegensätze sein, auch Kirche und Wirtschaft nicht.“ Er wies auf die drei Forderungen des

Missio OÖ: Spenden und beten Die Französin Pauline Marie Jaricot (1799 – 1862) ist unter Österreichs Christen so gut wie unbekannt, sie gehört aber zu den großen Frauen der Kirche: Die Fabrikantentochter aus Lyon rief als Jugendliche im Jahr 1819 einen Missionsverein ins Leben, der Modellcharakter für nahezu alle weiteren Werke in ganz Europa hatte. Auch Missio Österreich steht in dieser Tradition. Die Mitglieder des international ausgerichteten „Werkes der Glaubensverbreitung“, wie der Verein in Lyon genannt wurde, verpflichteten sich, täglich ein Gesätz des Rosenkranzes zu beten und wöchentlich einen Sou zu spenden. Jariocots Idee wird zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Als sie 1862 stirbt, sind 2,5 Millionen Franzosen, 15 Prozent der Bevölkerung, Mitglieder des Werks. Zum Gedenken des 150. Todestages von Pauline Jaricot haben Missio OÖ Diözesandirektor Heinz Purrer und P. Norbert Kuschel OCD am 9. Jänner 2012 einen Gottesdienst gefeiert, den Schüler/innen des Musikgymnasiums Linz mitgestaltet haben. Missio möchte die Gebetsaktion von Pauline Jaricot wieder beleben. Wer sich beteiligen möchte, erhält Informationen unter www.missio.at oder Tel.:0732/77 26 76-11 45.

„Vorzeigemodell“ im Brüder-Spital Als „Vorzeigemodell“ bezeichnete der Staatssekretär für Integration, Sebastian Kurz, bei seinem Besuch bei den Barmherzigen Brüdern in Linz das Projekt SPES (Sprachund Entwicklungsscreening). In Zusammenarbeit mit oberösterreichischen Kinderärzten wurden anlässlich der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen über 4000 Kinder im Alter von zwei und drei Jahren hinsichtlich ihrer Sprachentwicklung untersucht. Darunter befanden sich 1000 Kinder mit Migrationshintergrund.

Staatssekretär Sebastian Kurz (2. v. li.), Primarius Dr. Johannes Fellinger, Mag. Peter Ausweger und Fr. Engelbert W. Raab vom Konventhospital der Barmherzigen Brüder Linz. BBLINZ

Oö. Wirtschaftskammerpräsident Dr. Rudolf Trauner. CITYFOTO

oberösterreichischen Sozialethikers P. Johannes Schasching SJ hin, denen er sich voll und ganz anschließen kann: „Wirtschafte sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht.“ Trauner erwähnte auch die laufenden Gespräche zwischen Kirche und Wirtschaftskammer in Oberösterreich. Ergebnis soll eine gemeinsame Stellungnahme „Kirche und Wirtschaft“ sein, ähnlich dem Manifest für Gerechtigkeit, das 2010 von Kirche, Arbeiterkammer und Gewerkschaft erarbeitet wurde. Einen Zeithorizont möchte Trauner nicht nennen: „Noch geht es ein wenig hin und her, im Prinzip sind wir aber auf einer Linie.“ J.W.

Festgottesdienst zum Bischofsjubiläum Vor 30 Jahren, am 17. Jänner 1982, hat Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB die Bischofsweihe empfangen. Am Sonntag, 22. Jänner 2012, um 10 Uhr feiert die Diözese Linz das Weihejubiläum im Linzer Mariendom und lädt alle dazu herzlich ein. Die Eucharistiefeier wird vom Domchor mit der „Zauberflötenmesse“ und mit Volksgesang gestaltet. Im Anschluss an die Feier werden zu den Gesprächen am Domplatz warme Getränke gereicht (siehe KIZ Nr. 2).

Gott, die Schöpfung, der Plan Es gibt drei zeitliche Fenster, in denen ein Mensch in seinen grundlegenden Verhaltensmustern geprägt wird: in der Schwangerschaft, den ersten fünf Lebensjahren und in der Zeit der Pubertät. Mit dieser These sorgte der Theologe und Mediziner DDr. Johannes Huber bei der diesjährigen Severinakademie der Forums St. Severin am 10. Jänner für viel Diskussionsstoff. Die dort geprägten Beziehungsmuster ließen sich in späteren Phasen nur sehr schwer ändern, meinte er. Die Frage, ob die Welt einen Bauplan und somit einen Architekten habe – so der Vortragstitel –, lässt sich nach Hubers Ansicht nicht in die eine oder andere Richtung

Univ.Prof. DDr. Johannes Huber ist Reproduktionsmediziner in Wien. DIÖZESE

beantwoten. Er plädiert aber für eine Achtung der jeweiligen Position gegenüber. Die Frage nach den „Bauplänen der Schöpfung“ müsse offen bleiben, alles andere wäre „intellektuell unredlich“. „Einen Weltenbaumeister anzunehmen ist intellektuell nicht unredlich, wenngleich es für ihn keinen Beweis gibt“, so Huber.


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Oberösterreich 5

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Altes aufbereitet

Österreich soll keinen Atomstrom importieren

Grauer Strom GLOBAL 2000 fordert ein Verbot des Handels mit „Strom unbekannter Herkunft“ und das Verbot direkter Atomstromimporte. In Österreich stammen fast 15 Prozent des in Haushalten und Industrie bezogenen Stroms aus „unbekannter Herkunft“, im Fachjargon „Graustrom“ genannt. GLOBAL 2000 stellte auch Berechnungen vor, wonach der Verzicht auf Atomstrom für die Stromlieferanten keine erhöhten Kosten bedeuten würde. Die Mütter gegen Atomgefahr das Anti-Atom-Komitee und atomstopp haben zum Atomstromgipfel am Montag, 16. Jänner mit GLOBAL 2000 und Greenpeace ein Importverbot von Atomstrom verlangt. Um

Über dem Kühlturm des deutschen AKW Mühlheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz steht ein Regenbogen. OKAPIA/THOMAS FREY

diese Forderungen zu unterstreichen, haben die oö. Anti-AKWAktivist/innen am Tag des Gipfels vor dem Bundeskanzleramt demonstriert. Ein Verbot von Atomstromimporten würde die

Wirtschaftlichkeit von AKWProjekten verschlechtern. Vielleicht, so hoffen die AKW-Gegner/innen, entschließen sich die Betreiber, die Ausbaupläne für Atomkraftwerke aufzugeben.

Für den Abfall bestimmte Produkte aufzubereiten und in Geschäften wieder zu verkaufen, ist die Idee der ReVital-Shops. Der erste wurde vor zwei Jahren eröffnet. Landesrat Rudi Anschober, sozial-ökonomische Initiativen und der Landesabfallverband arbeiten zur Umsetzung der Idee zusammen. Nun nehmen bereits 57 Altstoffsammelzentren Waren für ReVital an, prüfen diese und geben geeignete Geräte (insbesondere ElektroAltgeräte) an fünf BearbeitungsEinrichtungen weiter. Verkauft werden die aufbereiteten Produkte an zehn Standorten – in Braunau, Altmünster, Leonding, Linz, Mattighofen, Eferding, Rohrbach, Schlüßlberg, Schärding und Steyr.

Zu den vielen Einrichtungen, die sich um ein gutes Miteinander bemühen, gehört der „Dialog“

Sie setzen auf den Dialog Eltern mit und ohne Migrationshintergrund sind zu den Elterncafé-Treffen im Familienzentrum „Dialog“ in der Melicharstraße in Linz eingeladen. Es ist eines der Angebote, die der Familienbund hier in Linz und an verschiedenen anderen Standorten bietet. ERNST GANSINGER

Die Veranstaltungen wie Erste-Hilfe-Kurse für Kinder, die wöchentliche Spielgruppe, Zeichen-Workshops, ein Familienwandertag, die Lernbetreuung, Deutschkurse für Anfänger sowie die vielen Beratungsangebote werden gerne angenommen. Etwa von jenen vier Frauen und einem Mann aus der Serbischen Republik Bosnien (Republika Srpska), die mit ihren Kindern fast regelmäßig in die Melicharstraße kommen. „Wenn wir etwas brauchen, Ivica kennt sich aus“, bringt es eine der Frauen auf den Punkt, warum sie gerne zum Austausch, aber auch zur Abklärung vieler Fragen hierherkommt. Ivica Stojak, der selbst nach Österreich zugewandert ist, kennt die Probleme von Migrant/innen und weiß in vielen sozialen und rechtlichen

Fragen Bescheid. Und er ist überzeugt: „Integration ist keine Einbahn. Die Menschen sollten sich auf den Weg zueinander machen. Brauchtum kennenlernen. Auf dem Weg zueinander sind gemeinsame Unternehmungen hilfreich. So sind Stojak und das Familienzentrum „Dialog“ bemüht, ein buntes Programm zu bieten. Das Eintauchen in den „Höhenrausch“, der Gang ins Lentos bzw. ins Ars Electronica Center gehören da ebenso dazu wie das Kerzenziehen im Advent und die Nikolofeiern. Unser Brauchtum sollten nach Österreich zugewanderte Menschen kennenlernen können, ist eine Überlegung, nach der Stojak das Programm zusammenstellt. Alle Angebote leben davon, dass sie von In- und Ausländern wahrgenommen werden Oase der Begegnung. Die Verantwortlichen übersetzen „Dialog“ mit Begegnung, Kommunikation, Information, Service und Miteinander. In diesem Sinn wird auch 2012 wieder auf Dialog gesetzt! X http://www.ooe.familienbund.at/de/familienzentrum-dialog.html

Natur erleben Die österreichischen Naturparke feiern heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Mittlerweile gibt es 47 solcher Naturparke – charakteristische Naturlandschaften, in denen Naturschutz gelebt wird. Die Parke erstrecken sich über eine Gesamtfläche von 500.000 Hektar. In Oberösterreich gibt es zwei: den Naturpark Mühlviertel und den Naturpark Obst-Hügelland. X www.naturparke.at

Krankenstände Betrug die Krankenstandsquote in Österreich im Jahr 1980 4,8 Prozent, so lag sie im Jahr 2011 nur noch bei 3,5 Prozent, in Oberösterreich mit 3,1 Prozent sogar darunter. Mit diesen Zahlen weist die Arbeiterkammer OÖ. den Vorwurf des „Krankenstand-Missbrauchs“ , den WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner erhoben hatte, zurück. Laut Trauner wären 235.000 Krankenstandstage in Oberösterreich ungerechtfertigt.


1961 kamen die Sozialpartner Raab und Olah überein, den Arbeitskräftemangel durch ausländische Arbeitskräfte auszugleichen. 1964 wurden dazu mit der Türkei, 1966 mit Jugoslawien Abkommen getroffen. – Bis 1975 kamen 265.000 Menschen nach Österreich. Sie wurden Gastarbeiter genannt, wurden aber oft nicht gastlich aufgenommen. ERNST GANSINGER

Nermina Imamovic's Vater kam 1970 aus Bugojno in Bosnien nach Linz. Eigentlich wollte er in die USA, um Geld zu verdienen. Der Weg dorthin führte über Österreich. Und weil das viel näher zu seiner Heimat war, blieb er hier. Er bekam eine Arbeit und hat eine Wohnung gefunden. Dann kam auch seine Frau. 1972 holten sie die beiden Kinder nach. Sie waren bis dahin bei der Großmutter geblieben. Nermina spricht ausgezeichnet Deutsch, ihre Eltern nicht. Für sie war es bis zur Pensionierung nicht klar, ob sie in Österreich bleiben. Und sie sind auch heute hier nicht zu Hause, aber daheim in Bosnien auch nicht.

Am Anfang stand Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Sreten Mladenovic kam am 12. September 1973 mit dem Gastarbeiter-Bus in Steyr an. „Ich war jung, hatte eine Arbeit, wollte die Welt sehen, mehr verdienen.“ Der Plan war, nach ein, zwei Jahren zurück in die serbische Heimat zu gehen – 190 Kilometer westlich von Belgrad an den Fluss Trna. – Aber es kam anders: Heirat, zwei Kinder, ein wechselhaftes Arbeitsleben lang in Österreich. Zu seiner Herkunfts-Heimat, in der er ein Haus gebaut hat, pflegt er eine wehAuch in Jugoslawien stürmte und drängte in den Achtziger-Jahren die Jugend. Das Foto stammt aus der Zeit der Zwischen-Rückkehr der Imamovic-Kinder nach Bosnien . PRIVAT

mütige Urlaubs-Beziehung. Österreichischer Staatsbürger wurde er, seine Frau und die Kinder nicht. Zu viele Gefühle, nicht dazugehören zu dürfen, stehen dem im Weg. Heimweh – wohin? Kudret Özbilgin kam 1973, ihr späterer Mann Yilmaz schon 1972 nach Österreich. Arbeitssuche und Geldverdienen war auch bei ihnen das Motv. In Bad Schallerbach, wo Frau Kudret arbeitete, lernten sich die beiden kennen, heirateten 1976, bekamen drei Söhne. Kudret ist österreichische Staatsbürgerin, ihr Mann Yilmaz nicht. Seine Sehnsucht gilt der Herkunftsheimat, der Türkei. Seine Frau, eine Kurdin, hat bei längeren Aufenthalten in der Türkei Heimwehgefühle – nach Wels, nach Österreich. Hier ist der Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen. Versäumtes Deutsch. In vielem sind die drei Familiengeschichten verschieden, in zwei Dingen aber sehr ähnlich: Sie alle haben sich der Arbeit verschrieben, waren immens fleißig. Und sie alle haben erlebt, dass Kennt-


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Thema 7

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Träume

Kudret Özbilgin ist gerne in ihrer kurdischen HerkunftsHeimat, aber gerne wieder in Österreich. PRIVAT

die Arbeit

Die Eltern von Nermina Imamovic sind seit 1970 in Österreich. PRIVAT

Träumen erzählt auch Kudret Özbilgin: Sie würde ein Buch über ihr Leben schreiben. Ein Kapitel würde vom Glück handeln, in Österreich Freunde zu haben, und vom Stolz auf ihre österreichische Schwiegertochter.

nisse der deutschen Sprache ein Schlüssel für gelingende Integration wären. Darin aber hat sie das Gastland Österreich im Stich gelassen. Sie wollten ja bald wieder zurückgehen. Es schien für die Menschen aus der Türkei und Jugoslawien also nicht notwendig, Deutsch zu lernen. Yilmaz Özbilgin, den es auch heute noch anstrengt, Deutsch zu sprechen, meint, Österreich hätte dafür sorgen müssen, dass die Gastarbeiter zuerst eine paar Monate einen Deutschkurs besuchen und erst dann die Arbeit aufnehmen. Aber sie kamen sofort in Arbeitspartien, in denen sie im Wesentlichen unter sich waren. Barrieren. So waren viele von ihnen auch in ihren Rechten uninformiert. Kudret Özbilgin erzählt etwa, dass sie bei der Geburt des ersten Sohnes keine Ahnung hatte, dass ihr Karenzzeit zugestanden wäre. Sie blieb beim Kind ohne diese Absicherung. Und es ist ihr auch entgangen, dass ihre Firma sie jedes Mal gekündigt hat, wenn sie im Sommer auf Urlaub ging, um sie dann wieder neu anzustellen: Sprachbarrieren sind Rechtsbarrieren.

Die „Gastarbeiter“ der ersten Zeit sind gekommen, nicht um zu bleiben, wie Nermina Imamovic sagt. Sie alle wollten wieder zurückgehen und sich eine bessere Zukunft gestalten. So ist es auch verständlich, dass Nermina und ihr älterer Bruder nach einigen Jahren in Linz von den Eltern wieder zur Großmutter nach Bosnien geschickt wurden, um die weitere Schullaufbahn in der Heimat zu absolvieren. Aber die Eltern kamen nicht nach. Die Heimat hatte keine Arbeit. So zogen die Kinder um 1990 wieder nach Österreich. Heute ist Nermina Beraterin bei „migrare“, dem Zentrum für Migrant/innen in Linz. Noch immer erfahren Zugewanderte Hürden und Ablehnung. Aber es gibt heute auch Einrichtungen, die unterstützen. Als Nermina 1972 nach Österreich kam, leistete der Staat Österreich keine Unterstützung. Private haben mit ihr in der Schule und im Hort Deutsch gelernt. Nun ist Nermina längst in Österreich beheimatet, Bosnien ist ihr auch Heimat. Die Eltern dagegen sind nie wirklich in Österreich gelandet. „Sie haben immer etwas müssen. Sie haben sich nie entscheiden können.“ So mussten sie in Österreich bleiben, Bosnien bot keine Verdienstaussichten. In der Pension gibt es nun keine Angebote – zum Deutschlernen etwa, aber dafür werden sie wohl auch zu alt. Und Bosnien bleibt ihr Traum. Von

Schmerzliche Erfahrungen

Oben: Sreten Mladenovic. KIZ/EG Unten: Nermina Imamovic. PRIVAT

Schmerzliche Erfahrungen machte Sreten Mladenovic. Er hatte zwei Arbeitsunfälle. Nach dem ersten wurde ihm eine 19-prozentige Invalidität zuerkannt. Ab 20 Prozent hätte es Unterstützung gegeben. Der zweite Arbeitsunfall führte nach drei erfolglosen Operationen in die vorzeitige Pension. I-Pension bekommt er keine, weil ein Gutachter meinte, sein Leiden sei schicksalhaft, nicht durch die Arbeit hervorgerufen. Und eine dritte schlimme Erfahrung machte er erst jüngst: Ihm wurde die Wohnbeihilfe gestrichen.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

Tanzen als Zeichen der Offenheit STENOGRAMM Wels-Stadtpfarre. Die Pfarrgemeinderatswahl am 18. März wirft in den Gemeinden Oberösterreichs bereits ihre Schatten voraus. Der Pfarrgemeinderat (PGR) der Stadtpfarre Wels hat die Vorwahlzeit genutzt und die ganze Gemeinde kürzlich zu einem Brunch eingeladen. Zahlreiche Kirchenbesucher/innen fanden den Weg ins Pfarrzentrum, wo sie ein großes Frühstück erwartete. Sämtliche PGR-Mitglieder hatten Köstlichkeiten, vom Frühstücksspeck bis zu Suppen und Gugelhupf, herbeigeschafft und zu einem Buffet aufgebaut. Mit frischem Gebäck, Schinken, Käse und Eiern wurde den Besucher/innen die Pfarrgemeinde schmackhaft gemacht. Dass der Brunch ein weiterer Ansporn ist für Kandidat/innenvorschläge, erhofft sich nun der Pfarrgemeinderat. Eine rege Beteiligung bei der Kandidatensuche und der PGR-Wahl soll die Basis für eine gute Arbeit während der nächsten fünfjährigen PGR-Periode sein.

