KiZ-ePaper 08/2012

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Nr. 8 I 23. Februar 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

 Kinder am XinguFluss. Ihre Heimat soll durch ein Riesenkraftwerk überflutet werden. Richard Weixler

6 Bischofsbrief zur Fastenzeit 2012.

KirchenZeitung begleitet mit Bischof Erwin Kräutler durch die Fastenzeit

Wir haben hier keine bleibende Stadt Arme verstehen besser, was mit „pilgerndem Gottesvolk“ gemeint ist, sagt Bischof Erwin Kräutler. Ab dieser Ausgabe begleitet er die Leser/innen der KirchenZeitung durch die Fastenzeit. Eine unausweichliche Wirklichkeit rückt in der Fastenzeit in das Bewusstsein. Alles, was Menschen erwerben und schaffen, ist nicht von bleibender Dauer. Für viele Millionen Menschen auf der Welt ist das die Erfahrung, die ihren Alltag bestimmt, nicht nur in der Fastenzeit. Mit seinen „Betrachtungen“ aus seiner Diözese Xingu im brasilianischen Regenwaldgebiet will

Bischof Erwin Kräutler dazu beitragen, dass die Welt nicht noch weiter auseinanderfällt in Arm und Reich. Der Glaube hat eine befreiende Kraft – nach beiden Seiten hin. „Wir haben hier keine bleibende Stadt“ gilt auch jene, die es sich im Leben auf den ersten Blick gut eingerichtet haben. Die Umkehr, zu der die Fastenzeit einlädt, soll das Leben reicher machen. Schöpfungsgerecht – menschengerecht und gottgerecht zu leben. Dazu soll die Reihe mit Bischof Kräutler Anregung und Hilfe sein. Seite 14/15

10 Thema. Ökumene – mit Kardinal Kurt Koch. 18 Bewusst leben. Erstkommunion im Wandel. 21 For You. Ernährung ohne Fleisch. 28 Kultur. Stich für Stich ins Herz. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

23. Februar 2012

Vorsichtsmaßnahmen

Die Chancen der Krise

Hans baumgartner

Boxer und Politiker Der ukrainische Box-Weltmeister Vitali Klitschko hat vergangenen Samstag wieder einen Sieg eingeheimst. Sein eigentlicher „Sieg“ aber steht noch aus. Seit der orangen Revolution (2004) ist Klitschko politisch aktiv, er hat eine Partei gegründet und sich für mehr Demokratie in seiner Heimat Ukraine eingesetzt. Denn die Hoffnungen, die zu Beginn der Revolution aufkeimten, sind dahin. Im Mittelpunkt der Regierung rund um Präsident Viktor Janukowitsch stehen Wahlmanipulationen, Korruption, Kontrolle der Medien; die ehemalige „orange“ Ministerpräsidentin, Julia Timoschenko, wurde im August 2011 verhaftet – zu Unrecht wie es heißt. Vitali Klitschko will im Herbst bereits zum dritten Mal für das Amt des Bürgermeisters in Kiew kandidieren. Vielleicht tritt er 2015 auch als Präsidentschaftskandidat an. Ein „Sieg“ wäre vielleicht eine Chance zu einer positiven Wende. susanne huber

Händewaschen ist angesagt, viel Händewaschen, denn eine Grippewelle steht bevor. Also Vorsicht! Dann erwischt sie einen – vielleicht – doch nicht. Die Vorsicht steht hoch im Kurs heutzutage. Beim Geld, bei den Reisezielen, bei der Gesundheit. Selbst in Beziehungsangelegenheiten bleiben Menschen auf der „vorsichtigen Seite“. So sagen sie lieber nichts, als dass sie sich die Zunge verbrennen, mischen sich nicht ein, um nur ja nicht anzustreifen, gehen einander aus dem Weg, um nicht in etwas hineingezogen zu werden. Wo Vorsicht zum Prinzip wird, dort beengt und erstickt sie mit der Zeit immer mehr das Leben, als dass sie es schützt. Da bleibt es dann beim Händewaschen – ohne einen Kranken auch nur berührt zu haben. Leben selbst ist erstaunlich unvorsichtig –

und mehr eine Sache von Empfindsamkeiten als von Schutzmaßnahmen. Wo nur die Vorsicht das Sagen hat, dort ist es um das Leben oft gar nicht gut bestellt – um das Leben der anderen vor allem, vor denen man sich schützt. Auch das ist Fasten: die Vorsicht nicht übergewichtig werden zu lassen und manche Schutzhandschuhe abzulegen, weil Leben Nähe braucht, Berührung und – Mut.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Anna wieselthaler, projektreferentin wgt

Ein Faible für Menschenrechte Die Gottesdienste zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen (WGT), der in mehr als 170 Ländern weltweit gefeiert wird, finden heuer am 2. März statt. Zuständig für die Projekte, die mit den Kollekten des WGT unterstützt werden, ist Anna Wieselthaler. susanne huber

anna wieselthaler

In jeder Krise steckt auch eine neue Chance. Ein Satz, der nicht nur für die Kirche, sondern auch für die heimische Politik eine Herausforderung darstellt. Die Korruptionsaffären erschüttern die Glaubwürdigkeit in die politische Eliten. Welche Lehren man daraus zieht – neue Antikorruptionsbestimmungen, transparente Parteienfinanzierung etc. –, darüber darf man im Detail durchaus „streiten“. Aber was die Aufklärungsbereitschaft angeht, da kann man nach der letzten „Im-Zentrum“-Diskussion der Politik nur raten, sie mit derselben Ernsthaftigkeit anzugehen, wie das die Kirche gemacht hat – und ohne parteipolitisches Haxlbeißen.

KirchenZeitung Diözese Linz

Lateinamerika mit seinen Regenwäldern und indigenen Völkern übt auf Anna Wieselthaler einen besonders großen Reiz aus. „In der Schulzeit war ich Aktivistin bei Greenpeace, das hat das Interesse zum Regenwald und zu den Indigenen „Informiert beten, betend handeln: Die Verbindung der spirituellen Ebene mit dem konkreten Einsatz für Gerechtigkeit und der Solidarität mit benachteiligten Frauen – das macht für mich den Weltgebetstag aus.“ Mag. anna ­wieselthaler

in den Ländern Lateinamerikas geweckt“, sagt die 32-jährige Wienerin. Bereits mit 18 Jahren, nach Abschluss der Matura, ging es für sie knapp ein Jahr nach Guatemala, Mexiko und Kuba. Davor hieß es allerdings beim Heurigen zu kellnern, um die Reise finanzieren zu können. Engagiert hat sich Anna Wieselthaler in Guatemala bei einer Organisation, die sich für die Rechte indigener Frauen einsetzt; gewohnt hat sie bei einer MayaFamilie in Totonicapan, im Hochland Guatemalas. „Durch das direkte Mitleben in der Familie hat sich eine starke Beziehung entwickelt. Nach wie vor bin ich mit den Leuten in Kontakt“, erzählt die Mutter einer dreiund einer sechsjährigen Tochter. Menschenrechte. 2001 reiste sie erneut nach Guatemala, um ehrenamtlich bei einem internationalen Zeugenschutzprojekt mitzuarbeiten. Wieder in Wien, hat sie beschlossen, ihr Malereistudium abzubrechen und stattdessen Spanisch und Internationale Entwicklung zu studieren, „weil die Leidenschaft für die Menschenrechte einfach stärker war.“ Parallel zum Studium arbeitete sie bei der Guatemala-Solidarität in Wien. Seit 2009 ist Anna Wieselthaler Projektreferentin beim Weltgebetstag der Frauen Österreich und ist verantwortlich für die Kontakte zu den Projektpartnerinnen des WGT weltweit. (Siehe Panoramaseite)


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

23. Februar 2012

Wie das Sparpaket – zum Beispiel – die Subventionen von Orgeln, Bibliotheken und Jugendzentren betreffen wird

Wie viel wird die öffentliche Hand bei den Pfarren sparen? Die Liste der kirchlichen Projekte, die von der öffentlichen Hand Subventionen erhalten, ist lang, die Sorgen über das Sparpaket entsprechend groß. Landeshauptmann Pühringer beruhigt: Es wird Kürzungen geben, es soll aber nichts kaputt gespart werden. Josef Wallner

Orgelkomitees sind lediglich ein kleiner Ausschnitt des Pfarrlebens, aber ein bewundernswerter. Viel Energie ist nötig, bis ein neues Instrument erklingen kann. Die Kosten ­einer Orgel stellen für jede Pfarre eine finanzielle Herausforderung dar, die ohne öffentliche Mittel kaum – oder gar nicht zu stemmen wäre. „Ohne Subvention des Landes wäre unsere Orgel nicht möglich gewesen“, sagt der Garstener Pfarrassistent Stefan Grandy. Zurzeit errichtet die Pfarre Ebensee ein neues Instrument. Der Orgelbauverein erfährt große Unterstützung in der Bevölkerung, freut sich Pastoralassistent Josef Sengschmid, aber auch hier ist der Beitrag des Landes unverzichtbar. Die Voraussetzungen für Förderungen von Orgeln sind recht unterschiedlich, im allerbesten Fall können bis zu einem Drittel von öffentlichen Stellen kommen, sagt Orgelreferent Siegfried Adlberger. Lesen und mehr. Auch die 120 pfarrlichen und die 80 Bibliotheken, die die Pfarren in Partnerschaft mit Gemeinden führen, sind auf öffentliche Gelder angewiesen. Die Arbeit in den Bibliotheken geschieht ohnehin ehrenamtlich, aber um eine Bibliothek aktuell halten zu können, braucht es Geld. Ein

Jahresbudget für eine Pfarrbibliothek von etwa 10.000 Euro aufzustellen, ist eine große Herausforderung für eine ehrenamtliche Bibliotheksleiterin, erklärt Maria FellingerHauer von der Bibliotheksfachstelle der Diözese. Kürzungen der öffentlichen Subventionen würden an die Substanz gehen, zumal ohnehin seit 15 Jahren keine Anpassung erfolgt ist. Das wäre kein gutes Signal gegenüber Ehrenamtlichen. Kürzungen kommen. Da viele Details des Sparpakets noch offen sind, kann Landeshauptmann Josef Pühringer zu keinen Einzelfragen wie Orgel- oder Bibliothekswesen – um nur zwei Beispiele zu nennen – Stellung nehmen. Er hält aber generell fest: „Da Ober-

Landeshauptmann und oö. Finanzreferent Josef Pühringer: „Trotz Kürzung von Subventionen wollen wir keine Projekte in den Pfarren gefährden.“ Land OÖ

österreich bereits Reformen im Spitals- und Verwaltungsbereich durchgeführt hat, hilft uns das im Förderbereich sehr. Es wird zu Einschnitten kommen, aber nur zu bescheidenen.“ Die Unterstützung im Kirchenbereich wird sicher nicht abgeschafft. Auf eine Kürzung von Subventionen vermutlich zwischen zwei und zehn Prozent muss man sich einstellen, so der Landeshauptmann: „Wir werden nichts kaputt sparen und auch den Einsatz von Ehrenamtlichen weiter unterstützen und sie nicht frustrieren.“

Die Finanzierung von Orgeln stellt für die Pfarren eine Herausforderung dar.

S. Adlberger

toolklickit – Fotolia.com

Landesförderung der Jugendzentren Die kirchlichen Jugendzentren in der Diözese Linz sind auf öffentliche Förderungen angewiesen. So unterstützt das Land Oberösterreich den Fonds kirchlicher Jugendzentren mit 100.000 Euro an Subventionen – bei einem Budget von insgesamt 450.000 Euro. Der Fonds ­leistet einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung von fünf kirchlichen Jugendzentren in Oberösterreich: dem Servas in Vöcklabruck, dem D22 in Wels, dem Linzer STUWE, dem Plateau in Leonding und dem Gewölbe in Steyr. Mit der momentanen Situation zufrieden zeigt sich Alois Giglleitner, der sich um die Finanzen des Fonds kümmert. „Ich kann nicht klagen“, sagt er. Zwar habe es nach 2008 Kürzungen bei den Personalförderungen gegeben (nur noch 20 statt vorher 25 Prozent), in den letzten Jahren ­seien die Subventionen jedoch stabil. Durch die Bündelung der Jugendzentren im Fonds habe man eine bessere Ausgangslage bei den Förderansuchen. Ein Ziel bleibt dabei die Valorisierung der Förderungen, um die derzeit hohe Inflation auszugleichen.


4 Oberösterreich Auf einen Blick Ringvorlesung über II. Vatikanisches Konzil

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Die großen christlichen Kirchen rufen wieder zum Autofasten auf

Fünf Millionen Kilometer

Mit einer öffentlich zugänglichen Ringvorlesung setzt die Kath.-Theol. ­Privatuniversität Linz einen ersten Themenschwerpunkt zum 50. Jahrestag der Konzilseröffnung am 11. Oktober 1962. Ab 6. März stehen an zwölf Vortragsabenden die vom Konzil initiierten Neuorientierungen für die einzelnen theologischen Disziplinen am Programm. Dadurch soll ein Panorama einer auf das Konzil gegründeten, gegenwartstauglichen und zukunftsfähigen Theologie entstehen. Die Vortragsreihe wird mit Lehrenden aus dem eigenen Haus bestritten, nur zum Eröffnungsvortrag kommt ein Gast: Univ. Prof. Dr. Peter Walter aus Freiburg/Br. spricht am 6. März zum Thema „Kontinuität oder Diskontinuität? Das II. Vatikanum im Kontext der Theologiegeschichte“. XX Eröffnungsvortrag: Dienstag, 6. März, 18.15 bis 20 Uhr. Auch die weiteren Vorträge finden jeweils an Dienstagen zu dieser Zeit statt. 13. März (Prof. Wassilowsky), 20. März (Sauer/Gruber), 27. März (Gillmayr-­Bucher/Nie­mand).

Auch Oberösterreich macht mit beim Auto­ fasten, zu dem die evangelische und die katholische Kirche aufrufen: Von 22. Februar bis 7. April Alternativen zum Autofahren probieren und nutzen. Für Oberösterreich koordiniert die Aktion das Sozialreferat der Diözese Linz. Die Autozahl wächst schnell. 13.600 Österreicher/innen haben sich bislang für das Autofasten registrieren lassen! Erfahrungsgemäß fährt jeder Autofastende pro Tag durchschnittlich 15 km weniger. 2011 wurden auf

diese Weise mehr als fünf Millionen Auto-Kilometer eingespart, was 1000 Tonnen weniger CO2-Ausstoß bedeutet. Für die kirchlichen Umweltbeauftragten ist dies ein Lichtblick in einer sonst düsteren Bestandsaufnahme für das abgelaufene Jahr: Feinstaub-Tage ohne Ende, Verschlechterungen im Zugsangebot, um 8,8 Prozent gestiegene Pkw-Zulassungen. Österreich, so der Befund, sei weit entfernt von einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik. „Die Anzahl der Autos wächst in den meisten österreichischen Städten stärker als die Bevölkerung!“, sagt Hemma Opis-Pieber, steirische Umweltbeauftragte. Um 60 Prozent mehr. Seit 1990 – dem Basisjahr für die Kyoto-Klimaziele – sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in Österreich um 60 Prozent gestiegen Nur fünf Kilometer. 51 % aller Alltagswege sind kürzer als fünf Kilometer; nur 6 % sind länger als 50 Kilometer. Mitmachen und gewinnen. Wer bis 15. April die von ihm/ihr während der Fastenzeit benutzten Fahrkarten des Oö. Verkehrsverbundes (Zeitkarten in Kopie) an das Sozialreferat der Diözese einsendet, hat die Chance, das Geld zurückzubekommen. Eine Gewinnerin gibt es auf jeden Fall: die Umwelt.

23 Stunden am Tag steht ein Durchschnitts­ auto. Bildagentur Waldhäusl / Gredler-Oxenbauer Willfried

XX Sozialreferat der Diözese Linz, Kapuzine­r­ straße 84, 4020 Linz; www.autofasten.at

schen mit den verschiedensten Behinderungen und deren Freunde – lädt am Fr., 2. März ab 18 Uhr in den Festsaal der Arbeiterkammer Vöcklabruck ein. Mehrere Vereine informieren über Freizeitmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung. Etwa Wasserski, Flusswandern, Tanzen, Bergsteigen, Pferdetrekking, Skibob ... Zum Rahmenprogramm steuern die Pestalozzischule Vöcklabruck, die Smiley Liners und die Flying Edi's Beiträge bei.

nau mit dem Dokumentarfilm „Bittere Ernte in Almeria“ vom Verein „Weltumspannend arbeiten“ Linz; anschließend ist Diskussion.

STENOGRAMM Freizeit ohne Grenzen: Vöcklabruck. Die Union No Limits – ein Verein für Men-

Es gibt viele Möglichkeiten auch für Menschen mit Behinderung, die Freizeit zu gestalten. No Limits

Unsere Not mit der Nahrung: Braunau. Zu diesem Thema organisieren die Ini­ tiative Eine Welt Braunau, der Treffpunkt mensch & arbeit, Attac, ÖGB, Arbeiterkammer und Movieplexx eine vierteilige Veranstaltungsreihe. Sie startet am Do., 1. März, um 19.30 Uhr in der Arbeiterkammer Brau-

Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialbetreuungsberufe: Linz. „Neu ist, dass all jene, die heuer in der Ausbildungsrichtung Altenarbeit beginnen bzw. begonnen haben, kein Schuldgeld zahlen müssen. Das Land Oberösterreich übernimmt hier erfreulicherweise die Kosten. Leider betrifft die Übernahme des Schulgeldes nur die Fachrichtung Altenarbeit“, sagt die Direktorin des Caritas-Ausbildungszentrums, Dr. Agnes Hochgerner. Die Caritas-Schule im Schiefers­ ederweg 53, Linz-Urfahr, lädt am Freitag, 2. März, von 8 bis 13 Uhr zum Tag der offenen Tür mit Vorträgen und Bücherflohmarkt ein.


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Oberösterreich 5

23. Februar 2012

soziales

Schlagabtausch zum Linzer Westring

Ring-Kampf In den letzten Wochen wurden wieder kontroversielle Standpunkte zum Linzer West­ring öffentlich diskutiert. Die Überparteiliche Plattform gegen die „Westring-Transitautobahn mitten durch Linz“ hat Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl vorgeworfen, er lasse nun langsam die Katze aus dem Sack. Die Plattform sah in einem Zeitungsinterview, das Hiesl gab, einen Beweis, dass dieser weiter an die Errichtung des aus dem Programm der ASFINAG genommenen Nordteils (Urfahr) denke. Hiesl sagte in dem Interview, dass die Flächen des Nordteils weiterhin bei der Raumplanung berücksichtigt würden – falls der Nordteil wieder ein Thema werde. Die Plattform hält den Westring- und Mühlviertler Schnellstraße S 10-Projektbetreibern vor, dass diese Projekte nicht gebaut werden, um Pendler zu entlasten, sondern um den innereuropäischen Nord-Süd-Transit von Tschechien bis zur Adria zu bedienen. Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl wies die Vorwürfe zurück und sagte, dass die S 10 bis zur tschechischen Grenze notwendig sei, um die stau- und verkehrsgeplagten Menschen nicht im Stich zu lassen und um die Region Freistadt mit dem Großraum Linz verkehrsmäßig und wirtschaftlich besser zu verbinden. Für die Wirtschaft und für die

Streckengrafik der ASFINAG zum Westring. Die Donaubrücke soll ab 2015 gebaut werden und 2017/2018 für den Verkehr frei gegeben werden. Dann wird der Tunnel Freinberg mit dem Bahnhofsknoten und der Unterflurstraße Waldeggstraße gebaut. Auf diesem Abschnitt soll ab 2024 der Verkehr rollen.

Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region sei die S 10 wichtig. „Falsch ist“, sagte Hiesl, „dass der Nordteil des Westrings wieder zum Leben erwacht. Der Nordteil wurde aus dem Bauprogramm der ASFINAG gestrichen und auch die Frage eines Baus in Form einer Landesstraße stellt sich nicht.“

Initiativen für Kinder in aller Welt, Waisenkinder, arme Kinder, Kinder mit Behinderungen

Eine Welt, eine Solidarität In Oberösterreich sind viele Initiativen und Gruppen – auch außerhalb pfarrlicher bzw. kirchlicher Trägerschaft – im Eine-Welt-Bereich engagiert. Von drei solcher Initiativen berichten wir über neue Entwicklungen. Ernst Gansinger

Der Verein freiraum-europa begann in Bulgarien ein Hilfsprojekt für behinderte Waisenkinder. Freiraum-europa wird von Dietmar Janoschek geleitet, der selbst im Alter von 21 Jahren erblindete. Bulgarien ist europaweit das Land mit den meisten Heimkindern, die Sterberate von Kindern mit Behinderung in Heimen ist hoch. Eine freiraum-europaGruppe reiste im Sommer 2011 nach Bulgarien und machte sich ein Bild von der Situation. Daraus entstand die Unterstützung der Blindenschule Louis Braille in Sofia.

Mehr als 100.000 Euro Schulden. Die oö. Schuldenberatungsstellen hatten 2011 fast 3800 Neuzugänge. Fast 3100 Personen waren darüber hinaus schon seit mehreren Jahren in Beratung. 14 Prozent der neuen KlientInnen haben mehr als 100.000 Euro Schulden, fast zwei Drittel waren mit bis zu 40.000 Euro verschuldet. Immer mehr Menschen suchen Unterstützung bei Schuldnerberatung und Schuldnerhilfe. Familienministerium und Sozialressort des Landes OÖ finanzieren die Schuldner-Beratung. Der Betrag aus dem Sozialressort des Landes wurde für das heurige Jahr von 3,1 Millionen Euro auf 3,29 Millionen aufgestockt. B7 Fahrradzentrum hat gute Auslastung. Eine stabile Auslastung auch im Winter hat das Linzer Sozialunternehmen B7 durch die Aufbereitung von Gebrauchträdern und durch den Zusammenbau von Rädern für heimische Fahrradhändler. Die Mitarbeiter/innen vom Fahrradzentrum B7 bringen jetzt vier Mal mehr Gebrauchträder in Schuss als noch vor wenigen Jahren, denn die Nachfrage ist stark gestiegen. Das seit 28 Jahren als sozioökonomischer Betrieb bestehende B7 Fahrradzentrum baut hauptsächlich im Winter knapp 1000 Räder zusammen.

Tapfere Morgenröte. „Braveaurora“, wie der Verein heißt, bedeutet „Tapfere Morgenröte“. Denn die Waisenkinder seien tapfer, für die sich Braveaurora in Ghana einsetzt, gestützt auf eine österreichische und ghanaische Struktur. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung soll die Zukunft von Waisenkindern positiv gestaltet werden. Derzeit unterstützt der Verein ein Waisenhaus für 45 Kinder im Norden Ghanas. Vor Kurzem konnte eine Bibliothek mit 2000 Büchern eröffnet werden. Sie steht auch den Dorfbewohner/innen offen. VIDA mit neuer Leitung. Der in Brasilien engagierte Verein VIDA aus Marchtrenk, er war Solidaritätspreisträger 2005, hat seit ein paar Monaten eine neue Obfrau: Lisi Korntner. Sie ist seit 2006/2007 im Verein tätig und löste nun Maria Essl ab.

Fahrradteile aus vier großen Schiffscontainern ergeben zusammengebaut 1000 Räder. B7 Arbeit und Leben


Hirtenbrief zur Fastenzeit 2012 von Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz

Pfarren sind ein Netzwerk des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe Liebe Schwestern und Brüder! Im vergangenen Jahr wurde die ehrenamtliche Tätigkeit sehr in den Vordergrund gestellt. In der gesamten Europäischen Union hat man ein „Jahr der Freiwilligenarbeit“ ausgerufen, um diesen wichtigen Aspekt menschlichen Zusammenlebens ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Mit Dankbarkeit ist mehr als sonst registriert worden, was solidarisch und unentgeltlich für andere Menschen getan wurde und wird – in Vereinen und in der Nachbarschaft, in Familien und nicht zuletzt auch in der Kirche. Gerade dem kirchlichen Engagement hatten wir in der Diözese Linz schon zuvor besonderes Augenmerk geschenkt, indem wir im Rahmen des Zukunftsprozesses eigene „Leitlinien“ für das Ehrenamt ausgearbeitet haben. In Einheit mit Christus. Gott sei Dank stellen v ­ iele Menschen ihre Zeit und Fähigkeiten für die Gemeinschaft zur Verfügung. Sie bereichern damit die Gesellschaft und fördern den Zusammenhalt. Das gilt zwar auch grundsätzlich für alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung, doch für Christinnen und Christen kommen noch andere Aspekte dazu. So identifiziert sich Jesus in der Gerichtsrede des Matthäus-Evangeliums (Mt 25) ausdrücklich mit den Geringsten und Hilfsbedürftigen unter uns, sodass alles, was zu Gunsten anderer Menschen getan wird, immer auch einen Bezug zu Jesus Christus selbst hat. Ebenso führt uns die Taufe zu einer tiefen Einheit mit Christus und mit allen Gliedern seines Leibes, der Kirche. Mit Recht spricht daher das Zweite Vatikanische Konzil, dessen Beginn sich h ­ euer

zum 50. Mal jährt, vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser SDB hat dies vor Kurzem anschaulich entfaltet: „Alle, die die Taufe empfangen haben, haben Anteil am priesterlichen, königlichen und prophetischen Amt Christi. Die Taufe befähigt, - für Gottes Gegenwart Zeugnis abzulegen, Verkünder des Evangeliums, der Frohen Botschaft zu sein; - Gottes Königtum durch den Einsatz für Geschwisterlichkeit, Gerechtigkeit und wirklichen Frieden innerhalb und außerhalb der Kirche erfahrbar zu machen sowie - sich klar und deutlich gegen Ungerechtigkeit und Missstände auszusprechen und auf Gottes Gegenwart über den Tod hinaus zu verweisen.“ Verantwortung im Pfarrgemeinderat. Ein besonderes Aufgabenfeld, wo Ehrenamt und Taufberufung un­ mittelbar aufeinandertreffen, ist der Pfarrgemeinderat, übrigens auch eine Frucht des zweiten Vatikanischen Konzils. In drei Wochen (am 18. März 2012) findet in unserer – wie in allen österreichischen Diözesen – die Pfarrgemeinderatswahl statt. Es handelt sich dabei um ein demokratisch-synodales Element in unserer Kirche, in dem zugleich eine echte „Berufung“ zum Ausdruck kommt. Schon die Apostelgeschichte berichtet, wie beides mit­ einander verbunden ist (Apg 6). Die Apostel rufen dort die Gemeinde zusammen und schlagen die Wahl von sieben Männern vor, ein Vorschlag, der dann breite Zustimmung fand. Die Kriterien für die Verantwortlichen kamen damals von den Aposteln, die Auswahl selbst aber wurde von


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

23. Februar 2012

Damit Glaube gefeiert werden kann – wie hier bei einer Firmung in Ebensee –, ist viel Engagement von Menschen nötig. Hörmandinger

den Mitgliedern der Gemeinde getroffen. Das gemein­ same Hirtenwort der österreichischen Bischöfe zur Pfarr­ gemeinderatswahl betont die besondere Rolle und Auf­ gabe dieses Beratungskreises: „Der Pfarrgemeinderat … ist das zentrale Gremium, das für das Leben und die Ent­ wicklung der Pfarrgemeinde Verantwortung trägt. Sein Zustandekommen ist ein Zeichen der Lebendigkeit und Selbständigkeit einer Pfarrgemeinde. Zusammen mit dem Pfarrer gestalten gewählte Frauen und Männer das Pfarr­ leben als Ausdruck der gemeinsamen Verantwortung aller Gläubigen.“ Danke. Als Diözesanbischof danke ich allen, die sich zu einer Kandidatur – erstmals oder erneut – bereit erklärt haben, um sich mit ihren speziellen Begabungen und ihrem persönlichen wie zeitlichen Engagement für den Glauben und die Gestaltung des kirchlichen Lebens in der Pfarre einzusetzen. Bitte. Ich bitte nun Sie, liebe Gläubige, selbst zur Wahl zu gehen und auch andere zur Beteiligung daran zu er­ muntern. Ebenso ersuche ich alle, die gewählten Pfarr­ gemeinderäte in ihrem Dienst nicht allein zu lassen. Der Pfarrgemeinderat ist zwar das zentrale Forum der Pfarrge­ meinde, aber es darf von ihm nicht erwartet werden, dass er in den folgenden fünf Jahren alles alleine tut. Für die verschiedenen Aktivitäten braucht es die konkrete Unter­ stützung und bereitwillige Mitverantwortung vieler Mit­ glieder der Pfarrgemeinde. Denn es stimmt, was im ge­ meinsamen Hirtenwort festgehalten wird: „Das Zeugnis des Glaubens, die Sorge um die Menschen und die Feier

des Gottesdienstes sind wichtige Säulen der Kirche. Es ist gut, wenn Kirche am Ort bei den Menschen gelebt wird. Knotenpunkte des Lebens. Die Pfarrgemeinden bil­ den mit anderen Knotenpunkten kirchlichen Lebens ein Netzwerk des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe quer durch unser Land, das vielen Menschen leben hilft.“ Diese zunehmende Bedeutung aller Getauften im Zu­ sammenwirken mit den Priestern und Diakonen ist auch Papst Benedikt XVI. ein be­ „Es bedarf einer Änderung der Mentalität besonders in sonderes An­ Bezug auf die Laien, die nicht mehr nur als ,Mitarbeiliegen, denn ter‘ des Klerus betrachtet werden dürfen, sondern als schon im Mai wirklich ‚mitverantwortlich‘ für das Sein und Handeln der 2009 rief er Kirche erkannt werden müssen.“ Papst Benedikt XVI. bei der Eröff­ nung der Pastoraltagung der Diözese Rom dazu auf: „Es bedarf einer Änderung der Mentalität besonders in Bezug auf die Laien, die nicht mehr nur als ,Mitarbeiter‘ des Kle­ rus betrachtet werden dürfen, sondern als wirklich ‚mit­ verantwortlich‘ für das Sein und Handeln der Kirche er­ kannt werden müssen [...]“ Gerade weil die Mitglieder des Pfarrgemeinderates in den kommenden Jahren vor man­ chen Herausforderungen stehen werden, bitte ich alle Gläubigen, die Wahl selbst und dann vor allem auch de­ ren Arbeit im Gebet mitzutragen und sie zu unterstützen. Der Gott des Lebens, der immer mit uns geht und seine Kirche nie alleine lässt, möge Euch mit seinem Segen stets begleiten – durch die Tage der Fastenzeit und über das Fest der österlichen Auferstehung hinaus! Dr. Ludwig Schwarz SDB, Bischof von Linz


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

23. Februar 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Stenogramm

Gampern, Linz-St. Konrad und Stadtpfarre Traun kümmern sich besonders um die Ausgetretenen

Personalveränderungen in den Pfarren

Kirchenaustritt hat selten mit Arbeit der Pfarren zu tun

P. Peter George Mangatt-Joseph OPraem wurde mit 5. Feb­ ruar 2012 als Pfarradministrator von Steyregg entpflichtet und kehrte in seine Heimat Indien zurück. Pfr. em. KonsR Johann Wührer wurde mit 6. Februar 2012 bis zur Neubesetzung im September 2012 als Pfarrprovisor von Steyregg bestellt. Veränderungen mit 1. März 2012: P. MMag. Leszek Kazmierczak SDB wird als Kooperator von Perg entpflichtet und zum Kooperator in Vöcklamarkt bestellt. Msgr. OStR Dr. Alexander Kron­ steiner wird als Pfarrer in Steyr-St. Michael und als Pfarrprovisor von Steyr-St. Anna entpflichtet und tritt in den dauernden Ruhestand. Mag. Thomas Schawinski OMI, Pfarrer in Steyr-Münichholz, wird bis zur Neubesetzung im September 2012 zusätzlich zum Pfarrprovisor von Steyr-St. Michael bestellt. Pfr. em. Alois Penzinger, Seelsorger im Krankenhaus Steyr, wird bis zur Neubesetzung im September 2012 zum Pfarrprovisor in Steyr-St. Anna bestellt. P. Franz Schmalwieser COp, Pfarr­ administrator in Eberschwang, wird zusätzlich zum Pfarrprovisor von Pattigham bestellt – in Nachfolge von KonsR Johann Schimmerl, der Pfarrer in Pramet bleibt. KonsR Josef Friedl hat aus gesundheitlichen Gründen um Entpflichtung als Pfarrer in Ungenach und Pfarrmoderator von Zell am Pettenfirst gebeten und wird mit 15. März 2012 in den dauernden Ruhestand versetzt. GR P. Mag. Josef Kampleitner CSsR, Pfarrer in Maria Puchheim, wird zusätzlich Pfarrmoderator von Zell am Pettenfirst. KonsR P. Franz Kniewasser SDB, Pfarradministrator in Timelkam, wird zusätzlich Pfarrmoderator von Ungenach. Dip.Päd. Marianne Pichlmann, bisher Pastoralassistentin, wird mit 15. März Pfarrassistentin in Ungenach (bis 31. August 2012)

Ein Kirchenaustritt wird erst nach drei Monaten wirksam. Diese Widerrufs-Phase nützen etwa die Pfarren Linz-St. Konrad und Gampern sowie die Stadtpfarre Traun für eine persönliche Kontaktaufnahme. Umstimmen können sie zwar nur wenige, die Pfarren sind aber bemüht, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. In der Stadtpfarre Traun gibt es das besondere Engagement für die frisch Ausgetretenen seit etwa fünf Jahren. Für Pastoralassistent Stefan Hirt geht es dabei auch um Antworten auf die Fragen: „Wo haben wir die Leute verloren? Wie können wir sie erreichen?“ Die Rückmeldungen ergeben, dass die Stadtpfarre auch bei den gerade Ausgetretenen eigentlich gut dasteht und ein positives Image hat. Stefan Hirt: „Neben den finanziellen Gründen geben viele Menschen weltkirchliche Motive für den Austritt an.“ Ähnliche Erfahrungen hat Walter Wimmer, Pfarrer von Linz-St. Konrad: „‚Irritation über die Amtskirche oder die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche‘ wird auf Nachfrage häufiger als Austrittsgrund genannt“, berichtet er. Nicht abschreiben. Walter Wimmer will den Ausgetretenen vermitteln, dass sie für die Kirche nicht abgeschrieben sind. Auch wenn der Rücktritt vom Austritt relativ selten vorkommt (in ganz Oberösterreich gibt es rund 100 Widerrufe), ist für Walter Wimmer der seelsorgliche Wert der Kontaktaufnahme mit Ausgetretenen hoch. In Gampern gilt neben den gerade Ausgetretenen ein wesentliches Augenmerk den

Kontakt mit Ausgetretenen suchen.

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Menschen, die diesen Schritt vorläufig nur androhen. In enger Zusammenarbeit mit ­ der Kirchenbeitragsstelle Vöcklabruck macht man dabei gute Erfahrungen. Die Möglichkeit, die Menschen in der Phase noch umzustimmen, ist offenbar sehr hoch. Ein Trend ist überall ähnlich: Generell beobachtet man in den Pfarren, dass viele junge Menschen wenig Hemmungen haben auszutreten, um im Anlassfall rund um Sakramente wie die Eheschließung wieder in den Schoß der Kirche zurückzukehren. Paul Stütz

Kirchenbeitrag: Absetzbarkeit verbessert Der Kirchenbeitrag ermöglicht eine vielfältige Seelsorge. Die Angebote der Kirche spannen einen weiten Bogen, von der Bildung über die Jugendarbeit oder den sozialen Bereich. Nicht zuletzt wird mit dem Kirchenbeittrag das dichte Netz der Pfarren gesichert, auf das sich die Menschen verlassen können. Steuerlich absetzbar. Neu ist, dass bei dem 2012 geleisteten

Kirchenbeitrag pro Person bis zu 400 Euro steuerlich abgesetzt werden können. Bereits jetzt sind es 200 Euro, die pro Person abgesetzt werden können. Gesprächsbereit. In der aktuel­len brieflichen Aussendung weist die Diözesane Finanzkammer (DFK) zudem auf die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft beim Kirchenbeitrag hin. So heißt es: „Bitte informie-

ren Sie uns über Ihre aktuelle Lebenssituation und Ihre finanziellen Möglichkeiten. In einem persönlichen Gespräch können wir klären, was wir für Sie tun können.“ Weiters verweist die DFK auf die Pfarrgemeinderats-Wahlen am 18. März: Dadurch werde ein Grundstein für das zukünftige Gestalten neu gelegt. Weitere Infos zum Kirchenbeitrag: www.dioezese-linz.at/dfk


KirchenZeitung Diözese Linz

23. Februar 2012

Aus Oberösterreichs Pfarren 9 pfarrimpuls Ein unbekanntes Buch als Begleiter

Mag. Monique Muhayimana aus der Pfarre Linz-St. Franziskus ist vermutlich die einzige afrikanische PfarrgemeinderatsKandidatin in Oberösterreich. kiz/jw

Linz: Monique Muhayimana aus Ruanda tritt am 18. März zur Pfarrgemeinderats-Wahl an

Lachen und Freude möchte sie in die Kirche einbringen Schaut man in den Pfarrblättern die Kandidatenlisten für die Pfarrgemeinderats-Wahl durch, findet sich in Linz-St. Franziskus eine Besonderheit: Mit Monique Muhayimana stellt sich eine Afrikanerin der Wahl. Josef Wallner

Der Kirchenbesuch mit den Eltern und den – neun – Geschwistern oder das gemeinsame tägliche Gebet vor dem Essen und am Abend, war für Monique Muhayimana in ihrer Heimat Ruanda selbstverständlich. Seit sie und die gesamte Familie 1994 vor den Massakern zwischen Hutu und Tutsi flüchten musste, hat sie viel verloren, der Glaube aber ist ihr geblieben. Und die Fröhlichkeit. Ein ansteckendes Lachen gehört zum Markenzeichen der heute 41-jährigen Frau, Mutter von drei Kindern, Witwe seit 2006, Magistra der Wirtschaftswissenschaften, Teilzeit bei der Post beschäftigt. Zusätzlich hat sie sich als Wirtin mit einem kleinen afrikanischen Lokal selbstständig gemacht. Glaube gehört dazu. Muhayimanas Leben war und ist nicht einfach. Ihr Mann starb 2006. Traumatisiert durch den schrecklichen Bürgerkrieg war ihm nicht zu helfen, sagt sie knapp. Die erste Zeit in Österreich empfand sie als besonders hart, obwohl ihre Schwester in Linz wohnte und studierte. Ein Jahr lang hat sie nicht Deutsch gesprochen. Und dazu

kam das Gefühl der Einsamkeit. „Ich habe gelitten, allein als Kleinfamilie zu wohnen. Wir Afrikaner haben das große Befürfnis nach großer Gemeinschaft.“ Sie engagiert sich darum in Vereinen, in denen afrikanische Gemeinschaft und Kultur gepflegt werden. Der Glaube ist Teil der Kultur und für Muhayimana selbstverständlich geblieben. Von Anfang an hat sie – manchmal dank der Hilfe Einheimischer – Kontakt zu ihren Wohnpfarren gefunden: zur Stadtpfarre Urfahr, dann zu St. Quirinus/Kleinmünchen und nun zu LinzSt. Franziskus, wo sie seit acht Jahren lebt. Wärme zieht an. St. Franziskus erlebt sie sehr offen und wenn es darum geht, für Treffen afrikanischer Gruppen den Pfarrsaal zu mieten, als völlig unkompliziert. Ohne Bürokratie, unkompliziert. Das gefällt ihr. Die Atmosphäre in der Kirche ist natürlich in Österreich anders als in Ruanda. „Nicht so warm wie bei uns.“ Aber sie erlebt sich in St. Franziskus angenommen. „Ich teile mit den Menschen hier meinen Glauben und ich fühle mich auch verantwortlich, meinen Beitrag für die Kirche hier zu leisten.“ Darum hat sie PGR-Obmann Gottfried Ilming zugesagt, sich als Kandidatin für die PGR-Wahl zur Verfügung zu stellen. „Mit meinen beschränkten Möglichkeiten möchte ich zu einer lebendigen, offenen und freundlichen Kirche beitragen“, sagt sie. Und zu einer Kirche, in der das Lachen seinen Platz hat.

