KiZ-ePaper 33/2018

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Nr. 33 I 16. August 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

Bienen und Honig gehören zur Kirche

Von den Bienen lernen Pfarrer Dalibor Brnzej arbeitet gerne bei seinen Bienenstöcken. Die Handgriffe an den Kisten und Waben, das Surren der Bienen und ihr emsiges Hin und Her, schließlich die Freude beim Schleudern des Honigs – für den serbisch-orthodoxen Pfarrer liegt es auf der Hand, dass Biene und Honig für Theologen aller Jahrhunderte Bilder für Kirche, Glauben und den Umgang miteinander waren. Der heilige Franz von Sales schreibt: „Wie Bienen aus den verschiedenen Blüten nur süßen Nektar herausholen und daraus Honig machen, so sollen auch wir an unseren Mitmenschen nur das Beste sehen und für uns daraus etwas lernen.“ Pfarrer Brnzej lässt sich gerne für die Arbeit in der Pastoral von seinen Bienen inspirieren. Seite 6 und 7

Der serbisch-orthodoxe Pfarrer Dalibor Brnzej aus Braunau bei seinen Bienenstöcken

KIZ/JW

3 Im Gespräch. Die katholische Soziallehre ist wichtiger denn je. 8 Prager Frühling 1968. Weihbischof Wáclav Malý erinnert sich. 14 Smartphone und WhatsApp. Senioren entdecken die neuen Medien. 21 Klassik am Dom. „Die lustige Witwe“, neu interpretiert.


2 Meinung Kommentar Christliche Politik? Aktuell wird in Österreich und teilweise in Deutschland medial diskutiert, ob „christlichsoziale“ Parteien (noch) als solche bezeichnet werden können. Dabei wird übersehen, dass das immer nur Selbstzuschreibungen der Parteien sind. Ob eine Partei tatsächlich ein Naheverhältnis zum christlichen Gedankengut oder zur Soziallehre hat, lässt sich anhand von Etiketten nicht beurteilen, sondern nur am konkreten Handeln. Letztlich müssen der einzelne Christ und die

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Kräuterweihe – mehr als Brauchtum Zu Mariä Himmelfahrt werden in vielen Kirchen Kräuterbüscherl geweiht. Oftmals von den Goldhauenfrauen des Ortes kunstvoll gebunden und in Tracht an den Kirchentüren verteilt. Ein schöner Brauch, der auf die heilsame Wirkung von Kräutern aufmerksam macht und der in der Vergangenheit nicht ganz frei von Magie war. Wenn Blitzschlag, Unwetter oder sonst ein Unheil drohte, verbrannte man ein Büscherl. Die Landwirte legten die Kräuterbuschen auch auf die Felder, damit die Saat gut gedieh. So schlägt der Brauch der Kräutersegnung eine Brücke zur Natur allgemein. Es ist nicht in jeder Region des Landes gleich gravierend, aber vielerorts sind die Straßenböschungen so braun, als ob man im Süden Italiens wäre. Die Maisfelder ebenfalls braun und deutlich niedriger als in Jahren davor. Das bemerkt man schon

bei einem bloß oberflächlichen Blick. Aber der reicht, um zu sehen, wie sehr in diesem Jahr Felder, Wiesen und Wälder durch die Trockenheit in Mitleidenschaft gezogen sind. Da bekommt man bei der Kräutersegnung zu Mariä Himmelfahrt ein besonderes Gefühl der Verbindung mit der Natur und der Bedeutung der Ernte. Brauchtum und Folklore werden zum Anlass, weiterzudenken und um Segen für den Teil der Ernte zu bitten, der noch aussteht.

Josef Wallner

Redakteur josef.wallner @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

einzelne Christin anhand des gesamten Parteienangebots entscheiden, welche Gruppe am ehesten ihren Vorstellungen von christlicher Politik nahekommt. Jenseits der Selbstzuschreibungen werden sie zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Die katholische Kirche selbst fährt jedenfalls in Österreich sehr gut damit, keine besondere Beziehung zu einer Partei mehr einzugehen und die Zusammenarbeit mit allen Richtungen zur Durchsetzung des gemeinsamen Wohls zu suchen. Es ist daher undenkbar, dass die Kirche eine Partei mit der Bezeichnung „christlich“ hervorhebt. Vielmehr kann sich jede Partei selbst bemühen, tatsächliche Gemeinsamkeiten mit der christlichen Soziallehre aufzuzeigen.

