KiZ-ePaper 30/2018

Page 1

Nr. 30 I 26. Juli 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

 Bischof Manfred Scheuer und Caritas-Direktor Franz Kehrer rufen auf zum Glockenläuten gegen den Hunger. Hier beim Geläut im Mariendom. DIÖZESE/KRAML

3 Im Gespräch. Die Diözese Linz auf dem Zukunftsweg. 7 Kultur. Neues aus der Literatur.

Hilfe für Afrika ist auch gut für Europa

Glockenläuten gegen Hunger In ganz Österreich werden kommenden Freitag, 27. Juli, um 15 Uhr die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten. Die Katholische Kirche will damit wachrütteln: Weltweit hungern 815 Millionen Menschen. Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind an Hunger. Jedes dritte Kind in Afrika ist unterernährt. Die Augustsammlung der Caritas will die Not lindern. Die Caritas Oberösterreich hilft besonders in der Demokratischen Republik Kongo, doch auch in 14 anderen afrikanischen Ländern kann mit Spenden aus Österreich vielen Kindern geholfen werden.

14 Bewusst leben. Schmetterlinge. 22 Impressum.

Die Österreichische Bischofskonferenz will mit dem Glockenläuten gegen Hunger auch zu mehr Gerechtigkeit mahnen. Wie es in Afrika weitergeht, ist auch für eine gute Zukunft Europas wichtig. In dieser Ausgabe erzählt Pater Jean de Dieu Bukuru über sein Leben. Als Jugendlicher wurde er mit seinen Mitschülern in Burundi von Rebellen entführt und zur Kinderarbeit gezwungen Ihm ist die Flucht geglückt. Heute setzt er sich für die Opfer von Menschenhandel ein. Mehr dazu: Seite 4 und 8

17 Spuren aus biblischer Zeit. Die neue Reihe mit Karl-H. Fleckenstein. Diese Woche: Die Grabeskirche.


2 Meinung Kommentar Rassismus-Debatte Gerade im internationalen Fußball zeigte sich immer wieder vorbildlich, wie Integration wunderbar funktionieren kann. Das Spielen verbindet und fördert die Teamfähigkeit. Da wird miteinander alles gegeben für den Sieg – egal welche Nationalität oder Wurzeln die unterschiedlichen Spieler innerhalb einer Mannschaft haben. Es gibt keine Grenzen.

SUSANNE HUBER

susanne.huber@ koopredaktion.at

Nun ist Mesut Özil, deutscher Profifußballer mit türkischen Wurzeln, aus der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten. Wegen Rassismusvorwürfen gegen ihn. Abgesehen davon, dass es hier eine Vorgeschichte gibt, die ihn gemeinsam mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Erdogan im Wahlkampf zeigen, sind rassistische und diskriminierende Anfeindungen absolut verwerflich. Aber auch im Sport sind sie, trotz positiver Bemühungen im Hinblick auf Integration, leider vorhanden. Dieser aktuelle Vorfall hat erneut eine RassismusDebatte ausgelöst und regt zum Nachdenken an. Rassistische Parolen sind nach wie vor an der Tagesordnung. Davon sind nicht nur berühmte Fußballer betroffen. Es ist unabdingbar, konsequent an der Integration zu arbeiten und über Rassismus zu reden. Immer wieder.

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Nutzen und Lassen der Zeit „Ich bin dann mal weg“, hat Hape Kerkeling seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela genannt. 2006 war das. Dem erfolgreichen FernsehUnterhalter ist damals schlicht und einfach alles zu viel geworden. Also nichts wie weg! Das Buch wurde ein Bestseller. Es gibt offensichtlich viele Leute, die dieses panische Kribbeln in sich spüren. Einmal weg von allem – und nichts zu tun haben mit dem so aufgabenbeladenen Alltag, der den Blutdruck in die Höhe treibt. Einmal leben statt nur arbeiten mit dem Gefühl, ob es denn genug sei. In der Tat leben wir in einer Zeit, die dem Menschen eines madig macht: das Verweilen in der Zeit. Zeit lassen – das geht nicht. Nutzen muss man die Zeit. Besser werden, effizienter. Die Konkurrenz schläft nicht. Eine ziemlich nervös gewordene Welt ist das, mit diesem ständigen Drängen. Wenn du nicht vorne bist, bist du

rasch weg – und das hast du dir dann nicht selbst ausgesucht. So die heimliche Drohung. Nur in kurzen Zeiten dazwischen. Da muss dann alles Genießen auf einmal Platz haben, plangemäß, hineingezwängt in vierzehn Tage. Aber sonst: Wer sich Zeit lässt, sie gar genießen will – wird es nicht gut haben. Oder doch? Selig sind die, die Ruhe bewahren. Die sich nicht hetzen lassen. Eigentlich ist dieses Wegwollen von allem doch eher der stille Wunsch, zu sich selbst zu kommen, und dort verweilen zu dürfen.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: kardinal reinhard marx

Unantastbare Würde Jeder Mensch – unabhängig von Glauben und Herkunft – ist Abbild des lebendigen Gottes und hat daher seine eigene unantastbare Würde.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, sprach kürzlich in der Sendung „phoenix persönlich“ darüber, dass ein Nationalismus, der andere ausgrenzt, weder demokratisch noch christlich sei. kna


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

26. Juli 2018

Kirche in neuen Fässern In den letzten Monaten wurde in mehreren Arbeitsgruppen am Prozess „Zukunftsweg – Kirche weit denken“ gearbeitet. Pastoralamtsleiterin Gabriele Eder-Cakl ist Leiterin der Steuerungsgruppe. Die KirchenZeitung befragte sie über den Stand der Dinge. Ein breites gemeinsames Grundverständnis ist der Diözese wichtiger als schnelle Maßnahmen. Interview: Matthäus Fellinger

Wo steht der Zukunftsprozess im Moment? Gabriele Eder-Cakl: Anfang Juli haben wir

Wie will sich Kirche jungen Menschen gegenüber öffnen? Eder-Cakl: Wir haben zu den 220 Delegierten

eine Zusammenschau gemacht und die nächsten Schritte besprochen. Die Diözesanleitung hat sich in einer Klausur Gedanken gemacht, wie wir zu einem gemeinsamen Bild von Kirche in Oberösterreich kommen können. Vor allem geht es darum: Wie geht Christsein heute? Wie kann man in das Christsein kommen? Wie und wo zeigt es sich? Ohne ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Vision könnten wir nicht weitergehen. Zurzeit geht es also weniger um konkrete Maßnahmen, die Strukturfragen kommen danach.

zum Diözesanforum im November noch 20 Jugendliche und junge Erwachsene als Delegierte eingeladen. Sie kommen aus sehr verschiedenen Bereichen. Nicht nur bei der Jugend, sondern überhaupt: Die ganze Breite der Kirche soll in den Blick genommen werden. Uns allen geht es ja darum, das Christsein weiterzutragen. Jugendliche sind hier Seismografen. Sie zeigen uns, was in der Gesellschaft los ist. Wir wollen auch zusammentragen, was heute schon gut gelingt. Es gibt ja viel: „72-Stunden-ohne-Kompromiss“, die Taizé-Gebete. Wir brauchen einen Perspektivenwechsel, eine Haltungsänderung. Wir wollen zu einer Haltung der Gastfreundschaft kommen. Zuerst hinhören und nicht gleich Bedingungen stellen.

Was ist Ihre persönliche „Vision“? Eder-Cakl: Es ist ein Zeichen unserer Zeit:

Menschen stehen sehr unterschiedlich zur Kirche. Sie wünschen sich einerseits das Licht im Pfarrhof, und sie wollen auch lebendige Gemeinschaft erleben. Wir sollen dort sein, wo die Menschen sind – überall, wo sie die wichtigen Fragen ihres Lebens zur Sprache bringen. Sie spüren oft: „Ich habe nicht alles in meiner Hand.“ Meine Vision ist, dass wir dort Kirche sind, wo die Menschen sind. Das ist die große Herausforderung. Ebenso wichtig ist, dass wir uns für eine gerechtere Welt einsetzen und die „Mutter Erde“, von der Papst Franziskus spricht, schützen. Er lebt, was er vom Evangelium verstanden hat. Das ist auch uns aufgetragen. Es gab die Möglichkeit, Anliegen einzubringen: Welcher Art waren die Eingaben? Eder-Cakl: Viele benannten ihr „Bauchweh“,

sie haben Sorge um die Qualität der Seelsorge. Man möchte eine Seelsorge unter den Bedingungen der heutigen Zeit. Es kamen Anliegen über die Arbeitsplatzbedingungen in der Kirche, Bitten, worauf die Kirchenleitung achten soll. Wir sollten die globale Welt nicht vergessen, die Schöpfungsverantwortung, ebenso den interreligiösen Dialog. Viele motivieren uns, Kirche wirklich weit zu denken. Jemand meinte, neuer

Was steht beim Diözesanforum im Herbst an? Eder-Cakl: Dort geht es darum, die gemein-

same Vision zu entwickeln und um eine Selbstvergewisserung als Christinnen und Christen. Danach treten wir mit der Öffentlichkeit ins Gespräch. Was wird in zehn Jahren sein? Eder-Cakl: Wir werden Formen gefunden ha-

Mag. Gabriele Eder-Cakl leitet das Pastoralamt und die Steuerungsgruppe für den Prozess „Zukunftsweg“. Violetta Wakolbinger

Wein brauche neue Fässer. Die Zulassungsbedingungen kamen zur Sprache, auch das Weihe­amt für Frauen. „Horcht wirklich hin, wie es etwa den Ehrenamtlichen geht“, wurde oft an uns herangetragen. Wird also dem „Personal“ selbst große Aufmerksamkeit zu widmen sein? Eder-Cakl: Auf jeden Fall. Man muss gut at-

men können in der Kirche.

ben, wie wir Kirche gut leben können. Wir werden wissen, warum wir uns für das Evangelium einsetzen. Wir werden beten und feiern, einzelne Projekte leuchten schon. Wir werden Freude am Christsein haben – und können wachsen. Ich bin optimistisch. Wir werden mit der Situation gut umgehen. Ist der Prozess für Sie ein schwieriges, ein aufbauendes Unternehmen? Eder-Cakl: Natürlich ist die Aufgabe groß, da

habe ich schon manchmal Kniewackeln dabei. Aber sie macht mir Freude. Es gibt so viele einzelne Beispiele, die mich ermutigen. Wenn bei Versammlungen Leute auch frustriert sind und ich dann frage: Wo brennt euer Herz?, dann kommen viele Beispiele.

«


4 Oberösterreich

Parkausweis bei befristeter Behinderung Nach einer Operation am linken Fuß war Bert Brandstetter, Präsident der Katholischen Aktion (KA), zwölf Wochen mit einem Gipsbein unterwegs. Er durfte während dieser Zeit ein Auto mit Automatikgetriebe fahren. Das erleichterte ihm vieles. Dennoch stellte er oftmals fest, wie sehr man in solch Bert Brandstetter setzt sich für einer Situation in der Mobilidie Benutzung von Behindertentät eingeschränkt ist – denn der parkplätzen bei befristeter körperWeg vom Parkplatz zum Zielort licher Einschränkung ein. kiz/th ist mit Krücken sehr mühsam zu bewältigen. Deshalb wendet sich Bert Brandstetter an die Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, Beate Hartinger-Klein. Er regt an, für Personen in einer ähnlichen Situation einen befristeten Behindertenausweis einzuführen. Mit diesem Ausweis bestünde die Möglichkeit, im Zeitraum der Behinderung auf Behindertenparkplätzen zu parken. Brandstetter sieht das als eine wesentliche Erleichterung für die Betroffenen. Sie könnten damit leichter aktiv bleiben und müssten nur kurze Fußwege zurücklegen. Tanja Holzer

Spaß haben und die Welt retten: Sechs „Green Events“ aus Oberösterreich wurden ausgezeichet, darunter „Klassik am Dom“ (rechts: Gerhard Kampsits).