Bereits zum zehnten Mal veranstalten die katholische Pfarre Linz-Hl. Geist und die evangelische Pfarrgemeinde Dornach einen gemeinsamen Ball. Er bietet die Möglichkeit, einander auf gesellschaftlicher Basis näherzukommen. „Die Zusammenarbeit

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ist gleichberechtigt, auch wenn wir der deutlich kleinere Partner sind“, sagt der evangelische Pfarrer Ortwin Galter. „Es gibt generell kaum Berührungsängste, und eigentlich auch nichts Trennendes“, betont Pastoralassistentin Ursula Jahn-Howorka. Die gemeinsa-

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me Veranstaltung ist ein Zeichen der Offenheit der beiden christlichen Gemeinden, wodurch man einen besonders großen Personenkreis ansprechen kann. u Der Ball findet am Fr., 27. Jänner in Linz, Volkshaus Dornach statt, Einlass ist ab 19 Uhr. FOTOLIA/KLEMENS OEZELT

Gebetswoche für die Einheit der Christen

Verwandelt durch den Glauben Linz - Methodistische Kirche. Gastgeberin beim diesjährigen Gottesdienst der christlichen Kirchen für die Einheit der Christen ist die evangelisch-methodistische Kirche. Die Methodistenkirche steht in der Tradition der anglikanischen und reformatorischen Kirchen. Weltweit gehören 70 Millionen Menschen den methodistischen Kirchen an. Das bekannteste Werk der methodistischen Kir-

che in Linz ist das sozial- und heilpädagogische Zentrum „Spattstraße“. Das Motto der heurigen Gebetswoche ist dem 1. Korintherbrief entnommen: „Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an Jesus Christus.“ u Evangelisch-methodistische Kirche, Wiener Straße 260, Donnerstag, 26. Jänner 2012, 18.30 Uhr.

Der Verein ETMO ist für Tansania engagiert

Hilfe schenkt Begegnung Molln. Bischof Ludovick Minde aus Tansania ist in Molln kein Fremder. Er hat in der Pfarre Ferienaushilfe geleistet, und der Verein ETMO unterstützt seit Jahren regelmäßig Projekte in seiner Diözese Kahama. Einen kurzen Besuch in Molln nutzte der Bischof, um sich für alle Hilfe aus Oberösterreich zu bedanken und um Beiträge für den Bau einer Internatsküche der „Queen of Family Girl's Secondary School“ zu bitten. Sehr beeindruckt war der Bischof von der Besichtigung der Glaswerkstätten im Stift Schlierbach.

Bischof Minde mit dem Mollner Ministranten Konrad Rußmann. ETMO


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

19. Jänner 2012

PFARRIMPULSE

Über den eigenen Tellerrand hinausschauen

Pfarre Eberstalzell hilft in Rumänien seit 15 Jahren Nicht um sich selbst wollte die Pfarre Eberstalzell kreisen, als 1994 „500 Jahre Pfarrkirche“ gefeiert wurde. Nachdem man ein Haus im kroatischen Friedensdorf MIR finanziert hatte, beschloss der Pfarrgemeinderat einstimmig weiterzumachen – so nahm die Rumänienhilfe ihren Anfang.

X Wer sich für das „kulinarische Heimatbuch“ interessiert, kann es im Pfarramt St. Johann am Wald bestellen: Tel. 07743/82 12 (15 Euro Spende erbeten).

JOSEF WALLNER

Der Nikolaustag 1996 ist für die Pfarre Eberstalzell ein denkwürdiges Datum: Da brachten Vertreter der Pfarre eine erste Rate von 50.000 DM in den rumänischen Ort Blaj, um zum Kirchenbau beizutragen. Seither ist die Unterstützung für Rumänien nicht mehr abgerissen, erzählt Johann Pramhaas, Mann der ersten Stunde und Motor der Aktivitäten bis heute. Nach dem Kirchenbau sind Unterstützungen für ein Jugendheim, Waisenhaus und Behindertenheim nach Rumänien geflossen. „Man lernt nach und nach interessante Leute kennen, denen man auch gerne hilft“, sagt Pramhaas, der Werkmeister war und seit 2004 in Pension ist. Die Arbeit geht der „Osthilfe Eberstalzell“ nicht aus. Inzwischen ist sie auch für Kenia und Ghana engagiert. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Seit 1996 wurden 312 Tonnen Hilfsgüter mit über 100 Lieferungen in den Osten und nach Afrika transportiert. Allein im Jahr 2011 haben 30 Eberstalzeller/innen und Helfer/innen aus den Nachbargemeinden an 205 Tagen im Dienste der Osthilfe gearbeitet. Allein 750 Rollstühle wurden versandt.

Die Osthilfe Eberstalzell stellte Spielgeräte zur Verfügung, damit Pfarrer Sorin in Cetatea de Balta einen gemeinsamen Spielplatz für rumänische Kinder und „Zigeunerkinder“ errichten konnte – ein wichtiger Beitrag zum Zusammenleben. PRIVAT

Erfolge machen Mut. Getragen wird das Engagement der Osthilfe-Aktivisten von der ganzen Pfarre. Als finanzielles Standbein wurde ein monatlicher Pfarrkaffee ins Leben gerufen, der von den einzelnen Ortschaften durchgeführt wird. Mit den Einnahmen können Transporte finanziert werden, die trotz der großzügigen Hilfe einer Reihe von Firmen viel Geld kosten. „Die vielen gut abgeschlossenen Projekte sind eine Stärkung und machen Mut weiterzutun“, sagt Johann Pramhaas. X Am Samstag, 21. Jänner 2012 (Pfarrsaal, 19.30 Uhr) gibt die Osthilfe Eberstalzell einen Rückblick auf 15 Jahre Arbeit für die Menschen in Rumänien, Kenia und Ghana.

Arbeitsgemeinschaft (AG) „Rumänienhilfe im Dekanat Molln“

Wiedergefundene Hoffnung 5000 Ärzte gingen in den Westen, das Gehalt der Lehrer wurde um 40 Prozent gekürzt – die soziale und wirtschaftliche Situation ist für die rumänische Bevölkerung katastrophal. Der Beitritt des Landes zur EU im Jahr 2007 hat wegen der vorgeschriebenen Sparmaßnahmen die Lage eher verschärft. Darum ist der Einsatz der AG „Rumänienhilfe im Dekanat

St. Johann am Walde. Die Pfarre hat vor knapp einem Jahr mit ihrem Kochbuch „Saiga Hans kocht“ einen Bestseller gelandet. Die erste Auflage mit 2000 Stück ist bereits vergriffen, freut sich Pfarrseelsorger Diakon Anton Baumkirchner, sodass ein Nachdruck notwendig wurde. Von der zweite Auflage, die nun herausgegeben wurde, sind ebenfalls schon wieder mehr als 150 Exemplare verkauft.

Molln“ wichtiger denn je. Seit 20 Jahren unterstützen sie Projekte vor Ort: aktuell die Caritasarbeit von Pfarrer Georg Kobor im Banat, die Wernberger Schwestern im Dorf Tirol und das Tageszentrum für Straßenkinder „Wiedergefundene Hoffnung“ in Bocsa. Die Mitglieder der Rumänienhilfe sind aber nicht nur die Gebenden, sie fühlen sich selbst als Beschenkte.

Im Zentrum „Wiedergefundene Hoffnung“ haben die Kinder einen geregelten Tagesablauf. AG MOLLN

Linz-Stadtpfarre. Während in der Öffentlichkeit die Kirchenaustrittszahlen und die Gründe dafür diskutiert werden, gibt es gleichzeitig beeindruckende Lebenszeugnisse von erwachsenen Flüchtlingen, die für sich Jesus entdeckt haben und sich voll Begeisterung taufen ließen. So empfingen in der Stadtpfarre Linz am „Fest der Taufe Jesu“ (8. Jänner 2012) zwei Männer aus Afghanistan die Taufe. Der 21-jährige Mohammad Ali begründet seine Konversion vom Islam zum Christentum: „Durch meinen Onkel aus den USA habe ich ein bisschen das Christentum kennengelernt. Als ich nach Europa kam, habe ich angefangen, die Bibel zu lesen. Dann bin in die Kirche gegangen, habe mit dem Pfarrer geredet und ihm gesagt, dass ich mich gerne taufen lassen möchte. Der Pfarrer hat mich Herrn Paulus Kenner vorgestellt, von dem ich mehr über das Christentum erfahren habe. Dafür bin ich sehr dankbar. Meine alte Religion hatte in meiner Heimat nur mit Krieg und Aggressivität zu tun, Jesus aber hat gesagt: Liebe deinen Nächsten. Das hat mich einfach begeistert.“ Paulus Kenner bereitet afghanische und persische Konvertiten auf die Taufe vor. Seine persische Website enthält Infos über das Christentum: www.persisch-katholisch.at


10 Thema

19. Jänner 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Muslimbrüder sind auf Siegeszug Am 25. Jänner vor einem Jahr hat die Revolution in Ägypten begonnen. Die ersten freien Wahlen im Land sind so gut wie abgeschlossen. Das Endergebnis wird voraussichtlich Ende Februar erwartet. Doch am Sieg der Muslimbrüder dürfte sich nichts mehr ändern. Ob sie das Land in eine demokratische Richtung führen werden, bleibt abzuwarten. Der ägyptische Kardinal und Patriarch Antonios Naguib nimmt zur Wahl in Ägypten und zur Bedeutung des Wahlergebnisses für Christen im Land Stellung. INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Die Mehrheit der Menschen in Ägypten hat sich bei den Parlamentswahlen den Muslimbrüdern zugewandt. Ihr Sieg ist so gut wie sicher. Was sagen Sie zu diesem Ergebnis?

Antonios Naguib, ägyptischer Kardinal und koptisch-katholischer Patriarch von Alexandrien, ist das Oberhaupt der mit Rom unierten koptisch-katholischen Kirche. Er wurde 1935 in El-Minya, einer Stadt 250 Kilometer südlich von Kairo, geboren. 1960 ist er zum Priester geweiht worden, 1977 zum Bischof der Diözese El-Minya. Antonios Naguib studierte katholische Theologie, Religions- und Bibelwissenschaften in Rom. 2006 wurde er vom Heiligen Synod der koptisch-katholischen Bischöfe zum Patriarchen gewählt. Papst Benedikt kreierte ihn 2010 zum Kardinal. KIZ/HUBER

Patriarch Antonius Naguib: Das Wahlergebnis müssen wir akzeptieren, denn die Mehrheit der ägyptischen Bevölkerung hat den Islamisten ihre Stimme gegeben und das zählt. Man muss verstehen, dass der größte Teil der Menschen in Ägypten bewusst nur auf die religiösen Elemente achtet. Die Islamisten haben die Wahl dementsprechend als eine Wahl für oder gegen den Islam präsentiert. Zentral ist die religiöse Komponente eines islamischen Staates. So wird klar, dass die Mehrheit der Ägypterinnen und Ägypter – 90 Prozent der 88 Millionen Einwohner des Landes sind Muslime – die Muslimbrüder oder die Salafisten und nicht die liberalen oder säkularen Parteien gewählt haben. Sie wollen, dass der Islam im Land bleibt. Abgesehen von einigen Intellektuellen versteht der Großteil der ägyptischen Bevölkerung nur die religiöse Sprache und Denkweise und die wird von den religiösen islamischen Führern gelenkt. Was bedeutet ein Wahlsieg der Muslimbrüder für die Christen?

Patriarch Antonius Naguib: Wir Christen unterstützen jene Parteien, die sich für Demokratie, für Gleichheit und Menschenrechte als Basis für den Staat und die Gesetzgebung einsetzen. Sie sind bei der Wahl leider weit ins Hintertreffen geraten. Wir hof-

fen, dass es unter den als gemäßigt geltenden Muslimbrüdern für die acht bis zehn Millionen Christen in Ägypten keine dramatischen Verschlechterungen geben wird. 2011 hat die Al Azhar Universität in Ägypten, die als höchstes führendes religiöses Institut des sunnitischen Glaubens gilt, sich in einer Erklärung für einen modernen demokratischen und konstitutionellen Staat ausgesprochen, in dem auch die Rechte anderer Religionen anerkannt werden. Das sind positive Aspekte, auf die wir bauen und hoffen. Würden die radikalen islamistischen Salafisten gewinnen, wären wir besorgter. Derzeit sind wir in einer kritischen Phase des Übergangs. Es hängt viel davon ab, wie die neue Verfassung ausgearbeitet wird. Steht im Mittelpunkt das Hauptziel der Revolution nach Gleichheit, Würde und Menschenrechten, dann wird der demokratische Prozess Schritt für Schritt vorangehen. Wenn sie aber nach radikalen islamistischen Sichtweisen, Visionen und Einflüssen ausgeführt wird, werden wir eine Orientierung nach islamischen Vorstellungen haben. Immer wieder kam es seit Beginn der Revolution in Ägypten zu Anschlägen radikaler Islamisten auf christliche Kirchen. Man hört, dass viele Christen Ägypten verlassen wollen ...

Patriarch Antonius Naguib: Nach dem Sturz Mubaraks sind Christen und Muslime voller Euphorie gemeinsam für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden auf die Straße gegangen. Doch nach dem Erfolg der Revolution sind


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

19. Jänner 2012

Ägypten hat gewählt. In drei Etappen sind von 28. November 2011 bis 11. Jänner 2012 die ersten freien Parlamentswahlen über die Bühne gegangen. REUTERS

mehr und mehr radikale islamistische Gruppen aufgetaucht, die es früher schon gab und die von den Medien unterstützt wurden. Die Gewalt gegen Christen nahm zu und die Zahl jener, die das Land verlassen haben und verlassen wollen, steigt. Wir versuchen unsere Leute davon zu überzeugen, zu bleiben. Allerdings teile ich nicht die Befürchtungen jener, die glauben, diese Auswanderungen führen zu einem Ende des Christentums in Ägypten. Ich bin überzeugt davon, dass das nicht geschehen wird. Selbst wenn eine halbe Million oder eine Million Christen Ägypten verlassen, wird es immer noch sieben bis neun Millionen Christen im Land geben, die nicht die Möglichkeit haben auszuwandern. Sie werden jede Situation annehmen, auch wenn die Lage der Christen, die derzeit mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist, noch schlimmer wird, was wir nicht hoffen. Was steckt hinter der Gewalt gegen Christen?

Patriarch Antonius Naguib: Die Auseinandersetzungen fangen gewöhnlich mit einem persönlichen Streit zwischen zwei Personen oder zwei unterschiedlichen kleinen Gruppen von Christen und Muslimen an. Und plötzlich wächst dieser Streit und eskaliert, weil einige radikale fanatische Islamisten solche Situationen absichtlich für ihre eigenen Zwecke nutzen und sie als religiöse Konflikte zwischen Christen und Muslimen auslegen. So wird eine Kluft zwischen den beiden Religionen suggeriert. Sicherheitskräfte, Polizei und Re-

gierung hätten alles dafür tun müssen, die Gewalt zu stoppen, die Schuldigen vor Gericht zu bringen und sie zu verurteilen. Aber das ist tragischerweise bis heute noch nicht geschehen. Das ist auch der Grund, warum sich diese Gewalt gegen Christen ständig wiederholt. Wir können sagen, hinter dieser Gewalt gegen Christen steckt etwas Organisiertes, das von irgendeiner hohen radikalen islamistischen Machtposition ausgeht. Was sind Ihre Wünsche für Ägypten?

Patriarch Antonius Naguib: Mein Wunsch für alle Menschen in unserem Land ist, dass es gelingt, einen modernen demokratischen Staat zu schaffen, in dem es eine Verfassung und eine Gesetzgebung gibt, in der die Menschenrechte eingehalten werden; einen Staat, in dem es möglich ist, dass sich die ägyptischen Bürgerinnen und Bürger trotz unterschiedli-

cher Kultur und Religion gegenseitig in Würde, Respekt und Verständnis akzeptieren können. Nur in solch einer Atmosphäre können wir ein friedliches Leben führen. Probleme bestehen ja nicht nur zwischen Christen und Muslimen. Die Wahl hat gezeigt, wie schlecht und gespannt das Verhältnis zwischen den Muslimbrüdern und den Salafisten ist. Nicht nur in Ägypten, weltweit sind die höchsten radikalen Islamistenführer sehr gebildet, haben großteils Universitätsabschlüsse in den verschiedensten Bereichen. Es ist nicht eine Sache des Diploms, sondern eine Sache des Denkens, der religiösen Geistes- und Herzensbildung, der Aufgeschlossenheit, der inneren Werte und Einstellungen. Muslime als auch Christen müssen daran arbeiten, den Weg der Demokratie einzuschlagen und zu gehen. Das bedeutete viel aktive Arbeit und Bewusstseinsbildung.

Parlamentswahlen in Ägypten Das vorläufige Ergebnis der Parlamentswahlen in Ägypten zeigt, dass die gemäßigten Muslimbrüder mit ihrer Partei der Freiheit und Gerechtigkeit mit 45 Prozent der Stimmen vor der AlNour-Partei der radikalen islamistischen Salafisten mit 25 Prozent der Stimmen liegt. Liberale und säkulare Parteien sind weit abgeschlagen. Den „keineswegs überraschenden“ Ausgang der Wahlen erklärte Elmar Kuhn, CSI-General-

sekretär, mit mangelnder Bildung. Etwa 42 Prozent der Ägypter seien Analphabeten, gerade viele auf dem Land lebende Bürger hätten ihre „Bildung“ in den letzten 30 Jahren primär in den Moscheen gefunden – meist von saudisch geschulten „extrem-islamischen“ Imamen. Durch Sozialprogramme in der Landbevölkerung und in den Slums hätten sich die Muslimbrüder und Salafisten ein großes Renommée erworben.