St. Marien. Ein nahezu unbekanntes Buch der Bibel hat die Pfarre St. Marien als Begleiter durch die Fastenzeit gewählt: die Klagelieder. Die wenigen Seiten sind im Alten Testament im Anschluss an das Buch des Propheten Jeremia zu finden. Die Klagelieder dürften bald nach der Zerstörung Jerusalems 586 vor Christus entstanden sein und schildern den Schmerz der Bewohner der Stadt über die Katastrophe. „Wenn uns die Klagelieder auch fremd sein mögen, ihre Botschaft ist aktuell“, erklärt Pfarrassistent Diakon Franz Landerl: Sie sind getragen von einem unbesiegbaren ­Vertrauen auf Gott, sie stellen aber auch die Frage, wie man von Gott reden kann angesichts weltweiter Brutalität, Gewalt und Zerstörung. Und sie wollen Reue und Umkehr wecken.

Klagelieder mittragen. Die einzelnen (fünf) Klagelieder werden in St. Marien an den Fastensonntagen zu Beginn jedes Gottesdienstes anstatt des Eröffnungsliedes gesungen. Der Text wird beim Gottesdienst und in der folgenden Woche aufgegriffen: besonderes beim Kreuzweg und den Wort-Gottes-Feiern. Hilfen zum Verstehen. Eine Einführung in das biblische Buch der Klagelieder gibt Werner Urbanz, Assistent für Altes Testament an der KTU Linz, am Samstag, 25. Februar 2012: Nach der Vesper (19 Uhr) in der Pfarrkirche referiert er um 19.30 Uhr im Pfarrheim. Ab 21 Uhr werden die Klagelieder in der Pfarrkirche gelesen.


10 Thema

23. Februar 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Ökumenischer Einsatz ist keine Kür, sondern Pflicht Klar und pointiert spricht Kardinal Kurt Koch über ökumenische Geschehnisse in der Welt. In Fragen der Ethik, besonders wenn es um den Schutz des menschlichen Lebens geht, mahnt der Kardinal Einstimmigkeit ein. Eine wachsende Herausforderung an die Ökumene sieht Koch in den immer mehr an Zuwachs gewinnenden Freikirchen. christina Manzl

Der Einsatz um die Ökumene verbindet. Kardinal Kurt Koch im Gespräch mit dem Ökumenebeauftragten der Österreichischen Bischofskonferenz und Diözesanbischof von Innsbruck, Dr. Manfred Scheuer. Scheuer warnt vor „Schnellschüssen in der Ökumene“. Und fordert, dass die sichtbare und erfahrbare Einheit der Kirchen als Ziel der Ökumene nicht aufgegeben werden dürfe. „Diese Einheit muss sich im gemeinsamen Glaubenszeugnis, im gemeinsamen Kirchenund Sakramentenverständnis konkretisieren“, so Scheuer. Ähnlich wie Koch zeigt sich auch Scheuer unzufrieden über die zum Teil unterschiedlichen Standpunkte kirchlicher Gemeinschaften in ethischen Fragestellungen. „Hier besteht Handlungsbedarf“, so Scheuer. manzl

Das ökumenische Flugzeug. „Am ehesten mit einer Reise im Flugzeug“ würde Kardinal Kurt Koch die ökumenischen Bemühungen der römisch-katholischen Kirche in den vergangenen 50 Jahren ver­ gleichen. „So eine Flugreise beginnt nach intensiven Vorbereitungen mit einem ­ ­rasanten Start auf der Piste und einem ebenso ­steilen Aufstieg in die Luft. Sobald die Flughöhe erreicht ist und das Flugzeug in der Luft fliegt, kann man leicht den Eindruck gewinnen, es bewege sich nichts mehr oder man komme nur langsam voran. Jeder Passagier dürfte dennoch von der gewissen Hoffnung erfüllt sein, dass das Flugzeug sicher sein Ziel erreicht.“ Das Zweite Vatikanische Konzil sei für die römisch-katholische Kirche so ein rasan­ ter Start in ökumenischen Bemühungen gewesen. Damals wären gar nicht wenige ­ davon ­überzeugt gewesen, dass eine ­baldige Einheit der Kirchen bevorstehen w ­ ürde. Nun, 50 Jahre nach dem Konzil, wo die sehnlichst ­ erwartete Einheit noch immer aus­ ständig ist, ­erscheine es vielen noch immer, als bleibe die Kirche mit ihren ökumenischen ­Bemühungen in der Luft hängen. Dazu meint Kardinal Koch: „Es bleibt zu hoffen, dass

das ö ­ kumenische Flugzeug landen wird, zumal wenn man daran denkt, wer der eigentliche Pilot des Flugzeuges ist. Nämlich der Heilige Geist.“ Vielfalt der Dialoge. Zurzeit führt der Päpstliche Rat für die Einheit der Christen mit rund 16 kirchlichen ­ Gemeinschaften ­Gespräche. Im Dialog mit den orthodoxen ­Kirchen bittet Koch die Katholiken um Geduld. „Die orthodoxe Kirche steht vor ­großen internen Herausforderungen. Ich hoffe, dass es möglichst bald zu einem panorthodoxen Konzil kommen wird“, so der Kardinal, der im Falle eines positiven ­ Verlaufes so einer Zusammenkunft wichtige Impulse für die Ökumene ortet. Dass der katholisch-orthodoxe Dialog ökumenische Bemühungen mit kirchli­ chen Gemeinschaften reformierter Tradition ­behindere, wies Koch eindeutig zurück: „Das ist schlichtweg nicht der Fall, auch wenn die Unterschiede im kirchlichen Grundverständnis beträchtlich sind.“ In dem Zusammenhang erwähnt Koch den Wunsch nach einem katholisch-lutherischen Dokument nach dem Vorbild der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre von Augsburg. „Denn


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

23. Februar 2012

Mit 16 kirchlichen Gemeinschaften im Gespräch. Kardinal Kurt Koch ist Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Er war Hauptreferent bei einer hochkarätig besetzten kirchenrechtlichen Tagung zum Thema Ökumene an der Theologischen Fakultät in Innsbruck. manzl

eines der Probleme, das wir heute haben ist, dass es viele ökumenische Papiere gibt, die aber von den Kirchenleitungen nicht anerkannt sind.“ Selbstkritisch sein. „Die vielleicht größte Herausforderung für die römisch-katholische Kirche liegt ­jedoch in der wachsenden Bedeutung der ­ Freikirchen“, so Koch. Besonders pfingstlerische Gemeinschaften würden vorwiegend in lateinamerikanischen Ländern eine ­ große Menge von Katholiken abwerben, und der ­Kurienkardinal ermahnt: „Die katholische Kirche muss selbstkritisch nach den Gründen fragen, warum so viele Katholiken zu diesen Bewegungen übertreten, und sie darf dabei nicht der Versuchung erliegen, deren teilweise problematische Evangelisierungsmethoden zu übernehmen.“ Mit einer Stimme. Wenn es um Fragen der Ethik geht, ermahnt Koch: „Die christlichen Kirchen müssen in ethischen Fragen endlich mit einer Stimme sprechen.“ Es sei grundsätzlicher Auftrag kirchlicher ­Gemeinschaften „das menschliche Leben von dessen A ­ nfang bis zum Ende zu schützen.“ Besonders bedauere Koch, dass in Bereichen

wie Ehe, Familie, aber auch Homosexualität, der Konsens f­ehle. Noch schwerwiegender sei die Frage der Einstimmigkeit in kritischen Bereichen wie Stammzellenforschung, Abtreibung und Euthanasie, in der die Kirchen jedoch „nicht mit jener einheitlichen Stimme sprechen, die um der Glaubwürdigkeit willen notwendig wäre.“ Ökumene ist Freiheit. „In der Ökumene hängt jeder Dialog mit Freiheit zusammen“, so Kardinal Kurt Koch. Man könne, ähnlich wie in jeder menschlichen Beziehung, Dialoge und Einheit nicht erzwingen. Es gelte Beziehungsarbeit zu leisten und zu hoffen, dass das Gegenüber in die Beziehung einwilligt. Deshalb gehöre zur Ökumene „leidenschaftliche Ungeduld und leidenschaftliche Geduld“. Dennoch reiße dem Kardinal der Geduldsfaden nicht, wie er am Rande der Tagung erwähnt: „Es gibt immer wieder Rückschläge, aber eigentlich dominiert das Positive. Ich stelle bei vielen Christen diese Sehnsucht nach Einheit fest und das ist etwas, was mich sehr in meiner Arbeit bestärkt. Im Großen und Ganzen ist es eine schwierige Arbeit, aber eine schöne.“

Ökumene ist kein Hobby. Auf die Frage, wie ein werdender Pfarrgemeinderat konkrete ökumenische Schritte setzen könne, meinte der Kurienkardinal im Gespräch mit der Kirchenzeitung: „Jeder Getaufte ist dazu aufgerufen, sich in der Ökumene zu engagieren. Die eigentliche Verpflichtung, sich für die Ökumene einzusetzen, hat man aufgrund der Taufe. Ich wünsche mir, dass jeder Getaufte merkt: Ökumene ist etwas, was mein Christsein betrifft. Ökumene ist kein Hobby für besondere Liebhaber, sondern ist etwas, was sich aus dem Christsein selber heraus ergibt.“ Dass dieses Bewusstsein jedoch noch nicht so im Denken der Menschen vorhanden sei bedauert Koch sehr. Genau hier ortet er „die besondere Verantwortung eines Pfarrgemeinderates darin, dass er hilft dieses Bewusstsein zu vertiefen und in der Kirche zu verbreiten“. Gemeinsame Projekte mit anderen Kirchengemeinden vor Ort, Begegnungen und gemeinsame Feste sowie konfessionsübergreifende Bildungsangebote können dazu beitragen. u Der Vortrag Kardinal Kochs zum Nachhören und wichtige Informationen zur Ökumene sind auf der Homepage des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich: www.oekumene.at


12 Panorama stenogramm n Autofasten. „Österreich ist weit entfernt von einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik.“ Zu dieser Einschätzung kommt Hemma Opis-Pieber aus der Diözese Graz-Seckau als Vertreterin der kirchlichen ­Umweltbeauftragten

23. Februar 2012

Milliardenschweres Sparpaket

Überraschend positive Aspekte Das Sparpaket der österreichischen Regierung liegt auf dem Tisch. Mit 26,5 Milliarden Euro soll der Staatshaushalt bis zum Jahr 2016 saniert werden. Severin Renoldner nimmt dazu Stellung. interview: Susanne huber

Ist dieses Sparpaket Ihrer Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung?

Hemma Opis-Pieber ist kirchliche Umweltbeauftragte. kiz/a

anlässlich des Starts der Initiative „Autofasten“. Sie kritisiert „Feinstaub-Tage ohne Ende“, Verschlechterungen im Angebot der ÖBB und deutlich g­ estiegene Pkw-Zulassungen. Aktiv in Sachen Umweltschutz können Verkehrsteilnehmer seit Aschermittwoch durch „Autofasten“ sein. Während der vorösterlichen Fastenzeit soll auf den motorisierten Untersatz verzichtet werden. u Infos: www.autofasten.at

Papst-SMS. Ab Aschermittwoch bietet die katholische Kirche in Österreich in der Fastenzeit wieder eine SMS-Aktion mit Worten des Papstes an. Bis zum Karsamstag erhalten I­ nteressierte an den 40 Tagen der Fastenzeit kostenlos ein SMS mit Zitaten von Benedikt. Die Anmeldung zur Aktion erfolgt über das Mobiltelefon: Ein SMS mit dem Kürzel PAPST an die Telefonnummer 0664/660 66 51 schicken. Wiederverheiratete. Mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion will die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) die kirchliche Debatte um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen voranbringen. Insgesamt hätten 97.772 Menschen dafür plädiert, wiederverheiratete Geschiedene zum Empfang der Sakramente zuzulassen, teilte die Organisation kürzlich in Köln mit. Gestartet worden war die Initiative Ende September.

KirchenZeitung Diözese Linz

Renoldner: Es ist in seiner Gesamtheit vor allem ein Zeichen der Handlungsfähigkeit des österreichischen Staates. Es wird oft übersehen, wie gefährlich es ist, wenn Staaten nicht mehr handlungsfähig sind und in Krisenzeiten dahintaumeln. Deshalb ist das Schnüren dieses Sparpakets, das in seiner Gesamtheit breit gestreut ist und doch eine gewisse Balance erkennen lässt mit vielen positiven Aspekten, schon eine beträchtliche Leistung. Das hat mich überrascht. Aber es hat auch zwei gravierende Schönheitsfehler. Ich nehme an, Sie beziehen sich hier auf die ­soziale Unausgewogenheit des Pakets?

Renoldner: Ich teile die Kritik, die etwa von Caritas oder den Grünen geäußert w ­ urde, dass die Vermögenden etwas zu sehr g­ eschont wurden und man von den Pensionisten und Beamten etwas zu viel geholt hat. Echte Beamte sind nur mehr wenige. Der öffentliche Dienst und die Pensionisten bestehen aber auch aus vielen Niedrigverdienern. Wenn man ihnen eine Null-Lohnrunde aufbrummt (ohne die Inflation zu wissen), wirkt sich das eventuell negativ in der Konsumnachfrage aus. Eine Stützung der kleineren Einkommen sollte nachverhandelt werden. Die Vermögenden hätten einen größeren Beitrag leisten können durch die Einführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern. Doch dazu hat der politische Wille vor allem der ÖVP gefehlt. Und der zweite Schönheitsfehler?

Renoldner: Noch wichtiger als die vermögensbezogenen Steuern wären ö ­ kobezogene Steuern im Bereich Energie- und Ressourcenverbrauch gewesen. Ich denke nicht an ein neues Sparpaket sondern an eine gestaltende Steuerreform: Weniger Lohn- und Ein-

Dr. Severin Renoldner ist Theologe und Leiter des Sozialreferates und der Abteilung ,Gerechtigkeit, Friede, Schöpfung‘ im Pastoralamt der Diözese Linz. KIZ/A

kommenssteuer, dafür mehr Vermögens- und Ökosteuer. Das wäre ein Impuls für die Wirtschaft und zugleich wäre es sozialer! Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass diese Regierung in den eineinhalb Jahren ihrer verbleibenden Legislaturperiode noch die Kraft zu einer guten Steuerreform aufbringt. Da hoffe ich auf die nächste Regierung. Es wurde die Kritik laut, dass das Geld durch Einnahmen der Finanztransaktionssteuer oder durch das Steuerabkommen mit der Schweiz noch nicht gesichert ist. Was sagen Sie dazu?

Renoldner: Diese Kritik kommt mir sehr kleingeistig vor, denn genau diese Maßnahmen finde ich die besten am Sparpaket. Es sind richtige und strukturell intelligente Schritte, weil sie ein Neuland aufbereiten, aus dem man in Zukunft Geld holen kann und so mehr und mehr wegkommt von Erhöhungen beispielsweise der Lohn- und Einkommenssteuern. Natürlich ist nicht sicher, ob diese Maßnahmen umgesetzt werden. Aber ist das ein Grund, dass die Regierung das Steuerfluchtabkommen mit der Schweiz nicht angehen soll? Steuerflucht ist eines der wichtigsten Themen des Sparpakets, wichtiger als die Beamtengehälter. Steuerflucht ist ein Verbrechen. Aus meiner Sicht macht die Regierung mit dieser Maßnahme klar, wir lassen diese Schwarzgelder nicht mehr durchgehen, wir greifen jetzt zurück auf die Steuerschlupflöcher, auf die Verursacher der Krise durch Spekulation und geschickte Veranlagung etwa im Ausland. Natürlich ist das viel schwieriger, als Pensionsgehälter zu kürzen – die Schweiz und Liechtenstein müssen erst dazu gebracht werden, in informelle Abkommen einzutreten. Eineinhalb Milliarden sollen aus Einnahmen der Finanztransaktionssteuer kommen ...

Renoldner: Ja, das finde ich hervorragend. Gerade weil ihre Einführung im europäischen Kontext noch nicht sicher ist, ist es ungeheuer wichtig, dass einzelne Staaten vorausgehen und den anderen signalisieren, wir wollen das wirklich machen und damit spekulatives Handeln verringern. Natürlich muss Österreich jetzt auch dafür kämpfen und diese Steuer wenn nötig national einführen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

23. Februar 2012

Das Plakat zum Weltgebetstag 2012 (Bild links) zum Thema „Lasst Gerechtigkeit walten“ stammt von der malaysischen Künstlerin Hanna Cheriyan Varghese (1938–2009). Im Bild rechts: malaysische Frauen vom Stamm der Rungus bei Flechtarbeiten. u Infos: www.weltgebetstag.at Wgt, ueli knecht

Weltgebetstag der Frauen Malaysische Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen haben heuer die Liturgie zum Gottesdienst des ökumenischen Weltgebets­tags der Frauen (WGT) am 2. März vorbereitet. „Lasst Gerechtigkeit walten“, so lautet das Thema, das in zwei zentralen Bibelstellen der Liturgie (Buch Habakuk 3, 17–19; Gleichnis von der hartnäckigen ­Witwe, Lukas 18, 1–8) aufgegriffen wird. Das südostasiatische Land besteht aus zwei Teilen – der malaiischen Halbinsel im Westen und Teilen auf der Insel Borneo im Osten.

„In Malaysia mit 28,3 Millionen Einwohnern herrscht wegen der starken Zuwanderung eine ethnische und religiöse Vielfalt“, so Anna Wieselthaler, Projektreferentin des WGT. 60 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, 20 Prozent Buddhisten, 9 Prozent Christen, 6 Prozent Hindus, der Rest sind indigene Bevölkerungsgruppen. Eines der Projekte, die vom Weltgebetstag unterstützt werden, liegt in Sabah, dem ärmsten Bundesstaat Malaysias im Norden Borneos. „Es ist eine Region, in der mehrheitlich indige-

Tibet: Erneut Selbstverbrennung

Woelki feiert Kardinals­ würde mit Obdachlosen

Wieder hat sich eine tibetische Nonne aus Protest gegen die chinesische Besetzung von Tibet und für die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet selbst angezündet. Der Vorfall ereignete sich ­ vergangenen Samstag vor dem Kloster Dechen Chokorling in der Stadt Ngaba in der chinesischen Provinz Sichuan. Die 18-jährige Tenzin Choezin soll nach Angaben der Organisation „Free Tibet“ überlebt haben. Chinesische Sicherheitskräfte hätten unmittelbar nach dem Vorfall das Kloster von der Außenwelt abgeriegelt. Laut „Free Tibet“ ist es bereits die 22. Selbstverbrennung von Tibetern seit März 2011 – elf davon starben – und die sechste innerhalb einer Woche.

Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki feiert seine Erhebung zum Kardinal auf ungewöhnliche Weise. Er wolle nach seiner Rückkehr aus Rom arme Berliner zum Mittagessen einladen, sagte Woelki kürzlich in einem Interview der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA. Wann und wo dies stattfinde, sei noch nicht entschieden. Papst Benedikt nahm Woelki am 18. Februar im römischen Petersdom mit 21 weiteren Geistlichen in sein wichtigstes Beratergremium auf. Das Kardinalskollegium hat nun 213 Mitglieder, von ihnen könnten jedoch nur die 125 Unter-80-Jährigen an einer Papstwahl teilnehmen – dem Privileg der Kardinäle.

ne Bevölkerungsgruppen, etwa die Rungus, leben. Vor allem durch die Palmölproduktion wird der Lebensraum der Indigenas zurückgedrängt. Die Männer sind oft gezwungen, sich Arbeit in der Stadt zu suchen. Die Frauen bleiben zurück. Das Projekt Frauenarbeit und Kunsthandwerk setzt auf die Stärkung der sozialen und wirtschaftlichen Stellung der Frau. Durch das Erlernen von traditionellen Web- und Flechtarbeiten können sie sich ihr eigenes Einkommen erwirtschaften“, so Wieselthaler. (Siehe Kopf der Woche)

weltkirche Rom. Dem venezianischen Maler Jacopo T ­ intoretto (1518–1594) ist von 24. Februar bis 10. Juni eine Ausstellung in Rom gewidmet. Zu sehen sind rund 40 Gemälde u. a. mit religiösen und mythologischen Motiven. Polen. Nach Protesten verzichtet die polnische Fluggesellschaft LOT darauf, ihrem Kabinenpersonal das offene Tragen von religiösen Symbolen zu verbieten. LOT streicht das umstrittene Verbot aus den Uniformrichtlinien, die ab März gelten. n Andy Warhol war eine „tiefe, wiewohl stets verborgen gehaltene Frömmigkeit“ zu eigen. Darauf machte die deutsche Jesuitenzeit­ schift „Stimmen der Zeit“ anlässlich des 25. Todestages des berühmten US-Pop-Art-Künstlers am 22. Februar aufmerksam. reuters


1. Teil: Als Volk Gottes unterwegs

Alle sollen Gottes Liebe erfahren Zu Hause bin ich überall, meint Bischof Erwin Kräutler. Oft ist er unterwegs im größten Bistum Brasiliens. Dort – im Amazonasgebiet – suchen viele „die künftige Stadt“, die ihnen Arbeit und Nahrung bieten soll. DOM ERWIN KRÄUTLER

Oft fragen mich die Leute: „Wo wohnst du eigentlich?“ Sie wissen, dass Altamira der „Bischofssitz“ ist, wissen aber genauso, dass ich nicht immer in Altamira „sitze“, sondern von Gemeinde zu Gemeinde ziehe. Meine Antwort ist schon beinahe formelhaft: „Ich bin Xingu im Amazonasbecken ist mit 350.000 Quadratkilometern die größte Diözese Brasiliens. Erst 1934 wurde sie als selbstständige Territorialprälatur gegründet. Bischofssitz ist Altamira im Bundesstaat Para. Erwin Kräutler ist erst der dritte Bischof der Diözese, die von den Missionaren vom Kostbaren Blut geleitet wird. 1980 wurde Kräutler Nachfolger seines Onkels Erich Kräutler, zunächst als Koadjutor, ab 1981 als Bischof. Der Pfeil markiert das Gebiet des geplanten Belo-Monte-Staudamms. Hier liegt auch Altamira, der Bischofssitz Erwin Kräutlers.

überall zu Hause!“, oder: „Wir sind alle unterwegs!“ Das hat zunächst mit dem Bistum am Xingu zu tun, dem flächenmäßig größten Kirchengebiet Brasiliens. Über eine halbe Million Menschen leben in Städten, Dörfern, Weilern, am Fluss und an den Nebenflüssen, entlang der Überlandstraßen und deren Nebenstraßen. Priester, Ordensleute, Bischof, alle haben wir „keine bleibende Stadt“ (Hebr 13,14). Aber nicht nur wir. Das Volk Gottes selbst ist auf dem Weg. Seit Jahrhunderten ist der Xingu Ziel immer neuer Migrationsschübe. Inmitten des Urwaldes hat die Regierung Tausende Familien aus allen Bundesstaaten angesiedelt, weitere Tausende kamen und vervielfachten die Einwohnerzahl in den Randbezirken der Städte. Und jetzt strömen wieder unzählige Leute an den Xingu und suchen Arbeit. Gigantische Zuwanderung. In diesen Tagen und Wochen erleben wir eine Zuwanderung in einem bisher nie da gewesenen Ausmaß. Belo Monte ist die Ursache. Altamira wird zuerst von Menschen überflutet, erst später dann vom Wasser des geplanten Stausees. Alle kommen sie mit hohen Erwartungen und voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft.


KirchenZeitung Diözese Linz

Fastenzeit 2012 15

23. Februar 2012

Die Bewohner am Xingu-Strom leisten seit 20 Jahren Widerstand gegen die Errichtung des Belo-Monte-Staudammes. 300.000 Menschen würden ihre Heimat und ihre Lebensgrundlagen verlieren. Fundação Viver, Produzir e Preservar-FVPP

Jesus für Arme. Irgendwie sind Arme immer unterwegs und verstehen deshalb auch eher, was mit pilgerndem Gottesvolk (vgl. Lumen Gentium, 9) gemeint ist. In den Basisgemeinden und Bibelrunden lernen sie die Geschichte des Jesus von Nazareth kennen, der von Ort zu Ort zieht und den Menschen vom Reich Gottes erzählt (vgl. Mt 4,23). Jesus wendet sich vor allem den Randgruppen zu und preist Arme, Trauernde, Landlose, Verfolgte selig (vgl. Mt 5,3–12; Lk 6,20–23), nicht weil es ihnen schlecht geht, sondern weil sie selbst in Not und Elend Töchter und Söhne Gottes sind und bleiben – und weil ihnen diese Identität und Würde niemand nehmen kann. Jesus vermittelt ein ganz anderes Gottesbild als die Schriftgelehrten. Gott ist Abbá, ein treuer Vater, eine liebende Mutter, er ist Vater Unser (Mt 6,9). Alle sind wir Geschwister, füreinander verantwortlich, miteinander unterwegs, aufeinander angewiesen. Und Gott ist mit auf dem Weg in unserem Einsatz für eine gerechte Welt, die hier und jetzt beginnt und einst im „neuen Jerusalem“ (Offb 21,2) die Vollendung findet. Jesu Frohe Botschaft an die Menschen ist die Utopie vom Reich Gottes. Die Liebe Gottes erfahrbar machen. „Die Kirche ist von Christus gesandt, die Liebe

Gottes allen Menschen und Völkern zu verkünden und mitzuteilen“ (Ad Gentes, 10). So steht es im Dekret des II. Vatikanischen Konzils über die Missionstätigkeit der Kirche. Die Kirche hat also den Auftrag, die Liebe Gottes stets neu in Raum und Zeit, über alle Grenzen hinweg und in allen Kulturen erfahrbar zu machen. Als pilgernde Kirche soll sie eine arme Kirche sein. Jesus wollte keine bollwerkähnliche, von der Basis abgehobene, thronende Kirche mit komplizierten Strukturen. Christus nachfolgen heißt, die Nähe zu den Armen und zu den Anderen suchen. Aber es geht nicht darum, andere zu erobern und zu bevormunden. Die Entdeckung des Nächsten. Die Entdeckung des Nächsten und des Anderen ist allemal eine Gotteserfahrung. Die Kirche Jesu darf sich niemals in einen abgeschirmten Raum zurückziehen. Sie lebt unter den Menschen. In ihr dürfen sich alle daheim fühlen. Sie soll eine liebende, solidarische, geschwisterliche Kirche sein, die die Menschen mit all ihren Hoffnungen und Sehnsüchten kennt und versteht und ein offenes Herz hat für ihre Nöte und Ängste. „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen“ (Mk 8,2), rief Jesus aus. Das Beispiel Jesu verpflichtet sogar, diese Liebe bis zum Äußersten zu leben (vgl. Joh 13,1 und Joh 19,30).

Impuls Mein Besitz. Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit und fertigen Sie eine Liste von Dingen an, die Sie besitzen. Wie geht es Ihnen mit Ihrem Besitz? Was ermöglicht er Ihnen? Was belastet eher? Betrachtung. Lesen Sie aufmerksam eine der im Beitrag angegebenen Schriftstellen, z.B. über die Seligpreisungen (Mt 5,3–12; Lk 6,20–23). Welche Empfindungen spüren Sie, wenn Sie die Schrifttexte und Ihre Liste betrachten? Zustimmung? Inneren Widerstand? Antwort. Versuchen Sie, eine Antwort zu finden: Was kann ich tun, um der Kirche Jesu (besser) zu entsprechen?

Nächste Ausgabe: Die „Armen“ und die „Anderen“.


Sonntag

1. Fastensonntag – Lesejahr B, 26. Februar 2012

Mal andersrum gesehen Das Schneeglöckchen ist seiner Zeit einfach voraus! Noch bevor die Sonne Schnee und Eis zum Schmelzen bringen konnte, hat es die kalte Decke durchbrochen und blüht – kleine Vorbotin des Frühlings. Fastenzeit ist Lebenszeit. Zeit, das von Gott geschenkte Leben zu leben. Zeit, Kälte und Starre zu durchbrechen. Zeit, aufrecht zu gehen. Zeit, zu sich selbst zu stehen. Zeit, um bei Gott anzukommen.

Evangelium Markus 1, 12–15 Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm. Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

1. Lesung Genesis 9, 8–15 Dann sprach Gott zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren

Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setzte ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet.

2. Lesung 1 Petrus 3, 18–22 Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper vom Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen.


KirchenZeitung Diözese Linz

10. 12. 2011

Wort zum Sonntag

Fastenzeit ist Lebenszeit Ich liebe die City – und die Bahnhofskirchen in den Großstädten. Es sind Orte der Einkehr und Ruhe, inmitten einer pulsierenden Stadt oder eines Bahnhofs, an dem tausende Menschen sich kurz aufhalten. Orte, die mich einladen, für kurze Zeit innezuhalten und ganz bei mir und Gott anzukommen. Es sind aber auch Orte, an denen jemand für mich da ist, Orte, an denen jemand Zeit und ein offenes Ohr für mich hat. Orte, an denen ich schon oft interessante Menschen getroffen habe. Für mich sind solche Orte auch Orte des Fastens, des Da-Seins vor Gott mitten im Trubel des Alltags.

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Der Fastenpsalm Fasten – zu sich kommen und bei dir, GOTT, ankommen Fasten – nicht alles haben müssen Fasten – ankommen, ganz bei mir und ganz in dir – ohne Wenn und Aber

Heute war alles anders. Ein Mann sprach mich an, ob ich hier der Seelsorger sei? Nein! Haben Sie Zeit?, fragte er und schon begann er zu reden. Über 30 Jahre trage er es mit sich herum. 30 Jahre wisse er es, aber er könne es nicht leben. Den Menschen, den er liebe, dürfe er nicht lieben, nein, er müsse seine Gefühle verleugnen. Sehnsüchte müsse er unterdrücken, damit es ja niemand in der Familie, der Gemeinde mitbekommt. Sie würden ihn fertigmachen, wenn sie wüssten ... Der Mann stockte, rang nach Worten … dass er homosexuell sei. 30 Jahre, jetzt halte er es nicht mehr aus ... Wieder schwieg er und schaute mich an. Einige Sekunden schwiegen wir gemeinsam, nach einer Weile sagte er: „Das Reden mit Ihnen hat mir gutgetan!“, und ein leichtes Lachen huschte über sein Gesicht. Wir standen auf und gingen gemeinsam hinaus in die pulsierende Bahnhofshalle. Bei der Verabschiedung fragte er noch, was denn Gott dazu meine, dass er schwul sei, und ich antwortete: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sprach: ,Es ist sehr gut so‘, d. h. er wünscht sich nichts Sehnlicheres, als dass Sie Ihr Leben leben, das er Ihnen geschenkt hat.“ Er bedankte sich, verabschiedete sich und ging zu seinem Zug. Ich setzte mich in ein Café und schrieb folgende Notiz auf: Fastenzeit, eine Zeit, mein Leben zu leben. Fastenzeit, eine bewusste Zeit, um zu mir zu stehen und aufrecht zu gehen.

Fasten – Ordnung schaffen – sich vom Überflüssigen befreien Fasten – Raum schaffen, Raum für das DU in mir Fasten – Platz für Gerechtigkeit und Frieden schaffen. Dein Reich sei sichtbar

Zum Weiterdenken Deinen Fragen nicht ausweichen. Deinen Antworten folgen. Deine Gnade erkennen.

Ganz bei dir sein, GOTT johannes christoph heil

An deiner Seite ausruhen

wohnt mit seiner Familie in Bregenz am Bodensee, ist „Gastarbei-

Aus deiner Tiefe Kraft schöpfen

ter“ mit Schweizer Wurzeln und arbeitet als Seelsorger im LKH Bre-

Mich einen Augenblick in deinem Wort verlieren, GOTT

genz; Lebens- und Sozialberater. Den Autor erreichen Sie unter

Staunend der Geschichte Jesu folgen

u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben gesundheit

23. Februar 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Zeiten ändern sich, das gilt auch für die Erstkommunionvorbereitung

Zukunft der Erstkommunion Claudia Hofrichter, Referentin für Kommunionskatechese der Diözese RottenburgStuttgart, zeigt Perspektiven und Chancen für die Verantwortlichen in den Pfarren auf. Untersuchungen beweisen:

Gerade in Zeiten der Kommunionvorberei­ tung steigen die Hoffnungen der Gemein­ den, Eltern und Kinder in der Kirche und im Gottesdienst zu beheimaten. Dem entgegen stehen teils Spannungen zwischen den Eltern und den für die Vorbereitung Verantwortli­ chen.

Wer als Jugendliche/r nicht raucht, wird auch als Erwachsene/r kein/e Kettenraucher/in mehr. waldhäusl

Übers Rauchen reden Obwohl die negativen Auswir­ kungen auf die Gesundheit be­ kannt sind, übt das Rauchen nach wie vor eine starke Faszi­ nation auf Jugendliche aus. Wie stark Eltern ihren Einfluss als ­Erzieher/in und Vorbild einset­ zen können, zeigt eine neue, um­ fasssende Broschüre des Institu­ tes Suchtprävention in Linz.

Begegnung in Brot und Wein. Erstkommu­ nionvorbereitung ist eine prägende Sta­tion in der Biographie jedes einzelnen Kindes – selbst wenn man sie nach dem Fest nicht häufiger in der Kirche sieht als zuvor. Die Vorbereitung ist dann gelungen, wenn Kinder durch die Menschen, die ihnen be­ gegnen und die sie begleiten, erfahren, ab­ solut erwünscht zu sein – bedingungslos und leistungsfrei. Dann ahnen sie etwas von der ­Lebensart Jesu, dann werden sie auch hinein­ wachsen in die Erfahrung, dass gemeinsames Beten und Singen und Mahlhalten wichtiger Vollzug christlichen Lebens ist und es sich lohnt, dabei zu sein. Natürlich reicht Brot­ backen allein nicht als Erstkommunionvor­ bereitung aus. Dennoch ist das gemeinsame Kneten des Teiges, die Hitze des Backofens, der Duft des frischen Brotes in der sinnlichen Wahrnehmung der Kinder ein wichtiges Ele­ ment in Verbindung mit dem Verständnis von Eucharistie.

Eltern haben Einfluss. Deut­ sche Studien haben aufgezeigt, wie wichtig die Einstellung der Eltern auf das Rauchverhalten ih­ rer Kinder ist. Würden alle E ­ ltern ihren Kindern dauerhaft ihre Ablehnung des Rauchens ver­ mitteln, wäre der Anteil der ju­ gendlichen Raucher/innen nicht einmal halb so hoch wie jetzt. Konkrete Tipps. In ernsthaf­ ten Gespräche müssen die Eltern ihre Ablehnung des Rauchens klarmachen, die Nachteile auf­ zeigen, mögliche Fehlannahmen wie „Rauchen macht schlank“ korrigieren und Grenzen setzen. Wer selbst Raucher/in ist, sollte dies überdenken, aber auch über mögliche Schwierigkeiten beim Abgewöhnen reden. Wichtig ist, wie sich der Freundeskreis der Ju­ gendlichen verhält. Will ein Kind mit dem Rauchen aufhören, braucht es Unterstützung. Pilotprojekte zur Elternbildung des Institutes Suchtprävention mit der Oö. Gebietskrankenkas­ se und dem Land OÖ zeigen Er­ folge. XX Mehr Informationen zum Thema sowie Bestellung oder Download der Broschüre auf www. praevention.at

Den christlichen Glauben anbieten. Wer sich Sonntag für Sonntag versammelt, um Eucharistie zu feiern, der ist beauftragt, den Kindern dieses Mahl „schmackhaft“ zu ma­ chen. Dies geschieht durch Anteilnahme am

Kinder sollen spüren, dass sie hier willkommen sind. KNA-Bild

Leben der Kinder und der Familien. Kommu­ nionvorbereitung lädt aber auch die Eltern ein, sich gemeinsam mit ihren Kindern mit den Fragen des Glaubens auseinanderzuset­ zen. Impulse für die persönliche Glaubens­ orientierung können aus Elternnachmitta­ gen, thematischen Elterntreffen oder aus den Erfahrungen in der Vorbereitung kommen. Die Zukunft der Erstkommunionvorbereitung. „Den“ Vorbereitungsweg gibt es nicht mehr, verschiedene, maßgeschneider­ te Wege sind notwendig. Es braucht aber vor allem Wege, die den persönlich unterschied­ lichen Zugängen von Menschen zum christ­ lichen Glauben entgegenkommen, und auch den Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen. Kompakte, zeitlich überschaubare Erstkom­ munionvorbereitung ist einladend. Kinder und Eltern sind vielfältig orientiert und ver­ netzt, wenngleich eine ausdrückliche kirchli­ che Sozialisation oft nicht gegeben ist. Ohne Religionslehrer/innen und Ehrenamtliche geht nichts. Sie begegenen den Kindern regelmäßig. In Zeiten, in denen das Wissen über den christlichen Glauben bei den Eltern häufig nur gering vorhanden ist, ist ihre Aufgabe als Glaubenszeuginnen und -zeugen besonders wichtig. Im Idealfall ste­ hen sie und die hauptamtlich Tätigen in ei­ nem wechselseitigen Dialog. Anknüpfungspunkt Erstkommunion. ­Je­de Pfarre braucht auch eine nachwachsende Ge­ neration, die den christlichen Glauben wei­ terträgt. Im Sinn lebenslanger Begleitung sind Einrichtungen und Initiativen notwen­ dig, die Kinder und Familien regelmäßig ein­ ladend entgegenkommen. Das ist gelebte Kommunion. b. h.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

23. Februar 2012

Aufgetischt Kalbseinmachsuppe mit Bröselknöderl Monika Weilguni stellt die Gewürz-Box vor. Als Club-Angebot (siehe Seite 23) verlost die KirchenZeitung drei Stück an ­Leser/in­nen. kiz/mf

Fasten als Öffnung für Gott und die Mitmenschen

Fasten ermöglicht Teilen Die Einladung der Kath. Frauenbewegung zum Familienfasttag steht unter dem Motto „teilen macht stark“. Mit dem Erlös werden vor allem Bildungsprojekte für Frauen in Asien und Lateinamerika unterstützt. brigitta hasch

„In der Zeit des Fastens über den eigenen Tellerrand hinausschauen, sich öffnen für andere, teilen und damit Verbundenheit erlangen – im Fasten liegt so viel mehr als nur ein bloßes Weniger-Essen“, Monika Weilguni, Organisationsreferentin der kfb, ist überzeugt vom Mehrwert des Fastens. Innehalten und wahrnehmen. Fasten hat in allen Religionen eine besondere Bedeutung. Mit dem Verzicht auf etwas, eben auf Speisen, ist ein bewusstes Innehalten verbunden. Dieser Augenblick birgt die Chance, sich neu auszurichten auf das Wesentliche. Der Blick öffnet sich für Gott und die Mitmenschen. Mut und Zuversicht geben Stärke und die Kraft, anderen, die es brauchen, zu helfen. Essen stiftet Gemeinsamkeiten. Im gemeinsamen Suppenkochen und -essen spie-

geln sich viele Traditionen wider. Besonders in Familien hat das Miteinander-Essen einen wichtigen Stellenwert. Nicht umsonst sind Küche und Tisch Zentren in vielen Familien. Nähe und Wärme entsteht schon beim Stillen und Füttern von Babys, aber auch bei Familienfesten begegnet und erfährt man sich rund um den Tisch beim Essen. Liebende bekochen sich oder kochen miteinander, der Dank für Hilfe äußert sich oft in einer Ein­ ladung zum Essen. Nicht zuletzt sind alle Christinnen und Christen eine Mahlgemeinschaft in der Begegnung mit Gott. Würze des Lebens. Fremde Gegenden zu bereisen, deren landschaftliche Schönheiten zu genießen und andere Kulturen kennenlernen, bezeichnet Erika Kirchweger, Vorsitzende der kfb, als „Würze des Lebens“. Für die Frauen in diesen Ländern ist es die Bildung, die ihnen als „Würze des Lebens“ mehr Möglichkeiten und Chancen bietet. XX Die Geschenkbox enthält vier Gewürze (Sesam, Chilli, Gelbwurz und schwarzen Pfeffer) aus Sri Lanka und ist über das kfb-Büro in Linz zu beziehen. (Club-Angebot Seite 23)

Zutaten: Suppe: 1 kg Kalbsknochen oder Kalbsstelze, 1 Sellerie, 3 Karotten, 1 Petersilienwurzel, 2 Zwiebel, 2 EL Mehl, 2 EL Butter, 1/8 l Weißwein, 1/8 l Obers, 3 Eidotter, Petersilie gehackt. Bröselknöderl: 1 Ei, 1 Eidotter, 1 Semmel eingeweicht und ausgedrückt, 2 EL lauwarme Butter, ca. 80 g Semmelbrösel, Salz, Pfeffer, Petersilie gehackt. Zubereitung: Suppe: Das gewaschene Gemüse und eine Zwiebel klein schneiden, mit den Kalbsknochen, Salz und kaltem Wasser zustellen. Langsam ca. 1,5 Stunden kochen und anschließend abseihen. Für die helle Einmach 2 EL Butter mit einer klein geschnittenen Zwiebel glasig rösten, mit 2 EL Mehl stauben. Einmach in die Suppe geben, mit Salz, Weißwein, Pfeffer und evtl. Muskatnuss abschmecken. Mit dem Obers und 3 Eidottern binden und mit gehackter Petersilie bestreuen. Bröselknöderl: Alle Zutaten fest vermischen und kalt stellen, kleine Knöderl formen, in leicht wallendem Salzwasser ca. 10 Minuten ziehen lassen. XX Heidi Gössweiner ist eine Verfechterin der regionalen Küche aus frischen und saisonalen Zutaten. Gemeinsam mit Christine Otte kocht sie für die Gäste des BenefizSuppenessens im Linzer Landhaus am 2. März.

zur sache Bildung ist der Schlüssel zu mehr Möglichkeiten. Die Aktion Familienfasttag unterstützt insgesamt mehr als hundert Projekte in Lateinamerika und Asien. Drei Beispiele, die das Ziel haben, Frauen den Zugang zu

Bildung zu ermöglichen: Ein Stipendienprogramm unterstützt Frauen in Nicaragua, Mikrokredite und Trainings helfen Frauen auf den Philippinen, ihren Lebensunterhalt mit der Produktion von Lebensmitteln und

mit kleinen Unternehmen zu sichern. In indischen Schulzentren unter freiem Himmel werden Mädchen und Frauen ausgebildet und über den Schutz vor Aids und Menschenhandel aufgeklärt.

