KiZ-ePaper 44/2012

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Nr. 44 I 1. November 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 68

Der Weg des Lebens in Endlichkeiten und Ewigkeit.

Alois Litzlbauer

Allerheiligen und Allerseelen stellen die Frage nach dem Woher und Wohin des Lebens

Aus Erde. Der Mensch Oftmals wurde der Acker des Lebens umgepflügt. Aus Erde ist nach dem Schöpfungsbericht der Mensch gemacht, mit dem Atem Gottes zum Leben erweckt. Generation um Generation ereignet sich dieses Wunder des Lebens neu. Zu Allerheiligen und Allerseelen versammeln sich die Menschen an den Gräbern. Menschliches Leben ist wieder Erde geworden – und doch nicht einfach ausgelöscht. Dass die einen sterben, schafft anderen Platz auf der Welt.

„Du kehrst zurück zu Staub“, werden Christen am Aschermittwoch erinnert. Doch dass aus diesem so unscheinbaren Grundstoff Erde ein so gigantisches Schöpfungswerk wie ein Mensch werden kann, lässt staunen. Eine Zeit lang geht er seinen Weg, kostet das Leben – und weiß doch, dass auch sein Leben und seine Zeit erneut umgepflügt werden wird. Der Atem kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat, heißt es im Alten Testament. Er verströmt nicht ins Nichts. Seite 6/7 und 20

3 Im Gespräch. Gutes Geld.  9 Pfarrgemeinderat. Erste Bilanz. 10 Interview. Dr. Marcus Gräser zu den US-Wahlen. 14 Glaube. 3. Teil „seelenstark“. 18 Bewusst leben. Erinnerungen an die 60er-Jahre. 27 Konzil. Wie Frauen das Konzil prägten. 29 Ausstellung. Der nackte Mann. 22 Impressum.


2 Meinung KOMMENTAR

1. November 2012

Dieser Mensch hier – mein Heiliger

Alles paletti – oder doch nicht?

HANS BAUMGARTNER

Ein paar Stunden in Wien, ein paar in Paris, auch für Rom bleibt noch Zeit. Und im nächsten Jahr dann Amerika. Irgendwann wird man sich die Bilder in Ruhe ansehen. Moderne Fernreisende sind es. In ihren Pässen sind viele Stempel. Überall sind sie gewesen – und immer wieder gleich fort. Es gibt Menschen, die leben wie solche Reisende. Bei nichts und nirgends halten sie sich auf – sonst bliebe zu wenig Zeit für das Nächste. Immer droht das Versäumen. Man muss nicht überall gewesen sein, man muss nicht alles erlebt oder selbst gekostet haben. Solche Lebensart ist zu vorschnell als „altmodisch“ abgestempelt worden. Doch es gibt die Dinge, die sich erst im langen Beisammensein und im Immer-wieder-Erschließen, im langen Dasein öffnen. Die Nähe ist es, die verbindet. Man findet das Glück

weniger im immer Neuen, wohl eher im immer neuen Entdecken des schon Bekannten. Ein so abgegriffenes Wort wie Treue steht dafür. Auch die Kirche hat viel zu tun, dass ihre Seelsorge sich nicht nur mehr im Vorübergehen ereignet, sondern in wirklicher Einkehr. Im Dasein also. Allerheiligen: Dieser Mensch hier: Mein Heiliger, den Gott mir an den Weg gestellt hat. Ein Christ ist einer, der sich aufhalten lässt.

MATTHÄUS FELLINGER CHEFREDAKTEUR MATTHAEUS.FELLINGER@ KIRCHENZEITUNG.AT

KOPF DER WOCHE: JOHANNES LABNER, KABÖ-VORSITZENDER

An der Seite der Menschen „Wir müssen den Menschen wieder in die Mitte stellen“, sagt Johannes Labner, der neue Bundesvorsitzende der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung Österreichs. HANS BAUMGARTNER

„Jeder Lehrling ist mehr wert als alles Gold der Erde.“ Dieses Wort von Kardinal Cardijn, dem Gründer der Katholischen Arbeiterjugend, war für den jungen Johannes Labner ein Weckruf, der ihn NEUHOLD

Mehr als drei Viertel (78,7%) der Österreicher/innen sind mit ihrer Lebenssituation sehr zufrieden bzw. zufrieden. Rechtzeitig vor dem Nationalfeiertag hat die Statistik Austria ihren Bericht „Wie geht’s Österreich?“ veröffentlicht. Basis des Berichtes sind vor allem Daten zur Wirtschaftsund Einkommensentwicklung, zum Konsumverhalten, zur Gesundheit und zur ökologischen Entwicklung. Und da gibt der Bericht trotz der schönen Ausgangszahl durchaus Grund, über manche Entwicklungen näher nachzudenken. So etwa ist es durch soziale und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gelungen, trotz des Wirtschaftseinbruches im Krisenjahr 2009 die Haushaltseinkommen relativ stabil zu halten. Seither aber ist das Pro-Kopf-Einkommen kontinuierlich zurückgegangen, während die Gesamtwirtschaft gewachsen ist. Die Verteilung des gemeinsam erwirtschafteten „Kuchens“ durch den Markt funktioniert nicht mehr so richtig. Unterstrichen wird das auch dadurch, dass sich der Trend des Auseinanderklaffens von niedrigen und hohen Einkommen unvermindert fortsetzt. Auch die Zahl der Armutsgefährdeten, immerhin 1,4 Millionen Österreicher/innen, hat sich seit dem Krisenjahr nicht vermindert. Auch für diese Gruppe, in der sich besonders viele Mehrkindfamilien, Alleinerziehende, Zuwanderer und Menschen mit Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt befinden, hat die wieder angelaufene Konjunktur nichts abgeworfen. Sie bleiben weiter am Rande, auch ihre Kinder – denn Armut verhindert in Österreich nach wie vor vielfach eine chancengerechte Ausbildung. Man darf sich mit den „Zufriedenen“ freuen, aber die Herausforderung sind die Ausgegrenzten. Auf ihre Bedürfnisse sollte man mit einem geschärften Blick hin- und nicht hinwegschauen.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Als wir kürzlich zum ,Tag der menschenwürdigen Arbeit‘ in Betriebe und auf die Straße gegangen sind, haben wir sehr viel dankbare Zustimmung bekommen.“ JOHANNES LABNER

bis heute wach hält, die Kirche als „Dienerin der Menschen“ zu sehen. Zunächst hat er in seiner Pfarre Seitenstetten die Leitung einer KAJ-Gruppe übernommen. Mit dem KAJ-Abzeichen ging er als Lehrling in die „roten“ Steyr-Werke und wurde dabei mit nicht immer freundlichen Fragen konfrontiert. „Weil ich Antworten geben wollte, beim Pfarrer aber keine Unterstützung fand, besuchte ich den Grundkurs der Katholischen Sozialakademie und erlebte dort den ,tollen‘ Konzilsaufbruch.“ Trotz mehrerer Angebote entschloss sich Labner in den kirchlichen Dienst zu gehen, wurde Diözesan- und Bundessekretär der Katholischen Jugend, Chefredakteur der Jugendzeitschrift „Die Wende“ und Pressereferent der Diözese Graz unter Bischof Weber. Schatz. Dass er in der Pension wieder zu den Wurzeln seiner Jugend zurückkehrte, zunächst in der KAB Graz und jetzt als Bundesvorsitzender, habe damit zu tun, dass „die Kirche zu wenig nahe bei den Menschen und ihren Sorgen ist.“ Sie sei durch den Rückstau an längst fälligen Reformen zu sehr mit sich selber beschäftigt und lasse den großen Schatz ihrer Soziallehre links liegen, meint Labner. Er aber ist überzeugt, dass „wir angesichts des wachsenden Druckes auf dem Arbeitsmarkt, der ungleichen Einkommensverteilung etc. den Weg mit den Menschen gehen müssen und da auch was zu sagen haben.“


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Im Gespräch 3

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Auszahlung bei einem philippinischen OikocreditProjekt. Wolfgang Linhart von der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ begleitete Oikocredit Austria auf einer Projektreise zu den Philippinen. wolfgang linhart

Zum Weltspartag: Ein Blick auf alternative Möglichkeiten der ethischen Geldanlage

Eine gute Anlage Die Ohnmacht im Riesenreich der Finanz­ märkte, die sie bei der Wirtschaftskrise spürten, war einigen jungen Erwachsenen in Linz Anlass, den Verein „Der Grüne Sparer“ zu gründen. Ihr Ziel ist, auch mit kleinen Geldbeträgen, die zusammengelegt werden, in Nachhaltigkeit anzulegen. ernst gansinger

Wie der kleine Verein „Der Grüne Sparer“ gibt es viele, die ihr Geld ethisch und ökologisch-nachhaltig anlegen wollen. Kaum eine Bank lässt diese Kunden außer Acht. Alle bieten Ethikfonds und Ähnliches an. Einige aber verschreiben sich ausschließlich diesem Ziel. Die Steyler Bank etwa oder Oikocredit und die EthikBank. Auf der Internetseite www.gruenesgeld.at finden sich dazu viele Hinweise. Viele kleine Beiträge. 2011 veranlagten 30 „Grüne Sparer“ 35.000 Euro – eine Summe, zu der sie nach ihren unterschiedlichen Möglichkeiten beitrugen. „Kleine Beträge bewirken Großes“ heißt es auf der Vereins-Homepage. Die 35.000 Euro wurden auf vier Töpfe verteilt: Auf ein Ethiksparbuch und auf den Fonds Superior 6 Global Challenge bei Schellhammer & Schattera (die Bank ist auch in die Liste der Alternativbanken der „ÖGUTPlattform Grünes Geld“ aufgenommen). Der Fonds hat sieben Themen, darunter die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels und den Erhalt der Artenvielfalt sowie die Bekämpfung der Armut. Weiters wurde bei Oikocredit und bei Solarwatt Geld veranlagt. In Zukunft will der Verein auch an nachhaltige Projekte Geld geben. „Es ist kein Widerspruch, mit seinem Geld verantwor-

tungsvoll zu handeln, eine Rendite anzustreben und sinnvolle Projekte zu unterstützen“, sagt Vereins-Vorsitzender Tom Neuner. Geld anlegen. Geldanlage hat Wirkungen. Daher bietet die Katholische Sozialakademie Österreichs Schulungen für Bankmitarbeiter/ innen über Formen und Produkte ­sozial und ökologisch verantwortlicher Geldanlagen an. Ein Bericht von ATTAC Österreich hat vor einigen Wochen für Aufregung gesorgt. ATTAC kritisierte, dass österreichische Banken auf Hunger wetten, und stützte sich dabei auf eine Analyse der Organisation „Friends of the Earth“. Nahrungsmittelspekulation und Land-Grabbing gehöre, so ATTAC, „mit zu den skandalösesten Geschäften der Finanzmärkte“. Den Gewinnen der Spekulanten stehe der Hunger der Ärmsten gegenüber. Zahlreiche europäische und auch österreichische Banken seien in solche spekulative Geschäfte involviert. Für die Raiffeisengruppe hat dazu die Raiffeisen Zentralbank Stellung bezogen: „Spekulation auf Lebensmittel hat bei Raiffeisen keinen Platz.“ Die RZB-Gruppe habe zu den angesprochenen Unternehmen keine Kundenbeziehung oder hat diese beendet oder diese Unternehmen sind nicht in den von „Friends of the Earth“ kritisierten Bereichen tätig. Nachhaltig. Die EthikBank, die in Deutschland und Österreich tätig ist, schreibt auch den Förderpreis „Nachhaltiger Mittelstand“ aus. Am 18. Oktober wurde damit der Bio-Spezialist „Sonnentor“ aus dem Waldviertel geehrt. XX Der Grüne Sparer, Hatschekstraße 1, 4020 Linz, info@grünersparer.at, www.gruenersparer.at

Ethisch Geld anlegen? – Es gibt viele Angebote für Interessen­ ten, die nicht nur auf die Rendite, sondern auch auf das Was und Wie des Investments schauen.

Grünes Geld Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik ÖGUT betreibt die Informationsplattform für ethisch-ökologische Veranlagung. Auch der Fachmann für ethische Geldanlagen Dr. Markus Schlagnitweit von der Katholischen Sozialakademie Österreich KSÖ ist Mitglied der Plattform. Mit dem Begriff „Grünes Geld“ werden Veranlagungen bezeichnet, bei denen ökologische, sozia­ le und ethische Komponenten berücksichtigt werden. Investiert wird in Unternehmen, die ökologische und/oder soziale Grundsätze beachten. XX www.gruenesgeld.at

Steyler Bank 1964 gründeten die Steyler Missionare in Deutschland die bis heute einzige Missionsbank Europas. Heute hat die Bank 12.000 Kunden. Die Bank bietet „Missionssparen“ an: Das angelegte Geld wird direkt an die Steyler Missionare und Missionsschwestern weitergeleitet. Die Anleger/innen erhalten solide Zinsen. XX www.steyler-bank.de

Oikocredit Seit 35 Jahren besteht Oikocredit, eine internationale Entwicklungsgenossenschaft, die M ­ ikround Projektkredite in Afrika, Lateinamerika, Asien und Osteuropa vergibt. Damit werden Menschen in Armut befähigt, sich ein besseres Leben aufzubauen. Eine Geldanlage bei Oikocredit ist eine Anschubfinanzierung für realwirtschaftliche Projekte. Oikocredit Österreich wurde 1990 gegründet. In Linz ist Viktor Leutgeb Ansprechpartner. Das österreichische Anlagekapital wird Ende 2012 über 38 Millionen Euro liegen. XX www.oikocredit.org/at


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Auf einen BlIck

Prior P. Lukas Six OSB, der zum Vorstand des Priesterrats gehört, zeigt den Priesterräten sowie den Priestern ohne Amt mit ihren Frauen die Sehenswürdigkeiten des Stiftes Lambach. Die Gastfreundschaft des Stiftes hat sehr zur guten Atmosphäre des Treffens beigetragen. puchinger

Priesterrat dankt „Priestern ohne Amt“ für ihre Dienste in der Kirche Damit man einander nicht aus den Augen verliert – darum hat der Vorstand des Priesterrates mit Bischof und Generalvikar an der Spitze die „Priester ohne Amt“ und ihre Frauen zu einem Treffen in das Stift Lambach eingeladen. „Wir wollen euren seinerzeitigen Dienst als Priester würdigen, aber auch eure Entscheidung, zugunsten von Ehe und Familie aus dem Amt auszuscheiden, respektieren. Zugleich möchten wir danken, dass viele von euch nach wie vor wertvolle Dienste in der Kirche leisten“, so der Priesterrat. Etwa 35 Personen sind der Einladung gefolgt. Es wurde eine herzliche Begegnung, bei der auch kritische Wortmeldungen ihren Platz hatten. Mehrfach wurde Unverständnis geäußert, dass die Kirche durch das Festhalten an der Zölibatsverpflichtung auf viele kompetente Priester verzichtet.

Das Konzil gehört nicht den Katholiken allein Tag der Hochschulen. „Katholische Katecheten h ­ ätten ihren Schülerinnen auf Tafelbildern gezeigt, dass die Protestanten mit den anderen Irrgläubigen und Sündern direkt zur Hölle wanderten.“ So skizzierte die evangelische Theologieprofessorin Susanne Heine das Verhältnis der Konfessionen in der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Beim Tag der Linzer Hochschulen warf sie einen evangelischen Blick auf ein katholisches Ereignis: „Von der Saat des Konzils ist viel aufgegangen, anstelle von Verurteilungen und Vorurteilen ist ein Miteinander getreten.“ Superintendent Dr. Gerold Lehner machte in seinem Grußwort aufmerksam, dass das Zweite Vatikanische Konzil eben kein exklusiv katholisches Ereignis ist: „Paulus sagt im ersten Korintherbrief: Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit ihm. – Das ist meine Erachtens der erste Satz, an den wir erinnern müssen, wenn wir über das Zweite Vatikanum als katholisches Ereignis reden. Denn es gilt paulinisch geglaubt: Kein großes Ereignis für eine Kirche ist nur dieser zugehörig, sondern hat Bedeutung für alle Kirchen.“

Die Schülerinnen (im Bild Vanessa Wahl) zeigten in der neuen Küche ihr Können und verwöhnten die Gäste. Fachschule Baumgartenberg

Baumgartenberg: Fachschule der Schwestern vom Guten Hirten erneuert Sr. Melitta Fragner, Provinzoberin der Schwestern vom Guten Hirten, nannte die neue Schulküche „Schwimmküche“ in Anspielung auf ihren Platz im Gebäude: Sie wurde im ehemaligen Hallenbad errichtet. Bischof Ludwig Schwarz segnete am 25. Oktober 2012 nach mehreren Bauetappen die erneuerte Fachschule Baumgartenberg. 63 Schülerinnen und zwei Schüler besuchen derzeit die Fachschule (einjährig und drei-

jährig). „Das Besondere an unserer Schule ist der familiäre Aspekt“, betont Direktor Reinhard Furtlehner. Dazu gehört auch das Angebot an sonderpädagogischer Förderung. Landtagsabgeordnete und Bezirksschulinspektorin Notburga Astleitner beglückwünschte die Schule zu dem neuen Logo mit dem Statement „Schule mit Herz“: Herzensbildung ist heutzutage mindestens genauso wichtig wie Wissensbildung.

Vöcklabruck: Don Bosco Schwestern eröffnen Schulpastoralzentrum

Damit Jugendliche nicht allein sind „Junge Menschen brauchen mehr als gute Wissensvermittlung“, sagte Provinzialin Sr. Maria Maxwald bei der Eröffnung des Schulpastoralzentrums „Mittendrin“ der Don Bosco Schulen in Vöcklabruck. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sich beheimatet fühlen und Begleitung erfahren. Mit ihren Fragen stehen sie oft allein und da braucht es Räume, in denen sie einfach sein dürfen und in denen jemand auf sie wartet, so Sr. Maria Maxwald. Dazu dient das erst im Februar 2012 eröffnete „Café Mazzarello“, das sich gro-

ßer Beliebtheit erfreut, und nun das von Bischof Ludwig Schwarz am 26. Oktober 2012 gesegnete Zentrum „Mittendrin“. Es bietet im Schulkomplex der Don Bosco Schwestern (627 Schüler/ innen, an die 80 Lehrer/innen) einen Meditationsraum, einen Bewegungsraum, eine Wohnküche und acht Doppelzimmer. „Mittendrin“ ist ein Ort, wo Jugendliche und Erwachsene Gemeinschaft erfahren können, wo gefeiert und gebetet wird und wo man gemeinsam Antworten auf die Fragen nach Gott und dem Sinn des Lebens sucht.


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Die Schule sollte Wissen vermitteln, integrieren, Defizite abbauen. Doch stellt die Politik dafür nicht genug Geld zur Verfügung

Die Integration ist bedroht Schulische Integration würde mehr gut ausgebildete Pädagog/innen brauchen, als das Schulbudget derzeit zulässt, sagt der Direktor der Allgemeinen Sonderschule Langenstein, Erich Pammer. Er leitet auch das Sonderpädagogische Zentrum Perg. Begleitlehrerin Elisabeth Prinz mit zwei am Computer lernenden Kindern. Die Allgemeine Sonderschule besuchen 45 Kinder. Vor zehn Jahren waren es 14 Kinder. KIZ/EG

ernst gansinger

„Die Gesellschaft geht in eine andere Richtung“, ist Integrations-Spezialist Pammer skeptisch. „Man schafft immer mehr Randgruppen. Menschen werden auf ihre Brauchbarkeit reduziert. Das äußert sich in der Behindertenarbeit und in der Altenbetreuung.“ Der Computer am Lernpult. In der Allgemeinen Sonderschule Langenstein hat jedes der 45 Kinder einen Computer mit Internetzugang. Es gibt keine Tafel, aber einen großen Screen. „Der Computer gibt dem Kind das Lernen zurück“, setzt der Direktor der Schule, Erich Pammer, auf das computerunterstützte Lernen. Jedes Kind hat einen eigenen Lehrplan, zugeschnitten auf seine Bedürfnisse. „Es wird geschaut, wo das Kind steht, und von dort aus wird es unterrichtet.“ So individuell angepasst kann man nur mit Computerhilfe unterrichten. Integration braucht eine gute Ausstattung. Doch seit zehn Jahren, klagt Pammer, geht es in die andere Richtung: Es wird gespart. Heute gibt es um ein Drittel weniger Stunden für die sonderpädagogische Betreuung als vor zehn Jahren. Da rückt Inklusion in weite Ferne, also der selbstverständliche Einschluss aller – eine Schule für alle.

