KiZ-ePaper 38/2012

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Nr. 38 I 20. September 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 67

Papst Benedikt XVI. im Libanon

Wenn man nur das Negative sieht, hilft man nicht Die drei Tage mit dem Papst haben viele Libanesen überrascht: So viel Einigkeit unter den Politikern und Religionsführern hat das Land schon jahrelang nicht mehr erlebt. Allein durch seine Anwesenheit im Libanon hat Benedikt XVI. ein Signal gesetzt. Er konnte keine Wunder bewirken, aber mit seinem „magischen Mix“ aus Einfachheit und Bescheidenheit schenkte er dem Libanon eine lang vermisste innere Ruhe und konnte Menschen Angst nehmen, schreibt die arabischsprachige Tageszeitung „As-Safir“.

Benedikt XVI. vor der St.-Paul-Basilika in Harissa, Libanon.

5 Oberösterreich. Großnichte Heinrich Himmlers liest aus ihrem Buch.  6 Segelflugtag. Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung waren Gast am Linzer Segelflugplatz. 14 Stift Lambach. Fr. Elija finanziert einem Freund das Theologiestudium.

KNA

15 Literatur. Rainer Maria Rilke – ein Meister der Meditation. 19 Modemesse. Coole, ökologische und faire Kleidung bei der Wearfair 29 Interview. Künstler- und Akademikerseelsorger Peter Paul Kaspar über Kunst und Kultur. 22 Impressum.

Wenn man nur das Negative sieht, hilft man nicht, sagt Vatikansprecher P. Federico Lombardi und findet es wichtig, dass der Papst trotz der schwierigen Situation im Nahen Osten das Positive mehr betont hat als das Negative: „Der Papst ist ein Prophet und er muss weiter sehen. Er muss hoffen.“ Auf die Christen und Muslime vor Ort kommen Herausforderungen zu, die noch niemand abschätzen kann. Der Bürgerkrieg in Syrien ist noch lange nicht am Höhepunkt, seine Folgen unabsehbar. Da tun Worte der Ermutigung durch den Papst gut, auch wenn die Menschen im Libanon wissen, dass sie selbst an ihrer Zukunft arbeiten müssen.


2 Meinung Kommentar

20. September 2012

Vom Stand der Dinge und Erdäpfelklauben

Unsägliches Video und der Aufruhr

hans baumgartner

Dekorativ sind sie – die Blüten der Erdäpfelstaude; aber auf die Blüten kommt es bei dieser Pflanze nicht an. Was zählt, sind die Knollen, ist das, was unter der Erde wächst. Erst am Tag der Ernte wird sich zeigen, wie sie geraten sind. Vom Charakter her passen Erdäpfel nicht in unsere Zeit, denn sie sind mit einer Geduldsprobe verbunden – und unsere Zeit ist ziemlich ungeduldig. Jederzeit will man über den Stand der Dinge wissen. Kontostand, Körpergewicht, Erfolgsaussichten. Man studiert die Statistiken und handelt rasch. Aber es gibt Dinge, die werden erst gut, wenn man ihnen die Zeit zum Reifen lässt, weit über die Blüte hinaus. Ein wenig erinnert auch die Kirche an einen Erdäpfelacker, jetzt, im Herbst. Die Blüten sind längst dahin, das einst saftige Kraut ist

dürr geworden. Da ist nichts mehr, könnte ein Mensch denken, für den nur zählt, was oberflächlich zu sehen ist. Blütezeiten sehen anders aus. Aber Blütezeiten sind nicht schon die fruchtbarsten Zeiten. Die welk gewordenen Erdäpfelstauden erinnern an die Hoffnung, die sich oberflächlich nicht absehen lässt. Da ist noch etwas unter der Erde. Nahrhaft und gut.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: Mag. Georg Mayer, erster Gedenkdiener

Dienst am Ort des Grauens Georg Mayer war der erste Österreicher, der an einer Holocaust-Gedenkstätte seinen Zivilersatzdienst leistete. Vor 20 Jahren war der Tiroler nach Auschwitz aufgebrochen. Hans Baumgartner

KIZ/Privat

Zunächst hörte sich der Führer der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, die mahnenden Worte des Papstes an, dass Christen und Muslime gemeinsam für den Aufbau einer friedlichen und gerechten Welt arbeiten sollten. Zwei Tage später rief er zu landesweiten Protestaktionen gegen das den Propheten Mohammed schmähende Video eines dubiosen US-Amerikaners auf. Dass es dabei zu blutigen Zusammenstößen kommt und damit der ohnedies brüchige Friede im Libanon beschädigt wird, interessiert ihn nicht. So, wie seine radikalen Gesinnungsgenossen in Libyen, Tunesien, Ägypten, Afghanistan, Irak oder Pakistan. In all diesen Ländern gibt es eine Sehnsucht der Mehrheit der Menschen nach einer neuen, einer solidarischeren und gerechteren Gesellschaft. Aber in all diesen Ländern gibt es auch radikale und gewaltbereite Gruppen, die kein Interesse daran haben. Ihnen geht es – unter Berufung auf den Islam – um die Errichtung eines „Gottesstaates“, in dem es nur eine Wahrheit gibt, die ihre. Ob sie sich dabei zurecht auf den Islam berufen können, wird auch von vielen ihrer Glaubensbrüder und -schwestern bezweifelt. Aber er dient ihnen als willkommene Krücke, um Menschen aufzuhetzen und deren Herzen mit Hass zu erfüllen. Um die Gesellschaften in ihren Ländern an einer guten Entwicklung zu hindern, ist ihnen jedes Mittel recht. Das unsägliche MohammedVideo hätte nie die Verbreitung und Wirkung erreicht, hätte sie nicht eine radikal-islamistische Gruppe in Ägypten ins Netz gestellt. Nicht ohne Absicht, weil man genau weiß, dass „der Westen“ oder „die Christen“ damit nichts zu tun haben. Aber für die Hetze reicht es – Tote eingeschlossen.

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Bevor der Wörgler Georg Mayer am 1. September 1992 als erster österreichischer „Gedenkdiener“ nach Auschwitz aufbrach, riet ihm ein Ministerialbeamter davon ab. Es war noch nicht klar, ob dieses Jahr wirklich als Zivildienstersatz angerechnet würde. „Ich wollte „Ich denke oft an Auschwitz zurück. Aus dieser Zeit habe ich u. a. für mich mitgenommen, immer daran zu arbeiten, Zivilcourage zu zeigen, vor allem gegen neue Tendenzen von Rassismus, Ausgrenzung und Ausländerfeindlichkeit.“ Mag. Georg Mayer

das aber auf jeden Fall machen. Und mein Vater, der aus einer antinazistischen, katholischen Bauernfamilie stammte, hat mich sehr unterstützt. Er hat drei Brüder im Krieg verloren und wurde selber nur deshalb nicht eingezogen, weil er absichtlich so gehungert hat, dass er untauglich war.“ Vom Gedenkdienst (www.gedenkdienst.at), für den sich der Innsbrucker Politologe Andreas Maislinger viele Jahre lang hartnäckig eingesetzt hatte, erfuhr Mayer aus der Kirchenzeitung. „Und da wir uns schon während meines Geschichtestudiums in Innsbruck viel mit der ,Aufarbeitung‘ der NS-Zeit in Tirol beschäftigt hatten, hat mich das sofort interessiert.“ Lehren. An der Gedenkstätte Auschwitz erlebte Mayer eine „spannende Zeit des Umbruchs durch junge, engagierte Leute. Und ich konnte viel im Archiv forschen. Das war total spannend, aber auch erschütternd, ja grauenvoll. Viel lernte ich auch von Mitarbeiter/innen, die selbst Kinder von HolocaustÜberlebenden waren.“ Auschwitz, so Mayer, habe seinen Blick geweitet und ihn sensibel gemacht dafür, wo Menschen zu Opfern gemacht werden. Heute, wo die Zeitzeugen immer weniger werden, sieht er es als wichtige Aufgabe ehemaliger Gedenkdiener, die „Lehren“ aus dieser Zeit weiterzutragen. Als Lehrer an der HBLA in Wien und am St.-Georgs-Kolleg in Istanbul war und ist er darum bemüht.


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Im Gespräch 3

20. September 2012

Warum die orthodoxe Kirche Geschiedenen eine weitere Heirat erlaubt

Die „zweite Krönung” Orthodoxe und katholische Kirche sind sich im theologischen Verständnis des Ehesakraments sehr nahe, im Umgang mit Geschiedenen haben die beiden Kirchen aber eine unterschiedliche Praxis: Bei den Orthodoxen ist nicht nur eine zweite, sondern sogar eine dritte Eheschließung möglich. Josef Wallner

Das Thema „Geschiedene Wiederverheiratete“ gehört seit Jahrzehnten zu den heißen ­Eisen. Die katholische Kirche gestattet keine zweite Hochzeit und Papst Johannes Paul II. bekräftigt in dem Schreiben „Familiaris Consortio“ (1981) die „auf die Heilige Schrift gestützte Praxis der Kirche, wiederverheiratete Geschiedene nicht zum eucharistischen Mahl zuzulassen“. Ehe – Eintreten in die Liebe Gottes. Anders praktizieren das die orthodoxen Kirchen. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist ein Abbild der mystischen Verbindung Christi mit seiner Kirche. Das Ehepaar tritt in dieses Geheimnis Gottes ein. Entsprechend hoch wird die Ehe in der Orthodoxie auch geschätzt und deren Unauflöslichkeit betont. Der Kirchenordnung entspricht es in den o ­ rthodoxen Kirchen aber, dass Geschiedene ein zweites und sogar ein drittes Mal „gekrönt“ werden können, wie die Trauung in der Orthodoxie genannt wird. Wo die Schwäche Platz hat. Der rumä­ nisch-orthodoxe Pfarrer von Linz, Sorin Bugner, erzählt, wie das praktisch vor sich geht: Ein betroffenes Paar kommt zu ihm, und er

sucht bei seinem Bischof um Erlaubnis für die Eheschließung an, wenn ein oder beide Partner geschieden sind. Der Bischof gibt die Genehmigung, weil die „Oikonomia“, die Kirchenordnung, aufgrund der Schwäche des Menschen eben weitere Möglichkeiten ­einer Eheschließung vorsieht. Man möchte die Menschen nicht ein ganzes weiteres Leben lang unversöhnt mit der Kirche leben lassen, betont Pfarrer Bugner. Dr. Sorin Bugner ist Pfarrer der rumänisch-orthodoxen Gemeinde, die in der Kirche des Priesterseminars in Linz Gottesdienst feiert. Pfarrer Bugner steht beim ProOriente-Abend (siehe Kasten rechts) für vertiefende Auskünfte zur Verfügung. fiedler

Fasten vor der Hochzeit. Zwischen erster und zweiter Krönung besteht dennoch ein sichtbarer Unterschied in der Feierform. Das Zeichen der Eheschließung, das Krönen der Partner, bleibt gleich, geschieht aber in einer weniger feierlichen Form, und der gesamte Gottesdienst ist deutlich kürzer. Auch die Gebete sind im Ton weniger überschwänglich. Sie gehen auch auf das Scheitern der ersten Ehe ein und auf die Schuld, die damit fast immer verbunden ist. Der zweiten Krönung geht in aller Regel eine 40-tägige Fastenzeit für die Ehepartner voraus. In dieser Zeit fasten sie zweimal in der Woche – mittwochs und freitags – haben an diesen Tagen keinen Geschlechtsverkehr und pflegen ein intensives Gebetsleben, erklärt Pfarrer Bugner.

Das Spendung des Sakraments der Ehe wird in der Orthodoxie „Krönung“ genannt.

kna

Ein Denkanstoß für die katholische Kirche? Die Stiftung Pro Oriente – Sektion Linz lädt zu einem Vortragsabend „Die mögliche zweite Eheschließung bei den Orthodoxen – Denkanstoß für die katholische Kirche?“. DDr. Anargyros Anapliotis, Akademischer Oberrat für Kirchenrecht in München, stellt das orthodoxe kanonische Recht vor. Dr. Sorin Bugner, Pfarrer der rumänischorthodoxen Gemeinde in Linz, spricht über die pastorale Praxis einer zweiten und auch dritten Eheschließung. n Dienstag, 2. Oktober 2012, 19 Uhr, n Priesterseminar Linz, Harrachstraße 7.

Zur Sache GeschiedenenPastoral in der katholischen Kirche In der Diözese Linz gibt es eine bewährte Praxis der Geschiedenenpastoral, betont Pfarrer Franz Harant, Ehe- und Familienseelsorger. Schwerpunkt ist dabei – ganz im Sinn des Schreibens „Familiaris Consortio“ von Johannes Paul II. – die intensive, persönliche Gesprächsbegleitung von wiederverheirateten Geschiedenen. Dabei werden die Betroffenen in ihrer Gewissensentscheidung (Forum Internum) unterstützt, damit sie selbst eine verantwortbare Entscheidung, z.B. im Hinblick auf den Kommunionempfang, treffen können. Diese Orientierung für die Seelsorge aus dem Jahr 1986, die die Situation der Einzelnen im Blick hat, wurde von Rom nie beeinsprucht. Die österreichische und die deutsche Bischofskonferenz sind aktuell im Gespräch mit Rom auch wieder einmal um eine Klärung bemüht, die über Gewissensentscheidung Einzelner hinausgeht und eine generelle Lösung bringt – wie zum Beispiel in der orthodoxen Kirche.


4 Oberösterreich Auf einen BlIck

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

„Evangelium, Quelle des Lebens“

Entwicklungspolitik gehört in die Mitte der Gesellschaft

Sonntag der Völker Dr. Ludwig Schwarz. Ebenso wie beim anschließenden Fest stehen Begegnung, kultureller und kulinarischer Austausch der Völker im Mittelpunkt.

„Eine zukunftsfähige Entwicklungspolitik hat mit dem Alltag der Menschen in Europa, in Österreich zu tun“, erklärte Landeshauptmann Josef Pühringer beim Entwicklungspolitischen Dialog des Landes Oberösterreich im übervollen Festsaal des Schlossmuseums Linz. „Entwicklungspolitik muss eine überzeugende Verbindung von Interessen und Werten sein. Das ist nicht verboten. Nur so wird Entwicklungspolitik auch Zukunftspolitik.“

Auch heuer wieder lädt die fremdsprachige Seelsorge der Diö­zese Linz gemeinsam mit der Caritas für Menschen in Not zum gemeinsamen Erleben des „Sonntags der Völker“. Auftakt ist ein vielsprachiger Gottesdienst um 10 Uhr im Mariendom mit Diözesanbischof

Beim Entwicklungspolitischen Dialog, zu dem LH Pühringer geladen hatte, referierten Dkfm. Peter Püspök von Oikokredit, Sr. Hildegard Enzenhofer aus Palästina und Mag. Hartwig Kirner von Fair Trade. Land OÖ/Kraml

Beim Sonntag der Völker ist die Vielfalt als Bereicherung spürbar und erlebbar. kiz/eg

KiZ-Leser Franz Lugmayer: „2012 ist ein Gedenkjahr“

Die „vergessenen“ Jubiläen Im heurigen Jahr 2012 sollten mehrere Jahrestage im Zusammenhang mit der Nazi-Herrschaft nicht übersehen werden, macht Konsulent Franz Lugmayer aus Steyr die KiZ aufmerksam. Der ehemalige Hauptschuldirektor von Großraming erinnert an P. Zyrill Fischer, der 1892 in Schwarzenberg am Böhmerwald vor 120 Jahren geboren wurde. Genau vor 80 Jahren veröffentlichte der Mühlviertler Franziskanerpater sein Buch „Die Hakenkreuzler“. Noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland – 1932 – hat P. Zyrill als einer der Ersten auf die Unvereinbarkeit von Christentum und Nationalsozialismus hingewiesen und sie wissenschaftlich belegt. Seine Analysen wurden nicht ausreichend beachtet, wie der Fortgang der Geschichte gezeigt hat. Im Heimathaus Schwar-

zenberg findet sich eine Dokumetation über Leben und Bedeutung von P. Cyrill. Auf ein weiteres Gedenken macht Lugmayer aufmerksam: Im Sommer 1942 – vor 70 Jahren – wurde der Pallottinerpater Franz Reinisch in Berlin hingerichtet. Der Priester aus Vorarlberg hatte den Eid auf Hitler verweigert. Seine Entscheidung war Franz Jägerstätter eine große Hilfe. Ein Seligsprechungsprozess für P. Reiniscvh ist in Gang. josef wallner

P. Zyrill Fischer OFM (1892 - 1945). archiv

XX Sonntag, 30. September, 10 Uhr, Festgottesdienst im Linzer Mariendom, anschließend am Domplatz Fest der Völker.

Zusammenarbeit ist Gebot der Zukunft Dechantenkonferenz. Die von der Diözese Linz in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen zur Gestaltung der Seelsorge unter heutigen Bedingungen zeigen Früchte. Oberösterreichs Dechanten zeichneten bei ihrer Herbstkonferenz am 12. und 13. September dieses positive Bild. „Das Miteinander ist ein Gebot der Zukunft“, betont Generaldechant Franz Wild. Mit der Einführung von Seelsorgeteams in bereits 42 Pfarren, ebenso durch die Strukturierung in Seelsorgeräume, wurde viel Positives erreicht. Grenzen zwischen Pfarren sind fließend geworden, meint Wild. Die Reformschritte sind dringend. Man hätte nicht mehr Angst, dass andere einem etwas abschauen. Besonders im Bildungsbereich, auch in der Sakra-

mentenvorbereitung oder beim Abstimmen der Gottesdienstzeiten, wird bereits viel gemeinsam geplant und durchgeführt. In den Dekanaten soll nun eine Bestandsaufnahme gemacht werden, um einen Überblick über gelungene Kooperationsprojekte zu bekommen. Bereits sechs Dekanate haben sich ­einem aufwändigen „Dekanatsprozess“ unterzogen, um sich auf die Zukunft hin neu auszurichten. In jeder fünften Pfarre ist der Priester über 70 Jahre alt. Dass man in Oberösterreich bereits frühzeitig neue Wege beschritten hat, kommt der Diözese nun zugute. Bei der Konferenz wurden P. Klaudius Wintz OSB für das Dekanat Kremsmünster und Pfarrer Manfred Wageneder für das Dekanat Freistadt als Dechanten angelobt.


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Oberösterreich 5

20. September 2012

Heinrich Himmler ist ihr Großonkel. Katrin Himmlers Buch ist (k)eine gewöhnliche Familiengeschichte

Ideologie des Dazugehörens Schützt Humanismus oder schützt Religion davor, ein grausamer Mensch zu werden? Wie konnten Menschen aus katholischer und gut situierter Familie Nazis werden, in führenden Positionen noch dazu? Wie Heinrich Himmler zum Beispiel. ernst gansinger

„Schützt Humanismus denn vor gar nichts?“ – So fragt Alfred Andersch im Buch „Der Vater eines Mörders“. Es beschreibt einen gnadenlosen, selbstgerechten und autoritären Gymnasiallehrer und -direktor, der auf seine humanistische Bildung stolz ist: Gebhard Himmler, den Vater der drei Brüder Himmler. Humanismus und Religion schützen nicht. Auf die Andersch-Frage gibt Katrin Himmlers Buch „Die Brüder Himmler“ eine Antwort: Nein, Humanismus schützt nicht. Im Gespräch mit der KirchenZeitung verstärkt sie: Humanismus und Religion machen noch keine besseren Menschen. „Erziehung ist wichtig!“ Lernt man etwas über Mitgefühl und Toleranz gegenüber anders orientierten Menschen oder nicht? „Das Elternhaus Himmler hat klar vermittelt, dass christliche Werte nur für die gelten, die man als dazugehörig betrachtete.“ Heinrich Himmler ging zudem bald auf Distanz zu Katholizismus und Kirche, seine Zweifel wurden in der Burschenschaft und im Freikorps gestärkt. 1936 ist er aus der Kirche ausgetreten. Seine Mutter aber galt als sehr fromm. Und dennoch. Auch sie war von Hitler ekstatisch berührt. Nutznießer und Unterstützer. Der Hauptverantwortliche des Völkermords an den Juden und der Vertreibungs-Politik in Osteuropa, Heinrich Himmler, ist Katrin Himmlers Großonkel, ihr Großvater Ernst war dessen Bruder. In den Familien der Nachkommen wurde über die Verbrechen des Reichsführers der SS, Gestapo-Chefs und Chefs der Polizei, Heinrich Himmler, offen gesprochen. Heinrich wurde als der missratene Sohn dargestellt, die Brüder Ernst und Gebhard hätten mit der NSIdeologie und dem Regime wenig zu tun gehabt. Katrin Himmlers Recherchen in offiziellen Akten und familiären Quellen korrigieren dieses Bild: Vater und Mutter waren stolz, als Heinrich Karriere machte. Auch sie waren mitleidlos gegen die vom System Abgewerteten. Die Brüder Ernst und Gebhard machten im NS-Staat als Bürokraten und Techniker Karriere, noch lange vor der Machtübernahme der NSDAP traten sie der Partei bei.

