KiZ-ePaper 31/2018

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Nr. 31 I 2. August 2018 I Tel. 0732/76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

3 Im Gespräch. BrucknerhausDirektor Dietmar Kerschbaum.

7 Oberösterreich. Gedenkveranstaltungen mit Erna Putz. 10 Panorama. Ministrantinnen und Ministranten beim Papst. 17 Glaube. Emmaus – Spuren aus biblischer Zeit. 14 Bewusst leben. Was Kindern Halt gibt. 20 Impressum. „Kirchenmusikengerl“ in der Stiftsbasilika St. Florian. Anton Bruckners Sarkophag steht unter der Orgel.

Himmlische Musik Bruckners Werke prägen den heurigen Kultursommer

WERNER KERSCHBAUMMAYR

„Anton Bruckner ist musikhistorisch gesehen ein Meteorit“, sagte der Dirigent Nikolaus Harnoncourt über den oö. Komponisten. So gesehen, steht in diesem Kultursommer ein Meteoritenschauer bevor: Im August finden in St. Florian die Brucknertage statt, im September das Brucknerfest in Linz. Anlässlich des 200. Geburtstages im Jahr 2024 will das Land OÖ die „Marke“ Bruckner neu positionieren. Seite 3 und 21


2 Meinung KommentarE Der einzig vertretbare Schritt Dass Papst Franziskus nicht nur den Verzicht auf die Kardinalswürde von Theodore McCarrick akzeptiert, sondern dem früheren Erzbischof von Washington auch jede öffentliche priesterliche Tätigkeit untersagt hat, zeigt, wie ernst der Papst das Problem des Missbrauchs nimmt. Natürlich steht McCarrick wie jedem anderen Beschuldigten auch ein faires Verfahren zu. Aber warum sollten bei einem Kardinal andere Maßstäbe gelten als in vergleichbaren Fällen „niederrangiger“ Personen? Der Rückzug McCarricks zunächst bis zur Klärung der Vorwürfe ist nicht nur ein richtiger, sondern eigentlich der einzig vertretbare Schritt. Heinz Niederleitner

Trauriges Signal Wie steht es in Österreich um die Wertschätzung im Hinblick auf frauenpolitische Anliegen? Die ist wohl eher gering zu bewerten. Denn die Bundesregierung hat nun das Budget für viele Frauenorganisationen und -vereine gekürzt. Betroffen sind Bäuerinnenvereinigungen ebenso wie Vereine im Bereich Kultur oder Organisationen, die sich für Bildungsarbeit, für die Rechte von Diskriminierungsopfern oder gegen Gewalt an Mädchen und Frauen einsetzen. Manch kleine Organisationen sind um ihre Existenz bedroht. Es ist ein trauriges Signal, das hier zum Ausdruck gebracht wird, wenn frauenpolitische Themen beschnitten und nicht mehr berücksichtigt werden. Susanne Huber

2. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Papst Paul VI. – mehr als die „Pillenenzyklika“ Wenn von Papst Paul VI. die Rede ist, kommt reflexartig seine „Pillenenzyklika“ „Humanae vitae“ zur Sprache. Doch der Blick auf den Orkan an Protesten, den das Verbot der Pille für Katholikinnen nach sich gezogen hat, soll andere bedeutende Seiten seines Papstamtes nicht gänzlich verdecken. Der 40. Todestag von Paul VI. am 6. August ist Anlass, die Augen dafür aufzumachen. Die Internationalisierung des Beamtenapparates der Kirche, die Offenheit von Paul VI. für moderne Kunst oder seine erste Enzyklika, in der er der Kirche – leider nicht ganz erfolgreich – den Dialog als Umgangsform verordnete: Viele Initiativen von Paul VI. lassen sich aufzählen, mit der er der Kirche bis heute wichtige Wegweiser in die Zukunft aufgestellt hat. Konkret möchte ich die Ansprache herausgreifen, die Paul VI. 1965 zum Abschluss des Konzils hielt. Er geht dabei auf innerkirchliche Kritiker ein,

die dem Konzil vorwerfen, einem „Relativismus“ zu huldigen. Der Papst antwortet: Die religiöse Haltung des Konzils zeigte sich vor allem in der Liebe und wo die Liebe ist, da ist Gott. Zusammenfassend meint Paul VI.: „Die Fülle der Lehren (von Kirche und Konzil) zielt nur auf eines: dem Menschen zu dienen. In jeder Lage, wo immer er schwach ist, in jeder Not. (...) Die Kirche beugt sich über den Menschen und über die Erde, zugleich aber wird sie zum Reich Gottes emporgehoben.“

Josef Wallner

Redakteur josef.wallner @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: benediktiner notker wolf

Freiheit und Lebensfreude Was mich am Christentum froh macht ist die Freiheit. Die Freiheit von den Abhängigkeiten, die Freiheit von der Sünde. Diese Freiheit ist die Quelle von Lebensfreude.

Notker Wolf, ehemaliger Abtprimas der Benediktiner weltweit (2000 bis 2016), sprach unlängst in einem Interview in den „Salzburger Nachrichten“ über Freiheit und darüber, warum das Leid im Christentum so zentral ist. kna


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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„Ich brenne mehr, wenn ich etwas gebe“ Vom Priesterseminar hat ihn sein Weg über die großen Opernbühnen der Welt bis nach Linz geführt. Seit Dezember leitet Dietmar Kerschbaum als künstlerischer Direktor die Geschicke des Brucknerhauses und der LIVA. „Credo“ heißt das neue Brucknerhaus-Programm für 2018/19. Was für ihn Glaube und Musik bedeuten und warum ihn die ablehnende Haltung gegenüber Flüchtlingen erschüttert, das erzählte er der KirchenZeitung. Das Gespräch führte Elisabeth Leitner

tallisiert, deshalb wage ich zu sagen: Aller Ursprung kommt daraus. Das Spirituelle in der Musik ist nicht nur in der Kirchenmusik zu finden, sondern überall. Wir zeigen beim Brucknerfest Bruckners Weg. Es gibt Konzerte im Alten Dom, im Mariendom und im Stift St. Florian. Und: Wäre das Stift St. Florian damals nicht so offen gewesen für das Weltliche, wäre der große Symphoniker Bruckner nicht so weit gekommen, wie er jetzt ist. Und was den Glauben betrifft: Auch hier stellt sich die Frage: Was ist der Ursprung? Der Einsatz für andere, das ist für mich die Botschaft.

Sie waren als Sänger auf den großen Konzertund Opernbühnen unterwegs, haben nun die Seiten gewechselt und sind Manager. Warum? Dietmar Kerschbaum: Die Oper ist wie Spit-

zensport. Du musst immer punktgenau deine beste Leistung abrufen können, das „Produkt Kerschbaum“ muss funktionieren. Ich habe das lange gemacht. 2003 bei den Salzburger Festspielen musste ich mich entscheiden. Es war mir klar: Für Familie ist da kein Platz. Ich bin ein Familienmensch und sehr erdverbunden. Eine der schönsten Erinnerungen an meine Kindheit im Burgenland ist, als wir bei der Kürbisernte im Kreis beisammensaßen und mit der Hand die Kürbiskerne herausschälten. Als Künstler und Sänger ist man sehr ausgesetzt, wie bleibt man hier auf dem Boden? Kerschbaum: Als Sänger und Star steht man

oft auf einem Sockel, das war mir teilweise unangenehm. Das Singen ist eine Gottesgabe, und da ich sehr gläubig bin, war mir der „Star“-Gedanke immer etwas fremd. Ich habe mich eingesperrt und ständig beobachtet gefühlt. Ich wollte immer frei sein. Der Starrummel hat sehr zugenommen, unsere Gesellschaft ist sehr gläsern geworden. Ich habe etwas anderes gesucht. Ich dachte mir, ich will etwas bewegen! Das neue Saisonprogramm trägt den Titel „Credo – Bekenntnis, Glaube, Religion“. Welche Erfahrungen haben Sie mit Kirche und Glaube gemacht? Kerschbaum: Durch das Singen habe ich

meine ersten Erfahrungen in der Kirche gemacht. Ich war Ministrant, ich bin in der Kirche groß geworden. Die Kirche war meine Heimat, meine Basis. Es gibt viel Kritik an der Kirche, die durch die Medien verstärkt worden ist: an ihrem Umgang mit Homo­ sexualität, dem Zölibat und an verschiede-

Sie haben erwähnt, dass Sie gerne teilen. Wie können Sie das jetzt umsetzen und leben? Kerschbaum: Ich habe eine sehr soziale EinDietmar Kerschbaum ist künstlerischer Direktor des Brucknerhauses und der LIVA. Als Sänger, Trompeter und Schauspieler hat er viel Bühnenerfahrung gesammelt. Er ist Gründer und Intendant des Opernfestivals in Jennersdorf. Volker Weihbold

nen Missständen. Ich hatte Glück mit dem Stadtpfarrer von Jennersdorf, Monsignore Alois Luisser, der sehr offen war. Eines meiner größten Erlebnisse war, als Mutter Teresa 1982 zu uns nach Jennersdorf gekommen ist. Ich hab von ihr einen Taler bekommen. Was für eine Persönlichkeit! – Das ist für mich Kirche und das ist für mich die Botschaft. Die Strukturen der Kirche sind für mich nicht wichtig. Meinen Glauben nehmen sie mir nicht weg, aber es ist sicher Aufklärungsbedarf da. Das Brucknerfest trägt den Untertitel „Bruckner und die Tradition“. Von welchem Erbe leben wir? Kerschbaum: Tradition ist Revolution. Bruck-

ner kommt aus der Tradition und war einer der größten Revolutionäre seiner Zeit. Aus der Kirchenmusik hat sich alles herauskris-

stellung. Ich brenne mehr, wenn ich etwas gebe. Das war immer schon so! Als ich in Paris lebte, war ich mit vielen Bettlern konfrontiert. Was sollte ich tun? Ich war ratlos, ich kann ja die Welt nicht retten. Ich habe damals Monsignore Luisser gefragt und er hat gesagt: „Du kannst nicht unterscheiden, wer braucht es jetzt wirklich, aber du kannst einen Akzent setzen.“ – „Dem Ersten, den du siehst, dem gibst du etwas“, das war mein Zugang. Ich gebe einen Teil und habe meinen Beitrag für diesen Tag geleistet. Es geht um ein Zeichen der Bewegung, es geht um Vertrauen. Das gilt auch für Flüchtlingsströme. Es erschüttert mich, dass man zurzeit Flüchtlingsschiffe nicht anlegen lässt! Was bedeutet Musik für Sie persönlich? Kerschbaum: Die klassische Musik begleite-

te mich von Anfang an. Ich brauche Musik, um Mensch zu sein. Wie Arthur Schopenhauer gesagt hat: Ein Dialog kommt an die Grenze, Musik überwindet alle Grenzen, sie trifft genau in die Seele.

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XX Brucknerfest, ab 4. September, siehe Seite 21.


4 Oberösterreich

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Was Bischof Manfred Scheuer von seiner Reise durch Nigeria mit nach Hause genommen hat

„Die Menschen Afrikas denken stark im Wir“ Bischof Manfred Scheuer besuchte von 14. bis 25. Juli 2018 Nigeria. Höhepunkte der Reise waren die beiden Primizfeiern von Francis Chiduluo Abanobi und Maximus Oge Nwolisa, die Bischof Scheuer im Juni in Linz zu Priestern geweiht hatte. Das Gespräch führte Josef Wallner

Was ist das erste Bild, das Sie vor Augen haben, wenn Sie an die intensiven Tage in Nigeria denken? Bischof Manfred Scheuer: Die beiden großen

Liturgien unserer Primizianten haben mich sehr angesprochen und ebenso eine Priester­ weihe, an der wir teilnehmen konnten. Gro­ ßen Eindruck haben die Gabenprozessionen bei den Messfeiern hinterlassen. Jeder und jede kommt singend und tanzend nach vor und bringt seine oder ihre Gabe zum A ­ ltar. Zum Beispiel Früchte, einen Truthahn oder Geld. Einer hat sogar eine Kuh gespendet und als Zeichen dafür ein Seil, mit dem die Tiere angebunden sind, niedergelegt. Die Gläubigen werden vor dem Altar dann mit Weihwasser gesegnet. Man hat den Eindruck: Das ist der Höhepunkt des Gottesdienstes beziehungsweise der emo­ tional stärkste Teil – von der Fröhlichkeit der Lieder, von der Dynamik der B ­ ewegung und von der Zeit her, die dieser Akt in A ­ nspruch nimmt. Diese Form der Gabenprozession drückt die Einheit von Schöpfung, Gabe des Lebens, Segen und Erlösung aus. In einer ersten Stellungnahme haben Sie die ­Kirche Nigerias als „selbstbewusst, aber nicht unkritisch“ bezeichnet ... Bischof Scheuer: Das hängt mit der Ge­

schichte der katholischen Kirche im Land zusammen. Die Kirche wurde von Priestern aus Irland geprägt. Als diese ab 1970 ausgewiesen wurden, ha­ ben Katechisten das religiöse Leben wei­ tergetragen. Kinder aus Familien von Kate­ chisten und Lehrern, die an katholischen Schulen unterrichteten, waren es dann, die in die Priesterseminare eintraten. Inzwi­ schen haben wir in Nigeria einen Priester­ boom, aber gleichzeitig eine starke Laien­

