KiZ-ePaper 28/2012

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Nr. 28 I 12. Juli 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

 Diese Unterschrift soll die Wirtschaft menschlicher gestalten. Dr. Rudolf Trauner, Bischof Dr. Ludwig Schwarz, DI Klaus Pöttinger. Diözese

4 Diözese. Bischof Schwarz an Katholische Aktion. 6 Zu Gast. P. Günther Ecklbauer zurück aus Pakistan.  7 Kultur. „Dein Weg“ kommt in die Kinos. Fotograf

Kirche und Wirtschaft wissen sich gemeinsam für die Zukunft verantwortlich

Erste Sorge der Wirtschaft muss das Wohl der Menschen sein Christliche Wertehaltungen sollen in Oberösterreichs Wirtschaft noch deutlicher zum Tagen kommen. Am Montag, 9. Juli unterzeichneten Bischof Ludwig Schwarz, Wirtschaftskammerpräsident Rudolf Trauner und Klaus Pöttinger für die Industriellenvereinigung ein entsprechendes Dokument. Die weltweiten Entwicklungen haben gravierende Auswirkungen auch auf die Wirtschaft Österreichs und Oberösterreichs. Der eben unterzeichnete „Pakt“ greift Positionen der kirchlichen Soziallehre auf. So plädiert er für maßvolle leistungsbezogene Differenzierungen, „über-

höhte Einkommensunterschiede sind unmoralisch und schaffen soziale Spannungen“, heißt es im Dokument. Besonders betont wird die Verantwortung für Natur und Umwelt. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich jeder Betrieb auch seiner ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst ist und nicht Gewinnmaximierung, sondern die Stiftung nachhaltigen Nutzens im Vordergrund steht.“ Nicht ums schnelle Geld dürfe es in der Wirtschaft gehen, sondern um nachhaltige Strategien. Klar wird auch betont: „Realwirtschaft hat Vorrang vor Spekulation“, und: „Unsere erste wirtschaftliche Sorge soll das Wohlergehen der Menschen sein.“ Seite 5

8 Interview. Franz Fischler über die Sprengkraft der Krise. 14 Bewusst leben. Lernen ist auch im Alter möglich. 17 Jugend. Seelsorge zwischen Strand und Bar. 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

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Nächstenliebe – Nächstenglaube

Das Volk und seine Politiker/innen Er sei skeptisch, was die „automatische“ Volksabstimmung nach einem erfolgreichen Volksbegehren betrifft. Dadurch würde das Parlament als Gesetzgeber ausgeschaltet, meinte Bundespräsident Heinz Fischer. Für ihn ist die repräsentative parlamentarische Demokratie ein hoher Wert, der für Qualität in der Politik sorgen und eine von Boulevardmedien und Populisten gesteuerte Pseudopolitik verhindern soll. Aber solange die Politik die Menschen und ihre existentiellen Grundbedürfnisse nicht ernster nimmt und sie mit Worthülsen abspeist, wie das derzeit rund um die Eurorettungsschirme geschieht, wird das Misstrauen wachsen – in das Parlament und in die Demokratie. hans baumgartner

Mehr am Papst? Am Katechismus? An den Bischöfen? An Theologinnen und Theologen? Mehr an der Bibel? Am eigenen Gewissen? An wem und woran man sich in Glaubensangelegenheiten orientieren soll, ist gar nicht so einfach. „Der König schlägt den Unter“, heißt es beim Kartenspielen. Also neigen Leute auch in der Kirche dazu, Antworten von sehr weit oben zu erwarten: aus der Hierarchie, von berühmten Persönlichkeiten, von hoch-offizieller Seite. Ob nicht Jesus, als er die Nächstenliebe so hoch ansiedelte, das auch in Bezug auf den Glauben gemeint hat? Dass man den Nächsten und die Nächste auch als die wichtigste Person nimmt, mit der man seinen Gottesglauben zur Sprache bringt? Glaube und das Reden darüber ist zu sehr zum Expert/innenGespräch geworden.

susanne Huber

Gerade in den oft gepriesenen alten Zeiten haben Leute nur sehr selten ein Wort vom Papst gehört. Es gab ja kein Radio. Vorläufer des Katechismus gab es erst im 16. Jahrhwundert. Aber Mütter gab es und Väter, Kinder und Nachbarn. Verwandte, Fremde, die man gelegentlich traf. Pfarrer gab es, Gemeinden auch. Wer nur nach oben hört, „über-hört“ zu leicht, was Gott ihm durch seine Nächsten zeigen will. „Nächste“ sind immer da.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Verena Kriechbaumer

Einen Jugendtraum erfüllt

Ein Jahr nach der Unabhängigkeit

Ein Jahr lang hat sie Straßenkinder in Indien betreut. Dafür erhielt Verena Kriechbaumer jetzt das Bundes-Ehrenzeichen. Hans Baumgartner

Mit dem Bundes-Ehrenzeichen soll ehrenamtliche Arbeit für das Gemeinwesen gewür„Uns geht es so gut. Dafür wollte ich danke sagen.“ Kriechbaumer

Vor einem Jahr haben die Menschen im Südsudan ihre Unabhängigkeit vom Norden des Landes gefeiert. Doch am Jahrestag der Unabhängigkeit (9. Juli) kam keine Jubelstimmung auf. Der erhoffte Friede ist noch nicht eingekehrt. Nach wie vor ist der Grenzverlauf zwischen Sudan und Südsudan nicht geklärt; es wird um ölreiche Gebiete gekämpft; es gibt Streitigkeiten bezüglich der Gebühren zur Nutzung der Ölpipelines. Obwohl beide Staaten voneinander abhängig sind, ist eine Entspannung mehr als fraglich. Werden die Konflikte und die Gewalt nicht beigelegt, wird sich der jüngste Staat der Welt auch nicht entwickeln können. Derzeit bemüht sich die Afrikanische Union um Friedensverhandlungen. Noch lebt die Hoffnung, dass es gelingt zwischen beiden Ländern zu vermitteln.

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Verena Kriechbaumer

digt werden. Erstmals erhielten mit Verena Kriechbaumer, Barbara Schwalsberger, Anita Dinhobl und Magdalena Hahn vier Voluntärinnen von Jugend Eine Welt diese Auszeichnung. Sie alle haben ein freiwilliges Sozialjahr im Ausland geleistet – und dafür sogar eigenes Geld in die Hand genommen. Die gelernte Verkäuferin Verena Kriechbaumer hat ein Jahr lang als Schichtarbeiterin gearbeitet, um genügend Geld für die Flugkosten, die Versicherung etc. zu haben. „Aber“, so sagt sie, „es hat sich für mich total gelohnt. Ich habe so viel für mein Leben mitbekommen. Und ich kann nur allen jungen Leuten, die so etwas überlegen, raten: Macht es!“ – zumal mit dem neuen Freiwilligengesetz die Bedingungen besser geworden seien. Bereits in ihrer Heimat St. Georgen am Wald war Verena Kriechbaumer in der Jungscharund Jugendarbeit engagiert. „Aber es war über viele Jahre ein Traum von mir, etwas für Kinder und Jugendliche zu tun, denen es nicht so gut geht. Mit Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos in Hydarabad (Indien) fand ich genau das, was ich suchte – die Möglichkeit, in einem Straßenkinderprojekt zu arbeiten.“ Als „große Schwester“ habe sie dabei viel Liebe geschenkt bekommen und „ich habe gelernt, wie schön ein schlichtes Danke oder ein fröhliches Lachen sein können.“ Sie meint, „dass ich jetzt aufmerksamer und einfacher lebe als früher“.


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Im Gespräch 3

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Nach der Schule finden die einen einen ebenen Weg in die Berufswelt, andere sehen einen Wald voller Hürden vor sich. OKAPIA/Michael Weber

Die Schule vergibt Teilnahme-Scheine für das Berufsleben. Manche gehen allerdings ziemlich leer aus

Am Ziel ist der Hürden-Start In Deutschland erreichen 6,5 Prozent aller Schulabgänger keinen Hauptschulabschluss. In Oberösterreich weisen die Statistiken zwischen 5 und 7 Prozent der Pflichtschüler ohne Abschluss aus. Ist für sie Schulschluss der Start in eine Zukunfts-Sackgasse? ernst Gansinger

Nein, muss es nicht sein, ist die Auskunft, wenn man sich umhört. Aber der Start in die Zukunft ist ungleich hürdenreicher. Lehre ohne Hauptschulabschluss. Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung, spricht von einem Handicap fürs weitere Leben, von einem Makel, den man mitschleppt. Man kann, darauf weist die Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich, Mag. Anna-Maria Hochhauser, hin, auch ohne Hauptschulabschluss eine Lehre machen. So die Theorie. Die Praxis sehe laut Stefan Nagl anders aus. Er ist Trainer bei ju-can, dem Begleitungs- und Bildungsangebot der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung für Jugendliche, die vergeblich einen Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz suchen. Seine Erfahrung ist, dass die Arbeitgeber auf den Bildungsabschluss schauen. Fehlt der, ist die Chance auf eine Lehre gleich null. Manche der fast 40 Teilnehmer/innen an den

bisher drei ju-can-Kursen haben den Hauptschulabschluss nachgeholt. Verschiedene Bildungsträger bieten Kurse an, etwa das BFI, VSG – Learn, Verein M.A.I.Z – Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen und die Volkshochschule Linz. „Man schafft es, aber leicht wird es einem nicht gemacht!“, resümierte eine e­ rfolgreiche Kursteilnehmerin. Die Fehlauskunft vom Zeugnis. Es bleibt ein Stigma. Erst viel später wird positiv gesehen, was Menschen, die den Abschluss dann nachgeholt haben, leisten, wie sehr dies eine hohe Zielstrebigkeit und eine gute Eigenständigkeit beweist. Lange steht im Vordergrund: Warum hast denn die Schule nicht gleich ­positiv gemacht? – Es gibt viele Gründe, die Jugendliche auf dem Schulweg scheitern lassen. Im Zeugnis sind diese Gründe nicht abgebildet. Und noch eines macht das Zeugnis: Es lässt scheitern auch wegen einer Schwäche. Mathematik 5, heißt dann: Anschluss an die Zukunft verpasst oder verspätete Abfahrt. 760 im Nirgendwo. In Oberösterreich besuchten mehr als 108.000 Buben und Mädchen im abgelaufenen Schuljahr Volksschulen, Hauptschulen, Polytechnische Schulen bzw. Sonderschulen. Etwas mehr als fünf Prozent brechen die Hauptschule ab, sagt Bildungsexperte Dr. Fritz Bauer von der Ar-

beiterkammer. „Ganz offensichtlich kommt schon ein erheblicher Anteil an Kindern gar nicht in die Berufsbildung rein. Daraus ergibt sich dann eine unglaublich hohe Zahl von Jugendlichen ohne abgeschlossene Berufsausbildung.“ Sie bleiben im Erwerbsleben überdurchschnittlich benachteiligt, fasst Bauer zusammen. Christian Winkler füttert diese Aussage mit Zahlen: In Oberösterreich kommen etwa 760 Schulabgänger/innen eines Jahrgangs nicht in der Arbeitswelt an, sind nicht erwerbstätig, machen keine Lehre, besuchen keine Schule, sind nicht arbeitslos gemeldet. Von den 15- bis 19-Jährigen sind etwa 15 Prozent arbeitslos, in Schulungen oder als Lehrstellen suchend gemeldet. Ausbildungspflicht. Anna-Maria Hochhauser, Generalsekretärin der Wirtschaftskammer, nennt die Tatsache, dass es „zu viele Pflichtschulabgänger ohne positiven Schulabschluss gibt, einen Missstand“. „Es soll kein Jugendlicher ohne Abschluss bleiben.“ Den Hauptschulabschluss nachholen soll daher kostenlos sein. Sie befürwortet eine Ausbildungspflicht und dass diejenigen, welche aufgrund schulischer Ausbildungs- und Wissensmängel nicht sofort einen Lehrplatz in einem Unternehmen finden, in überbetrieblichen Ausbildungen fit gemacht werden.


4 Oberösterreich

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Bischof Ludwig Schwarz an die Katholische Aktion:

Weiheamt kann nicht beliebig sein Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz verknüpft seine Besorgnis über die ReformErklärung der Katholischen Aktion mit einer Einladung zu „qualifiziertem Dialog“. Seine Besorgnis zur „pauschalen Solidaritätserklärung“ der Katholischen Aktion Oberösterreichs mit den kirchlichen Reformgruppen hat Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz in einem ausführlichen Brief dem Präsidium der Katholischen Aktion mitgeteilt. Im Rahmen des diözesanen Profilprojektes zum II. Vatikanischen Konzil und zum „Jahr des Glaubens“ will er daher nicht nur mit den Priestern, sondern auch „mit Repräsentant/innen dieser für das Pfarrleben so wichtigen Gruppen ebenfalls einen qualifizierten Dialog pflegen“. Dies solle mithelfen“, schreibt Schwarz, „unter Beachtung der katholischen Tradition und des kirchlichen Lehramtes, die durchaus zukunftsweisenden – und weit über unser Land hinaus beachteten – Konzepte unserer Diözese weiter zu konkretisieren.“ Theologische Bedenken. In der am 29. Juni veröffentlichen Aussendung der Katholischen Aktion vermisst Bischof Schwarz, „dass man die heuer neu geweihten Priester aus der Diözese Linz (...) sowie unsere über hundert Ständigen Diakone zur Kenntnis nimmt“. Er wünsche sich, dass diese „mit ausdrücklicher Freude“ unterstützt würden. Die Forderung nach „priesterlichen Kompetenzen für Laien“