Danke allen Köchinnen und Köchen, die zugunsten des Familienfasttages aufkochen. christine otte


Eiskonfekt zum Selbermachen. Dazu brauchst du 100 g Staubzucker, 50 g geriebene Nüs­ se, ca. 1 Esslöffel Kakao oder ge­ riebene Schokolade, 100 g Fett. Zucker, Kakao und Nüsse ver­ mischen, Fett zerlaufen lassen (nicht erhitzen) und langsam unterrühren. In kleine Formen gießen und in den Schnee zum Abkühlen legen.

KK Alle vier Jahre Eigentlich hat der Februar nur 28 Tage. Doch heuer hat er wieder einen zusätzlichen Tag, 2012 ist nämlich ein Schaltjahr. Die Erde braucht 365 Tage, um ein Mal die Sonne zu umkreisen. Genau genommen et­ was länger: Das Sonnenjahr dauert 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Der Astronom Hipparchos hatte sich 200 v. Chr. um ein paar Minuten verrechnet und so musste Papst Gregor im Jahr 1582 die Zeitrech­ nung korrigieren. Statt dem bis dahin gülti­ gen „Julianischen“ (nach Kaiser Julius Cäsar) führte er den „Gregorianischen“ Kalender ein.

lach mit piepmatz Markus soll vom Bäcker Brot holen. Er kommt zurück mit einem Sack voll Süßigkeiten. „Das Brot war aus, Mutti, und von irgendetwas müssen wir doch leben!“

Ganz schön kompliziert. Danach gibt es in jedem vierten Jahr einen zusätzlichen Tag (29. Februar). In allen durch 100 teilbaren Jahren fällt dieser Tag aber aus. Ausnahme: Ist das Jahr durch 400 teilbar, gibt es doch ein Schalt­ jahr. Daher war das Jahr 2000 ein Schaltjahr, im Jahr 2100 wird es keinen 29. Februar ge­ ben. Geburtstagskinder müssen ihre Feier also oft nach vorne oder hinten legen.

Junior kommt nach Hause und legt seinem Vater das Zeug­ nis vor. „Unsere Lehrerin be­ schwert sich immer, dass ich so unleserlich schreibe. Aber schau, Vati, wie sie schreibt. Da schau­ en alle Einser aus wie Vierer!“

kiki-kontakt

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KIKI? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Ka­ puzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

Ordnet die Bilder! Mit der richtigen Reihenfolge ergibt sich das Lösungswort. Schickt es bis 29. Februar an: kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Für drei Gewinner/innen wird das Buch „Und dann kam Lena“ verlost.

Und dann kam Lena Nele ist genervt. Seit ihre kleine Schwester auf der Welt ist, dreht sich alles nur um sie. Lena ist jetzt sechs Monate alt, und sie ist behindert. Die vielen Arzttermine halten die Eltern ganz schön auf Trab. Nele fühlt sich vernachlässigt und ver­

balduin baum

Zwei Angler versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen. „Also ernsthaft. Wie groß war der größte Fisch, den du je geangelt hast?“„Die Größe weiß ich nicht mehr, aber als er heraußen war, sank der Wasserspiegel um einen Meter!“

Die Kirchenzeitung für Kinder 23. Februar 2012

deikepress

Da mach ich mit

bringt daher viel Zeit im Reit­ stall. Dort lernt sie Tom, ein al­ tes Pony, kennen. Im Sommer planen die Eltern eine vierwöchigen Urlaub nur mit Nele, ohne Lena. Doch die Tage vor der Abreise sind sehr hektisch und Nele flüchtet im­ mer häufiger zu Tom.

XX Und dann kam Lena, Ulrike Escher, ab 8 Jahren, katercom/rotblatt im Iris Kater Verlag, Viersen, ISBN 3-937221-94-8.


1. Jänner 2012

Pflanzen statt Fleisch essen. Dafür müssen Veganer nicht unbedingt Blumen essen, es gibt mittlerweile viele Alternativprodukte.

photocase

Junge Veganerin: „Nach dem Essen fühle ich mich immer leicht und energiegeladen“ In der Fastenzeit vor zwölf Jahren hat Victoria beschlossen, kein Fleisch mehr zu essen. Und ist bis auf einen „Rückfall“ bei diesem Lebensstil geblieben. Mittlerweile verzichtet die 25-Jährige sogar komplett auf tierische Produkte. Paul Stütz

Wenn Victoria Windtner über das Fleischessen spricht, kann einem schnell der Appetit vergehen. „Tote Leichenteile“, sagt die 25-jährige Veganerin zu Schnitzel, Schweinsbraten und Co. Aus Überzeugung verzichtet sie seit vier Jahren komplett auf tierische Produkte. Das heißt: keine Muttermilch von Tieren, keine Eier, kein Käse und natürlich kein Fleisch, stattdessen viel Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte wie etwa Soja. „Ich fühl mich bis heute sehr gut mit dieser Entscheidung“, sagt sie. „Man wird körperlich und geistig freier. Nach dem Essen fühle ich mich immer leicht und energiegeladen.“

Victoria Windtner (25), Studentin aus St. Florian bei Linz, ist aus Überzeugung Veganerin. Privat

Fastenzeit ohne Fleisch. Begonnen hat alles mit der Fastenzeit vor zwölf Jahren. „Meine Mama und ich haben beschlossen, dass wir für 40 Tage auf Fleisch verzichten“, erzählt Victoria Windtner: „Und da sind wir dabei geblieben.“ Bis auf eine Ausnahme: Mit Schaudern berichtet sie von diesem ­ einen „Rückfall“ in der Pubertät: „Da bin ich kurz zum Fleischesser mutiert, aus einem Gruppenzwang heraus. Mir ist es damit wahnsinnig schlecht gegangen.“ Ein Arzt sagte ihr beim Gesundheitscheck, sie solle künftig

Vegetarier und Veganer Vegetarismus ist die Ernährungsweise, bei der der Verzehr von Fleisch und Fisch bewusst vermieden wird. Der Anteil der Vegetarier liegt laut Wikipedia in der westlichen Welt typischerweise im einstelligen Prozentbereich. In Indien schätzt man, dass etwa 40 Prozent der dortigen Bevölkerung vegetarisch lebt. Veganimus schließt zudem Nahrungsmittel aus, die von Tieren produziert werden – beispielsweise Eier, Milchprodukte oder Honig. Nach Umfragen der Statistik Austria ernähren sich in Österreich ca. 1,4 % der

komplett auf tierische Eiweiße verzichten. „Egal was manche ­ Er­näh­rungs­experten sagen, das ist für den Körper kein Problem“, meint sie heute. Es sei relativ leicht, vegan zu leben. „Ich habe keinen Mangel. Tierische Eiweiße lassen sich komplett durch pflanzliche Produkte ersetzen. Es ist eine Bereicherung und kein Verzicht.“ Inhaltsangaben lesen. In den Supermärkten gebe es ein großes Angebot an veganen Lebensmitteln: „Man muss halt die Inhaltsangaben immer sehr genau lesen.“ Mittlerweile seien vegetarische Restaurants keine Seltenheit. Und: „Jeder willige Wirt kann einem schnell ein veganes Reisgericht mit Gemüse oder ähnliches zaubern.“ Nur ihre studentische Kantine muss Victoria meiden, da vegetarische Gerichte am Menüplan eher die Ausnahme sind. Zu Hause kocht vor allem Victorias Mama vegan. Beispiele für solche Speisen sind Krautfleckerl, Spaghetti mit Tomatensauce oder

Männer vegetarisch, davon 0,2 Prozent vegan. Bei den Frauen sind es insgesamt ca. 3,9 Prozent, davon 0,2 Prozent vegan.

Kompletter Fleischverzicht.

wodicka

Palatschinken, die auf Sojabasis gekocht werden. Zur gegenseitigen Bestärkung trifft sich die Studentin zudem etwa einmal im Monat mit Gleichgesinnten zu einem Stammtisch. „Ich sehe schon, dass sich immer mehr Leute mit Ernährung beschäftigen, sich gesünder ernähren wollen und beschließen, ohne Fleisch zu leben“, beobachtet die 25-Jährige. Welthunger. Argumente für die vegane Ernährungsführung hat Victoria einige bei der Hand. „Als Konsument bin ich verantwortlich“, sagt sie. „Der Wahnsinnsfleisch-Konsum ist mit schuld am Welthunger. Eine Milliarde Menschen hungern.“ Für ein Kilo Fleisch würden 16 Kilo pflanzliche Nahrungsmittel und 10 bis 20 Tonnen Wasser benötigt, rechnet sie vor: „Die Tiere der Reichen fressen das Brot der Armen.” Auch vom christlichen Glauben her sieht sich die Studentin in ihrer Position bestärkt: „Das Gebot heißt eindeutig: Du sollst nicht töten. Da gibt es für mich keine Fußnoten.“ Weniger Fleisch als Anfang. Nicht zuletzt auf die Gesundheit wirke sich der Fleischkonsum negativ aus. Die verheerenden Folge, so Victoria: „Bluthochdruck, Herzinfarkt, Osteoporose, Übergewicht, Schlaganfall, Krebs.“ Für sie ist es deshalb ein deutlicher Fortschritt, wenn jemand beschließt, immerhin weniger Fleisch zu essen. „Das ist schon super. Die Entwicklung zum Vegetarier geht dann automatisch weiter.“


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23. Februar 2012

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Brigitta Fuchshuber, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

100 % höhere Gewinne bei „Terno“ und „Ambo“

Zahlenlotto belohnt Gewinner

Eine Prämie fürs Gewinnen – das gibt es nur bei Zahlenlotto „1–90“. Zahlenlotto belohnt jetzt seine Gewinner und führt wieder die beliebten Prämienrunden durch. Bei den Spielarten „Terno“ und „Ambo“ gibt es eine Prämie von 100 Prozent, es werden also alle Gewinne verdoppelt. Die „Terno“- und „Ambo“-Prämienrunden gibt es drei Wochen lang, und zwar im Zeitraum von 20. Februar bis zum 11. März 2012. ZahlenlottoZiehungen finden jeweils Dienstag, Donnerstag und Samstag statt. Bei „Terno“ setzt man drei (aus 90) Zahlen. Sind diese drei unter den fünf gezogenen, hat man gewonnen. Dank der 100-%-Prämie das 6.000-Fache des Einsatzes. Bei „Ambo“ setzt man zwei Zahlen. Sind beide unter den gezogenen, gewinnt man jetzt dank der Prämie das 250-Fache des Einsatzes. Einsätze sind zwischen 1 Euro und 500 Euro möglich, und seit Ende Jänner gibt es den neuen 4-Tipp-Schein bei Zahlenlotto. Das bedeutet noch mehr Gewinnchancen. 

TOTO

Ergebnisse 7. Runde 2011

XX1 12X 221 111 1: 0:0

Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

2: 0:0

3: 4:1

4: 2:1

ANGABEN OHNE GEWÄHR

6 AUS 45

LOTTO

Mi., 15. 2. 12: 2 5 7 12 13 23 Zz: 32 J O K E R: 4 2 7 8 4 2 So., 19. 2. 12: 5 14 15 32 38 43 Zz: 37 J O K E R: 1 2 9 4 3 1

Licht als Zeichen der Hoffnung: Jörg Wolkenhaar (4. von links) mit Sportfans in Nieder-Olm. AETERNA

Spende hilft Rolli-Kindern Mehr als 753.000 behinderte Menschen, die jünger als 65 Jahre sind, gibt es allein in Deutschland. Gruppensport-Angebote fördern die soziale Integration. Die KirchenZeitungsleser/innen bekannte Firma „Aeterna Lichte“ aus Hamburg engagiert sich für dieses Anliegen. Sie hilft beim Aufbau eines Basketballteams für Rolli-Kinder. Mit der Übergabe eines 5.000-EuroSchecks an das Vereins-Maskottchen „Carli“

tat Aeterna-Geschäftsführer Jörg Wolkenhaar den ersten Schritt zur Umsetzung des Sportprojekts. Die Anschub-Finanzierung deckt bereits die Kosten für den Trainer und die Grundausrüstung ab. „Es wäre wünschenswert, dass sich mehr Firmen auf diese Art engagieren“, äußerte sich auch Dr. Guido Kluth, Beauftragter des DJK Sportverbandes für Menschen mit Behinderung und Bundestrainer der Gehörlosen.

HINWEISE, TIPPS  Welser Initiative gegen Faschismus. Am Aschermittwoch hat die Initiative zur Ausstellungseröffnung „Der Eichmann-Prozess“ in die Fachhochschule OÖ Campus Wels, Stelzhamerstraße 23, eingeladen. Die Ausstellung, die von den Österreichischen Freunden von Yad Vashem zur Verfügung gestellt wurde, ist bis 9. März von Montag bis Samstag, 9 bis 19 Uhr, frei zugänglich.

 Landespreis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2012. Bis 23. März können Bewerbungen für diesen Preis in den Kategorien Gemeinden, Betriebe, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen, Vereine und Gruppen sowie Einzelpersonen – ausschließlich online – eingereicht werden.  www.land-oberoesterreich.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

23. Februar 2012

bildung – spiritualität – kurs

Zu Fuß nach Rom Traberg. 50 Tage und 1350 km pilgerte Alfred Keplinger, Tischlermeister aus Traberg (im Bild), im Vorjahr zu Fuß über Slowenien durch Italien nach Rom. Er besuchte Venedig, die Wallfahrtsorte La Verna und Assisi und gelangte schließlich auf dem „Frankenweg“ in die Ewige Stadt. In zwei Bildervorträgen berichtet Alfred Keplinger von seinen Erlebnissen und Eindrücken.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Heimat bist du starker ­Frauen, ein literarischer Ausflug mit Musik, Mi., 14. 3., 19 Uhr, Ref.: Gertraud Weghuber. Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Perspektivenwechsel Wechseljahre, Seminar, Sa., 10. 3., 10 Uhr bis So., 11. 3., 16 Uhr, Ref.: Veroni­ ka Santer.

XX Bildervorträge am Samstag, 3. März und am Sonntag, 4. März 2012, jeweils um 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Josef in Traberg (Eintritt: freiwillige Spenden für das Pfarrheim). privat

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Heilsames Singen, Schnupper­ abend, Mo., 12. 3., 19 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Sigrid Obermüller.

Pfarre St. Peter und die voest Linz-St. Peter (Spallerhof). Unter dem Thema „Der Spallerhof – ein Stadtteil im Wandel der Zeit“ wird im Stiegenhaus und im ersten Stock des Pfarrzentrums eine Dauerausstellung eröffnet, die künftig kostenlos zugänglich ist. Da die Geschichte des Stadtteils Spallerhof eng mit der voestalpine verwoben ist, wird parallel zur Dauerausstellung die temporäre Ausstellung „voest & Spallerhof“ im Großen Saal des Pfarrzentrums eröffnet. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten bildet ein Konzert des Blechbläserund Holzbläserensembles des voestalpine Blasorchesters in der Pfarrkirche. XX Konzert und Ausstellungseröffnung in der Pfarre Linz-St. Peter am Samstag, den 25. Februar 2012, um 14 Uhr.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Angst- und Panikattacken, Selbsthilfegruppe, jeden zweiten Do. im Monat ab 8. 3., 19 Uhr, Ltg.: Elisabeth Kainz. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Was wollen Frauen wirklich?, Kabarett mit den „Weltweibern“, Fr., 9. 3., 19.30 bis 21 Uhr.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Fasten reinigt, Tee- und Saftfas­ ten, Mi., 14. 3., 18 Uhr bis So., 18. 3., 13 Uhr, Ref.: Jutta Cermak. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 XX Das Paradies auf Erden, eine clowneske Tragikomödie am Inter­ nationalen Weltfrauentag, Do., 8. 3., 19 Uhr, mit Elke Riedmann. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Ganz sein, heil werden, Sa., 10. 3., 9 Uhr bis Mo., 12. 3., 17 Uhr, Ltg.: Lydia Neunhäuserer. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67 XX Die heilige Klara von Assisi, eine faszinierende Persönlichkeit, Sa., 10. 3., 9.30 bis 16.30 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 XX Die Rede von Gott, Internatio­ nales Symposium ISRIT, Fr., 9. 3., 14 Uhr bis So., 11. 3., 12.30 Uhr, Ltg.: Wil­ helm Achleitner, Chibueze C. Udeani.

Spiritual Care 1963 wird das Turmkreuz gesteckt. privat

Bei der Ankündigung der Podiums-Veranstaltung zum Thema „Spiritual Care“ am Dienstag, 28. Februar, 14 bis 17 Uhr, im Seminarzentrum der Barmherzigen Brüder in Linz, ist uns ein Fehler in der Anmeldeadresse unterlaufen. Anmeldung umgehend unter: XX Tel. 0732/78 97-260 05, E-Mail: monika.luger@bblinz.at

Unser angebot

Teilen macht stark – faire Gewürze Zu Gunsten der Aktion Familienfasttag bietet die Katholische Frauenbewegung heuer erstmals edle, von Hand geschöpfte Gewürzboxen an. Eine Gewürzpackung enthält vier Schätze aus Sri Lanka, die ihre Gerichte zu einem Fest der Sinne werden lassen: 20 g weißer Sesam, 20 g Chili, 20 g Gelbwurz gemahlen, 15 g schwarzer Pfeffer ganz.

