KiZ-ePaper 50/2012

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Nr. 50 I 13. Dezember 2012 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 0,95 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 68

 Dem Zimtstern sieht man die Mühe nicht mehr an, mit der er gebacken wurde.

3 Im Gespräch. Ein Leben für „Eine Welt“.  6 Reportage. Asylant/innen Schicksale. 4 Pfarren. Musik im Gottesdienst. 10 Interview. Werner Freistetter zur WehrdienstBefragung. Waldhäusl.com

Zutaten für Weihnachten „Freut euch – zu jeder Zeit!“ Das ist die Hauptbotschaft am dritten Adventsonntag. Allenthalben wird jetzt geknetet, gebacken, gekostet. Kekse sind ein Symbol dafür, worum es zu Weihnachten geht: Freude – nicht endende Freude. „Zu jeder Zeit“ haben Christinnen und Christen Grund zur Freude, denn „der Herr ist nahe“. So heißt es im Eingangsgesang zum dritten Adventsonntag. Aus Zutaten, die – jede für sich genommen – relativ wenig Geschmack bieten, werden Köstlichkeiten, die den Gaumen erfreuen.

Mit so viel Sorgfalt Menschen zu begegnen, wie es auch das Backen von Keksen benötigt, das wäre ein guter Vorsatz, wenn es um Lebensfreude geht. Das Mehl der Alltäglichkeit macht den größten Anteil am Teig aus. Es braucht aber auch die besonderen Zutaten: das Salz der Entschiedenheit, den Zucker der Großzügigkeit, das Eiweiß, das alles zusammenhält. Es braucht die Gewürze für die besondere Note – und Zeit zum Rasten. Kekse sind wie gemacht zum Austeilen. In Gemeinschaft gegessen, sind sie erst wirklich gut. Auch die Freude wächst, ja entsteht erst im Teilen.

11 Panorama. Wer verdient was an Barbie? 18 Bewusst leben. Vanille, Zimt und Sternanis. 21 Jugend. Theater an der Vogelweide. 28 Kultur. Neues aus der Literatur. 22 Impressum


2 Meinung Kommentar

13. Dezember 2012

Im Lichtkreis der Kerze

Die Wurzel des Übels liegt tiefer Innerhalb nur eines Jahres ist Österreich beim sogenannten Korruptions-Wahrnehmungsindex von Rang 16 auf Platz 25 abgestürzt. Das ist ein katastrophaler Befund für einen demokratischen Rechtsstaat, aber es steckt auch ein Stück Hoffnung drinnen, denn der Absturz beruht ja vor allem auf der wahrnehmbaren, weil aufgeflogenen Korruption. Ob dem Übel allerdings durch ein verschärftes Korruptionsstrafrecht und eine zunehmend effektivere Korruptionsstaatsanwaltschaft Einhalt geboten werden kann, ist fraglich. Denn die wahre Ursache liegt tiefer. Eine Gesellschaft, die den Eigennutz vor das Gemeinwohl stellt, bleibt weiter anfällig, für Ausgrenzung ebenso wie für Korruption. hans baumgartner

Man muss nahe an die Dinge herangehen, wenn man nur eine Kerze als Leuchte hat. Doch in unserer Welt hat man sich daran gewöhnt, dass alles ausgeleuchtet sein muss. Die Scheinwerfer und Bildschirme des modernen Lebens reichen in die entlegensten Winkel, sogar über die Erde hinaus. Man weiß und erfährt viel. Und trotzdem hat der Mensch auch heute nur zwei Füße, mit denen er den Dingen nachgehen könnte, und zwei Hände zum „Handeln“. Die Lebensspanne ist zwar länger geworden – und doch viel zu knapp, um all das Erfahrene tatsächlich zu erfassen. Der Lichtkreis der Kerze leuchtet das Naheliegende aus. Nur dieses. Aber das ist schon viel. Vielleicht schwingt eine Sehnsucht nach einer verlorenen Lebensqualität mit, dass man – für eine Weile wenigstens –

susanne huber

die grellen aufdringlichen Lichter ausknipst, um im Lichtkreis einer Kerze dem suchenden Herzen Ruhe zu gönnen. Was nützt das Wissen um die ganze Welt, wenn man doch die Verantwortung darum nicht tragen kann? Dieses kleine Stück Welt ganz wahrzunehmen, die Gedanken zu ordnen in diesem Schein, das schenkt Kraft – nicht zum Tragen der ganzen Welt, aber doch des einen und anderen Stücks davon.

Matthäus Fellinger Chefredakteur matthaeus.fellinger@ Kirchenzeitung.at

Kopf Der Woche: dr. mANFRED NOWAK, MENSCHENRECHTSEXPERTE

Ein Kämpfer gegen Folter

Verschieben wir den Klimawandel!

Sie ist weltweit verboten. Trotzdem findet sie im Geheimen statt – Folter. Der Jurist und Menschenrechtsexperte Manfred Nowak war sechs Jahre lang UNO-Sonderberichterstatter über Folter. In seinem neuen Buch gibt er Einblicke über das Ausmaß der Folter weltweit. susanne huber

manfred nowak

Zu einem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Doha, die äußerst schleppend und zäh über die Bühne ging, ist es zwar nicht gekommen. Aber die Ergebnisse sind – wie bei vergangenen Klimaverhandlungen – mager und dürftig. Das Kyoto-Protokoll wird bis 2020 verlängert. Bis 2015 soll ein neues Klimaabkommen ausgehandelt werden. Es wird verschoben, verschoben, verschoben. Doch lässt sich der Klimawandel verschieben? Kann eine Erderwärmung um mehr als zwei Grad auf diese Weise abgewendet werden? Es fehlt ganz offensichtlich der Wille, wirksame Veränderungen zu beschließen und den Klimawandel zu bekämpfen. Vor allem jene Länder, die die größten Verursacher der klimabedrohlichen Treibhausgase sind – die USA, China, Russland, Indien – sind die großen Bremser. Ohne sie ist ein globales Klimaschutzabkommen aber nicht möglich.

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit den „Schattenseiten der Menschenrechte“ beschäftigt sich Manfred Nowak seit vielen Jahren. Nun hat er die Erfahrungen seiner sechsjährigen Mission als UNO-Sonderberichterstatter über Folter von 2004 bis 2010 niedergeschrieben. „Es war für mich ein Prozess, mir das Ganze von der Seele zu schreiben“, sagt der 62-jährige Jurist. „Nicht gerade er„Menschen, die schwerstens gefoltert wurden, nicht helfen zu können, sie in Gefängnissen hinterlassen zu müssen und zu wissen, sobald ich weg bin, werden sie wieder gefoltert – das sind schwierige Erfahrungen.“ MANFRED NOWAK

freulich“ sind seine Schlussfolgerungen. In 17 von 18 Ländern hat er Folter vorgefunden – außer in Dänemark – etwa in China, Äquatorialguinea und Nigeria, wo routinemäßig gefoltert wird; oder in Österreich, wo Folterfälle vereinzelt vorkommen. „In Nigeria bin ich mit Folteropfern zusammengekommen, wo der Arzt meines Teams gesagt hat, die Leute gehören sofort operiert, sonst sterben sie. Ich habe dann Druck ausgeübt, damit sie ins Spital gebracht werden. Das ist in diesem Fall gelungen, trotzdem haben nicht alle überlebt. Wenn die Behörden meinem Druck nicht nachgegeben hätten, dann hätte ich nichts tun können. Das ist schwer zu ertragen.“ Generell sei die Situation der Häftlinge weltweit katastrophal, so Nowak. „Die Zellen sind überfüllt, die hygienischen Bedingungen verheerend. Es herrscht eine globale Gefängniskrise“. Weltgerichtshof. Manfred Nowak ist gebürtiger Bad Ausseer, lebt seit 1969 in Wien, ist verheiratet und hat zwei Kinder. 1992 war der Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien Mitbegründer des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Menschenrechte in Wien, das er seither ­leitet. Seiner Meinung nach ist es Zeit, einen Weltgerichtshof für Menschenrechte einzurichten. Sein Konzept dazu steht bereits. u Buchtipp: „Folter. Die Alltäglichkeit des Unfassbaren.“ von Manfred Nowak. Verlag K&S, € 22.


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Im Gespräch 3

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Hans Liebletsberger (rechts) mit einem Sohn eines Kakaobauern in Nicaragua. Der Einsatz für SEI SO FREI war nur dank seiner Frau Rosi möglich, betont er. Sie hat während der jährlichen Projekt­ reisen den Hof und die beiden – heute erwachsenen – Kinder versorgt. Liebletsberger (geb. 1946) lebt in Rohrbach und ist pensio­ nierter Biolandwirt. Sei So Frei

Aktion SEI SO FREI der Katholischen Männerbewegung

Sie sind drei Schritte weiter Sieben bis acht Sitzungen im Jahr, dazu jährlich eine zwei- bis dreiwöchige Projektreise nach Afrika oder Lateinamerika – und das alles ehrenamtlich neben Familie und Landwirtschaft. Hans Liebletsberger erzählt, warum er sich 21 Jahre für SEI SO FREI eingesetzt hat.

helfen. Und es ist schön, wenn man Erfolge sieht. Wenn ich auf die 20 Jahre im Komitee zurückschaue, hat sich viel bewegt. Gerade im landwirtschaftlichen Bereich, wo SEI SO FREI viele Projekte hat und zum Beispiel beim Aufbau von Kooperativen hilft, kann man viel erreichen.

Was läuft schief?

Von 1991 bis Herbst 2012 war Hans Liebletsberger Mitglied im SEI SO FREI Komitee der Katholischen Männerbewegung. 18 Jahre lang leitete er das siebenköpfige Gremium, das über die Auswahl der Projekte in Afrika und Lateinamerika sowie über die Vergabe von jährlich 2,4 Millionen Euro entscheidet.

Können Sie uns eine Erfolgsgeschichte vorstellen?

Was bedeutet die Begegnung mit den Menschen in den Ländern des Südens für Ihren Glauben?

Das Gespräch führte Josef Wallner

Warum haben Sie dieses sehr aufwändige Ehrenamt auf sich genommen?

Hans Liebletsberger: Von meiner Entwicklungshelferzeit in Bolivien ist mir die Sehnsucht nach Weite geblieben. Und mich haben die Fragen bis heute nicht mehr losgelassen, die sich bei einem solchen Einsatz stellen: Warum wird in unserer Welt mit so vielen Möglichkeiten so halbherzig geholfen? Das beschäftigt mich sehr – die große Ungerechtigkeit.

Ich denke an Kakaobauern in Nicaragua. Die Familien, die der Kooperative angehören, die von SEI SO FREI unterstützt wird, sind drei Schritte weiter als die anderen. Die Kinder besuchen bessere Schulen, es gibt eine Hygiene ums Haus und sie sind auch besser angezogen. Das macht einen schon ein wenig stolz, wenn man sieht, wie sich der Einsatz lohnt. Was sind die beeindruckendsten Erlebnisse auf einer Projektreise?

Das Schönste sind die Gespräche mit den Menschen vor Ort, ob in einem Klassenzimmer oder im Schatten eines Baumes, berührend sind die hoffnungsvollen Blicke der Leute und die Dankbarkeit, dass Europäer überhaupt in diese zumeist verlassenen Winkel der Welt kommen.

Haben Sie eine Antwort, warum weltweit wenig weitergeht?

Wenn Sie von einer Projektreise nach Hause kommen, was fällt Ihnen dann besonders auf?

Nein, aber dort wo ich kann, wo die Aktion SEI SO FREI kann, bemühen wir uns zu

Wie verwöhnt und kleinkariert wir oft sind, wie schief so manches bei uns läuft.

Die Weltwirtschaft strebt auf Teufel komm raus nach Profit. Es kommt dabei so vieles zu kurz: die Familie, die Lebensqualität und auch die Religion. Da muss es ein Umdenken geben und ich muss mich fragen: Wie kann ich zu einer gerechteren Welt beitragen?

Vor allem die Gottesdienste in den Basisgemeinden in El Salvador oder Nicaragua faszinieren mich. Eine Sonntagsmesse dauert dort schon einmal mehr als zwei Stunden, aber das kommt einem nicht lange vor, weil der Alltag in die Verkündigung einfließt, weil sich das Leben nicht vom Gottesdienst trennen lässt.

SEI SO FREI-Sonntag Der dritte Adventsonntag ist der SEI SO FREI Sonntag, an dem an den Kirchentüren für die Eine-Welt-Aktion der Katholischen Männerbe­ wegung gesammelt wird. Das heurige Schwer­ punktland ist Guatemala. 720 Kinder und ihre Lehrer/innen aus Bergdörfern erhalten in der Schule zweimal wöchentlich ein vitaminreiches Essen, das SEI SO FREI finanziert. Dieser Ausga­ be der KiZ liegt ein Erlagschein bei.


4 Oberösterreich

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Der Gesellenverein Linz, heute die Kolpingfamilie, wurde 1852 – vor 160 Jahren – gegründet

Kolping hilft den Glauben erden „Das ist der Dienst von Kolping an der Kirche: mitzuwirken, dass die Kirche am Boden und bei den Menschen bleibt“, sagt Gerald Gump. Der Bundespräses von Kolping Österreich und Pfarrer von Schwechat hielt die Festansprache bei der Feier „160 Jahre Kolping in Linz“.

Bundespräses Pfarrer Gerald Gump (links) mit Ambros Stingeder, dem Vorsitzenden der Kolpingfamilie Linz. Zum Präsidium von Kolping Linz gehören weiters Präses P. Johannes Mülleder OCist, Prior im Stift Wilhering, Wirtschaftsvorstand Hubert Frank und der Geschäftsführer Fritz Kindlmann. kiz/jw

Josef Wallner

Kolping Linz hat als Wohnadresse einen hervorragenden Namen, nicht weil man dort in Luxus schwelgt, sondern weil man sich um Gemeinschaft und Miteinander bemüht: im Wohnheim für 140 junge Menschen in der Gesellenhausstraße, im Internat „Kolping Olympia“ für 40 Schüler/innen, im „Haus Don Bosco“ für 160 Schüler/innen und Lehrlinge, in Seniorenwohnungen und auch im 100-Betten-Hotel Kolping. „Kolping hat in der Gesellschaft eine große Aufgabe“, betonte Bundespräses Gerald Gump beim Festakt am 4. Dezember 2012 im Kolpinghaus Linz: Die Krise der Gesellschaft verlangt nach Antworten, Kolping kann hier seinen Beitrag leisten, indem es Menschen Heimat gibt. Da Kolping an der Schnittstelle von Gesellschaft und Kirche tätig ist, kann und sollte die Kirche von den Erfahrungen der Kolpingfamilie profitie-

ren, erklärt der Bundespräses: „Kolping zeigt uns, dass der Glaube mit dem Leben zu tun hat. Es geht um eine geerdete Spiritualität.“ Die Kirche darf sich nicht abschotten und zu einem Grüpplein Getreuer werden, sondern muss am Leben der Menschen dranbleiben. Gump erhielt für seine Ausführungen kräftigen Beifall. Über die Grenzen schauen. Die ÖsterreichPräsidentin Christine Leopold ging in ihrem Grußwort auf den Grundauftrag von Kolping,

Heimat zu geben, ein und rief die Linzer Kolpingfamilie auf: „Habt Mut, auch Menschen Heimat zu geben, die von weit her kommen, von anderen Ländern und Kulturen, wie zum Beispiel Asylanten aus Tschetschenien.“ Geplante Erweiterung. Vor zwei Jahren bereits konnte Kolping Linz die an ihr Gebäude in der Gesellenhausstraße angrenzenden Richter-Häuser kaufen. In den Häusern der Schuhfabrikanten-Familie soll ein Wohnprojekt für ältere Menschen entstehen.

Zum Ausklang des Jubiläumsjahres

Priesterweihe in Reichersberg

Domlotterie

Am 9. Dezember weihte Bischof Ludwig Schwarz in der Stiftskirche von Reichersberg Diakon Gilbert Andreas Hamburger zum Priester. Administrator Gerhard Eichinger bezeichnete dies als ein frühzeitiges Paket unter dem Christbaum der Stiftsgemeinschaft. Herr Gilbert stammt aus Mammendorf bei Fürstenfeldbruck. Er erlernte den Beruf des Brauers, studierte dann Theologie in Eich­ stätt und Wien. 2008 trat er ins Chorherrenstift Reichersberg ein.

Nach den Gedenkfeiern zum Jubiläum der Grundsteinlegung sind die Verantwortlichen des Linzer Mariendomes nun wieder mit den laufend zu finanzierenden ­Restaurierungen des Gebäudes beschäftigt. Zur Aufbringung der jährlichen Kosten von rund 350.000 Euro hat Dommeister Clemens Pichler eine Idee aus der Bauphase wieder aufgegriffen: die Domlotterie. Fünf Euro kostet ein Los, erhältlich ab 8. Dezember im Linzer DomCenter, allen Kirchenbeitragsstellen und in ausgewählten Filialen der Raiffeisenbank. Nach dem Willen des Gründerbischofs Franz Joseph Rudigier sollte der Dom aus „Spenden des gesamten Volkes“ erbaut werden. „Heute wird das Geld zur Instandhaltung des Domes benötigt. Es gilt wie damals: Jedes Los ist ein kleiner Beitrag für

Bischof Ludwig Schwarz und Dompfarrer Maximilian Strasser mit den Losen der ersten und der aktuellen Domlotterie. kiz/bh

den Einzelnen, in Summe aber eine groß­ artige Unterstützung“, erklärte dazu Bischof Ludwig Schwarz. Wurden im Jahr 1926 ein Haus, ein Auto und eine Brautausstattung ausgespielt, gibt es bei den Hauptpreisen 2013 durchaus ­Parallelen: Gutscheine für Baumaterialien, Möbel und ein E-Bike. Auch 20 Jahresabos der KirchenZeitung werden verlost. Für jedes Los, das nicht als Treffer gezogen wurde, gibt es eine Jindrak-Dompraline. b. h.

Bischof Schwarz mit Neu­ priester Gilbert Ham­ burger. STIFT


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Oberösterreich 5

13. Dezember 2012

Vielfalt feiern

stenogramm

Feiern und nachdenken – zu beidem lud das Fest der Vielfalt am 4. Dezember im Lentos Linz ein. Die Lebenshilfe Oberösterreich, die Caritas für Menschen mit Behinderungen, die Auslandshilfe der Caritas und die Selbstbestimmt-Leben-Initiative SLI waren Gastgeber des Nachmittags. Dabei trat eine Bauchtanzgruppe der Lebenshilfe auf, zeigten die Flying Edis (2007 KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträger) Akrobatik und Menschen der Caritas-Einrichtung St. Pius Jonglierkünste. Die TheaterKry be OÖ. gruppe Essellissimo von SLI brachte ein kurzes Sprechstück von Heinrich Böll. In einer Gesprächsrunde plädierten Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl und

Am 8. Dezember haben auch heuer wieder verschiedene Handelsbetriebe den Feiertag geachtet und die Geschäfte geschlossen gehalten. So zum Beispiel die VERITAS in Linz, die drei WinklerMarkt-Betriebe in Linz-Auhof, Altenberg und Gramastetten, alle Billa-Filialen und die bauMax-Filialen. Kirche und Gewerkschaft haben diese Entscheidungen gewürdigt.

der Linzer Vizebürgermeister Mag. Klaus Luger /, / für „inklusive Beschäftigung“. Etliche Betriebe gehen schon den Weg, Menschen mit Beeinträchtigungen in ihre Stammbelegschaft zu integrieren. Zwei Spar-Filialen etwa (gemeinsam mit der Caritas) oder die FRÖLING GesmbH. E. G..