Katrin Himmler wird in Braunau, Ried/I. und Linz aus ihrem Buch lesen. A. Labes

Gehorsam, Pflicht, Härte. Einige Biographen, so schreibt Katrin Himmler, machen die Strenge und Pedanterie von Heinrich Himmlers Vater mit verantwortlich für die spätere grausige Laufbahn des Sohnes. Erziehungsziele in der Familie waren Fleiß, Pflichttreue, Sittenreinheit, Gehorsam, Härte und Deutschtum – und nicht das humanistische „Ideal einer fragenden, argumentierenden, zweifelnden Persönlichkeit“ (wie der deutsche Historiker Michael Wildt im Nachwort des Buches schreibt). Ein so falsch interpretierter Humanismus kann vor nichts schützen. Herzliche Einladung. In den Lesungs- und Vortrags-Veranstaltungen in Braunau, Ried/I. und Linz geht Katrin Himmler auf dieses Verstrickt-Sein ein. Die Linzer Veranstaltung ist eine Initiative der KirchenZeitung; die Pfarre Marcel Callo, das Bildungshaus Schloss Puchberg und das Netzwerk gegen Rassismus sind Mitveranstalter. In Ried/I. sind die Veranstalter M.u.T., das Bildungszentrum St. Franziskus, das Oö. Volksbildungswerk und der Treffpunkt der Frau. Die Braunauer Veranstaltung organisiert der Verein für Zeitgeschichte.

Zehn Jahre Zeitgeschichte Im Oktober 2002 starteten das Oö. Volksbildungswerk, das Bildungszentrum St. Franziskus und der Treffpunkt der Frau in Ried im Innkreis eine Zusammenarbeit für zeitgeschichtliche Veranstaltungen. Unter dem Motto „Die Vergangenheit ist nicht tot – sie ist nicht einmal vergangen“ standen seither mehr als 100-mal Zeitgeschichte und Zeitfragen auf dem Veranstaltungs-Kalender. Seit Herbst 2010 trägt die Plattform M.u.T. – Plattform für Menschlichkeit und Toleranz – die Zeitgeschichte-Initiative engagiert mit. Die Kooperation der vier Träger-Organisationen bringt schon in nächster Zukunft weitere innovative Aktionen und Veranstaltungen. So haben die Rieder die Initiative für das Engagement von Katrin Himmler ergriffen (siehe Artikel links). Mit Schüler/innen des Bundesgymnasiums Ried, die sich damit an der Aktion „Future Spirit“ beteiligen, wird die Geschichte von 71 Menschen – Migrant/innen aus allen in Ried vertretenen Ländern – erforscht und dokumentiert. Das Ergebnis wird auf Schautafeln präsentiert – im Rathaus, bei Kaufleuten und Banken. Ebenfalls vor dem Hintergrund, dass in Ried Menschen aus 71 Ländern leben, ist die Idee zur Aktion „ich lade dich ein!“ entstanden: Sie will dazu ermutigen, aufeinander zuzugehen, nach Ried zugewanderte Menschen zum gemeinsamen Essen, Trinken und Plaudern einzu­ laden.

Katrin Himmler Schützt Humanismus denn vor gar nichts? (Die Brüder Himmler) XX Mi., 3. Oktober, 19.30 Uhr, Braunau, Landesmusikschule, Theatergasse 1; XX Do., 4. Oktober, 20 Uhr, Ried/I., Sparkassen-Stadtsaal, Kirchenplatz; XX Fr., 5. Oktober, 19.30 Uhr, Linz, Pfarre Marcel Callo, Schörgenhubstraße 39. Aus Begegnung wächst Verständnis. Barbara Pichler


„Heute haben wir tolles Segelflugwetter“, begrüßt Obmann Harry Kopececk von der Union-Flugsportgruppe Linz die Gäste am Segelflugtag für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. „Der Wind kommt von Westen, der Hang steht im Osten, so haben wir auch Hangwind“, fährt er fort. – Somit kommen einige Dutzend Menschen an diesem Samstag, 15. September in den Genuss von Hangwind und der Gastfreundschaft der Segler. Ernst Gansinger

Das Segelflugzeug ist durch ein Seil mit der Winde weit vorne verbunden. Dann geht es ganz schnell. Das Seil zieht, rasant steigt das leichte Flugzeug auf, die Luft surrt. Bald ist das Flugzeug selbstständig, der Pilot klinkt das Seil aus. Dem Fluggast liegt die Donau zu Füßen.

Beflügeltes Etwa 40 Fluggäste erleben – in exklusiven Flügen (die kleinen Flugzeuge können jeweils nur einen Gast an Bord nehmen) dieses besondere Gefühl des Aufstiegs, des Gleitens, der ungewöhnlichen Perspektive, der scheinbaren Schwerelosigkeit und des sanften Landens. Zum dritten

Ein Flieger ganz anderer Art besuchte ebenfalls den Segelflugtag – ein Falke kam mit Falkner Andreas Kaltenböck – und ließ sich mit Sarah Obermayr und No Limits-Begründer Edi Scheibl fotografieren.

Mal hat heuer die Union-Flugsportgruppe Menschen mit Beeinträchtigung zum Segel-Erlebnis eingeladen und diesen wieder mit No Limits und dem Verband der Querschnittgelähmten organisiert. Die Leonessen Wels haben die Veranstaltung finanziell unterstützt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

20. September 2012

Der 25-jährige Josef Chalupar bringt an diesem Nachmittag viele Fluggäste in die Luft. Links freut sich Helmut Heissl. Das Foto rechts zeigt neben dem Piloten Isabelle Ocenasek und Obmann Harry Kopececk. Die UnionFlugsportgruppe hat den Tag mit ASVÖ und ASKÖ gestaltet, die sich den Flugplatz geschwisterlich mit der Union teilen.

Miteinander Voll getaugt. „Es hat mir voll getaugt“, schwärmt Sarah Obermayr: „Anfangs war ich nervös, aber die Freude mitz machen, war viel größer.“ Aus der Vorfreude wurde eine Erlebnisfreude und diese wird zur schönen Erinnerung. Wie für Sarah ist es auch für Isabelle Ocenasek nicht der erste Segelflug. Schon vor zwei Jahren war sie dabei. Voll Freude wartet sie, bis sie an die Reihe kommt. Und nach dem Flug strahlt sie noch mehr: „Es war soo schön. Ich habe mich frei gefühlt wie ein Vogel.“ Der Flug hätte länger dauern können. Auch Obmann Harry Kopececk strahlt an diesem Tag. Für ihn ist es ganz etwas Besonderes, in die leuchtenden Augen seiner Fluggäste zu blicken. Damit werden er und die Piloten, die an diesem Tag immer wieder zu kurzen Rundflügen starten, für ihre Gastfreundschaft beschenkt – auch von der Freude, die Christine Nösterer anzusehen ist. – Sie ist überhaupt zum ersten Mal geflogen. Ihr hat es beim Aufstieg die Ohren verschlagen. Aber nicht die Sprache, als sie wieder am Boden ist: „Der Ausblick ist ein Wahnsinn. Ich habe über ganz Linz gesehen.“ Sie „tät gerne wieder fliegen.“

Eine Idee macht Schule Den Impuls, Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung einzuladen, mit einem Segelflugzeug mitzufliegen sowie Spannendes und Unterhaltsames auf dem Flugplatz beim Donauhafen zu erleben, gaben nicht zuletzt Franzosen: Vor drei Jahren suchten die „Bürger der Lüfte“ in Österreich einen Segelflugplatz, auf dem sie, wie auf einem Dutzend weiterer europäischer Flugplätze, Station machen konnten. Konsulent Ing. Hans Wiesinger vom Verband der Querschnittgelähmten vermittelte seiner spanischen Kollegin im Europäischen Verband, die als Querschnittgelähmte selber begeisterte Segelfliegerin ist, den Linzer Flugplatz und die Union-Flugsportgruppe. Die Franzosen verbinden ihre Europatournee immer mit der Absicht, Kinder mit Beeinträchtigung einzuladen und so zu vermitteln, dass Segelfliegen auch mit Handicap möglich ist. Dann sprachen sich die Segler auch mit No Limits ab und das französische Vorbild hat in Linz Schule gemacht: No Limits in the air! – keine Grenzen in der Luft – der Titel der Veranstaltung ist Programm. Oben: Guter Wind für eine gute Sache. KIZ/EG (5) Unten, 2. Bild links: Im Landeanflug. Unten: So liegt dem Fluggast die Donau zu Füßen. Union Flugsportgruppe


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Drent und herent Moosbach. Die Bergmesse am Berimo in Moosbach (420 Meter) war weniger hoch oben wie die Feldmesse in Bertenöd in Niederbayern (486 Meter): Am 8. September sind unter dem Titel „Z'samschaun am Unteren Inn“ Gottesdienste zur Einweihung von Panoramatafeln ge-

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feiert und Höhenfeuer entzunden worden. Zwei Läufergruppen von drent und herent haben dazu um 18 Uhr am Innübergang EringFrauenstein ihre Fackeln entzunden und auf die Panoramaplätze am Berimo und in Bertenöd gebracht. Motto: Der Inn verbindet, er trennt nicht. Die beiden Panoramatafeln lenken den Blick jeweils auf die andere Seite.

Maria Trost in Rohrbach-Berg

Schönstatt-Bewegung zog 2002 in die Barbara-Kapelle am Freinberg (Linz) ein

Stift Schlägl betreut Wallfahrt seit 100 Jahren

Geistliches Zentrum mitten im Wald

Berg bei Rohrbach. Zum Patrozinium der Wallfahrtskirche Maria Trost in RohrbachBerg am 9. September 2012 feierte Abt Martin Felhofer in einem Pontifikalamt mit zahlreichen Gläubigen das Gedenken daran, dass Abt Norbert Schachinger vom Stift Schlägl im Jahre 1912 die Kirche auf dem Berg erworben hatte und dass seit dieser Zeit Prämonstratenser-Chorherren von Schlägl als Seelsorger an der Wallfahrtskirche tätig sind. Die Gründung der „Berger Kirche“ geht auf Graf Theodor von Rödern zurück. Als die plündernden schwedischen Soldaten im 17. Jahrhundert durch diese Gegend zogen und die Grafschaft Berg verschonten, ließ er zum Dank im Jahre 1655 an der Stelle der verfallenen Burg diese Wallfahrtskirche errichten. Dreimal wöchentlich wird in der Kirche Gottesdienst gefeiert, sonntags um 8.30 Uhr. Herr Stephan Weber betreut als Benefiziat die Kirche seit 2003.

Diözese Linz. Vor zehn Jahren wurde in der Barbara-Kapelle ein Schönstatt-Altar – eine getreue Nachbildung des Altars im deutschen Schönstatt – aufgestellt und geweiht. Damit hatten die Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung, einer internationalen katholischen Gemeinschaft, auch in Oberösterreich ein Zentrum. Dort ist jeden Donnerstag (18 bis 19 Uhr) Gebetsstunde mit Rosenkranz. Jeden 18. des Monats (19 Uhr) treffen sich die Mitglieder zur „Bündnisfeier“ am Gründungstag Schönstatts (18. Oktober 1914), an dem – in der Sprache der Bewegung – das Liebesbündnis mit der Muttergottes erneuert und Mitglieder ausgesendet werden. Zum Jubiläumstag der Altarweihe feierte P. Felix Strässle, geistlicher Leiter der Bewegung der Diözese Linz, mit mehr als 100 Gläubigen Gottesdienst. In den Mittelpunkt der Predigt stellte er das Weinwunder von Kana und die Aufforderung Mariens: „Was er euch sagt, das tut!“. Sie richtet sie auch heute an die

Nach Unfall Gelöbniskapelle errichtet

Die kleine Wallfahrtskirche Maria Trost am Stadtrand bei Rohrbach ist auch ein beliebtes Ziel für Spaziergänger, Pilger und Wanderer. Privat

Bad Leonfelden. Als Alexander Grasböck von der „Brandlmühle“ 2010 nach einem Autounfall schwer verletzt im Krankenhaus Budweis lag, gelobten seine Eltern den Bau einer Kapelle, wenn ihr Sohn wieder genesen sollte. Familie Grasböck errichtete nun beim Hauszugang eine Kapelle, die Stadtpfarrer P. Michael Wolfmair kürzlich segnete. Im Inneren befindet sich auch ein Bild der Hohenfurter Madonna, da sich der Unfall im Pfarrgebiet des tschechischen Hohenfurt ereignete. Lehner

Menschen. Jesus sagt: „Füllt die Krüge mit Wasser!“ – eine scheinbar sinnlose Handlung. Doch die menschliche Anstrengung und vor allem das menschliche Vertrauen ist die Voraussetzung für das Wunder, so P. Felix. Die Barbara-Kapelle am Freinberg wurde vom Oö. Atilleristen-Bund als Kriegsopferdenkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Kameraden errichtet und am 18. September 1932 geweiht. j. wallner

P. Felix Strässle bei der Barbarakapelle. privat


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

Fair-Trade-Expertin Susanne Loher darüber, wie unser Konsumverhalten die Welt verändert

„Mehr Genuss als Überfluss“ Der faire Handel ist einer der wichtigsten Ansatzpunkte, um die Armut in der Welt zu verringern. Konsument/innen muss bewusst sein, dass billige Ware in Wahrheit einen sehr hohen Preis für Produzenten und Umwelt hat, erzählt Susanne Loher von „Südwind“ im Gespräch mit der KirchenZeitung.

Leute bei uns diese Produkte leisten können?

MMag. Susanne Loher ist Bildungsreferentin bei Südwind OÖ. KIZ/PS

Interview: Paul Stütz

anderer draufzahlt und etwa hohe UmweltSusanne Loher: Das umfasst sehr vieles. Es kosten durch das Billigshirt verursacht wergeht primär um faire Preise, das heißt, dass den. die Menschen, die die Produkte erzeugen, ein menschenwürdiges Leben führen können. Bei der Fülle an Produkten ist es schwierig, sich Worum geht es beim fairen Handel grob gesagt?

Ist die verstärkte Einführung von Fair Trade in Supermärkten bereits darauf zurückzuführen, dass der Druck der Konsument/innen gestiegen ist?

Loher: Der Handel merkt, dass es eine Nachfrage gibt. Das Potenzial wird nicht bei 100 Prozent, sondern bei 30 Prozent der Konsument/innen gesehen, aber es gibt den Markt. Die Supermärkte haben das gesehen und reagiert. Ohne den Druck der Konsument/innen wäre das nicht passiert. Bei Fair Trade ist ein simples Gegenargument: „Ich bin doch nicht blöd und zahl mehr“?

Loher: Wenn wir nicht bereit sind, den ehrlichen Preis für ein Produkt zu zahlen, und glauben, dass ein 4-Euro-T-Shirt wirklich nur 4 Euro kostet mit allen Nebenkosten, läuft was schief. Uns muss bewusst sein, dass wer ­

als Konsument/in richtig zu entscheiden. Wird uns nicht zu viel an Verantwortung um­gehängt?

Loher: Mündige Bürger/innen zu sein ist eine Herausforderung. Es ist aber unsere Verantwortung, sich ständig zu informieren. Wir dürfen uns auf keinen Fall zurücklehnen und darauf warten, dass allein die Politik etwas ändert. Was sind seitens der Politik wichtige Ansatzpunkte, um den fairen Handel zu fördern?

Loher: Ich glaube, dass gesetzliche Regelungen helfen, dass es Mindeststandards gibt und diese über die ganze Lieferkette gelten. Die momentane Handelspolitik ist sehr auf Unfairness gegenüber denen angelegt, die sich nicht wehren können. Fair Trade scheint eher ein Thema der wohl­ habenden Schicht zu sein. Wie sollen sich arme

Loher: Mir ist klar, dass es bei uns immer mehr Leute gibt, die auch bei der Grundversorgung ganz massiv aufs Geld schauen müssen. Ich behaupte aber, dass es für den allergrößten Teil der Bevölkerung in Österreich durchaus möglich ist, sinnvoll einzukaufen, also auch fair und nachhaltig, wenn man nicht alles haben muss. Die nachhaltigste Form des Konsumierens ist sicher, weniger zu konsumieren. Mehr Genuss als Überfluss sozusagen. Wir kaufen viel zu viel Bekleidung ein, auch beim Essen. Und weggeschmissen wird Essen quer durch alle Bevölkerungsschichten. Ich behaupte, in den Pfarren ist das Bewusst­sein für Fair Trade höher als im Durchschnitt. Aber wenn es etwa bei Buffets darum geht, für die gute Sache Geld aufzutreiben, wird genau da oft gespart und eher Billigware genommen.

Loher: Es ist die Frage: Wem nimmt man was weg, um es anderen zukommen zu lassen? Ich glaube, der faire Handel ist ein Ansatzpunkt, die Armut zu vermindern. Wenn man da spart, um das einer anderen Initiative zugute kommen zu lassen, ist das nicht ganz durchdacht, behaupte ich. Die Pfarren und kirchlichen Einrichtungen können als Vorbild hier vorangehen und sagen: Fairer Handel ist selbstverständlich und darunter geht es nicht. Wenn man sich für Gerechtigkeit und für die Erhaltung der Schöpfung einsetzt, ist es klar, dass man sich für Mindeststandards einsetzt. XX Lesen Sie auch Seite 19!

Montagsaufbrüche in eine gerechtere Welt n Susanne Loher und Sabine Klapf von Südwind OÖ werden am 15. Oktober um 19.30 Uhr im Pfarrsaal Linz-Guter Hirte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Montagsaufbrüche in eine gerechtere Welt“ einen Vortrag halten zum Thema „Die Welt verändern mit dem EInkaufswagen? Kritischer Konsum und Politik“. Weitere Vorträge in der Reihe „Montagsaufbrüche“ sind:

Was im Einkaufswagen landet, entscheidet mit über das Schicksal der Armen. fotolia/Eisenhans

n 1. Oktober: „Solidarisches Handeln – Mehrwert für alle“ von Anna Wall-Strasser, Betriebsseelsorge OÖ, 19.30 Uhr, Pfarrsaal Guter Hirte, Am Steinbühel 31, 4030 Linz.

n 29. Oktober: „Gute Arbeit. Arbeitsmarkt und soziale Unternehmen“ von Helmut Bayer, B7 Arbeit und Leben, Linz, 19.30 Uhr, Pfarrsaal Guter Hirte. n 12. November: „Wirtschaften für ein gutes Leben. Gemeinwohl-Ökonomie“ von Christian Felber, Wien, 19.30 Uhr, Pfarrsaal St. Franziskus, Neubauzeile 68, 4030 Linz. Die Veranstaltungsreihe organisiert der Gesellschaftspolitische Arbeitskreis der Pfarre Guter Hirte, Linz-Neue Heimat. Detailinfos: http://montagsaufbrueche.at/


10 Thema

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Zur Sache

Der Papst im Libanon

Prophet und Realist

Apostel des Friedens

Libanesische Zeitungen haben den Papstbesuch als „Tage der erneuerten Hoffnung“ bezeichnet, aber auch kritisch vermerkt, dass bereits am Tag nach dem

P. Federico Lombardi SJ, die „Stimme des Vatikan“. Reuters

Papstbesuch die Hisbollah zu landesweiten Protesten gegen den antiislamischen Film eines dubiosen US-Amerikaners aufgerufen habe. Vatikansprecher P. Federico Lombardi sprach von einer „historischen Reise“ und betonte, dass sie trotz der angespannten Sicherheitslage wichtig und richtig war. Zu der Würdigung des „Arabischen Frühlings“ durch den Papst, den viele Kirchenführer des Nahen Ostens deutlich kritischer sehen, meinte Lombardi: „Nun, der Papst ist ein Prophet, er muss weiter sehen, und er muss hoffen. In diesem Sinne halte ich es für sehr positiv, zunächst einmal Hoffnung zu haben, um zum Positiven beizutragen. Denn wenn man nur das Negative sieht, dann hilft man den Menschen nicht. Ich glaube, der Papst hat gut verstanden, welche positiven Erwartungen es im Zusammenhang mit diesem Arabischen Frühling gibt. Aber der Papst ist auch Realist. Er hat gesagt: Wie bei allen Revolutionen sucht man zunächst nach Freiheit, doch dann wird nicht unbedingt die Freiheit realisiert, sondern es kommt zu Gewalt und schlechten Lösungen. Dazu kommt die Verantwortung, die gewonnene Freiheit gut zu nutzen. Das ist auch das Problem: Der Arabische Frühling hat eine Hoffnung gebracht, aber sie ist noch nicht eingelöst. Es bestehen noch viele Risiken.“

