KiZ-ePaper 16/2013

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Nr. 16 I 18. April 2013 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 68

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Kirche begeht Weltgebetstag um geistliche Berufe

Zeit zu pflanzen Überall werden jetzt die Böden gelockert, damit sie aufnahmefähig werden für die Jungpflanzen und Saaten, von denen man später ernten soll. Es scheint fast, als wäre auch der Kirchen-Boden lockerer geworden, sodass gute Aussicht besteht, dass aufgehen wird, was von den Gärtnerinnen und Gärtnern der Kirche hineingelegt wird. Die Entscheidung des Papstes, eine Kommission für eine ­Kurienreform einzusetzen, nährt diese Hoffnung. Am kommenden Sonntag ist Weltgebetstag um geistliche Berufe. In verfestigten Böden der alten Kirche Europas schien die Saat nicht mehr sprießen zu wollen – wenn man

nur die Zahl der Neupriester vor Augen hat. Doch in anderen Bereichen sind neue Saaten aufgegangen: Laien in der Seelsorge, Diakone und viele, die sich ehrenamtlich im Auftrag der Kirche für die Menschen einsetzen. So viel erfreuliches Engagement es aber auch gibt, es braucht Priester, die mit diesen Gemeinden Eucharistie feiern. Es ist eine Kernfrage der Kirche geworden. Das gemeinsame Beten am Tag der geistlichen Berufe schließt gute Lebensbedingungen für geistliche Berufe ein. Es betrifft Kirchenstrukturen ebenso wie die Wertschätzung und das Mittragen durch die Gläubigen. Seite 6/7 und 10/11

3 Thema. Jugendliche im Gefängnis.  9 Pfarren. Zwei Dekanate auf Suche nach Wegen. 12 Panorama. Attac gegen Bankgeheimnis. 18 Bewusst leben. Langeweile braucht das Kind. 28 Kultur. Zehn Jahre „Crossing Europe“. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

18. April 2013

Auf den Punkt gebracht

Sonn- und Feiertage als „Störfaktor“?

Kürzen. Reduzieren. Weglassen. Das ist die Kunst der Medienbranche. Zeitungsartikel werden kürzer, Fernsehberichte in Sekunden gemessen. Die Dinge – sagt man – werden auf den Punkt gebracht, denn was lange ist, wird nur von wenigen wahrgenommen. Ein Satz, der sitzt, muss reichen. Viele geben sich mit solchen Slogans zufrieden. Man meint, damit die Sachverhalte auf das Wesentliche reduziert zu haben – und hat es damit erst recht verloren. Gerecht wird man einer Sache nur, wenn man sie in ihrer ganzen Vielfalt anschaut. Aber solche differenzierte Betrachtungsweisen haben auf den Miniformaten der Smartphones nicht Platz. Also diskutiert man nicht mehr, sondern twittert und postet. Die Zeit des langen Erzählens scheint vorbei.

Gegen die ständige Reduzierung von Wahrheit und Welt auf Mindestmaße hin gilt es sich zu wehren. Die Weite muss man zurückerobern. Nicht nur das schon Bekannte, die schon Etablierten und das Übliche haben Geltung. Die aufblühende Natur führt es jetzt vor Augen: in der fast verschwenderisch anmutenden Vielfalt liegt das Leben. Wer alles nur auf den Punkt zu bringen meint, ist schnell beim Nullpunkt angekommen.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: alexandra strickner, obfrau attac-österreich

Vernetzen, aufzeigen, ändern Die weltweite Wirtschaft sozial gerecht, ökologisch nachhaltig und demokratisch zu gestalten ist Alexandra Strickner ein großes Anliegen. Seit vielen Jahren setzt sich die Ökonomin und Attac-Österreich-Mitbegründerin entschlossen und aktiv dafür ein. susanne huber

alexandra strickner

Die Industriellenvereinigung will die Donnerstag-Feiertage auf Freitag verlegen. Damit ließe sich die Produktion besser planen, die durch die vielen „Zwickeltags-Urlaube“ gestört werde. Zugegeben, es gibt sie, die Künstler der Urlaubsplanung, die durch eine geschickte Ausnutzung von Feiertagen sich mit dem Verbrauch weniger Urlaubstage schöne Urlaubsstrecken herausholen. Nur – Urlaubstage müssen in der Regel vom Betrieb erst einmal genehmigt werden und damit lässt sich durchaus eine Planungssicherheit herstellen. Und warum geht man ausgerechnet nur auf die kirchlichen Feiertage los und verlegt nicht auch den 1. Mai oder den Nationalfeiertag, wenn sie „ungünstig“ fallen, auf einen anderen Tag? Nur weil viele Leute nicht mehr wissen, warum z. B. Christi Himmelfahrt auf einen Donnerstag fällt (40 Tage nach Ostern)? Aber, wer weiß, warum wir ausgerechnet am 26. Oktober den Nationalfeiertag begehen, dass er an die Verabschiedung des Neutralitätsgesetzes erinnert, das eine wesentliche Bedingung für die Wiedererlangung der Souveränität Österreichs war? Feiertage haben einen tieferen Sinn – und man kann sie daher nicht verschieben, sondern nur abschaffen. Damit aber schafft man auch ein Stück „Volkskultur“ und Zeitwohlstand ab. Bevor man das tut, sollte man ernsthaft darüber debattieren, wie viele Lebensbereiche noch dem Diktat der Ökonomie geopfert werden sollen. Das gilt übrigens auch für den Vorstoß der „dayli“-Kette, die alle 885 Filialen am Sonntag aufsperren will. Zur Versorgung der Bürger/innen ist das sicherlich nicht notwendig. Es geht um den Konkurrenzvorteil. Geld gegen Muße und Sinn – das ist ein zu hoher Preis.

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Um eine gerechtere Welt zu schaffen, in der alle Menschen gut leben können, braucht es für Alexandra Strickner ein solidarisches Miteinander-Arbeiten – nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene. Was die Krisenpolitik in Europa betrifft, so hat Attac Österreich die Kampagne „Unser Europa neu begründen“ gestartet. „Wir wollen damit „Wir von Attac legen nicht nur den Finger in die Wunde und zeigen auf, wo Dinge in der Politik oder Wirtschaft nicht funktionieren, sondern wir versuchen ganz konkret dazu Vorschläge und Alternativen aufzuzeigen und zu entwickeln.“

Hans Baumgartner alexandra strickner

einen Raum öffnen und ­Solidaritätsnetzwerke aufbauen, um die EU-Krisenpolitik kritisch zu diskutieren und um solidarische Antworten zu erarbeiten für Österreich und Europa. Wenn Menschen plötzlich nichts mehr zu essen haben oder die Wohnung nicht mehr heizen können, dann braucht es hier und jetzt Hilfe. Diese Vernetzungen voranzutreiben um politisch etwas zu verändern ist mir ein Herzensanliegen“, so Strickner. Die Ökonomin hat im Jahr 2000 gemeinsam mit Gleichgesinnten in Wien den österreichischen Zweig der internationalen Bewegung Attac ins Leben gerufen. Einander helfen. Das „Füreinander da sein und gemeinsam etwas tun, wenn es jemandem schlecht geht“, wurde Alexandra Strickner schon von Kindheit an von ihrer Familie und ihrem Umfeld mitgegeben. „Ich bin in Gries am Brenner aufgewachsen, dort war es normal, dass man einander hilft. Meine Eltern waren immer aktiv in Vereinen tätig, wo man sich sozial engagiert hat, um Menschen z. B. bei Schicksalsschlägen zu unterstützen.“ Seit dem Studium der Volkswirtschaft lebt die Attac-Obfrau in Wien. Momentan freut sie sich aufs „Garteln“. „Mein Mann und ich haben zwar keinen eigenen Garten, aber es gibt die Möglichkeit, mit Freunden einen Garten zu kultivieren. Das macht mich glücklich, denn der Kreislauf der Natur beeindruckt mich sehr.“ (Siehe Panoramaseite)


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Im Gespräch 3

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Gerade Jugendliche sollten in die Gesellschaft hereingeholt, nicht hinausgesperrt werden Mag. Lukas Schmid leitet NEUSTART OÖ.

Gefängnis ist nur das allerletzte Mittel In Österreichs Gefängnissen ist jeder neunte Häftling unter 21 Jahre alt. Gefängnis aber sollte das letzte Mittel sein, besonders für straffällig gewordene Jugendliche. Darin stimmen Jugendrichterin Ulrike Nill vom Landesgericht Wels und der Leiter von NEUSTART OÖ, Lukas Schmid, überein. ernst gansinger

„In allen Gesellschaften kann man beobachten, dass junge Menschen eher mit dem Gesetz in Konflikt kommen“, gibt Lukas Schmid zu bedenken. Jugendliche und junge Erwachsene wollen an die Grenzen gehen. Die Gesellschaft müsse darauf angemessen reagieren. Gewöhnung statt Abschreckung. Ulrike Nill nimmt Bezug auf Studien der Linzer Uni-Professoren Birklbauer und Hirtenlehner, die nachweisen, dass härtere Strafen nicht die Rückfalls-Häufigkeit senken. Wichtig ist, von der Polizei erwischt zu werden. Die erste Nacht im Gefängnis kann heilsam sein. Aber schon nach wenigen Tagen, so Nill, verliert die Haft den Abschreckungs-Charakter, an seine Stelle tritt der Gewöhnungseffekt. Daher plädiert die Jugendstrafrichterin Nill dafür, die Instrumente der Diversion – Tatausgleich und gemeinnützige Arbeit – häufiger zur Anwendung zu bringen. Sie hat mit diesen gute Erfahrungen.

Zur Sache

Universität des Verbrechens. Haft erreicht oft das Gegenteil, warnt Lukas Schmid von NEUSTART, denn statt die Jugendlichen in die Gesellschaft hereinzuholen, würden sie isoliert. „Die Justizanstalt ist die Universität des Verbrechens“, zitiert Schmid einen deutschen Wissenschafter. NEUSTART ist mit justiznaher Sozialarbeit in der Bewährungs-, Haftentlassenen- und Opferhilfe sowie in der Prävention tätig. Der Verein betreut auch diversionelle Vorgangsweisen – „Tatausgleich“ und gemeinnützige Arbeit (siehe Randspalte). Diversion komme verstärkt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Einsatz.

Täter. Im Jahr 2011 wurden 259.000 Tatverdächtige ermittelt, 28.000 von ihnen waren zwischen 14 und 18 Jahre jung. 36.461 wurden rechtskräftig verurteilt, 23.085 mal Haft verhängt. Zweck der Freiheitsstrafe. „Der Vollzug der Freiheitsstrafen soll den Verurteilten zu einer rechtschaffenen und den Erfordernissen des Gemeinschaftslebens angepassten Lebenseinstellung verhelfen ...“ (§ 20 Strafvollzugsgesetz)

Heilsame Stunden. Richterin Ulrike Nill, die eine Tendenz zu härteren Strafen wahrnimmt, plädiert dafür, dass die Gerichte die diversionellen Möglichkeiten total ausschöpfen. „Jede Stunde, die die Jugendlichen dabei leisten, ist sehr heilsam und es funktioniert gut“, wie sie aus der Praxis weiß. Eine Praxis, die sich im Jahr mit etwa 200 Akten – und damit mit Menschen-Schicksalen – auseinanderzusetzen hat. Der Tatausgleich sei für Opfer und Täter ein Gewinn. Durch die gemeinnützige Arbeit traut man den Menschen zu, dass sie etwas können. Etwa jener Jugendliche, der diversionell Freizeit für Asylwerberkinder gestalten musste: Er ist vom eingeschlagenen rechtsradikalen Weg weggekommen.

Diversion. Die Staatsanwaltschaft kann bei leichter oder mittelschwerer Kriminalität durch diversionelle Maßnahmen (z. B. Tatausgleich und Erbringung einer gemeinnützigen Leistung) die Verfolgung einer Straftat aussetzen und bei erfolgreichem Abschluss von der Verfolgung zurücktreten. Offizialdelikte kann auch das Gericht diversionell erledigen. Tatausgleich. Der Beschuldigte ist bereit, für die Tat einzustehen, z.B. den Schaden wieder gutzumachen. OÖ 2012: 1264 Personen, davon 210 junge Erwachsene (18 bis 21 Jahre) und 194 Jugendliche (14 bis 18 Jahre). Gemeinnützige Arbeit. Die Beschuldigten sind bereit, für die Tat einzustehen und in der Freizeit Leistungen bei einer Einrichtung zu erbringen. OÖ 2012: 427 Personen, davon 104 junge Erwachsene und 175 Jugendliche.

Richterin Dr. Ulrike Nill mit einer geschenkten Richterin-Puppe, die mit ihr der Diversion die Stange hält.

KIZ/EG

Bewährungshilfe. Sie kann statt einer Haftstrafe oder bei einer bedingten Entlassung aus einer Haft angeordnet werden. Von den 1751 Klient/innen des Jahres 2012 in Oberösterreich waren 390 junge Erwachsene und 409 Jugendliche.


4 Oberösterreich Auf einen BlIck Mitbeteiligung bei Bischofsernennungen Den Diözesen sollen mehr Möglichkeiten bezüglich der Mitentscheidung, wer in einer Diözese Bischof werden soll, eingeräumt werden. Darüber waren sich der Linzer Kirchenrechtsexperte Herbert Kalb, Vizerektor der Kepler-Uni, die Vorsitzende der Laieninitiative Margit Hauft und Dechant Hans Gmeiner (Grieskirchen) einig. Einen Rechtsanspruch auf Mitbestimmung gibt es allerdings nicht, betonte Kalb. Als vorbildhaft wurde beim Pressegespräch am 12. April die Einbeziehung der diözesanen Gremien Pastoralrat, Priesterrat, Dechantenkonferenz und Frauenkommission gewertet, wie sie unter Bischof Maximilian Aichern wiederholt stattgefunden hat. Margit Hauft plädierte auf Transparenz. Sie kann sich vorstellen, dass Dreiervorschläge, die nach einem Befragungsprozess zustande gekommen sind, auch veröffentlicht werden. Dechant Gmeiner unterstrich die Fähigkeit zu intensivem Dialog und das Stehen zu eigenen Überzeugungen. Ein Bischof müsse fähig sein, Kritik zu ertragen.

Neue Provinzoberin der Kreuzschwestern Sr. Gabriele Schachinger wurde von der Generalleitung des Ordens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz für drei Jahre zur Oberin der Provinz Europa Mitte ernannt.

Archiv

Die Provinz umfasst Österreich, Ungarn, Bayern und Slowenien. Sr. Gabriele (aus Kirchdorf am Inn) war bisher Stellvertreterin der Provinzoberin Sr. Maria Bosco Zechner. Sie tritt ihr Amt am 19. November 2013 an.

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Praktische Hilfen zur Verhinderung von Missbrauch und Gewalt in kirchlichen Arbeitsfeldern

Missbrauch soll PGR-Thema sein An die achtzig hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter/innen waren zum Studientag „Missbrauch und Gewalt keine Chance geben“ gekommen. Generalvikar Severin Lederhilger betonte, dass es notwendig ist, eine Kultur der Aufmerksamkeit und des offenen Gesprächs zu dieser Thematik zu fördern. Der Seminartag will helfen, die Dinge besser beim Namen nennen und damit umgehen

Sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch haben zu einem enormen Vertrauensverlust gegenüber der Kirche geführt. Archiv

zu können. Die Missbrauchprävention zielt aber nicht nur auf die diözesanen Mitarbeiter/innen ab. Darüber hinaus soll sich jedes Mitglied des Pfarrgemeinderats einmal in der sechsjährigen Funktionsperiode mit dieser Problematik beschäftigen, erklärt der Generalvikar am 11. April. Auch die ehrenamtlichen Helfer/innen in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit sollen sich mit Missbrauch und Gewalt auseinander setzen. Dazu wird ein Netz an kompetenten Ansprechpersonen aufgebaut, die für Pfarren als Moderator/innen zur Verfügung stehen. Veranstaltet wurde der Studientag von der Stabsstelle für Gewaltprävention, Kinder- und Jugendschutz der Diözese Linz, die im Herbst 2012 eingerichtet von Silvia Kickingereder geleitet wird. Der Generalvikar bedankte sich bei allen, die in den diözesanen Gremien zur Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch engagiert sind: „Aufgrund meiner österreichweiten Mitarbeit kann ich bestätigen, dass in unserer Linzer Ortskirche schon seit langem vorbildhaft gearbeitet wird.“ J. wallner

Symposion über „Die Werke der Barmherzigkeit“

Das Los der Überzähligen Linz. „Die Menschenrechte haben immer das Unglück gehabt, von politisch bedeutungslosen Individuen oder Vereinen repräsentiert zu werden, deren Sprache sich oft nur um ein geringes von den Broschüren der Tierschutzvereine unterschied“, hatte die jüdische deutsch-amerikanische Philosophin Hannah Arendt (1906 – 1945) einst gemeint. Sie beschrieb so, wie sozial bedürftige Menschen praktisch zu Objekten der Gesellschaft werden, ohne eigene Handlungsmöglichkeiten. Im Rahmen eines Symposions beleuchtete die Arbeitsgruppe Wirtschaft – Ethik – Gesellschaft am 11. und 12. April an der Kath. Theol. Privatuniversität Linz die „Werke der Barmherzigkeit“. Deutlich wurde: Es braucht auch eine strukturelle Dimension der Barmherzigkeit. Sie kann nicht auf den guten Willen von Entscheidungsträger/innen oder auf gute Werke einzelner Menschen beschränkt werden. Die Werke der Barmherzigkeit sollen Imulse für politische Veränderungen bringen, sie können nicht auf ein bloßes Empfangen von Wohltaten reduziert werden, meinte etwa Dr. Karin Scherschel (Jena). Die Gellschaft darf nicht auseinanderfallen in gut In-

Angewiesen. Das Armuts-Schicksal.

Waldhäusl

tegierte, bei denen die Entscheidungsvollmachten liegen, sowie in Menschen, die ihre Sicherheiten zu verlieren drohen – und ganz unten in „Überzählige“, die nur noch auf andere angewiesen sind und die niemand mehr „braucht“. Kritisch beleuchtet wurden Einrichtungen wie die „Tafeln“, bei denen Menschen zwar Essen bekommen, aber doch die Angewiesenen bleiben, sodass sie keine Wertschätzung erfahren können. Sie haben keine Chance mehr, jemals wieder selbst über ihr Leben zu bestimmen. M. Fellinger


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Oberösterreich 5

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Morgenrunde mit biblischer Betrachtung und Gesang. In der Mitte (rotes Hemd) der Leiter der Lebenswelt Pinsdorf, Roland Hierzer.

7 von 10.000 Menschen sind gehörlos, 1/3 hat weitere Beeinträchtigungen; ihre Integration braucht die Gemeinschaft Verstehender

Menschen sind auf Gemeinschaft angelegt Der Tag beginnt gewohnt, und doch nicht alltäglich: Denn an diesem 12. April nehmen an der Morgenrunde der Lebenswelt Pinsdorf auch noch Gäste teil: Prof. Johannes Fellinger aus Linz und Prof. Jan van Dijk aus Holland. Ernst Gansinger

Prof. Fellinger zeichnet und gebärdet die bib­ lische Erzählung vom Fischfang, von Jesus und seinen Jüngern. Er bindet dazu Lebens­ welt-Bewohner/innen ein, die mit Freude bei der Sache sind. Auch am abschließenden Lied beteiligen sie sich mit Freude. Wie die Lebenswelt entstand. Die Ini­ tiative zu den mittlerweile zwei „Lebenswel­ ten“ – die ältere ist in Schenkenfelden, die jüngere seit 2011 in Pinsdorf – ging von Prof. Fellinger, Primar für Sinnes- und Sprachneu­ rologie, aus. 1991 entstand in seiner Gehör­ losenambulanz bei den Barmherzigen Brü­ dern die Idee für eine „Lebenswelt“, in der gehörlose und taubblinde Menschen mit zu­ sätzlichen Beeinträchtigungen therapeutisch

wohnen und arbeiten können. Prof. Fellinger und seine Familie stellten dafür das GerstlHaus in Schenkenfelden zur Verfügung. 1999 zogen dort die ersten Klienten ein. Wie gut Pinsdorf Integration lebt. Sie ha­ ben sich in Pinsdorf schon gut eingelebt. Und die Pinsdorfer haben die zwölf Menschen, die in der Lebenswelt wohnen, und die bis zu acht zusätzlichen Kunden in der Tagesbe­ treuung sehr gut empfangen und leben vor­ bildlich Integration. Schon der vor Projekt­ start angebotene Kurs in Gebärdensprache war gut besucht. Auch in der V ­ olksschule gibt es in zwei Klassen Unterricht in der Ge­ bärdensprache. Volksschule, Lebenswelt und die ganze Gemeinde gehen aufeinander zu. Viele können einander schon gebärdend be­ grüßen. Für ein besonderes Projekt wurde nun die Volksschule mit dem „Bildungskris­ tall 2013“ ausgezeichnet: Volksschüler und Klienten der Lebenswelt Pinsdorf haben ge­ meinsam ein Buch gestaltet, wobei die Ge­ schichte von Bibbi & Bobbo auf einer Seite in Bildern und Texten erzählt und auf der ande­

ren in Gebärdensprache übersetzt wird. (Wir werden das Buch bald genauer vorstellen.) Was Gemeinschaft vermag. Die Morgen­ freude setzt sich bei der Arbeit fort: Beim Töpfern und Korbflechten. Beim Arbeiten am Computer oder in der Küche. Und bei vielen anderen Tätigkeiten. Einer von den Bewoh­ nern, Horst Oberndorfer, ist von Anfang an dabei. Erst in der Lebenswelt Schenkenfel­ den, nun in seiner Heimat Pinsdorf. An Horst wird deutlich, was gute Betreuung in einer aufmerksamen Umgebung kann: dass die Menschen an den eigenen Talenten wach­ sen, in die persönlichen Fähigkeiten vertrau­ en, mit technischen Hilfen hören und spre­ chen lernen. Alles schrittweise, mit großer Ausdauer, unterstützt auch von der Familie und den Experten wie die Lebenswelt-Mit­ arbeiter/innen oder Prof. Fellinger und Prof. van Dijk. Es wird erlebbar, was Prof. Fellinger meint: Menschen sind auf Gemeinschaft an­ gelegt, dazu braucht es Kommunikation. Ver­ standen werden und verstehen sind Mensch­ werdungs-Merkmale.