ist laut Bischof Schwarz „theologisch unvertretbar“. „So sehr ich damit übereinstimme, dass das große Potential an theologisch gebildeten Personen für den pastoralen und katechetischen Dienst gut genutzt und in ihren vielfältigen Begabungen kirchlich gefördert werden soll, so sehr muss ich zugleich darauf Bischof hinweisen, dass dies letztlich nicht um den Ludwig Preis der Katholizität und des Verzichts auf Schwarz. das Weihesakrament geschehen darf.“ Diözese In der gegenwärtigen Umbruchsituation in der Gesellschaft sei „gerade das Weiheamt (...) nennt er die Einsatzmöglichkeiten von Seeldie unverzichtbare Erinnerung daran, dass sorgeteams oder Mitgliedern von FachausKirche nicht bloß eine soziologische Größe schüssen mit ihrer beachtlichen Bereitschaft ist und ihr Einsatz sich nie in einem profes- zum spezifisch ehrenamtlichen Dienst in den sionellen Aktionismus erschöpfen darf, son- Pfarrgemeinden sowie die neuen Begleitkomdern vielmehr dem gemeinsamen Sendungs- petenzen und Arbeitsbereiche von hauptamtauftrag von Jesus Christus her verpflichtet lichen pastoralen Berufen. „Eine rein klerikaist“. Es sei, so der Bischof, „nicht beliebig, wer le Alleinzuständigkeit des jeweiligen Pfarrers die Sakramente in Einheit mit der ganzen Kir- gehört der Vergangenheit an“, stellt Schwarz che feiert.“ Die Katholische Aktion würde sonst – was er nicht „Eine rein klerikale Alleinzuständigkeit des jeweiligen glaube – einem „freikirchlichen Pfarrers gehört der Vergangenheit an.“ Ludwig Schwarz Separatismus“ das Wort reden, „indem man selbst die heiligsten Handlungen letztlich in die Beliebigkeit ein- fest. Dazu gehöre ein klar differenziertes Aufgabenprofil für Priester, Diakone, haupt- und zelner Gruppen oder Personen übergibt“. ehrenamtliche Laien. Der diözesane Weg. Bischof Ludwig Schwarz verweist im Brief auf die Hilfe der Seelsorge in Kleinpfarren. Die Forderung Ordensgemeinschaften, besonders aber auf der Reformgruppen nach Teilanstellungen das von den diözesanen Räten entwickelte auch für kleine Pfarren sieht Bischof Schwarz Programm „Kirche im Territorium“: Konkret im diözesanen Konzept berücksichtigt – und fragt: „Worin besteht der Unterschied zwischen der Forderung nach Teilanstellungen für Kleinpfarren und der differenzierten BePriesterweihe in stellung von Priestern für mehrere Pfarren, Kremsmünster speziell für unsere 126 Pfarren unter 1000 Katholik/innen, wobei hier oder für etwas gröBischof Dr. Ludwig Schwarz ßere Gemeinden oft weitere Priester vor Ort, hat am Sonntag, 8. Juli im Stift Pfarr- und Pastoralassistent/innen, JugendleiKremsmünster P. Mag. Franz ter/innen, Krankenhaus- und AltenheimseelAckerl zum Priester geweiht. sorger/innen usw. verantwortlich mit einbeVerwandte, Freunde und viezogen werden?“ le Gläubige aus seiner Heimatpfarre Bad Hall, der DiaReaktion der Katholischen Aktion. Bert konatspfarre Vorchdorf und Brandstetter, Präsident der Katholischen Akaus anderen Pfarren füllten die tion, nimmt das Gesprächsangebot von BiStiftskirche bis auf den letzschof Schwarz „selbstverständlich“ an. „Wir ten Platz. „Der Priester versind nicht gekränkt, sondern dankbar, dass kündige nicht sich selbst, sonBischof Schwarz sich in einem gut überlegdern Christus; was er sagt und ten Brief geäußert hat.“ Die KA wolle nicht tut, soll auf Gott verweisen“, „Freikirche“ sein und sei sich bewusst, dass betonte Bischof Schwarz in die vorgeschlagenen Veränderungen nur im der Predigt. Am 26. SeptemEinklang mit Rom möglich wären. Vorrangig ber wird P. Klaus Zarzer in Rom sei für die KA das Aufrechterhalten der Seelzum Priester geweiht. Haijes sorge in den Pfarren. M. F.


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Oberösterreich 5

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Behutsame Substanz-Nutzung Am 27. Juni präsentierte die Diözesane Immobilienstiftung im Petrinum das Projekt ­einer nachhaltigen Nutzung des Turmes XX am Linzer Pöstlingberg. Der Turm ist stark baufällig; er würde in wenigen Jahrzehnten vollständig verfallen. Andererseits ist jede Nutzung im Naturraum Pöstlingberg heikel, was bei ersten Absichten vor einigen Jahren einen Konflikt verursacht hat. Kritik ist jetzt nicht zu hören. Zum vorgelegten Projekt nach den Plänen von Architekt Fritz Matzinger gibt es grundsätzlich Zustimmung. Viel wird von der konkreten Umsetzung der Pläne abhängen. Vorgesehen ist eine optimale Nutzung der vorhandenen Bausubstanz. Es soll energiesparend gebaut werden und die 14 oder 15 Bewohner/innen werden Energie-Selbstversorger sein (gute Isolierung der 2,2 Meter dicken Bruchstein-Mauern, Sonnenkollektoren, Wärmepumpen). Wichtig sind Gebäudefunktionen, die eine lebendige Hausgemeinschaft

Humanität entwickeln

fördern. Die vorhandene Zufahrtsstraße wird nur auf der Fläche der Radspuren befestigt. Außerhalb des Gebäudes werden keine Parkplätze errichtet.

Der XX Turm am Pöstlingberg.

matzinger

Vitales invita Am 30. Juni wurde in Engelhartszell „Zehn Jahre Seniorenwohnhaus St. Bernhard“ und der Neubau „invita Langzeitwohnen“ gefeiert. Etwa 300 Besucher/innen informierten sich über das Haus und die Wohnbereiche. St. Bernhard – ein Haus für 30 ältere Menschen – wird im Verbund mit der psychosozialen Caritas-Nachsorgeeinrichtung invita geführt und beherbergt auch Wohngruppen für Männer und Frauen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen.

„Humanität entwickeln“ heißt der Schwerpunkt des Erwachsenenbildungsforums OÖ für 2012/2013. Zum Start-Sympo­ sium kamen am 29. Juni 250 Teilnehmer/innen ins Bildungshaus Schloss Puchberg. Der führende Neurobiologe Prof. Joachim Bauer aus Freiburg konnte zeigen, dass der Sinn für soziale Fairness und der Affekt zu helfen neurobiologisch verankert sind. Dr. Charmaine Liebertz, Institutsleiterin für Ganzheitliches Lernen in Köln, hielt ein Plädoyer für das Lachen und den Humor: „Wer lacht und lächelt, geht auf den andern zu, und Beziehung und Liebe entstehen.“ Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurde die 56-seitige Programm-Broschüre des Forums zum Schwerpunktthema präsentiert. Sie enthält über 50 eigens für „Humanität entwickeln“ geplante vielfältige Seminare und Veranstaltungen aller Mitgliedseinrichtungen von 1. September 2012 bis 16. Juni 2013. XX Die Broschüre ist kostenlos er­­hältlich bei: bildungshaus. puchberg@dioezese-linz.at

Gruppenbild zum Jubiläum. Landesrat Ing. Reinhold Ent­holzer, Abt Marianus Hauseder und Landtagspräsident Friedrich Bernhofer (3., 4. und 5. v. l.) mit Caritas-Vertreterinnen, invita-Repräsentant/innen und Festgästen. mediabox.at

Ethisch wirtschaften Wirtschaft schafft die materielle Basis für unsere Gesellschaft. Dazu gehört nicht nur der formelle Sektor der Wirtschaft, sondern auch menschliche Dienstleistungen ... Sie sind Grundlage für die soziale Sicherheit, ökologische Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt. Dieses Eingangs-Bekenntnis lässt schon die meisten Themen des Dokumentes anklingen, das am 9. Juli Bischof Schwarz für die Diözese sowie die Präsidenten Trauner und Pöttinger für die Wirtschaft unterschrieben haben. Das Dokument will der oberösterreichischen Wirtschaft Impuls sein. Kernsätze aus dem Dokument: „Die Summe der Fähigkeiten der Menschen ist der eigentliche Reichtum unseres Landes.“ „Leistung findet nicht nur dort statt, wo Geld verdient oder Gewinn erzielt wird.“ „Die Berufstätigkeit und die persönliche Lebensgestaltung sollen im Einklang stehen.“ „Die Gemeinschaft muss auch denjenigen menschenwürdige Lebens­ bedingungen garantieren, die aus eigener Kraft nicht für sich selbst sorgen können: Kindern, alten, kranken, behinderten oder erwerbslosen Menschen. Auch Selbstständige, bei denen das unternehmerische Risiko schlagend geworden ist, gehören dazu.“ „Ein besonderes Augenmerk ist den regional tätigen Klein- und Mittelunternehmen zu schenken.“... XX Den Wortlaut des Dokuments finden Sie auf www.kirchenzeitung.at

Sozialwendfeuer Am 30. Juni „brannten“ 150 Teilnehmer/innen im Offenen Kulturhaus in Vöcklabruck gemeinsam für Gerechtigkeit und sozialen Zusammenhalt. Es gelang der Veranstaltergemeinschaft von Armutsnetzwerk, Attac und OKH, ein kräftiges Zeichen „Eine andere Welt ist möglich!“ zu setzen. – Eine Welt mit gerechterer Verteilung, Regulierung der Finanzmärkte und ­einem Stopp des Kaputtsparens des Sozialstaates.

Sozialwendfeuer in Vöckla­bruck. Hurch-Idl


6 Oberösterreich

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Personen Veränderungen im Klerus Mag. Karl Stockinger wurde mit 1. Juli Kurat im Dekanat Ried. Ab 1. September 2012: Mag. Johann Hauer, Referent im Bibelwerk, wird zusätzlich Kurat im Dekanat Steyr. Franziskanerprovinz Austria: P. Mag. Andreas Holl OFM wird Kooperator von Enns-St. M ­ arien in Nachfolge von P. Mag. Helmut Glieder OFM, der die Diözese Linz verlässt. Stift Reichersberg: KonsR Lambert ­Wiesbauer CanReg wird als Pfarrer von Ort im Innkreis und Pfarrprovisor von Münsteuer entpflichtet, er kehrt als Stiftsdechant in das Stift zurück. KonsR Mag. Werner Thanecker CanReg, emer. Propst des Stiftes Reichersberg, wird Pfarrprovisor von Steyregg und Krankenhausseelsorger bei den Barmherzigen Brüdern in Linz. GR Mag. Stefan ­Mitterhauser CanReg, bisher Pfarrer in Scheiblingkirchen (ED Wien), wird Pfarrer von Ort i. Ikr. und Pfarrprovisor von Münsteuer Stift Kremsmünster: KonsR P. Honorius Aigner OSB wird zum Kurat in Thalheim bei Wels und Schleißheim bestellt und als Kurat von Buchkirchen und Allhaming entpflichtet. Oblaten des Hl. Franz v. Sales: P. Mag. Eugen Szabo OSFS, bisher Pfarrer in Wien-Kaasgraben und Glanzing, wird Pfarrer in Linz-Pöstlingberg in Nachfolge von KonsR P. Josef Pichler OSFS, der eine Sabbatzeit verbringt. Salesianer Don Boscos: P. MMag. Leszek ­Kazmierczak SDB, Kooperator von Vöcklamarkt, verlässt die Diözese Linz. KonsR P. Franz ­Kniewasser SDB, Pfarradministrator in Timelkam, wird zusätzlich Pfarrprovisor von Ungenach, wo er bisher Pfarrmoderator war.

P. Günther Ecklbauer aus St. Marien beim Gottesdienst in einem Dorf. Ecklbauer.

P. Günther Ecklbauer nach seinem Missionseinsatz in Pakistan

Es ist vieles besser geworden Nach mehr als sechsjährigem Einsatz in Pakistan wird P. Günther Ecklbauer aus seinem derzeitigen Heimaturlaub nicht mehr nach Pakistan zurückkehren. Künftig wird er bei den Kleinen Brüdern Jesu in Beirut leben. Matthäus Fellinger

Es stimmt, die Situation für Christen ist in Pakistan schwierig geworden, wie auch aus dem Interview mit Erzbischof Joseph Couts in der letzten Ausgabe deutlich wurde. Doch nicht nur die Christen, alle ärmeren Schichten in Pakistan leiden unter der zunehmenden Radikalisierung im Land. Und die Christen gehören zu den Armen. Sechseinhalb Jahre hat P. Ecklbauer in der Provinz Punjab gelebt. Zwei Jahre ist die schwere Überschwemmungskatastrophe jetzt her. Die Verhältnisse haben sich einigermaßen normalisiert, wenngleich noch immer viele in Zelten leben müssen, bei extremen Temperaturschwankungen von derzeit etwa 45 Grad bis null Grad im Winter. „Pakistan ist kein Land voller Terroristen“, wie das hierzulande oft dargestellt wird, versichert P. Ecklbauer. Es gibt dort lebendige christliche Kirchen, und die überwiegende Mehrzahl der Muslime will mit den Christen auch friedlich leben. Das größere Problem ist die noch vom Kastendenken geprägte Mentalität, die große soziale Unterschiede einfach für gegeben hält – wenngleich auch das besser geworden ist. „In jeder Nation gibt es Gute und Schlechte, und auch Verrückte.

Das Problem ist, dass in Österreich Verrückte normalerweise keinen Zugang zu Waffen haben, während das in Pakistan der Fall ist.“ Nicht nur Christen, auch armen Muslimen wurde ihr Land weggenommen, das sie der Wüste abgerungen haben. Für die Rechte dieser Menschen einzutreten war eines der Anliegen von P. Ecklbauer. Geldmangel. Im letzten Jahr war es für P. Ecklbauer schwierig geworden, genug Geld aufzutreiben für die Fülle an Projekten. Die Arbeit lohnt sich aber. So konnte in einer der neuen Schulen ein Christenanteil von einem Drittel erreicht werden. Dazu war auf Seiten der Christen viel Motivationsarbeit nötig. Und gerade an diesen Schulen wird das Miteinander der christlichen und der muslimischen Kinder zur Selbsverständlichkeit. Nachfolger von P. Ecklbauer in der Pfarre Derekabad wurde sein bisheriger Kaplan. Dass einer, der nicht wegen seiner weißen Hautfarbe eine Sonderstellung bei den Menschen hat, die Christengemeinden leitet, hält P. Ecklbauer für wichtig. Nach seinem Urlaub daheim in St. Marien wird er – zunächst für eine dreijährige Probezeit – als Oblate bei den Kleinen Brüdern Jesu in Ostbeirut leben. Mitten unter den Armen zu leben und dadurch Zeugnis zu geben – darauf kommt es bei den Kleinen Brüdern an. u Kontakt: Marianisches Hilfswerk der Oblaten,1130 Wien, Auhofstraße 169. Tel. 01/879 18 22, E-Mail: mmw@oblaten.at


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Kultur 7

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Film: „Dein Weg“ von Emilio Estevez scheitert an einem Drehbuch, das alle Klischees bedient

Pilger, Pop und Panorama MARKUS VORAUER

Tom (Martin Sheen), ein erfolgreicher Augenarzt in Kalifornien, genießt die Vorteile einer gesicherten Existenz. Doch die Beziehung zu seinem Sohn Daniel (Emilio Estevez) beschränkt sich auf spärliche Briefkontakte. Daniel strebt keine Karriere an und möchte viel lieber die Welt entdecken, während der Vater seine Freizeit auf dem Golfplatz verbringt. Trauer bewältigen. Im sechsten Spielfilm von Emilio Estevez bringt erst der tragische Unfall von Daniel die Dramaturgie in Fahrt. Er wird auf dem Jakobsweg im Süden Frankreichs von einem Gewitter überrascht und kommt ums Leben. Tom begibt sich nach Europa, um die Leiche in die USA überführen zu lassen. Dabei überkommt ihn die Trauer um seinen Sohn. Er ist gezwungen, die Beziehung zu hinterfragen und warum dieser unbedingt den Pilgerweg nach Santiago de Compostela zurücklegen wollte. Der Polizeibeamte Capitaine Henri (Tchéky Karyo) erklärt Tom die Bedeutung des Pilgerns zur Selbstfindung, aber auch zur Trauerbewältigung. Tom ändert seine Pläne, lässt den Leichnam verbrennen und macht sich mit der Ausrüstung des Sohnes auf die Pilgerreise. Held auf Reisen. Estevez orientiert sich am vom Hollywoodfilm überstrapazierten Erzählmodell der „Reise des Helden“: Der Protagonist muss sich seiner Vergangenheit stellen. Er verlässt die vertraute Umgebung und

muss zahlreiche Hindernisse überwinden, um schließlich zu sich selbst zu finden. Nichts eignet sich dazu besser als der Jakobsweg als Metapher für den menschlichen Lebensweg. Begegnungen. Tom begegnet anderen Reisenden: einem Holländer (Yorick Van Wageningen), der abmagern will, einer Kanadierin (Deborah Kara Unger), die ihre gescheiterte Ehe abarbeiten möchte, und einem irischen Schriftsteller (James Nesbitt), den eine Schreibblockade quält. Man kommt sich im-

jegliche Spiritualität, die bei einer Pilgerreise vielleicht doch eine Rolle spielen sollte. Im Trend. „Dein Weg“ könnte im Trend liegen. Pilgerreisen boomen, oft mit unerfreulichem kommerziellem Nebeneffekt. So bleibt der beste Film über das Pilgern Luis Bunuels „Die Milchstraße“ (1969). Der Protagonist bemerkt beim Anblick der Bucht von San Sebastian, dass ihm die Cote d'Azur lieber wäre, worauf sein Freund sarkastisch meint: „Egal, alles das Gleiche, etwas für die mit Zaster.“

Pilgern mit Pop: Der Soundtrack wurde von namhaften Popmusiker/innen beigesteuert.

mer näher. Schließlich glaubt man, eine Trekking-Reisegruppe bei ihrem Wellness-Urlaub zu begleiten. Die Kamera hält die schönsten landschaftlichen Panoramen fest, man erfährt einiges über kulinarische Besonderheiten, dramatische Begegnungen mit Einheimischen müssen vorkommen. Auf der Strecke bleibt

Einen besseren Kommentar könnte man über die Motive der Pilgertouristen im Film von Estevez nicht abgeben. (Langversion unter www.kirchenzeitung.at/kultur)  Premiere am 11. Juli im Linzer Moviemento.  Beachten Sie auch unser Angebot auf Seite 19.

