KiZ-ePaper 36/2012

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Nr. 36 I 6. September 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

Getreide. Nach wie vor das wichtigste Bioprodukt auf der Welt.

WALDHÄUSL

Den Brothunger gilt es dringender zu stillen als den Energiehunger Wie „bio“ sind Biotreibstoffe? Vor allem: Verschärft sich durch diese das Hungerproblem auf der Welt? Auch Österreichs Parlamentarier müssen darüber eine Entscheidung treffen. Die Zeiten, als mit dem Gerede von angeblichen Getreide- und Butterbergen Politik gemacht wurde, sind vorbei. Experten warnen seit Langem vor einem weltweit drohenden Mangel an Lebensmitteln. Klimaverschiebungen mit großen Ernteausfällen verschär-

fen die Situation. Das führt zu einem neuen Überdenken so genannter alternativer Energieträger. Dass große Anbaugebiete für „Biotreibstoffe“ benutzt werden, erweist sich als Bumerang. Gerade in Entwicklungsländern wird damit der heimischen Bevölkerung der Boden für eine ausreichende Ernährung im wahrsten Sinne des Wortes entzogen. Viele fordern ein Umdenken. Den Hunger nach Brot gilt es dringender zu stilllen als den Hunger nach Energie. Seite 8

3 Im Gespräch. P. Ferdinand Karer über die Schule. 4 Oberösterreich. Eine Schwester für AIDS-Kranke. 15 Nachruf. Kardinal Carlo M. Martini gestorben. 17 Jugend. Agnes Aistleitner in Kairo.

Zum Download: Der KIKI-Stundenplan Seite 16 22 Impressum.


2 Meinung Kommentar

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In die Hand geschrieben

Des Volkes Wille als Wahlgag

Natürlich haben sich die Zeiten geändert: Österreich ist von keinen äußeren Feinden mehr umgeben und die Gefahr eines Bürgerkrieges gibt es auch nicht mehr. Man kann also durchaus die berechtigte Frage stellen, ob man die verbleibenden bzw. die neuen militärischen Aufgaben besser mit einem Berufsheer bewältigen kann bzw. ob man den Zivilschutz und den Zivildienst nicht anders organisieren kann. Doch diese Diskussion wurde vor zwei Jahren gar nicht geführt. Es ging um einen Wahlkampfgag – denn schließlich hat der Kreisky-Slogan „sechs Monate sind genug“ seinerzeit ja auch gezogen. Nun sind es wieder Wahlen, diesmal in Niederösterreich, die die inzwischen festgefahrene Wehrpflichtdebatte neu entfacht haben. Nun soll das Volk entscheiden. Vielleicht hat das auch etwas Gutes, dass endlich über die tatsächlichen Fragen öffentlich diskutiert wird. Aber dann sollte man das Volk auch gleich über die anderen Regierungsblockaden abstimmen lassen – gemeinsame Schule bis 14 Ja oder Nein, Vermögenssteuern etc. – Ja oder Nein. hans baumgartner

Eingeritzt in Stein. Auf Wänden gemalt in Höhlen. Geschriebenes zeigt: Hier war ein Mensch. Schreiben ist menschlich. Typisch menschlich. Ein Schuljahr beginnt. Schreiben sollen die Kinder lernen, denn das hebt sie heraus aus dem bloß Alltäglichen, aus dem Leben von einem Tag auf den anderen hin. In unserer Zeit beginnen die Buchstaben wieder flüchtig zu werden. Schnell hingetippt entschwinden sie in virtuellen Weiten, abgespeichert, dann vergessen. Aber Geschriebenes entfaltet sich nicht in Datenspeichern. Es keimt und wächst nur, wenn es einen Menschen erreicht. Du hast mich „in die Hand geschrieben“, heißt es in einem alten Kirchenlied, das bei Begräbnissen oft gesungen wird. Es will sagen: Leben hat Geltung über den Tod

hinaus. Was Gott für den Menschen bedeutsam hält, wird Wort. Und weil er mit den in Stein gemeißelten Gebotstafeln nicht Gehör fand, schrieb er sein Gesetz dem Menschen ins Herz. So erzählt es die Schrift (Jer 31, 33). Schreiben lernen – das betrifft nicht nur Kinder. Es ist eine Sache des Lebens. So ist es auch im Glauben. Abspeichern genügt nicht. Nur das Wort, das man sich zu Herzen nimmt, lebt.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Mag. Wolfgang Bartsch

In Ottakring tut wer was Das Sant‘Egidio-Assisi-Friedenstreffen fand heuer vom 9. bis 11. September in Sarajewo statt. Wolfgang Bartsch war bereits zu Pfingsten mit einer christlich-islamischen Jugendgruppe auf „Friedensmission“. Hans Baumgartner

Vor 100 Jahren hat Österreich nach der Annexion von Bosnien-Herzegowina den Islam als offizielle Religionsgemeinschaft anerkannt. Das war der äußere Anstoß, warum der Wiener Magistratsbedienstete Wolfgang Bartsch mit je elf christlichen und muslimi-

KIZ/Bartsch

Vor knapp zwei Jahren hat der Wiener Bürgermeister Michael Häupl kurz vor der Gemeinderatswahl – im Gleichklang mit seinem Leibblatt, der „Krone“ – die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht gefordert. Bis dahin kamen solche Forderungen eher aus den Reihen der ÖVP. Für die Sozialisten war aus den Erfahrungen der 30er Jahre ein Berufsheer ein Tabu. Schossen doch damals österreichische Soldaten auf österreichische Arbeiter. Durch ein Bundesheer, in dem alle Bevölkerungsgruppen vertreten sind, sollte so etwas verhindert werden. Daher war die Wehrpflicht „in Stein gemeißelt“.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Mit unserer Fahrt der Begegnung wollten wir in einem Land, wo es auch 15 Jahre nach dem Krieg noch sehr viele Spannungen und Verwerfungen gibt, ein Zeichen setzen: interreligiöses Miteinander kann Türen der Verständigung öffnen.“ Mag. Wolfgang Bartsch

schen jungen Erwachsenen rund um Pfingsten zur „Fahrt der Begegnung“ aufbrach. „Wir wollten auch 20 Jahre nach Beginn des Bosnienkrieges, dessen Verwundungen noch immer in vielen Familien gegenwärtig sind, ein Zeichen des Miteinanders setzen“, sagt Bartsch. Auch für Sant’Egidio war der Kriegsbeginn Anlass, das Assisi-Friedenstreffen heuer in Sarajewo abzuhalten. Begegnung. Seit acht Jahren ist Bartsch in der christlich-islamischen Begegnung engagiert. „Damals hat uns Weihbischof Helmut Krätzl im Zuge der Visitation unseres Dekanates sehr ermuntert, auf die Menschen anderer Religionen und Kulturen zuzugehen.“ In Ottakring, so Bartsch, gibt es sieben katholische Pfarren und ebensoviele muslimische Kulturvereine, Gebetsräume oder Moscheen mit sehr unterschiedlichen Traditionen. „Nach ersten, recht positiven Kontakten haben wir dann 2005 das Religionenforum Ottakring gegründet, eine Plattform, wo sich Vertreter der Pfarren und der muslimischen Einrichtungen vier Mal im Jahr treffen, gemeinsam Probleme besprechen und Veranstaltungen planen, bei denen jeweils ein christlicher und ein muslimischer Vortragender zu Wort kommen. Denn“, so Bartsch, „wir wollen miteinander und nicht übereinander reden.“ Geistlich unterstützt wird das Bemühen um eine bessere Verständigung von inzwischen drei christlichen Gebetsgruppen.


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Im Gespräch 3

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P. Ferdinand Karer OSFS ist Direktor des Gymnasiums Dachsberg, das vom Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales getragen wird. Mit P. Johann Schurm und P. Markus Kraxberger sind noch zwei weitere Sales-Oblaten an der Schule tätig, die knapp über 700 Schüler/innen besuchen. kiz/jw

An der Schule muss mehr passieren Zum Schulbeginn spricht der Direktor des Gymnasiums Dachsberg, P. Ferdinand Karer OSFS, über die Aufgabe von Schule: die Kinder und Jugendlichen zur Freiheit zu erziehen. P. Ferdinand Karer braucht keine Worte, um zu erklären, wie er seine Aufgabe als Direktor versteht. Sein Tisch in der Direktion gibt die Antwort. Die gesamte Tischfläche nimmt ein Poster – bedeckt mit einer Glasplatte – ein, auf dem die Porträtbilder aller Schüler/ innen des Gymnasiums Dachsberg zu sehen sind – etwa 700 Gesichter. Jedes Jahr gleich nach Schulbeginn produziert das Fotostudio, das die traditionellen Schulfotos knipst, ein neues Poster. „Die Schülerinnen und Schüler zu kennen, mit Namen zu kennen, ist mir ein großes Anliegen.“ Ganz schafft er es natürlich nicht, gesteht er, aber er bemüht sich. Und wenn P. Karer Entscheidungen zu treffen hat, genügt ihm oft ein kurzer Blick auf die Tischplatte. So ruft er sich in Erinnerung, wer im Mittelpunkt stehen muss: die Schülerinnen und Schüler. Was möchten Sie den jungen Menschen an Ihrer Schule mitgeben?

P. Karer: Von Franz von Sales, unserem Ordenspatron, stammt der Satz: „Die Freiheit ist der kostbarste Teil des Menschen“. Das ist das Schlüsselwort für unsere Schule. Denn mit der Freiheit verbindet sich die Fähigkeit, Ver-

antwortung zu übernehmen. Verantwortung in allen Bereichen – auch für die Umwelt. Das wird zunehmend wichtiger. Mit dem Schulzweig „Praxis Natur.org“ haben Sie vor Kurzem einen Umwelt-Schwerpunkt gesetzt ...

Ja, und wir versuchen in der gesamten Schule nachhaltig zu leben. Am Schulbuffet werden FairTrade-Produkte verkauft, es gibt dort auch kostenlos Äpfel, die die Schüler in unserem Garten geerntet haben. Heuer konnten wir bis März unsere Äpfel anbieten. Auch die Technik setzen wir ein. In den Klassen haben wir eine tageslichtabhängige Beleuchtung, die Strom zu sparen hilft. Die Lampen schalten sich überdies automatisch ab, wenn sich im Raum zehn Minuten niemand bewegt – P. Karer fügt lachend an – also wenn alle die Klasse verlassen haben oder eingeschlafen sind. Welchen Anspruch verbinden Sie mit einer katholischen Privatschule wie Dachsberg?

Wir möchten das christliche Menschenbild in die Welt tragen. Gesellschaftlich schlittern wir in eine atheistische Zukunft. Und dabei geht uns viel verloren.

Und zwar was?

Das Bewusstsein, dass jeder Mensch eine göttliche Dimension in sich trägt, dass er bedingungslos geliebt ist und er sich nicht nur auf sich selbst verlassen muss. Ich fühle mich aufgehoben und behütet. So geht es mir persönlich mit dem Glauben. Diese Botschaft möchten wir den Schülerinnen und Schülern anbieten und sie ermuntern, das auszuprobieren. Glaube ist Geschenk, aber man kann ihn auch ein wenig einüben. Das Thema Schule ist permanent in den Medien. Wo liegt das Problem mit dem Schulsystem?

Mir macht die Entwicklung zur Vereinheitlichung Sorge, wie sie sich z.B. in der Zentralmatura zeigt. Ich freue mich schon auf die 126 Erstklassler, die in wenigen Tagen zu uns kommen. An ihren großen Augen sieht man: Die sind gespannt, die wollen etwas von uns. Ich kann und will ihnen nicht sagen: Jetzt lernen wir vier oder acht Jahre, damit ihr dann einen Test besteht, der euch bescheinigt, dass ihr Durchschnitt seid. In einer Schule muss mehr passieren, als dass man die jungen Menschen dazu bringt, Standards zu entsprechen. Interview: Josef Wallner


4 Oberösterreich termin

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Wie ein Ordensmann und eine deutsche Pensionistin ein Leben (fast) ohne Geld führen

„Ohne Geld zu leben  eine ständige Provok Auf seinen Pilgerreisen schlug sich P. Fritz Wenigwieser tausende Kilometer zu Fuß ohne einen Cent in der Tasche durch. Wer (fast) ohne Geld leben will, muss das SicherheitsdenDas Kreuz als Baum des Lebens im Kloster Mar Behnam (Irak). Ico

Ökumenische Vesper Das Fest der Kreuzerhöhung am 14. September hat in der katholischen Kirche zwar in der liturgischen Ordnung einen hohen Rang, im Alltag ist davon nicht viel zu merken. Die Stiftung PRO ORIENTE/Sektion Linz lädt ein, den spirituellen Reichtum dieses Festes zu entdecken – gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen von Linz. Für die Orthodoxie zählt das Fest zu den zwölf Hauptfesten des Kirchenjahres. Auch die anglikanische Kirche kennt diesen Gedenktag. Die Feier der Kreuzerhöhung hat vermutlich ihren Ursprung in Jerusalem: Am Tag nach der Weihe der Auferstehungskirche im Jahr 335 wurden die Kreuzreliquien den Gläubigen zur Verehrung gezeigt. Von dort aus verbreitete sich dieses Fest, vor allem auch über die Ritterorden, in ganz Europa. Kreuzverehrung. Bei der ökumenischen Vesper in Linz soll eine gemeinsame Verehrung des Kreuzes – wie sie vom Karfreitag bekannt und in den orthodoxen Kirchen auch an diesem Fest üblich ist – zur persönlichen Auseinandersetzung führen. Der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Dr. Sorin Bugner wird die Verehrung des Kreuzes in der orthodoxen Tradition vorstellen. XX Ökumenische Vesper, Freitag, 14. September 2012, 19 Uhr, Priesterseminarkirche Linz, (Harrachstr. 7).

ken komplett aufgeben, weiß er. So wie auch die Deutsche Heidemarie Schwermer, die in Sachen Geldverzicht missioniert. Brigitta Hasch/Paul Stütz

Möglichst ohne Geld leben und auf die Vorsehung vertrauen. Dieses Konzept hat Franziskanerpater Fritz Wenigwieser als junger Ordensmann in Assisi kennen gelernt. Das Shalom-Kloster Pupping hat er nach diesem Vorbild 1998 neu gegründet, bis heute lebt die kleine Franziskanergemeinschaft vorwiegend von Spenden. Beim Sparen hilft, dass P. Fritz und die anderen Klosterbewohner/innen handwerklich sehr geschickt sind. Viele Arbeiten können sie selbst erledigen. Wer will, kann bei den Franziskanern in Pupping mitleben. Jeder ist „eingeladen“ mitzuarbeiten, Geld gibt es keines, dafür sind Unterbringung und Verpflegung gratis. Als Franziskaner arm zu leben, ist nicht selbstverständlich, erzählt Fritz Wenigwieser. Im Franziskanerorden sei das ein Spannungsfeld: „Viele Brüder wollen eher verbürgerlicht leben. Ich leide darunter, dass wir Franziskaner so sehr vom Sicherheitsdenken beeinflusst sind“, sagt er. Offen sein fürs Betteln. Wie sehr man mit Geldverzicht aneckt, hat Wenigwieser auf sei-