Green Event „Klassik am Dom“ Vielen ist es heuer schon bei „Klassik am Dom“ aufgefallen: Es gab keine Gratis-Plastikregenponchos, dafür Gratis-Trinkwasser aus Trinkbrunnen vor Ort und Mehrwegbecher und -geschirr. Die Konzertreihe ist Preisträgerin des „oeticket-Sonderpreises 2018“. „oeticket“ ermutigt Eventpartner, „grün“ zu werden, die Veranstalter von „Klassik am Dom“ haben sich „darübergetraut“. „Es war gar nicht so schwer“, meint Gerhard Kampsits: „Wir haben 2017 beschlossen, es zu wagen, und die verschiedenen Bausteine zusammengetragen.“ Es gehe hier um Feierqualität, Stichwort „Feiern wie zu Hause!“. „Die Rückmeldungen sind sehr positiv, der Preis war dennoch eine Überraschung“, erzählt Kampsits. ELLE Bild: Land oö

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Kongos Kinder möchten essen Überall auf der Welt kann man nicht helfen. Doch die Region um Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo ist das Stück Afrika, in dem sich die Caritas der Diözese Linz besonders engagiert. Die Mangelernährung der Kinder ist dort ein Riesenproblem. Christine Grüll

Madame Audrey kann sich an den Anblick der mageren Kinder nicht gewöhnen. Seit einem Jahr arbeitet die Krankenschwester im Ernährungszentrum Lukunga. Jeden Tag kommen Kinder zwischen null und fünf Jahren, die gezeichnet sind vom Mangel an Nahrung und Nährstoffen. Manche haben noch Appetit. Doch viele sind akut unterernährt, sie leiden an Fieber, Durchfall und Malaria. Dann bleiben sie ein paar Wochen auf der Ernährungsstation. So wie die kleine Ngaba. Mit 14 Monaten wog sie nur vier Kilogramm. „Ich bin sehr traurig, wenn ich die Kinder sehe“, sagt Schwester Audrey in einem Videotelefonat: „Dann bete ich zu Gott, dass er mir die Kraft gibt, helfen zu können.“ Armut. Das Ernährungszentrum Lukunga ist eine von vier Ernährungs- und Gesundheitsstationen der Diözese Kinshasa, die die Caritas OÖ seit 2010 unterstützt. In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik (DR) Kongo, machen sich die extrem hohe Arbeitslosigkeit, ein nicht vorhandenes Gesundheitswesen und die Landflucht wegen der bewaffneten Konflikte in anderen Regionen bemerkbar. Zwei Drittel der Bevöl-

Der nahrhafte Brei besteht aus Mehl, Mais, Soja, Zucker und Öl.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 5

26. Juli 2018

Auf dem Weg der Besserung: Schwester Beatrice (rechts) misst den Umfang des Oberarms der kleinen Ngaba. Das 14 Monate alte Baby wog nur vier Kilogramm, als seine Mutter es in das Ernährungszentrum in Lukunga brachte. Das durchschnittliche Gewicht in Österreich liegt bei knapp neun Kilogramm. Links: Andrea Fellner, verantwortlich für CaritasProjekte in der Demokratischen Republik Kongo. CARITAS (3)

kerung sind unter- oder mangelernährt. Besonders betroffen sind Kinder. Über 2.000 werden jährlich in den Ernährungszentren gepflegt. Sie werden oft erst von ihren Angehörigen gebracht, wenn traditionelle Beschwörungsrituale nicht wirken. Freiwillige Helfer/innen. „Viele sehen die Mangelernährung ihrer Kinder nicht als Krankheit an“, sagt Dr. René, der sich wie Madame Audrey mit dem Vornamen ansprechen lässt. Er ist Arzt im Ernährungszentrum Lukunga und weiß, dass viele Eltern ihre Kinder zu Scharlatanen bringen, um Krankheiten auszutreiben. Doch unterernährte Kinder wirken oft gut genährt, weil sie Wassereinlagerungen am Körper oder im Gesicht haben. Die freiwilligen Helfer/innen der Ernährungsstation lassen sich davon nicht täuschen. Sie ziehen durch die Straßen und nehmen Kontakt mit den einzelnen Familien auf. Von ambulant bis stationär. Die Untersuchung in der Ernährungsstation folgt einem bestimmten Ablauf. Die Ärzte und Krankenschwestern stellen den Grad der Wassereinlagerung und eventuelle Krankheiten fest. Sie

Audrey Phemba Nzita, Dr. René Kusongisila und Corneille Ndalianga (Koordinator Caritas-Projekte).

messen den Umfang des Oberarms und der Taille und das Körpergewicht. Bei einer moderaten Unterernährung oder wenn die Kinder noch Appetit und keine weitere Erkrankung haben, können sie ambulant betreut werden. Sie bekommen einen Brei aus Mehl, Mais, Soja, Zucker und Öl. Bei einer schweren Unterernährung ist das Verdauungssystem schon angegriffen. Die Kinder werden stationär aufgenommen und erhalten fettarme Milch mit Öl und Zucker. Gleichzeitig werden die Bezugspersonen darüber aufgeklärt, was sie für eine bessere Ernährung tun können. „Die Unterernährung in unserem Land, das eigentlich sehr fruchtbar ist, ist ein Drama“, sagt Dr. René. Die Mangelernährung der Kinder beeinträchtige die Gehirnentwicklung. Damit die nächste Generation keine Langzeitschäden davontrage, müsse sich die politische und wirtschaftliche Situation dringend ändern, sagt der Arzt. Bis das geschieht, brauchen die Kinder konkrete Hilfe. Er bittet die Leserinnen und Leser der KirchenZeitung, die Ernährungszentren zu unterstützen, und um Gebete – „für verantwortungsbewusste Führungspersonen in unserem Land.“ Hilfe aus OÖ. Die Spenden aus Oberösterreich spielen eine große Rolle für die Hilfe vor Ort. Dass die Kinder in den Ernährungsstationen gesund werden, hat aber auch mit der Empathie der Ärzte und Krankenschwestern zu tun. Sie liebe die Kinder wie ihre eigenen, sagt Schwester Audrey: „Es ist eine unglaubliche Freude für mich, wenn sie gesund werden.“ Das Mädchen Ngaba hat übrigens gut zugenommen. Manchmal kommt sie noch mit ihrer Mutter zur Nachbetreuung.

«

KiZ-Leser/innen-Aktion

Essen macht groß und stark Im vergangenen Jahr haben 981 KirchenZeitungs-Leser/innen für Setzlinge und Samen für mehr als 1.600 Obstbäume und Gemüsegärten für Bauernfamilien in der DR Kongo gespendet. In diesem Jahr bitten Caritas OÖ und KirchenZeitung um Spenden, um für 1.000 unterernährte Kinder zwei Monate lang die Spezialnahrung zu ermöglichen. Dafür sind 30 Euro pro Kind beziehungsweise mindestens 30.000 Euro nötig.  Spendenmöglichkeit unter www.caritas-linz.at bzw. mit dem beiliegenden Folder

DR Kongo

WIKIMEDIA


6 Oberösterreich

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

KURZ BERICHTET Generaloberin wiedergewählt Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl bleibt Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel. Beim Generalkapitel ihrer Ordensgemeinschaft wurde sie letzte Woche für eine weitere Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Pfeiffer-Vogl ist seit dem Vorjahr auch Präsidentin des Vereins

Sr. Michaela PfeifferVogl MARIEN-

Gutau. Seit über 30 Jahren führt die KMB Gutau die dreitägige Fußwallfahrt nach Maria Taferl durch. Ebenso organisiert sie Halbtages-Fußwallfahrten nach St. Thomas am Blasenstein und Kaltenberg. Heuer ging es erstmals zu Fuß nach Maria Bründl bei St. Oswald. Im Beten und inspiriert von Impulsen aus der Bibel, in Meditation und Zeiten der Stille genossen die Teilnehmer/innen die Schönheiten der Natur. Auch das persönliche Gespräch und das Gemeinschaftserlebnis wird bei diesen Wallfahrten sehr geschätzt. GOTTFRIED HAYDTNER

SCHWESTERN

„Klösterreich“, der die kulturellen und touristischen Aktivitäten der heimischen Klöster, Orden und Stifte fördert.

PRIVAT

IM GEDENKEN

Dr. Franz Haunschmidt (88), von 1979 bis 1985 Obmann der Katholischen Männerbewegung in Oberösterreich, ist am 6. Juli in Linz verstorben. Dr. Haunschmidt stammte aus Freistadt und war Inhaber einer Notariatskanzlei in Linz. Sein kirchliches Engagement galt neben der Männerbewegung vor allem der Dompfarre in Linz, wo er mit seiner Frau lebte. Einige Jahre war er Geschäftsführer der Rudigierstiftung. Nach dem Trauergottesdienst im Linzer Mariendom wurde Dr. Haunschmidt am 16. Juli in Freistadt zu Grabe getragen.

Digitale Vermessung für Turmsanierung

Mariendom: Höhe von 1902 bestätigt 134,8 Meter soll der Linzer Mariendom im Jahr 1902 hoch gewesen sein. Die digitale Vermessung im Rahmen der Turmsanierung bestätigt das nun. Für die geplante Sanierung des Turmhelms wurde der Mariendom in Linz Anfang Juli 2018 digital vermessen. 134,69 Meter ab der Geländeoberkante bzw. 133,53 Meter ab der Fußbodenkante beträgt die neu gemessene Höhe des Turms. Die von Balthasar Scherndl, dem damaligen Dompropst und Generalvikar, angegebene Höhe von 134,8 Metern wurde damit bestätigt. Die geringe Differenz zwischen den Messungen ist auf die Veränderungen des Geländeniveaus seit der Errichtung des Turms zurückzuführen. Im Zuge der Restaurierung werden sämtliche Fugen ausgebessert und Steinteile und Figurenelemente restauriert. Je nach Witterung wird die Turmspitzensanierung rund zwei bis drei Jahre dauern. Der Start der Renovierung mit Gerüstaufbau und Baustelleneinrichtung ist für Februar 2019 geplant. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich nach derzeitigen Schätzungen auf 4 Millionen Euro. Ein wesentlicher Teil dieses Betrags wird durch die Initiative „Pro Mariendom“ gesammelt (siehe KiZ Nr. 28).  Spendenmöglichkeit: www.promariendom.at

Nach der analogen Turmbefundung folgte die digitale Vermessung. KIZ/ELLE


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Kultur 7

26. Juli 2018

KULTURLAND

Künstlerische Gestaltung der neuen Orgel in Enns-St. Marien abgeschlossen

Inspiriert vom Licht

 Stift St. Florian. Am Samstag, 28. Juli, um 19 Uhr, treten im Rahmen der Stiftskonzerte das Barockensemble „Il Giardino Armonico“ und die Sopranistin Anna Prohaska unter der Leitung von Giovanni Antonini auf. Es werden Arien aus Barockopern von Purcell, Graupner, Castrovillari, Hasse, Händel u. v. m. dargeboten. Zuvor findet um 18.15 Uhr ein Künstlergespräch mit Giovanni Antonini und Rico Gulda statt.

Von Licht, Farbe und vorhandener Architektur ließen sich Mary Fernety und Christoph Herndler bei der künstlerischen Gestaltung des Orgelprospekts in der Pfarrkirche EnnsSt. Marien leiten. Blickt man vom Altarraum in den rückwärtigen Teil der Kirche, ist man von Farbgebung und Eleganz der neuen Orgel beeindruckt. Mit klaren Formen, in den Farben dem Raum angepasst, und mit dem Licht als gestalterischem Element spielend haben die beiden Künstler Mary Fernety und Christoph Herndler den Orgelprospekt des neuen Instruments gestaltet. „Wir wollten die Veränderbarkeit des Lichts möglichst plastisch und greifbar zeigen“, so die Künstler. Als Gegenpol zu den Fenstern von Markus Prachensky, die in Rottönen gehalten sind und den Chorraum in ein warmes Licht tauchen, haben die Künstler das äußere Erscheinungsbild der Orgel mit kühl-kristallin wirkenden Farben gestaltet. Die Architektur, das hereinbrechende Licht und das Material Stein waren ausschlaggebend für die Farbgestaltung. Die acht verschiedenen Farbtöne sind in Streifenform mit einem Maß von 7,5 cm und einem variablen Reststreifen in monatelanger Handarbeit mit dem Pinsel aufgetragen worden. Keine Fläche gleicht der anderen – und doch wird ein harmonischer Gesamteindruck vermittelt. E. LEITNER

 Freistadt. Die Freistädter „Sunnseitn“ feiert am Samstag, 28. Juli, „Tanzlust“. Ab 20 Uhr kann man im Brauhaus Freistadt auf sechs Tanzböden zu traditioneller Tanzmusik und aktuellen Elektronic-Acts das Tanzbein schwingen. Zusätzlich gibt es bereits am Freitag, 27. Juli, ab 18 Uhr die Möglichkeit, sich auf Samstag einzustimmen.

Die Struktur der Orgel zu verstärken, war die Intention von Mary Fernety und Christoph Herndler. Für den Orgelbau konnte die Firma Kögler gewonnen werden. GRÜNDLING

 Thalheim bei Wels. Noch bis 4. August gibt es im Museum Angerlehner die Ausstellung „Art Diagonale III“ zu sehen. Zwölf internationale bildende Künstler präsentieren ihre Werke bei diesem grenzüberschreitenden Kunstprojekt.

Buchtipp: „Die Büglerin“ „Das Schönste waren die weißen Hemden. Und das Schönste hob sie sich immer für den Schluss auf. Vorher kamen die Socken und die Handtücher, die leichten Hosen und [...] nicht zuletzt die Krawatten und Anzüge, die einer besonderen Vorsicht sowie einer tiefen Einsicht in das Material bedurften. Einen Anzug zu bügeln war gewissermaßen so, als bügle man den ganzen Mann, seine äußere Erscheinung, den Schatten, den er in die Welt hineinwarf und durch den er maßgeblich wahrgenommen wurde.“ – Dr. Antonia Schreiber, Tonia genannt, ist Büglerin und übt ihren Beruf

mit Akribie und ernster Hingabe aus. Früher lebte die Meeresbiologin materiell bestens situiert mit Schwester und Nichte in der ererbten Villa in Wien und widmete sich der Wissenschaft. Doch dann passiert ein großes familiäres Unglück. Tonia gibt alles auf, verschenkt ihren ganzen Besitz, verlässt Wien und verdingt sich als Büglerin in Heidelberg, wo genug reiche Leute leben, die ihre Dienste schätzen. Mit dem radikalen Wandel zu einem asketischen Leben will sie sich selbst bestrafen für etwas, was sie nicht verhindern konnte. Doch Buße und Sühne sind glücklicherweise nur ein Aspekt – und nicht der wichtigste – in dem vielschichtigen neuen Ro-

man des in Stuttgart lebenden Wieners Heinrich Steinfest. Es geht um existenzielle Fragen, es geht um den Zufall, den es nicht gibt, und um Zusammenhänge, die erst in tiefen Schichten sichtbar werden. Längst ist Steinfest nicht mehr nur als Krimiautor ein Begriff, sondern als ein Meister des fantastischen Realismus, der die mystischen, skurrilen und abgründigen Seiten der Wirklichkeit sprachmächtig zu beschreiben imstande ist. Wer das mag, wird sich von der „Büglerin“ mitreißen lassen und immer wieder überrascht sein. Heinrich Steinfest, Die Büglerin, München/ Berlin/Zürich: Piper 2018. 286 Seiten, € 20,60


8 Thema

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Geglückte Flucht Die persönliche Geschichte von Pater Jean De Dieu Bukuru hört sich an wie ein Film-Drama. Er wurde als 16-Jähriger gemeinsam mit seinen Mitschülern entführt, zur Kinderarbeit gezwungen und brutal misshandelt. Die dramatischen Erlebnisse von 1994 in Burundi nahmen für ihn und die meisten seiner Kameraden letztlich einen glücklichen Ausgang.