Schulleiter Dir. Erich Pammer konnte 2011 aus den Händen von Unterrichtsministerin Claudia Schmid den Österreichischen Schulpreis entgegennehmen. Die Schule wurde für die Unterrichtsvielfalt ausgezeichnet. ASO Langenstein

Und dann in den Beruf? „Die Arbeitswelt wird immer brutaler“, sieht Pammer, dass es Menschen mit Beeinträchtigung sehr schwer haben, am Arbeitsmarkt unterzukommen. Die Inklusionsbewegung komme da zu einem falschen Zeitpunkt. „Die Integration ist äußerst bedroht, da muss Inklusion scheitern!“ Inklusion braucht noch mehr Betreuung und Förderung. Die fehlt aber. „Wir laufen Gefahr, in die 50er-Jahre zurückzukehren, hin zur Eselsbank.“ Kinder in inklusiven Klassen bei fehlender Förderung – das soziale Lernen, das diesem Modell zugesprochen wird, ist dann eher nur ein Vorteil für die Kinder ohne Beeinträchtigung. Pammer sagt es sarkastisch: „So werden behinderte Kinder als Therapiehunde verwendet.“ Erschwerend zur Verringerung der Förderung kommt die Tatsache, dass die Zahl verhaltensauffälliger Kinder zunimmt. Gerade sie brauchen aber viel Betreuung. Eine Betreuung, für die der Einsatz von Computern Zeit freischaufelt, wie die Sonderschule Langenstein vorzeigt. Aber auch wenn viel gelingen kann, ein Makel bei Schülern und Schülerinnen bleibt eingebrannt: Sonderschulen dürfen keine Volks- und Hauptschulzeugnisse ausstellen. Im Zeugnis steht zudem die Begründung, etwa „Verhaltensstörung“. Da wird die Arbeitssuche zu einer schwierigen Sache. Mit dem Computer lernen. Das Spielen am Computer und Surfen im Internet sind Tatsachen für Kinder und Jugendliche. Dagegen kämpfen habe keinen Sinn. Aber die Schule sollte zum rechten Gebrauch anleiten. „Wir müssen Antworten auf die Lebenswelt der Kinder geben“, sagt Direktor Pammer. Zu dieser Lebenswelt gehört für viele, dass sie täglich in ihrer Freizeit vier

Stunden und länger am Computer verbringen. „Die Kinder sollen am Computer spielen, aber gescheite Spiele. Und langsam führen wir sie hinüber in Lern-Software“, sieht Pammer Chancen. Die neuen Medien seien in der Sonderpädagogik eine große Hilfe. „Computergestützter Unterricht schafft Zeit, mit den Kindern zu zeichnen, zu musizieren, über das Leben zu reden. Kognitives Wissen vermitteln kann der Computer besser.“ Der Sonderschulpädagoge und Integrationsexperte Pammer weist auch darauf hin, dass Kinder etwa mit spastischen Lähmungen erst durch speziell ausgestattete Computer zum Lesen und Schreiben befähigt wurden.

stichwort Sonderschule, Integration Es gibt ein Recht auf schulische Integration. Der Besuch der Sonderschule ist freiwillig. Jede/r Schüler/in kann bis zum 18. Lebensjahr den Pflichtschul-Abschluss machen und so lange an der Schule bleiben. Viele Schüler/innen kehren von den anderen Schulen in die Sonderschule zurück. In einer Integrationsklasse an einer Neuen Mittelschule zum Beispiel sollten vier Kinder mit Förderbedarf sein. Allerdings steht auch bei Erfüllung dieser Zahl nur für 22 Stunden ein/e Begleitlehrer/in zu. In der achten Schulstufe sind aber 35 Stunden Unterricht. Das bedeutet: Für 13 Stunden gibt es keine Begleitung mehr.


Allerheiligen wollen sich die Menschen nicht nehmen lassen. Mit gutem Grund, denn gerade an den Gräbern lässt sich Ermutigung für das Leben schöpfen. Matthäus Fellinger

„Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren, ehe die Tage der Krankheit kommen und die Jahre dich erreichen, von denen du sagen wirst: Ich mag sie nicht!“ So mahnt der alttestamentliche „Prediger“ Kohelet (Kohelet 12,1). Am Ende der ungeliebten Jahre steht das Sterben. Auf 12.339 Gräbern in Österreich steht die Jahreszahl 2011 geschrieben. Herz und Kreislauf haben nicht mehr mitgemacht. Das ist die häufigste Todesursache in Österreich – mit 5181 Verstorbenen liegt sie weit über der Zahl der Krebs-Toten: 3185 Menschen sind in Österreich an dieser so gefürchteten Krankheit im letzten Jahr gestorben – nach all den Leiden, die damit verbunden sind.

Todesursachen und 1286-mal erreichte Angehörige oder Freunde die Nachricht: Jemand aus ihrem Kreis hat sich das Leben genommen. Mit einem Schlag ist alles anders. Dreimal so viele Männer waren es als Frauen. Und 523 Menschen starben im Jahr 2011 bei Verkehrsunfällen. Da tröstet es nicht, wenn es heißt: Es waren noch nie so wenige, seit Statistik geführt wird – seit 1961. Doch was vermögen Zahlen schon zu sagen? Jedes Leben ist einmalig, jedes Sterben auch. Warum gerade er? Warum gerade sie? Die „Kunst des Sterbens“. Das Sterben ist nicht wegzuschieben aus dem Leben. Der eigenen Sterblichkeit offen zu begegnen kann helfen, das Leben selbst besser anzu-

Die Uhr erinnert ständig an den Lauf und „Ablauf“ des Lebens. wALDHÄUSL

nehmen und besser damit zurechtzukommen. Die christliche Tradition kennt die „Kunst des Sterbens“. „Ars Moriendi“ nannte man sie lateinisch im Mittelalter. Auch wenn der Tod unerbittlich ist, so hat der Mensch doch Gestaltungsmöglichkeiten, wie er seinem Tod entgegenlebt, meint der Moraltheologe Michael Rosenberger (siehe rechts). Er kann Wünsche festlegen, was sein Sterben betrifft, er kann eine Haltung einüben, die ihn in der letzten Stunde prägen und tragen kann. „Auch ein plötzlich sterbender Mensch kann sehr wohl vorbereitet sein“, meint Rosenberger. Die „Ars Moriendi“ soll dem Menschen helfen, bereit zu werden für die letzte Stunde. Da geht es nicht nur darum, für das Jenseits besser gerüstet zu sein. Die „Ars Moriendi“ kann wesentliche Impulse geben, damit das Diesseits gut gelingt. Allerheiligen und Allerseelen. Allerheiligen zählt mit dem Palmsonntag zu den Festen mit dem größten Kirchenbesuch. Dabei ist Allerheiligen ein Fest der Lebenden – aller Heiligen nämlich, und das sind in diesem Sinne alle Getauften. Die ganze Kirchengemeinschaft versammelt sich hier gewissermaßen, über die Zeiten hin. Und auch die Verstorbenen werden an diesen Tagen in die Mitte genommen. Die festliche Gestaltung der Gottesdienste, das Segnen der Gräber, das Zusammenstehen und Beten am Grab bei den Angehörigen, das gehört so auch zu je-


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Impulse Der Tod als Freund Den Tod „freundschaftlich“ anzunehmen – dazu regt die mittelalterliche Lehre von der „Kunst des Sterbens“ (Ars Moriendi) an. Für den Linzer Moraltheologen Michael Rosenberger lassen sich daraus Impulse schöpfen, wie das diesseitige Leben gut gelebt werden kann. Das Wissen: „Ich bin aus Erde genommen und kehre zur Erde zurück“, lässt demütig werden und regt zu ­einem maßvollen Leben an. Die „Ars Moriendi“ stärkt die Versöhnungsbereitschaft – auch mit dem eigenen Leben und seinen Unvollkommheiten. Vier Impulse gibt Michael Rosenberger: Abendliche Stimmung am Friedhof, hier in Leonding.

Der Stundenschlag. Ein bewusstes Innehalten beim Glocken- oder Stundenschlag erinnert beständig an die Kostbarkeit der Zeit und des Lebens. Dabei geht es nicht um den „Nutzwert“ der Zeit, dass man sie wirtschaftlich bestmöglich nutzt, sondern um den spirituellen Gehalt: Die Uhr gibt ein Signal für die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit.

KIZ/BH

Lebensgründe ner „Kunst“, Sterben zu üben. Es erinnert daran, dass den Lebenden derselbe Weg bevorsteht, den die Verstorbenen gegangen sind. Es ist gut, das eigene Leben im Spiegel der Gräber zu betrachten. An den Gräbern treten die „Todesursachen“ zurück. Es ist nicht mehr so wichtig, unter welchen Umständen jemand gestorben ist, auch nicht, wie alt ein Mensch geworden ist. Jetzt zählt, was dieser Mensch anderen bedeutet hat – und jetzt noch bedeutet. So schöpfen Menschen gerade an Gräbern Gründe und Ermutigungen für das eigene Leben – wie man es besser gestalten und mit Sinn füllen kann. Es soll nicht hohl bleiben, das Leben. Die Hülle ist es, die stirbt. Leben vor Geschäft. Und dass es So schöpfen Menschen gerade an Gräbern den Menschen gerade um die Inhalte Gründe und Ermutigungen für das eigene Leben. des Allerheiligenfestes ernst ist, zeigt die Tatsache, dass dieses Fest – einmal vom Schmücken der Gräber abgesehen – nicht der Geschäftemacherei anheimgefallen ist, wie dies bei Weihnachten und – zunehmend – bei Ostern der Fall ist. Auch der zwischenzeitlich einsetzende Boom um Halloween ist wieder verebbt. Gerade zu Allerheiligen geht es nicht um Geschäftserfolge – da geht es um das Leben. Und wohl deshalb wollen sich viele Menschen dieses Fest nicht nehmen lassen – ob sie nun „fromm“ sind oder nicht.

Die Rückschau auf den Tag. Die Rückschau auf den Tag, verbunden mit dem Gebet um eine ruhige Nacht und ein „seliges Ende“, fördern eine „liebende Aufmerksamkeit“ für das eigene Leben und Erleben. Entscheiden. Bei wichtigen Entscheidungen hilft es, die Entscheidungsmöglichkeiten aus dem Blickwinkel der Sterblichkeit abzuwägen: Wie möchte ich diese Entscheidung aus der Perspektive meines Lebensendes getroffen haben? Geistliches Testament. In regelmäßigen Abständen niederzuschreiben, was man als die geistlichen Schätze im Leben empfindet und was man an Erfahrungen und Erkenntnissen gesammelt hat, hilft, sein Leben in einem anderen Licht zu sehen – und kann später ein großer Schatz für Hinterbliebene sein.

Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger hält die mittelalterliche Lehre von der „Kunst des Sterbens“ auch für heutige Zeiten für höchst hilfreich. Die Kirche tritt hier nicht „dogmatisch“, sondern mit gelebten Erfahrungen vor die Menschen. KIZ/Archiv


8 Aus Oberösterreichs Pfarren Stenogramm Die Kirche kann sich sehen lassen Maria Puchheim. An die 85.000 Euro kostete die Sanie­ rung der Westfassade der Basili­ ka ­Maria Puchheim, die in den vergangenen Monaten durch­ geführt wurde. „Jetzt haben wir wieder eine Kirche, die sich ­sehen lassen kann“, freute sich eine Kirchenbesucherin nach dem Abbau des Gerüsts. Pfar­ rer P. Josef Kampleitner dankt allen, die ­finanziell oder durch ihren Arbeitseinsatz gezeigt ha­ ben, dass ihnen die Kirche etwas

1. November. 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Umbau auf dem Barbarafriedhof in Linz beendet

Abschied in neuen Räumen Linz. Nach neun Monaten wurden die Um­ bauarbeiten in den Aufbahrungsräumen und der Abschiedshalle auf dem Barbarafried­ hof beendet. Das Bauprojekt unter der Lei­ tung von Architekt Gottfried Nobl umfass­ te weiters den Umbau der Verwaltung, des Eingangsbereiches und der Räume für Pries­ ter und Bestattungspersonal. Das Künstler­ team Christine und Alois Bauer und Herbert Egger gestaltete u.a. Altar, Sitzbänke und Ge­ rätschaften in warmen Brauntönen. Aus ver­ schiedenfarbigen Erden setzt sich auch das „Erd-Kreuz“ von Christine Bauer zusammen. Der Verabschiedungsraum steht für Medita­ tionen offen.

Vom Dunkel zum Licht: das „Erd-Kreuz“ im Verabschiedungsraum. KIZ/CG

100 Jahre Kirchweihe in der Pfarre Linz-Heilige Familie

Altarweihe zum 100. Geburtstag

Die erneuerte Fassade der Basilika Maria Puchheim. P. Jomon

­ edeutet: „Sie haben damit ei­ b nen Beitrag zum Jahr des Glau­ bens g­ eleistet. Denn auch das Äußere trägt dazu bei, dass eine Kirche einladend ist.“ Die Ba­ silika der Redemptoristen zieht Wallfahrer/innen aus dem gan­ zen Salzkammergut und dem Hausruckviertel an. In der Re­ gion geschätzt sind die sorgfäl­ tig gestalteten Sonntagsgottes­ dienste. Mining. Auf ein erfolgreiches Jahr im Zeichen der Landesaus­ stellung blickt die Gemeinde zu­ rück. Alle im Begleitprogramm vorgesehenen ­Veranstaltungen konnten durchgeführt werden. Den Schlusspunkt setzte die Wiedererrichtung der sogenann­ ten „Wastlbauernkapelle“ am östlichen Ortsausgang. Am Fa­ timatag im Oktober wurde sie durch Pfarrer Bator Batous ge­ weiht. Der Frauenchor „Harmo­ nie“ gestaltete die Feier musika­ lisch mit. LB

Linz. Ein volles Haus erlebte die Linzer Fami­ lienkirche anlässlich der Altarweihe durch Bi­ schof Ludwig Schwarz am 28. Oktober beim Festgottesdienst zum 100-Jahr-Jubiläum der Kirchweihe. Mit der Erweiterung der Volks­ altarinsel, die zugleich näher an die Bänke im Langhaus herangerückt wurde, mit neu­ em liturgischem Mobiliar und neuer Beleuch­ tung hat die Pfarre sich selbst ein Jubiläums­ geschenk gemacht. In seiner Predigt hob Bischof Ludwig die segensreichen pastoralen und liturgischen Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils hervor, die auch den Weg in die Zukunft der Kirche markieren.

Bischof Schwarz (Mitte) segnet den neuen Altar, links Pfarrer Christian Zoidl. Pfarre/Koller

n Diakonweihen in Traun und Bad Goisern. Christian Auburger (Bild rechts) aus der Stadtpfarre Traun wurde am 27. Oktober zum Diakon geweiht. In der Pfarre Traun wird der neugeweihte Diakon in der Krankenseelsorge in beiden Trauner Altersheimen, im Gottes­ dienst bei der eucharistischen Anbetung und in der Sakramentenpastoral tätig sein. Am 28. Oktober wurde Martin Stöllinger, Bauer in Pension und Lebensbegleiter, in Bad Goisern zum Diakon geweiht (im linken Bild rechts neben Bischof Ludwig). Er wird in der Pfarre schwerpunktmäßig in der Gesprächsbegleitung wirken. Bilder: Pfarre


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1. November 2012

Aus Oberösterreichs Pfarren 9 Auf einen BlIck Nach Jerusalem: Weg der Sehnsucht

Die KirchenZeitung hat bei den Einführungstreffen die Pfarrgemeinderät/innen mit Müsliriegeln gestärkt.

kiz/jw

Fachausschüsse und Leitungsgremien der Pfarrgemeinderäte sind hungrig auf Tipps und Ideen

Sensationell guter Besuch bei Treffen für Pfarrgemeinderäte Exakt 1659 Frauen und Männer sind in den vergangenen Wochen zu den insgesamt zehn Einführungstreffen für Pfarrgemeinderäte (PGR) gekommen: um 22 Prozent mehr als nach der letzten PGR-Wahl im Jahr 2007. Josef Wallner

In Zeiten, in denen in der Kirche vom Geld bis zu den Gottesdienstbesucher/innen vieles weniger wird, fällt die deutliche Steigerung bei den zehn regionalen Einschulungen für Pfarrgemeinderäte umso mehr auf. Für Hans Putz, den PGR-Referenten der Diözese, liegt der Grund klar auf der Hand: „Es ist Ausdruck für den derzeitigen Wandel. Die Ehrenamtlichen tun, was notwendig ist: Sie übernehmen in den Pfarren Schritt für Schritt mehr Verantwortung – ganz im Sinn des Zweiten Vatikanischen Konzils.“ Dass in den Arbeitskreisen „PGR-Leitung“ die Teilnehmerzahl von 231 im Jahr 2007 auf 419 geradezu explodiert ist, verwundert auf diesem Hintergrund gesehen nicht. In vielen Pfarren scheint die Unsicherheit und die resignative Stimmung, wie es ohne eigenen Pfarrer weitergehen soll, einem gesunden Realismus gewichen zu sein, analysiert Putz: „Die Leute wissen, dass sie aktiv werden müssen, wenn das Leben in den Pfarren weitergehen soll, und sie tun das auch.“ So wird das Motto der PGR-Wahl „Gut, dass es die Pfarre gibt“ Wirklichkeit.

Steyr-St. Michael. An die 400 Besucher/innen waren in die Pfarrkirche St. Michael in Steyr gekommen, um dem ehemaligen Ski-Abfahrtsweltmeister David Zwilling, Otto Klär aus Neustift im Mkr. und Johannes Aschauer aus Arbing zu begegnen: Die drei Männer (im Bild vor der Grabeskirche) erzählten von ihrem „Jerusalemweg“, den sie zu Fuß von Arbing weg gegangen sind. Wo immer sie mit ihren Vorträgen eingeladen sind, füllen sie Säle. Im Wiener Stephansdom hörten ihnen kürzlich 2000 Menschen zu. Mehr als 10.000 Leute haben ihre Veranstaltungen inzwischen besucht, ihr Buch erscheint bereits in der 4. Auflage (mehr unter: www.jerusalemweg.at).

Putz weist auch auf die Pfarren hin, in denen die Seelsorgeteams an der Leitung beteiligt sind: „Dieses Modell gibt den Leuten Selbstbewusstsein und Standfestigkeit.“ Über den Tellerrand hinaus. Ein deutliches Wachstum hatten auch die Arbeitskreise „Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit“ zu verzeichnen (von 158 auf 202 Teilnehmer/innen). Die Pfarren sehen die Notwendigkeit, über die Gottesdienstbesucher/innen hinaus mit der Bevölkerung in Verbindung zu bleiben. Sie haben die Einschulungen genutzt, um sich auszutauschen und sich Tipps zu holen, so Putz.

Mag. Hans Putz, Referent für die Pfarrgemeinderäte in der Diözese Linz. privat

Liturgie. Die Mitglieder der Liturgie-Fachausschüsse (von 242 auf 268 Teilnehmer/innen) brachten häufig die Notwendigkeit der Abstimmung des Zeitplans für Messen und Wort-Gottes-Feiern zur Sprache. Ihr großes Anliegen dabei: Die Kinder- und Familiengottesdienste dürfen nicht untergehen.

Aufbrüche wagen. Franz Schmidsberger von der City Pastoral und Inititator der Veranstaltung in Steyr resümiert: „Für viele Besucher und Besucherinnen war es ein Anstoß, kleine oder große Aufbrüche im eigenen Leben zu wagen. 50 Jahre nach Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils jedenfalls ein schönes Zeichen, dass der Glaube ‚lebt‘ und der Hunger nach Spiritualität groß ist.“ Der „Jersualemweg“ beginnt mittlerweile Kreise zu ziehen. Zurzeit sind drei Leute unterwegs, die die Route auch markieren, zwei Mühlviertler werden demnächst aufbrechen. Der Weg nach Jerusalem – 4500 km durch elf Länder – ist völkerverbindend und friedensstiftend, sagt Aschauer. XX Die nächste oö. Veranstaltung: Mi., 14. November, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Mitterkirchen.


10 Thema

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Barack Obama oder Mitt Romney: Wer wird ins Weiße Haus einziehen?

US-Wahl: Spielt auch Religion eine Rolle? Am 6. November finden in den USA Wahlen für das Präsidentenamt und den Kongress statt. Nach aktuellen Umfragen liefern sich der Amtsinhaber Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Amerika-Kenner Kurt Remele über den Wahlkampf und den Einfluss von Religion auf die amerikanische Politik und Gesellschaft.

Interview: Hans Baumgartner

Vor vier Jahren wurde er als politischer „Messias“ gefeiert, heute muss Barack Obama um sein politisches Überleben kämpfen. Warum?