Pensionistin Heidemarie Schwermer verschenkte ihren ganzen Besitz: „Ich bin sorgenfrei“, sagt sie. Line Halvorsen

nen Pilgerreisen erlebt. Tausende Kilometer machte er sich gemeinsam mit einem Mitbruder zu Fuß auf den Weg. „Bei einer Reise haben wir auch kein Geld angenommen. Ein Wanderer ist uns kilometerweise gefolgt und war dann ganz fertig, dass wir keinen Cent von ihm wollten.“ Die Kirche stehe dem Geldverzicht teilweise skeptisch gegenüber. „Ein Pfarrer in Spanien hat uns wieder weggeschickt, er wollte uns nicht vor seiner Kirche übernachten lassen. Lieber sollten wir sein Geld nehmen.“ Doch auch positive Erfahrungen hat Fritz Wenigwieser auf seinen Pilgerreisen gemacht: „Ein Glas Wasser und ein Stück Brot bekommt man eigentlich überall“. Das grundlegende am Betteln sei, dass man offen sein muss, findet der Franziskanerpater: „Das geht natürlich nicht ohne Kommunikation“. Verantwortung übernehmen. Fritz Wenigwieser ist sich bewusst, dass der Geldverzicht im Klosteralltag deutlich schwieriger ist als beim Pilgern. „Die Verantwortung für die Gemeinschaft ist größer. Ich bin kein Fundi, der glaubt, dass Geld des Teufels ist.“ Klarerweise nehme er Geld in die Hand, um die Fixkosten des Hauses zu decken, und seit er vor zwei Jahren auch Ökonom des Hauses wurde, besitzt er auch Bankomat- und Kreditkarte. Trotzdem ist es für ihn entscheidend, zeichenhaft und sehr bescheiden zu leben. Die Botschaft: „Das Leben soll nicht nur verzweckt sein.“ Er weiß, dass die Puppinger Gemeinschaft im Grunde ein Stück außerhalb der Gesellschaft steht. „Geldverzicht ist eine ständige Provokation. Zu sehr haben wir das Wirtschaftssystem verinnerlicht.“ Auch für Bischöfe oder Priester sei


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Oberösterreich 5

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Land & Leute

n, ist kation“

Bedarf an Sozialleistungen steigt Über 10.800 Menschen mit Beeinträchtigung nehmen Angebote nach dem Oö. Chancengleichheitsgesetzt in Anspruch. Weitere 7285 Menschen haben Bedarf angemeldet. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2010 musste das Sozialressort Leistungen reduzieren bzw. verteuern. Am 30. August präsentierten Sozialreferent Josef Ackerl und Finanzreferent Landeshauptmann Josef Pühringer eine Prioritätenliste jener Angebote, die bis 2016 mit einer Investition von 12,2 Millionen Euro aufgrund des erhöhten Bedarfs ausgebaut werden müssen. Darunter fallen Leistungen wie Persönliche Assistenz, Mobile Hilfe und Betreuung, Fähigkeitsorientierte Aktivität und Wohnen.

das zum Beispiel schwer, weiß er. „Es gibt viele Zwänge.“ Gib und nimm. Abseits von Ordensgemeinschaften, aber durchaus auch mit einem spirituellen Hintergrund lebt die Deutsche Heidemarie Schwermer bereits seit 16 Jahren ohne Geld und Besitz. Dabei fühlt sich die 70-Jährige nicht arm, im Gegenteil: Sie sei sorgenfrei, angstfrei und ungezwungen. Bereits 1994 gründete sie – unzufrieden mit dem bestehenden Wertesystem – den Verein „Gib und nimm“, organisiert nach dem System eines Tauschringes. Zwei Jahre später verschenkte sie ihren Besitz und wohnt seither bei Freunden oder hütet deren Häuser und Haustiere während ihrer Abwesenheit. Halt findet Heidemarie Schwermer in der Spiritualität, ohne dabei konkret konfessionell zu sein. „Wichtig ist, dass jeder einmal in sein Inneres schaut, welche Schatten sich da auftun. Was belastet unsere Seele? Was hindert uns daran, glücklich zu sein?“, fragt sie sich und ihre Zuhörer. Ihre Weltanschauung hat sie in drei Büchern niedergeschrieben, ihre Autorenlesungen führen sie quer durch Europa und finden regen Anklang. Die Einnahmen verschenkt sie, so wie auch ihre Rente als pensionierte Lehrerin, an „Menschen, die Geld brauchen oder darum bitten“.

Gedenktafel

Franziskaner Fritz Wenigwieser weiß, wie es ist, ohne Geld zu leben: „Fürs Betteln muss man offen sein“. KIZ/PS

Caritas-Direktor Mathias Mühlberger zur Debatte um Abschaffung der Wehrpflicht

Jugendliche brauchen soziale Lernfelder Sollte die Wehrpflicht abgeschafft werden, brauchen wir dringend eine tragfähige Ersatzlösung für den Zivildienst. Und das nicht nur für die Arbeit in den Sozialorganisationen, sondern auch im Interesse der Gesellschaft. Denn junge Menschen von heute brauchen dringender denn je ein soziales Lernfeld, um Solidarität und Menschlichkeit wach zu halten. Ein sozialer Ersatzdienst muss aber auf freiwilliger Basis organi-

siert sein und außerdem ein entsprechendes Auswahlverfahren beinhalten. Eine Verpflichtung wäre im Sozialbereich keine Lösung, weil nicht jeder die erforderlichen Voraussetzungen mitbringt. Der Sozialdienst müsste so gestaltet sein, dass er für junge Frauen und Männer wirklich attraktiv ist. Dafür braucht es auch ordentliche Rahmenbedingungen, wie etwa die volle Einbindung in die Sozialversiche-

rung und die Gewährung eines Taschengeldes.

Mathias Mühlberger

Mehr als zwanzig Sinti aus Buchkirchen wurden von den Nationalsozialisten ermordet, zahlreiche vertrieben. In einem offenen Brief an die Bürgermeisterin fordern das Oö. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus, die Welser Initiative gegen Faschismus und der Verein Ketani für Sinti und Roma eine Gedenktafel im Gemeindeamt.

Weihnachten am „Originalschauplatz“ Die Katholische Aktion Oberösterreich lädt von 21. bis 25. Dezember 2012 zu einer fünftägigen Weihnachtsreise nach Betlehem. Nach einem Besichtigungsprogramm (Jerusalem und Betlehem) wird der Referatsbischof der Katholischen Aktion, Dr. Alois Schwarz aus Kärnten, die Christmette auf den Hirtenfeldern in Betlehem und am 25. Dezember das Weihnachtshochamt in Jerusalem feiern. XX Auskunft und Anmeldung im Büro der Katholischen Aktion, 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84, Tel. 0732/76 10-34 11


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zum Thema Austausch zwischen zwei Kulturen Seit vor zehn Jahren die Missionsarbeit der Marienschwestern in Uganda begann, ist viel gewachsen: Heute wirken fünf Schwestern in zwei Häusern. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist, bei jungen Frauen das Interesse für das Ordensleben zu wecken. Karmeliterinnen in Afrika. Die Spiritualität der Marienschwestern passt gut nach Uganda: „Es geht uns immer um das Dasein vor dem Antlitz des Herrn. Diese Erfahrung der Gegenwart Gottes haben Afrikaner schon, weil sie, viel mehr als Europäer, auf die Vorsehung Gottes angewiesen sind“, meint Sr. Antonia. Das Bewusstsein, dass vieles von der Gnade Gottes abhängt, ist stärker: Den Erfolg einer Ernte oder das Überleben eines Kindes können die Menschen letztendlich nicht beeinflussen. Durch dieses notwendige Grundvertrauen seien die Afirkaner ausgeglichener. Loslassen. Auch die afrikanische Mentalität hat auf Sr. Antonia rückgewirkt. Sie sei jetzt gelassener, flexibler und könne besser loslassen und auf Gott vertrauen: „In Afrika kann man keine Pläne machen, es kommt immer anders, als man denkt. Man muss die Situation akzeptieren und damit leben. Im Nachhinein bemerkt man meistens, dass es schon seinen Sinn gehabt hat.“ Obwohl es Sr. Antonia anzumerken ist, dass sie Uganda sehr ins Herz geschlossen hat, will sie sich nicht daran klammern: „Es ist wichtig, frei für den Ruf zu bleiben.“

Auch Kinder werden von Sr. Antonia betreut. marienschwestern

Ein großes Team motivierter Helfer unterstützt Sr. Antonia (links) bei ihrer Aufgabe.

marienschwestern

Die Marienschwester Sr. M. Antonia Dulong berichtet über ihre Arbeit als HIV-Beauftragte

Hoffnung für AIDS-Kranke Als die Marienschwestern vom Karmel vor zehn Jahren in Uganda eine Mission gründeten, war Sr. Antonia eine der beiden ersten Schwestern, die sich senden ließen. Im April dieses Jahres wurde sie HIV/AIDSKoordinatorin der Diözese Kiyinda-Mityana. Dagmar Giglleitner

„Aids ist eine Krankheit, die alle Bereiche des Lebens berührt, deshalb muss man bei der Behandlung überall ansetzen“, ist die fundamentale Erkenntnis, die Sr. Antonia bei ihrer Arbeit leitet. Durch sie wird klar, welche vielfältigen Herausforderungen die Aufgabe als HIV/AIDS-Koordinatorin mit sich bringt. Dabei hat Uganda im Vergleich zu anderen Ländern die Krankheit relativ gut im Griff und gilt oft als Vorzeigeland in Sachen AIDS-Bekämpfung: Durch frühe Aufklärungskampagnen und eine offene Diskussion über das in anderen afrikanischen Ländern oft tabuisierte Thema konnte viel bewegt werden. Seit 2005 sind sogar die Medikamente kostenlos erhältlich. Doch trotz dieser Bemühungen ist und bleibt AIDS in Uganda ein großes Problem. So werden Medikamente zwar gratis ausgeteilt, sind aber für viele Menschen nicht erreichbar, weil sie sich aufgrund mangelnder Infrastruktur den Transport zu den Gesundheitszentren nicht leisten können. Das ist ein Punkt, bei dem Sr. Antonia ansetzen will: Als Mitarbeiterin in einem diözesanen Projekt kann sie vorhandene Pfarrstrukturen nutzen und weiter ausbauen, um so mehr Menschen in ihrer konkreten, von der Krankheit verursachten Lebenssituation zu beraten und zu unterstützen. Einen weiteren Schwerpunkt will die Marienschwester, die vor Kurzem ihr 25-jähriges Professjubiläum feierte, bei der Arbeit mit Jugendlichen setzen. Schließlich ist die

Hälfte der ugandischen Bevölkerung unter 15 Jahre alt! Aber auch Familien und junge Paare sind ihr ein Anliegen. Kirche im Kampf gegen Aids – nicht unbedingt ein spannungsfreies Thema. Es drängt sich natürlich die Frage auf: Wo positioniert sich eine diözesane HIV/AIDS-Koordinatorin in der Diskussion um Verhütungsmittel? Für Sr. Antonia gibt es in dieser Thematik vor allem ein Problem: Nämlich dass viel zu viel darüber geredet und durch das Einengen der Diskussion auf „Kondom – ja oder nein“ auf wichtige andere Aspekte vergessen wird. Zum Beispiel darauf, dass es kaum eine Familie gibt, in der nicht ein schwerkranker HIV-Infizierter lebt, bei dessen Pflege sich die Angehörigen häufig anstecken. Auf die Idee Handschuhe und Desinfektionsmittel zu verteilen, sei aber ihres Wissens noch keine große Organisation gekommen, das würden nur kleine Hilfsorganisationen in lokalem Rahmen machen. Dazu kommt, dass das Verhindern der direkten Krankheitsübertragung nur ein kleiner Teil der Vorbeugung gegen AIDS ist. Wirklich nachhaltiger Schutz gegen eine Infektion mit HIV hat seinen Ursprung in einer gesunden Kindheit, Jugend und Ehe; dass man einem Partner treu sein kann – ein Ideal, das sich in Uganda (wie auch anderswo auf der Welt) schwer verwirklichen lässt. Kleine Fortschritte. So schlimm die Situation auch sein mag, der Kampf gegen AIDS ist nicht aussichtslos. Immer wieder gibt es Lichtblicke und Hoffnungsschimmer: „Ich kenne Menschen, die kurz vorm Sterben waren und jetzt dank der mittlerweile kostenlosen Medikamente fast symptomfrei leben können“, berichtet Sr. Antonia. „Manche haben ihr Leben von Grund auf verändert, seit sie den unschätzbaren Wert von Familie, Liebe und Treue entdeckt haben.“


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Kultur/Hinweise 7

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Enns – Museum Lauriacum

Kulturland

Wanderungen einer Madonna

Klosterfrauen im Gespräch

Mit Mariä Geburt, Mariä Namen und dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens werden im September drei Marienfeste gefeiert – ein Grund bei der „Kronauer Madonna“ in Enns Station zu machen. Die Marienstatue mit dem Jesuskind am Arm war jahrhundertelang das Ziel von Wallfahrern in der Kirche Maria am Anger, unweit der Basilika Enns St. Laurenz. Das Gotteshaus, das auf einen frühchristlichen Kirchensaal zurückgeht, steht heute nicht mehr. Die lebensgroße Madonnenstatue, die als Gnadenbild verehrt wurde, stammt aus der Zeit um 1320. Welch großes Ansehen Maria am Anger genoss, zeigt die Liste der kaiserlichen Besucher, unter ihnen Kaiser Leopold I. Im Jahr 1683, auf der Flucht vor den Türken aus Wien nach Linz, machte er in Enns zum Gebet Station. Kaiser Josef II. ließ 1785 die Kirche aber sperren. Die Madonnenstatue kam in die Pfarrkirche Enns St. Marien. Gotisches Meisterwerk. Bei der neugotischen Umgestaltung der Kirche wanderte sie in eine Dorfkapelle in der Kronau, wo sie aber dann doch – wegen ihres Wertes – in den 1920er-Jahren in den sicheren Pfarrhof übersiedelte. Als die Pfarre Geldsorgen plagten, verwendete sie die Skulptur 1931/1932 zur Sicherstellung für einen Kredit, um eine Orgel bauen zu können. Die Madonna gelangte damit in den Kunsthandel. Der Obmann des Museumsvereins holte damals mit der Hilfe der Stadtgemeinde die gotische Skulptur zurück. Heute ist sie, ein Meisterwerk der Gotik in Oberösterreich, das bedeutendste Objekt im Sakralraum des Museum Lauriacum in Enns. J. Wallner

Hinweise Welttag Stimmenhören. Was Menschen, die „Stimmen im Kopf“ hören, auf ihrem Weg zur Genesung helfen kann, darüber diskutieren am 13. September 2012 ab 19 Uhr Stimmenhörerin aus den Niederlanden Suzanne Engelen, Peer-Berater Hans Nussbaumer, LNK-Primar Hans Rittmannsberger und Marlene Weiterschan vom Netzwerk Stimmenhören im Wissensturm Linz. Mobiles Hospiz Rohrbach. Das Polizeiorchester Oberösterreich veranstaltet am 16. September 2012 um 19.30 Uhr ein Benefizkonzert in der Stadtpfarrkirche Rohrbach. Der Erlös wird an das Mobile Hospiz der Cari-

tas gespendet. Gespielt werden u.a. Werke von J. S. Bach und F. Chopin. u Karten: Hospizbüro, Gerberweg 6, 4150 Rohrbach, Tel. 0676/87 76-79 21, hospiz.rohrbach@caritas-linz.at; VVK € 12,–, AK € 14,–.