Sr. Kunigunde Fürst und Albert Langanke erhielten den Menschenrechtspreis des Landes OÖ

Engagiertes Leben Den Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich erhielten heuer am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, Sr. Kunigunde Fürst und Albert Langanke. Sie leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Mit- und Füreinander in Oberösterreich, würdigte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer die Ausgezeichneten. Der Linzer Albert Langanke hat sein Leben dem antifaschistischen Einsatz, dem gewerkschaftlichen Engagement und der internationalen Solidarität gewidmet. Seit 1963 ist er in der antifaschistischen Aufklärungsarbeit, in der Arbeiterbewegung sowie in Migrationsund Integrationsangelegenheiten tätig, z. B. bei migrare. Bis 2012 war er Generalsekretär des Comité International de Mauthausen (CIM), ist jährlich an der Organisation der Gedenk- und Befreiungsfeiern im ehemaligen Konzentrations­lager Mauthausen beteiligt. Sr. Kunigunde Fürst vom Franziskanerinnen-Orden in Vöcklabruck, dessen langjährige Generaloberin sie auch war, initiierte die Gründung des Hauses Lea, gründete gemeinsam mit der Wohnungslosenhilfe MO­ SAIK den Mittagstisch im Elisabethstüberl und den Sozialmarkt „Der Korb“ und setzt sich im Armutsnetzwerk Vöcklabruck und bei Behörden für Aslywerber/innen ein. Die Hospizbewegung in Vöcklabruck half sie aufzubauen.

Die Ausgezeichneten Sr. Dr. Kunigunde Fürst und Albert Langanke mit LH Dr. Josef Pühringer. Land OÖ/Kraml

Gleißners Lehrjahre Von der erste Lebenshälfte Dr. Heinrich Gleißners, den Jahren 1893 bis 1945, handelt der erste Begleitband zum Forschungsprojekt „Oberöster­ reich 1918–1938“. Autor Dr. Franz Rohrhofer weist darauf hin, dass Gleißner Oberösterreichs Landeshauptmann in zwei gänzlich verschiedenen politischen Systemen war: bis 1938 und ab 1945. Die Zeit des Austro-Faschismus und der NSDiktatur (Gleißner kam ins KZ Dachau und ins KZ Buchenwald) sei zur Lehrzeit des „Landesvaters“ geworden, der Demokratie und Freiheit repräsentierte. (ISBN 978-3-902801-06-7).

Hakenkreuz-Schmiererei. Das Oö. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus, dem 67 Organisationen angehören (auch kirchliche), protestiert gegen behördliches Bagatellisieren rassistischer Aktionen. Jüngst haben zwei Jugendliche in Bad Ischl unter anderem ein Hakenkreuz gesprüht. Jugendliche erzählen. Die Arbeiterkammer OÖ hat gemeinsam mit dem Journalisten und Buchautor Dr. Ernst Schmiederer 130 Jugendliche eingeladen, ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Daraus ist ein Buch geworden, das am 4. Dezember im Linzer Ars Electronica Center präsentiert worden ist. Junge Menschen, die schon unglaubliche Erfahrungen machen mussten, erzählen aus ihrem Leben. Das Buch „We ARE from Austria“ ist ab Mitte Jänner im Buchhandel erhältlich. Notschlafen. Einen traurigen Nächtigungsrekord meldet die Notschlafstelle der Wohnungslosenhilfe MOSAIK in Vöcklabruck: Gegenüber dem Vorjahr waren heuer etwa ein Drittel mehr Menschen auf das Notschlaf-Angebot angewiesen. Bis November wurden schon 3000 Nächtigungen gezählt. Mahnwachen. Nach dem Brand in einer Zulieferfabrik in Bangladesh organisierte die CleanCothes-Kampagne am 10. Dezember (Tag der Menschenrechte) auch in Linz vor der C&A-Filiale eine Mahnwache. In der Fabrik würden internationale Standards auch des Brandschutzes nicht beachtet.


Im Jänner 2002 kam Kamala Dchalilova aus Aserbeidschan das erste Mal nach Österreich. Sie hoffte auf Asyl. Ihr Asylverfahren aber ist verfahren. – Langes Warten auf Bescheide, Ungewissheit und demütigende Situationen sind häufige Begleitumstände der Asyl-Suche in Österreich.

Ernst Gansinger

Weil sie als Muslimin zum Christentum konvertierte, wurde Kamala Dchalilova vom Vater verstoßen. Die Behörden ihres Herkunftslandes verfolgen sie. Dennoch wurde sie 2006 zurück nach Aserbeidschan abgeschoben. 2007 kam sie erneut Schutz suchend nach Österreich.

Hut ab vor Kamala Beispiel Reichersberg. Asylwerber/innen sind in Österreich anfangs häufig mit Ablehnung oder zumindest Skepsis der Bevölkerung konfrontiert. So auch, als im Frühjahr 2012 bekannt wurde, dass in Reichersberg Flüchtlinge – von der Caritas betreut – Unterkunft erhalten sollen. Ein halbes Jahr danach hat sich alles beruhigt. Die Kontakte zwischen Asylwerbenden und Bevölkerung wachsen. Das ist vor allem den Kindern zu danken, die selbstverständlich Brücken zueinander bauen. Im Reichersberger Das Caritas-Team in Reichersberg (v. l.: Michael Felder, Veronika Zweimüller und Notburga Trauner) mit drei der acht Kinder (ganz links Suman Nazarova). KIZ/EG

Flüchtlingshaus wohnen 25 Personen, acht von ihnen sind Kinder. Das älteste Kind, die zwölfjährige Suman Nazarova aus Tadschikistan, besucht die Hauptschule. Sie ist eine gute Schülerin, hat in Englisch sogar eine Eins auf die Schularbeit bekommen. – „Die Asylwerber/innen sind Menschen wie du und ich“, sagt der Regionalleiter der Caritas-Flüchtlingsbetreuung, Michael Felder. „Sie alle sind sehr integrationswillig, viele sind hoch gebildet, haben sehr viel durchgemacht und bemühen sich sehr bei uns. Hut ab!“ In der Gemeinde gibt es keine Probleme. Die Kooperation ist gut, mit dem Stift ausgezeichnet. Schweres Leben. „Hut ab!“, ist auch vor Kamala Dchalilova zu sagen, die in Linz lebt. Österreichs Asylbehörden machen ihr das Leben schwer. Als sie 2006 nach Aserbeidschan abgeschoben wurde, hielt sie dort die Polizei am Flughafen Baku zwei Tage fest, schlug sie auch. Nahrung und Wasser bekam sie nicht. Den Behörden standen Aussagen zur Verfügung, die Frau Dchalilova in Österreich machte, was als Landesverrat gewertet wurde. Als sie nach zwei Tagen freikam, aber die Auflage hatte, sich bei der


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Thema 7

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Kamala Dchalilova mit ihrer Freundin Elisabeth Zeisel (links) auf dem Pfarrplatz Linz. Zeisel setzt sich sehr für die Asyl-Suchende ein. KIZ/EG

In der Volksschule Neufelden sind Schüler/innen aus mehreren Nationen (oben). Das Unterrichtsministerium fördert ein Projekt zum Informationsaustausch für Lehrer/innen über die Schulsysteme und den Schulalltag in den verschiedenen Herkunfts-Ländern. Pühringer

Dchalilova ­ olizei zu melden, versteckte sich die Journalistin DchaliP lova und floh dann über Georgien wieder nach Österreich. Hier lebt ihr Bruder mit Familie als anerkannter Flüchtling. Aber auch er wurde im Zuge der Befragungen der Asylbehörde, Frau Dchalilova betreffend, unter Druck gesetzt. Neufelden. Ganz anderes wissen Neufeldener aus Usbekistan, Kirgistan, Tschetschenien, Nigeria und Österreich zu berichten – von Freundschaft und guten Kontakten, von dem Bemühen, sich zu integrieren, und vom Reichtum der Vielfalt: „Karina, Milana und Raim aus Kirgistan lernen mit ihrer usbekischen Mutter, die Lehrerin in Kirgistan war, und einer tschetschenischen Volksschullehrerin über Russisch deutsche Grundkenntnisse“, schildert Neufeldens Volksschuldirektor Josef Pühringer. In seine Schule gehen auch Kinder aus Albanien, Syrien und Afghanistan. „Die Kinder kommen zu uns mit sehr unterschiedlichen Erfahrungen, aber sie gehen in Österreich gerne zur Schule.“ Psychisch belastend. Mehr als zehn Jahre ist Kamala Dchalilova in Österreich. Sie, die sechs Sprachen spricht,

auch sehr gut Deutsch, ist als Hilfsarbeiterin tätig. Zäh sorgt sie von Anfang an für ihren Lebensunterhalt. Dennoch stockt nun das Asylverfahren. Seit 2010 hat sie keine Reaktion mehr von den Asylbehörden gehört. Die Angst, wieder abgeschoben zu werden, was eine langjährige Haft in Aserbeidschan zur Folge hätte, setzt ihr stark zu. Altmünster, Bad Leonfelden. Auch in Altmünster gab es ängstliche Reaktionen, als bekannt wurde, dass in der Gemeinde Asylwerber/innen untergebracht werden sollen. Jetzt hat sich eine Plattform „Altmünster für Menschen“ gebildet. Sie will die Asylwerber/innen gastfreundlich aufnehmen und unterstützen. In Bad Leonfelden hatte der Widerstand „Erfolg“. Dort hat die Caritas „ein bestens geeignetes“ Haus für Asylwerber gefunden. Besorgte Bürger/innen und der Bürgermeister stellten sich dagegen. Die Erfahrungen aus Reichersberg, Neufelden, Altmünster haben Bad Leonfelden offensichtlich nicht erreicht. Erfahrungen, dass die Integration gut gelingt. In Reichersberg schießt eines der Flüchtlingskinder sogar Tore für den dortigen Fußballverein. – Bad Leonfelden hält das Asyltor verschlossen.


8 Aus Oberösterreichs Pfarren Stenogramm Exkursion nach Böhmen. Den Austausch zwischen tschechischen und oberösterreichischen Jugendlichen will das grenzüberschreitende Projekt „be fair – Sport & mehr“ fördern. Zu den Höhepunkten zählt dabei ein Beachvolleyball-Turnier sowie ein Rockfestival im nächsten Sommer, das Jugendliche beider Nationen im Mühlviertel zusammenbringt. Erst kürzlich sind 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus Weitersfelden nach Südböhmen gereist, um in den Gemeinden Borovany und Svatý Jan nad Malší vorwiegend Jugendprojekte zu besichtigen. Im April wird es einen Gegenbesuch aus Tschechien geben. Seelsorger vernetzen. Die Mobilität der Menschen einerseits, aber auch der Priestermangel andererseits machen es heute notwendig, das Kirchturmdenken in den Pfarren zu überwinden. Mit diesem Zugang hat die katholische Kirche im Dekanat Schärding ihre Tätigkeit unter das Motto „Seelsorge gemeinsam gestalten“ gestellt. Um stärker an einem Strang zu ziehen, fanden auch die gemeinsamen Tage der Seelsorger/innen Ende November im Bildungshaus St. Franziskus in Ried statt. Bischofsvikar Franz Haidinger begleitete die Tage mit Impulsen, die jeden Einzelnen zu den Wurzeln und „Herzstücken“ seines Glaubens führten. Stern der guten Hoffnung. Die Pfarre Pöndorf hat den Advent unter das Motto „Stern der guten Hoffnung“ gestellt. Mit der Aktion werden schwangere Frauen in Notlagen unterstützt. Damit soll gemeinsam einem Kind ein guter Start ins Leben geschenkt werden. Bis Weihnachten können Sterne vor und nach den Gottesdiensten gegen eine Spende erworben kann. Dass die Aktion auf großen Anklang stößt, zeigte sich beim Adventmarkt der Pfarre: Die Firmlinge brachten die Papiersterne der Goldhaubenfrauen in kürzester Zeit unters Volk.

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Die „Hoisnkapelle“ Wienau in der Pfarre Weitersfelden

Der steinerne Himmel des Hoisnbauern Vom Dach bis zum Fußboden findet sich kein Holzbalken. Der „Hoisnbauer“ Karl Wurm hat eine Kapelle durch und durch aus Granitsteinen gebaut. Das kleine Gotteshaus ist ein herausragendes Werk der Volkskultur vom Ende des 19. Jahrhunderts. Lange war sie kaum bekannt, jetzt wird sie gern besucht: die Hoisnkapelle in der kleinen Ortschaft Wienau (Pfarre Weitersfelden). Ebenso beeindruckend wie das Kirchlein ist sein Erbauer. Karl Wurm (1844 bis 1909) hat mit seinen beiden Brüdern das Gebäude von Grund auf selbst errichtet: Er schlief oft nur einige wenige Stunden auf der Ofenbank, um neben der Bauernarbeit Granitsteine zu brechen, sie zur Baustelle zu schleppen und zu verarbeiten. Besonders beeindruckend sind die tonnenschweren Platten, die das – wasserdichte – Dach bilden, und die mächtige Steinkugel auf der Turmspitze. Die Atmosphäre des Innenraums mit seinen 20 Sitzplätzen für die Dorfgemeinschaft wird von der granitenen Decke geprägt – dem steinernen Himmel des Hoisnbauern. Archaische Steinköpfe. An der Stirnwand und an der Rückwand finden sich zwölf granitene Quader, auf denen Menschenantlitze zu sehen sind. Die maskenhaften Reliefs sind als die zwölf Apostel zu deuten und ebenso ein Werk des Hoisnbauern wie auch die Verzierungen der Säulen beim Turmvorbau und der Türeinfassung. Für die – sehr feine – Bearbeitung verwendete er den Handmeißel. Die Motive wie Kleeblätter, Runen und Herz – Symbole für Glück, Leben und Glaube – erinnern an Kerbschnitte. josef wallner

Die Hoisnkapelle (oben) ist ein denkmalgeschütztes kulturelles Kleinod. Bild unten: OSR Ludwig Riepl (hinten) hat die Geschichte des Kirchleins erforscht, das Ehepaar Hermine und Franz Haunschmied (Rubner in Wienau) betreut die Kapelle. kiz/jW

n Preisgekrönte Krippe aus Ried i. I. Mit Liebe fürs Detail haben Schüler/innen der Hauptschule der Franziskanerinnen in Ried im Unterricht eine Krippe gestaltet. Großes Augenmerk legten die Kinder der 2.a-Klasse auf die Ausgestaltung der Figuren mit liebevollen Details, wie etwa die Wattebäusche beim Schaf, die Pailletten-Verzierungen bei Maria und Josef oder dem Zaumzeug und der Satteldecke beim Esel. Die intensive Arbeit, die die Kinder in dieses Projekt investiert haben, hat sich gelohnt: Die Rieder gewannen den ersten Preis beim Schulwettbewerb der „Krippenstadt Linz“.


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Aus Oberösterreichs Pfarren 9

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Musik als Publikumsmagnet. In Micheldorf und Marchtrenk sind die Gotteshäuser voll, wenn Pop und Rock gespielt und gesungen werden. Gorielov – Fotolia.com

Musik als spezieller Schwerpunkt in den Messen:

Pop-Lieder mit berührender Botschaft Gute Schwingungen erzeugen die Pop-Messen in Micheldorf und Marchtrenk bei den Kirchenbesucher/innen. Viele Zuhörer/innen sind erstaunt, wenn sie merken, wie viele Pop-Lieder sich mit Nächstenliebe, Hoffnung und Gott auseinandersetzen. Paul Stütz

„Eigentlich bin ich ja unmusikalisch“, erzählt Gerhard Hubmer: „Aber ich habe mir gute Musiker aus dem pfarrlichen Umfeld geholt.“ Gerhard Hubmer, der als Physiker in der voestalpine arbeitet, organisiert in der Pfarre Marchtrenk seit zehn Jahren die Messe der Aktion „SEI SO FREI“. Diese findet jedes Jahr am dritten Adventsonntag statt. Musikalischer Leiter der siebenköpfigen Gruppe ist Robert Hewald, der ebenso von Beginn an dabei ist. „Wir wollen über die Musik zum Nachdenken anregen“, erklärt Gerhard Hubmer. Positiver Nebeneffekt der besonderen Musikmessen: dass mehr Leute in die Kirche als sonst üblich kommen. Bob-Dylan-Messe. Angefangen hat alles vor zehn Jahren mit einer Bob-Dylan-Messe. „Sei-

Bringen Pop in die Kirche: Günther Bruckner, Robert Hewald, Franz Kollmann, Simon Hubmer und Gerhard Hubmer (von links). privat

ne Lieder bewirken was, insbesondere bei genauem Zuhören. So beginnt zum Beispiel das Lied ,Forever Young‘ mit: ,May God bless and keep you always‘ – Möge Gott dich segnen und immer beschützen“, sagt Gerhard Hubmer. Sehr oft hört er, dass die Leute erstaunt sind, „wie super der Text ist“. Der Text wird bei den Popmessen zum Mitsummen oder Mitsingen projiziert, bei den englischen Liedern kann man auch immer eine Übersetzung mitlesen. Die Vermittlung der Botschaft der Lieder ist ganz wesentlich. „Man glaubt gar nicht, wie viele Lieder sich mit dem Thema Vertrauen, Hoffnung und Gott auseinandersetzen“, betont Gerhard Hubmer. Auch bei dem heurigen Thema „Phil Collins – Jesus. He knows me“ gibt es reichlich Stoff. Nicht nur beim titelgebenden Lied, sondern ebenso bei „Another day in paradise“, einem gesungenen Appell an die Nächstenliebe. Micheldorfer Musikmessen. Gute Erfahrungen macht auch die Pfarre Micheldorf mit ihren poppigen Messen. Seit heurigen Herbst wird einmal im Monat bei der Sonntag-Abend-Messe aufgespielt. Am Programm standen bei diesen Familienmessen bisher etwa Gospels oder Lieder von Abba. Jedes Mal kommt eine andere Musikgruppe zum Zug. Gerade die Jüngeren wüssten diesen neuen Zugang zu schätzen, berichtet Gerald Greimel, der in Micheldorf mitorganisiert und musiziert. „Wir können mit der Musik ziemlich viele Leute erreichen.“ u Die Termine der nächsten musikalischen Messen: Pfarrkirche Marchtrenk: Samstag, 15. 12., um 19 Uhr, Sonntag, 16. 12., um 10 Uhr. Micheldorf: Die nächste Familienmesse findet am Sonntag, 16. 12., um 18.30 Uhr statt.

pfarrImpuls Weihnachtshitparade in Pinsdorf Die Pfarre Pinsdorf ruft zur Wahl der beliebtesten Weihnachtslieder 2012 auf. Im Rennen sind Klassiker wie „Stille Nacht“ oder „Leise rieselt der Schnee“. Es können aber auch eigene Vorschläge gemacht werden. Die fünf beliebtesten Lieder werden am 25. Dezember um 9.15 Uhr beim PfarrGottesdienst gesungen. Bis spätestens 18. Dezember sollen die Stimmzettel in der Pfarre abgegeben oder beim Briefkasten (Marienaltar) eingeworfen werden. Stimmzettel sind per Mail (pfarre.pinsdorf@dioezese-linz. at) oder in der Pfarrkirche erhältlich. Die Idee hinter der Weihnachtshitparade ist, dass sich die Menschen in Pinsdorf selber aktiv in die Liturgie einbringen. „Da können auch Emotionen aus der eigenen Kindheit wieder hervorkommen, da haben die eigenen Sehnsüchte Platz, da bringen sich Menschen mit ihren religiösen Vorstellungen ein. Denn hinter jedem Weihnachtslied steht auch Theologie“, erklärt Pfarrassistent Gerhard Pumberger.