Stichwort „Lebenswelt“

Prof. Fellinger bei der Vermittlung der Geschichte vom Fischfang.

Lea, Gebärdenzeichnung aus „Bibbi & Bobbo Freunde für immer“.

Horst, gehörlos, acht Prozent Sehrest, kann sehr gut töpfern. Dank eines Implantates hat er auch das Hören erlernt. KIZ/EG

Die „Lebenswelten“ sind thera­ peutische Wohn- und Arbeits­ gemeinschaften mit gesicherter Kommunikation für gehörlose und taubblinde Menschen mit zusätzlichen Beeinträchtigun­ gen. Die Gebärdensprache ist die allgemeine Sprache in der „Lebenswelt“. Träger der Ein­ richtung sind die Barmherzi­ gen Brüder.


Seit 28 Jahren ist Adelheid Schrattenecker Seelsorgerin in Brunnenthal. Zuerst als Helferin, dann als Pastoral­ assistentin und seit über zwei Jahren als Pfarrassisten­ tin. Die Diözese Linz setzt auch auf den Einsatz von Laien – damit Pfarren selbstständig leben können. Matthäus Fellinger

E

in vielfältiger, aber guter Tag war es bis jetzt für Adelheid Schrattenecker. Am Morgen war sie zwei Stunden in der Volksschule in Brunnenthal. Die Erstkommunion steht bevor. Dann ist sie die neun Kilometer heimgefahren nach Suben, um die ältere Tochter abzuholen und nach Andorf zu einem Kurs zu bringen. Für heute Abend gab es noch Vobereitungen zu treffen. In Reichersberg findet die Spiri-Night statt. 700 Jugendliche werden erwartet. Jetzt, dazwischen, erzählt sie im Pfarrhof Brunnenthal von ihrem Leben als Pfarrassistentin.

Aus dem Leben einer Erste Schritte. Eine „streng konservative“ Kirche hat Adelheid als Kind daheim in Schardenberg erlebt. Ihre ersten engagierten Schritte in der Kirche hat sie daher in der Nachbarschaft gesetzt, als sie mit einer Freundin Jungscharleiterin in Esternberg wurde. Um die strengen Jahre in der Heimatpfarre ist sie im Nachhinein froh. Das hat sie gewappnet für das, was sie erwarten sollte. An

Kommenden Sonntag wird in Brunnenthal Erstkommunion gefeiert. Adelheid Schrattenecker beim Kindergottesdienst. Pfarre

die misstrauischen, teils entsetzten Blicke und Worte der Pfarrer erinnert sie sich gut, als sie bei der ersten Pastoralkonferenz erschien – als erster Laie, noch dazu eine Frau. „Was tut das Weiberleut da, brauchen sie uns jetzt nicht mehr?“, gab einer sehr deutlich zu verstehen, was er von der Sache hielt. Man erkundigte sich in Linz, wie zu verfahren wäre. Das war 1985. Die Religionslehrerin war als


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Reportage 7

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Dipl.-Theol. Adelheid Schrattenecker lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern in Suben. Doch Brunnenthal ist für sie nicht nur Arbeitsstelle, sondern die eigentliche „Heimatpfarre“. KIZ/mf

Zum Thema Pfarrassistent/in ist einer der Seelsorgeberufe, die Laien offenstehen. Zusammen mit einem zuständigen Priester leiten sie eine Pfarre. Männer und Frauen mit voller theologischer Ausbildung können diesen Beruf ergreifen. Pastoralassistent/innen sind Mitarbeiter/innen, die einem Seelsorger „unterstellt“ sind. Sie können in Pfarren, aber auch in der Kranken-, Betriebs- oder Gefangenenseelsorge zum Einsatz kommen. Einen eigenen Ausbildungsweg gibt es für den Beruf der Jugendleiter/innen. Für die Begleitung dieser Berufe ist die „Abteilung Pastorale Berufe“ zuständig. XX Information und Kontakt: Abteilung Pastorale Berufe, Tel. 0732/77 26 76-12 10.

Pfarrassistentin Seelsorgehelferin nach Brunnenthal gekommen. Pfarrer Franz Schobesberger hatte sie „geworben“. Die entsprechende Ausbildung holte sie nach. Die Urlaube und die beiden Karenzzeiten nutzte sie dazu. Mit 40 studierte sie schließlich auch noch Theologie in Passau. Viel hat sich geändert seither. „Ob Priester oder Laie, Frau oder Mann: Was heute jemand sagt in unseren Dekanatskonferenzen, hat Gewicht.“ Die Angst, dass einer dem anderen etwas wegnimmt, sodass man selber nicht mehr wichtig wäre, ist großteils gewichen. Der Weg der Seelsorge ist ein Weg des Miteinanders geworden. Hoffen auf Reformen. Franz Schobesberger ist inzwischen in Pension. Nach ausführlichen Beratungen hat die Pfarre entschieden: Brunnenthal soll eine Pfarrassistentin bekommen. Ein Seelsorgeteam wäre auch eine Möglichkeit gewesen. „Ich habe schon immer gut mit unserem Pfarrer zusammengearbeitet“, erzählt Adelheid. Sieben Jahre hat sie mit ihrer Familie im Pfarrhof gewohnt. Innerlich sei schon viel anders geworden, erzählt sie, seit sie 2010 die Haupt-

verantwortung übernommen hat. Die Freude ist mehr geworden, aber auch die Belastungen haben zugenommen. Schon seit 1990 gibt es in Brunnenthal Wortgottesdienstleiter/innen – der Pfarrer hatte ja auch für andere Pfarren zu sorgen. Für die liturgischen Dienste und Sakramente ist er jetzt noch da. Der Zeit danach blickt die Pfarrassistentin etwas mit Sorge entgegen. Dass man sich dann für Taufen, Hochzeiten und für die Krankensalbung immer nach fremden Priestern umschauen wird müssen, werde die Arbeit sehr erschweren. Doch Schrattenecker möchte sich über kirchenrechtliche Bestimmungen auch nicht hinwegsetzen. Mit dem neuen Papst Franziskus verknüpft sie die Hoffnung auf Reformschritte für die Pfarren. Die Seelsorge ist für Adelheid Schrattenecker ein weites Feld. Einkehrtage gestaltet sie besonders gerne. Mehrmals im Jahr gibt es „spirituelle Reisen“ für die Region. Sehr hilfreich findet die Pfarrassistentin die Unterstützung durch die zuständige Stelle für pastorale Berufe in Linz. Auch wenn Brunnenthal am Rand der Diözese ist, man kommt mit seinen Anliegen dort gut an.

Pfarrer i.R. Franz Schobesberger steht als Moderator der Pfarrassistentin zur Seite. Im Bild bei der Amtsübergabe im September 2010. Pfarre


8 Aus Oberösterreichs Pfarren

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Stenogramm Pfarrkirchen bei Bad Hall. Die Pfarre hat seit einiger Zeit eine eigene Pfarr-Homepage. Auf dieser kann man neben aktuellen Terminen auch die Gottesdienstordnung und das Sonntagsevangelium nachlesen. Unter Ansichten findet man auch Fotos von der schönsten Rokoko-Dorfkirche Österreichs. XX http://pfarre-pfarrkirchenbadhall.jimdo.com/

Andreas Mühlleitner

Ziegel um Ziegel wächst das Friedensbauwerk Blick auf die Kirche Pfarrkirchen. geh

Micheldorf. In zehn Monaten und über 3000 Arbeitsstunden ist es der P ­ fadfindergruppe Kremstal gelungen, das alte Schmiedhaus im Sensenschmiedemuseum zu sanieren. Es kann nun optimal für die Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden. Seit der Gründung 2001 hat die Stadt Kirchdorf die Gruppe unterstützt, besonders durch zwölf Jahre Quartier-Überlassung im ehemaligen Kinderheim, betonen die dankbaren Pfadis.

Moosdorf. Im mit sehr schönen Fotos ausgestatteten Buch „Innviertel Panorama“ von Andreas Mühlleitner werden die Gemeinden der drei Innviertler Bezirke vorgestellt. Braunau präsentiert sich dabei als Friedensbezirk. – „Eine Idee verbindet 46 Gemeinden“, heißt es in der Einführung zum Streifzug durch den Bezirk. Moosdorf hat sich mit der Ernennung zur Friedensgemeinde 2003 verpflichtet, jegliche Friedensaktivitäten in der Gemeinde sowohl ideell als auch finanziell zu unterstützen. Dieses Friedensbewusstsein hat ein äußeres Zeichen – Friedensdenkmal samt Friedensmauer. Jede/r Bürger/in wie auch Besucher/ in kann hier seinen eigenen F­ riedensziegel

formen und gestalten. Er wird anschließend gebrannt und in die Mauer eingefügt. So wächst das Denkmal weiter, es besteht schon aus mehr als 4000 Friedensziegeln. XX „Innviertel Panorama“ (Cover-Ausschnitt unten), edition panoptikum, 208 Seiten, reich bebildert, ISBN 978-3-200-02544-8, € 39,50, im Buchhandel erhältlich.

Kraut und Rüben gemeinsam nebeneinanderbringen

Die Pfadfindergruppe Kremstal bekam mitten in Micheldorf ein neues Heim. Die Gruppe hat etwa 80 Mitglieder. Am 27. April wird das neue Heim ab 13 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert. Jack Hajes

Nettingsdorf. Neben dem Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf entsteht der erste Gemeinschaftsgarten in Ansfelden – ein Projekt der Gruppe „Umdenken, anders leben“. – Unterschiedlichste Menschen legen gemeinsam einen Garten an, bewirtschaften ihn und werden ernten – jede und jeder nach ihren/seinen Bedürfnissen, gemeinschaftlich verhandelt und vereinbart. – Dafür stellte die Gemeinde Ansfelden 250 Quadratmeter zur Verfügung, Ein Bauer aus der Umgebung hat ihn schon umgeackert und geeggt. Erdäpfel, Kraut, Mais, Kürbis, eine Kräuterspirale sind bereits angelegt. Unkraut jäten, gießen (wie alle Gartenarbeit) macht gemeinsam mehr Spaß. Alle profitieren vom gesammelten Wissen der Teilnehmer/innen.

Treffpunkt mensch & arbeit

Eine andere Welt ist gemeinsam pflanzbar!

Wer noch Lust hat, beim Gemeinschaftsgarten mitzumachen, kann sich im Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf melden: 07229/880 15.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Zusammenarbeit über die Pfarrgrenzen eröffnet neue Horizonte

Die Dekanate Schwanenstadt und Steyr auf der Suche nach neuen Wegen Nicht jede Pfarre für sich allein, sondern miteinander als Dekanat versucht sich die Kirche in Oberösterreich den Herausforderungen zu stellen. Bis Ergebnisse sichtbar sind, wird es dauern, aber schon der Prozess, gemeinsam über die Zukunft nachzudenken, ist ermutigend. Auf ein gemeinsames Sieben-Punkte-Programm hat sich das Dekanat Schwanenstadt bei seiner ersten Klausur im Rahmen des Dekanatsprozesses festgelegt. Unter dem Motto „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“ einigten sich 42 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen im Maximilianhaus in Puchheim auf die Themen: Leitung und Leitungsstruktur, Vernetzung, Spiritualität, milieusensible Pastoral, Weihezugang, Firmung und Schöpfungsverantwortung. Zu jedem gewählten Punkt wurden Gruppen gebildet, die nun konkrete Vorschläge erarbeiten. „Dass genau diese sieben Themen ausgewählt wurden, ist für mich zeichenhaft“, sagt Dechant P. Josef Kampleitner. „Ich glaube, dass wir uns sowohl bei der Entscheidungsfindung als auch im jetzt folgenden Arbeitsprozess stark vom Heiligen Geist geführt wissen dürfen.“ Bewegung im Dekanat Steyr. Nach der Erkrankung von Dechant Ludwig Walch, der

Sieben Wege sollen im Dekanat Schwanenstadt zu einem Ziel führen: zu einer lebendigen Kirche. baier

mit Sommer 2013 in Pension gehen wird, und manchen Engpässen in der Seelsorge trafen sich 70 Vertreter/innen fast aller 19 Pfarren des Dekanats und der kategorialen Seelsorge wie Krankenhaus, Dominikanerhaus, oder Caritas zum Start eines zweijährigen Zukunftsprozesses. In dieser Übergangszeit werden die Laien verstärkt in die Seelsorge eingebunden. Das soll sich auch in der Leitung von Wort-Gottes-Feiern, einem Hinhören auf

die „Zeichen der Zeit“ und einem verstärkten Hinausgehen zu den Menschen zeigen. Alle getauften Christ/innen sind – in dieser Zeit des Umbruchs – aufgerufen, ihren Beitrag für ein neues Aufblühen des christlichen Glaubens zu leisten. „Vielleicht hat das Neue, auch wenn es sich nur langsam und fast unsichtbar enthüllt, schon längst begonnen“, meint Franz Schmidsberger von der CityPastoral Steyr. j. w.

Osterandenken aus Rom waren gesucht und geschätzt

Wohin mit den alten Osterkerzen Das erste Osterfest, das Papst Franziskus feierte, erinnert an ­einen Brauch, den Päpste in ihrem ersten und jeweils siebten Regierungsjahr pflegten: die Weihe von Agnus-Dei-Medaillen.

Die weiße Scheibe im unteren Teil des Reliquiars aus dem Stift Lambach ist das „Agnus Dei“, gesegnet von Papst Clemens X. (1670–1676) oder – weil nicht genau zu sehen – Clemens XI. (1700–1721). kiz/JW

In Rom scheint sich ab dem 8. Jahrhundert der Brauch entwickelt zu haben, aus den Resten der alten Osterkerzen Medaillons mit dem Lamm Gottes sowie dem Namen und Porträt des jeweils regierenden Papstes zu gießen. Die runden oder ovalen Wachsscheiben wurden am Weißen Sonntag verteilt und erfreu-

ten sich wachsender Beliebtheit, ganz besonders als sich seit dem 15. Jahrhundert die Päpste selbst die Weihe der „Agnus Dei“, wie die Medaillons genannt wurden, vorbehielten. Die Päpste gaben lange Zeit solche Andenken in ihrem ersten und in jedem siebten Regierungsjahr heraus. Das geweihte „Agnus Dei“ wurde häufig eingefasst, damit man es als Medaillon tragen oder in der Wohnung aufstellen konnte. Wie im Stift Lambach (siehe Abbildung) wurde es auch zusammen mit Reliquien in einem Schrein hinter Glas aufbewahrt, der als Festtags-

schmuck für e­ inen der Seitenaltäre der Klosterkirche diente. Der Anblick, die Berührung oder der Kuss des dargestellten Lammes sollte zur Betrachtung der Geheimnisses der Erlösung anregen. Es wurde aber vor allem als Amulett angesehene, das als Schutz in vielen Nöten dienen sollte: gegen Blitz, Hagel, Donner, Seuchen, Sünden und für eine glückliche Geburt. Da die Grenze zum Aberglauben schmal, vermutlich zu schmal war, hat Papst Paul VI. nach dem Osterfest 1964 den Brauch aufgegeben. Josef wallner


Zum Weltgebetstag um geistliche Berufe am 21. April

Die Türen öffnen „Glauben leben – Türen öffnen.“ Unter diesem Motto lädt heuer das Canisiuswerk zum Weltgebetstag um geistliche Berufe ein. Abt Christian Haidinger von Altenburg begleitet seit vielen Jahren Menschen auf dem Weg ihrer Berufung. Er sagt: „Es genügt nicht, die Pforten unserer Klöster aufzumachen, wir müssen auch die Türen unserer Herzen öffnen, um unsere Suche nach Gott mit anderen zu teilen.“ Interview: Hans Baumgartner

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie den Slogan „Glauben leben – Türen öffnen“ hören?

Haidinger: Ganz spontan denke ich da an Papst Johannes XXIII., der gegen die Rufe aller Unglückspropheten die Türen und Fenster der Kirche weit öffnen wollte. Er hatte die Vision einer Kirche, die die befreiende Botschaft Jesu auf neue Weise hinausträgt und die sich die Sorgen und Hoffnungen der Menschen zu eigen macht und die Zeichen der Zeit mitten in dieser Welt erkennt. Als ich mit 20 Jahren 1964 ins Kloster (Kremsmünster) eingetreten bin, da war das Konzil gerade auf seinem Höhepunkt und wir Jungen waren von diesem Aufbruch begeistert. Und wie hat sich dieser Aufbruch zu „offenen Türen“ für Sie konkret ausgewirkt?

Christian Haidinger (69) wurde 1944 in Siezenheim (Salzburg) geboren. 1964 trat er in das Stift Kremsmünster ein und studierte an der Benediktineruniversität Sant‘ Anselmo in Rom. Nach seiner Priesterweihe 1969 war er u. a. als Jugendseelsorger, Novizenmeister und Pfarrer tätig. 31 Jahre wirkte er aktiv am Aufbau der CursilloBewegung in Österreich mit. 2004 wurde er Generaldechant der Diözese Linz. 2005 wählten ihn die Benediktiner von Altenburg zum Abt ihres Stiftes. Seit 2009 ist er Abtpräses der Benediktiner Österreichs. Altenburg

Haidinger: Eine Folge war sicher, dass wir damals in Kremsmünster – vor allem in den 70er und frühen 80er Jahren – neue Akzente in der Jugendarbeit setzen wollten. Mit unseren monatlichen Jugendvespern und den Sommerwochen für Jugendliche haben wir wirklich versucht, die Türen des Klosters weit aufzumachen und unsere Erfahrungen im Glauben und unsere Spiritualität mit den Jugendlichen zu teilen. Daraus ergaben sich viele weitergehende Begegnungen, die mich an einen Satz des großen Theologen Eugen Biser erinnern: „Zum Glauben wird man nicht erzogen, sondern bewogen.“ Ich durfte damals erfahren, dass sich viele junge Leute bewegen ließen, ihren Glauben neu zu sehen. Ein Zeichen dafür – aber nicht das einzige – war, dass in diesen Jahren – ich war damals auch Novizenmeister –19 junge Männer ins Kloster eingetreten sind. Auch wenn viele später wieder weggegangen sind – es war eine Zeit des Aufbruchs in der Kirche, an der wir ein Stück weit ganz konkret mitwirken durften. Sie haben damals Ihre ersten Erfahrungen gemacht, Menschen auf dem Weg ihrer Berufung zu begleiten. Was haben Sie daraus gelernt?

Haidinger: Wenn Menschen in ihrer Glaubens- und Gottsuche zu mir kommen, dann

ist das zunächst einmal ein großer Vertrauensbeweis. Und das heißt für mich, dass ich diese Frau, diesen Mann, diesen Jugendlichen, so wie er oder sie ist, ganz ernst nehmen muss. Das Erste und Wichtigste ist dabei, dass ich dem konkreten Menschen vor mir zuhöre, mit einem offenen Verstand und einem offenen Herzen. Auf einer so entstehenden Vertrauensbasis kann ich versuchen, auf sein Suchen und Fragen einzugehen. Auch wenn ich dann da und dort keine Antworten parat habe, sollte mein Gegenüber dennoch spüren können, da geht einer mit mir, der aus einer echten Gottesbeziehung heraus lebt. Und die Leute merken das auch und dann gehen oft unerwartet Fenster und Türen auf. Jede/r geistliche Begleiter/in muss erkennen, Gott ist es, der beruft, nicht wir. Wir können nur Mitgehende sein, so wie Jesus auf dem Weg nach Emmaus, und nicht Wegweiser, die für andere wissen, wo es langgeht. Sie haben nicht nur viele junge Menschen – auch auf ihrem Weg in einen Orden – begleitet, sondern im Rahmen des Cursillo auch viele Erwachsene mitten im Leben. Ist das anders?