10 Jahre Friedensrose. Anlässlich der Jubiläen von Friedensrose und Friedenswallfahrt findet am 16. September 2012 um 15 Uhr eine Vesper am Toberspitz statt. Gemeinsamer Abmarsch von Nöchling (NÖ) ist um 13.15 Uhr am Kirchplatz; in Waldhausen (OÖ) wird zur gleichen Uhrzeit von der Friedensrose beim Stift in Richtung Toberspitz gestartet.

Ehepaar Steindl zu Gast in Leonding. kiz/archiv

Ruhestand für Anfänger. Autorenlesung mit Gertraude und Clemens Steindl über ihren persönlichen Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Die KiZ hat über die Erscheinung des Buches im März berichtet. XX Do, 13. September, 19 Uhr, Michaelszentrum Leonding. Eintritt: Freiwillige Spenden gehen an die Aktion Leben OÖ.

Im Rahmen der Ausstellung „Treffpunkt Kloster-Leben“ im Schlossmuseum Linz rückt der Themenschwerpunkt „Kloster – Frauen – Spezial“ Frauen in Ordensgemeinschaften in den Mittelpunkt. Anschließend an die 14 Uhr-Führungen am Sonntag besteht die Möglichkeit, in persönlichen Gesprächen mit Ordensfrauen den umfassenden Aufgabenbereich einzelner Frauenorden kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

u Termine & Info: Sonntag, 9., 16., und 23. September, 15 Uhr, Tel. 0732/77 44 19–31 (vormittags), E-Mail: m.stauber@landesmuseum. at, www.kloster-leben.at

n Brucknerfest Linz. Von Sonntag, 9. September bis 3. Oktober stehen Konzerte u.a. mit Rudolf Buchbinder, der Königlichen Philharmonie Flandern und dem Orchestre de Paris sowie ein Orgelschwerpunkt und Georg Philipp Telemanns Singspiel „Miriways“ auf dem Programm. Das Eröffnungskonzert des Bruckner Orchesters Linz unter der Leitung von Dennis Russel Davies mit Gustav Mahlers Symphonie Nr. 3 wird um 20 Uhr als Klassische Linzer Klangwolke im Donaupark übertragen. u Karten & Info: www.brucknerhaus.at. Beachten Sie dazu unser Angebot der Woche in der KiZ Nr. 38 am 20. September.

n Orgelkonzert in der Pfarrkirche Ranshofen. Unter dem Motto „Die Habsburger und die Niederlande“ bringt der belgische Organist Jan Vermeire am Samstag, 15. September, um 18 Uhr Werke u.a. von Antonio De Cabezon und Peeter Cornet zur Aufführung. Es ist das erste Orgelsolokonzert seit der Weihe der neuen Edskes-Orgel.


8 Thema Zur Sache Sparen wäre die beste Alternative Weil im wachsenden Verkehr – auch in Österreich! – die KyotoKlimaziele immer mehr zu ersticken drohten, beschloss die EU 2009 die Direktive, dass jedes Mitgliedsland bis 2020 zehn Prozent der Energie, die Fahrzeugmotoren antreibt, mithilfe von erneuerbaren Quellen decken muss. Zwar kann man diese Vorgabe auch durch den verstärkten Einsatz von Elektro- bzw. Hybridautos erreichen, doch die EU-Länder setzten bisher darauf, Benzin oder Diesel mit Agrosprit zu mischen – mit Ethanol aus Mais, Weizen und Zuckerrohr bzw. „Bio“diesel aus Palmöl, Raps, Sonnenblumen … Derzeit werden weltweit ca. 68 Millionen Tonnen Ethanol und 18 Mill. t Agrodiesel erzeugt; die Beimischung in der EU beträgt rund vier Prozent (Ziel bis zu 20%). „Wir sind nicht generell gegen Agrotreibstoffe“, sagt Sigrun Zwanzger vom Welthaus Graz. Es gibt in regionalen Kreisläufen durchaus sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, etwa wenn eine Bauerngenossenschaft den in Folge des Fruchtwechsels angebauten Raps für den eigenen Bedarf zu Treibstoff verarbeitet. „Problematisch aber wird es beim Anbau im großen Stil.“ Weil diese wachsende „Mängelliste“ auch in der EU zunehmend gesehen wird, setzt man dort die Hoffnung vermehrt auf „Agrartreibstoffe der zweiten Generation“ aus Holz, Stroh, Grünschnitt oder biogenen Abfällen. Doch bei diesen Stoffen ist die Vergasung bzw. Verbrennung zur Wärme- und Stromerzeugung wesentlich effizienter. Viel zu wenig Augenmerk legt die EU auf Konzepte der Verkehrsvermeidung und -verlagerung (Schiene) sowie den Bau energieeffizienterer Fahrzeuge. Da wären viel rascher viel höhere Klimaeffekte zu erzielen, sagt etwa das Umweltinstitut München.

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Agrartreibstoffe und umstrittenes E10-Benzin

Zuerst hinschauen, erst dann entscheiden Die Katholische Aktion warnt vor einem „Kampf Teller contra Tank“. 20 Umweltund Entwicklungsorganisationen fordern in einer Petition an den Nationalrat, den Agrarsprit sozial und ökologisch genauer unter die Lupe zu nehmen. Aktueller Anlass ist der Plan, ab Oktober auch in Österreich den mit zehn Prozent Ethanol gemischten Superbenzin E10 einzuführen. Hans Baumgartner

Deutschland hat vor mehr als einem Jahr den mit Ethanol gestreckten Superbenzin E10 eingeführt. Obwohl er an der Tankstelle deutlich billiger als herkömmlicher Super ist, verweigern viele Autofahrer E10 – zum Teil aus Angst, er könnte ihren Autos schaden, aber auch, weil die kritische Öffentlichkeit wächst. So etwa fordert Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerkes Misereor: „Agrosprit muss abgeschafft werden, denn er verschärft den Hunger in der Welt.“ Ähnlich argumentiert auch Caritaspräsident Franz Küberl: Hunger habe viele Ursachen, eine davon seien die steigenden Lebensmittelpreise. Dafür sei auch der wachsende Bedarf an Anbauflächen für die Erzeugung von Agrosprit verantwortlich. Und der Leiter der Caritas-Auslandshilfe, Christoph Schweifer, spricht gar von einer „tödlichen Konkurrenz zwischen Teller und Tank, bei dem der Teller gewinnen muss.“ Vor die-

Mag. Sigrun Zwanzger fordert ein Innehalten bei Agrartreibstoffen: Zuerst genau hinschauen, dann entscheiden.

sem Hintergrund hat die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien die Minister Doris Bures (Verkehr) und Nikolaus Berlakovich (Landwirtschaft und Umwelt) vor den Folgen einer erhöhten Beimengung von Agrosprit gewarnt und ein Umdenken gefordert: Mehr Energieeffizienz und mehr Energiesparen im Verkehr statt zusätzlichem Einsatz von Agrosprit. Pattstellung. An Österreichs Tankstellen sollte ab Oktober mit dem Verkauf von E10 begonnen werden. Doch während Minister Berlakovich und der Präsident der Landwirtschaftskammer, Gerhard Wlodowski, Druck machen, stehen die Ministerkollegen für Verkehr, Wirtschaft und Gesundheit auf der Bremse. Außerdem will Finanzministerin Maria Fekter die Mineralölsteuer-Befreiung und damit die indirekte Subvention von Agrosprit zurücknehmen. Sigrun Zwanzger vom Welthaus der Diözese Graz sieht in dieser momentanen Pattstellung eine Chance, über die Agrartreibstoffe umfassend zu diskutieren. „Denn hinter dem noch vor zehn Jahren als große Alternative für fossile Treibstoffe betrachteten Agrosprit stehen inzwischen sehr viele Fragezeichen, über die man sich nicht hinwegsetzen darf.“ Genau hinschauen. Auf Initiative von Welthaus Graz wurde im Parlament von den Abgeordneten Petra Bayr und Wolfgang Pirklhuber eine von 20 Umwelt- und Entwicklungsorganisationen unterstützte Petition eingebracht. Mit im Boot der Initiative sind u. a. die Dreikönigsaktion, die Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz, Klimabündnis und die kirchlichen Umweltreferenten Österreichs. Die Petition fordert die Regierung auf, keine weitere Beimengung von Agrartreibstoffen vorzunehmen, solange die sozialen und ökologischen Folgen nicht ausreichend geklärt und entsprechende Mindeststandards gesichert sind. Außerdem soll sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für ein Moratorium (Stopp) der Beimischungsquoten einsetzen, bis die bereits angelaufene Klärung der Folgen und der Wirkung der „Beimischungspolitik“ abgeschlossen ist. In Brüssel gebe es derzeit ein heftiges Tauziehen um die Einbeziehung neuer Kriterien für die Umweltbewertung von Agrosprit. Sogar Energiekommissar Günther Oettinger spreche davon, dass man


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Thema 9

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Der Tipp Erneuerbare Energie und Ethik

Sparen ist die beste „Alternativenergie“. Vom 16. bis 22. September nehmen 476 österreichische Gemeinden an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Abschluss ist der autofreie Tag. Klimabündnis

sich die Sache noch einmal anschauen müsse. Zivilgesellschaftliche Organisationen, so Sigrun Zwanzger, machen in Brüssel zudem ziemlichen Druck, dass man Agrokraftstoffe nicht nur auf ihre Klimabilanz hin, sondern auch auf ihre sozialen, menschenrechtlichen und ernährungsbezogenen Auswirkungen näher unter die Lupe nimmt. „Diesen umfassenden Blick verlangen wir auch von unserer Regierung“, sagt Zwanzger. Teller statt Tank. Ein zentraler Kritikpunkt der Agrosprit-Skeptiker ist deren Auswirkung auf die Lebensmittelpreise. „Man kann darüber streiten, um wieviel Prozent die Konkurrenz zwischen Teller, Futtertrog und Tank die Lebensmittelpreise in die Höhe treibt, aber so bedeutungslos, wie das manche Agrarpolitiker bei uns behaupten, ist das nicht – gerade wenn man bedenkt, dass in Entwicklungsländern die Menschen 70 bis 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aufwenden müssen“, betont Zwanzger. Dass Agrartreibstoffe die Lebensmittel verteuern, belegen inzwischen auch Studien der UN-Ernährungsorganisation FAO, der Weltbank oder der OECD, betont Zwanzger. Landhunger. Ein zweites heißes Thema ist die Frage, wieviel Land „frisst“ die Erzeugung von Agrosprit. Zwanzger rechnet vor: Österreich hat ca. 1,4 Millionen Hektar Agrarfläche. Allein für die im EU-Plan als erste Etappe vorgesehene zehnprozentige Beimengung würde man 200.000 ha für die Erzeugung von

In einem Beitrag über „Erneuerbare Energie und Ethik“ schreibt der Grazer Sozialethiker Leopold Neuhold. Bevor man die einzelnen Formen der Energie(gewinnung) bewertet, „gilt es zuerst einmal zu fragen, wofür die Energie überhaupt verwendet werden soll und wo sie ohne Verlust von Lebensqualität, vielleicht sogar mit einer Zunahme von Lebensqualität, eingespart werden kann. Unser Lebensstil steht in Frage.“ Neuhold verweist auf die Handreichung der Dt. Bischofskonferenz „Die Schöpfung verpflichtet“. Darin ist von einem Dreiklang Maßhalten, Effizienz und erneuerbaren Energien die Rede, wobei die erneuerbaren Energien unter den Vorbedingungen des Maßhaltens und der Effizienz stehen.

Ethanol (Benzinersatz) und rund eine Million und die Rücknahme von Brachflächen zu zuHektar für die Ölfrüchte (Dieselersatz) benö- sätzlichen CO2-Belastungen. So schrieb die tigen. „Das bedeutet, dass wir in Österreich, Europäische Umweltagentur bereits vor eiaber auch EU-weit, massiv auf Agrospritim- nem Jahr, dass die Annahme, Agrartreibstofporte angewiesen sind. Große Agrar- und Öl- fe seien per se klimafreundlich, auf falschen konzerne sind bereits unterwegs, um in La- Berechnungen beruhe. Nun will die EU-Komteinamerika, Afrika und Ostasien riesige mission bis Spätherbst einen sogenannten Länder aufzukaufen oder zu pachten.“ Laut ILUC-Faktor berechnen, der auf die bisherige Weltbank wurden allein im Jahr 2009 in Ent- „Umweltbilanz“ aufgeschlagen werden soll. wicklungsländern 47 Millionen ha Land ein- Viele befürchten allerdings, dass dabei – auch gekauft – nicht nur für die Erzeugung von aufgrund der schwierigen Datenlage – nicht Agrosprit, aber auch. Damit verbunden ist Früher galt in der Landwirtschaft der Grundsatz: Teller vor Trog vor oft die Vertreibung Tank. Heute stellen manche Funktionäre diesen Grundsatz in Frage. von Kleinbauern – „die Unterstützung, die wir Projektpartnern viel herauskommt, zumal die mächtigen Agbei Landrechtskonflikten geben müssen, wird rar- und Ölkonzerne bereits viel Geld in die immer umfangreicher“, sagt Zwanzger. Dieser neue Agrospritzukunft investiert haben. Landhunger führt aber auch zur zusätzlichen Rodung von (Tropen-)Wäldern, zur Trocken- Menschenrechte. Sehr kritisch sieht Sigrun legung von Feuchtgebieten etc. – auch wenn Zwanzger die Menschenrechtsbilanz des Agdie EU-Kriterien für die Erzeugung von Agro- rosprits. Sie hat sich mehrere EU-zertifiziersprit das ausdrücklich verbieten. „Da aber vie- te Produktionsbetriebe in Brasilien angele Flächen durch die Spriterzeugung blockiert schaut und ist erschüttert: „Die Arbeiter auf sind, werden für die Nahrungs- und Futter- den Zuckerrohrplantagen werden regelrecht mittelproduktion neue Flächen erschlossen. wie Sklaven gehalten und für einen HungerFachleute sind sich einig“, so Sigrun Zwanz- lohn ausgebeutet. Immer wieder kommt es ger: „Wenn man diese sogenannten indirek- vor, dass Arbeiter aus Erschöpfung sterben.“ ten Landnutzungsänderungsfaktoren (ILUC) Zudem kommt, so Zwanzger, dass die Verin die Umweltbilanz von Agrosprit einrech- arbeitungsbetriebe hochgiftige Abwässer unnet, dann kommt man weit nicht auf die von geklärt in die Flüsse leiten. „Die EU schaut der EU geforderten 35 bis 50 Prozent an CO2- einfach weg. Es gibt keine Kontrolle der eigeEinsparungen.“ Auch bei der Agrospritpro- nen Kriterien – weder in Brasilien noch in duktion in Österreich und Europa kommt es Indonesien oder Afrika!“ durch die Intensivierung der Landwirtschaft u Informationen: www.agrotreibstoffe.net