12 Panorama STENOGRAMM n Menschenrechte. Den Einsatz Österreichs für die Menschenrechte, insbesondere für die Religionsfreiheit, würdigte der Päpstliche Nuntius, Erzbischof Stephan Zurbriggen, anlässlich des Neujahrsempfangs

Nuntius Stephan Zurbriggen kritisiert Europa-Verdrossenheit. FJR/A

19. Jänner 2012

Rekordbesuch bei Pastoraltagung „Jugend geht ab“

„Wir müssen lieben, was Jugendliche lieben“ Die Österreichische Pastoraltagung, die unter dem Titel „Jugend geht ab“ vom 12. bis 14. Jänner in Salzburg/St. Virgil stattfand, konnte gleich zwei „Rekorde“ verzeichnen: Noch nie haben so viele Interessierte (über 500) teilgenommen; noch nie waren so viele junge Leute darunter. Damit zeigte sich: Jugendpastoral ist nicht nur ein Thema, das unter den Nägeln brennt; Jugendpastoral ist auch ein Anliegen, für das sich viele in der Kirche Österreichs engagieren. Das konnte man auch am ausgesprochen regen Interesse am „Markt-

n Burjan-Gedenken. Im Vorfeld der Seligsprechung von Hildegard Burjan am 29. Jänner hielt der ÖVP-Klub am Dienstag eine Festsitzung ab. Er erinnerte dabei an das sozial- und frauenpolitische Engagement Burjans.

platz“, wo unterschiedlichste Jugendeinrichtungen ihre Arbeit präsentierten, sehen. Wenn die Jugend wirklich die „Gegenwart und nicht erst die Zukunft“ der Kirche sein soll, wie es „Pastoralbischof“ Alois Schwarz formulierte, dann muss die Kirche noch einiges lernen und wagen. Darauf verwiesen die durchwegs spannenden Referate. Mit dem Don-BoscoWort „Wir müssen lieben, was die Jugendlichen lieben – dann beginnen sie vielleicht zu lieben, was wir lieben“, setzte Erzbischof Kothgasser den „Schlusspunkt“.

Kirchenzeitungen unterstützen PGR-Wahl

des Bundespräsidenten für die in Österreich tätigen Diplomaten. Zugleich rief er zum Einsatz gegen eine „mancherorts verbreitete Europa-Verdrossenheit“ auf und machte auf die Folgen des „Arabischen Frühlings“ aufmerksam, der für viele Menschen „nicht nur positive Auswirkungen“ habe. Europa habe hier eine besondere Verantwortung, an demokratischen Entwicklungen mitzuarbeiten. n Marboe gestorben. Kardinal Schönborn, Weihbischof Krätzl und der Vorsitzende der Männerorden Österreichs, Propst Fürnsinn aus Herzogenburg, würdigten den am 12. Jänner verstorbenen Ernst Wolfram Marboe als einen selbstbewussten und engagierten Christen, der seine Überzeugung auch in der Welt der Medien und der Kunst gelebt habe. Marboe war ein „typischer Vertreter der nachkonziliaren Kirche“, der offen und diskussionsfreudig auf andere zugegangen sei. Marboe war von 1961 bis 1993 für den ORF, darunter neun Jahre als Programmintendant tätig. Gemeinsam mit Kurt Bergmann hat er „Licht ins Dunkel“ erfunden.

KirchenZeitung Diözese Linz

Kardinal Schönborn mit dem Generalsekretär der Österreichischen Kirchenpressekonferenz, Heinz Finster (Graz), und Hans Baumgartner, Leiter der Kooperationsredaktion (li.). FJR

Superintendent Lothar Pöll von der evangelischmethodistischen Kirche tritt für ein verstärktes gemeinsames Auftreten der Kirchen in gesellschaftlichen Fragen ein. KIZ/EMK

Vergangene Woche überreichten Vertreter/innen der österreichischen Kirchenzeitungen Kardinal Christoph Schönborn das gemeinsam zur Unterstützung der Pfarrgemeinderatswahl am 18. März produzierte Magazin „inpunctolebensnah“. Es lag in einer Auflage von 316.000 Exemplaren allen Kirchenzeitungen bei und wird in einer Reihe von Diözesen zusätzlich auch als „Motivationsimpuls“ während der Kandidat/innensuche eingesetzt. Schönborn bedankte sich für die Initiative der Kirchenzeitungen, die damit die hohe Bedeutung der Pfarrgemeinderäte unterstreichen. Produziert wurde das Magazin von der Kooperationsredaktion und der MarketingKooperation der Kirchenzeitungen von Linz, Eisenstadt, Feldkirch und Innsbruck.

Kirchen sollen schlagkräftiger auftreten

Marsalek: Ein Beispiel der Menschlichkeit

Anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Jänner) hat sich der Superintendent der methodistischen Kirche, Lothar Pöll, für ein schlagkräftigeres gemeinsames Auftreten der Kirchen in Österreich ausgesprochen. Die Kirchen müssten in wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen verstärkt Stellung beziehen. Deshalb, so Pöll, bemühe sich der Ökumenische Rat der Kirchen derzeit um den Aufbau entsprechender Strukturen. Der ÖRK hat durch das gemeinsame Sozialwort der Kirchen, die Beteiligung am Österreich-Konvent und die Kritik an der Ausländerfeindlichkeit mehrfach „Flagge“ gezeigt.

Am Freitag vergangener Woche gedachte die Republik Österreich des am 9. Dezember verstorbenen Hans Marsalek. Er war einer der letzten Überlebenden des KZ Mauthausen und war maßgeblich am Aufbau von Archiv und Museum der KZ-Gedenkstätte beteiligt. Als Lagerschreiber hatte er unter Einsatz seines Lebens vielen Mithäftlingen das Leben gerettet. Der Linzer Altbischof Maximilian Aichern würdigte bei der Gedenkstunde Marsalek als Beispiel der Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. Er rief dazu auf, sein Erbe durch den unermüdlichen Einsatz für die Menschenwürde und die Menschenrechte für alle fortzuführen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

19. Jänner 2012

Zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti trägt der Wiederaufbau erste Früchte: Die Salesianer eröffnen eine neue Schule.

JUGEND EINE WELT

Haiti: Salesianer eröffnen neue Schule Die Salesianer Don Boscos eröffnen in wenigen Wochen in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince eine neue Schule. Standort der neuen Schule ist Cité Soleil, einer der größten Slums Lateinamerikas. Dort erhalten künftig 600 Kinder und Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen eine Ausbildung. Zwei weitere Schulzentren mit angeschlossenen Landwirtschaftsprojekten sollen in Croix-desBouquets im Zentrum des Landes und in Fort

Liberté im Norden entstehen, wie das internationale Hilfswerk „Jugend Eine Welt“, Projektpartner der Salesianer Don Boscos und der Don-Bosco-Schwestern, mitteilte. Allein im geplanten Schulkomplex der Don-BoscoSchwestern in Croix-des-Bouquets sollen 11.500 Kinder und Jugendliche eine Ausbildung erhalten. Am 12. Jänner 2010 wurde Haiti von einem folgenschweren Erdbeben erschüttert. Innerhalb weniger Minuten ka-

Heiliges Land soll von FAO: Kampf gegen Minen geräumt werden Hunger oberste Priorität Die US-amerikanische private Organisation „Roots of Peace“ will das Heilige Land von Landminen räumen lassen. Die Kampagne ist am 6. Jänner in Bethlehem und der Ortschaft Husan eröffnet worden. Mit der Minen-Entfernung werde ein Spezialunternehmen in den kommenden Wochen beginnen, erklärte der israelische Direktor der Organisation, Dhyan Or, der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Nach Angaben von „Roots of Peace“ liegen in Israel und Palästina rund 1,5 Millionen nicht detonierte Sprengkörper. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem begrüßte unlängst in einer Mitteilung die Initiative.

Der neue Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO, der Brasilianer José Graziano da Silva, hat die Ausrottung des Hungers in der Welt als oberstes Ziel der UN-Organisationen in seiner Amtszeit bezeichnet. Dieses Ziel könne die FAO aber nicht alleine erreichen, so Graziano da Silva bei einer Pressekonferenz in Rom. Es bedürfe einer transparenten und demokratischen Zusammenarbeit mit allen Mitgliedsstaaten der FAO, mit anderen UN-Organisationen und mit dem privaten Sektor. Gegenwärtig hungern laut FAO weltweit rund 925 Millionen Menschen. Graziano da Silva kündigte eine Reform der FAO an.

men mehr als 250.000 Menschen ums Leben, nahezu zwei Millionen verloren ihr Zuhause. „Bis heute hat sich das Land davon kaum erholt“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von „Jugend Eine Welt“. „Der Wiederaufbau wird noch Jahre dauern, doch er trägt auch schon erste Früchte.“ „Jugend Eine Welt“ konnte bisher nach eigenen Angaben 2,2 Millionen Euro für die Nothilfe und den Wiederaufbau in Haiti zur Verfügung stellen.

WELTKIRCHE Burma. Die burmesische Regierung hat die Todesstrafe ab sofort abgeschafft. Stattdessen wird nun die Verurteilung zu lebenslanger Haft eingeführt. Kirchenvertreter begrüßen diese Entscheidung, die die Menschenrechte sowie das Recht auf Leben respektiere. Bibel-App. Die Bibel in der katholischen Einheitsübersetzung gibt es jetzt auch als App für iPod und iPhone. Das neue App enthält den vollständigen Text der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments. Für Popsänger Justin Bieber wäre die Welt ohne Jesus Christus „ein verlorener Ort“. „Ich bin stolz, Christ zu sein“, sagte der 17-Jährige der deutschen Zeitung „Bild am Sonntag“. Er bete jeden Tag für seine Familie, seine Freunde und seine Fans, so der Sänger. REUTERS


14 Zu Gast

19. Jänner 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Neue Perspektiven als Einsiedler. Patrick Seidl (17) blickt vom Turm des Mariendoms auf die Linzer Innenstadt. KIZ/PS

Der 17-jährige Lehrling Patrick Seidl erzählt über sein Motivation, als Jugendlicher zum Einsiedler zu werden

Einsiedler mit 17 Jahren Der 17-Jährige ist der jüngste Eremit, der je in der Türmerstube des Mariendoms gelebt hat. Auch wenn das einige Freunde verrückt finden, Patrick bestärkte es, zu seinem starken Gottesglauben zu stehen. PAUL STÜTZ

395 Stufen führen hinauf in die Einsamkeit in 68 Meter Höhe, die Rückzug vom alltäglichen Trubel verspricht. Hier einmal eine Woche zu verbringen, hat sich Patrick Seidl schon lange erträumt. Mit 17 Jahren hat er seinen Wunsch nun erfüllt und ist der jüngste Eremit, der je im Mariendom gelebt hat. „Mich haben Kirchtürme und die Konstruktion von Glockenstühlen bereits als Kind fasziniert“, erzählt Patrick. Dazu kommt, dass der Linzer Aug in Aug mit dem Mariendom arbeitet. „Der Dom ist wunderschön. Und von oben hat man den schönsten Blick auf Linz“, sagt er. Nur einen

Einsamkeit in 68 Meter Höhe und auf 9 m2. Patrick Seidl in der Türmerstube des Doms. KIZ/PS

Steinwurf von Österreichs größter Kirche entfernt macht Patrick Seidl im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern eine Lehre zum Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger. So logisch es für Patrick war, sich eine Woche als Eremit zurückzuziehen, so wenig Verständnis erntete der Jugendliche von den meisten seiner Freunde. „Die haben gesagt, dass ich spinne, verrückt bin und dass ich ohne Radio, Fernsehen, und Handy durchdrehen werde.“ Eremit und Außenseiter. Probleme mit der Einsamkeit hatte Patrick Seidl als Turmeremit jedenfalls nie, wie er betont. „Wirklich allein habe ich mich auch nie gefühlt. Man hört ständig das sanfte Rauschen der Stadt. Und dann gibt es auch noch die Kirchenglocken, die jede Stunde läuten. Das gibt ein Gefühl der Geborgenheit.“ Während draußen die Winterstürme um den Mariendom fegten, hat der junge Linzer die Zeit mit Beten und dem ausführlichen Studium der Bergpredigt verbracht. Im Dom hat der junge Linzer zudem bewusst das Gespräch mit den anderen Gläubigen gesucht. Patrick: „Das war viel leichter als im normalen Alltag, wo die Leute sich meistens sehr abkapseln.“ Diese Tage haben gestärkt. Lange und intensiv hat der 17-Jährige in der Türmerstube über seine Probleme nachgedacht, denn mit seinem deutlichen Bekenntnis zu Gott habe er oft eine Außenseiterposition. „Ich bin in meinem Freundeskreis der Einzige, der einen starken Gottesglauben hat und nicht nur

am Sonntag in die Kirche geht, weil es halt Brauchtum ist“, glaubt er. „Mittlerweile bin ich ganz froh, anders zu sein. Die Tage als Eremit haben mich bestärkt, zu meinem starken Glauben zu stehen“, sagt Patrick. Nur Party, Saufen und Sex. Er kritisiert, dass es in der Gesellschaft keine Werte mehr gebe. Seine Altersgenossen hätten nur Party, Saufen und Sex im Sinn. „Das ist nicht meine Welt“, sagt Patrick Seidl. Ihn stört, wenn den Leuten alles egal ist. „Wir müssen wieder besser mit den Gottesgaben umgehen“, sagt er. Er selbst setzt diesen Vorsatz um, indem er etwa kein Fleisch mehr isst. Obwohl er mit Loretto und dem AufbruchJugendzentrum in Wilhering Gleichgesinnte gefunden hat, will er auch Menschen, die mit seinem intensiven Glauben weniger anfangen können, nicht meiden. „Das bringt nichts, dass jeder sein Revier hat und die Christen immer auf einem Fleck beisammen picken. Mir tut es auch gut, unter Leuten zu sein, die über den Glauben anders denken als ich.“

Turmeremit Das Projekt Turmeremit, das im Zuge der Kulturhauptstadt Europas Linz 2009 entstanden ist, wurde aufgrund des Erfolgs weitergeführt. Wer den jüngsten Turmeremiten kontaktieren möchte, kann dies unter E-Mail: patrick-seidl@ gmx.at tun.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

19. Jänner 2012

Viel Zusammenhalt für die Pfarre Ein ganzes Dorf kümmert sich in Grafenschachen um die Lebendigkeit der Pfarre. Pfarrgemeinderat Franz Wagner über Zusammenhalt, Kompromissfähigkeit und Glaubensprozesse. GERALD GOSSMANN

Franz Wagner hat ihn noch erlebt. Den Typus Alleinherrscher unter den Pfarrern. Er kann sich an wenige Kompromisse und viele Alleingänge erinnern. Aber das ist lange her. Heute sitzt er an seinem eigenen Schreibtisch im Pfarrhof, kümmert sich um die Finanzen. Im Grunde auch um das Wohl der Pfarre. Entscheidungen werden heute in Grafenschachen zwar auch nicht ohne Pfarrer gefällt. Aber der Pfarrgemeinderat, der 28 Mitglieder umfasst, hat ein gewichtiges Wort. Seit kurzem ist Grafenschachen Bestandteil eines Seelsorgeraums, der Pfarrer wohnt nicht mehr im Ort. Seitdem kommt dem Pfarrgemeinderat eine noch größere Rolle zu. Zusammenhalt. Franz Wagner war Bankstellenleiter in Grafenschachen. 40 Jahre lang. Dass er sich heute um die Finanzen der Pfarre kümmert, lag auf der Hand. Knapp 1300 Einwohner zählt die Gemeinde. Und während in manchen Städten freiwillige Mitarbeiter verzweifelt gesucht werden, reißen sich die Grafenschachener darum. „Bei Pfarrfesten können wir uns vor Helfern nicht erwehren“, sagt Franz Wagner. „Wir sehen einen inneren Wert darin. Und je mehr mitarbeiten, umso mehr schweißt das die Pfarrgemeinde zusammen.“ Die letzten Jahre wurde viel renoviert. Viel Arbeit für eine kleine Pfarrgemeinde. „Es helfen auch Leute mit, die wenig Bezug zur Pfarre haben.“ Wird ein Maurer benötigt, kommt einfach einer, weil er helfen will. Zusammenhalt spiele überhaupt eine große Rolle im Dorf. In den Familien, in der Ortschaft, unter Nachbarn, in der Pfarre. Gewachsen sei das über Jahrzehnte. Man half sich auf den Feldern, beim Hausbau, warum also nicht auch um die Pfarrgemeinde zu erhalten. Kirchenaustritte gibt es in Grafenschachen so gut wie keine. „Nur wenn Pendler nach Wien ziehen, verlieren sie auch den Bezug zur Pfarre“, erzählt Wagner. „Wer in der Dorfgemeinschaft verankert ist, tritt nicht aus.“

Kompetenzbereich. Franz Wagner auf seinem Arbeitsplatz im Pfarrhof Grafenschachen.