Jubiläumskonzert in allen Klangfarben „Sie ist ein kreatives Instrument, das mich inspiriert“, sagt Domorganist Wolfgang Kreuzhuber und meint damit „seine“ Rudigierorgel im Mariendom. Seit 30 Jahren ist er mit ihr verbunden. Bei der sogenannten Polen-Wallfahrt im Jahr 1981 sprang Wolfgang Kreuzhuber als Organist im Mariendom ein. Es war das erste Mal, dass er ausgiebig und vor mehr als 12.000 Menschen spielen konnte. Ein Jahr später wurde er zum Domorganisten ernannt. Bei Gottesdiensten oder Konzerten musikalisch zu vermitteln, ist ihm ein persönliches Anliegen. Und dass Musik im Gottesdienst bewusst wahrgenommen wird: „Kirchenmusik ist ein wichtiger Bestandteil der Liturgie, nicht erst seit dem II. Vatikanischen Konzil.“ Am Samstag, 21. Juli, um 20 Uhr lädt der Organist, Dirigent und Komponist

MOVIEMENTO

Dr. Wolfgang Kreuzhuber ist seit 1. September 1982 Domorganist. Das Konzert zum 30-JahrJubiläum ist das erste seit der Generalsanierung der Rudigierorgel. TOM MESIC

zum Jubiläumskonzert mit einer Improvisation sowie Werken von Johann Sebastian Bach und César Franck. Mit dessen Stück „Grande pièce symphonique“ strahlt die Orgel in all ihren Klangfarben.  Karten zu € 12,– an der Abendkasse ab 19 Uhr.

Mahnmal für Papa Gruber entschieden St. Georgen/Gusen. In einer öffentlichen Sitzung am 6. Juli im Pfarrheim hat sich die Jury für das Kunstprojekt „Passage gegen das Vergessen“ der Berliner Künstlerin Renate Herter entschieden. Ziel der „Denk. Statt Papa Gruber“ ist es, an den Widerstandskämpfer Dr. Johann Gruber und die Opfer des KZ-Lagers Gusen zu erinnern und Menschlichkeit zu fördern (siehe KiZ Nr. 14). Das Kunstwerk soll 2013/14 verwirklicht werden.


8 Thema

12. Juli 2012

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Europa: Die Gefahr wächst. Das Rettende auch?

Die Krise hat Sprengkraft Das vereinte Europa steckt in einer tiefen Krise. Und es besteht die ernste Gefahr, dass es durch populistische Kräfte zerstört werden könnte. So drastisch beschreibt der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler die Lage. Und er fordert von den Führungskräften mehr Entscheidungsfreude, mehr Wille zu gemeinsamen Lösungen und einen Weg, der den Menschen, der Wirtschaft und der Umwelt gerecht wird. Interview: Hans Baumgartner

Stichwort Europäischer Stabilitätsmechanismus (ESM) soll als permanenter Rettungsschirm die Zahlungsfähigkeit der Staaten in der Eurozone sichern, indem er Krisenstaaten zu günstigen Konditionen Kredite gewährt. Der Schirm ist vorläufig mit 700 Milliarden Euro dotiert – durch Fixeinlagen (Österreich 2,3 Mrd.) und Haftungen (17,5 Mrd.). Nach Einrichtung einer europäischen Bankenaufsicht sollen auch Banken direkt um Hilfe ansuchen können. Europäischer Fiskalpakt. Er ist besonders umstritten, weil er über Kontrollen und Sanktionen in die Budgetpolitik der Mitgliedsländer (Steuern, Ausgaben etc.) eingreifen kann. Er soll die vereinbarte „Schuldenbremse“ sicherstellen. Außer England und Tschechien traten alle EU-Staaten dem Fiskalpakt bei.

Sie sagen, die Europäische Union steckt in einer Reihe von Zwickmühlen, die das Zeug haben, das europäische Projekt zu zermalmen. Welche Zwickmühlen sind das?

Fischler: Das Hauptdilemma, in dem Europa steckt, ist seine politische Krise. Mit dem Vertrag über die Europäische Union (Maastricht 1992/93), durch den Europa u. a. durch eine gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion und eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik näher zusammenrücken wollte, hat ein politisches Tauziehen eingesetzt, das den Einigungsprozess in Frage stellt und gefährdet. Während die einen sagen, wir brauchen mehr Europa, fordern die anderen mehr nationale Eigenständigkeit für die Mitgliedsländer. Das ist der Ansatzpunkt, den viele Populisten nutzen. Sie versuchen mit dem Ruf nach Referenden (Volksabstimmungen) immer wieder Schritte, die auf eine Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit zielen, zu torpedieren. Es ist geradezu ein Witz, dass gerade jene, die der EU mangelhafte Transparenz, ein Demokratiedefizit und eine schwache Lösungskompetenz vorwerfen, den Europäischen Verfassungsvertrag, der in vielen dieser Bereiche Verbesserungen vorsah, zu Fall brachten. Verstärkt wird diese Erosion des Zusammenwachsens (Integration) auch durch Politiker, die ganz offen ein „Kerneuropa“ oder ein Europa der unterschiedlichen Geschwindigkeiten propagieren bzw. die sich ein Europa à la carte aussuchen (wollen) – nach dem Motto, da tu ich mit und da nicht. Das sehen wir auch jetzt bei der Bewältigung der Schulden- und Wirtschaftskrise wieder. Sie sprechen die Schuldenkrise an. Wie sehr kann diese zu einer echten Gefahr für Europa werden?

Rote Karte für den Fiskalpakt. Kritische Organisationen fürchten ein „Totsparen“ und einen Sozialabbau in Europa. KIZ/SW

Fischler: Wir haben in manchen Ländern eine Verschuldung der öffentlichen Haushalte, die es diesen kaum mehr möglich macht, zu vernünftigen Bedingungen Geld zu bekommen. Und zusätzlich sind manche schwächere Volkswirtschaften durch die Finanz-, Banken- und Wirtschaftskrise stark unter Druck gekommen. Als Folgen dieser Krisen treten bereits jetzt massive soziale Probleme auf. Es ist himmelschreiend, wenn man bedenkt, dass in manchen Regionen Europas die Ju-

gendarbeitslosigkeit auf 50 Prozent gestiegen ist oder dass sich Menschen ihre Mieten oder Medikamente nicht mehr leisten können. Und in dieser Krise, wo Europa besonders gefordert wäre, stecken wir in einem massiven Dilemma. Die einen (Populisten) sind überhaupt gegen alle Rettungsmaßnahmen und Schutzschirme und setzen damit nicht nur den Euro, sondern das Projekt Europa aufs Spiel. Aber auch unter den verantwortungsbewussten Kräften herrscht Uneinigkeit: die einen – wie die deutsche Kanzlerin Merkel, aber zum Teil auch Österreich und andere – setzen vorrangig auf einen strikten Sparkurs und Schuldenabbau und riskieren damit, das Wachstum abzuwürgen. Die anderen – wie Präsident Hollande, aber auch der Internationale Währungsfonds – sagen, es ist wichtiger, das Wachstum anzukurbeln, nur so kann sich Europa erholen. Beide Seiten stehen zu Hause unter Erfolgsdruck. Insoferne ist es ja erfreulich, dass es erste Schritte der Annäherung gibt. Aber noch ist das kein überzeugendes Konzept, das beiden Notwendigkeiten gerecht wird: sparen und wachsen. Aber haben jene, die ein striktes Sparen einfordern, mit ihrem Misstrauen nicht recht?

Fischler: Es ist eine Tatsache, dass gerade durch die jahrelange Fälschung der Budgetzahlen durch Griechenland viel Vertrauen zerbrochen ist. Da hilft nur eines, totale Transparenz. Aber es war ja gerade Deutschland, das verhindert hat, dass die EU-Behörden mit der Einführung des Euro umfassende Einsichts- und Kontrollrechte bezüglich der nationalen Budgets bekommen haben. Und ein zweites Versäumnis war, dass man zwar Schuldenobergrenzen (Maastrichtkriterien) eingeführt hat, aber keine automatischen Sanktionen gegen Budgetsünder. Solange Verstöße gegen die eigenen Regeln, wie das z. B. bei Frankreich und Deutschland der Fall war, dem politischen Kuhhandel unterworfen sind, braucht man sich nicht wundern, wenn Sanktionsandrohungen nicht ernst genommen werden. Im Zusammenhang mit dem Fiskalpakt und dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) wird


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Thema 9

12. Juli 2012

Dr. Franz Fischler (65). Der geborene Absamer war von 1989 bis 1994 Landwirtschaftsminister, von 1995 bis 2005 EUKommissar für Landwirtschaft, ländlichen Raum und Fischerei. Von 2005 bis 2011 war er Präsident des Ökosozialen Forums Europa. Im März 2012 wurde er zum Präsidenten des Europäischen Forums Alpbach gewählt, mit dem er „Lösungsansätze für die großen Herausforderungen unserer Zeit“ entwickeln will. Reuters

häufig kritisiert, dass wieder die alten Geldeliten das Sagen haben und die Bankenrettung wichtiger ist als die Menschen. Wie sehen Sie das?

Fischler: Auch in diesem Bereich gilt, dass einfache Antworten, die noch dazu plausibel klingen, oft falsche Antworten sind. Zum einen: In einer sehr komplexen Finanzwelt braucht man, um gute Lösungen zu finden, Leute, die sich auskennen. Und da gibt es leider zu wenige, die nicht der lange vorherrschenden Schule angehören. Andererseits muss man auch wissen, dass Banken als Transmissionsriemen der Wirtschaft eine wichtige Rolle haben. Und da liegt schon auch ein Stück Wahrheit bei den Kritikern, ob sie dieser Aufgabe auch gerecht werden : Denn es ist keine Frage, dass es unter der neoliberalen Ideologie, die das freie Spiel der Märkte zum obersten Maßstab erklärte, ab Beginn der 90er Jahre weltweit zu einer massiven Deregulierung der Finanzmärkte gekommen ist – mit verheerenden Folgen, wie wir seit dem Lehmann-Brothers-Menetekel wissen. Deshalb haben die G 20 vor zwei Jahren auch beschlossen, eine neue internationale Finanzarchitektur aufzubauen. Nur geschehen ist nichts. Und auch darunter leidet jetzt Europa – sowohl unter der Wirtschaftskrise als auch unter massiven Spekulationen. Derzeit gibt es ein heftige Debatten um Eurobonds, Rettungsschirme, Haftungen oder eine Finanztransaktionssteuer. Wie sehen Sie das?

Fischler: Meines Erachtens war es ein Konstruktionsfehler des Euro, dass man die Finanzierung der öffentlichen Haushalte (Staats-

anleihen etc.) völlig in der nationalen Zu- zukunftsorientiert – und es ist auch Ausdruck ständigkeit gelassen hat. Deshalb kann der einer christlichen Weltsicht. Deshalb erwarte internationale Finanzmarkt hergehen und ich mir auch von den Kirchen und Christ/indie Zinsen für Staatsanleihen von sogenann- nen, dass sie offensiver für ein ökosoziales Euten Krisenländern beliebig hinaufschrauben. ropa auftreten – denn wir haben ein starkes In dieser Situation ist es zugegebenermaßen Modell, sind aber schwach in der Umsetzung. schwierig, Staatsanleihen zu vergemeinschaften – etwa durch die Einführung von Was müsste geschehen, damit Europa tatEurobonds. Das würde bedeuten, dass etwa kräftiger und entschlossener auftritt? Deutschland oder Österreich vermutlich Fischler: Zunächst müsste politisch klar sein, höhere Zinsen zahlen müssten. Aber die Re- wofür wir stehen: für ein ambitioniertes, aber gierungschefs haben beim letzten Gipfel Es ist himmelschreiend, dass es in Europa Regionen gibt, wo erkannt, dass man die Hälfte der Jugendlichen keine Arbeit bekommt. das System nicht so lassen kann, wie es ist. Die gemeinsame Haf- vernünftiges Sparen, das die sozialen Bedürftung und Kontrolle (!) für die Banken ist ein nisse der Menschen und die anderen globaerster Schritt – aber noch keine Eurobonds. len Herausforderungen (Klima, Hunger) nicht Insgesamt aber müssen die Mitgliedsländer ausklammert. Es gibt ja gute Vorschläge, etwa mehr Druck machen – auch wenn Europa vom Wirtschaftsforschungsinstitut, wie man vorerst alleine vorangeht: Wir brauchen neue im Bereich der Bürokratie und der FörderunRegeln für die Banken und die Finanzmärk- gen sparen kann, ohne die Wirtschaft und te. Zu denen gehört auch eine Finanztransak- die soziale Versorgung abzuwürgen. Weiters tionssteuer, um die Spekulation zu dämpfen braucht es gemeinsame Anstrengungen und und neues Geld für soziale Projekte, für Be- Konzepte in Europa, um in zukunftsträchtige schäftigung und Entwicklung zu bekommen. Forschungs- und Wirtschaftsbereiche zu investieren. Und schließlich brauchen wir politische Führungskräfte mit Mut und Visionen, Aus Ihnen spricht der Vertreter einer sozialen wie einen Jacques Delors (EU-KommissionsMarktwirtschaft. Aber wieweit gilt diese in präsident 1985–1995), die bereit sind, ent Europa noch als Modell – auch in Krisenzeiten? Fischler: Ich sehe weltweit kein Modell – auch schlossen Wege zu gehen, die ein gemeinnicht in den USA oder China –, das die drei sames Europa stärken – und die sich auch Bereiche Wirtschaft, Umwelt und soziale Ver- die Mühe machen, dies den Menschen zu erantwortung besser unter einen Hut bringen klären und sie auf die Reise mitzunehmen, könnte. Hier ist ein möglichst stabiles Gleich- anstatt das Feld den Vereinfachern und Zergewicht zu schaffen. Das ist nachhaltig und störern zu überlassen.