10 Panorama stenogramm n Reformation. Der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 muss nach Ansicht der evangelischen Theologin Margot Käßmann eine ökumenische Dimension haben. Das Gedenken an die Veröffentlichung der The-

6. September 2012

Regierung plant Volksbefragung zum Bundesheer

Wenn dann 13.500 Zivildiener fehlen Die Entscheidung der Bundesregierung, über die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht eine „verbindliche“ Volksbefragung abzuhalten, betrifft auch den Zivildienst. Im Jahr 1975 wurde der Zivildienst als „Ersatzdienst“ für die Wehrpflicht eingeführt. Trotz der eingebauten Hürden – Gewissensprüfung und längere Dienstzeit – gewann er unter den jungen Männern rasch an Zuspruch. Teilweise gab es jahrelange Wartezeiten wegen mangelnder Zivildienststellen. Kirchliche Organisationen aus den Bereichen der Alten- und Behindertenarbeit, aus dem Sozialbereich

Margot Käßmann ist seit April 2012 EKD-Botschafterin für das Reformationsgedenken. Kiz/fjr

sen Martin Luthers sei das erste Reformationsjubiläum nach 100 Jahren ökumenischer Bewegung, schreibt Käßmann. Für einen ökumenischen Aufbruch macht sich in Deutschland anlässlich des Konzils- und des Luther-Jubiläums auch ein höchst prominentes katholisch-evangelisches Personenkomitee stark. Lebens-Schule. Mit Schulbeginn eröffnet die evangelische Diakonie in Grödig (Salzburg) Österreichs erste GymnasialOberstufe, in deren Klassen Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden. Nach jahrelangem Bemühen um inklusive Klassen über die Schulpflicht (15 Jahre) hinaus, ermöglicht nunmehr ein Schulversuch „normale Schulen“ auch in der Oberstufe, sagt Diakoniedirektor Michael Chalupka. Denn wenn es „normal“ sei, dass es Kinder mit Behinderungen gebe, dann seien Schulen abnormal, wo diese ausgeschlossen bleiben. Irak-Hilfe. Die unter Gewalt und wirtschaftlicher Not leidenden Christen im Irak sollen wirksame Hilfe erhalten. Mit Unterstützung deutscher katholischer Hilfswerke (Misereor u. a.) werden die katholischen Kirchen im Irak ein Hilfs-Koordinationsbüro in Arbil im kurdischen Autonomiegebiet eröffnen, wohin viele Christen geflohen sind.

KirchenZeitung Diözese Linz

Zivildiener bei den Johannitern: Mehr als die Hälfte macht nach dem Zivildienst ehrenamtlich weiter. Johanniter

Ordensschulen fördern soziale Verantwortung

Rudolf Luftensteiner: Die 228 Ordensschulen mit ihren fast 50.000 Schüler/innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der sozialen Verantwortung. Kiz/huber

„Soziale Verantwortung kann nicht nur kognitiv erlernt werden, sondern muss durch konkretes Engagement erlebbar sein.“ Darauf hat Rudolf Luftensteiner, Geschäftsführer der „Vereinigung von Ordensschulen Österreichs“, hingewiesen. Eines der Bildungsziele der insgesamt 228 Ordensschulen Österreichs sei, Kinder und Jugendliche in ihrer „sozialen Verantwortung“ zu fördern. Luftensteiner verweist auf Projekte wie z. B. „Compassion“: Im Zuge dessen besuchen Schüler der Oberstufe für einige Zeit verschiedene Sozialeinrichtungen. „Danach haben sie einen ganz anderen Zugang zu Menschen aus sozialen Randgruppen“, so Luftensteiner.

(z. B. Wärmestube für Obdachlose) und der Jugendarbeit sind früh in den Zivildienst eingestiegen, auch, weil man jungen Leuten mit einer „sozialen Ader“ Erprobungsfelder anbieten wollte. Gute Einsatzplätze, so der Direktor der evangelischen Diakonie, Michael Chalupka, wurden für viele Zivildiener zum Einstieg für weitere ehrenamtliche Arbeit im sozialen Bereich. So etwa kommen die Hälfte der Ehrenamtlichen beim Johanniter-Rettungsdienst aus dem Kreis der Zivildiener. Ersatzlösungen. Mit 13.500 Zivis wurde im vergangenen Jahr ein neuer Einsatzrekord erreicht. Mehr als ein Drittel aller Wehrpflichtigen hatte sich, trotz einer um drei Monate längeren Dienstzeit, für den Zivildienst entschieden. Auch deshalb brauche die Entscheidung, im Jänner 2013 über die Zukunft des Bundesheeres abstimmen zu lassen, dringend Parallel-Überlegungen in Bezug auf den Zivildienst. Das sagt Caritas-Präsident Franz Küberl. „Attraktive Lösungen“ für eine Nachfolge des heutigen Zivildienstes seien erforderlich, sollte die Wehrpflicht fallen. Denn eine ersatzlose Streichung „würde nicht nur eine massive Kerbe ins soziale System schlagen, sondern sie wäre auch eine Missachtung der sozialen Kapazitäten junger Menschen,“ betont der Caritas-Präsident. Er fordert „rasch tragfähige Ersatzlösungen“, da es um die Begleitung und Betreuung von Tausenden Menschen in Not gehe. Das Modell von Minister Hundstorfer für ein Soziales Jahr mit Kollektivvertrag-Mindestlohn (ca. 1200 Euro) halten Hilfsorganisationen für wenig ausgereift. Sie bezweifeln, dass man damit ausreichend Leute mit der entsprechenden sozialen Einstellung bekommt und dass der Staat bereit ist, die anfallenden Mehrkosten abzudecken. Die Verpflichtung zu einem „Sozialdienst für alle“ wäre menschenrechtlich nur in extremen Notfällen durchsetzbar und ist auch von der Sache her, so Diakoniedirektor Chalupka, wenig sinnvoll. Soziale Tätigkeiten brauchen ein hohes Maß an Motivation; fehle diese, sei das für alle Beteiligten nicht zumutbar. Anderer Blick. Mit der Abschaffung von Wehr- und Zivildienst würde für viele junge Männer auch die Möglichkeit wegfallen, im Ausland einen Gedenk-, Friedens- oder Sozialdienst zu leisten. Dabei gehe es nicht nur um die Unterstützung von guten Projekten, sagt Reinhard Heiserer von Jugend Eine Welt, die mit 20 Zivilersatzdienern pro Jahr zu den größeren der 25 Trägerorganisationen für Auslandsdienste zählt. Er betont, dass die rückkehrenden jungen Leute einen „anderen Blick“ in unsere Gesellschaft einbringen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

6. September 2012

Der Schriftsteller Samir Morcos ist als „Assistent für den demokratischen Übergang“ Teil des Präsidentenstabes in Ägypten.

kiz/a

Kopte wird politischer Assistent Mursis Der ägyptische Präsident Mohammed Mursi hat den im Dialog zwischen Christen und Muslimen engagierten k ­ optischen Schriftsteller Samir Morcos zu seinem ­„Assistenten für den demokratischen ­Übergang“ ernannt. Mit der Politologin ­Pakinam al-Sharkawi nimmt Mursi nach Angaben seines Sprechers zudem eine Frau in seinen engsten Beraterstab auf. S­ harkawi lehrte zuletzt an der Kairoer Universität und soll den Präsidenten in politischen

Angelegenheiten beraten. Um die präsidialen „Beziehungen zur Zivilgesellschaft“ soll sich der Vorsitzende der Salafistenpartei Al-Nour, Emad Abdel Ghafour, kümmern. Außen­politischer Assistent wird der Muslimbruder Essam al-Haddad. Vertreter der Christen in Ägypten hatten ­zuletzt deutlich ihre Kritik an der ­Zusammensetzung der neuen Regierung ­geübt. Mursi hatte den Christen in Ägypten im Wahlkampf in Aussicht gestellt,

Veränderungen in Äthiopien

Belgien: Kloster nimmt Kinderschänderin auf

Äthiopien wird mit Hailemariam Desalegn erstmals in seiner Geschichte einen protestantischen Premierminister bekommen. Zwei Drittel der Äthiopier sind Christen, die meisten gehören der koptischorthodoxen Kirche an. Desalegn, der das Amt vom verstorbenen Meles Zenawi übernimmt, soll bis zum Ende der Legislaturperiode 2015 ohne Neuwahl im Amt bleiben. Der vor zwei Wochen verstorbene orthodoxe Patriarch Abuna Paulos I. war am 30. August auf dem Friedhof der Dreifaltigkeitskathedrale in Addis Abeba beigesetzt worden. An den Trauerfeiern für den Kirchenführer hatten Spitzenvertreter der Ökumene aus aller Welt teilgenommen.

Heftige Proteste in der belgischen Bevölkerung hat die durch ein Berufungsgericht in Brüssel verfügte vorzeitige Entlassung von Michelle Martin (52) aus der Haft ausgelöst. Die Exfrau des Kinderschänders und Mörders Marc Dutroux war wegen Komplizenschaft und Mittäterschaft – sie hatte zwei Mädchen im Keller verhungern lassen – 1996 festgenommen und später zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Ihre an mehrere Auflagen geknüpfte Freilassung erregte vielfach Kritik, auch von betroffenen Eltern und Opfern. In die Kritik geriet auch das Klarissenkloster von Malonne, das bereit war, Michelle Martin aufzunehmen. Hunderte protestierten vor der Pforte.

einen ­Kopten zum Vizepräsidenten zu ernennen. Der ­Anfang August bestellten ­Regierung gehört mit Forschungsministerin Nadia ­Eskandar Zukhari aber nur mehr ein einziges christliches Mitglied an, obwohl sich die Anzahl der Ministerposten deutlich erhöht hat. Den Posten des Vizepräsidenten erhielt der ­Richter Mahmud Mekki. Nach Schätzungen sind bis zu zehn Prozent der ägyptischen ­Bevölkerung koptische Christen.

weltkirche Studie. Als erste Diözese in Deutschland führt die Erzdiözese Paderborn eine Befragung zur Lebens- und Arbeitssituation von Geistlichen durch. Mit der Studie solle erhoben werden, wie es Priestern in Zeiten des allgegenwärtigen Wandels in der Seelsorge geht. Öko-Bibel. Der Weltbund der Bibelgesellschaften gibt die erste aus Recyclingpapier und mit Soja-Tinte ­bedruckte „Öko-Bibel“ heraus. Präsentiert wurde der zunächst nur auf Spanisch erscheinende Band auf den Galapagos-Inseln. n „Gott ist nicht tot, er fehlt.“ Mit dieser Aussage hat der deutsche Schriftsteller Martin Walser bei einer Podiumsdiskussion mit Kardinal Kurt Koch und der Wiener evangelischen Theologin Susanne Heine im Rahmen des „Luzern Festivals“ unlängst aufhorchen lassen. kiz/reuters


Sonntag

23. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 9. September 2012

Wenn Leben aufblüht „Effata! Öffne dich!“, spricht Jesus zu dem Taubstummen, den man zu ihm gebracht hatte, und er berührt ihn. Bei einer Taufe ist mit dem Effata-Ritus der Wunsch verbunden, offen zu werden für Gott. Manchmal wird dieser Ritus erweitert: Du sollst Gott hören, riechen, schmecken, fühlen können. „Öffne dich!“ für die Wahrnehmungen deiner Sinne, für die Lebenswelten anderer Menschen, für das Wort Gottes – so kannst du Gott erfahren!

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Markus 7, 31–37

Jesaja 35, 4–7a

Jakobus 2, 1–5

Jesus verließ das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata! das heißt: Öffne dich! Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden. Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott! Die Rache Gottes wird kommen und seine Vergeltung; er selbst wird kommen und euch erretten. Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor, Bäche fließen in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Quellen.

Haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person. Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und prächtiger Kleidung kommt, und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung, und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen Füßen! – macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und fällt Urteile aufgrund verwerflicher Überlegungen? Hört, meine Geliebten: Hat Gott nicht die Armen in der Welt auserwählt, um sie durch den Glauben reich und zu Erben des Königreiches zu machen, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?


Wort zum Sonntag

Öffne dich! Eine gehörlose Frau zeigte mir ihre Wohnung: Die Türglocke ein Leuchtsignal, ebenso der Wecker, sogar ein Telefon gibt es – via SMS geht auch das. Maria geht einer Arbeit nach, die ihr Freude macht und lebt ein „normales“ Leben. Das mit den Männern sei ein wenig schwierig, aber das ist keine Besonderheit der GehörlosenWelt, fügt die Dolmetscherin mit einem verschmitzten Lächeln hinzu. Gebärdensprache ist von Land zu Land unterschiedlich, es gibt sogar Dialekte. Sprache bildet Welt und Weltbild, so entwickelt sich durch die Gebärdensprache auch eine eigene Kultur. Ähnlich wie wenn ich selbst eine andere Sprache spreche, denke, lebe – wie zum Beispiel Englisch – das ist auch ein Eintauchen in eine andere Kultur, in eine andere Welt.

john krempl / photocase.com

M

ach die Tore deiner Seele weit und öffne die Türen zu deinem Herzen,

dass die heilenden Kräfte dich durchströmen und sich in dir ausbreiten können. Bereite in dir die Zweige der Hoffnung aus, dass der Friede in dich einziehen kann, und deine umherirrende Seele zur Ruhe kommt. Und Gott segne dich und berge dich in seiner Hand.

Aus: Du wirst ein Segen sein. Haus der Stille, Heiligenkreuz

„Habt Mut, fürchtet euch nicht!“, sagt Jesaja auch zu uns (siehe 1. Lesung), wenn wir neue Welten entdecken, zum Beispiel die Welt gehörloser Menschen. Jesaja kündigt an, dass da jemand kommen wird, der Barrieren aufhebt, Schranken löst. Er gibt Hoffnung auf ein heiles Leben ohne Nöte. Jesus ist der besondere Mensch, der diese Hoffnung erfüllt: Er heilt und befreit und öffnet eine neue Welt, einen neuen Himmel. Er stellt uns seinen Gott vor, den er Vater nennt – einen Gott der herzlichen Beziehung. Bei Maria am Küchentisch: Der Gebärdensprache nicht mächtig bin ich sprachlos, hilflos. Sie liest das „Danke für den Kaffee!“ von meinen Lippen und lächelt.