Sanfter Druck. Kirche habe in Grafenschachen noch viel mit Tradition zu tun. Viel sei anerzogen, der Glaube komme erst später im Leben dazu. „Ich bin erst, nachdem ich verheiratet war, draufgekommen, dass einem der Glaube auch eine Stütze sein kann.“ Franz Wagner erinnert sich noch an seine Mutter, die ihn jeden Sonntag in die Kirche schickte, zum Ministrieren. „Ich bin durch den sanften Druck meiner Mutter, dem man nicht ausgekommen ist, in die Kirche hineingewachsen.“ Auch durch den damaligen Pfarrer, der nur ein paar Häuser weiter wohnte als Franz. Die Wagners hatten eine Gemischtwarenhandlung. Der Dorftreffpunkt. Der Pfarrer war ständiger Gast. „Wenn etwas zu tun war, hat der Herr Pfarrer immer mich gefragt, weil ich der Bub war, der am nächsten zur Kirche gewohnt hat.“ Beim Holzschneiden, beim Glockenläuten, beim Einsegnen. Manchmal gab es dafür Süßigkeiten. „Nein sagen hab’ ich mich aber nicht getraut. Da sitzt in unserer

Glaube. Mitten drin Serie: Teil 3 von 4

GOSSMANN

Küche der Schuldirektor, der Herr Pfarrer und der Großvater. Da macht man, was einem angeschafft wird.“ Viele Kompetenzen. Heute hat Franz Wagner mehr Handlungsspielraum. „Wir können die Pfarre nahezu eigenständig führen.“ Der neue Pfarrer ist keiner vom alten Typus, konzentriert sich auf die Seelsorge. Der Pfarrgemeinderat hat viele Kompetenzen. Franz Wagner trägt die Verantwortung gerne. „Die Pfarre steht wirtschaftlich auf gesunden Beinen“, sagt er stolz. „Bei uns wird jede Investition durchdacht. Wir müssen uns etwas leisten können, damit wir es anschaffen.“ Das sei auch der große Unterschied zwischen Kirche und Privatwirtschaft. „Dort muss alles schnell gehen, in der Kirche wird alles ruhiger angegangen.“ Vieles gehe eben nicht von heute auf morgen, glaubt Wagner. Auch strukturelle Änderungen. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn man aufgrund einer momentanen Stimmung alles verändert. Es soll alles schön wachsen, damit es Bestand hat.“ Vom Wohnraum zum Arbeitsraum. Franz Wagner hält gerne an Bewährtem fest. Auch damit, dass der Pfarrer nicht mehr im Ort selbst wohnt, musste er sich erst anfreunden. Heute sieht er auch positive Aspekte darin. Die ehemaligen Wohnräume des Pfarrers sind nun Arbeitsräume. Einer davon ist seiner.


SONNTAG

X. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 22. Jänner 2012

Prophetischer Sturschädel ,Jona im Fischbauch’ ist ein faszinierendes Bild! Anziehend und verführerisch, besonders in Zeiten der Überforderung. Jona, der vor einem Auftrag Gottes davongelaufen ist, hat plötzlich drei Tage Auszeit im Fischbauch und viel Zeit zum Zwiegespräch mit seinem Auftraggeber. Dann – der Fisch spuckt ihn an Land – hat er wieder „festen Boden“ unter seinen Füßen. Und Jona, der charmante Sturschädel, marschiert los, nach Ninive.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Jona 3, 1–5.10

1 Kor 7, 29–31

Markus 1, 14–20

Das Wort des Herrn erging zum zweiten Mal an Jona: Mach dich auf den Weg, und geh nach Ninive, in die große Stadt, und droh ihr all das an, was ich dir sagen werde. Jona machte sich auf den Weg und ging nach Ninive, wie es der Herr ihm befohlen hatte. Ninive war eine große Stadt vor Gott, man brauchte drei Tage, um sie zu durchqueren. Jona begann in die Stadt hineinzugehen; er ging einen Tag lang und rief: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott. Sie riefen ein Fasten aus, und alle, Groß und Klein, zogen Bußgewänder an. [. . .] Und Gott sah ihr Verhalten; er sah, dass sie umkehrten und sich von ihren bösen Taten abwandten. Da reute Gott das Unheil, das er ihnen angedroht hatte, und er führte die Drohung nicht aus.

Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer, wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! [. . .] Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.


KirchenZeitung Diözese Linz

10. 12. 2011

WORT ZUM SONNTAG

Produktive Auszeit Es lohnt sich, das kleine Jonabuch im Ganzen zu lesen. Jona bekommt von Gott den Auftrag, der großen verkommenen Stadt Ninive ein Strafgericht anzudrohen. Zunächst sieht es so aus, als würde er sich auf den Weg machen. Im letzten Moment überlegt er es sich anders. Seine Verweigerung bringt ihn und andere mit ihm in dramatische Situationen. Schließlich landet er im Bauch eines großen Fisches.

JANA STRICKER, 11 JAHRE, BAD ISCHL

Wenn die Propheten einbrächen Wenn die Propheten einbrächen durch Türen der Nacht mit ihren Worten Wunden reißend in die Felder der Gewohnheit – Ohr der Menschheit du nesselverwachsenes, würdest du hören?

Jona im Fischbauch – schon als Kind hat mich dieses Bild fasziniert! Es hat in meinen Augen nichts Bedrohliches, sondern, ganz im Gegenteil, etwas Anziehendes, geradezu Verführerisches. Besonders in Zeiten der Überforderung, die wir alle kennen. Als Pfarrer muss ich immer vorne stehen. Ich lasse mich auf Menschen mit ihren so unterschiedlichen Lebensgeschichten ein. Ich begegne innerer Anspannung und äußeren Widerständen. Manchmal wird es richtig chaotisch und es ist zum Davonlaufen. Ich weiß, dass ich mit derartigen Erfahrungen nicht alleine bin. Eltern erzählen mir, wie es sie freute, dass zu den Feiertagen die ganze Familie beisammen war. Dazu die Freunde der „Kinder“, ein volles Haus. Zwischendurch sagt der Mann zur Frau: „Es ist wunderschön, dass sie alle da sind. Aber wenn sie weg sind, wechseln wir das Türschloss aus.“ Das ist die Sehnsucht nach dem Fischbauch als einer produktiven Auszeit. Wir sollten uns solche Zeiten freiwillig nehmen, bevor sie uns aufgezwungen werden. Der Prophet Jona ringt im Bauch des Fisches mit seinem göttlichen Auftraggeber. In einem Zwiegespräch, das drei Tage und drei Nächte dauert, gewinnt er Klarheit. Der Fisch speit ihn an Land. Er hat wieder festen Boden unter den Füßen. Diesmal schlägt er die vorgesehene Richtung ein. Gott wird trotzdem noch einiges an Hartnäckigkeit und Humor brauchen, um mit dem prophetischen „Sturschädel“ sein Ziel zu erreichen: dass die große Stadt umkehrt und alle, Menschen und Tiere (vgl. Jona 4, 11) in ein neues und gutes Leben finden.

ZUM WEITERDENKEN Jeder und jede von uns hat seine persönliche Berufungsgeschichte. Ich kann sie aufschreiben oder einer Person meines Vertrauens erzählen.

Ohr der Menschheit du mit dem kleinen Lauschen beschäftigtes, würdest du hören?

CHRISTIAN ÖHLER ist Pfarrer in Bad Ischl – St. Nikolaus und Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion OÖ. Den Autor erreichen Sie unter

AUS EINEM GEDICHT VON NELLY SACHS

u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben IN KÜRZE Neu ab 2012 Die Textänderungen in der Bundeshymne und die Rettungsgasse sind die bekanntesten Gesetzesänderungen. Hier eine kurze Auswahl weiterer Neuerungen, die das Jahr 2012 bringt. Familie. Mit der Novelle zum Kinderbetreuungsgeldgesetz wird die Zuverdienstgrenze beim einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld und der Beihilfe zum pauschalen Kinderbetreuungsgeld von 5.800 Euro auf 6.100 Euro erhöht. Dadurch wird unselbstständig erwerbstätigen Eltern neben dem Bezug des Kinderbetreuungsgeldes weiterhin eine geringfügige Beschäftigung ermöglicht. Für selbstständig Erwerbstätige bringt die Einführung eines pauschalen Zuschlages von 30 Prozent ebenfalls eine Erleichterung. Gleichbehandlung. Große Unternehmen sind bereits seit 31. Juli 2011 dazu verpflichtet, Einkommensberichte intern vorzulegen und dadurch für mehr Lohntransparenz und -gerechtigkeit zu sorgen. Die Verpflichtung wird abhängig von der Unternehmensgröße stufenweise umgesetzt und mit 1. Jänner gilt sie auch für Betriebe ab 500 Beschäftigten. Ebenfalls neu sind die Sanktionen, die bei einer Nicht-Angabe des Mindestgehalts in Job-Inseraten drohen. Vereinsrecht. Bei Schadensfällen aufgrund leichter Fahrlässigkeit haften die Ehrenamtlichen nicht mehr mit dem Privatvermögen. Spenden. Ab 2012 werden weitere Spendenempfänger vom Finanzministerium als absetzbar zugelassen. Vor allem Umweltschutzorganisationen, Tierheime und Feuerwehren kommen dazu. Post. Bis 31. Dezember 2012 müssen alle alten Briefkästen endgültig gegen Hausbrieffachanlagen ausgetauscht sein.

19. Jänner 2012

Aus der Praxis: Elena und Karl wollen sich scheiden lassen. Elena ist dabei die trennende Kraft. Sie kommt in die Familienberatung bei Gericht. „Ich will nicht, dass

KirchenZeitung Diözese Linz

Karl die Fürsorge für Katharina (drei Jahre) bekommt!“, teilt sie mit, als sie den Raum betritt. „Er hat sich ja bisher auch kaum um seine Tochter gekümmert.“

Kinder haben auch bei Trennung Anspruch auf beide Elternteile

Elternschaft ist unkündbar Wenn Menschen im Rahmen einer Scheidung in die Beratung kommen, sind sie meist total verunsichert, hilflos, traurig und wütend. Die große Frage ist, wie Eltern nach der Scheidung ihre Verantwortung für ein Kind weiterhin ausüben können. Elena und Karl haben nun die Aufgabe, den hauptsächlichen Aufenthaltsort/Wohnort des Kindes, die Obsorge (gemeinsam oder allein) und eine Besuchsregelung zu klären. Wichtig für das Kind ist, dass die Eltern gemeinsam eine gute Lösung finden. Diese kann am besten in der Familienberatung oder in der Mediation erarbeitet werden.

Miteinander statt gegeneinander – zum Wohl des Kindes sollte eine friedliche Lösung gefunden werden. WALDHÄUSL

Das Kind braucht Vater und Mutter. Je klarer ihm das zugesichert wird und je mehr es von beiden Eltern hat, umso weniger leidet ein Kind unter der Trennung der Eltern. Aber auch Vater und Mutter haben große Vorteile von guten Besuchsvereinbarungen und einer aktiven gemeinsamen Elternschaft (gemeinsamen Obsorge): Die Verantwortung für das Kind wird von zwei Personen getragen. Die Mutter muss Entscheidungen nicht alleine treffen. Gemeinsam getroffene Entscheidungen sind tragfähiger. Der Vater kann seine gesamte väterliche Kompetenz leben, denn viele Väter entwickeln nach einer Trennung ein verstärktes Engagement für ihre Kinder. Damit kooperative Elternschaft nach einer Scheidung/Trennung gelingt, sollten einige Grundsätze eingehalten werden. Verzicht auf Krieg und Rache. Eine gute Vereinbarung entsteht nur, wenn beide Eltern auf Krieg und Rache verzichten. Natürlich ist

man nach einer Trennung in seinem Leben erschüttert und erlebt eine Ausnahmesituation. Es ist hilfreich, wenn jeder Ex-Partner für sich eine Vertrauensperson sucht (z.B. Ehe-, Familien- und Lebensberater/in, Psychotherapeut/ in), mit welcher er/sie Raum und Zeit für alle Gedanken, Gefühle, Verletzungen, Wunden, Rachegedanken etc. bekommt. Sinnvoll ist auch, sich in der Beratung auf die Suche nach dem eigenen Anteil am Scheitern der Beziehung zu machen, nicht in Schuldzuweisungen stecken zu bleiben und aus einem destruktiven Machtkampf auszusteigen. Hier ist Disziplin gefragt. Eine gute Trennung ist ein Kunstwerk. Suche nach konstruktiven Lösungen. Elena meint: „Er hat ja schon bisher nur das Gegenteil von dem gewollt, was ich wollte. Wie sollen wir da zu einer gemeinsamen Vereinbarung kommen?“ Kinder sind so einem Machtkampf ausgeliefert: Wenn die Eltern streiten, spielt sich dieser Konflikt auch im Kind ab. Zudem fühlt sich das Kind zwischen Vater und Mutter hin und her gerissen bzw. zerrissen. Kinder, deren Eltern hingegen im Rahmen einer Trennung bei der Klärung von Obsorge und Besuchsregelungen zu guten Lösungen kommen und einen friedvollen Umgang pflegen, ermöglichen ihren Kindern auch ein Aufwachsen in Frieden. Das Eigene (Ego) zurückstellen. Zum Wohl des Kindes sollten Eltern ihre eigenen Verletzungen und Wunden zurückstellen oder in einem eigenen Prozess versuchen, diese aufzuarbeiten. Dabei müssen Eltern auch anerkennen, dass die eigenen Interessen nicht immer die des Kindes sind. Nur wenn beide Eltern versuchen, das Problem aus der Sicht des Kindes zu betrachten, können sie herausfinden, was für das Kind die beste Lösung ist. ANDREA HOLZER-BREID DIPL. EHE-, FAMILIEN- UND LEBENSBERATERIN, LINZ

X Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


Bewusst leben 19

19. Jänner 2012

AUFGETISCHT

Symptome ernst nehmen, Ursachen abklären

Wenn Kinder Kopfweh plagt Bis zum 15. Lebensjahr haben 90 Prozent aller Kinder bereits Erfahrungen mit Kopfschmerz oder Migräne gemacht. Meist handelt es sich dabei um symptomatische Schmerzen, selten sind sie ein Hinweis auf schwerwiegende Erkrankungen. BRIGITTA HASCH

„Kinder mit Kopfschmerzen finden nun mehr Beachtung und werden nicht mehr als Schulschwänzer oder eingebildete Kranke hingestellt. Das ist gut so“, erklärt Prim. Priv.Doz. Dr. Christian Lampl, Vorstand der Abteilung Neurologie mit Schmerzambulanz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz. Dieses Ernstnehmen sei sehr wichtig. Nur so könne man die Ursachen abklären und die Schmerzen behandeln. Spannungskopfschmerz und Migräne. Ein akutes Auftreten von Kopfweh oder Migräne in Begleitung mit Fieber oder Geräuschempfindlichkeit, aber auch eine zunehmen-

Rückzug und Ruhe sind die ersten Maßnahmen, wenn ein Kind über Kopfschmerzen klagt. BEGSTEIGER

de Häufigkeit und Schwere der Anfälle sind unbedingt mit dem Kinderarzt oder Neurologen abzuklären. Der Spezialist rät sowohl von einer „Ist nur Kopfweh“-Verharmlosung als auch von Selbstmedikationen dringend ab. Gleiche Ursachen wie bei Erwachsenen. Die Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne sind bei Kindern und Erwachsenen gleich. „Bei Kindern gibt es allerdings auch Migräneanfälle in Kombination mit Bauchschmerzen und Durchfall. Bei dieser sogenannten Bauchmigräne ist nicht nur der Durchfall, sondern sind vornehmlich die Kopfschmerzen zu behandeln“, ergänzt Lampl. „Wenn sich der Kopfschmerz nicht aus einer Situation erklären lässt – etwa ein Sturz im Turnunterricht oder vermehrter Stress –, ist ein Kopfschmerz-Tagebuch ein sehr taugliches Mittel, der Ursache auf den Grund zu kommen“, rät der Neurologe. Als Auslöser in Frage kommen sowohl bestimmte Lebensmittel als auch veränderte Tagesabläufe oder Mahlzeiten, Stress und aktuelle Konflikte. Auch eine nicht korrigierte Sehschwäche kann zu Kopfschmerzen führen. Keinen Nachweis gibt es für Schokolade als Kopfschmerz-Verursacher. Hingegen können Nüsse oder Geschmacksverstärker Kopfweh auslösen. Behandlung durch den Arzt. Nach eingehenden Untersuchungen kann der Hausoder Facharzt geeignete Maßnahmen mit den Eltern abstimmen. Diese reichen je nach Ursache von veränderten Nahrungsgewohnheiten über Entspannungstechniken bis hin zu psychologischen Hilfen und einer Schmerzbehandlung mit Medikamenten. Ganz wichtig ist es, die Lehrer/innen über mögliche Kopfweh- und Migräneattacken zu informieren, damit das Kind auch in der Schule rechtzeitig Hilfe erhält.

So können Sie Ihrem Kind helfen Kopfschmerz-/Migräne-Tagebuch über mögliche auslösende Faktoren führen (Nahrungsmittel, Wetter, Lebensumstände). Ernährungsgewohnheiten und -zusammensetzung prüfen. Geschmacksverstärker und Nüsse meiden.

Lärm, Licht und Zigarettenrauch vermeiden. Geregelten Tagesablauf mit Lernpausen planen. Regelmäßige Mahlzeiten und Schlafenszeiten einhalten. Psychologische Belastungen (Leistungsdruck, Stress) und

starke Gemütsregungen für das Kind (Lektüre, TV, PCSpiele) minimieren. Entspannungstechniken erlernen und üben. Hobbys und sportliche Aktivitäten, nach Möglichkeit an der frischen Luft, schaffen Ausgleich und Entspannung.

Wiener Saftgulasch Zutaten (für 4 Personen): 1,5 kg Zwiebeln, 400 g Schweineschmalz, 2 EL edelsüßes Paprikapulver, nach Geschmack scharfes Paprikapulver, 2,5 kg Fleisch (am besten vorderer Wadschunken mit Flachsen, da diese für die Bindung wichtig sind), 2–3 EL Tomatenpüree, 4–6 zerdrückte Knoblauchzehen, Salz, 1–2 EL Gulaschgewürz (Majoran, Kümmel und abgeriebene Zitronenschale zusammen fein hacken). Zubereitung: Zwiebeln schälen und fein nudelig schneiden. Schmalz erhitzen, Zwiebeln darin auf mittlerer Flamme dünsten, bis sie goldgelb sind. Topf vom Herd nehmen, mit Paprikapulver stauben, diesen weni-

LARESSER

KirchenZeitung Diözese Linz

ge Sekunden im Fett-Zwiebel-Gemisch anrösten, danach sofort das grobblättrig geschnittene Fleisch in den Topf füllen. Tomatenpüree und Knoblauch hinzufügen und salzen. Alles zusammen 1–2 Stunden leise im eigenen Saft dünsten lassen. Falls notwendig nur sehr wenig Wasser hinzufügen, da sonst nicht die richtige Farbe für Saftgulasch erzielt wird. Nach 30 bis 60 Minuten Gewürzmischung dazugeben. Anschließend das Fleisch kernweich garen. Währenddessen öfter vorsichtig wenden. So viel Wasser oder Rindsuppe zugeben, dass man einen molligen Saft hat, der gleich hoch wie das Fleisch steht. Nochmals 15 bis 20 Minuten ziehen lassen, abschmecken. X In 80 Gewürzen um die Welt, Gerd Wolfgang Sievers, Erwin Kotányi (Hg.), Christian Brandstätter Verlag, Wien 2011, 29,90 Euro, ISBN 978-3-85033-573-7.