Haidinger: Natürlich stellen Männer und Frauen, die schon einiges erlebt haben, oft andere Fragen. Aber im Kern geht es auch ihnen darum herauszufinden: Was ist meine Berufung? Was ist mein Weg, aus einer Gottesbeziehung heraus mein Leben zu gestalten? Ich habe da in meiner über 30-jährigen Tätigkeit beim Cursillo viele spannende und intellektuell herausfordernde Gespräche und Diskussionen erlebt. Ich habe aber auch erfahren, dass vielfach der Groschen dort fällt, wo es aus einer guten Vertrauensbasis heraus gelingt, Menschen etwas von meiner Gotteserfahrung erahnen zu lassen. Gerade die ersten Tage unseres neuen Papstes Franziskus haben mir wieder gezeigt, es ist das Zeugnis, das die Menschen bewegt – seine schlichten Gesten der Demut, seine klaren, von seinem Leben gedeckten Worte von einer armen Kirche an der Seite der Armen, von Hirten, die den Geruch ihrer Herde kennen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 11

18. April 2013

Der Garten der Religionen in Altenburg bietet ungewöhnliche Perspektiven, die Türen in andere „Welten“ öffnen können. Im Bild der Blick vom Buddhistischen Garten hin zur Kreuzigungsgruppe im christlichen Garten. Google/Tauchner

„Glauben leben – Türen öffnen“ – was bedeutet das für Sie als Abt eines Stiftes?

Haidinger: In der Regel des hl. Benedikt wird die Gastfreundschaft ganz hoch geschrieben. Uns, so heißt es da, soll jeder und jede, wer immer er oder sie ist, willkommen sein. Und so versuchen wir, so gut wir können, Menschen, die zu uns kommen, ob das nun Touristen sind, Hilfesuchende oder Leute, die für einige Zeit bei uns mitleben wollen, nicht nur anständig zu behandeln. Unsere offenen Türen sollen auch einen Blick darauf ermöglichen, wie wir unser Christsein leben. Vielleicht klingt es etwas hoch, aber es ist zumindest unser Bestreben: Wir möchten die Menschen, die zu uns kommen, teilhaben lassen an unserer täglichen Gottsuche. Und ich sage ganz bewusst „Gottsuche“, denn auch Mönche sind keine perfekten Christen, die Gott „gepachtet“ hätten. Wenn der hl. Benedikt sagt, nicht hartgesottene Asketen sind als Mönche gefragt, sondern „man prüfe, ob er wahrhaft Gott sucht“, dann macht er auch deutlich, wie wir unser Zeugnis leben sollen. Fragen Sie sich nicht manchmal, ob dieses Zeugnis nicht vergeblich ist, wenn Sie an den eigenen Ordensnachwuchs denken?

Haidinger: Fragen schon, aber was die Antworten angeht, da herrscht eine große Ratlosigkeit. Ich habe das vor kurzem wieder stark gespürt, als wir unsere Tagung der deutschsprachigen Äbte und Prioren hatten. Natürlich müssen wir uns fragen, wie es mit unserem Zeugnis einer Christusnachfolge in dieser Lebensform steht. Aber wir sollten auch nüchtern sehen, dass sich die Rahmenbedingungen für Berufungen sehr stark gewandelt haben, etwa was die religiöse Sozia-

lisierung der Jugend und deren Eltern angeht. Und es gibt auch Überlegungen, wie wir uns als Klöster noch stärker als geistliche Zentren profilieren können – auch um den Preis, uns teilweise aus der Pfarrseelsorge zurückzuziehen; oder wie wir unsere Noviz/innen-Ausbildung gemeinsam besser gestalten können. „Türen öffnen“ – das hat in den vergangenen Jahren in Altenburg auch noch einmal einen neuen Akzent bekommen – hin zu anderen Religionen. Was ist der Antrieb dafür?

Haidinger: Ich könnte jetzt locker sagen: Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und die drängende Herausforderung zu einem verstärkten Dialog der Religionen aufgegriffen. Aber auch in diesem Fall muss man sagen, Gottes Geist geht manche Umwege, damit etwas Neues wachsen kann. In unserem Fall kam der Anstoß von außen: Das Land Niederösterreich wollte nach dem schweren Hochwasser 2002 das Kamptal wieder „zum Blühen“ bringen und startete eine Garteninitiative. Wir wollten daran mit etwas Neuem mitmachen. Und wieder stand uns das Konzil Pate, das mit seiner Erklärung über die nichtchristlichen Religionen ganz neue Türen geöffnet hat – vor allem zum Judentum und zum Islam. Über unseren „Garten der Religionen“ kamen dann andere Projekte auf uns zu, die für uns nicht nur zu einer neuen, spannenden Herausforderung wurden, sondern auch ein großes Geschenk sind. Können Sie ein Beispiel dafür nennen?

Haidinger: Eine der Früchte ist die Internationale Sommeruniversität zum christlich-muslimischen Dialog. Den akademischen Teil macht die Universität Wien. Wir bieten den

jungen Leuten – im vergangenen Jahr waren es 44 aus 20 Ländern – die Möglichkeit, drei Wochen wirklich miteinander zu leben und, soweit sie wollen, auch am Klosterleben teilzunehmen. Manche Kirchenbesucher haben sich da schon sehr gewundert, wenn eine Muslima mit Kopftuch beim Chorgebet saß. Was mich aber besonders freut: Hier sind Kontakte zwischen den jungen Leuten, aber auch zu uns, gewachsen, die schon über Jahre gepflegt werden. Da sind Türen aufgegangen, die, so sehe ich das, ein Stück Hoffnung mehr in die Welt bringen. Gibt es auch zum Judentum neue Kontakte?

Haidinger: So ist es. Ein wichtiger Anstoß war, als der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit angefragt hat: Ihr habt doch den Garten der Religionen. Könnten wir da nicht gemeinsam eine Ausstellung über Christentum und Judentum seit dem Konzil machen? Daraus ist eine Reihe guter Kontakte zu Vertretern des Judentums gewachsen. Eine Frucht davon war auch ein gemeinsames Konzert (Shalom! Music between friends), an dem neben unseren Sängerknaben auch der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, der evangelische Bischof Michael Bünker und Oberrabbiner Chaim Eisenberg mitgewirkt haben und das heuer in Wien wiederholt wird. Und noch etwas ganz Persönliches: Ich war wirklich berührt, als mich in den Kartagen der Kantor einer jüdischen Gemeinde in Wien, der ebenfalls beim Konzert dabei war, angerufen hat und sagte: „Ich freue mich so, dass heuer unser Pessachfest und euer Ostern auf denselben Termin fallen, und möchte Dir ganz herzlich ein frohes Osterfest wünschen.“


12 Panorama stenogramm n Versprechen eingelöst. Die US-amerikanische Rocksängerin Patti Smith (65) ist von Papst Franziskus am Rande der Generalaudienz auf dem Petersplatz persönlich begrüßt worden, wie die Vatikanzeitung „Osservatore

18. April 2013

Attac Österreich spricht sich seit Jahren gegen das österreichische Bankgeheimnis aus

Das Bankgeheimnis abschaffen Das Bankgeheimnis „schützt vor allem jene, die Steuern hinterziehen wollen“, so Alexandra Strickner, Obfrau von Attac Österreich. Seit Jahren fordert die internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der weltweiten Wirtschaft einsetzt, die Abschaffung des Bankgeheimnisses in Österreich. interview: susanne huber

Rocksängerin Patti Smith traf Papst Franziskus. reuters

Romano“ berichtet. Smith löste damit ein Versprechen ein, das sie nach dem Aufstieg des weißen Rauchs am 13. März gegeben hatte. Nach dem Rücktritt Benedikts habe sie dafür gebetet, dass der neue Papst sich den Namen Franziskus geben würde. Als dieser dann tatsächlich den Namen Franziskus wählte, habe sie vor Glück geweint und versprochen, ihn aufzusuchen, so die Sängerin. Mobile Kliniken. Straßenkinder leiden häufig an K ­ rankheiten, die zwar leicht behandelbar wären, ohne medizinische Hilfe jedoch oft lebensbedrohlich werden. „Fehlender Zugang zu Gesundheitsversorgung – laut WHO das Schicksal von weltweit zwei Milliarden Menschen – betrifft Kinder und Jugendliche besonders“, so Reinhard Heiserer, Vorstandsvorsitzender des Hilfswerkes „Jugend Eine Welt“. Projekte der Salesianer Don Boscos schaffen mit mobilen Kliniken in der konkreten Situation oft Abhilfe, so Heiserer. u Infos: www.jugendeinewelt.at Benefizkonzert. Die Franziskaner für Mittel- und Osteuropa haben mit dem Verein „Franz Hilf!“ im Vorjahr 789.000 Euro an Spendengeldern erhalten. Damit wurden 93 Projekte für Kinder, Jugendliche, Behinderte und alte Menschen unterstützt. Für ein Projekt in der Ukraine findet am 18. April um 19.30 Uhr in der Wiener Franziskanerkirche ein Benefizkonzert statt.

KirchenZeitung Diözese Linz

Steueroasen sind in aller Munde. In der Debatte darüber wird auch das Bankgeheimnis in Österreich kritisiert – auch von Attac ...

Alexandra Strickner: Durch die Veröffentlichung von Unterlagen aus Steueroasen ist nun in einem umfassenden Ausmaß der Beweis erbracht worden, dass weltweit eine schier unglaubliche Menge von Geldern in Steueroasen geparkt ist und damit Steuerhinterziehung ermöglicht wird. Was Österreich betrifft, so fordern wir schon seit Jahren die Abschaffung des Bankgeheimnisses. Es geht ja nicht darum – und das wird von der Politik fälschlicherweise immer genannt – dass der Nachbar dann wüsste, was ich auf meinem Konto habe. Der Datenschutz gegenüber Dritten würde gewahrt bleiben. Sondern es geht darum, dass es durch das österreichische Bankgeheimnis keine automatische Auskunftspflicht gegenüber den Finanzbehörden gibt – und das muss abgeschafft werden. In Zeiten wie diesen sollte ein Staat wie Österreich Geldwäschern und Steuersündern keinen Platz bieten. Es werden ja auch Lohn- und Gehaltsdaten ans Finanzamt übermittelt ...

Alexandra Strickner: Ja, und das ist für alle selbstverständlich. Wir wollen ja sicherstellen, dass es Steuereinnahmen gibt, damit wir einen Sozialstaat finanzieren können, damit wir ein öffentliches Gesundheitswesen, öffentliche Bildung oder eine öffentliche Infrastruktur finanzieren können. Nur so ist der Zugang zu

Attac-Protest vor dem Bundeskanzleramt in Wien gegen das Bankgeheimnis. attac

Bildung oder Gesundheit für alle möglich und nicht nur für jene, die genügend Einkommen haben. Durch das österreichische Bankgeheimnis ist eine gerechte Vermögensbesteuerung

Alexandra Strickner ist Ökonomin und Obfrau von Attac Österreich. attac.

nicht möglich, da jene, die sehr viel Geld haben, versuchen über solche Konstruktionen ihren Steuerbeitrag zu minimieren. Attac äußert sich auch immer wieder kritisch im Hinblick auf die europäische Krisenpolitik. Was wird konkret gefordert?

Alexandra Strickner: Wir fordern einen Stopp der Krisenpolitik, die derzeit auf EU-Ebene aber auch unterstützt und legitimiert seitens der Regierungen betrieben wird, denn es ist eine Politik, die keine Probleme löst, sondern nur neue schafft. Klare Zeichen dafür sind, dass wir seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschafts­krise einen massiven Anstieg z. B. der Arbeitslosigkeit haben; dass gerade in den Ländern des europäischen Südens, denen man sagt, sie müssen sparen, damit das Schuldenproblem geringer wird, die Schulden laufend steigen, weil die Wirtschaft mit dieser Politik zerstört wird und daher das Problem noch vergrößert. Wie könnte eine andere Form des Wirtschaftens aussehen?

Alexandra Strickner: Wenn wir uns die europäische Wirtschaft und unseren Lebensstil anschauen – wie wir leben, wie wir arbeiten, wie wir konsumieren, wie wir produzieren – dann sehen wir, dass unser Wohlstand auf der Basis von sehr vielen Ressourcen beruht, die wir aus anderen Regionen der Welt importieren – gerade was die Energie betrifft. Die große Herausforderung ist, wie können wir die Wirtschaft in Europa so umgestalten, dass zum einen unser Wohlstand nicht mehr auf der Ausbeutung von Ressourcen und Menschen im globalen Süden beruht. Zum anderen, dass es eine ökologisch nachhaltige und auch eine sozial gerechte Wirtschaft ist, damit alle Menschen gut leben können. (Siehe Kopf der Woche) u Attac Österreich hat eine Mailaktion gestartet, bei der Bürger/innen ihre Forderung nach Abschaffung des Bankgeheimnisses an Bundeskanzler Faymann und Finanzministerin Fekter senden können: www.attac.at/bankgeheimnis.html


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

18. April 2013

Ägyptens Kopt/innen haben Angst, dass es – wie kürzlich vor der Markus-Kathedrale in Kairo – zu weiteren Anschlägen auf Gläubige kommen kann.

reuters

Kopten befürchten weitere Anschläge Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Kopten und Muslimen in Ägypten, bei denen zuletzt nach jüngsten Angaben zwei koptische Christen getötet und 89 verletzt wurden, wächst die Angst bei der christlichen Minderheit im Land. Anschläge während der kommenden Osterfeierlichkeiten – das koptische Osterfest ist am 5. Mai – werden befürchtet, erklärte der Sprecher der koptisch-katholischen Bischofskonferenz in Ägypten, Rafic Greiche. Er rief die Europäische Union dazu auf, Druck auf die ägyptische Regierung für einen besseren Schutz

christlicher Kirchen auszuüben. Nach den Vorkommnissen der vergangenen Wochen – christliche Jugendliche waren beschuldigt worden, die Wand einer Moschee in der Stadt Al-Khosos besprayt zu haben – sei es zu einer „regelrechten Hetzkampagne“ gegen Christen gekommen, so der koptischorthodoxe Bischof Anba Damian. Zuletzt kam es am 7. April am Rande einer Trauerfeier in der Kairoer Markus-Kathedrale, bei der der am Vortag in Al-Khosos getöteten Kopten gedacht wurde, erneut zu Zusammenstößen. Das Oberhaupt der koptisch-

Papst macht mit Reform Ernst Beobachter im Vatikan sprechen von einer „Revolution“: Papst Franziskus macht offenbar Ernst mit einer umfassenden Reform der römischen Kurie. Am Samstag berief er eine Kommission von acht Kardinälen aus allen Kontinenten, die ihn bei der Kirchenführung beraten sowie Vorschläge für eine Neuorganisation der römischen Kurie erarbeiten sollen. Zum Koordinator der Kommission wurde Kardinal Oscar Andres Maradiaga Rodriguez (Honduras) berufen. Weiters gehören ihr an: Kardinal Reinhard Marx (Deutschland), Kardinal Giuseppe Bertello (Vatikan), Kardinal Francisco Errazuriz Ossa

(Chile), Kardinal Oswald Gracias (Indien), Kardinal Laurent Monswengo Pasinya (Kongo), Kardinal Sean Patrick O’Malley (USA) und Kardinal George Pell (Australien). Kardinal Maradiaga kündigte an, dass die Kommission über alles sprechen werde, was im Verlauf des „Vorkonklaves“ von den Kardinälen an Kritik und Anregungen auf den Tisch gekommen sei. Auch über die Situation der Vatikanbank soll beraten werden. Das Gremium soll bei einer Arbeitssitzung vom 1. bis 3. Oktober aus den bis dahin eingelangten Vorschlägen ein Konzept für eine Kurienreform erarbeiten.

orthodoxen Kirche in Ägypten, Papst-Patriarch Tawadros II., kritisierte die regierenden Islamisten scharf. Über die Krawalle vor der Markus-Kathedrale in Kairo sagte er dem Sender ON-TV: „Alle roten Linien sind überschritten worden. So etwas ist in 2000 Jahren nicht passiert.“ Es sei nicht genug, dass einzelne Verantwortliche die Angreifer kritisierten. „Wir wollen Taten, keine Worte oder Komitees“, fügte er hinzu. Präsident Mohammed Mursi habe ihn zwar gleich nach Beginn der Attacke auf das Gotteshaus angerufen, „doch danach ist nichts geschehen“.

weltkirche Finanz-Transparenz. Laut Radio Vatikan wollen Anti-Geldwäsche-Experten des Europarats-Komitees „Moneyval“ im Dezember einen weiteren Bericht über die Transparenz vatikanischer Finanzgeschäfte vorlegen. Dialog mit Nichtglaubenden. Im Rahmen seines Dialogs mit Nichtglaubenden veranstaltet der Vatikan erstmals ein Gesprächsforum in einem außereuropäischen Land. Vom 6. bis zum 9. Mai findet ein Treffen in Mexiko statt. n Papst Franziskus hat sich vergangene Woche mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, getroffen. Es sei ein brüderliches Treffen auf Augenhöhe gewesen, so Schneider. Er lobte Franziskus als „menschlichen Hirten“. kna/a


14 Zu Gast

18. April 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Altmünster: 150. Todestag von Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este, Hochmeister des Deutschen Ordens

Was Oberösterreich Erzherzog Maximilian Joseph verdankt Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este ist als Erbauer der „Maximilianstürme“ von Linz bekannt. Seine wirkliche Bedeutung liegt aber in der Förderung der Ordensgemeinschaften – auch auf dem Gebiet der Diözese Linz. Zu seinem 150. Todestag wird eine Pontifikalmesse in Altmünster gefeiert, wo er begraben ist. Josef Wallner

Maximilian Joseph, Enkel Kaiserin Maria Theresias, wurde 1782 in Mailand geboren. Aufgrund der Napoleonischen Kriege kam er nach Wiener Neustadt, absolvierte die Militärakademie und machte im kaiserlichen Heer Karriere. Der Erzherzog, der auch in ­Architektur ausgebildet war, entwarf Befestigungssysteme für das gesamte Reich. In Linz erprobte er mit dem Bau von 32 Türmen, von denen einige noch erhalten sind, seine Ideen.

P. Dr. Ewald Volgger ist Generalsekretär des Deutschen Ordens und Rektor der KatholischTheologischen Privatuniversität (KTU) Linz. Er ist für die Jubiläumsveranstaltungen zum 150. Todestag des Hochmeisters Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este verantwortlich: Nach der Feier in Altmünster (21. April) wird es eine Ausstellung im Turm 9, Leonding, geben, ein Symposium an der KTU (24. Mai) und eine Pontifikalmesse im Mariendom (26. Mai). Archiv

Erzherzog und Ordensmann. Doch nicht das Militärische, sondern sein Einsatz für Glaube und Kirche machen Maximilian Joseph zu einer herausragenden Persönlichkeit. 1801 nahm ihn sein Onkel Franz, Kölner Kurfürst sowie Hoch- und Deutschmeister, in den Deutschen Orden auf und setzte ihn als Erben ein. Mit einem Schlag war Maximilian Joseph der reichste Habsburger seiner Zeit. Als Ordensmann lebte der Erzherzog aber selbst sehr einfach, sein Vermögen verwende-

te er, um Ordensgemeinschaften zu fördern, die allesamt im 19. Jahrhundert einen enormen Aufbruch erlebten. Es ist schier unvorstellbar, wie viele Häuser er unterstützt und wie viele Projekte er initiiert hat. Mit Blick auf Oberösterreich sind die Barmherzigen Schwestern zu nennen. Der Erzherzog ermöglichte den Bau des Krankenhauses in Linz. Den Jesuiten übergab er einen Befestigungsturm und die Maximilianskirche am Freinberg, sodass sie dort ein Kolleg eröffnen konnten, aus dem das heutige Aloisianum hervorgegangen ist. Den Redemptoristen vermachte er das Schloss Puchheim. Es wurde ein Seelsorge- und Wallfahrtszentrum. Da ihm die Schulbildung von Mädchen ein großes Anliegen war, unterstützte er auch die Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Nachdem er 1835 zum Hoch- und Deutschmeister – zum Oberen des Deutschen Ordens – gewählt wurde, widmete er sich mit ganzer Kraft der Erneuerung des Ordens. Er belebte den Schwesternzweig und stiftete viele Häuser, vor allem in Südtirol und Schlesien, wo die Masse der Bevölkerung im Elend lebte. Maximilian Joseph hat den Orden in einen neuen Aufbruch geführt und ihm eine Gestalt gegeben, die ihn bis heute prägt. Geschätzt im Salzkammergut. Als Wohnort diente Erzherzog Maximilian Joseph seit 1835 die Herrschaft Ebenzweier in Altmünster. Dass zu seinem Begräbnis im Juni 1863 mehr als zehntausend Menschen kamen, zeigt, wie sehr sein soziales Wirken, seine Freigebigkeit und Hilfsbereitschaft im Salzkammergut geschätzt wurden. Bis heute zieren am Friedhof von Altmünster lediglich ein Kreuz und eine einfache Steinplatte seine Grabstätte, so wie er das gewünscht hatte.