Zum Weiterdenken Jesus sagt: „Öffne dich!“ Mit diesen Worten und dem heiligen Öl sind wir bei der Taufe an Ohren und Mund berührt worden. Damit verbunden ist der Wunsch offen zu sein für das Wort Gottes und es zu verkünden. Manchmal wird dieser Ritus erweitert: Du sollst Gott hören, riechen, schmecken und fühlen können. Wenn ein Sinn ausfällt, wird manchmal ein anderer besonders sensibel. Jesus sagt: „Öffne dich!“ Für die Wahrnehmungen deiner Sinne, für die Lebenswelt anderer Menschen, für das Wort Gottes – so kannst Du Ihn erfahren! michaela druckenthaner ist 36 Jahre, frisch verheiratet, Theologin und Geistliche Assistentin und Referentin für Kinderpastoral der Kath. Jungschar Linz. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


14 Bewusst leben

6. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

aufgetischt Hummus (Kichererbsenaufstrich) Zutaten: 1 Dose Kichererbsen (240 g Abtropfgewicht) oder Kichererbsen über Nacht einweichen, am nächsten Tag ca. eine Stunde weichkochen. 1 Knoblauchzehe, Saft einer ½ Zitrone, 2 EL Olivenöl, 2 EL Tahin (Sesammus), Salz, ½ TL Kreuzkümmelpulver, 1 Prise Kurkuma, ½ TL Paprikapulver edelsüß. Zubereitung: Die Kichererbsen in ein Sieb gießen, kalt abspülen und abtropfen lassen. Knoblauch schälen und hacken. Kichererbsen und Knoblauch mit Zitronensaft und Öl pürieren. Tahin unterrühren und mit Salz, Kreuzkümmel, Kurkuma und ½ TL Paprika würzen. Vor dem servieren mit Paprika bestäuben.

Frühstücken wie ein Kaiser. Der beste Start in den Tag gelingt mit Vollkornprodukten und Obst. Printemps - Fotolia.com

Margit Trattner setzt auf schrittweise Umstellung zu gesunder Ernährung

Schluss mit „Diäten“ „Tu deinem Leib was Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“, ein Satz von Teresa von Avila, der für das Ernährungstraining von Maria Trattner zum Motto wurde. Sie rät, die Einstellung zum Essen zu überdenken, anstatt sich asketisch durch sinnlose Diäten einschränken zu lassen.

tend und raubt uns unnötig viel Energie“, so Trattner. Ihr Tipp: Zeit nehmen und vollwertig frühstücken. Jenen, die gleich nach dem Aufstehen „keinen Bissen hinunterbringen“, rät sie, ein Vollkornbrot mit Butter oder Topfen und Obst mit an den Arbeitsplatz zu nehmen und eben etwas später zu frühstücken.

brigitta Hasch

Kichererbsen waren in Vorderasien schon vor tausenden Jahren als Kulturpflanze bekannt. Viktorija - Fotolia.com

zur sache Eiweiß und Vitamine. Kichererbsen enthalten 20 Prozent Eiweiß, über 5 Prozent Fett, einen überdurchschnittlichen Anteil an Mineralstoffen und Spurenelementen (Zink, Eisen, Magnesium und Folsäure) sowie die Vitamine A, B, C und E. Wird der Kichererbsenaufstrich auf einem Weizenvollkornbrot gegessen, erreicht man die höchstmögliche biologische Wertigkeit, das heißt, das Nahrungsprotein kann besonders gut als Körpereiweiß aufgebaut werden. Mit Karotten-, Paprika- oder Stangenselleriesticks genossen, ist dieser Aufstrich eine gute Alternative zu der alltäglichen Wurst- oder Käsebrotjause – frei von tierischem Eiweiß, auf rein pflanzlicher Basis.

„Schon der Begriff ,Diät‘ ist falsch, denn damit ist eigentlich eine Schonkost für kranke Menschen gemeint“, erklärt die Expertin. Aber egal unter welchem Namen, sie hält einseitige und verzichtreiche Wochen unter dem Aspekt Gewichtsreduktion für wenig zielführend. Ihr Credo: Nur vollwertige und gesunde Ernährung, die an die eigenen Gewohnheiten und den persönlichen Geschmack angepasst ist, führt über lange Sicht zu einem positiven Körpergefühl. Bewusst leichter leben. „Sei ehrlich zu dir selbst“, rät Margit Trattner ihren Klient/innen. Und: „Setze dir Woche für Woche Ziele.“ Ein Ernährungsplan, der also in kleinen Schritten umgesetzt wird. Auch gegen Widerstände, die es zu überwinden gilt. Eine wichtige und unterstützende Rolle dabei kann der gemeinsame Genuss in Gesellschaft sein. „Andere Menschen haben ähnliche Probleme. Mit ihnen darüber zu reden und den Weg gemeinsam zu gehen, hilft ungemein“, weiß sie besonders aus ihrer Kurs-Erfahrung. Guter Start in den Tag. Wer zum Frühstück oder auch zwischendurch zuckerreiche Snacks isst, sorgt nur kurzfristig für Energie. Der Insulinspiegel wird danach sehr rasch wieder abgebaut, Müdigkeit macht sich breit. „Diese Zick-Zack-Fahrt der Hormone ist belas-

Margit Trattner ist diplomierte Vorsorge- und Ernährungstrainerin und Krankenschwester.

Körperlicher und seelischer Hunger. „Viele Menschen essen nur, weil ihre Seele hungert“, ist Trattner überzeugt. Das kann schon beim Kleinkind beginnen. Nicht jedes Kind das schreit, hat Hunger. Trotzdem bekommt es oft ein Fläschchen statt Streicheleinheiten. Diese Konditionierung ist später nur schwer abzulegen. „Darum ist es wichtig darauf zu hören, woher unser Hunger kommt. Und wenn wir dann essen, sollte es wirklich bewusst und mit Genuss sein, sonst kann es der Körper nicht gut aufnehmen.“ Gesunde Ernährung dient auch der Körperhygiene. „Viele Leidens- und Krankengeschichten“, so erkannte die langjährige Krankenschwester bei Patient/innen, „haben einen unmittelbaren Zusammenhang mit falscher Ernährung, Bewegungsmangel und fehlender Selbstsorge.“ XX 8-teiliges Seminar mit Margit Trattner. Ab 26. 9., jeweils Mittwoch von 19 bis 22 Uhr, Bildungs- und Erholungshaus Bad Dachsberg, Anmeldung: kfb, Tel. 0732/76 10-34 45, E-Mail: susanne.lammer@dioezese-linz.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

6. September 2012

Das Zitat Mit der Bibel in der Hand

Kardinal Carlo Maria Martini (1927–2012) war einer der spannendsten Kirchenmänner der Gegenwart. „Ich sehe so viel Asche, die in der Kirche über der Glut liegt“, meinte er wenige Wochen vor seinem Tod in einem Interview. Es gelte, die Glut von der Asche zu befreien. Kathbild/Rupprecht

Am 31. August ist Kardinal Carlo Maria Martini SJ gestorben

Ein Prophet in unserer Zeit Am letzten Augusttag ist der Jesuitenkardinal Carlo Maria Martini (85) gestorben. Für viele war er zum feinsinnigen, kenntnisreichen und tiefgläubigen Begleiter in die Welt der Evangelien geworden. Er war aber auch ein Prophet, der über manche kirchlichen Grenzen hinwegzuschauen vermochte und das auch offen sagte.

großer Schaden entstanden. Es ist eine Tragik, dass die Kirche hier von den Betroffenen und Suchenden so weit weggerückt ist. Ich bin überzeugt, dass die Kirche einen besseren Weg zeigen kann, als es der Enzyklika Humanae Vitae gelungen ist. Es wäre ein Zeichen von Größe, wenn jemand seine beschränkte Sicht von gestern eingestehen kann.“

Der vatikanische Kulturminister, Kardinal Gianfranco Ravasi, war als junger Bibelwissenschafter Schüler von Carlo Martini; heute leitet er mit dem „Vorhof der Völker“ eine Plattform, welche das Anliegen der Dialoginitiativen seines ehemaligen Lehrers mit Nichtglaubende (etwa mit dem Autor Umberto Eco) fortführt. Ravasi würdigte Kardinal Martini im Radio Vatikan als Propheten, der „die Spannungen erahnt“. Zum Vorwurf, Martini habe Dinge gesagt, die dem Lehramt widersprachen, meinte Ravasi: „Er hatte einen eisernen, einen auf Fels gebauten Glauben; einen Glauben, der aber extrem sensibel war für die Tatsache, dass die Gesichter der Wirklichkeit viele Facetten haben, die auch berücksichtigt werden müssen. In diesem Sinne ging sein Blick über Grenzen hinaus.“

Zölibat: „Diese Lebensform ist äußerst anspruchsvoll und setzt tiefe Religiosität, eine gute Gemeinschaft und starke Persönlichkeiten voraus, vor allem aber die Berufung zur Ehelosigkeit. Vielleicht haben nicht alle Menschen, die zum Priester berufen sind, dieses Charisma. Bei uns wird sich die Kirche dazu etwas einfallen lassen müssen. Einem Pfarrer werden heute immer mehr Gemeinden anvertraut oder Diözesen importieren Priester aus fremden Kulturen. Das kann keine langfristige Lösung sein: Die Möglichkeit, viri probati – erfahrene und im Glauben und Umgang mit anderen bewährte Männer – zu weihen, ist jedenfalls zu diskutieren.“

Einige der „kritischen“ Ansichten von Kardinal Martini finden sich in den „Jerusalemer Nachtgesprächen“, die Georg Sporschill mit seinem Mitbruder führte (Herder-Verlag): Empfängnisregelung und Sexualität: „Ich gestehe, die Enzyklika Humanae Vitae hat leider eine negative Wirkung ausgelöst. Viele Menschen haben sich von der Kirche entfernt und die Kirche von den Menschen. Es ist ein

Zu den Frauen: „Die Kirchenmänner müssen die Frauen für Vieles um Verzeihung bitten, vor allem aber sie heute mehr als Partnerinnen sehen. Dass Frauen immer mehr in Leitungsaufgaben kommen, auch wenn unsere Kirche da im Unterschied zu anderen noch etwas scheu ist, ist eine hoffnungsvolle Entwicklung. Gemeindeleitung der Frauen ist biblisch; ich denke an Lydia in Philippi und die vielen Mitarbeiterinnen des Paulus, die seine Gemeinden leiteten. Im Neuen Testament begegnen wir Diakoninnen, die es von der frühen Kirche bis ins Mittelalter gab.“

Als Carlo Martini 1980 als neuer Erzbischof von Mailand von seiner Diözese Besitz ergriff, ging er, mit der Bibel in der Hand, zu Fuß durch die Stadt. Da und dort blieb er stehen, las ein Stück aus der Hl. Schrift und kommentierte sie. Das Evangelium, so schrieb er später, war gewissermaßen das Einzige, das „mein“ war. Als Jesuit hatte er keinen Besitz, sondern nur das, „was ich studiert hatte“. Später wurden seine Bibelbetrachtungen im Mailänder Dom, die er auf das Drängen junger Leute begonnen hatte, zu einem Markenzeichen, das weit in die Diözese hinein ausstrahlte – und durch seine gut verständlichen Bücher zu den Evangelien, die daraus entstanden, weit darüber hinaus. Carlo Maria Martini wurde am 15. Februar 1927 in Turin geboren. Bereits mit 17 Jahren trat er dem Jesuitenorden bei. Das Studium der alten scholastischen Philosophie und Theologie fand er abgehoben und wirklichkeitsfremd. Erst mit Karl Rahner und Romano Guardini entdeckte er Philosophie und Theologie für sich neu. Fasziniert war Martini hingegen von Beginn an von der Bibel. Er promovierte über biblische Themen an der Jesuitenuniversität Gregoriana und am Päpstlichen Bibelinistitut, dessen Professor und Dekan er wurde. Er machte sich als Wissenschaftler und Autor geistlicher Werke, in denen er auf moderne Art die Ignatianische Spiritualität aufbereitete, einen Namen. 1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Mailand, wo er viele spannende Initiativen setzte – u. a. im Dialog mit Medienschaffenden und Nichtglaubenden. 2002 legte er, der auch als Papst gehandelt wurde, sein Amt zurück und lebte abwechselnd in Jerusalem und Mailand. Nach schwerer Parkinson-Krankheit starb Martini im Aloisianum der Jesuiten in Gallarate, wo er als junger Mann zu studieren begonnen hatte.


DA GEH ICH HIN  1 2 3 4 JUMP. Bei der KinderKlangwolke 2012 wird der Donaupark zu einem großen Fitnesscenter umgemodelt. Kommt am besten in Turnkleidung und Sportschuhen!  Sa. 12.9., Donaupark Linz,

KK

Dein KIKI-Stundenplan Bevor am Montag die Schule wieder beginnt, kannst du ja noch ein paar Tage spielen, ausschlafen oder einfach nichts tun. Und dann geht es los, das neue Schuljahr.

ab 16.30 Uhr wird gemeinsam aufgewärmt, um 17 Uhr beginnt das Programm mit viel Musik und Tanz (auch für das Publikum).

Sicher wirst du dich nach der langen Ferienzeit freuen, deine Freunde und Freundinnen wieder zu sehen. Vielleicht kommen auch neue Schüler/innen dazu? Oder eine neue Lehrerin? Ein anderes Klassenzimmer? Für die Erstklassler unter euch ist eigentlich alles neu und aufregend, auch das Packen der

LACH MIT PIEPMATZ  Der Pfarrer fragt seine Klasse: „Wenn ihr meine Schäfchen seid, was bin ich dann?“ – „Der Leithammel!“  „Früher konnte man mit einer Halsentzündung acht Tage lang krank sein, und mit dieser modernen Medizin muss man schon am übernächsten Tag wieder in die Schule“, ärgert sich Stefan. „Und das soll Fortschritt sein!“  „Bitte spiel mit uns“, betteln Helene und Jakob die Oma an. „Wir wollen Zoo spielen und wir sind die Affen.“ „Aber was soll ich denn dabei?“, wundert sich die Oma. „Du musst die Affen mit Schokolade und Bonbons füttern!“  „Sonja“, fragt die Lehrerin, „wer hat früher regiert, Otto I. oder Heinrich I.?“ – „Die haben beide früher regiert, Frau Lehrerin“, strahlt Sonja.

Schlaukopf oder Wünsche an KIKI? Suchst du eine Brieffreun-

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

KIKI-KONTAKT  Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die Kirchenzeitung für Kinder 6. September 2012

Schultasche mit den richtigen Heften und Büchern für den nächsten Schultag. Dabei hilft dir der lustige KIKI-Stundenplan. Darauf kannst du deine Schulstunden eintragen, und für die Flötenstunde oder das Fußballtraining am Nachmittag ist auch noch genug Platz. Einen guten Start ins Schuljahr wünscht dir deine KIKI!  Deinen KIKI-Stundenplan findest du auf www.kirchenzeitung.at/kiki. Einfach herunterladen und ausdrucken!


6. September 2012 AISTLEITNER, PROJEKT

Arabischer Frühling. Szenen aus Agnes Aistleitners Reportage über die Revolution in Ägypten.