Es war gegen Mitternacht, als Jean De Dieu Bukuru durch Schläge aus dem Schlaf gerissen wurde. Nachdem der 16-Jährige die Augen öffnete, sah er vor sich einen Mann mit einer Kalaschnikow in der Hand. Dem Jugendlichen war sofort klar, dass die Situation ernst ist. Eine Gruppe von 15 bewaffneten Männern hatte den Schlafsaal des Buben-Internats im burundischen Dorf Ciya gestürmt, in dem der junge Afrikaner gemeinsam mit seinen Mitschülern, darunter auch sein Zwillingsbruder, während seiner Schulzeit untergebracht war. Entführung. Es herrschte großer Tumult und Angst unter den 50 Schülern, alle zwischen 12 und 16 Jahre alt. Die Rebellen befahlen ihnen unter Gebrüll, persönliche Sachen in ihre Rucksäcke zu packen und ihnen zu folgen. Vor dem Internatsgebäude mussten sich die Burschen in einer Reihe hintereinander aufstellen, bevor es auf unwegsamen Pfaden quer durch den dichten Urwald Burundis ging. Immer wieder haben die Rebellen gedroht, wenn einer es auch nur wagt die Reihe zu verlassen und zu flüchten, wird er sofort getötet. Nach einem Sechs-Stunden-Marsch wurden die Schüler an eine andere Rebellengruppe übergeben. Diese Männer haben die Buben äußerst brutal empfangen – sie wurden geprügelt, angeschrien, eingeschüchtert und aufs Schlimmste beleidigt und beschimpft. Im Basislager angekommen, mussten sich die Schüler vor den Rebellen aufstellen, die Rucksäcke ausräumen, sich nackt aus- und verschmutzte Kleidungsstücke anziehen. Alles andere wurde ihnen weggenommen. Gefügig gemacht. Die Entführung ereignete sich im Jahr 1994 während des burun-

dischen Bürgerkriegs (1993–2005) zwischen Hutus und Tutsis, Rebellen und Regierung. Der damals 16-jährige Jean De Dieu Bukuru ist nun 40 Jahre alt und katholischer Priester. „Es begann eine schreckliche Zeit, die drei Monate dauerte“, erinnert sich der Burunder und erzählt seine Geschichte weiter. „Anfangs wurden wir jeden Tag verprügelt, um uns gefügig zu machen.“ Ein Teil seiner Mitschüler wurde zu Soldaten ausgebildet, andere wurden gezwungen, für die Rebellen zu arbeiten. Jean De Dieu Bukuru gehörte der zweiten Gruppe an. „Wir mussten für sie kochen, Brennholz suchen, Lasten und Proviant von einem Lager zum anderen schleppen.“ Dazwischen wurden sie misshandelt. Trauma. Obwohl die Rebellen „ständig damit drohten uns zu töten, sollten wir versuchen zu fliehen, so hatte doch jeder von uns nur Fluchtgedanken im Kopf“, sagt der Priester. Einige seiner Mitschüler trauten sich dann auch wegzulaufen, schafften es aber nicht. „Sie sind

Jean De Dieu Bukuru gehört der Ordensgemeinschaft der „Missionare von Afrika“ an und ist Mitglied der Organisation HAART in Kenia, wo er Betroffenen von Menschenhandel Hilfe bietet. DKA

susanne huber

vor unseren Augen zu Tode geprügelt worden. Das zu sehen war für mich und meine Schulkameraden der schlimmste Vorfall meines Lebens. Wir waren wie Brüder, wir haben zusammen im Internat gelebt, die Schulbank gedrückt, gelernt, die Freizeit miteinander verbracht, das Essen geteilt. Sie so sterben zu sehen, hat mich schwer traumatisiert.“ Flucht. Jean De Dieu Bukuru dachte immer daran, aus dieser Hölle auszubrechen. „Ich hatte mein ganzes Leben noch vor mir und wollte frei sein. Unter diesen ausbeuterischen, brutalen Bedingungen wie ein Sklave mein Dasein zu fristen, war für mich wie langsam und qualvoll zu sterben. Also konzentrierte ich mich jeden Tag darauf, ob sich eine Gelegenheit zur Flucht bot, obwohl es gefährlich war.“ Dann eines Tages wurde ein paar Mitschülern und ihm aufgetragen, einige Sachen an die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo zu transportieren. Auf dem Weg zurück ins Basislager bekamen die Rebellen Hunger und so mussten die Jugendlichen unter Aufsicht in einem Dorf Essen besorgen. „Plötzlich ergab sich für mich die Chance, dem Martyrium zu entkommen. Ich huschte hinter ein Haus nahe am Waldrand und dann begann ich zu laufen, so schnell ich konnte.“ Freudiges Wiedersehen. Auf dem Weg zurück nach Hause stand auf einmal sein Zwillingsbruder vor ihm, dem mit zwei anderen Burschen ebenfalls die Flucht gelang. Die Freude war ungemein groß. Nach vier Tagen erreichten sie schließlich ihr Heimatdorf Mabayi und sie konnten ihre Eltern und ihre ältere Schwester in die Arme schließen. „Meine Familie betete jeden Tag, dass wir noch am Le-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

26. Juli 2018

Kampf gegen Menschenhandel

Immer noch ein Tabu: Sklaverei Moderne Sklaverei hat viele Formen – Menschen werden zur Arbeit gezwungen, zu sexuellen Zwecken ausgebeutet, ihnen werden Organe entnommen oder sie werden verschleppt und als Kinder zu Soldaten rekrutiert. susanne huber

Weltweit werden laut Internationaler Arbeitsorganisation ILO 152 Millionen Kinder zur Arbeit gezwungen oder als Kindersoldaten rekrutiert. STEFANIE GLINSKI/AFP/picturedesk.com

ben sind; und am Tag des Wiedersehens dankten wir dann alle gemeinsam Gott, dass es so gekommen ist. Wir erzählten immer wieder, was geschehen war. Das war der erste Prozess, dieses Erlebnis zu verarbeiten“, erzählt der Priester. Aber auch danach habe er diese Geschichte mit verschiedenen psychologisch geschulten Menschen aufgearbeitet. Vor allem eine Nonne in Ghana unterstützte ihn dabei sehr. „Darüber zu reden hat mir geholfen, dieses Trauma Stück für Stück zu heilen.“ Später haben die beiden Brüder erfahren, dass den meisten ihrer Mitschüler ebenfalls die Flucht geglückt ist. Auch diejenigen, die während dieser Zeit plötzlich nicht mehr im Lager waren und ihnen gesagt wurde, sie seien wegen Fluchtversuchs getötet worden, hatten es ebenfalls geschafft zu entkommen. Hilfe. Mittlerweile ist Jean De Dieu Bukurus Zwillingsbruder Arzt in Australien und er selbst katholischer Priester der „Missionare Afrikas“. Er studierte Philosophie, Theologie, Friedensforschung und internationale Beziehungen und absolvierte psychologische Kurse. Während seiner Ausbildungs- und Missionarszeit führten ihn seine Wege von Burundi nach Ghana, Mosambique, Jerusalem, Sambia und Kenia, wo er Radoslaw Malinowski (siehe Interview in der Randspalte) kennenlernte, den Gründer der Organisation HAART („Awarenes Against Human Trafficking“), die sich gegen Menschenhandel einsetzt. Als ehemaligen Betroffenen war es für Jean De Dieu Bukuru klar, sich bei HAART zu engagieren. Als Mitglied der Organisation, einem Projektpartner der Dreikönigsaktion, betreut er die Leidtragenden sowohl spirituell als auch psychologisch, damit sie ihr Trauma überwinden.

«

„Unter diesen ausbeuterischen, brutalen Bedingungen wie ein Sklave mein Dasein zu fristen, war für mich wie langsam und qualvoll zu sterben.“ jean de dieu bukuru

Menschenhandel zählt global zu den lukrativsten organisierten Verbrechen. Weltweit sind laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) mehr als 40 Millionen Menschen Opfer von moderner Sklaverei. „Am stärksten betroffen sind Frauen und Mädchen, immer häufiger auch Burschen und Flüchtlinge, deren Notlage ausgenutzt wird“, sagte Radoslaw Malinowski, Gründer und Leiter der Organisation HAART, die sich in Kenia gegen den Handel mit Menschen engagiert. In Ostafrika sei Menschenhandel ein zunehmend kriminelles Feld, berichtet der Jurist und Theologe. Häufig seien Menschenhändler Mitglieder krimineller Banden oder der Mafia. Warnung im Vorfeld. HAART bietet Opfern Schutz, Hilfe und Unterstützung. „Wir sind auch präventiv tätig, arbeiten mit verschiedenen NGOs, der Polizei oder Flüchtlingsstellen zusammen und versuchen mit Schulungen, Öffentlichkeits- und

Der gebürtige Pole Radoslaw Malinowski gründete und leitet die kenianische Organisation HAART („Awareness Against Human Trafficking“), die sich für Opfer von Menschenhandel einsetzt. dka

Lobbyarbeit die Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen“, sagt Radoslaw Malinowski, Projektpartner der Dreikönigsaktion. Verstärkt werden auch mögliche Opfer von Menschenhandel schon im Vorfeld in Workshops auf das Thema sensibilisiert und gewarnt, um gegen die Methoden und Tricks von Menschenhändlern gewappnet zu sein. „Vor allem jene, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen sind oder vor Kriegen flüchten sind leichte Opfer. Oft werden sie mit falschen Versprechungen wie guten Jobangeboten im Ausland in die Falle gelockt“, sagt der HAART-Leiter. Drehscheibe Nairobi. Trotz Aufklärungsarbeit gebe es laut Radoslaw Malinowski dennoch weltweit zu wenig Bewusstsein für das Problem Menschenhandel. Es brauche außerdem „bessere gesetzliche Rahmenbedingungen, um Menschenhändler für ihre kriminellen Handlungen zu bestrafen und zur Verantwortung zu ziehen“, so der Theologe. Derzeit laufe z. B. in Kenia, dessen Hauptstadt Nairobi als Drehscheibe für den Menschenhandel gilt, nur ein Strafverfahren. Gemeinsame Verantwortung. Einen stärkeren internationalen Kampf gegen Sklaverei forderte kürzlich auch Michael Czerny, Migrationsbeauftragter von Papst Franziskus. Bei einer Konferenz der Katholischen Akademie in Berlin zum Thema „Sklaverei heute“ betonte er, dass selbst scharfe Maßnahmen gegen Menschenhandel nicht ausreichen, wenn sie nur von einzelnen Staaten kämen, da sie nicht die weit verzweigten ökonomischen Interessen, die der Sklaverei zugrunde lägen, erfassen, sagte der Jesuitenpater. Unter Berufung auf Papst Franziskus rief er die Staaten dazu auf, im Kampf gegen die Sklaverei gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.


10 Panorama stenogramm Pilger-Boom. Einen anhaltenden Pilger-Boom in Österreich ortet der Salzburger Pilger­ experte Anton Wintersteller: „Die Sehnsucht, sich auf den Weg zu machen, um existenziellen Fragen und der Frage nach Sinn nachzugehen, hält an“,

Anton Wintersteller kathbild.at/franz josef rupprecht

so der frühere Leiter der Plattform „Pilgern in Österreich“ im „Kathpress“-Interview. Wintersteller äußerte sich anlässlich des Weltpilgertages, den die Kirche am 25. Juli begeht. Wichtige Arbeitgeber. Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Bildungshäuser Österreich zeigt in einer aktuellen Studie (Statistik Austria, 2015) auf, wie positiv sich Bildungshäuser und deren Leistungen auf die jeweilige Region auswirken: als Arbeitgeber, Nachhaltigkeitsförderer und natürlich als Bildungsfaktor. Laut der Studie kommen im Schnitt drei von vier Bildungshaus-Mitarbeiter aus der jeweiligen Region – deutlich mehr als bei sonstigen Arbeitgebern in Österreich. Hunger. Aktuell leiden laut der WHO rund 815 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Auslöser dafür sind laut Anja Appel, Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (KOO), eine fehlende Verteilungsgerechtigkeit: „Jedes Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet, weil es eigentlich genug Nahrung gibt“, zitierte Appel den Soziologen Jean Ziegler am Samstag am Rande der „weltkirche.tagung“ in Lambach gegenüber „Kathpress“.