Remele: Dafür gibt es – abgesehen von den überzogenen Erwartungen, die damals geweckt wurden – mehrere Gründe. Ein wesentlicher Faktor ist, dass es ihm in den Augen vieler nicht gelungen ist, die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise, die er von seinem Vorgänger geerbt hat, wirksam genug zu bekämpfen. Die Zahl der Arbeitslosen ist immer noch relativ hoch und sogar Leute mit einer guten Ausbildung, wie die Studenten an der Uni, an der ich letztes Studienjahr gelehrt habe, beklagten sich, wie schwer es ist, einen Job zu bekommen. Ein anderer Faktor ist, dass viele Amerikaner seinen sozialstaatlichen Projekten wie der Gesundheitsreform oder seinen umweltpolitischen Initiativen zutiefst misstrauen. Und schließlich hat er sich mit seinen „liberalen“ Positionen zu Fragen der Empfängnisregelung, der Abtreibung oder der Partnerschaften von Homosexuellen den Unmut religiöser Gruppen – auch der katholischen Bischöfe – zugezogen.

seine Außenministerin Hillary Clinton einiges getan haben, um zu einer internationalen Deeskalation (Entspannung) beizutragen. Sie setzen in vielen Konfliktfeldern auf das Gespräch, auf nichtmilitärische Interventionen und sie verzichten auf Alleingänge als „Sheriffs der Weltpolitik“. Natürlich kann man sagen, gemessen an seinen eigenen Vorgaben – etwa was das neue Verhältnis zur islamischen Welt oder die atomare Abrüstung angeht – ist das wenig, aber der Unterschied zur Politik von G. W. Bush ist nicht übersehbar. Mit seinem Slogan „Change“ (Wende, Wandel) ist Obama auch angetreten, die politische und gesellschaftliche Kluft zu überwinden. Ist ihm das gelungen?

Ein Jahr nach seinem Amtsantritt hat Obama den Friedensnobelpreis bekommen. Viele sagen, zu Unrecht. Sehen Sie das auch so?

Auch viele meiner Freunde von Pax Christi meinen, dass Obama dieser Auszeichnung nicht gerecht geworden ist. Die Liste der Kritikpunkte ist lang – vom nicht aufgelösten, zurecht höchst umstrittenen Gefangenenlager Guantanamo, über den Krieg in Afghanistan, die unbefriedete Lage im Irak nach Abzug der US-Truppen, der festgefahrenen Konfliktlage in Israel/Palästina bis zur Ermordung von Osama Bin Laden und anderer Führer islamistischer Terrorgruppen. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass Obama und

Ich denke, dass die politische Polarisierung eher zugenommen hat. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die Republikanische Partei einen immer schärferen Oppositionskurs gefahren ist – nicht zuletzt durch den wachsenden Einfluss der sogenannten TeaParty-Bewegung, die Sturm läuft gegen jede Steuererhöhung für Wohlhabende, gegen staatliche Interventionen zur Belebung der Wirtschaft und gegen Obamas sozialpolitische Initiativen. Andererseits lässt die Art, wie der Präsident sowohl als Amtsträger als auch persönlich angegriffen wurde, zumindest den Verdacht zu, dass auch seine „Hautfarbe“ eine Rolle spielt. Es ist ja kein Zufall, dass die Mehrheit der weißen Männer gegen ihn gestimmt hatten, und die Mehrheit der „Latinos“ und der Afroamerikaner für ihn. Was die gesellschaftliche Kluft angeht, konnte ich selber, wenn ich mit dem Bus zur Uni gefahren bin, beobachten, wie viele wirklich arme Leute es gibt. Gleichzeitig habe ich erlebt, wie sich Wohlhabende – nicht nur wegen der Kriminalität – in eigene Wohnviertel mit Sicherheitszäunen zurückziehen. Auch das Entstehen der noch ziemlich unorganisierten Occupy-Bewegung, die für mehr Sozialstaat und die Regulierung der Finanzmärkte eintritt, weist auf eine zunehmende Polarisierung hin. Mehr als 30 Millionen Amerikaner sind ohne Krankenversicherung. Warum wurde Obamas Projekt, diesen Missstand zu beenden, so erbittert bekämpft?

Dr. Kurt Remele ist Professor für Sozialethik an der Universität Graz. Er verbrachte mehrere Jahre in den USA, zuletzt im Studienjahr 2011/12 als Gastprofessor an der Gonzaga-Universität der Jesuiten in Spokane. KIZ/Privat

Was bei uns normale Sozialpolitik ist, erscheint vielen Amerikanern als „Sozialismus“, den sie zutiefst ablehnen. Dahinter steckt eine noch aus der „Pionierzeit“ stammende Mentalität, dass sich der Tüchtige schon durchsetzt. Unterfüttert wird der ausgeprägte Individualismus von der religiösen Tradition des Calvinismus, dass Gott den, der sich ordentlich anstrengt, belohnt, und


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

1. November 2012

Barack Obama und Mitt Romney nach einer der drei „TV-Schlachten“ im Wahlkampf. Alle Prognosen sagen einen offenen Ausgang voraus. Bei den Katholik/innen liegt Obama nach letzten Umfragen leicht voran. Reuters

dass jene, die durchfallen, selber schuld sind. Dazu kommt eine von den Wirtschaftseliten geförderte Ideologie, dass der Markt am besten für Wohlstand sorgt und auch dafür, dass daran möglichst viele teilhaben. Viele Amerikaner sind daher zwar für private Wohltätigkeit, aber dagegen, dass der Staat – ganz im Sinne der Katholischen Soziallehre – den weniger Wohlhabenden und Armen unter die Arme greift. Bei der Krankenversicherung geht es genau darum, dass Kranke oder ärmere Leute von den Versicherungen nicht mehr ausgeschlossen werden dürfen. Dass Obama das – trotz des erbitterten Widerstands – durchsetzen konnte, ist eine enorme Leistung. Clinton ist daran noch gescheitert. Mit der Gesundheitsreform folgte Obama doch sehr deutlich Prinzipien, wie sie auch die Katholische Soziallehre vertritt. Warum dann die scharfe Kritik der Bischöfe daran?

Die US-amerikanischen Bischöfe haben sich auch in den vergangenen Jahren wiederholt für eine Politik ausgesprochen, die stärker am Gemeinwohl und der Solidarität orientiert ist. In diesem Sinn haben sie erst kürzlich die Budgetvorstellungen des republikanischen Vizepräsidentschaftskandidaten Paul Ryan deutlich kritisiert. Die Bischöfe waren auch nicht generell gegen die Gesundheitsreform, im Gegenteil. Aber sie kritisieren, dass die Krankenkassen auch empfängnisverhütende Maßnahmen bezahlen sollen und dass dafür auch kirchliche Unternehmen Beiträge leisten müssen. Da hat es gewisse Entschärfungen gegeben, aber die Bischöfe sind noch nicht zufrieden. Aber in der Kirche gibt es auch andere Positionen. So etwa bezeichnete

eine Ordensfrau auf dem Wahlkonvent der Demokraten Obamas Gesundheitsreform als „Pro-Life“-Politik, als ein Projekt für das Leben. Schon der angesehene ehemalige Kardinal von Chicago, Joseph Bernardin, hat gesagt: Wer gegen Abtreibung ist, muss sich auch um die Lebens- und Überlebenschancen der geborenen Menschen kümmern. Man hat den Eindruck, dass die US-Bischöfe immer dann laut werden, wenn es um Empfängnisregelung, Abtreibung oder Homo-Partnerschaften geht, zu sozialen Problemen aber weniger laut Stellung beziehen. Ist das eine „Wende“?

Trotz einer formal strengen Trennung von Staat und Kirchen ist der Einfluss von Religion auf Gesellschaft und Politik beträchtlich. Das Wort „Gott“ in der Öffentlichkeit in den Mund zu nehmen, ist selbstverständlich. Schon im morgendlichen „Treuegelöbnis“ der Schulkinder wird Amerika als „Nation unter Gott“ bezeichnet. Und oftmals enden große Reden von Politikern mit „Gott schütze Amerika“. Da dürfte aber auch „Tradition“ eine wichtige Rolle spielen. Während der Präsidentschaft von Bush ist viel über den Einfluss konservativer „Erweckungskirchen“ auf seine „Weltsicht“ von Gut und Böse speku-

Verglichen mit dem starken gesellschafts- In der US-amerikanischen Öffentlichkeit ist es viel selbstverständpolitischen Engage- licher als bei uns, das Wort „Gott“ in den Mund zu nehmen. ment der US-Bischöfe in den 80er Jahren mit ihren großartigen Hir- liert worden. Andererseits gibt es in den USA tenworten zu Fragen des Friedens (1983) und eine für uns unvorstellbare Vielfalt an christeiner gerechten Wirtschaftsordnung (1986) lichen Kirchen mit den unterschiedlichsten fällt schon auf, dass heute andere Themen Strömungen und auch innerhalb der Kirchen mehr im Vordergrund stehen. Der Auftrag, eine wachsende Pluralität. Mit den Einwanim Sinne der Katholischen Soziallehre für derern kam auch eine große Zahl anderer Reeine gerechtere, friedlichere und ökologie- ligionsgemeinschaften, die ihren respektierten bewusstere Politik einzutreten, wird eher von Platz in der Gesellschaft haben. Und schließanderen katholischen Institutionen wie etwa lich stieg die Zahl der konfessionslos Glauder Jesuitenuniversität, an der ich zuletzt war, benden und der Nichtglaubenden in manwahrgenommen. Vermutlich hat das auch chen Bundesstaaten schon auf 30 Prozent. damit zu tun, dass unter den beiden letzten Was das Wahlverhalten angeht, so neigen Päpsten eher konservative Bischöfe ernannt regelmäßige Kirchgeher (ca. 25 bis 30% der wurden. Man sieht das ja auch daran, dass Gläubigen), aber auch Wohlhabende, weiße ihnen das „Fußvolk“ bei vielen Fragen mehr- Männer und Bewohner ländlicher Regionen heitlich nicht mehr folgt. eher zu konservativen republikanischen Kandidaten; Städter, Frauen, Angehörige farbiger Bevölkerungsgruppen, religiös Liberale, InStimmt es, dass in den USA die Religion im tellektuelle und organisierte Arbeiter wählen öffentlichen Leben eine wesentlich größere Rolle eher demokratische Kandidaten. spielt als bei uns?


12 Panorama stenogramm n Kunschak-Preis. Bei einem Festakt im Parlament wurde am 30. Oktober Bischof Erwin Kräutler mit dem diesjährigen Leopold-Kunschak-Preis ausgezeichnet. Der nach dem katholischen Sozialpolitiker benannte Preis

Bischof Kräutler von Altamira erhielt Kunschak-Preis. KIZ/A.

wurde Kräutler für sein Eintreten für die indigenen Völker und die rechtlosen Landarbeiter und Kleinbauern verliehen. Edith-Stein-Gesellschaft. Auf Initiative der Katholischen Akademie Wien und des Wiener Karmelitenkonvents wurde nun auch in Österreich eine EdithStein-Gesellschaft gegründet. Ihr Ziel ist es, die Person und das Werk der „Tochter des jüdischen Volkes, der Philosophin, Christin und Karmelitin“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und ihr Erbe auch in den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Beispielhafte Europäer. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände hat den ehemaligen Präsidenten des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering, und den Europabeauftragten des Laienrates und des Internationalen Kolpingwerkes, Anton Salesny, mit der „Opilio-Rossi-Medaille“ ausgezeichnet. Bischof Alois Schwarz würdigte beide als Zeugen einer europäischen Friedensund Solidaritätspolitik auf der Basis christlicher Werte. Salesny hat durch seine langjährigen Seminare an den Wirkstätten der EU und des Europarates vielen Menschen den Blick für Europa geschärft. Unermüdlich hat er sich dafür eingesetzt, dass in der europäischen Politik ethische Grundwerte beachtet werden.

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Zuversicht nach „Asylgipfel“

Sparen auf Kosten Minderjähriger Bis Ende November sollen 1000 Asylwerber von jenen Bundesländern, die bisher ihre Quote nicht erfüllt haben, aufgenommen werden. Das ergab ein „Asylgipfel“ vergangene Woche. Besonders kritisch ist die Lage von minderjährigen Flüchtlingen. Die Sprecher der Initiative „Gegen Unrecht – Kinder gehören nicht ins Gefängnis“ zeigten sich nach dem Asylgipfel zuversichtlich, „dass jetzt endlich umgesetzt wird, was Bund und Länder seit Jahren zugesagt haben“. Anlass für den vom Innenministerium einberufenen Gipfel mit den Vertretern der Bundesländer war die katastrophale Überfüllung des Erstaufnahmelagers Traiskirchen. Grund dafür ist die Tatsache, dass mit Ausnahme von Wien und Niederösterreich die Länder nicht

Seit 2004 bietet das Don-Bosco-Flüchtlingswerk minderjährigen Asylanten Heimat, Betreuung und Freizeitgestaltung.

Bischof Williamson wurde von der Piusbruderschaft ausgeschlossen. Der Vatikan hat den Piusbrüdern die Frist für eine Antwort auf die am 13. Juni vorgelegte Erklärung verlängert. KIZ/A.

bereit waren, die in einem 15a-Vertrag ausgehandelten Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Besonders heftig kritisiert wurde von den Initiative-Sprechern, dass im Lager Traiskirchen auch rund 600 minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge ohne entsprechende Betreuung untergebracht sind. Die Initiative „Gegen Unrecht – Kinder gehören nicht ins Gefängnis“ war 2010 von der Caritas, der evangelischen Diakonie, SOSKinderdorf und Amnesty International gegründet worden. Anlass war, dass zwei kleine Zwillingsmädchen von ihrer kranken Mutter getrennt und brutal abgeschoben wurden. In kürzester Zeit konnten damals österreichweit 116.000 Unterschriften gegen diese Vorgangsweise und für eine Verankerung von Kinderrechten in der Verfassung gesammelt werden. Trotz einiger Fortschritte bezüglich der Kinderrechte wurde weiterhin eine große Anzahl von minderjährigen Flüchtlingen über Monate im Aufnahmezentrum Traiskirchen verwahrt, obwohl für sie eigentlich die Jugendwohlfahrt mitzuständig wäre. Ein Grund für die Schwierigkeit der angemessenen Unterbringung und Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen ohne Eltern ist der Umstand, dass der Staat für deren Unterhalt nur halb soviel bezahlt wie für heimische Kinder. Damit kann eine ordentliche Begleitung (Deutschkurse, Schulhilfe, psychologische und rechtliche Unterstützung, Freizeitgestaltung …) nicht geleistet werden.

Umstrittener Bischof ausgeschlossen

Syrien: Entführter Priester ermordet

Die durch die Ablehnung mehrerer Konzilsdokumente und der erneuerten Liturgie von Rom getrennte Pius-Bruderschaft hat Bischof Richard Williamson ausgeschlossen. Dem HolocaustLeugner wird anhaltender Ungehorsam vorgeworfen. Williamson gilt auch als strikter Gegner einer Annäherung zu Rom. Ob sich durch seinen Ausschluss in der Beziehung zwischen der Bruderschaft und der katholischen Kirche in nächster Zeit etwas ändert, ist fraglich, da Williamson bereits vom letzten Generalkapitel der Bruderschaft, wo erneut mehrere Konzilsdokumente als unannehmbar abgelehnt wurden, ausgeschlossen war.

Der am 21. Oktober aus einem Vorort von Damaskus entführte griechisch-orthodoxe Priester Fadi Jamil Haddad ist ermordet aufgefunden worden. Zuvor soll für ihn noch ein Lösegeld von 500.000 Euro gefordert worden sein, berichtet Christian Solidarity (CSI). Nach Angaben eines melkitischen Pfarrers würden von den Rebellen immer häufiger Christen entführt, um für neue Waffen Geld zu erpressen. Seinen Angaben zufolge befinden sich in Syrien auch an die 50.000 islamistische Söldner aus Nachbarländern. „Christ in der Gegenwart“ berichtet, dass sich als Schutz vor Söldnern nun auch zunehmend Christenviertel bewaffnen.


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Panorama 13

1. November 2012

Einzug der Bischöfe. Zu Beginn und zum Abschluss feierte die Bischofssynode zur Neuevangelisierung Gottesdienste mit Papst Benedikt.

reuters

Die Botschaft der Bischöfe Eine Kirche, die evangelisieren will, muss bei sich selbst beginnen. Mit dieser Selbstverpflichtung endete am vergangenen Wochenende die Bischofssynode über die „Neuevangelisierung“ in Rom.

kulturation des Glaubens“ in den jeweiligen Gesellschaften Rechnung tragen. Die Kirche dürfe die Säkularisierung (Verweltlichung) nicht bloß als Herausforderung oder Bedrohung sehen, sondern auch als Chance.

Drei Wochen lang haben 262 Bischöfe gemeinsam mit Expert/innen aus verschiedenen theologischen und pastoralen Bereichen beraten. Zum Abschluss veröffentlichten sie am vergangenen Freitag eine „Botschaft an das Volk Gottes“ und beschlossen am Samstag ein Thesenpapier mit 58 Empfehlungen. In Zusammenarbeit mit dem von der Synode gewählten Bischofsrat, dem auch Kardinal Schönborn angehört, wird der Papst daraus sein nachsynodales Schreiben zur „Neuevangelisierung“ verfassen.

Erfahrungsort Pfarre. Als vorrangigen Ort der Evangelisierung bezeichnen die Synodalen die Pfarrgemeinden und die in ihr tätigen Gruppen. Die Christen könnten nur dann für andere Zeugen der Botschaft sein, wenn sie selbst eine in der Liebe Gottes gründende Gemeinschaft erfahren haben.

Am Jakobsbrunnen. Durch beide Dokumente zieht sich ein Gedanke wie ein roter Faden. Wenn die Kirche – wie Jesus der Frau am Jakobsbrunnen – den Suchenden lebendiges Wasser reichen will, ihnen die Botschaft der entgegenkommenden Liebe Gottes vermitteln will, muss sie mit der Evangelisierung bei sich selber beginnen. In ihrer Botschaft an das Volk Gottes unterstrich daher die Synode die Notwendigkeit, den Glauben mit neuem Leben zu füllen, da er in der gegenwärtigen Kultur an Klarheit zu verlieren droht, auch aufgrund der Schwächung des Glaubens vieler Getaufter. Neuevangelisierung, so heißt es dann in den Empfehlungen, sei eine kontinuierliche Aufgabe aller Gläubigen. Sie müsse die Zeichen der Zeit aufgreifen und einer „In-

Weltoffen. Die Neuevangelisierung, so betont die Synode, müsse in angemessener Weise auch auf die Herausforderungen der Gesellschaften und der Globalisierung eingehen. Sie müsse im Gespräch mit der Politik für die Achtung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit eintreten. Untrennbar verbunden sei sie zudem mit dem Einsatz für den Schutz des Lebens, für Gerechtigkeit und für eine Überwindung von Situationen der Armut und Ausgrenzung. Zudem müsse sie die weltweite Migrations-Bewegung in ihre Arbeit einbeziehen, die Rechte und Pflichten von Immigranten fördern und einen wechselseitigen Austausch fördern. Der Katholischen Soziallehre komme eine wichtige Rolle bei der Evangelisierung zu. Diese müsse auch die „neuen Gesichter der Armut“ berücksichtigen, wie Hungernde, Obdachlose, Alleingelassene, Drogenabhängige, Flüchtlinge, von der Wohlstandsentwicklung Ausgeschlossene und indigene Völker.

Herausgefordert. In der Botschaft an die Völker, die, so Kardinal Betori, der Vorsitzende der Vorbereitungskommission, ausschließlich aus den Redebeiträgen der Bischöfe entstanden sei, gehen die Synodalen auch auf die religiösen und gesellschaftlichen Bedingungen in den verschiedenen Weltregionen ein. Da werden die fehlende Religionsfreiheit im (Nahen) Osten ebenso angesprochen wie die Spannungen zwischen alten und neuen Kulturen sowie die zahlreichen gewalttätigen Konflikte in Afrika, die Minderheitensituation der Christen in Asien oder die Herausforderungen der Kirche in Lateinamerika durch Armut, Ungerechtigkeit und dem wachsenden religiösen Pluralismus (Zulauf zu „Pfingstkirchen“). Die Christen in Europa, das durch eine massive Säkularisierung gekennzeichnet sei, sollen sich durch die Schwierigkeiten der heutigen Zeit nicht entmutigen lassen, sondern sie als Herausforderungen sehen. Der Sonntag. In den Empfehlungen werden auch die Bedeutung der Erziehung in den christlichen Schulen, der Erwachsenenkatechese, sowie einer guten Aus- und Fortbildung der Priester, Ordensleute, Lehrer und Katecheten hervorgehoben. Als Quelle und Höhepunkt der Neuevangelisierung bezeichnet die Synode schließlich die Eucharistie. Dabei gelte es auch, den christlichen Sonntag wiederzuentdecken. Die notwendige ökumenische Zusammenarbeit für die Evangelisierung wird ebenso angesprochen wie die besondere Aufmerksamkeit und das offene Ohr für junge Menschen.