10 Panorama stenogramm n Allzeit bereit. „Vado io – ich bin bereit“ lautet ihr Lebensmotto und sie packt auch im Alter selbst überall noch gerne mit an: am 7. Juli feierte die DonBosco-Schwester Johanna Zacconi (Madre Giovanna) ihren 100.

Madre Giovanna feierte in Vöcklabruck ihren 100. Geburtstag. KIZ/A

Geburtstag. Geboren in Messina trat Zacconi 1939 in Italien in den Orden ein. 1949 wurde sie als „Missionarin“ nach Deutschland geschickt und übernahm dort wenig später die Provinzleitung. 1960 kam sie nach Österreich, wo sie u. a. zwölf Jahre als Provinzoberin tätig war. Seit 1975 gehört sie zur Vöcklabrucker Gemeinschaft. Fehlurteil. Als „Fehlurteil“ hat der UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, das Kölner Gerichtsurteil zur religiösen Beschneidung von Buben kritisiert. Das Gericht sei seiner Sorgfaltspflicht bei der Abwägung zwischen dem Menschenrecht auf Religionsfreiheit und dem gebotenen Schutz eines Kindes nicht gerecht geworden. Nach Meinung der deutschen Rabbinerin und Kinderurologin Antje Yael Deusel zählt die Beschneidung von Buben am achten Tag nach ihrer Geburt „zu den wenigen absoluten und unveräußerlichen Geboten“ des Judentums. Das Kölner Urteil verwehre jüdischen Kindern das „Recht, in eine Religion hineinzuwachsen. Das wäre so, wie wenn sie Christen die Taufe verbieten wollten.“ Mahnbriefe. Der Vatikan hat Mahnbriefe an jene Bischofskonferenzen verschickt, die bis Ende Mai keine Richtlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch erlassen haben.

12. Juli 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Spannende Sommertagungen

Zwischen Tabublockaden, Tod und Wandel In dieser Woche hat der Reigen kirchlicher Sommertagungen voll eingesetzt. Brisante kirchliche und gesellschaftliche Themen stehen zur Debatte. Vom 11. bis 14. Juli diskutiert die Katholische Männerbewegung auf ihrer traditionellen Sommertagung in Bad Tatzmannsdorf das Thema „Tabus – Splitter und Balken.“ Neben dem bekannten Theologen Clemens Sedmak und der Psychologin Anneliese Fuchs kommen dabei auch der Journalist Josef Votzi und das Mitglied der Klasnic-Kommission, der ehemalige Jugendrichter Udo Jesionek, zu Wort. Die Katholische Frauenbewegung setzt auf ihrer Studientagung vom 9. bis 13. Juli ihren zweijährigen Prozess zur Erarbeitung einer kfb-Spiritualität mit dem Thema „Heute Christin sein“ fort.

Occupy – die kleine Kirche im Schatten der Wallstreet-Finanzgiganten: ein Symbol für die neue Gerechtigkeitsbewegung. wp

Erzbischof Zollitsch diskutiert mit Reformgruppen, wie die Kirche angemessen mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehen soll. KIZ/A.

Sterben und Tod. Die vom ORF, den christlichen Kirchen und der Kirchenzeitung veranstaltete Ökumenische Sommerakademie in Kremsmünster befasst sich diese Woche unter dem Titel „Des Menschen Leben ist wie Gras“ mit dem brisanten Thema Sterben und Tod. Fragen um die aktive Sterbehilfe (Euthanasie) einerseits und die Sterbebegleitung (Hospiz) andererseits werden dabei ebenso diskutiert wie Themen um den Wert des Lebens und die christliche Auferstehungshoffnung. Zum Abschluss werden der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer, der evangelische Bischof Michael Bünker und der orthodoxe Metropolit von Nürnberg, Romul Joanta Serafin, sprechen. Minderheit. Spannende Einsichten über ein „Christsein in Minderheit“ in Ostdeutschland, Indien und Ägypten verspricht die Fachtagung Weltkirche am 20. und 21. Juli im Stift Lambach. Es geht dabei auch um einen „missionarischen Lernprozess“ für die Kirchen in (noch) christlichen Ländern. Bewegt. Die Pädagogische Werktagung in Salzburg befasst sich vom 9. bis 13. Juli mit dem negativen und positiven Potential von „Aggression“. Die Salzburger Hochschulwochen stellen sich in einer Zeit wachsender Gerechtigkeitskonflikte dem Thema „verantworten“. Bei den Innsbrucker Theologischen Sommertagen (3. und 4. 9.) geht es um die Zukunft der „Kirche zwischen Reformstau und Revolution“.

Neuer Umgang mit Wiederverheirateten

Bluttest zu DownSyndrom umstritten

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch traf sich vor kurzem mit den Initiatoren eines Aufrufs zur Kirchenreform. In diesem hatten rund 200 Priester und Diakone gefordert, wiederverheiratete Geschiedene nicht länger von der Kommunion auszuschließen. Zollitsch hatte in der Vergangenheit mehrfach einen neuen Umgang mit Geschiedenen ins Gespräch gebracht. In Interviews mit bayerischen Zeitungen hat der neue Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Müller, die Unauflöslichkeit der Ehe betont, gleichzeitig aber auch darauf hingewiesen, dass Ortspfarrer bei der Beurteilung der Einzelsituation Spielraum hätten.

In Deutschland tobt ein heftiger Streit um die „Markteinführung“ eines von der Firma „Life Codexx“ entwickelten Bluttests, mit dem sich bei ungeborenen Kindern das Down-Syndrom erkennen lässt. Bisher war dazu eineFruchtwasseruntersuchung notwendig. Nach Ansicht des deutschen Rechtswissenschafters Klaus F. Gärditz und des CDUBehindertenbeauftragten Hubert Hüppe verstoße dieser Test gegen das Diskriminierungsverbot im deutschen Grundgesetz. Der Test, so auch die Aktion Leben, diene keinem medizinischen Ziel, sondern setze Eltern noch stärker als bisher unter Druck, Kinder mit Down-Syndrom abzutreiben.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

12. Juli 2012

Die Gewalt in Syrien hält weiter an. Die Zivilbevölkerung gerät immer öfter zwischen die Fronten der Aufständischen und Regierungstruppen.

reuters

400 Christen in Homs eingeschlossen Die Lage der Christen in Teilen Syriens ­verschlechtert sich offenbar weiter. In der zwischen Rebellen und Armee heftig umkämpften Stadt Homs sollen gegenwärtig 400 Christen eingeschlossen sein, wie der vatikanische Pressedienst Fides vergangene Woche unter Berufung auf örtliche kirchliche Quellen berichtete. Die Rebellen hätten sich in den christlichen Vierteln der historischen Innenstadt verschanzt, weil das dortige unübersichtliche Gewirr von G ­ assen eine gute Deckung biete, so F­ ides. Die C ­ hristen

würden so an einer Flucht g­ ehindert. Es handle sich um griechisch-katholische, griechisch-orthodoxe und syrisch-katholische Familien. Das gleiche Schicksal teilten rund 400 sunnitische Muslime. Ihre Versorgungslage hat sich laut Fides weiter verschlechtert, nachdem das Internationale Rote Kreuz seine humanitäre Hilfe aufgrund der andauernden Kämpfe einstellen m ­ usste. Von den rund 20 Millionen Einwohnern S­ yriens sind rund 10 Prozent Christen. Der Generalsekretär des Weltkirchenrates,

Europa: Kirchen für eine „Umverteilung“

Laien bei der Leitung stärker beteiligen

Die europäischen Kirchen fordern in einer gemeinsamen Erklärung mehr Zusammenhalt zwischen den reicheren und ärmeren Regionen in der EU. Sie treten für eine aktive Regionalpolitik ein und fordern eine „Umverteilung“, durch die „das Strukturgefälle zwischen den Regionen verringert und mehr Chancengleichheit hergestellt werden kann“. Damit stellen sich die Kirchen auf die Seite jener, die Wachstums- und Beschäftigungsinitiativen für die Krisenländer fordern. Die Kirchen verweisen auch auf ihr breites Engagement im Bereich der sozialen Dienste, der Bildungs- und Flüchtlingsarbeit.

Für eine stärkere Beteiligung von Laien an Leitungsfunktionen in der Kirche, die von der Priesterweihe unabhängig sind, hat sich der Beirat „Priester und Laien“ der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ausgesprochen. Dazu seien auch ein deutlicheres Herausstellen von Leitungsverantwortung durch eine offizielle Beauftragung von Laien sowie bessere strukturelle Absicherungen notwendig. Die Bandbreite der bestehenden Möglichkeiten soll besser ausgenutzt und neue Entwicklungsräume geöffnet werden. Bedauert wird, dass Rom Fragen zum Frauendiakonat seit 1975 nicht beantworte.

Olav Fykse Tveit, hat die Vereinten Nationen dazu aufgerufen, dem Sondergesandten Kofi Annan für die Friedensinitiative in Syrien ein stärkeres und klareres Mandat zu geben. Es brauche einen politischen Plan und einen beständigen und klaren Prozess, der durch den Sicherheitsrat geleitet wird, schreibt Fykse Tveit weiter. Das ­Schlimmste könne in Syrien nur durch inklusive und multilaterale Friedensverhandlungen verhindert werden. Dazu brauche es ­Einigkeit auf Seiten der Internationalen Gemeinschaft.

weltkirche Geburtskirche Weltkulturerbe. Die UNESCO hat die Geburtskirche von Bethlehem und die Pilgerroute dorthin in die „Welterbeliste“ aufgenommen. Die Palästinenser feierten das auch als „politischen Sieg“. Warnung. Die ukrainischen Kirchen – mit Ausnahme des dem Moskauer Patriarchat zugehörigen Teils der Orthodoxie – haben sich gegen die vom Parlament beschlossene Aufwertung der russischen Sprache zur Amtssprache ausgesprochen. Sie warnen vor massiven Konflikten im Land. n Robert Bezak, der beliebte Erzbischof von Trnava/Slowakei, wurde vom Vatikan am 2. Juli ohne Angabe von Gründen abgesetzt. Medien spekulieren, dass Bezak deshalb gehen musste, weil er undurchsichtige Finanzgeschäfte seines Vorgängers Jan Sokol aufklären wollte. kiz/a


Sonntag

15. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 15. Juli 2012

Gottes pastoraler Zwerg „Du, Mensch, sprich zu den Menschen, mach’ dich auf den Weg, lehre sie die Umkehr, verjage die bösen Geister, besuche und heile die Kranken um dich.“ Ist das wörtlich zu nehmen? Ist es wirklich das, was Gott will? Oder nimmt sich ein pastoraler Zwerg da nicht viel zu wichtig? Nein, denn Gott will durch jeden Menschen handeln, sei er/sie noch so klein ... mehr noch, Gott handelt vorzugsweise durch die Kleinen und Unbeachteten.

1. Lesung Amos 7, 12–15 Zu Amos aber sagte Amazja (der Priester von Bet-El): Geh, Seher, flüchte ins Land Juda! Iss dort dein Brot, und tritt dort als Prophet auf! In Bet-El darfst du nicht mehr als Prophet reden; denn das hier ist ein Heiligtum des Königs und ein Reichstempel. Amos antwortete Amazja: Ich bin kein Prophet und kein Prophetenschüler, sondern ich bin Viehzüchter, und ich ziehe Maulbeerfeigen. Aber der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und zu mir gesagt: Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!

2. Lesung Epheser 1, 3–14 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und

untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn; durch sein Blut haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns mit aller Weisheit und Einsicht reich beschenkt und hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat: Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, in Christus alles zu vereinen, alles, was im Himmel und auf Erden ist. Durch ihn sind wir auch als Erben vorherbestimmt und eingesetzt nach dem Plan dessen, der alles so verwirklicht, wie er es in seinem Willen beschließt; wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, die wir schon früher auf Christus gehofft haben. Durch ihn habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; durch ihn habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr den Glauben annahmt. Der Geist ist der erste Anteil des Erbes, das wir erhalten sollen, der Erlösung, durch die wir Gottes Eigentum werden, zum Lob seiner Herrlichkeit.

Evangelium Markus 6, 7–13 Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.


Wort zum Sonntag

Und trotzdem! Das ist gut 2800 Jahre her, dass der Viehzüchter Amos einer inneren Stimme folgte, sein Vieh eben Vieh sein ließ und sich dem Volk Israel zuwandte, um es zur Umkehr zu ermahnen. Nicht, weil er es gelernt hatte, nein, sondern weil es ihn von innen heraus dazu drängte. Und Jesus schickt seine Jünger, die Umkehr zu predigen, Dämonen auszutreiben, Kranke zu salben und zu heilen. Heute höre ich diese Botschaften: „Edgar, sprich zu den Menschen, mach’ dich auf den Weg, lehre sie die Umkehr, verjage die bösen Geister, besuche und heile die Kranken um dich.“ Muss ich das so wörtlich nehmen? Ist die Botschaft wörtlich genommen auch das, was Gott von mir will? Und nehme ich mich pastoralen Zwerg da nicht viel zu wichtig?

ts-grafik.de / photocase.com

zärtlich sein – trotz der Härte des Lebens jemand lächelt – trotz der Tränen in den Augen jemand kämpft weiter – trotz der Wunden des Herzens jemand hofft – trotz aller Schicksalsschläge jemand lässt sich nicht verbittern – trotz der schlechten Erfahrungen jemand glaubt an das Licht – trotz der Dunkelheit in sich jemand liebt – trotz aller Lieblosigkeit jemand ist zärtlich – trotz der Härte des Lebens jemand gibt nicht auf – trotz aller Belastung Aus: elmar simma, ermutigungen für jede woche

Nein, ich glaub’ nicht, dass ich mich zu wichtig nehme. Gott will auch durch mich handeln. Ich glaube zudem, dass mein Name durch jeden, der sich Christ nennt – oder schon, wer nur versucht, ein rechtschaffener Mensch zu sein – ersetzt werden soll, ja ersetzt werden muss. Es sind so viele „Baustellen“ auf dieser Erde, so viele Fehlentwicklungen in unserem näheren oder weiteren Umfeld, dass es jede und jeden von uns dringend braucht, damit diese Erde neu wird. Wir alle sind aufgerufen, ein kräftiges „Trotzdem“ zu rufen, Ja zu sagen zu dieser Welt, sie in Gottes Sinn neu zu gestalten. Im Vaterunser beten wir „dein Reich komme“. Was verstehen wir darunter? Für mich ist das kein Ort, vielmehr ein Zustand: Wenn Gerechtigkeit herrscht und Friede, wenn wirkliche Liebe das Motiv ist und Menschen bereit sind zur Versöhnung, dann bricht das Reich Gottes an. Auch durch mich, auch durch uns! Was mich am Auftrag Gottes immer wieder fasziniert ist, dass allein schon der Versuch in dieser Haltung zu leben, ein tiefes Gefühl der Genugtuung und Freude bringt. Das Reich Gottes bricht nicht nur um uns an, sondern immer auch in uns selbst. Ist das nicht super?