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Appell an die Bundesregierung

Hilfsorganisationen sorgen sich um Asylpolitik Caritas, Diakonie, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Rotes Kreuz und Volkshilfe appellieren an die Regierung gegen eine Angst schürende Politik und für mehr Entwicklungshilfe in Krisenländern. Große Sorge darüber, dass die aktuelle österreichische wie auch europäische Asylpolitik „nicht mehr primär dem Schutz von Flüchtlingen dient, sondern dem Schutz von Grenzen“, haben Caritas, Diakonie, Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Rotes Kreuz und Volkshilfe geäußert. Flüchtlinge müssten Zugang zu einem fairen und rechtsstaatlichen Verfahren in Europa haben. „Wir fordern eine solidarische Aufnahme von Schutzsuchenden in der EU statt nationaler Abschottung“, heißt es in einem aktuell veröffentlichten gemeinsamen Appell an die Bundesregierung.

Österreichische NGOs fordern mehr Verantwortung für den Flüchtlingsschutz. Michaud Gael/Zuma/picturedesk.com

Aktionskünstler Hermann Nitsch wird am 29. August 80 Jahre alt. Patrick Seeger/dpa/picturedesk.com

Flüchtlingsschutz. Die Zahl der Flüchtlinge nehme zwar weltweit zu, die Zahlen derer, die in Europa und Österreich ankommen, sinken aber deutlich, wiesen die NGOs hin. Sie nahmen die Bundesregierung vor dem Hintergrund der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs in die Pflicht, Verantwortung für den Flüchtlingsschutz in Österreich und Europa zu übernehmen. Die Zurückweisung von schutzsuchenden Menschen an der europäischen Außengrenze sei inakzeptabel, ebenso der Vorschlag, Schutzsuchende in Staaten vor Europas Grenzen „aus- bzw. zwischenzulagern“. Mehr Entwicklungshilfe. Eine Reform des Dublin-Systems erachten die Hilfsorganisationen als „dringend erforderlich“. Statt nationaler Alleingänge an den Grenzen bedürfe es einer solidarischen Aufnahme, bei der den Staaten an den südlichen Außengrenzen nicht die alleinige Verantwortung zugeschoben werde. Die Europäische Union müsse weiters endlich wirksame Schritte einleiten, um Menschen aus Seenot zu retten und sie in den nächsten europäischen Hafen zu bringen. Schließlich fordern die Hilfsorganisationen auch mehr Hilfe vor Ort: Die Bundesregierung solle die bilaterale direkte Entwicklungszusammenarbeit bis 2021 um jährlich 15 Millionen Euro steigern und den Auslandskatastrophenfonds aufstocken.

Künstler Nitsch: Von der Kirche angezogen

Ministrantenwallfahrt nach Rom

Hermann Nitsch (79), international renommierter österreichischer Maler und Aktionskünstler, fühlte sich bereits als Kind von der Kirche angezogen. „Ich war schon als Bub oft in der Kirche, obwohl meine Familie aus Taufscheinkatholiken bestand“, sagte er im Interview des „Süddeutsche Zeitung Magazins“. Er habe sich sein Leben lang mit Mystik beschäftigt. In seiner Kunst wolle er alles darstellen, was das Leben ausmache, „von der Geburt über die erotische Wollust bis hin zum Schmerz und letztlich zum Tod. Am Ende steht die Auferstehung.“

Die Bischöfe Wilhelm Krautwaschl (Graz), Hermann Glettler (Innsbruck) und Jugendbischof Stephan Turnovszky begleiten heuer rund 4000 österreichische Kinder und Jugendliche von 29. Juli bis 4. August auf einer Ministrantenwallfahrt nach Rom und feiern mit ihnen dort Gottesdienste. Das traditionelle „Österreicher-Treffen“ findet am 1. August in der Basilika St. Paul vor den Mauern statt, gab die „Katholische Jungschar“ (KJS) in einer Aussendung bekannt. Insgesamt werden rund 56.000 Ministranten aus 18 Ländern der Welt erwartet.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

26. Juli 2018

Es solle zur Pflicht aller Gläubigen werden, den Lebensraum Erde aktiv zu verbessern, sagt Kardinal Francesco Coccopalmerio.

Hao Qunying/Zuma/picturedesk.com

Umweltschutz ins Kirchenrecht einfügen Der frühere Leiter der Vatikan-Behörde für Gesetzestexte, Kardinal Francesco Coccopalmerio, hat vorgeschlagen, aktiven Klimaund Umweltschutz im katholischen Kirchenrecht festzuschreiben. Demnach solle es zur „schwerwiegenden Pflicht“ aller Gläubigen werden, nicht nur Umweltschädigung zu unterlassen, sondern im Alltagsverhalten und durch besondere Initiativen den gemeinsamen Lebensraum Erde zu verbessern. Die Kurienbehörde für Gesetzestexte könne einen entsprechenden Vorschlag dem Papst

unterbreiten, sagte der Kardinal laut der italienischen Internetseite Vatican Insider. Coccopalmerio äußerte sich auf einer nichtöffentlichen Tagung zu „Verstärkte Investitionen kirchlicher Stellen als Beitrag zur Energiewende“. Papst Franziskus hatte mit seiner Enzyklika „Laudato si’“ (2015) und bei zahlreichen anderen Gelegenheiten die Verantwortung von Katholiken für die Schöpfung und besonders für den Kampf gegen den Klimawandel betont. Unter anderem kündigten

im April mehrere katholische Banken, der Dachverband Caritas Internationalis und einzelne Diözesen an, ihr Geld aus Anlagen in Erdöl, Gas und Kohle abzuziehen. Im Rahmen eines weltweiten Gipfels von Klima-Initiativen vom 12. bis 14. September in San Francisco wollen Mitglieder des „Global Catholic Climate Movement“ ihren Ausstieg aus Investitionen in fossile Brennstoffe erklären. In der Bewegung haben sich nach eigenen Angaben mehr als 650 katholische Organisationen zusammengeschlossen.

München: Großdemo gegen Angst-Politik

Strengere Regeln für Konzerne und Banken

weltkirche

Mehrere Zehntausend Menschen haben am Sonntag in München an der Großdemonstration „#ausgehetzt – Gemeinsam gegen die Politik der Angst“ teilgenommen. Den Organisatoren zufolge wollten sie ein Zeichen setzen gegen „den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte“ und „für Anstand, Würde und Menschlichkeit“. Die Veranstalter sprachen von etwa 50.000 Protestierenden, laut Polizei waren es bei der Schlusskundgebung am Königsplatz ungefähr 25.000.

Hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen durch global agierende Großkonzerne in Schwellen- und Entwicklungsländern fordern Helfer strengere Regeln für Konzerne und Banken. Aus Sicht von Pirmin Spiegel, Chef des kirchlichen Hilfswerks Misereor, fehlten „weltweit verbindliche Regeln, die die Rolle von Unternehmen im Sinne eines sozial-ökologischen Wandels definieren.“ Fast ein Drittel aller Beschwerden über Menschenrechtsverletzungen, an denen transnationale Konzerne beteiligt sind, betreffen laut Spiegel Energie- und Bergbauprojekte.

Begnadigung gefordert. Drei katholische Bischöfe haben den Gouverneur des US-Bundesstaats Tennessee aufgefordert, mehrere im August geplante Hinrichtungen zu stoppen. Sie forderten Barmherzigkeit auch für jene, die „abscheuliche Verbrechen“ begangen hätten. Derzeit warten in Tennessee 62 Straftäter auf ihre Hinrichtung. Migration. „Wir können aus Europa keinen umzäunten Wohnbezirk machen, so wie die Reichen sich in manchen Ländern von den Armenvierteln abgrenzen.“ Man müsse u. a. über faire Handelsbedingungen, Entwicklungspolitik, Fluchtursachen sprechen, sagt Thomas Sternberg, Präsident des Zentralko- Thomas Sternberg mitees der deutschen Katholiken. ZdK/Nadine Malzkorn


Sonntag 17. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 29. Juli 2018

Brot teilen ist Friede ist Geschenk Gottes Paulus ermahnt uns heute, „die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.“ Dieser Friede ist ein anderes Wort für das geteilte Brot. Wer nicht teilt hat sich dem Frieden, der von Gott kommt, verweigert.

1. Lesung Einmal kam ein Mann von Baal-Schalischa und brachte dem Gottesmann Brot von Erstlingsfrüchten, zwanzig Gerstenbrote und frische Körner in einem Beutel. Elischa sagte: Gib es den Leuten zu essen! Doch sein Diener sagte: Wie soll ich das hundert Männern vorsetzen? Elischa aber sagte: Gib es den Leuten zu essen! Denn so spricht der Herr: Man wird essen und noch übrig lassen. Nun setzte er es ihnen vor; und sie aßen und ließen noch übrig, wie der Herr gesagt hatte.

2. Lesung Epheser 4, 1–6

Ich, der Gefangene im Herrn, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens! Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung in eurer Berufung: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.

Evangelium Johannes 6, 1–15

Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon

Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele? Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt geworden war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Brocken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

2 Könige 4, 42–44


Wort zum Sonntag

Was ist das für so viele? Fragen wir uns: Haben wir noch Hunger? Welche Ansprüche wollen wir immer wieder erfüllt haben? Die Hungrigen beschenkt Gott mit seinen Gaben, er überrascht uns damit, was durch ihn in unserem Leben und in dem der anderen möglich wird. Im heutigen Evangelium wird uns berichtet von der wunderbaren Speisung einer großen Menschenmenge durch Jesus. Diese Situation war unerwartet, aber der Herr hat mit Wenigem sehr Großes bewirkt. Es geschieht das Wunder, und alle sind satt und es bleiben noch zwölf Körbe voll Brot übrig. Wir fragen uns: Reicht das, was wir geben können? Als Alleinerzieher, als Lehrer, im Beruf komme ich oft an meine Grenzen und weiß nicht, ob ich das Richtige tun kann. Ich kann nur darauf vertrauen, mit Gottes Hilfe das Rechte geschieht und alles gerecht geschieht und verteilt wird. Viele kleine und unscheinbare Dinge können eine große Wirkung erzielen – größer als das, was gerade im Rampenlicht steht. An einem Christtag wird im Gottesdienst eine fremde Frau bewusstlos und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Sie hatte nichts bei sich. Ich begleite sie ins Spital und verbringe einige Stunden mit ihr. Zusammen mit einigen Bekannten konnte ich sie mit „Kleinigkeiten“ versorgen und ihr die Tage etwas verschönern. Sie fuhr dann mit mehreren voll gepackten Taschen zurück in ihr Wohnheim und es blieben ihr von unseren Gaben sicher auch viele Geschenke zum Weitergeben.

Einer seiner Jünger...sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote... kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

D

er Herr ist gnädig und barmherzig,

langmütig und reich an Huld.

Der Herr ist gut zu allen,

Zum Weiterdenken

sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Aller Augen warten auf dich

Wie kann ich heute „Brot“ verteilen und vermehren? Kann ich überhaupt jemals meinen Hunger stillen?

und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen. Gerecht ist der Herr auf all seinen Wegen

Dipl.Päd. Ella Györög

und getreu in all seinen Werken.

war Diözesanleiterin der

Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen,

Kath. Frauenbewegung. Sie

allen, die ihn aufrichtig rufen.

entstammt der ungarischen Volksgruppe und wohnt in Pinkafeld. fikisz

Antwortpsalm (aus Psalm 145)

Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

HauhechelBläulinge. Mirko Graul – Fotolia.com

Zucchini sind mild und wasserreich.

youtube

Zucchini-Frittata 4 Portionen

30 Minuten

leicht

ZUTATEN

∙∙2 kleine Zucchini ∙∙Salz ∙∙1 Zwiebel ∙∙5 EL natives Olivenöl extra ∙∙schwarzer Pfeffer aus der Mühle ∙∙50 g Parmesan ∙∙8 Eier zubereitung Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Zucchini in Scheiben und Zwiebel in feine Ringe schneiden. In einer ofenfesten Bratpfanne 4 EL Olivenöl erhitzen, Zwiebel und Zucchini schmoren, bis sie Farbe bekommen, salzen und pfeffern. Parmesan reiben; Eier aufschlagen und in einer Rührschüssel mit Parmesan, Salz, Pfeffer und 1 EL Olivenöl verquirlen. Eier über die Zucchini in die Pfanne gießen, kurz miteinander vermischen und ca. 3 Minuten bei mittlerer bis starker Hitze fest werden lassen. Pfanne in den heißen Ofen stellen und Frittata 3–5 Minuten goldgelb backen. Schmeckt warm und kalt. Varianten Das Rezept schmeckt auch mit Blattspinat, Paprika, blanchiertem Mangold, Stängelkohl, Löwenzahn oder grünem Spargel, gekochten Kartoffeln, Erbsen, gebratenen Pilzen, Tomaten oder Käse (z. B. Mozzarella).