Der frische Blick einer 19-jährigen Künstlerin auf den Arabischen Frühling Nicht alles blind glauben, was die Medien über Ägypten berichten, wollte Agnes Aistleitner. Auf eigene Faust reiste die junge Künstlerin nach Kairo, um sich selbst ein Bild machen zu können. Ihre Begegnungen und Recherchen hat sie in einem 14-minütigen Videoclip zusammengefasst. Der Arabische Frühling, der im Jänner 2011 seinen Anfang nahm, übt auf Agnes Aistleitner eine große Faszination aus. „Die Leute haben wirklich etwas getan, um was zu verändern. Vor allem die Jungen“, sagt die 19-Jährige aus Tragwein. Zeitungsberichte, Internetblogs, Sondersendungen über Ägypten verfolgte sie mit großem Interesse, ohne ihren kritischen Blick zu verlieren. An einen Absolutheitsanspruch einzelner Medien glaubt sie sowieso nicht. „Es ist wichtig, verschiedene Blickwinkel einzunehmen, und sich auch

cd-tipp

Im Video trifft Agnes Aistleitner auf eine sehr politisch denkende Bevölkerung, die sich noch immer zu kleineren Demos versammelt, etwa um gegen die Inhaftierung eines Armeekritikers mobil zu machen. Ausführlich zu Wort kommt ein liberaler Politikwissenschaftler. Auch dieser wirbt für eine differenzierte Sicht der Dinge: „Der Westen sollte sich nicht auf eine Seite schlagen, sondern mit allen reden. Auch mit den Islamisten“. PAUL STÜTZ

mit gegensätzlichen Positionen und Meinungen auseinanderzusetzen.“ Gerade was die Berichterstattung über den Arabischen Frühling betrifft, beobachtete Agnes Aistleitner eine Einseitigkeit. Die Maturantin der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz beschloss deshalb, sich selbst ein Bild zu machen. Da ihr Gespräche mit Nahostexperten zu wenig Aufschluss lieferten, machte sie sich im Jänner 2012 auf eine Reise durch Kairo. Schreibtisch verlassen. Das Video von Agnes Aistleitner macht deutlich, dass es noch nie so einfach war, sich Infos über das Internet zu beschaffen. Noch immer muss man aber – so wie es die junge Künstlerin tat – den Schreibtisch verlassen, wenn man der Realität zumindest ein Stück weit auf die Spur kommen will. Während im Fernsehen mittlerweile der distanzierte Blick auf Analysen über Ägypten dominier-

aufgeschnappt

Agnes Aistleitner gewann Goldene Nica für ihren Beitrag: ber die arabische Revoltuion „State of revolution“.

te, suchte Agnes Aistleitner den direkten Kontakt zur Bevölkerung. Beeindruckt hat die 19-Jährige der Mut der Frauen in Ägypten: „Ihre Situation könnte sich zwar verschlechtern, aber sie wehren sich dagegen, so wie sie sich bei der Revolution sehr bemüht haben“.

szene

Das international renommierte Ars Electronica Festival fand heuer von 30. August bis 3. September statt. „Create your world“ war dabei die Jugendschiene des Festivals. Gewinnerin der Goldenen Nica bei „Create your world“ ist Agnes Aistleitner. Ihr Siegerfilm: http:// prix2012.aec.at/prixwinner/7446/

xxx momentmal

Mitmachen bei 72 Stunden ohne Kompromiss Von 17. bis 20. Oktober 2012 geht die österreichweite Sozialaktion 72h ohne Kompromiss über die Bühne. Innerhalb von 72 Stunden werden in einer Gruppe von 5 bis 20 Personen gemeinnützige Aufgaben gelöst, die erst beim Projektstart bekannt gegeben werden. Anmeldeschluss ist der 28. September 2012. Anmeldung und Detailinformationen zu der Sozialaktion: www.72h.at/mitmachen

ZUR SACHE

Orientierungstage-Grundkurs

Zwei Teilnehmer/innen der letzten 72 Stunden ohne Kompromiss-Aktion 2010

72H

Von 26. bis 29. September findet der Grundkurs Orientierungstage auf der Burg Altpernstein statt. An den vier Tagen können sich junge Leute zu Leiter/innen der Orientierungstage der Katholischen Jugend ausbilden lassen. Das Modul 2 findet im Frühjahr 2013 statt. (Termin wird beim ersten Modul vereinbart). Anmeldung zum ersten Modul bis 13. September 2012. Anmeldung und Detailinformationen http://ooe.kjweb.at/ot-grundkurs-2012/


18 Termine namenstag

Regina Übleis aus Pollham ist Lehrerin. Privat

Regina (7. September) Als ich geboren wurde, stand noch nicht fest, welchen Namen ich tragen sollte. Meine Eltern einigten sich schließlich auf den Rufnamen Regina und Klara als Zweitnamen. Eines Tages – ich war ungefähr viereinhalb Jahre alt – kam ein betagter Herr zu Besuch, der mich nach meinem Namen fragte. Ich antwortete und er wiederholte ganz langsam: „Regina Klara“, und meinte dann: „Du hast einen besonderen Namen, denn Regina heißt Königin und Klara bedeutet hell, klar, berühmt.“ Heute spüre ich noch den Stolz von damals. Viele Jahre später beschäftigte ich mich mit meinen Namenspatroninnen. Regina war in der frühen Zeit des Christentums die Tochter einer angesehenen Familie in Frankreich. Sie wurde von ihrer christlichen Amme heimlich mit dem Glauben vertraut gemacht. Als sie sich dazu bekannte, wollte ihr Vater sie umstimmen. Vergeblich! Lieber ging sie ins Gefängnis, wo sie zum Tode verurteilt wurde. Am 7. September denke ich bewusst an diese mutige Frau, die sich selbst und ihrem Glauben treu blieb – bis zur letzten Konsequenz. Regina Übleis

6. September 2012

freitag, 7. 9. 2012 XX Bad Leonfelden. „Eiswelten“, Diashow, Festsaal, Haus am Ring, 19.30 Uhr. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert mit Werken von J. K. Kerli, J. L. Krebs, J. S. Bach u.a., 19.30 Uhr, mit Dietrich Wagler. XX St. Florian. Herbstkonzert an der Brucknerorgel, 19 Uhr. XX Wallern. Trombonisti Italiani, Blasmusikkonzert, evangelische Kirche, 19.30 Uhr. samstag, 8. 9. 2012 XX Frankenmarkt. 4. DekanatsFrauen-Gebet, „Quelle des Lebens“, Brünnl in Auleiten, Friedhofsparkplatz neben B1, 14 Uhr. XX Linz, Ursulinenkirche. Musik der englischen Romantik, Orgelstation, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Schärding. Panflötenkonzert der Extraklasse mit Daniela de Santos, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr. XX Schardenberg. Bergmesse auf dem Wieslerhorn, Strobl am Wolfgangsee, 12 Uhr, mit GR Mag. Dr. Gregor Dabrowski. sonntag, 9. 9. 2012 XX Bad Leonfelden. Bergmesse der KMB und Alpenvereinsjugend am Sternstein, 14 Uhr. XX Geboltskirchen. „Das Ende der Ewigkeit“ und Vrecun spielt Gitarre, Kulturgut-Hausruck, Erlet 6, 19 Uhr, es liest Friedrich Ch. Zauner. XX Linz, St. Konrad. Bergmesse, Dümlerhütte auf der Wurzeralm, 11 Uhr, Zelebrant: Pfarrer Walter Wimmer. XX Mondsee. Bergmesse des ÖAV Mondsee, Schafberggipfel, 11 Uhr. XX Schärding. Bayerischer Frühschoppen, Pfarrplatz, ab 9 Uhr, bei Schlechtwetter im Pfarrzentrum. XX Schlägl. Orgelkonzert, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Domorganist Dietrich Wagler, Freiberg. XX Traberg. 20-Jahr-Orgeljubiläum, Messe in F-Dur von V. Rathgeber, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 8.45 Uhr, Orgel-Chor-Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Bernhard Prammer, David Neumüller u.a. sowie dem Kirchenchor. XX Wilhering. Sternwallfahrt, Dankgottesdienst für 20 Jahre Amtszeit von Abt Gottfried Hem-

melmayr, Stiftskirche, 14.30 Uhr, Hauptzelebrant: Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz. montag, 10. 9. 2012 XX Grieskirchen. „Tansania – eine junge Kirche mit viel Freude!“, Reisebericht von Dechant Johann Gmeiner, mit vielen Bildern, Pfarrheim, 20.15 Uhr. XX Linz. Gebets- und Begegnungsabend mit Sr. Margret Obereder und ihren Mitschwestern aus der Ukraine, ostkirchliches Abendlob, Vortrag und Agape, Marienschwestern vom Karmel, 19 Uhr. dienstag, 11. 9. 2012 XX Linz. Ökumenisches Friedensgebet von Pax Christi, Cardijn-Haus (ehem. Betriebsseminar), 19 Uhr. XX Linz, Mariendom. Morgenmeditation im Dom, 6.15 Uhr, anschließend Möglichkeit zur Turmbesteigung.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Inzersdorf. Fatimagottesdienst, Andacht, 19 Uhr, Gottesdienst und Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr, Zelebrant: P. Robert Roidinger, Pfarrer von Schlierbach. XX Linz, Christkönig. Auf dem Jerusalemweg, Filmdoku einer außergewöhnlichen 6-monatigen Pilgerreise, Friedenskirche, 19 Uhr. XX Linz, Pöstlingberg. Fatimawallfahrt, Weggang zum Kreuzweg: Petrinum, 15 und 19 Uhr, Wallfahrtsmesse, Kirche, 16 und 20 Uhr. XX Mehrnbach. Kirchenführung mit MMag. Herbert Nimeth, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, anschließend Agape. XX Münzbach. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, ab 19 Uhr, Aussetzung und Anbetung, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt, 20 Uhr, Pfarrkirche. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Pfarrkirche: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 6.30 Uhr, Prozession, 8.30 Uhr; Fatimaheiligtum: Beichtgelegenheit und hl. Messe, ab 7.30 Uhr, Pilgermesse, 9 Uhr, Krankenmesse, 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung, 12 Uhr. XX Steinerkirchen a. Innbach. Fatimafeier mit Primiziant Georg Sallerberger, 19.30 Uhr. XX Vestenthal. Fatimafeier, stille Anbetung und Beichtgelegenheit, 14.30 Uhr und 18.30 Uhr, Rosenkranz und hl. Messe, 15 Uhr und 19 Uhr, Predigt: Dr. Josef Spindelböck.

mittwoch, 12. 9. 2012 XX Atzbach. Fatimatage, „Hoffnung“, Pfarrkirche, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst, 19.30 Uhr, hl. Stunde – Anbetung, 22 bis 24 Uhr, Zelebrant: Weihbischof Dr. Andreas Laun, Salzburg. XX Dorf a. d. Pram. „Tansania – eine junge Kirche mit viel Freude!“, Reisebericht von Dechant Johann Gmeiner, mit vielen Bildern, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Linz. „Wenn Essen krank macht“, Vortrag, 18.30 Uhr, forte FortBildungszentrum Elisabethinen, Ref.: Prim. Univ.Doz. Dr. Rainer Schöfl. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe, Lichterprozession, 20 Uhr, Anbetung, eucharistischer Segen bis 23 Uhr. XX St. Peter a. Wimberg. Gesundgehen für Körper, Geist und Seele, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Ferdinand Kaineder.

freitag, 14. 9. 2012 XX Bad Hall. Tag der offenen Tür der Werkstätten des Diakoniewerks für Menschen mit Behinderung, 11 bis 16 Uhr. XX Linz. Orgelkonzert im Rahmen des Brucknerfestes, Werke von J. S. Bach, G. Frescobaldi u.a., Minoritenkirche, 19.30 Uhr, Orgel: Lorenzo Ghielmi, Italien. XX Linz, Pöstlingberg. Flöte Solorecital mit Helmut Trawöger, Werke von M. Marais, J. S. Bach, C. Debussy u.a., Basilika, 19.30 Uhr. XX Timelkam. Tschernobyl damals und heute, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Ing. Alexander Stolar.

donnerstag, 13. 9. 2012 XX Berg b. Rohrbach. Fatimafeier mit Lichterprozession, 20 Uhr, Ansprache: Mag. Lukas Dikany, Prior.

XX Ranshofen. 1. Orgelkonzert, Karl V. – Die Habsburger und die Niederlande, Pfarrkirche, 18 Uhr.

samstag, 15. 9. 2012

ausstellungen – basar – Film XX Aschach. Großer Bücherflohmarkt, Sa., 8. 9., 8 bis 13 Uhr, So., 9. 9., 10 bis 12 Uhr, Pfarrzentrum. XX Hellmonsödt. k/haus 18, Malerei der Gegenwart, bis So., 16. 12., Öffnungszeiten: jew. So., 10 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung, Kunstmuseum Artemons. XX Hellmonsödt. War Zone, Indische Gegenwartskunst, Eröffnung: Sa., 8. 9., 19.30 Uhr, Dauer: bis So., 25. 11., Öffnungszeiten: jeweils So., 10 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung, Kunstmuseum Artemons.

XX Linz. nana – jewels & photo, Ausstellung von Juliana Tasler, Eröffnung: Fr., 7. 9., 19 Uhr, Dauer der Ausstellung: bis 28. 9., GALERIE-halle, Öffnungszeiten: Mi., Do., 15 bis 18 Uhr, Fr., 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung. XX Linz. „Treffpunkt Klosterleben“, Ausstellung, Themenschwerpunkt Kloster – Frauen – Spezial, So, 9. 9., So., 16. 9., So., 23. 9., jeweils 15 Uhr, Spezialführungen, es besteht die Möglichkeit mit einer Ordensschwester ins Gespräch zu kommen. XX Linz. Installation „Bäume am Dom“ von Otmar Stütz, Domplatz, Ausstellungsdauer:

bis 28. 10. im Dompark. XX Oftering. Flohmarkt, Sa., 15. 9., 8 bis 17 Uhr, Pfarrheimgebäude neben der Kirche. XX Peuerbach. „Dein Weg“, Film, Do., 13. 9., 17.30 und 20 Uhr, Star Movie Peuerbach, Regau, Ried i. Innkreis und Steyr/Dietach. XX Wels, Herz Jesu. Großer Flohmarkt, Sa., 8. 9., 8 bis 20 Uhr und So., 9. 9., 8 bis 20 Uhr, Pfarrheim. XX Linz, St. Markus. Bücher- und Bilderflohmarkt, Sa., 15. 9., 8 bis 16 Uhr, So., 16. 9., 8 bis 12 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

6. September 2012

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximalianhaus  07674/665 50 XX Mit dir erstürme ich Wälle, mit meinem Gott überspringe ich Mauern (Ps 18,8), Bergwandertage für Ausdauernde, Mo., 17. 9. bis Do., 20. 9., Ref.: Pater Alois Parzmair, Anmeldung erforderlich. Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Oasentage, Die Kunst des Liebens, Mo., 17. 9., 10 Uhr bis Do., 20. 9., 13 Uhr, Ltg.: Irmgard Ganglmair, Ref.: Franz Haidinger, Bischofsvikar. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Frauenliturgie, 5mal jeweils Mo., ab 24. 9., 20 bis 22 Uhr, Ltg.: Dr. Maria Prieler-Woldan, Mag. Martha Leeb. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Frauenliturgie, Frauen feiern gemeinsam ihren Glauben, Mo., 10. 9., 19.30 Uhr, Meditationsraum, sonntag, 16. 9. 2012 XX Gaspoltshofen. Festgottesdienst zum Erntedank- und Pfarrfest, Missa Brevis in B-Dur KV 275, W. A. Mozart, Jesus bleibet meine Freude, J. S. Bach, Kirchenchor, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Kpm. Josef Söllinger. XX Hofkirchen i. Traunkreis. Benefizkonzert an der Orgel, von Bach bis Boogie, von Buxtehude bis Waving Flag, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Lambach. Adalerosonntag, Pontifikalamt und Prozession, Missa Brevis in C, Millenniumsmesse, Stiftskirche, 14.30 Uhr.