Den Dialog mit Afrika suchen Wenn die Differenz zwischen den Perspektiven Afrikas und den Perspektiven Europas zu groß ist, dann werden die Ursachen von Migration und Flucht nicht zu bewältigen sein. (...) Deshalb reicht es nicht aus, über Afrika zu sprechen. Wir müssen mit Afrika sprechen.

Die deutsche Regierungschefin sprach sich bei ihrem Besuch in Spanien vergangenes Wochenende zu einem Dialog mit den afrikanischen Herkunftsländern über das Thema Migration aus. reuters


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Im Gespräch 3

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Von Grundvertrauen und Nachhaltigkeit in der katholischen Soziallehre

„In der Politik geht es darum, Solidarität zu erzeugen“ Die katholische Soziallehre wird zurzeit gerne angerufen, wenn es um die Arbeit der Bundesregierung geht. Was aber macht die Soziallehre aus? Ein Gespräch mit dem Sozialethiker Severin Renoldner.

Welche Bedeutung hat die katholische Soziallehre für die heutige Gesellschaft ? DDr. Severin Renoldner: Inhaltlich betrach-

tet entspricht die katholische Soziallehre dem, was man als Zusammenfassung von Papst Franziskus’ Umwelt-Enzyklika „Laudato sì“ sagen kann: Die Menschheit, insbesondere die westliche Welt und allen voran die Christinnen und Christen, ist herausgefordert, etwas zu tun, damit das Leben in der nächsten Generation auf der Erde möglich bleibt. Zwei Dinge müssen dafür getan werden: Zum einen müssen Wirtschaft und Politik neu organisiert werden, damit zum Beispiel der Ausstoß von CO2 und Methan – Kohle, Öl und Gas – drastisch reduziert wird. Das andere ist: Es muss weltweit zu einer sozialeren Verteilungspolitik kommen, die die Voraussetzung dafür ist, dass Milliarden Menschen nachhaltig leben können. Papst Franziskus sagt, es sind ausreichend Ressourcen auf der Welt für alle verfügbar, wenn wir nachhaltig wirtschaften. Das verlangt einen radikalen Umbau der Wegwerfwirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Reiche Länder wie Österreich müssen Vorleistungen erbringen. Es wäre ungerecht, zu sagen: wir wollen Auto fahren, aber die Menschen in China oder Afrika dürfen das nicht, weil es ökologisch nicht verkraftbar wäre. Um überleben zu können, brauchen wir eine Neuentwicklung der Wirtschaft. Sehen Sie diese Ansätze in der Politik? Renoldner: Unsere gegenwärtige Politik tut

das Gegenteil. Tempo 140 auf Autobahnen ist eine Kleinigkeit, aber sie symbolisiert, dass sie Nachhaltigkeit nicht ernst nimmt. Die Soziallehre sagt zum Beispiel: Du musst zuerst dem Menschen eine Existenz ermöglichen und dann darauf vertrauen, dass er etwas Positives für die Gesellschaft leistet. Die heutige Politik geht davon aus, dass die

„Man muss die Menschen ermutigen, gemeinschaftsfähig zu sein.“ New Africa

Menschen nur ausnützen wollen. Vor allem Asylwerbende werden in der öffentlichen Propaganda so dargestellt. Die Kürzung von sozialen Leistungen richtet sich in hohem Maß gegen die eigene Bevölkerung. Sie betrifft besonders Mehrkindfamilien, Alleinerziehende oder von einem Unfall Betroffene, Arbeitslose und Mindestpensionistinnen. Wer heute gesund ist und gut verdient, kann morgen schon einen Unfall haben, sich scheiden lassen oder die Arbeit verlieren. Dann betrifft es auch mich! Ausländerfeindlichkeit zeigt, dass man das Grundvertrauen in den Menschen verliert. Fremdenhass oder Nationalismus in Europa ist nur die Oberfläche, dahinter steht Menschenverachtung. Sie schädigt Wirtschaft und Gerechtigkeit! Auch der Oberösterreichische Arbeitnehmer/innen-Bund, die Fraktion Christlicher Gewerkschafter oder der ehemalige ÖVP-Spitzenpolitiker Franz Fischler sehen die katholische Soziallehre gegenwärtig missachtet. Kritisiert wird auch, dass die Sozialpartnerschaft infrage gestellt wird. Ist die Kritik gerechtfertigt? Renoldner: Die katholische Sozialethik lehrt,

dass es in der Politik darum geht, Solidarität zu erzeugen. Man muss Menschen ermutigen, gemeinschaftsfähig zu werden, eventuell auch, auf etwas verzichten oder teilen zu können. Das historische Vorbild dafür ist die