Bischof Manfred Scheuer bei einer der vielen Begegnungen auf seiner Reise durch Nigeria. Diözese Linz

kirche, bestehend aus Katechisten und auch aus Intellektuellen. Welchen Platz nimmt in der Kirche Bildung ein? Bischof Scheuer: Unsere Delegation war in

mehreren Diözesen zu Gast, und überall ­haben wir gesehen, wie wichtig der ­Kirche die Bildung ist. Zum einen die Priesterausbil­ dung, die insgesamt elf Jahre dauert, davon je vier Jahre Philosophie- und Theologie­ studium. Im Gespräch mit den Professoren habe ich eine starke Theologie und Philoso­ phie erlebt. Aber auch das Engagement für Bildungseinrichtungen allgemein ist groß. So waren wir auf der Baustelle der St.-Peter’sUniversität der Diözese Akwa, die bald 15.000 Studentinnen und Studenten auf­ nehmen wird. Nigeria ist immer wieder durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram in den Schlagzeilen. Wie haben Sie die politische Situation erlebt? Bischof Scheuer: Im südöstlichen Teil Nige­

rias, wo wir unterwegs waren, gibt es keine unmittelbare Bedrohung, aber die Lage ist fragil. Ich wurde die ganze Zeit von einer Polizeieskorte begleitet. Die k­atholische ­Kirche ist sich ihrer Verantwortung für den

Frieden im Land sehr wohl b ­ ewusst, aber auch die Kirche würde vor ­allem rechtlichen Schutz brauchen. Was bedeutete Ihnen die Reise? Bischof Scheuer: Ich bin dankbar für die

­ ersonelle Hilfe, die wir aus Nigeria erhalten. p Siebzehn Priester sind bei uns tätig. Darüber hinaus regen die Begegnungen auch an, über die eigene Glaubenspraxis nachzudenken. Worüber kommt man da ins Nachdenken? Bischof Scheuer: Unser Christentum in Ös­

terreich ist etwas verbraucht, müde und ­verkopft geworden. In Nigeria haben wir bei den Menschen so viel Lebensfülle und Vita­ lität gespürt. Trotz Elend und Not sind sie vol­ ler Freude. Wir in Europa reden viel von ei­ ner Theologie des Lebens in Fülle, in Nigeria wird sie gelebt. Dann fällt auch auf, dass die Menschen A ­ frikas stark im Wir denken. Ge­ meinschaft spielt bei ihnen eine große Rolle – ­Gemeinschaft mit den alten Menschen in der Gesellschaft ebenso wie mit den Ahnen und den Heiligen. Nicht die Befindlichkeit des E­inzelnen steht im Mittelpunkt, sondern die ­ Verwobenheit und die Verantwortung füreinan­der. Das Wir ist größer als das Ich.

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Oberösterreich 5

2. August 2018

Schnittstelle Balkan

Ökumenische Feier beim Naum-Kloster am Ohrid-See in Mazedonien

KIZ

Überall am Balkan spürt man es: Die Länder des ehemaligen Jugoslawien sind eine Schnittstelle zwischen dem alten Europa und dem Orient. Die Einflüsse aus dem türkisch-arabischen Raum und die Europas treffen aufeinander – als Konkurrenz, aber auch als Bereicherung. Die 40 Teilnehmer/innen der ökumenischen Reise der KirchenZeitung und des Evangelischen Bildungswerkes OÖ erlebten das vom 21. bis 28. Juli bei ihrer Reise durch Serbien, Mazedonien, Albanien, Montenegro und Bosnien. Katholische Kirche, Orthodoxie und Islam treffen hier aufeinander. In Sarajevo ist das nach dem Balkankrieg von 1992 bis 1995 wieder ein friedliches Nebeneinander geworden – Verbindungslinie und nicht Bruchstelle, wie dies im Krieg der Fall war. Besorgniserregend ist die Armut der großen Mehrheit der Bevölkerung. Matthäus Fellinger

Die Lage auf einer Anhöhe macht jede Bautätigkeit zu einer Herausforderung

Teure Sanierung der Begrenzungsmauer

Schwierige Voraussetzungen für die Bauarbeiten

Attnang. Die Filialkirche St. Martin in Alt-Attnang ist eines der ältesten Gebäude der Stadt, 1242 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. Aufgrund der besonders schönen Lage ist sie heute vor allem als Tauf- und

pfarre Attnang

Hochzeitskirche beliebt. Nach der Innenrenovierung, der Sicherung des Gewölbes und der Erneuerung der westlichen Begrenzungsmauer wird derzeit der östliche Teil der Begrenzungsmauer neu errichtet. Dort

ist es steil, der Untergrund ist sehr instabil, größere Baumaschinen können nicht eingesetzt werden. Somit ist die Sanierung ein äußerst kostspieliges Projekt, pro Meter Mauer wurden fast 8.000 Euro veranschlagt. 25 Prozent der Baukosten übernimmt die Diözese Linz, andere öffentliche Stellen beteiligen sich nicht an der Finanzierung. „Wir sind für jede Unterstützung dankbar“, bittet Pfarrer Alois Freudenthaler um Spenden. XX Zugunsten der Martinskirche liest der Attnanger Mundartdichter Rupert Hainbucher aus seinen humorvollen Werken, musikalische Begleitung „Peter & Franz“. Freitag, 10. August, 20 Uhr, Pfarrheim Attnang. Eintritt frei, freiwillige Spenden erbeten.

Momente Die 40. Chorsingwoche Wels. Vom 22. bis 27. Juli fand die 40. Chorsingwoche für Kirchenmusik im Bildungshaus Schloss Puchberg statt. 116 Sänger/innen ließen ihre Stimmen erklingen und studierten Werke der Chorliteratur von der Renaissance bis zur Gegenwart ein. Die diesjährigen Hauptwerke waren das „Te Deum für Soli, Chor und Orchester“ (WAB 45) von Anton Bruckner und die „Missa Brixinensis für Chor, Orgel, Bläser und Pauken“ von Stefan Trenner. Das Ergebnis war letzte Woche bei einem Festgottesdienst im Mariendom und beim Abschlusskonzert in der Pfarrkirche St. Josef, Wels-Pernau, zu hören.

Christophorus-Sonntag bei der MIVA Stadl-Paura. Die MIVA Austria feierte am Sonntag den Höhepunkt ihrer ChristophorusAktion in gewohnter Manier mit einem großen Festakt im ChristophorusHaus. Zum Festgottesdienst, dem Militärbischof Dr. Werner Freistetter vorstand, kamen trotz Schlechtwetters zahlreiche Besucher/innen und Gäste aus aller Welt. Wie wertvoll die Arbeit der MIVA in den Einsatzländern ist, berichtete unter anderem Diakon Martin Mayr aus Brasilien: Mit MIVA-Autos und -Motorrädern können Menschen in entlegenen Dörfern besser erreicht werden, denn Mobilität ist in diesen Gegenden der Welt Mangelware. Im Anschluss an die Messe gab es traditionellerweise eine Fahrzeug- sowie eine eigene Kinderfahrzeugsegnung.

Bischof Dr. Werner Freistetter, Sr. Christa Pardeller, MIVA-Geschäftsführerin Mag. (FH) Christine Parzer, Bischof Jean Bertin Nadonye miva


6 Zu Gast

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KirchenZeitung Diözese Linz

Dieser Brunnen in Kambodscha wurde von der Volksschule Mühldorf in der Gemeinde Scharnstein gespendet. KAKIHE

Fünf-Brücken-Lauf zugunsten von Brunnen in Kambodscha

„Am Ende steht ein Brunnen“ „Helfen ist unser Leben“, sagen Fritz und Gerlinde Kieninger aus Laakirchen. Durch ihr Engagement konnten über 270 Brunnen in Kambodscha gebaut werden. Das hat mit der Liebe zum Land, aber auch mit dem Laufen zu tun. Christine Grüll

Wenn Gerlinde Kieninger an ihren ersten Besuch in Kambodscha denkt, dann spielt ein schmutziger Teich eine zentrale Rolle. Sie sah, wie Dorfbewohner/innen das trübe Wasser tranken. Viele von ihnen waren krank, einen Arzt gab es nicht. Wenigstens sauberes Trinkwasser sollten sie haben, dachten Gerlinde Kieninger und ihr Mann Fritz aus Laakirchen. Mit Spendengeldern ließen sie einen Brunnen bohren. Das ist elf Jahre her. Seitdem fühlen sie sich dem Land und seinen Menschen tief verbunden. Jeden Ur-

laub verbringen sie in Kambodscha oder mit Vorträgen, Filmvorführungen und Gesprächen, um Spenden für weitere Brunnen zu gewinnen. Über 270 wurden mittlerweile errichtet. Wasser und Bildung. „Wir sind stolz auf das, was wir geschafft haben“, sagen Gerlinde und Fritz Kieninger an einem warmen Sommertag in Laakirchen. Sie blättern in Fotobüchern und erzählen: von einem Dorfältesten, der vor dem Brunnen niederkniete, von Jugendlichen, denen sie die Ausbildung bezahlten, und von ihren kambodschanischen Patenkindern Gerlinde und Fritz. Einmal sprach sie auf dem heiligen Berg Phnom Kulen ein Lehrer an. Er bat um ein Holzdach für seine Schule. Heute unterrichtet er Kinder und auch Erwachsene in einem Ziegelhaus. Es wurde mit oberösterreichischer Hilfe errichtet.

Geld statt Geschenken. Die Liebe zu Kambodscha haben Gerlinde und Fritz Kieninger durch Savuth und Kim Kao kennengelernt. Das Ehepaar lebt schon lange in Laakirchen. Die beiden Familien haben den Verein ­KAKIHE gegründet. Die Reisen werden aus eigener Tasche finanziert. Spendengelder fließen zur Gänze in die Wasser- und Bildungsprojekte. Regelmäßig treffen Summen ein, die bei Geburtstagen oder Schulprojekten gesammelt werden. So mancher Brunnen wurde im Zuge eines Hochzeitsjubiläums finanziert. Eine große Zahl konnte errichtet werden, weil Fritz Kieninger ein leidenschaftlicher Läufer ist. Schon zwei Mal hat der „Wasserläufer“ Kambodscha durchquert, zuletzt 2016. Er lief neunhundert Kilometer in achtzehn Tagen, bei tropischen Temperaturen. Dafür erhielt er Sponsorengelder für achtzehn Brunnen. „Ich hatte Schmerzen“, sagt Fritz Kieninger, „aber ich wußte: Am Ende des Tages steht ein Brunnen.“ Startgeld als Spende. Anfang September lädt das Ehepaar Kieninger zum Fünf-Brücken-Lauf in Steyrermühl. Das Startgeld der Läufer/innen kommt dem Projekt zugute. Die Strecke beträgt zehn Kilometer. So weit müssen viele kambodschanische Kinder gehen, um sauberes Trinkwasser zu bekommen.

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Die KAKIHE-Grundschule am heiligen Berg Phnom Kulen im Nordwesten von Kambodscha wurde durch Spendengelder finanziert. Fritz und Gerlinde Kieninger (Bild Mitte) mit Religionslehrerin Martha Braunsberger (links). Die Volksschule Mühldorf, in der sie unterrichtet, hat einen Brunnen finanziert. „Wasserläufer“ Fritz Kieninger (Bild rechts). kakihe (2), KIZ/CG

XX Fünf-Brücken-Lauf (2014 als schönste Laufstrecke in OÖ ausgezeichnet) am Samstag, 8. September, 10 Uhr, Steyrermühl. Anmeldung bis 2. September unter www.kakihe.at.


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Oberösterreich 7

2. August 2018

Gedenkveranstaltungen zur Würdigung der Verfolgten des Nationalsozialismus

Heilsam für die Angehörigen der NS-Opfer ten ist den Angehörigen der Opfer eine Würdigung wichtig und sie ist für sie oft heilsam.“ Erna Putz ist in ihrer Überzeugung gespalten, wenn sie die mangelnde und verspätete Aufarbeitung der Geschichte beurteilen soll: „Natürlich wurde auf die damaligen Denunzianten und auf deren Kinder mehr Rücksicht genommen als auf die Opfer. Die Nationalsozialisten und die Täter waren auch nach dem Krieg stärker als die Opfer“. Gleichzeitig wäre ohne Schlussstrich der Kreislauf von Hass und Hetze nie durchbrochen und ein Neuanfang im Miteinander nie möglich geworden, spricht Putz die andere Seite der Problematik an: „Aber jetzt ist die Zeit, die Opfer zu würdigen. Dabei ist der Name ein wichtiger Teil.“

Für jeden der sechzehn Bezirke Oberösterreichs hat die Jägerstätter-Biografin Erna Putz eine Liste mit den Namen jener Männer und Frauen zusammengestellt, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Josef Wallner

In den Gedenkjahren des „Anschlusses“ Österreichs an Hitlerdeutschland dominieren in der Berichterstattung die Bilder von Menschenmassen, die Hitler zujubelten. Zu „80 Jahre Anschluss“ im März 2018 war es nicht anders. Doch während die einen sich 1938 vor Begeisterung heiser schrieen, wurden Tausende andere bereits verhaftet. Zum heurigen Gedenken hat Erna Putz eine Initiative gesetzt, um einmal diese „Rückseite“ des Anschlusses in den Mittelpunkt zu stellen. Sie veranstaltete dazu am 13. März 2018 im KZ Dachau einen Gottesdienst und Festakt, bei dem die Verlesung der Namen aller Dachau-Häftlinge aus Oberösterreich im Zentrum stand. (Die KirchenZeitung hat Name und Herkunftsort der etwa 900 Gefangenen in einem Sonderdruck veröffentlicht.) Überwältigendes Echo. Die Würdigung jedes einzelnen Häftlings ist auf so großes Echo gestoßen, dass Erna Putz nun das Projekt ausgeweitet und gleichzeitig regionalisiert hat. Sie stellt bis 22. November bezirksweise die Opfer des Nationalsozialismus mit Namen vor. Eröffnet wurde die Aktion am 21. Mai in Bad Ischl, die nächste Feier greift am 13. August die Bezirke Perg und Freistadt auf (siehe Kasten). Dann folgen 13 weitere Veranstaltungen. Es gibt natürlich keine Liste, auf der sämtliche Opfer der Nationalsozialisten verzeichnet wären. Die Recherche für jede einzelne Veranstaltung ist mit großem Aufwand verbunden. Die Basis für die Namenslisten bilden jene 7.000 Oberösterreicher/innen, die nach dem Krieg beim Staat um Hilfe angesucht haben. Ergänzt werden die Listen um die Euthanasie-Opfer von Hartheim und um die Erwähnungen in den Bänden „Widerstand und Verfolgung“. Für Erna Putz ist es unglaublich, auf wie viel bisher unbekann-