Zum Weiterdenken Welcher Impuls ist heute von mir ausgegangen, der andere Menschen zum Lächeln, zum Hoffen, zum Verzeihen ... eingeladen hat? edgar ferchl-blum Leiter des Ehe- & Familienzentrums der Diözese Feldkirch, Religionslehrer an der HTL Bregenz, ist verheiratet mit Annamaria und Vater von Lea, 16, und Elias, 12 Jahre. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


14 Bewusst leben

12. Juli 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

in kürze Ein Stich zu viel Sommerzeit ist Insektenhochzeit. Es ist wichtig, über Notfall-Maßnahmen informiert zu sein, denn rund 4 % der österreichischen Bevölkerung reagieren allergisch auf Bienenoder Wespenstiche. Bienen stechen bei Bedrohung. Wespen sind generell aggressiver. „Für Allergiker/innen reicht bereits ein Stich“, so OA Dr. Josefa Menauer, Leiterin der Akutambulanz des KH der Barmherzigen Schwestern Linz. Insektenstiche lösen Schwellungen und Rötungen aus. Zusätzliches Herzrasen, Schwindel oder Atemnot sind Indizien für allergische Reaktionen. Im Extremfall tritt ein anaphylaktischer Schock ein. Dies ist ein Kreislaufzusammenbruch. In Österreich sterben jährlich etwa fünf Personen infolge eines Insektenstiches. Allergietest. Wird ein Allergietest rechtzeitig durchgeführt, können Therapiemaßnahmen, wie eine Allergie-Impfung, eingeleitet und ein Notfall-Set verschrieben werden. Egal ob Ausschlag oder Atemprobleme, bei jeder allergischen Reaktion auf Insektenstiche soll eine Allergietestung erfolgen. Sofortmaßnahmen. „Schwellungen kühlen. An der Einstichstelle kann zudem ein Hitzestift angewendet werden, welcher das Insektengift zerstört“, so Menauer. Zeichnen sich auffällige Symptome ab, müssen Medikamente eines Notfall-Sets eingenommen werden. Das Set beinhaltet entzündungshemmendes Kortison, abschwellendes Antihistaminikum und einen AdrenalinAutoinjektor. Der Autoinjektor stabilisiert den Kreislauf. Es ist wesentlich, sein Umfeld über eine vorliegende Allergie zu informieren, um notfalls adäquate Hilfe zu erhalten. Kommt es zum Kollaps, ist eine Schocklagerung (Rückenlage mit hochgelagerten Beinen) bis zum Eintreffen des Notarztes essenziell. E.h.

Die Lust aufs Lernen ist keine Altersfrage. Verbunden mit der Lust zu reisen sind Fremdsprachen bei den Senior/innen besonders beliebt. waldhäusl

Neues Wissen erwerben ist keine Frage des Alters, sondern der Technik

Nie zu alt zum Lernen Erkenntnisse der Lernforschung aus den letzten Jahren haben ergeben: Ältere Menschen lernen nicht schlechter, sie lernen anders. Und: Der größte Feind des lebenslangen Lernens ist die Routine. brigitta hasch

Was geht eigentlich im Gehirn vor, wenn wir lernen? Lernen aktiviert Nervenzellen mittels elektrischer Ströme und mit Botenstoffen zum Austausch von Informationen. Das findet statt zwischen Zellverbänden, die Reize erkennen, und solchen, die unser Verhalten steuern. Die Verbindungen werden stärker, je häufiger Nervenzellen zusammen aktiviert werden. Theoretisch kann ein durchschnittlicher Erwachsener unvorstellbar viel an Informationen in seinem Gehirn abspeichern, die Kapazität ist mit mehreren tausend Computer-Festplatten vergleichbar. Im Gegensatz zu den elektronischen Medien vergisst der Mensch aber im Laufe der Zeit vieles wieder. Auch Erwachsene können dazulernen. „Das alte Sprichwort ,Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘ gilt nur für gewisse körperliche Funktionen, etwa Sprechen und Gehen“, stellt die Lernexpertin Elsbeth Stern von der Eidgenössisch-Technischen Hochschule Zürich im Artikel „Hungrig im Hirn“ von Daniel Rettig in der Wirtschaftswoche 25/2012 fest. Was man lernt, hängt auch davon ab, was man schon weiß. Erwachsene haben mehr Wissen und kategorisieren Neues aufgrund ihrer Erfahrungen schnell in „Wichtig“ oder „Unwichtig“. Kinder sind dagegen neugieriger und lassen sich ohne Angst auf Neues ein.

Lernen im Alter hat also gleichermaßen Vorund Nachteile, entscheidend sei, was man daraus macht, erklärt Elsbeth Stern. Planen und konkrete Ziele setzen. Lernforscher raten dazu, seine Lernziele zu formulieren und den Inhalt in überschaubare Schritte zu teilen. So erlebt man schneller Erfolge und bleibt auch länger motiviert. Es macht also wenig Sinn, sich vorzunehmen, eine Fremdsprache neu zu lernen. Das ist nicht konkret und vom Aufwand her unüberschaubar. Mehr Sinn macht es zum Beispiel, jeden Tag acht Vokabel zu lernen. Dabei ist es besonders für ältere Menschen wichtig, Gelerntes regelmäßig zu wiederholen. Aufschreiben, aufsagen oder jemandem anderen erklären festigt den Stoff. Dazu wird auch empfohlen, die Lernzeiten aufzuteilen: Täglich zehn Minuten bringt mehr als wöchentlich fünf Stunden am Stück. Persönliche Motivation. Während junge Menschen durch Lernen neue Informationen und neue Eindrücke kennenlernen wollen, brauchen ältere Personen andere Anreize. Steht man noch im Erwerbsleben, können in Aussicht gestellte Karrieresprünge und finanzielle Belohnungen lernmotivierend wirken. Für Pensionistinnen und Pensionisten sind es ganz individuelle Gründe, sich mit einem Instrument, einer Sprache oder einem neuen Wissensgebiet lernend auseinanderzusetzen. Es kann die Erfüllung bisher aufgeschobener und nicht erfüllter Wünsche, die Suche nach einer neuen Herausforderung oder das Verlangen nach sinnvoller Gestaltung der ­„neuen Freiheit“ sein. Jedenfalls hält lernen geistig fit und Wissen macht Freude.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

12. Juli 2012

Das Konzil und der Respekt vor der Freiheit des Einzelnen, auch in Glaubensfragen

Recht auf religiöse Freiheit Die Erklärung über die Religionsfreiheit „stellt einen echten Fortschritt in der Lehre dar, vielleicht den größten, den das Konzil gemacht hat“. So die italienische Zeitung „La Stampa“ im Jahr 1965. Es ist wohl unbestritten, dass es in der Geschichte der Kirche zum Thema Toleranz, Gewissens- und Religionsfreiheit Aussagen und eine Praxis gibt, die mit dem neuzeitlichen Bewusstsein und dem Geist des Evangeliums schwer oder gar nicht vereinbar sind. Der historische Durchblick zeigt, dass es für die Kirche bzw. ihre Theologie in der Geschichte nicht einfach gewesen ist, den Wahrheitsanspruch für das Evangelium mit dem angemessenen Respekt vor der Freiheit jedes Menschen, auch im Glauben, zu verbinden. Die Erklärung. Das war die Aufgabe, der sich das Konzil mit seiner Erklärung über die Religionsfreiheit Dignitatis humanae (1965) stellen musste. Sie besteht aus 15 Artikeln, die in zwei Abschnitte unterteilt sind: „Allgemeine Grundlegung der Religionsfreiheit“ und „Die Religionsfreiheit im Licht der Offenbarung“. Gleich zu Beginn formuliert die Erklärung die kirchliche Überzeugung: „Gott selbst hat dem Menschengeschlecht Kenntnis gegeben von dem Weg, auf dem die Menschen, ihm dienend, in Christus erlöst und selig werden können. Diese einzig wahre Religion, so glauben wir, ist verwirklicht in der katholischen, apostolischen Kirche, die von Jesus den Auftrag erhalten hat, sie unter allen Menschen zu verbreiten.“ (DH 1) In der Folge zeigt das Dokument, wie diese Auffassung (die ja auch von anderen Konfessionen und Religionen erhoben wird) mit Respekt vor anderen Überzeugungen und dem Recht auf Religionsfreiheit verbunden werden kann. Der springende Punkt. Der entscheidende Durchbruch gelingt dem Konzil dadurch, dass es die Sach-Ebene und die Person-Ebene deutlich unterscheidet. Auf der PersonEbene muss es das Recht auf Religionsfreiheit, Respekt und Toleranz geben; auf der Ebene der Inhalte kann aber jemand durchaus der Auffassung sein, dass seine Religion die einzig wahre ist. In einem anderen Zusammenhang hat das zum Beispiel auch der französische Philosoph Voltaire († 1778) vertreten. Er hat es jemandem gegenüber so formuliert: „Ich teile Ihre Auffassung ganz und gar nicht; aber ich werde alles tun, damit Sie sie vertreten können.“

Die Friedenstreffen in Assisi, für die Papst Johannes Paul II. von konservativen Kreisen stark angefeindet wurde, sind Ausdruck für das neue Verhältnis der Kirche zu anderen Religionen. KNA

So findet sich die entscheidende Aussage im zweiten, „wichtigsten Artikel dieser Erklärung“ (so der Konzilstheologe Pietro Pavan): „Das Vatikanische Konzil erklärt, dass die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat …“ (siehe Zitat). Diese Freiheit ist „ein Recht der Person, das auch als bürgerliches Recht in der rechtlichen Ordnung der politischen Gesellschaft anerkannt werden muss“. (DH 2) Die Wahrheit suchen. Das Dokument verknüpft die Religionsfreiheit mit der strengen Verpflichtung, die Wahrheit zu suchen: „Weil die Menschen Personen sind, d. h. mit Vernunft und freiem Willen begabt und damit auch zu persönlicher Verantwortung erhoben, werden alle – ihrer Würde gemäß – von ihrem eigenen Wesen gedrängt und zugleich durch eine moralische Pflicht gehalten, die Wahrheit zu suchen, vor allem jene Wahrheit, welche die Religion betrifft.“ (DH 2) Auf diese Weise wird deutlich, dass die Erklärung nicht der Gleichgültigkeit, der Skepsis und dem Relativismus Vorschub leisten will. Anders gesagt: Das Dokument stellt „einen echten Fortschritt in der Lehre dar, vielleicht den größten und charakteristischsten, den das Konzil gemacht hat“ (so die italienische Zeitung La Stampa 1965). Serie: Teil 7 von 7 Dr. Bernhard Körner professor für dogmatik an der Universität Graz

Das Zitat Die Erklärung über die Religionsfreiheit (Dignitatis humanae) macht deutlich, wie sich im Laufe des Konzils Positionen verändert haben. Sie war einer der Gründe für die Abspaltung der Lefebvrianer (Pius-Brüder). „Das Vatikanische Konzil erklärt, dass die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat. Diese Freiheit besteht darin, dass alle Menschen frei sein müssen von jedem Zwang sowohl vonseiten Einzelner wie gesellschaftlicher Gruppen wie jeglicher menschlichen Gewalt, so dass in religiösen Dingen niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen zu handeln, noch daran gehindert wird, privat und öffentlich, als Einzelner oder in Verbindung mit anderen – innerhalb der gebührenden Grenzen – nach seinem Gewissen zu handeln. Ferner erklärt das Konzil, das Recht auf religiöse Freiheit sei in Wahrheit auf die Würde der menschlichen Person selbst gegründet, so wie sie durch das geoffenbarte Wort Gottes und durch die Vernunft selbst erkannt wird.“ DH 2


DA GEH ICH HIN

KK

 Dorf an der Pram. Ferienpass-Aktion mit kreativen, sportlichen und kulturellen Aktivitäten für Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren.  Jeden Mittwoch um 13.30

Die Kirchenzeitung für Kinder 12. Juli 2012

LIEBLINGSREZEPTE VON PIEPMATZ

Marillenpizza

Uhr. Infos beim Gemeindeamt, Tel. 07764/84 55.

 Linz. Die Nacht der Familien lädt an vielen Standorten ein zum Staunen, Erkunden und Mitmachen.  Fr., 13. Juli, 18 bis 24 Uhr,

Piepmatz kocht sehr gerne und hat deshalb beschlossen, euch in den Sommerwochen seine Lieblingsrezepte zu verraten. Passt dabei vor allem beim Schneiden und Mixen auf und lasst euch von Erwachsenen helfen. Also dann, viel Spaß und guten Appetit, euer Piepmatz!

Familientickets vorab sichern. Sie gelten für alle Angebote und Standorte. Infos beim Oö. Familienreferat, Tel. 0732/77 20-162 85.

Marillenpizza. Dieses Marillenbackwerk ist rund wie eine Pizza, daher der Name. Zutaten: 1 Packung Blätterteig (fertig aus dem Kühlregal), 7 dag gemahlene Mandeln, 7 dag Zucker, 6 dag Butter (weich), 1 ganzes Ei, 1 Eigelb, halbierte oder in Spalten geschnittene Marillen (die Menge richtet sich nach der Größe der Form), Marillenmarmelade. Zubereitung: Nehmt eine Torten- oder Tarteform, fettet sie gut mit Butter aus und legt

LACH MIT PIEPMATZ  Der norddeutsche Sommerurlauber ist zum ersten Mal im Gebirge. Nach ein paar Tagen sagt er zu seinem Landsmann: „Die Gegend ist ja gar nicht so übel, aber immer, wenn man was sehen will, kommt so ein blöder Berg dazwischen!“

Die Marillenpizza schmeckt super und war gar nicht so schwer, oder?

KIZ/BH

den aufgetauten Teig hinein (überstehende Ecken abschneiden, diese Teigreste könnt ihr mit Marmelade bestreichen, einrollen und mitbacken!). Stecht mit einer Gabel einige Male in den Teig, damit er beim Backen nicht zu sehr aufgeht. Nun werden Butter und Zucker mit einem Mixer schaumig gerührt, dann kommen Ei und Eidotter dazu, am Schluß werden auch die Mandeln eingerührt. Diese Masse soll gleichmäßig auf dem Teig verteilt werden und darauf werden die Marillenstücke gelegt. Dann heißt es: ab ins Backrohr, bei 200 °C für etwa 25 Minuten. Wärmt in der Zwischenzeit die Marmelade etwas an und streicht sie vorsichtig auf die heiße „Pizza“.

 „Herr Ober, ich hätte gern ein Huhn!“ – „Tut mir leid, mein Herr, die Hühner sind ausgegangen!“ – „Soso. Und wohin?“  Rudi macht zum ersten Mal eine Seereise. Der Kapitän erklärt, wie das Schiff funktioniert: „Es macht 15 Knoten in der Stunde!“ – „Super!“, staunt Rudi. „Und wer macht die vielen Knoten wieder auf?“

 Seewalchen. Im Rahmen der Aktion „ZiS – Zeitung in der Schule“ haben die Schüler/innen der 4. Klasse MVS Seewalchen drei Wochen lang mit ihrer Religionslehrerin Waltraud Bachinger über Artikel der KirchenZeitung diskutiert.

 Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wünsche an KIKI? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

KIKI-KONTAKT

 Reindlmühl. Die Schüler/innen der VS Reindlmühle präsentieren stolz ihren selbst gestalteten „Lesekrimi“. Lesen war DAS Thema in diesem Schuljahr mit Lesefrühstück, Leserallyes und Lesenacht.


12. Juli 2012

Partystimmung rund um die Uhr. So präsentiert sich Summer Splash, der den Markt der Massen-Maturareisen dominiert.