Sozialpartnerschaft: vor dem Zweiten Weltkrieg waren Unternehmer und Arbeitnehmer, Christlichsoziale und Sozialdemokraten bis zum Bürgerkrieg verfeindet. Nach dem Krieg haben sie sich in Form der Sozialpartnerschaft zu einer Verhandlungskultur durchgerungen. Diese nimmt den Interessenskonflikt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Kenntnis, aber sie versucht, ihn im Sinne von „Leben und leben lassen“ mittels Kompromissen zu lösen. Heute wird die Sozialpartnerschaft – nicht zum ersten Mal – von der Regierung infrage gestellt. Aber eigentlich bräuchten wir eine Sozialpartnerschaft, die die ökologische Frage miteinbezieht. Man müsste im Sinn von „Laudato sì“ die Sozialpartnerschaft auf Nachhaltigkeit ausdehnen. Die Herausforderung ist, um als Menschheit überleben zu können, einen politischen Plan zu machen und zu ermutigen, dass es geht.

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Interview: Christine Grüll

Siehe „katholische Soziallehre“ auf Seite 4. DDr. Severin Renoldner ist Professor u. a. für Sozialethik an der Pädag. Hochschule der Diözese Linz und Mitglied der Sozialkommission der europäischen kath. Bischöfe. KiZ


4 Oberösterreich

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St. Radegund: Jägerstätter-Gedenken am 9. August 2018 im Zeichen des 75. Todestags des NS-Märtyrers

Jägerstätter „selig im Herrn verschieden“ Der Weg von der Enthauptung Franz Jägerstätters am 9. August 1943 in Brandenburg bis zur Seligsprechung 2007 war von unzähligen Debatten, Ablehnung und Zustimmung, gesäumt. Beim heurigen Gedenkgottesdienst in St. Radegund standen Jägerstätters 75. Todestag und sein Streben nach Heiligkeit im Mittelpunkt. In der NS-Zeit konnte es selbst gefährlich sein, über bereits Tote zu sprechen. Am 9. August „im 36. Lebensjahr selig im Herrn verschieden“, steht im Wochenverkündbuch der Pfarre St. Radegund. Mit diesen Worten informiert Vikar Ferdinand Fürthauer die Besucher/innen des Sonntagsgottesdienstes am 15. August 1943 über die Hinrichtung Jägerstätters. Dass bei Jägerstätter etwas anders war als bei den beiden Soldaten Georg Zenz und Heinrich Rambichler, deren Todesnachricht ebenfalls vermeldet wurde, war der Bevölkerung natürlich klar. Aber der Zusatz bei den Soldaten „den Heldentod gefunden“ lässt den Unterschied doch deutlich hervortreten. Die seltsam anmutende Formulierung des Pfarrvikars, die den wahren Grund von Jägerstätters Tod verschleiert, ist aber nur allzu verständlich. Allein die Andeutung der Ent-

hauptung hätte die Verhaftung des Geistlichen nach sich ziehen oder die Familie in noch größeres Unheil stürzen können, als der Tod des Gatten und Vaters von drei Kleinkindern ohnedies schon bedeutet hat. Jahrzehnte vergingen, bis der Name Jägerstätter ausgesprochen werden konnte, ohne heftige Debatten auszulösen – wie das beim Film „Der Fall Jägerstätter“ von Axel Corti 1971 noch der Fall war. Das Jahr 1978 markiert einen Einschnitt: Zum 35. Todestag Jägerstätters kam der damalige Linzer Weihbischof Alois Wagner zu einem Gedenkgottesdienst nach St. Radegund. Damit war von der Diözesanleitung ein erstes, öffentliches Zeichen der Wertschätzung Jägerstätters gesetzt, auch wenn es bis zur Seligsprechung am 26. Oktober 2007 noch ein weiter Weg mit viel pro und contra und Überzeugungsarbeit war.