Dr. Erna Putz mit Namenslisten, die sie für die Gedenkfeiern akribisch durcharbeitet. kiz/jw

te oder in Vergessenheit geratene Lebensgeschichten sie stößt. So wurde sie auf Sr. M. Febronia Ahammer aus Altmünster aufmerksam. Die Ordensfrau gehörte den Borromäerinnen an, die im Salzkammergut Niederlassungen, aber das Mutterhaus in Prag hatten. Darum war die 1876 geborene Sr. Febronia in Tschechien tätig, wo sie wegen sogenannter Tschechen- und Judenfreundlichkeit von der Gestapo verhaftet wurde. Ein Jahr litt sie im Frauen-KZ Ravensbrück. Anstoß zum Nachfragen. Die Feiern sollen Anfang und Anstoß sein, dass die Menschen vor Ort sich mit ihrer Geschichte der NS-Zeit beschäftigen, nachfragen, nachforschen, vor allem aber gedenken, betont Erna Putz: „Auch nach fast acht Jahrzehn-

Polizei und Gendarmerie von damals. Ein Festakt in der Reihe der Bezirks-Gedenkfeiern, der aus dem Rahmen fällt, findet im Stift St. Florian (11. September 2018, 17 Uhr) statt. Dort steht die Exekutive im Mittelpunkt. Sie war beim Einmarsch völlig von den Nationalsozialisten unterwandert, andererseits wurden umgehend Gendarmen und Polizisten degradiert, mit Gehaltskürzungen bestraft, misshandelt, eingesperrt und ermordet. „Man darf sich hier nicht von Vorurteilen leiten lassen, sondern muss genau hinschauen“, so Putz.

Feiern für die Bezirke Perg und Freistadt Greisinghof, Tragwein. Am Montag, 13. August 2018, findet um 18 Uhr am Greisinghof, im Bildungshaus der Marianisten, die Feier für die Opfer der Verfolgung aus den Bezirken Perg und Freistadt statt. Insgesamt werden 187 Namen verlesen (auf der Opferliste befinden sich auch 19 Namen aus der Zeit von 1934 bis 1938). Um 19 Uhr ist Eucharistiefeier. Die Veranstaltung findet am Gedenktag des seligen Jakob Gapp statt. Der Marianist wurde 1943 als Gegner der Nationalsozialisten in Berlin-Plötzensee enthauptet.


8 Thema

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KirchenZeitung Diözese Linz

Über Schatten springen Lachen ist heilsam. Mit Humor „kann man den negativen Seiten des Lebens etwas Positives abgewinnen und ihnen mit einer heiteren Gelassenheit begegnen“, sagt die Humorforscherin Barbara Wild. Die Neurologin und Psychotherapeutin beschäftigt sich seit 15 Jahren wissenschaftlich mit Humor als Forschungsschwerpunkt und sie bietet auch Humortrainings an. Als Referentin bei den „Salzburger Hochschulwochen“ widmet sich die Ärztin dem Thema „Angst und Humor – Von der Kunst, über Schatten zu springen“.

interview: susanne huber

Wie gelingt es, über Schatten zu springen? Barbara Wild: Zunächst geht es darum, den

Schatten wahrzunehmen und dann muss man sich so leicht machen, dass man springen kann – um in dem Bild zu bleiben. Da kommt für mich der Humor ins Spiel. Mit dem Wahrnehmen meine ich das, was wir in der Psychotherapie tun, aber auch das, was bei den Salzburger Hochschulwochen getan wird: sich mit der Angst beschäftigen, sie von unterschiedlichen Seiten beleuchten und sich fragen, woher kommt die Angst; und es geht auch darum, auszuloten, ist das reine Angst oder stecken vielleicht auch Gefühle wie Ärger, Neid, Verunsicherung oder Abgrenzungsbedürfnis dahinter. Das gilt es freizuschaufeln, dahinterzublicken, um der Angst oder den Unstimmigkeiten in sich auf die Schliche zu kommen? Wild: Genau. Es ist wichtig, sich den Ängsten

Prof. Dr. med. Barbara Wild ist Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie. Die Chefärztin der Fliedner-Klinik in Stuttgart beschäftigt sich seit 15 Jahren schwerpunktmäßig mit Humor von den neurobiologischen Grundlagen bis hin zu seinem Nutzen für Patienten/innen. privat

anzunähern und sie anzuschauen. Ganz oft stellt sich dann heraus, dass man gar nicht so viel Angst haben müsste. Die Geschichte „Jim Knopf und die wilde 13“ von Michael Ende macht das deutlich. Da gibt es den Scheinriesen, den sieht man aus der Ferne, der sieht riesengroß aus und man hat schreckliche Angst vor ihm. Aber er ist total einsam, weil alle Leute immer vor ihm weglaufen. Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer nähern sich ihm und stellen fest, dass der „Riese“, je näher man ihm kommt, immer kleiner wird, bis

er ganz normal aussieht und freundlich ist. So ähnlich ist das mit Ängsten auch oft. Das sind Scheinriesen, die wirken erst einmal sehr bedrohlich und groß; und je genauer man hinschaut, desto mehr sieht man Aspekte, die man bewältigen kann. Ein Aspekt hat vielleicht mit Kindheitserlebnissen zu tun, aber inzwischen ist man erwachsen und kann damit umgehen, sich anders äußern, sich verteidigen; oder man nimmt Kontakt auf mit Leute, die einem unterstützen. Die Angst also nicht verdrängen, sondern sich mit ihr auseinandersetzen ... Wild: Ja, ich halte nichts davon, sie wegzu-

schieben. Angst ist ja eine wichtige Emotion, die wir nicht völlig ausschalten können und auch nicht ausschalten sollten, weil sie uns hilft, Gefahren abzuschätzen. Primär ist Angst erst einmal gut, sie ist ein Signal, so ähnlich wie Schmerzen. Problematisch wird es, wenn die Angst dauerhaft oder zu groß ist und uns im Alltagsleben einschränkt. Wie gelingt es Ihnen in Therapiesitzungen den Ängsten mit Humor zu begegnen? Wild: Zunächst wird die Angst thematisiert

und wenn es gut läuft, kann man im Gespräch dann gemeinsam darüber lachen, dass man Angst gehabt hat – vor Spinnen, vor engen Räumen, vor anderen Leuten, davor, für dumm, für hässlich, für unfreundlich, für unsympathisch gehalten zu werden. Mit Humor


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

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Sich leicht machen, um über Schatten zu springen. Mit Humor gelingt es oft besser, seine Ängste zu überwinden.

kann es besser gelingen, Ängste, Ärger oder Stress zu entschärfen. Patienten, die sich tatsächlich ihren Ängsten stellen, merken dann, es ist gar nicht so schlimm, wie sie vorher dachten und können hinterher auf einmal Witze über ihre Ängste machen. Wenn einem das gelingt, dann hat Humor etwas Genussvolles, denn es ist ja angenehm, wenn man jemanden zum Lachen bringt. Und was ist Humor? Wild: Es gibt ganz viele Definitionen. Für mich

ist Humor eine Fähigkeit, die persönlichkeitsbedingt, aber auch zustandsabhängig ist. Diese Fähigkeit ist dadurch charakterisiert, dass man auch Ängste, Konflikte oder Ärger mit einer gewissen heiteren Distanz und Gelassenheit betrachten und den negativen Seiten des Lebens etwas Positives abgewinnen kann. Er hilft, mit schwierigen Lebenssituationen zurechtzukommen. Wenn man es aus der Perspektive des Humors betrachtet, fällt es dann leichter, über Schatten zu springen. Und diese Sichtweise kann man anderen Menschen vermitteln. Humor kann man also lernen ... Wild: Ja, wir bieten in unserer Klinik auch ein

Humortraining an. Das erfolgt spielerisch in der Gruppe. Anhand verschiedener Übungen wird beispielsweise versucht, immer wieder andere Formulierungen oder Wortassoziationen zu finden, die witzig sind, weil sie oft

eine doppelte Bedeutung haben. Es gibt simple Witzmechanismen, wenn man etwas mehrfach wiederholt, dann wird es irgendwann ein Running-Gag. Lässt man sich darauf ein, fördert das nicht nur den Humor, sondern auch die Kreativität und Spontanität. Ich denke, es ist auch gut, im Alltagsleben nach Witzigem Ausschau zu halten. Sich das vor Augen zu führen, ist eine gute Strategie, wenn es gerade schwer ist ... Wild: Ja, es macht Spaß, sich selber oder an-

dere zu erheitern. Das tut gut. Was die Angst betrifft, so geht es auch darum, eine andere Perspektive darauf zu gewinnen. Das ist anstrengend, aber es lohnt sich natürlich, wenn man nicht mehr so viele Ängste hat. Dann ist man auch freier in seinen Möglichkeiten. Denkt man in eine andere Richtung, kommen auch neue Lösungsmöglichkeiten hoch, wie ich mit Angst, Ärger oder Stress besser umgehen kann. Und wenn man zusätzlich noch über die Angst spaßen kann, ist das ein ExtraBonus, würde ich sagen. Wie wirkt sich das heilsame Lachen aus? Wild: Es verbessert ein Stückchen die Stim-

mung. Für einen kurzen Zeitraum fühlt man sich lockerer. Lachen ist ja oft eine Gemeinschaftssache. Das ist auch ein Grund, warum das in der Gruppe viel besser funktioniert. Die, die mitlachen, die auch darüber lachen können, geben einem das Gefühl, ich bin

Hermann Erber/Lookphotos/picturedesk.com

nicht allein, die anderen sehen das auch so, sie können mitempfinden, wie es mir geht, wir lachen gemeinsam, wir sind auf einer Wellenlänge, es gibt ein Gemeinschaftsgefühl. Wie reagieren die Leute auf das Humortraining? Wild: Ein Teil der Patienten findet es gut

und will das, die anderen – ich würde sagen 70 Prozent – sind erst einmal distanziert, die müssen wir überzeugen. Am Anfang sagen sie, um Gottes Willen, das kann ich im Moment nicht, mir ist das Lachen vergangen. Und dann sage ich, sie müssen auch nicht lachen, kommen sie einfach mit dazu, gucken sie es sich an. Im Laufe der Zeit wacht dann bei den Leuten wieder etwas auf und am Ende bin ich oft ganz erstaunt, wer da wie intensiv mitmacht.

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Salzburger Hochschulwochen Die „Salzburger Hochschulwochen“ (30. Juli bis 5. August) beschäftigen sich heuer mit dem Thema „Angst?“. Rund 700 Theologen, Wissenschaftler, Philosophen und Ärzte nehmen aktuell an der Großen Aula der Universität Salzburg daran teil. Höhepunkt der Hochschulwochen ist u. a. die Verleihung des „Theologischen Preises“, der am 1. August an den deutschen Soziologen und Sozialphilosophen Hans Joas ging. u www.salzburger-hochschulwochen.at


10 Panorama stenogramm

Helmut Kukacka.

Rupprecht/kathbild.at

Überdenken. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) tritt dafür ein, dass das kirchliche Lehramt die in der Enzyklika „Humanae vitae“ enthaltenen Beschränkungen in der Empfängnisregelung überdenkt. Die Beschränkung auf die Natürliche Empfängnisregelung werde „weniger denn je verstanden“, sagte AKV-Präsident Helmut Kukacka. Strikt lehne man jedoch alle lebensbeendenden Methoden ab. Katechismus. Nach dem auf Jugendliche abzielenden YOUCAT folgt nun ein „YOUCAT for KIDS“: Der Kinderkatechismus kam nun in den Handel und richtet sich an die Zielgruppe der Acht- bis Zwölfjährigen und ihre Eltern. Herausgeber ist die Bischofskonferenz. Fokolar-Treffen. 60 Bischöfe, darunter auch der thailändische Kardinal Francis Xavier Kriengsak Kovithavanjj, wurden vergangene Woche vom steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer empfangen. Die Bischöfe gehören der Fokolar-Bewegung an und trafen sich in der Vorwoche auf Schloss Seggau auf Einladung des Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl zum Austausch. Kritik. Der Asyl-Experte Pater Franz Helm wirft der Bundesregierung vor, „Österreich bewusst möglichst abschreckend für Flüchtlinge machen zu wollen“. Die breite Unterstützung der Bevölkerung dafür hat nach Einschätzung des Ordensmannes vor allem eine „Manipulation“ durch bestimmte Medien möglich gemacht.

2. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Papst verbietet Theodore McCarrick auch öffentliche Tätigkeit als Priester

Missbrauchs-Vorwürfe: Ehemaliger Erzbischof legt Kardinalswürde zurück Der von Missbrauchsvorwürfen belastete frühere Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, hat Papst Franziskus seinen Verzicht auf die Kardinalswürde angeboten. Wie der Vatikan mitteilte, nahm der Papst das Gesuch des 88-Jährigen an. Aus Rom hieß es weiter, Franziskus habe McCarrick von der Ausübung sämtlicher priesterlicher Dienste in der Öffentlichkeit suspendiert. Zugleich verfügte er, dass sich der frühere Erzbischof an einen noch näher zu bestimmenden Ort zurückziehe, um dort „ein Leben in Gebet und Buße zu führen“, bis die Anschuldigungen gegen ihn in einem kirchenrechtlichen Prozess geklärt seien. Einen ähnlichen Fall gab es zuletzt 2015. Damals verlor der frühere Erzbischof von Edinburgh, Keith Michael Patrick O‘Brien, seine Rechte und Privilegien als Kardinal. Anschuldigungen. Laut Medienberichten soll McCarrick, der von 2001 bis 2006 die Erzdiözese Washington leitete, junge Priesteranwärter zum Sex genötigt sowie auch zwei Minderjährige missbraucht haben. Ein

Theodore McCarrick steht ein kirchenrechtliches Verfahren bevor. KNA

Priester der US-Diözese Albany hat dazu Erfahrungen veröffentlicht: Desmond Rossi sagte dem Jesuiten-Magazin „America“, als junger Seminarist habe er unerwünschte Berührungen und sexuelle Belästigungen durch den damaligen Erzbischof von Washington erlebt. Die sexuellen Belästigungen durch McCarrick und ein Übergriff zweier Priesterkollegen hätten Rossi in eine tiefe Depression gestürzt, berichtet „America“. Unterdessen hat Papst Franziskus auch den wegen Missbrauchsvertuschung verurteilten Erzbischof Philip Wilson im australischen Adelaide entlassen. Der 67-Jährige muss eine staatliche zwölfmonatige Freiheitsstrafe durch Hausarrest verbüßen. kathpress/red.

Internationale Ministrantenwallfahrt zum Thema „Suche Frieden und jage ihm nach!“

4000 österreichische Ministranten beim Papst Rund 80.000 Ministranten aus der ganzen Welt, davon 4000 aus Österreich und mehr als 50.000 aus Deutschland, halten sich diese Woche in Rom auf. Am Dienstag begrüßte sie Papst Franziskus. Er beantwortete einige ihrer Fragen und feierte mit ihnen eine Vesper. Die Wallfahrt ist für den Vorsitzenden der Katholischen Jungschar, Jakob Haijes, so besonders, „weil Ministranten aus verschiedenen Ländern und Kontinenten zusammenkommen“. So sollen die Ministranten neue Impulse und viel Motivation mit nach Hause nehmen. Die Wallfahrt fand erstmals 1962 statt. Seit 1980 wird sie alle vier bis fünf Jahre wiederholt. kathpress

Nach mehr als zwölf Stunden Fahrt sind die Ministrantinnen und Ministranten aus Gallneukirchen, Altenberg und Neumarkt im Mühlkreis (Oberösterreich) am Montag in der Ewigen Stadt angekommen. Doch gleich ging es zum ersten Rom-Rundgang, bevor sie am Dienstag mit Zehntausenden von anderen Ministrant/innen den Papst trafen. Gabmann


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

2. August 2018

In der Stiftskirche St. Peter in Salzburg: Alexander Van der Bellen, seine Frau Doris Schmidauer, Erzabt Korbinian Birnbacher, Bürgermeister Harald Preuner (links) und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (rechts). LMZ/Neumayr/Leo

Besuch in der Erzabtei St. Peter Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Samstag in Salzburg die Erzabtei St. Peter besucht. Die Benediktinerabtei wurde vom heiligen Rupert (650–718) zur Mission in den Südostalpen gegründet und ist das älteste bestehende Kloster im deutschen Sprachraum. Wegen seines Alters, seiner liturgischen Tradition und seiner Kulturschätze gilt es als geistliches Herz der Festspielstadt und der Region. Van der Bellen und seine Gattin Doris Schmidauer trafen in St. Peter u. a. mit Gastgeber Erzabt

Korbinian Birnbacher, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Bürgermeister Harald Preuner, Äbtissin Veronika Kronlachner (Nonnberg) sowie Ordensleuten des Benediktinerkonvents zusammen. Der Bundespräsident habe sich laut Präsidentschaftskanzlei sehr beeindruckt von der teilweise romanischen Klosteranlage gezeigt, die er als „Oase in der Innenstadt“ bezeichnete. Die Führung durch den Erzabt ging in die Stiftskirche, die Bibliothek und den Kreuzgang. Ein Konzert in der Stiftskirche bilde-

te den Höhepunkt. Van der Bellen hob dabei die Notwendigkeit einer Erhaltung und Pflege des Kulturerbes der Stifte und Klöster hervor. Erzabt Birnbacher dankte dem Staatsoberhaupt für die Ansprache zur Festspiel-Eröffnung und würdigte das angesprochene Europa-Anliegen. Er berichtete über die bevorstehenden Schritte zur Stiftskirchen-Renovierung und verwies auch auf die wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten seines 1300 Jahre alten Stifts, wofür Van der Bellen großes Interesse zeigte.

Nicaragua: Solidarität mit bedrängter Kirche

Besserer Arbeitszugang für Flüchtlinge

weltkirche

In Nicaragua sind am Wochenende aus Solidarität mit den vom Regime attackierten Bischöfen des Landes Tausende Demonstranten auf die Straße gegangen. In dem zentralamerikanischen Land kommt es seit Monaten zu Massenprotesten gegen Präsident Daniel Ortega. Bislang gab es rund 350 Tote, Tausende Menschen wurden verletzt. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverstöße vor. Ein „nationaler Dialog“ unter Federführung der Kirche strebt eine Lösung des Konflikts an.

Kirchenvertreter haben einen verbesserten Zugang zu Arbeit und Ausbildung für Flüchtlinge gefordert. Arbeit wirke als „zentraler Katalysator für Integration“, schreiben der Diözesanrat und der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising in veröffentlichten Briefen an Politiker in Oberbayern. Aus christlicher Sicht sei das Recht auf Arbeit Ausdruck der Würde des Menschen, heißt es in den Schreiben. Eine Politik, die sich christlichen Traditionen und Werten verpflichte, „sollte diese Leitschnur auch beim Umgang mit Asylbewerbern nicht aus dem Blick verlieren“.

Friedens-Medaille. Zum sechsten Amtsjahr von Papst Franziskus gibt der Vatikan eine Medaille mit einem Friedensmotto heraus – ein Zitat des Friedensappells von Papst Pius XII. (1939–1958) zur Abwendung des Zweiten Weltkriegs (1939–45): „Mit dem Frieden ist nichts verloren, aber durch den Krieg kann alles verloren gehen.“. Die Papst-Münze erinnert daran, dass auch 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg die Frage nach dem Frieden „für alle immer noch dramatisch aktuell“ ist. Geburtstag. Der Münsteraner Theologe Johann Baptist Metz, einer der prägendsten theologischen Figuren des 20. Jahrhunderts und Begründer der Neuen Politischen Theologie, feiert am 5. August seinen 90. Geburtstag.

Johann B. Metz. kna


Sonntag 18. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 5. August 2018

Brot des Lebens Die Brotrede führt in die Mitte des Geheimnisses: Jesus stillt unseren Hunger. In ihm findet unser Murren Resonanz und unsere Sehnsucht Nahrung.

Evangelium Johannes 6,24–35

1. Lesung Exodus 16,2–4.12–15

Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste ­geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen. Da sprach der HERR zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht. [...] Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: In der Abenddämmerung werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt werden von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin. Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich

die Tauschicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der HERR euch zu essen gibt.

2. Lesung Epheser 4,17.20–24

Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! [...] Ihr aber habt Christus nicht so ­kennengelernt. Ihr habt doch von ihm gehört und seid ­unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in ­Jesus. Legt den alten Menschen des ­früheren ­Lebenswandels ab, der sich in den ­Begierden des Trugs zugrunde richtet, und lasst euch ­erneuern durch den Geist in ­eurem Denken! Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie sagten zu ihm: Welches Zeichen tust du denn, damit wir es ­sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu ­essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein ­Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.


Wort zum Sonntag

Ein Lob des Murrens Das Murren hat keinen guten Ruf, ich weiß. Als Ausdruck der Unzufriedenheit bleibt es ­irgendwie anonym und sucht die Schuld meist bei den anderen. Aber immerhin: Wer murrt, schluckt nicht alles hinunter, wer murrt, spürt die Unzulänglichkeit einer Situation und versinkt nicht in Gleichgültigkeit. Wer murrt, spürt eine Sehnsucht in sich. Der HERR hat das Murren seines Volkes gehört, so heißt es in der Lesung aus dem Buch Exodus, Er/Sie hat es gehört und darauf reagiert, anders als das Volk Israel es erwartet hat. In einer Schicht von Tau, in etwas Feinem und Knusprigem erkennt es die Treue des HERRN.

Flo maderebnder / pexels.com

W

as wir hörten und erfuhren, was uns die Väter erzählten,

das wollen wir ihren Kindern nicht verbergen, sondern dem kommenden Geschlecht erzählen: Da gebot er den Wolken droben und öffnete die Tore des Himmels. Er ließ Manna auf sie regnen als Speise, er gab ihnen Korn vom Himmel. Jeder aß vom Brot der Starken; er sandte Nahrung, sie zu sättigen. Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berg, den seine Rechte erworben hat.

Die Evangelientexte im August sind Ausschnitte aus der großen Brotrede. Weil ­diese auf ­einem Berg beginnt, wird sie auch die „Bergpredigt des Johannes“ bezeichnet, ein ­zentraler Text also. Immer tiefer führt die Rede uns hinein in das Geheimnis der Person Jesu und in die Entscheidung: Wer ist dieser nahe ­Unbekannte? Welchen Hunger vermag er als Brot des Lebens zu stillen? Die Menschen haben die Rede gehört und viele seiner Jünger begannen zu murren (Johannes 6,61). Ich höre dieses Murren heute einmal als ein Ernstnehmen dessen, was ­Jesus sagt. Sein Anspruch ist ebenso radikal wie ­seine Zusage. Und ich vertraue darauf, dass die himmlische Weisheit immer neue Wege findet, die das eigene Unverständnis und ­Murren überraschen.

Zum Weiterdenken Wer ist dieser nahe Unbekannte? Welche Sehnsucht steckt hinter dem Murren, das ich in mir kenne oder dem ich in den Menschen begegne? In welchen Lebensbereichen wäre ein (gemeinsames) Murren und Aufbegehren wichtig? Der Psychotherapeut Alfred Adler soll in den ersten Sitzungen die Menschen immer gefragt haben: „Was würden Sie tun, wenn sie ­geheilt wären?“ Und nach ihrer Antwort sagte er: „Dann gehen Sie raus und tun Sie es!“

antwortpsalm (aus psalm 78) Roland Spiegel Religionslehrer in Bregenz und Mitarbeiter der Kirchlich Pädagogischen Hochschule „Edith Stein“ in Feldkirch. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

Schichtdessert. Für alle, die beim Backen einmal scheitern: Mit einem Schichtdessert wird alles wieder gut. elle

KirchenZeitung Diözese Linz

Eine sichere Bindung ist überlebenswichtig. Sie schützt das Kleinkind nicht nur vor dem Verhungern, sondern ermöglicht ihm auch, aus dem geschützten

Schichtdessert 8 Portionen

2. August 2018

Umfeld heraus die Welt zu erkunden – 10 Minuten

leicht

ZUTATEN

∙∙1 Kuchen, gut im Geschmack, aber

nicht in Form gebacken (zum Beispiel: sitzen gebliebener Schokokuchen) 2 große Becher Naturjoghurt Früchte nach Belieben (Erdbeeren, Marillen, Kirschen) Minzeblätter zum Garnieren Gläser zum Befüllen

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

zubereitung „Missglückten“ Kuchen (zum Beispiel Schoko-Cake, Streuselkuchen, Muffin, Schwarzwälder Torte) in kleine Stückchen zerteilen und in eine Schüssel geben, ein wenig mit der Gabel zerdrücken und zerkleinern. In ein Glas zuerst eine Schicht Kuchenstücke einfüllen, dann eine Schicht Joghurt, wieder eine Schicht Kuchenstücke einfüllen, dann wieder mit Joghurt befüllen – bis das Glas voll ist. Die letzte Schicht sollte Joghurt sein. Abschließend mit Erdbeeren, Marillenstückchen oder Kirschen – je nach Belieben – garnieren, dazu ein Minzeblättchen stecken. Im Kühlschrank kalt stellen und dann servieren. Sieht gut aus und schmeckt auch so! Gerettet! elle

und unabhängig zu werden. Elisabeth lEitner

Was Kindern Der kleine Michael ist zwei Jahre alt und beobachtet die Welt. Er sitzt auf dem Schoß seiner Mama und schaut zu, wie Kinder schaukeln und Ball spielen. Seine Mutter ermuntert ihn, doch zu den anderen Kindern zu gehen. Er will nicht und bleibt lieber noch in ihrer Nähe. Die Mama seufzt. Es dauert einige Zeit, bis Michael Vertrauen fasst und sich ohne Eltern etwas traut. Ein Grund, sich Sorgen zu machen? – „Der Wunsch nach Nähe und das Erkunden der Welt gehören untrennbar zusammen“, schreiben Fabienne Becker-Stoll, Julia Berkic und Kathrin Beckh in ihrem erst kürzlich erschienen Buch „Bindung – eine sichere Basis für das Leben“. Das Buch ist ein neues Standardwerk zum Thema „Bindung“ und lässt aktuelle Erkenntnisse der Forschung einfließen. Bedürfnisse kennen. Eine sichere Bindung hängt nicht von einzelnen Verhaltensweisen der Eltern ab, sondern zeigt sich daran, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Kind gut funktioniert: Kann, darf das Kind seine Bedürfnisse, Ängste und Sorgen äußern, wird es wahrgenommen und gehört? Das Zuhören heißt noch nicht, dass

alle Bedürfnisse erfüllt werden. Zunächst ist es für Eltern wichtig, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu kennen und die Signale richtig zu deuten. Die Befriedigung von Grundbedürfnissen wie Essen, Kleidung und Schlaf ist dabei genauso wichtig wie die Erfüllung der emotionalen Grundbedürfnisse nach Bindung, Nähe und Schutz sowie die Erkundung der Umwelt, die Selbstständigkeit und das Lernen. Angst vor dem Verhätscheln. Im 20. Jahrhundert wurde das Verhalten von Kindern und die Beziehung zur Mutter vor allem aus der Sicht der „Behavioristen“ gesehen. Diese Sicht orientiert sich am Verhalten (engl.: „behaviour“) des Kindes: Das Baby zeigt Verhaltensweisen wie Lächeln oder Weinen, um bei der Bezugsperson ein bestimmtes Verhalten zu erreichen. Während man in den 1970er-Jahren noch eher Angst hatte, das Kind mit zu viel Liebe zu verhätscheln und damit abhängig von der Mutter zu machen, besagen die neuesten Ergebnisse der Bindungsforschung genau das Gegenteil: Je sicherer und gestärkter Kinder in den ersten sechs Lebensjahren durch eine


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

2. August 2018

TIERE IN DER BIBEL, TEIL 4

Löwe Der Löwe in der Bibel ist der Held unter den Tieren, der vor nichts Angst hat. Er wird an vielen Stellen mit Gott verglichen.