DA SPIEL ICH MIT n Papier und Bleistift. Mehr braucht ihr für diese Spiele nicht. Bei der „Wortkaskade“ steht ein einfaches Wort aus vier Buchstaben oben auf euren Zetteln. Nun versucht, neue Worte daraus zu entwickeln, dabei dürft ihr aber immer nur einen Buchstaben ändern, z.B.: Wand – Hand – Band – Bann – Bahn – ... Vergleicht nicht nur die Länge eurer Wortketten, sondern auch die verschiedenen Worte, die bei jedem entstanden sind! Für die „Inventur“ stehen alle Buchstaben von A bis Z untereinander. Nun wählt ein Thema (Urlaub, Kirche, Schule, Lebensmittel ...) und versucht, zu jedem Buchstaben einen passenden Begriff zu finden.

KK

Rasante Spiele im Schnee In diesem Winter ist der Schnee leider noch nicht in alle Teile des Landes gekommen. Aber einige von euch können sich nun endlich über verschneite Wiesen freuen, und bei den anderen gibt es hoffentlich auch bald Schnee zum Herumtollen. Wollt ihr mit euren Freunden und Freundinnen die neuen Bobs und Rodeln ausprobieren, die ihr zu Weihnachten bekommen habt? Dafür hat Kiki die richtigen Spieltipps!

LACH MIT PIEPMATZ n „Hast du gewusst, dass man für einen Pullover drei Schafe braucht?“ „Nein! Vor allem habe ich nicht gewusst, dass Schafe stricken können!“

Die Kirchenzeitung für Kinder 19. Jänner 2012

Mit dem Bob durch den Schnee flitzen.

BEGSTEIGER

Auf die Plätze, fertig, los! Die beste Empfehlung zum Aufwärmen ist ein Schlittenrennen: Bei jedem Gespann sitzt ein Kind auf der Rodel, das andere zieht. Natürlich geht es darum, wer als Erster im Ziel ist. Fahrer und Läufer sollten sich auch abwechseln! Weiter geht es mit dem Geschicklichkeitsfahren. Dazu stellt ihr auf einem (nicht zu steilen) Hang leere Plastikbecher auf – genau wie die Torstangen beim Slalom. Beim Runterfahren sollt ihr so viel Becher wie möglich einsammeln. Zum Verschnaufen. Nun versucht es mit einer Schneeballwanderung. Stellt euch im Kreis auf, eine/r von euch formt einen Schneeball. Dieser muss von Hand zu Hand im Kreis weitergegeben werden und darf dabei nicht kaputtgehen. Nehmt nun immer einen weiteren Schneeball in den Kreis und erhöht das Tempo. Wie lange dauert es, bis einer zu Boden fällt? Ihr werdet sehen, am Ende wird daraus eine lustige Schneeballschlacht – viel Spaß!

n Simone kommt weinend zur Lehrerin: „Andi hat mir mein Jausenbrot weggegessen!“ „Mit Absicht?“ „Nein, mit Extrawurst!“

Wirbel um die verschollenen Gebeine

X Vielen Dank für die Witze an Alexandra Wendtner.

Bereits zum dritten Mal begibt sich Kiki auf eine heiße Spurensuche im Kloster Bernau.

n Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. n Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wünsche an KIKI? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

Dieses Mal geht es im KinderKrimi um die Gebeine des Klostergründers von Bernau, des seligen Heinrich. Gemeinsam mit

BALDUIN BAUM

KIKI-KONTAKT

Freund Simon und Hund Rambo stellt Kiki Nachforschungen zum geheimnisvollen Heinrichsbund an. Mutig, witzig und sogar verkleidet lässt sie sich nicht von ihrer Fährte abbringen. Bis sie in einen Hinterhalt gerät!

X Wirbel um die verschollenen Gebeine, Brigitte Krautgartner, Tyrolia Verlag, Innsbruck – Wien 2011, € 12,95, ISBN 978-3-7022-3152-1.


19. Jänner 2012 FRANZ PFLUEGL - FOTOLIA.COM, KIZ/PS, HERBY ( HERBERT ) ME - FOTOLIA.COM

Wie man in der Kirche Karriere macht Sie beten mit Kindern, stehen Menschen in der Trauer bei oder versuchen sich als Professor/innen auf die Vorgänge im Vatikan einen Reim zu machen. Kirchenmitarbeiter/innen stellten letzte Woche beim 1. Linzer Theotag ihre vielfältigen Arbeitsfelder vor. PAUL STÜTZ

Ungefähr 100 junge Menschen der beiden letzten Jahrgänge von AHS und BHS wollen es beim 1. Linzer Theotag am 10. Jänner genau wissen, was ihre Karrierechancen in der Kirche sind. Begrüßt werden sie von Landeshauptmann Josef Pühringer, dem wohl bekanntesten Religionslehrer im Lande.

Interesse, aber auch Kritik an der Kirche: Isa Kirchberger und Katharina Zott (rechts).

cd-tipp

Den Job als Religionslehrer habe er liebend gerne gemacht, betont er. Es sei ein Beruf, der viel an fachlicher und menschlicher Kompetenz erfordere. Der Grundberuf des ÖVP-Spitzenpolitikers ist nach wie vor attraktiv – vor allem für junge Frauen. Diese zieht es nach der Eröffnung zahlreich zu dem InfoWorkshop über angehende Religionslehrer/innen. „Ich weiß, dass die meisten mit Religion nicht mehr viel am Hut haben, mir ist es aber wichtig, den Kindern den Glauben beizubringen“, erzählt eine junge Maturantin in der Runde über ihre Motivation. Frauen als Papst. Tipps für die ultimative Kirchenkarriere bietet Prof. Günther Wassilowskys geschichtliche Vorlesung „Wie werde ich Papst?“. Altbekannt: Päpste waren stets Männer, die (zumindest offiziell) ohne Frau lebten. Weniger bekannt: Grundsätzlich muss man dazu kein Priester sein. Während im Mittelalter eine große und wohlgesonnene Verwandtschaft vorteilhaft war, ist diese Vetternwirtschaft heute aufgrund der

aufgeschnappt

Bad Ischler Jugendliche zeigen Filme zum Nachdenken Jugendliche aus Bad Ischl haben sich zusammengetan, um sich über den Unterricht hinaus mit ihnen wichtigen Themen auseinanderzusetzen. So haben sie einen One World Filmclub in Bad Ischl gegründet und zeigen in diesem Rahmen Filme, die zur Diskussion anregen. Der Filmclub richtet sich in erster Linie an Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahre. So wird das nächste Mal am Mittwoch, 25. Jänner um 16.30 Uhr mit „Afghan Star“ im Pfarrheim Bad Ischl ein Film gezeigt. Die Handlung: Nach 30

szene

Geben Einblick in das Leben als Priester: Heinz Purrer (links) und Franz Ackerl (rechts), in der Mitte der Schüler Lukas Hammerer.

geheimen Papstwahl Geschichte. „Für Frauen ist das Papstamt grundsätzlich nicht anzustreben“, sagt Wassilowsky. „Es ist aber möglich, dass sich das einmal ändert.“ Die Schülerinnnen Isa Kirchberger (17) und Katharina Zott (18) hören sich die Vorlesung aus purem Interesse an. Sie würden den Chefposten nicht anstreben, aber: „Es ist schon ungerecht gegenüber den Frauen, dass wir nicht Papst werden dürfen“, findet Isa: „Das hat irgendwer einmal so bestimmt. Gottes Wille ist das nicht“, glauben die jungen Frauen. Freunde verstehen das nicht. Während beim Theotag der Zulauf zu den kirchlichen Berufsfeldern Religionslehrer/in oder Telefonseelsorger/in groß ist, ist

der Charakter der Priester-Workshops sehr privat. Einer der wenigen Interessenten ist Lukas Hammerer, 17, aus Baumgartenberg. Er weiß, dass sein Interesse an einem Leben im Kloster ungewöhnlich ist. „Meine Freunde verstehen das gar nicht“, sagt er. Für Lukas ist es noch offen, ob er in ein Kloster eintritt. Fix ist, dass er in jedem Fall für die katholische Kirche arbeiten möchte. Weltpriester Heinz Purrer und der Ordensmann Pater Franz Ackerl wollen ihm Geschmack machen für die priesterliche Lebensform. Der Zölibat habe auch Vorteile organisatorischer Natur, betont Purrer: „Ich kann mich zum Beispiel um Angehörige bei den Trauerfällen jederzeit kümmern, ohne auf eine Familie Rücksicht nehmen zu müssen.“

xxx moment mal

Jahren Krieg und Taliban-Herrschaft wird in Afghanistan ein Musikwettbewerb ausgestrahlt, der mehr als eine Unterhaltungsshow ist: Ablenkung, Anregung und Hoffnung. In den dramatischen Ausscheidungsrunden werden gesellschaftspolitische Fragen gestellt. Schülerin und Mitorganisatorin Lydia Korinek: „Ich meine, dass wir anfangen müssen, etwas zu verändern, viele sind zu wenig informiert über die ganzen Missstände. Filme sind meiner Meinung nach ein sehr gutes Medium zur Wissensvermittlung. Es veranschaulicht die Fakten besser und es wird ein emotionaler Bezug hergestellt.“ www.oneworldfilmclubs.at

Actionpool der youngCaritas Am 2. Februar 2012 startet der „Actionpool” der youngCaritas. Junge Menschen ab 14 Jahren können sich im „Actionpool“ registrieren und sich in einem überschaubaren Rahmen bei Projekten und Aktionen der Caritas sozial engagieren. Jede/r entscheidet selbst, wie viel Zeit investiert wird. Offiziell startet der „Actionpool“ am 2. Februar mit einer „Coffee to help“-Meile in Linz. Von 11 bis 14 Uhr kann man am Taubenmarkt, in der Passage und auf der Landstraße Kaffee trinken und dabei etwas Gutes tun. Infos: http://ooe.youngcaritas.at/


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19. Jänner 2012

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Brigitta Fuchshuber, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Super! 150.000 Euro mehr für den Toto-Zwölfer Super Toto-Runde, weil Toto-„Superzwölfer“. – Toto-Fans haben jetzt wieder die Chance auf einen attraktiven Gewinn. Zwölf Spiele aus England und Deutschland – den bei den Spielteilnehmern beliebtesten nicht österreichischen Ligen – bilden das Spielprogramm der 3. Toto-Runde. Und das ist nicht irgendeine Runde, sondern eine ganz besondere, eine Super-Runde sozusagen: Toto dotiert den Zwölfer Gewinnrang mit 150.000 Euro zusätzlich zum „Superzwölfer“ auf. Annahmeschluss für die 3. Runde ist am Samstag, 21. Jänner 2012, 15.20 Uhr.

10 x 10.000 Euro zusätzlich bei Brieflos Brieflos schickt jetzt zehn Spielteilnehmer mit einem „Extra-Bonus“ in Höhe von je 10.000,– Euro in den Rest des Jahres. Beim neuen Brieflos „Extra Bonus“ gibt es jetzt zehn Gewinne in Höhe von je 10.000 Euro zusätzlich, als Extra-Bonus, zu gewinnen. Zusätzlich zum Hauptgewinn von 100.000 Euro sowie 810.830 weiteren Gewinnen zwischen 1 und 10.000 Euro. 

TOTO

Ergebnisse 2. Runde 2012

11X 1X2 121 11X 1: 3:2

2: 1:0

3: 0:0

4: 1:0

ANGABEN OHNE GEWÄHR

6 AUS 45

LOTTO

Mi., 11. 1. 12: 4 7 9 10 23 30 Zz: 16 J O K E R: 9 5 5 4 3 0 So., 15. 1. 12: 4 19 28 35 38 45 Zz: 36 J O K E R: 3 6 1 7 0 9

Anzeigenannahme unter:

HINWEISE  Fair gehandelte Blumen. Die Organisationen FIAN, Südwind, Volkshilfe und Fairtrade betreiben eine gemeinsame Initiative mit dem Ziel, dass im regionalen Blumenhandel nur mehr fair gehandelte Blumen angeboten werden sollen. Dazu wurde zuletzt eine Postkartenaktion durchgeführt. Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer unterstützt das Anliegen und will es österreichweit an die Gemeinden herantragen. Fair gehandelte Blumen sind im Fairtrade-Handel bereits gut etabliert.

KirchenZeitung Diözese Linz

anzeigen@kirchenzeitung.at  Denk.Mal.Global. Im Wissensturm Linz startet unter dem Titel „Denk.Mal.Global“ am Mittwoch, 25. Jänner eine Vortragsreihe über den großen weltweiten „Nahrungsmittel-Poker“. Jeweils am Mittwoch gibt es von 25. Jänner bis 15. Februar Vortragsabende über die Thematik der Nahrungsmittelerzeugung. Von der Preisgestaltung über die Herkunft und Produktionsbedingungen reicht die ThemenPalette bis hin zur Thematik des Landraubs in Afrika. Eintritt frei, Veranstaltungsbeginn jeweils 19 Uhr.

Fachausbildung Christliche Begleitung

Freitag 9. März 2012 Seminar zur Orientierung Kremsmünster/Subiaco

office@cls-austria.at www.cls-austria.at Menschen begleiten • auf Probleme eingehen hilfreich zur Seite stehen • im Glauben wachsen


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

19. Jänner 2012

Um Frieden im Heiligen Land

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 X In Liebe das Leben wagen, Kommunikationsseminar für Paare, Sa., 4. 2. und 25. 2., 9 bis 18.30 Uhr, Ref.: Angela Parzer, Gerlinde Poimer.

Linz – Karmeliterkirche. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat weltweit zum Gebet für den Frieden aufgerufen. Die Komturei Linz bittet, sich dem Gebet anzuschließen, und lädt zum Gottesdienst am Freitag, 27. Jänner 2012, um 17.30 Uhr in der Karmeliterkirche in Linz ein. Im Anschluss an die Messe wird Olivenöl aus Palästina zum Verkauf angeboten.

PRIVAT

Es gibt viele Möglichkeiten Informationsbörse Arbeit – Bildung – Migration. Am Freitag, 20. Jänner findet im Linzer Wissensturm von 9 bis 14 Uhr die Informationsbörse Arbeit – Bildung – Migration statt. Sie wird unter anderem vom Arbeitsmarktservice, von migrare, von der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer organisiert. Jugendliche sollen bei ihrer Bildungs- und Berufswahl unterstützt werden.

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 X Grundseminar für Pfarrleiterinnen und Mitarbeiterinnen der kfb, Fr., 3. 2., 15 Uhr bis Sa., 4. 2., 17 Uhr, Ltg.: Dipl.Päd. Erika Kirchweger, Mag. Michaela Leppen, Marianne Pichlmann. Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88 X „Von einem, der nicht wollte, was er sollte ...“, Gemeinschaftswoche für Senioren, Mo., 6. 2., 18 Uhr bis Sa., 11. 2., 9 Uhr, Ltg.: Rupert Aschauer, Cilli Fürst. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 X Starten statt warten, Seminar, Fr., 3. 2., 15 bis 19 Uhr, Ref.: Mag. Elisabeth Kaiser.

Die Aufnahme stammt vom „Sonntag der Völker 2010“. KIZ/EG

Afro-Asiatisches Institut Wien. Das Afro-Asiatische Institut AAI in Wien wurde 1959 von Kardinal Dr. Franz König als „Entwicklungspolitisches Bildungshaus“ gegründet und unterstützt seither Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Bildung ist einer der wichtigsten Faktoren in der Bekämpfung von Hunger und Armut. Die Stu-

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 X Taiji Chuan, 24er Peking Form, Bewegungsseminar, Fr., 3. 2., 18 bis

dierenden stellen sich aber auch als Referentinnen und Referenten zur Verfügung, besuchen Schulklassen und Erwachsenenbildungseinrichtungen, um über die Situation in ihrer Heimat zu informieren. Die ADA, die Agentur für Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium, stützt nicht mehr das Stipendienprogramm des AAI.

20 Uhr, Sa., 4. 2., 16.30 bis 18.30 Uhr, So., 5. 2., 16 bis 18 Uhr, Ltg.: Shi Xinggui. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 X Fenster zum Himmel, Ikonen malen, So., 5. 2., 15 Uhr bis Fr., 10. 2., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Elena Filipescu-Toader. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 X Die 4. Revolution – Energy Autonomy, Filmvorführung und Workshop, Do., 26. 1., 18.30 bis 21.30 Uhr. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 X Im Tod ist Leben, Tänze zu Passion und Auferstehung, Sa., 4. 2., 14 Uhr bis So., 5. 2., 17 Uhr, Ltg.: Ingrid Penner. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 X Die letzte Versöhnung, Seminar, Fr., 3. 2., 19 Uhr bis So., 5. 2., 12 Uhr, Ref.: Dr. Rudolf Kaufmann. X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

So bittet das Institut um Spenden. X Afro-Asiatisches Institut Wien, Türkenstraße 3, 1090 Wien, www.aai-wien.at; Spenden bitte auf Kontonummer 249532 bei BH Schelhammer & Schattera AG (BLZ 19190).

UNSER ANGEBOT

Auf dem Jerusalemweg Eine außergewöhnliche Pilgerreise führt drei Österreicher aus dem Herzen Europas zu Fuß nach Jerusalem. Johannes Aschauer, Otto Klär und David Zwilling – zwei Polizisten und ein Schirennläufer – folgten auf ihrer langen Reise den Spuren der Kreuzzüge, den Wegen des Apostels Paulus und historischen Pilgerpfaden in das Heilige Land. Das

Buch berichtet über ihren Weg, gibt Einblicke in das Pilgerleben im Allgemeinen und erzählt von den Erlebnissen und Erfahrungen der drei Pilger. Wegbeschreibungen, historische Hingergründe, persönliche Erlebnisse und spirituelle Erfahrungen runden diesen einzigartigen Bericht ab.