Der Sommer ist die Zeit, in der die meisten Schmetterlinge unterwegs sind. Vom Admiral bis zum Zitronenfalter ist allen Arten gemein: Sie lieben die Unordnung. Christine Grüll

Sag mir, wo die Englischer Rasen, Thujenhecken und ein emsig fahrender Rasenroboter gehören für viele zu einem perfekten Garten. Nicht so für Schmetterlinge. Sie bevorzugen Blumenwiesen, einheimische Sträucher und Laubbäume. Raupen und Puppen fühlen sich in Brennnesseln und Blätterhaufen wohl. Doch ein Garten kann noch so schmetterlingsfreundlich sein – eine Landschaft ersetzt er nicht. Wie viele andere Tier- und Insektenarten mag der Schmetterling die „unaufgeräumte“ Landschaft. Der Mensch aber räumt auf: Durch intensive Landwirtschaft und Monokulturen im Wald, Verbauung, Verkehr und Beleuchtung rund um die Uhr. Darin sehen Naturforscher/innen den Hauptgrund für das Verschwinden von Schmetterlingen.

Hohe Artenvielfalt. Noch ist die Artenvielfalt in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hoch. Das besagt eine Studie der Stiftung „Blühendes Österreich“. Knapp 8.000 Österreicher/innen haben sich daran beteiligt und in den vergangenen Jahren Schmetterlinge gemeldet. Von 2.300 Tag- und Nachtfalterarten in Salzburg bis zu 3.500 in Niederösterreich: Sie profitieren besonders von Naturschutz- und alpinen Gebieten. Doch die Fülle wird geringer. Der gut dokumentierte Artenbestand in Innsbruck zeigt einen dramatischen Schwund besonders in Talgebieten.

Russischer Bär

Tagpfauenauge

Wissenschaftliches Highlight. Im Juli und August schlüpfen Zitronenfalter, Kaiserman-

Tipp Das Überbacken im Ofen macht die Frittata besonders luftig. Ohne Ofen: Frittata mithilfe eines Tellers wenden und in der Pfanne fertig braten. XX 30 Minuten Gemüseküche, Christian Brandstätter Verlag Eileen Kumpf – Fotolia.com

Rebel – Fotolia.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

26. Juli 2018

TIERE IN DER BIBEL

Elefant Ausgebeutet und zur Kriegsmaschine entwickelt, so stellt sich das Los des Elefanten in der Bibel dar: Wegen des kostbaren Elfenbeins wurde er fast ausgerottet.

Falter sind tel und Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge und Admiral. Sie gehören zu den Tagfalterarten, die im Rahmen der Schmetterlingsstudie am häufigsten gesichtet worden ist. Die Nachtfalterarten tragen klingende Namen wie Russischer Bär oder Taubenschwänzchen. Von einem wissenschaftlichen Highlight berichtet die Studie im Fall von zwei gefährdeten Falterarten: Der Graublaue Bläuling und der Zahnflügel-Bläuling wurden jeweils einmal gesichtet. Das dürfte noch zu wenig sein, um von ihrem Fortbestehen ausgehen zu können.

«

Luxus macht Appetit auf mehr: Salomo ließ sich seinen „großen Thron aus Elfenbein anfertigen und mit bestem Gold überziehen“ (1 Kön 10,18), König Ahab gar ein ganzes „Elfenbeinhaus“ errichten. Das erregte den Zorn des Propheten Amos: „Sie kennen die Rechtschaffenheit nicht – Spruch des Herrn –, sie sammeln Schätze in ihren Palästen mit Gewalt und Unterdrückung.“ (Am 3,10) Elfenbein scheint zu betören. Auch die Liebeslyrik bedient sich dieses magischen Schimmers. Im Hohelied (Hld 5,14 und 7,5) spricht sie über den Geliebten: „Sein Leib ist wie eine Platte aus Elfenbein, mit Saphiren bedeckt.“ Er antwortet: „Dein Hals ist ein Turm aus Elfenbein.“ Die Nachfolger Alexanders des Großen setzten im Kampf gegen die jüdischen Freiheitskämpfer Elefanten ein: Das Tier wurde zum Symbol der Militärmächte. „Den Elefanten hielt man den Saft von Trauben und Maulbeeren vor, um sie zum Kampf zu reizen. […] Zu jedem Elefanten stellten sich tausend Mann; diese hatten Kettenpanzer an und bronzene Helme. [...] Jedes Tier trug einen befestigten, gut gesicherten Turm aus Holz, [...] dazu vier Soldaten, die von dem Turm aus kämpften, sowie seinen indischen Lenker.“ (1 Makk 6,34–37)

«

DR. EDUARD BAUMANN, DIREKTOR DER BIBELWELT SALZBURG

Graublauer Bläuling GILLES SAN MARTIN –

 „Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, bis 17. September.

WIKIMEDIA COMMONS

 Bis 5. August läuft die Schmetterlings-Zählaktion: www.bluehendesoesterreich.at/wissenswertes/kategorie/schmetterlingsgarten

Die zehn häufigsten Falterarten Tagfalter: Admiral, Zitronenfalter, Kaisermantel, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge, Großes Ochsenauge, Hauhechel-Bläuling, Segelfalter, Kleiner Kohlweißling, C-Falter. Nachtfalter: Russischer Bär,

Taubenschwänzchen, Braune Tageule, Kleegitterspanner, Buchsbaumzünsler, Windenschwärmer, Heidespanner, Weißfleck-Widderchen, Japanischer Eichenseidenspinner, Gammaeule.

Kriegselefant, Darstellung aus Myrina in Kleinasien (2. Jh. v. Chr.) STIFTUNG BIBEL+ORIENT, FREIBURG, SCHWEIZ


teletipps Sonntag

29. Juli bis 4. August 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

29. juli

9.05  Burgen in Vorarlberg (Dokumentation). Zwischen gefährdetem Erbe und gefeiertem Baustil. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Otto Piplics, Kirchschlag, Niederösterreich. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Evangelischer Gottesdienst vom Bodensee-Raddampfer Hohentwiel. ORF 2 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich. Geheimnisvoller Schatz – Salzburg und seine Moorlandschaften. ORF 2 17.05  Traditionsreiches Österreich. Auf der Spur von Menschen, die mit großer Leidenschaft regionales Brauchtum pflegen. ORF 2 19.45  Hoagascht Raritäten (Volkskultur). Öblarner Festspiel – Die Hochzeit von Gstatt. Dem Schaffen der Dichterin Paula Grogger ist es zu verdanken, dass Öblarn im Sommer zum kulturellen Mittelpunkt der Steiermark wird. ServusTV Montag

30. juli

17.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Lemberg, Ukraine – Auferstanden aus Erinnerungen. Phoenix 22.25  Einfach leben (Dokumentarfilm). Ein Leben unabhängig von den Zwängen der modernen Gesellschaft, ganz im Einklang mit der Natur – ist das überhaupt möglich? Ein Film über das Ökodorf-Projekt „Pianta Monda“ im Tessin. 3sat 23.30  Legal, sicher, christlich (Dokumentation). Fluchthilfe im Namen des Papstes. Ellen Trapp hat mehrere Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Italien begleitet und anschließend beobachtet, wie sie in Italien ein neues Leben beginnen. Außerdem schildert sie in ihrem Film, mit welcher Motivation die christlichen Fluchthelfer handeln. Das Erste Dienstag

31. juli

20.15  Meine fremde Frau (Drama, D/A, 2015). Eine Frau kann sich nach einem Unfall mit Fahrerflucht nicht mehr an ihr Leben davor erinnern. Fesselndes Drama, das die Kriminalhandlung als Folie für eine glaubhaft entwickelte Beziehungstragödie nutzt. 3sat 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Heiligtümer des Buddhismus. Teil 1 von 2: Monumente einer Religion. ORF 2

So 21.20  Erlebnis Bühne mit Barbara Rett. 1990 gaben Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras vor der historischen Kulisse der Caracalla-Thermen in Rom ein einzigartiges Konzert. Ohne Konkurrenzdenken und im Sinne kollegialer Wertschätzung eroberten die drei die Herzen eines 800-Millionen-Publikums. ORF III

Do 22.15  Meine Brüder und Schwestern in Nordkorea. Die in Südkorea geborene Dokumentaristin Sung-Hyung Cho reist nach Nordkorea und porträtiert den Alltag einfacher Menschen. Der Film versucht gar nicht erst, subversiv Missstände aufzuklären, sondern konzentriert sich mit großer Geduld, Neugier und Empathie auf die Begegnungen. Phoenix

Foto: ORF/C Major Entertainment Gmbh

22.45  Picknick mit Bären (Abenteuerfilm, USA, 2015). Die ganz auf seine sympathischen Altstars Robert Redford und Nick Nolte zugeschnittene Abenteuerkomödie singt liebenswert ein Hohelied auf Aktivität im Alter. Das Erste 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Byzanz – Zentrum eines Weltreiches. Byzanz, Konstantinopel, Istanbul – eine einzige Stadt wird zum Zentrum dreier Weltreiche und zur Heimat unterschiedlichster Religionen. Dreiteilig. ORF 2 Mittwoch

1. August

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Klang des Lebens – Die Harfenistin Susanne Weinhöppel. BR 22.25  Sister (Drama, CH/F, 2012). Ein zwölfjähriger Junge sichert für sich und eine junge Frau, die sich als seine Schwester ausgibt, aber seine Mutter ist, den Unterhalt, indem er in einem Schweizer Skigebiet in den Bergen teure Ski-Accessoires der Touristen stiehlt und diese im Tal weiterverkauft. Vorzüglich gespieltes Drama über eine bewegende MutterSohn-Geschichte. 3sat Donnerstag

2. august

11.55  Wandertouren in Österreich (Magazin). In Vorarlberg liegt das Lechtal, eine sanfte Almlandschaft, wie geschaffen für mehrtägige Wandertouren. Im benachbarten Tirol können Abenteuerlustige Österreichs zweitgrößten Gletscher erkunden. Kärnten bietet HobbyForschern den „Geo Trail“, einen Wanderweg durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte. In der Steiermark lockt eine Genusswanderung durch Weinberge und Obstplantagen. BR

Freitag

Foto: phoenix/HR/Kundschafter Film

3. august

20.15  Wir Monster (Drama, D, 2014). Als sich ein Ehepaar trennt, trifft das die Tochter besonders hart. Die Pubertierende lässt sich zu einer Gewalttat hinreißen, die sie ihren Eltern eingesteht. Diese bemühen sich, die Tat zu vertuschen, um ihre Tochter zu schützen. Überglücklich, ihre verbündeten Eltern zu sehen, zeigt sie keinerlei Gewissensbisse. Eine nahegehendes, klug dramatisiertes Familiendrama. arte 21.15  Beim Instrumentenbauer – Mit Pauken und Trompeten (Volkskultur). Sie sind Meister ihres Fachs und in Österreich schon eine wahre Rarität: die Instrumentenbauer. Mit viel Liebe, Feingefühl und handwerklichem Geschick bauen sie Instrumente, wie die selten gewordene Schwegelpfeife und den Bergmann Kontra-Akustikbass. ServusTV Samstag

4. august

16.35  Unser Österreich. Berggespräche: Der Philosoph Konrad Paul Liessmann ist mit Andreas Jäger im Alpendorf Heiligenblut am Großglockner unterwegs. ORF III 19.10  Unser Österreich. Schöne Almen in Vorarlberg – In der Heimat des Bergkäses. ORF III 20.15  Die Zauberflöte. Live zeitversetzt aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg. ORF 2 Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Fotostudio Roszenich

Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Susanne Heine, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Maria Taferl, Niederösterreich. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Grubernst

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Nicht feige ist meine Seele.“ Zum 200. Geburtstag von Emily Brontë. Brigitte Schwens-Harrant folgt den Spuren der Schriftstellerin aus dem viktorianischen England. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Raupen zum Kuscheln. Naturerfahrungen für Kinder. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Der Urknall in der Sprechblase. Wie Comics Wissenschaft vermitteln. Mo 19.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Salzburger Festspiele. F. Liszt: Ave verum corpus; Via crucis. G. Ustwolskaja: „Dona nobis pacem“; „Dies irae“; „Benedictus, qui venit“. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Es ist genug da, aber nicht für alle. Wasserkonflikte im Alpenraum. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Geschichte der Ersten Republik. Erzählt von Heinz Fischer. Teil 1: Die Jahre 1918 bis 1920. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wo findet man heute noch unentdecktes Land? Do 16.40, Ö1. Dimensionen. Der Sonne entgegen. Die Astronomin Maria Firneis im Porträt. Do 19.05, Ö1. Logos. Was Glück ist und wieviel Religion man dafür braucht. „Glücksfaktor Religion?!“ Antworten von Christoph Quarch. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Menschen in der Zeit. Chiara Lubich – 10. Todesjahr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