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13. Dezember 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Volksbefragung steht vor der Tür: Worüber kaum gesprochen wird

Ein neuer Blick tut not Am 20. Jänner findet in Österreich die Volksbefragung über die allgemeine Wehrpflicht statt. Über die Sicherheitspolitik Österreichs und über die Rolle, die dabei der militärischen Landesverteidigung zukommt, wird allerdings kaum diskutiert. Eine – zumindest bisher – vertane Chance, meint der Leiter des „Instituts für Religion und Frieden“, Bischofsvikar Werner Freistetter. Interview: Hans Baumgartner

Die Volksbefragung über die Wehrpflicht steht vor der Tür. Warum sollten sich Christen für diese Thematik interessieren?

Freistetter: Weil die Volksbefragung – unabhängig davon, wie jemand zur Wehrpflicht steht – eine große Chance wäre, eine seit Jahren weitgehend vernachlässigte Diskussion über die Sicherheitspolitik Österreichs zu führen. Und diese Thematik ist, so denke ich, für Christen von erheblicher Bedeutung, weil es sich hier um Fragen handelt, die das Gemeinwohl in einem umfassenden Sinn betreffen. Und weil es auch darum geht, nach welchen Werten Österreich seine Verteidigungspolitik bzw. seine militärischen Einsätze ausrichtet. Hier macht die christliche Sozialethik doch sehr strikte Vorgaben bezüglich der Rechtfertigung von Gewaltanwendung. Sie haben es bereits angesprochen: Sicherheitspolitik wird heute sehr umfassend gesehen. So auch im Bericht zur „Österreichischen Sicherheitsstrategie“ der Bundesregierung vom März 2011. Wie bewerten Sie diese Sichtweise?

Bischofsvikar Dr. Werner Freistetter leitet das „Institut für Religion und Frieden“ des Militärordinariates. Nach seiner Priesterweihe 1979 war er Assistent am Institut für Sozialethik der Uni Wien. Ab Mitte der 90er Jahre unterrichtete er beim Bundesheer Ethik, war als Militärseelsorger auf dem Golan und in Bosnien und Mitglied der Delegation des Hl. Stuhls bei der OSZE in Wien. FJR

Freistetter: Früher hat man Sicherheit vor allem militärisch definiert, also als Sicherheit vor Angriffen eines anderen Staates. Aber als ich um das Jahr 2000 als Mitglied der Delegation des Hl. Stuhls an den Beratungen der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) teilnahm, ging man bereits von einem sehr viel weitgehenderen, umfassenderen Sicherheitsbegriff aus. Es ist heute internationaler Standard, dass Fragen der wirtschaftlichen Sicherheit, der sozialen Sicherheit, der ökologischen Sicherheit, der Sicherheit des Einzelnen oder Fragen der Menschenrechte Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie sein sollten. Ich begrüße diese Entwicklung, weil sie der Realität der globalen Vernetzung entspricht, etwa wenn wir erleben, wie durch Nahrungsmittelspekulationen der Industrieländer Hungerrevolten in Afrika provoziert werden. Ich denke, dass zu dieser weit über die militärische Sicherheit hinausgehenden Sichtweise die katholische bzw. christliche Soziallehre einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Ich erinnere nur an die Friedensenzyklika von Johannes XXIII. (1963) oder an „Populorum progres-

sio“ von Papst Paul VI. (1967), die mitten im Kalten Krieg das Wettrüsten auch als Raub an den Armen verurteilt hat und festhielt: „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“. Was heißt das nun für Österreich?

Freistetter: Dass wir im eigenen Land, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene eine Politik machen und unterstützen sollten, die dem Gemeinwohl dient, soziale Gerechtigkeit, gute Regierungsführung, Entwicklung und Menschenrechte fördert und friedenssichernde Maßnahmen, etwa durch Vermittlung in Krisen, unterstützt. Ich bedauere es daher sehr, dass Österreich etwa im Bereich der Entwicklungspolitik im hinteren Mittelfeld zu finden ist oder dass unsere Außenpolitik viel von ihrem Engagement und ihrer früheren Reputation, etwa als Vermittler im Helsinki-Prozess der 70er-Jahre, eingebüßt hat. Das hat auch etwas damit zu tun, dass es die Politik verabsäumt hat, die Menschen auf den notwendigen Weg einer umfassenden Sicherheitspolitik mitzunehmen. Unter diesen Voraussetzungen ist es dann auch schwer, den Menschen klarzumachen, warum wir mehr Geld für Entwicklungshilfe oder für friedenssichernde Einsätze des Bundesheeres ausgeben sollten. Stichwort Bundesheer: Warum brauchen wir das eigentlich noch, wenn wir nur noch von friedlichen Nachbarn umgeben sind?

Freistetter: Das mag für Österreich gelten, nicht aber für EU-Europa, an dessen Außengrenzen es zahlreiche wirtschaftliche, soziale oder politische Krisenherde gibt. Es geht heute nicht mehr darum, etwa den Durchmarsch von Truppen des Warschauer Paktes zu verhindern oder wenigstens zu erschweren. Heute liegt – neben verschiedenen Sicherheitsaufgaben in Österreich wie dem Schutz von wichtigen Infrastruktureinrichtungen vor terroristischen Anschlägen – die Kernaufgabe des Bundesheeres darin, seinen Beitrag im Rahmen der umfassenden europäischen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu leisten. Das ist der Bevölkerung wesentlich schwieriger zu vermitteln als die alte Doktrin von der Verteidigung der Heimat – zum


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Thema 11

13. Dezember 2012

Österreichische KFOR-Soldaten im Kosovo kontrollieren ein Auto nach Waffen. Österreich kann mit seinen langjährigen Erfahrungen bei Friedensmissionen einen wertvollen Beitrag zur europäischen Sicherheitspolitik leisten. Bundeshheer/Gunter Busch

einen, weil es sich dabei nicht um unmittelbare Bedrohungsszenarien in unserer Nähe handelt. Aber auch, weil diese Einsätze viel komplexer sind und die militärische Komponente nur Teil eines umfassenden Programms zur Stabilisierung und Friedensgestaltung in einer Konfliktregion ist. Kritiker sagen, dass die EU-Strategie zu sehr auf die militärische Komponente setzt und zu wenig auf zivile Friedensvermittlung und Prävention. Ist das so?

Freistetter: Ich sehe das nicht so. Die EU hat derzeit deutlich mehr zivile Missionen als militärische am Laufen – etwa zur Schulung von Polizeieinheiten oder zum Aufbau eines ordentlichen Rechtssystems. Allein Österreich ist an sieben dieser zivilen Einsätze im Ausland beteiligt. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass es wohl kaum ein Land riskieren würde, zivile Friedensexperten ohne militärischen Schutz in eine Region zu schicken, wo gekämpft wird, wenn ich nur an die Kriegsphase in Bosnien oder im Kosovo denke. Da braucht es auch die Fähigkeit, im Notfall Konfliktparteien durch die Androhung oder Anwendung militärischer Gewalt zu trennen. Manchmal dienen militärische Einsätze auch der Vorbeugung. So etwa hat die EU Soldaten nach Mazedonien geschickt, als dort der Konflikt zwischen der albanischen und mazedonischen Bevölkerung zu eskalieren drohte. Ein UNO-Generalsekretär sagte einmal zu den sogenannten Peacekeeping (friedenserhaltenden, friedensstiftenden)-Einsätzen: „Es ist keine Aufgabe für Soldaten, aber nur Soldaten können diesen Job machen.“ Das macht deutlich, wie herausfordernd auch für

die Militärs solche Einsätze innerhalb einer umfassenderen Sicherheitsstrategie geworden sind.

teilnehmen, die Neutralität bezieht sich nur noch auf die militärische Nichteinmischung Österreichs in Kriege zweier Staaten.

Und was hat es mit den umstrittenen Battlegroups zu tun, an denen österreichische Soldaten mitwirken?

Und was bedeutet das für die Ausgestaltung und Organisation des Bundesheeres?

Freistetter: Die seinerzeitige ReformkommisFreistetter: „Kampftruppen“, das klingt sehr sion unter Helmut Zilk hat das so formuliert: kriegerisch. In Wahrheit aber kann man da- Das Bundesheer soll in der Lage sein, einen mit sicher keinen Krieg führen, sondern das effektiven, glaubwürdigen und angemessesind zwei Einheiten von 1500 Mann, die in nen Beitrag zur europäischen SicherheitsKrisenfällen rasch eingesetzt werden können und Verteidigungspolitik zu leisten. Es sollte – etwa bei Ausbruch eines Bürgerkrieges, bei die Fähigkeit haben, das breite Spektrum drohenden humanitären Katastrophen, Mit dem EU-Beitritt und dem Ende des Kalten Krieges hat sich zur Vorbereitung auch Österreichs Sicherheitspolitik deutlich verändert. von UNO-Friedensmissionen oder zur Sicherung der Evakuie- der sogenannten Petersberg-Aufgaben zu rung bedrohter Bürger aus Krisenregionen. erfüllen – von Überwachungs-, VermittlungsDas macht die EU auch unabhängiger von und Sicherungsmaßnahmen bis zum milider NATO, was ja durchaus im Interesse Ös- tärischen Eingreifen, um Konfliktparteien terreichs sein müsste. Davon kann man nur zu trennen. Aus dieser Zielsetzung lässt sich schwer eine „Militarisierung“ der EU ablei- allerdings nicht zwingend ableiten, ob wir ten, wie das manche tun. dafür ein Heer mit allgemeiner Wehrpflicht oder ein Berufsheer brauchen. Das BundesUnd wie geht das mit der Neutralität zusammen? heer leistet seit vielen Jahren internatioFreistetter: Mit dem EU-Beitritt und dem nale Einsätze, an denen mehrheitlich nicht Ende des Kalten Krieges hat sich auch Öster- Berufs-, sondern Milizsoldaten (ehemalige reichs Neutralität gewandelt. Innerhalb der Wehrdiener) beteiligt sind. Und wir haben EU gilt die Solidaritätsverpflichtung im Rah- uns dabei einen guten Ruf erworben. Wichmen der gemeinsamen Außen-, Sicherheits- tig ist, dass die Soldaten und die Führungsund Verteidigungspolitik und des gegensei- kräfte gut vorbereitet und ausgestattet sind. tigen Beistandes bei Angriffen von außen. Andererseits muss man die Wehrpflicht, die Auch gegenüber der UNO hat Österreich sei- ja einen nicht unerheblichen Eingriff in Freinen Neutralitätsvorbehalt aufgegeben. Das heitsrechte mit sich bringt, gut begründen bedeutet, Österreich kann – vorausgesetzt, können. Der Hinweis auf den Katastrophendas Parlament stimmt zu – an EU- und UNO- schutz oder die fehlenden Zivildiener reicht Missionen auch mit militärischen Kräften dafür nicht aus.


12 Panorama stenogramm n Sonntags-Kalender. In ihrem neuen Kalender stellt die Allianz für den freien Sonntag jede Woche Menschen in den Mittelpunkt, die an Sonn- und Feiertagen arbeiten müssen, damit andere ihre Freizeit genießen

Dank an Menschen, die am Sonntag arbeiten müssen. AFS

können bzw. damit die Grundversorgung im Gesundheits-, Verkehrs- und Sicherheitsbereich sichergestellt werden kann. Die Allianz will diesen Menschen mit dem Kalender auch „Danke“ sagen. Die ansprechenden Fotos sind bei einem internationalen Workshop der Sonntagsallianz im Mai entstanden. u www.freiersonntag.at

13. Dezember 2012

An vielen Spielwaren klebt die Not der Arbeiter/innen

Die gar nicht so putzige Puppe Viele Spielwaren, die zu Weihnachten unter dem Christbaum liegen, werden in China oder anderen asiatischen Ländern produziert, oftmals unter haarsträubenden Arbeitsbedingungen. „Statistisch werden weltweit jede Sekunde drei Barbie-Puppen verkauft. Während der Spielwarenkonzern Mattel satte Gewinne macht, zahlen Zehntausende Fließbandarbeiter/innen einen hohen Preis: Ausbeutung gehört für sie immer noch zum Arbeitsalltag“, kritisiert Christina Schröder von der Südwind-Agentur. Dabei habe Matttel vor 15 Jahren als eines der ersten Unternehmen versprochen, sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen Foto: Mattel Quelle: Südwind

in der Zulieferkette einzusetzen. Tatsächlich aber hat eine Recherche der Organisation „China Labor Watch“ festgestellt, dass sich die Lage in vier chinesischen Fabriken, die u. a. für Mattel produzieren, verschlechtert hat. 10.000 Menschen, vorwiegend Frauen, sind davon betroffen. Kritisiert werden gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen, fehlende Sicherheitsmaßnahmen, der Zwang, illegal 150 bis 200 Überstunden im Monat zu leisten, und Löhne, die unter den gesetzlichen Mindestlöhnen liegen. Wer garantiert fair produziertes Spielzeug will, so Südwind, soll entweder in Weltläden oder aus heimischer Produktion (z. B. Matador) kaufen oder zumindest bei den Herstellern faire Arbeitsbedingungen einmahnen (per Brief oder Mail).

Wer verdient was an Barbie? Spanne der chinesischen Produktionsfirma und innerchinesischer Transport 1,90 Euro Materialkosten

1,30 Euro

Löhne der Fabriksarbeiterinnen

0,40 Euro

Zölle

Spendenrekord. Der österreichische Fundraising-Verband spendensammelnder Organisationen erwartet für heuer einen Spendenrekord von mehr als 500 Millionen Euro. Insgesamt 80 Prozent der erwachsenen Österreicher/innen spenden wenigstens einmal im Jahr; der Durchschnitt beträgt 57 Euro pro Kopf. Fast die Hälfte der regelmäßigen Kirchgänger spendet deutlich über dem Durchschnitt. Immer mehr, aber noch lange nicht alle Spender nützen auch die Steuerabsetzbarkeit. Wermutstropfen in der erfreulichen Bilanz: Bei der direkten Entwicklungshilfe sind die Spenden bereits höher als der Beitrag des Staates. Mahnwachen. Mit Mahnwachen vor den C&A-Filialen in Linz, Wien und Graz haben Aktivist/innen von Clean Clothes an die Verantwortung des Textilkonzerns für die Opfer des Brandes in der Zulieferfabrik Tazreen in Bangladesch erinnert. Dort gab es am 24. November 112 Tote und 50 Schwerverletzte.

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Doris Witzmann, KA-Präsidentin in Salzburg, protestiert gegen die Kommerzialisierung kirchlicher Feiertage und fordert eine ehrliche Lösung statt einer halbherzigen. KIZ/A.

0,40 Euro

Spanne Handel, Transport Werbung und Gewinn der Aktionäre

14,00 Euro

Endpreis im Handel

18,00 Euro

Dem Marienfeiertag den Boden entzogen

Elternrechte wurden ausgeweitet

Der Marienfeiertag am 8. Dezember sei für sehr viele Menschen verschwunden und durch einen Einkaufs- bzw. Arbeitstag ersetzt worden. Es sei grotesk, so die Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg, „dass ein gesetzlich verbriefter Feiertag durch konträre gesetzliche Regelungen soweit ausgehöhlt wurde, dass er quasi abgeschafft ist“. Witzmann kann sich vorstellen, den 8. Dezember gegen den Karfreitag als Feiertag einzutauschen. Marienfeiertage seien im Laufe der Geschichte immer wieder umbenannt oder verlegt worden. „Es kann jedoch nicht sein, dass kirchliche Feiertage stets dem Konsum zum Opfer fallen“, betonte Witzmann.

Der Katholische Familienverband hat das vergangene Woche im Nationalrat beschlossene „Familienpaket“ begrüßt. Dadurch können erstmals Väter und Mütter, die nicht im gemeinsamen Haushalt mit ihren Kindern leben, sowie sogenannte Patchworkeltern die Pflegefreistellung (eine Woche) in Anspruch nehmen. Erweitert wurde auch die Pflegefreistellung zur Begleitung von Kindern im Krankenhaus. Neu geregelt wurde auch die Obsorge, wobei die gemeinsame Obsorge von Müttern und Vätern die Regel sein soll. Die alleinige Obsorge – Anträge können jetzt auch Väter stellen – muss das Familiengericht entscheiden.


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Panorama 13

13. Dezember 2012

Die verfolgte Konvertitin Sabatina James (rechts) hat den Verein „Sabatina e.V.“ gegründet, um Frauen, die von Gewalt bedroht sind, zu helfen.

sabatina e.v.

Christenverfolgung nimmt weltweit zu Alle fünf Minuten wird weltweit ein/e Christ/ -in des Glaubens wegen getötet. Zwischen 70 und 75 Prozent aller wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen sind Christ/innen, so der Hinweis verschiedener Hilfsorganisationen (u. a. CSI) im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag in Wien anlässlich des „Aktionstages für verfolgte Christen“. Aus Deutschland war Sabatina James angereist, die wegen ihres Übertritts vom Islam zum Christentum mit dem Tod bedroht wird. Sie rief die Muslime in Europa auf, sich glaubwürdig gegen die Verfolgung von Christen in ihren Herkunftslän-

dern einzusetzen. „Wenn irgendwo ein Koran verbrannt wird, gehen die Muslime auf die Straße, wenn Christen brennen, bleibt jede Reaktion aus“, so James. Sie wurde 1982 in Pakistan geboren und kam im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Oberösterreich. Je mehr sie sich dem westlichen Lebensstil anpasste, desto größer wurden die Konflikte mit ihrer Familie, die sie schließlich in eine Koranschule nach Pakistan zurückschickten. Als sie mit 14 Jahren mit einem Cousin verheiratet werden sollte, floh sie zurück nach Europa. James trat zum Christentum über

Staudammprojekt Belo Monte wieder auf Kurs

Preis für amerikanische Ordensfrauen

Brasiliens Mega-Staudammprojekt Belo Monte ist nach Verzögerungen durch jüngste Unruhen und Baustopps wieder auf Kurs. Nachdem die Staatsbank unlängst eine Rekordsumme von umgerechnet 8,3 Milliarden Euro für den Bau genehmigt hatte, konnte sich das zuständige Baukonsortium Norte Energia mit den streikenden Arbeitern auf Lohnerhöhungen einigen, berichten brasilianische Medien. In den vergangenen Monaten kam es zu zahlreichen Protesten und Arbeitsniederlegungen. Gegen das heftig umstrittene Großprojekt engagiert sich auch der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler.