CLUB

Auf dem Jerusalemweg. Eine außergewöhnliche Pilgerreise: Aus dem Herzen Europas zu Fuß nach Jerusalem!, Johannes Aschauer, styria regional, Wien 2011, ISBN 978-3-7012-0092-4. Die KirchenZeitung verlost fünf Exemplare des Buches.

X Schreiben Sie bis Fr., 27. 1. (KW: „Jerusalemweg“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at


24 Termine NAMENSTAG

Sebastian Gruber aus Wels ist Regionsassistent bei der Katholischen Jugend. PRIVAT

Sebastian (20. Jänner) Sebastian ist ein relativ häufig zu findender traditioneller Name. Scheinbar war er sogar einmal ein Modename, obwohl das meine Eltern nicht unbedingt dazu bewogen hat, mich Sebastian zu nennen. Ich habe diesen von meinem Urgroßvater, der wie ich Sebastian hieß. Mein Namenspatron ist christlicher Märtyrer und Schutzheiliger gegen die Pest. Der Legende nach wurde der römische Soldat zur Zeit der Christenverfolgung von Kaiser Diokletian zum Tode verurteilt, als dieser von Sebastians Glauben erfuhr. Er überlebte aber die Pfeile, die ihn töten sollten (daher wird Sebastian mit Pfeilen in der Brust dargestellt), und ging, als er sich wieder erholt hatte, zum Kaiser, um diesem die Sinnlosigkeit der Verfolgungen vor Augen zu führen, was dann seinen Tod bedeutete. An ihm bewundere ich, dass er trotz der drohenden Konsequenzen zu seiner Überzeugung, dem christlichen Glauben, gestanden ist. Ich denke, gerade in einer Gesellschaft, in der Werte leider zunehmend weniger Rolle spielen, kann er uns ein Vorbild sein. SEBASTIAN GRUBER

19. Jänner 2012

FREITAG, 20. 1. 2012 X Linz. Kirchenroas, Evang. Kirche Dornach, Versöhnungskirche, 15 Uhr. X Linz. Tanz als Gebet, Dompfarre, Herrenstraße, 19.30 Uhr. X Neuhofen a. d. K. „99“, Kabarett Eckel & Lainer, Pfarrsaal, 20 Uhr. X Puchenau. 500 Jahre Petersdom – das Wunder von Rom, Filmdokumentation, Pfarrzentrum, 15 Uhr. X Schärding. I Bassi Dolci, Konzert, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, mit Szilárd Chereji, Gyöngy Erödi. X Vöcklamarkt. Burn-out-Prophylaxe, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Gisela Steinkogler. SAMSTAG, 21. 1. 2012 X Dörnbach. Neue Mundart mit Musik, Saal, 18.30 Uhr, mit Leopold Schöllhuber. X Eberstalzell. 41 Tonnen – 15 Ladungen, Rumänien – Kenia – Ghana, Osthilfe-Rückblick 2011, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. X Vöcklabruck. Die Zeit ist erfüllt, Bibel-Nachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Salzburger Straße 18, 14 Uhr, mit einem Schwestern-Team. SONNTAG, 22. 1. 2012 X Kremsmünster. Messe in F-Dur von J. G. Albrechtsberger, Stiftskirche, 10.15 Uhr. X Linz, Mariendom. 30-Jahr-Bischofsjubiläum von Bischof em. Maximilian Aichern, Zauberflötenmesse, Anonymus, 10 Uhr, mit dem Domchor, Solisten und Orchester der Dommusik, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, Domkapellmeister Josef Habringer.

Konzert mit dem Ensemble 15.21 am Mi., 25. 1. in Gmunden. JEUNESSE

X Linz. Wer hat Lust aufs Älterwerden?, Vortrag, Redoutensäle, Promenade 39, 18.30 Uhr, mit Renate Daimler. X Linz, Stadtpfarre Urfahr. Franz-von-Sales-Messe mit Übersetzung in Gebärde, 18 Uhr. X Wels, Hl. Familie. Verrücktes Huhn, Kinderkonzert Bluatschink, Pfarrsaal, 16 Uhr. X Wels, St. Stephan. Casa Tam Tam, Percussion und Afrotanz aus dem Senegal, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Moussa, Sidy und Ibou Kéita. MITTWOCH, 25. 1. 2012 X Gmunden. Ensemble 15.21, geistliche Vokalmusik aus vier Jahrhunderten, Kirche Pensionat Ort, Kreuzschwestern, 19.30 Uhr. X Hirschbach. Nepal – abseits der Trekkingpfade ins Kathmandu-Valley, Pfarrzentrum, 20 Uhr, mit Josef Blaschko. X Linz. Taizé-Gebet, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr.

X Lochen. Kontraste – Grenzen – Lebensfreude, aktuelle Eindrücke aus Israel und Palästina, Pfarrheim, 20 Uhr, Mag. Josef und Brigitta Kogler. X Niederkappel. Die Würde des Alters, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: DDr. Severin Renoldner. X Peuerbach. Medien für unsere Kinder – Fluch oder Segen?, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Mag. Renate Birgmayer. X Pfarrkirchen. „Gut, dass wir Pfarre sind“, Glaubensgespräche 2012, Gasthaus Mayrbäurl, 19.30 Uhr, Ref.: Dipl.Päd. Gabriela Broksch. X Puchenau. Das Alter bringt kostbare Perlen – geben wir ihnen die richtige Fassung!, Pfarrzentrum, 20 Uhr, Ref.: Rina Roider-Lommers. X Waldhausen i. S. Was bei Veränderungen Halt gibt, Stift, 19.30 Uhr, Ref.: Christine Dittlbacher, MAS. X Wels. Heiteres zum Fasching, Literaturcafé, Haus für Senioren des Diakoniewerks, Dr.-Schauer-Straße 5, 19 Uhr, mit Rudolf Dietl, Gerhard Kreuz.

Was bei Veränderungen Halt gibt, Vortrag von Christine Dittlbacher, 25. 1. in Waldhausen. KBW

DONNERSTAG, 26. 1. 2012 X Eggelsberg. Aktion Schaf, Kabarett mit Lainer & Aigner, Aula der Musikhauptschule, 19.30 Uhr. X Hofkirchen a. d. T. Wie hole ich mir mein Geld vom Finanzamt zurück?, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Alfred Linseder. X Linz. Gottesdienst christlicher Kirchen, evang.-methodistische Kirche, Wiener Straße 260, 18.30 Uhr. X Linz. Albanien, Länderpräsentation, Arcobaleno, Verein Begegnung, Friedhofstraße 6, 18.30 Uhr. X Ottnang a. H. Die Welt ist ein Dorf – die globale Verteilungsproblematik, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Josef Nussbaumer.

MONTAG, 23. 1. 2012 X Natternbach. Lebensverlängerung um jeden Preis?, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Stefan Bauer. X Nettingsdorf. Impro-TheaterTreff, Wechsle deine Perspektive – erweitere deinen Handlungsspielraum, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. DIENSTAG, 24. 1. 2012 X Lambach. Glaube, der lebt und überlebt, Stift, Gotischer Speisesaal, 19.30 Uhr, Ref.: Pater Büttner.

AUSSTELLUNGEN – BALL X Kremsmünster. Der böse Geist Lumpazivagabundus, Fr., 27. 1., Sa., 28. 1., 20 Uhr, So., 29. 1., 18 Uhr, Theater am Tötenhengst, mit dem Dilettanten-Theaterverein 1812. X Krenglbach. Im Märchenland, Pfarrfasching, Pfarrzentrum, 20 Uhr. X Linz. Lois Wagner, Land – schafft – Struktur, Galeriehalle Scheutz, Ottensheimer Straße 70, Eröffnung, Sa., 28. 1., 16 Uhr, Einführung: Architekt Gernot & Ursula Hertl, Ausstellung bis 29. 2., jeweils Mi., Do., 15 bis 18 Uhr, Fr., 13 bis 18 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

X Linz, St. Peter. Don Camillo & Peppone, Spallerhofer Gschnas, Pfarre, Sa., 28. 1., 19 Uhr. X Naarn. Gabriele Hain, Porzellan-Kleinskulpturen, Alois Hain, Sphären, Galerie Pehböck, Unionstraße 4, Ausstellung bis 21. 1., Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 0664/480 79 23. X St. Florian b. L. Irmgard Stadelmann, Öl und Aquarell, Vernissage, Stift, Sala Terrena, 18.30 Uhr. X Wels, St. Josef. SOKO Mühlbach – Tatort Pernau, Pfarrball, Sa., 21. 1., 20 Uhr.

Lois Wagner, Ausstellung in Linz. MARION CARNIEL


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

19. Jänner 2012

X Reichersberg. Hildegard von Bingen – Naturheilkunde für die ganze Familie, Gasthaus Knechtelsdorfer, 20 Uhr, Ref.: Erwin Kampl. X Sattledt. Indien: bunt – laut – anders, Turnsaal der Hauptschule, 19.30 Uhr, Ref.: Christina Rührlinger. FREITAG, 27. 1. 2012 X Eberstalzell. Osthilfe-Rückblick, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Johann Pramhaas. X Fischlham. Aktion Schaf, Kabarett mit Lainer & Aigner, Gemeindezentrum, 20 Uhr. X Mitterkirchen. Die Waisenkinder von Tamale, Fotovortrag, Pfarrsaal, 19.45 Uhr, mit Gudrun Lichtenberger.

X Linz. Gebet für den Frieden im Heiligen Land des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem, Karmelitenkirche, 17.30 Uhr, X Linz. „Ein Clown für Christus – die ganz andere Geschichte über Paulus und seine Zeit“, Autorenlesung, Kath.-Theol. Privatuniversität, Bibliothek, 18 Uhr, mit Prof. Dr. David Trobisch. X Vöcklabruck. „Essen – Begegnen – Musizieren“ von Frauen für Frauen aus aller Welt, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 17 Uhr. SAMSTAG, 28. 1. 2012 X Braunau. Singworkshop, Treffpunkt mensch & arbeit, 14 Uhr, mit Andrea Danzer-Winterstätter.

X Linz, St. Magdalena. Traditionelles Ständchen, Werke aus der Biedermeierzeit und Eigenkompositionen von R. Falk, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Molino-Trio. SONNTAG, 29. 1. 2012 X Linz, Mariendom. Orgelimprovisationen zu den Perikopen des Sonntags, 10 Uhr, mit Heinrich Reknagel, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber. X Treffling. Holz Flügel, Masterliches auf Holz, Konzert mit Studierenden der Klarinettenklasse Gerald Kraxberger, Kirche, 19 Uhr. X Wien. Seligsprechung Hildegard Burjan, Stephansdom, 15 Uhr, anschließend Agape am Stephansplatz.

HINWEISE Gewinner beim Weihnachtsrätsel

X Information, Anmeldung: Mag. Elisabeth Kaiser, Tel. 0664/83 38 557, E-Mail: konfliktmanagement@integrationsfonds.at

Bei richtiger Lösung des Rätsels „Wo ist z.B. Nazaret?“ in der Weihnachtsnummer wurde der Lösungssatz „ER IST DER MESSIAS“ gefunden. Unter den etwa 235 Einsendungen haben wir die 20 Gewinner/innen gezogen: Theresia Raser, Bruck a.d.M.; Dr. Karl Bangerl, Hohenzell; Franziska Bräuer, Herzogsdorf; Hans Mühlecker, Neuhofen i. I.; Karl Aichhorn, Linz; Marianne Koppelstätter, Weilbach; Franz Ecker, Grieskirchen; Marianne Kirchberger, Thening; Maria Hinterleitner, Altenfelden; Gertrude Seifert, Vöcklabruck; Johann Greil, Reichersberg; Rudolf Kandler, Weyer; Johann Wiesinger, St. Willibald; Dominik Baldinger-Purer, Ottnang; Maria Hager, Mondsee; Wolfgang Tscherne, Mistelbach; Edeltraud Rachbauer, Schildorn; Erich Scheiblbauer, Gresten; Walter Gruber, Traun, Anton Hollerweger, Attersee. n Lehrgang „Interkulturelles Konfliktmanagement“. Der Österreichische Integrationsfonds schreibt den Lehrgang aus, der Handlungskompetenzen im Umgang mit interkulturellen Konflikten vermitteln will. Erster Teil: 1. und 2. März 2012, letztes Modul: 28. und 29. Juni 2012.

Wurzel ab 1 Wurzel Wurzel bis 2, ab 3 Blüte Blüte Blüte bis 1, ab 2 Blatt Blatt Blatt

Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

Lesejahr B Lesereihe II SONNTAG, 22. JÄNNER 2012 3. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jona 3,1–5.10 L2: 1 Kor 7,29–31 Ev: Mk 1,14–20 MONTAG, 23. JÄNNER 2012 Sel. Heinrich Seuse, Ordenspriester, Mystiker. L: Weish 6,12–19 Ev: Mt 5,13–19 L: 2 Sam 5,1–7.10 Ev: Mk 3,22–30 DIENSTAG, 24. JÄNNER 2012 Hl. Franz von Sales, Bischof von Genf, Ordensgründer, Kirchenlehrer. L: 2 Sam 6,12b–15.17–19 Ev: Mk 3,31–35 oder L: Eph 3,8–12 Ev: Joh 15,9–17

n Menschen begleiten in Krankheit und Sterben. Die Hospizbewegung Freistadt bietet von 10. Februar bis 30. März 2012 wieder einen Grundkurs als Einführung zum Umgang mit schwerkranken Menschen an.

MITTWOCH, 25. JÄNNER 2012 Bekehrung des hl. Apostels Paulus. L: Apg 22,1a.3–16 oder 9,1–22 Ev: Mk 16,15–18

X Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine baldige Anmeldung zu empfehlen – Marion Würzl, Tel. 0664/82 15 660, bzw. Rosemarie Kapplmüller, Tel. 0664/82 15 661.

DONNERSTAG, 26. JÄNNER 2012 Hl. Timotheus und hl. Titus, Bischöfe, Apostelschüler. L: 2 Tim 1,1–8 oder Tit 1,1–5 Ev: Mk 4,21–25 oder Lk 10,1–9

n „Unser 21. Ball“. No Limits und die B+W Sportunion Salzkammergut laden am Freitag, 3. Februar zum 21. Mal zum größten Miteinander-Ball von Menschen mit und ohne Behinderung in den Rathausfestsaal Ebensee ein. Beginn: 19.30 Uhr. n Lesung aus dem Tagebuch einer pflegenden Tochter. Bärbel Danneberg, Krankenschwester und Journalistin, liest am Montag, 23. Jänner, um 19 Uhr im Gästezentrum „Trinkhalle“ Bad Hall aus ihrem Buch „Flieg, alter Vogel, flieg!“. Dazu lädt die Servicestelle Pflegende Angehörige der Caritas für Betreuung und Pflege ein. Eintritt: freiwillige Spenden.

AUSSAATTAGE 23. 1.: 24. 1.: 25. 1.: 26. 1.: 27. 1.: 28. 1.: 29. 1.:

LITURGIE

EHEVORBEREITUNG Annahmeschluss für Ihre lokalen Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum

Ehe.wir.heiraten.aktiv X Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 4. 2., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07252/454 00. X Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 5. 2., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel.