26. Juli 2018

Grabeskirche in Jerusalem

Die heiligste Stätte der Christen D

ie Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt – die Einheimischen nennen sie die Auferstehungskirche – ist die heiligste Stätte der Christenheit. Über steile Stufen erreicht der Besucher den Ort der Kreuzigung Jesu. Pilgergruppen berühren mit der Hand den Felsen, auf den laut Überlieferung das Blut Christi herabfloss. Beim Rückblick auf die wechselvolle Geschichte dieser Stätte erhalten wir den ersten Hinweis beim Evangelisten Johannes, dass der Golgota-Hügel „nahe bei der Stadt lag“ (Joh 19,20). Der Name war eine Flurbezeichnung und meinte einen fünf Meter hohen, schädelförmigen Felshügel für die öffentlichen Hinrichtungen. Jesus wurde nach biblischem Zeugnis auch in unmittelbarer Nähe bestattet (Joh 19, 41–42). Baugeschichte. Schon die frühen Christen des ersten Jahrhunderts verehrten das leere Grab als Zeichen ihres Glaubens an den auferstandenen Herrn. Der römische Kaiser Hadrian ließ jedoch 135 nach Christus darüber einen Tempel bauen. Konstantin, der erste christliche Kaiser, ließ den Tempel im vierten Jahrhundert zerstören und eine mächtige Basilika bauen. Die heutige Auferstehungskirche besteht zum größten Teil aus Bauelementen des 12. Jahrhunderts. Die Kreuzfahrer hatten sie auf Überresten der konstantinischen Basilika errichtet. Sie vereinigt Golgota und das Heilige Grab unter einem Dach. An der Stelle der Grabkammer Jesu steht heute die Heilig-Grab-Ädikula aus dem 19. Jahrhundert. Infolge von Feuchtigkeit und Kerzenrauch hatte die dringende Notwendigkeit bestanden, sie zu verstärken. Das war eine echte Herausforderung für die sechs christlichen Konfessionen, unter deren Obhut die Kirche steht, gleichzeitig aber auch

Spuren aus biblischer Zeit Historische und religiöse Orte im Heiligen Land Teil 1 von 5 KARL-HEINZ FLECKENSTEIN THEOLOGE, AUTOR UND REISELEITER

In neuem Glanz: Die Kapelle über der ursprünglichen Grabesstätte Jesu in der Jerusalemer Grabeskirche ist seit dem Vorjahr neu renoviert. KNA

eine einzigartige Gelegenheit zu ergründen, was sich unter dem Bau verbirgt. Die Ingenieurin Antonia Moropoulou, welche die Arbeiten 2016/17 leitete, sprach von einem entscheidenden Moment, da „die modernen Techniken es ermöglichen, unsere Forschungsergebnisse einmal so zu studieren, als würde man sich selbst im Grab Jesu befinden.“ Ein Archäologen-Team stellte mit einem bodendurchdringenden Radar-Test fest, dass hinter der Marmorverkleidung der heutigen Kapelle noch Höhlenwände aus der ursprünglichen Grabanlage vorhanden sind. In die südliche Innenwand des Schreins haben sie ein Fenster geschnitten, damit die Besucher ein Stück davon sehen können. Durch Abnahme der Marmorplatte konnte bei den Arbeiten das ursprüngliche, intakte Kalksteinbett freigelegt werden. Frühe Deutung. Unter den vielen Räumen der Grabeskirche befindet sich auch die Adamskapelle. Hinter einem Fenster erkennt man dort einen gespaltenen Felsen, der als Hinweis auf das Erdbeben beim Tod Jesu gilt (Mt 27,51). Die Adamskapelle spiegelt aber

auch ein Stück frühchristlicher Theologie wider: Hier lokalisierten die Judenchristen das Grab des „Alten Adam“. Während der „Neue Adam“, Christus, auf Golgota starb, rann, so die Vorstellung, sein Blut durch den Felsspalt hinab auf den Totenschädel unseres Stammvaters und erlöste damit das ganze Menschengeschlecht. Die Flurbezeichnung Schädelstätte hatte so eine symbolisch-theologische Bedeutung gewonnen.

«

Der Autor Der deutsche Theologe Dr. Karl-Heinz Fleckenstein lebt seit 1981 in Jerusalem und absolvierte dort eine zusätzliche Fachausbildung für Biblische Theologie und Christliche Archäologie. Er schreibt Bücher und führt mit seiner Frau Louisa Pilger durch das Heilige Land. Letzte Bucherscheinungen: „Berge im Land der Bibel. Wo Himmel und Erde sich berühren“ (Be&Be Verlag); „Glaube macht uns stärker – Reportagen“ (Verlag Butzon & Bercker)


18 Termine namenstag

Martha Stollmayer ist Betriebsseelsorgerin im Treffpunkt „mensch & arbeit“ Linz-Mitte. Privat

Martha (29. Juli) Wie lautet der Kosename für Martha? Richtig, es gibt keinen. Nie wurde mein Name abgekürzt oder verändert. In meiner Kindheit kannte ich nur eine Frau, die ebenfalls Martha hieß: die Pfarrersköchin meines Heimatortes St. Leonhard bei Freistadt. Kaum traf ich bis dato eine namensgleiche Frau – also ein wohl recht seltener Name in meiner Altersklasse. Ich bekam schon sehr früh mit, dass es die heilige Martha, eine Jüngerin Jesu, gibt. Martha, die gastfreundlich, fleißig und arbeitsam ist, aber auch eine, die handelt und aktiv ist und so ihren Bruder Lazarus zu Jesus bringt. Martha von Bethanien ist unter anderem die Schutzpatronin der Wäscherinnen und Arbeiterinnen, der Hausfrauen und Dienstmägde – ein sehr guter Bezugspunkt zu meinen Arbeitsfeldern: Denn im Bereich „mensch & arbeit“ geht es um das Wohl und die Würde der Menschen in der Arbeitswelt. Also prägt der Name doch? Martha Stollmayer

26. Juli 2018

Freitag, 27. Juli XX Freistadt. Orgelpunkt12, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Elke Eckerstorfer, Orgel. XX Niederkappel. Jugendvirgil, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Liveworship, Granitland-Gebetskreis, Impuls: God, Sex & Soul, Brigitta Luger, gestaltete Anbetung, anschließend Nachtanbetung, Open-Air-­Agape, Pfarrgarten, Möglichkeit zum Besuch der hl. Messe, Pfarrkirche, 18.45 Uhr. XX Steinbach am Attersee. Philhar­monisches Kirchenkonzert, Werke von Joseph Haydn, Franz Danzi, Ludwig van Beethoven, Jacques Ibert, Werner Pirchner u. a., Pfarrkirche, 20 Uhr, Vienna Wind Ensemble. XX Wels, St. Josef. Konzert, Te Deum für Soli, Chor und Orchester und geistliche Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart, Anton Bruckner, Pfarrkirche, 19.30 Uhr mit den Mitgliedern der Chorsingwoche des Musikreferates der Diözese Linz, Ltg.: Andreas Peterl, Marina Ragger, Johann Baumgartner. Samstag, 28. Juli XX Glöckelberg. 25 Jahre Glockenweihe, Messfeier in Glöckelberg, 14 Uhr, Zelebrant: Subprior Kons.Rat DI. Mag. Johannes Wohlmacher, Infos: www.gloeckelberg.at XX Maria Schmolln. Rosenkranz, Pfarrkirche, 19 Uhr, Vorabendmesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Ried im Innkreis. Hl. Messe, Klosterkirche, 8 Uhr, Zelebrant: Chorherr Johannes Putzinger vom Stift Reichers­berg, Liveübertragung von Radio Maria. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzerte, Serpent & Fire, Werke von Henry Purcell, Matthew Locke, Georg Friedrich Händel, Dario Castello, Luigi Rossi, Stift, Marmorsaal, 19 Uhr, Il Giardino Armonico und Anna Prohaska. Sonntag, 29. Juli XX Enns, St. Laurenz. Orgel.Punkt. Zehn, Orgelmeditation, Basilika, 10 Uhr, Ulrike Prinz. XX Mondsee. Die Legende von Mönch Pitirim, Chorkonzert, faszinierende ostliturgische Chorgesänge, berühmte Klosterlegenden und traditionelle Volksweisen, Basilika

St. Michael, 20.30 Uhr, mit den Zarewitsch Don Kosaken, Russland. XX Oberthalheim. Anna-Fest, Missa brevis in B-Dur KV 275, Wolfgang Amadeus Mozart, St.-Anna-Kirche, 9 Uhr, mit dem Chor St. Josef Timelkam mit Orchester, anschließend Frühschoppen im Klosterhof, mit der Marktmusik Timelkam. XX Steinbruch. Musik in St. Anna, Werke von Michelangelo Rossi, Parnassus Musicus Ferdinandaeus u. a., St.-Anna-Kirche, 16 Uhr, mit Martin Bolterauer, Zink, Gabriele Michelangelo Toscani, Violine, Ewald Donhoffer, Orgel und Cembalo. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, La suave melodia, Werke von Andrea Falconiero, Georg Philipp T­ elemann u. a., Stift, Marmorsaal, ­11 Uhr, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini. XX St. Wolfgang. Internationales Kirchenkonzert, ... vier Hände und vier Füße – Bearbeitungen für Orgel, Werke von Paul Dukas, Georges Bizet, Claude Debussy, Gabriel Fauré, Maurice Ravel, Igor Strawinsky, Pfarrkirche, 20.30 Uhr. Montag, 30. Juli XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, Krypta, anschließend Agape. XX Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, Werke für Blockflöte solo vom Mittelalter bis zur Moderne, 20 Uhr, Vita – Mors – Vita Aeterna, 1.000 Jahre Orient – Okzident, Michael Oman, Blockflöte. Dienstag, 31. Juli XX Linz, Alter Dom. Hl. Ignatius von Loyola, Kirchenpatrozinium, ­Messe breve zu vier Stimmen und Orgel, Charles Gounod, 9 Uhr, SoloCantus Linz, Ltg.: Anton Reinthaler, Orgel. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Brett Leighton, Orgel. Donnerstag, 2. August XX Linz, Mariendom. Orgelsommer, Apokalypse, Orgelkonzert, Werke von Jean Langlais, Joseph Reveyron und Georges Schmitt, österreichische Erstaufführung von Joseph Reveyrons „Les sept sceaux“ („Die sieben Siegel“), 20 Uhr, Brett

KirchenZeitung Diözese Linz

Leighton, Orgel. XX Schärding. Sommerkino, Schweinskopf al dente, Kriminalkomödie, Pfarrplatz, 21.15 Uhr, Einlass bereits ab 19.30 Uhr, bitte Decken mitnehmen; sollte es windig, kühl und regnerisch sein, wird der Film im Pfarrsaal bereits um 19.30 Uhr gezeigt. XX Schärding. Sommerkino, Calendargirls, Pfarrplatz, 20 Uhr. Freitag, 3. August XX Maria Schmolln. Herz-JesuMesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Schärding. Konzert an der Nelson-Orgel im Rahmen des XV. Internationalen Orgelfestivals, Kurhauskirche, 19.30 Uhr. XX St. Thomas am Blasenstein. Abend der Barmherzigkeit, HerzJesu-Freitag, Pfarrkirche, Anbetung, Rosenkranz und Lobpreis, 18.30 Uhr, hl. Messe und Einzelsegen, Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr. XX Steinbach am Attersee. Philharmonisches Kirchenkonzert, Edle Musik ist wie ein inniges Gebet im heiligen Raum, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Gustav Mahler, Ludwig van Beethoven, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Hermine Haselböck, Georg Beckmann, Wiener Philharmonia Trio. Samstag, 4. August XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria-Puchheim, Was er euch sagt, das tut (Joh. 2,5), Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der HerzJesu-Kirche weg, 12.30 Uhr, mit der Legion Mariens, mit Dr. P. Bernhard Vosicky OCist. XX Maria Schmolln. Rosenkranz, 19 Uhr, Vorabendmesse, 19.30 Uhr, Pfarrkirche. Sonntag, 5. August XX Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, beauty farm, Missa Maria zart, Jacob Obrecht, Koproduktion mit frabernardo.com, Barockkirche, 19.30 Uhr. Bart Uvyn Countertenor, Hans Jörg Mammel, Jon Etxabe-Arzuaga, Tenor, Joachim Höchbauer, Bass,

Ausstellung – Flohmarkt – Führungen – Theater XX Aigen-Schlägl. Führungen in der Stifts­ ausstellung, Sonn- und Feiertage 11 und 14 Uhr, Di. bis Sa. 10.30 und 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281 88 01-0. XX Aigen-Schlägl. Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Ausstellung, Meierhof, Besichtigung nach Voranmeldung, Tel. 07281 88 01-0. XX Gmunden. Objects of Desire, Dorothee Golz, Xenia Hausner, Galerie 422, Ausstellung dauert bis 15. 9., Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr. 14 bis 18 Uhr und Sa. 10 bis 16 Uhr.