Der „Herbert-Haag-Preis 2013 für Freiheit in der Kirche“ geht am 14. April an die US-amerikanischen Ordensfrauen und an deren Dachverband, die „Leadership Conference of Women Religious“. Die rund 46.000 US-Nonnen verdienten „großen Respekt“ für ihre Widerständigkeit und ihre Haltung angesichts der Maßregelung, die sie seitens der römischen Glaubenskongregation erfahren haben, heißt es in der Begründung der Schweizer Herbert-Haag-Stiftung. Die Ordensfrauen stünden derzeit „im Auge des Orkans“, blieben aber dabei „in einer hartnäckigen Treue zur christlichen Botschaft“. Sie würden somit „die Kirche erneuern und zukunftsoffen gestalten“.

und tauchte unter, da ihr Vater und ein muslimischer Geistlicher das Todesurteil über sie aussprachen. Seit einigen Jahren lebt sie in Deutschland unter Opferschutz. Als größte Probleme für muslimische und konvertierte Frauen in Europa nannte James die Zwangsheirat und die Verschleppung in die Herkunftsländer der Familien. Am Montagabend lud eine breite Allianz aus Hilfsorganisationen und Kirchen in Wien zu einem Fackelzug gegen Christenverfolgung von der Oper zum Stephansdom. Im Anschluss daran fand ein ökumenischer Wortgottesdienst in Dom statt.

weltkirche Philippinen. Papst Benedikt betete beim Angelus für die Opfer des Wirbelsturms Bopha auf den Philippinen. Der Taifun war am Dienstag vergangener Woche über das Land gefegt und hatte vor allem im Süden verheerende Spuren hinterlassen: Bislang berichten Nachrichtenagenturen von mehr als 500 Toten und mindestens 400 Vermissten. Zentralamerika. Die mittelamerikanischen Bischöfe sehen aufgrund der langen Amtszeiten einiger Regierungen die Grundwerte der Demokratie in Gefahr. n Privatsekretär Georg Gänswein (56) wurde von Papst Benedikt zum Präfekten des päpstlichen Haushalts (Casa Pontificia) mit dem Titel eines Erzbischofs ernannt. Der aus BadenWürttemberg stammende Gänswein arbeitet seit 1995 im Vatikan. fjr/a


14 Zu Gast Auf einen BlIck Benediktinerklöster als Modelle Die Stifte Kremsmünster, Seiten­ stetten, Altenburg, St. Paul im Lavanttal sowie Münster­ schwarzach und Plankstetten in Deutschland machten bei dem groß angelegten Projekt „Um­ gang mit der Schöpfung (UmiS). Benediktinerklöster als Modelle für einen nachhaltigen Lebensund Wirtschaftsstil?“ mit. Ausge­ hend von Univ.-Prof. Bernhard Freyer, der an der Universität für Bodenkultur in Wien lehrt, be­ teiligten sich Soziologen, Öko­ logen, Historiker, Marketing­ experten, Verantwortliche für Klosterschulen und mit Univ.-Prof. Michael Rosenberger und Georg Winkler als Disser­ tant Theologen an der Studie.

Mag. Georg Winkler hat in Linz Mathematik und Theologie studiert, war von 2008 bis 2011 Mitarbeiter am Projekt „UmiS“ und ist seit 2012 Universitätsassistent am Institut für Moraltheologie der KTU Linz. kiz/jw

Winkler hat in den Klöstern Mönche interviewt: Was ver­ stehen sie unter Nachhaltigkeit und wie verbinden sie diese mit ihrer Spiritualität und der Regel des hl. Benedikt? Er analysierte mit Ordensleuten und Stifts-Mit­ arbeiter/innen die Entwicklun­ gen der Klöster in den vergange­ nen Jahrzehnten und versuchte einen Ausblick in die Zukunft. Im Laufe der Jahre 2011 und 2012 wurden die Ergebnisse in den Stiften präsentiert. P. Micha­ el Hüttl vom Stift Altenburg, als ein Klostervertreter in das Pro­ jekt entsandt, bilanziert: „Für mich war es wirklich eine Hilfe, sich mit der Frage der Nachhal­ tigkeit gründlich auseinanderzu­ setzen. Doch das Projekt bleibt natürlich ein Prozess.“ XX Weiteres unter www.umis.at

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Advent als Zeit des Nachdenkes über einen bewussten Umgang mit der Schöpfung

Die Benediktsregel – ein Impuls für Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist ein großes Wort, das aber nur durch die Umsetzung in das konkrete Leben lebendig wird. Georg Winkler, Assistent am Institut für Moraltheologie der KTU Linz, hat erhoben, welche Bedeutung Nachhaltigkeit in Benediktinerklöstern hat. JOsef Wallner

P. Bernhard Eckerstorfer ist froh, dass das Stift Kremsmünster bei dem Prozess „Umgang mit der Schöpfung“ mitgemacht hat. „Das hat unseren Blick geschärft und uns in Erinne­ rung gerufen, dass wir durchaus auf das stolz sein können, was schon da ist“. Dem stimmt Georg Winkler nur zu. So betreibt jedes der sechs „durchleuchteten“ Klöster (siehe Rand­ spalte) eine Hackschnitzelheizung. Hier wa­ ren die Stifte die ersten und hatten Vorbild­ wirkung für ihre Region. Auch wenn der Anstoß für den Wechsel von Öl auf Holz im Ölpreisschock der Siebzigerjahre lag, muss man diesen Umstieg als Pioniertat anerken­ nen. Gutes Klima. Schwieriger verhält es sich mit der Landwirtschaft. Von der konventionellen Bewirtschaftung bis zu den Biobetrieben des Stiftes Altenburg und Plankstetten, das sogar selbst vermarktet, reicht hier die Spannwei­ te. Aufs ganze gesehen herrscht in Benedikti­ nerklöstern ein Klima, in dem Nachhaltigkeit gut gedeihen kann, erklärt Winkler. Das Stift Altenburg betreut seine sämtlichen Gärten nach Öko-Richtlinen und wird auch Grundstücke für einen Windpark zur Ver­

Das Stift Altenburg, dem P. Christian Haidinger aus Kremsmünster als Abt vorsteht. stift altenburg (2)

fügung stellen. Das Stift möchte beitragen, dass das Waldviertel 2025 eine ausgeglichene Energiebilanz aufweisen kann, sagt. P. Micha­ el Hüttl. Das Stiftsgymnasium Kremsmünster hat dieser Tage eine kleine Photovoltaikanla­ ge in Betrieb genommen. Dabei geht es nicht um die Versorgung des Stiftes, der produzier­ te Strom würde lediglich für ein Einfamilien­ haus reichen. Adressaten der Initiative sind die Schüler/innen: Sie können in der Aula stets aktuell ablesen, wie viel Strom die Anla­ ge erzeugt, und sie sollen auf die notwendige Energiewende aufmerksam gemacht werden, erklärt Prof. Klaus Thaler. P. Michael Hüttl vom Stift Altenburg war ein Klostervertreter im Projekt „Umgang mit der Schöpfung“, das vom Umweltministerium finanziert wurde.

Küche als Kristallisationspunkt. Mit Re­ zepten aus der Klosterküche lassen sich zwar leicht Kochbücher produzieren, die sich gut verkaufen, der konkrete Lebensstil in den Stif­ ten ist aber ein heikles Thema. „Es gibt täglich ein Konventmenü für die Mönche, die Sän­ gerknaben, die Angestellten, und auch in der Gastronomie wird es angeboten“, sagt P. Mi­ chael. Bei der starken Reduktion von Fleisch gilt es Kompromisse zu finden: „Wir haben uns bewusst als Zeichen der Gastfreundschaft für ein gemeinsames Essen entschieden, das muss dann für alle stimmen.“ Bei der Ernäh­ rung braucht es viel Geduld und Fingerspit­ zengefühl, ist seine Erfahrung. Ganz ähnlich sieht das P. Bernhard: „Die Küche ist der Kris­ tallisationspunkt, wo sich Ideal und Wirk­ lichkeit zeigen.“ Nachhaltigkeit ist im benediktinischen Le­ ben nichts Aufgesetztes. Der Moraltheologe Michael Rosenberger, der Betreuer der Studie Georg Winklers, macht auf die starken Impul­ se der Schöpfungsverantwortung aufmerk­ sam, die sich in der Benediktsregel finden. Ob es um Essen oder Bekleidung geht, ist „maß­ voll“ das entscheidende Wort. Es geht um ehrfürchtigen Umgang mit allen Dingen. Be­ nediktiner sollten keine Scheu haben, mehr darüber zu sprechen, so sein Appell.


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Das Licht der Hoffnung

F

reude kann Kreise ziehn, … Lichter der Hoffnung entzünden“, heißt es in einem Lied von P. Rudolf Osanger SDB. Es fällt mir spontan ein, wenn ich an den dritten Adventsonntag, den sogenannten Freudensonntag, denke. Advent ist keine Zeit der Trauer. Advent ist eine Zeit der Freude. Wir erwarten in diesen Tagen das schönste Fest des Jahres, Weihnachten. Dieses will uns bewusst machen, wie groß die Liebe Gottes zu uns ist.

K

erzen spielen beim Feiern eine wichtige Rolle. In diesen Tagen, wo es früh dunkel wird, sitzen wir gerne um den Adventkranz bzw. ein Adventgesteck und entzünden Kerzen. Der folgende Text von Elsbeth Bihler sagt mir persönlich sehr viel, er passt auch sehr gut in unsere heutige Zeit. Möge er auch Sie durch die Adventzeit und darüber hinaus begleiten.

V

ier Kerzen brannten so still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN, mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz. Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus. Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

D

a kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, ihr sollt doch brennen – nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“ Mit einem Streichholz nahm das Kind von dieser Kerze Licht und zündete die anderen Kerzen wieder an. Die Flamme der Hoffnung soll immer bei uns sein, so behalten wir Frieden, Glauben und Liebe für alle Zeit.

Sr. Magdalena Gaismeier leitet die Schwesterngemeinschaft der Kongregation von der Schmerzhaften Mutter (SDS) in Bruck an der Leitha und arbeitet in der Pfarre mit. Sie wird am Sonntag in der Reihe CULTUS (ORF III, 11.45 und 16.55 Uhr) über ihre Adventgedanken sprechen. Privat, Waldhäusl

Glaube 15


Sonntag

3. Adventsonntag – Lesejahr C, 16. Dezember 2012

Höre, meine Seele In Jesu Handeln und in der frohen Botschaft der Bibel ist erlebbar, dass Gott im Innersten, in der Herzmitte wohnt. Im eigenen Handeln und Reden sollen unsere Mitmenschen dies spüren. Damit dies wirksam werden kann, braucht es immer wieder Zeiten der Stille, Zeiten des Gebetes, des Hinhörens auf Gottes Wort an mich.

1. Lesung

Evangelium

Zefanja 3, 14–17

Lukas 3, 10–18

Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich, und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der Herr hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten. An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken! Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.

Da fragten ihn die Leute: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso. Es kamen auch Zöllner zu ihm, um sich taufen zu lassen, und fragten: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist. Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemand, erpresst niemand, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung, und alle überlegten im Stillen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Messias sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um die Spreu vom Weizen zu trennen und den Weizen in seine Scheune zu bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk in seiner Predigt.

2. Lesung Philipper 4, 4–7 Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe. Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott. Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.


Wort zum Sonntag

Im Innersten, in deiner Herzmitte, wohnt Gott „Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte.“ Diese Botschaft aus dem Buch Zefanja lässt aufhorchen. Gott ist in der Gemeinschaft der Menschen – eine solche Erfahrung hat Auswirkungen auf mein Verhalten, auf mein Reden. Zefanja vertieft dies noch, indem er sagt: „Fürchte dich nicht ... !“ Bruder David SteindlRast drückte es in seinen Worten so aus: „Jesus hat die göttliche Autorität in die Herzen der Menschen gelegt.“ Für Zefanja ist Gott die Mitte einer Gemeinschaft. Durch Jesu Handeln und die frohe Botschaft, die wir in der Bibel lesen, erfahren wir, dass Gott in meinem Innersten, in meiner Herzmitte wohnt. In meinem Handeln und Reden sollen meine Mitmenschen dies spüren. Damit dies wirksam werden kann, braucht es immer wieder Zeiten der Stille, Zeiten des Gebetes, des Hinhörens auf Gottes Botschaft an mich. Was will Gott mir durch verschiedene Situationen und Gespräche mitteilen?

waldhäusl

Gott ist meine Rettung Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden. Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heils. Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen an! Macht seine Taten unter den Völkern bekannt, verkündet: Sein Name ist groß und erhaben!

Gott ist in jedem Menschen, auch in jenen, mit denen ich mich nicht verstehe. Gott liebt jeden einzelnen. Dieser Gedanke begleitet mich bei schwierigen Situationen und Gesprächen. Im Nachhinein stelle ich manchmal fest, dass ich die Menschen so annehmen konnte, wie sie sind. Dies löst in mir dann große Dankbarkeit aus, es bestärkt mich in meinem Verhalten. Vor 50 Jahren begann das 2. Vatikanische Konzil, und in der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute heißt es: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi!“

Zum Weiterdenken An diesem 3. Adventsonntag sind wir auch aufgerufen an Menschen in der Welt zu denken, denen das Notwendigste des Lebens fehlt. Durch uns wird für sie spürbar, dass Gott in unserer Mitte ist. Eine andere Möglichkeit ist für mich, dass ich jenen Menschen, die ich beschenke, z. B einen Stern aus Olivenholz aus Bethlehem schenke. maria einetter Religionslehrerin, seit vielen Jahren in der Erwachsenenarbeit mit Glaubenskursen, Exerzitien im

aus dem Antwortpsalm, jesaja 12, 2–3. 4b

Alltag und Geistlicher Begleitung, wohnt in Dornbirn. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@kirchenzeitung.at


18 Bewusst leben

13. Dezember 2012

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adventgedanken Die Zeit der köstlichen Gerüche In einer etwas verstaubten, aber bezaubernden Erzählung schildert Karl Heinrich Waggerl den Advent seiner Kindheit, der nach angesengtem Reisig, Vanille, Teig, Nüssen und Zucker duftet. Tannenzweige, Weihrauch, Bratäpfel, Wachslichter und eine Vielfalt an Keksen und Lebkuchen – der Advent ist wahrlich eine Hochzeit an Wohlgerüchen. Und dennoch beachten wir nur einen Bruchteil davon. Obwohl der Geruchssinn von seiner Feinheit und Leistung gleich nach dem Sehen kommt, wird er zunehmend vernachlässigt. Man schätzt, dass der Mensch etwa eine Million verschiedener Duftstoffe in unterschiedlicher Intensität wahrnehmen kann. Aber in der Welt von Fernsehen, Computer und Stereoanlage ist der Mensch zu einem Seh- und Hörgeschöpf geworden. Geruchsund Geschmacksnerven werden nur noch selten verwöhnt. Wenn es draußen kalt ist, freuen wir uns schon richtig auf die adventlichen Gewürze. Sie vermitteln durch ihr Aroma Wärme, Behaglichkeit und Ruhe. Wir müssen es nur zulassen. Das Backen von Lebkuchen, das Ausstechen von Keksen, das Formen von Vanillekipferln können durchaus auch meditative Qualitäten haben. Es ist eine handwerkliche Tätigkeit inmitten köstlicher Düfte mit einem Ergebnis, das nicht nur Kinder­ augen zum Strahlen bringt. b. h.

Was wäre die Adventzeit ohne die Düfte aus der Backstube? waldhäusl

Viele Kekse und Lebkuchen haben dank der Gewürze einen gesundheitlichen Mehrwert. waldhäusl

Über die Wohltat weihnachtlicher Gewürze oder warum Kekse eigentlich gesund sind

Von Vanille, Zimt und Sternanis Beim Genuss von Vanillekipferln, Linzer Augen und Zimtsternen denkt man lieber nicht an die enthaltenen Kalorien. Besser ist es, wenn man sich beim Verkosten der süßen Gaumen­freuden ihrer wohltuenden Inhaltsstoffe besinnt. Ein bunter Kekserlteller hebt nicht nur wegen des guten Geschmacks die Stimmung. „Einige enthaltene Gewürze haben einen direkten Einfluss auf den Serotonin-Spiegel und verbessern so unsere Laune, so zum Beispiel Vanille. Andere, wie Zimt und Ingwer, lösen durch ätherische Öle und über das Geruchsempfinden positive Gefühle und Emotionen aus“, erklärt der Ernährungswissenschafter Prof. Dr. Guido Ritter. Der „Gute-Laune-Spiegel“ im Gehirn hängt auch mit der Menge an Tageslicht zusammen. Es ist also kein Wunder, wenn man gerade in der dunklen Jahreszeit mehr Lust auf Süßigkeiten und Gebäck verspürt. Heilende Gewürze. Doch die weihnachtlichen Gewürze können noch mehr, als die Gefühlswelt beeinflussen. Schon im Altertum setzten Menschen manche Gewürze als Heilmittel ein. Die möglichen Wirkungen reichen von der Anregung der Verdauung und des Kreislaufes über Schutz vor Infektionen bis hin zur Schmerzlinderung. Der Grund für die verschiedenen gesundheitlichen Auswirkungen liegt in den unterschiedlichen ätherischen Ölen, die in den Gewürzen stecken. Für fast alle gilt, dass sie auf den Körper eine wärmende Wirkung haben. Beliebte Weihnachtsgewürze. Die Vanille­ schote ist die Kapselfrucht einer mexikani-

schen Kletterorchidee mit langen Ranken. Das Trocknen ist sehr aufwändig, daher sind echte Schoten sehr teuer. Der enthaltene Aromastoff Vanillin gilt als harmonisierend. Edel ist auch der Ceylon-Zimt, der ursprünglich aus Ceylon (Sri Lanka) stammt. Heilend wirkt Zimt bei Verdauungsstörungen, rheumatischen und arthritischen Beschwerden. Kardamon wirkt antibakteriell und kann zur Verbesserung des Atems gekaut werden. ­Außerdem hilft er gegen Blähungen. Gemeinsam mit Nelken und Zimt ist er wichtiger Bestandteil im Lebkuchengewürz. Auch Nelken kann man kauen, sie wirken dabei sehr effektiv gegen Zahnschmerzen. Sternanis sieht nicht nur dekorativ aus, er wärmt auch das Yang und stärkt die Nieren. Ingwer schmeckt würzig und etwas scharf. Geschnitten, geraspelt oder als Tee hilft er gegen Übelkeit. So bleiben Qualität und Aroma länger erhalten: Nur in kleinen Mengen bevorraten und möglichst frisch verbrauchen. Gläser luftdicht verschließen, am besten mit einem Schraubverschluss. Gewürze sind in der Originalverpackung bei mindestens – 18 °C unbegrenzt haltbar. Beim Kochen nicht direkt vom Glas in den dampfenden Topf geben. Dabei kann der Wasserdampf den verbleibenden Gewürzrest schädigen. XX www.lk-konsument.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

13. Dezember 2012

aufgetischt

Auch Scheidungskinder wollen ein unbeschwertes Fest feiern

Frohe Patchwork-Weihnachten Was das ganze Jahr nicht funktioniert, kann erst recht zu Weihnachten nicht klappen. Harmonie kann auch zum Fest der Familie nicht erzwungen werden. Magda Pirker von Rainbows Burgenland weiß, worauf man achten sollte, damit auch Scheidungskinder ein schönes Weihnachtsfest erleben.

sich Harmonie und dass die Eltern sich gut vertragen. Gleichzeitig ist es für Scheidungskinder nahezu unmöglich, sich für einen der beiden Elternteile zu entscheiden, denn jede Entscheidung für einen Elternteil wird von den Kindern immer auch als Entscheidung gegen den anderen Elternteil empfunden.

brigitta hasch

Alte Wunden schmerzen wieder. Weihnachten, das Fest der Kinder, das Fest der Familie, der Liebe und des Schenkens, berührt bei Scheidungskindern häufig längst verheilt geglaubte Wunden. Sie verbinden mit dem Fest oft Vorstellungen von Friede, Freude und der „alten“ Familie. Sie durchleben j­ edes Jahr an Weihnachten in ihrer Erinnerung mit unterschiedlicher Intensität das „alte“ Weihnachten, erinnern sich daran, als Mutter, Vater und Geschwister zusammen feierten, möglicherweise noch in trauter Harmonie. „Wichtig und richtig ist es immer, wenn man diese Erinnerung anspricht und die Kinder damit nicht allein lässt“, rät Magda Pirker. Wesentlicher als Geschenke sind die emotionale Zuwendung und der Ausdruck der Wertschätzung, gerade auch von Seiten der „neuen“ Familie. In jedem Fall sollte gewährleistet sein, dass die Kinder beide Elternteile besuchen und natürlich auch die Geschenke von ihnen annehmen dürfen.