Verlassen und enttäuscht? Da ist ein Anker Teresa von Avila war alles andere als ein „Hascherl“. Hochgestellte Herren und große Aufgaben machten ihr keine Angst und es fiel ihr leicht, Menschen zu begegnen und zu gewinnen. Und dennoch hat sie ein Gebet über alles geliebt – und gebraucht: Nichts soll dich ängstigen … Dr. Anna Findl-Ludescher (Teil 3)

Das unten stehende Gebet (Nada te turbe …) – es ist wohl der heute bekannteste Text von Teresa – hat eine große Kraft. Ich erinnere

Teresa von Avila (1515–1582) KIZ/KHM

mich an Situationen, in denen mir dieses Gebet geholfen hat, meine Angst zu bannen. Auch von anderen weiß ich, dass das Beten oder Singen dieser Worte Ruhe verschafft in Anspannung, Sorge und in chaotischen Situationen. „Nichts soll dich ängstigen, nichts dich verwirren“ – diese Zusage berührt und stärkt immer wieder. „Ihr“ Gebet. Heutige Forschung geht davon aus, dass Teresa nicht die Autorin dieses Gebets ist, sondern Johannes vom Kreuz, ihr langjähriger (geistlicher) Begleiter soll dieses

Nada te turbe Nichts soll dich ängstigen, Nada te espante, Nichts dich erschrecken, Todo se pasa, Alles vergeht, Dios no se muda, Gott bleibt derselbe. La paciencia Geduld Todo lo alcanza; Erreicht alles. Quien a Dios tiene, Wer Gott besitzt, Nada le falta. Dem kann nichts fehlen. Sólo Dios basta. Gott allein genügt.

Gebet für Teresa geschrieben haben. Sie ist also nicht die Autorin, aber die ursprüngliche Beterin dieses Gebets. Und dieses Gebet scheint wirklich „ihr“ Gebet gewesen zu sein. Diese Vergewisserung hatte sie not. Teresa war eine, die offen und mit viel Vertrauen durch das Leben ging. Sie war eine attraktive, charmante Frau, ihr fiel es leicht, Kontakte zu stiften, Vertrauen zu erwecken, Freundschaften zu leben und ihre Anliegen durchzusetzen. Es ging ihr, so scheint es, eigentlich alles leicht von der Hand. Sie hatte keine Angst vor anderen Menschen, auch nicht vor Autoritäten und nicht einmal vor der Inquisition. Mit Vertrauensvorschuss ging sie in Begegnungen hinein und erntete auch viel Vertrauen. Und doch ist dieses Gebet „ihr“ Gebet. Die tiefen Nöte und „Lebensthemen“ sind nicht auf den ersten Blick sichtbar. Bei Teresa nicht und auch nicht bei uns. Auf ihn ist Verlass. Teresa hat viele Kämpfe ausgetragen, viele Konflikte durchgestanden. Nur wenige Menschen wussten, wie sehr Teresa gekränkt war, wenn sie übergangen wurde oder missverstanden. Sie rettete sich oft mit ihrem Humor, aber wenn sie von Menschen, die ihr etwas bedeuteten, keine Zustimmung bekam, dann konnte sie das in Verzweiflung stürzen. Die Worte: „Alles vergeht, Gott bleibt derselbe“ (Mariano Delgado übersetzt: „Alles geht vorüber, Gott zieht nimmer aus“) drücken die Hoffnung und die Gewissheit aus,


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

1. November 2012

Ein Anker gibt Halt – nur, wer ihn zu Hause liegen lässt, dem nützt er nichts. „Gott allein genügt“ – er ist der stärkste Anker. Wer ihn bei „Schönwetter aber nicht mitnimmt, wird ihn im Sturm nicht finden“. KIZ/A

dass auf die Anwesenheit Gottes Verlass ist. Er hat in uns Wohnung genommen und da zieht er nicht mehr aus. Kein Mensch hat einen solchen festen Wohnsitz in uns. Aufbruch mit Gott. Vielleicht ist diese Empfindsamkeit Teresas auch mit ein Grund, weshalb sie so lange wartete, bis sie ihren innigen Wunsch, ein Reformkloster zu gründen, in die Realität umsetzte. Teresa lebte in einem Kloster mit circa 180 Mitschwestern und die meisten von ihnen reagierten mit Unverständnis und Ablehnung auf ihr Projekt. Sie stellte damit ja tatsächlich ihre Lebensweise radikal in Frage. Als dann der Entschluss gereift ist und sie die Idee umsetzt, schreibt sie über diese Zeit: „In den ungeheuren Mühsalen, Verfolgungen und Widerständen, die ich in diesen Monaten zu erdulden hatte, hat Gott mir großen Mut verliehen.“ (CC 3,3) Enttäuschte Klage. Teresa hat bei der Umsetzung ihres großen Werkes, der Gründung zahlreicher Reformklöster, aber auch persönlich viel Enttäuschung und Unverständnis geerntet. Eine schmerzliche EnttäuschungsGeschichte erlebte sie gegen Ende ihres Lebens. Sie lernt Pater Jerónimo Gracián kennen, er ist 30 Jahre jünger als sie, und sie ist gänzlich fasziniert von ihm, fühlt sich ihm seelenverwandt und sie hätte ihn am liebsten als Berater, Freund und Begleiter immer in ihrer Nähe gehabt. Jerónimo Gracián schätzt Teresa

sehr, er bewundert ihr Charisma und verehrt sie, grenzt sich aber immer wieder ab und geht seine eigenen Wege. Teresa spürt schmerzlich diese „Nicht-Erfüllung“ ihres Wunsches. Sie leidet und versteckt das auch nicht vor ihm: „Ja, ich muss Ihnen sagen, Pater, mein Fleisch ist schwach, und so bin ich trauriger geworden, als mir lieb ist. Es war wirklich schlimm. Sie hätten doch Ihre Abreise wenigstens bis zu unserem Umzug verschieben können! Acht Tage mehr hätten doch nichts ausgemacht! Hier aber haben Sie eine ziemliche Einsamkeit zurückgelassen. Es ist wahr, ich schreibe Ihnen wenig Erfreuliches. Ich bin dazu nicht aufgelegt. Mir gereicht alles zum Überdruss, denn schließlich hat meine Seele niemanden mehr, der sie tröstet und leitet. Möge Gott das alles als Opfer annehmen, dann gibt es auch keinen Grund mehr zur Klage, wie tief auch immer der Schmerz ist.“ (Mai 1581) Sólo Dios basta. Das ist keine tiefe Beziehungskrise, die aus diesem Brief spricht, schon gar nicht ein Beziehungsabbruch, Jerónimo Gracián geht in die Geschichte ein als großer Freund und Verbündeter Teresas, aber es zeigt doch, wie schmerzlich sie manchmal Unterstützung und Vertrautheit vermisst hat, wie sehr sie dieses Gebet, das Ängste und Unsicherheit bannt, das Enttäuschung in Vertrauen wandelt, wie sehr sie das „sólo Dios basta“ (Gott allein genügt) gebraucht hat.

Impuls n Teresa fühlte sich mit ihm seelenverwandt, sie hätte ihn am liebsten als Berater, Freund und Begleiter immer in ihrer Nähe gehabt. Nach der Abreise Pater Gerónimos schreibt sie: „Acht Tage mehr hätten doch nichts ausgemacht. Hier aber haben Sie eine ziemliche Einsamkeit hinterlassen.“ Wenn sich etwas anders entwickelt als ich es gerne hätte – wie reagiere ich? Gibt es ein Wort, ein Bild, ein Gebet, das mir hilft?


Sonntag 31. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 4. November 2012

Meine Freude, meine Trauer Mit unserem ganzen Herzen und mit ganzer Seele, mit all unseren Gedanken und mit all unserer Kraft ... unsere Gottesliebe und unsere Nächstenliebe sollen alles andere als eine „halbe Sache“ sein. Und so wie wir sind – mit Haut und Haar, mit Herz und Verstand, mit Stärken, Schwächen und Fehlern – so will auch Gott uns, jede und jeden einzelnen.

Evangelium Markus 12, 28b–34 … (ein Schriftgelehrter) ging zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das Erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als Zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

1. Lesung Deuteronomium 6, 2–6 Wenn du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf alle seine Gesetze und Gebote, auf die ich dich verpflichte, dein ganzes Leben lang achtest, du, dein Sohn und dein Enkel, wirst du lange leben. Deshalb, Israel, sollst du hören und darauf achten, alles,

was der Herr, unser Gott, mir gesagt hat, zu halten, damit es dir gut geht und ihr so unermesslich zahlreich werdet, wie es der Herr, der Gott deiner Väter, dir zugesagt hat, in dem Land, wo Milch und Honig fließen. Höre, Israel! Gott, unser Gott, Gott ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.

2. Lesung Hebräer 7, 23–28 Auch folgten dort viele Priester aufeinander, weil der Tod sie hinderte zu bleiben; er aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten. Ein solcher Hoherpriester war für uns in der Tat notwendig: einer, der heilig ist, unschuldig, makellos, abgesondert von den Sündern und erhöht über die Himmel; einer, der es nicht Tag für Tag nötig hat, wie die Hohenpriester zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst dargebracht hat. Das Gesetz nämlich macht Menschen zu Hohenpriestern, die der Schwachheit unterworfen sind; das Wort des Eides aber, der später als das Gesetz kam, setzt den Sohn ein, der auf ewig vollendet ist.


Wort zum Sonntag

Bei Gott gibt’s eben keine „halben Sachen“!

bauer-hoffmann

Jesus ist mit einer Gruppe von Schriftgelehrten im Gespräch. Einer von ihnen geht zu ihm und fragt ihn nach dem wichtigsten Gebot. „Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben“ und „du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“. Ist es ein Frage-Antwort-Spiel für das interessierte Publikum? Der Schriftgelehrte kennt doch die Gebote. Trotzdem fragt er Jesus danach. Gläubige jüdische Männer binden sich diese Worte aus dem Schma Israel (Höre Israel) beim Gebet auf die Stirn und in Riemen an den Arm, nahe am Herzen. Auch wir wissen um dieses Doppelgebot der Liebe. Das Kennen der Gebote ist dabei das eine, sie zu leben ist eine andere Dimension. Es geht eben nicht nur darum, im Austausch mit anderen kluge Antworten zu geben. Diese Worte ins Leben umzusetzen ist unsere Aufgabe als Christin, als Christ. An unserem Leben sollten andere erkennen, dass wir Gott lieben. Worte allein genügen nicht. An unserem Leben sollten Menschen erkennen, dass wir uns selber lieben, uns und andere nicht ausbeuten (lassen). An unserem Leben sollten andere erkennen können, woran wir glauben. Ich glaube, dass uns Jesus das nahebringen möchte. Gott und die Nächsten lieben wie uns selbst heißt, dass wir unser ganzes Herz, unsere ganze Seele einsetzen müssen. Bei Gott gibt’s eben keine „halben Sachen“. Ich glaube, dass Gott uns so sehr liebt, dass er uns ganz möchte, unsere guten und schlechten Seiten. Gott will uns mit Haut und Haar, unser Herz und unseren Verstand. Als Christin, als Christ hoffe ich auf Gott, aber ich frage auch in kritischen Zeiten. Ich hadere mit Gott und stelle ihn zur Rede, und ich darf mich in Gottes Arme fallen lassen.

Meditation

Zum Weiterdenken

Gott,

Ziehen Sie sich an einen Ort zurück, an dem Sie gerne sind. Oder zünden Sie sich eine Kerze an. Schließen Sie die Augen und öffnen Sie sich für Gott. Formen Sie mit Ihren Händen eine Schale und legen Sie in Gedanken hinein, was Sie Gott geben möchten. „Gott, ich gebe dir meine traurigen Gedanken und meine Lachgrübchen. Gott, ich gebe dir meine Fragen …“

ich liebe mich nicht: bin zu laut, zu dick, zu eitel, zu … Aber Du liebst mich, wie ich bin – zu laut, zu dick, zu eitel, zu … – und ich liebe Dich

heike bauer-hoffmann

So kann ich diese Liebe annehmen, in ihr bleiben,

verheiratet und Mutter zweier Kinder (13 und 7 Jahre alt); theo-

und unabsichtlich weiterschenken –

logische Assistentin der Frauenbewegung, Religionslehrerin; wohn-

ein Lächeln genügt

haft in Oberwart im Burgenland. Die Autorin erreichen Sie unter

gertrud nemeth

u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

1962 – im ­­ Rückspiegel betrachtet, werden viele Erinnerungen wach. privat/montage kiz/hafner

Dem wirtschaftlichen Aufschwung der 50er folgte die Suche nach neuen Grenzen

1962 – am Beginn des Aufbruchs Vieles, was sich in diesem Jahrzehnt ereignen sollte, war 1962 noch nicht vorhersehbar: das vorsichtige Zusammenwachsen ­Europas, die Eroberung des Mondes, die erste Verpflanzung eines menschlichen Herzens, aber auch Jugendrevolten, Rassenunruhen und der Vietnamkrieg. Die „Roaring Sixties“ hatten viele Gesichter. brigitta hasch

Als vor 50 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet wurde, war der Kalte Krieg mit der Kuba-Krise auf seinem Höhepunkt, die Welt schrammte Ende Oktober 1962 um Haaresbreite an einem Atomkrieg vorbei. Geografisch betrachtet hatte Österreich eine heikle Position. Doch man schaffte sich in der Rolle als neutraler Staat und Vermittler zwischen den Machtblöcken Ost und West (schon nach dem Gipfeltreffen Kennedy – Chruschtschow 1961) Anerkennung. Wien wurde als internationaler Konferenzort attraktiv, weil man hier weder in einem NATO-Land noch auf dem Gebiet des Warschauer Paktes tagen konnte. Gesellschaftlicher Wandel. Im Laufe der 60er Jahre veränderten sich viele Traditionen, nach dem Konzil auch in der Kirche. Mein Mann Klaus, damals Volksschüler, kann sich noch an die lateinischen Messen erinnern. Als er selbst Ministrant wurde, bekam auch er lateinische Texte zum Lernen. „Und als wir geprüft werden sollten, sagte der Kaplan, dass wir das nicht mehr brauchen!“ – Plötzlich sprachen die Priester Deutsch und schauten während der Messe zum Kirchenvolk.

Technik- und Fortschrittsgläubigkeit kennzeichneten die 60er Jahre. Der Bereich der Dienstleistung wurde immer ­ bedeutender und drängte die Landwirtschaft und das Kleingewerbe immer weiter zurück. 1961 bis 1963 waren die legendären „Babyboomer-Jahre“. Verbunden mit einer niedrigen Sterbeziffer ergab sich in diesen Jahren ein außergewöhnliches Bevölkerungswachstum. Eine Entwicklung, der wenige Jahre später der „Pillenknick“ ein jähes Ende setzte. Es war aber auch „die Hoch-Zeit der Hochzeit“, im Jahr 1962 standen 59.705 Eheschließungen nur 7969 Scheidungen gegenüber. Steigende Ansprüche. Nach den entbehrungsreichen Jahren des Wiederaufbaus und dem Wirtschaftswunder der 50er konnte man sich nun über einen bescheidenen Wohlstand freuen. Klaus erinnert sich etwa noch ganz genau, als das erste Familienauto, ein VW Käfer, gekauft wurde. Etwas später stand zur Freude aller ein Fernseher im Wohnzimmer. Auch Tiefkühlschränke, transportable Radios und Plattenspieler sowie Kameras hielten Einzug in österreichische Haushalte. Mit der rasch steigenden Zahl an P ­ rivatautos und dem massiven Ausbau des Straßennetzes kam für viele auch der Wunsch nach Urlaubsreisen, bevorzugtes Ziel war die Adria. „Wir saßen zu fünft im Käfer. Jeder hatte das wärmste Gewand an, weil ja kaum Platz für Gepäck vorhanden war. Diese Fahrt werde ich nie vergessen“, erinnert sich mein Mann. Schließlich machte die Motorisierung auch vor der Landwirtschaft nicht Halt: Tausende Pferde wurden durch Traktoren ersetzt.

Erste Supermärkte. Als Anfang der 60er Jahre die ersten Lebensmittelläden mit Selbstbedienung eröffneten, kam dies einer Revolution gleich. Bisher war man gewohnt, Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker oder Reis vom Greißler, nach Gramm abgewogen, in Papiersackerl abgefüllt zu bekommen. Dabei ergab sich auch meist genug Zeit für Begegnungen und Gespräche. Nun standen Alt und Jung staunend vor voll gefüllten, bunten Regalen und die angebotenen Waren wurden auf Plakaten beworben. Ein paar Emailschilder, wie sie damals an jedem Laden zu finden waren, konnte Klaus vor dem Wegwerfen retten. Sie erinnern ihn noch heute an seine Kindheit. Popmusik statt Schlager. Klassische Musik und deutsche Schlager wurden auch in den 60ern gerne gehört, erhielten aber zunehmend internationale Konkurrenz. Besonders die Formation einer Band in Liverpool hatte für die Musikbranche weitreichende Folgen: 1962 veröffentlichten die Beatles ihre erste Single (Love Me Do). Freizeit und Unterhaltung im Allgemeinen wurden immer wichtiger. Mit der Verbreitung des Mediums Fernsehen wurden bald ­viele Sportereignisse für die Massen zugänglich. Ein Meilenstein dafür waren die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck. Auch Kino wurde zunehmend kommerzieller und internationaler. Filme wie „Ein Schatz im Silbersee“ (erster Karl-May-Film), „James Bond auf der Jagd nach Dr. No“ (erster BondFilm) oder „Meuterei auf der Bounty“ ließen 1962 die Kassen der Produzenten klingeln.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

1. November 2012

Die Beziehung Mensch – Hund: eine unendliche und gute Geschichte

Hunde lieben ohne Vorurteile Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen und sein treuester Weggefährte – ob als Beschützer, Spielgefährte, Therapeut oder Arbeitstier. BRIGITTA HASCH

Das, was man langläufig als „Wesen“ eines Hundes bezeichnet, ist vor allem Resultat seiner ererbten Veranlagung. Dazu kommen die Einflüsse während der ersten acht bis zehn Lebenswochen und der anschließenden Behandlung durch den Besitzer. Häufig werden Hunde in völlig ungeeigneten Verhältnissen gehalten, durch den Halter gar nicht oder falsch erzogen und zeigen in der Folge Verhaltensweisen wie übermäßige Ängstlichkeit oder Aggressivität.

Tiertherapeutin Andrea Zachhuber. KIZ/BH

Welche Rasse passt zu mir? Mehr als 340 Hunderassen stehen zur Wahl. Sie unterscheiden sich in Größe, Aussehen und vor allem durch ihren speziellen Charakter und ihr Temperament. „Platz- und Bewegungsbedarf sind ganz wichtige Kriterien bei der Wahl des Hundes“, erzählt Tierexpertin Andrea Zachhuber, akademisch geprüfte Fachkraft für tiergestützte Therapie und tiergestützte Fördermaßnahmen. „Hund und Halter sollten hier nach Möglichkeit die gleichen Ansprüche haben. Wenn einer mehr Energie als der andere hat, wird es für beide mühsam.“

Besonders älteren Menschen vermitteln Hunde das Gefühl, noch gebraucht und geliebt zu werden. Wärme, Berührungen und Nähe tun beiden gut. ALINA BARSKAYA – FOTOLIA.COM

Auch über rassetypische Merkmale sollte man sich gut informieren. Ob verspielt, dominant, mit Jagd- oder Hütetrieb macht für die richtige Haltung einen großen Unterschied. Dabei sind problematische Hunde für einen Neuling in Sachen Hundehaltung eher nicht geeignet. Den Hund Hund sein lassen. Der Hund als modisches Accessoire und als optische Ergänzung, meist zum Frauchen, ist eine immer weiter verbreitete Unsitte. „Jeder Hund will von Haus aus geliebt werden und lässt deshalb oft viel zu. Man sollte aber kein Tier vermenschlichen“, warnt die Tiertherapeutin. Auch der Hund als „Kind-Ersatz“ ist problematisch, für Mensch und Tier. Eine wichtige Aufgabe kann der Vierbeiner allerdings in der Anbahnung sozialer Kontakte leisten, Fachleute bezeichnen Hunde deshalb auch als „soziale Katalysatoren“. Die Erfahrung, wie schnell man mit einem Hund an der Leine ins Gespräch mit anderen Leuten kommt, haben schon viele Menschen gemacht. „Daher ist ein Hund auch für ältere Menschen oft ein wichtiger Draht zur Umwelt“, weiß die Expertin. Tiergestützte Therapie. Sowohl bei körperlichen als auch bei seelischen Erkrankungen kann der gezielte Einsatz von Tieren positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten der Menschen erzielen. Nach ihrer zweijährigen universitären Ausbildung hat Andrea Zachhuber vor allem mit Hunden und Pferden gearbeitet. „Tier und Mensch bilden eine therapeutische Einheit. Das Tier vermittelt emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung. Hunde lieben die Menschen, so wie sie sind, ganz ohne Vorurteile, ohne Wenn und Aber. Besonders bei der Therapie von Menschen mit besonderen Bedürfnissen und alten Menschen ist das wichtig.“

FÜR LEIB & SEELE Moderne Kräutermedizin Susanne Kaiser, gebürtige Linzerin, absolvierte ein dreijähriges „Medical Herbalist“-Studium und unterrichtet nun an der University of Westminster. In ihrer Londoner Praxis erarbeitet sie mit ihren Patient/innen Konzepte für einen gesunden Alltag. Gemeinsam mit ihrer Schwester Sissi entstand die Idee, die umfangreichen Erfahrungen in einem Buch zusammenzufassen. Es ist eine Einführung in die Kräutermedizin, wie sie leicht in den Alltag eingebaut werden kann. Erzählt wird die geschichtliche Entwicklung und Bedeutung von Kräutern in der Heilkunde, dazu gibt es einen Überblick zum Thema „Sammeln und Anbauen“ sowie kreative Rezepte (siehe unten), einfache Methoden zur Selbsthilfe und Anwendungsbereiche von häufig eingesetzten Kräutern mit saisonalen Tipps.  Wärmende Herbstschokolade. Zutaten: 50 g Kakaobutter, 3 EL Kakaopulver, 1 EL Manukahonig, 1 1/2 TL geriebene Zitronenschale (antiseptisch), 2 bis 3 cm dicke Scheibe frischer Ingwer, fein gerieben (durchblutungsfördernd und wärmend). Zubereitung: Kakaobutter im Wasserbad schmelzen, Kakaopulver und andere Zutaten dazumischen, in Formen einfüllen, im Kühlschrank kühlen lassen, bis sie fest sind. Dann aus den Formen lösen und am besten im Kühlschrank aufbewahren.