Hl. Timotheus, Darstellung auf einem Glasfenster. PATTLOCH

FREITAG, 27. JÄNNER 2012 Hl. Angela Meríci, Jungfrau, Ordensgründerin. L: 1 Petr 4,7b–11 Ev: Mk 9,34–37 L: 2 Sam 11,1–4a.c.5–10a.13–17 Ev: Mk 4,26–34 SAMSTAG, 28. JÄNNER 2012 Hl. Thomas von Aquin, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: 2 Sam 12,1–7a.10–17 Ev: Mk 4,35–41 oder L: Weish 7,7–10.15–16 Ev: Mt 23,8–12 SONNTAG, 29. JÄNNER 2012 4. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 18,15–20 L2: 1 Kor 7,32–35 Ev: Mk 1,21–28


teletipps SONNTAG, 22. JÄNNER 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus dem CS-Hospiz Rennweg/Wien. Mit Bischof Helmut Krätzl und Pfarrer Rudolf Hanzl. ORF 2/ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Die serbische Familie Vukovic soll abgeschoben werden , oder doch nicht?; Der Helfer aus Stinatz : Warum der Burgenländer Franz Grandits in Burkina Faso hilft; Radio Sol Mansi (Wh So 18.50, ORF III). ORF 2 17.30 Uhr: Du bist nicht mehr meine Mutter – Wenn Kinder den Kontakt abbrechen (Religion) Der einfühlsame Film, der sich mit Ruhe und Geduld seinen Protagonisten annähert, erzählt die Geschichten dreier Menschen, die an Grenzen gekommen sind, die sich niemand wünscht. ARD 20.15 Uhr: ORFeins Haben Sie das von den Morgans gehört? (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort ZDF Dora Heldt: Kein Wort zu Papa (Spielfilm) MONTAG, 23. JÄNNER 20.15 Uhr: Die Lehrerin (Fernsehfilm, D 2011) Mit Anna Loos, Meret Becker u.a. – Regie: Tim Trageser – Genau recherchiertes Drama, das das Engagement einer Lehrerin, die für eine angeschossene Kollegin einspringt, zum Anlass nimmt, um über Trauerarbeit, Schuld und Verantwortung zu reflektieren. ZDF 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Der H&M-Check (Reihe)

22. 1. bis 28. 1. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

21.55 Uhr: Hammett (Spielfilm, USA 1982) Mit Frederic Forrest, Peter Boyle u.a. – Regie: Wim Wenders – Stilvolle Hommage an den amerikanischen Gangsterfilm der 40er Jahre. arte

turellen Schätze und die Schönheit seiner Landschaft. ORF 2 FREITAG, 27. JÄNNER 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Staatsanwalt (Krimireihe) ARD Manche mögen‘s glücklich (Spielfilm)

DIENSTAG, 24. JÄNNER 20.15 Uhr: Die Wegwerfer (Themenabend) ‚arte‘ blickt auf die Wegwerfgesellschaft und das mit der Dokumentation „Kaufen für die Müllhalde“ und einer Debatte. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Unbekanntes China (3/Doku-Reihe) ZDF Geheimes Deutschland (Doku) 21.40 Uhr: Verwundete Seelen (Dokumentarfilm) Engagierter und erschütternder Film, für den Konstanze Burkard zwei deutsche Soldaten und deren Angehörige, die mit den Folgen der Auslandseinsätze in Afghanistan zu kämpfen haben, begleitet hat. 3sat 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) Hildegard Burjan / Kirche zwischen Republik und Anschluss (Wh Mi 20.15 + Do 12.15, ORF III). ORF 2 MITTWOCH, 25. JÄNNER 19.00 Uhr: stationen.Dokumentation – Alpenklöster: Abtei Mehrerau (Religion). BR 20.15 Uhr: ARD Alleingang (TV-Film) ZDF Die Quizshow mit Jörg Pilawa 21.05 Uhr: Diese Griechen ... – Werner van Gent erklärt die Krise (Reportage). 3sat

ORF/NEUZEITFILM

So., 22.1., 23.00 Uhr: Schatten über dem Kongo (Dokumentarfilm) Der faszinierend fotografierte Film folgt der Geschichte des Landes bis zum heutigen Tag, untersucht Folgen und Mechanismen der Kolonialpolitik bis in unsere Tage, stellt aber auch einige außergewöhnliche Menschen vor. ORF 2 21.50 Uhr: Waltz with Bashir (Zeichentrickfilm, ISL/F/D 2008) Ein ebenso kluges wie experimentierfreudiges Meisterwerk, mit dem der israelische Regisseur Ari Folman intensiv an die Massaker in den Palästinenserlagern Sabra und Shatila erinnert. arte DONNERSTAG, 26. JÄNNER 20.15 Uhr: Abenteuer weiße Wildnis – Mit Uwe Kröger durch Kanadas Norden (1+2/2) (Dokumentation). Phoenix 20.15 Uhr: ORF 2 Der Bergdoktor (Serie) ARD Der Mann, der alles kann (Spielfilm) 21.05 Uhr: Universum – Die Wunder Arabiens (Dokumentation) Der Jemen, Heimat von Weihrauch und Myrrhe, ist bekannt für seine wechselvolle Geschichte, seine kul-

21.30 Uhr: makro – Aufbruch in Äthiopien (Dokumentation) In Äthiopien herrscht Aufbruchsstimmung. Wirtschaftlich will sich das Agrarland zu einem exportstarken Industrieland entwickeln. 3sat 22.30 Uhr: Die Fälscher (Spielfilm, A/D 2006) Mit Karl Markovics, August Diehl u.a. – 2008 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet, erzählt Regisseur Stefan Ruzowitzky nach historisch verbürgten Ereignissen von Salomon Sorowitsch, dem König der Geld-Fälscher. ORF 2 SAMSTAG, 28. JÄNNER 20.15 Uhr: Trauzeuge gesucht (Spielfilm, USA 2008) Mit Paul Rudd, Jason Segel u.a. – Regie: John Hamburg – Romantische Fernsehkomödie. ORFeins 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Das Winterfest der Volksmusik (Musikshow) ZDF Wilsberg (Krimireihe) 21.55 Uhr: Der Teufelshauptmann (Spielfilm, USA 1949) Mit John Wayne, Victor McLaglen u.a. – Regie: John Ford – Meisterhaft gestalteter Western mit stimmungsvollen Bildern, die dem zeitgenössischen Westernmaler Frederic Remington nachempfunden sind. BR

radiophon

DIÖZESE INNSBRUCK

Msgr. Mag. Jakob Bürgler Generalvikar und Vorsitzender des Priesterrates der Diözese Innsbruck

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Ein guter Gedanke am Morgen kann dem ganzen Tag ein anderes Gesicht geben. Anhand von kurzen Sinnsprüchen werde ich versuchen, die Tiefendimension des Alltags sichtbar zu machen. ÖR

Zwischenruf ... von Martin Schenk (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a.: „Erstes Auftreten in Galiläa“ (Mk 1,14-20); Porträt der österreichischen Sozialpolitikerin und Gründerin der karitativen Schwesterngemeinschaft ‚Caritas Socialis‘ Hildegard Burjan, die am 29. Jänner im Wiener Stephansdom selig gesprochen wird. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Gott auf der Couch“ – Tilmann Moser über Glauben und seelische Gesundheit. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Ein neues Leben in der fremden Welt“ – Assoziationen zu Marlen Haushofers Roman „Die Wand“. Von Julian Roman Pölsler. Mo–Sa 6.57, Ö1

Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1 Tao. „(K)ein Fach wie jedes andere!?“ – Die Zukunft des Religionsunterrichts. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche (KW: 5885, 7250, 7320/DRM, 9645 kHz) 20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Menschen in der Zeit; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (4); (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag – 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lat. Messe)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst Aus St. Ursula, Wien 1. – Pater HELGA SLOWACEK Hans Ulrich Steymans OP feiert die Messe, die der Chor der Studienrichtung Kirchenmusik des Instituts für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik mit Liedern aus Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Missa Aeterna Christi munera“ musikalisch gestalten. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise 27

19. Jänner 2012

HINWEISE

Das Marianische Lourdeskomitee organisiert zwei Flugwallfahrten

Lourdes – ein Erlebnis

Solidaritätswerkstatt vor Ort. Die KAB und Betriebsseelsorge OÖ bieten eine „Solidaritätswerkstatt vor Ort“ an – für Menschen und Gruppen, die sich mit dem Thema „Solidarität“ auseinandersetzen wollen. Angeboten werden Vorträge, Workshops und Aktionen. Eine Schreibwerkstatt ist ebenso möglich wie ein Theaterabend oder die „Brücke zur Solidarität“, bei der eine Holzbrücke nur aus Brettern und sonst nichts gebaut wird – um die Tragfähigkeit der Gemeinsamkeit zu zeigen.

Lourdes zu erleben – das ist für Gesunde, Kranke und Behinderte eine besondere Erfahrung. Im April und Juni bietet das Marianische Lourdeskomitee zwei Wallfahrten an. Elisabeth Wallner aus der Linzer Pfarre Hl. Geist war im Mai 2011 mit auf der Pilgerfahrt. Vom Dienst der vielen ehrenamtlichen Begleiter, die sich um die behinderten und kranken Pilger/innen annehmen, war sie besonders beeindruckt. „Neben mir ist ein Schwerstbehinderter gelegen“ – schildert Wallner eine Kreuzwegandacht –, „er hat nicht einmal die Kraft gehabt, das Kreuz zu halten.“ Elisabeth Wallner, selbst beeinträchtigt, wusste sich in einer großen Gemeinschaft anderer behinderter Menschen aufgenommen. „Mich hat es erinnert, wie viele Kreuzweg-Erfahrungen es gibt“, meint sie. Ein besonderes Erlebnis ist auch die abendliche Lichterprozession schon am Abend nach der Ankunft in Lourdes, ebenso der große internationale Gottesdienst, der am Sonntag in der unterirdischen Basilika gefeiert wird. Die beiden Wallfahrten. Die erste Pilgerfahrt – die insgesamt 170. des Komitees, wird heuer von Bischof Dr. Alois Schwarz (GurkKlagenfurt) angeführt. Die Reise von 26. April bis 1. Mai ist ab Wien und ab Linz möglich.

X Kontakt: Rainer Tüchlberger, KAB OÖ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; Tel. 0732/76 10-36 35 www.mensch-arbeit.at/ werkzeugkiste

Lourdes. Für Kranke, Behinderte und Gesunde.

WALDHÄUSL

Die zweite Fahrt von 19. bis 24. Juli leitet der Altabt von Schlierbach, Prälat Altmann Hofinger. Abflug-Flughafen ist Wien. X Kontakt: Marianisches Lourdeskomitee, Jacominigasse 53, Tel. 01/587 52 05, E-Mail: mlk.lourdeskomitee@aon.at

Wettbewerb Integration. Unter dem Titel „Dahoam in Oberösterreich“ lädt die Österreichische Integrationsplattform zu einem Kreativ-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche – einzeln und in Gruppen – ein. Bis 17. Februar 2012 können Texte, Fotos, Videos und Zeichnungen eingereicht werden. X Info: Tel. 0732/78 70 43-0, www.integrationsfonds.at/dahoam

Helfen – heilen – retten Am 29. Jänner ist Welt-Lepra-Tag. Das Aussätzigen-Hilfswerk hilft gegen eine Krankheit, die aus den Schlagzeilen verschwunden ist, aber noch immer viele trifft. Lepra ist nicht nur eine der schlimmsten Krankheiten. Sie bedeutet eine tiefe Verwundung des Menschseins. Daran erinnert das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich von Missio im Hinblick auf den Welt-Lepra-Tag. Weltweit wurde 2010 bei 228.474 Menschen Lepra diagnostiziert – um 7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Lepraexperten geben jedoch zu bedenken, dass fast ebenso viele Patienten nicht in den offiziellen Statistiken erfasst sind. Und rund vier Millionen geheilte Patienten müssen mit bleibenden Behinderungen wegen Lepra leben und sind auf medizinische und soziale Unterstützung angewiesen.

Eine Lepra-Patientin mit ihren Enkeln. MISSIO

Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt ein Zahlschein bei, mit dem Sie die Arbeit des Hilfswerkes unterstützen können. Seit über 50 Jahren setzt sich das AussätzigenHilfswerk Österreich für Menschen mit Lepra ein. „Wir helfen, dass Menschen mit Lepra rechtzeitig Zugang zu Diagnose und Therapie bekommen und dass sie für sich und ihre

Familie sorgen können“, zeigt der Leiter des Hilfswerks, Pfarrer Edwin Matt, die Vielfalt der Hilfstätigkeit auf und ruft zur Mithilfe im Einsatz für leprakranke Menschen auf. X Kontakt: Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, 6900 Bregenz, Weidachstraße 1, Tel. 05574/71 74.


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Dichter, Politiker und Spieler Dem chilenischen Nobelpreisträger Pablo Neruda widmet der ehemalige Linzer Bürgermeister und Schriftsteller Prof. Hugo Schanovsky seine jüngste lyrische Biographie. In Prosagedichten, ungereimten Versen, ungereimt wie das Leben selbst, beschreibt er Stationen des Lebens großer Persönlichkeiten. – So führt er seine Leserschaft dicht, aber leicht vorwärts zu lesen, an das Leben seiner „Helden“ heran. Nerudas Sprache und Dichtkunst haben es Schanovsky bald nach dem Zweiten Weltkrieg angetan. 2011 setzte er dem Meister ein Buch-Denkmal: Dem Literaten, Kommunisten und dem Verspielten: „Das Kind, das nicht spielt, ist kein Kind, aber der Mann, der nicht spielt, hat für immer das Kind verloren, das in ihm lebte und das ihm arg fehlen wird“, zitiert Schanovsky Neruda. E. G. Pablo Neruda, Ich bekenne, ich habe gelebt, Prosagedichte, Hugo Schanovsky, Hrsg. Friedensstadt Linz, Druck: Gutenberg

Überleben in Sibirien Am 15. Februar wird der in Alberndorf geborene Josef Dorninger 90 Jahre alt. 2010 veröffentlichte der Verlag Ennsthaler dessen Erinnerungen an die russische Gefangenschaft. Dorninger war von 1944 bis 1948 Kriegsgefangener in Sibirien. Bei seinen Berichten über die Gefangennahme, die Entbehrungen, den Hunger, den Durst, die Kälte, das Überlebensglück, die Freundschaften überrascht sein nüchterner Stil. Die russischen Sieger und Lagermannschaften werden nicht mit Hass überschüttet. Er blickt auch auf die russischen Menschen in Sibirien, die ebenfalls ein entbehrungsreiches Leben führen mussten. E. G. Sibirien 1944 – 1948. Erlebnisse eines Kriegsgefangenen, Verlag Ennsthaler, Josef Dorninger, 128 Seiten, € 12,90, ISBN 978-3-85068-854-3.

19. Jänner 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Film „Faust“ gewann den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig 2011

Der gehetzte Teufel Alexander Sokurovs „Faust“ ist mehr als eine eigenwillige Adaption des Klassikers von Johann Wolfgang von Goethe. MARKUS VORAUER

Alexander Sokurov ist noch immer der große Unbekannte des europäischen Films. Nur wenige von seinen insgesamt 17 Spiel- und 30 Dokumentarfilmen haben den Weg in den regulären Kinobetrieb gefunden. Auch sein neues Werk, die sehr freie Adaption von Goethes „Faust I“, wird daran nichts ändern. Die internationale Kinoauswertung verdankt der Film dem „Goldenen Löwen“, mit dem Sokurov bei den letzten Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde. Mit „Faust“ beschließt er seine Tetralogie über die Faszination der Macht, die er 1999 mit „Moloch“ (über Hitler) begonnen hat, dem 2001 „Taurus“ (über Lenin) und 2005 „Sonne“ (über Kaiser Hirohito) folgten. Auf der Suche nach der Seele. Faust ist eine getriebene Figur, die nur die Vorwärtsbewegung kennt. Ein Machtmensch modernen Zuschnitts, angetrieben von sexueller Lust und von der Gier nach Geld. Das Interesse an der Metaphysik, das noch Goethes Faust anspornte, hat Sokurov seiner Hauptfigur gehörig ausgetrieben. Schon der Beginn verweist programmatisch auf diese Tatsache. Die Kamera senkt sich aus einem Himmel – in dem kein Gott mit dem Teufel eine Wette abschließt, sondern aus dem Spiegel mit Uhren hängen – auf ein Dorf hinab. Der Panoramaschwenk endet bei einer Leiche, die gerade von Faust und seinem Gehilfen Wagner seziert wird. Anstatt der Seele, die der Gelehrte zu finden hoffte, werden nur die Orga-

ne freigelegt. Der Spiegel mit der Uhr ist ein adäquates Symbol für den Egoismus und die Gehetztheit der Hauptfigur, die auch noch den Teufel antreibt. Der ist bezeichnenderweise als Wucherer unterwegs. Das Setting des Films ist beeindruckend. Sokurov hat in Tschechien ein Dorf bauen lassen, das das beginnende 19. Jahrhundert, also die Zeit Goethes, sinnlich erfahrbar machen soll. In den engen, labyrinthartigen Gängen herrscht Geschäftigkeit. Die Einstellungen erinnern stark an Werke von Brueghel oder Bosch. Überraschende Dramaturgie. Der Film wurde in deutscher Sprache (teilweise mit österreichischen Schauspielern wie Johannes Zeiler als Faust und Georg Friedrich als Wagner) gedreht, aber nachsynchronisiert, wobei Goethes Verse bewusst anders betont wiedergegeben werden. Viele Szenen aus „Faust I“ wurden gegen die Dramaturgie des Theaterstücks angeordnet. Als Beispiel sei hier der Pakt mit dem Teufel erwähnt. Den holt Sokurov erst gegen Ende des Films nach und da auch nur als beiläufigen Akt, an dem die beiden Protagonisten nicht sonderlich interessiert sind. Wenn es keine Seele zu verkaufen gibt, wo bleibt da der Sinn? Und so ist paradoxerweise der Teufel die einzige Figur, die noch an die Seele im Menschen glaubt. Darum unterliegt er am Ende auch dem Tatenmenschen Faust, in dessen „Weiter, immer weiter!“ schon das kommende Zeitalter widerhallt. Mit seinem beschleunigten Forschungsdrang wird es alles niederreißen und in die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts münden. Sokurov ist ein radikaler, würdiger Abschluss seiner Tetralogie geglückt. u Derzeit im Moviemento in Linz.

Das unschuldige Gretchen und der nach Macht strebende Faust. Neben Johannes Zeiler spielt die 18-jährige Isolda Dychauk. Sie wurde in der Fernsehserie „Borgia“ einem größeren Publikum bekannt. MOVIEMENTO


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

19. Jänner 2012

KULTURLAND

Ein Bild der Stille im Andachtsraum

„Es ist so laut in der Welt“ In Steyr-Ennsleite wurde Ende 2011 ein neues Alten- und Pflegeheim eröffnet. Ein Fenster zeigt ein Bild von Karl Mostböck. Die KIZ besuchte den Maler, der im Altenheim wohnt.

seinen eigenen Weg: Schon seit den 1960er Jahren beschäftigt er sich unter anderem mit dem Zen-Buddhismus. Dabei interessiert ihn weniger die fernöstliche Spiritualität, sondern die Kunst der reduzierten Malerei.

CHRISTINE GRÜLL

Die Kunst des Spontanen. Mit feinen und kraftvollen Linien, die in einem Schwung gesetzt werden, füllte er noch bis vor einem Jahr spontan Blätter aus Büttenpapier oder Mühlviertler Leinen. „Die Linie muss sicher sein und Platz im Raum haben. Je leerer das Blatt ist, desto mehr ist die Stärke des Buddhismus vorhanden“, erklärt Karl Mostböck. Eine seiner charakteristischen Arbeiten wurde in der Glasmalerei-Werkstatt in Schlierbach auf Glas übertragen und als Fenster im Andachtsraum des Altenheims eingesetzt.

Hätte Karl Mostböck auf die Wünsche anderer gehört, würde er heute noch Blumen malen. Doch der Maler, der im vergangenen Jahr seinen 90. Geburtstag feierte, ging

Das Fenster wurde nach einem Bild von Karl Mostböck aus dem Jahr 2002 gestaltet. Er signierte es wie japanische Maler mit einem Stempel. KIZ/CG

Die reine Stille. „Heute ist es so laut in der Welt“, sagt Karl Mostböck, umgeben von einer Handvoll seiner Bilder und Ausstellungsplakate. Er bevorzugte immer die reine, große Stille beim Arbeiten in seinem Atelier: ein kleiner Raum in der Wohnung im ersten „Hochhaus“ von Steyr. Mit Begeisterung erzählt er von Kunstbüchern, die er kofferweise aus dem Urlaub in Florenz mitgebracht hat. Und von Malern, deren Arbeiten er für die eigene künstlerische Entwicklung genau studiert hat. Heute ist der große österreichische Künstler in in- und ausländischen Museen und Galerien vertreten. Das hat er aus eigener Kraft geschafft. Die Farben auf dem Fenster im Andachtsraum verändern sich je nach Lichteinfall. Schwarz ist Tusche, rot ist Kreide, weiß ist Gouache und blau verrinnt das Aquarell. Still ist das Bild.