Ich gebe dir Halt. Wer Sicherheit erlebt, traut sich in die Welt hinaus. FOTOLIA – ULZA

Halt gibt verlässliche und liebevolle Bindung ins Leben entlassen werden, umso mitfühlender, selbstbewusster und verantwortungsvoller werden sie.

Seine Kraft macht ihn aber auch zum Inbegriff von Gewalt: Er steht für die gefährlichen Feinde und war zur damaligen Zeit eine große Bedrohung für die Menschen und deren Nutztiere. So ist der Löwe einerseits Feind, andererseits aber auch ein Bild für Gott. Der Prophet Hosea im 8. Jahrhundert lässt Gott sprechen: „Ich falle sie an wie eine Bärin, die der Jungen beraubt ist, und zerreiße den Verschluss ihres Herzens. Ich fresse sie dort wie ein Löwe.“ (Hos 13,8) Gott wird hier als lebensbedrohend dargestellt, weil er die Unterdrückung der Armen, der Witwen, der Waisen und der Fremden nicht mehr länger anschauen will. Der Vorwurf: „Ihr feiert grölend eure Feste und verkauft einen Armen um ein Paar Sandalen. Um Gottes Gerechtigkeit schert ihr euch nicht.“ (Am 2,6) Das Buch der Sprichwörter beleuchtet die mit dem Löwen verbundene Doppelbödigkeit der Macht mit kritischer Ironie: „Drei sind es, die stolz einherschreiten, vier haben einen stolzen Gang: der Löwe, der Held unter den Tieren, der vor keinem umkehrt; der Hahn, der einherstolziert, der Leitbock und der König, wenn er vor seinem Volk auftritt wie ein Gott.“ (Spr 30,29–31)

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DR. EDUARD BAUMANN, DIREKTOR DER BIBELWELT SALZBURG

Vertrauensvoll. Kleinkinder müssen aber erst lernen, sich selbst und ihre Gefühle zu verstehen. Die Beziehung zu den Eltern ist der beste Ort dafür. Wenn das Kind weint, schreit und klagt, drückt es damit Bedürfnisse aus. Werden diese Bedürfnisse nach Nähe, Trost und Aufmerksamkeit von den Bezugspersonen wahrgenommen, lernt das Kind, sich selbst zu spüren und auszudrücken, was es braucht. Als geachtetes und geliebtes Wesen kann es sich dann vertrauensvoll in die Welt hinaustrauen. „Jedes Mal, wenn die Eltern das Kind trösten oder ermutigen, jedes Mal, wenn sie ihm bei der Erkundung der Welt zur Seite stehen, ensteht im Kind ein kleines Stückchen mehr Vertrauen in die Bindungsbeziehung und damit auch in sich selbst“, erklären dazu die Autorinnen. – Mittlerweile hat sich Michael zu den anderen Kindern in die Sandkiste getraut. Es gibt frisches Sand-Eis für die Eltern: etwas sandig, aber mit ganz viel Liebe gemacht.

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 „Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, bis 17. September.

 Buchtipp: Bindung – eine sichere Basis für das Leben. Das große Elternbuch für die ersten 6 Jahre, Fabienne BeckerStoll, Kathrin Beckh, Julia Berkic, Kösel Verlag 2018.

Ein Löwe aus nächster Nähe

ZOO SALZBURG


teletipps Sonntag

5. bis 11. August 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

5. August

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Crispinus und Crispinianus in Lisdorf, Saarland mit Pfarrer Frank Kleinjohann. ZDF 12.30  Orientierung (Magazin). Aktuelles aus der Welt der Religionen – prägnant, hochwertig und ausgewogen aufbereitet. ORF 2 17.35 Andris Nelsons dirigiert Mahlers „Auferstehungssymphonie“. Konzert im Rahmen der Salzburger Festspiele. arte 22.35 Türkisch für Anfänger (Spielfilm, D, 2012). Die 19-jährige Lena ist nicht begeistert, als sie von ihrer Mutter Doris zu einem Urlaubstrip nach Thailand genötigt wird. Erst recht nicht, als das Flugzeug mitten im Indischen Ozean notlanden muss. arte Montag

6. August

9.15  Gibraltar – im Dienst der Krone (Dokumentation). An der Südspitze Spaniens fühlt man sich plötzlich wie in England: Gibraltar, kleinste Kolonie Großbritanniens, mit Bobbys, roten Telefonzellen und dem ungewöhnlichsten Flughafen der Welt. 3sat 20.15  Kampf um Tibet (Dokumentation). Seit der Eroberung Tibets durch die chinesische Volksbefreiungsarmee im Oktober 1950 geht es in Tibet um handfeste politische, ökonomische und strategische Interessen der Machthaber in Peking. ARD-alpha 23.50  Forgetting Dad – Vater ohne Vergangenheit (Dokumentarfilm). Sieben Tage nach einem harmlosen Autounfall erwacht ein Mann in einem fremden Bett neben einer Frau, die er nie zuvor gesehen hat. Sein Gesicht im Spiegel kennt er nicht. ZDF Dienstag

7. August

22.35  kreuz und quer. Der Weg zur Erleuchtung – Heiligtümer des Buddhismus. Im zweiten Teil der Dokumentation besucht die britische Historikerin Bettany Hughes auf ihrer Spurensuche die Tempelanlage von Angkor Wat im heutigen Kambodscha. ORF 2 22.45  St. Vincent – Mein himmlischer Nachbar (Spielfilm). Der Pensionist Vincent MacKenna (Bill Murray) ist kein Heiliger. Von seiner ätzenden Seite erlebt ihn auch die alleinerziehende Maggie, die mit ihrem zwölfjährigen Sohn Oliver ins Nachbarhaus einzieht. Schon bald

So 13.00  Die Jesuiten und die chinesische Astronomie (Dokumentation). Ende des 16. Jahrhunderts kommt mit dem jungen italienischen Priester Matteo Ricci zum ersten Mal ein Jesuit nach China, um das Land zu missionieren. Er findet eine Zivilisation vor, die mit der Himmelsbeobachtung und Entwicklung von Kalendern beFoto: arte stens vertraut war. arte

muss die berufstätige Frau den unfreundlichen Nachbarn um Hilfe bitten. Das Erste Mittwoch

8. August

9.30  Städte der Genüsse (Dokumentation) – Prag. Im Westen Tschechiens – an der Moldau gelegen – liegt Prag, die Goldene Stadt. Ihre architektonische Pracht und ihre kulinarischen Genüsse ziehen jährlich Millionen Touristen in ihren Bann. ORF 2 12.00  Maria Saal – Weites Feld des Glaubens (Dokumentation). Das Geläute der Maria Saalerin, der größten Glocke Kärntens, lädt ein zu einem Besuch des Wallfahrtsortes in der Nähe von Klagenfurt, der auf den heiligen Modestus zurückgeht. 3sat Donnerstag 9. August 17.35  Indien – Der letzte Tanz (Dokumentation). Biswajit lebt als Tempeltänzer im indischen Bundesstaat Odisha. Die Tradition verlangt, dass er im Alter von 16 Jahren den Tempel verlassen muss. arte 23.15  Stefan Zweig – Ein Europäer von Welt. Stefan Zweig war schon zu Lebzeiten sehr populär: Der Autor der „Schachnovelle“ galt als meistgelesener und -übersetzter Schriftsteller seiner Zeit, seine Erzählungen und Novellen wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrmals verfilmt. ServusTV Freitag

10. August

9.25  Kein Gott, kein Herr! (Dokumentation). Der Anarchismus brachte die Welt immer wieder ins Wanken, ermöglichte aber auch die

Mi 21.55  Lachen, um zu überleben. Ephraim Kishon (Dokumentation). Die Nationalsozialisten töteten den Großteil seiner Familie. Nach seiner Lebensgeschichte ist einem zum Weinen zumute. Doch der israelische Satiriker aus Ungarn, der den Holocaust überlebte, wählte das Lachen und schrieb seine Geschichten – selbstironisch und schwarzhumorig. arte Foto: Familie Kishon / RBB ersten sozialen Errungenschaften und beeinflusste die großen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. arte 23.30  Der gezähmte Widerspenstige (Spielfilm, I, 1980). Elia (Adriano Celentano) hat mehrere sonderbare Eigenheiten, aber eine hat ihn schon weithin bekannt gemacht: Er ist ein überzeugter, eingefleischter, unerschütterlicher Junggeselle. BR Samstag

11. August

16.55  Religionen der Welt (Magazin). ORF 2 19.30 Brasilien (Dokumentation). Es sind traurige Bilder. Bäume und Sträucher in Flammen, Tiere, die versuchen, dem Inferno zu entfliehen: die Abholzung des Amazonaswaldes in Brasilien hat wieder dramatisch zugenommen. Phoenix 20.15 Salome (Musiktheater). Richard Strauss „Salome“, ein Lehrstück über Dekadenz und Macht, passt perfekt zum Motto der Salzburger Festspiele 2018: „Passion, Leidenschaft, Ekstase.“ Regisseur R. Castellucci verspricht eine reduzierte Neuinszenierung. Felsenreitschule, Salzburg, Juli 2018. 3sat

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Aglaia Maria Mika, Feldkirch. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Protestantisches zur Zeit, von Martin Schenk, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Franziskanerkirche Wien mit P. Felix Gradl. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Foto: cc Haeferl Ö2. Bregenzer Festspiele 2018 – Matinee. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Zum 150. Geburtstag des Schriftstellers Paul Claudel. Mit Alexander Tschernek. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Das lange 19. Jahrhundert. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. von Jaroslav Hašek. Es liest Wolfram Berger. Mo 21.00, Ö1. Schubertiade Schwarzenberg 2018. Jerusalem Quartet. Gary Hoffman, Violoncello. Di 19.30, Ö1. Das Ö1 Konzert. Oslo Philharmonic Orchestra, Dirigent: JukkaPekka Saraste. Mi 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Geschichte der Ersten Republik. Erzählt von Heinz Fischer. Teil 2: Die Jahre 1920 bis 1929. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. „Der Rechtspopulismus attackiert Frauen- und Menschenrechte“ – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Seyran Ates. Do 21.00, Ö1. Intrada – Festivalmagazin. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Fr 10.05, Ö1. Logos. „Was soll moderne Kunst im Kirchenraum?“ – Eine Debatte. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News Täglich 20.20 Uhr. Live und 24 Stunden nachfolgend auf: www. vaticannews.info Sonntag: „Christus immer ähnlicher werden“ – Papst Franziskus und die heilige Messe.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

2. August 2018

Die byzantinische Kirche von EmmausNicopolis steht über dem älteren „Haus der Kirche“ (großes Bild). Auf dem Mosaik in der „Wasser-Villa“ laben sich Vögel an der Quelle (oben re.). In der Grabanlage fand man Öllampen mit Christusmonogrammen (unten re.). HANAN ISACHAR / DPA PICTURE ALLIANCE / PICTUREDESK.COM, FLECKENSTEIN (2)

Die Tradition von Emmaus-Nicopolis

Die Siegesstadt der Christen E ine der schönsten Geschichten im Neuen Testament ist die Emmauserzählung des Lukas-Evangeliums (24,13–35): Der Auferstandene geht unerkannt mit zwei Jüngern und offenbart sich ihnen beim Brotbrechen. Heute erheben mehrere Orte den Anspruch, das historische Emmaus zu sein. Im Lukas-Evangelium steht darüber nur, dass es sechzig Stadien (11,5 Kilometer) von Jerusalem entfernt sei. Es ist jedoch auffallend, dass die orientalischen Zeugen, wie der Codex Sinaiticus, der heilige Hieronymus, der Kirchenhistoriker Eusebius und der Theologe Origenes von hundertsechzig Stadien (knapp 31 Kilometer) sprechen. Und das ist Emmaus-Nicopolis als älteste Ortstradition.