Mit jeder Gewürzbox unterstützen Sie Projekte der Aktion Familienfasttag in Asien und Latein­ amerika und verhelfen damit benachteiligten Frauen zu mehr Gerechtigkeit, lebensnotwendi­ ger Gesundheit, ausreichend Nahrung und be­ freiender Bildung. Fair gehandelte Gewürze erhalten Sie gegen eine Spende von € 5,– im Büro der kfb in OÖ, Tel. 0732/76 10-34 42, E-Mail: kfb@dioezese-linz.at. Bei einer Bestellmenge von zehn Packungen be­ kommen Sie eine Probepackung als Geschenk.

CLUB

Die KirchenZeitung verlost drei der fair gehandelten Gewürzboxen.

kfb

XX Schreiben Sie bis Fr., 2. 3. (Kennwort: Ge­würze“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: office@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Romana Rabeder ist als Mitarbeiterin der Caritas für Kinder und Jugendliche Fachberaterin für Integration im Bezirk Grieskirchen. Privat

Romana (23. Februar) An meinem Namen hatte ich immer Freude. Die Geschichte meiner Namensgebung hat mich als Kind besonders fasziniert. Ich sollte traditionellerweise den Namen meiner Großmutter bekommen. Mit Unterstützung einer sehr angesehenen Großtante konnte meine Mutter ihren Namenswunsch durchsetzen. Einen seltenen Namen zu haben, habe ich als wohltuend erlebt. Die Geschichte der heiligen Romana, die aus ihrem Elternhaus floh und eine Zeit lang auf dem Monte Soratte nördlich von Rom lebte, wo sie vom römischen Bischof Silvester I. getauft wurde, und ihre Entscheidung, bis zu ihrem Tod als Einsiedlerin zu leben, war mir lange unbekannt. Lediglich der italienische Ursprung meines Namens war mir bewusst. Gibt es auch keine direkte Verbindung zu meiner Namenspatronin, so begleitet mich das gute Gefühl, einen kraftvollen, zu mir passenden Namen zu haben, mein ganzes Leben. Romana Rabeder

23. Februar 2012

freitag, 24. 2. 2012 XX Gmunden. Geistlicher Abend, Karmelitinnen, Klosterplatz 9, 18.30 Uhr, Begl.: P. Paul Weingartner. XX Linz. Wegbegleitung, Pilgern in der City vom Dom zum Martin-Luther-Platz, Treffpunkt: Domcenter, 12.40 Uhr, mit spirituellen Wegbegleiter/innen des KBW. XX Niederwaldkirchen. Bibel­ leseabend des Liturgie-Ausschusses der Pfarre, Lesung und Orgelmusik, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, XX Wels, Stadtpfarre. Kreuzweg­ andacht in der Marienkirche, 14.30 Uhr, Dekanatskreuzweg, Treffpunkt: 1. Station, P.-Wörndl-Straße/Salzburger Straße, 17.30 Uhr. samstag, 25. 2. 2012 XX Linz. Wegbegleitung, Pilgern in der City vom Dom zum Martin-Luther-Platz, Treffpunkt: Domcenter, 12.40 Uhr, mit spirituellen Wegbegleiter/innen des KBW. XX Linz. Mosaik. Die Kammermusik, Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13 von F. M. Bartholdy u.a., Landesgalerie, 16 Uhr. XX Linz. Schwäche und Stärke, Einkehrtag, Karmelzentrum, Landstraße 35b, 14 Uhr, Begl.: P. Paul Weingartner. XX Linz. Ökumenischer Gottesdienst des Forums christlicher Kirchen in OÖ, Rumänisch-orthodoxe Gemeinde in der Priesterseminarkirche, 19 Uhr, mit Sorin Bugner (rum.-orthodoxe Kirche), Hannes Dämon (altkatholische Kirche). XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstation in der Fastenzeit, „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“ von G. Böhm, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Losenstein. Wanderer zwischen zwei Welten, Lesung, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Dr. Franz Hehenberger. XX St. Marien. Klagelieder? Ein unbekanntes Buch der Bibel, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Werner Urbanz. sonntag, 26. 2. 2012 XX Kremsmünster. Missa super „Ut re mi fa sol la – la sol fa mi re ut“ von B. Amon, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Sonntagsmusik im Salon, „Lieben Sie Brahms?“, Brahms und sein musikalisches Umfeld, Landesgalerie, 17 Uhr.

XX Linz, Alter Dom. „Solo“, Klaviermusik von G. Ustwolskaja, B. Bartok, B. Sulzer, 10.30 Uhr, mit Bernhard Pötsch, Klavier. XX Linz, Mariendom. Missa Ecce Lignum Crucis von A. Kellner, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik und Heinrich Reknagel, Orgel, Leitung: Domkapellmeister Josef Habringer. XX Linz, St. Magdalena. B und O, Abendmusik in der Kirche, Werke von J. S. Bach, Orgelliteratur von Barock bis Romantik, 19 Uhr, mit Matthias Giesen, Mi­chael Wagner. XX Linz, Stadtpfarrkirche Urfahr. Integrationsgottesdienst mit Übersetzung in Gebärde, 10 Uhr. XX Schlägl. Choralamt, Proprium „Invocabit“, Missa XI, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Vöcklamarkt. Gregorianischer Choral „Missa de Angelis“, Gesänge zur Fastenzeit, Pfarrkirche, 10 Uhr, . montag, 27. 2. 2012 XX Kremsmünster. Indonesien, Wintersaal des Stiftes, 19.30 Uhr, Ref.: Hermann Gugerbauer. XX Thalheim b. W. Heilkunde der inneren Körperreinigung, Sportund Gesundheitszentrum, 19 Uhr, Ref.: Bernadett Ennsfellner. XX Traun, Oedt. Gottesbilder der Bibel – helle und dunkle, Bibelgespräch, Pfarrheim St. Josef, 19.30 Uhr, Begl.: Walter Reiter. XX Ulrichsberg. Kraft aus der Stille, Christliche Meditation, Pfarrzent­ rum, 20 Uhr, mit Sr. Huberta Rohrmoser. dienstag, 28. 2. 2012 XX Linz. Das neue Bundeshaushaltsrecht, interdisziplinärer kriminalpolitischer Arbeitskreis, Diözesanhaus, 19 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Wolfgang Gratz. XX Linz. Kammermusik, Werke von G. Mahler, J. Brahms, P. Vasks, Landesgalerie, 20 Uhr, mit dem Ensemb­ le Raro XX Mondsee. Erlösung – wovon – wozu? Erlösung – der Anfang zu einem angstfreien Leben, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref. Kan. KonsR Johann Schausberger. XX Munderfing. Alpha-Kurs, Pfarramt, 19.30 Uhr.

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XX Nußbach. Welcome home, KMBKinoabend, Tragikomödie zum Thema „Asylwerber aus Afrika“, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Schwertberg. Christentum und Islam im Dialog, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Stefan Schlager, M.A. Moussa Al-Hassan Diaw. XX Steyregg. Sinn – Grundlage für ein gelingendes Leben, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. ­Andreas Krenn. XX Thalheim b. W. Tanzen ab der Lebensmitte – die etwas andere Art zu tanzen!, Pfarrzentrum, 9 Uhr, mit Monika Decker. XX Waizenkirchen. Mit der Bibel auf Ostern zu, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Ingrid Penner. XX Wels, St. Stephan. Social Media – eine fremde Chance!, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ferdinand Kain­eder. mittwoch, 29. 2. 2012 XX Buchkirchen b. W. Harmonie durch Fasten nach Dr. Buchinger, Informationsabend, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit Maria Spiesmaier, P. Gottfried Niedrist. XX Lambach. Heilige Messe mit Fastenpredigt „Vater unser im Himmel ...“, Stiftspfarrkirche, 19.30 Uhr, mit P. Georg Haumer OSB. XX Linz. Tanz als Gebet, Kirche der Barmherzigen Brüder, Ecke Herrenstraße/Rudigierstraße, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Auf hoher See zwischen karibischen und kanarischen Inseln, Farbbildervortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Pfr. Dr. Walter Wimmer. XX Linz, Ursulinenkirche. Boden unter den Füßen, Buchpräsentation, 19.30 Uhr, mit Markus Schlagnitweit. XX Mauthausen. Ein Abend für dich, Lesung mit Bildern, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Peter Feichtinger. XX Mining. Woaßt eh, wos Glaubn hoaßt ...?, Vortragsraum des Feuerwehrgebäudes, 20 Uhr, Ref.: Chris­ tian Puritscher. XX St. Marienkirchen a. d. P. Glaube gibt Halt, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler. XX Steyr, Hl. Familie. Das Einbeziehen des Anderen. Wie Harmonie mit unseren Mitmenschen möglich wird, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Dr. Franz Erlach.

ausstellungen – fastenaktion – basar XX Kematen a. d. K. Kaufbasar für gebrauchte Kinderbekleidung und Spielsachen für Frühjahr und Sommer, Pfarrhof, Sa., 3. 3., 9 bis 12 Uhr. XX Linz. Mensch in Beziehung, fünf Altarbilder von Dr. Helene Tröbinger, Haus der Frau, Vernissage, Do., 1. 3., 19 Uhr, Ausstellung bis Fr., 30. 3., jeweils Mo. bis Fr., 8 bis 12, 14 bis 17 Uhr. XX Linz. Fastenaktion Lebensfragen, Bibel-Stellen am Martin-Luther-Platz, jeden Fr. und Sa. von 24. 2. bis 24. 3., jeweils Fr., 11 bis 16 Uhr, Sa., 11 bis 13.30 Uhr, mit URBI@ORBI und der evang. Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt.

XX Linz. Ostersonntag, Videoinstallation von Elisabeth Kramer, Krypta der Ursulinenkirche, geöffnet bis Fr., 6. 4., jeweils Sa., 17.30 bis 18.30 Uhr, So., 18.30 bis 19.45 Uhr XX Linz, Marcel Callo. Kopfstücke, Arbeiten von Manfred Tessmer 2011, Pfarre, Vernissage, Di., 28. 2., 19 Uhr, Ausstellung bis So., 11. 3., jeweils Mi. bis Sa., 17 bis 21 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Expedition Bibel, Ausstellung, Pfarrheim, Sa., 25. 2. bis So., 11. 3. XX Linz, St. Peter. „Der Spallerhof – ein Stadtteil im Wandel der Zeit“ und „voest & Spaller-

hof“, Ausstellungen, Pfarrzentrum, Eröffnung, Sa., 25. 2., 14 Uhr. XX Pichl. Präsentation Kunstleihgabe Margret Scheurecker, Pfarrkirche, So., 26. 2., beim Gottesdienst, 8 Uhr und 9.30 Uhr, anschließend Eröffnung der Ausstellung „KreuzZeichen – SegensZeichen“, Pfarrsaal. XX Ried. „Da gingen ihnen die Augen auf ...“, Ausstellung Sieger Köder, Bildungshaus St. Franziskus, Eröffnung, Do., 1. 3., 19 Uhr, Ausstellung bis 1. 6., jeweils Di., Mi., 16 bis 19 Uhr, Do., 18 bis 22 Uhr, So., 14 bis 17 Uhr.


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Termine 25

23. Februar 2012

Liturgie

XX Wels. Tu deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen, Übungen mit Atem und Körper, Klinikum Wels-Grieskirchen, Andachtsraum, 19.30 Uhr, mit Gertrude Pallanch, Claudia Hasibeder. donnerstag, 1. 3. 2012 XX Antiesenhofen. Babyzeichen und Sprachentwicklung, Pfarrhof, Spielgruppenraum, 20 Uhr, Ref.: Verena Burgstaller. XX Arbing. Wie ein Gebet, Prog­ ramm für die Fastenzeit, Pfarrheim und Pfarrkirche, 18.45 Uhr, Ref.: Ing. Gerhard Burgstaller. XX Braunau. Bittere Ernte in Almeria, Dokumentarfilm, Reisebericht und Diskussion, Arbeiterkammer, 19.30 Uhr, mit Gudrun Glocker. XX Geretsberg. Hat die Kirche 50 Jahre nach dem Konzil noch Antworten und Impulse?, Mehrzweckraum, 20 Uhr, Ref.: Mag. Renate Schmölzer. XX Hofkirchen a. d. T. Das Kreuz im Wandel der Zeit, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Ing. Andreas Stumpf. XX Hofkirchen i. M. Haben wollen! Haben müssen?, Konsum und Nachhaltigkeit – auf der Suche nach dem rechten Maß, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Kons. Martin Wintereder. XX Leopoldschlag. Mein Weg nach Assisi, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Mag. Ferdinand Kaineder.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel.: 07674/665 50. XX Freistadt. Pfarrheim, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter EMail: beziehungleben@dioezeselinz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Kirchdorf. Pfarrheim, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezeselinz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel.: 0732/ 66 70 26-64 12. XX Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Waizenkirchen. Pfarrheim, Sa., 10. 3., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 10. 3., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel. 07242/475 37. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 11. 3., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel. 07242/475 37. Ehe.wir.heiraten. kommunikativ XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 10. 3., 9 Uhr bis So., 11. 2., 17 Uhr, Ltg.: Karin Remsing, Anmeldetel. 07242/475 37.

Lesejahr B Lesereihe II Grönland, Vortrag am Sa., 3. 3. in Bad Wimsbach-Neydharting. helmut Pichler

XX Linz. Das Fest. Ein Theaterprojekt, Wagner-Jauregg-Krankenhaus, 19 Uhr, mit der Theatergruppe Schräglage. XX Linz. Medien – Technik – Gesellschaft, Wechselwirkungen zwischen technologischen und gesellschaftlichen Revolutionen, Wissensturm, Veranstaltungssaal, 19 Uhr. XX Linz. Linzer Frühling, Lesung mit Walter Baco, Wissensturm, 19.30 Uhr. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Und sie tanzten aus der Reihe – biblischen Frauen auf der Spur, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. XX Mattighofen. Stressbewältigung und Burn-out-Vermeidung, Proberaum der Musikschule, 19.30 Uhr, Ref.: Martin Auer. XX Munderfing. G'sund essen an jedem Tag, Vortrag mit nachhaltigem Frühstück der Munderfinger Bäuerinnen, Pfarrsaal, 8.30 Uhr, Ref.: Diätologin Claudia Jetzinger, Anmeldetel. 07744/63 68. XX Pregarten. Heute bin ich anders, meine mentale Wende, Autorenlesung, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Susanne Luger. XX Reichenau. Stammtisch für pflegende Angehörige Region Sterngartl, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Reichersberg. Die Wohltat der Reife – Mut und Zuversicht für die wertvolle Zeit von 50+, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ilse ReisingerEnglstorfer. XX St. Ulrich b. St. Pilates-Workout, Pfarrzentrum, 18.15 Uhr, mit Alexandra Wartecker. XX Wels, St. Franziskus. „Ich habe meine Insel gefunden“, Exerzitien im Alltag, Pfarre, Saal „Schöpfung“, 19.30 Uhr, Ltg.: Mag. Irmgard Lehner, Mag. Birgit Raffelsberger, Anmeldetel. 07242/648 66. freitag, 2. 3. 2012 XX Alkoven. Konzert, Kulturtreff, 19.30 Uhr, mit Pichler Truhlar Music. XX Lacken. Nader und Simin – eine Trennung, Bildungskino, FF-Haus, 19.30 Uhr. XX Linz. Begegnung zwischen Christ/innen und Muslim/innen, was uns verbindet und was uns trennt, Moschee, Wiener Straße 298, 19.30 Uhr, Ref.: M.A. Moussa Al-Hassan Diaw, Dr. Stefan Schlager. XX Peuerbach. Unsere Grundgebete besser verstehen, Glaubensabend in der Fastenzeit, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Mag. Hans Padinger.

XX Scharnstein. Bibelabend, Pfarrheim, 20 Uhr, Begl.: Dr. Franz Kogler. XX Unterweißenbach. Jugendforum Spielenacht, Pfarrsaal, 18 Uhr. XX Vöcklamarkt. Ruhepol in der Fastenzeit, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Mag. Stefan Krichbaum. XX Wels, St. Josef. Adressat unbekannt, von Kressmann Taylor, Lesung, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Hans Schachinger, Heinz Lesslhumer. XX Wels, Stadtpfarre. Dekanatskreuzweg, Treffpunkt: 1. Station, P.Wörndl-Str./Salzburger Strl., 17.30 Uhr. samstag, 3. 3. 2012 XX Bad Wimsbach-Neydharting. Grönland – auf den Spuren der ­Inuit, Diavortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Helmut Pichler. XX Dörnbach. ExEMPel. Familienkonzert, Pfarrsaal, 18 Uhr. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt für junge Erwachsene, Thema: „Sex in Gottes Plan“, Vortrag, Stift, 16.30 Uhr, mit Doris und Michael Sedlacek. XX Linz. Harfenkonzert, Benefizveranstaltung zugunsten des Mobilen Hospiz Palliative Care der Caritas, Landhaus, Steinerner Saal, 19.30 Uhr, mit Monika Stadler. XX Puchenau. Fastenwallfahrt auf den Pöstlingberg, Treffpunkt: Pöstlingberg, 1. Kreuzwegstation, 14 Uhr. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puchheim, Gestaltung: Herz-Jesu-Schwestern Wien, Basilika, 14 Uhr, Autobus von Linz-Herz Jesu, 12.30 Uhr. XX Steyr, Münichholz. Das Wichtigste im Leben – dein Gott, Einkehrtag, Pfarrzentrum, 14 Uhr, mit Mag. Gilbert Schandera. XX Wels, Hl. Familie. Spirituals und Songs, Benefizkonzert zu Gunsten der neuen Orgel, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Schüler/innen des WRG Wels der Franziskanerinnen. sonntag, 4. 3. 2012 XX Linz, Ursulinenkirche. Messe des Forums St. Severin, 20 Uhr, mit Peter Paul Kaspar, Markus Schlagnitweit. XX Steyr. Missa tertia von H. L. Hassler zum 400. Todestag, Michae­ler­ kirche, 10 Uhr, mit der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia. XX Treffling. Klavier Flügel, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ref.: Manuel Brandner.

sonntag, 26. februar 2012 1. Fastensonntag. L1: Gen 9,8–15 L2: 1 Petr 3,18–22 Ev: Mk 1,12–15 Montag, 27. februar 2012 L: Lev 19,1–2.11–18 Ev: Mt 25,31–46 Dienstag, 28. februar 2012 L: Jes 55,10–11 Ev: Mt 6,7–15 mittwoch, 29. februar 2012 L: Jona 3,1–10 Ev: Lk 11,29–32 donnerstag, 1. März 2012 Monatlicher Gebetstag um geistliche Berufe. L: Est 4,17k.17l–m.17r–t (14,1.3–5.12–14 Vg) Ev: Mt 7,7–12 freitag, 2. März 2012 Familienfasttag. Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen. L: Ez 18,21–28 Ev: Mt 5,20–26 samstag, 3. März 2012 Monatlicher Gebetstag um geistliche Berufe – Priestersamstag. L: Dtn 26,16–19 Ev: Mt 5,43–48 sonntag, 4. März 2012 2. Fastensonntag. Sammlung „Familienfasttagsaktion“. Zählsonntag. L1: Gen 22,1–2.9a.10–13.15–18 L2: Röm 8,31b–34 Ev: Mk 9,2–10 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage 27. 2.: Frucht ab 3 28. 2.: Frucht bis 14, ab 15 Wurzel 29. 2.: Wurzel bis 20 1. 3.: Wurzel ab 1 2. 3.: Wurzel bis 14, ab 15 Blüte 3. 3.: Blüte bis 9, ab 10 Frucht 4. 3.: Frucht bis 2, von 3 bis 18 Blüte, ab 19 Blatt Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.


teletipps Sonntag, 26. februar 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus Speyer zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion, mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann. ARD 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplant: „Deutschland: Ein Pastor wird Präsident“; „Konsistorium im Vatikan: Wer gilt als ‚papabile‘?“; „Ariel Muzicant: Abschied von der Spitze der IKG“ (Wh So 18.05, ORF III). ORF 2 20.15 Uhr: Ich kämpfe um dich (Spielfilm, USA 1945) Mit Ingrid Bergman, Gregory Peck u.a. – Vorzüglich gespielter Hitchcock-Film mit starkem Bezug zur Psychoanalyse. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Katie Fforde: Leuchtturm mit Aussicht (Spielfilm) Montag, 27. februar 20.15 Uhr: Im Schatten des Zweifels (Spielfilm, USA 1943) Mit Teresa Wright, Joseph Cotton u.a. – Regie: Alfred Hitchcock – Interessante Kriminalstudie. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Die Promi-Millionenshow ARD Tim Mälzer: Der Ernährungs-Check (Doku) ZDF Die Braut im Schnee (Spielfilm) 22.00 Uhr: Saboteure (Spielfilm, USA 1942) Mit Robert Cummings, Priscilla Lane u.a. – Regie: Alfred Hitchcock – Subversiver, hinterlistiger, spannender Abenteuerthriller. arte