„Kinder, die nach einer Trennung erst noch mit der neuen Situation fertig werden müssen, leiden Weihnachten oft ganz besonders“, erzählt die Pädagogin. Viele wünschen

Besonders Scheidungskinder wünschen sich ein friedliches Weihnachtsfest. Igor Yaruta – Fotolia.com

XX Weitere Informationen: RAINBOWS, Adressen und Telefonnummern von RAINBOWS in den Bundesländern: www.rainbows.at

Der „Klassiker“ unter den Weihnachtskeksen darf nicht fehlen. ArVis - Fotolia.com

Vanillekipferl Zutaten: 280 g glattes Mehl, 210 g Butter, 70 g Staubzucker, 100 g geriebene Walnüsse oder Mandeln; Staubzucker und Vanillezucker zum Wälzen. Zubereitung: Auf einem Brett aus sämtlichen Teigzutaten rasch einen Mürbteig bereiten und kalt stellen. Dann eine dünne Rolle formen, gleichmäßige Stücke abschneiden, zu Kipferln formen und diese bei 180 °C ca. 15 Minuten hell backen. Noch warm in Staubzucker, der mit Vanillezucker vermischt ist, wälzen. XX Bäuerinnen WeihnachtsBackbuch, Alte und neue Lieblingsrezepte, Weltbild Verlag, Salzburg, ISBN 978-3-902859-09-9.

So kann Weihnachten in Patchwork-Familien gelingen Zuwendung schenken: Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, brauchen zu Weihnachten besondere und persönliche Zuwendung. Beide Eltern sollen den Kindern zeigen: „Ich bin für dich da.“ Zeit und Ort der Feier: Wo und wie gefeiert wird, müssen die Eltern entscheiden. Sie sollen ihre Kinder zwar mitbestimmen lassen und Weihnachten nicht über ihre Köpfe hinweg organisieren. Trotzdem kann das Kind nicht allein entscheiden. Es müsste sich hier gegen einen

Elternteil aussprechen und das ist eine große Belastung. Statt sich über Termine und Ort der Feier zu streiten, sollten Familien lieber zweimal Weihnachten feiern. Art der Feier: Wie gefeiert wird, kann nicht jedes Jahr für alle zu 100 Prozent passen und es muss auch nicht jedes Jahr immer völlig gleich gefeiert werden. Mama und Papa können sich von Jahr zu Jahr abwechseln und das Fest nach ihren ­jeweiligen Vorstellungen mit den Kindern ausrichten.

Gemeinsam feiern? – Eher nein! Eine gemeinsame Weihnachtsfeier getrennter Eltern würde nur die Hoffnung der Kinder verstärken, dass wieder alles so wie früher werden könnte. Die Kinder würden auch die Zeit nutzen, um zwischen den Eltern zu vermitteln. Geschenke: Kinder s­ ollen Geschenke vom Elternteil, der nicht mehr im gemeinsamen Haushalt lebt, annehmen dürfen. Wenn der Umgang zu Weihnachten eingeschränkt oder gar verweigert wird, trifft

dies die Kinder besonders hart. Nur: Eltern sollten sich nicht gegenseitig mit Geschenken ausstechen und in Konkurrenz treten. Neue Partner/innen: Auch wenn der Patchwork-Papa oder die Patchwork-Mama an anderen Tagen eine wichtige Bezugsperson ist: Rund um Weihnachten sollte man sich bemühen, zurückzustecken und nicht als Konkurrent/in die Situation zu verschärfen. Keinesfalls sollte der leibliche Elternteil ausgegrenzt werden!


Da geh ich hin Krippenspiel. „Der Bethle­ hemstern, der weist den Weg“ wird von den Ministrant/innen der Pfarre St. Agatha aufgeführt.

KK

Zwiegespräch an der Krippe

XX So., 16. 12., 14 Uhr, Gasthaus Dieplinger, St. Agatha.

Ein kleiner Junge ist stolz darauf, einen Großvater zu haben, der Figuren schnitzen kann. Es ist schon faszinierend zuzusehen, wie langsam aus einem Stück Holz „lebendige“ Gestalten entstehen.

Das find ich toll

Der Junge vertieft sich so in die geschnitz­ ten Krippenfiguren, dass sich seine Gedanken mit der Welt der Figuren vermischen: Er geht mit den Hirten und Königen in den Stall und steht plötzlich vor dem Kind in der Krippe.

28 Minis. Die Pfarre Hofkir­ chen im Traunkreis bedankte sich am Christkönigs-Sonntag mit einem Mini-Frühstück bei den 28 Mädchen und Buben, die mit Begeisterung ministrieren. Christkind in der Schuhschachtel. Damit auch die Kin­ der in den ukrainischen Wald­ karpaten Weihnachten feiern können, haben die Kinder der VS und des Kindergartens Kirch­ dorf/Inn und der VS Eben­ see viele Schuhschachteln mit Spiel- und Schulsachen sowie Sü­ ßigkeiten befüllt.

lach mit piepmatz

Diese Krippe wurde nicht vom Opa, aber für Opa und Oma aus lauter Haselnüssen gebastelt. kiz/bh

Da bemerkt er: Seine Hände sind leer! Alle ­haben etwas mitgebracht, nur er nicht. Auf­ geregt sagt er schnell: „Ich verspreche dir das Schönste, was ich habe! Ich schenke dir mein neues Fahrrad – nein, meine elektrische ­Eisenbahn.“

Paul kommt aus dem Bade­ zimmer und erklärt der Mut­ ter: „Ich war überhaupt nicht schmutzig. Ich habe mich vor und nach dem Bad auf die Waa­ ge gestellt – es war immer das gleiche Gewicht!“

Das Kind in der Krippe schüttelt lächelnd den Kopf und sagt: „Ich möchte aber nicht deine elektrische Eisenbahn. Schenke mir deinen letzten Aufsatz!“ – „Meinen letzten Aufsatz?“, stammelte der Junge ganz erschrocken, „aber da steht doch ..., da steht ,Ungenügend‘ drunter!“ „Genau deshalb will ich ihn ha­ ben“, antwortet das Jesuskind. „Du sollst mir immer das geben, was ,nicht genügend‘ ist. Dafür bin ich auf die Welt gekommen!“

„Heute hatten wir vier Stun­ den Englisch“, stöhnt Arno beim Mittagessen. „Mach dir nichts draus“, tröstet seine Schwester Susi, „die Engländer haben das den ganzen Tag!“

Schlaukopf oder Wün­sche an KiKi? Suchst du eine Brieffreun­

din oder einen Brief­freund? Ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti

balduin baum

kiki-kontakt Schick deine lustigsten Witze an: piepmatz@kirchenzeitung.at oder an PIEPMATZ, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen an den

Die KirchenZeitung für Kinder 13. Dezember 2012

„Und dann möchte ich noch etwas von dir“, fährt das Kind in der Krippe fort, „ich möch­ te deinen Milchbecher!“ Jetzt wird der klei­ ne Junge traurig: „Meinen Milchbecher? – Aber der ist mir doch zerbrochen!“ – „Eben deshalb möchte ich ihn haben“, sagt das ­Jesuskind liebevoll, „du kannst mir alles brin­ gen, was in deinem Leben zerbricht. Ich will es heil machen!“ „Und noch ein Drittes möchte ich von dir“, hört der kleine Junge wieder die Stimme des Kindes in der Krippe, „ich möchte von dir noch die Antwort haben, die du deiner Mut­ ter gegeben hast, als sie dich fragte, wieso denn der Milchbecher zerbrechen konnte.“ Da weint der Junge. Schluchzend gesteht er: „Aber da habe ich doch gelogen. Ich habe der Mutter gesagt: ,Der Milchbecher ist mir ohne Absicht hingefallen!‘ Aber in Wirklichkeit habe ich ihn ja vor Wut auf die Erde gewor­ fen!“ „Deshalb möchte ich die Antwort ha­ ben“, sagt das Jesuskind bestimmt, „bring mir immer alles, was in deinem Leben böse ist, verlogen, trotzig und gemein. Dafür bin ich in die Welt gekommen, um dir zu verzeihen, um dich an die Hand zu nehmen und dir den Weg zu zeigen ...“ Und das Jesuskind lächelt den Jungen wieder an. Und der schaut und hört und staunt ... Walter Baudet (Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, Aussaat Verlag)

Das Licht einer Kerze Es leuchten drei Kerzen so hell mit ihrem Licht. Gott hält sein Versprechen. Er vergisst uns nicht. Lasst uns ihm vertrauen hier und überall. Zeichen seiner Liebe ist das Kind im Stall.


13. Dezember 2012

Emily und Miriam sind ein Paar und erwarten ein Kind. Das führt zu großen Turbulenzen in den Herkunftsfamilien.

Wolfgang Vallant (3)

Verwirrungen um eine Liebe Wie gehen religiöse Menschen mit Homosexualität um? Das Theaterstück „Meine Tochter wird Vater“ macht aus einem ernsten Stoff eine Komödie, bei der am Ende die Liebe über Vorurteile siegt. Die beiden jungen Frauen Miriam und Emily lieben sich. Und sie bekommmen ein Kind – von Ralph, der den Samen „gespendet“ hat, und mit dem die beiden Frauen inzwischen gut befreundet sind. Kurz vor der Geburt drängt die Zeit: Wie bringt Miriam es ihrem Vater, Abraham Feldman, der traditioneller Jude ist, bei? Aufklärungsversuche von Miriams Mutter scheitern, der Vater glaubt, dass Ralph sein zukünftiger Schwiegersohn ist. Beim Fest der Beschneidung ist das Choas dann perfekt. Diese Verwechslungen und Verwirrungen sind die Grundlage für die komischen Szenen des

cd-tipp

Emily (Johanna Schwingshand) liebt Miriam (Johanna Salzinger).

Thea­ terstücks „Meine Tochter wird Vater“, verfasst von João Bethencourt. Die Laienbühne des Pfarrtheaters Vogelweide in Wels bringt es unter der Regie von Franz Strasser zur Aufführung. Die Liebe siegt. „Am Ende siegt die Liebe über Vorurteile“, sagt Franz Strasser über das Stück, das eher zufällig zu ihm gefunden hat: „Wie es mir der Verlag als Vorschlag geschickt hat, wusste ich aber gleich: das passt.“

aufgeschnappt

szene

Der Hintergrund der Komödie ist ernst: „Wie gehen religiöse Menschen mit Homosexualität um?“ Dass diese Frage auch in der Realiät eine Rolle spielt, weiß Hauptdarstellerin Johanna Salzinger. „Ich kenne selbst ein paar Leute, die sich mit dem homosexuellen Outing schwer taten, weil die Eltern so religiös sind“, erzählt die 23-jährige, die die Figur der Miriam verkörpert. „Miriam hat es sich nicht ausgesucht, dass sie lesbisch ist, und ringt lange damit, bis sie zu ihrer Liebe stehen kann. Homosexualität ist ja nichts Schlimmes“, erklärt Johanna Salzinger. Sie kann gut nachvollziehen, dass Miriam bis kurz vor der Geburt wartet, um ihren Eltern von ihrer lesbischen Liebe zu erzählen: „Ihre Mutter macht zuerst voll das Drama, ich glaube, ich würde das nicht aushalten.“ Der großen Ablehnung von Homosexualität setzt das Stück die Botschaft der Toleranz

Paul Stütz

Termine Das Theaterstück „Meine Tochter wird Vater“ wird im Pfarrsaal Wels-Vogelweide zur Aufführung gebracht. Premiere, Silvester: Mo., 31. 12., 19 Uhr, weitere Termine: Fr., 4. 1., 20 Uhr, So., 6. 1., 20 Uhr, Sa., 12. 1., 20 Uhr, So., 13. 1., 15.30 Uhr, Di., 15. 1., 20 Uhr, Mi., 16. 1., 20 Uhr, Sa., 19.1., 20 Uhr. Kartenreservierungen unter: http://www.theater-vogelweide. at/karten.html

xxx moment mal

Musik für den Sonntagmorgen Wenn das Kalenderjahr in seine Zielgerade biegt, beschert uns FM4 jeden Herbst eine Sternstunde für Freunde chilliger und sanfter Elektro-, J­ azz-, Latin- und Soulgrooves: Die neue „Sunny Side Up“-Compilation mit der Lieblingsmusik für den verschlafenen Sonntagmorgen ist da! Die nunmehr zwölfte Ausgabe bietet auf der ersten CD eine Zusammenstellung des aktuellen FeiertagsUniversums. Die großen Highlights des aktuellen Samplers sind dabei Fránçois & The Atlas Mountains mit „Les Plus Beaux“, welches locker und schmissig ins Wohnzimmer hallt. Die Tindersticks lassen dann

entgegen, die ja auch in den Religionen verankert ist. Dem konservativen Vater von Miriam ist letztendlich die Liebe zu seiner Familie wichtiger. Johanna Salzinger: „Das Baby macht die Versöhnung für die Familien leichter.“

mit „This Fire Of Autumn“ eine Windbö voll Melancholie durchs Zimmer wehen. Und meditativ wird es schließlich am Ende von Teil eins, wenn Ane Brun gemeinsam mit José Gonzales „Worship“ haucht. Der zweite Akt bietet einen Mix aus mehr oder weniger bekannten Klassikern, von denen der Großteil aus einer Zeit stammt, wo

du und ich noch nicht geboren waren: Mit ihrem charmanten französischen Akzent vermag France Gall ein Lächeln in unsere Gesichter zu zaubern, wenn sie „Haifischbaby“ intoniert. Sergio Mendes führt uns mit dem Bossa Nova von „Constant Rain (Chove Chuva)“ mitten hinein ins Herz von Brasilien. Bill Withers, Esther Phillips oder Linda Clifford liefern weitere Glanzlichter auf der zweiten CD. Tatsächlich sind es weniger die einzelnen Songs, die diese Compilation so großartig machen, es ist vielmehr die Zusammenstellung an sich, die die Sonne direkt aus den Lautsprechern scheinen lässt, wenn draußen der Schnee fällt. kr u Sunny Side Up 12 (erschienen bei EMI).


22 Anzeigen, Hinweise KLEINANZEIGEN PILGERREISEN 2013

Medjugorje ab € 279,– 23. 3. – 27. 3. 2013 (Osterferien) 13. 5. – 17. 5. 2013 17. 9. – 21. 9. 2013 21. 10. – 25. 10. 2013 Lourdes ab € 815,– Über die Cote d’Azur und Montserrat 16. 4. – 24. 4. 2013 Auf den Spuren von Pater Pio 9. 9. – 15. 9. 2013 ab € 630,– Beratung und Buchung: Reisebüro Krautgartner Stockhofstraße 3 4020 Linz Tel.: 0732/66 10 99 linz@krautgartner.at www.krautgartner.at VERSCHIEDENES Muttergotteskalender mit exklusiven Mariendarstellungen und Gedanken zum Jahr des Glaubens. Preis: € 13,–. Zu bestellen unter 0676/466 53 24 oder c.schaumberger@aon.at

TIPP  Schenken mit Sinn. Die Caritas bewirbt ihre Aktion „Schenken mit Sinn“, die nicht nur Weihnachten im Blick hat, sondern das ganze Jahr über besteht: Wer spendet, kann aus mehreren Projekten auswählen – Heizkostenbeitrag für Menschen, die arm sind, ein Kamel für Nomaden in Kenia, drei Monate Schuljause für Kinder in armen Ländern, eine Ziege für notleidende Menschen in Burundi, ein Esel, der die schwere Arbeit von Frauen in Äthiopien entlastet ... Zum Sinn-Geschenk gibt es Billetts und T-Shirts mit entsprechenden Aufdrucken.  www.schenkenmitsinn.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Ernst Gansinger, Christine Grüll, Brigitta Hasch, Paul Stütz, Josef Wallner. Verlagsleiterin: Ursula Schmidinger. Marketing: Monika Jellmair, Birgit Kubik. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Barbara Erber, Kerstin Robitschko, Regina Spiegel. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732/76 10-39 44, Fax: 0732/76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Hans Baumgartner (Leiter), Susanne Huber, Brigitte Huemer. Werbung: Walter Achleitner, Thomas Hödl, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662/88 44 52, Fax: 88 44 52-4, E-Mail: koopred@kirchenzeitung.at Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 44,– (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT VBK WIEN Mitglied der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK)

13. Dezember 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Extra Glück“ mit täglich 7.777 Euro zusätzlich Eine Extraportion Glück im Leben kann nie schaden. ToiToiToi erleichtert den Schritt zu dieser Extraportion mit seiner „Extra Glück“Promotion und verlost in der Zeit von 10. bis 23. Dezember 2012 täglich 7.777 Euro zusätzlich. Jeden Tag 7.777 Euro zusätzlich, also unabhängig von der gespielten Losnummer – das ist die „Extra Glück“-Promotion bei ToiToiToi, und dieses „Extra Glück“ wird unter allen jenen Losnummern verlost, die am jeweiligen Ziehungstag mitspielen. ToiToiToi-Spielteilnehmer haben die Wahl, wie viel sie pro Tipp einsetzen, und damit die Wahl, wie viel sie gewinnen möchten. Einsätze von 2 Euro (Höchstgewinn: 100.000 Euro), 3 Euro (Höchstgewinn: 150.000 Euro) bzw. 4 Euro (Höchstgewinn: 200.000 Euro) pro Tipp sind möglich. 

TOTO Ergebnisse 49. Runde 2012

6 AUS 45

1: 2:1

Mi., 5. 12. 12: 5 6 18 19 26 42 Zz: 28 J O K E R: 9 2 6 6 4 9

1X2 122 111 111 2: 1:1

3: 3:+

4: 1:0

ANGABEN OHNE GEWÄHR

LOTTO

So., 9. 12. 12: 8 11 15 20 23 30 Zz: 5 J O K E R: 6 4 2 6 5 9

ANLIEGEN UND HINWEISE

 Weihnachtsgeschenke. Wie viele andere gemeinnützige Organisationen bietet auch „Südwind“, Magazin für internationale Politik, Kultur und Entwicklung, Möglichkeiten, zu Weihnachten Sinnvolles zu verschenken. „Südwind“ bewirbt ein Jahresabo des Südwind-Magazins – zehn Ausgaben um 42 Euro. Zum Abo gibt es als kleines Dankeschön ein Buch oder eine CD.  Bestellung. Tel. 01/405 55 15-322; E-Mail: verwaltung@suedwind.at

 Als medizinische NothilfeOrganisation ist „Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières MSF“ darauf spezialisiert, bedrohtes Leben zu retten. Zu den Herausforderungen zählt der Einsatz für Tausende unterernährte Kinder in den westafrikanischen Sahel-Ländern. Zur Unterstützung ihrer Arbeit bietet auch „Ärzte ohne Grenzen“ sinnvolle Weihnachtsgeschenke an.  www.aerzte-ohne-grenzen.at/ sinnvollschenken. Spenderservice (gebührenfrei): Tel. 0800/24 62 92.