BILDER: SUMMER SPLASH (3), PRIVAT

Seelsorge zwischen Strand und Poolbar Beim Summer Splash feiern alljährlich Tausende Jugendliche den Abschluss ihrer Matura. Für größere und kleinere Lebenskrisen hinter der Glitzerkulisse war mit Katharina Brandstetter (27) heuer erstmals eine Seelsorgerin zuständig. PAUL STÜTZ

Events mit Promifaktor, Konzerte mit Star-DJs und Tausende feierwütige Jugendliche. Diese Bilder prägen den Summer Splash, die Maturareise, die Tausende Jugendliche an der türkischen Riviera vereint. Neu war heuer, dass erstmals eine Seelsorgerin das Ärzteteam eine Woche lang unterstützte: Die 27-jährige Theologin Katharina Brandstetter, die sich unterm Jahr um die Jugendarbeit in der Pfarre Steyr-Christkindl kümmert. Den Kurzzeit-Job beim Summer Splash hat sich die junge Steyrerin selbst geschaffen. Weil sie den Summer Splash aus eigener Er-

cd-tipp

fahrung und nicht bloß von mythenumrankten Erzählungen kennenlernen wollte. „Ich habe die Veranstalter einfach gefragt, ob ich als Seelsorgerin mitfahren kann. Und sie haben schnell Ja gesagt.“ Nicht zuletzt, weil es in den letzten Jahren immer wieder Jugendliche gab, die während des Summer Splash den Arzt aufsuchten, aber eigentlich jemanden zum Reden gebraucht hätten. Arbeiten bis zum Umfallen. So wie die meisten Maturant/innen vor Ort an der türkischen Riviera

Katharina Brandstetter (27) macht eine ihrer seltenen Pausen als Seelsorgerin beim Summer Splash.

aufgeschnappt

Was Ferientickets kosten Letzte Woche berichtete die KirchenZeitung über die öffentlichen Verkehrsmittel für Jugendliche in den Ferien. Die Preise für die Ferientickets blieben wir teilweise schuldig, was hier deshalb nachgeholt wird: Das Ferienticket des Oberösterreichischen Verkehrsverbunds (OÖVV) ist um 35 Euro bzw. 55 Euro (ÖBB in Oberösterreich inklusive) erhältlich.

Ausbeutung in der Produktion Marken für Snowboard-, Surf- und Skaterbekleidung werben mit coolem Lifestyle und Frei-

szene

bis zu Erschöpfung feiern, arbeitete Katharina Brandstetter fast ohne Pausen. Nicht am Strand, aber direkt am Hotelgelände war sie stets verfügbar. „Ich habe nur zwei Nächte durchgeschlafen.“ Die junge Theologin beobachtete bei den Gesprächen, dass viele Maturant/ innen unter Druck stehen, der Erwartung anderer Leute zu entsprechen. „Diese Phase des Übergangs nach der Matura ist für viele Jugendliche problematisch.“ Ihren Zugang als Seelsorgerin beschreibt sie so: „Ich habe die Jugendlichen nicht missioniert, sondern einfach zugehört.“ Etwa wenn Mädchen mit Liebeskummer bei ihr anriefen oder Burschen die Frage quälte, wieso sie bei der Party keine Frau aufreißen können. Konzept mit Zukunft. Das Resümee nach einer Woche intensiver Arbeit fällt bei Katharina Brandstetter positiv aus. Den Veranstaltern stellt sie ein gutes Zeugnis aus.

„Anders als die Gerüchte lauten, läuft alles sehr gesittet und sicher ab.“ Sie habe keine massenhaften Alkoholexzesse gesehen. Generell glaubt Katharina Brandstetter, dass Seelsorge bei Massenmaturareisen ein Konzept für die Zukunft ist. Brandstetter: „Die Kirche soll den Menschen in allen Lebensübergängen beistehen.“

Summer Splash & Co Der Summer Splash ist eine Eventreise der Firma Splashline, die neben den Mitbewerbern Mission to Beach und x-jam Massenreisen für österreichische Maturant/innen organisiert. In drei Wochen feiern beim Summer Splash 12.000 Maturant/innen mit. Bei allen drei Anbietern machen pro Jahr 20.000 Maturant/innen Urlaub. Das ist mehr als die Hälfte eines MaturaJahrgangs.

xx

ren Arbeitsbedingunzeitvergnügen und sind in der gen fordert, wurde bis Jugendszene beliebt. Doch der Frühsommer 2012 von Spaß endet bei den strukturell 4063 Menschen unterschlechten Arbeitsbedingungen zeichnet. In Österreich in Produktionsländern wie Chiarkenbenschlägige M erklärte sich Burton na, Indien oder Vietnam, wie die te eu Skater Die ei sb mt oft aus au Snowboards, mit Sitz Clean Clothes Kampagne (CCK) kleidung stam / FOTOLIA ERS ND SA uktion. rischer Prod der Europazentrale in aufmerksam macht. Dort müssen Innsbruck, gesprächsbedie Menschen oft unter gesundreit, auf die Missstände zu reagieren. heitsgefährdenden ArbeitsbedinErst im Herbst vergangenen Jahres stellte die gungen für Hungerlöhne bis zu 16 Stunden am Clean Clothes Kampagne zehn große SportTag arbeiten, wie CCK berichtet. bekleidungskonzerne vor, bei denen sich kein Die Petition „Ride for a Change“, die von den einziger zur Zahlung eines existenzsichernden Unternehmen mehr Transparenz und konLohns verpflichtete. krete Schritten für die Sicherstellung von fai-


18 Termine namenstag

Dr. Heinz Niederleitner ist Redakteur bei den OÖN und Vorsitzender des Journalistenforums OÖ. Privat

Heinrich II. (13. Juli) Heilige sollen Vorbilder sein. Bei einem mittelalterlichen Herr­ scher ist das schwierig: Viele Handlungen Kaiser Heinrichs II. sind nur im Kontext seiner Zeit verständlich. Die Verbindung des Kaisers mit der Kirche war vor allem ihm von Nutzen und hat bald nach seinem Tod Prob­ leme bereitet (Investiturstreit). Heinrich war ein Machtpoliti­ ker, der Kriege geführt und Ge­ walt ausgeübt hat. Glaubhaft ist trotzdem, dass er sich pri­ vat um ein frommes Leben be­ mühen und dem auch Ausdruck verleihen wollte: Heuer vor ge­ nau 1000 Jahren wurde der Bam­ berger Dom, eine Stiftung Hein­ richs, geweiht. Damit wollte der kinderlose Kaiser „Christus zu seinem Erben machen“.Wenn wir „Erbe“ nicht materiell ver­ stehen, ist Heinrich doch ein Vorbild: Im übertragenen Sinn machen wir alle an unserem Le­ bensende Christus zu unserem „Erben“: Wir übergeben ein Le­ ben, in dem uns die Nachfolge Jesu bestenfalls teilweise gelun­ gen ist. Und wie Heinrich hoffen wir, dass Christus das „Erbe“ an­ nimmt. Heinz Niederleitner

12. Juli 2012

freitag, 13. 7. 2012 XX Bad Schallerbach. Marienfeier, Pfarrkirche, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe, 15 Uhr, Krankensegen. XX Eberstalzell. Lesenacht, Bibliothek der Pfarre, 19 Uhr, mit Eva Dicketmüller, Johann Pramhaas. XX Haag a. H. Western-Filmnacht, Ghost-City-Saloon, 20 Uhr. XX Inzersdorf. Fatima-Gottesdienst, Andacht, 19 Uhr, Gottesdienst und Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr, Zelebrant: Msgr. Helmut Neuhofer. XX Linz. Meditative Wanderung, Chakrenweg Eibenstein, Abfahrt: Treffpunkt mensch & arbeit LinzMitte, 13.30 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke der Familie Bach, 19.30 Uhr, mit Sergio Militello, Italien. XX Linz, Pöstlingberg. FatimaWallfahrt, Weggang zum Kreuzweg: Petrinum, 15 und 19 Uhr, Wallfahrtsmesse, Kirche, 16 und 20 Uhr, mit Pfarrer Mag. Martin Truttenberger. XX Münzbach. Fatimafeier, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit ab 19 Uhr, Aussetzung und Anbetung, 19.30 Uhr, hl. Messe, 20 Uhr. XX Ried i. I. „Als der Orgel die Luft ausging“, Konzert für Kinder auf der Orgelempore, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Maria Hauer, Erzählerin, Bernhard Schneider, Orgel. XX Schardenberg. Fatima-Wallfahrt, Pfarrkirche: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 6.30 Uhr, Prozession, 8.30 Uhr; Fatima-Heiligtum: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 7.30 Uhr, Pilgermesse, 9 Uhr, Krankenmesse, 10.30 Uhr, Marienweihe, Stille Anbetung, 12 Uhr. XX Rohrbach, Berg. Fatimafeier mit Lichterprozession, Wallfahrtskirche Maria Trost, 20 Uhr, Predigt: Mag. Maximilian Pühringer, Stift Schlägl. XX Seitenstetten. Performance „Klassik und Neue Medien“, Klassikkonzert untermalt mit Farb- und Lichtvisuals, Stift, 20 Uhr, mit der Pannonischen Philharmonie, Alois Hochstrasser, Visuals von Uli Kühn. XX Thalheim. Erstes Thalheimer Sommernachtskonzert, Innenhof der Volksschule, bei Schlechtwetter: Turnsaal, 20 Uhr, mit dem Salonorchester Ostrich.

XX Ulrichsberg. Ziemlich beste Freunde, Filmveranstaltung, Jazz­ atelier, 20 Uhr. XX Vestenthal. Fatimafeier, Wallfahrtskirche, stille Anbetung, Beichtgelegenheit, 14.30 und 18.30 Uhr, Rosenkranz, hl. Messe, 15 und 19 Uhr, abends: anschließend Lichterprozession, mit P. Gregor Ortner. samstag, 14. 7. 2012 XX Bad Schallerbach. bisjetzt, Kabarett, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr, mit Alfred Dorfer. XX Eferding. „Casanova“, Schlosskonzert, Schloss Starhemberg, 20 Uhr, mit Dieter Röschel, Josef Lichtenegger, Michael Oman u.a.

Das „Apfelregal“ kommt beim Orgelkonzert mit Johannes Dandler am Fr., 20. 7. in Schärding erstmals zum Einsatz. privat XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen, Norddeutsche Barockmusik, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX St. Florian. Oö. Stiftskonzert, „Love Story“ and selected popular songs, Musik von S. de Vivanco, T. L. de Victoria, C. Le Jeune u.a., Stift, Marmorsaal, 20 Uhr, mit dem Vokalensemble Chanti­cleer, San Francisco. sonntag, 15. 7. 2012 XX Bad Schallerbach. Konzert, Kurorchester, Atrium Hof, 15.30 Uhr. XX Engelhartszell. Oö. Stiftskonzert, „Die Schöpfung“ von J. Haydn, Oratorium, Stiftskirche Engelszell, 18 Uhr, mit dem Wiener Kammerorchester, Wiener Kammerchor, Sabina von Walther, Mauro Peter, Wolfgang Bankl.

KirchenZeitung Diözese Linz

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Braunau, St. Stephan. Pfarrheim, Sa., 28. 7., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at, Fax: 0732/76 10-35 19.

XX Linz. „Unruhegeister“, Guten. Morgen.Salon, afo architekturforum oberösterreich, Herbert-BayerPlatz 1, 10 Uhr, mit Norbert Trawöger, Balduin Sulzer. XX Neufelden. Konzert, St.-AnnaKirche, Steinbruch, 16 Uhr, mit Marcello Gatti, Traversflöte, Maurizio Croci, Cembalo. XX St. Florian. Orgelvesper mit Spirituals und modernen Chorwerken, Stiftsbasilika, 18 Uhr, mit dem Chor „Anklang“. XX Schlägl. Orgelkonzert, ­Werke von J. K. Kerll, J. J. Froberger, G. Muffat u.a., Stiftskirche, 16 Uhr, mit Ingemar Melchersson. dienstag, 17. 7. 2012 XX St. Georgen i. A. Eröffnungskonzert zum Attergauer Kultursommer, Werke von C. M. v. Weber, P. I. Tschaikovsky, A. Dvořak, Attergauhalle, 20 Uhr, mit Vilde Frang, Symphonieorchester der Anton Bruckner Privatuniverisität. mittwoch, 18. 7. 2012 XX Freistadt. Stravaganze d'amore Liebesleid – Liebesfreud, Liebfrauen­kirche, 20.30 Uhr, mit dem Ensemble Vivante. XX Linz. Körper fit – Geist lebendig, auch in der Pension, City-Senior/innen-Treff, Priesterseminar, 14.30 Uhr, mit Birgit Hofer-Worbis, Margot Worbis. freitag, 20. 7. 2012 XX Altenhof i. M. Benefizkonzert mit Werken von J. Haydn, W. A. Mozart, A. Gyrowetz, Schloss, 19.30 Uhr, mit Clemens Hellsberg, Vorstand, und Mitgliedern Wiener Philharmoniker.

ausstellungen – theater – strassenkunstfestival – flohmarkt XX Bad Ischl. Gamsbart & Goldhaube, Atelierfotografie aus dem Salzkammergut, Photomuseum, Ausstellung bis 31. 10., täglich 9.30 bis 17 Uhr. XX Linz. „Unter vier Augen“, Fotos und Video von Oktavia Schreiner, „Verbindungen 2012“, Michael Krainer, Kunst im Bad/Galerie, Kath. Hochschulgemeinde, Mengerstraße 23, Ausstellungen bis 20. 7., jeweils Mo. bis Do., 9 bis 17 Uhr, Fr., 9 bis 14 Uhr. XX Linz. Theresa Bruckner, Querschnitt, Galeriehalle Scheutz, Ottensheimer Straße 70, Ausstel-

lung bis Do., 2. 8., jeweils Mi., Do., 15 bis 18 Uhr, Fr., 14 bis 18 Uhr. XX Linz. Pflasterspektakel, Straßenkunstfestival, Do., 19. 7. bis Sa., 21. 7., an 40 Aufführungsorten in der Innenstadt, www.pflasterspektakel.at. XX Pabneukirchen. Pfarrflohmarkt, Hauptschule, So., 15. 7., 7.30 bis 16 Uhr. XX St. Florian. Leben im Vierkanthof, Wo Bauern und Mönche beten und arbeiten, Freilichtmuseum Sumerauerhof, Ausstellung bis 30. 10., jeweils Di. bis So., 10 bis 12 Uhr, 13 bis 17 Uhr. XX Seitenstetten. Leben im Vierkanthof, Wo

Bauern und Mönche beten und arbeiten, 900 Jahre Stift Seitenstetten, Stift, Ausstellung bis 4. 11. XX Weistrach. Vierkanter-Fest im Rahmen der Ausstellungen Leben im Vierkanthof, Sa., 14. 7. und So., 15. 7., 10 bis 17 Uhr mit Oldtimer-Traktoren-Treffen, Bauernhof „Live“, Kulinarik und Mostviertler Genuss. XX Wilhering. Kultursommer, Tartuffe oder der Betrüger, Komödie von Molière, S­ tiftsscheune, Mi., 18. 7. bis So., 5. 8., mit theaterSpectacel, www.wilhering.at.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

12. Juli 2012

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43  Jetzt bin ich dran, Seminarwoche für Alleinerziehende, Mo., 30. 7., 10 Uhr bis Sa., 4. 8., 10 Uhr, Ref.: Paula Wintereder, Ltg.: Dr. Maria Moucka-Löffler. Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88  „Ich bin bei euch“, Exerzitien mit Möglichkeit zur Einzelbegleitung, Mo., 23. 7., 18 Uhr bis Sa., 28. 7., 13 Uhr, Ltg.: Dr. Johann Hintermaier. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Carmen, Opernfahrt Römer-