Ausbau. Zur Zeit Jesu war der Ort ein unbedeutendes Dorf. Doch im dritten Jahrhundert bat der Stadtpräfekt Julius Africanus den Kaiser Elagabalus um Erlaubnis, die Siedlung nach römischem Muster wieder aufbauen zu dürfen. Von nun an sollte Emmaus den neuen Beinamen Nicopolis (Siegesstadt) erhalten. Der Kaiser meinte damit den Sieg der Römer über die jüdischen Aufstände. Die christliche Version sieht darin den Sieg des Christentums über das Heidentum. Die Stätte war dann jahrhundertelang verschollen. Erst im Jahre 1878 wurde sie neu

entdeckt. In den 1920er Jahren begann die École Biblique von Jerusalem in Nicopolis mit den ersten Ausgrabungen. Nach einem weiteren Dornröschenschlaf startete 1993 das Biblische Institut der Franziskaner erneut Untersuchungen. Eine römische Grabanlage aus dem zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus kam zum Vorschein. Der Eingang war mit einem Stein, ähnlich einem Flaschenkorken, verschlossen. In der Anlage fanden die Ausgräber vier Gebeinkästen (Ossuarien) aus der Zeit 60 vor Christus bis 70 nach Christus – und in den Kästen Öllampen mit dem Christusmonogramm. Ein nicht kirchliches Gebäude nannten die Archäologen spontan die „Wasser-Villa“, da ein römischer Kanal das Wasser in drei

Spuren aus biblischer Zeit Historische und religiöse Orte im Heiligen Land Teil 2 von 5 KARL-HEINZ FLECKENSTEIN THEOLOGE, AUTOR UND REISELEITER

steinerne Becken leitete. Ein Mosaik im Bereich der byzantinischen Basilika mit der Inschrift „Kyrie eleison“ zeigt eine überfließende Quelle, aus der Tiere trinken. Das Mosaik steht möglicherweise in Zusammenhang mit einer Tradition aus dem fünften Jahrhundert, nach der sich Jesus einmal während seines öffentlichen Wirkens in der Quelle von Emmaus seine Füße gewaschen haben soll. Daraufhin sei sie heilkräftig geworden für Menschen und Tiere. Kirche. Unter der byzantinischen Kirche der Stadt tauchten Mauerreste eines früheren Gebäudes aus der römischen Zeit auf. Die Anlage erinnert daran, dass sich frühe Christen vornehmlich an solchen Stätten versammelten, an denen Jesus gelehrt oder ein Wunder gewirkt hatte. In Emmaus gab er sich ja seinen Jüngern beim Brotbrechen zu erkennen. Die Christen nannten den Ort „domus ecclesiae“ – „Hauskirche“. Die Basilika wurde später darübergebaut. Heute ist durch die Heilig-Land-Pilger Emmaus-Nicopolis zu neuem Leben erwacht. Viele wandern im Park auf der „römischen Straße“ ein Stück des Weges. Sie erreichen die biblische Stätte und feiern dort Gottesdienst mit dem Auferstandenen. Die Vergangenheit wird so in die Gegenwart hereingeholt.

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18 Termine namenstag

Ernestine Schersch ist Gesprächsbegleiterin für Menschen in Umbruchsituationen. Privat

Ernestine (31. Juli) Ich wurde Ernestine getauft und verbinde das Offizielle, Behördliche mit diesem Namen. Seit Kindheit „die Erni“ genannt, verbinde ich damit eine unbeschwerte und schöne Zeit. Kaum eine Handvoll Mädchen kannte ich damals, und auch heute sind es nicht viel mehr, die so heißen. Eine Bekannte meiner Eltern war ausschlaggebend für meinen Namen und den Namenstag, den ich am 31. Juli feiern darf. Es ist der Tag des heiligen Ignatius von Loyola. Im Vorcomputerzeitalter erforschte ich, dass er Mitbegründer des heutigen Jesuitenordens war. Er gilt als Schutzpatron der geistigen Exerzitien. Anstatt in den Urlaub zu fahren, gab es früher die Möglichkeit, ein paar Tage auf Exerzitien zu gehen: ein spiritueller Blick auf das eigene Leben, Erholung für Geist und Körper. Auch ich durfte diese Art der Regeneration kennenlernen und bin für Menschen in Umbruchsituationen in Form von Gesprächsbegleitung da. Ignatius ist mir ein treuer und wertvoller Begleiter in meinem Leben. Ernestine Schersch

2. August 2018

Freitag, 3. August XX Linz. Abschlusskonzert des 32. Jeunesse OrchesterCamps in Linz, Anton Bruckner Privatuniversität, großer Saal, 19.30 Uhr, Orchester des Jeunesse OrchesterCamps St. Florian, Guido Mancusi, Dirigent. XX Maria Schmolln. Herz-JesuMesse, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Schärding. Konzert an der Nelson-Orgel im Rahmen des XV. Internationalen Orgelfestivals, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, Karl-Bernhardin Kropf und Jana-Christin Walter, Orgel und Sopran. XX St. Thomas am Blasenstein. Abend der Barmherzigkeit, HerzJesu-Freitag, Pfarrkirche, Anbetung, Rosenkranz und Lobpreis, 18.30 Uhr, hl. Messe und Einzelsegen, Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr. XX Steinbach am Attersee. Philharmonisches Kirchenkonzert, Edle Musik ist wie ein inniges ­Gebet im heiligen Raum, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Gustav Mahler, Ludwig van Beethoven, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit Hermine Haselböck, Georg Beckmann, ­Wiener Philharmonia Trio. Samstag, 4. August XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria-Puchheim, Was er euch sagt, das tut (Joh 2,5), Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Anbetung, Information, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der HerzJesu-Kirche weg, 12.30 Uhr, mit der Legion Mariens, mit Dr. P. Bernhard Vosicky OCist. XX Linz. Abschlusskonzert des ­ 32. Jeunesse OrchesterCamps in Linz, Anton Bruckner Privatuniversität, großer Saal, 11 Uhr, Orchester des Jeunesse OrchesterCamps St. Florian, Guido Mancusi, Dirigent. XX Maria Schmolln. Rosenkranz, 19 Uhr, Vorabendmesse, 19.30 Uhr, Pfarrkirche. Sonntag, 5. August XX Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, beauty farm, Missa Maria zart, Jacob Obrecht, ­Koproduktion mit frabernardo.com, Barockkirche, 19.30 Uhr. Bart Uvyn, Countertenor, Hans Jörg Mammel,

KirchenZeitung Diözese Linz

Linz. Abschlusskonzerte des 32. Jeunesse OrchesterCamps am Fr., 3. 8., um 19.30 Uhr und Sa., 4. 8., um 11 Uhr. Igor Ripak Jon Etxabe-Arzuaga, ­Tenor, Joachim Höchbauer, Bass. XX Enns-St. Laurenz. Orgelmeditation, Orgel.Punkt.Zehn, 20-minütiges Kurzkonzert, Basilika, 10 Uhr, Klaus Neuhauser, Orgel. XX Putzleinsdorf. Gottes Schöpfung, Konzert, Bründ´l-Kirche, 14 Uhr, mit Günther Berg. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Ulrich bei Steyr. Laurenzi­ fest, Prozession von der Kirche weg, 8 Uhr, Festgottesdienst bei der Laurenzikapelle, 9.30 Uhr, mit der Musikkapelle St. Ulrich. XX St. Wolfgang. Internationales Kirchenkonzert, O Amarilli, s­ chönste Zier – Klangzauber des frühen Barock, Musik von Johann Hieronymus Kapsberger, Johann Erasmus Kindermann, Biagio ­Marini, Johann Nauwach, Carlo Farina u. a., Pfarrkirche, 20.30 Uhr, Martin B ­ olterauer, Zink, Blockflöte, Gabriele Michelangelo Toscani, Violine, Christoph Anzböck/Eugène Michelangeli, Claviorganum, Regal, Spinettino. Montag, 6. August XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Krypta, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr,

eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape, Ref.: Josef Hiebaum. XX Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, Eurasia, Wien – Berlin – Tokyo, Werke von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart, Balduin Sulzer u. a., 20 Uhr. XX Wels, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Aussetzung des Allerheiligsten, ganztägiger Anbetungstag, Abschlussandacht, Pfarrkirche, 19 Uhr. Dienstag, 7. August XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, mit Rolf Franz, Orgel, und Heike Schlierf, Querflöte. Mittwoch, 8. August XX Wels, Hl. Familie. Konzert, Geistliche Chormusik, Werke von Samuel Scheidt, Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn Bartholdy, John Rutter u. a., Pfarrkirche, 19 Uhr, Ensemble der Klosterkirche Guben, Ltg.: Hansjürgen Vorrath. Donnerstag, 9. August XX Linz, Alter Dom. Linzer Orgelsommer, 20 Uhr, Wolfgang Reisin-

Ausstellung – Flohmarkt – Besonderer Termin XX Aigen-Schlägl. Führungen in der Stifts­ ausstellung, Sonn- und Feiertage 11 und 14 Uhr, Di. bis Sa. 10.30 und 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. 07281 88 01-0; Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Ausstellung, Meierhof, Besichtigung nach Voranmeldung, Tel. 07281 88 01-0. XX Lambach. Stiftsführung bis 31. 10., täglich um 14 Uhr, Gruppenführungen ab zehn Personen gegen Voranmeldung jederzeit ­möglich. Die Dauerausstellung mit den romanischen Fresken aus dem 11. Jahrhundert kann ohne

Führung während der Öffnungszeiten besichtigt werden. Mo. bis Do. 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, Fr. 9 bis 12 Uhr. XX Linz. Imperium Romanum. Was blieb vom einst mächtigen, unsere Kultur nachhaltig prägenden römischen Imperium? Ausstellung von Alfred Seiland, Landesgalerie, noch bis 26. 8. XX Linz. ... Krone richten ..., ein Tag für Frauen zur Selbstwertstärkung, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, Sa., 8. 9., 9 bis 17 Uhr, Anmeldung bis spätestens 30. 8., Tel. 0732

76 10 36 31 oder mensch-arbeit@dioezese-linz.at, Info bei Elisabeth Zarzer, Tel. 0676 87 76 36 37. XX Mondsee. Zwischen Himmel und Erde, Ikonenausstellung, St.-Michael-Galerie im Südoratorium der Basilika Mondsee, täglich von 10 bis 18 Uhr, ausgenommen Gottesdienste und Konzerte, von Irene und Loukas Seroglou. XX Mondsee. Der Tod ruft seinen Jedermann, Freilichtbühne im Karlsgarten, bei Schlechtwetter im Kultur- und Veranstaltungszentrum Sala Schloss Mondsee, Sa., 11. 8., Mi., 15. 8. und Sa., 25. 8., jeweils 20.30 bis ca. 22.15 Uhr.


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Termine 19

2. August 2018

ger an der Brucknerorgel.  Vorchdorf. Die göttliche Ordnung, Sommerkino, Kitzmantelfabrik, 21 Uhr. FREITAG, 10. AUGUST  Attnang. Mundartlesung für die Martinskirche, humorvolle Werke, auch die Umgrenzungsmauer selber lässt Rupert Hainbucher zu Wort kommen, Pfarrheim, 20 Uhr, musikalische Begleitung: „Peter & Franz“, Akkordeon, Gitarre und Gesang.  Steinbach am Attersee. Steinbacher Philharmonisches Kirchenkonzert, Romanus (Roman) Hofstetter, Joseph Haydn, Streichquartett in F-Dur (Hob III/17 op. 3/5), Ludwig van Beethoven, Streichquartett in op. 95 f-Moll, Franz Schubert, Streichquintett op. 163 C-Dur (D 956), Wiener Philharmonia Quartett & Quintett, Pfarrkirche, 20 Uhr.  Steyr. Lobpreisabend, hl. Messe bzw. Lobpreis, Haus Betanien, 18.30 Uhr. SAMSTAG, 11. AUGUST  Bad Ischl. Sissi in Concert, Musik der berühmten Filmtrilogie, präsentiert vom Franz-Lehár-Orchester als bezauberndes Gesamtkunstwerk mit Ballett, Schauspiel und Filmausschnitten, Lehár Festival, Kongress & TheaterHaus, 20 Uhr.  Maria Schmolln. Rosenkranz, 19 Uhr, Vorabendmesse in der Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. SONNTAG, 12. AUGUST  Atzbach. Maria: VOR-Bild im Leben, Atzbacher Fatimatage, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und eucharisti-

scher Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt und Weihe an das Heiligste Herz Jesu und an das Unbefleckte Herz Mariens, 19.30 Uhr, anschließend Lichterprozession mit der Fatima am Madonna, nach Rückkehr in die Kirche Weihe von Andachtsgegenständen, Kerzen etc. Anbetung bis 24 Uhr, mit Dr. P. Karl Wallner OCist.  Enns, St. Laurenz. Orgelmeditationen, Orgel.Punkt.Zehn, 20-minütiges Kurzkonzert, Basilika, 10 Uhr, Harald Gründling, Orgel.  Klaus. Kaisermesse, Gottesdienst, im Gedenken an den Besuch Ihrer Majestät Kaiserin Elisabeth in Steyrling, Gemeinde Klaus, am 4. Juli 1883, und an die Wohltäter der Bergkirche Klaus, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, mit Abt Nikolaus Thiel, P. Andreas Bunziow, Kirchenchor Kirchdorf, Ltg.: Christoph Stöckler, Zitherensemble.  Kremsmünster. Bergmesse am Brunnkogel, gemeinsame Abfahrt vom großen Stiftsparkplatz mit Pkws, 6.30 Uhr, Treffpunkt beim Parkplatz Langbathsee, 7.30 Uhr, mit P. Bernhard, nähere Infos: www.treffpunkt-benedikt.net.  Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen, bis 23 Uhr, mit den Primizianten Mag. P. Johannes Haas, Mag. P. Simon Hörting und Mag. P. Peter Rinderer.  St. Wolfgang. Orgelkonzert, Die Kunst des Stylus Phantasticus, Werke von Georg Böhm, Dietrich Buxtehude, Franz Tunder, Juan Cabanilles und Johann Sebastian Bach, Pfarrkirche, 20 Uhr, Pablo Márquez Caraballo, Valencia.