 Fisch. „Südwind“ macht auf das profitgierige Leerfischen afrikanischer Gewässer aufmerksam und fordert ein Ende des „unvorstellbaren Raubzuges“. An einem einzigen Tag holen vor Afrikas Küsten riesige Fabriksschiffe den Jahresfang von 56 traditionellen Fischerbooten aus dem Meer. In einer der fischreichsten Regionen der Erde haben lokale Fischer immer öfter das Nachsehen. In Ghana zum Beispiel, wo 2,5 Millionen Menschen vom Fischfang leben, führt dies zu einer drastischen Verschlechterung der Ernährungssituation. Die EU gibt jährlich viel Geld aus, um Armut im globalen Süden zu bekämpfen, gleichzeitig wird durch Wirtschaftsabkommen wie die Fischerei-Richtlinien und die Subventionierung der überdimensionierten EUFangflotte die Armut vermehrt. Derzeit werden wieder Fischerei-Richtlinien für die nächsten Jahre festgelegt. „Südwind“ bittet um Spenden, um verstärkt Öffentlichkeitsarbeit für faire Bedingungen betreiben zu können.

 Prävention gegen Gewalt und sexualisierte Gewalt. Die Diözese Linz hat eine Stabsstelle für Prävention eingerichtet. Sie soll einen kontinuierlichen Prozess der Sensibilisierung für die Themen Gewalt und sexualisierte Gewalt in Gang bringen. Die Stabsstelle arbeitet mit der Ombudsstelle zusammen, die weiterhin für alle Opfer zuständig ist.

 www.suedwind.at

 www.schuldner-hilfe.at

 Mag. Sigrid Kickingereder, Gewaltprävention, Kinder- und Jugendschutz der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: sigrid.kickingereder@dioezese-linz.at; www.ansprechen.at

 Weihnachten und Schulden. Die Ausgaben zur Weihnachtszeit stellen für Menschen am Armutsrand oft eine Schuldenfalle dar. Große Gefahr geht von Spontankäufen aus. Die Schuldnerhilfe OÖ empfiehlt unter anderem: vorab ein Budget zurechtzulegen, Spontaneinkäufe und starke Einkaufstage zu vermeiden, ebenso Hände weg von Ratenzahlungen ...


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Ausblick 23

13. Dezember 2012

Klostertage im Stift Schlägl Schlägl. Das Prämonstratenserstift Schlägl lädt von 11. bis 13. Jänner zu „Klostertagen mit Abt Martin“ ein. „Leib und Seele Gutes tun“ ist das Leitmotiv. Im heilsamen Rhythmus der Gebetszeiten kann man beim Skifahren und Langlaufen auch die wunderbare Winterlandschaft am Hochficht oder in Schöneben erleben. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, mit den Brüdern des Stiftes die gemeinsamen Gebetszeiten (Laudes, Messe, Vesper) zu feiern.

BILDUNG – SPIRITUALITÄT – KURS Kremsmünster, Subiaco  07583/52 88  Ich werde dich segnen. Ein Segen sollst du sein, Exerzitien zum Jahreswechsel, Fr., 28. 12. 2012, 18 Uhr bis Di., 1. 1. 2013, 13 Uhr, Ltg.: P. Dr. Nikolaus Zacherl.

Abt Martin Felhofer begleitet durch die Klostertage. LUMEN  Fr., 11. Jänner, 16 Uhr bis So., 13. Jänner, 13 Uhr. Anmeldung: Tel. 07281/88 01-400, E-Mail: seminar@stift-schlaegl.at

Ried, Treffpunkt der Frau  07752/802 92  Wir über 50, auf Weihnachten zua, Do., 13. 12., 14 bis 17 Uhr, mit Kons. Hans Samhaber.

Christkindl-Wallfahrt

Ried, St. Franziskus  07752/827 42  Gottesdienst der action 365, Konfessionsübergreifend um ein vertieftes Leben bemüht, Kapelle, Mi., 19. 12., 19 Uhr.

Steyr-Christkindl. Von der Wallfahrtskirche Christkindl aus werden nach Weihnachten geführte Wallfahrten angeboten. Dabei wird auch der Spur von Ferdinand Sertl, dessen Heilung zur Gründung von Christkindl geführt hat, nachgegangen. Die erste Etappe führt nach Garsten. Hier wird ein Orgelkonzert geboten. Anschließend geht es entlang der Enns nach Steyr zur Stadtpfarrkirche. Nach einer Andacht führt der Weg zurück nach Christkindl zum Abschlusskonzert mit Veronika und Andreas Kelcher.  1., 5., 12., 19. und 26. Jänner, jeweils um 13 Uhr, Treffpunkt Wallfahrtskirche. Kosten: € 9,–. Anmeldung bis einen Tag vorher: Tel. 07252/532 29.

 Geförderte Familienberatung. Rechtliche Änderungen über die Obsorge nach einer Scheidung erhöhen den Bedarf an Familienberatung. Die kirchennahen Familienberatungsstellen betreuen bereits jetzt 62.000 Menschen an 120 Beratungsstellen. Aufgrund einer Förderung durch das Familienministerium kann diese Beratung kostenfrei in Anspruch genommen werden.  Informationen: www.familienberatung.gv.at

Seitenstetten, St. Benedikt  07477/428 85  Schweigend in Gottes Gegenwart verweilen, Kontemplation, Kurs mit durchgehendem Schweigen, Mi., 2. 1. , 10 Uhr bis So., 6. 1. 2013, 9 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser.

Steyr, Dominikanerhaus  07252/454 00-45 40  Schneeweißchen und Rosenrot, Märchen für Menschen ab vier, So., 16. 12., 15 Uhr, mit Adelheid Derflinger, Ilse Irauschek. Tragwein, Greisinghof  07263/860 11  Not-wendigkeit der Wut, Information – Märchenspiel – Körperübungen, Sa., 29. 12., 15 Uhr bis Mo., 31. 12., 12 Uhr, Ltg.: Dr. Maria Riebl. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672/726 67  In deiner Hand liegt mein Geschick, besinnlicher Jahreswechsel, Mo., 31. 12. 2012, 17 Uhr bis Di., 1. 1. 2013, 13 Uhr, Begl.: Sr. Klara Diermaier, Sr. Angelika Garstenauer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242/475 37  Ein Weg in eine mystische Gebets- und Lebensweise, Meditations- und Schweigeseminar, Do., 3. 1., 18 Uhr bis So., 6. 1. 2013, 13 Uhr, Ltg.: Mag. Susanne Gross.

DANK  Wärmendes am Dom. Im Rahmen von „Advent am Dom“ stand am 3. Dezember der wärmende Container am Domplatz im Zeichen der Aufmerksamkeit für obdachlose Menschen: Kupfermuckn-Autor/innen lasen Texte, Ensembles des Stiftergymnasiums und Pater Werner Hebeisen SJ musizierten und die Spenden der Aktion „Stricken gegen soziale Kälte“ wurden verschenkt.

Irene Axmann und viele Frauen aus oö. Pfarren strickten Wärmendes. KIZ/EG

ANGEBOT DER WOCHE

Sonnenfinsternis 2064 Was wäre, wenn sich Astronomen bei der Bestimmung der Sonnenfinsternis z.B. für den 11. August 1999 verrechnet hätten? Oder: Was würden Sie arbeiten, wenn Ihre Existenz durch ein bedingungsloses Grundeinkommen gesichert wäre? In seinem Buch „Sonnenfinsternis 2064“ verknüpft Guido Rüthemann die Beschäftigung mit solchen Fragen mit den fiktiven Biografien

zweier Frauen aus Österreich und Chile. Der Autor der Zeitreise in Romanform, der als Krankenhaus-Seelsorger in der Linzer LandesNervenklinik arbeitet, ist u.a. Mitinitiator des Weltladens Linz, der entwicklungspolitischen Organisation „Südwind Oberösterreich“ und hat an mehreren Sachbüchern mitgewirkt. Die KirchenZeitung verlost fünf Exemplare des Buches „Sonnenfinsternis 2064“.  Schreiben Sie bis Di., 18. 12. (KW: „Sonnenfinsternis“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at

 Das Buch zum Einführungspreis von € 14,50: Die Buchhandlungen Alex in Linz und Veritas sowie der Behelfsdienst im Pastoralamt verkaufen das Buch bis 21. März 2013 zum Einführungspreis.  Unsere Gewinner/innen erhalten bis 20. Dezember die Gewinn-Benachrichtigung.


24 Termine namenstag

Sr. Wilbirg Heumel SDS gehört dem Orden der Salvatorianerinnen in Wien an. Privat

Wilbirg (11. Dezember) St. Florian, die Heimat meines Vaters, verbindet mich mit Wilbirg. Als ich ein Buch über sie las, gefiel mir ihre Lebensgeschichte. Sie unternahm eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela, für die damalige Zeit ein gefahrvolles Unternehmen. Ihre Entscheidung, Klausnerin aus Liebe zu Gott und zu den Menschen zu werden, beeindruckte mich, obwohl ich keine Lust verspürte, mich wie sie in eine Klause einmauern zu lassen. Trotz ihrer gewählten Einsamkeit war sie gerne für die Menschen da, die zahlreich in jeder Notlage Hilfe suchten. Sie war aufgeschlossen, die Klosterschüler kamen oft zu ihrer Zelle, die an das Stift St. Florian angebaut war, und unterrichteten sie im Lesen und Verstehen der lateinischen Sprache. So erlernte sie das kirchliche Stundengebet. Als ich bei den Salvatorianerinnen eintrat, wählte ich den Ordensnamen Wilbirg. Ich bin nicht heilkundig, so wie sie, aber ich versuche, durch meinen Deutschunterricht Migranten zu helfen, in unserer Heimat Fuß zu fassen. Sr. Wilbirg Heumel SDS

13. Dezember 2012

freitag, 14. 12. 2012 XX Bad Ischl. K. u. K. Sehnsuchtsort im Salzkammergut, Lesung, Stadtmuseum, 19.30 Uhr, mit Johannes Sachslehner. XX Eggelsberg. Pax et Bonum, Meditationsabend im Geiste des hl. Franz v. Assisi, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Gampern. Adventfeier für Frauen, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Grünau i. A. Kinderfilmpräsentation, Pfarrsaal, 17 Uhr. XX Linz. Kleiner Stern von Bethlehem, Lieder und Instrumentalmusik, Ignatiushaus, Domgasse 3, 17 Uhr, mit P. Werner Hebeisen & Friends. XX Linz. Linzer Kirchenroas, Ökumenischer Feierraum und Kirche im Wagner-Jauregg-Krankenhaus, 15 Uhr. XX Linz, St. Markus. Barocke Kostbarkeiten, Werke von B. Marcello, A. Vivaldi, G. Sammartini u.a., Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit der Austrian Baroque Company. XX Niederwaldkirchen. Perfekt, aber k. o., Pfarrersgwölb, 19.30 Uhr, mit Waltraud Eichinger. XX Puchenau. Bibelrunde: Apostelgeschichte, Clubraum, 19 Uhr. XX Wels. Tag der offenen Tür, Krankenpflegeschule Klinikum WelsGrieskirchen, 10 bis 15 Uhr. XX Wels. Yes, we move!, Benefizkonzert für die Klient/innen des Instituts Hartheim, Alter Schl8hof, 20.30 Uhr, mit Les Lekin, ADISDEAD. XX Wels, Herz Jesu. Weihnachts­ oratorium von C. Saint-Saëns, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem BachChor Wels, Streicherensemble Verena Nothegger. samstag, 15. 12. 2012 XX Arnreit. Kimmt hiatz a stille Zeit, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Kirchenchor, Mühlviertler Dreier u.a. XX Bad Ischl. Volksmusik zur Adventzeit, alpenländische Volksmusikveranstaltung, Bauernstube im Kongress- und Theaterhaus, 17 Uhr, mit der Familienmusik Steiner, Hochfellner Musi und Dreigesang u.a. XX Linz. MOSAIK. Die Kammermusik, Werke von C. Federspieler, L. v. Beethoven, J. Francaix u.a., Landesgalerie, 16 Uhr. XX Linz, St. Leopold. „... und Friede auf Erden ...“, Adventsingen, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit dem Kirchenchor.

XX Linz, Ursulinenkirche. Orgelmusik der Romantik, Orgelstationen im Advent, 17 Uhr, mit Peter Paul Kaspar. XX Pichl. Und wohin Maria mit ­ihrem Kind kam ..., Musik im Advent, Musikhauptschule, 19 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Ried i. I. Messe für Dreigesang und gemischten Chor von A. Gassner, Rorate, Stadtpfarrkirche, 7.30 Uhr, mit der Kantorei. XX Schärding. Dwight Christmas, Jazzkonzert, Kubinsaal, 20 Uhr, mit Paul Zauners Christmas All Stars. XX Schönau. Auf Weihnachten zua ..., vorweihnachtliches Singen und Musizieren, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit der Stubenmusi und Singkreis Ansfelden, Bläsergruppe des Musikvereins Schönau. XX Steinerkirchen a. d. T. Adventsingen, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Martins-Chor. XX Steyr. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht (Jes 7,9), Impulse zum Jahr des Glaubens, Einkehrnachmittag, Kolpinghaus, Mittlere Gasse 7, Beichtgelegenheit, hl. Messe, 17 Uhr, mit Pfarrer Franz Greil. XX Vöcklabruck. „Alle überlegten ...“, Bibel-Nachmittag, Mutterhaus der Franziskanerinnen, Salzburger Straße 18, 14 Uhr, mit ­einem Schwestern-Team. XX Vorchdorf. Es wird scho glei dumpa, abendliche Adventwanderung im Haidholz, Treffpunkt: evangelische Kirche, 16.30 Uhr. sonntag, 16. 12. 2012 XX Alberndorf. „Kimmt sche hoamli de Nacht“, Adventsingen für eine neue Orgel, Pfarrkirche, 16 Uhr. XX Bad Hall. Kum, du stülle Zeit ..., Adventkonzert, Kirche St. Blasien, 17 Uhr, mit der Chorgemeinschaft Bad Hall. XX Eferding. Benefizkonzert, geistliche Chor- und Orgelmusik der Advent- und Weihnachtszeit, Stadt­ pfarrkirche, 17 Uhr, mit dem Davidchor. XX Kremsmünster. Missa in tempore adventus et quadragesimae von M. Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lichtenberg. GESTILLT_12, weihnachtliche Improvisationen und Impressionen, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Johanna Bayer, Thomas Frattner u.a.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Linz. Ökumenische Begegnung im Advent, evangelische Christuskirche, 19 Uhr, mit dem Chor „forever young“. XX Linz, Alter Dom. Conditor alme siderum, Orgelmesse, 10.30 Uhr, mit Christoph Radinger. XX Linz, Christkönig. Der Mensch im Kosmos – Über die Notwendigkeit des Universums, eine Hand zu erfinden, Friedenskirche, 16 Uhr, mit Dr. Dietmar Hager. XX Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Pfarrcafé/Kirchweihfest mit internationalen Süßspeisen, Auftakt zur Initiative „Integration“, Pfarrheim, 9.30 Uhr. XX Linz, Hl. Geist. Advent- und Weihnachtskonzert, Pfarrkirche, 15 Uhr, mit dem Chor Chemiepark Linz u.a. XX LInz, Marcel Callo. Herbergs­ suche – Lebensgeschichten von Menschen auf der Flucht, Lesung, Pfarre, 17 Uhr. XX Linz, Mariendom. Gesänge im gregorianischen Choral, 10 Uhr, mit der Schola Gregoriana Plagensis, Rupert Gottfried Frieberger. XX Linz, Minoritenkirche. Werke von G. A. Homilius, A. Vivaldi u.a., 17 Uhr, mit dem Chor des Diözesankonservatoriums für Kirchenmusik Linz, Bellarte Salzburg. XX Linz, Stadtpfarrkirche Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Mondsee. Es wird ein Stern aufgehen, alpenländischer Advent, Schloss, Festsaal, 15 Uhr, mit der Geigenmusi Kiesenhofer, Rainbacher Dreigesang u.a. XX Munderfing. Advent-Benefizkonzert, Werke von Telemann, Händel, Saint-Saëns, Hauptschule, Turnhalle, 18 Uhr, mit Chor & Orchester Bogenhofen. XX Ottnang. Eine himmlische Aufregung, Musical der Jungschar, Pfarrheim, 15 Uhr. XX Pinsdorf. Gute Töne, Weihnachts­ konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Renate Mayer-Haas, Margit Heitzinger u.a. XX Puchenau. Adventsingen, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ltg.: Ulrich Sulzner. XX Ried i. I. Proprium mit Adventmotetten für Chor a-cappella, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, mit der Kantorei. XX Ried i. I. Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, Jahnturnhalle, Konzert für Kinder, 15 Uhr, Abendkonzert, 17 Uhr, mit L‘Orfeo Barockorchester.

ausstellungen – vespern XX Ebensee. Eröffnungsfeier Krippenausstellung, Museum, So., 16. 12., 17 Uhr. XX Gallneukirchen. Adventvespern mit den ­O-Antiphonen, Pfarrkirche, Mo., 17. 12. bis So., 23. 12., jeweils 18 Uhr. XX Linz. Vespern mit den O-Antiphonen, Marienschwestern, Friedensplatz 1, Mo., 17. 12. bis So., 23. 12., jeweils 17.30 Uhr. XX Linz. Vorweihnachtliche Vespern mit den OAntiphonen, Kirche der Karmelitinnen, Langgasse, Mo., 17. 12. bis So., 23. 12., jeweils 18.15 Uhr. XX Linz. Der Maler Franz Sedlacek, Chemiker der

Phantasie, Landesgalerie, Ausstellung bis 27. 1. 2013, jeweils Di., Mi., Fr., 9 bis 18 Uhr, Do., 9 bis 21 Uhr, Sa., So., Feiertag, 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Andrea Lehmann, In Gardens we live, Kreide/Mischtechnik auf Leinwand/Papier, Oö. Kulturquartier, Ausstellung bis 19. 12., jeweils Mo. bis Fr., 15 bis 19 Uhr, Sa., 10 bis 17 Uhr. XX Reichenau i. M. Krippen-Ausstellung, Pfarrheim, Sa., 15. 12., 14 Uhr bis So., 16. 12., 13 Uhr. XX St. Florian. Krippenausstellung der Krippenbauschule Stift St. Florian, Musiksalon des Stifts, Sa., 15. 12., So., 16. 12., 9 bis 17 Uhr.