Drei Tage, vom 14. bis 16. September, war Papst Benedikt im Libanon. Und immer wieder stand ein Thema im Mittelpunkt: der Friede. In eindringlichen Worten warb der Papst für „einen neuen Typus der Brüderlichkeit“ zwischen den Religionen und gesellschaftlichen Gruppen. Bereits bei der ersten Station seiner Reise, bei der Unterzeichnung des Schlussdokumentes der Nahostsynode in der Wallfahrtskirche von Harissa, rief der Papst zur Zusammenarbeit der Christen und Religionsgemeinschaften zum Aufbau einer demokratischen, gerechten und friedlichen Gesellschaft auf. Bei der Begegnung mit Politikern, Religionsführern und Intellektuellen im Präsidentenpalast hat Benedikt ausführlich über die Grundlagen des Friedens gesprochen und zu einem „neuen Modell der Brüderlichkeit“ im Libanon und im ganzen Nahen Osten eingeladen. Die bedingungslose Anerkennung der Würde des Menschen, seines Lebens und seiner Freiheitsrechte seien die Voraussetzung für jeden Frieden. Gerade in diesem Punkt müssten doch die Religionsgemeinschaften an einem Strang ziehen – und damit eine Atmosphäre schaffen, in der „Fehltritte“ zugegeben und eine wirkliche Versöhnung geschaffen werden kann, drängte der Papst. Jugend als Friedensstifter. Eindringlich appellierte Benedikt an die arabische Welt und die internationale Gemeinschaft, ihre Anstrengungen für einen Frieden in Syrien zu verstärken und er rief dazu auf, die Waffenlieferungen nach Syrien zu stoppen. Beim Jugendtreffen in Bekerké nahe Beirut wandte sich der Papst ausdrücklich an die syrischen Jugendlichen, die zur Feier gekommen wa-

ren. „Ich bewundere euren Mut, in dieser Situation auszuharren. Und sagt es bei euch, in euren Familien, bei euren Freunden, in eurer Umgebung weiter, dass der Papst euch nicht vergisst und dass er an euren Leiden und eurer Trauer teilnimmt. Es ist Zeit, dass Christen und Muslime sich vereinigen, um der Gewalt und den Kriegen in der Region ein Ende zu setzen.“ Die rund 16.000 libanesischen Jugendlichen rief der Papst auf, das Land nicht zu verlassen – trotz der fehlenden Sicherheit, der Ausgrenzung, der Arbeitslosigkeit und weiterer Frustrationen. Die Jugendlichen sollten zu Friedensstiftern werden, die zeigen, „dass Muslime und Christen ohne Hass und in Achtung des je anderen Glaubens zusammenleben können, um gemeinsam eine freie und menschliche Gesellschaft aufzubauen.“ Libanon – ein Modell. Zum Höhepunkt der Papstreise wurde der Schlussgottesdienst am Sonntag auf dem ehemaligen Hafengelände, das auf den Trümmern des Bürgerkrieges errichtet worden war. Rund 300.000 Menschen waren gekommen. Unter die Christen der verschiedenen Kirchengemeinschaften hatten sich auch viele Muslime gemischt. Noch einmal rief der Papst eindringlich zu Friede und Versöhnung auf und meinte: „Die ganze arabische Welt und die ganze Menschheit hätten in den vergangenen Tagen im Libanon sehen können, wie sich Christen und Muslime vereinen, um den Frieden zu feiern.“ Der Libanon habe aus seiner Tradition der religiösen Vielfalt eine besondere Rolle. Deshalb sei es gerade für die im Umbruch befindlichen arabischen Staaten so wichtig, dass der Libanon der Welt ein Zeugnis gebe, „wo Frauen und Männer in Eintracht und Frieden miteinander zu leben vermögen.“

Papst im Libanon. Am ersten Tag seines Besuches unterzeichnete der Papst das nachsynodale Schreiben „Christen im Nahen Osten“. Bei der Begegnung mit Vertretern der Muslime lud er zum gemeinsamen Friedenseinsatz ein KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

20. September 2012

Papst Benedikt – seine Reise in den Libanon fiel in stürmische Zeiten. Doch der raue Windstoß zu Beginn verwandelte sich in einen „stürmischen“ Empfang zum Schlussgottesdienst in Beirut. Mit seiner Friedensbotschaft hat der Papst vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Reuters

„Christen im Nahen Osten“ – Das Schlussdokument der Nahostsynode

Christen – keine Bürger zweiter Klasse Am ersten Tag seines Libanon-Besuches unterzeichnete Papst Benedikt das Schlussdokument der Nahostsynode (2010) mit dem Titel „Kirche im Nahen Osten“. Zentrale Punkte sind Friede, Ökumene, Zusammenarbeit der Religionen und das Recht auf echte Religionsfreiheit. „Christen dürfen nicht Bürger zweiter Klasse sein“, heißt es darin. Daraus einige zentrale Zitate. Der Christ weiß, dass die irdische Friedenspolitik nur wirksam sein wird, wenn die Gerechtigkeit in Gott und unter den Menschen ihre authentische Grundlage bildet und wenn ebendiese Gerechtigkeit die Sünde bekämpft, welche die Ursache der Uneinigkeit ist. Darum möchte die Kirche alle Klassifizierung nach Rasse, Geschlecht und gesellschaftlichem Stand überwinden (vgl. Gal 3,28; Kol 3,11), denn sie weiß, dass alle nur „einer“ sind in Christus, der alles in allen ist. (...) Ökumene. Ich ermutige die Arbeit der Theologen, die unermüdlich für die Einheit tätig sind; ebenso begrüße ich die Aktivitäten der örtlichen ökumenischen Kommissionen, sowie das Wirken der verschiedenen Gemeinschaften, die für die so ersehnte Einheit beten und handeln, indem sie Freundschaft und Brüderlichkeit fördern. In der Treue zu den Ursprüngen der Kirche ist es auch wichtig, sich mit einer Stimme zu den großen moralischen Fragen in Bezug auf die Wahrheit über den Menschen, die Familie, die Sexualität, die Bioethik, die Freiheit, die Gerechtigkeit und den Frieden zu äußern. (...) Ich lade die Katholiken des Nahen Ostens ein, die Beziehungen zu den Gläubigen der

verschiedenen kirchlichen Gemeinschaften in der Region zu pflegen. Verschiedene gemeinsame Initiativen sind möglich. Ein gemeinsames Lesen der Bibel sowie ihre Verbreitung könnten zum Beispiel diesen Weg eröffnen. Besonders fruchtbare Formen der Zusammenarbeit könnten sich außerdem auf dem Gebiet der karitativen Aktivitäten sowie der Unterstützung der Gerechtigkeit und des Friedens entwickeln bzw. vertiefen. (...) Dialog der Religionen. Das Wesen und die universale Berufung der Kirche erfordern, dass sie im Dialog mit den Anhängern der anderen Religionen steht. Dieser Dialog basiert im Nahen Osten auf den geistlichen und historischen Beziehungen, welche die Christen mit den Juden und mit den Muslimen verbinden. Dieser Dialog, der in erster Linie nicht von pragmatischen Erwägungen politischer oder gesellschaftlicher Art bestimmt ist, beruht vor allem auf theologischen Fundamenten, die den Glauben anfragen. (...) Könnten doch die Juden, die Christen und die Muslime einen der göttlichen Wünsche, den der Einheit und der Harmonie der Menschheitsfamilie, wiederentdecken! Könnten doch die Juden, die Christen und die Muslime im Andersgläubigen einen Bruder entdecken, der zu achten und zu lieben ist, um in erster Linie in ihren Ländern das schöne Zeugnis der Gelassenheit und des freundschaftlichen Umgangs unter den Söhnen Abrahams zu geben! Anstatt sich in den wiederholten und für einen wirklich Glaubenden nicht zu rechtfertigenden Konflikten instrumentalisieren zu lassen, kann die Erkenntnis eines alleinigen Gottes wirksam zum Frieden der

Region und zum respektvollen Zusammenleben ihrer Bewohner beitragen. (...) Religionsfreiheit. Die Katholiken des Nahen Ostens, deren Mehrheit einheimische Bürger ihres Landes sind, haben die Pflicht und das Recht, am nationalen Leben voll teilzunehmen, indem sie für den Aufbau ihrer Heimat arbeiten. Sie müssen eine volle Staatsbürgerschaft besitzen und dürfen nicht als Bürger oder Gläubige zweiter Klasse behandelt werden. (...) Die Religionsfreiheit ist der Gipfel aller Freiheiten. Sie ist ein heiliges und unveräußerliches Recht. Sie umfasst auf persönlicher wie auf gemeinschaftlicher Ebene sowohl die Freiheit, in religiösen Dingen dem eigenen Gewissen zu folgen, als auch die Freiheit der Religionsausübung. Sie schließt die Freiheit ein, die Religion zu wählen und den eigenen Glauben öffentlich zu bekunden. (...) Die religiöse Toleranz existiert in vielen Ländern, doch sie ist wenig verpflichtend. Es ist notwendig, von der religiösen Toleranz zur Religionsfreiheit zu gelangen. (...) Frauen. Ich möchte allen Frauen versichern, dass die katholische Kirche in Treue zum göttlichen Plan die persönliche Würde der Frau und ihre Gleichheit mit dem Mann fördert angesichts der verschiedensten Formen von Diskriminierung, denen sie aufgrund der Tatsache ihres Frauseins unterworfen sind. (...) Hl. Stätten. Ich hoffe, dass die Gläubigen des Nahen Ostens zu den durch den Herrn selbst geheiligten Orten pilgern können und uneingeschränkt freien Zugang zu den heiligen Stätten haben.


12 Panorama stenogramm n Platter-Modell. Die Präsidentin der Katholischen Aktion, Luitgard Derschmidt, unterstützt den Vorschlag des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter, eine Modellregion für eine gemeinsame Schule aller 10- bis

Dr. Luitgard Derschmidt: KA unterstützt Schul-Modellregion. KIZ.

14-Jährigen einzuführen. Platter will damit einen Beitrag leisten, um aus der festgefahrenen Bildungspolitik herauszukommen. Die KA unterstützt aus Gründen der Bildungsgerechtigkeit seit längerem die gemeinsame Mittelstufe. Derzeit laufen die Gymnasial-Unterstufe und die Hauptschule bzw. Neue Mittelschule parallel, was vor allem im städtischen Raum zu einem großen Niveaugefälle führt. Schwanger – und? Auf die Beratungsmöglichkeiten für Schwangere aufmerksam machen, aber auch zu Spenden anregen – das will die Aktion Leben mit ihrem neuen Radiospot auf Ö3. „In unseren Beratungsstellen erfahren wir immer wieder, dass Frauen eher zufällig von unserem Hilfs- und Beratungsangebot erfahren haben. Deshalb ist eine breitere Werbung wichtig, für die Frauen in Konfliktsituationen und für ihre Kinder“, sagt Martina Kronthaler von Aktion Leben. Gleichzeitig fordert sie erneut einen staatlichen Hilfsfonds für Schwangere in Not, da die Zahl der finanziellen Notfälle allein im vergangenen Halbjahr um 40 Prozent zugenommen hat. Lob für Ordensspitäler. Gesundheitsminister Alois Stöger hat die österreichischen Ordenskrankenhäuser als „zentralen Teil“ der Gesundheitsversorgung mit einem qualitativ hochstehenden Angebot bezeichnet.

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Starke Ansage der Hilfs- und Entwicklungsorganisationen

„Mir wurscht, dass 5000 Frauen … sterben“ Mit einer Kundgebung vor dem Parlament und einer Vorsprache bei Bundespräsident Heinz Fischer haben 46 Hilfs- und Entwicklungsorganisationen die Kampagne „mirwurscht“ gestartet.

Küberl eine „Schubumkehr“ in der staatlichen Entwicklungspolitik. „Wir brauchen einen nationalen Schulterschluss, damit Österreich endlich seiner Verpflichtung gegenüber den Menschen armer Länder gerecht wird.“

Gemeinsam standen sie am Freitag vergangener Woche vor dem Parlament, Vertreter/ -innen der Caritas, des Roten Kreuzes, der Diakonie oder der Ärzte ohne Grenzen. Insgesamt 46 Hilfs- und Entwicklungsorganisationen des Dachverbandes „Globale Verantwortung“ ist es „nicht wurscht“, dass Österreich seit dem vergangenen Jahr seine direkte Entwicklungshilfe von mageren 90 auf 60 Millionen Euro (bis 2014) zurückfahren will. Bei der Übergabe von 183 Briefen (für jede/n Abgeordnete/n) an Nationalratspräsidentin Barbara Prammer forderte Caritaspräsident Franz

Ein Aufschrei. Mit drastischen Botschaften wie „Mir wurscht, wenn 5000 Frauen bei der Geburt sterben.“, „Mir wurscht, wenn Menschen um Wasser betteln müssen“ oder „Mir wurscht, wenn 3000 Kinder sterben“ weisen die Entwicklungsorganisationen auf die Folgen der geplanten Kürzungen hin. Sie fordern einen Stopp der Kürzungen, einen klaren Plan zur Aufstockung der direkten Entwicklungshilfe auf 200 Millionen Euro sowie der Katastrophenhilfe von 5 auf 20 Millionen Euro. Bundespräsident Heinz Fischer will die Anliegen unterstützen.

Kampagne „mirwurscht“ wurde von 46 Hilfs- und Entwicklungsorganisationen gestartet.

Schickhofer/GV

„Rosenkriege“ auf dem Agrosprit: Starttermin Rücken der Kinder in Österreich geplatzt

Kardinal Schönborn appelliert an die Eltern, die Kinder nicht zu Geiseln in ihren „Rosenkriegen“ zu machen. Schönborn hat selbst die Trennung seiner Eltern erlebt. FJR/A

Anlässlich des Sorgerechtsfalls „Oliver“ – um den Fünfjährigen streiten sein dänischer Vater und seine österreichische Mutter – appellierte Kardinal Christoph Schönborn eindringlich an die Eltern, ihren „Rosenkrieg“ bei Beziehungskonflikten und Scheidungen nicht auf dem Rücken der Kinder auszutragen. „Wenn es euch schon nicht mehr möglich ist, gemeinsam Eltern zu sein, so lasst doch wenigstens euren Kindern die Möglichkeit, Vater und Mutter gern zu haben.“ In Österreich sind jährlich etwa 15.000 Kinder von Trennungen und Scheidungen betroffen. Das sei für die Kinder ohnedies oft belastend genug, meint Schönborn.

Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, die zahlreiche Entwicklungsprojekte in sensiblen Regionen (z. B. Amazonas) unterstützt, begrüßt die Absicht der EU-Kommission, die Beimengung von Agrotreibstoffen von ursprünglich zehn auf fünf Prozent (bis 2020) zurückzufahren. Ebenfalls gestoppt werden soll die Subventionierung von Agrosprit. Was zunächst als probates Mittel gegen die zunehmende Klimabelastung durch den Verkehr galt, sei immer stärker in die Kritik geraten. Die ursprünglich für 1. Oktober geplante Einführung des umstrittenen Biotreibstoffs E10 in Österreich wurde am Montag kurzfristig abgesagt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

20. September 2012

Sarajevo-Friedenstreffen: Trotz einiger Misstöne gab es am Schluss einen gemeinsamen Appell der Weltreligionen (links) und Kirchen.

KNA

Zusammenleben ist die Zukunft Während am Vormittag des 11. September Vertreter der serbisch-orthodoxen Kirche und der bosnischen Muslime noch heftig aneinandergerieten, fand der Abend des internationalen Friedenstreffens in Sarajevo einen versöhnlichen Ausklang. Nach dem Gebet um Frieden, das an verschiedenen Orten stattfand, gingen die Vertreter der Religionen und Kirchen gemeinsam in einer Prozession zum Dom-Armeije-Platz, wo in einer berührenden Zeremonie der Appell der Religionen zum Frieden vorgetragen wurde.

Noch am Vormittag musste der Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, persönlich vermitteln, nachdem zwischen Spitzenvertretern der serbisch-orthodoxen Kirche und der bosnischen Muslime eine ernste Kontroverse aufgebrochen war. Es ging um die Vorwürfe, dass in Sarajevo Christ/innen „keine Zukunft“ hätten und dass in Bosnien ein islamischer Musterstaat aufgebaut werde. Beides wurde von Großmufti Mustafa Ceric entschieden zurückgewiesen, der mit der Forderung konterte,

dass sich die serbische Seite zu den Kriegsverbrechen bekennen müsse. Im Friedensappell heißt es: „Hass, Gewalt, Trennung, Blutbäder und Völkermorde kommen nicht von Gott. Die Religionen haben die große Aufgabe, jedem Menschen und allen Völkern die Kunst des Zusammenlebens durch den Dialog, die gegenseitige Wertschätzung und die Achtung vor der Freiheit und den Unterschieden zu lehren. Man muss mit aller Kraft verhindern, in die Spirale von Hass und Gewalt abzugleiten.“

Indien: Proteste gegen Kernenergie

Reformdialog geht weiter

Weltkirche

Der Nationale Kirchenrat Indiens und die katholischen Bischöfe des Bundesstaates Tamil Nadu haben den Schusswaffeneinsatz der Polizei gegen Kernkraftgegner scharf verurteilt. In Koodankulam demonstrierten über Tage hinweg Tausende Menschen gegen die Beschickung des neuen Kernkraftwerkes mit Brennstäben. Der Atommeiler liegt direkt an der Küste einer stark Tsunamigefährdeten Region. Erst vor kurzem warf die Regierung der Provinz der katholischen Kirche vor, sie unterstütze die Kernkraftgegner mit Spendengeldern. In Indien befinden sich derzeit 37 Kernkraftwerke im Bau bzw. in Planung. Der Widerstand wächst.

Nach dem Auftakt des Dialogprozesses der Deutschen Kirche in Mannheim vor einem Jahr fand am vergangenen Wochenende die zweite „große Dialogrunde“ in Hannover statt. 300 Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien berieten als Schwerpunkt die sozial-caritative Rolle der Kirche in der Gesellschaft. Aber auch die in Mannheim aufgeworfenen „heißen Eisen“ (Wiederverheiratete, Priestermangel, Frauen) wurden weiter behandelt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, wies die innerkatholische Kritik am Dialogprozess, in der mehr Spiritualität gefordert wird, zurück. Notwendig seien beide: Gebet und Diskussion.

Verurteilt. Der Vatikan hat den von einem US-amerikanischen Immobilienhändler privat produzierten Amateurfilm, in dem Mohammed als Frauenheld und Kinderschänder dargestellt wird, scharf verurteilt. Gleichzeitig betonte der Vatikan, dass dieses Machwerk nicht die Ermordung des US-Botschafters in Libyen und die Gewaltausbrüche in Ägypten und anderen Ländern rechtfertige. Ökumene. Der römische „Ökumene-Minister“, Kardinal Kurt Koch, hat den „Ökumene jetzt“-Aufruf als zu verkürzt und zu vereinfachend bezeichnet. Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, forderte die Kirche auf, sich offensiver dem Wandel zu stellen. Ihm komme die Kirchenleitung oft vor wie der Bauernverband. Dieser habe nach hinhaltendem Widerstand oft „ehrenvoll“ kapitulieren müssen. KIZ


14 Oberösterreich

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

TERMINE Klostermarkt im Schlossmuseum Linz Nicht nur Fr. Elija Oberndorfer ist mit seinen Produkten beim Klostermarkt auf der Terrasse des Schlossmuseums vertreten. Von Kräutern aus dem Klostergarten über selbst gemachte Marmeladen und Kekse sowie Handarbeiten bis hin zum Bier aus der Klosterbrauerei reicht das Sortiment an Produkten, die zum Erntedankfest angeboten werden. Der Klostermarkt findet im Rahmen der Ausstellung „Treffpunkt Kloster-Leben“ im Schlossmuseum statt. Stifte, Klöster und Orden in Österreich stellen sich mit je einem Objekt aus der Kunstsammlung oder dem klösterlichen Leben vor.  Klostermarkt: Samstag, 29. September, 10 bis 17 Uhr. 10 Uhr: „Schmunzeln mit Don Bosco“, Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB liest heitere Geschichten aus dem Ordensleben.  „Treffpunkt Kloster-Leben“, Ausstellung bis 25. November.

Klösterlicher Kulturführer

Fr. Elija Oberndorfer knüpft Rosenkränze, um einem Freund das Theologiestudium in Rom zu finanzieren.