 Bad Schallerbach. Garufa! Tango & Comedy aus Uruguay, Atrium Europasaal, 19.30 Uhr.  St. Georgen i. A. Brein's Café, Kultursommer, Attergauhalle, 20 Uhr, mit Georg Breinschmid, Roman Janoska, Frantisek Janoska.  Schärding. Internationales Orgelfestival, Nelsonorgel und Premiere für das „Apfelregal“ , Werke von J. S. Bach, Kirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, mit Johannes Dandler. SAMSTAG, 21. 7. 2012  Altenhof i. M. Benefizkonzert mit Werken von J. Haydn, W. A. Mozart, A. Gyrowetz, Schloss, 19.30 Uhr, mit Clemens Hellsberg, Wiener Philharmoniker.  Eberstalzell. Bogen selber anfertigen, Bogen-Baukurs für Schüler/innen von 10 bis 15 Jahren, Treffpunkt: Bibliothek, 10 Uhr, Ltg.: Wolfgang Winkler.

steinbruch St. Margarethen, Do., 26. 7., Begl.: Josef Penzendorfer, Anmeldetel. 07434/422 45.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe II

FREITAG, 20. JULI 2012 Hl. Margareta, Jungfrau, Märtyrin in Antiochien. Hl. Apollinaris, Bischof, Märtyrer. L: Sir 51,1–8 Ev: Lk 9,23–26 L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–18 L: Jes 38,1–6.21–22.7–8 Ev: Mt 12,1–8

Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Zwölf Söhne Jakobs und eine Tochter Abrahams ..., Frauen- und Männerrollen in der Bibel, BibelSommerWoche, So., 29. 7., 14 Uhr bis Fr., 3. 8., 13 Uhr, Begl.: P. Mag. Hans Eidenberger, Ingrid Penner. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Auf dein Wort hin, Ignatianische Einzelexerzitien mit Gruppenelementen, So., 29. 7., 16 Uhr bis So., 5. 8., 13 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder.  Engelhartszell. Oö. Stiftskonzert, Klavierrecital, Werke von J.-P. Rameau, W. A. Mozart, J. Brahms, Stiftskirche Engelszell, 18 Uhr, mit Grigory Sokolov.  Linz, Ursulinenkirche. Orgelstationen, italienische Barockmusik, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. SONNTAG, 22. 7. 2012  Andorf. Konzert des European Jazz and Pop Orchestra, Sporthalle, 11 Uhr.  Maria Schmolln. Christophorus-Sammlung, Fahrzeugsegnung vor der Pfarrkirche, 11.30 Uhr.  Neufelden. Konzert, St.-AnnaKirche, Steinbruch, 16 Uhr, mit Silvia Schweinberger, Thor-Harald Johnsen, Johannes Hämmerle.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

SAMSTAG, 21. JULI 2012

Margareta von Antiochien, Gemälde von Guernico. PATTLOCH SONNTAG, 15. JULI 2012 15. Sonntag im Jahreskreis. L1: Am 7,12–15 L2: Eph 1,3–14 (oder 1,3–10) Ev: Mk 6,7–13 MONTAG, 16. JULI 2012 Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel. L: Sach 2,14–17 Ev: Mt 12,46–50 L: Jes 1,10–17 Ev: Mt 10,34 – 11,1 DIENSTAG, 17. JULI 2012 L: Ev:

Jes 7,1–9 Mt 11,20–24

MITTWOCH, 18. JULI 2012 L: Ev:

Jes 10,5–7.13–16 Mt 11,25–27

Hl. Laurentius von Bríndisi, Ordenspriester, Kirchenlehrer. MarienSamstag. L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Mk 4,1–10.13–20 (oder 4,1–9) L: Mi 2,1–5 Ev: Mt 12,14–21 SONNTAG, 22. JULI 2012 16. Sonntag im Jahreskreis. Christophorusaktion: MIVA-Kollekte. L1: Jer 23,1–6 L2: Eph 2,13–18 Ev: Mk 6,30–34

AUSSAATTAGE 16. 7.: 17. 7.: 18. 7.: 19. 7.: 20. 7.:

Wurzel Wurzel bis 18, ab 19 Blüte Blüte Blüte bis 6, ab 7 Blatt Blatt bis 6 und von 13 bis 20, ab 22 Frucht 21. 7.: Frucht 22. 7.: Frucht Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

DONNERSTAG, 19. JULI 2012 L: Ev:

Jes 26,7–9.12.16–19 Mt 1,28–30

ANGEBOT DER WOCHE

Dein Weg Im Kinofilm „Dein Weg“ spielt Martin Sheen, Vater von Regisseur Emilio Estevez, den engstirnigen Amerikaner Tom, der auf dem Jakobsweg Erfahrungen macht, die ihn für immer verändern. Ein schicksalhafter Anruf erschüttert des Leben des erfolgreichen Arztes: Sein erwachsener Sohn Daniel ist auf dem Jakobsweg ums Leben gekommen. Um seinen Sohn, der es nie lange an

einem Ort ausgehalten und das Leben in vollen Zügen genossen hat, nun auf seiner letzten Reise zurück nach Hause zu begleiten, reist Tom nach Spanien. Dort angekommen, steht er vor seiner bisher größten Aufgabe: Wie soll er die Trauer um seinen Sohn verkraften und warum hatte dieser mystische Ort solch eine unerklärliche Anziehungskraft auf seinen Sohn? „Dein Weg“ ist eine ernsthaft komische Geschichte mit starken Figuren, lebensnahen Dialogen und wunderbaren Landschaftsaufnahmen, die die besondere Kraft des Jakobswegs vermitteln möchte. Kinostart: 13. Juli 2012, Filmkritik: siehe S. 7.

Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Tickets für den Film „Dein Weg“.  Schreiben Sie bis Fr., 20. 7. (KW: „Dein Weg“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at


teletipps Sonntag, 15. Juli 17.30 Uhr: Gott und die Welt: Der letzte Akt – Entscheidungen am Lebensende (Religion) Matthias Weichold betreut Menschen, die keine Angehörigen haben und regelt mit ihnen die letzten Dinge. Eine subtile, zurückhaltende, mitunter traurig stimmende „Bestandsaufnahme“. ARD 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) „China: Die schwierige Lage der katholischen Kirche“; „50 Jahre Fokolar-Bewegung in Österreich“; „Ökumenische Sommerakademie in Kremsmünster“ (Wh So 16.45, ORF III). ORF 2 20.15 Uhr: ORFeins Karate Kid (Spielfilm/Actionfilm) ORF 2 Tatort 21.45 Uhr: Weiden, Wüsten, Wolkenkratzer: Unterwegs in der Inneren Mongolei (Film) Phoenix Montag, 16. Juli

15. 7. bis 21. 7. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

chige Autor aller Zeiten, sondern mit Karl Marx vielleicht auch der folgenreichste. SWR

freitag, 20. Juli

dienstag, 17. Juli 20.15 Uhr: Klimawandel oder Nach uns die Sintflut Die Thematinée zeigt eindrücklich und eindringlich, wie der Klimawandel in ganz unterschiedlichen Regionen wahrgenommen und gedeutet wird. arte 20.15 Uhr: ORFeins Soko Kitzbühel ORF 2 Universum: Londons wilde Tiere ZDF Kommissar Stolberg 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) „Adam‘s Peak – Zwischen Himmel und Erde“: Es sind immer ganz besondere Orte – Orte voller Geschichten, Legenden und Mythen, die den österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr anziehen. // (23.15 Uhr) Dem Himmel so nah – Das Phänomen Bergmessen. ORF 2 Mittwoch, 18. Juli

20.15 Uhr: Alice in den Städten (Spielfilm, D 1974) Mit Rüdiger Vogeler, Yella Rottländer u.a. – Ein sensibler Film Wim Wenders über Kommunikationsprobleme und Zukunftshoffnungen. Kinowelt

20.15 Uhr: Der Duftjäger (Film) Laurent Severac, 44, Franzose mit Wohnsitz Vietnam, sucht in Südostasien nach unbekannten, wohlriechenden Pflanzen für die französische Parfümindustrie. Phoenix

20.15 Uhr: ORF 2 Liebesg‘schichten und Heiratssachen ARD Erlebnis Erde: Der Inn – Grüner Fluss aus den Alpen (Dokumentation)

20.15 Uhr: ORFeins Fußball/UEFACL-Qualifikation ARD Alles auf Zucker (TV-Film) ZDF Die Quizshow mit Jörg Pilawa

21.45 Uhr: Hermann Hesse – Superstar (Dokumentation) Hermann Hesse ist nicht nur weltweit der meist gelesene deutschspra-

21.45 Uhr: Gustav Klimt – Der Geheimnisvolle (Dokumentation) Die Dokumentation nähert sich über das Schaffen des verschlosse-

ORF

Sonntag., 15. 7., 22.35 Uhr: Dick und Jane (Spielfilm, USA 2005) Mit Jim Carrey, Téa Leoni, Alec Baldwin u.a. – Regie: Dean Parisot – Überzeugend gespielte, mit hübschen satirischen Seitenhieben auf den „American way of life“ erzählte Komödie mit einem unterhaltsamen Hauptdarsteller. ORFeins nen Künstlers dessen Privatleben und Wesen an. arte donnerstag, 19. Juli 20.00 Uhr: Die Welle (Spielfilm, D 2007) Mit Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt u.a. – Regie: Dennis Gansel – An Morton Rhues gleichnamigen Roman angelehnte spannende und diskussionsanregende Reflexion über gleichgeschaltetes Verhalten und Verführbarkeit. SF 2 20.15 Uhr: ORFeins Fußball/UEFACL-Qualifikation ORF 2 Die Rosenheim-Cops (Krimireihe) ARD Die große Show der Naturwunder

21.00 Uhr: scobel: Zeit (Gespräch) In der modernen „beschleunigten“ Gesellschaft ist das, was wir unter dem Begriff „Zeit“ verstehen, zu einem Luxusgut geworden. Was hat es mit dem Phänomen „Zeit“ auf sich? 3sat

12.15 Uhr: Heilige Orte: Gurk (Dokumentation) Die Dokumentation stellt Menschen vor, die an das Grab der heiligen Hemma kommen, um ihren Glauben zu stärken oder wiederzufinden. 3sat 20.15 Uhr: Das Geld der anderen (Spielfilm, F 1978) Mit Jean-Louis Trintignant, Michel Serrault u.a. – Regie: Christian de Chalonge – Ausgezeichnete, spannende und vergnügliche Komödie. Kinowelt 20.15 Uhr: ORFeins Der Vorleser (Spielfilm/Drama) ORF 2 Der Alte (Krimireihe) ZDF Ein Fall für zwei (Krimireihe) samstag, 21. Juli 17.00 Uhr: Unser Österreich: Das menschliche Maß – Pilgern in Salzburg (Film). ORF III 17.30 Uhr: Unser Österreich: Zeitzeuge der Ewigkeit – 900 Jahre Stift Herzogenburg (Film). ORF III 20.00 Uhr: The Dark Knight (Spielfilm, USA 2008) Mit Christian Bale, Heath Ledger, Michael Caine u.a. – Meisterlich inszenierter zweiter Ausflug Christopher Nolans in den Batman-Mythos. SF 2 20.15 Uhr: ORF 2 Wenn die Musi spielt – Open Air (Musikshow) ARD Verstehen Sie Spaß? – Best of (Unterhaltungsshow) BR Alles Liebe (TV-Film)

radiophon Msgr. Ernst Pöschl Diözesanseelsorger der Katholischen Arbeiterjugend, Burgenland Privat

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Im Staunen Gott entdecken – Überlegungen dazu sind in der dieswöchigen Ausgabe der Morgengedanken zu hören. ÖR

Zwischenruf ... von Dr. Susanne Heine (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. „Die Aussendung der zwölf Jünger“ (Mk 6,7-13). Kommentar: Generalvikar Nikolaus Krasa. So 7.05, Ö1 Motive – Glauben und Zweifeln. „Gefährliches Lesen“ – Als die Bibel verboten war. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag.„Poetisches zum Ramadan“. Von Carla Amina Baghajati. Mo–Sa 6.57, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1 Logos – Theologie und Leben. „Was glauben Sie?“ – Der Liedermacher Konstantin Wecker. Sa 19.04, Ö1

Radio Vatikan Achtung: Radio Vatikan sendet nicht mehr auf Mittelwelle. Täglich. 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche (KW: 5885, 7250, 7320/ DRM, 9645 kHz) 20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20/KW 4005, 5885, 7250, 9645 kHz): (So) Sie fragen – wir antworten; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Radioakademie (3): Hinter den Kulissen des Konzils, (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag – 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst Aus Lind bei Zeltweg.

Pfarre

Den Schlüssel des Vertrauens, den Schlüssel des bedingungslosen Geliebt-Seins und den Schlüssel der leeren Hände – diese drei Schlüssel möchte Pfarrer Rudolf Rappel den Hörenden in seiner Predigt anvertrauen. ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen/Dank/Lokales 21

12. Juli 2012

Begegnung in der Kapelle Linz. Texte zum Thema „Glaube“ waren der Ausgangspunkt ­eines künstlerischen Projektes, das Alt und Jung verbindet. Sie wurden von Bewohnerinnen und Bewohnern des Linzer Seniorenheimes Ing.-Stern-Straße geschrieben – Gebete, Worte und ein „Vaterunser“, mit Redisfeder verfasst von Pater Josef Brugger. Daraus haben Schüler/innen des 2. Lehrganges der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz

eine besondere Wandgestaltung für die Kapelle des Heimes gefertigt. Im Siebdruckverfahren projizierten sie die Schriften auf Stoffbänder und nähten diese zu einem dreidimensionalen Schriftzug „begegnung“. Eine Begegnung zwischen Alt und Jung, eine Begegnung der Jugend mit der realen Umsetzung dessen, was in der Schule gelernt wird, eine Begegnung der Alten mit dem Glauben und eine Begegnung zum Angreifen. KIZ/bh

500 Jahre Marktgemeinde Aschach/Donau Aschach. Vom 6. bis zum 8. Juli wurde in Aschach a. d. Donau das 500-Jahr-Jubiläum der Marktwappenverleihung gebührend gefeiert. Neben einer Weinverkostung, mehreren Ausstellungen und einem Fackelzug stellte am 8. Juli die Festmesse in der Pfarrkirche Aschach a. d. Donau mit Altbischof Maximilian Aichern einen weiteren Höhepunkt der Feierlichkeiten dar. Musikalisch untermalt wurde der Festgottesdienst durch die Missa Octavi Toni von Orlando di Lasso, Bläserstücke von Leonhard Paminger und weiteren Werken dieser Zeit. Mitwirkende Musiker waren Schüler der LMS Hartkirchen, ein Chor, der sich aus mehreren Gesangsgruppen zusammensetzte, und Prof. Rudolf Jungwirth.

Geburtstage Am 13. Juli 2012 vollendet KonsR Albert Fraueneder, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, das 80. Lebensjahr. Er stammt aus Altschwendt und wurde 1960 zum Priester geweiht. Von 1972 bis 2007 war er Pfarrer in Lambrechten, von 1990 bis 2002 zusätzlich Pfarrprovisor von Utzenaich.