Adventvespern in der Pfarrkirche ­Gallneukirchen. ludwig Puchinger


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Termine 25

13. Dezember 2012

XX Roitham. Wanderung im Advent, Treffpunkt: Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Schärding. Adventschifffahrt, Schiffsanlegestelle, 16 Uhr. XX Schärding. Zillertaler Weihnacht, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Erwin Aschenwald mit Familie, die Mayrhofner, die fetzigen Zillertaler u.a. XX Schlägl. Vor des lichten Tages Schein von G. P. Telemann, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Hildegard Kuppler, Georg Kührer; Turmblasen, 17.30 Uhr. XX Schwanenstadt. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Steyr. Lateinamerikanisches Weihnachtskonzert, Weltladen Steyr zugunsten eines Projekts in Ecuador, evangelische Kirche, 18 Uhr, mit der Gruppe Tamalito. XX Timelkam. Gebietsjugendmesse, Pfarrkirche, 19 Uhr.

mittwoch, 19. 12. 2012 XX Bad Mühllacken. Musikalische Stunde, Kneipp-Traditionshaus, 19 Uhr, mit Prof. Hildegard Kugler. XX Feldkirchen a. d. D. Folge dem Stern – Texte und Lieder zur Weihnachtszeit, Oase im Advent, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit der Gruppe Achtltakt. XX Hofkirchen i. M. Der Weihnacht zua, eine musikalisch begleitete Lesung, Pfarrheim, 15 Uhr, mit Dr. Franz Gumpenberger. XX Linz. City-Senior/innen-Treff mit Impulsvortrag „Das rettende Kind – in Bethlehem und in mir“, Priester­ seminar, Raum Barbara, 14.30 Uhr, mit KonsR Ernst Bräuer. XX Vorderweißenbach. R ­ orate, Pfarrkirche, 6 Uhr, anschließend Frühstück im Pfarrhof.

montag, 17. 12. 2012 XX Garsten. Gehen wir morgen nach Weihnachten? – Sich in die Welt Demenzbetroffener einfühlen, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Margit Scholta. XX Geiersberg. Mit Liedern beten, rhythmische Lieder und Texte, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Nettingsdorf. Adventfeier, besinnliche Stunden mit Musik, Gedanken und Texten um Weihnachten, Treffpunkt mensch & arbeit, 19 Uhr. XX Pettenbach. Weihnachtsmusik, Vortragssaal der Landesmusikschule, 17 Uhr, mit Schüler/innen der LMS. XX St. Georgen i. A. Adventwanderung auf den Kronberg, Treffpunkt: Waldmühle, 19 Uhr. dienstag, 18. 12. 2012 XX Kremsmünster. Weihnachtsmusik, Kulturzentrum Kino, 18 Uhr, mit Schüler/innen der LMS Pettenbach. XX Lenzing. Wieder ist Weihnachtszeit, Adventkonzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit dem Arbeitersängerbund. XX Linz. Swinging Christmas, Abendmusik im Krankenhaus, Kirche der Landes-Nervenklinik, 18 Uhr, mit TBONES. XX Linz. Gute Hoffnung, jähes Ende, Trauergruppe bei Verlust ­eines Kindes, ZOE Beratung, Gruberstraße 15/1, 19 Uhr, Begl.: Michaela Kaiser. XX Linz. Die Auswirkungen von Korruption und Schattenwirtschaft auf Gesellschaft und Wirtschaft, Evangelisches Studentenheim, Julius-RaabStraße 1–3, 19.30 Uhr, Ref.: Univ.Prof. Friedrich Schneider. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation in der Krypta, Treffpunkt: Turmportal, 19.30 Uhr. XX Pregarten. Meditationsabend im Advent, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Monika Weilguni. XX St. Florian. Bibelrunde, Pfarramtsgang des Stiftes, Zimmer 13 (Florian), 19.15 Uhr, mit Propst Johann Holzinger.

Der Mensch im Kosmos, Vortrag, Linz-Christkönig, So., 16. 12. pfarre donnerstag, 20. 12. 2012 XX Linz, Christkönig. Betreuende und pflegende Angehörige, Gesprächsgruppe, Pfarrheim, 19 Uhr. XX Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation in der Krypta, Treffpunkt: Turmportal, 19.30 Uhr. XX Linz, Stadtpfarre Urfahr. Alpenländisches Adventkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Volksgesangsverein Linz. XX Timelkam. Meditationsabend, Treffpunkt Pfarre, 20 Uhr, mit Bernhard Pfusterer. XX Vorchdorf. Music for all ­occasions, Kitzmantelfabrik, 20 Uhr, mit Saxofour. freitag, 21. 12. 2012 XX Linz, Dompfarre. Tanz als Gebet, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Markus. Adventlesung, Pfarrkirche, 17 Uhr. samstag, 22. 12. 2012 XX Bad Mühllacken. Winterabend im Kräutergarten, Kneipp-Traditionshaus, 17 Uhr. XX Linz, Christkönig. Festmesse anlässlich des 80. Geburtstages von Altbischof Maximilian Aichern, Friedens­ kirche, 14.30 Uhr, mit Chor und Sinfonia Christkönig. XX Ottnang. Eine himmlische Aufregung, Musical der Jungschar, Pfarrheim, 19 Uhr. XX Perg. Es ist ein Ros‘ entsprungen, Weihnachtskonzert, ­Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, mit die lautmaler – Kammerchor Perg.

XX Peuerbach. Weihnachtskonzert, traditionelle, klassische und ­moderne Weihnachtslieder, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Bettina Gföllner, Hubert Antlinger, Thomas Dinböck u.a. XX Rutzenham. So leise geht die Zeit, Adventsingen, Expositurkirche Bach, 19.30 Uhr, mit dem Singkreis Bach, Bläsergruppe der Stadtkapelle Schwanenstadt. XX Steyr. Gang durch den Advent, Adventsingen – Musik und Gesang wie in alter Zeit, Marienkirche, 16 Uhr, mit Alphornbläser-Trio, Männerchor Maria Neustift, A-Cappella-Chor Ternberg u.a. sonntag, 23. 12. 2012 XX Baumgartenberg. Es ist ein Ros' entsprungen, Weihnachtskonzert, Stiftskirche, 19 Uhr, mit die lautmaler – Kammerchor Perg. XX Ebensee. Rorateamt mit Werken von F. Schubert, W. A. Mozart, F. X. Witt, Pfarrkirche, 7 Uhr, mit dem Kirchenchor. XX Grein. Adventkonzert, Pfarrkirche, 16 Uhr, mit dem Liederkranz, der Singschule, der Stubenmusi u.a. XX Hohenzell. Gang durch den Advent, Begehung des „Adventkalenders“ mit Adventfenstern von Hohenzeller Hausbesitzern, Treffpunkt: Ortsplatz, 16 Uhr. XX Leonding. Weihnachtssingen, Kürnberghalle, 17 Uhr, mit Chorgemeinschaft und Symphonie-Orchester Leonding. XX Linz. MOSAIK. Die Kammermusik, Werke von J. Brahms, Landesgalerie, 16 Uhr. XX Linz, Mariendom. Motetten alter Meister zum Advent, 10 Uhr, mit dem Vokalsextett Voices. XX Linz, Minoritenkirche. Weihnachtsmusik des Barock, 17 Uhr, mit dem Ensemble Castor, Ida Aldrian. XX Linz, St. Franziskus. Adventkonzert, Werke von J. S. Bach, J. Haydn, Pfarrkirche, 17 Uhr, mit der Sinfoniet­ta Linz, Chor St. Franziskus. XX Linz, Stadtpfarrkirche Urfahr. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. XX Mitterkirchen. Bildung als Hilfe zur Selbsthilfe, Pfarrsaal, 15 Uhr, Ref.: Rektor Prof. MMag. Dr. Chris­ tian Anieke. XX Ottnang. Eine himmlische Aufregung, Musical der Jungschar, Pfarrheim, 15 Uhr. XX St. Florian. Rorateamt, Marienkapelle, Stift, 19 Uhr. XX Schärding. Es wird scho glei dumpa, besinnliches Konzert, Rathaussaal, 11 Uhr, mit der Schärdinger Volksmusik. XX Schärding. Engerl-Schifffahrt, Schiffsanlegestelle, 16 Uhr. XX Schlägl. Rorate coeli desuper von H. Schütz, Stiftskirche, 10 Uhr; Turmblasen, 17.30 Uhr. XX Traun. „Is finsta drauß“, Adventkonzert, Schlosskapelle, 17 Uhr, mit den Michaeli-Sängern, Pernstein Bläsern, Römerfeld-Musi, Rainbacher Dreigesang. XX Wels, Hl. Familie. Messe mit Übersetzung in Gebärde, Pfarrkirche, 10 Uhr.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 16. Dezember 2012 3. Adventsonntag (Gaudete). L1: Zef 3,14–17 L2: Phil 4,4–7 Ev: Lk 3,10–18 Montag, 17. Dezember 2012 L: Gen 49,1–2.8–10 Ev: Mt 1,1–17 Dienstag, 18. Dezember 2012 L: Jer 23,5–8 Ev: Mt 1,18–24 mittwoch, 19. Dezember 2012 L: Ri 13,2–7.24–25a Ev: Lk 1,5–25 donnerstag, 20. Dez. 2012 L: Jes 7,10–14 Ev: Lk 1,26–38 freitag, 21. Dezember 2012 L: Hld 2,8–14 oder Zef 3,14–17 Ev: Lk 1,39–45 samstag, 22. Dezember 2012 L: 1 Sam 1,24–28 Ev: Lk 1,46–56 sonntag, 23. Dezember 2012 4. Adventsonntag. L1: Mi 5,1–4a L2: Hebr 10,5–10 Ev: Lk 1,39–45 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

XX Weihnachtsmärkte finden Sie unter www.kirchenzeitung.at

aussaattage 17. 12.: Wurzel bis 18, ab 19 Blüte 18. 12.: Blüte 19. 12.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt 20. 12.: Blatt 21. 12.: Blatt 22. 12.: Blatt bis 17, ab 18 Frucht 23. 12.: Frucht bis 19 ----------Aus: Aussaattage 2012, M. Thun.


teletipps Sonntag, 16. dezember 9.30 Uhr: Katholischer Gottesdienst (Religion) Aus Bochum, mit Pfarrer Dietmar Schmidt. ZDF 12.30 Uhr: Orientierung (Religion) Geplant u.a.: „21.12.2012 – ‚Countdown‘ zum Weltuntergang?“; „Interview mit Gerhard L. Müller, Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation“; „Muslime an Tourismus-Schulen“ (Wh 17.05, ORF III). ORF 2

20.15 Uhr: Trau niemals deiner Frau (Spielfilm, A 2002) Mit Harald Krassnitzer, Lisa Maria Potthoff u.a. – Regie: Lars Becker – Vergnügliche, solide gespielte Krimikomödie. ZDF

18.25 Uhr: Österreich-Bild: Ein Lied geht um die Welt – Stille Nacht, eine Friedensbotschaft aus Salzburg (Dokumentation) Auf den Spuren des Liedes. ORF 2

20.15 Uhr: ORFeins Slalom/Herren (2) / oder: Soko Kitzbühel (Krimireihe) ORF 2 Universum: Tagebuch einer Eule (Doku) ARD DFB-Pokal/FC Augsburg : FC Bayern München

20.15 Uhr: ORFeins So spielt das Leben (Spielfilm) ORF 2/ARD Tatort (Reihe) ZDF Die kleine Lady (TV-Film)

22.30 Uhr: kreuz & quer (Religion) Geplant: „Apokalypse – Eine kurze Geschichte der Weltuntergänge“ (Wh Mi., 20.15 Uhr, ORF III/Do., 11.50 Uhr, ORF 2). // (23.20 Uhr) Diskussion: „Das Ende der Welt – eine Chance“. ORF 2

20.15 Uhr: ORF 2 Die Millionenshow ARD Einfach Magisch (Show) ZDF Obendrüber, da schneit es (TV-Film) 21.25 Uhr: Der Skandal der Lebensmittelverschwendung (Dokumentation) Dieser Film zeigt, wie unsere Lebensweise eine globale Nahrungskrise geschaffen hat. ORF III

22.15 Uhr: O Palmenbaum (Spielfilm, D/A 2000) Mit Martina Gedeck, Gregor Bloéb u.a. – Regie: Xaver Schwarzenberger – Liebenswerte Komödie. ORFeins

dienstag, 18. dezember

17.30 Uhr: Gott und die Welt: Weihnachten in Siebenbürgen (Religion). ARD

20.15 Uhr: Muscheln, Münzen, Buchungszeilen: Geldgeschichte ist Weltgeschichte (Dokumentation). 3sat

des Medienreferats der Österreichischen Bischofskonferenz

23.10 Uhr: kreuz & quer: Vom Sinn des Gebens – Evolution der Nächstenliebe (Religion). 3sat

20.15 Uhr: Gift im Spielzeug (Themenabend) Zwei Dokumentationen und eine Diskussion blicken hinter die Kulissen der Spielzeugproduktion. arte

Montag, 17. dezember

16. 12. bis 22. 12. 2012

Mittwoch, 19. dezember 19.00 Uhr: stationen.Magazin (Religion). BR 20.15 Uhr: Die Rebellin (1/3) (Fernsehfilm, D 2008) Mit Alexandra Neldel, Friedrich von Thun, Anna Fischer u.a. – Regie: Ute Wieland – Dreiteiler, der, gut gespielt, die Geschichte einer tatkräftigen Frau erzählt (Fortsetzung: Do. und Fr., 20.15 Uhr). 3sat

freitag, 21. dezember ZDF/BR/Luethje & Schneider

Sonntag, 16.12., 21.45 Uhr: Was wird bleiben (Dokumentarfilm) Mehrfach preisgekrönt stellt der essayistische Film die Frage, was bleiben wird, wenn die Menschheit vom Antlitz der Erde verschwunden ist. Nüchtern, informativ, humorvoll – anschauenswert. 3sat 20.15 Uhr: ORFeins Soko Donau (Krimireihe) ARD DFB-Pokal/Borussia Dortmund : Hannover 96 ZDF Unter anderen Umständen: Tod im Kloster (Kriminalfilm) donnerstag, 20. dezember

20.15 Uhr: Der kleine Lord (Spielfilm, GB 1980) Mit Ric Schroder, Alec Guinness u.a. – Regie: Jack Gold – Die detailgenaue Verfilmung des gleichnamigen Romans ist ein gelungener Appell an Menschlichkeit und Güte. ARD 20.15 Uhr: Das Ende der Menschheit (1+2/2; Dokumentation) 99,9 Prozent der Arten, die je auf der Erde gelebt haben, existieren heute nicht mehr. Bedeutet das zwangsläufig, dass es dem Menschen genauso ergehen wird? arte 20.15 Uhr: ORFeins Österreich wählt – die Story des Jahres ORF 2/ ZDF Ein Fall für zwei (Krimireihe) samstag, 22. dezember

20.15 Uhr: Charlie und die Schokoladenfabrik (Spielfilm, USA/GB 2005) Mit Johnny Depp, Freddie Highmore u.a. – Regie: Tim Burton – Zuckersüße Adaption eines Märchens von Roald Dahl, das dank überbordender Fantasie, amüsanter Filmzitate und eines charismatischen Hauptdarstellers fasziniert. VOX

20.15 Uhr: ORFeins Disneys Eine Weihnachtsgeschichte (Animationsfilm) ORF 2 40 Jahre Licht ins Dunkel (Live) ZDF Stubbe – Von Fall zu Fall (Krimireihe)

20.15 Uhr: ORFeins Kottan ermittelt – Rien ne va plus (Kriminalfilm) ARD Um Himmels Willen – Mission unmöglich (Spielfilm) ZDF Marie Brand und das mörderische Vergessen (Krimireihe)

22.00 Uhr: The Golden Bowl (Spielfilm, GB/USA/F 2000) Mit Jeremy Northam u.a. – Regie: James Ivory – Formal brillantes, großartig fotografiertes Spiel der Irrungen und Wirrungen. 3sat

17.00 Uhr: Adventskonzert der Päpstlichen Schweizergarde (Musik). BR

radiophon

Klaus defner

Mag.a Luise Müller ehemalige Superintendentin der Diözese Salzburg-Tirol der Evangelischen Kirche A. B.

So 6.04 Uhr, Mo–Sa 5.40 Uhr: Morgengedanken. Alljährlich im Advent ist sie wieder da: die große Sehnsucht. Über ihre Facetten und Hintergründe spricht Luise Müller. ÖR

Zwischenruf ... von Superintendent Paul Weiland (St. Pölten/NÖ.). So 6.55, Ö1

Logos – Theologie und Leben. „Was glauben Sie?“ – Der Soziologe Reimer Gronemeyer. Sa 19.04, Ö1

Erfüllte Zeit. U.a.: „Johannes der Täufer“ (Lk 3,10-18). So 7.05, Ö1

Radio Vatikan

Motive – Glauben und Zweifeln. „Glaube und Moderne – ein Widerspruch?“ Ein Gespräch mit dem Religionssoziologen Hans Joas. So 19.04, Ö1

Täglich.

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3

19.20/20.20 Abendmagazin (Wh. f. Tag 6.20): (So) Menschen in der Zeit; (Mo) Weltkirchen-Magazin; (Di) Die Radioakademie (3): Der dritte Mann; (Mi) Die Woche in Rom; (Do) Kreuz des Südens; (Fr) Prisma-Magazin; (Sa) Betrachtung zum Advent

Gedanken für den Tag. „Ich schenk dir was, was man nirgends kaufen kann“. Von Renate Welsh. Mo–Sa 6.56, Ö1 Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1 Praxis. Mi 16.00, Ö1

7.30 Lateinische Messe (KW: 5885, 7250, 9645 kHz, UKW: 93,3 MHz) 16.00 Treffpunkt Weltkirche

20.40 Lateinischer Rosenkranz (KW: Siehe Lateinische Messe)

So 10.00 Uhr: Katholischer Gottesdienst. Aus der Pfarrkirche Allerheiligen in Innsbruck. – pfarre Gaudete – sich vollsaufen an der Freude Christi, dieses Thema hat Pfarrer Franz Troyer für den Gottesdienst gewählt. Der Gemischte Chor und der Kirchenchor Allerheiligen sorgen mit der Instrumentalgruppe „Allerhand Musikant“ und Kindern aus der Pfarre für die musikalische Gestaltung. ÖR


Entgeltliche Einschaltung

Machen Sie aus Weihnachten nicht ein Fest der Verschwendung, sondern das, was es sein soll: ein Fest des Lebens. Tipps daf端r finden Sie auf www.lebensministerium.at/umwelt


28 Kultur

13. Dezember 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GEHÖRT

Literatur: Zwei neue Romane von oberösterreichischen Autor/innen

Swingende Weihnacht

Wenn die Sprache stirbt und Geliebte verloren gehen

Englische und amerikanische Weihnachtslieder swingen, das stellen die Alpine Carolers unter Beweis. Der österreichische A-cappella-Chor singt englischsprachige Weisen und entführt

Die Alpine Carolers auf CD, handsigniert.

mit glasklaren Stimmen in eine vergangene Welt. Da glitzern haushohe Christbäume vor dem inneren Auge und springen rotwangige Kinder mit pelzbesetzten Kappen im Schnee. „Christmas Presents“ heißt die CD, die Florian Danklmaier (Tenor), Karoline Pilsz (Sopran), Antje Kohler (Mezzo-Sopran) und Christoph Filler (Bass-Bariton) eingesungen haben. Sie ist zwar schon 2010 erschienen – aber was ist das in Anbetracht der langen Tradition des Repertoires? The Alpine Carolers, Christmas Presents, CD, 2010, www.carolers.at

Christkindeleins Wiegenlied „Von Hirten und Engeln“ heißt die neue CD von Alois Mühlbachler, und sie erfreut schon beim Lesen durch ein herzliches Vorwort von Konstantin Wecker: „Alois rutscht also jetzt runter ins Mezzofach, und wohin auch immer er weiterrutscht, wünsch' ich ihm vor allem dieses: ... womit er so viele Seelen zu öffnen vermochte, möge ihm Inspiration bleiben ...“ Alois Mühlbacher singt – begleitet von Franz Farnberger am Klavier – mit hoher und doch voller Stimme Werke von Peter Cornelius, Hugo Wolf und anderen Komponisten von weihnachtlichen Kunstliedern. Alois, Von Hirten und Engeln, CD, Preiser Records 2012.