XX Lambach. Stiftsführung bis 31. 10., täglich um 14 Uhr, Gruppenführungen ab zehn Personen gegen Voranmeldung jederzeit ­möglich. Die Dauerausstellung mit den romanischen Fresken aus dem 11. Jahrhundert kann ohne Führung während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Mo. bis Do. 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, Fr. 9 bis 12 Uhr. XX Linz. Bild- und Erzähltheater, Sucht aus und spielt mit! Pippilothek, Swimmy, Guter Drache böser Drache, Die Wörter fliegen, Frau Machova wartet auf den Postmann,

Bücherei am Dom, Mo., 27. 8., 14 Uhr, für Kinder ab 3 Jahren. XX Linz. Imperium Romanum. Was blieb vom einst mächtigen, unsere Kultur nachhaltig prägenden römischen Imperium? Ausstellung von Alfred Seiland, Landesgalerie, noch bis 26. 8. XX Mondsee. Zwischen Himmel und Erde, Ikonenausstellung, St.-Michael-Galerie im Südoratorium der Basilika Mondsee, täglich von 10 bis 18 Uhr, ausgenommen Gottesdienste und Konzerte, von Irene und Loukas Seroglou.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

26. Juli 2018

XX Enns-St. Laurenz. Orgel.Punkt. Zehn, Orgelmeditation, 20-minütiges Kurzkonzert, Pfarrkirche, 10 Uhr, Klaus Neuhauser, Orgel. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde­ sprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Ulrich bei Steyr. Laurenzi­ fest, Prozession von der Kirche weg, 8 Uhr, Festgottesdienst bei der Laurenzikapelle, 9.30 Uhr, mit der Musikkapelle St. Ulrich. XX St. Wolfgang. Internationales Kirchenkonzert, O Amarilli, schönste Zier – Klangzauber des frühen Barock, Musik von Johann Hieronymus Kapsberger, Johann Erasmus Kindermann, Biagio Marini, Johann Nauwach, Carlo Farina u. a., Pfarrkirche, 20.30 Uhr, Martin ­Bolterauer,

Zink, Blockflöte, Gabiele Michaelangelo Toscani, Violine, Christoph Anzböck/Eugène Michelangeli, Claviorganum, Regal, Spinettino.

bildung

aussaattage

Attnang, Exerzitienh./Redemp.  07674 623 67-0 XX Kontemplative Exerzitien, So., 5. 8., 18 Uhr, bis Mi., 15. 8., 9 Uhr, Begl.: P. Josef Kazda SJ, Margret Mayer, Anmeldung unter: Tel. 0732 77 08 66-32, josef.kazda@ outlook.at

30. 7.: Blüte 31. 7.: Blüte bis 10 -- 1. 8.: ---- 2. 8.: Blatt ab 8 3. 8.: Blatt bis 21, ab 22 Frucht 4. 8.: Frucht 5. 8.: Frucht bis 16, ab 17 Wurzel Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Spuren lesen, für Forscher/innen ab 8 Jahren, aus der „SpurenWunderkammer“ entsteht mit eurer Hilfe eine Ausstellung. Fr., 3. 8., 14 bis 16 Uhr, Bibliothek im Dominikanerhaus. Tragwein, BH Greisinghof  07263 860 11-3 XX Du führst mich zum Ruheplatz, Meinen Lebensweg mit Psalm 23 entdecken, Biblische Impulstage, Do., 2. 8., 9 Uhr, bis So., 5. 8., 13 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, Mag. P. Hans Eidenberger SM. XX Ikonenmalkurs, Mi., 8. 8., 15 Uhr, bis So., 12. 8., 16 Uhr, Ltg.: Mag. Silva Bozinova, Vesna Deskoska.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare . St. Ulrich bei Steyr Laurenzi­fest bei der Laurenzi­kapelle, am So., 5. ­­8., um 9.30 Uhr.

XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 1. 9., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

KiZ-Angebot Cesár Sampson auf dem Domplatz ORF, THomas Ramstorfer/Archiv

„Tribute to Legends“ – Cesár Sampson singt mit Band und Orchester am 10. ­August um 20 Uhr vor dem ­Linzer Mariendom.

a­ ufgewachsene Sänger neben eigenen Songs auch Klassiker von Prince, Queen, Michael Jackson, Marvin Gaye und Peter Gabriel zum Besten geben.

Cesár Sampson wird mit Band und Orchester ein Überraschungskonzert auf dem Domplatz geben. Es wird Sampsons einziges Österreich-Konzert im Jahr 2018 sein. Bei seinem Konzert „Tribute to Legends“ wird der in Linz

Der 1983 in Linz geborene Cesár Sampson kommt aus einer Künstlerfamilie. Er macht von allem etwas, ist Sänger, Musiker, Produzent und Vocal Coach. Cesár Sampson erreichte beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon den viel

beachteten dritten Platz und konnte bereits große Erfolge bei diesem Musikwettbewerb als Künstler erzielen. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Freikarten für „Tribute to Legends“. Schreiben Sie bis Fr., 3. 8., (Kw.: „Cesár Sampson“) an: KirchenZeitung, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 29. Juli 17. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Kön 4,42–44 L2: Eph 4,1–6 Ev: Joh 6,1–15 Montag, 30. Juli Hl. Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer. L: Eph 3,8–12 Ev: Lk 6,43–45 L: Jer 13,1–11 Ev: Mt 13,31–35 Dienstag, 31. Juli Hl. Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer. L: Jer 14,17b–22 Ev: Mt 13,36–43 L: 1 Kor 10,31 – 11,1 Ev: Lk 14,25–33 Mittwoch, 1. August Hl. Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer. L: Jer 15,10.16–21 Ev: Mt 13,44–46 L: Röm 8,1–4 Ev: Mt 5,13–19 Donnerstag, 2. August Hl. Eusebius, Bischof von Vercelli, Märtyrer. Hl. Petrus Julianus Eymard, Priester, Ordensgründer. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Mt 5,1–12a L: Apg 4,32–35 Ev: Joh 15,1–8 L: Jer 18,1–6 Ev: Mt 13,47–52 Freitag, 3. August L: Jer 26,1–9 Ev: Mt 13,54–58 Samstag, 4. August Hl. Johannes Maria Vianney, P ­ farrer von Ars. L: Jer 26,11–16.24 Ev: Mt 14,1–12 L: Ez 3,16–21 Ev: Mt 9,35 – 10,1 Sonntag, 5. August 18. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ex 16,2–4.12–15 L2: Eph 4,17.20–24 Ev: Joh 6,24–35 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


20 Anzeigen & Hinweise Ferienprogramm im Paneum Das „PANEUM – Wunderkammer des Brotes“ in Asten lockt mit einem Ferienprogramm in die Ausstellung rund um das Brot. Jeweils am Montag, von 10 bis 11.30 Uhr, gibt es eine Kombination aus Workshop und Führung für Kinder und Jugendliche. Führungen für Familien mit Kindern zwischen 6 und 10 Jahren finden am Dienstag um 10 Uhr statt und für Familien mit Kindern zwischen 11 und 14 Jahren am Donnerstag. Die „klassischen“ Familienführungen sind samstags um 11.30 Uhr.

26. Juli 2018

nehmer/innen, Personen oder Gruppen auf Pilgerungen spirituell zu begleiten, diese zu organisieren und die Faszination des Pilgerns zu vermitteln. Dieser Lehrgang entspricht den Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft „Pilgerpastoral“ des Österreichischen Pastoralinstitutes.  Anmeldung BildungsZentrum St. Benedikt, Promenade 13, 3353 Seitenstetten, Tel. 074 77 428 85 , E-Mail: bildungszentrum@ st-benedikt.at, www.st-benedikt.at

KirchenZeitung Diözese Linz

„Höhenrausch“ in Linz  Ausstellung „Zu anderen Ufern“. Im Rahmenprogramm des Kulturprojekts „Höhenrausch“ in Linz (bis 14. Oktober) verwirklicht der Künstler Norbert W. Hinterberger seine Ausstellung „Zu anderen Ufern“. Sein facettenreiches Werk kreist zumeist um die Bedingungen des Menschseins. Es beinhaltet aber auch viele Exponate über das Wasser als Leben spendendes Element. Zu sehen bis 15. September in der Studiogalerie der Kunstsammlung im Ursulinenhof in Linz.

 Weitere Führungen: Tel. 07224 88 21-400, www.paneum.at

 Kunstsammlung des Landes OÖ, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 14 bis 18 Uhr

Pilgerlehrgang „Wege zum Leben“

 Führungen für körperlich beeinträchtigte Personen. Körperlich beeinträchtigte Menschen können den „Höhenrausch“ mit einer kompetenten Führung und ermäßigtem Eintritt besuchen. Zu zwei fixen Terminen werden die Veranstalter speziell auf die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen eingehen. Für ein gehörloses Publikum vermitteln Guides in Gebärdensprache die Inhalte der Ausstellung. Die Führungen für sehbehinderte Personen finden am Freitag, 20. Juli, und am Freitag, 31. August, jeweils um 14.30 Uhr, statt. Jene für gehörlose Personen können an den beiden Freitagen 27. Juli und 21. September, jeweils um 16 Uhr, besucht werden. Auf Anfrage können Gruppen diese Führungen auch zu anderen Terminen buchen.

Immer mehr Menschen unterbrechen den Alltag, ziehen die Wanderschuhe an und machen sich auf den Weg, um zu pilgern. Im Stift Seitenstetten findet ab Oktober der einjährige Pilgerlehrgang „Wege zum Leben gemeinsam gehen“ statt. Er befähigt die Teil-

KLEINANZEIGEN PRIVAT/KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives: Tel. 0676 362 51 46.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Tanja Holzer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

„Höhenrausch“ mit Aussichtsturm und dem „Fliegenden Schiff“ von Alexander Ponomarev ALEXANDER PONOMAREV (UA/RS): THE FLYING SHIP, 2018

 Anmeldung unter E-Mail: info@ooekulturquartier.at oder Tel. 0732 78 41 78

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

JETZT ANMELDEN UND MITLAUFEN

NIGHT RUN am Flughafen Linz Am 31. August 2018 startet um Punkt Mitternacht am Flughafen Linz der „airport NIGHT RUN“. Bei diesem Laufevent haben alle Lauf- und Nordic-Walking-Begeisterten die Möglichkeit auf einer Fünf-Kilometer-Runde die Piste des Flughafens Linz zu Fuß zu bewältigen.

F

ür AK-Mitglieder gibt es die Möglichkeit, sich als Männer-, Frauenoder Mixed Team – jeweils mindestens drei Teilnehmer/innen – anzumelden. Die ersten 100 Teams, die sich unter ooe.arbeiterkammer.at registriert haben, nehmen gratis am „airport NIGHT RUN“ teil und erhalten zu-

sätzlich ein attraktives Starterpaket. Die Teilnahme ist bis 5. August 2018 möglich, also am besten gleich Kolleginnen und Kollegen zum Mitmachen motivieren. Zur Einstimmung wird das beleuchtete Eventgelände bereits ab 20 Uhr geöffnet. Bei verschiedenen Stationen – wie etwa dem Soccer-Cage, den Dartautomaten oder dem Wuzeltisch der AK OÖ – vergeht die Zeit bis zum Start wie im Flug. Kulinarische Schmankerl (z. B. Nudelpfanne, Tiroler Gröstel) gibt es sowohl vor als auch nach dem Lauf. Ein kostenloses Fotoservice, Medaillen für alle, die den Lauf beenden, sowie das offizielle Laufshirt in Orange

runden das Angebot ab. Alle Informationen zum „airport NIGHT RUN“, wie z. B. Wertungsklassen und Teilnahmebedingungen, findet man unter airportnightrun.at bzw. auf facebook.com/airportnightrunlinz.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


FAMILIENBONUS BMF/Fotolia

Bis zu 1.500 € Steuern sparen pro Kind Berechnen Sie Ihren persönlichen Vorteil: familienbonusplus.at Der Familienbonus Plus ist die bisher größte Entlastungsmaßnahme aller Zeiten für Familien. Insgesamt werden rund 950.000 Familien und etwa 1,6 Mio. Kinder in Höhe von bis zu 1,5 Mrd. Euro entlastet.

Was heißt das nun für Ihre Familie? Sie erhalten künftig einen Steuerbonus von bis zu 1.500 Euro pro Kind und Jahr. Der Familienbonus Plus vermindert also direkt Ihre zu zahlende Steuer. Bei niedrigeren Einkommen bedeutet das in Zukunft sogar nicht nur weniger, sondern gar keine Einkommensteuer mehr bezahlen zu müssen. Der Familienbonus Plus steht Ihnen so lange zu, so lange für das Kind Familienbeihilfe bezogen wird. Nach dem 18. Geburtstag Ihres Kindes steht Ihnen ein reduzierter Betrag zu, wenn für dieses Kind weiterhin Familienbeihilfe bezogen wird.

Neu: Der Kindermehrbetrag Anders als bisher werden nun auch geringverdienende Alleinerziehende bzw. Alleinverdienende berücksichtigt, die gar keine oder eine sehr niedrige Einkommen-

steuer bezahlen. Ihnen steht künftig ein so genannter Kindermehrbetrag in Höhe von 250 Euro pro Kind und Jahr zu.

Neues ersetzt Altes – zu Ihrem Vorteil Die gute Nachricht vorweg: Niemand steigt durch den Familienbonus Plus schlechter aus als zuvor. Im Gegenteil: Der Familienbonus Plus kann unter den Eltern aufgeteilt und damit optimal ausgenützt werden. Da er unmittelbar die Steuer und nicht nur die Steuerbemessungsgrundlage vermindert, hat er eine vielfach höhere Entlastungswirkung als die Abzugsfähigkeit von Kinderbetreuungskosten und die Berücksichtigung des Kinderfreibetrages, die ab 2019 wegfallen.

So holen Sie sich Ihren Bonus Sie können gegenüber Ihrem Arbeitgeber erklären, dass der Familienbonus Plus ab dem Jahr 2019 über die Lohnverrechnung

berücksichtigt werden soll. Dann verringert sich schon während des Jahres Ihre Lohnsteuer. Sie können ihn aber auch nach Ablauf des Jahres beim Finanzamt über die Steuererklärung bzw. Arbeitnehmerveranlagung geltend machen.