Porträt von Erzherzog Maximilian Joseph in Puchheim. böhm XX Feier in Altmünster am 21. April 2013: um 10 Uhr Pontifikalmesse mit dem Hochmeister des Deutschen Ordens Dr. Bruno Platter, 11.15: Uhr Zug zum Friedhof mit Totengedenken an der Gruft des Hochmeisters Erzherzog Maximilian Joseph, anschließend Zug zum Schloss Ebenzweier mit Festvortrag von MMag. P. Frank Bayard OT.

Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden (OT) mit Sitz in Wien hat etwa 1100 Mitglieder, darunter 100 Priester und 200 Ordensschwestern, dazu kommen 700 Familiaren als weltliche Fördermitglieder. Der Deutsche Orden entstand 1190 in der Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gingen die Besitzungen des Ordens und das Amt des Hochund Deutschmeisters erblich an das Haus Habsburg über. Seit 1923 ist der Deutsche Orden im eigentlichen Sinn kein Ritterorden mehr, sondern eine Ordensgemeinschaft in priesterlicher Leitung. Der Deutsche Orden umfasst neun Provinzen.


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Glaube 15

18. April 2013

Wie Erlösung geschieht

Gottes JA zu allen Warum musste Jesus qualvoll am Kreuz sterben? Konnte Gott nur auf diese Weise erlösen? Wodurch sind wir erlöst? Durch den Kreuzestod Jesu sind wir erlöst. – Mit diesem Satz tun sich viele Glaubende schwer: Ist der Sinn und das Ziel des Lebens Jesu wirklich sein Leiden „für uns“, sein Sterben am Kreuz? Gottes Wille? Ist der Sohn Gottes nur deshalb Mensch geworden, um durch sein Blut die Menschheit von der Sünde Adams zu erlösen? Zugespitzt gefragt: War es wirklich der Wille Gottes, dass Jesus qualvoll am Kreuz starb? Und: War der blutige Kreuzestod Jesu die Bedingung, dass Gott sich der Menschheit wieder gnädig zuwendet? Wer so denkt, muss sich die Gegenfrage gefallen lassen: Steht diese Auffassung nicht im Widerspruch zur zentralen Botschaft des Lebens Jesu, dass Gott sich bedingungslos zuwendet, dass Gott ohne Vorbedingungen verzeiht? Gottes erlösendes Handeln. Heutige Theologie betont, dass Erlösung nicht erst durch den Kreuzestod geschieht, sondern dass bereits das Leben Jesu ganz und gar erlösend war. Denn er lebt und ist das bedingungslose JA Gottes zu den Menschen: In seiner vergebenden, aufrichtenden, befreienden Zuwendung zu allen, besonders zu den Sündern, Schwachen, Ausgegrenzten, ereignete und offenbarte sich die grenzenlose Liebe Gottes zu allen. Wer sich auf dieses Entgegenkommen Gottes in Jesus Christus einließ und einlässt, erfährt das Geschenk des Unbedingtvon-Gott-angenommen-Seins. Entscheidend ist also, dass Jesus nicht nur Weisungen für ein gutes Leben vor Gott und mit den Menschen gebracht hat wie andere Propheten auch, sondern dass er Gott selbst ist: Er ist in Person das erlösende JA Gottes zu uns. Aus dem Nein wird Ja. Wenn Gott die unbedingte Liebe ist, warum dann der Kreuzestod? Die erlösende Gottesbotschaft Jesu provozierte – letztlich tödlichen – Widerstand. Für die Treue zu seiner Sendung bezahlte er mit seinem Leben. Dabei hielt Jesus auch in der Finsternis und Einsamkeit des Todes fest an seinem Vater: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,2; Mk 15,34) Zugleich hielt er fest an jenen, die

ihn ablehnten: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34) Er reagierte auf Gewalt und Vernichtung mit umso größerer Feindesliebe. Am Kreuz, in der Feindesliebe Jesu, ereignet und offenbart sich die Feindesliebe Gottes. Im Bild gesprochen: Gott hält den Sündern in seinem Sohn die andere Wange hin und macht das Nein gegen Jesus zum JA zu allen Menschen: Diese theologische Tiefendimension des Kreuzestodes Jesu war auf Golgota noch nicht „sichtbar“. Ostern öffnet die Augen. Erst im Licht von Ostern kann das Leben und Sterben Jesu als „Gottesereignis“, als erlösende Offenbarung Gottes verstanden werden. Die Auferweckung ist die „göttliche Unterschrift“, die bestätigt, dass Gottes annehmendes und heilendes JA ausnahmslos jedem Menschen gilt, gerade auch den Sündern, den „Feinden“, jenen, die gegen Gott leben. Und: Dieses JA ist stärker als der Tod. Erlösend ist also nicht das Kreuzesleiden als solches, sondern die bedingungslose Liebe Gottes, die in Jesu Leben, Sterben und Auferstehen ein für allemal und unwiderruflich offenbar geworden ist. In Jesus, seinem Sohn, schenkt Gott sich selbst. In ihm hat Gott sein Herzblut vergossen. Durch die Liebe Gottes, die Jesus „gebracht“ hat, sind alle Verhältnisse auf eine neue Basis gestellt. Und dieses JA gilt zu allen Zeiten und an allen Orten.

Bausteine des Glaubens Serie: Teil 3 von 8 Mag. Erhard Lesacher Leiter Der „Theologischen Kurse“

Erlösung – das ist das bedingungslose JA Gottes zu allen Menschen. Was das bedeutet, können wir vielleicht im JA von Eltern erahnen, die ein Kind erwarten, das voraussichtlich behindert sein wird. KIZ/AL

Impulse Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat. 2 Kor 5,19

Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn. Röm 8,38f Da nämlich Christus für alle gestorben ist und da es in Wahrheit nur eine letzte Berufung des Menschen gibt, die göttliche, müssen wir festhalten, dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein. Zweites Vatikanisches Konzil, Gaudium et spes 22

Gib, dass die Erlösung, die wir gläubig feiern, in täglichen Werken an uns sichtbar wird. Tagesgebet vom Mittwoch der 2. Osterwoche


Sonntag

4. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C, 21. April 2013

Hier bin ich! Es ist eines der beliebtesten Bilder der Bibel – Jesus, der gute Hirte, der jedes seiner Schafe kennt. Aber nicht nur das,auch die Schafe, die zu ihm gehören, rennen nicht einfach dem nächstbesten Hammel nach. Sie erkennen ihren Hirten an seiner Stimme und an seinen Worten. „Ich kenne sie und sie folgen mir“ – so spricht Jesus von sich als Hirte seiner Herde.

Evangelium Johannes 10, 27–30 Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

1. Lesung Apostelgeschichte 13, 14. 43b–52 Sie selbst (Paulus und Barnabas) wanderten von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich. [...] schlossen sich viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas an. Diese redeten mit ihnen und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben. Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören. Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus. Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch

des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden. Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein. Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren. Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend. Die Juden jedoch hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikonien. Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen Geist.

2. Lesung Offenbarung 7, 9. 14b–17 Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor dem Lamm und trugen Palmzweige in den Händen. [...] Und er (einer der Ältesten) sagte zu mir: Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen, sie haben ihre Gewänder gewaschen

und im Blut des Lammes weiß gemacht. Deshalb stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden, und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.


Wort zum Sonntag

Ein Original im Schafstall Gottes Ein guter Hirte kennt seine Schafe. Aber nicht nur das! Auch die Schafe, die zu ihm gehören, rennen nicht einfach dem nächstbesten Hammel nach. Weil sie eben nicht belämmert sind, können sie unterscheiden. Sie erkennen ihren Hirten an seiner Stimme, an der Stimmlage und an seinen Worten. Die Schafe dieses guten Hirten Jesus können auch einmal in die Irre gehen. Das ist Zeichen dafür, dass der Hirte seinem Gefolge Vertrauen schenkt. Jesu Schafe sind frei und darüber hinaus sind sie in ihm sicher. „Ich kenne sie und sie folgen mir“ – so stellt Jesus sich als guter Hirte für die Seinen vor. In der biblischen Sprache meint dieses „Kennen“ auch jemanden zu lieben.

waldhäusl

Es geht also wieder einmal darum, sich geliebt und somit voll und ganz erkannt zu wissen. Der Weltgebetstag für geistliche Berufe an diesem Sonntag kann Anlass für jede/n sein, sich die Frage zu stellen: Bin ich von meinen Eltern oder meinen Nächsten richtig erkannt worden? Erkenne und kenne ich mich selber in all meiner Einzigartigkeit als Original mit vielen Fähigkeiten, Talenten, Sehnsüchten, aber auch Schwachstellen? Hat man mir das rechte Ansehen verliehen oder fühle ich mich gar verkannt? Glaube ich, dass Jesus der gute Hirte auch in meinem Leben ist, dass ich in ihm geborgen bin? Jeder Mensch ist ein unverwechselbares Original Gottes mit einer einzigartigen Berufung. Dieser Berufung auf die Spur zu kommen ist mitunter eine Lebensaufgabe. Berufung ist nicht nur eine Angelegenheit für Priester oder Frauen und Männer in Klöstern. Aus der Perspektive der Bibel gibt es ein Gerufen- und Berufensein, das alle Christ/innen etwas angeht. Denn neben unserem Menschsein sind wir alle zur Freundschaft mit Jesus berufen und dazu, mitten in unserem Leben Zeuginnen und Zeugen seiner Nähe und Güte zu sein.

Zum Weiterdenken

G

ott, 
dein Bild von mir – lass es mich oft anschauen 

 deine Pläne mit mir – lass sie mich entdecken

deinen Weg mit mir – hilf, dass ich ihn in Treue gehe 

 deine Aufgaben für mich will ich froh entgegennehmen 

 deinen Worten und deiner Verheißung vertraue ich mich an 

 deine Sorge um mich schenkt mir Kraft und Mut

„Was wir im Auge haben, das prägt uns, dahinein werden wir verwandelt. Und wir kommen, wohin wir schauen.“ (Heinrich Spaemann) martin fenkart leitet das Referat für Berufungspastoral der Diözese Feldkirch und ist gemeinsam mit seiner Frau verantwortlich für die Gemeinschaft

dein Segen eile mir voraus und begleite mich

Emmanuel in Europa.

dir will ich ganz gehören 
Amen

u sonntag@kirchenzeitung.at

Klemens nodewald

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18 Bewusst leben ZUR PERSON Prof. Dr. Gerald Hüther Prof. Dr. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern Deutschlands. Er schreibt Sachbücher, hält Vorträge und ist als Berater tätig. In seiner Verbreitung und Umsetzung von Erkenntnissen aus der modernen Hirnforschung versteht er sich als „Brückenbauer“ zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlicher bzw. individueller Lebenspraxis.  Termin vormerken: „Humanität entwickeln – was wir sind und was wir sein könnten”, Vortrag von Prof. Gerald Hüther, Freitag, 14. Juni, 14 bis 17 Uhr, Bildungshaus Schloss Puchberg, Wels. Die Freiheit ist ein Kind der Liebe – Die Liebe ist ein Kind der Freiheit, Gerald Hüther/ Maik Hosang, Kreuz Verlag, Freiburg 2013, ISBN 9783-451-61144-5.

In Hüthers neuestem Buch geht es um menschliche Sehnsüchte: Nichts ist schöner als die Liebe! Nichts ist berauschender als Freiheit! Geht beides zugleich? Von zwei Seiten zu lesen, führt das Buch in die Mitte zu einer wunderbaren Geschichte.

18. April 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

„Mir ist so fad“ ist das Ergebnis von ständiger Fremdbestimmung

Langeweile braucht das Kind Wenn man sie nur lässt, können Kinder mit Langeweile sehr gut umgehen. Meist sind es die Erwachsenen, die nicht zusehen können, wenn ihre Kinder die unorganisierte Freizeit genießen. Dabei fördern genau diese Phasen ihre natürliche Kreativität und Fantasie. BRIGITTA HASCH

„Wir sind es gewohnt, ständig und hochfokussiert unsere Aufmerksamkeit auf Dinge zu richten und dabei bestimmte Ziele zu verfolgen“, schildert der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther den Alltag von Kindern und Erwachsenen in der westlichen Welt. „Mit anderen Worten, wir sind stark fremdbestimmt in unseren Handlungen.“ Fokussieren hat Vor- und Nachteile. Konzentriert man sich auf eine Sache und will man ein Ergebnis erreichen, so schwächt das Hirn automatisch den Einfluss anderer Dinge ab. „Wir würden ja sonst nichts hinkriegen, würden wir uns immer ablenken lassen“, erklärt dazu der Hirnforscher. Bei diesem „Abarbeiten“ kommen allerdings eigene Wünsche und Ziele in der Regel zu kurz. „Ist man über längere Zeit gewohnt, immer auf Reize von außen zu warten und darauf zu reagieren, wird man davon abhängig. Man weiß plötzlich mit der Freizeit nichts mehr anzufangen. Dann entsteht Langeweile“, erläutert Hüther weiter. Weniger Fremdbestimmung. „Die Einflüsse von außen beginnen schon im Kinderzimmer“, kritisiert der Experte. Er fragt, wie ein Kind aus eigenem Antrieb auf gute Ideen kommen soll, wenn es ständig mit Aufforderungen wie: „Tu dies“, „Mach das nicht so“, oder „Schau, das geht doch ganz anders“, konfrontiert ist? Die meisten Kinder werden (fast) ständig von außen stimuliert, sie dürfen sich selbst nur selten als Gestalter erleben. „So kann keine Kreativität aufkommen“, ist Hüther überzeugt. Pippi Langstrumpf hatte nie Langeweile. „Haben Sie jemals erlebt, dass Pippi nichts mit sich Kreative Köpfe haben gelernt, selbstbestimmt ihre Zeit zu verbringen. Neue Ideen entstehen beim unbeeinflussten Forschen und Ausprobieren. WALDHÄUSL

anzufangen wusste?“, fragt der Forscher. Diese Figur war im höchsten Maße eigenbestimmt, das Kind konnte alles machen, wozu es Lust hatte. Und es tat Dinge, worauf andere Kinder nie gekommen wären. Die Kreativität – auch wenn sie manchmal ins Absurde ging – hatte keine Grenzen. „Das sind doch genau diese Leute, die wir eigentlich brauchen würden“, gibt Hüther zu bedenken. „Menschen, die alles so machen, wie es auch schon die anderen tun, haben wir genug. Solche mit Ideen und Visionen fehlen“, setzt er nach. Mehr nicht organisierte Freizeit. Allen Eltern rät Hüther, ihren Kindern die Möglichkeit zur Langeweile zu gönnen. Tests haben bewiesen, dass Kinder, die sich öfter allein mit sich selbst beschäftigen, deutlich kreativer sind. „Es ist eine Herausforderung für sie, wobei gleichzeitig die Fantasie gefördert wird. Die Kinder – und ihr Hirn – werden mit Langeweile reifer.“ Die meisten Eltern bieten eine Vielzahl von Beschäftigungen an, etwa Musik oder Sport. Damit engt man aber die Vielfalt von Interessen und Anlagen, die ein Kind mitbringt, sehr früh ein. Nur durch die Freiheit, diese Begabungen auch auszuprobieren, kann man entdecken, was in den Kindern wirklich steckt. Dazu braucht es Freiräume, ohne Erwartungen und ohne Ziele. Langeweile statt Frühförderung. Weniger ist mehr, besonders wenn es um Anreize und Stimulierung bei Kindern geht. „Gehen Sie mit Ihrem Kind einfach in den Wald und lassen Sie die Natur auf das Kind wirken“, plädiert Gerald Hüther. So erkennt das Kind den „Reichtum“, von dem wir umgeben sind. „Es genügt doch eine einzige Puppe zum Anund Umziehen. Und statt ganzen Bausätzen, die man nur nach Vorgaben zusammensetzen kann, reichen einzelne Bauklötze. Das alles ist doch viel zu viel“, ist er überzeugt. Elektronik bringt neue Abhängigkeiten. Hüther warnt davor, bei Langeweile PC, Fernseher oder iPod einzuschalten. „Da kommt es nur zu neuen Abhängigkeiten“, erklärt er. Das gilt für Kinder und Erwachsene. Die Elektronik sei eine moderne und oft sehr subtile Form der Fremdbestimmung. „Man will natürlich ein Spiel gewinnen. Ebenso will man jede Anfrage sofort beantworten. In Wirklichkeit ist man aber abhängig!“ Abschließend stellt Hüther fest: „Für Kinder sind iPod & Co nur ein sehr trauriger Ersatz für die lebendige Welt.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

18. April 2013

aufgetischt Himbeeren mit TopfenLimettencreme

Schönheit aus der Natur liegt im Trend. Corinna Gissemann – Fotolia. com

Naturkosmetik kann man nicht nur kaufen. Selbst herstellen hat viele Vorteile

Natürlich schön Die Werbung verspricht vieles, etwa: „Ihre Haut sieht schon nach wenigen Tagen deutlich jünger aus“, „verblüffende Wirkung“, „völlig neue Rezeptur“ usw. Immer mehr Frauen wollen aber nicht mehr teure Chemie auf ihre Haut auftragen und füllen ihre Cremedosen mit selbst gemachter Kosmetik. BRIGITTA HASCH

Die Linzerin Isabella Passian bringt die Argumente, warum sie auf selbst gemachte Cremen und Öle umgestiegen ist, auf den Punkt: „Da weiß ich, was drin ist und was ich mir auf die Haut gebe“, erklärt sie, „ich will mir einfach nicht mehr mit Silikonwachsen und Paraffin die Haut zukleistern!“ Ohne Tierversuche. Der Gedanke daran, dass zur Entwicklung neuer Produkte in der Kosmetikindustrie vielfach Tierversuche üblich sind, hat Isabella Passian schon lange gestört. „Bei den Zutaten, die ich mir jetzt kaufe, kann ich das ausschließen“, erzählt sie. Dazu kommt die mangelnde Umweltverträglichkeit der industriell gefertigten Kosmetika. Auch wenn die Werbetexte vieler Lotionen und Cremes von Natürlichkeit sprechen, können die Inhaltsstoffe von der Natur nur schwer abgebaut werden. Außerdem enthalten herkömmliche Kosmetika viele Konservierungsstoffe. „Es ist ja erstaunlich, wie lange diese Produkte halten, das kann doch nur mit viel Chemie funktionieren“, ist sich Passian sicher. Ganz individuell. Ob Handcremen, Badezusätze, Massageöle, Haarpflege oder Deos – es gibt für jeden Haut- bzw. Haartyp eige-

ne Rezepte, die man mit unterschiedlichen Duftnoten versehen kann. Als Basis fungieren Pflanzenöle (etwa Jojoba oder Avocado), Emulgatoren (z.B. Lecithine oder Honig) und Konsistenzgeber (wie Shea- oder Kakaobutter). Dazu werden individuelle Zusatzstoffe gemischt, beispielsweise Aloe Vera oder andere Pflanzenextrakte. Schlussendlich ist bei der Zugabe von natürlichen Duftstoffen die Auswahl nahezu unbegrenzt. Als Grundausrüstung zur Herstellung reichen Rührschüsseln aus Email oder Glas, Rühr­ stäbe, Spateln, eine grammgenaue Waage und gut verschließbare Dosen oder Fläschchen. Rührkurse. „Eigentlich ist das Mischen wirklich ganz einfach“, weiß Isabella Pas­ sian aus Erfahrung. Die Zutaten sind im Internet leicht erhältlich und auch preislich erschwinglich. Trotzdem sind Rührkurse für Anfänger/innen empfehlenswert.

Zutaten (für 4 Personen): 250 g Topfen (10 % F.i.T.), 4 EL Honig, 3 EL Schlagobers, 1 Prise Feinsalz, 1 Pkg. echter Vanillezucker, Saft 1/2 Limette. 300 g Himbeeren (event. TK), 100 g Feinkristallzucker. Für das Dekor: Limettenzesten, Himbeeren. Zubereitung: Topfen, Honig, Schlagobers, Feinsalz und Limettensaft verrühren. Himbeeren mit Zucker pürieren und bei Bedarf durch ein Sieb pasieren. Die Topfencreme abwechselnd mit Himbeersauce in Gläsern anrichten und mit Limettenzesten und Himbeeren dekorieren.

Ein schnelles Dessert aus dem neuen Backbuch. Löwenzahn-VErlag XX Fruchtige Backideen, Die besten Kuchen, Torten, Strudel und Desserts. Franz Schmeißl, Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-7066-2526-5. XX Zehn Exemplare werden als Angebot der Woche verlost. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 23.

Neues auf www.kirchenzeitung.at Folgende aktuelle Schwerpunkte wurden übersichtlich zusammengefasst: - Papst Franziskus, - Antikirchen-Volksbegehren, - Bedenkzeit 1938. Rezepte, Kinderrezepte und Kinderbücher sind ab sofort einzeln aufrufbar. Damit sind sie leichter zu finden, können e­ xtra ausgedruckt und Bekannten empfohlen oder geschickt werden.

Die Berater/innen von „bewusst leben“ werden auf einer eigenen Seite vorgestellt. Sie sind für Rückfragen per E-Mail unter beratung@kirchenzeitung.at erreichbar. Die Leserbriefe sind nach Print-Ausgabe sortiert und ab 2013 archiviert. Auf www.facebook.com/kirchenzeitung können einzelne Beiträge kommentiert oder Freund/innen weiterempfohlen werden.


DA MACH ICH MIT Spielen im Freien. Nach dem langen Winter brauchst du vielleicht wieder ein paar Ideen. Wie wäre es damit?  Reaktionsball. Die Mitspieler/innen stehen nebeneinander und haben die Hände am Rücken. Ihnen gegenüber steht der Spielleiter und wirft einem beliebigen Kind einen Ball zu. Kann man den Ball fangen, bleibt man in der Reihe stehen, fängt man nicht, tauscht man mit dem Spielleiter die Rolle.  Figurenwerfen. Ein Kind gibt den anderen hintereinander einen Schubs. Der/Die Geschubste bleibt in einer möglichst komischen Figur stehen. Wer am Ende am lustigsten dasteht, darf als Nächste/r die anderen schubsen.

KK

Auf zur Flaggenparade! Fahnen oder Flaggen sind auf den ersten Blick ein rechteckiges Stück Stoff, meist bunt, mit Streifen, Sternen, Tieren oder sonstigen Symbolen. Doch sie kennzeichnen auch immer eine bestimmte Gruppe oder Gemeinschaft und haben für diese eine ganz besondere Bedeutung. Erste Vorgänger der Fahnen kannte man schon im alten Ägypten und im Römischen Reich. Besonders in kriegerischen Auseinandersetzungen hatten Fahnen bald eine wichtige Bedeutung. Die Reitertruppen führten sie mit in die Schlacht und so konnten sich die Soldaten besser orientieren. Auch in der Seefahrt gab es schon früh Flaggen. Es war von weither ersichtlich, aus welchem Land oder für welchen Herrscher ein Schiff fuhr. Piratenschiffe, die auf der Suche nach Opfern waren, liefen dabei oft unter falscher Flagge. Erst wenn das Beuteschiff nahe genug war und nicht mehr entkommen konnte, hissten sie die Piratenflagge.

LACH MIT PIEPMATZ  „Könntest du mir Geld borgen?“ – „Mit Vergnügen, aber nur zwanzig Euro!“ – „Und wieviel kannst du mir ohne Vergnügen borgen?“

Flaggensignale. Außerdem werden in der internationalen Schifffahrt sogenannte Signalflaggen verwendet. Jede Flagge ist einem Buchstaben zugeordnet, hat aber selbst auch eine bestimmte Bedeutung.

 Zwei Freunde sitzen beim Angeln. Nacheinander ziehen sie ein Sieb, einen Kochtopf, einen alten Teekessel und einen Schuh aus dem Wasser. Meint der eine: „Lass uns lieber abhauen, mir scheint, da unten wohnt wer!“

Diese Flagge steht für „G“ und bedeutet gleichzeitig: „Ich brauche einen Lotsen.“

KIKI-KONTAKT

Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

Nationalflaggen. Wahrscheinlich sind die meisten Fahnen, die du kennst, Staatsflaggen. Insgesamt gibt es davon etwa 200. Sie wehen nicht nur am Staatsfeiertag, sondern auch bei Besuchen von ausländischen Poli-

BALDUIN BAUM

 Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 18. April 2013

Das Flaggenmeer vor einem Konferenzzentrum. MARCEL SCHAUER - FOTOLIA.COM

tikern, bei Staats-Konferenzen, vor Botschaften oder Konsulaten und bei internationalen sportlichen Wettkämpfen. Nationalflaggen stehen für die Länder. Wer sie beschädigt, beschmutzt oder sich darüber lächerlich macht, kann bestraft werden. Farben und Symbole. Viele Flaggen haben drei Farben, man nennt sie daher „Trikoloren“. Als Symbole siehst du auf ihnen oft Streifen, Kreuze und verschiedene Himmelskörper (Mondsichel, Vollmond, Sonne oder Sterne). Auf manchen Fahnen findest du Tiere, Pflanzen, Schwerter oder die geografische Abbildung des Staates. Verwenden mehrere Staaten die gleichen Farben, kann das auf eine gemeinsame Vergangenheit hindeuten. So waren etwa Kolumbien, Ecuador, Panama und Venezuela früher Teil Großkolumbiens, ihre gemeinsamen Flaggenfarben sind Rot, Gelb und Blau. Kirchliche Prozessionsfahne. Nun denk an die Fronleichnamsprozession oder an die Erstkommunion – bei jeder Prozession wird ganz vorne eine Fahne getragen. Entstanden ist sie aus dem Kreuz, über das an der Querstange ein Ziertuch gelegt wurde. Die Prozessionsfahnen sind meist alt, oft reichhaltig und kunstvoll bestickt und aus edlen Stoffen.


18. April 2013

Über 1200 Firmlinge erlebten bei SpiriNights unvergessliche Abende Sie waren für die Firmlinge sicherlich eines der Highlights ihrer Vorbereitungsphase: Die SpiriNights in den Stiften Reichersberg und Schlägl. Über 1200 Firmlinge erlebten am Wochenende spannende und spirituelle Abende. Allein zur Innviertler SpiriNight am Freitagabend kamen über 800 Firmlinge samt Begleitpersonen ins Stift Reichersberg, um sich einen Abend lang auf die Suche nach den Spuren Gottes in ihrem Leben zu machen. „Einfach cool!“, bekam man oft zu hören, wenn sich die Jugendlichen über den Abend unterhielten. Vor allem die abwechslungsreichen Workshops und die musikalische Begleitung beim Gottesdienst durch die Band „Crosswords“ vom Schärdinger Gymnasium hatten es den Firmlingen angetan. Das konnten auch die beiden zwölfjährigen Hannah und Teresa nur bestätigen. Das Zwischenmenschliche stand für Jakob (14) im Vordergrund: „Man hat hier sehr nette und lustige Mädchen kennengelernt,“ lautete sein schelmisches Fazit. „Gott gibt Halt“. Den Glauben als haltgebend erfahrbar zu machen, stand auch im Mittelpunkt des Abends im Stift Schlägl. Bei der Gruppeneinteilung wurden Seilschaften gebildet, gemeinsam legten die Firmlinge den

Abend anschließend an einem Strang ziehend zurück. So ging es zu den Workshops, in denen sie ihr Leben und den Glauben zum Ausdruck bringen konnten. Das WorkshopAngebot dabei war breit gefächert: Vom Spiricaching mit einem GPS-Gerät über Trommelkurse bis hin zu einem Crashkurs im Bibelgriechisch wurde den 12- bis 14-Jährigen in zwei Workshop-Phasen Unterschiedlichstes geboten. In der Pause gab es im Stiftshof ein tolles Rahmenprogramm. Eine spektakuläre Feuershow sorgte neben dem Konzert von JackTheBusch für Begeisterung bei den Jugendlichen. Gänsehaut beim Gottesdienst. Besonderen Eindruck bei allen Beteiligten hinterließ der Abschlussgottesdienst. Die Band „Soundkistn!“ war für die musikalische Gestaltung zuständig und traf damit genau den Geschmack der Firmlinge. Bei den rockigen Liedern wippten die Jugendlichen im Takt mit und einige ließen sich von der Stimmung auch zum spontanen Mitsingen hinreißen. Höhepunkt war eine beeindruckende Abseilaktion eines jungen Kletterers von der Kirchendecke. Ein riskantes Manöver, das viel Vertrauen und Respekt in seine Kollegen benötigt, wie er, sicher am Boden angekommen, erklärte. Eine Feststellung, die Abt Martin auch auf den Glauben ummünzte: Denn

Die Firmlinge verbrachten eine aufregende Nacht und nahmen viele Eindrücke für ihren weiteren Weg zur Firmung mit. KJs (3)

Akrobatisch seilte sich ein Kletterer während des Gottesdienstes von der Kirchendecke herab.

Gott gibt Halt. Die Firmlinge können sich auf ihn verlassen und ihr Vertrauen in ihn setzen. In Gesprächen mit den Jugendlichen betonte er, dass es wichtig ist, dieses Vertrauen immer wieder zu üben und sich auf das Wagnis Glauben einzulassen. Gestärkt zur Firmung. Als Abschiedsgeschenk erhielten alle Jugendlichen nach dem Gottesdienst einen Karabiner als Zeichen für diesen Halt und das Vertrauen. Durch die Erlebnisse und den abschließenden Gottesdienst gestärkt, machten sich die rund 400 Jugendlichen bereits nach elf Uhr abends vom Stift Schlägl auf den Heimweg. Über einen rundum gelungen Abend freute sich auch das Organisationsteam: „Es war einer der Höhepunkte der Firmvorbereitung“, zog die Mannschaft um Nicki Leitenmüller, Steffi Poxrucker, Reini Fischer und H. Jakob Eckers­ torfer ein zufriedenes Resümee. Christoph Steiner


22 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN SCHARINGER REISEN LOURDES & NEVERS 10. – 15. 6. 2013 (6 Tage) mit Hrn. Schausberger ab € 559,– ROM MIT PAPSTAUDIENZ 26. – 30. 8. 2013 (5 Tage) mit Hrn. Schausberger ab € 399,– ISRAEL – Flugreise 15. – 22. 2. 2014 (8 Tage) mit Hrn. Schausberger ab € 1.389,– ÜBERRASCHUNGSREISE 20. – 21. 5. 2013 (2 Tage) ab € 139,– NOVIGRAD (2. PERSON GRATIS) 23. – 26. 5. 2013 (4 Tage) ab € 388,– MÖRBISCH & ST. MARGARETHEN 1. – 3. 8. 2013 (3 Tage) ab € 219,– REISEBÜRO SCHARINGER Tel. 07748/71 19 www.scharinger.at PARTNERSCHAFT Ich, ein humorvoller 47-jähriger Mann, 170 cm, 75 kg, NR, NT, suche eine Frau, mit der ich die Höhen und Tiefen einer Partnerschaft gemeinsam meistern kann. Meine Hobbys sind: Skifahren, Tanzen und Spaziergänge in der Natur. Bin treu, ehrlich, ein offener und geselliger Typ mit braunen Augen und braunen Haaren. Wenn Du schon Kinder hast, freut mich das sehr. Freue mich über jede Antwort von Dir. Bitte Zuschriften unter Chiffre „Nr. 16/2013“, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. STELLENAUSSCHREIBUNGEN Das Schulamt der Diözese Linz sucht zum ehestmöglichen Dienstbeginn eine/einen Sekretär/in im Beschäftigungsausmaß von 18,75 Wstd. (50 %). Aufgaben: Allgemeine Bürotätigkeit wie Schriftverkehr und Postbearbeitung, Telefondienst, Unterstützung bei kaufmännischen Aufgaben. Anforderungen: Kaufmännische Ausbildung (Lehrabschluss, Handelsschule etc.), selbstständige Arbeitsweise, Bereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit, gute EDV-Kenntnisse (MS Office), kommunikative Kompetenz, Zuverlässigkeit. Christlich-spirituelle Grundeinstellung, verbunden mit kirchlicher Beheimatung, Identifikation mit den Zielsetzungen des kath. Religionsunterrichts. Mindestentgelt / G3 Stufe 1 für 100 %: € 1.461,– Schriftliche Bewerbungen bis 30. April 2013 an Schulamt Linz, z.H. Mag. Willibald Burgstaller, PF 251, Herrenstraße 19, 4021 Linz, willibald.burgstaller@dioezese-linz.at

So werden

kostbare Momente unvergänglich

Das Schulamt der Diözese Linz sucht zum ehestmöglichen Dienstbeginn eine/einen Jurist/in für Personalplanung und Rechtsfragen im Beschäftigungsausmaß von 28 Wstd. (ca. 75 %). Aufgaben: Rechtsangelegenheiten des Schulamtes: Expertise für Schulrecht, RelUG, PrivSchG., Dienstrecht für Lehrer/innen, Kirchenrecht, Hochschulgesetz. Beratung des/der Schulamtsleiters/in, Teilnahme an gesamtösterreichischen Tagungen der JuristInnenkommission der Schulämter, Personalplanung für RL in Kooperation mit Fachinspektor/innen. Anforderungen: Abschluss eines Studiums der Rechtswissenschaften, selbstständige Arbeitsweise und Eigeninitiative, Planungskompetenz, Bereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit, kommunikative Kompetenz, Zuverlässigkeit, gute EDV-Kenntnisse (MS Office). Christlich-spirituelle Grundeinstellung, verbunden mit kirchlicher Beheimatung, Identifikation mit den Zielsetzungen des kath. Religionsunterrichts. Mindestentgelt / G7 Stufe 1 für 100 %: € 2.540,– Schriftliche Bewerbungen bis 30. April 2013 an Schulamt Linz, z.H. Mag. Willibald Burgstaller, PF 251, Herrenstraße 19, 4021 Linz, willibald.burgstaller@dioezese-linz.at Gruppenleitung und bezahlbarer Wohnraum in München! Der katholische Kindergarten St. Andreas sucht ab 1. September oder früher eine Erzieherin/einen Erzieher in Vollzeit. www.kindergarten-st.andreas.de

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Josef Wallner. Praktikum: Christoph Steiner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 45,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

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KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEIS  Geh-denken. Aus dem Wort SCHUBLADENDENKEN lassen sich viele Worte herausfiltern. SCHULD etwa, SCHULDEN genauso und SCHADEN, aber auch ANDENKEN, DENKEN ... Ein Ende des Schubladendenkens regt der Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf an, „denn das Vergessen des Bösen ist die Erlaubnis seiner Wiederholung“. So wird auch zum Geh-denken nach Ansfelden eingeladen zur Erinnerung an die Todesmärsche der ungarischen Jüdinnen und Juden Ende April 1945: Sonntag, 28. April, 15 Uhr, bei der Kremsbrücke, Nähe Gasthaus Stockinger.  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Slot „Alles Walze“ gibt sich ganz in Rot-Weiß-Rot Heimat bist du großer Gewinne; das neue win2day-Slotgame betont Österreich. „Alles Walze“ heißt die neue Slotmachine auf win2day.at. Die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria haben ihre gemeinsame Spieleplattform damit um ein sehr heimatbezogenes Spiel erweitert, denn es bietet Österreich at its best. Hier schlägt das Herz rot-weiß-rot. Auf bis zu 25 Gewinnlinien wird all das geboten, was unser Land so besonders macht: Vom Wiener Schnitzel bis zum Lindwurm, von der Bregenzer Seebühne bis zum Edelweiß, und natürlich von Kaiserin Sissi bis hin zu Mozart. Einsätze sind von 3 Cent bis 1 Euro pro Linie möglich, der Höchstgewinn beträgt 1.000 Euro pro Linie und damit 25.000 Euro pro Spiel. Und wer jetzt bis 21. April zumindest einmal „Alles Walze“ spielt, kann zusätzlich ein Wochenende im NH Hotel Wien gewinnen.

Lotterien-Tag im Grazer Museum im Palais Mit Wettschein oder Los freier Eintritt am 19. April in die Ausstellung „Ihr Auftritt! Schuhe mit Geschichten“. 

TOTO Ergebnisse 15. Runde 2013

6 AUS 45

1: 1:1

Mi., 10. 04. 13: 10 14 15 16 25 42 Zz: 17 J O K E R: 6 9 0 4 1 8

X21 121 22X X11 2: 1:2

3: 2:0

4: 4:3

ANGABEN OHNE GEWÄHR

LOTTO

So., 14. 04. 13: 3 9 10 11 13 41 Zz: 37 J O K E R: 2 4 1 3 7 0

Die schönsten Glückwunschtaler und Geschenkmedaillen aus Gold und Silber. www.glueckwunschtaler.at


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Ausblick 23

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BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

Vortragsreihe zum Jahr des Glaubens

Über den Heiligen Geist Vöcklabruck. Der Heiligenkreuzer Zisterziensermönch P. Dr. Karl Wallner spricht am Freitag, den 19. April, um 19.30 Uhr im Festsaal der Landesmusikschule Vöcklabruck zum Thema: „Wer ist der Heilige Geist – in meinem Leben?“. Der Vortragende ist Rektor der Phil.Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und versucht in seinen Vorträgen Glaubenslust statt Glaubensfrust zu vermitteln. Die Vortragsreihe „Glaubensabende“ ist die Hauptveranstaltung der Stadtpfarre Vöcklabruck anlässlich des weltweiten „ Jahres des Glaubens“.

Ökumenischer Gottesdienst zur Oö. Landesausstellung

Liturgische Eröffnung Freistadt. Am Sonntag, 28. April feiern Stadtpfarrer Franz Mayrhofer und Pastor Günther Wagner gemeinsam den Gottesdienst um 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche. Er wird musikalisch begleitet vom VHS-Singkreis Freistadt unter der Leitung von Prof. Fritz Hinterdorfer, von Instrumentalisten der Budweiser PhilharmoVHS-Singkreis Freistadt. CHOR nie sowie Solist/innen. Auf der Orgel spielt Bernhard Prammer. Das Programm bezieht sich mit Werken tschechischer und österreichischer Komponisten auf die grenzüberschreitende Landesausstellung „Alte Spuren – Neue Wege“: Missa Pastoralis in D-Dur von Frantisek Xaver Brixi, Locus iste von Anton Bruckner und Gottes Lob von Hermann Pius Vergeiner.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  Paare in Beziehung, Starthilfe für Familienrunden, Do., 2. 5., 19.30 Uhr, Ref.: Birgit Detzlhofer.

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Meditation in der Art des ZEN, Fr., 3. 5., 18 Uhr bis Do., 9. 5., 9 Uhr, Ltg.: Else Macho.

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43  Ankommen und Gemeinschaft finden, Woche für ältere Frauen, Mo., 6. 5., 10 Uhr bis Sa., 11. 5., 10 Uhr.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Pilgern von Herzogenburg nach Melk, Treffpunkt: Bahnhof Steyr, Do., 2. 5., 7 Uhr, Pilgerwanderung bis Sa., 4. 5., 18.30 Uhr, Begl.: Marianne Wimmer, Sr. Annemarie Gamsjäger MC.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Fächer-Tai-Chi im Freien, Kurs, achtmal ab Do., 2. 5., jeweils 10 bis 11.30 Uhr, Ltg.: Su Mei-Fen. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92  Lass die Herzen fliegen, Lesung mit Musik zum bevorstehenden Muttertag, Do., 2. 5., 19.30 Uhr, mit dem Club für Poesie und Schöne Künste. Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Männerwallfahrt, Wanderung zum Hochgründeck, Treffpunkt: Franziskushaus, Sa., 4. 5., 7 Uhr, Ltg.: Johann Hillinger.

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Tage der Achtsamkeit, Lebendigkeit durch Bewegung und Kontemplation, Fr., 3. 5., 16 Uhr bis So., 5. 5., 12 Uhr, Ltg.: Mag. Wolfgang Singer, Martha Kniewasser-Alber. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Ursoaica, Workshop und Konzert mit Tanzgelegenheit, Sa., 4. 5., 14 bis 17 Uhr, Konzert und Tanz, 20 Uhr, mit der Gruppe Ursoaica.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

 Vortragsreihe zur Demokratie. „Demokratie – Mythos oder Realität?“ lautet der Titel der Vortragsreihe im Alten Schlachthof Wels, Dragonerstraße 22. An vier Terminen um jeweils 19 Uhr spricht je ein Referent zum Thema: Jürgen Nordmann (24. April), Walter Ötsch (8. Mai), Bernhard Ungericht (17. Mai) und Peter Huemer (29. Mai).  Info: Tel. 07242/672 84.