Buchtipp Kann ein Traktorgetriebe ein Kunstwerk sein? Sicher, wenn es von Karl Mostböck gezeichnet wurde. Als technischer Grafiker in den damaligen Steyr-Werken setzte er jahrzehntelang Konstruktionen für die Werbung um. Einzelne Beispiele sind im aktuellen Kunstband zu seiner Person abgebildet. Darin geben rund 100 Malereien, Aquarelle und Zeichnungen aus 60 Jahren Einblick in seine künstle-

rische Entwicklung und sein Leben, aufgezeichnet von Peter Baum, Carl Aigner und Johannes Jetschgo. Das Vorwort schrieb Wilhelm Molterer, der in Steyr aufgewachsen ist. Professor Mostböck hätte gern besonders gelungene Arbeiten für sich behalten. Gut, dass er dem nie nachgegeben hat. Denn schon die Fotografien in dem schönen Band wecken die Sehnsucht nach den Originalen.

Kirche und Kino „Augenblicke – Kurzfilme im Kino“ feiert sein 20-Jahr-Jubiläum! Das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz hat daFlamingo mit Identitätskrise: „Flamingo Pride“ von Regisseur Tomer Eshed. AUGENBLICKE

für zwölf anspruchsvolle Filme ausgewählt, die unterhalten und zum Nachdenken anregen. In Zusammenarbeit mit dem Medienverleih der Diözese Linz wird das Programm von Di. bis Fr., 24. bis 27. Jänner, und von Mo. bis Mi., 5. bis 7. März, jeweils um 20 Uhr, in folgenden sieben Kinos gezeigt: Moviemento Linz, Local-Bühne Freistadt, Lichtspiele Lenzing, Stadtkino Grein, Lichtspiele Katsdorf, Lichtspieltheater Lambach und Programmkino Wels (am 25. 1. Beginn um 20.30 Uhr). u Programm & Termine: www.dioezese-linz.at/medienverleih

n Konzert für Balduin Sulzer. Am Fr., 27. Jänner, um 19.30 Uhr gibt das Große Bläser-Ensemble der Anton-Bruckner-Privatuniversität unter der Leitung von Sven Birch im Großen Saal ein Konzert zum 80. Geburtstag des Komponisten. Auf dem Programm stehen Werke von Balduin Sulzer, Igor Strawinsky und George Gershwin. u Karten per E-Mail: vas-buero@bruckneruni.at

Karl Mostböck, Molterer/Aigner/ Jetschgo (Hg.), Christian Brandstätter Verlag, Wien 2010, 144 S., € 39,90.

n Passionsspiele in Mettmach. Von 9. Juni bis 21. Juli wird die Mettmacher Passion, die alle fünf Jahre stattfindet, insgesamt 15 Mal aufgeführt. Unter der Regie von Otmar Wenzel werden rund 250 Darsteller/ -innen daran mitwirken. Premiere ist am Samstag, 9. Juni, um 19 Uhr. u Info & Karten: Tel. 0664/41 63 818, www. theater-mettmach.at


30 Personen

19. Jänner 2012

Kultus-Abgabe

DANK

Zu „Kirchenbeitrag als Kultus-Steuer“, Nr. 2, S. 6.

n Stadl-Paura. In einem fächerübergreifenden Projekt beschäftigte sich die 4a der Hauptschule Stadl-Paura mit der Situation der Kinder in Bethlehem. Die Stadt ist von einer Mauer abgeriegelt. Darum ist es ein Segen, dass es auf palästinensischer Seite das CARITAS BABY HOSPITAL gibt. In einem Theaterstück (im Bild) stellten die Schülerinnen die Probleme Bethlehems dar. Die Einnahmen aus der weihnachtlichen Schulaktion kommen dem Baby Hospital zugute.

GEBURTSTAG n Am 21. Jänner 2012 vollendet HR Prälat Mag. Josef Humer, emeritierte Regens und Direktor am Petrinum Linz, sein 90. Lebensjahr. Er stammt aus Taufkirchen/Trattnach, wurde 1948 zum Priester geweiht und studierte anschließend Physik und Mathematik. Ab 1955 unterrichtete er am Bischöflichen Gymnasium Petrinum in Linz. 1968 wurde er zum Direktor der Schule ernannt, gleichzeitig leitete er als Regens bis 1983 auch das In-

ternat des Petrinums. Seit 1987 ist er im Ruhestand, er wirkte aber noch bis 2003 als Pfarradministrator in Pötting, wo er weiterhin wohnt und mithilft. n Am 21. Jänner 2012 wird KonsR Johann Nefischer, Pfarrer in Vichtenstein, 80 Jahre alt. Er ist aus Naarn gebürtig und empfing 1955 die Priesterweihe. Seit 1967 ist er Pfarrer in Vichtenstein und betreut darüber hinaus auch die Expositur Stadl-Kicking.

n Am 21. Jänner 2012 feiert GR Dr. Marian Sawinski seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Jelenia Góra in Polen und empfing 1975 die Priesterweihe. 1993 kam er in die Diözese Linz und übernahm die Pfarren Roßbach und Treubach. Von 2004 bis 2008 war er Pfarrer in Gunskirchen, anschließend ein Jahr in Hellmonsödt. Seit 2009 ist Sawinski Pfarradministrator in Mettmach und St. Johann am Walde.

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

MEHR RECHTE, SICHERHEIT UND SCHUTZ

AK-Konsumentenbilanz 2011 Mehr Rechtssicherheit und Schutz für die Konsumenten/ -innen – in unterschiedlichsten Bereichen – das konnte die AK im vorigen Jahr für die Verbraucher/-innen erreichen. Bei den Finanzdienstleistungen gibt es aber auch 2012 noch genug zu tun.

K

KirchenZeitung Diözese Linz

leingedrucktes enthält oft gesetzeswidrige Klauseln. Die AKKonsumentenberater/-innen haben 2011 die Allgemeinen Geschäftsbedingungen etwa von Maturareiseveranstaltern oder Wohnungsgenossenschaften unter die Lupe genommen und wesentliche Verbesserungen erreicht. Auch die

Telekomgesetz-Novelle, die auf Drängen der AK verabschiedet wurde, bringt Verbesserungen: Noch im 1. Quartal 2012 wird eine Verordnung der Regulierungsbehörde dafür sorgen, dass Anbieter Nutzer/-innen künftig warnen müssen, bevor eine kritische Rechnungssumme erreicht wird. Und noch eine wichtige Verbesserung enthält die Novelle: Für Rechnungseinsprüche wurde die Frist von vier Wochen auf drei Monate verlängert. Eine Baustelle aber bleibt der Finanzsektor: „Mit Gesetzesänderungen und Musterverfahren konnten wir im vergangenen Jahr zwar punktuell etwas erreichen, langfristig müs-

sen hier aber klare Spielregeln definiert werden“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Rat und Unterstützung bei Ihren persönlichen Konsumentenfragen finden Sie unter www.ak-konsumenten.info

Dass Landesrat Max Hiegelsberger mit seinem Vorschlag einer Beitragsleistung auch konfessionslos gewordener Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Erhaltung unserer kirchlichen Bausubstanz weitgehend auf Unverständnis stößt, zeigt zweierlei auf: das kurzfristig gewordene Denken in unserer Gesellschaft einerseits und das dem Landesrat als Landwirt innewohnende Prinzip der langfristigen Nachhaltigkeit andererseits. (...) Der Zeitpunkt ist wohl absehbar und teilweise bereits gekommen, dass die schrumpfende und durch Priestermangel zusätzlich ausgezehrte Kirche nicht mehr in der Lage ist, sämtliche Kirchen und andere religiöse Bauten zu erhalten. (...) Unsere Gesellschaft muss sich darauf vorbereiten, dass sich die katholische Kirche von einer zunehmenden Zahl kirchlicher Objekte verabschieden muss. Es wird dann die Aufgabe von uns allen sein zu entscheiden, ob wir unsere kirchlichen Bauwerke als Teil unserer österreichischen Identität weiter haben wollen oder diese Objekte einer anderen Verwendung – allenfalls zur Benützung durch andere Religionsgemeinschaften – oder gar dem Verfall überlassen wollen. (...) BOTSCHAFTER DR. HEINRICH BIRNLEITNER, AISTERSHEIM

Meine Sorge Ich bin nicht der typische Kritiker, man macht sich halt so seine Sorgen über die Entwicklung der Kirche. Meine Meinung ist, dass die Kirche zu wenig tut, um die Jugend auf das Leben vorzubereiten. Die meiste Zeit verbraucht sie, um die Menschen auf das Sterben hinzuweisen. WALTER FERGYHAZY, BUCHKIRCHEN

Ein Elfchen Zur Anregung Nr. 2, S. 32

Arbeiterkammer Oberösterreich Volksgartenstraße 40, 4020 Linz Telefon 050/69 06

Vermögen Gering besteuert Das ist ungerecht Regierung sucht mehrere Milliarden Sparpaket. HANS RIEDLER, LINZ


Leserforum & Werbung 31

19. Jänner 2012

Zum Vorschlag der Katholischen Aktion eines „Diözesankonzils“, Nr. 1.

Ein Diözesankonzil ist eine gute Idee, spannend, herausfordernd … Wenn es auf breiter Basis zu einem echten Dialog kommt zwischen „Reformer/innen“ und „Bewahrer/innen“, dann wird das ein neues Pfingsten in unserer Diözese. SR. GISELA RADINGER OSB, LINZ

Die Abhaltung eines Diözesankonzils im Andenken „50 Jahre Vat. II.“ halte ich für die einzig richtige Maßnahme in der dzt. Situation. (...) Durch unglückselige, polarisierende Bischofsbesetzungen (Linz hat sich größtenteils da raushalten können) sind die Gräben zwischen den Lagern so tief geworden, dass es für Dialog fast schon zu spät ist. Ein Gesamtkonzil der Diözese Linz (anderen Diözesen sei dies zur Nachahmung empfohlen), im Gedenken an den seligen Papa buono sollte eine letzte Gesprächschance über alle Gräben hinweg, in echter christlicher Nächstenliebe, in der man auch über seinen eigenen Schatten springt, darstellen. Aufrufe zur Exkommunikation sind sicher kein solcher Weg. Alles Gute! DR. H. EMIL HOCEVAR, TAMSWEG

(…) Bevor man mit viel Aufwand so ein „Konzil“ angeht (besser wäre für eine Diözese der Begriff „Synode“), soll man als Erstes einmal die 35 Punkte des von allen Bischöfen mitbeschlossenen Salzburger „Dialogs für Österreich“ (1998) umsetzen. In so einem Konzil werden alle römischen Spitzeln anwesend sein und mitreden. Am nächsten Tag werden sie alles nach Rom melden, was gesagt wurde und was nicht dem Vatikan entspricht.(...) Die einzige Chance einer sinnvoll erneuerten Kirche sehe ich in einer „Bischofsinitiative“, die ähnlich auftritt wie die Pfarrerinitiative. Weil aber amtierende Bischöfe durch mindestens fünf Eide an Rom gebunden sind, können sie nur in der Pension halbwegs etwas sagen (Krätzl, Stecher etc.). Daher bin ich gegen so ein

Diözesankonzil. Ich bin dafür, dass jede Pfarrgemeinde in strukturellen Fragen (die Dogmatik steht nicht zur Debatte) das tut, was notwendig ist, und dass sie darüber nicht viel herumredet.

7 hen ro u oc E W 5 um

Braucht es ein Diözesankonzil?

DIPL.-ING. HILDEBRAND HARAND, WILHERING

(...) Dass es in einer Diözese verschiedene Meinungen gibt und verschiedene Arten, den Glauben an Christus zu leben, finde ich nicht ungewöhnlich. Es ist vielmehr der Ton, der zwischen verschiedenen Gruppen angeschlagen wird, der mich erschreckt, traurig macht und vieles zerstört. Paulus richtet an die Korinther den Appell: „Hört auf zu streiten!“, und stellt dann die Frage: „Wollt ihr etwa Christus zerreißen?“ (1 Kor 1,10.13). Von einem Diözesankonzil erwarte ich mir nicht nur, dass dringende Themen endlich angegangen werden, sondern auch eine neue Gesprächskultur. Es ist wichtig, dass wir Klartext reden, aber in einer Tonart, die Andersdenkende achtet. Denn was uns eint, ist unser Glaube an Christus, aber in dieser Einheit darf und soll es eine Vielfalt geben. FRANZ RAMMER, WARTBERG/AIST

Wir sind sehr dafür, ein Diözesankonzil einzuberufen, das dann aber auch die von Ihnen genannten Konsequenzen haben müsste und nicht im Schreibtisch verschwinden dürfte, wie das Kirchen-Volksbegehren. MARGIT UND JOSEF HOLZINGER, KREMSMÜNSTER

Ich halte die Idee eines Diözesankonzils für ausgezeichnet, bietet ein solches doch die Möglichkeit sich wirklich offen mit allen Problemen zu beschäftigen, die die Kirche derzeit so lähmen und viele Gläubige, die sich wirklich Reformen wünschen, vor dem „inneren Ausbluten“ zu retten. Es wäre ein kleiner Funke Hoffnung, dass sich doch noch etwas ändern kann, so lange wir noch leben …! Es wäre höchst an der Zeit, dass die Kirche ihre „Vogel – Strauß – Politik“ aufgibt! BERTI ANZENGRUBER, PRAMET

X Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

T H C E R E G N E H C S N it mit ME Fastenze Erwin r Kräutlchet,

ere Schöpfungsg recht und e g n mensche leben. gottgerecht er, Erwin Kräutl mazonas, Bischof am A . gibt Anstöße

Ab 23. Februar in der

KirchenZeitung Diözese Linz

Einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

ich möchte die Serie MENSCHENGERECHT lesen und erhalte die KirchenZeitung ab 23. Februar 7 Wochen lang um 5 Euro. Danach endet das Abo automatisch.

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UNTER UNS Papa, stell nicht so viel Fragen

DENKMAL

„... denkt sich seinen Theil“ „Es ist ein gutes Land, wohl wert, dass sich sein Fürst unterwinde!“

„Vom Silberband der Donau rings umwunden“ – heißt eine Zeile im „Loblied auf Österreich“. NORBERT BREUER

ERNST GANSINGER

reichischen Menschen: „Wer alte Kultur besitzt, ... (dem) fehlt jene Barbarenfreude am Wertlos-Glitzernden, ... und er durchschaut so manchen Pofel und Schwindel, auf den die ewig Heutigen ... pünktlich und reklamegläubig hineinfallen...“ Was ist für Sie typisch Österreich(isch)?: Schicken Sie bis 27. Jänner Ihre Österreich-Gedanken. Wir verlosen ein österreichisches Buch. X Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at X Beim Denk Mal Nr. 1 hat Martha Höglinger aus Lembach gewonnen ( „einen Zahn zulegen“ kommt aus früherer Kochpraxis: Töpfe hingen über dem Feuer, wollte man sie tiefer hängen, musste man am Zahnrad hantieren. )

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Rating-Agenturen agieren wie manche Kulturkritiker, die sich, selbst Mittelmaß, anmaßen, über andere den (Maß)stab zu brechen.

„Eine einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf Gewinnmaximierung ist verfehlt.“ DIE EU BISCHOFSKOMMISSION ComECE FORDERT EINE STÄRKERE ORIENTIERUNG DER WIRTSCHAFT AM GEMEINWOHL

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 022031277 W

So spricht in „König Ottokars Glück und Ende“ Ottokar von Horneck. Franz Grillparzer, der Dichter dieses patriotischen Werkes, ist am 21. Jänner vor 140 Jahren gestorben. Der obige Text ist die Eröffnung der „Lob auf Österreich“ genannten Rede. In dieser kommt auch ein Vergleich mit Deutschland vor: „’s ist möglich, dass in Sachsen und beim Rhein es Leute gibt, die mehr in Büchern lasen; Allein, was Noth thut und was Gott gefällt, der klare Blick, der offne, richt’ge Sinn, da tritt der Österreicher hin vor Jeden, denkt sich sein Theil, und lässt die Andern reden!“ Ein anderer österreichischer Dichter, Anton Wildgans, hat am 1. Jänner 1930 im Radio eine viel beachtete „Rede über Österreich“ gehalten. Wildgans beschreibt darin den öster-

Seit einer Woche hat mein Sohn mit dem Kindergarten angefangen und macht damit seine ersten großen Schritte in die Selbstständigkeit. Nach der Kurzzusammenfassung über den Vormittag, die von der Kindergartentante geliefert wurde, bleiben noch ein paar Fragen offen, wie sein Tag gelaufen ist. Am Abend will ich mehr von ihm wissen. Ich: „War es schön, hat es dir gefallen?“ Sohn: „Ja“. (bereits in leicht genervtem Tonfall, weil er weiß, dass die vielen Fragen kommen, die ihm schon Mama zu Mittag gestellt hat) Ich: „Was hast du denn gespielt?“. Sohn schweigt und baut weiter an seinem Duploturm. Nach einer weiteren Nachfrage lässt er sich herauslocken, dass er draußen Sand gespielt hat und drinnen ein Puzzle gebaut hat. Was wohl nicht drei Stunden gedauert hat, also frage ich: „Was hast du sonst noch gemacht und überhaupt, wie sind die anderen Kinder, sind sie nett?“. Mein Sohn schweigt. Ich: „Willst du nicht über den Kindergarten reden? Sohn (erleichtert,“): „Ja, Papa, das mich nerven“. Schön diese Ehrlichkeit eines Dreijährigen. Zum ersten Mal in seinem Leben, kennen wir nicht automatisch jedes Detail seines Alltags. Und während uns Eltern das stört, scheint er schon Gefallen daran gefunden zu haben.


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