Junger Benediktiner aus dem Stift Lambach unterstützt orthodoxen Studienkollegen

Helfen kennt keine Konfession

Als Fr. Elija von der Geldnot seines Studienkollegen erfuhr, brauchte er gar nicht erst zu überlegen: „Ich habe einfach gesagt: ‚Ich zahl’ das!‘, obwohl ich damals noch keine Ahnung hatte, wie ich das anstellen werde“, erzählt der junge Benediktiner, der 2008 in das Stift Lambach eintrat. Seit zwei Jahren studiert er Theologie an der Ordenshochschule Sant’ Anselmo in Rom, wo er Kontakte zur orthodoxen Gemeinschaft knüpfte und dadurch viele orthodoxe Studenten in seinem Alter kennenlernte. Der 27-Jährige wurde auf die finanzielle Notsituation vieler in Rom studierender orthodoxer Priesteramtskandidaten aufmerksam, die von der orthodoxen Kirche nicht genügend Geld bekommen und deshalb alleine irgendwie zurechtkommen müssen. Für die meisten gestaltet sich das jedoch sehr schwierig, da sie als Nicht-EU-Bürger keine Arbeitserlaubnis in Italien haben und sich nur mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten können.

treiben, ließ sich Fr. Elija einiges einfallen: Bei der Feier seiner ewigen Profess, die er im August ablegte, bat er die Gäste, statt Geschenken Geld zu geben. Den Sommer über bastelte er Rosenkränze, machte italienischen Zitronenlikör und fertigte sogar Stickarbeiten. Zusätzlich wird er von „einem Kreis frommer Damen“ unterstützt, die für ihn zum Beispiel Kuchen backen. Gegen eine freiwillige Spende bot der Benediktiner dann seine Produkte auf Pfarrcafés in der Umgebung an. Dort reagierten die Menschen durchwegs positiv auf sein Engagement. „Ich hatte wunderschöne Erlebnisse und die Menschen zeigten immer ein großes Herz“, freut sich Fr. Elija. Mittlerweile hat er schon einen großen Teil des benötigten Geldes gesammelt. Was noch fehlt, will er am 29. September 2012 auf dem Klostermarkt im Schlossmuseum Linz erwirtschaften. Und schließlich ist im Dezember gemeinsam mit einem Benediktiner-Studienkollegen aus Maria Laach noch ein geistlicher Abend geplant, von dem der Erlös ebenfalls dem weißrussischen Priesteramtskandidaten zugute kommen soll. Wenn Fr. Elija im Oktober wieder nach Rom fährt, will er weiterhin versuchen, seinen Freunden aus Osteuropa unter die Arme zu greifen. In dem Ausmaß wie jetzt kann er natürlich nicht jedes Jahr jemanden unterstützen, aber bereits Kleinigkeiten – wie zum Beispiel ein neuer Talar – helfen.

Mit eigener Hände Arbeit. Um die dringend benötigten finanziellen Mittel für seinen weißrussischen Studienkollegen aufzu-

 Fr. Elija Oberndorfer freut sich über Unterstützung und bittet um Kontaktaufnahme: elija_oberndorfer@yahoo.de

Weil einem Priesteramtskandidaten aus Weißrussland die finanzielle Unterstützung gestrichen wurde, beschloss Fr. Elija Oberndorfer OSB kurzerhand, die Kosten für das letzte Studienjahr seines Freundes selbst zu übernehmen. Seither setzt er alle Hebel in Bewegung, um genügend Geld zu sammeln. DAGMAR GIGLLEITNER

Begleitend zur Ausstellung „Treffpunkt Kloster-Leben“ hat Kurator Hannes Etzlstorfer den optisch sehr ansprechenden Kulturführer „Klosterrouten“ zusammengestellt. Er vereint die Vielfalt der geistlichen Gemeinschaften in übersichtlichen Kapiteln und bietet damit einen umfangreichen und trotzdem handlichen Reiseführer von Altenhof am Hausruck bis Wolfern. Zudem erläutert ein Kapitel die Grundzüge des klösterlichen Lebens. C. GRÜLL Klosterrouten Oberösterreichs, Hannes Etzlstorfer, Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2012, 354 S.

PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

20. September 2012

Rainer Maria Rilke: Mit dem Buch „Weiter als die letzte Ferne“ macht Otto Betz Lust auf das Lesen von Gedichten

Ein Dichter als Meister der Meditation liert seine Kritik nicht aus einer kühlen Distanz. So beklagt er in einem Brief: „Wer soll uns denn beistehen, wenn die religiösen Hilfen versagen? Hier sind wir die unbeschreiblich Verlassenen und Verratenen: daher unser Verhängnis. Indem die Religionen, an den Oberflächen verlöschend und immer mehr erloschene Oberfläche ansetzend, zu Moralitäten abstarben …“ Rebellisch wird Rilkes Kritik in Bezug auf die kirchliche Verkündigung, Gläubige inmitten ihrer oft dramatisch schlechten Lebensverhältnisse auf das Jenseits zu vertrösten: „Welcher Wahnsinn, uns nach einem Jenseits abzulenken, wo wir hier von Aufgaben und Erwartungen und Zukünften umstellt sind?“ Immer wieder wird deutlich, wie sehr Rilke aus der christlich-jüdischen Tradition lebt. Wenn er schreibt, die Wüste und die Bibel hätten ihm das Herz ausgebildet. Und er sie so oft liest, dass er Klage führt, die Lektüre der Bibel halte ihn von der Arbeit des Dichtens ab. Wenn er Gott gegenüber Leichtigkeit empfindet, ihn Heilige – Franz von Assisi, Teresa von Ávila … – und das Heilige zutiefst berühren.

„Gott lieben heißt eintreten, gehen, stehen, ausruhen und überall in der Liebe Gottes sein.“ Wer das sagt, ist kein von der Kirche Heiliggesprochener. Wohl aber einer, der ein Leben lang um das Ganzwerden gerungen hat: Rainer Maria Rilke. Im Buch „Weiter als die letzte Ferne“ erschließt ihn der Religionspädagoge Otto Betz auch für solche, die bisher wenig mit ihm anzufangen wussten. Gilbert Rosenkranz

Rilke ist ein Star unter den Dichtern. Sein Gedicht „Ich wachse in kreisenden Ringen“ ist zu einem Schlager geworden. Es ziert Postkarten, Einladungen für Geburtstagsfeiern … Die Fähigkeit, was ihn bewegt so auszudrücken, dass es auch für andere zur Botschaft werden kann, hat Rilke schon zu Lebzeiten zu einem gefragten „Seelsorger“ gemacht – im besten Sinn des Wortes. Denn Rilke verstand das Briefschreiben als Auftrag, Zeitgenossen teilhaben zu lassen an dem, was er für sein Leben als wertvoll und sinnstiftend erfahren hatte. Poesie war ihm nicht Selbstzweck, sondern Auftrag, Gabe für andere – auch Last. Auszüge aus den vielen erhaltenen Briefen und Gedichten komponiert Otto Betz zu Grundthemen Rilkes: „Die Freude als Grundkraft der Schöpfung“, „Vom Geheimnis des Namens“, „Rilkes Ringen mit Gott“ oder „Rilke und die Engel“… Themen, die Betz zurückhaltend zu einem faszinierenden Charakterbild verknotet. Meister der Meditation. Was sich bei feinfühligem Lesen der Texte zeigt: Rilke ist ein Meister der Meditation. Aufgespürt hat Betz diese selten ausgesprochene Seite des Dichters schon in jungen Jahren. Über die Jahrzehnte seines Lebens ist sie ihm zu einer immer tieferen Gewissheit geworden. Vielleicht ist diese Art von persönlichem Angerührtsein Voraussetzung, dass über die Zeilen eines Buches hinaus ein Funke überspringen kann. Denn Betz gelingt es fabelhaft, die große Welt des sprachmächtigen Dichters so zu öffnen, dass man als Neueinsteiger mitkann und mitkommt. Er erschließt die reiche Symbolsprache ebenso wie er etwa Hintergründe dafür darlegt, warum Rilke Engeln eine so große Bedeutung beimisst. „Durch

Rainer Maria Rilke, 1875–1926

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sein Herz geht riesig aufgerichtet das ewig Kommende, das kreist“, schreibt Rilke über die Himmelsboten und spricht in diesen Zeilen an, worum es ihm ein Leben lang ging: um das Heilwerden, das Ganzwerden. Engel als Mächte, die dabei helfen konnten, weil sie weder ganz von dieser noch ganz von jener Welt sind. Und so wie Engel immer wieder in Rilkes Gedichten auftauchen, so tun es auch Maria, Christophorus … Gemeinsam ist ihnen der hinweisende Charakter auf das göttliche Geheimnis. Rilke ein Christ? Betz hütet sich, Rilke als Christen zu vereinnahmen. Er tut es, weil Rilke vor allem eines scheut: Eindeutigkeiten und Zuordnungen. Denn vor jeder Zuordnung wollte er zuerst Suchender sein. Und genau das vermisste er, kritisierte er an den Kirchen. Sie geben sich so, als würden sie Gott besitzen. Und ob dieser Sicherheit würden sie an der Oberfläche „verlöschen“. Rilke formu-

Reichtümer wachrufen. Wie tief Rilke in seiner Spiritualität gereift ist, zeigt sich in einem Brief: „Wenn Ihr Alltag arm scheint, klagen Sie ihn nicht an; klagen Sie sich an, dass Sie nicht Dichter genug sind, seine Reichtümer zu rufen.“ Rilke zu lesen kann helfen, die Reichtümer des je eigenen Lebens zu entdecken. Weil sich seine Gedichte aber nicht immer leicht wie Pulverschnee anfühlen, braucht es Bücher wie jenes von Otto Betz. Er baut Brücken tieferen Verstehens und Hineinhörens.

Otto Betz, Weiter als die letzte Ferne. Mit Rainer Maria Rilke die Welt meditieren. Patmos-Verlag, 208 Seiten, 18,40 Euro.


Sonntag

25. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 22. September 2012

Du, in der Mitte meines Lebens Um ihnen etwas wichtiges zu sagen, geht Jesus eigens mit seinen Jüngern weg. Die aber verstehen ihn nicht, haben aber auch nicht den Mut, Fragen zu stellen. Als Jesus sie etwas später fragt, worüber sie denn jetzt unterwegs gesprochen hätten, bricht beredtes Schweigen aus ... wer von ihnen der Größte sein ... und Jesus stellt ein Kind in ihre Mitte.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Markus 9, 30–37

Weisheit 2, 1a. 12. 17–20

Jakobus 3, 16 – 4, 3

Sie gingen von dort weg und zogen durch Galiläa. Er wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er wollte seine Jünger über etwas belehren. Er sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert, und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen. [. . .] Sie kamen nach Kafarnaum. Als er dann im Haus war, fragte er sie: Worüber habt ihr unterwegs gesprochen? Sie schwiegen, denn sie hatten unterwegs miteinander darüber gesprochen, wer (von ihnen) der Größte sei. Da setzte er sich, rief die Zwölf und sagte zu ihnen: Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein. Und er stellte ein Kind in ihre Mitte, nahm es in seine Arme und sagte zu ihnen: Wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.

Sie (die Frevler) tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: [...] Lasst uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung. [...] Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht. Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner. Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennenzulernen, seine Geduld zu erproben. Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.

Wo Eifersucht und Ehrgeiz herrschen, da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art. Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht. Wo Frieden herrscht, wird (von Gott) für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut. Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern. Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden.


Wort zum Sonntag

Er stellte ein Kind in ihre Mitte und umarmte es ... Wer ist der Größte? Wer ist die Wichtigste? Wer ist der Beste oder die Beste? Das sind zentrale Fragen unserer Leistungsgesellschaft. Dahinter steht womöglich die Angst um den Arbeitsplatz, die Frage: Genüge ich? Bin ich gut genug? Immer besser, immer schneller, immer weiter ... ist nicht nur im wirtschaftlichen Umfeld die Devise – dieses Märchen vom ewigen Wachstum zieht sich in alle Lebens- und Altersbereiche. Die Alten dürfen nicht mehr alt aussehen, die Volksschulkinder haben einen so dichten Terminkalender wie Berufstätige. Wenn Jesus ein Kind in die Mitte stellt, heißt das: Du darfst hier Mensch sein ohne zu leisten. Du darfst hier einfach sein. Du bist angenommen, so wie du bist. Die Worte, die Gott zu Jesus bei seiner Taufe im Jordan spricht, sagt er auch zu uns: Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich Gefallen gefunden. Du bist geborgen an der Mutterbrust Gottes.

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Wenn DU, göttliche Beschützerin ... ... mich aus dem Gefängnis befreist, in das ich mich selbst eingesperrt habe, eingeschlossen in Ansprüche und Versagensängste, dann werde ich alle Fesseln abwerfen und als freie Frau hinausgehen. Aufatmen kann ich endlich und lachen, die Farben deiner wunderbaren Welt wahrnehmen, das Glitzern auf den Wassern, den Duft von Wiesen und Wind.

Im Wissen um die Liebe Gottes, um das tiefe Angenommen-Sein können wir uns neu ausrichten und in der Geste Jesu einen Auftrag erkennen. Denn das Kind in der Mitte steht auch stellvertretend für alle, die klein, schwach und auf die Hilfe und Solidarität anderer angewiesen sind. Es steht für Asylsuchende, Pflegebedürftige, für jene Menschen, die kaum genug zum Überleben, geschweige denn zum Leben haben. Das Kind steht ebenso für künftige Generationen, die noch keine Stimme haben, aber schon heute zu respektierende Lebensinteressen – z. B. eine intakte Umwelt! Mit dem Kind stehen all diese Menschen in der Mitte unseres Lebens: Beim Einkaufen, beim Wählen, überall dort wo wir unsere Stimme einbringen, sind wir gefordert uns an dieser Mitte zu orientieren.

Zum Weiterdenken Jesus stellte ein Kind in ihre Mitte, umarmte es: Ich nehme mein eigenes Kind-Sein an und umarme mich. Ich nehme meine Kinder in die Arme und segne sie. Ich nehme mich all jener an, die keine Stimme haben, keine Rechte. michaela druckenthaner ist 36 Jahre, frisch verheiratet,

Ich komme heim und erzähle von deinen Wundern. Gottes lebendige Kraft

Theologin und Geistliche Assisten-

hat mich berührt, verwandelt wurde meine Erstarrung in Lebensfreude ...

tin und Referentin für Kinderpastoral der Kath. Jungschar Linz. Die Autorin erreichen Sie unter

Aus dem frauenkirchenkalender 2013, claudius verlag.

u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben in kürze

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Manfred Spitzers Buch „Digitale Demenz“ sorgt für neuen Diskussionsstoff

Macht Internet dumm? Junge Erwachsene leiden zunehmend unter Konzentrationsschwäche, verminderter Merkfähigkeit und haben Probleme beim Erfassen von gelesenen Texten. Koreanische Ärzte haben diese Phänomene bereits 2007 als „digitale Demenz“ bezeichnet. Keine Spur von Wertemangel: Ehrlichkeit ist für Österreichs Jugend am wichtigsten. waldhäusl

Jugend setzt auf „alte Werte“ Ehrlichkeit, Familie und Verlässlichkeit: die traditionellen Werte haben bei Österreichs Jugend oberste Priorität. Das Vertrauen auf Politik und Kirche ist weiterhin gering – Ergebnisse einer aktuellen Umfrage. 3000 Interviews mit jungen Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren wurden für den Jugend-Trend-Monitor 2012 ausgewertet. Den mit Abstand höchsten Stellenwert im Leben nehmen Familie (67 %) und Freunde (66,6 %) ein. Äußerlichkeiten wie „Attraktivität und Aussehen“, aber auch Sport liegen mit rund 30 Prozent deutlich dahinter. Dass der Wunsch nach Kindern größer ist als der nach beruflicher Karriere mag ebenso etwas überraschen wie die Bereitschaft, für eine höheres Einkommen auch Freizeit zu opfern. In der Werteskala setzt Österreichs Jugend klar auf Ehrlichkeit, Offenheit und Aufrichtigkeit (62,8 %). Im Mittelfeld liegen Unabhängigkeit (39,4 %), Ehrgeiz (31 %), Pünktlichkeit (23,5 %) und das Ausleben der eigenen Individualität (23,1 %). Glaube und Religion haben laut Umfrage einen geringen Stellenwert, trotzdem würden sich 16,4 Prozent im religiösen Bereich engagieren. Einer politischen Partei beizutreten können sich nur 8,3 Prozent vorstellen, selbst Politiker/in zu werden ist nur für 3,3 Prozent eine Option. b. h.

brigitta Hasch

Hat die intensive Nutzung der digitalen Medien tatsächlich Auswirkungen auf die ­ Speicherfähigkeit unseres Gehirns? Sind die mediensüchtigen Jugendlichen von heute wirk­lich die Demenz-Patienten von morgen? Der Gehirnforscher Manfred Spitzer zeichnet in seinem Buch erschreckende Zukunftsaussichten, geht dabei aber von suchtähnlichem, übermäßigem Medienkonsum aus. Wie es um das Medienverhalten und eine Internetsucht bei Österreichs Jugend tatsächlich bestellt ist und was Eltern vorbeugend gegen ein Suchtverhalten tun können, das hat die KirchenZeitung bei Mag. Peter Eberle vom Institut Suchtprävention der oberösterreichischen pro mente in Linz nachgefragt. Gehirn braucht Training. In einem pressetext-Interview erläutert Manfred Spitzer seine Theorien: „Studien belegen, dass jemand gegoogelte Inhalte mit geringerer Wahrscheinlichkeit im Gehirn abspeichert als jemand, der sie auf andere Weise sucht. Ähnliches gilt für (...) Kopfrechnen oder Rechtschreibung. Passiert weniger im Gehirn, lernt man weniger, und die Gehirnwindungen bilden sich weniger aus.“ Spitzer vergleicht in der Folge Demenz mit dem Abstieg von einem Berg: Je

Medienkompetenz im Kindesalter. „Nicht notwendig“, sagt Spitzer. „Ein sinnvoller Umgang muss erlernt werden“, meint Eberle. waldhäusl

höher der Gipfel, desto länger dauere der Abstieg. Außerdem könne ein gut trainiertes Gehirn den Zeitpunkt einer möglichen Demenz hinauszögern. Berechtigte Ängste? „Wir gehen in Österreich von etwa vier bis fünf Prozent der 14bis 16-Jährigen aus, die internetsüchtig bzw. Risikofälle sind“, erklärt Experte Eberle. Dabei komme es nicht nur auf die Dauer des Medienkonsums, sondern vielmehr darauf an, ob dadurch Probleme in der Schule und den sozialen Beziehungen auftreten, ergänzt er. Eltern und Schule sind gefordert. Wie bei jedem Suchtverhalten können die Ursachen in der Person, im Suchtmedium oder in der Umwelt liegen. „Primär geht es darum, Alternativen zu schaffen und den Medienkonsum mit klaren Regeln zu versehen“, so Eberle. Gerade Internet-Spiele dienen den Jugendlichen oft als Gefühlsregulator. Gibt es keine Ansprechpartner bei Schulproblemen oder Stress, bietet der Computer eine rasche Flucht in eine virtuelle Welt mit virtuellen Sozialkontakten und Anerkennung in Rollenspielen. Wird dieses Verhalten zum Automatismus, kann daraus eine Sucht werden. Kann aber ein sportliches, musikalisches oder anderes Alternativangebot gemacht werden, hat das Kind die Chance, auf andere Art und Weise seine Persönlichkeit zu stärken. „Ganz wichtig ist auch, dass Eltern über die Internetgewohnheiten mit ihren Kindern reden und dass Regeln aufgestellt und überwacht werden“, ergänzt Peter Eberle. Auch von Schulen, die immer mehr Medienkompetenz und -nutzung für den Unterricht voraussetzten, fordert der Experte mehr Verantwortung ein. „Wenn Hausübungen nur noch über das Internet abrufbar sind, kann man Eltern und Kinder damit nicht allein lassen. Es sollte auch die dafür notwendige Medienkompetenz vermittelt werden.“ Oft falsch genutzt wird das Internet auch für Referate, die eigentlich nur Kopien aus Wikipedia und Co sind. „Stellt man aber Verständnisfragen und fordert damit die eigene Denkleistung, ist das Internet als geeignete und bewährte Informationsquelle nicht abzulehnen“, so Eberle. Höheres Risiko für Randgruppen. Kinder aus prekären Verhältnissen verbringen statistisch gesehen die meiste Zeit mit digitalen Medien – alleine, unkontrolliert und ohne Chance auf Alternativen. Das haben Politik und Gesellschaft bisher oft verdrängt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

20. September 2012

aufgetischt Schneller HeidelbeerJoghurt-Kuchen Zutaten: 1 Becher Naturjoghurt

Die Linzer Tabakfabrik verwandelt sich für ein Wochenende zum österreichischen Modemekka.

südwind

Nachhaltige Mode steht auch bei der 5. Auflage der Modemesse WearFair in Linz im Mittelpunkt

Mode: cool, ökologisch, fair Mehr als 130 Modemarken aus ganz Europa zeigen bei der WearFair 2012, wie vielfältig und umfassend das Angebot an fairer und ökologischer Mode bereits geworden ist. Darüber hinaus können sich die Besucher/innen über die aktuellen Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Mode informieren. brigitta hasch

Immer mehr Waren, die wir in Europa billig kaufen, werden in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa hergestellt. Auch die Produktion vieler Bekleidungsmarken wurde und wird von den Unternehmen in Billiglohnländer ausgelagert. Die Arbeiter/innen dort nähen und färben im Akkord, machen Überstunden und sind bei vielen Tätigkeiten mit chemischen Substanzen einer ständigen Gefährdung ihrer Gesundheit ausgesetzt. Trotzdem verdienen sie nicht genug, um ein menschenwürdiges Dasein leben zu können. Es geht auch anders. Wer mit seiner Kleidung nicht nur modisch, sondern auch ökologisch einen Trend setzen will, findet bei der

WearFair 2012 eine große Auswahl an garantiert nachhaltig produzierter Mode. „Es muss anderen Menschen nicht schlecht gehen, nur damit wir billigere Waren kaufen können!“, meint TV-Journalistin Barbara Stöckl. Upcycling statt recycling. Im Rahmen der WearFair 2012 wird erstmals der WearFair Upcycling Award an die/den herausragendste/n Upcycling-Aussteller/in verliehen. Abgestimmt wird auf Facebook, das Bild mit den meisten „Likes“ gewinnt. Nach Modeschau und Shopping-Night am Freitag kommen am Samstag zwei Frauen aus Bangladesch zu Wort: „Die Frau, die mein TShirt näht“. Der Sonntag steht mit Sockenpuppenbasteln und einem Kasperl-Theater ganz im Zeichen der Kinder und Familien. Während der gesamten Messe haben Besucher/innen die Möglichkeit, aus ihrem alten Shirt ein Designerstück machen zu lassen (Aktion „Pimp my Shirt“) und sich Tipps und Tricks in der „nähküche“ zu holen. XX Wearfair 2012. 28. bis 30. September, Tabakfabrik Linz. Infos auf www.wearfair.at XX Lesen Sie auch Seite 9

(150 g), 3 Becher Weizen- oder Dinkelmehl (300 g), 2 TL Backpulver, 2 Becher Zucker (300 g), etwas Zimt und Vanillezucker, 3 Eier, 1 Becher Öl. Zum Belegen: 250 g Heidelbeeren, 50 g grob gehackte Walnüsse oder Mandelblättchen. Zubereitung: Für den Teig Mehl mit Backpulver in einer Schüssel vermischen. Joghurt, Zucker, Zimt, Vanille, Eier und Öl beigeben und mit einem Kochlöffel verrühren. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech (ca. 30 x 40 cm) streichen. Mit Heidelbeeren und Walnüssen bestreuen und im vorgeheizten Rohr bei 200 °C ca. 30 Minuten backen. Tipp: Toll schmeckt der Kuchen auch mit Vollkornmehl; der Teig eignet sich außerdem gut für Muffins. Statt Heidelbeeren können Kirschen, Erdbeeren, Ribisel, Himbeeren, Marillen oder Äpfel verwendet werden.