26. 2. bis 3. 3. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz ner sarkastischen Tragikomödie über den ganz normalen russischen Alltagswahnsinn. 3sat

dienstag, 28. februar 20.15 Uhr: Spiel mir das Lied vom Tod (Spielfilm, I/USA 1968) Mit Charles Bronson, Henry Fonda u.a. – Regie: Sergio Leone – Melodramatische Rächerstory. In Dramaturgie, Montage und musikalischer Untermalung ein Musterbeispiel perfekter Kinounterhaltung. Kabel 1 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Zauberhafte Kolibris (Doku-Reihe) ZDF Vorsicht Verschwörung! – Offizielle Wahrheiten und was wirklich dahintersteckt (Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Unter dem Schleier – Liebe, Lust und Sünde im Islam“ / (23.10 Uhr) „Islam in Europa 2025 – Eine Zukunftsvision“. ORF 2 Mittwoch, 29. februar 20.15 Uhr: Bis nichts mehr bleibt (Fernsehfilm, D 2010) Mit Silke Bodenbender, Felix Klare u.a. – Regie: Niki Stein – Der sehr leise Film erzählt, mit welch raffinierten Methoden es Scientology immer wieder gelingt, Menschen von sich abhängig zu machen. ARD 20.15 Uhr: Sparrow (Spielfilm, VRC/HK 2007) Mit Simon Yam, Kelly Lin, Lam Katung u.a. – Ungewöhnliche, sehenswerte Hommage an französische Gaunerkomödien und HollywoodMusicals der 1950er-Jahre. arte 20.15 Uhr: ORFeins FB-Länderspiel/ Österreich : Finnland ORF 2 Glücksbringer (TV-Film) ZDF FB-Länderspiel/ Deutschland : Frankreich

freitag, 2. märz

ORF/Sevenone/Prokino

Sonntag, 26.2., 20.15 Uhr: Slumdog Millionär (Spielfilm, GB/USA 2008) Mit Dev Patel, Freida Pinto, Madhur Mittal u.a. – Regie: Danny Boyle – Berührendes Bollywood-Kino made in Britain, das aus der Mischung packendes Sozialdrama, Gangsterfilm und Bollywood-Liebesgeschichte eine kluge Reflexion über die Macht des Geldes und dessen Grenzen macht. ORFeins

donnerstag, 1. märz 13.30 Uhr: Licht auf meinem Weg – Leben mit den Psalmen (Religion). BR 20.15 Uhr: Gammel ade (Dokumentation) Lebensmittelforscher versuchen Haltbarkeit und verantwortungsvollen Umgang mit Nahrungsmitteln zu vereinbaren. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Dr. House (Serie) ORF 2/ZDF Der Bergdoktor ARD Donna Leon: Blutige Steine (Krimi) 22.25 Uhr: Verrückte Rettung (Spielfilm, SU 2009) Mit Jewgenij Sytyi, Sergej Dreiden u.a. – Regie: Boris Chlebnikow – Zwei überzeugende Hauptdarsteller in ei-

19.20 Uhr: Kulturzeit extra – Russlands Ruf nach Freiheit (Magazin) Kurz vor den Duma-Wahlen stellt „Kulturzeit“ die Gesichter der neuen russischen Protestbewegung vor. 3sat 20.15 Uhr: Mit dem Luxuszug durch den Süden Afrikas (Film) Einmal im Jahr durchquert ein viktorianischer Zug, der „Pride of Africa“, den afrikanischen Kontinent. Phoenix 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Die Chefin (Krimireihe) ARD Oma wider Willen (Spielfilm) 21.00 Uhr: makro – Chamäleon Russland (Magazin). 3sat samstag, 3. märz 20.15 Uhr: Das Lazarus Projekt (Spielfilm, USA 2008) Mit Paul Walker, Piper Perabo u.a. – Regie: John Glenn – Spannende Unterhaltung bietet die vielfältig verschachtelte Geschichte eines Familienvaters. Pro7 20.15 Uhr: Lang lebe Ned Devine! (Spielfilm, GB/IRL/USA 1998) Mit Ian Bannen, David Kelly u.a. – Regie: Kirk Jones – Ideen- und temporeich inszenierte, glänzend fotografierte und gespielte, warmherzige Unterhaltung. ServusTV 20.15 Uhr: ORFeins Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen (Animationsfilm) ORF 2/ARD Musikantenstadl

radiophon Zwischenruf ... von Pfarrer Marco Uschmann (Wien). So 6.55, Ö1

privat

P. Mag. Clemens M. Reischl OSB Pfarrer von Mautern und Rossatz

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Zuwendung, Annahme braucht jeder Mensch. Segnende Gedanken sind eine Kraftquelle. Etwas von der Vielfalt des Segnens – auch für den „persönlichen Gebrauch“ – soll verständlich werden. Segen bedeutet, dass Gott nahe ist und das Leben aufblüht. ÖR

Erfüllte Zeit. „Die Versuchung Jesu“ und „Erstes Auftreten in Galiläa“ (Mk 1,12-15). Kommentar: Michael Rosenberger. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Krankhaft oder heilsam?“ Spiritualität und Psychotherapie. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Zukunft. Werte. Europa“. Von Regina Polak. Mo–Sa 6.57, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1

Logos – Theologie und Leben. „Was glauben Sie?“ – Die Schriftstellerin Barbara Frischmuth im Gespräch. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Täglich: 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche (KW: 5885, 7250, 7320/DRM, 9645 kHz) 20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Reden über Gott und die Welt; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di/Sa) Fastenexerzitien; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuzfeuer – Kirche, wo es kritisch wird; (Fr) Prisma-Magazin – 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarrkirche Meiselding/Ktn. – „Ein pfarre Stück Wüste in unser Leben bringen“, Spielräume gewinnen für Begegnungen, für die Nöte und Sorgen des Anderen – während der Fastenzeit darüber nachzudenken lädt Dechant Rudolf Pacher ein. Denn: Es liegt auch an uns, wie weit das Reich Gottes in dieser Welt verwirklicht werden kann. ÖR


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Zu Gast 27

23. Februar 2012

Hans Heindler und ein kleiner Teil des Archivs. In jahrelanger Arbeit hat er die Blätter vom abgelagerten Staub gereinigt. kiz/cG

Hans Heindler, Konsulent für Musikpflege, nahm nach zehn Jahren Abschied von „seinem“ Notenarchiv

Musik rührt das Leben durch Sein ganzes Leben hat Hans Heindler dem Singen gewidmet. Nach 46 Jahren als Chorleiter hat er das Archiv des ­Christ­königChors Linz zu einem Vorzeigeprojekt gemacht. Seine Geschichte ist auch die eines Bundeslandes, in dem das gemeinsame Singen tief verwurzelt ist. christine grüll

In der Friedenskirche in Linz-Urfahr verbirgt sich ein großer Schatz: Über 45.000 Blätter umfasst das Notenarchiv. Jedes gewünschte Stück ist sofort griffbereit – und das ist das Verdienst von Hans Heindler. Zehn Jahre lang war er für das Archiv zuständig. Wo früher die Notenstapel durchsucht werden mussten, genügt heute ein Blick in zwei gebundene Hefte: Sie sind nach Titel, Autor/in oder Bearbeiter/in der Stücke geordnet und ermöglichen den gezielten Griff in die Regale. Der pensionierte Lehrer hat dafür ein eigenes Programm auf dem Computer erstellt, in dem Fall das „richtige Werkzeug für gute Arbeit“. Freude am Singen. Gute Arbeit, die hat der gebürtige Sierninger als Chorleiter geleistet. 46 Jahre lang hat er insgesamt acht Chöre geleitet, manchmal sieben Tage die Woche. Die unzähligen Konzerte im In- und Ausland – die weiteste Reise führte nach Finnland – haben viele Freundschaften entstehen lassen. Mit Vergnügen erinnert sich Hans Heindler an ein Sängerfest in St. Valentin, wo ein ganzer Fronleichnamszug den Sängerinnen und Sängern gefolgt ist. Oder an das „Kranzlsingen“, das er als langjähriger Obmann des

Chorverbands Mühlviertel eingeführt hat. Dabei werden die Chöre nach einer kurzen Darbietung mit Kränzen, gern auch aus Würsten, belohnt. Der Brauch hat sich rasch verbreitet. Bescheidenheit. „Für jeden tätigen Sänger und Musiker ist Musik das Rührwerk in der Teigmaschine, die das Leben durchrührt“, sagt er. Das Einverständnis der Singenden untereinander hat er mit „seinen“ Chören erlebt. Das waren die Männergesangsvereine Donautal, Widerhall und Margarethen, der VHS Singkreis, der Kolpingchor, der Pöstlingbergchor, der Singkreis Lichtenberg und der Chor der Pfarre Hl. Geist, mit dem er 1971 bei der Kirchweihe gesungen hat. Dass er so viele geleitet hat, ist kein Grund für ihn, sich zu rühmen. „Sänger sind nicht eingebildet“, sagt einer, der seine Mutter im Alltag singend erlebt hat. Der Vater brachte den elf Kindern die Lieder bei. Jeden Abend im Winter, wenn die Arbeit mehr freie Zeit ließ.

Die Seele berühren. Nach seiner Lehre als Automechaniker leitete Hans Heindler seinen ersten Chor als Schüler im Gymnasium in Horn. Während seiner Studienzeit in Wien arbeitete er als Billeteur in der Staatsoper. Er ist begierig nach Wissen, und doch ist es die Seele der Musik, die ihn berührt. Vor allem die Werke der drei „größten Komponisten der Erde“, Bach, Mozart und Bruckner. Und welche Lieder hört er am liebsten? „Hebe deine Augen auf“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und Josef Rheinbergers „Abendlied“. Über 5000 Notenblätter hat der Konsulent für Musikpflege des Landes Oberösterreich privat gesammelt, die er der Anton Bruckner Privatuniversität geschenkt hat. Auch das ist ein Abschied wie jenees waren, die er von seinen Chören genommen hat. Im Dezember hat er das Christkönig-Archiv an seine Nachfolgerin übergeben. „Ich habe nie etwas Vergangenem nachgeweint“, sagt der 75-Jährige. „Es war eine schöne Zeit.“

Hans Heindler (rechts) in Aktion mit dem Kolpingchor, den er 22 Jahre bis 2001 geleitet hat. Hubert Hofstadler


28 Kunst & Kultur

23. Februar 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

für sie gelesen P. Reinisch machte Jägerstätter Mut Der Pallottiner-Pater Franz Reinisch (geboren 1903 in Feldkirch) wird von seinen Zeitgenossen als Geistlicher beschrieben, der es verstand, Menschen zu begeistern und zur Entschiedenheit im Glauben zu führen. Das lebte er auch selbst. So verwundert es nicht, dass er mit den Nationalsozialisten in Konflikt geriet. Als er zur Wehrmacht eingezogen wurde, verweigerte er den Eid auf Adolf Hitler. Am 21. August 1942 wird er enthauptet, ein Jahr vor Franz Jägerstätter. Als der Gefängnispfarrer Heinrich Kreutzberg, der in Berlin-Tegel Reinisch betreut hat, Jägerstätter von seinem österreichischen Landsmann erzählt, befreit er Jägerstätter damit von großer Gewissensnot. Der für seine Biographien bekannte Christian Feldmann hat eine spannende Lebensgeschichte von P. Franz Reinisch verfasst, die auch interessante Hintergrundinformationen zu Kirche, Krieg und Nationalsozialismus gibt. j. w. Einen Eid auf Hitler? Nie. Franz Reinisch: Ein Leben für die Menschenwürde, Christian Feldmann, Patris Verlag/Pallotti Verlag 2012, 140 Seiten, € 14,90.

Briefe an Jesus Werner Ertel (verstorben im Juli 2011) und Fritz Giglinger, Gründungsmitglieder der Franziskusgemeinschaft Pinkafeld, haben den unzähligen Jesus-Büchern, die in den vergangenen Jahren erschienen sind, ein weiteres hinzugefügt – aber ein besonderes. In Briefen an Jesus treten sie mit ihm ins Gespräch und lassen die Leser/innen Anteil nehmen, was Jesus für ihr Leben bedeutet. „Lieber Bruder Jesus“ ist ein berührendes und inspirierendes Buch. j. w. Lieber Bruder Jesus. Auch ein Jesus Buch, Werner Ertel, Fritz Giglinger, Edition neue Wege 2011, 356 Seiten, € 19,80.

iris christine aue

Ausstellung im Turmzimmer der Ursulinenkirche

Stich für Stich ins Herz Linz. Die drei Figuren schweben mitten in dem kleinen und sehr hohen Raum. Es sind Menschen, zusammengenäht aus Papier und Stoff. Eigentlich sind es nur Teile von eindimensionalen Körpern. Aber ihr Anblick löst ein leises Unbehagen aus. Die zwei auf dem Bild tragen den Titel „Lass mich riechen, was du heute gegessen hast“. Die eine hält ihre Nase in den Mund, den die andere ergeben geöffnet hat. Diese und zwei weitere Figuren zeigen sehr sensibel,

wie Menschen auf andere Macht und Gewalt ausüben können. Oft im Kleinen, doch nicht weniger schmerzhaft. Die Künstlerin Iris Christine Aue hat die Ausstellung „kleine Stiche immerzu“ gestaltet, die erste im Turmzimmer der Ursulinenkirche. Früher läuteten hier die Glocken, heute geben die Figuren dem Raum Stille und Intimität. Zu sehen bis 6. April. u Geöffnet Sa. von 17.30 bis 18.30 Uhr und So. von 18.30 bis 19.45 Uhr, Tel. 0676/87 76 44 44.

Brunnenthaler Konzertsommer

Kultur im Evangelischen Museum

„Das Fest“ – Theater in der Klinik

Brunnenthal. Herrlichen Klang in der Barockkirche versprechen die sieben Konzertabende von 13. Mai bis 26. August. Zum Auftakt des 31. Festes der Alten Musik musiziert das italienische Ensemble Zefiro. Das letzte Konzert gibt das dänische Orchester Concerto Copenhagen, das erstmals zu Gast ist. Gespräche mit den international bekannten Musiker/innen und eine Werkeinführung werden jeweils wieder um 18 Uhr vor dem Abendkonzert angeboten.

Rutzenmoos. Vortrag, Konzert, Ausstellung, Diskussion: Ein vielfältiges Programm bietet das Evangelische Museum über das Jahr verteilt. Im März findet ein Vortrag über die ökosoziale Marktwirtschaft statt, von Mai bis September ist die Ausstellung „Von Jan Hus bis Geheimprotestantismus in Mähren“ zu sehen und im Oktober leitet Chris­tine Haiden, Chefredakteurin von „Welt der Frau“, eine Podiumsdiskussion zu den Folgen von Transmigration anlässlich 175 Jahre Vertreibung der Zillertaler.

Linz/Wels. Die Theatergruppe Schräglage bringt im Wagner-Jauregg-Krankenhaus in Linz und im Klinikum Wels-Grieskirchen „Das Fest“ auf die Bühne, frei nach dem bereits verfilmten Stück von Thomas Vinterberg. Auf einer Familienfeier kommt die Wahrheit über den Missbrauch eines Kindes ans Licht. Die Gäste sind entsetzt – und ­feiern weiter. Alle Schauspieler/innen sind in Heilberufen tätig: vom Facharzt über Heilstättenlehrerin bis zur Kunsttherapeutin.

u Information unter Tel. 0699/18 87 74 90 oder museum-ooe.evang.at

u Termine: Linz am 1. und 8. März, Wels am 6. März, jeweils 19 Uhr.

u Info & Karten: Tel. 07712/30 55 oder 33 86, www.konzertsommer. brunnenthal.at.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

23. Februar 2012

Kunst in der Krypta: Elisabeth Kramers Videoinstallation in der Linzer Ursulinenkirche

Vom Grab hinauf zum Licht Ab dem traditionellen Aschermittwoch mit Künstlerinnen und Künstlern zeigt Elisabeth Kramer ihre Arbeit „Ostersonntag“ in der Krypta. Christine Grüll

In der Fastenzeit wird die Grabkammer der Ursulinen von Künstlerinnen und Künstlern genützt, um sich dem Thema „memento mori“ zu nähern. „Gedenke des Todes“ ist eine Erinnerung daran, dass Sterben und Tod einen festen Platz in den Ritualen des Lebens hatten. In einer Zeit, in der die ewige Jugend zum Ideal erhoben wird, wird das Ende weitestgehend ausgeblendet. Umso bedeutsamer sind die Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern. Mit ihrem Blick auf den Tod holen sie ihn ins Leben zurück, ohne Verklärung und ohne Angst. Er ist, was er ist.

das Lebendige, das sich aufgelöst hat und als lebloser Körper zurückgeblieben ist, wieder heil sein? Was passiert nach der Wandlung? „Das ist die größtmögliche Glaubensfrage“, so die Künstlerin: „Etwas für wahr zu halten, was nicht zu sehen ist.“ Auferstehung. „Ostersonntag“ lautet der Titel der Videoinstallation. Sie lädt dazu ein, über das Geheimnis der Auferstehung nachzudenken. Christus, der auferstanden ist – dafür steht das Kaninchen/der Hase in der byzantinischen Tiersymbolik. Das Tier steht im Ruf, mit offenen Augen zu schlafen – ein Sinnbild für Wachsamkeit und Auferstehung und ein möglicher Verweis auf das Christentum.

Das Kaninchen im weißen Fell. Elisabeth Kramer projiziert ein Video auf einen durchsichtig-weißen Stoff. Er hängt in der Krypta, im Durchgang in die Grabkammer, und bewegt sich leicht im Luftzug. Der stille Raum dahinter liegt im Dunklen, nur schwach erhellt vom Licht der Projektion. Auf dem Video ist eine Handlung zu sehen, die den Menschen von Anbeginn das Überleben gesichert hat. Am Karsamstag 2008 häutete die Künstlerin im Haus ihrer Eltern ein Kaninchen, wie sie es von ihrem Vater gelernt hat. Der Film läuft rückwärts und kehrt die Handlung um: Elisabeth Kramer gibt die Innereien in den Körper zurück, schließt die Haut und rollt das Fell über das Tier. Die Schlusssequenz zeigt ein unversehrtes Kaninchen im weißen Fell. Gedanken zur Schöpfung. Wie ein schöpferischer Akt wirkt der Versuch, das Geschehene wieder gutzumachen. Die gelernte Holzbildhauerin formt den Körper von ­Neuem. Die Technik, den Film rückwärts laufen zu lassen, lässt das Kaninchen scheinbar auferstehen.Vielleicht ist der Anblick des gehäuteten Tieres für manche Betrachter/innen befremdlich. Doch der Umgang mit dem Tier ist behutsam, respektvoll und handwerklich gekonnt. Es wurde nicht für die Filmaufnahme getötet, sondern für ein Essen im Kreis der Familie. Die gefilmte Tätigkeit vermittelt einen Eindruck davon, wie nahe die Natur den Menschen eigentlich ist. Wie sehr sie sich ihr entfremdet haben. Das Bild des weißen Kaninchens am Ende des Filmes bleibt wie eine Frage stehen: Kann

Kulturland n Kunstleihgabe in der Pfarrkirche Pichl bei Wels. Von Aschermittwoch, 22. Februar bis Karsamstag, 7. April, werden im Altarraum drei Textilbahnen mit Passions- und Ostermotiven aufgehängt. Die achte Kunstleihgabe im Rahmen des Kunstdialoges St. Martin stammt von der Kreuzschwester Margret Scheurecker. Die Künstlerin spricht am 1. Fastensonntag, 26. Februar bei den Gottesdiensten um 8 und 9.30 Uhr über ihre Arbeit. n Orgelstation in der Ursulinenkirche. An allen Samstagen in der Fastenzeit spielt Künstlerseelsorger Peter Paul Kaspar von 17 bis 17.30 Uhr an beiden Orgeln. Am 25. Februar wird das Stück „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“ von Georg Böhm (1661–1733) erklingen. n Kirchenkonzert in Freinberg bei Schärding. Am Samstag, 25. Februar konzertiert um 19.30 Uhr das Chorensemble Allegria in der Pfarrkirche. Auf dem Programm von „Quer durch alle Epochen“ stehen Werke von John Dowland über Johann Sebastian Bach bis Joseph Haydn sowie zeitgenössische Lieder. Freiwillige Spende. n Fastentuch im Kloster Kirchberg in NÖ. Alle zwei Jahre ist das 100 Meter lange Fastentuch, das Edith Hirsch und Sepp Jahn vor zehn Jahren gestaltet haben, im Kloster in Kirchberg am Wechsel zu sehen. Die Szenen aus 2000 Jahren europäischer Geschichte erzählen von

Der Blick aus der Krypta hinauf in den Kirchenraum. Auf den Stufen ist verschwommen ein Bild aus dem Video von Elisabeth Kramer zu sehen. Wie ein Traum auf dem Weg vom Tod zurück ins Leben. Kramer/Hipfl Kloster Kirchberg

Auf den Stufen hinauf in den Kirchenraum sind die Bilder noch einmal verschwommen zu sehen. Sie führen aus der Stille und dem Dunkel des Grabes hinauf zum Licht. u Eröffnung am Mi., 22. Februar, um 20 Uhr. Dauer bis Karfreitag, 6. April 2012.

biblischen und historischen Ereignissen. Das Fastentuch kann ab dem 1. Fastensonntag, 26. Februar bis 4. April von Freitag bis Sonntag, jeweils 14 bis 17 Uhr, besichtigt werden. u Führungen: Tel. 02641/62 75.