Moderne Kräutermedizin. Mit Medical Herbalist Susanne Kaiser gut durchs Jahr, CalamusLife Verlag, Linz 2012, ISBN 978-3-200-02757-2. WWW.CALAMUSLIFE.COM

 Siehe auch Angebot der Woche, Seite 23.


 Zeit zum Puzzeln und Klotzen. Leider, leider, jetzt wird es abends wieder bald finster, die Tage werden kälter und regnerisch. Kein Grund für Langeweile! Hol deine Puzzles und Bauklötze aus dem Kasten, lies ein spannendes Buch oder zieh den Malkittel an und mal ein buntes Herbstbild.

KK

Abschied von Anna Wenn jemand, den wir sehr gern haben, Abschied nimmt, in eine andere Stadt zieht oder gar stirbt, sind wir traurig. Wir vermissen diese Person und denken dabei oft an gemeinsame Erlebnisse.

 Schreib mir deine Lieblingsbeschäftigung für herbstliche Tage oder schick mir eine Zeichnung für die KiKi-Homepage.

So ergeht es auch einem kleinen Bub, dessen Leihoma Anna krank wird und stirbt. Als Anna ins Krankenhaus kommt, ist er sehr traurig, weil Anna bald nicht mehr bei ihm sein wird. Dabei war Anna immer so toll. Sie kochte die besten Erdbeerknödel, spielte Kasperltheater, vertrieb böse Geister mit ihrer „Monster-Fang-Taschenlampe“ und erzählte spannende Drachengeschichten. Anna hat keine Angst vor dem Sterben, denn ihr geht es wie dem Drachen und seinem Zauberkoffer. Der konnte etwas ganz Besonderes. In seinem Koffer konnte er nicht nur Dinge aufbewahren, die ein Drache so zum Leben braucht. Er sammelte darin auch schöne

LACH MIT PIEPMATZ  „Ich sage Ihnen zum 100. Mal, dass Sie Ihre Last verlieren!“ – „Und ich sage Ihnen zum 100. Mal, dass das ein Streuwagen ist!“  „Der Ochs und die Kuh ist auf der Weide. Was ist an diesem Satz falsch?“, fragt die Lehrerin. Meldet sich Britta: „Die Kuh muss zuerst genannt werden, weil sie eine Dame ist!“  Molto bene. So heißt der italienische Tausendfüßler!  Ein Staubsaugervertreter besucht eine Bäuerin auf einem abgelegenen Bergbauernhof. Um ihr die Vorteile des Staubsaugers vorzuführen, schüttet er einen großen Beutel Dreck mitten in der Stube aus. „Ich werde jeden Krümel selbst aufessen, den der Staubsauger nicht wegsaugt!“ Darauf die Bäuerin: „Dann Mahlzeit! Wir haben keinen Strom hier oben!“

Früher wurden Kinder fast ausschließlich auf Namen von Heiligen getauft. Die Eltern wollten, dass deren Tugenden auch im Leben ihrer Kinder eine Rolle spielen. Schon seit Beginn des Christentums gab es Menschen, die Jesus und seine Botschaft besonders ernst nahmen. Damit wurden sie selbst zu Vorbildern und in der Kirche verehrt.

din oder einen Brieffreund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI

BALDUIN BAUM

Schlaukopf oder Wünsche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun-

Sonnenaufgänge, die Freude darüber, wenn er mit seinen Freunden zusammen war, oder den Geschmack von frischen Pfefferkörnern. Als der Drache starb, blieb seinen Freunden nur der Zauberkoffer. Und als sie den Deckel öffneten und den wunderschönen Inhalt erblickten, erzählte jedes Tier eine Geschichte dazu. Von der dunklen Nacht, als der Drache auf sie aufgepasst hatte, oder vom Winter, als der Drache Feuer zum Wärmen für sie gemacht hatte. Und es schien, als ob der Drache wieder mitten unter ihnen war.

Abschied von Anna. Michaela Holzinger, Heide Stöllinger, Tyrolia Verlag Innsbruck – Wien, ISBN 978-3-7022-3100-2

Heilige waren Menschen, die uns ein leuchtendes Beispiel sind

KIKI-KONTAKT  Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Hast du Fragen an den

Die Kirchenzeitung für Kinder 1. November 2012

In der Zeit der Christenverfolgungen waren Heilige oft Märtyrer, die sich lieber töten ließen, als ihren Glauben an Gott zu verraten. Später waren die Heiligen starke Beispiele für Gottes- und Menschenliebe, viele von haben einen Orden gegründet. Heilige waren nicht ohne Fehler, aber sie haben gegen ihre Schwächen angekämpft, und ihr Glaube hat ihnen dabei geholfen.

Zu Allerheiligen denken wir an die Heiligen und auch an unsere Verwandten und Freunde, die schon gestorben sind. Wir besuchen ihre Gräber und zünden Kerzen an.

UDRA11 - FOTOLIA.COM

DA MACH ICH MIT


1. November 2012 Waldhäusl / Sonja Wittke

Pokern: Geld und Menschenkenntnis am grünen Tisch gewinnen Pokern boomt. Die Zahl der Pokerspieler steigt rasant an. Was ihn an dem Spiel fasziniert und worauf es dabei ankommt, erzählt der 21-jährige Mathematikstudent Johannes Eder aus Lichtenberg. Hatte Pokern früher ein eher verruchtes Image, so ist das Spiel längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Millionengewinne von Profi-Pokerspielern garantieren eine große Aufmerksamkeit, wie es bei den derzeit über die Bühne gehenden PokerWM in Las Vegas der Fall ist. Johannes Eder, 21, ist seit fünf Jahren aktiver Pokerspieler und hat aus „Spaß“ damit angefangen. Bald kristallisierte sich eine Gruppe heraus, die sich beim Spiel immer mehr in die taktischen Raffinessen vertiefte. „Für mich war es bald reizvoll, geringe Geldsum-

cd-tipp

men zu gewinnen. Und ich will beweisen, dass ich das Spiel beherrsche“, erzählt der 21-Jährige, der 2010 in Wien Studentenmeister im Pokern wurde (mit einem Preisgeld von gut 600 Euro). Vom Pokern leben. Vom großen Geld hat er jedoch nie geträumt. „Es fehlt mir die nötige Bank Roll, das Geld dafür, dass ich bei großen Turnieren mitspielen kann.“ Seine Begabung für logisch-mathematisches Denken wäre zumindest eine gute Grundvoraussetzung dafür. Denn Pokern sei vom Glück beeinflusst, aber eben nicht nur. „Ich glaube wenn ich das Studium schmeißen würde und Pokern als Fulltime-Job betreiben würde, könnte ich davon leben.“ Eine Profi-Pokerkarriere strebt er jedoch ausdrücklich nicht an, wie er sagt. Von Pokern werde in den Medien oft ein fal-

aufgeschnappt

Marianum Freistadt: Schüler/in­ nen entdecken ihre Talente „Zeig‘, was in dir steckt!“ lautet zweimal jähr­ lich das Motto bei den Projekttagen im Maria­ num Freistadt. Erst kürzlich fand wieder ein solcher Tag statt. Da so gut wie jede/r Lehrer/in ein Spezialgebiet anbietet, ergibt sich eine breite Palette an Aktivitäten, Kursen, Work­ shops etc.: Aus insgesamt 21 Angeboten konn­ ten die Schüler/innen heuer erneut nach Lust und Laune aussuchen. Besonders beliebt waren etwa Projekte wie Mountainbiking, internatio­ nale Küche, fairer Handel, Filzen, Fotowork­ shop, ein Erste-Hilfe-Kurs und Schmieden.

sches Bild vermittelt, meint Johannes Eder. Das könne einen den „Kick geben“, werde aber überschätzt. Am wichtigsten ist eine große Merkfähigkeit für die gespielten Karten und Menschenkenntnis. „Das ist eine Fähigkeit, die einem auch im normalen Leben hilft. Ich glaube, ich kann im privaten Kreis besser einschätzen, was jemand denkt und fühlt.“ Wenig Probleme durch Pokern. Und die Gefahren des Pokerns? „Ich glaube nicht, dass Pokern das große Problem ist. Mich schockiert es vielmehr, wenn ich in ein klassisches Casino gehe. Dort verspielen Pensionisten Tausende Euro an den Automaten. Im gewöhnlichen Casino spiele ich gegen die Bank, im Poker-Casino gegen die Mitspieler“, meint Johannes Eder.

Pokern: Mehr als Glück Poker ist besonders unter jungen Leuten äußerst beliebt. Boomend ist vor allem das Online-Pokern. Auf Facebook hat „Textas Hold‘em Poker“ mit momentan 66 Millionen Likes mehr Fans als die Sängerin ­Rihanna (62 Millionen). Rechtlich zählt Pokern als Glücksspiel. Teil­ nahme an Spielen in Pokercasinos und im Internet ist in Österreich erst ab 18 Jahren erlaubt. Inwieweit Po­ kern wirklich ein Glücksspiel ist, ist umstritten. So hängt der Erfolg von Poker nicht nur vom Faktor Glück ab – sondern sehr vom Können der Spieler. Ein paar wenige Profis macht das Spiel reich. Berühmtes Beispiel: Der in Wien lebende Deutsche Pius Heinz gewann 2011 die Poker-WM. Preisgeld: fast 9 Millionen Dollar.

Paul Stütz

szene

Daraus wurden zwei spannende Tage mit be­ geisterten Schüler/innen und Lehrer/innen.

Begabungen der Schüler/innen fördern: zum Beispiel fürs Mountainbiken. Privat

xxx moment mal

Seminar: Lösungsansätze in Mobbingsituationen Oftmals gibt es Gruppensituationen, wo alle wie gelähmt zu sein scheinen. Wer traut sich etwas zu sagen? Wo sollen wir als Begleiter/in­nen ansetzen? Kreativität könnte die Kugel zum Rollen bringen. Dieses Seminar „Macht – Ohnmacht – Vollmacht“ setzt sich anhand der Methode des Forumtheaters (Augusto Boal) mit der Thematik „Mobbing und Gewalt“ aus­ einander. Von 16. bis 17. November im Priester­ seminar Linz. Anmeldung bis 9. November: kj oö Forum Schule, E-Mail: kj.schule@dioezese-linz.at


22 Anzeigen, Hinweise N AT U R P R O D U KT E

Schenken Sie gesunde Produkte z.B.: • Schwedenbitter mit oder ohne Alkohol • Schwedenkräuter-Balsam • Murmeltier-Balsam • Muskel-/Gelenks-Balsam • Schwedenkräuter-Creme • Ringelblumen-Balsam • Rosskastanien-Gel … uvm. Interresse an einer Beratertätigkeit? Helfen Sie mit, die Philosophie von Maria Treben weiterzutragen. Maria Treben Naturprodukte Europa Rosi Nothegger Dorf 45 • A-6345 Kössen Tel. & Fax: +43 5375 6032 Mobil: +43 0664 2208600 info@123mariatreben.com www.123mariatreben.com

KLEINANZEIGEN REISEN ISRAEL 10 TAGE – Rüstige Senioren der Pfarre Linz-St. Konrad/Froschberg suchen noch Interessierte. Motto: „Nachspüren, wo Jesus war – an biblischen Stätten und in der freien Natur“. Fr., 5. – So., 14. April 2013 (nach Ostern). Leitung: Mag. Martin Zellinger, Buchautor, Theologe. Anmeldung ab sofort bei RUEFA-Freistadt 07942/777 75. VERMIETUNG WOHNUNG Oftering: Zentrum, 120 m², 1. Stock, saniert, unmöbliert, Gartenbenützung, 0664/435 39 88.

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE  Gedenkfeier. Am 9. November 1938 inszenierten die Nationalsozialisten ein Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung. 18 Steyrer Juden wurden in der Berggasse eingesperrt, darunter drei Kinder. Das Mauthausen-Komitee veranstaltet am Do., 8. November, 17 Uhr eine Gedenkfeier am jüdischen Friedhof in Steyr. Die Gedenkrede wird von Mag. Verena Wagner gehalten, musikalisch um-

rahmen wird die Feier der Schüler-Chor „Rechord“. Um 19.30 Uhr wird zu einem außergewöhnlichen Konzert in den Reithoffer-Saal der Landesmusikschule geladen. Unter dem Titel „Verschwiegen – vertrieben – ermordet“ führt Mag. Sandra Föger durch die jüdische Operettenwelt von Franz Lehár. Der Tenor Matthäus Schmidlechner wird am Klavier von Margit Aufreiter begleitet.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Gerald Hötzeneder. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

 Do., 8. November, 17 Uhr: Friedhof Steyr, Taborweg, 19.30 Uhr Landesmusikschule Steyr, Pyrachstraße.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Start am 12. November

175. Klassenlotterie bringt pures Gold Wir sind für Sie rund um die Uhr da unter www.optimundus.at Infos und Anmeldungen: Optimundus Reisewelt A- 1100 Wien, Wienerbergstraße 7 Tel.: 01-607 10 70 DW 67441 (Frau Petra Berger) Fax: 01 607 10 70 67476 Mail: p.berger@optimundus.at

Pilgerreise in das Heilige Land mit geistl. Begleitung „Wir begegnen dem Herrn“ 02.-09. März 2013 09.-16. März 2013 16.-23. März 2013

€ 1 .399,-

Südafrika „Safari-Gardenroute-Kapstadt“ mit Monika Sommerer 01.-10.02.2013

„Reich werden mit Klasse“ kann man jetzt wieder von 12. November 2012 bis zum 22. April 2013, und zwar in der 175. Klassenlotterie. Jeweils Montag gibt’s die Chance, Millionär zu werden. Lose sind bereits erhältlich, als Besonderheit wartet die 175. Lotterie mit einer zusätzlichen Goldklasse auf. In der 175. Klassenlotterie werden im Laufe von sechs Klassen aus 250.000 Losen 248.196 Gewinne gezogen. Auf 28 Lose entfällt ein Gewinn von 1 Million Euro, Höhepunkt ist der 5-MillionenHaupttreffer am Ende der Lotterie. Man kann an der Klassenlotterie mit einem ganzen Los oder mit Zehntelanteilen teilnehmen. Ein Zehntellos kostet für jede der sechs Klassen 15 Euro, ein ganzes Los demnach 150 Euro pro Klasse. In der Goldklasse werden während der 4. Klasse und der 6. Klasse insgesamt 200 mal 1 kg Goldbarren sowie 3.500-mal 1 Unze Wiener Philharmoniker in Gold verlost, mit einem einmaligen Einsatz ist man dabei. Ebenfalls für einen einmaligen zusätzlichen Einsatz gibt es den täglichen Ziehungs-Nervenkitzel der „Superklasse“, in der man täglich 100.000 Euro gewinnen kann. 

€ 3.499,-

TOTO Ergebnisse 43. Runde 2012

6 AUS 45

1: 2:0

Mi., 24. 10. 12: 2 25 29 31 34 42 Zz: 35 J O K E R: 8 2 5 2 8 1

122 212 212 X21 2: 4:0

3: 0:1

ANGABEN OHNE GEWÄHR

4: 1:2

LOTTO

So., 28. 10. 12: 1 24 27 28 42 43 Zz: 3 J O K E R: 3 1 7 5 7 8


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

1. November 2012

P. Hubert Leeb in Linz Linz. „Befreiender Glaube – Stärkende Liebe“. Unter diesem Titel hat der bekannte Missionar P. Hubert Leeb einen Vortrag gestellt, den er am Mo., 5. November, 19 Uhr im Linzer Ursulinenhof halten wird. Der aus Grieskirchen stammende Salesianerpater spricht dabei über „Mein Leben für Gott und die Armen im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils“. Seit der Zeit des Konzils hat er in Porto du Mato in Brasilien ein Pastoral- und Sozialzentrum aufgebaut. Ebenso hat er die KIM-Bewegung (KIM = Kreis junger Missionare) mit dem KIM-Zentrum in Weibern gegründet.

Attnang, Maximilianhaus  07674/665 50  LON-Gitarrekurs I, GitarrenWochenende für Anfänger/innen, Fr., 16. 11., 17 Uhr bis So., 18. 11., 12.30 Uhr, Ref.: Walter Nimmerfall. P. Hubert Leeb spricht über sein Lebenswerk. KIZ/ARCHIV

 Mo., 5. November, 19 Uhr, OÖ Kulturquartier (Ursulinenhof).

Solidaritätspreis Einreichen! Die KirchenZeitung lädt ein, bis 15. Februar 2013 Einzelpersonen, Gruppen und/oder Junge Projekte zum 20. Solidaritätspreis einzureichen. Der Solidaritätspreis ehrt beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz im Kleinen wie im Großen in den Bereichen Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung sowie soziale Unterstützung und auch wenn sich Menschen weit über ihre Dienstpflicht im Beruf solidarisch engagieren. Das Preisgeld beträgt in Summe 18.000 Euro. Die KirchenZeitung dankt dem Land OÖ, der Diözese Linz und dem ORF OÖ für die Unterstützung: LH-Stv. Josef Ackerl trägt zur Dotation 10.000 Euro bei, von der Diözese Linz kommen weitere 8.000 Euro, LH Dr. Josef Pühringer lädt zur Feier ins Landhaus ein, der ORF ist Medienpartner.

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS

 Sie können auf dem Postweg einreichen: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Kennwort „Solidaritätspreis“, oder mit dem bei der KirchenZeitung erhältlichen Formular und natürlich auch über unsere Homepage: www.solipreis.at

Bad Dachsberg, Bildungshaus  0732/76 10-34 43  Reduzieren mit Genuss, Basenfastenwoche, So., 18. 11., 17 Uhr bis Sa., 24. 11., 10 Uhr, Ltg.: Erni Wiederstein.

Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Partnermassage, Seminar, Sa., 17. 11., 14 Uhr bis So., 18. 11., 13 Uhr, Ltg.: Franz Kreuzhuber. Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Anton Bruckner, Musicophia – Musikmeditation, Fr., 16. 11., 20 Uhr bis So., 18. 11., 12 Uhr, Ltg.: Hubert Pausinger.

Grünau, Marienheim  07616/82 58  Ignatianische Exerzitien, Fr., 16. 11., 18 Uhr bis So., 25. 11., 13 Uhr, Ltg.: P. Erich Drögsler SJ.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00  Mentale Stärke für Beruf und Alltag, Vortrag, Do., 8. 11., 19.30 Uhr, Seminar, Fr., 23. 11., 17 bis 21 Uhr, Ref.: Irene Helm.

Linz, Haus der Frau  0732/66 70 26  Ich warte noch immer, Die Kinder von Etzlsdorf und andere Kinderschicksale der NS-Zeit – eine künstlerische Auseinandersetzung, Fr., 9. 11., 19.30 bis 22 Uhr.