Himmlisch gute Obstkuchen, Österreichische Lieblingsrezepte. Ein neues Buch voller köstlicher Obstkuchenrezepte, erschienen im Weltbild Verlag Salzburg, ISBN 978-3-90285902-0. www.weltbild.at

notizzettel Fort- und Weiterbildungsprogramm. Das ­reichhaltige ­Seminar-Angebot der ­Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz steht den Lehrerinnen und Lehrern noch bis 24. September zur Anmeldung offen. Von Fachdidaktik, Re-

ligionspädagogik, ganzheitlicher globaler Bildung bis zum Schwerpunktprogramm „Digitale Medien in den Schulen“ reicht das weitgefächerte Spektrum. XX Anmeldungen bis 24. 9., nähere Infos auf www.ph-linz.at.

Das Schuljahr 2012/2013. Auch heuer werden zur Messung der Bildungsstandards Tests durchgeführt, und zwar in Mathematik (4. Schulstufe) und Englisch (8. Schulstufe). Die Ergebnisse der letzten Evaluierung werden im Dezember erwartet.

Vom LSR schulfrei erklärt wurden der 10. 5. und der 31. 5. Die Weihnachtsferien dauern von 24. 12. 2012 bis 6. 1. 2013, die Semesterferien von 18. bis 24. 2., die Osterferien von 23. 3. bis 2. 4., die Pfingstferien von 18. bis 21. 5., Schulschluss ist am 5. 7.


Klasse Kunst. Zur Kinderer­ öffnung der Ausstellung gibt es Krea­tivstationen und ein Thea­ terstück der Puppenkistlbühne. XX So., 23. 9., 14 bis 16 Uhr, Lan-

KK

Konrad sucht die Gegensätze

desgalerie, Museumstraße, Linz.

Hoch – tief, schwarz – weiß, hart – weich, richtig – falsch: Es gibt viele Wortpaare, in denen ein Wort genau das Gegenteil des anderen bedeutet.

Kasperltheater Schneiderlino. Maulwurf Paulchen ist in Ge­ fahr! Nur gut, dass Kasperl rasch zur Stelle ist.

Auch Konrad hat hier einige Wörter aufge­ schrieben, aber leider sind ihm die „Gegen­ stücke“ dazu durcheinandergepurzelt. Hilf ihm, sie richtig zuzuordnen, und du be­ kommst in den gelben Kästchen (von oben nach unten gelesen) ein Lösungswort. XX Schreib dieses Lösungswort per E-Mail an kiki@kirchenzeitung.at oder per Post an KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Wir verlosen drei Bücher „Der Hutfisch und der Bartfisch suchen ein Zuhause“.

XX Fr., 28. 9., 16 Uhr, Medienraum Stift Lambach, Eintritt: 4,50 (Kinder) bzw. 2,50 (Erwachsene) Euro.

lach mit piepmatz

Quizmaster: „Was ist der Un­ terschied?“ – Kandidat: „Zwi­ schen was, bitte?“ – Quizmas­ ter: „Tut mir leid, helfen darf ich nicht!“

kiki-kontakt

Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den Schlaukopf oder Wün­sche an KIKI? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

XX Aufgepasst: Für alle besonders Fleißigen unter euch! Schreibt mir noch einige Gegensatz-Paare, die euch selbst einfallen, dazu. Dafür gibt es einen tollen Sonderpreis.

Der Hutfisch und der Bartfisch Dieses Bilderbuch führt euch zu einem wunderschönen Korallenriff, das von vielen bunten Fischen bewohnt wird. Das Korallenriff ist für sie ein si­ cherer Ort. Es gibt dort viele Ver­ stecke, die den Fischen als Un­ terschlupf dienen, wenn sich ein großes Tier nähert. Doch eines Tages kommt eine Gefahr, die sie noch nicht ken­

balduin baum

Empörter Kunde an der Kas­ se: „Wenn Sie noch nie einen 37-Euro-Schein gesehen haben, wie können Sie da behaupten, er sei falsch?“

Die KirchenZeitung für Kinder 20. September 2012

nen. Ein dunkler Ölfleck, der im­ mer größer wird und vor dem sie fliehen müssen. Schließlich fin­ den der Hutfisch, der Bartfisch und ihre Freunde in einem alten Schiffswrack ein neues Zuhause. XX Der Hutfisch und der Bartfisch finden ein Zuhause, Claudia Lauritz, Andrea Rath, 1. Auflage, Hanreich Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-901518-18-8, Preis: 14,90 Euro.

www.hanreich-verlag.at

Da geh ich hin


20. September 2012 KIZ/PS

Am Agilityplatz: Bettina Stadlinger (17) und ihre Partnerhündin Chessy sind ein eingespieltes und erfolgreiches Team.

Mit dem Hund die Hürden des Lebens überspringen Para-Agility ist der Hundsport für Menschen mit Handicap. Die 17-jährige Bettina Stadlinger aus Traun ist eine der Weltbesten in dieser Disziplin. Neben sportlichen Erfolgen bescherte ihr der Sport ungeahnte Therapiefortschritte. Mit einem großen Satz überspringt Chessy die Hürden, um gleich danach über die Brücke zu laufen und die Slalomstangen zu umkurven. Direkt neben ihr läuft Chessys Frauchen Bettina Stadlinger, die ihr die nötigen Kommandos gibt. Am Ende der Runde ist die 17-Jährige komplett außer Atem. Keine Frage: Agility ist nicht nur für die Hunde ein Sport, besonders wenn man so ehrgeizige Ziele verfolgt, wie es bei Bettina Stadlinger der Fall ist. „Bettina ist sehr leistungsorientiert“, sagt ihr Trainer And­reas Bauer. Drei Mal hat sie an

cd-tipp

den Para-Agility-Weltmeisterschaften teilgenommen. Erst kürzlich wurde sie bei der WM in Belgien Fünfte. Dorthin ist die Traunerin, die in der Gruppe der Langsamgeher antritt, als amtierende Weltmeisterin angereist. „Der Druck war dieses Mal schon höher“, sagt Bettina Stadlinger. Seit sechs Jahren trainiert sie zwei Mal pro Woche zusammen mit ihrer Therapie- und Partnerhündin Chessy Para-Agility. „Ich habe Chessy gleich ins Herz geschlossen. Auch in der Berufsschule und bei der Lehre hilft sie mir sehr“, erzählt sie mit leuchtenden Augen. Fortschritte dank des Hundes. Aufgrund eines Sauerstoffmangels bei ihrer Geburt hat Bettina Stadlinger zu wenig Muskelspannung und ist in ihrer Bewegung eingeschränkt. Chessy hat sie nicht nur

aufgeschnappt

szene

Mein Tipp

die sportlichen Erfolge zu verdanken, sondern auch beachtliche Fortschritte beim Gehen und Laufen. So ist Bettina in unwegsamem Gelände ziemlich sicher unterwegs, was noch vor wenigen Jahren komplett undenkbar war. Der Hundesport hilft ihr, ein möglichst „normales“ Leben zu führen. Darum, nicht aufs Abstellgleis gestellt zu werden, geht es Bettina Stadlinger übrigens auch bei ihren Berufswünschen. Sie möchte nach Abschluss ihrer Lehre zur Bürokauffrau als Bibliothekarin arbeiten. Bettina Stadlinger: „Ich lese zwar gar nicht so gern, aber ich bin gerne unter Leuten.“ Paul Stütz

u Bettina Stadlinger trainiert bei der First Agility Akademie, die in Stei­ nerkirchen und Kremsmünster übt. www.first-agility-akademie.info/

KOntakt Schreib an die FORYOU-Redaktion: paul.stuetz@kirchen­ zeitung.at, Tel. 0732/ 76 10-39 59

xxx momentmal

Battle Born – The killers Die vier Herren von „The killers“ führen mit ihrem neuen Album im Grunde genau das weiter, was sie schon auf ihren ersten Platten so erfolgreich machte: opulenter, mit viel Hall und Synthesizern unterlegter Stadionrock, der Erinnerungen an U2, Coldplay, Queen und sämtliche Synthie-Pop-Hel­ den der 80er wach werden lässt. Schon die ersten Tracks „Flesh And Blood“ und „Runaways“ ma­ chen klar, dass es wieder die ganz großen Gesten mit viel „Bling-Bling“ und allerhand Breitwand­ gitarren sein müssen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als wollten die Killers das bom­ bastischste Rockalbum aller Zeiten vorlegen, was dem einen schlicht peinlich und – ja, kindisch –

Sei auch du dabei! Nur noch ein Monat und dann steigt die nächste A ­ uflage von „72 Stunden ohne Kompromiss“, der größten Jugendsozial­ aktion Österreichs. Von 17. bis 20. Oktober 2012 heißt es wieder: 72 Stunden lang Ein­ satz für andere. Allein in Oberösterreich war­ ten dabei 60 spannen­ de Projekte. Anmeldung bis zum 28. September unter: www.72h.at

erscheinen mag und für den anderen der ideale Soundtrack für Autofahrten (außerhalb des Stadt­ verkehrs!) darstellt. Textlich nähern sich die Killers immer mehr Bru­ ce „the boss“ Springsteen an, wenn Zeilen wie „I drove through the desert last night / I carried

the weight of our last fight / Elvis singing ,Don’t be Cruel’ and I wonder if you feel it too” into­ niert werden. Nur damit sich einem gleich dar­ auf die Nackenhaare aufstellen, wenn die Stro­ phen von „A Matter Of Time” mit bon-jovi-haften „Wohoooh“-Chören aufgepeppt werden sollen. Ihren größten Moment haben die Killers schließ­ lich mit „Heart Of A Girl“, wenn Flowers leise, fast pastorale Töne anschlägt und fast ohne musikali­ schen Bombast auszukommen vermag. „Be Still“ weist sich als weitere wunderbare, ruhige Ballade aus und mit „Battle Born“ rasen die Killers zurück in ihre Heimat voll Glitzer und Pomp – Las Vegas. Klaus Rauscher

u Battle Born – The Killers (erschienen bei ­Island Records).


22 Anzeigen, Hinweise KLEINANZEIGEN STELLENAUSSCHREIBUNG Die Pfarre Hörsching sucht ab sofort eine/n teilzeitbeschäftige/n Pfarrsekretä/rin im Ausmaß von 12 bis 20 Wochenstunden. Die Entlohnung erfolgt nach dem Kollektivvertrag der Diözese Linz, Verwendungsgruppe G3, Mindestentgelt € 1.773,– (Anstellung 100 %). (Eine höhere Einstufung ergibt sich je nach anrechenbaren Vordienstzeiten.) Die detaillierte Ausschreibung finden Sie auf www.dioezese-linz.at/ pfarren/hoersching. Kontaktperson: Pf. Bernhard Pauer, bernhard.pauer@dioezese-linz.at, Tel. 0676/87 76-51 38). ZU VERMIETEN Wohnung mit Balkon (40,72 m2) im Schloss Riedegg, Gallneukirchen, ab 1. 11. 2012 vorläufig für 1 Jahr zu vermieten. Tel. 07235/622 24.  Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

20. September 2012

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Fürstliche Zeiten bei Lotto „6 aus 45“

Jetzt 5 Mal ein Jahr lang 25.000 Euro monatlich gewinnen „Fürstliche Zeiten“ heißt die neue Promotion bei Lotto „6 aus 45“, diese fürstlichen Zeiten brechen schon bald für fünf Spielteilnehmer an. Lotto verlost unter allen Tipps, die an zumindest einer der Ziehungen von Mittwoch, dem 12. September bis Sonntag, dem 23. September 2012 mitspielen, fünf Mal ein Jahr lang 25.000 Euro im Monat. Für ein „fürstliches Leben“. Die Ziehung der fünf Gewinne erfolgt am Sonntag, dem 23. September 2012. Die GewinnerInnen werden im Internet unter www.win2day.at sowie in allen Annahmestellen bekannt gegeben.

TOTO Ergebnisse 37. Runde 2012

6 AUS 45

1: 2:4

Mi., 12. 9. 12: 4 10 16 17 27 39 Zz: 25 J O K E R: 0 1 4 0 0 0

2XX 111 1X2 211 www.kirchenzeitung.at

KirchenZeitung Diözese Linz

2: 1:1

3: 0:0

4: 3:0

ANGABEN OHNE GEWÄHR

LOTTO

So., 16. 9. 12: 19 26 27 30 31 43 Zz: 6 J O K E R: 5 3 5 3 1 5

HINWEISE  Stammtisch. Wer an ehrenamtlicher Mitarbeit in der Begleitung von Schubhäftlingen interessiert ist, kann sich bei einem Stammtisch am Di., 25. September im Pastoralamt Linz, Kapuzinerstraße 84, ab 18 Uhr über diese herausfordernde Aufgabe informieren.  Arcobaleno-Tanzworkshop. Der Verein Arcobaleno unterstützt die Integration ausländischer Mitbürger/innen. Beim Tag der offenen Tür, am Do., 27. September, können Interessierte orientalischen und südamerikanischen Klängen lauschen, türkisch kochen und den brasilianischen Kampftanz Capoeira ausprobieren.  Arcobaleno, Friedhofstraße 6, Linz www.arcobaleno.info

 Ausbildung Gebärdensprache. Am 8. Oktober 2012 startet der Lehrgang „Gebärdensprachen-Dolmetschen“ in Linz.  www.gesdo.at

 Minister Mitterlehner in Neuhofen. Reinhold Mitterlehner stellt sich am Fr., 21.

September, ab 18 Uhr einem Diskussionsabend im Forum Neuhofen.  Kurs für Demenz-Angehörige. Das Diakoniewerk Wels, Dr.-Schauer-Straße, startet am 1. Oktober den Kurs „Hilfe beim Helfen“.  Anmeldeschluss: Mi., 26. September 2012, Mag. Sylvia Boubenicek, Tel. 07242/461 63-600.

 25 Jahre Bischöfliche Arbeitslosenstiftung. Die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung feiert am 15. Oktober ab 16 Uhr im Pfarrzentrum Marcel Callo in Auwiesen.  7. Afrika-Symposium. Die Black Community Oberösterreich lädt am 6. Oktober ab 15 Uhr zum Afrika-Symposium in die Linzer Tabakfabrik. Neben Vorträgen gibt es afrikanische Musik und Tanz zu erleben, sowie afrikanische Schmankerl zu verkosten.  Vortrag Daoud Nassar. Der palästinensische Pazifist Daoud Nassar ist Initiator des Begegnungsprojektes „Zelt der Völker“. Er ist wieder in oö. Orten zu Gast, u.a. am Mi., 26. September, 19.30 Uhr in Wels-St. Stephan und am Do., 27. September, 19 Uhr, im

Nassar ist evangelischlutheranischer Christ.

Maximilianhaus in Attnang-Puchheim. Sein Motto: „Wir weigern uns, Feinde zu sein.“  Naturschauspiel.at sucht Vermittler/innen und Ideen. Das Projekt der Naturschutzabteilung des Landes OÖ will sein Programm erweitern. Gesucht sind Naturvermittler/innen mit eigenen Ideen und Themen zur Freizeitgestaltung in der Natur.  Ideen senden Sie bis 8. Oktober per E-Mail an info@naturschauspiel.at

 Lehrgang Migrations-Management. Kurs der Uni Salzburg; Veranstaltungsort St. Virgil, Dauer 6 Semester, Kosten: 8.970 Euro, stärkt die interkulturelle Kompetenz auf akademischem Niveau. Info: www.migrationsmanagement.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

20. September 2012

Wohin gehen die Kirchen des Nahen Ostens? Linz. Erzbischof Louis Sako aus dem Nordirak ist ein Vorreiter: im Gespräch mit dem Islam und im Einsatz für seine Pfarren und Gläubigen. Doch generell wird die Lage für die Christen im Nahen Osten immer schwieriger. In einem Interview sagte er kürzlich: „Der Aufstieg des politischen Islam ist ein Grund zur Sorge. Im Moment gibt es aber weder eine wirkliche Vision und kiz/jw Strategie noch konkrete Pläne, um die christliche Präsenz im Nahen Osten zu erhalten und zu stärken.“ Auf Einladung der ICO (Initiative Christlicher Orient) kommt Erzbischof Sako nach Linz und referiert über die Gefährdungen, Krisen und Chancen der Christen im Nahen Osten. XX Erzbischof Louis Sako (Kirkuk, Nordirak), Mittwoch, 26. September 2012, 19.30 Uhr, Priesterseminar Linz (Harrachstraße 7).

Flohmarkt, der unterstützt Der Trödlerladen der ARGE für Obdachlose in der Linzer Goethstraße 93 – schräg gegenüber dem Design-Center – wird von 25. bis 27. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr, zur Fundgrube für Bücherfreunde.

bildung – spiritualität – kurs Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50 XX Wir weigern uns, Feinde zu sein, Vortrag, Do., 27. 9., 19 Uhr, Ref.: Daoud Nassar. Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43 XX Du führst mich zum Ruheplatz am Wasser, Meditationsabend, jeden zweiten Montag im Monat, ab 8. 10., jeweils 20 bis 21.15 Uhr, Ltg.: Ulrike Giglleitner. Kremsmünster, Subiaco  07583/52 880 XX Die Schönheit des Glaubens entdecken, Exerzitien, Mi., 10. 10., 18 Uhr bis So., 14. 10., 13 Uhr, Ltg.: Kaplan Mag. Norbert Purrer. Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26 XX Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg, Vorstellung, Sa., 6. 10., 9 bis 13 Uhr, Grundkurs, 9-mal ab Do., 11. 10., jeweils 18.15 bis 21.15 Uhr, Ref.: Gertraud Leitner-Fischlauer. Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92 XX Spuren der Dankbarkeit, Pilgerwanderung auf dem bayrischen Jakobsweg, Mo., 1. 10., 9 Uhr bis Di., 2. 10., 17 Uhr, Ltg.: Lydia Neunhäuserer.

ARGE für Obdachlose

Ried, St. Franziskus  07752/827 42 XX Mentaltraining mit Kindern, Vortrag und Infoabend, Di., 2. 10.,

19 Uhr, Workshopreihe, ab Di., 9. 10. bis Di., 27. 11., jeweils 17 bis 18.30 Uhr, Ltg.: Thomas Baumgartner, Karl-Heinz Klammer. St. Marienkirchen, Polsenzhof  0732/76 10-32 11 XX Energie-Tankstelle, Umgang mit dem eigenen Energiehaushalt, Seminar, Fr., 5. 10., 17 Uhr bis Sa., 6. 10., 17 Uhr, Ltg.: Mag. Monika Müksch. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85 XX Paulus und die Frauen, Bibel­ abend, Di., 2. 10., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Mag. Martha Leonhartsberger, Edith Habsburg-Lothringen. Steyr, Dominikanerhaus  07477/428 85 XX Faszination II. Vatikanum, Eröffnung von Handlungsmöglichkeiten, Vortrag, Di., 2. 10., 19.30 Uhr, Ref.: Ass.Prof. MMag. Dr. Regina Polak. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11 XX Was bedeutet Orthodoxie? Wie fühlen/denken/glauben orthodoxe Christen?, Sa., 13. 10., 9 Uhr bis So., 14. 10., 12 Uhr, Ltg.: Lic.hist. eccl. Josef Grünstäudl SM. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 35 XX Damit das Leben glückt, Basiskurs Ethik, Mo., 8. 10., Mo., 12. 11., Mo., 3. 12., Mo., 14. 1., jeweils 19 bis 21.30 Uhr, Ref.: Dr. Stefan Schlager.