Marktfest Aschach a. d. Donau. Bürgermeister Ing. Fritz Knierzinger (ÖVP), SPÖ-Bezirksvorsitzender Erich Pilsner, Bischof Maximilian Aichern. Jürgen Brochmann

Ehrung & DAnk

Am 16. Juli 2012 wird GR Rupert Wöhrenschimmel, em. Pfarrer, Kurat im Dekanat Linz-Süd, 75 Jahre alt. Er stammt aus Weyer und empfing 1968 die Priesterweihe. Von 1987 bis 2002 war er Seelsorger in Steyr-St. Anna.

Weihejubiläum

Buchkirchen. Herr Erwin Aigner wurde Ende Juni für seine mehr als 50-jährige Tätigkeit als Kirchenchorleiter geehrt. Seit 1958 bereitete er den Chor auf zahlreiche Messen und Veranstaltungen vor. Nun übergab er das Amt der Kirchenchorleitung an Frau Annemarie Eder.

renurkunde und das Ehrenabzeichen in Silber.

Pfarre Lacken. Am 1. Juli fand in Lacken ein Dankgottesdienst für die Mesnerin Anna Schöbinger statt. Nach 20-jähriger Mesnertätigkeit übergab die Mesnerin ihre Aufgaben nun an ein ehrenamtliches Team. Die Mesnergemeinschaft der Diözese Linz verlieh Frau Schöbinger für ihren treuen Dienst eine Eh-

20 Jahre Mesnerin: Frau Schöbinger (Bildmitte) wurde geehrt. pfarre

Reinerlös der letzten Oster- und Weihnachtsmärkte zusammen. Freistadt. Bei einer „Coffee to help“-Aktion einer Projektgruppe des Marianums Freistadt wurden für Kaffee und Kuchen 450 Euro gespendet. Die Spende fließt in ein Straßenkinderprojekt der Caritas.

Traberg. Die Goldhaubengruppe Traberg überreichte Pater Meinrad Brandstätter für die Ausfinanzierung des neuen Pfarrheimes einen Scheck in der Höhe von 5.000 Euro. Die Spendensumme setzt sich aus dem

Kirchdorf. 3396 km erlief die Schüler- und Lehrerschaft der berufsbildenden Schulen Kirchdorf beim Charity-Lauf. Pro Kilometer spendeten Sponsoren mindestens 50 Cent. Dies ergab die Gesamtsumme von 1.685 Euro, welche für einen Schulneubau in Kenia verwendet wird.

Am 15. Juli 2012 feiert P. Franz Hauser vom Orden der Redemptoristen, Kooperator in Maria Puchheim, das 50-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.

St. Florian. Im Rahmen der Präsentation von Festtagstrachten im Stift St. Florian übergab die Landesobfrau der oberösterreichischen Goldhaubengesellschaft einen Scheck über 3.000 Euro an den Verein Pia. Der Verein Pia hilft Gewaltopfern und deren Angehörigen durch Prävention, Beratung und Therapie.


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 Tragwein/Burundi. Für Kin Die Tragweiner wollen neue der in Burundi ist es nicht selbstUnterstützer/innen gewinnen. verständlich, regelmäßig zur Info: Frau Pilz, 07263/882 18, Schule gehen zu können. Schon Frau Aigenbauer, 07263/885 93. viele Jahrzehnte pflegt die EineWelt-Selbstbesteuerungsgruppe Tragwein mit Pfarrer Emmanuel Runditse Kontakt mit Partnern in Burundi und fördert Schulprojekte. Hilfsbereite Personen unterstützen die Aktion „Schulbildung“ jährlich mit 2.500 Euro. Damit konnten letztes Jahr 44 JuInserat Kirchenzeitung 96x126 Caritas Sujet V20120704 druck.pdf 1 05.07.2012 09:05:50 gendliche unterstützt werden.

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IMPRESSUM

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

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KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 23

12. Juli 2012

„Zusätzlich“ Zu „Personelle Veränderungen ...“, Nr. 25, S. 4

Kann man noch von „Pfarrseelsorge“ spre­ chen, wenn ein Pfarrer, der von seinen Pfarr­ angehörigen, sei es von der Feuerwehr, der Musikkapelle, den Senioren usw. zu Festen eingeladen ist, nicht einmal ordentlich da­ bei sein und essen kann, weil der nächste zusätzliche Termin schon wartet? Oder er kann erst später oder gar nicht kommen? Wenn das so weitergeht, habe ich das Ge­ fühl, unsere Priester und Seelsorger wer­ den total überfordert und „verheizt“! Dafür werden zusätzlich Reha-Zentren für Burnout oder zusätzlich psychische Heilstät­ ten gebaut. Dabei gäbe es so viele Lösungen und Möglichkeiten, die man besonders in Rom „zusätzlich“ ernst nehmen sollte! Ferdinand Klausriegler, Pfarrkirchen/Bad Hall

Ein Lebensblatt Danke, dass Sie die Idee der Schärdinger Ju­ gendlichen, wie sie sich wünschen, dass Got­ tesdienst gefeiert wird, veröffentlicht haben. Vielleicht und hoffentlich kann diese Be­ kanntgabe auch Anregung für andere Pfarren sein. Wieder freuen sich mein Mann und ich über die gestrige Ausgabe. Die Zeitung gibt uns Impulse und Informationen von einer Art, die hineingeht. Die KirchenZeitung ist ein kleines, feines, wunderbares Lebensblatt. Grete Kubai, Schärding

Alle werden zahlen Zu: „Grundübel Habgier“, Nr. 27, S. 3

Die Entwicklung an den Finanzmärkten gibt Herrn Johannes Zittmayr und Dr. Mar­ kus Schlagnitweit leider recht. Von den schwerwiegenden Auswirkungen der Zin­ senwirtschaft bin ich schon seit meiner Ju­ gend überzeugt und habe diese negativen Auswirkungen selbst und vor allem bei vie­ len Geschäftspartnern erleben müssen. Bo­ nitätsmäßig schwächere Personen und Un­ ternehmen müssen gegenüber „gesunden“ bis zu 5 % mehr Zinsen jährlich zahlen. Jetzt werden den bonitätsmäßig schlechter gestell­ ten Staaten für ihre Staatsanleihen 6 bis 7 % Zinsen verrechnet und einem wirtschaftlich erfolgreichen Land 1 bis 2 %. Dass mit die­ sem Missverhältnis nicht nur diese ins Strau­ cheln geratenen Staaten wirtschaftlich jegli­ cher Chance beraubt werden, sondern auch der soziale Friede in Europa massiv gefährdet wird, steht für mich außer Frage. Dieses Sys­ tem beschert den weltweit spekulativ agie­ renden Banken, Versicherungen, Privatin­ vestoren, Fonds und Staaten kurzfristig hohe Erträge. Wenn die Gläubiger ihre Schulden und Zin­ sen am Ende nicht mehr zahlen können,

werden wir alle gemeinsam durch höhere Steuern, weniger Penisionen und geringere Sozialleistungen die Zeche bezahlen. Wenn Zinsen für alle Gläubiger gleich, in maxima­ ler Höhe der Inflation, von allen Geldgebern gleich verrechnet werden dürften, so würde das ersparte Geld nicht an Wert verlieren, die Investitionslust der Sparer angekurbelt und der soziale Friede nicht gefährdet werden. Die Euro-Rettungsschirme, strenge Maßnah­ menpakete für die Euro-Staaten und Banken, eine gemeinsame Fiskalpolitik, all das ist not­ wendig und zu befürworten. Warum auf ein Regulativ bei der Zinspolitik verzichtet wird, ist unverständlich (...). Komm.Rat Karl Weilhartner, Ried im Innkreis

Mammon-Kult Den barmherzigen Christengott, der nach der Antrittsenzyklika Papst Benedikts die Lie­ be ist – oder gewesen wäre, muss man heute wohl schon sagen –, hat (EU-)Europa längst ins Ausgedinge gedrängt. Seinen Platz haben wir aber nicht freigehalten, sondern – ohne es zunächst richtig zu merken – dem Götzen Mammon (Lk 16,13) überlassen. Und dieser erweist sich, je länger und unumschränkter er herrscht, desto mehr als Wiedergänger des unbarmherzigen, grausamen und unersättli­ chen Moloch. Dessen Priesterkaste, die sich aus Ratingagenturen, Börsen, Banken, Speku­ lanten etc. rekrutiert, fordert von uns unent­ wegt und unnachgiebig immer neue Opfer, die wir nolens volens auch erbringen (müs­ sen). Doch vergebens – der Götze Mammon lässt sich selbst durch „blutigste“ Opfer nicht besänftigen und umstimmen. Ob die von Papst Benedikt XVI. beschworene Neuevangelisierung Europas das Schreckens­ regime des Geldes brechen und uns dafür die milde Herrschaft des gnädigen Chris­ tengottes zurückbringen könnte? Wer weiß. Dr. Johann Hahn, Perg

Warum so wenige Priester? Auch heuer wurde in Linz kein Weltpriester zu Peter und Paul geweiht. Warum ist das so? Ich denke, am Zölibat allein kann es nicht liegen. Wer Reformen in der Kirche will, darf sich nicht auf dieses Wort fixieren. Die Ursache der Scheu vor dem Priesteramt lieg tiefer. Welcher junge Mensch ist heute noch bereit, sein Leben einer Institution zu weihen, die zwar überall die Menschenrech­ te einfordert, für sich selber aber entschieden

ablehnt? Deren Chef in einer Person Gesetz­ geber, Gesetzesvollzieher, Ankläger und Rich­ ter ist? Der selbst aber niemals und von nie­ mandem zur Rechenschaft gezogen werden kann und unabsetzbar ist? Alles, was unter ihm ist, muss ihm blind gehorchen, die Klei­ neren durch Versprechen, die Großen durch Eide. Ein junger Mensch, der trotzdem bereit ist, aus Liebe zu Gott und den Menschen in die Amtskirche lebenslang einzutreten, muss sehr viel Mut und Glaubenskraft aufbringen. Und er wird wohl ganz tief drinnen über­ zeugt sein müssen, dass man „Gott mehr ge­ horchen muss als den Menschen“. Dipl.-Ing. Hildebrand Harand, Wilhering

Auch Kleinkinder brauchen eine Privatsphäre Zu „Eltern zu ihrem Glück zwingen“ (Nr. 24) und den dazu verfassten Leserbrief (Nr. 26)

Dass das Kinderbetreuungsgeld in seiner Dau­ er gekürzt werden und für Kinderbetreuungs­ einrichtungen eingesetzt werden soll, macht mich nachdenklich. Ich stimme dem Leser­ brief zu, dass manche Kinder aufgrund ih­ rer Familienverhältnisse durch die Erziehung und Förderung außer Haus bessere Chancen haben könnten. Ich sehe aber nicht ein, dass dies über jene Familien finanziert werden soll, die diese Aufgabe zu Hause übernehmen können und wollen. Zudem möchte ich noch anmerken: Ich höre öfters, dass Eltern, deren Kinder in Krippen oder in „Unter 3“-Gruppen sind, ein schlech­ tes Gewissen haben, weil ihre Kinder mit der Trennung Probleme haben. So kleine Kinder können noch nicht einmal ihre Bedürfnisse artikulieren. Dass sie sich von fremden Per­ sonen wickeln lassen müssen, finde ich, aus Sicht des Kindes, ebenso unpassend, denn auch ganz Kleine haben bereits ein Gespür für Privatsphäre. Der Mensch ist in den ersten drei Lebensjah­ ren auf wenige konstante Bezugspersonen angewiesen, um grundlegende Fähigkeiten zu erlernen und Vertrauen aufzubauen. Da­ für finde ich den familiären Rahmen ideal. Ich wünsche jedem Kind, soweit es die Um­ stände erlauben, dass seine Eltern erspüren, wann der richtige Zeitpunkt ist, außerhalb der ­Familie Fuß zu fassen. Darum bin ich der österreichischen Politik und dem Steuerzah­ ler sehr dankbar, dass ich mich (noch) für die längere Variante der Kinderbetreuung ent­ scheiden kann. Myriam Bonelli, SchlüSSlberg

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Bitte auch bei E-Mails vollständige Adresse angeben. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Schwitzen wie ein Firmgöd

DENK mal

Traumwandel Lange träumte ich von einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Verlockend war mir die Weite, die Stille, das Fremde. ernst gansinger

In den Sommernummern schreiben abwechselnd KirchenZeitungs-Mitarbeiter/innen das

Ausgeträumt ist der Traum von einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn. struteanu – fotolia

„Denk Mal“ persönlich gefärbt: Davon träume ich, dort möchte ich einmal hin. Machen Sie mit. Mit dem Hausruck ist der Kobernaußerwald eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas. Wo ist eigentlich die Grenze zwischen Hausruck und Kobernaußerwald? Schicken Sie uns Ihre Antwort bis 20. Juli 2012: Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at XX Beim Denk Mal Nr. 26 hat Maria Behnisch aus Esternberg gewonnen (Wir suchten Erklärungen für „baden gehen“ bzw., „geh‘ dich brausen“).

Elisabeth Hiesmayr office@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Ziemlich viel Ausschuss kommt im Untersuchungs-Ausschuss ans Licht. Wer wird das alles entsorgen?

„Der persönliche Kontakt fehlt, und ohne persönliche Begegnungen kann man sehr schnell polemisieren.“ Zekrija Sejdini, Vorsitzender des Schurarates der Islamischen Glaubensgemeinschaft, setzt auf interreligiöse Begegnungen.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Der Traum ist ausgeträumt. Andere Ziele formen meine Reise-Träume. Es sind keine Träume vom Abenteuer des Entdeckens, sondern vom Genuss des Erlebens. Nicht die Sehnsucht nach einer unbekannten Zukunft, sondern die Sehnsucht, die aus der Erinnerung kommt. In all diesen Erinnerungs-Träumen heißen die Zutaten: Wald, sanfte Lichtungen, Bach, Wärme, Ruhe, einem Ziel zugehen, nicht allein, mit Freunden. So wie es war, als wir bei den Rieder Pfadfindern Nachtwanderungen im Kobernaußerwald machten, in der Nacht eine Forsthütte erreichten, uns dort gemütlich einquartierten, nächtigten und am nächsten Tag bei Morgentau die aufgehende Sonne genossen, im Freien frühstückten ... – So wie damals!

Die Redensart „Schwitzen wie ein Firmgöd“ besagt, dass ein Firmpate beim Beschenken des Firmlings durch teure Präsente ins Schwitzen gerät. Firmungen in den Sommermonaten erfordern gar keine exquisiten Geschenke, um zu transpirieren – die tropischen Temperaturen erledigen dies gratis. So freuten sich mein Firmling und ich beim Einzug auf eine kühle Kirche und mussten dann enttäuscht feststellen, dass sogar in den heiligen Gemäuern die Luft kochte – wie man an den schweißwegwischenden Akteuren im Altarbereich sah. Da halfen keine Stoßgebete und der Pool auf dem Kirchenplatz war wohl nur eine Fata Morgana. Unter diesen Voraussetzungen wäre eine Firmung mit dem Dresscode Badebekleidung ein interessantes Pilot-Projekt. Betrachtet man allerdings den feierlichen Aspekt, so waren doch die schweißfördernden Dirndlkleider und Lederhosen angemessener. Im Anschluss an die Sakramentenspendung folgte das Fotoshooting im Freien. Schweißperlen und Perlenketten konkurrieren nun für alle Ewigkeit im Fotoalbum. Nach der Firmmesse, die erfreulicherweise ohne Kreislaufkollapse verlief, beendete ich als frischgebackene Godi die Alarmbereitschaft. So eine Firmung lässt sicher keinen kalt, aber schwitzen ist ja ganz natürlich.


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