BILDUNG

LITURGIE

Grünau im Almtal, Marienheim  0664 516 00 87  Anhalten an einem Ort der Ruhe, „Gönne dich dir selbst...“, Frauenwochenende, Sie möchten aussteigen aus der Routine des Alltags, Energiereserven wieder füllen, den Weg nach innen gehen u. v. m.; Körperentspannung, Impulsgedanken zu Lebensthemen u. v. m., Exerzitienhaus Marienheim, Do., 6. 9., 18 Uhr, bis So., 9. 9., 12 Uhr, Begl. und Ref.: Gertrude Pallanch, Kontakt und Anmeldung: Gertrude Pallanch, Tel. 0664 516 00 87, gertrude.pallanch@liwest.at, bis 27. 8.

Lesejahr B Lesereihe II

Tragwein, BH Greisinghof  07263 860 11-3  Schwarzwald und Elsass, Busreise mit den Marianisten, Do., 16. 8., 5 Uhr, bis Do., 23. 8., 20 Uhr, Infos und Anmeldung: Siegfried Klein, Tel. 0676 877 66 67 03 oder klein@ marianisten.at, Begl.: Siegfried Klein SM.

AUSSAATTAGE 6. 8.: Wurzel 7. 8.: Wurzel ab 20 besonders günstig 8. 8.: Wurzel bis 5, ab 6 Blüte 9. 8.: Blüte Pflanzzeit Beginn 2 10. 8.: Blüte bis 2, ab 3 bis 7 Blatt 11. 8.: --- Frucht ab 15 12. 8.: Frucht Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

Mein Brotlaib aus dem unvergleichlichen Brotkistl aus einheimischer Fichte vom Wolfstein (im Winter bei richtiger Mondphase geschlägert). Machen Sie sich aus diesem schönen Geschenk vom Gasthof Haudum Ihren eigenen Brotlaib. Das ist im Kistl drin: Mehlmischung aus der Leidinger Mühle für Mühlviertler Gewürzbrot, Gärkörbchen – mühlviertlerisch

HAUDUM

„Boh-Kadl“ genannt –, Tuch aus Mühlviertler Zwilch zum Zudecken, Brotsiegel mit Monogramm auf dem Boden, ein Raster zur Unterlüftung des Brotes. Das Gärkörbchen kann man auch als Brotkörbchen verwenden. Das Tuch kann man als Geschirrtuch einsetzen. Und das Brotkistl ist natürlich für das köstliche Mühlviertler Gewürzbrot, es hält aber auch alle

MONTAG, 6. AUGUST Verklärung des Herrn. L: Dan 7,9–10.13–14 oder 2 Petr 1,16–19 Ev: Mk 9,2–10 DIENSTAG, 7. AUGUST Hl. Altmann, Bischof von Passau. L: Num 11,4b–15 Ev: Mt 14,13–21 oder Mt 14,22–36 L: 2 Tim 4,1–5 Ev: Mt 10,22–25a MITTWOCH, 8. AUGUST Hl. Dominikus, Priester, Ordensgründer. L: Jer 31,1–7 Ev: Mt 15,21–28 L: 1 Kor 2,1–10a Ev: Lk 9,57–62 DONNERSTAG, 9. AUGUST Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz. L: Est 4,17k.17l–m.17r–t Ev: Joh 4,19–24 FREITAG, 10. AUGUST Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer in Rom. L: 2 Kor 9,6–10 Ev: Joh 12,24–26

KiZ-Angebot

Mein Brotlaib – Getreidekunst

SONNTAG, 5. AUGUST 18. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ex 16,2–4.12–15 L2: Eph 4,17.20–24 Ev: Joh 6,24–35

anderen Brotsorten frisch. Mehr Infos unter www.haudum.info Die KirchenZeitung verlost 1 Brotbox „Mein Brotlaib – Getreidekunst“. Schreiben Sie bis Fr., 10. 8. 2018 (Kw.: „Brotlaib“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

SAMSTAG, 11. AUGUST Hl. Klara von Assisi, Jungfrau, Ordensgründerin. L: Hab 1,12 – 2,4 Ev: Mt 17,14b–20 L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 19,27–29 SONNTAG, 12. AUGUST 19. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 19,4–8 L2: Eph 4,30 – 5,2 Ev: Joh 6,41–51

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum oder jederzeit online unter www.kirchenzeitung.at/ termine – Termin eintragen!


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13. www.betreuung12-24.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732/79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT/KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. DIVERSES GELDANLAGE: 1.570 m2 gepflegter Garten + Freizeithaus (Holzbauweise, 3 Räume, Terrasse) + Pool. Südlage mit Fernblick, 10 Min. von STEYR. € 192.000,–. Tel. 0650 656 61 67, Willhaben, Code 262751250. Welche Pfarre hat eine Busreise nach ROM im Programm? Würde mich gerne anschließen. Tel. 0650 656 61 67. Wir laden ein zur 20. Jubiläumspilgerfahrt mit P. Robert/Schlierbach, nach Medjugorije, von 26. 08.–01. 09. 2018. Auskunft und Anmeldung: Elfriede Kohlendorfer, Tel. 0732 34 60 27, Ingrid Pietrzak, Tel. 0664 141 62 39.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Tanja Holzer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der KirchenZeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4 Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

2. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Ausstellungsstücke gesucht

Eiserner Vorhang

2019 feiert die oberösterreichische Kinderund Jugendhilfe (KJH) ihr 100-jähriges Bestehen. Anlässlich dessen wird eine Ausstellung zu ihrer Geschichte vorbereitet. Dafür werden Zeitzeugen, Geschichten und Erinnerungsstücke gesucht. Egal, ob jemand zwischen 1950 und 1990 als Fürsorger/in gearbeitet hat, selbst in der Obhut von Pflegeeltern war oder Fotos, Dokumente oder persönliche Gegenstände als Erinnerung an die Ereignisse in diesem Bereich zur Verfügung stellen möchte, alles davon ist willkommen. Die Ausstellung wird 2019 und 2020 präsentiert werden.

Bis 26. August ist im Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt die Ausstellung „Das Jahr 1948 – Eingrenzen: Der Eiserne Vorhang teilt Europa“ zu sehen. Kommunisten übernahmen im Februar 1948 die Macht und begannen, die Außengrenzen stark zu befestigen. Die Grenze zwischen Mühlviertel und Südböhmen war auch ein Teil dieses „Eisernen Vorhangs“.

 Kontakt: Amt der Oö. Landesregierung – Abteilung Kinder- und Jugendhilfe, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz, Tel. 0732 772 01 52 01, Email: kjh.post@ooe.gv.at, DSA Heidemarie Graf, Mag. Ulrike Franz, Annahmeschluss ist der 30. August

Fatimafeier Am Montag, 13. August, findet in der Wallfahrtskirche Maria Trost in Rohrbach-Berg um 20 Uhr eine Fatimafeier mit Lichterprozession statt. Zu Gast ist der ehemalige Bischof Dr. Ludwig Schwarz SDB.

Orgelmeditation In der Basilika St. Laurenz in Enns erklingen an allen Sonntagen in der Ferienzeit im Anschluss an den 9-Uhr-Gottesdienst um 10 Uhr Orgelmeditationen. Diese Kurzkonzerte dauern etwa 20 Minuten. Am 5. und 19. August wird Klaus Neuhauser und am 12. und 26. August Harald Gründling spielen. Im Anschluss besteht um 10.30 Uhr die Möglichkeit zu einer Landesausstellungsführung in der Basilika.

 Information zur Ausstellung unter www.landesmuseum.at

Reha mit Lehár Mit ihrem Programm „Reha mit Lehár“ lädt das oö. Ensemble CrossNova im Rahmen des Lehár-Festivals in Bad Ischl zu einem therapeutischen Kabarettabend auf höchstem musikalischem Niveau. Im Lehartheater behandeln sie gemeinsam mit Prof. Dr. Maringer (Texte) und Ilia Staple (Sopran) die Operette aus medizinischer Sicht.  Termine: Mittwoch, 1. August, 20 Uhr (Premiere) und Mittwoch, 8. August, 20 Uhr, Tel. 06132 238 39.

Hebräisch-Schnupperkurs Am Samstag, dem 29. September, findet im Diözesanhaus Linz ein Hebräischkurs statt. Inhalte des Kurses sind das Kennenlernen des hebräischen Alphabets und damit verbundene Hintergrundinformationen zu Besonderheiten dieser biblischen Sprache. Außerdem wird ein Blick hinter interessante Namen und Begriffe geworfen.  Anmeldung bis 19. September. unter bibelwerk@diözese-linz.at oder Tel. 0732 76 10 32 31, Kosten: 15,–

 Freier Konzerte-Eintritt, Information zur Ausstellung unter www.landesausstellung.at

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Klassik am Dom: „Lustige Witwe“ mit Annette Dasch Die Weltklasse-Sängerin Annette Dasch ist am Donnerstag, 9. August, um 20 Uhr in der Titelpartie der „Lustigen Witwe“ im Rahmen der Konzertreihe „Klassik am Dom“ auf dem Linzer Domplatz zu erleben. Die Textfassung wurde für Linz neu geschrieben: „Ich habe beim Lesen oft laut aufgelacht. Das wird sehr unterhaltsam“, freut sich Annette Dasch schon auf den Auftritt. Auch dass das Orchester so nah ist, wird die Stimmung auf der Bühne zusätzlich befeuern. Mit ihr auf der Bühne: Theresa Grabner,

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Wir verlosen 10 x 2 Karten für diesen besonderen Operettenabend! Sie bis Sonntag, 5. August, unter dem Kennwort „Lustige Witwe“ an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz bzw. per E-Mail an: gewinnen@kirchenzeitung. at. Bitte Telefonnummer und wenn möglich E-Mail-Adresse bekannt geben. Schreiben

Annette Dasch

Oliver Pocher Schmutzhard.

KIZ/FL

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Daniel


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Kunst & Kultur 21

2. August 2018

Kulturland Brucknerfest

Xenia Hausner – Red Sparrow, 2018, Öl auf Papier auf Dibond, 52 x 80 cm.

Hausner

Objekte der Sehnsucht Anlässlich der Salzkammergut Festwochen Gmunden gibt es in der Galerie 422 die Ausstellung „Objects of Desire“ zu sehen. Noch bis 15. September stellen die beiden Künstlerinnen Dorothee Golz und Xenia Hausner ihre Werke zur Schau. Dorothee Golz zeigt neben ihren „digitalen Gemälden“ vor allem Skulpturen. Dabei lässt sie oftmals Dinge verschmelzen, die sich

in der Realität niemals begegnen würden, und kreiert damit eine neue Wirklichkeit. Xenia Hausner bricht erstmals die Regeln des rechteckigen Bildaufbaus. In den irrationalen Bildformen erschafft sie ein Spiel mit wechselseitigen Wahrnehmungen, in die die Betrachtenden hineingezogen werden. Sie thematisiert vor allem zwischenmenschenliche Beziehungen. Tanja Holzer

Brucknertage in St. Florian Stift St. Florian. Vom 11. bis 19. August finden die Brucknertage im Augustiner-Chorherren-Stift St. Florian statt. „Der Triumph über Raum und Zeit“ lautet das Motto des diesjährigen Klassikfestivals. Im Mittelpunkt steht Bruckners siebte Symphonie. Viele international renommierte Künstler/innen tragen zum facettenreichen Programm bei. Dazu zählt das traditionelle Eröffnungskonzert mit dem „European Brass Collective“-Ensemble und Schlagwerker Jürgen Leitner. Am 13. Au- Das Altomonte Orchester in der Stiftsbasilika Reinhard Winkler gust werden Bruckners Messe Nr. 1 in d-Moll sowie Andres Uibos Violinkonzert erklingen. spannen den musikalischen Bogen zum HöDarauf folgen am 14. August die Internatio- hepunkt, dem Symphoniekonzert „Die Siebnale Orgelnacht und am 17. August das Sym- te“ in der Basilika mit dem Altomonte Orchesposion „Bruckner-Dimensionen“ mit Vor- ter unter der Leitung von Rémy Ballot. trägen und Diskussionen internationaler XX Information zum Programm Wissenschaftler. All diese Programmpunkte unter: www.brucknertage.at

Anton Bruckner spielt heuer beim Internationalen Brucknerfest eine wichtige Rolle (siehe Seite 3). Das Brucknerfest beginnt am 4. September mit einem Geburtstagskonzert für Bruckner in der Pfarrkirche Ansfelden. Zu hören ist das L´Orfeo Barockorchester. Das Konzert ist Teil des vierteiligen Kirchen­Abos, das heuer erstmals aufgelegt wird und sich mit Konzerten im Mariendom, im Alten Dom und in der Basilika St. Florian auf Bruckners Spuren wandelt. Insgesamt stehen bis 11. Oktober 30 Konzerte von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Musik auf dem Programm. XX Info: Tel. 0732 77 52 30

n Linz. Am 3. und 4. August finden im Großen Saal der Anton Bruckner Privatuniversität Linz die Abschlusskonzerte des 32. Jeunesse OrchesterCamps statt. Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahren spielen Orchesterwerke von Gustav Mahler, Johann Strauß, Opernliteratur und Filmmusik von John Williams. Die Konzerte finden am Freitag, dem 3. August, um 19.30 Uhr und am Samstag, dem 4. August, um 11 Uhr statt. XX Anmeldung unter: orchestercamp@jeunesse.at; Eintritt: frei

n Steyr. Das Musikfestival Steyr geht vom 28. Juli bis 11. August mit einem Broadway-Klassiker in die 24. Spielsaison. Im Schlossgraben von Schloss Lamberg wird das KultMusical „Chicago“ dargeboten. Im Kindertheater kommen auch die kleinsten Kulturbegeisterten auf ihre Kosten. Dort gibt es „Der kleine Prinz“ zu sehen. n Linz. Bis 17. August präsentiert Klaus Ludwig Kerstinger in der Galerie der Vereinigung Kunstschaffender Oberösterreichs im OÖ Kulturquartier seine Ausstellung „Ist heute morgen?“.