Angebot der woche

Brucknerfest Linz Orgelmusik aus Skandinavien – unter diesem Motto steht ein besonderes Konzert des heurigen Brucknerfest, das unter dem Titel KLASSISCH ANDERS von 9. September bis 5. Oktober in Linz stattfindet. Der isländische Organist Björn Steinar Solbergsson legt den Schwerpunkt des Orgelkonzerts „… aus dem hohen Norden“ am Fr., 28. 9.,

19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Linz auf die Musik seines Heimatlandes. Sehr verschiedenartige Orgelwerke von Páll Ísólfsson, Ragnar Björnsson und Jón Nordal, aber auch drei Orgelwerke des deutschen Komponisten Sigfrid KargElert aus den Choral-Improvisationen und den Trois Impressions werden zu hören sein. Informationen: Brucknerhaus, Untere Donaulände 7, 4020 Linz, Tel. 0732/76 12-0, www.brucknerhaus.at Kartenservice: E-Mail: kassa@liva.linz.at, Tel. 0732/77 52 30.

Die Kirchen­ Zeitung verlost 3 x 2 Karten für das Orgelkonzert „... aus dem hohen Norden“ am Fr., 28. 9., 19.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Linz. XX Schreiben Sie bis Mi., 26. 9. (KW: „Brucknerfest“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 1039 39, E-Mail: office@kirchenzeitung.at


24 Termine namenstag

Rupert Baumgartner, Augustiner Chorherr, ist seit 1966 Seelsorger in der Stiftspfarre St. Florian. Privat

Rupert (24. September) Der Name „Rupert“ hat in meiner Verwandtschaft ­Tradition, liegt mein Geburtsort Regau doch am Rande des Salzkammergutes, wo dieser Name häufig zu finden ist. Ich freue mich über meinen Namen! Ich denke, er klingt gut, in meiner Pfarre St. Florian hört man ihn eher selten, und der Name „Rupert“ wird auch kaum „verhunzt“. Besonders aber freue ich mich über meinen Namenspatron! Der hl. Rupert, Bischof von Salzburg, ist ein wichtiger Heiliger unserer Heimat. Er gründete um 700 in Salzburg die Benediktinerklöster St. Peter und Nonnberg. Rupert gab mit seinem Wirken den entscheidenden Anstoß zum Aufstieg von Kirche, Stadt und Land Salzburg. Es gibt im Land Salzburg kaum eine Kirche, in der nicht ein schönes Bild oder eine Statue von ihm als „Bischof mit dem Salzfass“ zu finden ist. Komme ich nach Salzburg, gehe ich gerne zu seinem Grabmal in die Klosterkirche St. Peter. Ein bisschen überirdische Hilfe von seinem Namenspatron kann man auch als Seelsorger immer brauchen! Rupert Baumgartner

20. September 2012

freitag, 21. 9. 2012 XX Suben. Rolle vorwärts – Rolle rückwärts, die Rollenwechsel der Frauen und ihre Auswirkungen auf beide Geschlechter, Vortrag, Veranstaltungssaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Christine Haiden. XX Traun. Retrospektive Alfred Peschek im Rahmen des Brucknerfests Linz, Schloss, 20 Uhr. XX Viechtwang. Rad-Marterlroas, Treffpunkt: Kirchenplatz, 15 Uhr, Dauer bis 17.30 Uhr. XX Wels. Leben mit Demenz, Informationstag im Haus für Senioren, Dr.-Schauer-Str. 5, ab 14.30 Uhr. Samstag, 22. 9. 2012 XX Bad Ischl. „Fest für alle“, 15 Jahre M.A.S. Alzheimerhilfe, Kongress- und TheaterHaus, 9.30 Uhr bis 15 Uhr. XX Gaflenz. Eröffnung und Segnung des neuen Musik- und Pfarrheims Abelenzium, 15 Uhr. XX Grein. grîne cantat, Chorfestival mit Chormusik aus 500 Jahren, Schloss Greinburg, 17 Uhr, mit acht Chören. XX Grieskirchen. Jeunesse-Chor Linz, Klangmosaik, Landschloss Parz, 19.30 Uhr. XX Hartkirchen. 40 Jahre Kath. Bildungswerk, hl. Messe, 19.30 Uhr, Pfarrkirche, anschließend Agape. XX Linz. Auf den Spuren des Improvisators Anton Bruckner, Orgel­reise durch Oberösterreich im Rahmen des Brucknerfests Linz, Stationen in Linz, Leonding, Stadl-Paura und Kremsmünster, Treffpunkt Brucknerhaus: 13 Uhr, Begl.: sechs Organisten und zwei Bläser. XX Linz, Solar City. Multi Cultural Acoustic Festival zugunsten der Freunde Ghanas, mit afrikanischem Markt, Seelsorgestelle Elia, 18 Uhr, mit Joe Matera feat. Janos Krusenbaum, Felix Doku & Friends, Flower Power, Mirjam Gegenhuber Ensemble. XX Puchenau. KBW-Fahrt zur Landesausstellung 2012 „Verbündet, verfeindet, verschwägert“ nach Ranshofen und Burghausen, 7 bis 21.30 Uhr, mit Franziska Riegler. XX Wels. Groovy horns & Percussion storms, Konzert und Prä­sentation der CD „Ost – West“, Bildungshaus Schloss Puchberg, 20 Uhr, mit Talking Mallets & Be 3.

sonntag, 23. 9. 2012 XX Ebensee. „Grenzenlos feiern“, Fest, Kirchenplatz, Zeitgeschichtemuseum und Pfarrheim, ab 9.45 Uhr, mit „Musikalischer Weltreise“, Konzert des Kinderchorprojekts von Pfarre und Frauenforum Salzkammergut. XX Grein. grîne cantat, Chorfestival mit Chormusik aus 500 Jahren, Schloss Greinburg, 17 Uhr, mit acht Chören XX Linz. Miriways, barockes Singspiel von G. P. Telemann, Brucknerhaus, 18 Uhr, mit L‘Orfeo Barock­ orchester. XX Linz, Hl. Familie. Bergmesse der Pfarre und Diözesansportgemeinschaft OÖ, Moosalm, Schwarzensee, Treffpunkt: Parkplatz Schwarzensee: 9.30 Uhr, hl. Messe, 11 Uhr, Zelebrant: Pfarrer Mag. Christian Zoidl. XX Linz, Mariendom. Missa brevis Sti. Joannis de Deo, „Kleine Orgelmesse“ von J. Haydn, 10 Uhr, mit dem Domchor, Solisten und Orchester der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber. XX Linz, Mariendom. „ErdwärtsMesse“, 18.15 Uhr. XX Maria Neustift. Bergmesse am Glasenberg, Treffpunkt: Parkplatz Glasenhütte, 10.30 Uhr, Bergmesse, 11.45 Uhr, Zelebrant: Rupert Granegger. XX Pichl b. W. Turmkreuzsteckung, liturgische Feier und Sternwallfahrt zum Abschluss der Renovierung der Filialkirche St. Valentin, 15 Uhr. XX Pregarten. Kulturwanderung, Treffpunkt: Kulturplatz Bruckmühle, 11 Uhr, mit zahlreichen Künstler/innen der verschiedensten Sparten, Schlusskonzert mit der Til Grüll Combo, Lehnerhaus – Heimatmu­ seum/CART Galerie, 17 Uhr. XX St. Florian. Sonderstiftskonzert mit Werken von Mendelssohn, Roussel, Mozart, Dvořak, Marmorsaal des Stiftes, 11 Uhr, mit Studierenden der Anton Bruckner Privat­ universität, Musikschüler/innen aus OÖ und Mitgliedern des Bruckner Orchesters Linz. XX Schwanenstadt. Kirchenmusik, Werke von J. Haydn, W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Steyr. Kirchenmusik, Schöpfungsmesse, Hob XXII/13, Josef Haydn, Michaelerkirche, 10 Uhr.

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XX Wels, Stadtpfarre. Hl. Messe mit Weihe des neugestalteten Altarraumes mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, anschließend Pfarrfest am Pfarrplatz. montag, 24. 9. 2012 XX Linz. Das Desaster des Marktradikalismus, Europäische Wirtschaftsregierung – eine stille neoliberale Revolution, Vortrag, Wissensturm, 19 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Elisabeth Klatzer, MPA. XX Nettingsdorf. Impro-TheaterTreff, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Sandl. Festliches Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Don Kosaken Chor Serge Jaroff. XX Traun. Der Traum vom ewigen Leben, Bibelgespräch, Pfarrheim Oedt-St. Josef, 19.30 Uhr, Begl.: Walter Reiter. dienstag, 25. 9. 2012 XX Dorf a. d. P. Franz Jägerstätter – ein jahrzehntelanger An- und Aufreger, Vortrag, Pfarrhof, 20 Uhr, mit Dr. Thomas Schlager-Weidinger. XX Linz. Gute Hoffnung, jähes Ende, Trauergruppe bei Verlust ­eines Kindes, ZOE Beratung, Gruberstraße 15/1, 19 Uhr, Begl.: Michaela Kaiser. XX Nettingsdorf. Die Bibel ins Leben geholt, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Neukirchen a. W. TalenteTauschbörse, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Mag. Reinhilde Spiekermann. XX St. Ulrich b. S. Wirbelsäulengymnastik, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit Eleonore Brandner. XX Vorchdorf. Informationsabend zum Thema Bestattung und Begräbnis, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Bernhard Radner, Dechant P. Ernst Bamminger. mittwoch, 26. 9. 2012 XX Enns. Der Aufbruch der Kirche im 2. Vatikanischen Konzil und seine Spuren in der Basilika Enns-St. Laurenz, Vortrag in der Basilika, 19 Uhr, Ref.: Dr. Alfred Habichler. XX Gaspoltshofen. Ernährung – der erste Schritt zur Gesundheit!, Leben und Gesundheit in deiner Hand, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Maria Theresia Kaiser.

ausstellungen – flohmärkte – klostermarkt XX Aschach a. d. D. Elisabeth & Bruno Lipp, Ausstellung, Vernissage, Fr., 28. 9., 19 Uhr, Öffnungszeiten: Sa., 29. bis So., 30. 9., 14 bis 18 Uhr. XX Linz. Andrea van der Straeten [as if], Walter Pfeiffer: In Love with Beauty, Landesgalerie, Ausstellungen bis 4./18. 11., Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do., 9 bis 21 Uhr, Sa., So., Feiertag, 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Klasse Kunst, Landesgalerie, Ausstellung bis 20. 1. 2013, Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do., 9 bis 21 Uhr, Sa., So., Feiertag, 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Indian Summer, Malerei von Doris Haberfellner, Botanischer Garten, Seminarraum,

Vernissage, Fr., 21. 9., 18 Uhr, Ausstellung bis So., 7. 10, täglich 8 bis 19 Uhr. XX Linz. Bäume am Dom, Installation von Otmar Stütz, Dompark, Gespräch und Lesung, 23. 9., 17 Uhr, Installation bis 28. 10. XX Linz. Klostermarkt „Treffpunkt Kloster-Leben“, Schlossmuseum, Terrasse, Sa., 29. 9., 10 bis 17 Uhr, „Schmunzeln mit Don Bosco“, Lesung, 10 Uhr, mit Bischof Dr. Ludwig Schwarz. XX Leonding, St. Johannes. Flohmarkt, Pfarrheim Hart, Sa., 22. 9., 7 bis 16 Uhr, So., 23. 9., 10.30 bis 14 Uhr.

XX Ried i. I. Alles, was Flügel hat ..., Skulpturen von Mag. Ingrid Harfmann, Bilder von Fritz Ahamer, Treffpunkt der Frau, Franziskushaus, Eröffnung, Fr., 28. 9., 19.30 Uhr. XX Seitenstetten. Pflanzenmarkt zum 900-JahrJubiläum des Stiftes, Historischer Hofgarten, Benediktinerstift, Sa., 22. 9., 8 bis 16 Uhr. XX Timelkam. Tauschbasar für Kinderartikel, Kulturzentrum, Do., 20. 9., 9 bis 18 Uhr, Fr., 21. 9., 9 bis 19 Uhr. XX Wels, St. Josef. Flohmarkt, Pfarrheim, Sa., 22. 9., 8 bis 17 Uhr, So., 23. 9., 8.30 bis 12 Uhr.


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Termine 25

20. September 2012

Kulturwan­derung in Pregarten: ein Erlebnis für alle Sinne am So., 23. 9., ab 11 Uhr. CART XX Linz, Pöstlingberg. SeniorenWallfahrt, Treffpunkt: Petrinum, 8.30 Uhr, Beichtgelegenheit, ab 9.30 Uhr, „Das II. Vatikanische Konzil geht weiter“, Eucharistiefeier, 10 Uhr, mit Bischof em. Maximilian ­Aichern. XX Pöndorf. Die Bibel – alt und trotzdem aktuell!?, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Renate Leidinger. XX Ried i. I. Leben mit Krebs, InfoTreff zum Thema: „Krebs und Sexualität“, Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Bauteil 6, Seminarraum 3, 15 Uhr, mit Martina Steinbeiß. XX Wels, St. Stephan. Wir weigern uns, Feinde zu sein, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Daoud Nassar. XX Zwettl a. d. R. Bibelgespräch, Pfarrheim, 20 Uhr. donnerstag, 27. 9. 2012 XX Hofkirchen a. d. T. Mobbing bei Kindern, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Linz. Linzer Kirchen – Architektur von der Martinskirche bis zum Neuen Dom, Treffpunkt: Altes Rathaus, 16 Uhr, Anmeldetel. 0676/609 59 65. XX Linz. Linzer Frühling, Lesung mit Christian Partl & Hubert Tassati, Stadbibliothek im Wissensturm, 19.30 Uhr. XX Pabneukirchen. Aschenschichten über der Glut der Liebe, Vortrag, Pfarrzentrum, 20 Uhr, Ref.: Franz Haidinger. XX St. Ulrich b. S. Pilates-Training, Pfarrzentrum, 18.15 Uhr, mit Ale­ xandra Wartecker. XX Treffling. Folks trifft Zeitgenossen, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit The Folks. freitag, 28. 9. 2012 XX Gmunden. Gott finden in unserer Zeit, Pfarrsaal Ort, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Roman Siebenrock. XX Kremsmünster. Praxistag Andachts-, Heiligen- und Wallfahrtsbildchen, Stift, 13 bis 19 Uhr, mit dem Kunstreferat der Diözese, Infotel. 0732/73 65 81-44 40. XX Kremsmünster. Auf dem Jerusalemweg, Filmdokumentation, Stiftskirche, 20 Uhr, mit Johannes Aschauer, Otto Klär, David Zwilling. XX Lacken. „Lib NEPAL“, ProjektPräsentation, FF-Haus, 19.30 Uhr, mit Natalie Lama.

XX Lambach. Maulwurf Paulchen in Gefahr, Kasperltheater, Medienraum der Pfarre, 16 Uhr, mit Christa Schneider. XX Linz, Guter Hirte. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Auf dem Pilgerweg von Tschenstochau über Leutschau nach Maria Zell, Bilder und Eindrücke von Pfarrer Walter Wimmer, Großer Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Mondsee. Indien erleben, Lichtbildervortrag über die Indienreise der Pfarre Steyr-Tabor und den Besuch der Kinderdörfer Agnel Ashram, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Otti Bruckbauer. XX Nettingsdorf. Singwerkstatt – Mit Leib und Seele singen, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX St. Johann a. W. Zauber-Show, Veranstaltungshalle Schulzentrum, Kindervorstellung, 16.30 Uhr, Vorstellung, 19.30 Uhr, mit Mag. Gert Smetanig. samstag, 29. 9. 2012 XX Alkoven. Rock im Hof, Jung­ meierhof, Institut Hartheim, 20 Uhr, mit Mann aus Marseille und The Beagles. XX Gampern. „Besuchszeit“, Mitterer-Theaterstück, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Linz. Ökumenischer Gottesdienst des Forums christlicher Kirchen in OÖ, evang.-methodistische Kirche, Wiener Straße 260, 19 Uhr. XX Linz, St. Magdalena. Jesu, meine Freude, Abendmusik in der Kirche, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Ensemble Romanzero, Sabine Schwarz, Orgel. XX Ried i. I. Alexanderfest von G. F. Händel, Kirchenkonzert, Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Musica Sacra Konzertchor, Originalklang-Orchester. XX Taufkirchen a. d. P. Krimi, Kunst und Gaumenschmaus, Autorenlesung „Karwoche“, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Andreas Föhr, Ausstellung mit Werken von lokalen Künstler/innen, Foyer und Pfarrsaal. XX Vöcklamarkt. Orgelkonzert, Werke von J. S. Bach, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Ingrid Keplinger. sonntag, 30. 9. 2012 XX Aigen. Orgelkonzert, Werke von C. Franck, C. M. Widor, Pfarrkirche, 16 Uhr, mit Christoph Zehrer.

XX Dorf a. d. P. Granatzweg-Eröffnung mit Familienwanderung, Dorfplatz, 14 Uhr. XX Freistadt. „Mit allen Kräutern gewaschen“, Mühlviertler Kernland Kürbisfest, Weißenböckhof, Landwirtschaftliche Fachschule, 10.30 Uhr. XX Linz, Alter Dom. KirchenmusikForum, 10.30 Uhr, mit dem Vokal­ ensemble Bunte Steine, Maria Solberger, Orgel. XX Linz, Guter Hirte. Erntedankgottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend „Brücke der Solidarität“ auf dem Kirchenplatz, mit Heinz Mittermayr. XX Linz, Marcel Callo. Festliches Barockkonzert für zwei Trompeten und Klavier, Werke von J. S. Bach, G. F. Händel, G. Torelli u.a., Kirche in der Tuchfabrik, 19 Uhr, mit Katja Bielefeld, Thomas Schatzdorfer, Christoph Kaindlstorfer. XX Linz, Mariendom. Sonntag der Völker, 10 Uhr, Gestaltung durch Volksgruppen. XX Linz, Mariendom. Sendungs­ feier in den pastoralen Dienst, 18.15 Uhr, anschließend Agape. XX Linz, St. Paul. 7 Summits for Animals, Lebenswertschätzungstour eines „Spinners“, Vortrag, Großer Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Christian Thalhammer. XX St. Marien. Konzert zugunsten der Partnerpfarre Capljina, Ursprungskirche St. Michael, 19 Uhr, mit Kohelet 3. XX Seewalchen. Neujahrskonzert – Unter Döner und Blitz!, Festsaal der Landesmusikschule, 19.30 Uhr, mit dem Trio Fürchtet Euch Nicht. XX Viechtwang. Erntedank- und Pfarrfest, Festzug zum Moar zur Pfarrkirche, 9 Uhr, Festgottesdienst, anschließend Pfarrfest im Kaplanstock.