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  Elisabeth von Thüringen, damals und heute, Sa., 17. 11., 9.30 bis 16.30 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder.

Linz, Marienschwestern  05/99 22  Still werden und empfänglich, Di., 20. 11., 19 Uhr bis Mo., 26. 11., 15 Uhr, Ltg.: Maria Rafetseder.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Bibel intensiv, Kraft zum Durchhalten – das letzte Buch der Bibel neu entdecken, Sa., 17. 11., 9 Uhr bis So., 18. 11., 13 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92  Hallo, Krise, was hast du diesmal im Gepäck?, Workshop Biografiearbeit für Frauen, Sa., 10. 11., 9.30 bis 17 Uhr, Ltg.: Martha Stollmayer, Sonja Kapaun.

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

 Kombistudium Pflege. Das Vinzentinum Linz der Barmherzigen Schwestern lädt am Fr., 2. November zur Info-Veranstaltung ein: 11 Uhr, Langgasse 19/3. OG, Linz.

ANGEBOT DER WOCHE

Moderne Kräutermedizin Die gebürtige Linzerin Susanne Kaiser beschreibt in diesem Buch Wege für ein naturbezogenes, heilsames Leben mit Kräutern sowohl für Anfänger/innen als auch Forgeschrittene. Dieses Buch bietet kreative Rezepte wie Antioxidante Schokolade, „Herbstfröstel Ade”-Drink, Magenkugeln, Lymphdrüsencreme ... Erfahrungsberichte und einfache Methoden zur Selbsthilfe, basie-

rend auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden mit traditionellen Heilmethoden. Susanne Kaiser unterrichtet an der University of Westminster und erarbeitet gemeinsam mit ihren Patient/innen in ihrer Londoner Praxis Konzepte für einen gesunden Alltag. Einblicke ins Buch und mehr auf www.calamuslife.com. Moderne Kräutermedizin. Mit Medical Herbalist Susanne Kaiser gut durchs Jahr. Spezialangebot für KirchenZeitungs-Leser/innen: um nur 23 Euro inkl. Versand (statt 29,50 Euro).

 Bestellung bei Sissi Kaiser, CalamusLife, Tel. 0650/516 40 04 oder E-Mail: mail@calamuslife.com. Bitte als Betreff KiZ und Beziehernummer angeben. Angebot gültig bis einschließlich 19. November 2012.


24 Termine namenstag

Msgr. Dr. Hubert Puchberger, Pfarrer in Altenberg, Dechant von Gallneukirchen. Privat

Hubert (3. November) Es wird berichtet, der hl. Hubert habe als junger Mann den Karfreitagsfrieden gebrochen, indem er an diesem Tag auf die Jagd ging; dabei sei ihm als Mahnung ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz im Geweih erschienen. Hubert hat diese Mahnung verstanden, hat sein Leben geändert und wurde Einsiedler und später Bischof von Tongern – Maastricht. Er verlegte den Bischofssitz nach Lüttich. Als Bischof hat er die Bevölkerung der Ardennen, also in Belgien und Luxemburg, missioniert. Seine Gebeine wurden in der belgischen Abtei St. Hubert Ziel einer berühmten Wallfahrt, sie sind aber seit der Französischen Revolution verschollen. Es wird berichtet, dass Hubert aus Trauer über den frühen Tod seiner Frau bei der Geburt seines Sohnes Floribert den inneren Halt verloren und durch ein religiöses Erlebnis einen neuen Lebenssinn gefunden hat. Er ist daher nicht nur Patron der Jäger und anderer Berufsgruppen, sondern auch ein Vorbild darin, dass ein Mensch nach einem Schicksalsschlag ­einen neuen Lebenssinn finden kann. Hubert Puchberger

1. November 2012

freitag, 2. 11. 2012 XX Allentsteig. Allerseelenfeier in der Friedenskirche und Gedenkstätte Döllersheim, 13.30 Uhr. XX Eggelsberg. Schicksalsschläge, Leid – Wo bist du, Gott?, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Mag. Helmut Jobst. XX Leonding. Requiem von G. Fauré, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Chorgemeinschaft und Symphonie Orchester der Pfarre. XX Linz, Christkönig. Gedenkmesse, Requiem, KV 626, von W. A. Mozart, Friedenskirche, 19 Uhr, mit Chor und Sinfonia Christkönig. XX Linz, Mariendom. Requiem in dMoll, von W. A. Mozart, 18.15 Uhr. XX Neuhofen a. d. K. Requiem in cMoll von J. Gruber, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Kirchenchor und Orchester. XX Ried i. I. Kantorengesänge und gregorianischer Choral, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX St. Marien. Depression – Licht am Ende des Tunnels, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Andreas Zimmermann. XX Schärding. Gedächtnisgottesdienst für den Stiftsdechant Dr. Gregor Schauber, Schrattenbach-Re­ quiem von J. M. Haydn, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 17.45 Uhr, mit der Cantorey der Kirche. XX Schlägl. Totenvesper und Re­ quiem im gregorianischen Choral, Maria-Anger-Kirche, 17 Uhr. XX Steyr. Requiem in d-Moll, KV 626, von W. A. Mozart, Michae­ler­kirche, 19 Uhr, mit der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia. XX Vöcklamarkt. Josef-Gruber-Requiem in d-Moll, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Chor und Orchester der Pfarre. samstag, 3. 11. 2012 XX Burghausen. Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Abschlusskonzert zur Landesausstellung, Stadtsaal, 17 Uhr, mit der evangelischen Kantorei Altötting, Projektchor und -orchester Mattigtal. XX Eferding. Aromapflege-Workshop, Shalom Kloster Pupping, 14.30 Uhr, mit Silvia Giuliani. XX Puchheim. Monatswallfahrt der Legion Mariens nach Maria Puchheim, Gestaltung: Barmherzige Schwestern vom Hl. Karl Borromäus, Basilika, 14 Uhr, Autobus von LinzHerz Jesu, 12.30 Uhr.

XX St. Oswald b. F. Das Wirken der Steyler Missionare, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Dr. Franz Helm. XX St. Wolfgang. Jordan, das GospelMusical, Congresshaus, 20.30 Uhr. XX Weilbach. Muinda na ngambo – Licht am Horizont, Benefizveranstaltung des Vereins „Brücke zur Dritten Welt“, Burgstaller-Saal, 17 Uhr, mit dem Ensemble „Auftakt“, Isabella und Jeremy Ntumba. sonntag, 4. 11. 2012 XX Attnang. Abendmusik bei Kerzenschein – barocke Raritäten, Benefizkonzert, Martinskirche, 19 Uhr, mit Michael Tavernaro, Elisabeth Thallinger, Peter Tavernaro. XX Geiersberg. Leonhardiritt, Gottesdienst, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, anschließend Festzug, Segnung, Reiterspiele und Fest. XX Kremsmünster. Misa brevissima in C von J. E. Eberlin, Stiftskirche, 10.15 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Linz. Andrea van der Straeten (as if), Matinee, Landesgalerie, 9.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Messe für zwei Singstimmen und Orgel, 10 Uhr, mit Solisten der Dommusik. XX Mattighofen. Ein deutsches Requiem von J. Brahms, Abschlusskonzert zur Landesausstellung, Stiftspfarrkirche, 17 Uhr, mit der evangelischen Kantorei Altötting, Projektchor und -orchester Mattigtal. XX Neukirchen a. d. V. Leonhardiritt, Aufstellung: 13 Uhr, Ortschaft Welsern, Ritt zur Stehrerkapelle, Festakt, Segnung, 13.30 Uhr. XX Perg. Gottesdienst mit der Landesmusikschule, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Schlägl. Orgelmesse mit Werken von S. Kart-Elert, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Seitenstetten. Schätze aus dem Musikarchiv, Jubiläumskonzert, Uraufführung, Stiftskirche, 16 Uhr, mit dem Waidhofner Kammerorchester. XX Timelkam. Umweltschonende Lebensweise, Aktionstag mit Pfarrkaffee, Pfarrsaal, 9 bis 16 Uhr, mit Kons. Martin Wintereder. XX Traberg. Hubertusmesse, Pfarrkirche, 8.45 Uhr, mit den Jagdhornbläsern Helfenberg. montag, 5. 11. 2012 XX Linz. Männer – Männlichkeit, Körperkult und Schönheitsideal, Wissensturm, 19 Uhr, Ref.: Mag. Bernhard Wappis.

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XX Linz. Amerika vor der Wahl, Academia-Superior-Dialog, Südflügel des Linzer Schlosses, 19.30 Uhr, mit Univ. Prof. Dr. Markus Hengstschläger, ­Eugen Freund. XX Linz, Karmelitenkirche. Leben und Wirken des hl. Pater Pio, Vortrag, 19 Uhr. XX St. Oswald b. F. Wohnen bei sich selbst, im Angesicht Gottes, Volksschule Amesreith, 19.30 Uhr, Ref.: Erna Wiederstein. XX Seewalchen. Wohin mit meiner Trauer?, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dir. Marianne Pachler. dienstag, 6. 11. 2012 XX Aistersheim. Da sein – mit Körper, Geist und Seele, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Waltraud Mitterlehner. XX Bad Wimsbach. Am Inkapfad in Bolivien, Bergabenteuer in der Cordillera Real, Lichtbildervortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Ludwig Eitzlmayr. XX Geiersberg. Leonhard-Anbetungstag, Gottesdienst, Pfarrkirche, 8 Uhr, Pilgergottesdienst, 9 Uhr, Anbetung, 14.30 bis 19.30 Uhr. XX Kirchdorf. Neue Sichtweisen entdecken – andere Wege gehen, Angehörigen-Seminar, Alkoholberatungsstelle, Pernsteinstraße 32, 15 Uhr. XX Laakirchen. Asyl ist ein Menschenrecht!, Die Situation von Asylwerber/innen und Flüchtlingen in Österreich, Pfarrsaal, 20 Uhr, Veranstalter: SOS Mitmensch. XX Linz. Stadtrundgang „Brucknerstiege“, Anton-Bruckner-Gedenkstätte im Alten Dom, Treffpunkt: Tourist Info Hauptplatz, 17 Uhr, Anmeldetel. 0664/413 68 58. XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Andachtsraum der Landes-Nervenklinik, 18 Uhr, mit Renate Kubin. XX Linz. L(i)ebe, Texte – Bilder – Klang – Stimme, Lesung mit Vernissage, Landes-Frauen- und Kinderklinik, Vortragsraum 1. OG, 19 Uhr. XX Linz. Gute Hoffnung, jähes Ende, Trauergruppe bei Verlust ­eines Kindes, ZOE Beratung, Gruberstraße 15/1, 19 Uhr, Begl.: Michaela Kaiser. XX Mondsee. Wie wirkt Gott in unserer Welt? Gleichnisse – die Sprache Jesu, Pfarrsaal, 20 Uhr, Begl.: Franz Kogler. XX St. Georgen a. d. G. Tansania – unsere Seelsorgearbeit, Vortrag nach der Vorabendmesse, Pfarrheim, 18.30 Uhr, mit Hans Humer.

ausstellungen – basar – flohmarkt XX Altenhof. Buchausstellung, „assista“ Das Dorf, Sa., 3. 11., So., 4. 11., 10 bis 17 Uhr, „Der gestiefelte Kater“, 15 Uhr, mit dem Theater Harlekin. XX Attnang-Puchheim. Irma Kapeller, Galerie Schloss Puchheim, Vernissage, Sa., 10. 10., 19.30 Uhr, Ausstellung bis So., 25. 11., jeweils Sa., 17 bis 19 Uhr, So., 10 bis 12 Uhr. XX Hellmonsödt. k/haus 18 – Malerei der Gegenwart, Kunstmuseum Artemons, Ausstellung bis So., 16. 12., jeweils So., 10 bis 18 Uhr. XX Linz. Sprechende Hände – hörende Augen, die Technik passt sich den Menschen an, Eröffnung

und 200-Jahr-Feier des Zentrums für Hör- und Sehbildung, Schlossmuseum, Di., 6. 11., 18 Uhr, Ausstellung bis 4. 5. 2013, Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do., 9 bis 21 Uhr, Sa., So., Feiertag, 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Young at art – zeig uns dein Talent!, Krea­ tivwettbewerb für Kinder und Jugendliche, Eröffnung, Landesgalerie, Mo., 5. 11., 17 Uhr, Ausstellung bis 28. 11., Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do., 9 bis 21 Uhr, Sa., So., Feiertag, 10 bis 17 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Kreuz, Arbeiten im Bereich Malerei, Zeichnung, Fotografie Objektkunst, Pfarre, Eröffnung, Di., 6. 11., 19 Uhr, Ausstellung

bis 6. 12., Mo. bis Fr., 8.30 bis 17 Uhr. XX Linz, Pöstlingberg. Allerhand Durcheinand, Szenenabend, Premiere, Kirchenwirt, Mi., 31. 10., 20 Uhr, Aufführungen Fr., 2. 11., Sa., 3. 11., 20 Uhr, So., 4. 11., 17 Uhr, Fr., 9. 11., Sa., 10. 11., 20 Uhr, So., 11. 11., 15 und 20 Uhr, mit der Theatergruppe Pöstlingberg. XX Neuhofen a. d. K. Bücher- und Medienflohmarkt, Pfarrheim, Sa., 10. 11., 8 bis 18 Uhr, So., 11. 11., 8 bis 13 Uhr. XX St. Georgen a. W. Tauschbasar für Baby- und Kinderartikel, Pfarrsaal, Sa., 3. 11., 9 bis 11 Uhr.


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Termine 25

1. November 2012

Am Inkapfad in Bolivien, Vortrag am Di., 6. 11. in Bad Wimsbach. Ludwig Eitzlmayr

XX Steinbach a. d. S. Erziehung ist kein Kinderspiel, Vortragsraum der Pfarre, 20 Uhr, Ref.: Paula Winter­ eder. XX Vorchdorf. Sinn und Unsinn in der Reliquienverehrung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Johann Sturm. XX Wels. Verschnaufpausen im Ar­ beitsalltag – zuversichtlich leben, Treffpunkt mensch & arbeit, 19.30 Uhr, mit Eveline Lanzersdorfer, Bri­ gitte Wimmer. mittwoch, 7. 11. 2012 XX Attnang-Puchheim. Menschen bilden Kulturen – Kulturen bilden Menschen, Bilderreise, 19 Uhr, Ref.: Angelika Pröstler, Markus Feichtinger. XX Ebensee. Besser hören – besser leben. Erfolgreich durch Hörge­räteVersorgung, Pfarrsaal, 14.30 Uhr, Ref.: Dr. Anton Buchacher. XX Gaspoltshofen. Ganzheitliche Naturheiltherapie – die geistige Kraft des Menschen, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Sascha Pölzl. XX Linz, St. Franziskus. Nahrungs­ ergänzungsmittel – und wie wirksam sind sie wirklich?, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Sylwia Haslmayr. XX Neukirchen a. W. Wandel in der Gesellschaft – Wandel in der Kir­ che, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Dechant Hans Padinger. XX Niederthalheim. Die Offenba­ rung des Johannes: (K)ein Buch mit sieben Siegeln, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Begl.: Franz Kogler. XX Peuerbach. Zeitreise in die Ver­ gangenheit, Bilderschau aus dem Le­ bensraum Peuerbach, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Martin Manigatterer. XX Ried i. I. Treffpunkt für Trauern­ de, Pfarrzentrum Riedberg, 18 Uhr. XX St. Georgen i. A. Testament – Pa­ tientenverfügung, Dankbarkeit zei­ gen – Streit vermeiden, Klostersaal, 20 Uhr, Ref.: Dr. Franz Gumpenber­ ger. XX St. Oswald b. F. Gesund woh­ nen – glücklich leben, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Radiästhet Günter Kantilli. XX St. Veit i. M. Burn-out – Ent­ stehung, Verlauf und Vorbeugung, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Da­ niela Feyrer. XX Schönau i. M. Schicksalsschlä­ ge, Leid – Wo bist du, Gott?, Pfarr­ saal, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Mag. Hel­ mut Jobst. XX Steyr. Der Generationenvertrag – eine Säule des Sozialstaats, Podiums­ gespräch, Museum Arbeitswelt, 14 Uhr, mit Dr. Karl Blecha, Dr. Josef Rat­ zenböck.

XX Steyr. Vom Bau des Universums, Theologie und Naturwissenschaft im Gespräch, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Franz Gruber, Dr. Thomas Schnabel. XX Steyregg. Sinn-Gespräche aus dem Gedankengut von Viktor Frankl, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ltg.: Mag. And­ reas Krenn. XX Wels, Hl. Familie. Biologi­ scher Kräuteranbau im Mühlviertel, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Karl Dirn­ berger. XX Zwettl a. d. R. Griechische Volks­ tänze, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Thomas Chamalidis. donnerstag, 8. 11. 2012 XX Gampern. Oase der Stille, Pfarr­ kirche, 20 Uhr. XX Grieskirchen. Judentum, Vor­ trag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Eleonore Lappin-Eppel. XX Linz. Das Konzil in Linz, Zum Ver­ hältnis von Universal- und Ortskirche, Dies Academicus, Kath.-Theol. Privat­ universität, 14 bis 18 Uhr. XX Linz. Lukas entdecken, Bibelge­ spräch, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, 18 Uhr, Begl.: Walter Reiter. XX Linz. Menschenrechte in der Pra­ xis, Menschenrechte – Demokratie, Wissensturm, 19 Uhr, mit Univ.Prof. Dr. Anton Pelinka. XX Nettingsdorf. Treffpunkt „Plau­ dertasche“, Treffpunkt mensch & ar­ beit, 19 Uhr. XX Oftering. Vortrag über au­ ßergewöhnliche Geschichten, Er­ fahrungen und Erkenntnisse auf gemeinsamen Reisen, Mehrzweck­ halle, 19.30 Uhr, mit Gregor Sieböck & Martin Weber. XX Pregarten. Krippenfilzkurs, Pfarr­ heim, 19 Uhr, mit Beatrix Stütz. XX Sandl. Rucksacknomaden – in 4 1/2 Jahren um die Welt, Multimedia­ vortrag, Gasthaus Fleischbauer, 19 Uhr, Ref.: Marita Lengauer, Kevin Koppensteiner. XX Steyr. Gedenkfeier am jüdischen Friedhof, 17 Uhr, Verschwiegen – vertrieben – ermordet, Konzert, Reithoffer-Saal, Landesmusikschu­ le, 19.30 Uhr, mit Margit Aufreiter, Klavier, Matthäus Schmidlechner, Gesang, Mag. Sandra Föger, Refe­ rentin. XX Treffling. Daheim beim Obermit­ teregger, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref: Er­ win Hölzl. XX Vöcklamarkt. Gemeinwohlöko­ nomie, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Christian Felber.

freitag, 9. 11. 2012 XX Ebensee. Fairer Mittagstisch der Eine-Welt-Gruppe zugunsten Padre Franz Windischhofer, Peru, bei Elekt­ ro Neuböck, 12 Uhr. XX Eggelsberg. Ich sehe deine Trä­ nen – wie können wir Trauernde ein­ fühlsam begleiten?, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Herta Jobst. XX Kuchl. Widerstand und Humor – Ester, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit der Theatergruppe 42a Salzburg. XX St. Marienkirchen b. S. Genuss­ training, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Gisela Steinkogler. XX Traunkirchen. Jesus Christus im 21. Jahrhundert: Der Christusglaube zwischen Sensationsgier und Säkula­ risierung, Klostersaal, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Dr. Franz Gruber. XX Wels, Hl. Familie. Florian Michl­ bauer und seine Bandlkrama, Kon­ zert, Pfarrsaal, 19 Uhr. samstag, 10. 11. 2012 XX Grieskirchen. 14 – was nun? Schul- und Berufsberatung, Arbeiter­ kammer, 8.30 bis 12 Uhr. XX Pregarten. „Om ba de Engl, heruntt ba de Leit“, Buchpräsen­ tation, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Prof. Dr. Gottfried Bachl, Prof. Herbert Friedl. XX Steyr. Jung und Alt miteinander, Integrationsfest, Museum Arbeits­ welt, 18 Uhr.