„Sehr empfehlenswert“: Maria FellingerHauer stellt Bücher von Reinhard KaiserMühlecker und Barbara Frischmuth vor.  In „Roter Flieder“ erzählt der 30jährige, aus dem oberösterreichischen Kremstal stammende Autor die tragische Geschichte einer bäuerlichen Familie über drei Generation – vom Zweiten Weltkrieg bis heute. Goldberger, ein großer Waldbauer und gewesener Nazi-Ortsgruppenführer, muss nach dem Tod seiner Frau mit seiner Tochter das Innviertel verlassen. Man ahnt, dass er sich etwas zuschulden kommen lassen hat. In der Gegend um den Magdalenaberg wird er sich eine neue Existenz aufbauen. Als Sohn Ferdinand aus dem Krieg zurückkommt, übergibt er ihm die Verantwortung für den neuen Hof. Ferdinand ist tüchtig, modernisiert die Landwirtschaft und bringt es zu materiellem

Eine traurige Grundmelodie durchzieht den ganzen Roman. Reinhard Kaiser-Mühlecker, Roter Flieder, Hoffmann und Campe, Hamburg 2012, ISBN 978-3-455-40423-4, 621 Seiten.

 Von drei Frauengenerationen handelt der neue Roman von Barbara Frischmuth. Von Ada, einer jungen Künstlerin, ihrer Mutter Martha und deren Tante Lilofee. Die Schauplätze sind ein Dorf im Salzkammergut, das unschwer als Frischmuths Heimat Altaussee zu erkennen ist, Istanbul und Wien. Drei große Themen aus Frischmuths umfangreichem Werk tauchen auch in diesem Roman wieder auf: die Zeit des Nationalsozialismus, starke Frauen und die Auseinandersetzung mit dem Fremdsein. Die drei Frauen verbindet nicht nur ihre Verwandtschaft, sondern vielmehr vergleichbare existenzielle Erfah-

Drei Generationen auf der Spur: Barbara Frischmuth (links) und Reinhard KaiserMühlecker schreiben über die Verletzungen, die die Vergangenheit in den heute Lebenden hinterlässt. CHRISTIAN JUNGWIRTH/ JUERGEN-BAUER.COM

Wohlstand und drei Kindern. Religion, Aberglaube und die bäuerliche Tradition bestimmen den scheinbar naturgegebenen Lebenslauf. Die Ergebenheit in das Schicksal ist das zentrale Charakteristikum der Personen, so wie das (Ver-)Schweigen und das Verstummen. Ferdinands Nachkommen werden von der Vergangenheit eingeholt. Die Sprachlosigkeit ist eines der Hauptmotive, das sich durch den Roman zieht. Sie zeigt sich eindrucksvoll schon im ersten Bild des Romans. Ein offenbar taubstummer Landarbeiter möchte der Wirtin zur Kenntnis bringen, was er gesehen hat, aber er bringt kein Wort heraus. Reinhard Kaiser-Mühlecker erweist sich in seinem vierten Roman einmal mehr als ein Meister der Wahrnehmung und der authentischen Schilderung dieser Sprachlosigkeit.

rungen. Adas Freund Seppi beging Selbstmord, Marthas Mann Robin verschwand zusammen mit seinem kurdischen Freund vor 20 Jahren spurlos im Ararat-Gebirge und Lilofees Geliebter, der Kriegsgefangene Oleg, wurde von ihrem Vater denunziert und kam in einem Konzentrationslage zu Tode. Beginnend mit Ada erzählt Barbara Frischmuth in drei miteinander verwobenen Kapiteln, wie jede der drei mit und trotz ihrer leidvollen Erfahrungen weiterleben lernt. Das zentrale Thema ist die Liebe. Und darin, was das Wichtigste ist, unterscheiden sich Frischmuths Protagonistinnen kaum, trotz sehr verschiedener Lebensumstände und mehrerer Jahrzehnte Altersunterschied. Frischmuths Roman lebt von wunderbaren Detailschilderungen und von einer höchst präzisen Sprache. Barbara Frischmuth, Woher wir kommen, Aufbau Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-351-03508-2, 366 Seiten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

13. Dezember 2012

Kulturland n Krippen im Stift Wilhering. Bruno und Elisabeth Lipp präsentieren im Stift Wilhering Krippen und Engel aus Ton, die in ihrem gemeinsamen Atelier in Alkoven entstanden sind. u Termine: Samstag, 15. Dezember, von 13 bis 18 Uhr, Flötenkonzert um 15 Uhr. Sonntag, 16. Dezember, von 10 bis 18 Uhr.

Vier Objekte schweben von der Decke der Rudigierhalle. Robert Moser hat die zehn Meter langen Vliesbahnen mit Pigmenten bemalt. KIZ/CG

Kunst im Dom: zehn Meter hohe Objekte in der Rudigierhalle des Linzer Mariendoms

In den Himmel blicken Vier Säulen schweben im Raum. Orange und Rot leuchten die Objekte aus Gartenvlies, wenn die Wintersonne durch das gewaltige Rosettenfenster der Rudigierhalle scheint.

n Oratorium in Linz. Am Samstag, 15. Dezember, um 17 Uhr bringen Studierende und Lehrende sowie das Orchester der Anton Bruckner Privatuniversität unter der Leitung von Thomas Kerbl „The Messiah“ von Georg Friedrich Händel zur Aufführung. Das Konzert findet im Großen Saal der Privatuniversität statt. u Karten: Tel. 0732/70 10 00-54, E-Mail: va-buero@bruckneruni.at

n Weihnachtsoratorium in Ried i. Innkreis. Das L'Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg und das Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft unter Albert Hartinger ­musizieren am Sonntag, 16. Dezember in der Jahnturnhalle das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Um 15 Uhr findet eine 40-minütige Fassung für Kinder statt, um 17 Uhr das Abendkonzert. u Karten: Tel. 07752/901-330.

Sie leiten den Blick nach oben, hinauf in das Gewölbe, und gedanklich noch weiter, durch den Turm bis in den Himmel, wie in einem Sog. „Ich wollte keine Unruhe im Raum, ihn sein lassen, wie er ist“, sagt Robert Moser. Der Steyrer Künstler vermisst die Halle – verborgen hinter der Orgel des Mariendoms – mit seinen Objekten neu. Denn in der feierlichen Stille von Kunst und Raum verbirgt sich ein Zahlenspiel: Zwanzig Meter hoch ist die Halle, zehn Meter hoch sind die schwebenden Röhren und zehn mal zehn Meter der Fußboden. Mitten im Raum zu stehen, durch

Hans Staudacher, Weihnachten.

die Objekte zu blicken, macht Proportionen spürbar: Sie fühlen sich richtig an, und gut.

Galerie 422

Robert Moser hat „4 x Orange-Rot“ ursprünglich für eine Ausstellung in einem Hamburger Einkaufszentrum gestaltet. Gedacht hat er dabei an den Mariendom. Nun können die Hängeobjekte ihre Wirkung entfalten, als Bild gewordene Verbindung zwischen Erde und Himmel. Christine Grüll u Ausstellung „Domus“ bis 31. März 2013: Die Rauminstallation im Mariendom ist im Rahmen der Turmbesteigung zu sehen, Zeichnung und Malerei in der Diözesanfinanzkammer Linz von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr.

n Ausstellung in Gmunden. Anlässlich des 90. Geburtstages von Hans Staudacher zeigt die Galerie 422, An der Traunbrücke 9–11, eine Auswahl seiner Arbeiten von den 1960er Jahren bis heute. Dauer der Weihnachtsausstellung: bis Montag, 14. Jänner 2013. Zur Finissage um 19 Uhr ist der Künstler anwesend.


30 Personen, Dank & Auszeichnung

13. Dezember 2012

KirchenZeitung Diözese Linz

geburtstag

DAnk

n Am 15. Dezember 2012 vollendet KonsR DDr. Manfred Brandl, emeritierter Pfarradministrator, wohnhaft in Galls­pach, sein 70. Lebensjahr. Der gebürtige Steyrer studierte in Wien Geschichte und Englisch und promovierte 1965 zum Dr. phil. 1966 begann er das S­ tudium der Theologie in Innsbruck und promovierte 1975 in Graz zum Doktor der Theologie. 1971 wurde Brandl zum Priester geweiht. Von 1976 bis 2002 war er Religionsprofessor in Linz, ­neben der Schultätigkeit übernahm er 1988 die Pfarre Meggenhofen, wo er bis 2008 Pfarradministrator war. Von 1989 bis 1996 betreute er zusätzlich die Pfarre Steinerkirchen am Innbach.

n Wendling. Im Zuge der Kirchensanierung finanzierten die Wendlinger Vereine und Gruppierungen im Jahr 2012 die ­Restaurierung der Kreuzwegbilder aus dem 19. Jahrhundert für die Pfarrkirche. Mitfinanziert haben: Musikverein Wendling, Laienspielgemeinschaft, Katholische Frauenbewegung, Freiwillige Feuerwehren Wendling/Weeg/Zupfing, Ortsbauernschaft, Verschönerungsverein, Katholische Männerbewegung, Gemeinderat, Landjugend, Katholisches Bildungswerk, Pfarrgemeinderat und die Jägerschaft. Pfarradministrator Andreas Köck bedankte sich für die Übernahme der Kosten von 18.312,– Euro ganz herzlich.

Profess n Stift Schlägl. Am 8. Dezember 2012 wurde im Rahmen der Pontifikalvesper Mag. iur. ­Josef Hehenberger aus der P ­ farre Rohrbach mit dem Ordensnamen Hermann-Josef eingekleidet.

n Hofkirchen im Traunkreis. Die beiden Religionslehrerinnen Christine Komac und Veronika Zahedi waren bei der Pfarrgemeinderats-Sitzung zu Gast. Der Pfarrgemeinderat, PGR-Obmann Christoph Kremshuber und Pfarrer Franz Pühringer (im Bild) dankten Komac für die jahrelange Zusammenarbeit, die weit über die berufliche Anstellung hinausgeht und ersuchten sie und ihre neue Kollegin Zahedi weiterhin um Unterstützung im Bereich der Kinderpastoral (Bild unten).

n Andrichsfurt. Die Pfarrkirche Andrichsfurt und das Pfarrheim werden seit November mit Pellets beheizt. Oberösterreichweit wurde dazu die erste Bodenheizung in einer Kirche von der Firma Berghammer, Peterskirchen, installiert. Die Katholische Frau-

enbewegung unterstützte das Projekt mit 5.000,– Euro und übergab den Betrag an Diakon Ferdinand Lechner (Bild oben). n Weilbach. Über 2.700 Euro an Unterstützungsgeldern für ein Heim für Straßenkinder in der Demokratischen Republik Kongo freut sich der Verein „Brücke zur Dritten Welt“ Weilbach. Das Geld wurde beim Fest zum 25-Jahr-Jubiläum sowie von einer Selbstbesteuerungsgruppe aufgebracht. Zusätzlich stellte sich Alois Vorauer von der Gruppe in Kopfing mit einer 1.000-Euro-Spende ein. Isabelle Ntumba, die in Ried den Verein „Licht am Horizont“ gegründet hat, übernahm das Geld für das Heim in ihrem Heimatland.

Der Novize Fr. Hermann-Josef mit Abt Martin Felhofer. stift Schlägl

Der neue Novize (geb. 1989) maturierte am BRG Rohrbach und schloss 2012 an der JohannesKepler-Universität in Linz sein Jus-Studium ab. Er hat zwei Geschwister, die in Salzburg studieren. Sein neuer Namenspatron, der hl. Hermann-Josef (+ 1261) aus dem ehemaligen Prämonstratenserkloster Steinfeld in der Eifel, zeichnete sich durch besondere mystische Begabung, große Marienverehrung und begnadete Seelsorge aus.

Auszeichnung n WER-Preis. Zum neunten Mal wurde am 5. Dezember der „Preis zur Förderung des Dialogs zwischen Wirtschaft, Ethik und Religion“ (WER-Preis) der Industriellenvereinigung in Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (KTU) im Haus der Industrie in Wien vergeben. Mag. Barbara Rauchwarter erhielt den WER-Preis für ihre wissenschaftliche Arbeit „Genug für alle. Biblische Ökonomie“. Für

Diplomarbeiten wurden MMag. Dr. Judith Brunner-Popela und MMag. Susanne Mitter ausgezeichnet. Dr. Martin Hiebl erhielt einen Preis für eine Seminararbeit. In den Arbeiten ging es um das Verhältnis der Wirtschaft zu Ethik, Religion oder Kirchen. Sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht zu wirtschaften soll damit gefördert werden. 18 Arbeiten wurden eingereicht.


KirchenZeitung Diözese Linz

13. Dezember 2012

Von Arm zu Reich Alle wissen: Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden immer mehr! Ich frage: Wo sind die des Rechnens Kundigen, die willens und in der Lage sind, alle Arten von Steuern und Abgaben so zu berechnen, dass diese unsoziale und ungerechte Umverteilung von Arm zu Reich endlich ein Ende nimmt und mittels Steuergerechtigkeit beginnt, in die andere Richtung zu fließen, so lange bis allen Menschen das zum Leben Notwendige zur Verfügung steht? GOTTFRIED ILMING, LINZ

Zur Kirchen-Reform-Debatte Damit die Kirche wieder als hilf- und erfolgreich erfahren werden kann, sollten ihre Oberen – die Bischöfe, die KAPräsidentin … – vielleicht diese asiatische Weisheit beherzigen: Wer den Wind der Veränderung spürt, sollte keinen Windschutz, sondern eine Windmühle bauen. Alle guten Wünsche denen, die sich darum konkret bemühen. MICHAELA WREGG, VORCHDORF

Titel-Entzug Zum Entzug des Monsignore-Titels von Helmut Schüller durch den Vatikan, Nr. 49, S. 12

Ein lieber Mitkämpfer träumte kürzlich vom Papst, wie er Brücken abbauen lässt und mit diesen Steinen Türme und Mauern errichtet. Bekanntlich sind die Positionen der Oberhierarchie zu den Reformwünschen der Katholiken ja längst nicht mehr argumentierbar. Also greift man zu letzten Mitteln des noch möglichen Faustrechts und schleudert als Beitrag zur ersten Adventfeier „Im Jahr des Glaubens“ einen entbehrlichen lockeren Stein gegen Mag. Helmut Schüller: weg mit dem „Monsignore“! Dieser päpstl. Ehrentitel ist schon seit Wojtylas Zeiten ein beliebtes vatikanisches Disziplinierungsinstrument. In Wirklichkeit tut es niemandem mehr weh. Niemand regt sich mehr darüber auf, was Rom sagt. Das engagierte Kirchenvolk lebt mit dem Rücken zur Hierarchie. Diese wähnt sich im unzugänglichen Licht und agiert dialogverweigernd streckenweise so diametral zur Botschaft des Evangeliums, dass dies kaum mehr erträglich erscheint. (...) JOHANN STEHRER, LINZ Hat Rom keine anderen Sorgen als die Verleihung oder Aberkennung des Ehrentitels Monsignore, wo uns heute der Hut brennt und wir nicht mehr wissen, wie wir die Frohbotschaft an die heutigen Menschen bringen sollten? Helmut Schüller wird wegen der Aberkennung seines Ehrentitels keine Mangelerscheinungen haben, soweit ich ihn kenne. War Rom im Falle (...) von Kardinal Groer auch so erpicht, diesem Kardinal alle Ehrentitel abzusprechen, der unserer Kirche in Österreich unendlich großen Schaden zugefügt hat? Ist ein Priester, der sich um eine menschliche Kirche bemüht, unwürdig, einen Ehrentitel zu bekommen? Seit dem Fall „Schüller – Monsignore“ freuen mich meine Titel „Geistl. Rat“ und „KonsR“ überhaupt nicht mehr. KARL SIX, UNTERACH  Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung.at

Leserforum 31


unter uns Eine gesunde Mischung Sie ist unverzichtbar, will man nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig essen, trinken, lesen, sporteln oder sonst etwas. Die gesunde Mischung ist nicht nur eine optimale Verteilung, sie ist auch sehr universell zu gebrauchen und mehr als nur sprichwörtlich in aller Munde. Um etwa bei der Erziehung des Nachwuchses halbwegs erfolg­ reich zu sein, sollte die gute Mischung zumindest aus Liebe, Geduld, Humor und Zuwen­ dung bestehen. Will man Karriere machen, be­ nötigt man eine gesunde Mi­ schung aus Ehrgeiz, Ausdauer, und Können, manchmal auch eine Prise Ellbogen. Hat man gesangliche Ambi­ tionen, sollten Tonhöhe und Taktgefühl mehr als eine ge­ sunde Mischung ergeben. Bekannt sind auch noch die gute Mischung aus Klassik und Moderne, aus Bade- und Kultur­ urlaub, aus Arbeiten und Fau­ lenzen oder aus Text und Bild.

Denk mal

Solange der Himmel blau ist Hoffnung ist ein Merkmal der Christen. Im Advent feiern wir diese Hoffnung.

Solange es einen blauen Himmel gibt, gibt die Traurigkeit nicht den Ton an.

ernst gansinger

okapia

„Drei Dinge helfen, die Mühseligkeit des Le­ bens zu tragen: die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen“, sagt Immanuel Kant. Manche haben nichts zu lachen und sind dennoch voll Hoffnung. So ist von Anne Frank, dem jüdischen Mädchen, das nach langem Versteck 1945 von den National­ sozialisten ermordet worden ist, folgender Ausspruch überliefert. „Solange es das noch gibt, diesen wolkenlosen blauen Himmel, darf ich nicht traurig sein.“

ir freuen uns auf Weihnachten. Und berei­ W ten uns auf unterschiedlichste Weise darauf vor. Alle Vorbereitung ist mit Hoffnung ge­ würzt: Da ist die Hoffnung auf ein friedliches Fest, dort, dass endlich wieder einmal die ganze Familie beisammen ist, oder dass ...

Domspatz Salzburg ist Spekulationen gewohnt: Wer spielt die Buhlschaft? Wird Möst dirigieren? Wird‘s den Jedermann verregnen? ...

Machen Sie mit. Welche Hoffnung verbin­ den Sie mit dem Weihnachtsfest? Schicken Sie uns bis 19. Dezember Ihre Antwort. Wir ver­ losen ein Weihnachtsbuch. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: office@kirchenzeitung.at Beim Denk Mal Nr. 48 (wir luden ein, Erfahrungen mit Warten zu schreiben) haben Erni Haslhofer aus Saxen und Irmtraut Binna aus Bad Ischl gewonnen.

brigitta hasch brigitta.hasch@kirchenzeitung.at

merk-würdig „In Österreich erlebt mindestens jede fünfte in einer Beziehung lebende Frau Gewalt von ihrem Ehemann oder Lebensgefährten. “ Die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“, thematisierte vom 25. November bis 10. Dezember die Alltägliche Gewalt.

P.b.b. Verlagspostamt 4020 Linz, GZ 02Z031277 W

Wie sehr der Mensch sich von nicht erfüll­ ter Hoffnung enttäuschen lässt, lässt Marie Ebner-Eschenbach schreiben: „Und ich habe mich so gefreut! sagst du vorwurfsvoll, wenn dir eine Hoffnung zerstört wurde. Du hast dich gefreut – ist das nichts?“

Und da wäre noch eine ganz aktuelle: Ist man nämlich be­ strebt, ohne adventliche Het­ zerei pünktlich alle Geschen­ ke für die Lieben zu Hause zu haben, wären ganz ordentli­ che Portionen an Organisation, Idee, Plan, Kreativität und Zeit gefragt. Ich muss gestehen: An dieser gesunden Mischung ar­ beite ich seit Jahren.


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