30 Personen

23. Februar 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank & ehrung Ried im Innkreis. Die 3. Klasse Bürokaufmann/-frau der Berufsschule Ried organisierte im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes „Büroorganisation“ ­einen Markt. Der Reinerlös dieser Veranstaltung von 750 Euro wurde nun als Spende dem Erlebnishof Kumplgut, einer Einrichtung für krebskranke Kinder, übergeben. Gleichzeitig unterstützte der Lehrbetrieb einer Schülerin, die Firma Starlim-Sterner aus Marchtrenk, diese Aktion mit zusätzlichen 100 Euro. St. Aegidi. Beim Männertag der KMB St. Aegidi wurden Ing. Franz Berger (links) und Schneidermeister Josef Mayr für ihre 60-jährige Mitgliedschaft bei der KMB St. Aegidi geehrt. Anschlie-

ßend konnte Thomas Falkner als 100. Mitglied begrüßt ­werden. Als kleines Willkommensgeschenk erhielt er eine Bibel. Bei diesem Männertag wurde auch ein KMBFußball der Sportunion St. Aegidi gespendet und an Sektionsleiter Manfred Tomandl übergeben.

Stadtpfarre Wels. Im Pfarrzentrum der Stadtpfarre Wels

ließen sich am vergangenen Sonntag auf Einladung des Caritaskreises der Stadtpfarre die zahlreichen Gäste nicht nur ein Frühstück schmecken, sondern hörten auch interessiert den Schilderungen von Reka RothVizi, einer Caritas-Mitarbeiterin aus der rumänischen Diözese Alba Julia, zu. Die Caritas versucht dort in einer Reihe von Projekten Kindern in Tageszentren Lernhilfe und Freizeitaktivitäten zu bieten und die kleinen Patienten in den Krankenhäusern zu betreuen. Zusätzlich gibt es Angebote für Frauen und Hilfe für alte und kranke Menschen. Die Spenden der Besucher/innen der „Coffee to help“-Veranstaltung kamen der Caritas Alba Julia zugute.

Demenzprojekt der Caritas. Rund 100.000 Menschen sind in Österreich an Demenz erkrankt. Viele von ihnen werden von Angehörigen betreut. Um ihnen Unterstützung zu bieten, hat die Servicestelle Pflegende Angehörige der Caritas Oberösterreich im Jahr 2010 die Kursreihe P.A.U.L.A. ins Leben gerufen. Am 13. Februar 2012 wurde das Projekt mit dem Gesundheitspreis der Stadt Linz ausgezeichnet. In den P.A.U.L.A.-Kursen bekommen die Angehörigen Hilfen, damit sie besser mit der Situation umgehen können. Seit dem Start des Projekts haben alleine in Linz 72 Personen daran teilgenommen, inzwischen gibt es Kursreihen in mehreren Bezirken Oberösterreichs.

Kremsmünster Deutsch und Geschichte. Seit 1994 ist er als Professor im Ruhestand. Im Stift war er als Archivar tätig.

Prior und Novizenmeister im Stift. 1989 wurde er zum Abt des Stiftes Schlägl gewählt. Darüber hinaus ist er Leiter des Seminar-

Geburtstag n Am 21. Februar 2012 feiert Sr. M. Johanna Brandstetter, Kreuzschwester in Indien, ihren 90. Geburtstag. Sie stammt aus Grünburg/Steyr, trat 1945 bei den Kreuzschwestern in Linz ein und absolvierte eine Lehrerinnenausbildung. 1955 ging

sie nach Indien, wo sie sich vor allem für die Bildung der Ureinwohner einsetzte und eine Bewegung gründete, die Analphabetinnen aus den Dörfen eine Grundausbildung ermöglichte. Die „Grihini-Schul-Bewegung“ breitete sich in ganz Indien aus. Sr. Johanna baute überdies eine Reihe von Mis­ sionsstationen und Schulen auf, unter anderem eine große Schule in Bombay. Ihr Herz aber blieb bei den Urweinwohnern, den

Adivasis. Seit 2008 lebt sie in Kothanoor (Bangalore), wo sie junge Frauen, die bei den Kreuzschwestern eintreten wollen, in Englisch unterrichtet. Sr. Johanna feiert 2012 auch das 60-JahrJubiläum ihrer Profess. n Am 24. Februar 2012 f­ eiert KonsR Franz Lang, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, seinen 90. Geburtstag. Er stammt aus St. Martin im Mühlkreis, feierte 1949 die Ordensprofess und wurde 1952 zum Priester geweiht. Er war u.a. Pfarrer in Goldwörth und von 1967 bis 1997 Pfarrer und Gefangenenseelsorger in Asten. Seither ist er dort als Kooperator tätig. n Am 24. Februar 2012 vollendet KonsR P. Dr. Benedikt Pitschmann, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster und Professor in Ruhe, sein 80. Lebensjahr. Er wurde in Mannersdorf (NÖ) geboren, feierte 1953 die Ordensprofess und empfing 1957 die Priesterweihe. Nach dem Lehramtsstudium unterrichtete er am Stiftsgymnasium in

n Am 26. Februar 2012 wird Marianne Höftberger, Dekanatsassistentin im Dekanat Kallham, 65 Jahre alt. Sie stammt aus Waizenkirchen und war von 1971 bis 2003 als Religionspädagogin in den Volks-, Haupt- und Sonderschulen in Grieskirchen und Neumarkt/Kallham tätig. Ende 2003 ging sie in Pension. Seit November 2006 ist Höftberger als Dekanatsassistentin im Dekanat Kallham zur Unterstützung des Dechants eingesetzt. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder. n Am 27. Februar 2012 ­feiert Kommerzialrat Prälat Mag. Martin Felhofer, Abt des Stiftes Schlägl, seinen 65. Geburtstag. Er wurde in Schlägl geboren, legte 1971 die Ordensprofess ab, und wurde nach dem Theologiestudium in Innsbruck 1972 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten war er von 1978 bis 1989

zentrums Stift Schlägl und Vorsitzender der diözesanen Ordenskonferenz. Abt Martin war von 2004 bis 2007 auch Administrator des Stiftes Geras. n Am 28. Februar 2012 vollendet KonsR Josef Andlinger, emeritierter Pfarrer, Kurat in Weibern, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Oberkappel und wurde 1950 zum Priester geweiht. Von 1961 bis 2002 war er Pfarrer in Weibern und hilft dort als Kurat noch mit. Von 1987 bis 1997 war Andlinger auch Dechant des Dekanates Gaspoltshofen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum

23. Februar 2012

Kapuziner in Ried Zu Berichten über die Neubesetzung im Kapuzinerkloster Ried, zuletzt Nr. 7, S. 8.

Ich freue mich, wenn das ehemalige Kapuzi­ nerkloster in Ried wieder ein lebendiger spiri­ tueller Ort wird. So können Menschen dort eine geistliche Heimat finden, die in ihnen das Feuer der Botschaft Jesu entzündet. Und ich freue mich, dass mit den indischen Patres die Weltkirche einen Platz mitten unter uns be­ kommt. So weitet sich unser Horizont und wir lernen eine Ortskirche kennen, die – in völliger Einheit mit dem Bischof von Rom – ihre Bischöfe selbst wählt, wie die syro-mala­ barische Kirche. Andere ebenfalls mit Rom verbundene – unierte – Ostkirchen kennen auch verheiratete Männer im Priesteramt. Markus Himmelbauer, Schwanenstadt

Bitte um Ausgewogenheit Zu: Pfarren und Pfarrer im Fokus, Nr. 6, S. 12.

In der KirchenZeitung wird der Bewegung Pfar­ rer-Initiative und „Aufruf zum Ungehorsam“ fast eine ganze Seite gewidmet. Die Unter­ zeichner (Priester, Diakone, Pfarrassistent/-in­ nen und -assistenten, Pastoralassistentinnen -assistenten) leben in einem geschützten Um­ feld. Wenn ich in der Firma, wo ich gearbei­ tet habe, einen Aufruf zum Ungehorsam ge­ genüber der Firmenleitung mache, würde ich fristlos entlassen werden. Außerdem gibt es eine zweite Bewegung „Aufruf zum Gehor­ sam“ mit mehr als 2200 Unterzeichnern. Auch Priester aus unserer Diözese haben hier unterzeichnet. Die KIZ ist doch eine Zei­ tung für alle Katholiken in der Diözese Linz. Ich bitte Sie um eine ausgewogenere Bericht­ erstattung

Geld wird subtil abgezockt von Ölkriegern, von Spekulanten, aber auch von unserem schweigsamen Staatswesen. (...) Der Bauer bekommt im Vergleich dazu für 1 Kilo Milch rd. 35 Cent. Damit sollen alle Be­ triebskosten, Maschineneinsätze, Futtermit­ tel, Energiekosten, Sozialversicherungsbeiträ­ ge, Steuern und Abgaben abgedeckt sein. Von einer Risikoabdeckung oder von einem an­ nähernd entlohnten Arbeitseinsatz, der weit über fünf Tage und 40 Wochenstunden liegt, kann da für sämtliche involvierte Familien­ mitglieder sowieso keine Rede sein. Die Vie­ cher im Stall erlauben keinen Urlaubs-Trip, oftmals nicht einmal einen gemeinsamen Theaterabend. Den Bauern wurde einfach für ihre Arbeit und ihre Produkte nie der seriöse Preis be­ zahlt! (...) Ausländische Milchtankwagen wälzen sich durch die Bauerndörfer und kar­ ren dann die eingesammelte Milch zwischen Wien und Bayern und Südtirol über die Hügel und durch die Täler. Hinten stinkt der Diesel raus und dem Hiesl geht (Gott sei Dank) das Geld für noch mehr neue Straßen aus! Fritz Baumgartner, St. Georgen/Gusen

„Protestantisierung“ Zu: „Eferdinger PGR-Obleute wollen Öffnung des Priesteramtes“, Nr. 6, S. 8.

Das läuft klar Richtung Protestantinisierung der Kirche und ich frage mich: warum treten die Verfechter dieser Sichtweise nicht zu je­ nen Gemeinschaften über, in denen das be­ reits verwirklicht ist? Sollte die Kirche wirk­ lich solche Reformen durchführen, wohin gehen dann diejenigen, die katholisch blei­ ben wollen? Agathe Széchényi, St.Martin/i.

Erwin Naderer, Leonding

Anmerkung der Redaktion: Deshalb enthielt der Bericht auch die Sicht von Kardinal Dr. Christoph Schönborn und des Dogmatikers Jan-Heiner Tück.

Bauernhatz Sozialismus im etymologischen Sinne von „sozial“ und „Solidarität“ ist eine Gesell­ schaftsvision, der ich leidenschaftlich nach­ hänge. Was mich stört, ist dieser einzemen­ tierte klassenkämpferische Altsozialismus ohne jede Perspektive für konstruktive Lösun­ gen in der gegenwärtigen wirren Verzweif­ lungslage. Und die Welt, die Menschheit, brennt! Immer dieses altbackene, reflexarti­ ge Losgehen der Sozialisten auf die Bauern in diesen Tagen. Der Bauernhof als das Urbild des Kapitalismus, Feindbild Nummer 1. Was wir Menschen brauchen, sind allerdings Mit­ einander-Lösungen. Ein Liter Diesel an der Tankstelle kostet Euro 1,40. Der Preis ist hoch! Alle schweigen. Das

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Kinder und Pfarrgemeinderat Zu: „Lesen, schreiben, wählen – Kindgerechter Pfarrgemeinderat“, Nr. 7, S. 8

Die Katholische Jungschar fordert ein Wahl­ recht für Kinder bei Pfarrgemeinderats-Wah­ len. Das heißt, Kinder sollen in der Pfarre die Möglichkeit haben mitzustimmen und mit­ zubestimmen, weil sie ein wesentlicher Teil der Pfarrgemeinde sind.

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Kinder unter 14 Jahren im Pfarrgemeinderat können wir uns (im Gegensatz zur Bericht­ erstattung) in der aktuellen Form des Pfarr­ gemeinderates leider nicht vorstellen, dazu bräuchte es grundlegende Struktur-Änderun­ gen. Das Sonderwahlmodell „Familienstimm­ recht“ halten wir für nicht zielführend aus folgenden Gründen: Wenn es ein Wahlrecht für Kinder sein sollte, warum gehen dann ­Eltern zur Wahl und nicht Kinder selbst? Wie wird sichergestellt, dass die Eltern wirklich im Sinne ihrer Kinder wählen? Wird vorher mit den Kindern über die Wahl diskutiert? Woher nehmen die Kinder Informationen zur Wahl und zu den verfügbaren Kandidat/innen? Gibt es kindgerecht aufbereitete Me­dien zu diesem Thema in den Pfarren? Wir wünschen uns, dass Kinder und ihre spe­ ziellen Anliegen noch mehr ernst genommen werden, und fordern dazu auf, ein richtiges Kinderwahlrecht zu gestalten, bei dem Kin­ der selbst wählen dürfen. Peter Feigl, Elisabeth Greil Ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jungschar Diözese Linz

Sind Frauen die besseren Menschen? Zu: „Ich will mich doch gar nicht scheiden lassen“, Nr. 5, S. 18.

Mit Interesse verfolge ich Ihre Berichte zu diesem Themenkomplex. Immer wieder sind da sehr ergreifende Berichte zu lesen. Den­ noch, wenn ich Ihre Berichte aus der Sicht eines Betroffenen lese, so merke ich doch, dass manches, auch der letzte Artikel, ein we­ nig einseitig ist. Dass Thomas heute bereit ist, an sich zu ar­ beiten, ist schön. Nur erhebt sich für mich die Frage, warum im Regelfall Männer an sich arbeiten müssen und Frauen sich „zurückleh­ nen, erholen und entspannen dürfen“ und jegliche Unterstützung erfahren. Nun, Männer müssen eben lernen, bessere Menschen zu werden, währenddessen Frauen von Haus aus, so entsteht jedenfalls der Ein­ druck, die besseren Menschen wären. Ich als Mann wünsche mir ein Zuhau­ se, wo ich nicht um meine Meinung kämp­ fen muss, wo ich nicht verbal angegriffen, die Hilfestellung, die ich biete, untergra­ ben wird (bei der Erziehung der Kinder oder auch bei der Findung eines gemeinsamen Le­ bensstils), wo ich nicht nur ausgenutzt und als „Beherrscher“ dargestellt werde, son­ dern wo Meinungsunterschiede im akti­ ven Gespräch durch beide gelöst werden (...) Franz Stegbuchner, Haigermoos

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Zuschriften an: Kir­chen­ Zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Opernball für Arme

Dies ist ein Blindtext. Er ist ei und einen realistischen

Denk mal

Frei denken Denk mal daran, was nicht für alle selbstverständlich verfügbar ist. Denk mal an die vielen Dinge, die knapp sind! – Diese Rubrik will dazu in der Fastenzeit Anstoß geben. ernst Gansinger

Frei wie ein Vogel (hier ein Kappengeier) – davon träumen viele Menschen. OKAPIA/michael Dietrich

Joachim Gauck ruft dagegen zu bewusster Freiheits-Gestaltung auf: „Die Freiheit, für ­etwas zu leben, ist Verantwortung.“ Machen Sie mit. Welche Freiheit ist Ihnen wichtig? Schicken Sie uns bis 2. März FreiheitsGedanken. Wir verlosen ein thematisches Buch. XX Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at XX Beim Denk Mal Nr. 6 hat Mag. Johanna Strasser-Lötsch, Wels, gewonnen. (Der gesuchte Code lautete 1629; ein PDF der Lösung senden wir auf Wunsch gerne per Mail zu.)

Paul Stütz Paul.Stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Der zurückgetretene deutsche Bundes­ präsident Wulff war ein echter Vorgauckler.

„Wenn man einmal miterlebt hat, wie liebevoll Menschen im Hospiz aufgefangen werden, dann würde man auch seine Lieben nur so sterben sehen wollen.“ Konstantin Wecker gibt Benefizkonzert für Hospizbewegung

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

In den letzten fünf Jahren sind Jahr für Jahr die bürgerlichen Freiheiten weniger geworden. Der Jahresbericht 2011 von „Freedom House“, einer US-amerikanischen Organisation, stufte 2010 nur 87 Staaten, das sind 45 Prozent, als frei ein. 60 gelten als teilweise frei und 47 als unfrei. Mehr als zwei Mil­ liarden Menschen leben in unfreien Verhältnissen. Gleichzeitig mit diesem weltweiten Freiheits-Rückgang ist auch das Freiheitsbewusstsein in freien Staaten Westeuropas kleiner geworden. So ergab eine große Umfrage in Deutschland, dass der Ruf nach e­ inem starken Staat wieder lauter wird, dass der Wunsch nach Sicherheit, Verboten und Fürsorge in Konkurrenz zum Freiheits-Drang steht. Der neue deutsche Bundespräsident

Gerade eine Glitzerwelt wie die des Opernballes hat ihre Abgründe. So hat eine Diskussion um die miesen Arbeitsbedingungen der Billeteure das Image der Ballorganisatorin Desirée Treichl-Stürgkh angekratzt. Vom ORF auf das 14-StundenNonstop-Hackeln der Billeteure am Opernball angesprochen, hatte diese gemeint: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es pure Arbeit ist.“ Obendrein sei es ja eine Tätigkeit für eine gute Sache, rechtfertigte sie die 7,50 Euro Stundenlohn. Immerhin ruderte die Opernball-Lady nach heftigen Protesten zurück und entschuldigte sich nach fast einwöchiger „Bedenkzeit“. Aufschlussreich ist dennoch, was eine Vertreterin der oberen Zehntausend über den „kleinen Mann und die kleine Frau“ denkt und wie weit sie von der (Arbeits-)Reali­ tät entfernt ist. Der Opernball bringe verdammt viel Geld, nämlich 1,1 Mio Euro, meinte Treichl-Stürgkh übrigens jüngst in einem Interview. Das sei im weitesten Sinne auch eine Entlastung für den Steuerzahler. Kein Wunder ist, dass sie damit übersieht, dass mit einer ordentlichen Vermögenssteuer die „Entlastung“ des gewöhnlichen Steuerzahlers weitaus höher wäre. Gerade unter den Opernballbesuchern wäre einiges zu holen. Eine Loge für den nächsten Opernball würde sich für sie dennoch ausgehen.


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