Fairer Mittagstisch für Peru am Fr., 9. 11. in Ebensee. pfarre

sonntag, 11. 11. 2012 XX Oftering. Afrikanische Mes­ se, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, gesungen vom Vokalkreis Krenglbach. XX St. Marien. Tanzkurse, Gasthaus Luger, Anfänger Paare/Jugendliche, 18 Uhr, Hobby-Gruppe, 19.30 Uhr, mit Wolfgang Dietachmayr.

aussaattage 5. 11.: Blüte bis 14, ab 15 Blatt 6. 11.: Blatt 7. 11.: Blatt bis 7, ab 8 Frucht 8. 11.: Frucht 9. 11.: Frucht bis 1, von 1 bis 12 Wurzel, von 13 bis 22 Frucht,ab 23 Wurzel 10. 11.: Wurzel 11. 11.: Wurzel Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 4. November 2012 31. Sonntag im Jahreskreis L1: Dtn 6,2–6 L2: Hebr 7,23–28 Ev: Mk 12,28b–34 Montag, 5. November 2012 L: Phil 2,1–4 Ev: Lk 14,12–14 Dienstag, 6. November 2012 Hl. Leonhard, Einsiedler von Limo­ ges. L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 13,44–46 L: Phil 2,5–11 Ev: Lk 14,15–24 Mittwoch, 7. November 2012 Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Phil 2,12–18 Ev: Lk 14,25–33 Donnerstag, 8. Nov. 2012 L: Phil 3,3–8a Ev: Lk 15,1–10 Freitag, 9. November 2012 Weihetag der Lateranbasilika. L: Ez 47,1–2.8–9.12 oder 1 Kor 3,9c–11.16–17 Ev: Joh 2,13–22 Samstag, 10. November 2012 Hl. Leo der Große, Papst, Kirchen­ lehrer. L: Phil 4,10–19 Ev: Lk 16,9–15 oder L: Sir 39,6–10 Ev: Mt 16,13–19 Sonntag, 11. November 2012 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 17,10–16 L2: Hebr 9,24–28 Ev: Mk 12,38–44 (oder 12,41–44)

Ehevorbereitung Ehe.wir.heiraten.aktiv XX Grein. Pfarrheim, Sa., 17. 11., 9 bis 18 Uhr, Anmeldetel. 0676/87 7658 65. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 17. 11., 9 bis 17.30 Uhr, Anmeldetel.: 07242/475 37.


teletipps Sonntag, 4. november 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplante Themen: „Junge Mormonen in Österreich“; „‘Die Ökonomie von Gut und Böse‘ – Star-Ökonom Tomas Sedlacek“; „Interreligiöses Spital – Das Wiener Krankenhaus der Barmherzigen Brüder“. ORF 2 15.45 Uhr: Eingeschenkt – Weinland Österreich (Film). ORF 2 20.15 Uhr: Shine a Light (Dokumentarfilm) Ein faszinierender Film über eine der dienstältesten Rockbands. Kinowelt 20.15 Uhr: ORFeins Sherlock Holmes (Spielfilm) ORF 2/ARD Polizeiruf 110 (Krimireihe) ZDF Wir haben gar kein Auto (TV-Film) 21.45 Uhr: Barack Obama – Große Erwartungen (1+2/Dokumentation) Der 2teilige Film lässt die vier Amtsjahre des ersten farbigen US-Präsidenten Revue passieren. Phoenix Montag, 5. November 20.15 Uhr: Die Kinder des Olymp (1+2/Spielfilm, F 1943/45) Mit Jean-Luis Barrault, Pierre Brasseur u.a. – Regie: Marcel Carné – Künstlerisch hervorragendes Meisterwerk, das eine zutiefst menschliche Geschichte unerfüllbarer Liebesbeziehungen zwischen Künstlern aus dem Pariser Milieu erzählt. arte 20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Erlebnis Erde: Wildes Deutschland (5/Doku-Reihe) ZDF Deckname Luna (1/2;TV-Film)

4. 11. bis 10. 11. 2012 des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

20.50 Uhr: Nestroy 2012 – Die Preisverleihung (Kultur). ORF III 22.00 Uhr: Der große EuroSchwindel – Wenn jeder jeden täuscht (Dokumentation) Der Film blickt hinter die Kulissen und stellt fest: Die Krise des Euro ist eine Geschichte von Betrug und Selbstbetrug – aller Mitglieder, auch der Deutschen. WDR dienstag, 6. November 20.15 Uhr: ORFeins Soko Kitzbühel (Krimireihe) ORF 2 Universum: Yellowstone (1/3;Doku-Reihe) ZDF Geheimnisse des Zweiten Weltkriegs (1/5): Die Akte Heß (Doku-Reihe) 21.15 Uhr: Nothing personal (Spielfilm, NL/IRL 2009) Mit Lotte Verbeek, Stephen Rea u.a. – Regie: Urszula Antoniak – Zwei hervorragende Darsteller in einem Drama, das mit reduzierten, aber äußerst präzise eingesetzten filmischen Mitteln die Annäherung zweier Einzelgänger verfolgt und in eindrücklichen Bildern spiegelt. Servus TV 21.45 Uhr: So kommst Du ins Weiße Haus! (Dokumentarfilm) Der Film wirft einen kritischen und amüsierten Blick auf hundert Jahre amerikanischer Präsidentschaftsgeschichte. arte Mittwoch, 7. November 19.00 Uhr: stationen.Magazin (Religion). BR 20.15 Uhr: ORFeins Soko Donau (Krimireihe) ARD Bloch: Heißkalte Seele (TV-Film) ZDF Fußball/UEFA-CL

freitag, 9. November 20.15 Uhr: Geisterfahrer (Fernsehfilm, D 2012) Mit Tobias Moretti, Fahri Yardim u.a. – Regie: Lars Becker – Hochkarätig besetzter, atmosphärisch dichter Fernseh-Thriller. arte ZDF/Les Productions Bagheera, Le Bureau

Donnerstag, 8.11., 22.25 Uhr: Julia (Spielfilm, F/USA/MEX/B 2008) Mit Tilda Swinton, Saul Rubinek, Kate del Castillo u.a. – Regie: Erick Zonca – Packendes Alkoholikerdrama, rasantes Road Movie und spannender Entführungsthriller um eine ebenso provozierende, wie faszinierende Frauenfigur, der eine furios aufspielenden Tilda Swinton Gestalt verleiht. 3sat

21.45 Uhr: Ruhe sanft in Rom (Dokumentation) Ein Gang durch außergewöhnliche Friedhöfe der italienischen Hauptstadt. 3sat donnerstag, 8. November 20.15 Uhr: wissen aktuell: Die Energiewende (Dokumentation) Der Film zeigt, wie komplex der Umstieg auf erneuerbare Energien ist. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins FB/UEFA-EuropaLeague MD 4/Bayer Leverkusen : Rapid Wien ARD Mordkommission Istanbul – In deiner Hand (Spielfilm) 21.05 Uhr: Menschen & Mächte: Jahrzehnte in Rot Weiß Rot (1/3) – Die 50er Jahre (Dokumentationsreihe). ORF 2

20.15 Uhr: ORF 2 Ein Fall für zwei (Krimireihe) ZDF Der Kriminalist (Krimireihe) 22.25 Uhr: Ein Leben für ein Leben – Adam Hundesohn (Spielfilm, D/USA/ISR 2008) Mit Jeff Goldblum, Willem Dafoe u.a. – Regie: Paul Schrader – Virtuose Adaption des gleichnamigen Romans von Yoram Kaniuk, der von einem Holocaust-Überlebenden, der in einem Sanatorium mit den Traumata seiner KZ-Erfahrung ringt, erzählt. Sehenswert. 3sat samstag, 10. November 18.00 Uhr: über:morgen – Hunger kommt nicht über Nacht (Magazin) Die Dokumentation beschäftigt sich mit der Zukunft der Entwicklungsarbeit. 3sat 20.15 Uhr: ORF 2/ARD Musikantenstadl (Show) ZDF Kommissarin Lucas (Krimireihe) 22.10 Uhr: Korczak (Spielfilm, PL/D/F 1990) Mit Wojciech Pszoniak, Ewa Dalkowska – Regie: Andrzej Wajda – Der Film gibt ein ungeschminktes Bild der Naziherrschaft wieder und verbindet seine humane Botschaft mit hoher künstlerischer Qualität. BR

radiophon Zwischenruf ... von Martin Schenk (Wien). So 6.55, Ö1 Erfüllte Zeit. U.a. mit einem Bibelkommentar von Pfarrer Rainer Gottas. So 7.05, Ö1

privat

Mag. Karl Rottenschlager Emmausgemeinde St. Pölten/NÖ

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Emmaus möchte den Menschen am Rand der Gesellschaft in Liebe begegnen und ihnen Arbeit, Wohnung und Hoffnung vermitteln. Unser aller Aufgabe heißt: Heilung statt Vernichtung. Zuwendung statt Ausgrenzung. ÖR

Motive – Glauben und Zweifeln. „Pfarrer, Rebell und bunter Vogel“ – Alt-Oberkirchenrat Robert Kauer im Porträt. So 19.04, Ö1 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3 Gedanken für den Tag. „Die erträgliche Leichtigkeit“ – Erlebtes und Erfahrenes. Von Sibyl Urbancic. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.00, Ö1

Radio Vatikan ... sendet nur mehr liturgisches Programm auf Kurzwelle. Andere Programme sind über Satellit, digitalterrestrisches Radio, über das Internet und über Partnersender zu empfangen. Täglich. 7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche 19.20/20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20): (So) Aktenzeichen; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (1): Hildegard von Bingen; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Unsere Woche, mit der Betrachtung zum Sonntag 20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lat. Messe)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus Bartholomäberg/Vbg. – Die Pfarre Bartholomäberg zählt zu den ältesten Gemeinde Bartholomäberg des Montafons. In der dem heiligen Bartholomäus und der heiligen Anna geweihten Kirche feiert Moderator Celestin Disca Lucaci den Gottesdienst mit seiner Gemeinde. Der Kirchenchor singt die „Messe für drei Stimmen, zwei Sprachen, ein Piano“ von Gerhard Schacherl und Lieder aus dem „Gotteslob“. ÖR


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Im Gespräch 27

1. November 2012

Die Erziehungswissenschafterin Maria Prieler-Woldan erforscht blinde Flecken des Konzils

Die unerhörten Frauen des Konzils Das Zweite Vatikanische Konzil war für die katholische Kirche zukunftsweisend, hat aber auch seine blinden Flecken. Die Stimmen der Frauen, die die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche einforderten, sind untergegangen. Die Linzerin Maria Prieler-Woldan geht diesen Vordenkerinnen der Kirche nach. Josef Wallner

Am Abend vor der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils geben die deutschen Bischöfe eine Pressekonferenz, um Organisa­tion und Ablauf der Versammlung zu erklären. Die Journalisten brechen in Lachen aus, als auf die Frage einer jungen Frau, ob auch Frauen zum Konzil eingeladen sind, ein Bischof schlagfertig antwortet: Vermutlich beim Dritten Vatikanischen Konzil. Die Fragestellerin, Josepha Theresia Münch (geb. 1930), war Theologin und wusste natürlich, dass keine Frauen eingeladen waren, sie wollte aber auf diesen Missstand aufmerksam machen. Münch gehörte zu einer Handvoll deutschsprachiger Frauen, die schon in der Vorbereitungsphase des Konzils und dann während des Verlaufs – mit schriftlichen Eingaben – auf die fehlende Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der Kirche aufmerksam machten. Die gewichtigste Stimme hatte die Schweizer Juristin Gertrud Heinzelmann (1914 bis 1999). Bekannt sind auch Iris Müller (1930 bis 2011) und Ida Raming (geb. 1932), die sich 2002 zu Priesterinnen weihen ließen. An-

fangs voneinander unabhängig forderten sie die Zulassung der Frauen zum Priesteramt. Es ging auch um eine Änderung jener Canones des Kirchenrechts, in denen die Frauen diskriminiert wurden. „Der deutschsprachige Raum war der Kristallisationspunkt für die Anliegen der Frauen“, erklärt Prieler-Woldan: „In den Konzilstexten die Früchte der Bewusstseinsarbeit dieser Frauen zu finden, ist aber schwierig.“ Denn eine offizielle Antwort bekamen Maria Prieler-Woldan: Ihre Recherchen über „Die Frauen und das Konzil. Pionierinnen der Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche“ erscheinen im Frühjahr 2013 im Wagnerverlag (www.wagnerverlag.at) als Buch.

sie nie, einzig Kardinal Augustin Bea hat auf die Kirchenrechts-Eingabe positiv reagiert. In ihren Recherchen geht Prieler-Woldan jedenfalls den spannenden und heute weithin vergessenen Spuren der „Konzilsfrauen“ nach. Frauen in der Konzilsaula. Die Frauen wurden im Lauf des Konzils aber doch entdeckt. Bei der dritten Konzilssession 1964 berief Papst Paul VI. die ersten Frauen als Zuhörerinnen und Beobachterinnen. Nicht dabei waren Heinzelmann und ihre Mitstreiterinenn. Was sich seit dem Konzil praktisch in der „Frauen-Frage“ bewegt hat, zeigt das Statement von Sissy Kamptner (rechts).

Obwohl zu Zehntausenden am Petersplatz waren die Frauen während des Konzils kaum Thema.

kna/Hafner-Montage

Bei der Vollversammlung der Frauenkommission der Diözese Linz im Oktober 2012 wurde Mag. Sissy Kamptner (Mitte), Pfarrassistentin in Steyr-Christkindl, als Vorsitzende einstimmig wiedergewählt. Ihre Stellvertreterinnen sind Mag. Julia Baumgartner (links) von der Katholischen Jugend/Foren und Lucia Zeiner (Regionalcaritas).

Impuls Ich bin eine Frucht des Konzils „Was meinen Beruf betrifft, bin ich eine Frucht des Konzils“, sagt Mag. Sissy Kamptner. Sie leitet als Pfarrassistentin mit Pfarrmoderator Alfred Habichler die Pfarre Steyr-Christkindl. „Allein dass mich mein Religionslehrer im Gymnasium gefragt hat, ob ich Theologie studieren will, hat vermutlich mit dem Konzil zu tun.“ Mit Begeisterung hat sie dann in Salzburg Theologie studiert und bis heute brennt in ihr das Feuer der Begeisterung für das Evangelium und für ihre Arbeit in der Kirche, betont sie. Gleichstellung strahlt aus. „Als ich mit 30 Mitte der 1980er Jahre in der Kirche zu arbeiten begonnen habe, war ich überzeugt: Die Frage der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in der Kirche ist bei meinem 50. Geburtstag erledigt.“ – Jetzt hat sie aber doch die Frist bis zu ihrem 70. Geburtstag verlängert, erzählt sie mit einem Augenzwinkern: „Ich habe die tiefe Zuversicht, dass der Geist Gottes eine Veränderung bringen wird. Da meine ich nicht nur den Bereich des Weiheamts. Es geht um mehr – nämlich dass die Gleichberechtigung von der Kirche in die ganze Gesellschaft ausstrahlt.“


28 Kunst & Kultur

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

KULTURLAND  Konzerte in Burghausen und Mattighofen. Zum Abschluss der Landesausstellung bringen die Evangelische Kantorei Altötting sowie der Projektchor und das Projektorchester Mattigtal „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms unter der Leitung von André Gold und Joseph Werndl zur Aufführung.  Termine: Samstag, 3. November im Stadtsaal Burghausen, Sonntag, 4. November in der Stiftspfarrkirche Mattighofen, jeweils 17 Uhr.

 Lesung im Haus der Frau in Linz. Am Freitag, 9. November, um 19.30 Uhr liest Margarita Fuchs aus dem Buch „Ich warte noch immer. Die Kinder von Etzelsdorf und andere Kinderschicksale der NS-Zeit“, begleitet von Katja Bielefeld (Klavier) und Christine Osterberger (Gesang). Anschließend spricht der Autor Martin Kranzl-Greinecker mit Katharina Brandstetter, einer Überlebenden des Heims, und Maria Buchmayr von den Grünen.  Ausstellung in Linz. Unter dem Titel „Farbgärten“ zeigt Doris Miedl-Pisecky noch bis 9. November eine Auswahl ihrer Werke im Bildungshaus St. Magdalena. In den Farben soll die erlebte Wirklichkeit für die Betrachtenden spürbar werden.  Symposium über das Hören in Linz. „Weltempfänger. Die Globalisierung des Hörens“ nennt sich das 3. Internationale Hörstadt Symposium im AFO Architekturforum, Herbert-BayerPlatz 1.  Termine & Anmeldung: Donnerstag, 15. November und Freitag, 16. November, E-Mail: office@ hoerstadt.at

Berichtigung Im Beitrag „Eine Glocke erzählt aus 500 Jahren“ in der KiZ Nr. 41 wurde Lienhart Rännacher als Glockengießer genannt. Der tatsächliche Glockengießer ist jedoch nicht bekannt. Wir möchten uns für diesen Recherchefehler entschuldigen.

Nackt und verletzlich: Das Porträt des Künstlers Leigh Bowery malte Lucian Freud, der Enkel Sigmund Freuds. Es ist das erste Werk des 2011 verstorbenen Malers, das in Österreich gezeigt wird. TATE: PRESENTED ANONYMOUSLY 1994

Ausstellung im Lentos in Linz: Kunst, die unter die Haut geht

Der hüllenlose Mann So viel nackte Haut war wohl noch nie zu sehen. Die Ausstellung „Der nackte Mann“ bleibt jedoch nicht an der Oberfläche. Sie erzählt von den Rollen, die der Männerkörper seit mehr als 100 Jahren einnimmt. CHRISTINE GRÜLL

Wie im Schlaf ruht der Kopf auf der nackten Schulter. Das Gesicht gehörte Leigh Bowery. Der verstorbene australische Künstler liebte schrille Kostüme und Make-up. Auf dem Bild ist davon nichts zu sehen. Nackt und schutzlos ist sein Gesicht dem Blick ausgesetzt. Das Porträt ist eines von rund 300 Bildern und Skulpturen aus aller Welt, die bis 17. Februar im Lentos zu sehen sind. Sie zeigen Männer vom Brustbild bis zum entblößten Körper und haben doch mit der Bilderwelt in Hochglanzmagazinen nichts zu tun. Veränderter Blick. Seit der Antike tritt der Mann in der Kunst nackt in Erscheinung. Der mythologische Held wie der christliche Märtyrer, Adam oder Jesus Christus wurden nach den Vorstellungen der idealen Porportion geschaffen. Erst um 1900 wurde der nackte männliche Körper zur Projektionsfläche für menschliche Regungen. Schmerz und Verletzlichkeit, aber auch Begehren, Anmut oder die Freude am Nacktsein in der Natur drücken die Künstler/innen seitdem in ihren Bildern aus.

Zwölf Themen. Die Ausstellung wurde von den Kuratorinnen Sabine Fellner, Elisabeth Nowak-Thaller und Stella Rollig gestaltet und führt entlang von zwölf Themen durch das 20. und 21. Jahrhundert. Akt, Pose, Adam, Knabe, Alter oder der Körper im Nationalsozialismus – die Themen sind breit gefächert. Auf einem der Wandtexte ist ein Zitat von Papst Johannes Paul II. zu lesen. Es könnte über der gesamten Ausstellung stehen: „Weil Gott ihn geschaffen hat, kann der menschliche Körper nackt und unbedeckt bleiben und bewahrt unberührt seinen Glanz und seine Schönheit.“

Exklusiv für KiZ Leser/innen

Führung durch die Ausstellung

Das Lentos und die KirchenZeitung laden zu einer exklusiven Führung: Am Donnerstag, 15. November, um 17 Uhr führt Kuratorin Dr. Elisabeth Nowak-Thaller durch die Ausstellung „Der nackte Mann“.  Anmeldung (max. 30 Personen) ab sofort mit der Angabe von Name und Telefonnummer: Tel. 0732/76 10-39 44, E-Mail: service@kirchenzeitung.at, Kennwort: Lentos. Preis: € 4,50 (ermäßigter Eintritt), Führungskosten übernimmt das Lentos.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

1. November 2012

Reihe Kunstgut I alt I neu: Die Clemensreliquie in der Ursulinenkirche

Aus den Katakomben Roms auf einen Altar nach Linz Zu Allerheiligen gedenken wir der Christen, die um ihres Glaubens willen hingerichtet wurden. Der hl. Clemens in der Linzer Ursulinenkirche soll einer von ihnen gewesen sein. Vor vielen Jahrhunderten starb in Rom ein Knabe und wurde in den dortigen Katakom­ ben bestattet. Die Begräbnisstätten gerieten im Lauf der Zeit in Vergessenheit und wur­ den erst vor rund 430 Jahren zufällig wie­ der entdeckt. Dabei stellte man fest, dass vie­ le der Bestatteten zu den allerersten Christen zählen, die die Christenverfolgungen erlebt haben mussten. Man erklärte sie zu Märty­ rern. Ihre Gebeine wurden zu begehrten Re­ liquien und gelangten in viele Kirchen Euro­ pas. Auch der Knabe gehört dazu. Er befindet sich heute in der Linzer Ursulinenkirche und wird als „Sankt Clemens“ bezeichnet. Barocker Glanz. Die Clemensreliquie war ursprünglich im Besitz der Karmelitinnen. 1802 wurde sie den Ursulinen übergeben, wo die Gebeine von einer Nonne in aufwän­ diger Klosterarbeit neu gefasst wurden. Der heilige Leib ist in Seide, Perlen und goldene Ornamente gehüllt und ruht in einem ver­ goldeten Schrein. Mit der Präsentation gan­ zer Leiber war in der Barockzeit ein n ­ euer

Mag. Judith Wimmer, Kunstreferat der Diözese Linz, zuständig für Kunstgutinventar und denkmalpflegerische Belange.