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.intensiv XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Kursreihe an acht Samstagen, 6. 10., 17. 11., 15. 12., 19. 1., 9. 2., 9. 3., 13. 4., 4. 5., jeweils 9 bis 18 Uhr, Ltg.: Angela Parzer, Mag. Franz Harant, Anmeldetel. 07242/475 37.

aussaattage 24. 9.: Frucht bis 21, ab 22 Wurzel 25. 9.: Wurzel 26. 9.: Wurzel bis 3 ---------- 27. 9.: -------- 28. 9.: ---- Blüte von 11 bis 22, ab 23 Blatt 29. 9.: Blatt 30. 9.: Blatt Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II sonntag, 23. september 2012 25. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 2,1a.12.17–20 L2: Jak 3,16 – 4,3 Ev: Mk 9,30–37 Montag, 24. september 2012 Hl. Rupert und hl. Virgil, Bischöfe von Salzburg, Glaubensboten. L: Hebr 13,7–10.14–17 oder Sir 44,1–2.3b–4.7.10.14–15 Ev: Joh 12,44–50 L: Spr 3,27–35 Ev: Lk 8,16–18 Dienstag, 25. september 2012 Hl. Nikolaus von Flüe, Einsiedler, Friedensstifter. L: Röm 14,17–19 Ev: Mt 19,27–29 L: Spr 21,1–6.10–13 Ev: Lk 8,19–21 mittwoch, 26. sep. 2012 Hl. Kosmas und hl. Damian, Ärzte, Märtyrer in Kleinasien. L: Weish 3,1–9 Ev: Mt 10,28–33 L: Spr 30,5–9 Ev: Lk 9,1–6 donnerstag, 27. sep. 2012 Hl. Vinzenz von Paul, Priester, Ordensgründer. L: Koh 1,2–11, Ev: Lk 9,7–9 oder L: 1 Kor 1,26–31, Ev: Mt 9,35–38 freitag, 28. september 2012 Hl. Lioba, Äbtissin von Tauberbischofsheim. Hl. Wenzel, Herzog von Böhmen, Märtyrer. Hl. Lorenzo Ruiz und Gefährten, Märtyrer. L: Weish 7,7–10.13–14.26.27b.29 – 8,1 Ev: Joh 15,5.8–12 L: 1 Petr 3,14–17 Ev: Mt 10,34–39 L: Weish 3,1–9 oder Offb 7,9–17 Ev: Mt 10,28–33 L: Koh 3,1–11 Ev: Lk 9,18–22 samstag, 29. september 2012 Hl. Michael, hl. Gabriel und hl. Ra­ fael, Erzengel. L: Dan 7,9–10.13–14 oder Offb 12,7–12a Ev: Joh 1,47–51 sonntag, 30. september 2012 26. Sonntag im Jahreskreis. Sonntag der Völker. L1: Num 11,25–29 L2: Jak 5,1–6 Ev: Mk 9,38–43.45.47–48


teletipps Sonntag, 23. september 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplante Themen: „Proteste gegen Mohammed-Film: Wie reagieren führende Muslime und Christen in Ägypten?“; „Marienerscheinungen: Was verbindet ‚Braunschlag‘, Medjugorje und Lourdes?“. ORF 2 17.30 Uhr: Gott und die Welt: Streitfall Beschneidung (Religion) Im Film trifft man auf Menschen, die direkt von diesem Urteil betroffen sind. ARD 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Tatort (Krimireihe) ZDF Rosamunde Pilcher: Die falsche Nonne (Spielfilmreihe) Montag, 24. september 20.15 Uhr: Jon, der Same (Dokumentation) Preisgekröntes authentisches Porträt des immer seltener werdenden Nomadentums und eines intelligenten, bescheidenen Protagonisten. ServusTV 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Erlebnis Erde: Madagaskar (1/ Doku-Reihe) ZDF Der Fall Jakob von Metzler (TV-Film) 22.25 Uhr: Bodyguard und Brevier (Religion) Die Dokumentation stellt den austrobraslianischen Bischof Erwin Kräutler und seine Arbeit vor. 3sat dienstag, 25. september 20.15 Uhr: Grüße aus Kaschmir (Fernsehfilm, D 2004) Mit Bernadette Heerwagen, René Ifrah u.a. – Regie: Miguel Alexandre –

23. 9. bis 29. 9. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

2005 mit dem renommierten GrimmePreis ausgezeichnet, greift der anschauenswerte, eindringliche Film ein brisantes Thema unserer Gesellschaft auf: Welche Motive spielen eine Rolle, wenn ein Mensch zum Terroristen wird? 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Soko Kitzbühel (Krimireihe) ORF 2 Universum: Abenteurer der Lüfte – Die fantastische Reise um die Erde (3): Afrika ZDF Weltenbrand (2): Fegefeuer (Doku) 22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) U.a. geplant: „Neapel – Stadt des Heiligen Blutes“. ORF 2 Mittwoch, 26. september 19.05 Uhr: Die Age Company (Dokumentation) Eine Gruppe von älteren Frauen gründet in Wien eine Tanzgruppe mit dem Ziel, sich von den überholten Zwängen einer auf Jugend und Makellosigkeit fixierten Gesellschaft zu befreien. Der Film begleitet die Tanzgruppe ein Jahr lang. 3sat 20.15 Uhr: ORF 2 Ein Sommer in Schottland (Spielfilm) ARD Ein Jahr nach morgen (TV-Film) ZDF Die Quizshow mit Jörg Pilawa 21.10 Uhr: Wolke 9 (Spielfilm, D 2008) Mit Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal u.a. – Regie: Andreas Dresen – Vorzügliche Darsteller in einem ergreifenden Film, der das Tabuthema „Sex im Alter“ mit großer Natürlichkeit und Offenheit anspricht, der Humor Platz lässt und beeindruckende, stille und intime Momente zulässt. 3sat

Motiv des betrogenen Betrügers recht amüsant variiert. NDR freitag, 28. september

ORF/Mischief Films

Sonntag, 23.9., 23.05 Uhr: Cooking History – 6 Kriege, 11 Rezepte, 60.361.024 Tote (Dokumentarfilm) Der Film lässt neun Militärköche, die in sechs verschiedenen europäischen Kriegen im Einsatz waren, zu Wort kommen. In ihren Anekdoten und Erzählungen vermitteln sie eine Ahnung von Leben und Sterben im „Apparat Krieg“, von Hoffnung, Sehnsüchten und Überlebensstrategien inmitten von Zerstörung und Ausweglosigkeit. ORF 2 donnerstag, 27. september 20.15 Uhr: Hochzeiten (Fernsehfilm, D 2011) Mit Senta Berger, Friedrich von Thun, Lisa Martinek u.a. – Regie: Nikolai Müllerschön – Humorvolle Familienkomödie in der angesichts einer bevorstehenden Hochzeit allerlei Konflikte auftauchen. ARD 20.15 Uhr: ORF 2 Die RosenheimCops (Krimireihe) ZDF Schief gewickelt (TV-Film) 22.00 Uhr: Heiratsschwindler küsst man nicht (Spielfilm, D 2011) Mit Katrin Saß, Petra Kleinert, Jasmin Schwiers, Jan Sosniok u.a. – Regie: Dennis Satin – Leichtgewichtige (Fernseh-)Gaunerkomödie, die das

20.15 Uhr: Fischer fischt Frau (Fernsehfilm, D 2011) Mit Peter Heinrich Brix, Sanaa Alaoui u.a. – Regie: Lars Jessen – Romantische, unterhaltsame Komödie um die Annäherung zweier grundverschiedener Mentalitäten und zweier Charaktere, die gegen alle Hindernisse zueinander finden. ZDFneo 20.15 Uhr: ORF 2/ZDF Der Alte (Krimi) ARD Zwei übern Berg (Spielfilm) 21.00 Uhr: makro: Globaler Handelskrieg (Magazin) Das Wirtschaftsmagazin lenkt den Blick auf einen globalen Handelskrieg, der viele Verlierer haben könnte und unseren Wohlstand bedroht. 3sat samstag, 29. september 20.15 Uhr: Der Goldrausch (Dokumentarfilm) Der Film bietet eine Zeitreise in eine Epoche, die für die Entwicklung der Vereinigten Staaten grundlegend war. arte 20.15 Uhr: ORFeins Toy Story 3 (Animationsfilm) ORF 2/ZDF Willkommen bei Carmen Nebel (Show) ARD Mein Herz in Malaysia (Spielfilm) 22.10 Uhr: Rotes Kornfeld (Spielfilm, VRC 1987) VRC, 1987). Mit Gong Li, Jiang Wen u.a. – Regie: Zhang Yimou – Preisgekrönter, grandioser Bilderbogen des ländlichen Lebens im China der 20er und 30er Jahre. ServusTV

radiophon

privat

Mag. Harald Kluge Pfarrer der Reformierten Stadtkirche, Wien

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Schwierig und schön – so muss Versöhnung sein: Sich zu versöhnen und zu vertragen gehört zu den wunderbarsten Momenten im Leben. Nichts dagegen ist schmerzhafter als ein unversöhnlicher Streit und das Ausharren in Konflikten. ÖR

Zwischenruf ... von Superintendent Paul Weiland (St. Pölten). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. „Die zweite Ankündigung von Leiden und Auferstehung“ / „Der Rangstreit der Jünger“ (Mk 9,30-37). Bibelkommentar: Gerhard Langer. So 7.05, Ö1 Motive. „Widerstand und Engagement“ – Gespräch mit Judith Giovannelli-Blocher. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. (Mo) „Ursache & Wirkung“ – Abenteuerreise Meditation. Von Peter Riedl. – (DiSa) Beitrag noch unbekannt. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1 Logos. „Unerwarteter Atheismus“ – Zur religiösen Entwicklung in Ost-

deutschland nach der Wende. Sa 19.04, Ö1 Radio Vatikan ... sendet nur mehr liturgisches Programm auf Kurzwelle. Andere Programme sind über Satellit, digitalterrestrisches Radio, über das Internet und über Partnersender zu empfangen. Täglich. 7.30 Lat. Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 19.20/ 20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20): (So) Menschen in der Zeit: Eckhard von Hirschhausen; (Mo) Weltkirchenmagazin; (Di) Die Radioakademie (4): Das Jahr des Glaubens; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche/Betrachtung zum Sonntag – 20.40 Lat. Rosenkranz (KW: Siehe Lat. Messe)

pfarre

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus Ried in Tirol. – „Demut. Mut zum Dienen“ unter diesem (Predigt)Thema möchte Dekan Franz Hinterholzer die Mitfeiernden ermuntern, ihr Leben als Dienst zu betrachten, ganz unabhängig davon, in welcher Position oder Situation sie gerade leben. ÖR


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Oberösterreich 27

20. September 2012

Dank

Stenogramm

n Stadl-Paura. Wenn am Gelände des Lacor Hospitals in Gulu, Uganda, jemand einen blauen Arbeitsoverall hat, ist es mit Sicherheit einer von der Firma Teufelberger aus Wels (im Bild Geschäftsführer DI Dr. Roland Konrad bei der Übergabe an Verena Seidner von der MIVA). 300 Schutzanzüge, die die Fir-

Junge Ordensfrauen aus der Ukraine

ma nicht mehr benötigte, hat das Unternehmen an den BBM – Beschaffungsbetrieb der MIVA gespendet. Seit 2000 berät und unterstützt der BBM das Lacor Hospital. Es ist mit 500 Betten das größte katholische Krankenhaus in Uganda undbildet nicht nur Mediziner aus, sondern auch Elektriker, Tischler und Maurer.

n Attnang. Fast 600 Kilometer hat eine kleine Gruppe von Ministranten der Pfarre AttnangHl. Geist samt Betreuern mit ihren Rädern absolviert. Auf den Spuren des hl. Antonius ging die Strecke von Attnang-Puchheim nach Padua in Italien. Dass ausgerechnet der hl. Antonius von Padua zum Mittelpunkt der Pilgerreise wurde, hatte einen ­g uten Grund: „Ein Seitenaltar in unserer Pfarrkirche ist dem hl. Antonius geweiht. Zeitlich hat es heuer auch gepasst, weil der Eintritt des heiligen Antonius ins Augustiner-ChorherrenKloster in Coimbra (Portugal) genau vor 800 Jahren war“, erklärt Ministranten-Begleiter Anton Maringer.

Vier ukrainische Schwestern aus Lemberg erfüllten am 10. September 2012 – auf Einladung von Missio OÖ – die Kirche der Marienschwestern in Linz mit ihren ostkirchlichen Gesängen. Anschließend berichteten ­Schwester Margret Obereder, eine gebürtige Oberösterreicherin, die seit mehr als 15 Jahren in der Ukraine lebt, und ihre jungen Mitschwestern von der Wiederauferstehung der Kirche in ihrer Heimat in den letzten Jahrzehnten. Ein Zeichen dafür ist das Alter der Schwestern: Alle Ordensfrauen dieser Gemeinschaft sind zwischen 25 und 35 Jahre jung. XX Eine Möglichkeit, die Schwestern zu hören und kennenzulernen, besteht noch am Sa., 22. 9., um 20 Uhr (nach dem Vorabend-Gottesdienst um 19 Uhr) in der Basilika Maria Puchheim.

Sr. Margret Obereder MsSR (Missionsschwester vom heiligsten Erlöser) mit zwei ihrer ukrainischen Mitschwestern. Missio OÖ

Viele gleiche Wege und viele Alleinfahrer „Es ist doch verrückt, in wie vielen Autos nur eine Person sitzt!“ – Man müsste die Menschen, die gleiche Wege haben, miteinander in Verbindung bringen.

am Straßenrand und wartete. Aus den Gedanken wurde ein Projekt, das jetzt in der Woche der Mobilität startet. Erste Zielgruppe sind Pendler/innen aus dem Oberen Mühlviertel.

Ernst Gansinger

Flince Verbindung. Schon lange hat er keine Autostopper mehr gesehen. Aber pro Auto sind durchschnittlich nur 1,3 Personen unterwegs. Wenn es gelingt, diesen Durchschnitt auf 1,6 zu heben, haben wir viele Stau-Probleme weniger, manche Riesen-Bauprojekte würden sich erübrigen, ist Brandl überzeugt. Im Handyund E-Mail-Zeitalter könne das Zusammenbringen von Menschen mit gleichen Teilwegen kein großes Problem sein. In Deutschland fand Brandl in „flinc“ einen erfahrenen Partner auf diesem Gebiet: Im Umkreis von Darmstadt sind schon 30.000 Nutzer bei flinc registriert, in ganz Deutschland 80.000.

Diese Gedanken gingen Mag. Johannes Brandl, Geschäftsführer der SPES ZukunftsAkademie, Schlierbach, vor vier Jahren wieder einmal durch den Kopf. Er stand gerade

Start. In dieser Woche wurden und werden bei Puchenau flince Informationen verteilt. Flinc vernetzt ähnlich wie Facebook die bei flinc Registrierten: Diese tragen ihre Fahrten oder Fahrwünsche ein und das System bringt

über Handy, Mail und www.spes.co.at/flinc die Menschen mit ähnlichen Wegen zusammen. Alles andere – wo ist der Mitfahrer abzuholen, wo will er aussteigen? – machen sich die Vernetzten aus. Flinc schlägt einen Mitfahrpreis vor. Schlierbach-Linz wird zum Beispiel mit 4,90 EUR kalkuliert. Ziel. Innerhalb eines Jahres sollen 4000 Menschen registriert sein. Und dann soll das System und sein Erfolg für sich sprechen.

Flinc im Aufbau: Projektassistentin Eva Kremshuber und Johannes Brandl. Foto links: Am Bildschirm können die Nutzer/innen viele Informationen für ihre Wege ablesen. KIZ/Gerald Hötzeneder


28 Kultur

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Neuerscheinungen in der Literatur-Reihe der KirchenZeitung

Vom grausamen Ende einer Liebe und skurrilen Alltagstätigkeiten Geschichten, von hinten nach vorne erzählt: Maria Fellinger-Hauer stellt die beiden Romane der Autorinnen Anna Weidinger und Sabine M. Gruber vor.  Die 48-jährige arbeitslose Textilfachverkäuferin Maria Beerenberger ist die Protagonistin in dem zweiten Buch der jungen Linzerin Anna Weidenholzer. Als älteste (teuerste) Verkäuferin in einem kleinen Modegeschäft

ihrer Hauptfigur von hinten nach vorne. In 54 kurzen Kapiteln erschließt sich das Leben Marias und fügt sich zu einer Biographie einer unauffälligen Frau mit ihrer Geschichte, ihren Wünschen, Freuden und Schwierigkeiten. Die Autorin hat für dieses Buch viele arbeitslose Frauen befragt und dabei gemerkt, dass nach diesen Gesprächen ganz andere Menschen ihr gegenübergesessen sind als zu

Anna Weidenholzer und ihr neues Buch: Schreibkunst, die die Rezensentin des Buches begeistert. LUKAS BECK, RESIDENZ VERLAG

verliert sie überraschend ihren Arbeitsplatz und nach zwei Jahren auch noch die Arbeitslosenunterstützung. Sie fühlt sich nicht mehr in der Lage, die Prozeduren des Arbeitsmarktservice über sich ergehen zu lassen. Die zynischen Floskeln ihrer Berater bewirken Scham und Schuldgefühle bei Maria. Sie meidet soziale Kontakte. Mehr und mehr gerät sie so an den Rand der Gesellschaft. Sie setzt auf Ratgeberliteratur, klebt sich Merksätze daraus auf den Spiegel und sucht sich skurrile Alltagsbeschäftigungen, um ihrem Leben eine Struktur zu geben. Anna Weidenholzer erzählt die Geschichte

Beginn, wo sie nur von der Arbeitslosigkeit gewusst hat. Das zu zeigen ist ihr am Beispiel ihrer Protagonistin ganz ausgezeichnet gelungen. Anna Weidenholzers Erzählung besticht nicht nur, aber vor allem durch ihre genaue und einfühlsame Sprache. Ihre Sätze sind von geradezu biblischer Kürze und (fast) jeder einzelne erzählt für sich genommen ganze Geschichten. Das ist ein Kennzeichen guter Literatur. Ein bemerkenswertes Buch. Anna Weidenholzer, Der Winter tut den Fischen gut, Residenz Verlag 2012, 250 S., ISBN 978-3-7017-4291-2.

 „Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.” Dieses Zitat des dänischen Philosophen Soren Kierkegaard steht als Motto am Beginn von Sabine M. Grubers „Beziehungsreise“, die ebenfalls mit dem Ende beginnt. Am Anfang steht das grausame Ende einer zehn Jahre dauernden, zerstörerischen Beziehung zwischen Sophia und Marcus, die einmal als Liebesgeschichte begonnen haben muss. Die Autorin erzählt die Geschichte als Abfolge von kleinen und größeren Reisen, die das Paar im Lauf der Jahre gemeinsam unternimmt. Das Reisen ist es, was die beiden verbindet, das Einzige eigentlich, das Sophia und Marcus gemeinsam unternehmen, meistens aus Sophias Initiative heraus und meist mit ihrem Geld. Die Frau ist es auch, die über ihre Gefühle reflektiert und über die Situationen nachdenkt, in die sie immer wieder gerät. Die Geschichte vom Ende her erweist sich als geschickter Kunstgriff, der die Spannung aufrechthält. Obwohl sich durch die Schilderung von Sophias Gefühlen und Gedanken einige psychische Mechanismen klären, die die Beziehung über die Jahre bestehen lassen, ist man doch gespannt, wie die Geschichte einmal begonnen hat. Die persönlichen und kenntnisreichen Beschreibungen der Reiseziele sind mehr als der Rahmen. Sie sind für sich genommen ebenso interessant wie die Schilderung der Beziehungskrisen. Sabine M. Gruber, Beziehungsreise, Picus, Wien 2012, 221 S., ISBN 978-3-85452-685-8.  Lesung: Am Do., 18. Oktober, 19.30 Uhr, lesen beide Autorinnen im StifterHaus in Linz.

FÜR SIE GEHÖRT Sängerkönig Franz Schuberts Lieder sind Ohrwürmer. Weniger bekannt sind seine insgesamt acht Ouvertüren. Das L'Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg – soeben gefeiert bei den DonauFestwochen im Strudengau – hat fünf der Ouvertüren eingespielt, beschwingt und mitreißend. Es könnten die neuen Ohrwürmer werden.

Schubert. Concert Overtures, Symphonie No. 5, L‘Orfeo Barockorchester, CD, Deutsche Harmonia Mundi 2012.

Sängerknaben „Locus iste a Deo factus est“, singen die Wiltener Sängerknaben, behutsam und klar: „Dieser Ort ist von Gott geschaffen.“ Anton Bruckners Motette ist das letz-

te Stück auf der neuen CD der Sängerknaben aus dem Tiroler Stift Wilten. Aufgenommen in der Innsbrucker Hofkirche berühren die Werke von Heinrich Isaak, Oswald von Wolkenstein oder Felix Mendelssohn Bartholdy durch kraftvolle Stimmen und gefühlvolle Einsätze. Wer die jungen Sänger auch zu Hause sehen möchte, kann ein Konzert auf DVD miterleben.

GRAMOLA.

Die Wiltener Sängerknaben in der Innsbrucker Hofkirche, CD, 2012, Live-Mitschnitt, DVD, 2012, erhältlich über www.saengerknaben.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

20. September 2012

Kulturland

Musik für einen besseren Gottes­ dienst: Peter Paul Kaspar. Privat

„Kirche ist kein Musealverein“

n Ausstellung in Gmunden. Gemälde von Student/innen der indischen Bindu-Art-School, der ersten Malschule für leprakranke Menschen, werden unter dem Titel „From Pain to Paint“ am Samstag, 22. September, um 19 Uhr im Atelier Wünscher, Kammerhofgebäude, Museumsplatz 1, präsentiert. Zur Eröffnung tanzt Bhakti Devi ein klassisches Theaterstück über die ewige Liebe. Bis 19. Oktober.

Zeitgenössische Kunst und professionelle Musik – Peter Paul Kaspar zeigt seit Jahrzehnten in der Linzer Ursulinenkirche, wie bedeutsam sie für Kirche und Gottesdienst sein können. Im Juni feierte der Gemälde der Bindu-Art-School.

Akademiker- und Künstlerseelsorger und studierte Musiker seinen 70. Geburtstag. Das Gespräch führte Christine Grüll

Seit 1986 laden Sie zum Gottesdienst mit Kirchenmusik auf hohem Niveau. Welche Aufgabe hat Musik in der Kirche?