Ltg.: Anna Rosenberger, Mag. Lucia Deinhofer, Dr. Renate Riedl, Mag. Margarethe Gruber. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 XX Fasten mit Getreide im Herbst, Infoabend, Di., 18. 9., 19.30 Uhr, mit Heike Maria Kuttner. Wels, Altenheim Bruderliebe  07242/462 54-11 XX Der Herr ist im Tabernakel gegenwärtig mit Gottheit und Menschheit, Einkehrtag, Sa., 22. 9., 10 bis 16 Uhr, Ltg.: Mag. Norbert Purrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 XX Erlebnisnachmittag, Jonglieren für Familien, So., 23. 9., 14 bis 16.30 Uhr, mit DI Andreas Größlinger.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

XX Linz, St. Franziskus. Bergmesse am Kasberg, gemeinsam mit der Pfarre „Guter Hirte“, 11 Uhr, beim Hochberghaus, Abfahrt: 9 Uhr von der Pfarre St. Franziskus. XX Spital a. Pyhrn. Festgottesdienst zum Erntedankfest, „Hoamatmess“ von H. Kronsteiner, Spitaler Kirchenchor, 9.30 Uhr. XX Wallern. 30 Jahre Kirchweihe und Erntedankfest mit Bischof em. Dr. Maximilian Aichern, Pfarrkirche, 9.15 Uhr. XX Wels, St. Josef. Trachtensonntag, Gottesdienst mit den Welser Trachtenvereinen, 9.30 Uhr.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II

freitag, 14. september 2012 Kreuzerhöhung. L: Num 21,4–9 oder Phil 2,6–11 Ev: Joh 3,13–17

sonntag, 9. september 2012 23. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 35,4–7a L2: Jak 2,1–5 Ev: Mk 7,31–37 Montag, 10. september 2012 L: 1 Kor 5,1–8 Ev: Lk 6,6–11 Dienstag, 11. september 2012 L: 1 Kor 6,1–11 Ev: Lk 6,12–19 mittwoch, 12. september 2012 Heiligster Name Mariens. L: Jes 61,9–11 oder Sir 24,1–4.8–12.19–21 oder Gal 4,4–7 oder Eph 1,3–6.11–12 Ev: Lk 1,26–38 oder Lk 1,39–47 donnerstag, 13. sep. 2012 Hl. Notburga, Jungfrau. Hl. Johannes Chrysostomus, Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer. L: Tob 12,8–9 Ev: Mt 25,31–40 L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mk 4,1–10.13–20 (oder 4,1–9) L: 1 Kor 8,1b–7.11–13 Ev: Lk 6,27–38

samstag, 15. september 2012 Gedächtnis der Schmerzen Mariens. L: 1 Kor 10,14–22 oder Hebr 5,7–9 Ev: Joh 19,25–27 oder Lk 2,33–35 sonntag, 16. september 2012 24. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 50,5–9a L2: Jak 2,14–18 Ev: Mk 8,27–35

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Linz, St. Markus. Pfarrheim, Sa., 22. 9., 9 bis 18 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: dekanatssekretariat@ dioezese-linz.at, Tel. 0732/76 1031 51.

aussaattage

Hl. Johannes.

10. 9.: Blüte 11. 9.: Blüte bis 23, ab 24 Blatt 12. 9.: Blatt 13. 9.: Blatt bis 14, ab 15 Frucht 14. 9.: Frucht 15. 9.: Frucht 16. 9.: Frucht bis 3, ab 4 Wurzel

Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

KiZ-webClub Basenfasten federleicht Im Kneipp Traditionshaus Bad Mühllacken wird das Thema Ernährung in seiner gesamten Breite gelebt. Um gesund in und über den Winter zu gelangen, gibt es nun für KiZ-webClub-Mitglieder ein passendes Angebot: Basenfasten federleicht ist ideal für alle, die eine sanfte Form des Fastens bevorzugen. Basische Obst- und Gemüsegerichte versprechen eine sichtbare Gewichtsreduktion trotz köst-

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teletipps Sonntag, 9. September 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplante Themen: „Dornbirn: Pfarrer tritt zurück“; „Nachruf Kardinal Martini“; „Was passiert mit der Mun-Bewegung?“; „Familie Harnoncourt möchte Kirche retten“. ORF 2 20.15 Uhr: Thank you for Smoking (Spielfilm, USA 2006) Mit Aaron Eckhart, Maria Bello u.a. – Regie: Jason Reitman – Elegant und leicht entwickelte Satire auf Lobbyismus, Politik und Hollywood, die hintergründig unterhält. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Johanna und der Buschpilot (Spielfilm) Montag, 10. september 20.15 Uhr: ARD Burn after reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? (Spielfilm) 21.05 Uhr: Sommergespräche (Reihe) Armin Wolf im Gespräch mit SPÖBundesparteivorsitzendem Werner Faymann. ORF 2 21.45 Uhr: Die Einflüsterer: Wie Geld Politik macht (Reportage) Der Film zeigt, wie fast alle Forderungen nach strengeren Regeln und mehr Transparenz ignoriert oder gezielt unterlaufen werden. ARD dienstag, 11. september 20.15 Uhr: Folgeschäden (Fernsehfilm, D 2004) Mit Silke Bodenbender, Mehdi Nebbou u.a. – Regie: Samir Nasr – Wie sehr

9. 9. bis 15. 9. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

politisches Geschehen Einfluss auf das Leben normaler Menschen haben kann, das zeigt dieser, trotz einiger Überzeichnungen gelungene Film. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins FB/WM-Qualifikation/Österreich : Deutschland ORF 2 Universum: Der Südpazifik (5/ Doku) ZDF Stubbe – Von Fall zu Fall (Krimireihe) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) Geplant: „Döner mit Apfelstrudel – Ein Stück Österreich am Bosporus“ // (23.05 Uhr) Songcontest der Muezzins. ORF 2 Mittwoch, 12. september 20.15 Uhr: Goyas Geister (Spielfilm, E/USA/F 2006) Mit Natalie Portman, Javier Bardem u.a. – Regie: Milos Forman – Teils brillant gespieltes, solides, manchmal aber auch etwas ziellose inszeniertes Historiengemälde über den berühmten spanischen Hofmaler. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Inga Lindström: Sommer der Erinnerung (Spielfilm) ARD Der Hafenpastor (Spielfilm) ZDF Die Quizshow mit Jörg Pilawa 21.00 Uhr: Die Welt auf Pump (Film) Die Staatsverschuldung hat weltweit Billionen umverteilt – von unten nach oben. Mit den Schulden explodierten die Vermögen der Millionäre dieser Welt. Warum? Phoenix donnerstag, 13. september 20.15 Uhr: ORF 2 Die RosenheimCops (Krimireihe) ARD Das fantasti-

freitag, 14. september

SWR/Tillmann Achtnich

Montag, 10.9., 22.45 Uhr: Sklavenarbeit für unseren Fortschritt (Dokumentation) Ob Waschmaschine oder Handy, ob Windrad oder Auto, für unsere Wohlstandprodukte brauchen wir seltene Rohstoffe wie Zinn, Wolfram, Tantal, oder auch Gold. Der Film macht sich auf die Suche nach der Herkunft dieser Rohstoffe in den Minen Afrikas und Südamerikas und erzählt die Geschichten der Minenarbeiter. Welche Rolle spielt unsere Industrie? Gibt es Auswege? ARD sche Quiz des Menschen (Show) ZDF Schleuderprogramm (TV-Film) 21.05 Uhr: Universum: Abenteurer der Lüfte – Die fantastische Reise um die Erde (1): Asien (Dokumentationsreihe) Mit Spezialkameras gelingt es, gleichsam als Vogel unter Vögeln, die spektakulärsten Regionen unserer Erde völlig neu zu entdecken. ORF 2 21.45 Uhr: Vier Wochen Asyl: Ein Selbstversuch mit Rückkehrrecht (Reportage) Vier Wochen in einem Asylheim unter gleichen Bedingungen wie Asylwerber zu leben, dieses Vorhaben hat ein Reporterteam mit kleinen Kameras dokumentiert. ARD

20.15 Uhr: Zu gut für diese Welt (Fernsehfilm, F 2011) Mit Anaïs Demoustier, Swann Arlaud u.a. – Regie: Jean-Pierre Améris – Prächtige Kameraarbeit und hervorragende Hauptdarsteller machen die nach einem Roman Emil Zolas gestaltete Geschichte einer selbstlosen Frau durchaus ansehenswert. arte 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Alte (Krimireihe) ARD Mensch Mama! (Spielfilm) 21.30 Uhr: makro: Das Ende der Banken-Macht? (Magazin) „makro“ fragt, wie es um die Macht der Banken steht. 3sat samstag, 15. september 19.00 Uhr: Mit offenen Karten: Syrien (1/2) – Die Ursprünge der Krise (Magazin) Geschichte, Geografie, Demografie und Wirtschaft des Landes geben Auskunft über die Ursachen der syrischen Krise. arte 20.15 Uhr: ORFeins Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt (Spielfilm) ORF 2/ARD Musikantenstadl (Show) ZDF Das Duo (Krimireihe) 21.50 Uhr: Kampf ums gelobte Land – Erez Israel (Dokumentation) Der Film erzählt die ungeheuerliche Geschichte einiger, mit amerikanischen und kanadischen Freiwilligen bemannten Schiffe, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges deportierte Juden aus Sammellagern, von Amerika aus heimlich an die Küsten Palästinas brachten. ORF III

radiophon Zwischenruf ... von Oberkirchenrat Johannes Wittich (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a.: „Die Heilung eines Taubstummen“ (Mk 7,31-37). Bibelkommentar: Martin Jäggle. So 7.05, Ö1 privat

So 6.05 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken … von Dr.in Gertraude Steindl Präsidentin der „Aktion Leben Österreich“ und Dr. Clemens Steindl ehemaliger Präsident des Katholischen Familienverbandes. ÖR

Motive – Glauben und Zweifeln. „Der slowenische Luther“ – Über Primus Trubar, Begründer des slowenischen Schrifttums. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Aussparungen“. Von David Schalko. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1

Radio Vatikan ... sendet nur mehr liturgisches Programm auf Kurzwelle. Andere Programme sind über Satellit, digitalterrestrisches Radio, über das Internet und über Partnersender zu empfangen. Täglich. 7.30 Lat. Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 19.20/20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20): (So) Aktenzeichen: Thomas Mann an die Deutschen; (Mo) WeltkirchenMagazin; (Di) Die Radioakademie (2): Das Jahr des Glaubens; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) + (Sa) Papst Benedikt im Libanon 20.40 Lat. Rosenkranz (KW: Siehe Lat. Messe)

theresa lechner

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarrkirche Retz/NÖ. – Im Zentrum des von Mag. Clemens Beirer geleiteten Gottesdienst aus der dem heiligen Stephanus (Diakon) geweihten Kirche steht die Schriftlesung der Heilung des Taubstummen. Gott heilt und spricht erlösende Worte – nicht nur damals: Effata, öffne dich! ÖR


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen/Dank 21

6. September 2012

Profess

Dank

Geburtstage

Generationen-Austausch. Nachdem die Schüler/innen der 2. Klassen der NMS Scharnstein dem Seniorenheim einen Besuch abgestattet hatten, wurden auch die Senior/innen in die Schule eingeladen. Durch den gelungenen Austausch wollen beide Generationen auch in Zukunft in Verbindung bleiben. Glücksbrunnen. Im Seminarhaus Villa Rosental in Laakirchen wurde der „Glücksbrunnen“ fertig gestellt. Eine eingeworfene Münze bringt sicher Glück: Der Erlös kommt der Behindertenwerkstätte Hof Feichtlgut zugute. Sammelaktion. Die Firmlinge aus Scharnstein sammelten Lebens- und Hygieneartikel im Wert von 1.500 Euro, die sie der Wärmestube in Linz übergaben.

Oberschulrat KonsR Fridolin Engl feiert am 8. September 2012 seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Ebensee, ist verwitwet und Vater zweier Kinder. Er war Direktor der VS Langwies bei Ebensee, wurde 1989 zum Diakon geweiht und ist seither ehrenamtlicher Diakon der Pfarre Ebensee. Zudem ist er Sprecher der Ständigen Diakone der Diözese Linz. Stift Lambach. Fr. Elija Oberndorfer OSB (im Bild links mit Abt P. Maximilian Neulinger OSB) hat am 15. August 2012 die Ewige Profess abgelegt. Der junge Benediktiner stammt aus Edt bei Lambach und studiert zur Zeit in Rom. Diesen Sommer engagiert er sich ehrenamtlich in Pfarrcafés, da er mit dem Erlös einem weißrussischen Priesteramtskandidaten in finanzieller Not ein Studienjahr bezahlen will.

Stift Schlägl. Fr. Jeremia Mayr (im Bild mit Abt Mag. Martin Felhofer und Mitbrüdern) legte am 28. August 2012 die Einfache Profess ab. Der Prämonstratenser stammt aus Wartberg/Aist und studierte Theologie, Religionspädagogik und Französisch in Graz. Ab Herbst wird er im Gymnasium Rohrbach sein Unterrichtspraktikum in den Fächern Religion und Französisch absolvieren.

KonsR Engelbert Singer, emeritierter Pfarrer vollendet am 9. September 2012 sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Sarleinsbach (Mühlviertel) und wurde 1962 zum Priester geweiht. Er war Pfarrer in St. Georgen an der Gusen, Dechant des Dekanates Pregarten und Pfarrer in Zell an der Pram. Heute wohnt er in Linz und hilft als Seelsorger bei den Franziskusschwestern (Losensteinerstraße).