JägerstätterBild des Künstlers Angelo Titonel aus Imola (Italien), das dieser vor zwei Jahren der Pfarre St Radegund geschenkt hat. kiz/jw

Christsein als Beruf. „Christsein ist der höchste Beruf dieser Welt“, zitierte Bischofsvikar Maximilian Mittendorfer am 9. August 2018 in St. Radegund eine Notiz aus den Schriften Jägerstätters. „Jägerstätter hat seine Berufung zur Heiligkeit als einfa-

cher Christ erkannt und gelebt. Sein gewaltsamer Tod ist für uns Zeugnis seiner Glaubens- und Gewissenstreue“, so Mittendorfer: „Lassen wir uns von Franz und Franziska ermutigen, dort, wo wir stehen, nach Heiligkeit zu streben.“ Josef Wallner

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Schwerpunkte der katholischen Soziallehre (Fortsetzung von Seite 3) Die katholische Soziallehre ist aktuell ein häufiges Thema in Medienberichten, Interviews und Kommentaren. Ein Grund, ihre Schwerpunkte kurz darzustellen:

dern Grundsätze an, die einen Handlungsspielraum für die Gestaltung des sozialen Zusammenlebens lassen, das von ethischen Grundüberzeugungen geleitet ist.

Die katholische Soziallehre versteht sich als ethisches Ordnungssystem für die Gestaltung einer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Sie richtet sich an alle Menschen, ob mit oder ohne Glaubensbekenntnis. Seit mehr als einem Jahrhundert bietet die Soziallehre keine fertigen Problemlösungen, son-

Im Vordergrund steht der Mensch in seiner Einmaligkeit und Individualität, der sein Leben eigenverantwortlich gestalten kann. Jeder Mensch besitzt Würde, unabhängig von Rasse, Geschlecht oder sozialer Herkunft. Der einzelne Mensch oder eine kleinere Gruppe haben das Recht und die Pflicht,

jenen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten, den sie eigenverantwortlich leisten können. Erst wenn eine Aufgabe das zumutbare Maß übersteigt, hilft die je größere Gemeinschaft (Subsidiaritätsprinzip). Die einzelne Person ist für das Wohlergehen ihres Mitmenschen genauso verantwortlich wie für das Wohl der Gesamtheit. Umgekehrt trägt die Gesellschaft Verantwortung gegenüber den einzelnen Mitgliedern: Jeder Mensch hat das Recht auf Hilfe, wenn er seine Chancen nicht wahrnehmen kann (Solidari-

tätsprinzip). Neben den Einzelinteressen ist immer auch das Ganze, das Gemeinwohl, in den Blick zu nehmen. Wie sozial eine Gesellschaft tatsächlich ist, misst sich an der Lebenssituation armer Menschen („Option für die Armen“). Seit Ende des 20. Jahrhunderts gewinnt das Prinzip „Nachhaltigkeit“ an Bedeutung, d. h. mit den Ressourcen der Erde so umzugehen, dass auch zukünftige Generationen auf ihr gut leben können. C. G. XX Siehe Interview Seite 3.


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Oberösterreich 5

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In Kürze Abschiebung von Lehrlingen schädigt Betriebe

Die Jubilarinnen mit der Ordensleitung und den Zelebranten des Festgottesdienstes, unter ihnen Altbischof Maximilian Aichern Marschall PR

Professjubiläen bei den Franziskanerinnen Vöcklabruck. „Mit Freude und großer Treue seid ihr den Weg des Evangeliums gegangen und glücklich dabei geworden. Ihr seid durch euren Einsatz ein Segen für uns“, dankte Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin der Franziskanerinnen, am 11. August 2018 bei der Professfeier der Ordensgemeinschaft den Jubilarinnen. Insgesamt 22 Franziskanerinnen feierten ihre Jubelprofess, Sr. Kathleen Reichert (55-jähriges Jubiläum) aus den USA konnte nicht anwesend sein. Zelebrant des Festgottesdienstes war Bischofsvikar Willi Vieböck. Abt Johannes Perkmann stellte in seiner Predigt die Liebe Gottes zu den Menschen in den Mittelpunkt. „Gott liebt uns und Gott ist die Liebe, das ist das Geheimnis unseres Lebens. Diese Liebe Christi haben die Jubelprofessschwestern praktisch werden lassen in ihrem Nachgehen in franziska-

nischer Einfachheit, Dienstbereitschaft und Herzlichkeit für die Menschen. Wer Gott liebt, kann Liebe weitergeben.“ Das 65-jährige Professjubiläum begingen: Sr. Ulrike Bachmaier, