KiZ-ePaper 23/2012

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Nr. 23 I 7. Juni 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

6 Reportage. Das war die „Lange Nacht der Kirchen“. 9 Pfarren. Pöferlbeten in Frankenburg. 10 Österreich. Mehr Demokratie für Österreich. 14 Zu Gast. Seit 40 Jahren bei der Fokolarbewegung. 15 Konzils-Serie. Gottes Wort im Menschenwort. 18 Beratung. Das fünfte Rad am Wagen. 21 Jugend. Maturantinnen für Integration. 29 Kultur. Kreuzschwestern im Hintergrund. 22 Impressum. Ein Mädchen in Mauretanien beim Wasserholen für die Familie.

Reuters

Eine Revolution gegen den Hunger auf der Welt Caritas lud zu internationalem Hungerkongress

In der Sahelzone hat die aktuelle Hungerkatastrophe dramatische Ausmaße erreicht. Das berichtete Ambroise Tine von der Caritas im Senegal beim internationalen Hungerkongress am Freitag und Samstag der Vorwoche in Wien. Bei diesem Kongress wurde deutlich: Es wäre möglich, den Hunger zu besiegen. Friedensnobelpreisträger Mohan Munasinghe sprach von einer „Revolution von unten“ gegen den Hunger, wenn Politik und Wirtschaft nicht handeln. Seite 3


2 Meinung Kommentar

7. Juni 2012

Fronleichnam – Fortsetzung des Kreuzweges

Beispiel Konzil: der Dialog geht

hans baumgartner

Das Fronleichnamsfest bringt Kirche ins Gespräch. Mit der Prozession durch die Straßen verlässt sie ihre Innenräume und setzt sich der Öffentlichkeit aus. Sie tat das zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Motiven. Den Akzent, dass die katholische Kirche ihre eigene Deutung der Eucharistie gegen die Evangelischen demonstrieren wollte, hat das Fest Gott sei Dank schon lange nicht mehr. Auch die Absicht, die eigene Größe und Bedeutung in der Gesellschaft in einer Art Triumphzug zur Geltung zu bringen, hat heute niemand mehr. Eigentlich war das zu allen Zeiten eine falsche Interpretation des „Leibes Christi“, der da gezeigt wird. Viel eher ist Fronleichnam die Fortsetzung des Kreuzweges Christi. Der sein Leben hingegeben hat, er ist tatsächlich zur „Speise“ geworden. „Brot, das

die Hoffnung nährt“, wie es ein neueres Kirchenlied zum Ausdruck bringt. Heute geht die Kirche durch selbst verschuldete Krisen. Missbrauchsskandale und „VatiLeaks“ sind nur zwei Beispiele. Fronleichnam mag in dieser Zeit bedeuten: Der Weg, den Jesus gegangen ist, ist dennoch der Weg, der zum Guten führt. Wenn der Kreuzweg Jesu zum Glaubensweg der Menschen wird, kann er zum Heilsweg werden.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: HR Dr. Johann Hisch

Pilgern für eine bessere Welt Am 5. Juni wird der 40. Weltumwelttag begangen. Johann Hisch ist seit zehn Jahren als Pilger (Pilgrim) unter dem Leitwort „Nachhaltigkeit und Religionen“ unterwegs. Hans Baumgartner

Sie nennen sich „Pilgrim“ (Pilger). Der Name ist für den Geschäftsführer des Vereins, Johann Hisch, Programm. „Wir sind nur Gast auf dieser Erde, Pilger. Dementsprechend respektvoll sollen wir mit Rupprecht/Hisch

In dieser Nummer behandelt die Konzilsserie von Bernhard Körner die Konstitution über die göttliche Offenbarung. Es geht dabei um das Kernstück des christlichen Glaubens, um seine Quellen. Vier Jahre haben die Konzilsväter um dieses Dokument gerungen. Die Päpste haben mehrfach eingegriffen. Bei der Ausarbeitung ergaben sich so schwerwiegende Probleme und Differenzen, dass sogar das Konzil daran zu scheitern drohte. Es ging dabei u. a. darum, alte Lehrmeinungen, wie dass die Bibel und die Tradition quasi vom Heiligen Geist direkt diktiert wurden, mit den Erkenntnissen der modernen Bibelwissenschaften, dass bei der Lektüre der „Quellen“ auch deren historische, soziologische oder literarische Folie mitzulesen sei, zusammenzubringen. Zugespitzt könnte man sagen: Es ging darum, inwieweit Gottes Wort Gotteswort bleibt, wenn darin zu viel Menschliches vorkommt. Und es ging auch darum, die Balance zwischen der Lehrtradition und der Hl. Schrift als Quellen der Offenbarung neu zu definieren. In der Auseinandersetzung mit dem Protestantismus, der nur die Hl. Schrift als Quelle gelten ließ, war es zu einer Überbetonung der Tradition und des Lehramtes gekommen. Eine Folge war auch, dass in der katholischen Kirche das Lesen der Bibel der Laienchrist/innen erst mit der Bibelbewegung des 20. Jahrhunderts eine breitere Basis fand. Zu Beginn des Konzils schien es keine Brücke zwischen den „Lagern“ der Bewahrer und der Modernisierer zu geben. Am Schluss wurde das Dokument mit nur sechs Gegenstimmen angenommen. Deshalb: auch im Sinne einer neuen Dialogfähigkeit lohnte es sich, das Konzil neu zu lesen.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Wir versuchen, soziale, wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit mit Spiritualität zu verbinden – und das auch in praktischen Projekten zu zeigen. Auch für die Schule gilt: Tun ist besser als reden.“ HR Dr. Johann Hisch

den anderen Menschen und mit der Schöpfung umgehen.“ Ziel des Vereins ist es, in den Schulen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Verbindung mit Spiritualität zu fördern. Begonnen hat die Initiative 2002 mit dem Pilotprojekt „Nachhaltigkeit und Religionen“. „Das Unterrichts- und das Lebensministerium traten an uns heran, ob wir mit Religionslehrer/innen nicht etwas in diesem Bereich machen könnten“, erinnert sich Hisch. Er war damals Direktor des Religionspädagogischen Institutes in Wien und Leiter der RPI-Bundeskonferenz. „Wir haben daher von Anfang an interkonfessionell und interreligiös gearbeitet.“ 2007 ist der gelernte Theologe, langjährige Religionslehrer und RPI-Direktor in Pension gegangen. Pilgrim aber bleibt weiter seine Herzenssache. „Wenn ich etwas mache, dann voll“, sagt er. „Ich bin kein Mietling, sondern ein Hirte.“ Erfolg. 2003 wurde aus dem Pilotprojekt das Modell „Pilgrimschulen“. Die zertifizierten Schulen verpflichten sich, mindestens einmal pro Jahr ein Nachhaltigkeitsprojekt umzusetzen. 2007 übernahm der Verein „Pilgrim“ die Förderung und Begleitung des Programms. Seit Beginn haben mehr als 33.000 Schüler/ -innen und 5500 Lehrer/innen Projekte gestaltet. 129 Schulen sind zertifiziert worden. Auch in den Niederlanden und Deutschland ist die Idee bereits angekommen.


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Thema 3

7. Juni 2012

Eine Mutter und ihr Kind in Mauretanien. Die westliche Sahelzone ist zurzeit von einer verheerenden Dürre betroffen. Reuters

Koalition von Staat und Kirche soll gegen Armut und Hungerkrisen hefen

Eine Zukunft ohne Hunger ist möglich Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre ist Westafrika von einer Dürrekatastrophe betroffen. In Hauptanbaugebieten für Getreide zeichnet sich weltweit für heuer eine schlechte Ernte ab. Die Folgen: Die Preise steigen. Der Hunger nimmt zu. Es müsste nicht sein. Die Caritas hat letzte Woche nach Wien zu einem „Hungerkongress“ geladen. „Hunger ist die Pest unserer Zeit! Verschließen wir nicht die Augen, zeigen wir unsere Solidarität und unser Mitgefühl mit den 925 Millionen Hungernden weltweit.“ So heißt es in einem Appell zum Abschluss des zweitägigen Hungerkongresses, der am 2. Juni mit einer Kundgebung am Wiener Graben zu Ende ging. 700 Teilnehmer/innen hatten zuvor nach Strategien gesucht, mit denen der weltweite Hunger beendet werden könnte. Mit dem Kongress wollte die Caritas Druck auf die Politik ausüben, endlich vom Reden zum Handeln zu kommen. Es gibt genug für alle. Die Sahelzone ist eine der Haupt-Problemzonen. Afrika hätte dennoch genügend Ressourcen, um alle zu ernähren, meinte Ambroise Tine, der General-

sekretär der Caritas Senegal. Dazu brauche es aber eine neue Wirtschaftspolitik und ein Ende der Ausbeutung afrikanischer Ressourcen durch ausländische Konzerne und afrikanische Politiker als Handlanger. Landraub, steigende Lebensmittelpreise und Spekulationen – das sind für die Caritas-Expert/innen die Hauptursachen für die Tatsache, dass rund 925 Millionen Menschen auf der Welt an Hunger oder Unterernährung leiden. Auch bewaffnete Konflikte und – immer mehr – der Klimawandel lösen Hunger aus. Gerechte Verteilung. Der Präsident der Caritas Internationalis, Kardinal Oscar Rudriguez Maradiaga, sieht nicht in einem Nahrungsmittelmangel selbst den Grund für den Hunger, sondern in einer falschen Nahrungsmittel-Verteilung. „Eine Zukunft ohne Hunger ist möglich, wenn unser Hunger ein Hunger nach Teilhabe, Solidarität und Gerechtigkeit ist“, meinte er. Die Bekämpfung des Hungers sei immer auch eine Frage der ungleichen Chancen und ungerechter Strukturen, bediente sich der Kardinal der Begriffe der Befreiungstheologie. Hunger sei Sünde und Dunkelheit.

Europa gegen Hunger. In einer sehr engagierten Stellungnahme versprach die EUKommissarin für Internationale Zusam­ menabeit, Kristalina Georgieva, Europa wolle „mehr denn je eine dauerhafte Lösung für die Bewältigung der Nahrungsmittelknappheit suchen“. Gerade die jüngsten Hungerkatas­trophen in Afrika hätten sie sehr betroffen gemacht, meinte die bulgarische Kommissarin. Schulterschluss Staat-Kirche. Beachtung fand bei der Konferenz der „Schulterschluss“ zwischen Staat und Kirche auf die österreichischen Verpflichtungen für die staatliche Entwicklungshilfe. Kardinal Christoph Schönborn rief auf, das Budget für Entwicklungszusammenabeit nicht weiter zu kürzen. Bundespräsident Heinz Fischer unterstützte das Anliegen. Die Kürzungen seien außerordentlich unerfreulich, betonte Fischer, es biete sich daher eine Koalition zwischen Bundespräsident und Kardinal an, um gemeinsam etwas zu bewegen. „Das wäre nicht die schlechteste Form der Zusammenarbeit von Kirche und Staat“, meinte Fischer. Matthäus Fellinger


4 Oberösterreich

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Katholische Kirche in Oberösterreich feierte am 3. Juni den Tag des Lebens im Dom und auf dem Domplatz

„Leben“ in seiner Vielfalt feiern Das Leben in all seiner Vielfalt und Einzigartigkeit stand am 3. Juni, dem Tag des Lebens, im Zentrum des Geschehens. Mit einem Gottesdienst im Dom und einem Fest auf dem Domplatz feierten die Oberösterreicher/innen das Leben. Jennifer Mostögl

Wie vielfältig das Leben sein kann, zeigte sich schon im Eröffnungs-Gottesdienst. Im Gebärdenchor der Stadtpfarre Urfahr singen hörende und gehörlose Menschen miteinander in Gebärdensprache. Bewohner/innen des Instituts Hartheim ministrieren zusammen mit Ministrant/innen der Dompfarre. Junge und alte Menschen gestalten gemeinsam den Gottesdienst.

Rollstuhl-Tischtennis. Bis auf ein paar Abweichungen gelten die allgemeinen Tischtennis-Regeln.

Ein Fest für das Leben am Domplatz. Nach dem Gottesdienst gingen die Feierlichkeiten auf dem Domplatz weiter. Hans Ruep vom RSC Heindl bewies eindrucksvoll, dass man auch im Rollstuhl gut Tischtennis spielen kann. Seit einem LKW-Unfall 1988 sitzt er im Rollstuhl. Der Sport habe ihm geholfen, den Schicksalsschlag zu überwinden. „Ich habe durch den Sport alle Kontinente bereist,

viele Menschen kennengelernt und bin heuer zum vierten mal bei den Paralympics dabei“, erzählt er. Zahlreiche Spitzenplätze im internationalen und nationalen Wettkampf hätten ihm gezeigt, dass man auch mit einer Beeinträchtigung Erfolg haben kann. Menschen, die gerade eine schwere Zeit durchmachen, möchte er sagen: „Ich weiß nicht, wie es ist, du zu sein. Aber ich möchte dir Mut

machen, dein Leben anzunehmen, wie es ist.“ Schwanenstadt. Auch außerhalb von Linz feierten zahlreiche Menschen den Tag des Lebens. In Schwanenstadt wurden nach dem Gottesdienst 100 Luftballone mit der Botschaft „Du bist ein Gedanke Gottes – ein genialer noch dazu“ in den Himmel geschickt.

3. Auflage des Linzer Klostermarktes am Domplatz

Klösterliche Köstlichkeiten Mehr als 20 Ordensgemeinschaften und Klöster aus Österreich, Ungarn und Deutschland boten vom 1. bis 2. Juni am Linzer Domplatz ihre Produkte feil. Die Angebotspalette war vielfältig und reichte von aromatischem Klosterkäse aus Schlierbach, zuckersüßer Klos-

terschokolade aus Seitenstetten, süffigem Klosterbier aus Schlägl bis hin zu Handarbeiten der Marienschwestern, Spielzeug der Kreuzschwestern und Keramiken der Prämonstratenserinnen aus Ungarn. Über 5000 Besucher/innen ließen sich die Klosterschmankerl schmecken. Stift Engelszell. Die Engelszeller Trappisten sorgten mit ihren Likören und Pralinen nicht nur für das leibliche Wohl. Beim Plaudern kam es zu interessanten Gesprächen mit Besucher/innen. mj

Mini-Tag in St. Florian. Unter dem Motto „Kunterbunt im Weihrauchfass“ trafen sich am 2. Juni 1400 Ministrant/innen und ihre Gruppenenleiter/innen beim Ministrant/innentag der Katholischen Jungschar. Nach der Gottesdienstfeier mit Bischof Ludwig Schwarz stand der Nachmittag ganz im Zeichen der fast 100 Workshops. Ministrantinnen aus Leonding nutzten die Gelegenheit und bastelten ihr eigenes Webbrett. Florian poltschak


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Oberösterreich 5

7. Juni 2012

Kochen im Müllcontainer

Essen recyclen Im zum Herd umgebauten Müllcontainer wurde am 4. Juni vor der Arge Obdachlose vegan gekocht. Mitglieder des Klimabündnis OÖ und Frühling 2012 bereiteten aus Lebensmitteln zweiter Wahl ein Gericht zu, um auf einen klimaschonenden Umgang mit unseren Lebensmitteln und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich hinzuweisen. mj

Kritik, Einmischung, Protest sind Themen einer Weiterbildung von 7. bis 9. Juni

„Stärken, stärken, stärken“ Die Politik unterwirft sich der Wirtschaft, statt Ziele vorzugeben. Die soziale Ungleichheit wächst, ebenso die Unzufriedenheit. Menschen kritisieren, protestieren und wollen Veränderung. Ernst Gansinger

Das Wirtschaftssystem ist so stark, weil die wirtschaftlichen Eliten und die politischen Klassen eng zusammenarbeiten, sagt Jürgen Nordmann vom „Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft“ an der Johannes Kepler Universität Linz. Nordmann gehört zum Team um Univ.Prof. Walter Ötsch, das von 7. bis 9. Juni in der Tabakfabrik in Linz die Sommerakademie 2012 ausrichtet. Sie befasst sich mit „Kritik, Einmischung, Protest“. Mitveranstalterin ist auch die Katholische Sozialakademie Österreichs. Unterwürfige Politik. Denke man grundsätzlich, komme man drauf, dass die Wachstums-Philosophie das Problem ist“, sagt Nordmann. Ötsch meint, die Politik müsste nicht von der Wirtschaft abhängig sein, denn die wichtigsten Regeln werden politisch festgelegt. „Es ist eine bestimmte Art von Politik, die sich der Wirtschaft unterwirft.“ Fiskalpakt in der EU. Als folgenschwere Unterwerfung der Politik nennt Walter Ötsch den Europäischen Fiskalpakt. (Die meisten EU-Staaten haben strenge Obergrenzen für die Staatsschulden inklusive Sanktionen gegen Verletzungen des Reglements vereinbart.) Die Politik verschleiere immer noch, wie sie sich hilflos macht.

Zunehmende politische Wachheit. Bürgerinnen und Bürger würden zunehmend politisch aufmerksam. Davon gehen die Veranstalter der Sommerakademie aus. „Dennoch kann einer institutionellen Opposition, die gerechtere Alternativen zum derzeitigen Wirtschaftssystem vertritt, kaum Chancen auf eine Politikwende eingeräumt werden“, steht im Einladungstext. – Veränderung wünschen sich viele, aber birgt der Bruch mit dem Bestehenden nicht die Gefahr, ins Chaos abzustürzen? – Jürgen Nordmann nennt das ein „Totschlag-Argument“, wenn an kritisch Aktive zuerst die Frage kommt: Wie schaut die Alternative aus, habt ihr einen Masterplan? „Den gibt es natürlich nicht! Das Interessante ist, dass die Zukunft dann offen ist, dass offen ist, wie man leben will, wie man wirtschaften will.“ Die Sommerakademie will die Kritik, den Protest „stärken, stärken, stärken“, wie Walter Ötsch formuliert. XX Sommerakademie 2012, eine Weiterbildung für politisch Interessierte zum Thema: Kritik –Einmischung – Protest, 7. bis 9. Juni, Tabakfabrik Linz, Ludlgasse 19, Teilnahmegebühr: € 30,–.

Jürgen Nordmann und Walter Ötsch, Institut für die Gesamtanalyse der Wirtschaft. KIZ/JM

Haus für Asylwerber/ innen in Reichersberg Am 29. Mai sind in das neue Quartier in Reichersberg, das die Caritas betreut, zwölf Asylwerber/innen eingezogen – drei Familien und zwei Einzelpersonen. – Eine fünfköpfige Familie wird noch erwartet. Am 22. Juni gibt es einen Tag der offenen Tür.

Kongo-Hilfe von Land OÖ und Caritas Die Demokratische Republik Kongo ist das ärmste Land der Welt. In diesem Land setzen Land OÖ und Caritas OÖ einige Vorzeigeprojekte gemeinsam um. Der Koordinator der Hilfsprojekte vor Ort, Dr. Bruno Miteyo Nyenge, Leiter der Caritas der DR Kongo, besuchte im Rahmen seines Österreich-Aufenthalts (Caritas-Hunger-Kongress in Wien) Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Gemeinsam mit Caritas-Direktor Mathias Mühlberger bat er Oberösterreich weiterhin um Hilfe.

Wohnen ist zu teuer Um mehr als sechs Prozent sind seit einem Jahr die Preise bei Bau­grundstücken und Eigen­ tumswohnungen gestiegen. SPÖWohnbausprecher Christian Makor schlägt daher Landesrat Viktor Sigl vor, In­strumente der Baulandmobilisierung und Kostendämpfung in der Raumordnungsnovelle auszubauen, etwa durch gewidmete Vorbehaltsflächen für den sozialen Wohnbau.

Temelin-Anhörung Zur Farce sei die Temelin-Informationsveranstaltung am 30. Mai in Wien geworden, kritisiert Landesrat Rudi Anschober: Keine Verbindlichkeit, keine Substanz, keine Beantwortung kritischer Fragen. Vor allem ist es eine Umweltverträglichkeitsprüfung im Blindflug, weil nicht einmal der Reaktortyp bekannt sei. Österreichs Regierung müsse die oö Forderung nach einer rechtsverbindlichen Anhörung in Oberösterreich unterstützen.


Die Lange Nacht sollte nicht enden Rund 400 Veranstaltungen in 100 Kirchen von Attnang-Puchheim bis Weyregg: Die Lange Nacht der Kirchen am 1. Juni 2012 zog allein in Oberösterreich 70.000 Besucher/innen an.

Der Mariendom in Linz ist nicht nur die größte Kirche Oberösterreichs – und Österreichs – bei der Langen Nacht der Kirchen zieht der Neue Dom auch die meisten Menschen an und wird seinem Anspruch als Mitte der Diözese mehr als gerecht. Doch auch an anderen Orten sind die Kirchen belebt und geben mit außerordentlichen Veranstaltungen ein kräftiges Zeichen von Lebendigkeit. Wie zum Beispiel in Steyr. Neuer Wein in neuen Schläuchen. Die Meditation im Kirchturmzimmer der Stadtpfarrkirche hoch über den Dächern von Steyr erfreute sich größter Nachfrage, aber ebenso fasziniernd war das Hinabsteigen. Der Direktor der Religionslehrer/innen-Ausbildung und Pfarrmoderator von Garsten, Alfred Habichler, lud in den Weinkeller des Hotels Mader am Stadtplatz. Dort plauderte der Gastronom Hans Mader von der Welt des Weins und vergaß dabei nicht, seinen Gästen ein Gläschen einzuschenken.

Der Jugendleiter Florian Baumgartner gestaltete in der barocken Stadtpfarrkirche Schärding ein Taizé-Gebet (linkes Bild). Pfarre Steyr: Dr. Alfred Habichler legte im Weinkeller die Bibel aus (rechtes Bild). kiz/jw

Habichler sprach vom „Neuen Wein in neuen Schläuchen“ und stellte biblische Reformgedanken vor. Im Blick auf die heutige Finanzkrise erinnerte der Theologe an das Biblische Jobeljahr, das alle 50 Jahre einen totalen Schuldenerlass mit sich brachte. In der Kapelle des Bummerhauses, des besterhaltenen spätgotsichen Bürgerhauses Österreichs, spendeten Stefan Grandy und Heidi Staltner-Kix, beide in der Pfarre Garsten tätig, Paare den Segen. Im Dominikanerhaus konnte man bei Ewald Staltner in einem 45-minütigen Blitzkurs Hebräisch lernen oder sich mit dem Text (und Musik) von Andreas Weiss auseinandersetzen: „Mich wundert‘s, dass du nicht glauben kannst.“ „Manchmal muss es dunkel sein, um beser zu sehen“, sagte Ludwig Walch, Dechant des Dekanates Steyr, und ermutigte: „Lassen wir den Tag hinter uns und machen uns auf den Weg durch die Nacht, wo Gott bereits auf uns wartet.“ In Steyr wartete Gott hinter vielen Ecken und in vielen Räumen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

7. Juni 2012

Die Pfarre Grünau im Almtal beleuchtete ihre Kirche in neuen Farben und führte in unbekannte Ecken des Gotteshauses. haijes

Landesausstellungstadt Braunau und Schärding. Vom Osten der Diözese in den äußersten Westen nach Braunau: Die Lange Nacht wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche eröffnet, zu dem im Jahr der Landesausstellung auch zahlreiche Gäste aus Nah und Fern kamen. Der Chor „Da capo non fine“ trug mit den schwungvollen Gospels zu einer lebendigen Atmosphäre bei. Erstmals beteiligte sich heuer die katholische Stadtpfarre Schärding an der Langen Nacht und veranstaltete ein Taizé-Gebet. Für viele der 60 Besucher/innen war dieses Angebot eine neue Erfahrung des meditativen Gebets. Die KirchenZeitung baute einen „Speakers Corner“ auf (Bild unten): Das Publikum war zahlreich, doch nur wenige wagten sich auf die Bühne auf dem Domplatz, um ihre Meinung zu Kirchenthemen kundzutun. Der Wunsch nach mehr Offenheit im Vatikan und in so mancher Kirchenleitung war ebenso darunter wie persönliche Erlebnisse oder auch Lob für die KirchenZeitung. Wallner/Gruell

Ökumenischer Gottesdienst (oben) in Braunau.

Ute Bock war auf Einladung der Schubhaftseelsorge in der Pfarrkirche Linz-St.Matthias zu Gast. Sie gab Einblick in die Arbeit ihres Flüchtlingsvereins und die Situation von Asylwerber/innen in Wien. k_büro

pfarre

Geleitet vom Licht konnte man sich auf dem Barbarafriedhof (Linz) auf einen Weg durch die Nacht begeben. Hunderte Kerzen markierten einen von der Katholischen Jugend gestalteten Pfad. kj OÖ


8 Aus Oberösterreichs Pfarren momente Maler für Bildstöcke und Kapellen Frankenburg. Der Heimatverein Frankenburg zeigt am 17. Juni von 8 bis 12 Uhr im Pfarrsaal eine Ausstellung mit Werken des Künstlers Walter Paulusberger (zu seinem 60. Geburtstag). Der bekannte Marterl-, Kreuzweg- und Kapellenmaler Paulusberger ist Autodidakt. In Frankenburg befinden sich mehrere seiner Gemälde, das bedeutendste in der Hubertuskapelle. Sein Hauptwerk ist das Bild am Hauptaltar der Kapelle am Herndlberg in Lohnsburg. Paulusberger lebt in Kirchheim.

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Feuerzungen in Ebensee

Feuer, Jugend, Kirche n Ebensee. Mit ihrem aktuellen Projekt wünscht die HLA Mode Ebensee der Pfarre viel „Geist“ für die kommenden herausfordernden Jahre in Gemeinde, Kirche und Gesellschaft. Passend zum Pfingstfest gestalteten Schüler/innen der ersten Design­ klasse „Feuerzungen“ aus Stoff mit gelernter Mal- und Farbtechnik als bleibendes Geschenk für die Pfarrgemeinde Ebensee. Im Zentrum der Pfarrkirche am großen Luster angebracht sollen die über vier Meter langen zwölf „Pfingstzungen“ die Menschen auch visuell ermutigen, „begeistert“ und mit Mut, Kirche im 21. Jahrhundert vor Ort zu leben – Gutes bewahren und Neues, Junges, Kreatives ermöglichen. Hörmandinger

Walter Paulusberger arbeitet an einem Kreuzwegbild. privat

Fußball verbindet Linz. Fußball verbindet – unter diesem Motto stand am Samstag, 2. Juni, in Linz ein Freundschaftsspiel zwischen muslimischen und katholischen Seelsorgern und Religionslehrern. Mit 4:1 gewann die muslimische Mannschaft. Wobei die Mannschaften eigentlich durchgemischt waren – es spielten katholische und muslimische Spieler mit- und gegeneinander. Gelebte Integration eben.

Die Teams überreichten sich gegenseitig einen Pokal. Foto: DSG OÖ

Seligsprechung für P. Engelmar Unzeitig

Fußballturnier in Ansfelden

Marianhiller Missionare. Das Seligsprechungsverfahren für den im KZ Dachau umgekommenen Marianhill-Missionar P. Engelmar Unzeitig (1911 – 1945) steht vor dem Abschluss. Das Verfahren wurde in der Diözese Würzburg geführt, wo die Urne beigesetzt ist. Die Akten des Seligsprechungsprozesses werden in den kommenden Tagen der Selig- und Heiligsprechungskongregation im Vatikan übergeben. P. Engelmar war Pfarrer in Glöckelberg im Böhmerwald, einer seit 1938 zur Diözese Linz gehörenden Pfarre. In Dachau meldete sich P. Engelmar freiwillig zur Pflege der Typhuskranken in den Todesbaracken. Selbst mit Fleckfieber angesteckt starb er wenige Wochen vor Befreiung des KZ.

Jugendaustausch

Ein Fußballturnier zugunsten der Pfarrhofgeneralsanierung fand zu Pfingsten in Ansfelden statt. 1000 Zuseher bewunderten dfie Ballkünste der ehemaligen LASKund VÖEST-Legenden, bestens gecoacht von Ferdinand Milanovich bei ihrem 7:3 Sieg gegen eine Ansfeldner Auswahl. Bild: Pfarre

Berg/Krems. Die Jugendgruppe Berg/Krems veranstaltete zu Pfingsten einen Austausch über die Grenzen Oberösterreichs hinweg mit der Jugendgruppe Haag (NÖ). Für die insgesamt 60 Jugendlichen hatte nach einer ausgedehnten Nacht mit viel Musik und gemeinsamem Feiern, das Erlebte auch im Gottesdienst Platz, den Diözesanjugendseelsorger Michael Münzner mit den Jugendlichen feierte. Bild: Privat

Ansfeldens Pfarrmoderator Willi Neuwirth scheiterte beim Siebenmeterschießen knapp.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

7. Juni 2011

Einzigartiger Brauch der Dreifaltigkeitsverehrung in Frankenburg

„Pöferlbeten“ am Dreifaltigkeitssonntag In Frankenburg findet jeweils am Sonntag nach Pfingsten, am Dreifaltigkeitssonntag, eine besondere Prozession statt: um fünf Uhr in der Früh geht eine kleine Gruppe – ein Pöferl – betend rund um Frankenburg. Wann und aus welchem Anlass die Kleinprozession begonnen wurde, ist nicht bekannt, sie reicht aber sicher ins 19. Jahrhundert zurück. Bis etwa 1900 machte sich den ganzen Tag über jede Stunde ein „Pöferl“ auf den Weg, etwa seit 1930 nur mehr eine einzige Gruppe. Derzeit führt Martin Binder die jährliche Prozession an, die um fünf Uhr in der Früh beim Dreifaltigkeitskreuz in der Seilergasse mit fünf Vaterunser, Gegrüßet seist Du Maria und Ehre sei dem Vater eröffnet wird.

Pfarrer Josef Sallaberger weiht im Rahmen einer Maiandacht das Dreifaltigkeitskreuz ein. Anton huemer

Erneuert. Das Dreifaltigkeitskreuz, ein Kleindenkmal in der Form eines Kastenkreuzes, wurde von der Volkstanzgruppe Frankenburg erneuert. Die Volkstanzgruppe hatte 2010 die Patenschaft für das Kreuz übernommen, auch aus Anlass der Herausgabe des Kleindenkmälerbuchs des Heimatvereins. Die Einweihung des neuen Kreuzes erfolgte am 25. Mai 2012 durch Pfarrer Josef Sallaberger.

Fünf Stationen. Das Pöferlbeten führt zu fünf Stationen, wo jeweils die fünf Vaterunser ... gebetet werden, und endet in der Pfarrkirche. Zwischen den Stationen betet man den glorreichen Rosenkranz und anschließend wird in die Ave Maria ein Lob der Dreifaltigkeit eingefügt. Die Prozession dauert rund eine Stunde, heuer nahmen sieben Personen daran teil. josef Wallner

Vor der auf den 10. Juni verschobenen Pfarrgemeinderatswahl in Kopfing

Kopfing: „Der gute Wille ist da“ Am 18. März fanden in ganz Österreich die Pfarrgemeinderatswahlen statt. Anders in Kopfing, wo man den Urnengang auf den kommenden Sonntag, 10. Juni, verschoben hat. Begründet ist der vom Rest Österreichs abweichende Wahltermin durch den im vergangenen Herbst eskalierten Streit in der Pfarre, in dem es vor allem um das Wirken des polnischen Geistlichen Andreas Skoblicki ging. Nach monatelangem Konflikt legte Kopfings Pfarradministrator sein Amt nieder. Zurück blieb eine Gemeinde, durch die ein großer Riss ging zwischen Befürwortern und Kritikern des Andreas Skoblicki. Ein halbes Jahr später sind die Wogen offenbar deutlich geglättet, wie Pfarrprovisor Johann Gmeiner berichtet. Zwar habe sich der alte Konflikt noch nicht vollständig aufge-

löst, aber er spüre auf beiden Seiten großes Bemühen, so Gmeiner, der auch Dechant von Kallham ist: „Der gute Wille ist da“, betont er. An der Kandidatensuche für die Wahl zum Pfarrgemeinderat hätten sich viele beteiligt, so Gmeiner. Zwölf Plätze in dem pfarrlichen Gremium sind zu vergeben, aus insgesamt 19 Personen kann die Pfarrbevölkerung nun wählen. Das sind fünf Kandidat/innen weniger als zuerst angepeilt. Hier sei noch spürbar, dass der Konflikt etwas nachwirke, erklärt Johann Gmeiner. So hätten einige Personen, die ursprünglich für die Kandidatenliste vorgeschlagen wurden, nicht zugesagt. Jene deutlichen Befürworter des ehemaligen Pfarradministrators Skoblicki aus dem „alten“ Pfarrgemeinderat werden fast zur Gänze nicht mehr kandidieren. Paul Stütz

pfarrimpuse Helfenberg. Das Katholische Bildungswerk Helfenberg hat – inspiriert von der Langen Nacht der Kirchen – ein ambitioniertes lokales Programm für Freitag, 8. Juni, vorbereitet. Mit Absicht wurde ein eigener Termin gewählt, denn am 1. Juni sind auch etliche Helfenberger bei der Langen Nacht der Kirchen in Linz unterwegs. Auswahl der Programmhighlights am 8. Juni in Helfenberg: Pfarrkirche Helfenberg: 19.30 bis 20 Uhr Chorkonzert der Chor-i-feen 20.30 bis 21 Uhr Turm- und Glockenführung 21.30 bis 22 Uhr Taizégebet 22.30 Uhr Abschlussgottesdienst Garten der Familie Pertlwieser: 19.30 bis 20 Uhr Bibelgarten „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ 20.30 bis 21 Uhr Feuer-Erde-LuftWasser-Holz: Den fünf Elementen in Körper, Geist und Seele begegnen Waldkapelle „Maria Rast“: 19.30 Uhr bis 20 Uhr KreuzwegeKönigswege-Lebenswege Programmdetails: www.dioezeselinz.at/pfarren/helfenberg

Fest der Begegnung. Den Blick über die Pfarrgrenzen soll für die Pfarren Steinbach, Weyregg und Schörfling ein gemeinsames Fest der Begegnung am Sonntag, 10. Juni, in Steinbach am Attersee ermöglichen. Beginn ist um 9 Uhr mit einer Jugendmesse in der Pfarrkirche Steinbach, ab 10.30 Uhr stehen unter anderem Frühshoppen sowie Grillerei, Spiel und Sport am Programm.

Pfarrkirche Steinbach.

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10 Thema

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Grundsätze braucht das Land Österreich braucht einen Demokratisierungsschub. Da sind sich Jung- und Altpolitiker einig. Über verbindliche Volksabstimmungen und mehr Direktmandate wird derzeit gefeilscht. Der Sozialethiker Leopold Neuhold ist skeptisch. Er fordert von der Politik, dass sie sich wieder mehr an Grundsätzen orientiert und ihre Gestaltungsaufgaben wahrnimmt. Die Politikbarometer stehen auf Sturm. Das Vertrauen ist im Keller. Wie tief geht die Krise?

Neuhold: Tief. Denn es geht nicht mehr bloß um eine Politikverdrossenheit, sondern um eine Demokratieverdrossenheit. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur viele Bürger/innen, sondern auch zunehmend mehr Politiker/innen nicht mehr wissen, wofür die Politik da ist, was man mit ihr machen kann, was ihr ureigendster Auftrag ist. Das geht an die Substanz der Demokratie. Worin sehen Sie die Ursachen dafür?

Neuhold: Es ist kein Zufall, dass die EU-Bischöfe erst vor kurzem sehr energisch den Primat der Politik für die Gestaltung der Gesellschaft eingefordert haben. Dahinter steht die Erfahrung, dass die Politik ihre zentrale Aufgabe, im Ausgleich der Interessen für eine (ge)rechte Ordnung der Gesellschaft zu sorgen, auf vielen Gebieten vernachlässigt. Ein Beispiel dafür ist der Rückzug der Politik aus der Ordnung der Finanzmärkte – mit all seinen desaströsen Auswirkungen. Ein anderes Beispiel ist die Pflege. Jeder kann sehen, was in diesem Bereich auf die Gesellschaft zukommt. Aber wo ist da die Politik, die vorausschauend ein sach- und menschengerechtes Modell entwickelt? Die Politik agiert nicht mehr, indem sie Modelle vorgibt, die auf Grundsätzen wie Solidarität, Gerechtigkeit oder Gemeinwohl aufgebaut sind. Sie reagiert nur mehr auf Probleme im Nachhinein – und überlässt dann das Feld weitgehend den Technokraten. Das Problem an der Expertokratie aber ist, dass ihre „Therapien“ mit dem Argument der sachlichen Kompetenz weitgehend ohne den notwendigen demokratischen Diskurs verschrieben werden. Das höhlt die Demokratie aus.

Interview: Hans Baumgartner

weil die Erfahrung zeigt, dass Volksbegehren etc. parteipolitisch missbraucht werden können, sondern weil ich meine, dass hier das Pferd von hinten aufgezäumt wird. Wahlen oder Volksabstimmungen sind Instrumente, Mitteln der Demokratie, aber noch nicht die Demokratie. Ein Beispiel: die vielbejubelten Wahlen in den Ländern des arabischen Frühlings haben dort noch keine Demokratie geschaffen. Demokratie setzt einen gewissen „Wertehaushalt“ in der Gesellschaft und in der Politik voraus: da geht es darum, verantwortlich zu sein für die Mitmenschen, verantwortlich zu sein für die Zukunft, verantwortlich zu sein für das Wohl der Gesamtheit der Gesellschaft. Demokratie ohne Achtung der Grund- und Menschenrechte, ohne Mitgestaltungsmöglichkeiten für die Bürger/innen, ohne Solidarität, ohne gerechten Ausgleich der Interessen und Lebenschancen und ohne Blick auf das Gemeinwohl ist eine Scheinfassade und keine Demokratie. Und deshalb meine ich, wer mehr Demokratie will, muss zuerst eine Debatte über die Werte führen, nach denen eine Gesellschaft aufgebaut werden soll – auch in Österreich. Aber führt mehr direkte Demokratie nicht auch zu einer verstärkten Wertediskussion?

Neuhold: Da bin ich sehr gespalten. Denn Beispiele, wie die Abstimmung über das Mi-

Nun rufen viele nach mehr direkter Demokratie. Ist das ein Weg, die Krise zu überwinden?

Neuhold: Grundsätzlich halte ich Wege und Mittel, um die Demokratie zu verlebendigen – etwa durch die direkte Beteiligung der Bürger/innen (Volksabstimmungen) bzw. durch die Möglichkeit, Mandatare direkt wählen zu können – für positiv. Sie können dazu beitragen, aus Betroffenen (der Politik) Beteiligte zu machen und die Debatte über politische Fragen zu beleben. So, wie die Diskussion derzeit läuft, bin ich aber skeptisch – nicht nur

Univ. Prof. Dr. Leopold Neuhold ist Sozialethiker an der Universität Graz. Fantic/Sonntagsblatt

narettverbot in der Schweiz, zeigen doch, dass es dabei überhaupt nicht um Werte ging, sondern um – durchaus auch parteipolitisch motivierte – egoistische Interessen. Wenn ich mir die österreichische Politik anschaue, wo wertorientierte Grundsätze kaum mehr eine Rolle spielen, wächst meine Skepsis. Von dieser Seite gibt es ja kaum mehr Impulse für den notwendigen Grundwasserspiegel an Werten, im Gegenteil, die Leute wissen ja vielfach gar nicht mehr, wofür diese Parteien stehen und einstehen. Früher gab es so etwas wie ideologische Pfähle in den Parteiprogrammen und die Parteien stellten sich auch dem Diskurs darüber. Heute regiert vielfach ein Pragmatismus, der von Umfragen, Experten oder Lobbyisten bestimmt wird, bzw. ein recht platter Populismus. Und da meine ich, dass auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften angefragt sind, diese für die Demokratiereife unerlässliche Wertediskussion wieder in Gang zu bringen. Nun einmal ganz ehrlich: Sind die Kirchen wirklich noch gefragt, wenn es um die Gestaltung der Gesellschaft geht?

Neuhold: Man kann dem nachtrauern, dass es früher viel mehr informelle Kreise gegeben hat, wo Leute aus Parteien, Gewerkschaften, der Wirtschaft etc. mit engagierten Leuten aus der Kirche diskutiert haben, oder dass der Einfluss kirchlicher Organisationen wie der Katholischen Aktion größer war. Aber wir müssen uns als Kirche auch ehrlich fragen, ob wir uns nicht selber aus vielen gesellschaftlichen Feldern herausgenommen haben, weil wir zu sehr auf innerkirchliche Probleme konzentriert sind. Mich macht das sehr betroffen, dass wir ständig auf den eigenen Nabel schauen und dabei übersehen, dass der Weltdienst ein wesentlicher Teil unseres Heilsdienstes ist. Zugegeben: es gibt immer noch viele Christ/ -innen, die sich in vielfältiger Weise für eine solidarischere und gerechtere Welt einsetzen und sich in ihrem Tun Tugenden und Werte aneignen bzw. diese in die Gesellschaft einbringen. Aber die Kirche als ganze muss einfach offensiver werden, um auf der Basis ihrer Soziallehre die Menschen zu befähigen, sich einzubringen und eine grundsatzorientierte, zukunftsfähige Politik einzufordern. Ich erlebe immer wieder, dass es geht, wenn man will und Wege des offenen Gesprächs sucht.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

7. Juni 2012

Flüchtlinge aus Syrien leben meist unter beengten Bedingungen bei libanesischen Gastfamilien. Ein Großteil der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder. caritas

Auf der Flucht vor Assads Schergen Mit dem Massaker im syrischen Hula, bei dem mehr als 100 Zivilisten getötet wurden, hat die Gewalt im Land einen neuen blutigen Höhepunkt erreicht. Viele Staaten haben daraufhin mit der Ausweisung syrischer Botschafter reagiert. Während die Gewalt in Syrien anhält, wächst die Zahl der Flüchtlinge, berichtet Stefan Maier von der Caritas. susanne huber

Das Töten geht weiter. Vor 15 Monaten haben die Proteste in Syrien gegen das AssadRegime begonnen. Mittlerweile tobt in Teilen des Landes ein grausamer Bürgerkrieg. Inlandsvertriebene. Tief betroffen von der dramatischen Lage in Syrien ist Stefan Maier, Nahostkoordinator der Caritas Österreich und Leiter der Auslandshilfe der Caritas Salzburg. „Man spricht von mehreren hunderttausend Inlandsvertriebenen, die aus den Kampfgebieten in die großen Städte wie Damaskus oder Aleppo fliehen und auf Unterstützung angewiesen sind. Dort gibt es aber so gut wie keine Strukturen“, so Stefan Maier. Ärzte, die Verletzte behandeln – bei Demonstrationen werden immer wieder Leute ange-

Stefan Maier ist Nahostkoordinator der Caritas Österreich und Leiter der Auslandshilfe der Caritas Salzburg. caritas

schossen – werden kriminalisiert, verhaftet, gefoltert oder verschwinden einfach. „Die syrische Regierung lässt weder Medienvertreter noch Hilfsorganisationen aus dem Westen ins Land. Hilfe wäre aber dringend nötig. Angesichts dieser Situation müssen wir uns um jene Flüchtlinge kümmern, die es schaffen, ein sicheres Drittland zu erreichen.“ Die Menschen fliehen in die Türkei, nach Jordanien oder in den Libanon. Insgesamt sind eine halbe Million Syrer auf der Flucht. Nothilfe im Libanon. Die Nothilfe der Caritas Österreich für syrische Flüchtlinge konzentriert sich auf den Libanon. Laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen haben bisher 24.000 Syrer Zuflucht im Nordlibanon und in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes gesucht. „Sie leben dort in Massenquartieren, in leerstehenden Schulen oder Fabrikhallen, hauptsächlich aber bei libanesischen Gastfamilien, die selbst sehr arm sind“, so Stefan Maier. Doch in den Libanon zu gelangen, ist gefährlich. „Syrische Grenztruppen schießen den Flüchtlingen bis auf libanesisches Territorium nach, töten oder verletzen sie. Immer wieder dringen syrische Truppen bis in den Libanon vor. Nachdem die syrische Armee das Grenzgebiet zum Libanon vermint hat, gibt es auch zahlreiche Minenopfer.“ Ziel des Flüchtlingsbüros der Caritas Libanon – ein lokaler Partner der Caritas Salzburg – ist, in den nächsten drei Monaten jeweils 2000 syrische Flüchtlingsfamilien mit Lebensmittelpaketen, Hygiene- und Babyartikel, Decken und Bekleidung zu versorgen. Die Caritas Österreich hat als Soforthilfe 50.000 Euro

aus ihrem Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt. Irakische Flüchtlinge. Eskaliert die Lage in Syrien, ist mit weiteren Flüchtlingswellen zu rechnen, befürchtet der Caritas-Mitarbeiter. „Möglich ist auch, dass viele der mehreren hunderttausend irakischen Kriegsflüchtlinge in Syrien über die Grenze in den Libanon kommen. Das wäre eine gewaltige Herausforderung und die Gefahr besteht, dass die libanesische Regierung dann die Grenzen dicht macht.“ Die irakischen Flüchtlinge sind ebenfalls vor einem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen, haben all ihr Hab und Gut verkauft und sind mit diesem Geld nach Syrien gekommen. Von dort aus wollten sie möglichst schnell in den Westen gelangen, erzählt Stefan Maier. Aber angesichts der riesigen Zahlen und der geringen Aufnahmebereitschaft der westlichen Länder war das schwierig. „Je länger ihr Aufenthalt gedauert hat, desto mehr haben sie gemerkt, dass sich das finanziell nicht ausgeht. Die Flüchtlinge bekommen ja kaum Unterstützung, arbeiten dürfen sie offiziell auch nicht und so sind sie immer ärmer und verwundbarer geworden. Und nun bricht schließlich im Aufnahmeland Syrien der Bürgerkrieg aus. Ich kenne das Land so gut, war sicher schon 70 Mal dort. Syrien hatte in der Aufnahme von Flüchtlingen immer eine Vorreiterrolle inne – und jetzt haben wir syrische Flüchtlinge im Libanon. Das ist wirklich traurig.“ u Caritas Spendenkonto: RVS 41533, BLZ 35000 Kennwort: Nothilfe für syrische Kriegsflüchtlinge


12 Panorama stenogramm n Diakoninnen. Die Präsidentin der österreichischen Frauenorden, Kunigunde Fürst, hat sich dafür ausgesprochen, dass die Kirche Frauen zu Diakoninnen beauftragt und weiht. Die Forderung nach der Zulassung von

Sr. Dr. K. Fürst: „Kann mir Weihe von Frauen gut vorstellen.“ KIZ/A.

Frauen zu Weiheämtern sei zwar nicht das dringlichste Thema, aber aus ihr spreche eine „große Unzufriedenheit“. Die Angst der kirchlichen Hierarchie vor Frauen in Weiheämtern hält Fürst für unbegründet. Fürst wird am 11. Juli ihre Amtsgeschäfte als Generaloberin der Vöcklabrucker Franziskanerinnen übergeben und zu ihren Mitschwestern nach Kasachstan gehen. 305 Kirchen beschädigt. Durch die schweren Erdbeben in Norditalien sind nach vorläufigen Angaben 305 Kirchen beschädigt oder weitgehend zerstört worden; 56 Kirchen und 105 Kirchtürme sind teilweise oder vollständig eingestürzt. Bei den beiden Erdbeben kamen 17 Menschen zu Tode; 15.000 Häuser und Wohnungen dürfen nicht mehr betreten werden. Wiederholte Nachbeben erschweren die Sicherungs- und Aufräumarbeiten. Fonds für Mütter. Zum Tag des Lebens am 1. Juni unterstützte der Katholische Familienverband die Forderung von Aktion Leben nach einem staatlichen „Härtefonds“ für werdende und junge Mütter in Not. Gerade in diesen Fällen sei es oft notwendig, rasch zu helfen. Da könne man nicht auf den Ausgang von langen Prüfverfahren warten, betonte der KFÖ. Er forderte, den bestehenden „Familienhärtefonds“ dafür zu öffnen.

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Weltfamilientreffen in Mailand: Der Papst feierte drei Tage mit

Arbeit und Familie in Einklang bringen Eine Million Gläubige haben an der großen „Familienmesse“ mit Papst Benedikt beim VII. Weltfamilientreffen in Mailand am vergangenen Sonntag teilgenommen. Papst Benedikt hat sich bei der Messe in Mailand mit einer Million Gläubigen auf dem Mailänder Flughafen Bresso für ein „harmonisches Gleichgewicht zwischen Familie, Arbeit und Fest“ ausgesprochen. „Arbeitszeiten und Anforderungen der Familie, Beruf und Mutterschaft, Arbeit und Fest miteinander in Einklang zu bringen ist wichtig für den Aufbau einer Gesellschaft, die menschliche Züge trägt. Gebt dabei immer der Logik des Seins gegenüber der des Habens den Vorzug: erstere baut auf, die zweite wirkt letztlich zerstörend“, sagte der Papst.

Bei einem Abend mit Familien, Jugendlichen und Kindern beantwortete Papst Benedikt frei mehrere Fragen. kna.

Vinzi-Pfarrer Wolfgang Pucher spricht von einem „Wendepunkt“ der Sozialgeschichte: „Ein großer Sponsor wendet sich der vergessenen und hässlichen Armut der Obdachlosen zu.“ KIZ/A

Sammlung für Erdbebenopfer. An der großen „Familienmesse“ nahmen Gläubige teil, die aus mehr als 100 Ländern angereist waren. Die Sammlung bei der Abschlussmesse zum VII. Weltfamilientreffen (29. 5. bis 3. 6.) kam den Caritasstellen jener italienischen Diözesen zugute, die vom Erdbeben betroffen sind. Der Papst kündigte zudem an, dass das nächste (VIII.) Weltfamilientreffen 2015 in Philadelphia (USA) stattfinden werde. Dichtes Programm. Benedikt war am 1. Juni zum VII. Weltfamilientreffen nach Mailand gereist. Während seines dreitägigen Aufenthalts besuchte er u. a. die Mailänder Scala, wo Daniel Barenboim zu seinen Ehren die 9. Symphonie Ludwig van Beethovens dirigierte. Am 2. Juni traf der Papst mit mehreren tausend Priestern und Ordensleuten im Mailänder Dom zum Stundengebet zusammen. In seiner Ansprache verteidigte er den Zölibat als Voraussetzung für eine vorbehaltlose Verfügbarkeit für den priesterlichen Dienst. Im Anschluss daran ging es ins Mailänder Fußballstadion. Bei der Zusammenkunft mit rund 60.000 Jugendlichen, die sich auf das Sakrament der Firmung vorbereiten, hat er zur Heiligkeit, zu Gehorsam und Fleiß aufgerufen. Am Abend traf Benedikt mit Familien aus 100 Ländern auf dem Flugplatz von Bresso zusammen und beantwortete ohne Manuskript Fragen zu Themen wie die eigene Kindheit und Familie, die Krise in Griechenland oder wiederverheiratete Geschiedene.

„Essl-Sozialpreis“ für Obdachlosenpfarrer

Österreich meldet Vorbehalt an

Der bekannte Grazer „Obdachlosenpfarrer“ Wolfgang Pucher, der seit 20 Jahren mit seinen verschiedenen „Vinzi-Projekten“ soziale Marksteine setzt, wurde vergangenen Sonntag mit dem „Essl-Sozialpreis“ ausgezeichnet. Die Unternehmer Karlheinz und Gerda Essl würdigten damit das Lebenswerk von Pucher und ermöglichen mit dem Preisgeld von einer Million Euro den Start eines Obdachlosen-Pilotprojektes in Salzburg, bei dem die Klient/innen in normalen Wohnungen untergebracht und von Sozialarbeitern betreut werden. Derzeit wird mit fünf Wohnungen gestartet; nach fünf Jahren sollen es 50 Wohnungen sein.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle hat Vorbehalte gegen das EU-Forschungsprogramm angemeldet. Es sieht einen Rahmen von 80 Milliarden Euro für die Jahre 2014 bis 2020 vor. Österreich wendet sich damit weiter gegen die Unterstützung von Forschungsprojekten, die mit menschlichen embryonalen Stammzellen arbeiten, sowie gegen Projekte zum Ausbau der Kernenergie. Österreich fordert einen absoluten Vorrang der Forschung mit adulten Stammzellen, die von geborenen Menschen gewonnen werden. Seit dem umstrittenen Kompromiss aus dem Jahr 2006 fördert die EU mit Auflagen die Embryonenforschung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

7. Juni 2012

Paolo Gabriele, Päpstlicher Kammerdiener (im Bild unten), wurde wegen Verdachts des Geheimnisverrates verhaftet.

reuters

Papst äußert sich zur Vatileaks-Affäre Erstmals hat sich jetzt auch Papst Benedikt selbst und direkt zur illegalen Veröffentlichung geheimer Vatikan-Dokumente geäußert. Die Berichte in den Medien seien zum Teil überzogen und stellten ein völlig falsches Bild vom Vatikan dar, sagte er sichtlich bewegt bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gleichzeitig bekundete er seinen engsten Mitarbeitern sein vollstes Vertrauen. Nach der Verhaftung seines Kammerdieners Paolo Gabriele hat sich der Papst damit gegen Spekulationen gewandt, an

der Spitze der Kurie herrschten Misstrauen und Machtkämpfe. Er sei in seinem Herzen tief betroffen, sagte er vor mehreren zehntausend Pilgern auf dem Petersplatz. Auf den vermuteten Geheimnisverrat Paolo Gabrieles, in dessen Wohnung die Gendarmerie vertrauliche Vatikan-Dokumente gefunden hatte, ging Benedikt freilich nicht näher ein. Ebenso äußerte er sich nicht zu Details der Enthüllungswelle, mit der seit Jahresbeginn zahlreiche vertrauliche Papiere aus seinem Appartement in die Medien und

Kasper für Finanz­ transaktionssteuer

Junge Kopten wollen Ägypten verlassen

Für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer hat sich der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper ausgesprochen. „Für jedes Brötchen, das wir kaufen, führen wir Mehrwertsteuer ab. Die großen Finanztransaktionen aber sind steuerfrei“, sagte er gegenüber der Dortmunder „Westfälischen Rundschau“. Dies sei nicht gerecht. Nur mit Regeln wie Vertrauen und Gerechtigkeit funktioniere die Weltgemeinschaft. Der Kardinal verurteilte die Maßlosigkeit und Geldgier von Managern. Wer eine Firma gegen die Wand gefahren habe und dann Millionen bekomme, während andere entlassen würden, sei „wahrlich kein Vorbild“.

Nach den Präsidentenwahlen in Ägypten wollen viele junge Kopten ihr Land verlassen. ­ Sie ­ sähen dort keine Zukunft, ­sagte der A ­ frikareferent der Gesellschaft für Bedrohte Völker, ­Ulrich Delius. Es sei „nicht sehr verlockend für viele Kopten“, dass entweder ein Muslimbruder oder ein Vertreter des alten Regimes Präsident werde. Die Mehrheit der Christen sei zwar für Ahmed Schafik, den letzten Ministerpräsidenten des MubarakRegimes. Kaum Rückhalt bei den Kopten findet dagegen der gemäßigte Islamist Mohammed Mursi. Mitte Juni wird es in Ägypten zu einer Stichwahl zwischen Schafik und Mursi kommen.

zuletzt in ein Buch gelangten. Unterdessen bereitet sich die Vatikan-Justiz auf ihren bislang wohl spektakulärsten Fall vor. In den nächsten Tagen beginnt vor dem Gericht des Kleinstaates die offizielle Vernehmung des Kammerdieners. Der Vatikanstaat verfüge über ein voll ausgebautes Justizsystem, das einen solchen Prozess allein und souverän durchführen könne, versichern Rechtsexperten in Rom. Allerdings stehe es ihm frei, jederzeit auch die italienischen Behörden um Unterstützung zu bitten.

weltkirche Berlin. Der Berliner Theologe Rolf Schieder hält Teile des Islam nicht für demokratiefähig. Muslime arabischer Prägung hätten „in Sachen Religionsfreiheit noch Lernprozesse vor sich.“ Er habe daher die Begeisterung westlicher Medien für den arabischen Frühling nie verstanden. Frankreich. Eine Frau wird neue Vize-Generalsekretärin der Französischen Bischofskonferenz. Corinne Boilley, bislang Abteilungsleiterin, folgt als stellvertretende Generalsekretärin dem Geistlichen André Dupleix nach. n Das Vatikan-Sportbüro hat den Fußballer Didier Drogba geehrt. Der Katholik verdiene Anerkennung dafür, dass er Gott in Momenten wichtiger sportlicher Erfolge seinen Tribut zolle. Drogba wurde auch für seine Versöh­ nungsarbeit in seinem Heimatland Elfenbeinküste gewürdigt. reuters


14 Zu Gast

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Dr. Karl Pree mit seiner Frau Ingrid. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Kinder, Ingrid Pree ist ausgebildete Lehrerin. An der Fokolarbewegung gefällt ihr der Geist der Freiheit und dass die Bewegung auf die christliche Grundüberzeugung Wert legt: „Alle Menschen sind Kinder des einen Vaters.“ Wenn man sich das in Erinnerung ruft, geht man mit einer ganz anderen Haltung auf die Menschen zu, sagt Ingrid Pree: „Gott hat für jeden Menschen seinen Plan der Liebe.“ KIZ/jw

Das Linzer Ehepaar Ingrid und Dr. Karl Pree gehören seit vierzig Jahren der Fokolarbewegung an

Zur Sache

Die Einheit suchen

Die Fokolarbewegung

Geschwisterlichkeit und „Einheit“ sind zwei Schlüsselworte, die die Fokolarbewegung beschreiben. Das Ehepaar Ingrid und Dr. Karl Pree erzählt, wie es seit vier Jahrzehnten versucht im Geist der „Bewegung“ zu leben und was es ihr verdankt. „Als Jurist habe ich anfangs etwas Angst gehabt, dass das Phantasten sind, aber das war unbegründet: Ich habe gespürt: Das ist das Leben, da ist Realität drinnen“, sagt Karl Pree, der Anfang der 1970er-Jahre über Einladung einer Krankenschwester zur Fokolarbewegung gekommen ist. Von Anfang an spürte er, dass ihn die Treffen im Glauben weiterbringen. Bei einer Tagung in Rom, wo er die Gründerinnen der Fokolarbewegung kennenlernte, hat er endgültig Feuer gefangen: „Mir ist dort aufgegangen, dass wir als Christen Vorbildfunktion in Beruf und Politik haben und die Einheit hineinbringen sollen.“ Der heute 77-jährige Pree war Direktor Stellvertreter in der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Linz, „wo Parteipolitik eine große Rolle spielte und es dabei nicht immer fein zuging“. Außerdem engagierte er sich für die ÖVP im Linzer Gemeinderat, lange Jahre als deren Klubobmann. „Die Fokolarbewegung hat mir innerlich eine große Freiheit

gegeben.“ „Tue recht und scheue niemand“ war ihm Programm: „Ich habe mich bemüht, stets im geschwisterlichen Geist zu sagen, was ist, und dann die Einheit zu suchen.“ So hält er es bis heute: am Boden der Sachlichkeit bleiben, nicht Zank und Streit schüren. Als Politiker kam Pree bereits Anfang der 1990er-Jahre in Kontakt mit dem Muslimen Zekeriya Eser (Solidaritätspreisträger der KirchenZeitung 2001), daraus wuchs im Laufe der Zeit ein christlich-muslimischer Dialog, der bis heute dauert und erst vor einigen Wochen wieder sechzig Gläubige beider Religionsgemeinschaften zusammengeführt hat. Wie Geschwister. „Wenn man bei der Bewegung ist, schaut man Dinge anders an – auch Schmerz und Leid“, sagt Pree. Das kann seine Frau Ingrid nur unterstreichen. Sie hat sich der „Bewegung“ angeschlossen, weil sie die Fokolare wie Geschwister erlebt hat, als ihr Mann sich von einem Tag auf den anderen einer schweren Operation unterziehen musste. „Ich hatte unsere beiden Kinder zu versorgen, die Fokolarbewegung hat mir viel Trost und Zuversicht gegeben.“ Seither geht sie wöchentlich zum Frauenkreis und das monatliche „Wort des Lebens“ ist ihr Halt. josef Wallner

Die Fokolarbewegung – eine katholische Erneuerungsbewegung – entstand 1943 durch Chiara Lubich in Trient (Italien) und ist heute in 182 Ländern tätig. Ausgehend vom geistlichen Testament Jesu „Vater, gib, dass alle eins seien“ (Johannesevangelium) setzen sich die Mitglieder und Freunde der Bewegung für die Einheit im täglichen Leben ein: in der Familie, aber auch im wirtschftlichen und politischen Bereich. Die Fokolarbewegung steht allen Menschen unabhängig von Konfession oder Religion offen. Im Jahr 1962 wurde in Wien die erste feste Fokolar-Gemeinschaft gegründet, heute zählt die Bewegung in Österreich 1300 Mitglieder und über 20.000 Sympathisanten. Die Fokolarbewegung in Linz bietet monatlich für jedermann/frau zugängliche Spiritualitätsabende „Geschwisterlichkeit im Alltag“ an (letzter Dienstag im Monat in der Pfarre Hl. Familie jeweils um 19 Uhr.) XX www.fokolare.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

7. Juni 2012

Das Konzil und die „göttliche Offenbarung“

Gottes Wort in Menschenwort Die Konstitution „über die göttliche Offenbarung“ ist ein Kernstück des II. Vatikanischen Konzils. Was die Kirche unter „Offenbarung“ versteht und wie diese heute zu lesen ist – darum ging es dabei. Die Konstitution beginnt mit einer grundsätzlichen Klärung, was Offenbarung ist. Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurde Offenbarung vor allem als Information Gottes verstanden. Demgegenüber sieht das II. Vatikanum die Offenbarung, gestützt auf die Heilige Schrift, als ein Offenbarungsgeschehen. Das heißt: Die Offenbarung ergeht in Ereignissen, die Taten und Worte (z. B. das Verhalten und die Predigt Jesu) umfassen; durch die Offenbarung offenbart Gott nicht in erster Linie irgendwelche Wahrheiten, sondern vor allem sich selbst; Ziel der Offenbarung ist nicht allein Wissen, sondern vor allem die Gemeinschaft mit Gott.

Die Bibel, das Buch, das in die meisten Sprachen übersetzt wurde. Lene MayerSkumanz und Martina Spinkova mit ihrer Kinderbibel. FJR

Schrift und Tradition. Weil die Offenbarung für alle Generationen der Kirche wichtig ist, muss sie in der Geschichte weitergegeben werden. Dazu braucht es einen umfassenden Zusammenhang von Instanzen, die den Glauben verbürgen. Diesen Zusammenhang nennt das Konzil die Weitergabe (transmissio) der Offenbarung. Sie umfasst die Heilige Schrift, Werke der Heiligen und der Theologen, Dokumente des kirchlichen Lehramtes, die Liturgie und die Praxis der Kirche. Man kann also sagen, dass die Weitergabe der Offenbarung sowohl durch die Heilige Schrift (scriptura) als auch die Überlieferung (traditio) außerhalb der Heiligen Schrift erfolgt. So hält auch das Konzil im Unterschied zur protestantischen Tradition, in der nur die Hl. Schrift als Quelle der Offenbarung gilt, fest: Die Heilige Schrift und die Heilige Überlieferung sollen beide mit „gleicher Liebe und Achtung angenommen und verehrt“ werden – sie bezeugen Gottes Offenbarung. Schrift und Tradition sind aber nicht zwei „gleichwertige“ Quellen. Das II. Vatikanum gibt der Hl. Schrift den ersten Platz und sieht die Tradition nicht als Ergänzung der Heiligen Schrift, sondern als ihre Auslegung durch die Jahrhunderte. Über die authentische Interpretation der Heiligen Schrift und der Tradition entscheidet nach Meinung des Konzils das kirchliche Lehramt, das, in seiner Art, Teil des „Offenbarungsprozesses“ ist.

Buch des Glaubens. Auffallend ist, wie sehr das Konzil die herausragende Bedeutung der Heiligen Schrift innerhalb des Offenbarungsgeschehens herausarbeitet. Vier der sechs Kapitel der Konstitution befassen sich nur mit ihr. Natürlich kann man die Bibel auch wie andere literarische Werke analysieren – damit aber wird man nicht der Tatsache gerecht, dass sie Gottes Wort in Menschenwort ist. Im Unterschied zu einer rein literarischen Sicht geht eine theologische Betrachtungsweise von der Glaubensüberzeugung aus, dass die Heilige Schrift auf einzigartige Weise das Wort Gottes bezeugt, ja – wie die Offenbarungskonstitution sagt – Gottes Wort „ist“, das im Glauben der ersten Zeugen und der Glaubensgemeinschaft der Kirche angenommen und von inspirierten Verfassern zur Sprache gebracht worden ist. Sie ist die erste und einzigartige Quelle des christlichen Glaubens. Die Bibel ist kein historisches oder naturwissenschaftliches „Lehrbuch“, vielmehr kann in ihr der Mensch entdecken, wer Gott ist und dass er uns anspricht – zu unserem Heil.

Serie: Teil 2 von 7 Dr. Bernhard Körner professor für dogmatik an der Universität Graz

Das Zitat Um die Konstitution über die göttliche Offenbarung (Dei Verbum) hat das Konzil vier Jahre lang heftig gerungen. Sie wurde am 18. November 1965 verabschiedet. „Gott hat in seiner Güte und Weisheit beschlossen, sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens kundzutun (vgl. Eph 1,9): dass die Menschen durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und teilhaftig werden der göttlichen Natur (vgl. Eph 2,18; 2 Petr 1,4). In dieser Offenbarung redet der unsichtbare Gott (vgl. Kol 1,15) aus überströmender Liebe die Menschen an wie Freunde (Joh 15,14–15) und verkehrt mit ihnen (vgl. Bar 3,38), um sie in seine Gemeinschaft einzuladen und aufzunehmen. Das Offenbarungsgeschehen ereignet sich in Tat und Wort, die Gott im Lauf der Heilsgeschichte wirkt“ (bis heute). Dei verbum 2


Sonntag

10. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 10. Juni 2012

Zu allen Zeiten – gemeinsam unterwegs Von einer neuen und offenen Familie spricht Jesus. Alle, die Gott suchen, gehören zu ihr. Familiäre Bindungen werden relativiert. „Wer sind meine Mutter und wer sind meine Brüder?“, fragt Jesus. Und er blickt auf die Menschen um ihn herum und sagt: „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“

Evangelium Markus 3, 20–35 In jener Zeit ging Jesus in ein Haus, und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Da kamen seine Mutter und seine Brüder;

sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

1. Lesung Genesis 3 9–15 Nachdem Adam von der Frucht des Baumes gegessen hatte, rief Gott, der Herr, ihm zu und sprach: Wo bist du? Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich. Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe? Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben, und so habe ich gegessen. Gott, der Herr, sprach zu der Frau: Was hast du da getan? Die Frau antwortete: Die Schlange hat mich verführt, und so habe ich gegessen. Da sprach Gott, der Herr, zur Schlange: Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle

Tage deines Lebens. Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse.

2. Lesung 2 Korinther 4, 13 – 5, 1 Wir haben den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir. Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre. Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit, uns, die wir nicht auf das Sichtbare starren, sondern nach dem Unsichtbaren ausblicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig. Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel.


Wort zum Sonntag

Liebe, Streit ... Familie Viele waren gekommen, aus der gesamten Grenzregion, und füllten den Platz vor dem Marienheiligtum. Festlich war der Gottesdienst, kräftig der Gesang. Eine Menschenmenge, und doch fühlten sich die Teilnehmenden, einander weitgehend fremd, wie eine Familie, die Gott zum Vater haben darf. Unvergesslich bleibt mir das gemeinsam gesungene Vaterunser, jede und jeder in der eigenen Muttersprache, und doch entstand ein Zusammenklang in Melodie und Rhythmus. Das war es! Wir – Söhne und Töchter des einen Vaters im Himmel, untereinander Brüder und Schwestern Jesu, den wir in unserer Mitte wissen und feiern. Menschen in der Kirche von heute gestalten ihr christliches Leben vielfältig. Vermutlich ist es aber gerade diese Erfahrung von Gemeinschaft im Glauben, die auch das Wallfahren und Pilgern in Schwung hält. Ob in großer Gruppe oder zu zweit oder auch allein auf dem Weg, sehr bald entsteht das Gefühl von Zusammengehörigkeit und eine Atmosphäre gegenseitiger Verbundenheit. Trennendes tritt in den Hintergrund. So muss es gewesen sein, wenn die vielen Menschen im Kreis um Jesus herumsaßen: Wie in einem Freundeskreis, wie in einer neuen Familie – was Spannungen nicht ausschließt.

AllzweckJack / photocase.com

Von dieser neuen und offenen Familie spricht Jesus. Alle, die Gott suchen, gehören zu ihr. Familiäre Bindungen werden relativiert. „Wer sind meine Mutter und wer sind meine Brüder?“, fragt Jesus. Und er blickt auf die Menschen um ihn herum und sagt: „Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.“ Im Alltag ist es nicht eindeutig auszumachen, was Gottes Wille ist. Jedenfalls will Gott, dass wir aufrecht vor ihm leben, dass wir Gott und unseren Nächsten gegenüber Liebe zeigen, dass wir teilen, dass wir den Mitmenschen annehmen wie einen Bruder, wie eine Schwester.

Lasst euch finden

Zum Weiterdenken

Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen, ohne die Erwartung

„Brüder und Schwestern“ ist eine im Raum der Kirche vertraute Anrede. Möchte ich mitarbeiten an einer geschwisterlichen Kirche? Start und Ziel ist dabei meine eigene Familie oder Gemeinschaft.

von Müdigkeit, ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über Gott, ohne Enthusiasmus, ohne Bibliothek – geht so auf die Begegnung mit Gott zu. Brecht auf ohne Landkarte – und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist, und nicht erst am Ziel.

sr. daniela pinterits Gemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser; sie war Lehrerin am ordenseigenen Schulzentrum

Versucht nicht, Gott nach Originalrezepten zu finden, sondern lasst euch

Theresianum in Eisenstadt und ist

von Gott finden in der Armut eines banalen Lebens.

jetzt in der Pfarrpastoral tätig.

madeleine delbrèl

Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben in kürze

7. Juni 2012

Aus der Praxis: Roman ruft an, weil er keinen Weg mehr sieht, wie sein Leben weitergehen kann. „Ich weiß nicht, ob Sie mir helfen können“, sagt er. Er spricht von seiner Frau und deren drängender Ungeduld, weil er sich mehr und mehr aus der Familie zurückzieht. Kurz erwähnt

Ein Garten für Kinder

KirchenZeitung Diözese Linz

er seine zwei schulpflichtigen Kinder. Auch beruflich bringe er nichts weiter, er sei gerade bei einer Kursmaßnahme des AMS. Er klingt ziemlich verzweifelt und depressiv. Der Anruf und die Vereinbarung zu einem Beratungsgespräch sind sein letzter Ausweg.

Vater sein – eine Entwicklung mit mehr oder weniger glücklichen Momenten

Das fünfte Rad am Wagen Eigentlich ist alles ziemlich hoffnungslos für Roman. Das Drängen seiner Frau hätte ihn hergebracht, er weiß aber nicht, ob das etwas bringt. Nach wenigen Sätzen ist er dennoch neugierig und möchte mit jemandem über seine Situation sprechen.

Beliebt bei allen Kindern: die Sandkiste.

waldhäusl

Wie kann man einen Garten so gestalten, dass Kinder zum kreativen Spielen und Erforschen der Natur angeregt werden? KiZ hat einige Tipps zusammengefasst.

Er komme sich zu Hause wie das „fünfte Rad am Wagen“ vor. Dieses Gefühl verschweigt er zunächst. Dabei sei er wegen der Kinder mit der Frau zusammengezogen und habe ein Nest für die Familie eingerichtet. Jetzt tauge er zu nichts mehr, nicht einmal mit der materiellen Versorgung könne er punkten, da er arbeitslos ist und gerade eine Umschulung macht. Er ist auch unsicher, ob das etwas bringt. Ich spreche ihn auf seine „andere“ Rolle als Vater an. Hier müsste er sich inzwischen doch auskennen. Dennoch ist er begierig, gerade diese Seite seines Lebens mit mir zu besprechen.

Kinder brauchen Freiräume zum Austoben. Das hilft gegen Kopfschmerzen, aggressives Verhalten und Konzentrationsstörungen. Spielerisch erwerben sie motorische Fähigkeiten und schärfen ihre Beobachtungsgabe. Hochbeet und Versteck-Hecke. Kinder helfen gerne beim Einpflanzen und Pflegen von Blumen und Kräutern. Eine besondere Herausforderung ist es, wenn sie dafür allein verantwortlich sind und etwa von den eigenen Erdbeeren naschen können. Den Ausgleich dazu bietet eine Naturhecke mit vielen Möglichkeiten zum ausgelassenen Spielen und Verstecken, oder Beobachten von Tieren. Weg mit Gefahrenquellen. Auf Rechen, Schaufel und andere Geräte sollten Kinder keinen Zugriff haben. Dasselbe gilt für Chemikalien. Auch giftige oder ungenießbare Pflanzen sind bei Kindern problematisch. Spielgeräte sind regelmäßig auf feste Verankerung, lose Schrauben oder herausstehende Teile zu überprüfen, Sturzräume abzusichern. Zuletzt sollten Türen und Tore geschlossen und Löcher in Gartenzäunen dicht gemacht werden. b.h. Mehr Infos und Tipps zur kindgerechten Gartengestaltung auf www.umweltberatung.at

Bin ich ein guter Vater? Wir tasten uns im Gespräch immer näher an das Thema „Kinder“ heran, die beiden liegen ihm sehr am Herzen. Doch gerade hier ist eine Unsicher-

heit spürbar, dass er den Erwartungen nicht genügt. Es ist zunächst nicht klar, ob es die Ansprüche seiner Frau oder seine eigenen sind. Seine Frau wüsste es immer besser, sie habe schließlich den direkteren Draht zu den Kindern. So kommt es zu einer Konkurrenz in der Betreuung der Kinder, die ihn ärgert. Und dann kommen natürlich die Ansprüche der Kinder dazu, aber mit denen könne er klarer umgehen. Wenn wir entlang konkreter Erlebnisse über seinen Umgang mit den Kindern reden, kommt ein Strahlen in sein Gesicht. Und manchmal mischt sich auch ein Schmerz dazu. Und just diese unangenehmen Details werden zur Nagelprobe in seiner persönlichen Entwicklung als Vater. Ungern spricht er etwa über ein Erlebnis, wo er seine Tochter wütend angeschrien hat und dann weggelaufen ist, weil er beim Hausaufgabemachen mit ihr ungeduldig geworden ist. Schritt für Schritt Vater sein. Roman ist auch musisch begabt, was nicht nur im Gespräch eine Ressource darstellt. Er beginnt, seine Kommunikation mit den Kindern als kreatives Spiel zu sehen, wo es nicht nur um richtig oder falsch geht. So lernt er Schritt um Schritt, seine Vaterrolle nicht als statische Größe anzusehen, er gewinnt Freude, sich zu entwickeln an den – auch schmerzlichen – Herausforderungen mit den Kindern. Und er muss Fehler nicht nur als Versagen ertragen, sondern kann alle Gefühle dabei beachten und nutzen, um vor allem lebendig Vater zu sein. Mag. Clemens Schermann, Gewaltberater, Tätertherapeut, Leitung Gewaltberatung der Caritas Burgenland

Bei Sport und Spiel gelingt der Umgang und die positive Kommunikation mit den Kindern leichter. Daraus kann der Mann auch Vertrauen in seine Fähigkeiten als Vater schöpfen. waldhäusl

XX Bei Fragen und Problemen wenden Sie sich an: Beziehung Leben, Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732/77 36 76.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

7. Juni 2012

aufgetischt Erdbeerknödel Zertifikatsverleihung. SelbAGeschäftsfeldleiter Roland Völkl überreichte 13 neuen SelbA-Trainerinnen ihr Ausbildungszertifikat. kbw

250 Trainer/innen nahmen an der SelbA-Jahrestagung in Schloss Puchberg teil

Wert-volles Alter(n) Vier Expert/innen zeigten in ihren Referaten neue Impulse und Denkanstösse für die Arbeit in den SelbA-Gruppen auf. Der Themenbogen reichte von der Theologie, über die Altenpflege bei Demenz bis hin zu Gehirnforschung und Anti Aging für das Gehirn. brigitta hasch

Welchen entscheidenden Einfluss der gesellschaftliche Wertewandel auf die Lebenswelten hat, zeigte Dr. Renate Wieser auf. Die Frage „Was gilt denn heute noch?“ lässt vor allem alte Menschen oft suchend, ratlos, traurig, ja auch zornig auf den raschen Wandel in der Wertehaltung blicken. Verfall oder Vervollkommnung. Die gesellschaftliche Herausforderung besteht darin, den traditionell negativen Bildern des hohen Alters – geprägt von Einschränkungen – eine starke positive Alter(n)skultur gegenüberzustellen. Bezeichnungen wie „erfolgreiches“, „produktives“ oder „selbstgestaltetes“ Altern beschreiben ein bejahendes Entdecken von neuen Aufgaben und Chancen im Alter. Jedes Leben ist unverwechselbar. Der Lebens-

abschnitt des Alters hat etwas mit Loslassen und Abschiednehmen zu tun, er öffnet aber auch neue Perspektiven. In vielen Kulturen werden diese neue Kraft und die sich daraus ergebenden Horizonte „Weisheit“ genannt. Trotz altersbedingter Verlusterfahrungen und Erleben von Grenzsituationen sollen also alte Menschen zu einer so genannten Pro-AgingHaltung ermutigt werden: Ich werde alt und ich nehme bewusst alle Chancen wahr. Das bedeutet auch, die eigene Lebenswelt und die eigene Vergänglichkeit anzuerkennen. Damit kann eine neue Alter(n)skultur entstehen: das wert-volle Alter(n). Gegen die Vereinsamung. Prof. Ernst Gehmacher sprach in seinem Vortrag von einer Krise des sozialen Zusammenhalts in unserer Gesellschaft. „Die sozialen Bindungen werden schwächer, die Menschen und vor allem die alten Menschen vereinsamen zusehends. Die SelbA-Trainings und Clubs wirken diesem Trend entgegen. Die gemeinsam verbrachte aktive Zeit lässt Bekanntschaften und Freundschaften entstehen.“ Erfreulich positiv waren die von ihm präsentierten Ergebnisse der Trainer/innen- und Teilnehmer/innenbefragung.

Teig: 150 g mehlige Erdäpfel, 1 Ei, 40 g Butter, 120 g Topfen (20 %), 1 Prise Salz, 30 g Weizengrieß, 120 g glattes Mehl, 1 Pkg. Vanillezucker. 20 Stück größere Erdbeeren, Butterbrösel: 80 g Butter, 150 g Semmelbrösel, 1 Pkg. Vanillezucker, 1 Prise Zimt. Erdbeersauce: 400 g Erdbeeren, 2 Pkg. Vanillezucker, Zitronensaft von ½ Zitrone. Zubereitung: Erdäpfel kochen, schälen und heiß durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Ei, weicher Butter, Topfen, Salz, Grieß, Mehl und Vanillezucker rasch zu einem glatten Teig kneten und zugedeckt ½ Stunde kalt stellen. Den Teig zu einer Rolle formen und diese in 20 Stück teilen. Mit je 1 Erdbeere belegen, zu Knödeln formen, in kochendes Salzwasser legen und etwa 5–6 Minuten offen leicht köcheln lassen. Für die Butterbrösel die Butter schmelzen, Brösel, Vanillezucker und Zimt beifügen und anrösten. Die Knödel in den Bröseln wälzen und anzuckern. Dazu reicht man am besten eine Erdbeersauce: Erdbeeren waschen, putzen und pürieren, mit Vanillezucker und Zitronensaft vermischen. XX Tipp: Dieser Teig eignet sich für alle Arten von Obstknödeln. XX Das Bäuerinnen Mehlspeisen Kochbuch, Alte & neue Lieblingsrezepte, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, ISBN 3-70201086-6.

notizzettel Alleine und paarweise kochen. Das Genusszentrum Schlierbach bietet zwei gesellige Koch-Veranstaltungen mit cook@home Köchin Martina Blaha-Resl. Für Singles: „Nix im Kühlschrank und trotzdem

was Kaltes, Warmes und Süßes am Tisch“ und für Paare: „halbe/halbe“ – Arbeitsteilung in der Küche. XX Single-Kochen, Sa., 9. Juni, 14 bis 18 Uhr, Eintritt € 29,–.

XX Paar-Kochen, Sa., 7. Juli, 14 bis 18 Uhr, Eintritt € 49,–/Paar. XX Infos und Anmeldung: Stift Schlierbach, Tel. 07582/830 13 oder info@stift-schlierbach.at, www. genusszentrum.at/genusszentrum/ aktuelles.

Heimische Erdbeeren haben wieder Saison.

waldhäusl


 Forscherwoche im Ökopark. Schulklassen und Hortgruppen können sich intensiv mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auseinandersetzen.  Mo. 11. bis Fr. 15. Juni, 9

KK Toooooor!

bis 17 Uhr, Biologiezentrum, J. W. Kleinstraße 73, Linz/Urfahr, Kosten: je nach Dauer, Info und Anmeldung: Tel. 0732/75 97 33-10.

Vom 8. Juni bis 1. Juli kämpfen die Teams aus 16 Ländern um den Titel „Europameister“ bei der UEFA Euro 2012, die in Polen und in der Ukraine ausgetragen wird.

 Zu Besuch bei der Feuerwehr. Lerne die Arbeit der Feuerwehrleute bei der Hauptfeuerwache Linz, Wiener Str. 154 kennen. Für Kinder ab 6 Jahren.  Di. 12. Juni, 15 bis 16.30 Uhr,

Deshalb hat Kiki für dich „dies und das“ zum Thema Fußball zusammengetragen – interessante Dinge, auch für jene unter euch, die mit Fußball nichts am Hut haben. Wusstest du zum Beispiel,

 dass der offizielle Ball der Euro 2012 „Tango 12“ heißt? Der Ball besteht zu 70 Prozent aus Polyurethan und 30 Prozent Kunstleder. Er ist 432 Gramm leicht und hat einen Umfang von 68,9 Zentimetern.  dass ein Fußball flattern kann? Durch den so genannten Magnuseffekt kann ein Ball plötzlich seine Flugbahn ändern. Die Luftströmung und Querkraft an der Balloberfläche verursachen Luftverwirbelungen, die den Ball „flattern“ lassen.

 dass Fussballschuhe und Trikots im Labor getestet werden? Die Schuhe sollen „wie eine zweite Haut“ passen, die Trikots sollen den Schweiß nach außen ableiten und beim Spiel nicht klitschnass werden.

Anmeldung erforderlich: Familienzentrum Dialog, Mirela Karac, Tel. 0664/85 24 364 oder E-Mail: mirela. karac@ooe.familienbund.at.

DA MELD ICH MICH

 dass der Elfmeter, den ein Torhüter abfängt, mit einem Gewicht von bis zu 80 Kilogramm auf ihn prallt? Das Gewicht und die Geschwindigkeit eines Balles kann man messen. Nach dem berühmten Mathematiker und Physiker Sir Isaak Newton (1642 bis 1726) ist die Kraft, die von einem Körper ausgeht, das Produkt aus seiner Masse und seiner Beschleunigung. Also, je schärfer der Ball auf das Tor geschossen wird, umso „schwerer“ ist das Gewicht, das der Tormann zu fangen hat.

 Johanna (13 Jahre) schreibt sicher zurück! Wenn ihr Interesse an einer Brieffreundschaft habt, meldet euch bei „Jojo“.  Johanna Hackl, Engelsheim 9,

 dass es im Fußball den Begriff „Rasenschach“ gibt? Wenn Spieler den Ball sicher in den eigenen Reihen halten, um einem Ballverlust zu entgehen, nennt man das „Rasenschach“. Diese Spielweise ist für den Zuschauer ganz schön langweilig.

4841 Ungenach.

LACH MIT PIEPMATZ  Warum kann man Mäuse nicht melken? – Weil man keinen Kübel drunter stellen kann!

DEIKEPRESS

 „Wieviel Stück Zucker möchtest du in den Kaffee?“ – „Sieben!“ – „Sieben?“ – „Ja, aber nicht umrühren, sonst wird er zu süß!“

Schlaukopf oder Wünsche an KIKI? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

KIKI-KONTAKT  Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die Kirchenzeitung für Kinder 7. Juni 2012

ARCHIV

DA GEH ICH HIN

 Rate mit und gewinne! Einige Kinder haben sich an einem sonnigen Nachmittag zum Fußballspielen verabredet. Aber es haben sich zehn Fehler eingeschlichen! Wie viele findest du? Schicke deine Lösung an kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Einsendeschluss: 14. Juni 2012. Drei tolle Preise warten auf die Gewinner!


7. Juni 2012

Szenen vom Ball der Begegnung in Haslach. Im Mittelpunkt stand die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung.

PRIVAT

Maturantinnen kümmern sich um Integration von behinderten Menschen Doris Atzmüller und Katrin Eckerstorfer organisierten in Haslach einen Ball der Begegnung, der Menschen mit Beeinträchtigung in den Mittelpunkt stellte. Dafür wurden die Maturantinnen mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet. PAUL STÜTZ

„Schafft ihr das eh wirklich?“ – Als Doris Atzmüller (19) und Katrin Eckerstorfer (19) ihr Maturaprojekt an der HBLA Rohrbach das erste Mal vorstellten, bekamen sie das zuerst zu hören. Immerhin hatten sich die beiden Schülerinnen ein äußerst ehrgeiziges Ziel gesteckt. Einen Ball der Begegnung gemeinsam mit Menschen mit Beeinträchtigung zu organisieren, der mit 600 Besucher/innen zu einer der größten Veranstaltungen in der Region werden sollte.

Rasch konnten sie jedoch sämtliche Zweifel beseitigen. Immerhin waren die beiden von Anfang an dem Sinn ihres Integrationsprojektes sehr überzeugt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung in Kooperation mit der ARCUS-Werkstatt Oase in Haslach. Katrins Mutter ist dort eine der Mitarbeiter/innen, die sich um

Engagement für Integration: Doris Atzmüller und Katrin Eckerstorfer (rechts). FRANZ LITZLBAUER

aufgeschnappt

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Mehrheit der Jugend ist politisch links Das Institut für Jugendkulturforschung untersucht jedes Jahr die aktuellen Lebensumstände und die Werthaltungen von Österreichs Ju-

Menschen mit Beeinträchtigung kümmern. „Ich bin mit diesem Thema groß geworden“, erzählt Katrin Eckerstorfer. Bereits die Vorbereitung stand im Zeichen der Integration. So bastelten die Schüler/innen der HBLA Rohrbach gemeinsam mit den Oase-Klient/innen an der Balldekoration. „Das hat uns sehr viel Spaß gemacht und uns näher zusammengebracht“, erzählen die Maturantinnen. Richtig elegant. Bei dem Ball der Begegnung, der im Jänner 2012 über die Bühne ging, standen Menschen mit Beeinträchtigung wertschätzend im Mittelpunkt. Bei der ganzen Veranstaltung sei eine besondere Atmosphäre spürbar gewesen, meint Katrin Eckerstorfer: „Es wurde sehr viel getanzt. Viele der behinderten Menschen genossen es, zum ersten Mal in

szene

gend. Die jüngste Studie, für die man 1500 junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren befragte, wurde vergangene Woche in Wien präsentiert. Zu den für den Studienautor Philip Ikrath eher überraschenden Ergebnissen zählt, dass sich die überwiegende Mehrheit (60 Prozent) links der politischen Mitte sieht. Abweichend von Untersuchungen in jüngerer Vergangenheit zu den großen Erfolgen der FPÖ, die die Jungen tendenziell eher rechts einstuften. Die Studie zeigt gleichzeitig klar auf, dass Jugendliche wenig Vertrauen in die Politik haben. „Veränderung, ja bitte – aber halt mich da raus“, fasst das Studienautor Ikrath zusammen.

ihrem Leben in eleganter Abendkleidung auf einen Ball zu gehen.“ „Die Leute haben so gesehen, dass auch Menschen mit Beeinträchtigung einiges draufhaben“, ergänzt Doris Atzmüller. Gleich zu Beginn tanzten sie mit einer Polonaise auf. Ballköniginnen wurden zwei junge Frauen mit Beeinträchtigung und auch bei der Mitternachtseinlage drehte sich alles um die Klient/innen der Oase. 7.000 Euro. Mit dem Ball der Begegnung konnte ein Erlös von rund 7.000 Euro erzielt werden. Damit werden etwa ein Konzertbesuch für die Klientinnen und Klienten und ein integratives Sommerfest in der Oase finanziert. „Wir haben beim Projekt viel fürs Leben gelernt. Diese Erfahrungen kann uns keiner mehr nehmen“, betonen Doris Atzmüller und Katrin Eckerstorfer.

moment mal Fast jeder Zweite stimmt der Aussage zu: „Wir Jungen müssen für uns selbst sorgen, uns hilft heute keiner mehr.“ Junge Menschen haben zudem große Zweifel an der Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Solidarität ist für sie selbst dabei ein wichtiger Wert. Ikrath: „Typisch ist für die Jugendlichen, dass sie vor allem deshalb helfen, damit sie selbst einmal Unterstützung bekommen, wenn sie es brauchen.“ Hoch im Kurs steht die Familie als wichtigster Lebensbereich. Das sei nicht gleichbedeutend mit konservativem Denken. Vielmehr komme hier eine Sehnsucht der jungen Menschen zum Ausdruck: nach etwas, wofür sie in ihrem Leben zu wenig Zeit haben.


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7. Juni 2012

KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615/22 91. KINDERLIEDER-CD Neue Kinderlieder-CD „DU + ICH“ für Kindergarten, Volksschule und privat erschienen. Lieder sind pädagogisch durchdacht, gut für Sprachförderung der Kleinen, sorgen für gute Stimmung und Schwingung für „Herz und Hirn“. Sechs Lieder auch in Englisch. Hörproben: www.mariarath.com/ kinderlieder Preis: CD € 15,90 oder Text mit Noten € 8,90. Tel.: 0650/926 05 82, E-Mail: rath-hofer@karrernet.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT Ruhiger Mühlviertler sucht liebe, alleinstehende Frau bzw. Witwe, 55 bis 65 Jahre, kennenzulernen. Zuschriften bitte nur aus dem Mühlviertel unter „Nr. 18/2012“, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Suche gebildeten Herrn, 60 bis 65 Jahre, der sich noch jung und unternehmungsvoll fühlt. Bin 60 Jahre alt, gutaussehend, habe das Herz am rechten Fleck, liebe die Natur. Möchte alles mit Dir teilen, um glücklich zu werden. Für eine harmonische Zweisamkeit. Zuschriften unter „Nr. 19/2012“, KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. PILGERREISE TSCHENSTOCHAU & KRAKAU Schwarze Madonna/Hl. Faustina 30. August – 2. September 2012 Reisekosten: € 290,– RESCH-REISEN Kollerschlag Programmanforderung: 0664/132 92 55

KirchenZeitung Diözese Linz

Klosterfest STELLENAUSSCHREIBUNG Die Kath. Frauenbewegung OÖ sucht ab 1. Oktober 2012 eine pädagogische Mitarbeiterin (18,75 Wstd., Vertretung Elternteilzeit). Aufgaben: Planung und Organisation von Bildungsveranstaltungen mit Schwerpunkt auf Angebote für Mütter mit Kindern in Bad Dachsberg; Mitarbeit im Sponsoring-Projektteam und bei der Öffentlichkeitsarbeit der kfb (Website, ...) Anforderungen: Pädagogische Qualifikation (Universitätsabschluss oder Matura mit Zusatzausbildung), Erfahrung in der (kirchlichen) Erwachsenenbildung und im Projektmanagement, Kenntnisse in Marketing und Sponsoring, sehr gute EDV-Kenntnisse. Mindestentgelt G 6/Stufe 1 für 100 %: € 2.225,-Schriftliche Bewerbungen bitte bis 15. Juni 2012 an michaela.leppen@dioezese-linz.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

Ried i. I. Im Garten des Kapuzinerklosters Ried im Innkreis findet am Sonntag, 10. Juni, das traditionelle Klosterfest statt. Beginn: 10 Uhr, Gottesdienst mit Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, anschließend gemütliches Beisammensein im Klostergarten (Zelt, Freigelände), versorgt mit Grillerei, Mehlspeisen und Getränken. Das Klosterfest ist auch ein Zeichen der Verbundenheit mit dem Kloster, dessen Seelsorge nun in den Händen von Pater Jose Valiyamattam liegt. Um eine gute Entwicklung des Klosters nach dem Weggang der Kapuziner kümmert sich der „Verein zur Förderung des Klosters am Kapuzinerberg“. Das Klosterfest ist dazu eine wichtige Finanzierungsquelle.  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

EM-Extrarunden

100.000 Euro garantiert für den Zwölfer „EM-Extrarunden“ – so nennt sich das EM-Extra-Toto-Special anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Das Besondere daran: Extra-Toto garantiert in den drei Aktionsrunden eine Zwölfer-Rangsumme von mindestens 100.000 Euro. Für die 1. EM-Extra-Toto-Runde können von 31. Mai bis 8. Juni 2012 Tipps abgegeben werden. Mega-Brieflos

200.000 Euro zusätzlich für Ihr Traumhaus Mega heißt groß, aber das Mega-Brieflos besticht nicht nur durch seine äußere Größe. Auch die inneren Werte sind groß, und im Fall der aktuellen Serie auch besonders schwer. Denn neben dem Hauptgewinn von zweimal 250.000 Euro gibt es jetzt zusätzlich „Für Ihr Traumhaus: 200.000 Euro zusätzlich“ zu gewinnen. Die Mega-Brieflos-Serie besteht aus 3 Millionen Losen. Neben dem Hauptgewinn von zweimal 250.000 Euro bietet das Mega-Brieflos noch mehr als 1,2 Millionen weitere Gewinne von 2 bis 25.000 Euro. Als Besonderheit gibt es zusätzlich einmal 200.000 Euro zu gewinnen. Die Ausschüttungsquote beträgt 55 Prozent, das Mega-Brieflos ist für 2 Euro in allen Vertriebsstellen der Österreichischen Lotterien erhältlich. 

TOTO Ergebnisse 22. Runde 2012

6 AUS 45

1: 1:0

Mi., 30. 5. 12: 13 17 20 23 32 34 Zz: 14 J O K E R: 9 2 2 6 1 7

1X2 112 X21 2X1 2: 1:1

3: 1:3

4: +:0

ANGABEN OHNE GEWÄHR

So., 3. 6. 12: 2 10 13 21 31 34 Zz: 32 J O K E R: 3 1 2 2 9 3

Ordensausbildung: Ein weiter Weg zum Steyler Missionar

Info-Telefon: 8 23 02 6 / 803 - 21

PSK Konto Nr.: 510 059 565, BLZ 60000

www.steylermission.at

LOTTO


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

7. Juni 2012

Prof. Zulehner in Waldhausen

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Liebes-, Hexen- und Zauberkräuter, Do., 28. 6., 17 bis 20 Uhr, Ref.: Hermann Gabriel, Treffpunkt: Zell am Pettenfirst, Pfarrkirche.

Stiftskirche Waldhausen. Das Dekanat Grein lädt am 12. Juni 2012 zu einer Dekanatsvesper nach Waldhausen, die vom Dekanatschor musikalisch mitgestaltet wird. Die Festansprache im Rahmen des feierlichen Abendlobs hält der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner. Er spricht über „Kirchenvisionen. Orientierung in Zeiten des Kirchenumbaus“. Nach der Vesper ist Begegnung beim Feuer im Stiftshof.

wwwsimiat

XX Dekanatsvesper Dienstag, 12. Juni 2012 um 20 Uhr in der Stiftskirche Waldhausen.

Gemeinschaft Cenacolo besucht im Juni Linz Linz. Die Gemeinschaft Cenacolo bietet jungen Menschen in Krisensituationen – besonders bei Drogenproblemen – die Möglichkeit zu einem Neubeginn. Das Haus in Kleinfrauenhaid im Burgenland ist derzeit die einzige Niederlassung im deutschsprachigen Raum. Am Wochenende von Donnerstag, 14. bis Samstag, 16. Juni, werden die Jugendlichen von Cenacolo in Linz gastieren, um von ihrem Leben zu berichten. Dabei werden sie zahlreiche Schulen besuchen. Es finden Vorträge für ein allgemeines Publikum statt: XX Termine: Donnerstag, 14. Juni, 19.30 Uhr: Vortrag im Zentrum „Aufbruch“ in Wilhering. XX Freitag, 15. Juni, 6 bis 7 Uhr. „Prayer Walk“ durch die Stadt XX 19 bis 21 Uhr, Barmherzigkeitsabend in der Karmelitenkirche in Linz.

bildung – spiritualität – kurs

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Lasst uns miteinander ..., Zauberhaft und wunderbar, Wochen für Mütter mit Kleinkindern, Mo., 18. 6., 10 Uhr bis Fr., 22. 6., 10 Uhr, Ltg.: Elisabeth Aschauer, sowie Mo., 25. 6., 10 Uhr bis Fr., 30. 6., 10 Uhr, Ltg.: Karin Obermayr. Grein, Haus Antonius  07268/78 61 XX Lichtfeier – Abendgebet mit Gesängen aus Taizé, Sa., 16. 6., 20 Uhr. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Vom Urlaut zum Chanson. Chansonworkshop, Fr., 22. 6., 19 Uhr bis So., 24. 6., 16 Uhr, Ref.: Christine Osterberger, Karin Dorsch.

cenacolo

Picknick im Wasserwald. Der Verein Begegnung arcobaleno lädt am 15. Juni zu einem Picknick im Wasserwald Linz. Treffunpt ist 15 Uhr im arcobalno, in der Friedhofstraße oder ab 15.30 Uhr direkt im Wasserwald. Nähere Infos und Anmeldung: kurse@arcobaleno. info

Tag des Lebens-Päckchens. Die „aktion leben österreich“ führt auch heuer wieder die

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Vater-Kind-Kanuwochenende, Beziehung im/in Fluss, Sa., 23. 6., 8 Uhr bis So., 24. 6., 15 Uhr, Ltg.: Johann Hillinger. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 XX Du schenkst meinen Füßen weiten Raum, biblische Tänze, Di., 26. 6., 19.30 bis 21.30 Uhr, Möglichkeit zum Besuch der Bibelausstellung im Haus ab 18 Uhr, Ltg.: Ingrid Penner. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 XX Zauberkunst, eine Einführung in die Kunst der Täuschung, Workshop, Sa., 16. 6., 9 bis 18 Uhr, mit Wolfgang Moser.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Kampagne „Die Überraschung des Lebens“ durch. Gegen einen kleinen Solidaritätspreis bekommen Sie ein Überraschungs-Päckchen, gefüllt mit qualitätsvollen Sachartikeln. Mit dem Erlös unterstützt „aktion leben“ schwangere Frauen in Not. Am 10. Juni können Sie sich noch in den Pfarren Reichenau und Wartberg / Aist ein Überraschungs-Päckchen holen. www.aktionleben.at/tag_des_lebens

KiZ-webClub Das Ambiente des Domplatzes und die Kulisse des Mariendoms haben sich im letzten Jahr als idealer Veranstaltungsort bewährt. Deshalb freuen wir uns, KiZ-webClub-Mitgliedern bei fünf ausgewählten Konzerten exklusiv 10 % Ermäßigung anbieten zu können.

José Carreras: „Liebe und Leidenschaft“ am Sonntag, 24. Juni 2012. Elina Garanca & Friends mit dem Symphonieorchester der Volksoper Wien am Donnerstag, 12. Juli 2012. Jonas Kaufmann gemeinsam mit dem Brucknerorchester Linz am Samstag, 14. Juli 2012. Hollywood meets Classic: „Filmmusik zum ­Träumen“ und „Carmina Burana“ am Sonntag, 15. Juli 2012.

Michael Heltau & Sigrid Hauser: „Meine Liebe, deine Liebe“ am Freitag, 22. Juni 2012.

Genießen Sie einen wundervollen Abend mit hochkarätigen Klassik-Stars.

Klassik am Dom

Einfach auf der KiZ-Homepage einsteigen, Gutschein ausdrucken und im DomCenter Linz einlösen. XX www.kirchenzeitung.at/webClub


24 Termine namenstag

7. Juni 2012

freitag, 8. 6. 2012 XX Natternbach. Open-Air-Kinonacht, Gelände des Indianerdorfes, 20 Uhr. samstag, 9. 6. 2012 XX Gampern. Benefizkonzert zugunsten der Orgelrenovierung, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Musikverein und den Tschempernkids. XX Linz, Mariendom. Konzert des Vokalensembles Petersburg Singers mit geistlichen Gesängen und fol­kloristischen Liedern, 19.15 Uhr (nach der hl. Messe um 18.15 Uhr).

Antonius von Padua mit dem Jesuskind und Antonius der Einsiedler, neben dem ein Schwein liegt. Paul Troger (1734), Stiftskirche Zwettl (NÖ). Privat

Anton (13. Juni) Man nennt ihn „von Padua“, obwohl er in Lissabon geboren wurde. Er wird Antonius genannt, obwohl er 1195 im Dom seiner Heimatstadt auf den Namen Fernando getauft wurde. Als „Patron der Schlåmpertn“ wird er angerufen, obwohl ihm die Kirche den Titel „Doctor Evangelicus“ verliehen hat. Fernando trat 1210 in den Augustiner-Orden ein, schloss sich aber zehn Jahre später den Franziskanern an. Beim Eintritt in ihre Gemeinschaft erhielt er den Ordensnamen Antonius, der auf Antonius den Großen zurückgeht. Dieser lebte um 300 als Einsiedler in Ägypten. Schweine galten dort als unreine Tiere und wurden in die Wüste gejagt. Deshalb erhielt der Mönchsvater Antonius das Schwein als Attribut und wird heute noch im Volksmund „Sautoni“ bzw. „Fackeltoni“ genannt. Antonius von Padua unterrichtete später Theologie an Universitäten seines Ordens und missionierte in Italien und Frankreich. Seine Predigten sollen Bekehrungen und Wunder bewirkt haben, wobei ihm auch das Jesuskind erschienen sein soll, daher die Bezeichnung „Kindltoni“. Er starb 36-jährig in Padua. Mir vererbte mein Vater seinen Namen, den meine Mutter, eine fromme Verehrerin des hl. Joseph, mit dem weiteren ergänzte. Anton-Joseph Ilk, Pfarrer in Alkoven

sonntag, 10. 6. 2012 XX Feldkirchen a. d. D. Musikalischer Spaziergang im Rahmen der Schlösser Reise 2012, Schloss Mühldorf, 10 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Missa „Aeterna Christi Munera“ von G. P. da Palestrina, 10.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa dixit Maria von H. L. Hassler, 10 Uhr, mit dem Vokalensemble der Dommusik, Heinrich Reknagel, Orgel. XX Linz, Stadtpfarrkirche. Orgelkonzert zum Jubiläum „10 Jahre Woehl-Orgel“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Martin Bako, Organist am Krönungsdom St.-Martin-Kathedrale in Bratislava. XX Ried i. I. Klosterfest mit Feldmesse im Klostergarten, Kloster am Kapuzinerberg, 10 Uhr, mit Generalvikar DDr. Severin Lederhilger. XX Schlägl. Missa prima von G Kopp, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Seitenstetten. Musik aus dem Stiftsarchiv, Salve Regina, Halleluja und Missa in D von J. A. Pfeiffer, Stiftskirche, 16 Uhr, mit dem Kammerchor Cantus Hilaris und der Sinfonietta Ostarrichi. XX Steinerkirchen. Pfarrfest, Festgottesdienst, 9 Uhr, mit dem Martinschor, anschließend Frühschoppen im Pfarrgarten und Pfarrsaal, mit der Marktmusikkapelle. XX Steyrermühl. gemma NachTglühn, Taizégebet, St.-Josefs-Kirche, 19 Uhr.

dienstag, 12. 6. 2012 XX Atzbach. Fatimatag, Thema: Maria, Mutter und Königin, Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen, eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst, 19.30 Uhr, hl. Stunde, Anbetung, ab 22 Uhr. XX Baumgartenberg. Jesus, der Jude – die Wurzeln unseres Glaubens im Judentum entdecken, Pfarr­­hof, 19.30 Uhr, mit Mag. ­Johann Hauer. XX Linz. Brucknerstiege, Besuch der neuen Anton-Bruckner-Gedenkstätte im Alten Dom, Treffpunkt: Tourist Info Hauptplatz, 17 Uhr, Anmeldetel. 0664/105 60 42. XX Schardenberg. Fatima-Wallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe, Lichterprozession, 20 Uhr, Anbetung, eucharistischer Segen bis 23 Uhr. XX Schärding. Die Kinder des Monsieur Mathieu, Open-Air-Sommerkino, Pfarrplatzl, 19.30 Uhr, bei Schlechtwetter: Pfarrsaal. XX Steyr. Singwerkstatt, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 Uhr. XX Waldhausen. Dekanats-Vesper, Stiftskirche, 20 Uhr, Festansprache: „Kirchenvisionen – Orientierung in Zeiten des Kirchenumbaues“, Ref.: Prof. Paul Michael Zulehner. mittwoch, 13. 6. 2012 XX Bad Ischl. Finde dein Glück – lebe dein Leben, Sinnquell Gesprächsnachmittag, Pfarrheim, 15 Uhr, mit Angelika Wiesauer. XX Bad Schallerbach. Marienfeier, Pfarrkirche, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe mit Krankensegen, 15 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Hofkirchen a. d. T. Meditationsabend, kleiner Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Waltraud Mitterlehner. XX Inzersdorf. Fatima-Gottesdienst, Andacht, 19 Uhr, Gottesdienst und Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr, Zelebrant: P. Gabriel Ertl, mit dem Jägerchor. XX Kirchheim i. I. Ihr werdet euch noch wundern!, Mehrzweckgebäude, 19.30 Uhr, mit P. Dr. Johannes Puasch OSB. XX Linz, Pöstlingberg. FatimaWallfahrt, Weggang zum Kreuzweg: Petrinum, 15 und 19 Uhr, Wallfahrtsmesse, Kirche, 16 und 20 Uhr, mit Pfarrer Mag. Martin Trattenberger. XX Münzbach. Fatimafeier, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, ab 19 Uhr, Aussetzung und Anbetung, 19.30 Uhr, hl. Messe, 20 Uhr. XX Perg. Heimspiel, Kabarett/Lesung, Kultur-Zeughaus, 19.30 Uhr, mit Günther M. Garzaner, Ernst R. Schöggl, Gregor Riedler. XX Schardenberg. Fatima-Wallfahrt, Pfarrkirche: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 6.30 Uhr, Prozession, 8.30 Uhr; Fatima-Heiligtum: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 7.30 Uhr, Pilgermesse, 9 Uhr, Krankenmesse, 10.30 Uhr, Marienweihe, Stille Anbetung, 12 Uhr. XX Schärding. I Grandi Tenori, Konzert mit Arien von Puccini, Verdi, Leoncavallo u.a. sowie mit Canzoni und Volksliedern, Kubinsaal, 20 Uhr. XX Steyr. Nicht ohne uns: Frauentreffs 2012, Frauen allen Alters, Highlights aus den Frauentreffs, Treffpunkt Dominikanerhaus, 10 Uhr.

Momentaufnahmen – Malerei und Grafik, ab Do., 14. 6., Schloss Hartheim, Alkoven (siehe Kasten unten).

montag, 11. 6. 2012 XX Linz. Was man über Schwammerl wissen sollte, Vortrag, Biologiezentrum, 19 Uhr, Ref.: Ernst Kittinger.

kulturformen hartheim

ausstellungen – markt – theater – evangelienspiele XX Alkoven. Momentaufnahmen, Malerei und Grafiken aus dem Atelier Neuhauserstadel des Instituts Hartheim, Schloss Hartheim, Eröffnung, Do., 14. 6., 19 Uhr, Ausstellung bis 13. 9., jeweils Mo., Di., Do., 9 bis 14.30 Uhr. XX Linz. Treffpunkt Kloster-Leben, Eröffnung mit Vesper im Alten Dom, Di., 12. 6., 16 Uhr, Festakt im Schlossmuseum, 18 Uhr, Ausstellung in 30 Orden mit 40 Treffpunk-

ten in ganz Oberösterreich, ab Mi., 13. 6., Ausstellung im Schlossmuseum, 13. 6. bis 25. 11., Ausstellungsrundgang und Diskussion „Rhythmus und Rituale des Klosterlebens“, Schlossmuseum, Do., 14. 6., 18 Uhr. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. PfarrFlohmarkt, Sa., 9. 6., 8 bis 18 Uhr, So., 10. 6., 8 bis 12 Uhr. XX Linz. Luzifers Nöte mit der Demokratie und der Autobahn, Theater M.23, KHG-Galerie, Menger-

straße 23, So., 10. 6. bis Mi., 13. 6., jeweils 20.30 Uhr. XX Rainbach b. S. Rainbacher Evangelien­spiele, „König David“ von F. Ch. Zauner, Premiere, Do., 14. 6., 19.30 Uhr, Fr., 15. 6. bis So., 17. 6. und Fr., 22. 6. bis So., 24. 6., jeweils 15 Uhr und 19.30 Uhr. XX Ried i. I. Migration on Tour, Wanderausstellung, AK-Bezirksstelle Ried, Eröffnung, Mo., 18. 6., 18 Uhr, Ausstellung von 15. 6. bis 2. 7.


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Termine 25

7. Juni 2012

XX Vestenthal. Fatimafeier, Wallfahrtskirche, stille Anbetung, Beichtgelegenheit, 14.30 und 18.30 Uhr, Rosenkranz, hl. Messe, 15 und 19 Uhr, abends: anschließend Lichterprozession, mit Dr. Gerhard Maria Wagner. donnerstag, 14. 6. 2012 XX Linz. Pakistan – Christen in Bedrängnis, Vortrag, Priesterseminar, Bischofsaula, 19 Uhr, Ref.: Erzbischof von Karachi, Joseph Coutts. XX Linz. Lesung der Teilnehmer/innen der VHS-Schreibwerkstatt, Wissensturm, 19.30 Uhr. XX Mattighofen. Von Steinen & Menschen – unser römisches Erbe, Gasthof Badhaus, 19 Uhr, mit Mag. C. Hemmers, Dr. S. Traxler. XX Wels. Musik und Schmerz, Klinikum Standort Wels, 19.15 Uhr, Ref.: Dr. Ralf von Appen. XX Wilhering. Zurück ins Leben, ein Weg heraus aus der Abhängigkeit, Film, Vortrag & Agape, Zentrum „Aufbruch“, 19.30 Uhr, mit der Gemeinschaft Cenacolo.

samstag, 16. 6. 2012 XX Adlwang. Heilungsgottesdienst, Krankensegnung und Eucharistiefeier, Sakrament der Versöhnung, Marienheiligtum, Rosenkranz, Wallfahrtskirche, 13.30 Uhr, Heilungsgottesdienst, 14 Uhr. XX Bad Schallerbach. Konzert des Vokalensembles Petersburg Singers mit geistlichen Gesängen und folkloristischen Liedern, Atrium, 19.30 Uhr. XX Haag a. H. Chor und Orgelkonzert anlässlich 400 Jahre Kirchenmusik in Haag, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

freitag, 15. 6. 2012 XX Alkoven. Musiksommerfest mit Trachtenmodenschau und Oldtimertraktoren, Gelände des Instituts Hartheim, 16 Uhr, mit Blechsalat, Trio Witiko, Trachtenquartett Neuhofen u.a., Kindergartenfest ab 14 Uhr. XX Attnang-Puchheim. Galerie/ Fest mit Kunstaktion „Katze im Sack“ zugunsten des Frauenhauses, Galerie Schloss Puchheim, 19 Uhr. XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Abend der Barmherzigkeit, 19 Uhr, mit der Gemeinschaft Cenacolo. XX Linz, St. Markus. Das klinget so herrlich ..., Kammermusikabend in der Kulturkirche, 19.30 Uhr, mit Solisten des Bruckner Orchesters Linz. XX Linz, St. Michael. Medjugorje ohne Stress erleben, 8 Tage Pilgerfahrt, Anmeldetel. 0732/34 60 27. XX Linz, St. Severin. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Ottnang a. H. Zu Fuß nach Jerusalem, Turnsaal, 20 Uhr, mit David Zwilling, Otto Klär, Johannes Aschauer. XX St. Oswald b. F. Neuseeland, Reisebericht, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Leopold Kastler. XX Schiedlberg. Lesung im Barockgarten, Christian Kis, Ödt 16, 18 Uhr, mit Dr. Christine Haiden, bei Schlechtwetter: im Pfarrheim. XX Schlierbach. 4 am Holz, Konzert mit Klassikern für Klarinettenquartetts, Jazzstandards und Volksmusik, Genusszentrum, 20 Uhr. XX Wels. erinnerungs-zeit, Gedenkund Lichtfeier für verstorbene Angehörige, Kapelle des Klinikums Wels, 17 Uhr, mit den KrankenhausSeelsorger/innen. XX Wels, St. Stephan. Lieder und Songs aus 60 Jahren, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Wolfgang Fröhler.

4 am Holz im Schlierbacher Genusszentrum am Fr., 15. 6. privat

XX Linz. Österreich trifft Afghanistan, Interkultureller Austausch, Volkshaus Harbach, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Michael. Chorkonzert mit Highlights aus Porgy and Bess, West Side Story, My Fair Lady, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Chor Chemiepark, Ensemble Chorus ­Vocalis. XX Nettingsdorf. Brot und Rosen, 40 Jahre Betriebsseelsorge LinzLand, Solidaritätsfest, Gottesdienst, Frühschoppen, Treffpunkt mensch & arbeit, 11 bis 17 Uhr. XX Schärding. Eröffnungskonzert Festwochen, Kubinsaal, 20 Uhr, mit der Festival Sinfonietta Linz.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Geinberg. Pfarrheim, Sa., 23. 6., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at, Fax: 0732/76 10-35 19. XX Linz, St. Markus. Pfarrheim, Sa., 23. 6., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: dekanatssekretariat@ dioezese-linz.at, Tel. 0732/76 1031 51. XX Ried i. I. Franziskushaus, Sa., 23. 6., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 07752/827 42. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 23. 6., 9 bis 17.30 Uhr; So., 24. 6., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel.: 07242/475 37.

XX Schörfling a. A. Singen am Hof, Poiner-Haus Oberhehenfeld, 15 Uhr, mit der Band Potpourri, Seeleitn-Chor, Gallsu-Chor. XX Steyr, Hl. Familie. You Are, Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Upper Austrian Gospel Choir. XX Vöcklabruck. Er erklärte ihnen alles, Bibel-Nachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Salzburger Straße 18, 14 Uhr, mit ­einem Schwestern-Team. sonntag, 17. 6. 2012 XX Berg a. d. K. Kirtagsfestmesse, Werke von Bruckner, Kropfreiter, Mozart, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit den Academy Singers. XX Hilkering. Konzert mit Werken von J. Haydn, W. A. Mozart, G. Verdi u.a., Wallfahrtskirche, 19.30 Uhr, mit Linz Connection. XX Katsdorf. Spatzenmesse von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit dem St.-Vitus-Chor, anschließend Vitus-Kirtag. XX Linz, Alter Dom. Deutsche Messe D 872 von F. Schubert, 10.30 Uhr, mit der Männerchorvereinigung 2012. XX Linz, Christkönig. Die Schöpfung von J. Haydn, Konzert unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, Friedenskirche, 16 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa brevis in G-Dur, KV 49, von W. A. Mozart, 10 Uhr, mit dem Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik, Orchester und Solisten der Dommusik. XX Linz, St. Magdalena. Magdaman, Ortslauf zugunsten von Ärzte ohne Grenzen, Start: Dorfplatz, 10 Uhr. XX Linz, Stadtpfarrkirche. Orgelwerke von F. Couperin, 11.15 Uhr, mit Anton Reinthaler. XX Ranshofen. Frischer Wind in alten Mauern – ein Entdeckungskonzert für Kinder und Neugierige rund um die Orgel, Empore der Pfarrkirche, 11 Uhr. XX St. Florian. Orgelvesper, Abendgebet der Chorherren mit Orgelmusik an der Brucknerorgel, Stiftsbasilika, 10 Uhr. XX Schärding. Integrationsmesse mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Schärding. Die wunderbare Klangwelt Ardangelo Corellis, Festwochenkonzert, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, mit dem Ensemble Wooden Voices. XX Timelkam. Gebietsjugend­ messe, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Krankenmesse mit Möglichkeit zur Krankensalbung, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wels, St. Josef. In mir klingt ein Lied ..., Jubiläumskonzert, Pfarrsaal, 17 Uhr, mit dem Kirchenchor, Ingrid Reckziegel, Klavier. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II sonntag, 10. Juni 2012 10. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 3,9–15 L2: 2 Kor 4,13 – 5,1 Ev: Mk 3,20–35 Montag, 11. Juni 2012 Hl. Barnabas, Apostel. L: Apg 11,21b–26;13,1–3 Ev: Mt 5,1–12 oder Mt 10,7–13 Dienstag, 12. Juni 2012 L: 1 Kön 17,7–16 Ev: Mt 5,1–16 mittwoch, 13. Juni 2012 Hl. Antonius von Padua, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: 1 Kön 18,20–39 Ev: Mt 5,17–19 oder L: Jes 61,1–3a Ev: Lk 10,1–9 donnerstag, 14. Juni 2012 L: 1 Kön 18,41–46 Ev: Mt 5,20–26 freitag, 15. Juni 2012 Heiligstes Herz Jesu. L1: Hos 11,1.3–4.8a.c–9 L2: Eph 3,8–12.14–19 Ev: Joh 19,31–37 samstag, 16. Juni 2012 Unbeflecktes Herz Mariä. L: 1 Kön 19,19–21 oder Jes 61,9–11 Ev: Lk 2,41–51 sonntag, 17. Juni 2012 11. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 17,22–24 L2: 2 Kor 5,6–10 Ev: Mk 4,26–34

aussaattage 11. 6.: Blüte bis 12, von 13 bis 15 Blatt, ab 16 Frucht 12. 6.: Frucht bis 7, ab 8 Blatt 13. 6.: Blatt bis 7, von 8 bis 17 Wurzel, ab 18 Blatt 14. 6.: Blatt bis 16, ab 17 Frucht 15. 6.: Frucht 16. 6.: Frucht bis 17, ab 18 Wurzel 17. 6.: Wurzel bis 6 und von 12 bis 14 und ab 21 Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.


teletipps Sonntag, 10. juni

10. 6. bis 16. 6. 2012 KW 24 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

dienstag, 12. juni

9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus München, mit P. Eberhard von Gemmingen SJ. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplant: „‘Vatileaks‘ – Vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan gestohlen“; „Große Hunger-Konferenz der Caritas; „‘Lange Nacht der Kirchen‘ in Tschechien“; „Heinz Nußbaumer im Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn“. ORF 2 20.05 Uhr: Die Käserei in Goldingen (Spielfilm, CH 2012) Mit Herbert Leiser u.a. – Regie: Markus Welter – Gefühlvolles Melodram um Werte und Beziehungen. SF1 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Fußball-EM/ Irland: Kroatien ARD Tatort (Krimi)

20.15 Uhr: General de Gaulle (Dokumentarfilm) Der Film hinterfragt den Mythos de Gaulle und zeichnet ein eher ungewohntes Bild des französischen Staatsmannes. arte 20.15 Uhr: ORFeins/ARD Fußball-EM/ Polen : Russland ORF 2 Die Landärztin (Serie) ZDF Der Landarzt (Serie) BR Die Dienstagsfrauen (Spielfilm) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Wir sind Pfarre“: Wie geht es gläubigen Katholikinnen und Katholiken, die sich in ihrer Pfarre ehrenamtlich engagieren? // (23.05 Uhr) „Jude aus Überzeugung“: Der Film zeigt, wie schwierig es ist, vom Christentum zum Judentum zu konvertieren. Anschließend: Studiogespräch. ORF 2 Mittwoch, 13. juni

Montag, 11. juni 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Fußball-EM/ Ukraine : Schweden ORF 2 Weißblaue Geschichten 21.40 Uhr: Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Spielfilm, D 1971) Mit Margit Carstensen, Hanna Schygulla u.a. – Regie: Rainer Werner Fassbinder – Virtuos inszeniertes Melodram und Kammerspiel, das von den Enttäuschungen einer erfolgreichen Modeschöpferin erzählt. arte 22.25 Uhr: kreuz & quer: Kloster zu verkaufen (Religion) Eine berührende Dokumentation über Klosterschwestern im emotionalen Ausnahmezustand. 3sat

freitag, 15. juni

19.00 Uhr: stationen.Dokumentation: Der Ölberg und seine Mythen (Religion). BR 20.15 Uhr: Der Duft von Holunder (Fernsehfilm, D 2010) Mit Melika Foroutan, Matthias Schloo u.a. – Regie: Petra K. Wagner – Leise entwickeltes Familiendrama um die Wandlung einer jungen Frau. BR 20.15 Uhr: Schmetterling und Taucherglocke (Spielfilm, F/USA 2007) Mit Mathieu Amalric, Emmanuelle Seigner u.a. – Regie: Julian Schnabel – Vorzüglich gespielter, berührender Experimentalfilm, der ein Leben unter ungewöhnlichen Umständen aufrollt. arte

20.15 Uhr: ORFeins/ARD FußballEM/Schweden : England ORF 2/ZDF Der Alte (Krimireihe)

ZDF/Juliane Ebner

Sonntag, 10.6., 21.40 Uhr: Friedrich. Ein Psychodrama (Film) Ein Historiker, ein Psychoanalytiker und ein Mediziner beschäftigen sich mit der psychischen Verfassung des Preußenkönigs Friedrich des Großen. Andreas Lehmann hat aus ihren Stellungnahmen das Lebensdrama des Herrschers zusammengefügt – zu einem einfühlsamen, emotional ansprechenden, analytischen Film. 3sat

20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Fußball-EM/ Niederlande : Deutschland ARD Gottes mächtige Dienerin (TV-Film) donnerstag, 14. juni 20.15 Uhr: Stolz und Vorurteil (1/3) (Fernsehfilm, GB 1995) Mit Jennifer Ehle, Colin Firth u.a. – Regie: Simon Langton – Überbordende Fernsehadaption des Jane Austen Romans. arte 20.15 Uhr: ORFeins/ARD Fußball-EM/ Spanien : Irland ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimireihe) ZDF Der Stinkstiefel (TV-Film) 21.05 Uhr: Universum: Die Donau – Lebensader im Herzen Europas (Dokumentationsreihe). ORF 2

21.00 Uhr: makro: Nähen bis zum Umfallen (Dokumentation) Gemeinsam mit Prüfern haben die großen, westlichen Textilanbieter Kontrollsysteme entwickelt, um die Ausbeutung der Arbeiter in asiatischen Fabriken zu verringern. Doch funktioniert das? 3sat 21.15 Uhr: Rom – Bauwerke der Caesaren (Film) Über 500 Jahre lang war Rom die mächtigste Metropole, die es je auf der Welt gab. Von Visionären und Tyrannen regiert, reichten ihre Errungenschaften von faszinierend bis kläglich. N24 samstag, 16. juni 17.55 Uhr: Unser Österreich: Der Chorherren-Konzern – Stift Klosterneuburg (Film). ORF III 20.15 Uhr: Vulkan (Spielfilm, D 2009) Mit Matthias Koeberlin, Katharina Wackernagel u.a. – Regie: Uwe Janson – Aufwändiger Katastrophenfilm, der zwar nicht ohne Stereotype auskommt, aber trotzdem spannend und dicht inszeniert ist. RTL 20.15 Uhr: ORFeins/ZDF Fußball-EM/ Griechenland : Russland / Tschechische Republik : Polen ORF 2 Mord in bester Gesellschaft (Krimi) ARD Melodien der Berge (Musik) BR Donna Leon: Lasset die Kinder zu mir kommen (Krimi)

radiophon

kathbild.at/Rupprecht

Prof.in Ingeborg Schödl Publizistin, Wien

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Das Gedankengut Hildegard Burians ist heute noch immer aktuell und richtungsweisend. Ihr Weitblick zeigt sich in ihren Aussagen, die auch auf die heute sich stellende Lebenssituation der Menschen zutreffend sind. ÖR

Zwischenruf ... von Pfarrerin Gabriele Lang-Czedik (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. „Verteidigungsrede Jesu“ + „Von den wahren Verwandten Jesu“ (Mk 3,26-34). Bibelkommentar: Helga Kohler-Spiegel. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Von welcher Elite sprechen wir?“ – 150 Jahre Evangelische Schule am Karlsplatz. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Manche kommen aus dem Staunen nicht heraus, manche nie hinein“ – Zum 80. Geburtstag der Schriftstellerin Elfriede Gerstl. Von Cornelius Hell. Mo–Sa 6.57, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1

Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1 Radio Vatikan Täglich. 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche (KW: 5885, 7250, 7320/DRM, 9645 kHz) 20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Menschen in der Zeit: Frank Elstner; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (2): Väter im Glauben, der Osten; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag – 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

helga slowacek

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst Aus der Katholischen Krankenhauskapelle des Allgemeinen Krankenhauses Wien. Domkurat Mag. Bernhard Ruf steht dem Gottesdienst vor, in dem Lieder aus dem „Gotteslob“ gesungen werden. ÖR


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Hinweise 27

7. Juni 2012

Steyler Missionare bitten für Priester-Studenten

Im gedenken

Gott braucht Mitarbeiter Heute sind die Anforderungen an Ordensleute schier übermenschlich: Man soll ihnen von außen bereits eine besondere Beziehung zu Gott ansehen. Trotzdem sollen sie ruhig, gelassen und tolerant auf provokante oder gar abschätzige Äußerungen reagieren. Dass sie die Nöte der Mitmenschen lindern können, wird als selbstverständlich angesehen. Darüber hinaus erwartet man sich Kompetenz in Glaubensfragen sei es als Lehrer, Krankenpfleger oder eben als Pfarrer. Wer will hier noch in einen Orden eintreten? Ist da nicht das Scheitern vorprogrammiert? Gott sei Dank gibt es junge Menschen, die erlebt haben, wie ein Priester oder ein Bruder anderen hilft, vielleicht manchmal resolut Unrechtsstrukturen angreift oder gemeinsam mit Entrechteten für das Recht kämpft. 1260 junge Männer werden zurzeit bei den Steyler Missionaren zu einem Leben im Orden ausgebildet. Darüber hinaus werden einige tausend Gymnasiasten speziell gefördert, die sich ebenfalls ein Leben als Priester oder Bruder vorstellen können. Die Steyler Missionare, die vor allem in Asien und Afrika Interessenten für das Ordensleben haben, tun ihr Bestes. Aber oftmals scheitern sie einfach an den nicht vorhandenen Mitteln: Computer, Studiengebühren und spezielle Ausbildungskurse – all das kostet viel Geld. Geld, das in den armen Regionen Asiens und Afrikas nicht vorhanden ist. Aber die Steyler Missionare weisen keinen Interessenten ab, nur weil seine Eltern die Aus-

bildungskosten nicht übernehmen können. Berufung darf keine Frage der finanziellen Mittel sein. Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt ein Zahlschein bei, mit dem Sie Studenten ein Leben als Steyler Missionsbruder oder Missionspriester ermöglichen können. Mit 75 Euro unterstützen Sie ein Ausbildungsmonat. Mit 3.500 Euro unterstützen Sie die gesamte Ausbildung. XX Spende an die Missionsprokur St. Gabriel International, PSK Konto: 510 059 565, BLZ 60.000, Kennwort: Ordensausbildung. Nähere Informationen: P. Franz Pilz SVD, 02236/803 DW 218, oder www.steylermission.at

Priesterstudenten in Ghana.

Steyler

Anliegen & Hinweise Ausstellung „vertrautfremd.fremd-vertraut“. Die Ausstellung, bei der vor allem heimische Künstler/innen andere Blickwinkel auf den Alltag präsentieren, läuft noch bis 15. Juni im Foyer der Konzernzentrale der Energie AG OÖ. XX www.energieag.at

40 Jahre Betriebsseelsorge Linz-Land. Unter dem Motto „Brot und Rosen“ feiert die Betriebsseelsorge Linz-Land am 16. Juni ihren 40. Geburtstag. Von 11 bis 17 Uhr findet ein ­Solidaritäts-Fest im Treffpunkt

mensch & arbeit Nettingsdorf (Nettingsdorferstraße 85) statt. XX mensch-arbeit.nettingsdorf@ dioezese-linz.at, 07229/880 15 oder mensch-arbeit@dioezeselinz.at, 0732/610 36 41.

IKT-Forum für Menschen mit Behinderung. Unter dem Titel Praxis – Forschung – Entwicklung findet das heurige IKTForum am 9. und 10. Juni an der Johannes Kepler Universität statt. XX Information und Anmeldung: www.iktforum.at

Danube Day. Der internationale „Danube Day“ wird in Österreich heuer direkt auf der Donau gefeiert. Das Schiff macht im Juni in vielen Donaugemeinden Station. Freier Eintritt. XX www.donauontour.at

Ruth Klüger in Wels. Am Montag, 11. Juni, zeigt die Welser Initiative um 19 Uhr den Film „Das Weiterleben der Ruth Klüger“. Anschließend moderiert Andrea Bauer ein Gespräch mit Ruth Klüger und Renata Schmitkunz, der Regisseurin des Films.

n

Der emeritierte Pfarrer KonsR Johann Pichler ist am 30. Mai 2012 im 77. Lebensjahr in Würzburg verstorben. Johann Pichler wurde am 26. Juni 1935 in Niederwaldkirchen geboren, studierte am Kollegium Petrinum und im Priesterseminar Linz und wurde am 29. Juni 1960 in Linz zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Waldhausen und in Langholzfeld, dann von 1970 bis 1989 Pfarrer in Pasching und bis 2000 Pfarrer in Reichenau im Mühlkreis. Viele Jahre war er auch Geistlicher Assistent der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen. Nach seiner Pensionierung übersiedelte er nach Röttingen, Diözese Würzburg, und arbeitete in der Pfarreiengemeinschaft TauberGau mit. Pfarrer Pichler wurde in Röttingen begraben.

Neuer Vorstand der KrankenhausSeelsorger/innen Bischof Ludwig Schwarz hat die Wahl des neuen Vorstandes in dieser Berufsgemeinschaft der Krankenhaus-Seelsorger/innen bestätigt. Gabriele Dietrich (KH Schärding), Guido Rüthemann (LNK Wagner-Jauregg) und Notburga Tribert (KH Ried) folgen damit Claudia Hasibeder und Stefan Kopf nach. Bei Letzteren bedankte sich der Bischof für ihr Wirken. Auf das Pfingstfest anspielend meinte Guido Rüthemann im Namen des Vorstandsteams: „Um dabei mitzuwirken, den aktuell hohen „State of the art“ in der Arbeit auf diesem Seelsorgefeld aufrechtzuerhalten und auch weiterzuführen, werden wir viel an pfingstlichem Esprit bedürfen!“


28 Kunst & Kultur für sie gelesen

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Ausstellung in der Dominikanerkirche in Krems

In der Kirche gelandet Am vergangenen Samstag wurde die Ausstellung von Manfred Wakolbinger in der Dominikanerkirche eröffnet. Sie ist die neue Landesgalerie für zeitgenössische Kunst. Der Metallschlauch windet sich in hohen Schlaufen vom Mittelschiff bis in den Chor. Schlanke Wesen haben sich hier

So spannend ist Archäologie Wer als Heilig-Land Pilger/in diesseits und jenseits des Jordan die biblischen Orte und Ausgrabungsstätten nicht nur besuchen, sondern ein wenig tiefer blicken möchte, findet in dem umfangreichen Buch „Archäologie der Biblischen Welt“ eine tolle Hilfe. Das Werk bietet einerseits eine Einführung in die Methoden der Archäologie: Wie entdeckt man Spuren der Vergangenheit (Flurbegehungen, Luftbilder, Georadar) oder wie kann man das Alter von Fundstücken datieren. Andererseits gibt das Buch anhand von ausgewählten Ortslagen Einblicke in die Zeitepochen Palästinas – beginnend von der Jungsteinzeit bis zur „Expedition“ Napoleons um 1798 und 1799. Weiters stellt der Autor Dieter Vieweger, Theologe und Archäologe, eine Reihe interessanter Bibelmuseen und Archäologischer Parks vor. Bei welchem Kapitel auch immer man das Werk aufschlägt, bleibt man hängen und fängt an, sich zu vertiefen. Josef Wallner Archäologie der Biblischen Welt, Dieter Vieweger. Mit zahlreichen Zeichnungen von Ernst Brückelmann und Foto-DVD, Gütersloh 2012, 602 Seiten, € 41,20

verteilt. Mit schimmernden Köpfen sehen sie einander an oder lehnen in entspannter Pose an der Wand. Die Kupferskulpturen aus der Reihe „Forces“ sind Wesen zwischen Himmel und Erde. Auch wenn sie wie Besuch aus einer anderen Welt aussehen, wirkt ihre Körperhaltung sehr menschlich. „Up from the Skies“ heißt die Ausstellung, für die Manfred Wakolbinger (aufgewachsen in Mitterkirchen) künstlerische Arbeiten aus drei Jahrzehnten zusammengestellt hat. Kupferskulpturen, wie in Glas gegossen oder in Spachtelputz verborgen, stehen in den Seitenschiffen. Überlebensgroße Figuren auf hohen Beinen blicken auf die Besucher/innen herab. Zwei kupferne Objekte loten den Raum aus – sie hängen an Ketten von der Decke in 18 Metern Höhe herab. Wer ihnen näherkommen möchte, besteigt den weißen Kubus, der das Kirchenschiff teilt. „In diesem Raum wirkt der Geist der Gotik“, sagt Alexandra Schantl, die künstlerische Leiterin der Ausstellung. „Alles, was der Mensch gestaltet, erscheint kleindimensioniert.“ Die Kirche als Galerie. Gottesdienste finden hier schon seit 1786 nicht mehr statt. Die Dominikanerkirche gehört der Stadt und war Getreidespeicher, Feuerwehrdepot und Kino. Das angrenzende Kloster beherbergt das Museum der Stadt Krems. Nun wurde die Kirche in einen Ort der Kunst umgewandelt. Das ist eine der Möglichkeiten, Kirchen zu nützen, wenn die Zahl der Katholik/innen zurückgeht (siehe KiZ Nr. 21). Eine äußerst inspirierende Möglichkeit.