ANGEBOT DER WOCHE

Fruchtige Backideen In über 100 Rezepten beschreibt der erfahrene Bäcker- und Konditormeister Franz Schmeißl, wie fruchtige Kuchen zu Hause gelingen. Nach seinem großen österreichischen Backbuch liegt der Fokus nun auf neuen Backideen für heimisches Obst. Das Backbuch mit Klassikern und pfiffigen Neukreationen enthält detaillier-

te und anschauliche Anleitungen sowie zahlreiche Tipps und Tricks vom Konditormeister und Kursleiter. Das Back-ABC im ersten Teil des Buches vermittelt Grundbegriffe zum Backen, jedes der zahlreichen Rezepte des zweiten Teils ist mit einem großformatigen Foto bebildert. Fruchtige Backideen, Franz Schmeißl, Löwenzahn-Verlag, Innsbruck 2013, 215 Seiten, ISBN 978-3-7066-2526-5, € 29,90. Die KirchenZeitung verlost zehn Exemplare des Backbuchs „Fruchtige Backideen“ von Franz Schmeißl.

 Schreiben Sie bis Fr., 26. 4. (KW: „Backbuch“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at  Eine der fruchtigen Ideen finden Sie in dieser Ausgabe der KirchenZeitung auf S. 19.


24 Termine

Privat

namenstag

Adalbert Josef Haudum OPraem, Pfarrer in Neufelden; Feldkurat der Bürgergarde Aigen-Schlägl.

Adalbert (23. April) Meine Eltern ließen mich auf „Josef“ taufen. Mit dem Klostereintritt 1966 in das Stift Schlägl durfte ich dann einen Ordensnamen wählen – damals gab es im Konvent mehr als ein Dutzend „Josefs“ – nicht so sehr um Verwechslungen auszuschließen, sondern um ein Ordens­ideal sichtbar zu machen: Mit dem Klostereintritt gilt es, „ein neuer Mensch zu werden“. In meiner Wunschliste, die ich dem Abt vorschlagen durfte, stand „Adalbert“ ganz zuoberst, weil er mir einfach sympathisch war. Adalbert war zweiter Bischof von Prag, er hatte in Italien die Cluniazensische Reform kennengelernt und wollte sie auch in sein Bistum bringen, was mit erheblichem Widerstand von Klerus und Volk verbunden war; zweimal verließ er deshalb seine Diözese, doch zum einen der Papst, zum anderen einflussreiche Kreise holten ihn wieder zurück. Auf einer Missionstour zu den heidnischen Pommern wurde er am 23. April 997 in Ostpreußen erschlagen. Vor dem großen Millenniumsgedenken seines Todes hat auch der tschechische Staat intensive Forschungen betrieben, um diese bedeutende Gestalt der frühen böhmischen Geschichte historisch fassbarer zu machen, etwa die Ausgrabungen der Stammburg der Slavnikiden in Lidice an der Labe, wo Adalbert um 956 geboren wurde. Zur Jahrtausendfeier seines Todes stiftete ihm der tschechische Staat eine GrabGedenkstelle mitten im Kirchenschiff des Veitsdomes. Er gehört zu den am meisten verehrten Heiligen in Böhmen und Polen. Adalbert Josef haudum OPraem

18. April 2013

freitag, 19. 4. 2013 XX Dimbach. Fastenwochen für Gesunde, Ordination Dr. Altzinger, 19 Uhr, mit Dr. Anna Altzinger. XX Eberstalzell. Ein himmlisches Chaos, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Katharina Grabner-Hayden. XX Eferding. Konzert, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Vocalensemble LALÁ. XX Gschwandt b. G. Kleine Zeiten – aus dem Leben meiner Großmutter, Lesung, Bücherei, 20 Uhr, mit Fritz Dittlbacher. XX Linz. Benefiz-Klavierkonzert, Festsaal der Kreuzschwesternschule, Stockhofstraße 10, 18.30 Uhr, mit Romayne Wheeler. XX Linz. Feldenkrais – Freie Schultern, leichte Arme, elisana, Krankenhaus der Elisabethinen, Eisenhandstraße 4–6, 16.30 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 Uhr. XX Linz, Kapuzinerkirche. Gehörlosen-Firmung, 10 Uhr. XX Linz, Stadtpfarrkirche Urfahr. Linzer Kirchenroas, 15 Uhr. XX Roitham. Weinverkostung, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Dr. Rudolf Angermayr. XX Steyr, Hl. Familie. Entschlacken mit der Kraft der Natur – Frühlingskräuter am Wegrand erkennen und richtig anwenden, 17 Uhr, mit Karoline Postlmayr. XX Vöcklabruck. Wer ist der Hl. Geist – in meinem Leben?, Glaubensabend, Festsaal der Landesmusikschule, 19.30 Uhr, mit Prof. P. Dr. Karl Wallner. XX Wels. Leben eines Grenzgängers, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 Uhr, Ref.: Paul Lend­vai. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr. samstag, 20. 4. 2013 XX Kallham. Kirchenkonzert zum Jubiläum „300 Jahre Pfarrkirche“, 20 Uhr, mit der Trachtenkapelle. XX Linz, St. Severin. Frühlingskonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Kirchenchor, Chorus Vocalis, Linzer Kammerorchester. XX St. Veit i. M. Unsere Kirche in der Zukunft, Gasthaus Atzmüller, 20 Uhr, mit Dr. Christian Pichler. XX Steyr. Literaturfrühstück mit Rudolf Habringer, Dominikanerhaus, 10 Uhr.

XX Ungenach. Kapellenwanderung der KMB, Treffpunkt: Kirchenplatz, Kaufhaus Caramba, 9 Uhr. XX Vöcklabruck. Bibel-Nachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Salzburger Straße 18, 14 Uhr, mit ­einem Schwestern-Team. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr. sonntag, 21. 4. 2013 XX Altmünster. Kostbarkeiten der Violin-Literatur aus Barock, ­Klassik, Romantik und Impressionismus, Benefizkonzert, Festsaal des BRG Schloss Traunsee, 17 Uhr, mit Michael Grube, Ecuador. XX Hagenberg. Gehen gegen den Wind, Literatur im Schloss, Burghof, 16.30 Uhr, mit Richard Wall, ­Alois Reiter. XX Kremsmünster. Missa brevis in G-Dur, KV 140, von W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Christkönig. Große c-MollMesse, KV 427, von W. A. Mozart, Friedenskirche, 17 Uhr, mit dem Jeunesse-Chor, Ensemble Sonare Linz. XX Linz, Mariendom. Orgelmusik, 10 Uhr, mit Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, Heinrich Reknagel.

Volkslieder zum Frühling am So., 21. 4. in Linz-St. Peter. pfarre XX Linz, St. Peter. Nun will der Lenz uns grüßen ..., stimmungsvoller Volkslieder-Nachmittag, Pfarrcafé, 15 Uhr, mit Pfarrer Franz Zeiger. XX Schlägl. Ego sum pastor bonus von H. Dumont, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Timelkam. Alles hat seine Zeit. Philosophie trifft Musik, St.-AnnaKirche Oberthalheim, 19 Uhr, mit dem Vokalensemble LÁLÁ. XX Timelkam. Gebietsjugendmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Traberg. Heiter-literarisches Frühstück mit GÜ!, Pfarrheim St. Josef, 9.30 Uhr, mit Günther Wolkerstorfer, David Neumüller. XX Tragwein. Chor- und Orchesterkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Wels. Im eigenen Schatten, Literaturfrühstück, Bildungshaus Schloss Puchberg, 10 Uhr, mit Veit Heinichen. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr. montag, 22. 4. 2013 XX Nettingsdorf. Kochen und Kultur, Treffpunkt mensch & arbeit, Nettingsdorfer Straße 58, 17 Uhr, Sich gegenseitig Gut(es) tun, Abend für Paare zur Beziehungspflege, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 Uhr, Begl.: Christine Kreindl, Fritz Käferböck-Stelzer. dienstag, 23. 4. 2013 XX Bad Ischl. Gemeinsam die schönsten Seiten entdecken, Literaturkreis, Bibliothek der Pfarre, 19 Uhr. XX Dorf a. d. P. Seiten(ein)­blicke – ein Streifzug durch die Bücherei, Bücherei im Pfarrhof, 19.30 Uhr, Gewachsene Kristalle, Vortrag, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Peter Doblmayr. XX Enns. Franziskanischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus – P. Zyrill Fischer (1892–1945), Vortrag, Saal der Volksbank, 19 Uhr, mit Br. Stefan Kitzmüller. XX Linz. Wirtschaft und Ethik, Ringvorlesung, Johannes Kepler Universität, 18.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Dorothea Greiling, Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger. XX Linz. Das Zweite Vatikanische Konzil und die Frauen, Buchpräsentation, OÖ Kulturquartier, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Franziskus. Espresso-Bibel: In 80 Minuten um die Welt des Knüllers, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Eric Wehrlin. XX Nettingsdorf. Die Bibel ins Leben geholt, Treffpunkt mensch & arbeit, Nettingsdorfer Straße 58, 19 Uhr, mit Fritz Käferböck-Stelzer. XX Perg. Lesung, Kultur-Zeughaus, 19.30 Uhr, mit Herbert Dutzler. XX Ried i. I. Ein Sprung vorwärts: Ein Zeitzeuge des Zweiten Vatikanums zieht Bilanz, Franziskushaus, 19.30 Uhr, Ref.: em. Weihbischof DDr. Helmut Krätzl. XX St. Florian. Bibelrunde, Pfarramtsgang des Stiftes, Zimmer 13 (Florian), 19.15 Uhr, mit Propst Johann Holzinger. XX St. Florian. Eine Zukunft für die Christen im Irak?, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Prof. Dr. Hollerweger.

ausstellungen – pflanzenmärkte – flohmarkt XX Albernberg i. d. R. Flohmarkt für eine neue Orgel, Stockschützenhalle, Zeurz 50, Sa., 20. 4., 7 bis 17 Uhr, So., 21. 4., 7 bis 13 Uhr. XX Attnang. Pfarrflohmarkt, Pfarrheim, Fr., 19. 4., 9 bis 18 Uhr, Sa., 20. 4., 9 bis 14 Uhr. XX Hagenberg. Wand-Spiel Raum-Spiel, Constance Ferdiny-Hoedemakers, Günter Wolfsberger, Zwinger im Schloss, Eröffnung, Fr., 19. 4., 19.30 Uhr, Ausstellung bis 5. 5., jeweils Sa., 19 bis 20 Uhr, So., 14.30 bis 17 Uhr. XX Micheldorf. Pflanzenmarkt und Präsentation „Fahrräder für alle“, Schön für behinderte Menschen,

Schön 60, Fr., 26. 4., 9 bis 18 Uhr. XX Offenhausen. Pflanzenbörse, bei SilberHolz, So., 21. 4., 9 bis 17 Uhr. XX Oftering. Bücherflohmarkt, Gemeindeamt, Di., 23. 4., 12 bis 19 Uhr, Mi., 24. 4., 8 bis 14 Uhr, Do., 25. 4., 8 bis 14 Uhr. XX Steyr, Münichholz. Pfarrflohmarkt zugunsten der Kirchensanierung, alte Kirche, Sa., 20. 4., 8 bis 13 Uhr. XX Wels. Aquarelle von Christian Eckler, Foyer des Bildungshauses Schloss Puchberg, Vernissage, Fr., 26. 4., 19.30 Uhr, Ausstellung bis 26. 5.


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Termine 25

18. April 2013

XX Wels, St. Stephan. Schicksalsschläge, Leid – wo bist du, Gott?, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Helmut Jobst. mittwoch, 24. 4. 2013 XX Linz. Jazz meets Klassik, Palmenhalle der Elisabethinen, 19.30 Uhr, mit Flat Five, Sandra Schwarz, Schüler/innen der Musikschule der Stadt Linz. XX Linz. 313 – das Christentum wird frei. Kaiser Konstantin und das Mailänder Edikt, Vortrag, Priesterseminar, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Christian Gastgeber. XX Linz, Hl. Geist. Wie heute christlich leben?, Vortrag, Pfarre, Vortragsraum, 19 Uhr, Ref.: Dompfarrer Mag. Maximilian Strasser. XX Mauthausen. Im braunen Sumpf, Buchpräsentation und Diskussion, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Hans-Henning Scharsach. XX Pöndorf. Reif für die Schule, Turnsaal, 19.30 Uhr, mit VD Dipl.Päd. Edith Steffan. XX Steyr. Befreiung im Überfluss, Auf dem Weg in die Postwachstums­ ökonomie, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Niko Paech. XX Steyregg. Glück und Ewiges Leben, Sinn-Gespräch, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ltg.: Mag. Andreas Krenn. XX Wels. Demokratie – Mythos oder Realität?, Welche Demokratie haben wir?, Alter Schlachthof, 19 Uhr, Ref.: Dr. Jürgen Nordmann. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr. donnerstag, 25. 4. 2013 XX Buchkirchen. Lesung, Apostelsaal im Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Marlen Schachinger. XX Hofkirchen a. d. T. Oskar Sommerfeld zum 40. Todestag, Vortragssaal, 20 Uhr, mit Erwin Lauber. XX Linz. Oö. Familienbund, Lese- und Geschichtenfestival, Grottenbahn Pöstlingberg, 9 bis 13 Uhr.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Attnang-Puchheim. Maximi­ lianhaus, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07674/665 50. XX Kirchdorf. Pfarrheim, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezeselinz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Reichersberg. Stift, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezeselinz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07752/827 42. XX Steyr. Dominikanerhaus, Sa., 4. 5., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07252/454 00. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 5. 5., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel. 07242/475 37.

XX Linz. Amnesty-International-Informationsstand, Foyer des Diözesanhauses, 10 bis 16 Uhr, hl. Messe, Hauskapelle, 12.05 Uhr, gemeinsam mit der Katholischen Jugend. XX Linz. Informationsveranstaltung für den Hochschul-/Masterlehrgang „Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung“, Fachhochschule Linz, Garnisonstraße 21, 18 Uhr. XX Linz. „Und vergib uns unsere Schuld(en) ..., Finanzkrise, Sozialab-

Dichterlesung mit Dimitré Dinev am Do., 25. 4. im Evangelischen Studentenheim Linz. privat bau und die Alternativen für eine solidarische Gesellschaft, Sozial-Stammtisch, Cardijn-Haus, Kapuzinerstraße 49, 19 Uhr, mit Prof. Dr. Franz Segbers. XX Linz. Dichterlesung, Evangelisches Studentenheim, Julius-Raab-Straße 1–3, 19 Uhr, mit Dimitré Dinev, Musik: The Folks. XX Ottnang. Klimaschutz im Selbstversuch, Musikschule, 19.30 Uhr, mit Edmund Brandner. XX Roßleithen. Entspannung als Kraftquelle, Gemeindeamt, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Alexandra Steiner. XX Rottenbach. Die Energiewende, Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen auf globaler und lokaler Ebene, Gasthaus Mauernböck, 20 Uhr, mit DI Herbert Tretter. XX Schärding. Der Winter tut den Fischen gut, Lesung, Stadtbücherei, 20 Uhr, mit Anna Weidenholzer. freitag, 26. 4. 2013 XX Asten. Katechese, Rosenkranz, Beichtgelegenheit, hl. Messe, Pfarrkirche, ab 18 Uhr, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit P. Dr. Anton Lässer. XX Baumgartenberg. Konzert, Marktstadl, 20 Uhr, mit Bluatschink. XX Lichtenberg. Stimmen für ein Miteinander, Benefizkonzert, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit der Leonfeldner Kantorei. XX Linz. Oö. Familienbund, Lese- und Geschichtenfestival, Grottenbahn Pöstlingberg, 9 bis 16 Uhr. XX Linz, St. Paul. Angehörigenvertretung, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Pfarrsaal, 18.30 Uhr, mit Mag. Strohofer. XX Nußbach. Benefizkonzert zugunsten des Sozialprojekts FAMUNDI, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Chor der Katholischen Hochschulgemeinde Graz. XX Unterweißenbach. Bier und Berufung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Fr. Jeremia, Stift Schlägl. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr.

samstag, 27. 4. 2013 XX Dörnbach. Kirchn schaun und Orgel hern, Parkplatz, 13 Uhr. XX Hagenberg i. M. Orgelkonzert, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, mit Silvano Rodi. XX Haibach o. d. D. Meditative Pilgerwanderung, Kalvarienberg, 6 Uhr. XX Linz. Übungstag Kontempla­tion – Zen, Zentrum der Theologiestudierenden, Dametzstraße 29, 14 bis 18 Uhr, Ltg.: Mag. Karl Trenda. XX Linz. Alles in Google oder auch noch woanders?, Diözesanhaus, 15 Uhr, Begl.: Hans Hauer. XX Linz, St. Magdalena. Tänze von der Renaissance bis zur Moderne, Abendmusik in der Kirche, 19 Uhr, mit dem Resonanz-Quartett. XX Mauthausen. Eine runde Sache, 50er-Konzert, Donausaal, 19.30 Uhr, mit dem Chor der Pfarre. XX Ried i. I. NS-Opfer „am Weg“, Busfahrt durch den Bezirk zu Wohnund Wirkungsstätten von NS-Opfern, Bildungszentrum St. Franzikus, 9 Uhr, Anmeldetel. 07752/827 42, Ref.: Gottfried Gansinger. XX Stroheim. Kräuterwanderung, Volksschule, 14 Uhr, mit Martina Nimmervoll. XX Vöcklamarkt. About Love and Life, Lebenslieder von Wolfram Stelzmüller, Pfarrsaal, 20.15 Uhr. XX Zwettl a. d. R. Loriot-Abend, Pfarrheim, 20 Uhr. sonntag, 28. 4. 2013 XX Altenfelden. Ölbergandacht 2013, Pfarrsaal, 21 Uhr, mit Gernot W. Hess. XX Grieskirchen. Johannes der XXIII., Bücherei, 11 Uhr, mit Hubert Gaisbauer. XX Katsdorf. GeoCoachJam der Katholischen Jugend, Treffpunkt: Pfarrheim, 14 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Motetten und Chorsätze von J. Haydn, G. P. da Palestrina, A. Gassner, P. Planyavsky, 10.30 Uhr, mit der Chorgemeinschaft Gallneukirchen. XX Nettingsdorf. Wider das Vergessen, „Schubladen“ Geh-Denken, Kremsbrücke, Gasthaus Stockinger, 15 Uhr. XX Pucking. Bluatschink, Best of Familienkonzert, Spektrum, 15 Uhr, mit Toni Knittel. XX Reichersberg. „Mari-gehn“, 3. Teil, Treffpunkt: Unimarkt-Parkplatz in Kammer, 13 Uhr. XX

aussaattage 22. 4.: Frucht bis 21, ab 22 Wurzel 23. 4.: Wurzel 24. 4.: Wurzel bis 10, von 11 bis 21 Frucht, ab 22 Wurzel 25. 4.: Wurzel bis 19 26. 4.: Wurzel von 2 bis 3, von 4 bis 12 und ab 19 Blüte 27. 4.: Blüte bis 8 ----------- 28. 4.: ----- Blatt ab 9 Aus: Aussaattage 2013, M. Thun.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I sonntag, 21. April 2013 4. Sonntag der Osterzeit. Heute ist Weltgebetstag für geistliche Berufe – Fürbitten! L1: Apg 13,14.43b–52 L2: Offb 7,9.14b–17 Ev: Joh 10,27–30 Montag, 22. April 2013 L: Apg 11,1–18 Ev: Joh 10,1–10 Dienstag, 23. April 2013 Hl. Adalbert, Bischof von Prag, Glaubensbote bei den Preußen. Hl. Georg, Märtyrer in Kappadozien. L: Ev: L: Ev: L: Ev:

Phil 1,21 – 2,2 oder 2 Kor 6,4–10 Joh 12,24–26 oder Joh 10,11–16 Offb 21,5–7 Joh 15,1–8 Apg 11,19–26 Joh 10,22–30

mittwoch, 24. April 2013 Hl. Fidelis von Sigmaringen, Ordenspriester, Märtyrer. L: Ev: L: Ev:

Offb 3,7b–8.11–12 Joh 10,11–16 Apg 12,24 – 13,5 Joh 12,44–50

donnerstag, 25. April 2013 Hl. Markus, Evangelist. L: Ev:

1 Petr 5,5b–14 Mk 16,15–20

freitag, 26. April 2013 L: Apg 13,26–33 Ev: Joh 14,1–6 samstag, 27. April 2013 Hl. Petrus Kanisius, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Ev: L: Ev:

1 Kor 2,1–10a oder Apg 20,17–18a.28–32.36 Mt 5,13–19 Apg 13,44–52 Joh 14,7–14

sonntag, 28. April 2013 5. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 14,21b–27 L2: Offb 21,1–5a Ev: Joh 13,31–33a.34–35

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps Sonntag, 21. april 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus Balderschwang, mit Pfarrer Richard Kocher. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplant: „Vatikan: Papst Franziskus schafft neues ‚Direktorium‘“; „Wer ist Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga?“; 50 Jahre Enzyklika ‚Pacem in terris‘ (‚Über den Frieden auf Erden‘)“ (Wh 17.15 Uhr, ORF III). ORF 2 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Fluss des Lebens – Verloren am Amazonas (TV-Film) 21.40 Uhr: Darwin (Dokumentarfilm) Mehrfach preisgekrönte, eigenwillige und durchaus interessante Dokumentation, in der Menschen zu Wort kommen, die an einem der ungesündesten Orte der Welt leben. 3sat Montag, 22. April 18.25 Uhr: Regen als Segen (Dokumentation) In dem kleinen Dorf Javele Baleshwar im indischen Bundesstaat Maharashtra arbeiten die Bewohner an einem Projekt, das den Monsunregen besser nutzbar machen will. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Erlebnis Erde: Die Tricks des Überlebens (2/Doku) 22.15 Uhr: Entführt in Damaskus (Spielfilm, CDN/SRA 2012) Mit Alexander Siddig, Joshua Jackson u.a. – Regie: Ruba Nadda – Spannender Thriller, der nicht nur auf Action

21. 4. bis 27. 4. 2013 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

setzt, sondern auch auf kulturelles Verständnis und dabei Schwarz-WeißMalerei weitgehend vermeidet. ZDF

freitag, 26. April

dienstag, 23. April 20.15 Uhr: Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger (Spielfilm, GB/DK 2003) Mit Lars Brygmann, Jakob Cedergren u.a. – Regie: Jannik Johansen – Voller Anteilnahme für ihre Helden bietet die aberwitzige Gaunerkomödie intelligente Unterhaltung. ServusTV 20.15 Uhr: Endlager Meeresgrund (Themenabend) Vor den Küsten Europas tickt eine Zeitbombe: 114.726 Tonnen Atommüll liegen dort – ein Endlager auf dem Meeresgrund. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Universum: Radioaktive Wölfe (Doku) ZDF Traumfabrik Königshaus: Bye Bye Beatrix! (Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) Geplant: „Die Glücksritter Gottes – Zocken für den guten Zweck“ / (23.20 Uhr) „Gott allein genügt: Von der Freiheit hinter Klostermauern“. ORF 2 Mittwoch, 24. April 20.15 Uhr: ARD Bloch: Die Lavendelkönigin (TV-Film) ZDF (20.25) UEFA Champions League/Halbfinale

PHOENIX/ZDF/Marietta Slomka

Do., 25. April, 20.15 Uhr: Afrikas Schätze (1+2/2) (Dokumentation) Der vielfältigste Kontinent unseres Planeten ist gesegnet mit einer faszinierenden Tierwelt, atemberaubend schönen Landschaften, fast unerschöpflichen Rohstoffvorkommen und fruchtbaren Böden. Der Reichtum des Kontinents könnte eine Quelle des Wohlstands sein, und trotzdem müssen 40 Prozent der Menschen südlich der Sahara mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen. So reich und doch so arm! Wer profitiert von Afrikas Schätzen? Phoenix donnerstag, 25. April 19.30 Uhr: Die Balearischen Inseln: Mallorca und Menorca (1/2) (Film) Der Zweiteiler stellt die Balearen – Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera – vor. arte

21.40 Uhr: Das ganze Interview: Franz Küberl (Gespräch). ORF III

20.15 Uhr: ARD Reiff für die Insel – Katharina und der ganz große Fisch (Spielfilm)

22.30 Uhr: WELTjournal: China – Schönheit brutal (Magazin) China-Korrespondent Jörg Winter über die westliche Dekadenz im kommunistischen China. ORF 2

21.15 Uhr: Urzeitliches Amerika (Dokumentation) Eine Zeitreise aus dem heutigen Washington D.C. in das urzeitliche Amerika. N 24

20.15 Uhr: Salami Aleikum (Spielfilm, D 2008) Mit Wolfgang Stumph, Michael Niavarani u.a. – Regie: Ali Samadi Ahadi – Turbulent-vergnügliche Verwechslungskomödie, die unbekümmert zwischen Märchen und Klamotte changiert. ZDFkultur 20.15 Uhr: Du gehst nicht allein (Fernsehfilm, USA 2010) Mit Claire Danes, Julia Ormond u.a. – Regie: Mick Jackson – Darstellerisch überzeugendes, eindrucksvolles Zeitdrama, das die in den 1950er Jahren in den USA noch unbekannte Erkrankung an Autismus thematisiert. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Die Chefin (Krimireihe) BR Lebenslänglich Mord: Kommissar Wilflings Kriminalfälle (Dokutainment-Reihe) samstag, 27. April 20.15 Uhr: Rango (Animationsfilm, USA 2011) Regie: Gore Verbinski – Ein vor irrwitziger Fabulierfreude und schrägcharmanten Figuren nur so strotzender Animationsfilm. SAT.1 20.15 Uhr: ORF 2 Hochzeiten (Spielfilm) ARD Melodien der Berge: Von der Wachau nach Wien ZDF Deutschlands Superhirn (Wissensquiz) 21.55 Uhr: Wie ein Licht in der Nacht (Spielfilm, D 2010) Mit Klaus J. Behrendt, Friedrich von Thun u.a. – Regie: Florian Baxmeyer – Sensibel entwickeltes Drama, das von der herausragenden Leistung Christiane Hörbigers lebt. ORF 2

radiophon

privat

Mag. Christian Wiesinger Pfarrer in Gaubitsch/NÖ.

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. „Was aufgesetzt wird auf den Tisch, das segne uns, Herr Jesus Christ“, so beginnt das Weinviertler Tischgebet, das Botschafter der diesjährigen NÖ-Landesausstellung zum Thema „Brot und Wein“ ist. In den ‚Morgengedanken‘ wird es um diesen Dank für die Gaben der Natur gehen. ÖR

Zwischenruf ... von Prof. Ulrich Körtner (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a.: Bibelkommentar zu „Das Streitgespräch beim Tempelweihfest“ (Joh 10,27-30). So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Zwischen Mystik und Engagement“ – Zum 10. Todestag von Dorothee Sölle. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. Katharina Strasser liest: „Liebesfähig zu werden ist das Ziel des Lebens“ – Zum 10. Todestag von Dorothee Sölle. Mo– Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo-Di/Do-Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1

Tao – Religionen der Welt. „Vier edle Wahrheiten und ein achtfacher Pfad“. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lat. Messe 20.40 Lat. Rosenkranz (KW: 5885, 7250, 9645 kHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 20.20 Abendmagazin (Wh am folgenden Tag 6.20): (So) Aktenzeichen: Giovanni Palatucci; (Mo) WeltkirchenMagazin; (Di) Die Radioakademie (4): Die 12 Schwestern und das Leben; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) PrismaMagazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag (Hinweis: Die Sendungen um 16.00 Uhr und 20.20 Uhr können nur über Satellit empfangen werden.)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarre Söll/Tirol. – „Es geht mir in der Predigt um den eigentlichen Josef Mitterer Guten Hirten (Jahwe und Jesus) und ich versuche anhand meiner eigenen Schafherde ein paar Gedanken abzuleiten, die mir wichtig sind“, sagt Pfarrer Josef Großner. Zum Beispiel: Ich fühle mich als Mitglied der Herde in der Funktion eines „Leithammels“; Hirte-sein schließt das Lamm-sein ein: Führung und Leitung aus echter Bereitschaft zur Hingabe. ÖR


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Hinweise & Werbung 27

18. April 2013

Gemeinschaft im Gebet

Der PallottinerMessbund KIZ/EG

Verfolgung und Rettung von Kindern in der NS-Zeit Eineinhalb Millionen Kinder, meist jünger als 15 Jahre, sind in der Shoah, dem Völkermord der Nationalsozialisten an den jüdischen Mitbürger/innen, ums Leben gekommen. Auf das Schicksal dieser Kinder macht die Ausstellung „Auf den Spuren eines Fotos“ aufmerksam. Fredzia Studen, geboren in Polen, in der NS-Zeit auch von Christen versteckt, erinnert sich: Alle Juden flohen aus Angst vor den Deutschen. Papa hat dann beschlossen, dass wir zu ­einem Polen, den er kannte, gehen werden. Das war ein guter Mann. Er hat uns gut aufgenommen, aber wir konnten nicht bei ihm bleiben, weil die Deutschen uns hätten finden können. Er hat uns nicht weit von seinem Haus versteckt. Das Versteck war klein und eng: man konnte darin nicht stehen.

Die Ausstellung wird bis 26. April in Linz in der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, Salesianumweg 3, gezeigt. Zehn Kinder-Porträts sind zu sehen, versehen mit Angaben zu ihren Biografien: von der unbeschwerten Zeit vor der Verfolgung, vom Alltag in der Verfolgung oder im Versteck. Die von Yad Layeled in Israel erstellte Dokumentation zeigt auch allgemeine Schautafeln zur Judenverfolgung in der NS-Zeit und zur Rettung der Kinder – wie sie versteckt wurden, wer sich für sie einsetzte – und dass auch die Suche nach ihnen, als das Land von der NSDiktatur befreit war, manches Drama verursachte, als es galt, die adoptierende Familie zu verlassen. 20 Prozent der Deportierten von Auschwitz-Birkenau sind Kinder. Viele Kinder werden versteckt. Im Osten auf Dachböden, in Kellern, Wandschränken oder in der Kanalisation. Im Westen wechseln sie die Identität und werden von Untergrundnetzen mithilfe der umgebenden Bevölkerung gerettet. In der besetzten Zone Frankreichs helfen die Quäker. Die Eheleute Abadie gründen ein Netzwerk. Bischöfe der katholischen Kirche protestieren gegen die Verfolgung und geben die Anweisung, die Klöster den jüdischen Kindern zu öffnen. Ernst Gansinger Der Vater von Alik Peretz leitete im Ghetto Kaunas die Entbindungsstation. Alik erinnert sich: 1943, während der Razzia der Kinder im Ghetto, war ich mit meiner Mutter in einem verstärkten Keller, einem tief ausgehöhlten Unterschlupf versteckt. Damit wir nicht entdeckt wurden und um die Ruhe zu bewahren, kam mein Vater regelmäßig, um den Babys Beruhigungsmittel zu spritzen.

Viele haben oft keine Zeit, während der Woche eine heilige Messe zu besuchen. Manche fragen sich auch, wer nach ihrem Tod im Gebet und in der heiligen Messe an sie denkt. Der Pallottiner-Messbund kommt diesem Anliegen entgegen. Täglich wird für alle Mitglieder des Messbundes und ihre Anliegen die heilige Eucharistie gefeiert. Es können Lebende und Verstorbene in den Messbund aufgenommen werden. Die Gebetsgemeinschaft überdauert auch den Tod eines Mitgliedes. Bei vielen Gelegenheiten ist die Aufnahme in den Messbund ein ideales und erfreuliches Geschenk. Bei Interesse schreiben Sie uns: Gesellschaft des Katholischen Apostolates (Pallottiner) Mönchsberg 24, 5020 Salzburg Tel.: +43 (662) 84 65 43-66 verwaltung@pallottiner.at www.pallottiner.org/messbund.php

Entgeltliche Einschaltung


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

18. April 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Zehn Jahre Filmfestival „Crossing Europe“ von 23. bis 28. April

„Aber hier leben, nein danke“ Die zehnte Ausgabe des Linzer Filmfestivals beleuchtet die unterschiedlichen Facetten schwieriger Lebensverhältnisse. MARKUS VORAUER

Der zwölfjährige Simon hält sich und seine Schwester Louise mit riskanten Diebestouren in noblen Wintersportorten über Wasser, um seine Liebesbedürftigkeit zu stillen. Einmal möchte er von Louise umarmt werden, doch er muss sich diese Geste der Zuneigung erkaufen. Gnadenlos treibt die große Schwester den Preis in die Höhe. Ursula Meiers neuer Film „L'enfant d'en haut“ (Winterdieb) zeigt auf beklemmende Weise, wie Geld die Beziehungen zwischen den Menschen vergiftet.

Jüdischer Witz „Moische, was meinst du: Lebt der Mensch von innen heraus oder von außen herein?“ Moische klärt lange und entscheidet schließlich: „Wenn du mich so fragst, kann ich nur antworten: Ja!“ – Mit diesem Witz eröffnet der Bildband „Alle meschugge?“ seine rund 40 Beiträge zum Thema „Jüdischer Witz und Humor“. Von der jiddischen Theatertradition oder Kleinkunst im Dritten Reich ist hier ebenso umfassend die Rede wie vom jüdischen Humor in amerikanischen TV-Serien oder dem Humor in Israel nach 1948. 700 Abbildungen geben Einblick in die gleichnamige Ausstellung, die bis 8. September im Wiener Jüdischen Museum zu sehen ist. C. G. Alle MESCHUGGE? Jüdischer Witz und Humor, Marcus G. Patka und Alfred Stalzer (Hg.), Jüdisches Museum, Wien 2013, € 34,90.

Ich kann wieder lachen! Das Buch will Mut machen: Die acht Mitglieder der Autorengemeinschaft Feichtinger haben auf höchst persönliche Weise schwierige Lebenssituationen in Gedichten und Gedanken niedergeschrieben. Sie schreiben über Burn-out, Depression, Scham oder ungesunden Zeitmangel. Es sind Hilferufe, gleichzeitig schimmert Hoffnung durch, gehört zu werden. Oder die eigene Seele selbst heilen zu können, denn das Wissen um das, was gut tut, ist vorhanden: „Wenn die Kraft schwindet, flüstert das Leben nur ein Wort in mein Ohr: Veränderung.“ C. GRÜLL Autorengemeinschaft Feichtinger: Ich kann wieder lachen!, 2. Auflage, ISBN 978-3-901161-13-1.

Wenn Infrastrukturen zusammenbrechen. „Winterdieb“ ist programmatisch für die Auswahl, die Christine Dollhofer und ihr Team für die zehnte Ausgabe des Festi-

Ohne Job und ohne Hoffnung. Auch zahlreiche Wettbewerbsfilme porträtieren Menschen, die sich von der Krise nicht unterkriegen lassen wollen. In „Eat Sleep Die“ von Gabriela Pichler versucht die aus Montenegro stammende Protagonistin, nachdem sie ihren Job verloren hat, selbst initiativ zu werden. Dass nicht alle Neuanfänge gelingen, zeigt Iveta Grófová in ihrem Debütfilm „Made in Ash“, in dem Dorotka nach ihrem Schulabschluss aus der Slowakei weggeht, um in Deutschland ihr Glück zu finden. Der Weg führt direkt in die Prostitution. Es überrascht nicht, dass die oft trostlosen Zukunftsperspektiven der jungen Generation am deutlichsten in einer griechischen Produktion gespiegelt werden. In „Boy Eating the Bird's Food“ von Ektoras Lygizos muss sich Yorgos ohne Job und ohne jede Hoffnung durchschlagen. Seine einzige Bezugsfigur ist sein Kanarienvogel, mit dem er sich sogar das Futter teilen muss.

„Winterdieb“: Simon bestiehlt Wintertouristen, um sich die Zuneigung seiner Schwester zu erkaufen. MOVIEMENTO

vals getroffen haben. Die insgesamt 162 Filme werden heuer in unterschiedlichen Programmschienen präsentiert. Viele behandeln prekäre Lebensverhältnisse. So widmet sich die Sektion „Randlagen“ dem Zusammenbruch ganzer Infrastrukturen an den Rändern städtischer Konglomerate. Die starke Abwanderung beschleunigt den Verfallsprozess, auf den die Menschen kreativ reagieren. Sarah Gavron führt uns beispielsweise in „Village at the end of the world“ in ein isoliertes Dorf in Grönland, wo die Einwohner versuchen, eine geschlossene Fischfabrik zu reanimieren. Auch in Leopold Grüns und Dirk Uhligs Film „Am Ende der Milchstraße“ lässt sich eine Dorfgemeinschaft im ostdeutschen Niemandsland nicht von den ökonomischen Umwälzungen irritieren.

Die Höhepunkte. Dazu zählen die beiden neuen Filme von Emin Alper und Sergei Loznitsa. Alper zeigt in „Beyond the Hill“, wie Feindbilder in sinnlose Gewaltaktionen münden, während Loznitsa in seinem überragenden Werk „In the Fog“ drei Männer in einer Ausnahmesituation aufeinanderprallen lässt. Am 23. April stehen u.a. folgende Werke auf dem Programm: Anatol Bogendorfer und Florian Sedmak werfen in „Innere Blutungen“ einen Blick auf das Salzkammergut der 1960er/70er-Jahre, und in „The ABC's of Death“ laden 25 Regisseure zu einer teils makabren Reise durch die unterschiedliche Inszenierungen des Sterbens. (Langversion unter www.kirchenzeitung.at/kultur)  www.crossingeurope.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

18. April 2013

Ein neues Festspielhaus zwischen Salzburg, St. Pölten und Wien

Mit einem Schlüssel ins neue Musiktheater Das Linzer Musiktheater wurde am 11. und 12. April mit einem Festakt und der Oper „Spuren der Verirrten“ eröffnet. „Ein Haus, barrierefrei in jeder Hinsicht“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer.

Als Friedrich Mayr das Foyer des Musikthea­ ters am 11. April betritt, ist sein Schlüssel schon auf dem Weg zur Bühne. Vor einein­ halb Jahren hatte der Künstler begonnen, den symbolischen Schlüssel für das Theater aus Stahl zu schneiden. 600 Stunden arbeite­ te er bis zur Fertigstellung. Beim Festakt am 11. April nahmen Intendant Rainer Menni­ cken und Vorstandsdirektor Thomas Königs­ torfer das Symbol auf der Bühne entgegen. Das Linzer Musiktheater war eröffnet.

Die Oper, ein Bilderreigen. Eine Bühne für alle bot bereits die Uraufführung der Oper „Spuren der Verirrten“ am 12. April. Getra­ gen von der rhythmischen Musik des Kom­ ponisten Philip Glass, bei der sich einzel­ ne Elemente mit geringen Veränderungen wiederholten, kamen Hunderte Sänger/in­ nen, Schauspieler/innen, Tänzer/innen und Chormitglieder zum Einsatz. In einem ge­ waltigen Reigen der Farben und Töne ent­ stand das Bild einer Menschheit auf der Suche. Aus der Masse der wandernden Grup­ pen hoben sich vereinzelt Paare hervor, die nach kraftvollem Auftritt wieder verschwan­ den. Der „Zuschauer“ (Lutz Zeidler) misch­ te sich ein, kommentierte und durchwander­ te als verbindendes Element das Geschehen. Die Sängerin Christa Ratzenböck verkörper­ te die Rolle des „Dritten“ mit hypnotisieren­ der Dominanz. Die Szenen wechselten von

n Ausstellung im Stift Reichersberg. Arbeiten der Künst­ lerin Ute Födermayr sind von Donnerstag, 18. April, 19 Uhr bis 5. Mai im Brauhauskeller zu se­ hen. Sie setzt in ihren Bildern Themen wie Liebe, Bewegung, Licht und Leidenschaft mit grafi­ schen Elementen um. n Sing-Workshop im Greisinghof in Tragwein. Der Mu­ siker, Lieder- und Filmema­ cher Michael Stillwater bietet in ­einem Stimmworkshop den Teilnehmenden die Möglich­ keit, durch gemeinsames Singen die Verbindung zu ihrem inne­ ren Gesang wieder herzustellen. Restplätze für „Heilsames Sin­ gen“ sind noch frei.

Christine Grüll

Ein schrankenloses Haus für alle. „Ein Haus, in jeder Hinsicht barrierefrei“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer bei seiner Eröffnungsrede, und Architekt Terry Paw­ son betonte die enge Verbindung zwischen dem Volksgarten und dem Haus, verbildlicht in breiten Stiegen und Aufgängen vom Park. Die Reden der Festgäste (leider kamen ver­ gleichsweise wenige Frauen auf der Bühne zu Wort) spiegelten die Erwartungen an das Haus wider. Kunst auf höchstem Niveau sol­ le ein breites Publikum in den großen, sam­ troten Saal locken. Die gediegene und funkti­ onale Atmosphäre des Hauses lädt jedenfalls dazu ein, hier festliche Abende zu verbringen.

Kulturland

u Info & Anmeldung: Freitag, 19. April, 17 Uhr bis Sonntag, 21. April, 16 Uhr, Kursbeitrag € 220,–, Bildungshaus Greisinghof, Mistlberg 20, Tel. 07263/860 11.