22 Personen & Dank

2. August 2018

Schwesternquintett auf Heimaturlaub Schardenberg. Zur Primiz

Sr. Maria Cordis Scherrer (v. links), Sr. Angelina Nöbauer, Sr. Maria Regina Scherrer, Sr. Rita Kitzmüller, Sr. Maria Dolores Scherrer Franz Gruber

von P. Johannes M. Haas SDB kamen fünf Ordensfrauen, die aus Schardenberg stammen, in ihre Heimat. Die drei Scherrer-Schwestern gehören der Gemeinschaft der Kreuz­ schwestern in Linz an. Sr. Rita Kitzmüller von den Linzer Elisabethinen und Sr. Angelina Nöbauer von den Benedikti­ nerinnen aus Steinerkirchen feierten ebenfalls mit.

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geburtstage n Am 5. August 2018 wird Mag. Bernhard Bednorz, Kran­ kenhausseelsorger im Ordens­ klinikum Elisabethinen, 65 Jah­ re alt. Der gebürtige Pole aus Ornontowice wurde 1981 zum Priester geweiht. Er kam im Jahr 2000 zu den Franziskanern ins Kloster Braunau und war in Braunau Krankenhausseelsorger. 2005 beendete er diesen Dienst und verließ die Ordensgemein­ schaft. Seither ist er Kranken­ hausseelsorger in Linz.

jubiläen

Hinweise n Bei den diesjährigen „World Choir Games”, einem internationalen Chorfesti­ val, haben die Academy Singers in den Kate­ gorien „Popmusik” und „Sakrale Musik” die Goldmedaille gewonnen. Unter der Leitung von Manfred Payrhuber und Bernhard Höch­ tel konnten sich die 52 Sänger/innen aus Oberösterreich in Südafrika unter den besten 300 Chören der Welt durchsetzen. Land OÖ

n Stift Schlierbach. Frater Alberich Cao Tuyen Lai wird am 15. August 2018 um 15 Uhr in der Stiftskirche seine ewige Pro­ fess ablegen. Frater Alberich stammt aus Vietnam. Bevor er 2012 nach Österreich kam, lebte er, da er Priester werden woll­ te, drei Jahre in einer Pfarre mit. Das ist in seiner Heimat so üblich. In Linz begann er Deutsch zu lernen. 2014 beschloss er, ins Kloster zu gehen, und wurde im Stift Schlierbach als Fr. Alberich eingekleidet. Neben dem Mu­ sizieren gehört auch das Fuß­ ballspielen zu seinen Freizeitbe­ schäftigungen. Die Profess von Fr. Alberich ist schon die vierte, die Abt Nikolaus entgegenneh­ men kann. Stift Schlierbach

n Am 1. August 2018 feiert KonsR Johann Wimmer, Stän­ diger Diakon in Eggerding, das 25-Jahr-Jubiläum seiner Weihe. n Peter Haider ist seit 75 Jahren als Mesner in der Pfarre Eidenberg tätig. Weil der damalige Mesner zum Kriegsdienst einrücken musste, wurde der damals dienstälteste 14-jährige Ministrant im Juli 1943 ins Mesneramt berufen. Nach 75 Dienstjahren kann Haider auf 30.000 Dienste in der Pfarre Eidenberg zurückblicken. Eine ausführliche Würdigung in der KiZ erschien bereits zum 70-Jahr-Jubiläum als Mesner.

Im gedenken: Prof. herbert Friedl Der oberösterreichische Künstler Prof. Herbert Friedl ist am 27. Juni 2018 im 76. Lebensjahr verstorben. Der Maler, Grafiker, Raum- und Objektgestalter Herbert Friedl lebte und arbeitete in Pregarten und Linz und war freischaffend tätig. Er wurde 1942 in Unter­ weitersdorf als Sohn einer Ar­ beiterfamilie bäuerlicher Her­ kunft geboren. Nach Abschluss einer Tischlerlehre und der Hö­ heren Technischen Bundeslehr­

anstalt war er Gasthörer an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz. Prof. Friedl hat zahlreiche Sakralräume, Meditationsräu­ me, Gedenkstätten, Kreuze und Kreuzwege gestaltet, u. a. die Jä­ gerstätter-Stele im Linzer Ma­ riendom. Als erster Künstler in OÖ hat sich Prof. Friedl konkret mit dem Thema der national­ sozialistischen Vergangenheit auseinandergesetzt. Mit vie­ len Persönlichkeiten in der Di­ özese Linz war er freundschaft­

lich verbunden. „Ich selbst bin dankbar für Herbert Friedl als Begleiter und Freund“, schreibt Bischof Manfred Scheuer (siehe www.kirchenzeitung.at). Auch die KirchenZeitung verliert mit Prof. Friedl einen langjährigen, mit ihr in Freundschaft ver­ bundenen Begleiter. XX Der Verstorbene wird am Mittwoch, 1. August, um 14.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Anna in Pregarten verabschiedet (gemeinsames Gebet am 31. Juli, um 19 Uhr, in der Stadtpfarrkirche).

Herbert Friedl 2017 vor seinem Werk „Das Element Feuer“ aus dem Zyklus „Vier Elemente“ (Farbholzschnitt, 2009) Diözese Linz/Appenzeller


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

2. August 2018

Arbeitszeit und Macht Zu Leserbriefen in Nr. 29, S. 23.

Ich stimme Herrn Heissl voll zu, dass die Bischöfe nicht in den Negativchor der Verhinderer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen unserer Bundesregierung einstimmen sollten, wenn nur gesetzlich klargestellt wird, was längst gängige Praxis ist, nämlich der 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche. (...) Was wäre denn in unseren Krankenhäusern, Pflegeheimen, in der Gastronomie (Tourismus) etc. und natürlich auch bei den Bundesbahnen, wo ja der nun größte Kritiker dieser Veränderung, Altbundeskanzler Christian Kern, diese Maßnahme als Selbstverständlichkeit gesehen und dies auch in seinem Plan A festgeschrieben hat, wenn es nicht diese Arbeitszeiten schon längst gäbe. Vielleicht könnten unsere Bischöfe auch etwas zur Klarstellung und nicht zur Verunsicherung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser Angelegenheit beitragen (...). Zum Leserbrief von Frau Paula Wintereder muss ich (...) doch zurückweisen, dass wir zurzeit „von Unerfahrenen und Machthungrigen geführt werden“. Obwohl sich Frau Wintereder nicht getraut hat, den Namen unseres Bundeskanzlers Sebastian Kurz zu nennen, war klar, wen sie mit ihrer Bezeichnung meinte. Müssen alle Verantwortlichen schon im Pensionsalter sein oder dürfen auch Jüngere Verantwortung übernehmen? Ist es falsch, wenn alte, eingefahrene Geleise der heutigen Zeit angepasst werden? Haben wir uns nicht alle in der Vergangenheit immer wieder darüber geärgert, dass in unserem Land nichts weitergegangen ist, weil die beiden Regierungsparteien mehr gestritten als gearbeitet haben? Nun ist es anders und wir möchten – scheinbar – die alten Zeiten wieder zurück-

haben (...). Ich glaube, wir müssen mit der Zeit gehen, dazu braucht es auch neue Ideen, und diese erwarten wir nicht nur von erfahrenen Politikern, sondern vor allem von unserer jüngeren Generation. Ich glaube daher, dass sich unser Bundeskanzler auch eine derartige Unterstellung (unerfahren, machthungrig) nicht verdient hat. KONS. KARL STAUDINGER, BÜRGERMEISTER VON SCHWANENSTADT

Gleichberechtigt?

den evangelischen Kirchen freilich fehlen Marienstatuen; dort gibt es nur das Kreuz Christi. Zugleich spielen Frauen in unseren weiblichen Orden eine bedeutende Rolle. Die Zahl der Ordensfrauen ist generell doppelt so groß wie die der Priester und männlichen Orden zusammengenommen. In ihren Orden üben sie das Amt der Oberinnen aus auf örtlicher, regionaler und transnationaler Ebene. Auch dafür gibt es freilich kein Äquivalent in den evangelischen Kirchen. P. DR. KARL-HEINZ PESCHKE, SVD, LAAB AM WALDE

Zum Leserbrief von Katharina Schwarz, Nr. 28.

Frau Schwarz hat mir aus der Seele gesprochen, denn auch ich denke so, dass die Frau einen sehr hohen Stellenwert in der Kirche hat – so wie Frau Schwarz schreibt: „Gott hat Maria (und das ist bitte eine Frau!) so hoch erhoben, dass sie Gottesmutter sein konnte!“ Zu ihren Worten kann ich nur gratulieren und danken. Braucht es wirklich immer „eine sichtbare Funktion/ein sichtbares Amt“, damit frau sich wertgeschätzt, anerkannt bzw. sich gleichberechtigt fühlt? Ich kann nur sagen, schauen wir – Männer und Frauen – auf Maria, nehmen wir sie uns als Vorbild, ihr wurden alle Gnaden von Gott geschenkt; sie ist die Frau voll der Gnade, sie wurde über alles erhöht und blieb trotz allem eine demütige Magd! So wie es im Lobpreis Mariens, im Magnifikat lautet (...). ANGELA WIRRER, LIEBENAU

Frau Katharina Schwarz bricht in der Frage Frauenpriestertum eine Lanze für den Papst. Frauen kommen nicht zu kurz. Maria wurde die große Würde zuteil, Gottesmutter zu sein. In der katholischen Kirche – wie auch in den orthodoxen – wird in der Verehrung Mariens der Frau große Achtung zuteil. In

Flüchtlinge Zum Leserbrief „Flüchtlinge“ in Nr. 29, S. 23.

(...) Nach dem Lukasevangelium sind Maria und Josef von Nazareth nach Betlehem gegangen, um sich dort in Steuerlisten eintragen zu lassen (...). Sie deswegen mit Flüchtlingen zu vergleichen, ist absurd. Auch die Behauptung, sie seien in Betlehem „immer wieder abgewiesen“ worden, kann höchstens auf irgendwelchen Krippenspielen basieren. In Lk 2,7 ist davon jedenfalls nichts zu lesen. (...) Die seit Jahren und in letzter Zeit verstärkt nach Europa eindringenden Migranten aus dem afroasiatischen Raum mit den vielen Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg zu vergleichen, ist ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Letztere gehörten nämlich größtenteils demselben Sprach- und Kulturkreis an wie die Bevölkerung der Aufnahmeländer. Zumindest in dieser Hinsicht war ihre Integration daher wesentlich einfacher (...). DR. JOHANN HAHN, PERG

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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unter uns Sommer, Sonne, KirchenZeitung

Denkmal

Palast der Glühbirnen Eine Postkarte aus Indien erzählt von einem Palast und dem warmen Licht Tausender Glühbirnen. Christine Grüll

KiZ/CG

Geld für diese Rucksackreise nicht gereicht. Doch im Gegensatz zu den Diapositiven, die in einer Schachtel schlummern, nehme ich die Karte regelmäßig zur Hand. Sie ist ein Gruß aus einer reiselustigen Zeit und aus einem weit entfernten Land, in dem die magische Kraft des Lichts die Menschen genauso fasziniert wie bei uns. Machen Sie mit. Warum wurden die Herstellung und der Vertrieb der Glühbirne verboten? Einsendungen bis 10. August an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Tanja Holzer Praktikum@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Bei dieser Hitze kann man jeden Unsinn, den man von sich gibt, mit dem Wetter entschuldigen.

„Großeltern sind für eine Familie ein wahrer Schatz. Kümmert euch um eure Großeltern, liebt sie, lasst sie mit euren Kindern sprechen!“ Papst Franziskus Ende Juli auf dem vatikanischen Twitterkanal „@Pontifex_de“.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wenn sich die Nacht über Mysore senkt, bewegen sich zahlreiche Menschen in der südindischen Stadt in eine Richtung: zum ehemaligen Palast des Maharadschas. Mit seinen granitenen Mauern und vergoldeten Türmchen ist er schon bei Tageslicht schön anzuschauen. Doch in der Dunkelheit erscheint er den Einheimischen sowie den Touristinnen und Touristen, wie aus Licht erbaut. Unzählige Glühbirnen zeichnen seine Umrisse nach. Vor vielen Jahren bin ich vor dem leuchtenden Palast gestanden. Zur Erinnerung habe ich eine Postkarte mit nach Hause gebracht. Für mehr hat das knapp bemessene

Tor zum Palast in Mysore

Das Prickeln der Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Vor mir das kühle Nass. Der Geruch von Sonnencreme und der süße Geschmack von drei Kugeln Eis. So schön könnte mein Sommer sein. Ich habe mich jedoch entschieden, ein bisschen Geld zu verdienen. Eher mehr durch Zufall bin ich deshalb bei der KirchenZeitung gelandet. Immerhin war ich gefirmt, und zwölf Jahre Religionsunterricht würden mich schon durchbringen. Bis drei Tage vor Arbeitsbeginn war ich die Ruhe in Person. Dann versuchte ich panisch, binnen kürzester Zeit bibelfest zu werden, und blätterte in meinen Unterlagen aus dem Religionsunterricht. Doch schon nach dem ersten Arbeitstag wurde mir klar, dass die ganze Vorbereitung nichts genutzt hatte. Was ist eine Synode, was sind Exerzitien? Es war zum Verzweifeln. Dank meiner Kolleginnen und Kollegen und der digitalen Suchmaschine Google konnte ich mich aber schnell zurechtfinden. Als Zwischenfazit kann ich also sagen, dass ich zwar nicht den ganzen Tag herumliege und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lasse, aber interessante neue Leute kennenlerne, schreiben darf und etwas arbeite, das mir wirklich Spaß macht.


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