Peter Paul Kaspar: Wir pflegen Musik, bei der die Menschen sich sammeln und auf den Gottesdienst konzentrieren können. Die klassische Liturgie hat einige Merkmale, die sich davon ableiten, dass sie ursprünglich eine Mönchs- oder Kathedralliturgie war. Aber für eine Volksliturgie in einer heutigen Gemeinde könnten andere Regeln gelten. Wir beginnen häufig mit festlicher Musik zum Ankommen. Manchmal hilft Musik auch, nach einer Lesung über den Bibeltext nachzudenken. Das kann man nicht gut, wenn man singt. Das Gemeindelied kommt dennoch nicht zu kurz. Am Ende klingt jeder Gottesdienst mit Musik aus, alle setzen sich nieder und hören zu. Erst in der Stille danach steht der Priester auf und geht hinaus. Es gibt keinen Gottesdienst ohne mehrmalige Stille. ­Einem Gottesdienst ohne Stille fehlt etwas. In der Ursulinenkirche zeigen Sie regelmäßig zeitgenössische Kunst. Warum ist sie Ihnen wichtig?

Die Gegenwartskunst soll bei uns Raum haben. Religion ist ja aus guten Gründen der Vergangenheit verhaftet und in Gefahr, die Kirche zu einem Musealverein zu machen. Wir haben kein Problem damit, wenn Künstler nicht katholisch sind, solange sie ein religiöses, ein spirituelles Anliegen haben. Die Kirche ist keine Ausstellungshalle, aber ein Raum für Menschen – auch für Künstlerinnen und Künstler, die zu Kirche, Religion oder Weltanschauung etwas zu sagen haben.

Wie sehen Sie das Verhältnis der Kirche zu Kunstschaffenden?

Grundsätzlich hat die Kirche, mit wenigen Ausnahmen, zu Kunst und Künstlern kaum Kontakt. Es ist aber erfreulich, wenn man Kirchen auch für künstlerische Veranstaltungen verwendet. Schade, wenn man bei Kirchenkonzerten häufig bloß profane Musik spielen lässt. Im ganz normalen Pfarralltag begnügt man sich gern mit belangloser und pflegeleichter Musik. Andererseits gibt es Orte, wo sich die Gemeinde musikalisch besonders engagiert. Wenn ein Pfarrer das Glück hat, ­einen orgelbegeisterten Musiker zu haben, der am Sonntag einen guten Bach spielt, dann könnte er sich ja im Gottesdienst bedanken. Die Künstlerin Julia Bornemann sagte sinngemäß, dass alles, was uns an Kunst stört, in uns selbst liegt. Wie sehen Sie das?

Wenn es ein ehrlicher Umgang mit Kunst sein will, muss ich offen werden für das, was Werk und Künstler sagen wollen. Das haben wir weitgehend verlernt. Oft gibt man dem Bild keine Chance, mir etwas mitzuteilen. Es gibt zwar Werke, die sich mir nicht öffnen. Das berechtigt mich aber nicht zu einem vorschnellen Werturteil. Sie haben im Juni Ihren 70. Geburtstag gefeiert ...

Der 70er macht mich schon sehr nachdenklich. Ich habe einige Agenden abgelegt und dafür Freunde und Mitarbeiterinnen gewonnen. Ich schreibe und musiziere weiterhin und bin gerne unter Menschen. Wie lange, bestimmt der liebe Gott.

Werner Dorner

n Lesung in Linz. Am Sonntag, 23. September liest und spricht der Künstler Otmar Stütz um 17 Uhr auf dem Domplatz zu seiner Installation „Bäume am Dom“. Die Transparente, die mit Gedanken und Gedichtzeilen bedruckt und zwischen den Bäumen im Dompark befestigt sind, laden bis 28. Oktober zum Verweilen ein. n Benefizkonzert in St. Flo­ rian. Der Ritterorden des Hl. Lazarus zu Jerusalem veranstaltet am Sonntag, 30. September, um 11 Uhr im Tafelzimmer des Stiftes ein Konzert mit den Pianistinnen Alisa Besevic und Waltraud Wulz sowie Felix Geroldinger am Euphonium. Der Reinerlös kommt der Missionsstation der Marienschwestern vom Karmel in Uganda zugute. u Karten bei Mag. Michael Grims, Tel. 0664/829 82 16, E-Mail: michael. grims@aon.at

n Barockkonzert in der Tuch­ fabrik Linz. Am Sonntag, 30. September, 19 Uhr, lädt die Pfarre Marcel Callo zum Konzert mit Katja Bielefeld (Klavier), Christoph Kaindlstorfer (Trompete) und Thomas Schatzdorfer (Trompete). Auf dem Programm stehen Werke von Johann ­Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel u. a. Freiwillige Spenden.


30 Personen, Dank & Hinweise

20. September 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Ehrung & DAnk

geburtstage

n St. Pantaleon. In Würdigung seiner Verdienste um die Menschen wurde Dechant Kanonikus Pfarrer Johann Schausberger (Mitte) mit der Ehrenbürgerschaft von St. Pantaleon ausgezeichnet. Bürgermeister Valentin David (links) dankte dem Geehrten für seinen Einsatz als Seelsorger und sein engagiertes Wirken zum Wohle der Gemeinde. Pfarrer Johann Schausberger ist seit 1972 in Riedersbach und seit 1981 in St. Pantaleon als Seelsorger tätig. Die Wallfahrtskirche St. Pantaleon wurde unter ihm wieder zu einem „Schatzkästlein“. Die Menschen schätzen Schausberger als ausgezeichneten Prediger, er ist ein gefragter Reiseleiter und Vortragender bei Seminaren.

n Am 24. September 2012 wird KonsR Mag. Franz Wild, Generaldechant der Diözese Linz, Pfarrer in Traun, 60 Jahre alt. Er stammt aus Wolfern und wurde 1977 zum Priester geweiht. Franz Wild war Kooperator in Gmunden und Domvikar in Linz. 1986 wurde er zum Pfarrer in Traun bestellt, seit 2009 ist er zusätzlich Pfarrprovisor von TraunOedt-St. Josef. Von 1996 bis 2001 war Franz Wild Geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung in OÖ, von 2001 bis 2005 Dechant des Dekanates Traun. Seit 2005 ist er Generaldechant der Diözese Linz.

Zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft kam auch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer (re.), ein Schulkollege aus dem Petrinum. privat (3)

n Niederthalheim. Einen Koffer mit Werkzeug im Wert von mehr als 500 Euro überbrachte eine aus sechs Personen bestehende Delegation der Pfarre Niederthalheim dem Pfarrer von Karema in Tansania. Das Werkzeug, eine Spende der Firma STIWA (Attnang-Puchheim), wird zur Montage einer Solarwasserpumpe (ebenfalls eine Spende aus Österreich) verwendet. Die Pfarre Karema hat seit dem Ausfall der Wasser­ pumpe im April kein fließendes Wasser

mehr. In Karema hat die Pfarre Niederthalheim vor drei Jahren mit Unterstützung der Nachbarspfarren und vieler Spender/innen ein Gesundheitszentrum errichtet. Beim Besuch (im Bild mit Bischof Kikoti) überzeugte sich die Delegation unter der Leitung von Diakon Wolfgang Kumpfmüller, dass diese Einrichtung gut genützt wird. 50.000 Menschen profitieren davon. Bestürzt waren die sechs Niederthalheimer, als während ihres Besuches in der Diözese Mpanda der dortige Bischof Dr. Pascal Kikoti (55) an einem Herzinfarkt verstarb. Seit 1992, als Kikoti während seines Doktoratsstudiums in Rom zur Aushilfe erstmals nach Niederthalheim, Atzbach und Wolfsegg gekommen war, waren die drei Pfarren mit ihm verbunden. n Stift Seitenstetten. Fr. Vitus Weichselbaumer (Mitte) aus Steyr-Ennsleite legte am 8. September 2012 im Stift Seitenstetten die ewige Profess ab. Pfarrer Roland Bachleitner (links, rechts Abt Berthold Heigl) nahm an der Professfeier teil, weil Fr. Vitus sich während seines Studiums die Stadtpfarre Steyr zur Begleitpfarre gewählt hatte.

Missionar/in auf Zeit Salvatorianer. Auch die Ordensgemeinschaften der Salvatorianer und Salvatorianerinnen bieten das internationale Freiwilligenprogramm MaZ (Missionar/in auf Zeit) an. Aktuell sind zwölf junge Menschen in Tansania, im Kongo, in Indien und auf den Philippinen im Einsatz. Sie leben, arbeiten und beten in salvatorianischen Gemeinschaften und Projekten mit. Die einzelnen

Missionar/innen auf Zeit nutzen die Chance, sich in fremden Ländern in unterschiedlichen Arbeitsbereichen einzubringen, sie schenken ihre Zeit – meist ein Jahr – und werden gleichzeitig selbst reich beschenkt. XX Interessent/innen finden Infos auf w ­ ww.salvatorianer.at unter „Mission und Soziales“ oder mission@salvatorianer.at.

Die Missionar/innen auf Zeit werden nicht allein gelassen, sondern können untereinander ihre Erfahrungen austauschen: im Bild bei einem „Zwischenseminar“ in Tansania. privat

n Am 24. September 2012 ­feiert Mag. Josef Habringer, Domkapellmeister am Mariendom Linz, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Desselbrunn, studierte Theologie sowie Gesang am Mozarteum Salzburg. 1978 begann er seinen Dienst in der Diözese als Pastoralassistent in der Katholischen Hochschulgemeinde. Von 1979 bis 1989 war Habringer Referent für Laientheologen, seither ist er Referent im Kirchenmusikreferat im Pastoralamt, von 1997 bis 2005 war er auch Abteilungsleiter der Abteilung Liturgie/Kirchenmusik. Er lehrt am Diözesankonservatorium für Kirchenmusik und ist seit 2006 ­Domkapellmeister. ­Außerdem leitet er den Chor „Collegium Vocale“ und das ­Vocalensemble „Voices“. n Am 25. September 2012 vollendet Msgr. Konrad Waldhör, Militärdekan in Ruhe, wohnhaft in Rüstorf, sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Vorderweißenbach, ist gelernter Tischler und war auch als Briefträger tätig. 1968 wurde er zum Priester geweiht. Nach Seelsorgstätigkeit in Ebensee und Haid wurde er 1978 Militärseelsorger, ab 1980 beim Militärkommando Oberösterreich. Als Militärdekan seit 1999 im Ruhestand betreute Waldhör anschließend bis 2009 die Pfarre Steinerkirchen am Innbach. Von 2006 bis 2008 war er auch Dechant des Dekanates Gaspoltshofen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

20. September 2012

Liturgie, schlicht und klar? Klar sei sie und schlicht, die Liturgie im Gefolge des 2. Vatikanums, schwärmt ein Linzer Liturgiker in der geistlichen Zeitschrift „miteinander“. Nun haben wir schon öfter bei Senioren- und Jugendausflügen am Tageszeitengebet von Klosterkonventen teilgenommen und dabei das pure Gegenteil erlebt. Das Gebet war jedes Mal ein einziges Um-die-Wette-Blättern im Stundenbuch. Vorblättern, zurückblättern, zwischendurch ein kleines Bändchen aus dem Fach der Kirchenbank fischen und ein winziges Verslein daraus rezitieren. Das Bändchen wieder zurücklegen, erneut das Stundenbuch aufschlagen, den eingelegten Folder zur Hand nehmen, das Zwischenblatt aus dem Folder herausnehmen … Dann wieder ist zu hören, wie ein Mönch dem vorbetenden Mitbruder diskret zusäuselt, dass er die falsche Oration erwischt habe. Der blättert verlegen herum, wird in der Eile aber nicht fündig und leiht sich kurzerhand vom Nachbarn das Buch mit der korrekt aufgeschlagenen Seite aus. Von Klarheit und Schlichtheit keine Rede. Wir haben diese unnötige Verkomplizierungen immer als abstoßenden liturgischen Firlefanz empfunden. Ein schlichtes Gebetsformular stellt eine ungleich geeignetere Hilfe dar, um in die Gottesbegegnung eintauchen zu können, als klerikale Kunstprodukte wie das Stundenbuch mit seinen vielen Fehlerfallen und der endlosen Herumblätterei. Kerstin Mangold-Söller, Hallein

Zur Einführung von „E10“ Zu „Agrartreibstoffe und umstrittenes E10-Benzin“, Nr. 36, S. 8

Die Bauernschaft fühlt sich zuallererst der Produktion von Lebensmitteln verpflichtet. Es gilt die Reihenfolge Teller, Trog und Tank. Die Landwirtschaft war in der Geschichte immer schon als Energieproduzent tätig. War es früher das Futter für die Pferde als Zugtiere, so ist es heute unter anderem die Biotreibstoffproduktion. Gleichzeitig muss festgestellt werden, dass der Verkehrssektor das größte Sorgenkind der heimischen Klimapolitik darstellt. Will Österreich den CO2-Ausstoß aus dem Verkehr wirksam und nachhaltig senken, dann führt am verstärkten Einsatz von Biotreibstoffen kein Weg vorbei. Andernfalls müsste Österreich um das Geld der Steuerzahler im Ausland teure CO2-Zertifikate zukaufen. Bereits jetzt wird in Österreich jene Menge an Bioethanol erzeugt, die für eine E10-Beimischung notwendig ist. Derzeit wird die Hälfte der heimischen Bioethanolproduk­tion exportiert. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle

rer Regionen und folgender Generationen. Zu argumentieren, Biosprit sei die klimafreundliche Verwertung unserer ­ Überschüsse, zeugt nicht von Informiertheit, und ist Hohn für die Benachteiligten unserer Welt. Danke für euren Beitrag. Ernst Lederhilger, Pettenbach

Muße – Mensch bleiben

Teller – Trog – Tank. Eine sinnvolle Rangordnung? Waldhäus

Kritik an der E10-Einführung nicht nachvollziehbar. Heimische Biokraftstoffe verursachen um 70 Prozent weniger Treibhausgase als fossile Brennstoffe, gleichzeitig fallen bei der Bioethanolproduktion wertvolle Eiweißfuttermittel an, die einen unverzichtbaren Beitrag zur heimischen gentechnikfreien Futtermittelversorgung leisten. In Österreich erzeugtes Bioethanol gefährdet keinesfalls die Lebensmittelversorgung und bringt vor allem zusätzliche Wertschöpfung. Auch die geäußerte Kritik aus entwicklungspolitischer Sicht ist schwer nachvollziehbar. Der Export von Agrarüberschüssen aus ­Europa stand viele Jahre unter enormer Kritik, da damit die Agrarproduktion in Entwicklungsgebieten unterlaufen würde. Die Instrumentarien der EU-Agrarpolitik (öffentliche Lagerhaltung, Exporterstattungen) wurden mittlerweile fast vollständig beseitigt. Diese Deregulierung auf den Agrarmärkten ist mit eine Ursache für die seit einigen Jahren stark schwankenden Agrarpreise. ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ

Unser gesellschaftlicher Reichtum vernebelt uns die Gehirne und erkaltet unsere Herzen! Wie sonst wäre es möglich, dass wir unsere lackglänzenden und chromblitzenden „Heiligen Kühe“ die Teller der Armen leer räumen lassen. Biosprit ist ein ekelhafter Kulmina­ tionspunkt unserer aus dem Ruder laufenden, einzig auf Eigennutz basierenden Gesellschaft. Wer will, weiß: Wir in Österreich erreichen den „Erschöpfungstag“(= Maß der Nachhaltigkeit) bereits Ende Mai. Das heißt: Sieben Monate im Jahr leben wir auf Kosten ande-

Immer wieder wird gesagt und propagiert, dass nur ein kräftiges Wirtschaftswachstum unseren Wohlstand sichern kann. Ich meine, dass wir andere Strukturen und Verteilungsmechanismen finden müssen, da wir bereits deutlich an eine Grenze angelangt sind. Wir müssen uns befreien von der Positivität des immer Mehr und immer Schneller. Der ständige Leistungsdruck bewirkt immer mehr erschöpfte und ausgebrannte Seelen (Burn-out, Depressionen, psychische Erkrankungen, körperliche Symptome ...). Der Mensch braucht die Wachheit und die Aggression, um etwas anzupacken, die Lust, etwas zu tun und die Welt mitzugestalten. Er braucht aber auch die Ruhe, die Muße, um innezuhalten, um Grenzen zu erkennen. In so manchen Fällen bedeutet ein Weniger an Geld und Wohlstand ein Mehr an Lebensqualität. Alfons Hangler, Neukirchen/V.

Zur Perle gefunden Zum Interview „Jesus war mein Weg zur Freiheit“, Nr. 34, S. 17

Für das eindrucksvolle Interview mit Sabatina James möchte ich herzlich danken. Hier ist kein ungesundes Selbstverwirklichungsstreben zu spüren, wie dies heute so vielfach vorkommt. In diesem Fall hat einfach eine junge Frau im Christentum die kostbare Perle gefunden, von der Jesus einmal in seinen Gleichnissen spricht (Mt 13,45–46). Sie will auch anderen Menschen helfen, diese zu entdecken. Bedanken möchte ich mich auch bei dir, Dr. Johann Hahn, Perg, durch dessen Leserbrief ich erst auf diesen wertvollen Beitrag aufmerksam wurde. P. Leopold Strobl OSB, Michaelbeuern

XX Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Auch bei E-MailLeserbriefen Adresse angeben. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Zuschriften an: Kirchen­Zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


unter uns Gleich! „Gleich!“ – Die Antwort kommt prompt, die damit angekündigte Handlung lässt auf sich warten. Mitunter sehr lange. Ein Patient erzählt, wie oft er im Spital die Auskunft bekam: „Gleich!“ Gleich kommt jemand, gleich werden Sie zur Untersuchung abgeholt, gleich werde man sich um ihn annehmen. Gleich heißt: Hab Gleichmut! Mit dem kurzen Wörtchen „gleich“ halten sich viele die Konsequenz vom Leib, zu reagieren. „Gleich“ ist ein verlustreiches Wort der deutschen Sprache. Es hat seine Bedeutung verloren. Nicht verloren! Sie wurde ihm gestohlen. Unter den Augen so vieler werkeln die Diebe tagtäglich und überall. Bei ihren Raubzügen am Wortschatz haben sie das Wort ordentlich zerzaust. Wie übrigens andere Wörter auch, die sie von innen nach außen gestülpt haben, gewendet, ins Gegenteil verkehrt.

Denk mal

Trauben-Herbst Die Trauben sind reif. Die österreichische Ernte fällt heuer mit erwarteten 2 bis 2,2 Millionen Hektolitern Wein unterdurchschnittlich aus. ernst gansinger

In Österreich wird seit einigen Tausend Jahren Wein kultiviert. Die größte Ausdehnung der Rebfläche gab es im 16. Jahrhundert – damals wurde auf dreimal so viel Fläche Wein gebaut wie heute. Aktuell gibt es etwa 20.000 Weinbau-Betriebe, 500 Winzer bewirtschaften ihre Weingärten biologisch.

Domspatz Dem Biotreibstoff ist jetzt der Treibstoff ausgegangen.

verbittert sind. Ein solcher möge trinken und seine Armut vergessen, und nicht mehr an seine Mühsal denken.“ (Spr 31,6-7) An diese Worte schließt sich die Aufforderung an den König: „Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen!“ (Spr 31,8) Machen Sie mit. Finden Sie zumindest fünf weitere Bibelstellen, in denen vom Wein die Rede ist. Schreiben Sie uns bis 28. September. Wir verlosen einen Karton Bio-Wein. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 36 hat Adrian Buchegger aus Wels gewonnen. (Maria Theresia ordnete 1774 die Schulpflicht an.)

ernst gansinger ernst.gansinger@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Ein Berufsheer mit der Komponente Freiwilligkeit ist das kleinere Übel.“ Yussuf Windischer, Generalsekretär der Katholischen Friedensbewegung Pax Christi sieht durch ein Berufsheer die Vision einer Welt ohne waffen und Militär erreichbarer.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Wein – da ist nicht nur an Alkohol zu denken: Tafeltrauben sind ein besonderer Obstgenuss. In vielen Familien wird der Traubensaft als hervorragendes Getränk geschätzt. – Natürlich aber hat der Wein seine besondere Bedeutung als vergorenes Getränk. Von ihm ist auch in der Bibel, im Alten wie im Neuen Testament, oft die Rede. Im Buch der Sprichwörter etwa wird König Lemuel (dem Gott Ergebenen) geraten: „Gebt berauschenden Trank dem, der zusammenbricht, und Wein denen, die im Herzen

Die Trauben sind reif. Okapia/scully

„Langsam“ zum Beispiel wurde auch bestohlen: Wem etwas langsam zu bunt wird, dem platzt gleich der Kragen. Ganz aus den sprachlichen Fugen ist aber „schön langsam“ geraten: „Schön langsam werd' ich narrisch“, sagte der Vater, dessen Sohn „gleich!“ rief, dann aber nicht tat, was sich der Vater wünschte. – Der Vater wurde weder schön narrisch, noch langsam.


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