Parzival: Der zehn Meter hohe Riese der Straßentheatergruppe „La Fura dels Baus“ verwandelte am 11. April den Platz vor dem Musiktheater in eine Open-Air-Bühne. Reinhard Winkler

ernsthaft zu skurril, von bedrohlich zu er­ heiternd, doch auch dann mit einem me­ lancholischen Grundton. Der Text von P ­ eter Handke folgt einem eigenen Rhythmus: „Das waren noch Zeiten. Das war die Zeit.“ Ein gesegnetes Haus. „Alles hat seine Zeit“, sagte Bischof Ludwig Schwarz am Er­ öffnungsabend. Gemeinsam mit Superinten­ dent Gerold Lehner segnete er das Haus, as­ sistiert von zwei kleinen Theaterengeln. Sie hielten das Kreuz, das im Musiktheater sei­ nen Platz haben wird. Professor Friedrich­ Mayr – er gestaltete schon 1966 den Ehren­ schlüssel der Johannes Kepler Universität Linz – erhofft das auch für seine aktuelle Ar­ beit. Auf dem knapp 30 Zentimeter großen und 800 Gramm schweren Schlüssel sind die drei griechischen Musen für Musik und The­ ater abgebildet: Euterpe, Terpsichore und Thalia, die Blühende, die Festliche. Ein schö­ ner Blick in die Zukunft.

n Fotoausstellung in Linz. Ab Mittwoch, 24. April, 19 Uhr zeigt Claudia Henzler unter dem Titel „Realities“ Fotografien, die sie auf ihren Reisen in Haiti, im Kosovo, in Srebrenica, Israel und Palästi­ na aufgenommen hat. Die Bild­ dokumente setzen sich sensibel mit den Menschen und deren Le­ bensumständen auseinander und sind bis 19. Juni zu sehen.

Claudia Henzler, Fotokünstlerin und Fotografin. WWW.Claudia Henzler.com

XX OÖ Kulturquartier, Landstraße 31, www.ooe-fotogalerie.at

n Autorenlesung in Linz. Der Schriftsteller Dimitré Di­ nev liest am Donnerstag, 25. Ap­ ril, um 19 Uhr im Evangelischen Studenten­heim, Julius-Raab-Stra­ ße 1–3, aus seinen Werke wie „Ein Licht über dem Kopf“ und „Barmherzigkeit“. „The Folks“ in­ terpretieren Musik vom Balkan.


30 Personen, Ehrung & Dank

18. April 2013

KirchenZeitung Diözese Linz

Ehrung & DAnk

geburtstag

n Steinerkirchner Schwestern. Sr. Notburg Steingruber (im Bild mit der Priorin Han­ na Jurman) hat kürzlich das 70-Jahr-Jubiläum ihrer Profess gefeiert. Sie hat viele Jahre lang das Exerzitienhaus der Benedik­ tinerinnen, Subiaco in Krems­ münster, geleitet.

n Am 24. April 2013 wird KonsR Carlo Neuhuber 60 Jah­ re alt. Er stammt aus Ebensee und absolvierte nach der Matura die Fachschule für Sozialarbeit/ Jugendleiterschule (SKB). Von 1978 bis 1984 war er pädagogi­ scher Leiter der Burg Altpern­ stein. Anschließend wechselte er als Jugendleiter und Pastoral­ assistent ins Dekanat Molln, wo er bis jetzt als Dekanatsassistent und Regionaldiakon (seit 1988) tätig ist. 1988 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. Neu­ huber war maßgeblicher Motor für die Entwicklung des Seelsor­ geteam-Konzeptes, zeichnet sich aus durch Initiativen für Regio­ nalentwicklung (Agenda 21). Er ist verheiratet und hat vier Kin­ der.

Privat

n Innovationspreise des KBW. Bei der Jahrestagung des Katholischen Bildungswerks der Diözese Linz wurden an örtli­ che Bildungswerke Innovations­ preise verliehen. In der Kate­ gorie „Theologisch-spirituelle Bildung“ wurden ausgezeichnet: KBW-Treffpunkt Bildung Helfenberg für „Die lange Nacht – gemeinsam im Glauben un­ terwegs“ (1. Preis); KBW-Treff-

n Kollerschlag. Mit einem Benefizkonzert (Erlös 2.000 Euro) er­ öffnete der Kirchenchor einen Veranstaltungsreigen für die General­ sanierung der Pfarrkirche. Der Chor unter Grete Hierzer sowie das Streichensemble der Geschwister Hofmann boten ein abwechslungs­ reiches Programm. Die Bäuerinnen stellten das Büfett zur Verfügung. punkt Bildung Timelkam für „Evangelisch-Katholisch – vom Gegeneinander zum Mitein­ ander“ (2. Preis) und der KBWTreffpunkt Bildung Traunsee für die Diskussionsreihe „Theophi­ lus“ (3. Preis). In der Kategorie „Sozial- und gesellschaftspoli­ tische Bildungsangebote“ wur­ den geehrt: KBW-Treffpunkt Bildung Timelkam für „Nachhaltig leben – Ideen für ein nachhalti­ ges leistbares Leben“ (1. Preis); KBW-Treffpunkt Bildung Altenfelden für „miteinander – für­ einander“ – Integrationswoche (2. Preis); der KBW-Treffpunkt

Bildung Weibern für „FAIRklei­ den“ – Faire Woche (3. Preis). In der Kategorie „Innovative kreative Bildungsansätze bzw. Bildungsangebote“ wurden aus­ gezeichnet: KBW-Treffpunkt Bildung Waizenkirchen für „Spra­ chentreffpunkt 2011 & 2012 mit Sprachlernpaket 50+ und Sum­ mer-Smalltalk“ (1. Preis); KBWTreffpunkt Bildung Perg: „On­ line-Lexikon Wikipedia – Neue Bildungsaufgabe im KBW Perg“ (2. Preis); KBW-Treffpunkt Bildung Lasberg für Jahresschwer­ punkte „Beziehung leben“, „Kir­ che und Feiern“ (3. Preis).

Im Gedenken

TT Entgeltliche Einschaltung

AK INFORMIERT ÜBER KONSUMENTENFRAGEN

Kosmetik ohne Tierversuche Jedes Jahr leiden Hunderttausende Tiere unter den Tests der Industrie für Kosmetikprodukte. Dabei könnte auf solche Tests ­risikolos verzichtet werden. Die AK hilft jetzt mit einem neuen Einkaufsführer beim Kauf tierversuchsfreier Produkte.

D

erzeit wird in nahezu allen Bereichen, in denen Menschen mit potenziell gesundheitsschäd­lichen chemischen Stoffen in Berührung kommen könnten, die Verträglichkeit an Tieren getestet. Für diese Prüfungen werden in der EU rund 10 Prozent der 12 Millionen Versuchstiere verwendet.

Seit 11. März 2013 besteht ein EUVerkaufsverbot für Kosmetikprodukte, deren Inhaltsstoffe durch Tierversuche getestet werden. Doch wie konsequent ist dieses Verbot? Es gilt nämlich nur für Inhalts­stoffe, die ausschließlich in Kosmetika eingesetzt werden. Die vielen ­Stoffe, die auch anderweitig verwendet werden können, werden also wie bisher an Tieren getestet. Dabei gibt es alternative Methoden, die Tierversuche überflüssig machen. Und es gibt Kosmetika, die mit diesen Methoden geprüft werden. Die Auswahl ist heutzutage bereits sehr groß.

Konsumenten/-innen können durch ihr Kaufverhalten jene Firmen fördern, die verantwortungsbewusst Produkte herstellen und vertreiben. Für die notwendige Informa­tion sorgt die AK mit ihrem Einkaufsführer „Tierversuchsfreie Kosmetik“, der unter www.ak-konsumenten.info zu finden ist.

Arbeiterkammer Oberösterreich Volksgartenstraße 40, 4020 Linz Telefon 050/69 06

n Am 13. April ist 88-jährig Prof. Helmut Michael Berger aus Linz verstorben. Der Akademi­ sche Maler und Restaurator – er war taub – hat unter anderem in einer Reihe bedeutender Kirchen Fresken renoviert, wie zum Bei­ spiel in den Stiftskirchen Gars­ ten und Spital am Pyhrn sowie in der Wallfahrtskirche Christ­ kindl bei Steyr. Eine beeindru­ ckende Auferstehungsdarstellung des Verstorbenen findet sich im Andachtsraum der Lebenswelt Schenkenfelden, einer Einrich­ tung für taubblinde Menschen. Bischof emeritus Maximilian Ai­ chern wird am 18. April 2013 um 15 Uhr das Requiem in der Pfarrkirche St. Leopold am Au­ berg feiern.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

18. April 2013

Wider den Klerikalismus

Papstname

Zum Leserbrief „Gleichmacherei am Grab“, Nr. 13

Als Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt war, hat er den Namen Franziskus angenommen, und wenn ich zur Kenntnis nehmen, was ich gelesen und gehört habe, muss ich annehmen, dass die Kardinäle einen ganzen Mann gesucht haben, damit er ein ganzer Papst sei. Nachdem wir so viel von ihm erwarten, sollten wir auch die Zeit aufbringen, seinen ganzen Namen auszusprechen: Franziskus. Franz wäre aber gerade der halbe Name. (...) Wenn Franziskus aber nur einen Teil dessen zustande bringt, was wir von ihm erwarten, muss er ja ohnehin schon ein hohes Alter erreichen. Der Brief würde zu umfangreich, aber Gründe für den vollen Namen gäbe es noch mehr.

Mit etwas Verwunderung las ich, dass es in einer Pfarre ein Eucharistieverbot bei Begräbnissen gibt. Aus der Beobachtung schon in den 80er Jahren, dass ich mich bei manchen Begräbnissen als Priester wie ein Koch fühlte, dessen Speise niemand schmeckt (auch anwesende regelmäßige Sonntags-Kommuniongeher „schauten zu“), habe ich beim Vorbereitungsgespräch mit den Angehörigen begonnen zu fragen, ob sie eine Messe oder einen (wohlgemerkt gut gestalteten) Wortgottesdienst wünschen, und nach deren Wunsch entschieden. Einmal kam die Gegenfrage: Was ist das Kürzere? Ich: Der Wortgottesdienst. Dieser: Das nehme ich! So einfach lassen sich Dinge zur Zufriedenheit aller ­lösen. Wozu Zwangsbeglückung oder Verbote? Freilich, das Gespräch mit den Betroffenen kann man sich dabei nicht ersparen. Friedrich Purer, Linz

Verrückte Zeit! Dem hochgepriesenen und jeden Tag mittels Medien hinausposaunten Wort: „Wirtschaftswachstum“, meinte man auch die Zeit unterordnen zu dürfen. Seither gibt es (in der Nazizeit gab es sie auch) die sogenannte „Sommerzeit“. Inzwischen ist man daraufgekommen, dass sie nicht das gebracht hat, was man sich wirtschaftlich erhofft hatte. Würde man Einsicht in eine sogenannte Chronik der Ursachen für traurige Menschenschick­ sale bekommen, würde offenkundig, dass dafür oftmals die im wahrsten Sinn des Wortes „verrückte“ Zeit schuld ist. Manche sind ja der irrigen Meinung, dass man dank der „Sommerzeit“ z.B. eine Stunde länger daheim noch anfallende Arbeiten verrichten oder vielleicht den Feierabend etwas länger genießen kann. Meistens kommt es dann automatisch zu einer Verlängerung dieser Vorhaben. Doch 24 Stunden bleiben 24 Stunden! Und am Morgen heißt es trotzdem eine Stunde früher aufstehen. Besonders für jene, die dann einen weiten Weg zur Arbeit zurücklegen müssen, ist dann nicht selten der Tritt aufs Gaspedal die „letzte Hilfe“! Die „Sommerzeit“ ist eine im wahrsten Sinn des Wortes verrückte Zeit! Sie ist eine Ver­ gewaltigung der Natur! Die Zeit ist ein Element, an dem man nicht rütteln soll. Über allem vom Menschen Verrückten liegt kein Segen! Bei einem Volksbegehren zur Abschaffung der verrückten Zeit würde ich sofort mitmachen! Josef Litzlbauer, Neukirchen a. W.

Josef Pieringer, Rutzenmoos

Option für die Armen 1968 bis 1971 war ich als Entwicklungshelfer in Brasilien tätig. Dort faszinierte mich die schlichte Klarheit, wie die armen Leute in kirchlichen Basisgruppen für eine bestimmte Situation Bibelstellen aufgriffen und diese im aktuellen Leben Bestand werden ließen. Sie wollten wissen, was Jesus in personaler Anwesenheit zum (jeweiligen) Problem sagen würde. Im Bewusstsein seiner Zusage: „Wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20), und genau das war unter der Haut spürbar. Sie verstehen sich als „wanderndes Volk Gottes“, ohne die Texte des II. Vatikanischen Konzils zu kennen. Als ich wieder zu Hause war, verstand ich die hiesige Kirche nicht mehr. Ich bin katholisch erzogen (worden), aber meine christliche Gesinnung formte sich in Brasilien. Weil diese Herde Hirten hat, welche sich nicht scheuen, in und mit dem armen Volk zu leben. Bischöfe der „Option für die Armen“ (Puebla 1979) waren auch Dom Helder Pessoa Câmara, Oscar Romero hat dafür sein Le­ ben gegeben, Erwin Kräutler und die vielen Unterzeichner des sogenannten Katakombenpaktes von 1965. Jorge Mario Bergoglio hat sich zwar nicht hervorgetan, war aber mit Einsatz dabei. Und vor diesen wert-vollen Männern hat(te) die offizielle Amtskirche des Vatikans panische Angst! So sehr, dass ihr Eintreten für die Armen mit negativem Geschmack „Befreiungstheologie“ genannt wurde. Leonardo Boff und Ernesto Cardenal sind brutal und mit verpassten Maulkörben aus ihren Ämtern geekelt worden! Eine Freundin meinte am Abend des 13. März verschmitzt, Bischof Reinhold Stecher habe wohl jetzt da oben dem Hl. Geist zugeredet? Ich bin mir dessen sogar recht sicher: denn

Veröffentlichungen bedeuten keine Zu­stimmung durch die Redaktion. Kürzungen durch die Redaktion vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung.at

mit irdischem Maßstab wäre auch dieses Konklave nicht so ausgegangen. (...) Franz NuSSbaumer, Vöcklamarkt

Steuersünder Kennen Sie den schon: „Ein Mann wird beim Kartoffelklauen ertappt und zur Rede gestellt. Er antwortet: Wir holen die Kartoffeln schon immer bei unserem Nachbarn.“ Ein Witz, bei dem meist alle herzlich lachen müssen. Die ähnlich lautende Aussage unserer Finanz­ ministerin: „Unser Bankgeheimnis hat eine sehr lange Tradition“, ist für mich aber leider nicht zum Lachen, sie macht mich traurig und wütend, und das vor allem deswegen, weil sie vorgibt, damit angeblich die vielen kleinen Sparer schützen zu wollen. Frau Finanzministerin, wir brauchen diesen Schutz nicht. (...) Wollen Sie tatsächlich bereits zu Lebzeiten Schutzpatronin der Steuersünder und Geldwäscher werden? (...) Hans Riedler, Linz

Fragwürdiger Reliquienkult Zu: „Reliquien als Osterbotschaft“, Nr. 13, S. 6

Endlich, endlich ein frischer Wind in der Kirche. Endlich fegt eine steife Brise durch den Vatikan. (Hoffentlich lange und steif genug!) Millionen atmen erleichtert auf und freuen sich darüber. Es ist so etwas wie Ostern und Pfingsten zusammen. In unserer KirchenZeitung aber passiert das Gegenteil. Da will man uns „Reliquien als ­Osterbotschaft“ verkaufen. Nichts gegen geistige Vorbilder, auch wenn sie Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Ein großes Lob den Schriftstellern, die so manchen Heiligen lebensnah und greifbar in moderner Sprache in unsere Wohnzimmer gebracht haben. Es ist weit österlicher, das Leben der Heiligen zu imitieren, es ein wenig nachzuahmen, als alte Knochen zu verehren. Ich finde es, anders als die evangelischen Geschwister, durchaus berechtigt, sich an die Heiligen um Fürbitte zu wenden, sofern man sie nicht anbetet. Aber wenn wir uns schon zur Gemeinschaft (aller) Heiligen bekennen, sollten wir uns viel öfter an unsere lebenden Geschwister im Glauben wenden, wenn wir Fürbitte benötigen. Miteinander und füreinander beten, und das nicht nur mit Formeln, sondern mit persönlichen Worten, ist ein wesentlicher Teil des Christseins, das den gemeinsamen Glauben und die Beziehung untereinander wachsen und gedeihen lässt und beiden Tiefe und Festigkeit verleiht. Ich glaube, Jesus hat (hätte) seine Freude daran, wenn wir dies mehr beherzigen und praktizieren (würden). Außerdem wäre dies auch ein Schritt hin zu unseren getrennten christlichen Geschwistern und könnte die Ökumene fördern. Peter Hauger, Ottensheim


unter uns Bücher zählen

Denk mal

Von 800 bis 400 v. Chr. war die Zeit der Hallstattkultur.

Daten und Taten Um Oberösterreich drehen sich in den nächsten Wochen die Denk Mal-Aufgaben. Werfen wir zunächst einen Blick auf Vergangenes. ernst Gansinger

1. Keltische Völkerschaften wandern aus dem Westen ins Land (La-Tène-Kultur). 2. Die Römer besetzen Noricum. 3. Die Habsburger erwerben die Herrschaft Waxenberg. 4. Kaiser Friedrich III. stirbt in Linz, wo er als Rückzug vor den Ungarn residierte. 5. Hans Blietel von der Täuferbewegung wird in Ried verbrannt. 6. Der bayrische Statthalter Graf Herberstorff lässt vor 5000 Bauern in Frankenburg 38 ihrer Vertreter ums Leben würfeln. 7. Erste Zwangsaussiedlung protestantischer Untertanen nach Siebenbürgen. 8. Das Innviertel kommt zu Oberösterreich.

dinger

ben hintereinander lesen, erhalten Sie das Lösungswort. Schicken Sie uns dieses bis 26. April. Wir verlosen Oberösterreichisches. XX Jahreszahlen zur Wahl: 400 v. Chr. (B), 200 v. Chr (A), 40 v. Chr (D) 15 n. Chr. (R), 634 (A), 1291 (U), 1493 (C), 1527 (L), 24. Juni 1545, (K), 1625 (N), 1701 (E), 1734/1735 (E), 1752 bis 1756 (R), 6. 10. 1750 (B), 1779 (R), 1816 (T)

Weiters verlosen wir unter allen, die bei den OÖ-Denk Mal-Aufgaben (bis Nr. 22) mitmachen, einen Gutschein (Wert € 350,–) von Oberösterreich Tourismus für einen Kurzurlaub für zwei Personen am Johannesweg. Oberösterreich Tourismus schickt zudem allen, die das wollen (bei der Einsendung darauf hinweisen!), eine Johannesweg-Wanderkarte. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 14 hat Amalia Recheis aus Buchkirchen, gewonnen. (Es waren die Gedichtzeilen von Eduard Mörikes „Zitronenfalter im April“ zu ordnen.)

josef wallner josef.wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Diesen Sonntag beim Musiktheater: ­drinnen vielstimmig, draußen marathönig.

„Kinder leiden oft an Über-Förderung. Frühkindliche Musikerziehung, Sportunterricht und Fremdsprachenförderung sorgen bereits im Kleinkindalter für einen vollen Terminkalender. Absichtslose Zeit kommt zu kurz.“ Tagung in Salzburg zum Wert der ruhigen Kindheit.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Machen Sie mit. Wenn Sie zu den Ereignissen von 1 bis 8 die richtige(n) Jahreszahl(en) finden und die ihnen zugeordneten Buchsta-

Hörman-

Da mein Sohn die achte Schulstufe besucht, nimmt er am 17. April an der österreichweiten „Erhebung der Bildungsstandards in Englisch“ teil, auf Deutsch: die Englischkenntnisse aller 14-jährigen werden getestet. Aufmerken ließ mich, dass er in diesem Zusammenhang fragte, wieviele Bücher wir zu Hause hätten. Mehr als zehn, mehr als hundert oder über fünfhundert. Ein Teil dieses Englisch-Tests besteht aus einem Fragenbogen über das Elternhaus. Ich kann mir auf die Frage natürlich einen Reim machen, kurios bleibt sie trotzdem. Ich bin ein Büchernarr, aber auf die Idee, meine Bücher zu zählen, wäre ich noch nie gekommen. Mein Zugang ist anders: da gibt es die Bücher, die ich wirklich studiert habe. Von denen profitieren aber meine Kinder nicht, weil sie sie wegen meiner ungelenken Unterstreichungen „grauslich“ finden und sicher nie in die Hand nehmen werden. Dann habe ich eine schöne Sammlung von Palästina-Reiseberichten – leider 19. Jahrhundert, was die Kinder auch nicht wirklich cool finden. Aber meine Freude an Büchern spüren sie schon und vor allem meine Überzeugung, dass Bücher eher zum Lesen als zum Zählen gemacht sind. Sollte unseren Bildungsexperten aber geholfen sein, könnte ich meine Bücher auch einmal wiegen.


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