Zwischen Himmel und Erde: Der Metallschlauch zwischen den Skulpturen endet in der Decke des Chors. ZKN/Rita newmann

u Bis 14. Oktober, Körnermarkt 14, Tel. 02742/90 80 90, www.zeitkunstnoe.at

Ausstellung im Kunstmuseum Artemons

Puppe mit Flügel Hellmonsödt. Heinz-Frieder Adensamer fügt ausgeschnittene Bilder zu Collagen. Eines seiner bevorzugten Objekte ist die Barbiepuppe, die sich zum Engel wandeln kann. Sein Bild „2engel“ ist bis 26. August in der Gruppenausstellung „irr.relevant“ zu sehen. Unter den 17 Künstler/innen sind auch Persönlichkeiten, die wie Heinz-Frieder Adensamer in Betreuungseinrichtungen wie dem Diakoniewerk Gallneukirchen wohnen. u Hellmonsödter Kulturtag am Sonntag, 10. Juni, 15 Uhr, mit der Damenkapelle Hellmonsödt und Kunstgesprächen. Artemons


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

7. Juni 2012

Ausstellung bei den Kreuzschwestern in Wels

„Wir wirken im Hintergrund“ In der kommenden Woche wird die Ausstellung „Treffpunkt Kloster-Leben“ im Linzer Schlossmuseum eröffnet. 30 Orden und Klöster in Oberösterreich laden zudem ein, sie zu besuchen. Das Provinzhaus der Kreuzschwestern in Wels ist einer davon. christine grüll

Freundlich wirkt das Haus in der Gabelsbergerstraße 19. Im Eingangsbereich fällt der Blick auf drei Vitrinen mit einem Stern, einer Ikone und Handarbeiten aus Rumänien. Sie geben gemeinsam mit Videos einen Einblick in die Tätigkeiten der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz. Doch wie vielfältig die Aufgaben in der Provinz Europa Mitte tatsächlich sind, erfahren Besucher/innen im persönlichen Gespräch. Provinzassistentin Sr. Gabriele Schachinger hat sich von Anfang an für das Ausstellungsprojekt eingesetzt. „Die Aufgabengebiete vieler Frauenorden stehen eher im Hintergrund. Es ist gut, dass wir neben großen Stiften und Klöstern einmal zeigen können, wie wir uns oft für die unscheinbaren Bedürfnisse der Menschen einsetzen.“ Bildung und Pflege. Vom Provinzhaus aus werden die 80 Niederlassungen mit 661 Schwestern in Österreich, Bayern, Slowenien und Ungarn geleitet. Die Provinzzentrale wurde vor vier Jahren fertiggestellt und öffnet sich zum Garten von Kindergarten und Hort der Kreuzschwestern. Junge Menschen sind ihnen wichtig. Denn Bildung und Erziehung waren einer der Gründe dafür, dass P. Theodosius Florentini und Sr. Maria Theresia Scherer den Orden Mitte des 19. Jahrhunderts aufgebaut haben. Kranke und alte Menschen zu pflegen und zu betreuen, gehört ebenfalls zu den Kernaufgaben. Das Klinikum Wels-Grieskirchen ist nur ein Beispiel

Treffpunkt KlosterLeben Eröffnung des Ausstellungsprojekts am Dienstag, 12. Juni in Linz 16 Uhr: Vesper im Alten Dom 18 Uhr: Festakt im Schlossmuseum u Info: www.kloster-leben.at u Angebot für Mitglieder des KiZ-webClub: Zwei Personen zahlen nur eine Eintrittskarte für die Ausstellung im Schlossmuseum. (www.kirchenzeitung.at/webclub)

für die ca. 40 Betriebe mit 5000 Mitarbeiter/ innen, für die der Orden verantwortlich ist. Die Welt schützen. „Was Bedürfnis der Zeit, ist Gottes Wille“ lautet das Leitwort des Gründers. Die Ordensschwestern wollen sich den Herausforderungen der Zeit stellen – die Schöpfung Gottes zu bewahren, ist eine davon. In einer der Vitrinen steht der „Energie Star“ vom Land OÖ, mit dem das Linzer Altenheim „Rudigier“ in Passivhaus-Bauweise ausgezeichnet wurde. Doch nicht nur die Ressourcen der Welt, sondern auch die persönlichen Kraftquellen müssen gepflegt werden. Ein Ort der Ruhe. „Ruhe in unruhigen Zeiten, das erwarten die Menschen von den Ordensgemeinschaften“, sagt Sr. Gabriele Scha-

Kulturland n Stiftskonzerte in St. Florian. Das Bruckner Orchester Linz bringt unter der Leitung von Bernhard Klee das SiegfriedIdyll und die Wesendonck-Lieder von Richard Wagner sowie sechs Deutsche Tänze und die Symphonie Nr. 4 c-Moll von Franz Schubert zur Aufführung. Solistin ist die deutsche Sängerin Ingeborg Danz (Mezzosopran.) u Termine & Karten: Samstag, 9. Juni, 20 Uhr, und Sonntag, 10. Juni, 11 Uhr, Tel. 0732/77 61 27, E-Mail: bestellung@stiftskonzerte.at

n Orgelkonzert in der Stadtpfarrkirche Linz. Anlässlich des Jubiläums 10 Jahre Woehl-Orgel gibt Martin Bako am Sonntag, 10. Juni, um 19.30 Uhr ein Konzert. Er ist Organist am Krönungsdom St. Martin-Kathedrale in Bratislava, wo ebenfalls eine Woehl-Orgel steht. Berauschte Sinne in Linz. Von 14. Juni bis 20. September lädt das OÖ Kulturquartier zum „Sinnesrausch“. 35 nationale und internationale Künstler/innen haben den Rundweg über die Dächer gestaltet und entführen in eine Welt verschiedenster Sinneseindrücke. u Info: Tel. 0732/78 41 78-52 555, E-Mail: info@ooekulturquartier.at

Treffpunkt bei der Vitrine: Sr. Gabriele Schachinger neben Handarbeiten aus Rumänien, wo sich eine Mitschwester von Wels aus mit großem Einsatz engagiert. KIZ/CG

chinger. Die Schwestern selbst schöpfen Kraft aus den Ritualen. Zweimal am Tag versammeln sie sich zum Gebet in der Kapelle, die vom Künstler Alois Landmann gestaltet wurde. Sie beherbergt einen romanischen Christus und eine Ikone aus dem 16. Jahrhundert, deren Rahmen aus Blechteilen des Vernichtungslagers in Hartheim geschmiedet wurde. Die Kapelle steht auch den Besucher/innen an den Samstagen von Mitte Juni bis Ende September offen. Die Kreuzschwestern freuen sich auf die persönlichen Begegnungen. Vielleicht kann die Ausstellung dazu beitragen, so manches antiquierte Bild einer Klosterschwester aufzulösen. u Am Donnerstag, 14. Juni, 18 Uhr sprechen Sr. Gabriele Schachinger und Vertreter/innen von drei weiteren Orden zum Thema „Rhythmus und Rituale des Ordenslebens“ im Schlossmuseum Linz.

Sinnesrausch: Ursulinenkirche und Wasserturm. o. saxinger

n Konzert in der Pfarrkirche St. Markus in Urfahr. Unter dem Motto „Das klinget so herrlich ...“ gestalten fünf Mitglieder des Bruckner Orchesters Linz am Freitag, 15. Juni 2012, um 19.30 Uhr einen Kammermusikabend im Rahmen der KulturKirche St. Markus. Christian Landsmann (Flöte), Günther Gradischnig (Klarinette), Vera Kral (Violine), Ursula Landsmann (Viola) und Bertin Christelbauer (Violoncello) spielen Werke von W. A. Mozart und Carl Stamitz.


30 Personen geburtstage n Am 11. Juni 2012 feiert KonsR Dr. P. Eugen MensdorffPouilly, Superior der Marianisten am Greisinghof bei Tragwein, seinen 70. Geburtstag. Er wurde in Prag geboren und musste 1945 mit seinen Eltern die CSSR verlassen. 1961 feierte er die Ordensprofess und wurde 1969 zum Priester geweiht. Von 1977 bis 2003 war Mensdorff-Pouilly Direktor der Religionspädagogischen Akademie der Diözese Linz. Von 2003 bis 2008 war er Regionaloberer der Marianisten in Österreich und Deutschland. Seit 2010 ist P. Eugen Superior der Marianisten-Kommunität Chaminade am Greisinghof. 2008 übernahm er auch die Aufgabe des Kirchenrektors am Greisinghof. n Am 15. Juni 2012 vollendet KonsR Johann Schefthaler, wohnhaft in Kehlheim (D), sein 70. Lebensjahr. Er stammt aus Irgertshofen (Bayern) und wurde 1967 zum Priester geweiht. 1978 kam er in die Diözese Linz und war bis 2009 Pfarrer in Gmunden-Ort. Nach seiner Pensionierung übersiedelte er nach Kehlheim in Deutschland.

7. Juni 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

WeiheJubiläum

Ehrung & DAnk

n Am 8. Juni 2012 feiern GR Mag. Anton Alfred Achleitner, Pfarrmoderator in Wels-St. Franziskus und Generalvikar DDr. Severin Lederhilger, Prämons­ tratenser des Stiftes Schlägl, ihr 25-jähriges Priesterjubiläum.

n Weyregg am Attersee. Ihre Firmung nutzten die 29 Firmlinge der Pfarre, um zu zeigen, dass auch Jugendliche schon globale Verantwortung übernehmen können. Sie unterstützen Waisenkinder in Bolivien. In den Firmvorbereitungsstunden fertigten die Firmlinge viele kleine Kunstwerke an, die sie beim Pfarrcafe und am Firmtag verkauften. Den Erlös von über 869 Euro spendeten die Firmlinge an die Kinderdörfer von P. Alfred Spießberger in Bolivien. P. Alfred ist gebürtig aus Neukirchen bei Altmünster und hat in Santa Cruz über 20 Häuser für Kinder errichtet. n Traberg. Den Betrag von 500 Euro konnte der Alpenverein Schallenberg-Traberg mit Obmann Paulus Nimmervoll (2. von rechts) an Pfarrer P. Meinrad Brandstätter und PGR-Obmann Erwin Mayrhofer (links) für die Ausfinanzierung des neuen Pfarrheimes St. Josef überreichen. Die Spende wurde beim Multimediavortrag über die Pilgerreise nach Rom von Alfred Keplinger (rechts) gesammelt.

Dank n Schwarzenberg am Böh­ merwald. Zum 20-Jahr-Jubiläum als Pfarrer machten die Vereine der Pfarre und Privatpersonen Pfarrer Othmar Wögerbauer einen Gutschein zum Geschenk, mit dem er sich bei den Zisterzienserinnen von Thyrnau ein Meßkleid anfertigen lassen konnte. Kürzlich trug er erstmals das neue Messkleid, das den Auferstandenen zeigt.

TT Entgeltliche Einschaltung

GEWINNE UND VERMÖGEN SIND KAUM BELASTET

Gerechte Steuern statt Sparzwang! „Wir könnten uns alle Spar­ pakete sparen und gleichzeitig ordentlich in einen Wirtschafts­ aufschwung investieren, wenn es in Österreich endlich gerech­ tere Steuern gäbe“, fordert AKPräsident Dr. Johann Kalliauer eine rasche Steuerreform.

B

eim privaten Geldvermögen hat Österreich EU-weit die meisten Superreichen mit je mehr als 100 Mio. Dollar Geldbesitz. Zusammengenommen überstieg der Finanzbesitz dieser knapp 300 Haushalte die gesamte österreichische Wirtschaftsleistung des Jahres 2010. Dank niedriger Besteuerung leben die Superreichen in Österreich wie in einer

Steueroase. „Hier hat die Politik großen Handlungsbedarf“, so AKPräsident Dr. Johann Kalliauer. „Denn Gewinne, Vermögen und hohe Einkommen sind hierzulande steuerlich kaum belastet. Die Draufzahler dieses ungerechten Systems sind die Arbeitnehmerinnen und ­Arbeitnehmer.“ Im Vergleich der 34 OECD-Staaten nimmt Österreich bei den Einnahmen aus Vermögenssteuern den unrühmlichen vorletzten Platz ein. Nur 1,3 Prozent der gesamten Steuereinnahmen resultieren aus Vermögenssteuern. Der OECD-Schnitt macht mehr als vier Mal so viel aus, nämlich 5,5 Prozent.

Die Lösung dieser Ungerechtigkeit sieht die AK in einer Steuer­reform: Die Arbeitnehmer/-innen müssen dringend entlastet werden und dafür große Vermögen und Finanztransaktionen mehr zur Finanzierung des Gemeinwohls beitragen. Denn: Gerechtigkeit muss sein!

Arbeiterkammer Oberösterreich Volksgartenstraße 40, 4020 Linz Telefon 050/69 06

n Ottnang. Für den Pfarrheimneubau gestaltete der Kabarettist Hubert Fellner mit seinen Freunden zwei melancholisch unterhaltsame Abende „ausSCHLUSSraus“, an denen die Mitwirkenden in Liedern und Texten „des guade alte Pfarrheim“ noch einmal würdigten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

7. Juni 2012

Kirche muss offen sein

Kirche braucht Vorbilder

Zum Leserbrief „Mann, Frau, Kirche“, Nr. 22, S. 31

Zum Leserbrief von Marianne Raab, Nr. 21, S. 31

Ich kann es einfach nicht lassen, meinem Freund Franz Flieger zu widersprechen. Die Behauptung, das alleinige Männerpriestertum sei biblisch begründet, widerlegen zu wollen, ist vergebliche Mühe. Manche (Franz, verzeih mir!) begreifen es nicht, wollen oder dürfen es nicht begreifen. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, was ich schon vor Jahren geschrieben habe: „... und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen“ wird gar nicht möglich sein, denn die Kirche in ihrer jetzigen Form wird sich selbst überwältigen. Eine persönliche Bemerkung sei mir noch gestattet: Nach Jahren einer ziemlichen Entfernung von der Kirche führt mich gerade die Hoffnung auf eine offene und vor allem ehrliche Kirche, wie ich sie mir vorstelle, wieder näher an diese heran. Gott sei Dank finde ich sie in Rainbach vor.

Ich kann der Meinung von Marianne Raab nur zustimmen. Haben wir nicht den Auftrag, nach den Geboten Gottes zu leben, und nicht nur nach den von Menschen erdachten Kirchengeboten? Einige davon wurden ja erst tausend Jahre nach Christus eingeführt. Wir beten seit Jahrzehnten in einem Pfarrgebet (aus: Beten im Alltag): „Erneuere deine Kirche, lass sie deinem Wort nachfolgen, lass sie Jesus Christus nachfolgen, der nur für seine Schwestern und Brüder lebte.“ Gilt dieser Auftrag Jesu nur für das Kirchenvolk und nicht auch für die Herren in Rom?

FRIEDRICH LENGAUER, RAINBACH

Global Wealth Report 2012 Wie dem aktuellen „Global Wealth Report 2012“ zu entnehmen ist, haben nur die Schweiz und Singapur mehr „Superreiche“, dann folgt bereits Österreich auf dem dritten Platz. Das private Gesamtvermögen in Österreich wird auf mehr als 1.300 Milliarden Euro geschätzt. Davon betragen nach Angaben der Nationalbank die gesamten Geld- bzw. Finanzvermögen 471 Milliarden Euro. Bei einem Schuldenstand der Haushalte von 163 Milliarden Euro verfügen die Österreicher daher über ein Nettovermögen von 308 Milliarden Euro. Dazu kommen dann noch rund 880 Milliarden Euro Immobilienvermögen (Häuser, Wohnungen und Grund). Aufgrund dieser offiziellen Zahlen ist für mich nicht nachvollziehbar, dass das gesamte Privatvermögen (Finanzvermögen und Immobilien) der Österreicher laut Angaben im „Global Wealth Report“ angeblich nur 185 Milliarden Euro betragen soll. Trotz dieser unterschiedlichen Angaben über die privaten Vermögen in Österreich steht fest: Millionäre zieht es nach Österreich, weil die Verteilung der Steuerlast in Österreich äußerst ungerecht ist. Allein die Anhebung der Steuern auf Vermögen auf europäisches Durchschnittsniveau würde dem Staat jährlich vier Milliarden Euro Mehreinnahmen bringen, die wir zur Sanierung des Staatshaushaltes dringend benötigen – und würde von den Vermögenden kaum bemerkt werden. Die in diesem Zusammenhang sehr oft angeführte Gefährdung des „Standortvorteils“ wird durch die hohe Lebensqualität und soziale Sicherheit in Österreich mehr als aufgewogen. (...) HANS RIEDLER, LINZ

GRETE FRÖSCHL, GREIN

Life-Ball Zum Life-Ball vom 20. Mai in Wien.

Eine haltlose Gesellschaft zelebriert ihre eigene Dekadenz. Dabei hängt sie sich das Mäntelchen der Solidarität um, indem sie hohe Beträge aufbringt, mit denen die moderne Geißel Aids bekämpft werden soll; und doch ist diese weitgehend eine Folge des Lebensstils, der in diesem Event propagiert wird. Sie gleichen Brandstiftern, die sich dafür beklatschen lassen, dass sie die Bekämpfung der selbst gelegten Brände sponsern. Für dieses frivole Spiel lassen sich viele Medien willig einspannen wie manche Spitzen der Gesellschaft. MAG. WILHELM SCHÖGGL, ALTENBERG Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Bei E-Mail-Zuschriften Adresse angeben. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

■ Das II. Vatikanische Konzil – sein Verlauf, seine Dokumente und seine Nachwirkungen. Die Broschüre zur aktuellen Kirchenzeitungs-Serie. Von Bernhard Körner und Maria Unterberger. 56 Seiten, € 4,– plus Porto.  Bestellung: KirchenZeitung, 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84, Tel. 0732/76 10-39 44. office@kirchenzeitung.at

Erinnerung an Johann Nestroy Johann Nestroy, geboren am 7. Dezember 1801 in Wien, gestorben am 25. Mai 1862 in Graz. Im Alter lebte er auch in Bad Ischl. Daher ist es verständlich, dass man dort einem Schauspieler einen NestroyRing verlieh. In der KirchenZeitung kann man einige gute Aussprüche des großen österreichischen Dichters und Schauspielers in Erinnerung rufen: „Es gibt sehr wenig böse Menschen, und doch geschieht so viel Unheil auf der Welt. Der größte Teil des Unheils kommt auf Rechnung der vielen, vielen guten Menschen, die weiters nichts als gute Menschen sind.“ „Über die Armut braucht man sich nicht zu schämen, es gibt viel mehr Leut, die sich über ihren Reichtum schämen sollten.“ „Das ist eben das Dumme und höchst Ungerechte: Wenn die reichen Leut nicht wieder Reiche einladeten, sondern arme Leut, so hätten wir alle genug zu essen.“ „Es glaubts kein Mensch, was der Mensch alles braucht, bevor er halbwegs einem Menschen gleichsieht.“ KONSULENT FRANZ LUGMAYR, STEYR


unter uns Der Bauch muss weg Hilfe, der Sommer kommt! Und in seinem Schlepptau hat er all die Poolparties, Freibadbesuche, kurzen Hosen und Bikins. Mal unter uns Frauen: Wer kannn sich schon in den Spiegel schaun und wahrlich sagen: „Ja, ich bin zufriefen?“ – Ich nicht. Und seitdem ich einen wirklich großen Spiegel habe, weiß ich noch viel besser, was weg muss und was bleiben darf. Dass ich vermutlich nicht die Einzige mit einem zu großen Spiegel bin und bestimmt nicht nur Frauen einen solchen besitzen, war mir spätestens nach meinem ersten FitnessstudioBesuch letzten Monat klar. Frauen wie Männer schwitzen auf Laufbändern, kaufen sich Eiweißshakes und lassen sich Trainingspläne erstellen. Stolze 69 Euro im Monat kostet eine Mitgliedschaft im führenden Fitness-Center in Linz. Sicher, man kann auch für 20 Euro im Monat Gewichte stemmen und Kilos purzeln lassen. Aber Mann/ Frau gönnt sich ja sonst nichts.

Dies ist ein Blindtext. Er ist ei und einen realistischen

Tipp mal

Spiel und Ernst Das zweitgrößte Land Europas (die Ukraine) und das siebtgrößte Land (Polen) haben sich zusammengetan, die heurige Fußball-Europameisterschaft der Männer auszurichten. ernst gansinger

Wie oft wird bei dieser EM eingenetzt werden?

Wir wollen hier niemanden ausrichten, auch wenn es genug auszurichten gäbe, weil alle Empörung über verletzte Menschenrechte im Fall der Ukraine bisher nichts ausgerichtet hat. Diese Rubrik lädt zum Spielen ein, zu einem Tun, das bei der Europameisterschaft wie bei jedem anderen Aufeinandertreffen von Fußballmannschaften vorgegeben wird, Zweck der Übung zu sein: spielen! Aber man darf darauf wetten, dass mehr Ernst als Spiel im Spiel ist. Apropos wetten: Unser Spiel ist ein Wettspiel. Ohne Einsatz, aber doch mit der Möglichkeit zu gewinnen.

te Tor? Wenn Ihre Tipps bis Freitag, 15. Juni, in der KirchenZeitung eingetroffen sind, nehmen Sie an der Verlosung eines Fußballs teil. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at XX Beim Denk Mal Nr. 21 hat Elfi Reisecker aus Hohenzell gewonnen. (Wir luden ein zu schreiben, welcher Duft ganz besondere Erinnerungen wachruft. Frisches Heu wurde mehrmals genannt, ebenso frisches Brot oder aber auch Schweißgeruch in der Werkstatt. Die Gewinnerin nannte u.a. den Duft von Steinnelken in ihrem Hausgarten, „sie duften stark – ein letztes Geschenk meines Onkels!“)

Mostögl jennifer praktikum@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Das ist doch tröstlich: Österreich kann bei dieser EM nicht verlieren!

„Die Kirche sollte Christen motivieren, sich zu enga­ gieren und Politiker, die das Christliche nicht verleugnen, stärken.“ Theo quendler, Präsident des Kath. Laienrates Österreich

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Machen Sie mit. Wieviele Tore fallen beim Spiel Kroatien gegen Spanien am 16. Juni? Welche Mannschaft schießt im Spiel Dänemark gegen Deutschland am 17. Juni das ers-

Michael Weber/ OKAPIA

Und während ich so auf dem Stepper stehe und dabei fernsehe, kommt mir der Gedanke, dass ich mir den ganzen Aufwand eigentlich sparen könnte. FdH – Futter die Hälfte – und ein wenig mehr Toleranz sind bestimmt genauso effektiv aber billiger!


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