Ring-Finger: Prachtvoll geschmückte FIngerknochen der Clemens-Reliquie. Kunstreferat

Höhepunkt des Reliquienkultes erreicht. Der/Die Heilige – einst ein mit göttlicher Gnade erfüllter Leib – war im Kirchenraum anwesend und konnte um Schutz und Hilfe angefleht werden. Wahr oder falsch? Gegenwärtig wird der barocke Reliquienkult belächelt. Wir wollen Beweise für die Echtheit einer Reliquie, doch den barocken Menschen genügte ihr Glau­ be daran. Wenn wir Reliquienverehrung als Zeugnis einer vergangenen Frömmigkeit ver­ stehen, können wir vielleicht einen neuen Zugang zu diesen Objekten finden. Ob „ech­ ter“ Märtyrer oder nur ein „normaler“ Toter – in jedem Fall haben die sterblichen Überreste dieses Menschen unseren Respekt verdient. Bedrohtes Kulturgut. Der Clemensschrein ist ein Stück von hoher künstlerischer Qua­ lität und ein wichtiger Bestandteil des baro­

cken Gesamtkunstwerks Kirchenraum. Der Zahn der Zeit hat aber dem Objekt arg zuge­ setzt, Feuchtigkeit und Schimmel drohten es zu zerstören. Der schlechte Erhaltungszu­ stand hat umfangreiche Restaurierungsarbei­ ten notwendig gemacht, die nun erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Ein Abend für Sankt Clemens. Die Rück­ kehr des Clemensschreins in die Ursulinen­ kirche wird am 2. November feierlich began­ gen. Musik zu Allerseelen, Texte von Thomas Bernhard, ein Vortrag zur Reliquienver­ ehrung sowie zu den kürzlich erfolgten Res­ taurierungsarbeiten bis hin zur Kunstinstal­ lation von Martin Dickinger: Ganz im Sinne des Barock wird das Fest ein Gesamtkunstwerk. u Ein Fest für Sankt Clemens: Freitag, 2. November, 20 Uhr, Ursulinenkirche Linz.

Sind Denkmäler notwendig? Ab dem kommenden Frühjahr soll in St. Georgen an der Gusen ein Kunstprojekt im Gedenken an Dr. Johann Gruber umgesetzt werden. Die Bevölkerung redet mit – kritisch und konstruktiv, wie der Infoabend am Mittwoch, 24. Oktober gezeigt hat. Der Verein „Plattform Papa Gruber“ hatte in das Pfarrheim geladen, um gemeinsam mit Pfarrer Franz Wöckinger und der Kuratorin Dagmar Höss den Stand des Projekts zu

präsentieren. 120 Menschen beteiligten sich an der Diskussion um die „Passage gegen das Vergessens“, die die Künstlerin Renate Herter für den Pfarrplatz entwickelt hat. Das Projekt umfasst fünf Etappen von der Neubenen­ nung des Pfarrheims bis hin zu einem verspiegelten Steg, der den Blick in Richtung der ehemaligen Lager Gusen und der Stollen lenkt. Vor allem der erste Schritt, die Pflan­ zentröge auf dem Pfarrplatz zu entfernen, rief teils sehr emotionale Reaktionen hervor.

Zuvor sprach die Historikerin Renate Uhl über die Kultur der Erinnerung und über die Wahrnehmung von Denkmälern, die sich im Laufe der Geschichte gewandelt hat. Sie wür­ digte die rege Beteiligung der Bevölkerung. „Denkmäler sind notwendig, weil sie etwas über die Gegenwart aussagen: An diesem Ort wird Geschichte nicht ausgeblendet, sondern versucht, sich der Verantwortung zu stellen. Damit wir hier auch in Zukunft gut leben können.“ C. Grüll


30 Personen, Dank & Hinweise Im gedenken

n KonsR P. Mag. Alois Gappmaier, Oblate der m ­ akellosen Jungfrau Maria und Pfarrprovisor in Weyer, ist am 26. Oktober 2012 im 66. Lebensjahr verstorben. P. Gappmaier stammt aus Ramingstein (Stmk.). Nach seiner Priesterweihe wirkte er von 1974 bis 1983 als Kaplan in der Pfarre Steyr-Münichholz, 1983 bis 1986 war er im neuen „Haus Mazenod“ in Linz als Superior für die Berufspastoral zuständig. Nach einer Magenoperation kehrte P. Gappmaier nach Salzburg als Kaplan zurück, konnte dann aber von 1990 bis 2003 Pfarrer in Steyr Münichholz sein. Neuerliche gesundheitliche Probleme zwangen ihn, die Leitung der Pfarre abzugeben. P. Mag. Alois Gappmaier wurde K ­ urat im Dekanat Steyr mit besonderer Mithilfe in der Pfarre Dietach und im Landeskrankenhaus in Steyr. Im September 2006 übernahm er auf Bitte der Diözesanleitung die Pfarre Weyer. P. Gappmaier freute sich über die neue Aufgabe. Im März 2012 erhielt er die Diagnose Krebs. Nach Krankenhausaufenthalten verbrachte er die letzten Wochen im Oblatenhaus Münichholz, betreut von seinen Schwestern, den Mitbrüdern und vielen Freunden. P. Alois Gappmaier war vielen Menschen ein Zuhörer, ein Gesprächspartner, ein Wegbegleiter und Seelsorger. Die Totenandacht wird am 2. November 2012 um 18.30 Uhr, der Begräbnisgottesdienst am 3. November 2012 um 13 Uhr in der Pfarrkirche Münichholz gefeiert. (Möglichkeit zur persönlichen Verabschiedung am Begräbnistag ab 11 in der Kirche.)

1. November 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise

Dank

Personen

Obsorge nach Scheidung. Die geplanten rechtlichen Änderungen werden noch mehr professionelle Familienberatung erfordern. Dazu bieten 120 kirchliche und kirchennahe Beratungsstellen kostenfrei ihren Dienst an.

n Hartkirchen. Das Katholische Bildungswerk (KBW) der Pfarre wurde 1972 – vor 40 Jahren – von Rudolf Kaltenböck gegründet und 20 Jahre geführt, ehe er das Amt an Pauline Auer übergab. Die derzeitige Leiterin Evi Meissl dankte ihren Vorgängern: In diesen 40 Jahren gab es 400 Veranstaltungen, das heißt gute Begegnungen, gute Gemeinschaft und 40 Jahre ehrenamtliche Arbeit.

n Am 6. November 2012 vollendet KonsR Dr. Johann Ruhsam, wohnhaft in Perg, das 75. Lebensjahr. Er stammt aus Reichenthal und wurde 1962 zum Priester geweiht. Nach mehreren Kaplansposten – u.a. als Domvikar in Linz – war Dr. Ruhsam von 1974 bis 1989 Pfarrer in Reichenau i. M.. Anschließend bis zu seinem Pensionsantritt 2002 war er Pfarrer an der St.-LaurenzBasilika in Enns-Lorch und hilft seither in Perg als Kurat mit.

XX Infos: www.familienberatung. gv.at und www.arge-beratung.at

Für Angehörige Demenzkranker. Die Caritas für Betreuung und Pflege bietet eine Kursreihe im Seniorenzentrum Linz-Spallerhof für Angehörige Demenzkranker an. Fachleute stehen zur Verfügung. Es geht auch darum, wie man mit Kranken kommunizieren kann. XX Ab 13. November, 16 bis 18 Uhr, weiters: 27. November, 11. Dezember. Seniorenzentrum Spallerhof. Info: Tel. 0676/87 76-24 42.

„Fair einkaufen“. Am Di., 6. November, von 8 bis 14 Uhr kann man in allen Bezirkshauptmannschaften sowie im Landesdienstleistungszentrum (LDZ) fair gehandelte Produkte einkaufen. Der Tag ist Teil des entwicklungspolitischen Schwerpunktes des Landes Oberösterreich.

Regionsbegleiter Martin Wintereder (re.) dankt Rudolf Kaltenböck. Privat

n Selbsthilfe OÖ. Der Dachverband Selbsthilfe Oberösterreich zeichnete das AKH der Stadt Linz, das Spital der Elisabethinen und das Landeskrankenhaus Gmunden als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ aus. Das Gütesiegel soll die Kooperation zwischen den Spitälern und Selbsthilfegruppen dauerhaft und systematisch etablieren.

Basiskurs Zweites Vatikanum

Gottesdienste, die verändern In einer Außenstation in Madagaskar feiert unter freiem Himmel eine Gruppe Eucharistie. Gebetet wird auch für die Anliegen einer österreichischen Frau. Es ist ein kleines, aber starkes Zeichen für die kleine Gemeinde, die somit zeigt: Christen sind eine internationale Glaubensgemeinschaft. Sie beten füreinander und sorgen füreinander. Für die Steyler Missionare in den armen Regionen der Erde sind Mess-Stipendien sehr bedeutsam. Mit den Beiträgen unterstützen sie zum Beispiel die Arbeit in Madagaskar: Die Menschen sind arm und dankbar für alle Bildungsangebote. Vier Grundschulen leiten die Missionare. Dort erhalten die Schüler auch täglich eine Mahlzeit. 2011 konn-

te die Missionsprokur St. Gabriel International € 254.533,95 für Priester überweisen. In Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien konnten Kinder unterrichtet und Kranke betreut werden. Hier wird es ganz deutlich: Gottesdienste können etwas verändern. Das Mess-Stipendium beträgt € 7,–. XX Infor: www.steylermission.at

Unter freiem Himmel.

n Schwestern Oblatinnen. Sandra Etzinger aus St. Thomas bei Waizenkirchen ist vor ­einem Jahr bei den Oblatinnen des hl. Franz von Sales eingetreten. Mit ihrer Einkleidung beginnt sie nun ihr zweijähriges Novi­ziat. Sie wird die Ausbildungszeit im Mutterhaus in Troyes (Frankreich) verbringen.

STM

Das Zweite Vatikanum hat vor 50 Jahren wesentliche Reformschritte der katholischen Kirche eingeleitet, die die Kirche in den letzten Jahrzehnten entscheidend geprägt haben. In ­einem Basiskurs, der in Kooperation mit den Theologischen Kursen Österreich durchgeführt wird, geht es um H ­ intergründe, zentrale Texte und daraus resultierende Erneuerungen der Kirche: Wie kam es zum Konzil? Wie kam es zu den Dokumenten? Für Oberösterreich findet der Kurs im Bildungshaus St. Franziskus in Ried i. I. statt. Sa., 17. 11., 9 bis 16.30 Uhr, Fr., 1. 2., 15 bis 21 Uhr, Sa., 2. 2., 9 bis 16 Uhr. Bildungshaus St. Franziskus, Tel. 07752/827 42, E-Mail: franziskus@dioezese-linz.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Leserforum 31

1. November 2012

Gehorsam Da sich die Gruppe um Pfarrer Helmut Schüller wieder im Radio und in der Presse gemeldet hat, habe ich mir Gedanken über die Forderungen dieser Priester und Laien gemacht. Ich frage nur, warum tritt diese Gruppe nicht in die evangelische Kirche ein? Dort ist das alles erlaubt, was die Pfarrerinitiative fordert! Sie könnten ihre Energie wieder ganz der Seelsorge widmen und bräuchten keinen Papst und keine Bischöfe bekämpfen. Nur wer Frieden im Herzen hat, kann Frieden weitergeben! Zum Unfrieden braucht man nicht aufrufen, den gibt es zur Genüge auf der Welt! Schade, dass katholische Priester zum Ungehorsam, der Unfrieden auslöst, aufrufen. In der Bibel steht: Selig die, die Frieden stiften, denn ihnen gehört das Himmelreich! Unser seliger Papst Johannes XXIII. hat die katholische Kirche durch die Einberufung des Konzils so erneuert, wie selten zuvor jemand vermochte. Sein Leitspruch lautete: „Gehorsam und Friede!“ Diesen Leitspruch wünsche ich auch der Pfarrerinitiative. PAULA HAUDUM, EFERDING

Mehr Barmherzigkeit Zur Leserbriefdiskussion um die Darstellung des barmherzigen Jesus nach Sr. Faustyna

Ich selber habe keine große Emotion zum Bild, aber die Angriffe auf jene Gläubige, die hier ein wesentliches Zentrum des Glaubens ausgedrückt finden und dadurch Glaubenstrost erfahren, sind ärgerlich, die pseudokünstlerischen Rechtfertigungsversuche dazu wirkungslos. Es ist wenig glaubwürdig, fragwürdige Haltungen der Piusbruderschaft zur Religionsfreiheit zu kritisieren, wenn gegenüber einer großen Zahl von Gläubigen so viel Dünkel und Arroganz besteht und deren Glaubenspraxis als kirchenunwürdig denunziert wird. Die kirchliche Gemeinschaft hat durch die Seligsprechung Sr. Faustynas und durch die Einführung des Festes der göttlichen Barmherzigkeit am Weißen Sonntag, das eng mit dem Bild verbunden ist, die Verbreitung des Bil-

des gefördert und seinen Wert bestätigt. Private Unfrömmigkeitspraktiken sind gegenüber diesen objektiven Kriterien nachrangig.

LESERMEDITATION

P. LEOPOLD FÜRST, SCHARNSTEIN

Das Evangelium vom vorletzten Sonntag lenkte meine Gedanken wieder zu den Barmherzigkeits-Bildern. Mehr herausfordernd als der künstlerische Wert scheint mir die Aussage der Bilder zu sein. Viele Begriffe wie Erbarmen, Demut, Gnade, auch Caritas = Liebe ohne Kosten-Nutzen-Rechnung. Das ist oftmals ein Ärgernis. Im Gespräch über die Bilddarstellung und die dazu angebotene Novene bekam ich zu hören: „Ich kann’s nicht hören, das mit der ständigen Barmherzigkeit.“ Ich glaube, wir haben sie bitter notwendig, jetzt und einmal vor Gott. HILDEGARD REINDL, ENGERWITZDORF

Neuevangelisierung Die Bischofssynode ist zwar schon wieder zu Ende. Dennoch sei hier eine Passage aus dem Vortrag wiedergegeben, den der Generalrelator Kardinal Donald William Wuerl, EB von Washington, in der ersten Generalkongregation am 8. 10. gehalten hat: Ganze Generationen wurden getrennt von dem System der Unterstützung, das die Glaubensweitergabe erleichterte. Es ist, als hätte sich der Einfluss der Säkularisierung wie ein Tsunami über die kulturelle Landschaft ergossen und wichtige Kennzeichen der Gesellschaft wie Ehe, Familie, den Begriff des Gemeinwohls und des objektiven „richtig“ und „falsch“ hinweggespült. Tragischerweise haben die Sünden einiger weniger dem Misstrauen gegenüber der Kirche Vorschub geleistet. Die Säkularisierung hat zwei Generationen von Katholiken geformt, die die Grundgebete der Kirche nicht mehr kennen. Viele sehen keinen Wert in der Teilnahme an der heiligen Messe, sie unterlassen es, das Bußsakrament zu empfangen, und haben oft den Sinn für das Geheimnis oder die Transzendenz verloren als etwas, das reale und nachweisbare Bedeutung hat.

Lieber, starker und geheimnisvoller Gott! Du kennst mein Bemühen und mein Versagen. Beides ist in Dir aufgehoben. Du kennst mein Beten und meine Enttäuschung. Beides ist in Deine Hand geschrieben. Du kennst mein Hoffen und mein Bangen. Beides ist in Deinen Armen geborgen. Du kennst den Weg, der zum Leben führt – und trotzdem lässt Du ihn mir selbst suchen. Du kennst meine Schwächen und trotzdem lässt DU mich damit ringen oder daran scheitern. Du kennst meinen Charakter und trotzdem lässt Du ihn mir selbst formen. Erfülle mein Herz mit Deinem Geist und führe mich hinaus in die Freiheit, wo Ungeduld der Gelassenheit, Habgier der Hingabe und Sinnleere der Sinnerfüllung in Dir, oh Gott, weichen. Amen MICHAEL SCHNEE, EFERDING

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

DR. JOHANN HAHN, PERG ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Im gemeinsamen Gebet sind wir verbunden u mit unseren Freunden u mit der Weltkirche u mit unseren Verstorbenen PS: Für unsere Missionare in den armen Regionen ist ein Mess-Stipendium ein wichtiges Einkommen. Danke! PSK Konto Nr.: 510059565, BLZ 60000 Verwendungszweck: Messen Das Messstipendium beträgt € 7,- pro Messe

Info-Telefon: 02236 / 803 218

Missionsprokur St. Gabriel International · Gabrielerstraße 171 · 2340 Maria Enzersdorf · www.steylermission.at


unter uns Märchen machen Mut Schneewittchen wird umgebracht, Hänsel und Gretel gefangengehalten und das t­ apfere Schneiderlein mordet Riesen wie die Fliegen. Die Märchen der Gebrüder Grimm zaubern nicht gerade die heile Welt in die Kinderzimmer. Das sehen zumindest Erwachsene so. Aber Kindern Märchen vorzulesen schafft Situationen, in denen sie sich ganz schön stark fühlen.

Denk mal

Besonderer Ort Mancherorts helfen viele, ja alle Heiligen zusammen. ernst gansinger

Der Ort zählt knapp 1200 Einwohner/innen. Er ist wegen seiner Wallfahrtskirche bekannt und der sich darin befindlichen frühbarocken Orgel. – Aber auch der Abbau eines besonderen Gesteins trägt den Namen der Gemeinde in die Welt hinaus: Es ist Porzellanerde; man braucht sie, um weißes Porzellan herzustellen. In der Medizin wird der reine Stoff „Bolus Alba“ genannt. Der Name des Ortes aber hat mit Porzellan oder Bolus Alba nichts zu tun.

Franz Pfeiffer

Machen Sie mit. Schreiben Sie uns bis 9. November, um welchen Ort es sich handelt. Und wie das Gestein heißt, das dort abgebaut wird. Wir verlosen etwas Mühlviertlerisches. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 42 haben Martina Edelmann aus Franking, Gerhard Ginzinger aus Weißkirchen und Romana Koppelstätter aus Weilbach gewonnen. (Das Foto zeigte die Pfarrkirche Ostermiething; Bolivien, Honduras und Panama gehören zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an Christen – der verschiedenen Konfessionen – annähernd 100 % sind Christen.)

Christine Grüll Christine.Grüll@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Österreich liest wieder Bücher. – Sparbücher!

„Warum sind die Heiligen so brav? Warum begegnet uns in ihnen nur ... das Abgehobene und Unberührte?“ P. Gustav Schörghofer, Jesuit, sprach bei Ausstellungseröffnung „Unsere Heiligen # 4“ im Bildungshaus St. Hippolyt von „braven“ Heiligendarstellungen im kirchlichen Umfeld.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Nicht viele Orte in Österreich tragen den gleichen Namen wie diese Mühlviertler Gemeinde an der Naarn. Lieber konzentrieren sich Orte auf einen Heiligen, etwa St. Martin, oder eine Heilige, etwa Annaberg, als auf so eine Vielfalt. Aber doch: Ein Stadtteil in Schärding heißt so und auch in Innsbruck. In der Steiermark tragen gar zwei Gemeinden den Namen und in Wien eine Pfarre.

Nicht diese Kirche, sondern die Heiligensteinkapelle ist das Wahrzeichen des Ortes, nach dem unser DENK MAL fragt.

Märchenstunde: Gerade noch schwiegen unsere Kinder bedrückt, während Hänsel und Gretel im tiefsten Wald herumirrten. Doch die Lebkuchen auf dem Dach des Hexenhäuschens heben die Stimmung bis zur begeisterten Zustimmung, als Gretel die Hexe in den Ofen stößt. Ich überlege, ob ich vor dem nächsten Märchen – Froschkönig, ein Dilemma, wie soll ich die drei Eisenringe auf dem Herzen des Dieners erklären? – ­einen kurzen Vortrag über gewaltfreies Zusammenleben und Verzeihen halten soll. Die Freude der beiden Kleinen über das Ende der Hexe hält mich davon ab. Mit glänzenden Augen und erschreckender Phantasie malen sie sich aus, was sie selbst mit der bedrohlichen Hexe machen würden. Ich hoffe nicht, dass sie die Methoden, die ihnen dabei so vorschweben, jemals umsetzen. Aber ich hoffe, dass sie die Hexen auch im realen Leben rechtzeitig erkennen.


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