Berechnen Sie sich Ihren persönlichen Steuervorteil: Der bewährte Brutto-Netto-Rechner wurde erweitert, damit Sie sich Ihre persönliche Steuerersparnis durch den Familienbonus Plus beziehungsweise den Kindermehrbetrag ausrechnen können. Den aktuellen Folder sowie weitere Informationen finden Sie gesammelt auf familienbonusplus.at

Entgeltliche Einschaltung

Ein großes Plus für Familien


22 Personen

26. Juli 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Ehrung & DAnK stalten“, erklärt Thomas Czechtizky, Landesstelle OÖ des Sozialministeriumservice. n Kirchheim im Innkreis. Seit 25 Jahren bemüht sich Resi Schaurecker, die Pfarrkirche in Kirchheim im Innkreis mit Blumenarrangements zu verschönern. Die dafür benötigten Blumen sammelt sie aus den Gärten der Pfarrbevölkerung. Sie werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. 20 Jahre „Hand-Werk Ausbildungsallianz“: von links: Martin Nowak, Armin Stumptner, Thomas Czechtizky, Mag. Maria Sumereder, Magdalena Höpfl und Franz Kehrer Caritas

n Linz. Das Projekt „Hand-Werk“ der Caritas für Menschen mit Behinderung feierte Ende Juni sein 20-jähriges Bestehen. Es ermöglicht schwerhörigen und gehörlosen Jugendlichen eine Berufsausbildung am ersten Arbeitsmarkt und wird vom Sozialministerumservice, Landesstelle OÖ, finanziert. Circa 300 Jugendliche wurden beim Finden eines Ausbildungsbetriebs, beim Absolvieren der Berufsschule oder beim Lehrabschluss unterstützt. Die Caritas-Mitarbeiter/innen geben Nachhilfe, übernehmen Dolmetscherdienste und stellen technische Hilfmittel zur Verfügung, die Lehrlingen den Unterricht vereinfachen. „,Hand-Werk‘ ist ein All-inklusive-Paket für Jugendliche und trägt dazu bei, die neue Ausbildungspflicht bis 18 barrierefrei zu ge-

Resi Schaurecker schmückt die Kirche.

Josef Hartl

n St. Johann am Walde. Am 4. Juli wurde Diakon Anton Baumkirchner, Pfarrseelsorger in St. Johann am Walde, an der Paris-Lodron-Universität Salzburg der akademische Grad „Magister der Theologie“ verliehen. n Mörschwang. Unter dem Titel „Kirche trifft Musik“ veranstalteten der Kirchenchor der Pfarre Mörschwang, der Chor „Ton.Art“, das Vokalensemble „Schwalbennest“, der Musikverein und verschiedene Leser ein Konzert in ihrer Pfarrkirche. Das

vielfältige Programm begeisterte das Publikum. Beim anschließenden Imbiss ließ man den Abend gemütlich ausklingen. Der Reinerlös der Veranstaltung wird der Pfarre für die Renovierung der Kirche gespendet.

Kirche trifft Musik in der Pfarre Mörschwang. Gemeinde

n Bergheim. 27 Absolventinnen und Absolventen der Fachschule Bergheim wurden im Rahmen der Abschlussfeier im Park des Schlosses Bergheim die Jahres- und Abschlusszeugnisse sowie die Facharbeiterbriefe und WIFI-Zertifikate überreicht. Mit ihrer fundierten fachlichen Ausbildung sind die Jugendlichen gerüstet für die weitere berufliche Entwicklung.

Abschlussfeier der Fachschule Bergheim

Schule

geburtstage und weihejubiläen n Am 29. Juli feiert Konsistorialrat Ferdinand Lechner, Ständiger Diakon in Andrichsfurt, seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Obernberg am Inn und wohnt jetzt in Taiskirchen. Der Frühere Bankangestellte ist seit 2009 in Pension. 1991 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht, ab 1996 war er viele Jahre Pfarrassistent in Andrichsfurt. Seit 2012 ist er dort ehrenamtlicher Pfarrverantwortlicher und beständiger Seelsorger vor Ort. Über 20 Jahre war er auch Kämmerer des Dekanates Ried im Innkreis. Er ist ver-

heiratet und Vater von vier Kindern. n Am 30. Juli 2018 wird Konsistorialrat Mag. P. Josef Stelzer OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Kurat in Pfarrkirchen bei Bad Hall, 65 Jahre alt. Er stammt aus Pfarrkirchen bei Bad Hall, feierte 1972 seine Ordensprofess und wurde 1977 zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in Kremsmünster-Kirchberg und Neuhofen an der Krems war er von 1984 bis 2009 Pfarrer in Neuhofen an der Krems. Seit

2011 ist P. Josef Kurat in Pfarrkirchen bei Bad Hall. Von 1990 bis 2000 war er auch Dechant des Dekanates Kremsmünster. n Am 31. Juli 2018 vollendet Konsistorialrat Laurenz Neumüller OPraem, Prämonstratenser-Chorherr von Schlägl, Pfarrer in Kollerschlag, sein 70. Lebensjahr. Er wurde 1948 in Arnreit geboren, trat 1968 in das Stift Schlägl ein und wurde 1974 zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in Haslach und Rohrbach war er von 1986 bis 2000 Pfarrer in

Oepping, seither ist er ­Pfarrer in Kollerschlag. Herr Laurenz war von 2007 bis 2012 auch ­Dechant des Dekanates Sarleinsbach. n Am 30. Juli 2018 feiert Dr. Anthony Alamezie, Pfarradministrator in Enzenkirchen, sein 25-jähriges Priesterjubiläum. n Am 31. Juli 2018 feiert Dr. Anthony Ejeziem, Pfarradministrator in Frankenmarkt und Pfarrprovisor von Fornach, das 25-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.


KirchenZeitung Diözese Linz

26. Juli 2018

Frauen wertschätzen Zu Nr. 28, S. 22: Bischöfliche Auszeichnungen

Danke für eure wertvolle Arbeit, die guten Artikel. In der letzten Ausgabe – „Bischöfliche Auszeichnungen“: Mich macht es persönlich betroffen, wie wenig gleichwertig Männerseelsorger und Frauenseelsorgerinnen in unserer Männerkirche beachtet werden. Ich persönlich wirke in unserer Kirche in Bereichen ehrenamtlich (Wortgottesdienstleiter), in denen Frauen gleich wertgeschätzt werden. Ich werde mich nie und niemals zum Diakon (bin Theologe) weihen lassen, wenn nicht auch die Frauen geweiht werden. Obwohl ich immer wieder von jungen Eltern gefragt werde, ob ich nicht ihr Kind taufen könnte.

Leser/innen am Wort 23 Grenzen zu schließen löst keine Probleme. Den Kriegsflüchtlingen gehört geholfen und den Wirtschaftsflüchtlingen ebenfalls, aber vor Ort. Die Ausbeutung der Länder in Afrika rächt sich jetzt. Die Milliardengewinne, die die Konzerne dort erwirtschaftet oder eher gestohlen haben, müssen zurückgegeben werden. Bei den Krieg führenden Ländern sollten sofort die Waffenlieferungen eingestellt werden. Und was macht die Politik? Ich möchte, dass sich auch die Kirche mehr zu Wort meldet. FRIEDRICH KÜHLEITNER, AURACH AM HONGAR

BERNHARD HOLZNER, KLEINREIFLING

Zurückgeben statt zurückschicken Das „christliche“ Abendland zeigt ein neues altes Gesicht. Wieder haben die Nationalisten das Sagen. Immer gegen jemanden zu sein, eint die Ewiggestrigen. Hilfe, Entgegenkommen und Zuflucht sind Fremdwörter geworden. Da fliehen Menschen wegen Krieg, Not, Hunger und Unterdrückung, und was machen die Europäer? Sie wehren die um Hilfe Rufenden wie Feinde ab und lassen sich feiern, wenn das gelingt! Ich fühle mich in diesem Europa nicht mehr wohl. Ich komme mir vor wie in einer Wagenburg, in der lauter Egoisten, Machthungrige und Hirnlose das Sagen haben. Viele nennen das Schwachsinn, was ich hier schreibe. Aber Schwachsinn ist das, was hier von den nationalistischen Europäern gemacht wird.

Die schönste Post kommt noch immer mit der Post, und nicht per Mail. So auch diese originelle gebastelte Karte mit dem KirchenZeitungs-Faltschiff, mit der Maria Neumüller aus Ulrichsberg am Gewinnspiel „Donauschifffahrten“ teilgenommen hat. Danke herzlich dafür.

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Später Trost Zu: Denkmal, „Nachzipf & Co.“, Nr. 27, S. 32

Sowohl in der Volks- als auch in der Hauptschulzeit musste ich mich jeweils über eine Note „saftig“ ärgern: Zur Volksschulzeit begleitete der Klassenlehrer die Singstunde mit seiner Violine. Allerdings habe ich kein musikalisches Gehör, sodass ich nicht mitsingen konnte. Da hatte ich einmal schon deswegen den Geigenbogen unsanft auf dem Kopf sitzen. Sang ich jedoch mit, ereilte mich das gleiche Geschick: „Liesl, sing mit!“ Gewiss hatte das bei mir einen echten Ärger zur Folge. Dies umso mehr, als mir dann der Lehrer das „Lauter-EinserZeugnis“ mit einem Dreier verunstaltete! Das wurmte mich durch Jahrzehnte hindurch – so lange, bis ich erfuhr, dass unser Papst Franziskus – wie eben ich – das Singen nicht beherrscht. Welch ein Trost für mich! (...) SR. HILDA BRETTRÄGER, STEINERKIRCHEN

Richtigstellung: Nigeria. Im Beitrag über den Besuch Bischof Manfred Scheuers in Nigeria (KiZ Nr. 29, S. 4) wurde irrtümlich statt Nigeria der ostafrikanische Staat Kenia genannt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

henZeitung lesen: rc Ki e di ub rla U im d Zu Hause un isch gedruckt und elektron Die KirchenZeitung nun zusätzlich als ePaper lesen. Jetzt kostenlos umsteigen auf Abo-Plus und danach nur 7 Euro Aufpreis auf das bestehende Jahresabonnement. www.kirchenzeitung.at/upgrade abo@kirchenzeitung.at


UNTER UNS Touristen sind die anderen

DENKMAL

Staubfänger Das französische Wort „souvenir“ heißt „Gedenken“ oder „Erinnerung“. Als Erinnerungsstücke funktionieren auch viele Mitbringsel aus dem Urlaub, die man Souvenir nennt. Das Problem ist: Sie haben nur für den Wert, der bei der Reise dabei war. HEINZ NIEDERLEITNER

Machen Sie mit. Wie heißt jener Palast der minoischen Kultur, für dessen Ausgrabung der Brite Arthur Evans bekannt wurde? Es gibt zwei Preise zu gewinnen. Einsendungen bis 3. August an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Viele bräuchten gar nicht Urlaub nehmen – weil sie ohnehin die ganze Zeit am Handy surfen.

„Talente haben ihren Urgrund in Gott ... Diese gute Grundkraft in unserer Welt soll Anstoß geben, sich für Menschen einzusetzen.“ PFR. HELMUT SCHÜLLER, BEI DER KMBSOMMERTAGUNG AM 13. 7. IN ST. PÖLTEN

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Für alle anderen Betrachter/innen hat solch ein Stück wie das hier abgebildete Tongefäß, keine Bedeutung. Auch im praktischen Sinne ist es nutzlos, weil sich der Deckel nicht öffnen lässt. Es taugt nicht als Süßigkeitenversteck oder Aschenbecher – man soll ja ohnehin nicht rauchen. Für den jedoch, der das Stück einst erworben hat, birgt es die Erinnerung an eine besondere Reise: 1994 flog er mit einem engagierten Lehrer und der verwegenen Gruppe, die Altgriechisch als Freifach in der Schule gewählt hatte, auf die Insel Kreta. Das Gefäß ist daher auch kei-

ne Nachbildung klassisch griechischer Keramik, sondern der minoischen Epoche. Die Fahrt war eine der ersten weiten Reisen ohne Eltern: ein einschneidendes Erlebnis im Leben des jungen Mannes. Deshalb ist das Gefäß auch ein besonderes Erinnerungsstück – für den einen aus der Familie, der dabei war. Für die anderen ist es halt „der Staubfänger“.

Das Imitat eines minoischen Gefäßes zeigt fantasievoll gemalte Fische (Delfine hätten eine Rückenflosse). NIE

Im Urlaub wundert man sich immer wieder, dass man auf so viele Touristinnen und Touristen trifft: Scharen von Menschen an denselben Plätzen, am selben Strand, in denselben Lokalen, in denen man selbst gerade ist. Man selbst ist natürlich kein Tourist, Touristen sind immer nur die anderen – die sich unmöglich benehmen und Müll zurücklassen. Man selbst ist – was eigentlich? Jemand der reist, um fremde Länder und Orte kennenzulernen. So erklärt der Duden das Wort „Tourist“. Es nützt nichts, man ist und bleibt Tourist, doch der Begriff lässt Bedeutungsvarianten zu, die sich zwischen „Fremder“ und „Gast“ bewegen. Eine Spezialform von Tourist ist aber Passagier/in eines Kreuzfahrtschiffes. Dabei geht es nicht um das Verhalten der einzelnen Schiffsreisenden, sondern um das geballte Auftreten in Rudeln zu Tausenden – wie am eigenen Leib gerade erlebt. Die Altstadt von Kotor (Montenegro), ein Weltkulturerbe, quoll über von Menschen, die vom riesigen Schiff an Land gebracht und durch die Stadt geschleust wurden. Da stößt der Tourismus an seine Grenzen. Gott sei Dank konnte man in der romanischen Domkirche wieder durchatmen. Da verirrten sich kaum Leute hinein.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.