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6. September 2012

IMPRESSUM

IBMER MOOR

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

6 AUS 45

LOTTO

Mi., 29. 8. 12: 13 23 31 37 40 45 Zz: 2 J O K E R: 6 2 8 3 4 2 So., 2. 9. 12: 7 24 27 40 43 44 Zz: 13 J O K E R: 0 8 9 6 4 9

TOTO Ergebnisse 35. Runde 2012

122 2X1 2X1 12X 1: 3:0

2: 0:4

3: 0:2

ANGABEN OHNE GEWÄHR

KirchenZeitung Diözese Linz

4: 0:1

Ergänzung zum Clubangebot der Vorwoche (KiZ Nr. 35). Irrlichter und Moorgeister Termine:  Do., 6. September, 18.00 Uhr  Mi., 12. September, 17.45 Uhr  Sa., 15. September, 17.45 Uhr  Fr., 21. September, 17.30 Uhr

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Noch zweimal garantierte 100.000 Euro für den Zwölfer Die „Garantie“ – eine hundertprozentig verbindliche Zusage, Gewissheit über den Eintritt eines Ereignisses, Gewähr, Zusicherung, wie auch immer. Toto-Spielteilnehmer denken bei „Garantie“ nur an eine Zahl: an 100.000, und das mindestens. Toto führt noch zweimal, und zwar in den Runden 36 (7.–9. September 2012) und 37 (15.–16. September 2012), seine beliebten Garantierunden durch. Das bedeutet, dass im Zwölfer-Gewinntopf mindestens 100.000 Euro liegen. Mindestens heißt, dass Toto dabei den Zwölfer-Gewinnrang dieser beiden Runden – wenn nötig – auf jeweils 100.000 Euro aufdotiert. Dabei handelt es sich um eine garantierte Mindestsumme. Sollte durch Jackpot-Ereignisse die Zwölfer-Summe 100.000 Euro überschreiten, so kommt selbstverständlich diese höhere Gewinnsumme zur Auszahlung.

A. ö. Krankenhaus St. Josef Braunau Das A. ö. Krankenhaus St. Josef Braunau liegt zentral im Dreieck Linz – Salzburg – München und ist ein Ordenskrankenhaus der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Wir legen großen Wert auf die Symbiose von medizinischer Professionalität und menschlicher Betreuung. Mit rund 1400 MitarbeiterInnen und 400 Betten übernehmen wir die regionale Grundversorgung auf einem hohen medizinischen Qualitätsstandard. Wir besetzen ab Sommer 2013 aufgrund Pensionierung die

Abteilungsleitung für Chirurgie Die Abteilung betreut jährlich ca. 3.500 stationäre PatientInnen auf 46 systemisierten Betten. Für die Behandlung von ambulanten PatientInnen und Notfällen stehen eigene Ambulanzräume und Personal zur Verfügung. Dem chirurgischen Team gehören 12 ÄrztInnen (5 Ober-, 3 Assistenz-, 4 TurnusärztInnen) und ca. 50 Dipl. Pflegekräfte, StationsgehilfInnen und StationssekretärInnen an. Die Abteilung operiert in den 6 Sälen des Zentral-OP und betreibt eine sehr intensive Endoskopie in den 2 Untersuchungseinheiten der interdisziplinären Endoskopie (mit eigenem Personal). Postoperativ stehen der Aufwachraum mit 8 und die Intensivstation mit 6 Betten unter anästhesiologischer Leitung zur Verfügung. Unser Auftrag ist es, eine solide, chirurgische Basisversorgung der Bevölkerung des Bezirks Braunau zu gewährleisten. Unser Schwerpunkt ist die Visceralchirurgie. Wir verfügen über hohe personelle Kompetenz und apparative Ausstattung in der laparoskopischen Chirurgie. Für die Eingriffe, die die gesamte Palette der Abdominalchirurgie umfassen und zum großen Teil in Single-Port-Technik erfolgen, stehen zwei OP-Türme mit entsprechendem Equipment bereit. Unser Arbeitsspektrum reicht weiters über die Gefäßchirurgie, Struma-Chirurgie, die Proktologie, bis zu kleineren chirurgischen Eingriffen und der Behandlung chronischer Hautwunden inklusive Wundmanagement. Wir suchen eine aufgeschlossene, fachlich und menschlich qualifizierte Persönlichkeit mit dem Wunsch, gestalterisch zu wirken, Fachärztin oder Facharzt für Chirurgie, vorzugsweise mit den Zusatzfächern Vicerale Chirurgie und/oder Gefäßchirurgie mit sehr guten Kenntnissen im gesamten Fachgebiet und breitem operativen Spektrum. Unternehmerisches Denken und Handeln, Vorerfahrungen in Leitungsfunktionen, soziale Kompetenz und Identifikation mit den Werten unseres Hauses sowie eigenständige Forschungsaktivitäten setzen wir voraus. Wir bieten Ihnen ein professionelles und entwicklungsorientiertes Umfeld, die Möglichkeit einer Wahlarztordination, eine hervorragende Vergütung und umfangreiche Sozialleistungen (z. B. Angebote zur Gesundheitsförderung, Kinderbetreuung in den Ferien). Braunau liegt im landschaftlich reizvollen Innviertel mit Nähe zu den Oberösterreichischen und Salzburger Seen und Alpen und bietet eine sehr gute Infrastruktur für Sie und Ihre Familie. Die Entlohnung erfolgt entsprechend des Ärztekollektivvertrages der OÖ Ordensspitäler unter Berücksichtigung der beruflichen Vorerfahrungen und Qualifikationen, zuzüglich Dienstabgeltungen, Ambulanz- und Sonderklassegebühren in variabler Höhe. Wenn Sie mehr über Ihr mögliches Arbeitsumfeld wissen wollen, steht Ihnen gerne unser ärztlicher Leiter, Prim. Dr. Schöppl (+43/7722/804-8002) zur Verfügung. Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Homepage: www.khbr.at Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! (Die Bewerbung wird selbstverständlich vertraulich behandelt) Bitte richten Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungunterlagen bis 31. Oktober 2012 per Mail an bewerbung@khbr.at oder an Dr. Helene Mayerhofer, Leiterin Personalmanagement, A. ö. Krankenhaus St. Josef Braunau GmbH, A-5280 Braunau, Ringstraße 60.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 23

6. September 2012

Klartext

Zum Beitrag „Jesus war mein Weg zur Freiheit“, Nr. 34, S. 17

Schade, dass das E-Mail-Interview auf der Jugendseite FOR YOU gebracht wurde. Hoffentlich hat trotzdem die gesamte KiZ-Leserschaft davon Kenntnis erlangt. Was die aus Pakistan stammende, vom Islam zum Christentum konvertierte und mittlerweile in Deutschland lebende Oberösterreicherin Sabatina James hier auf die Fragen von Dagmar Giglleitner antwortet, ist nämlich von ganz ungewohnter – deshalb aber umso herzerfrischenderer – Klarheit und Deutlichkeit. Insbesondere die Antworten auf die Fragen „Warum sind Sie zum christlichen Glauben konvertiert?“ und „Was hat Ihnen am christlichen Glauben besonders gefallen?“ kann man gar nicht oft genug (nach)lesen. (...) Dr. Johann Hahn, PERG

Katzen kastrieren

Zum gleichnamigen Leserbrief von Maria Klinser, Nr. 34, S. 23

Seit Jahren bin ich ehrenamtliche Pflegestelle eines kleinen Tierschutzvereines und habe momentan 15 Katzen von 1 bis 17 Jahren. (...) Ausgesetzt wegen: Interessensverlust der Kinder, Zeitmangel, Unsauberkeit, Alter, ungewollter Vermehrung, Tierarztkosten (Kastration, Entwurmung, Krankheit) und natürlich dem nächsten Urlaub. Fakt ist: – Eine Katze hat mindestens sechs Junge/Jahr . – Mehrere tausend meist unkastrierte Streunerkatzen sind heimatlos und daher hungrig, frierend, teilweise krank, von Parasiten gequält und von Tötung bedroht. – Alle Gnadenhöfe und Tierheime sind übervoll. (...) Wer noch immer behauptet, das Kastrationsgesetz von 2005, das verlangt, alle freilaufenden Katzen und Kater (mit Ausnahmen) zu kastrieren, sei unsinnig und die „geliebte Hauskatze“ sterbe aus, sollte sich informieren, sich seiner lebenslangen Verantwortung bewusst werden und daran denken, dass auch ein Tier ein fühlendes Lebewesen und keine Sache ist. Margaretha Kitzmüller, schärding

Diakon In der KiZ vom 19. Juli schreiben Sie unter der Rubrik „Kirchenlatein II“ zum Diakon: „Das Amt wird entweder hauptberuflich oder ehrenamtlich ausgeübt“. In der Diözese Linz gibt es keinen einzigen Diakon, der dieses Amt hauptberuflich ausübt. Die Männer sind beruflich als Religionslehrer, Seelsorger in einem Heim oder Krankenhaus, Pastoral- oder Pfarrassistent, Betriebsseelsorger oder in anderen Berufen tätig. Das Amt wird aber von allen ehrenamtlich ausgeübt.

TT Entgeltliche Einschaltung

Lebensqualität steigern

Neuroth ruft zur Hör-Vorsorge auf Bei ersten Anzeichen von Hörschwäche sollte man prompt reagieren. So verhindert man soziale Isolation und weitere Gesundheitsprobleme – und auch die Lebensqualität kehrt wieder. Bei Tonstörungen hellhörig werden. „Das hätte ich viel früher machen sollen“ sagen viele, die sich für ein modernes Hörsystem entschieden haben. „Denn das Leben bekommt sofort wieder eine neue Qualität, vor allem, wenn man sich in allen Lebenslagen endlich wieder sicher fühlt“, versichert Ing. Lukas Schinko, Vorstandsvorsitzender der Neuroth AG. Noch immer wird der Gehörsinn völlig unterschätzt, der für gelungene Gespräche, Orientierung und letztendlich soziales Wohlbefinden verantwortlich ist. Dass viele Menschen viel zu spät zu den technischen Helfern greifen, belegen auch Studien. Zu spät, denn Hörschwächen stellen sich schleichend ein. Fatal ist, dass sich nicht mehr genutzte Nervenbahnen im Gehirn zurückbilden.

Hörminderung ist keine Frage des Alters. Drei von 1.000 Neugeborenen kommen bereits mit einer Hörminderung zur Welt und tausende Kinder sind davon betroffen. Daher benötigen schon viele junge Menschen Unterstützung beim Hören. Neben der gängigen altersbedingten Hörminderung gibt es zahlreiche andere Gründe (z.B. Alltagslärm, Hörsturz, Verletzungen am Ohr, etc.), die zu irreparablen Schäden führen können.

Beratung inklusive. Es ist extrem wichtig, rechtzeitig gegen Hörschwächen etwas zu unternehmen. Deshalb öffnet Neuroth die Türen für kostenlose Beratungsgespräche und eine verlässliche Höranalyse. Da sich das Gehör von Jahr zu Jahr verändert, kann es nie zu früh für einen Hörtest sein. Der schmerzfreie Test dauert nur wenige Minuten und bestimmt zuverlässig Ihr Hörvermögen. XX Infos unter dem kostenlosen Service-Telefon 00800 8001 8001 oder www.neuroth.at

Diakon Josef Bernögger, wels

Beschneidung Bei allem Respekt vor einem äußerlichen Zeichen – sollten wir nicht die Bundeszeichen des Neuen Testaments tragen? Ist nicht, neben vielen Stellen in der Bibel, die hl. Messe mit den Worten „Das ist der Kelch des Neuen und Ewigen Bundes ...“ unser Zeichen – das wir „zeigen“ sollten? Beschneidung, ein Zeichen des Alten Bundes, ist – so fühle ich – nicht zu unterstützen, oder ist es wieder ein Kniefall vor dem Islam? (...) hildegard Reindl, Engerwitzdorf

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Auch bei E-Mail-Leserbriefen Adresse angeben. Zuschriften an: Kirchen­ Zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Matej Kuhar, Hörgeräte-Experte

neuroth

S


unter uns Mut, ich selbst zu sein

Dies ist ein Blindtext. Er ist ei und einen realistischen

Denk mal

Klasse Zimmer Im September vertreiben Schülerinnen und Schüler die sommerliche Stille aus den Klassenzimmern. Eigene Räume zum Lernen sind selbstverständlich. Doch das war nicht immer so, wie ein Blick auf die Anfänge des Schulwesens zeigt.

Schulzimmer im 19. Jahrhundert: Es fehlte an Unterrichtsräumen, Lehrerausbildung, Organisation und Geld. Münchner Stadtmuseum/Bayr.-österreich. Landsausstellung

Um die 40 Kinder drängen sich in der Wohnstube des Lehrers. Sie knien, sitzen oder stehen in einem Raum, in dem sonst gekocht oder der Trank für das Vieh bereitet wird. Um das Jahr 1800 waren Szenen wie diese keine Ausnahme. Schulinspektoren berichteten von katastrophalen Zuständen in ländlichen Gegenden, wo noch kein eigenes Schulgebäude stand. Lehrer verdienten schlecht. Sie arbeiteten zusätzlich als Mesner, Musiker, Handwerker, Hochzeitslader oder Bauern – und mussten ihre Wohnung auch noch mit den Schüler/innen teilen ... Dabei waren die Pläne von Kaiserin Maria Theresia durchaus ambitioniert. Laut der von ihr erlassenen „Allgemeinen Schulordnung“ sollten die

Kinder je nach Einwohnerzahl in zweiklassigen Elementarschulen und dreiklassigen Hauptschulen unterrichtet werden. Joseph II. führte die Reformen seiner Mutter fort. Er war überzeugt: Lernen ist „eine von Gott gebothne Pflicht“. Machen Sie mit. In welchem Jahr ordnete Maria Theresia die Schulpflicht an? Schreiben Sie uns bis 14. September. Wir verlosen ein Buch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 34 haben Josef Enzenhofer aus Vorderweißenbach und Günther Katzensteiner aus Traun gewonnen. (Der Bezugspunkt für die Höhe von Berggipfeln ist Triest.)

Dagmar Giglleitner Praktikum@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Heute haben die Kinder längst ein iPAD – und werden dann zum Taferlklassler.

sagt der Medienwissenschaftler dennis Gräf über die Krimiserie im Fernsehen. Er verglich das Ansehen der Reihe mit dem früher üblichen Besuch der Sonntagsmesse: Die Zusehenden lernten, was richtig und was falsch ist.

„Der ‚Tatort‘ ist eine Art profanisierter Gottesdienst“,

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Christine Grüll

US-amerikanische Filmkomödien sind manchmal gar nicht so inhaltslos, wie es auf den ersten Blick scheint. Das musste ich bei dem Film „21 Jump Street“ feststellen, der von einer herrlichen Situationskomik profitiert. Vor allem eine Begebenheit brachte mich zum Schmunzeln und Nachdenken: Nach und nach bemerken die zwei Protagonisten, die als Undercover-Ermittler an einer High School einen Drogenring aufdecken sollen, dass alles, was in ihrer Schulzeit „cool“ war, bei ihren jetzigen Mitschülern nur mehr verächtliches Kopfschütteln verursacht: Schulrucksäcke werden nicht mehr lässig über einer Schulter getragen, sondern mit beiden Trägern; Fahrradfahren ist „in“, Benzin fressende Sportwägen „out“ und schlechte Noten sind nur mehr für Dummköpfe. Mich begeisterte die charmante Art, mit der dieser Film unserer Gesellschaft einen Spiegel vorhält: Auch ich beunruhige mich oft zu viel mit dem, was andere von mir denken könnten und passe mich deshalb dem Mainstream an – auch wenn das gar nicht dem entspricht, was mir wichtig und wertvoll ist. Aber spätestens, wenn ein Trend vom nächsten abgelöst wird, bereue ich, wie viel Freiheit, Zeit und Energie ich für etwas absolut Vergängliches und Oberflächliches geopfert habe, anstatt einfach ich selbst zu sein.


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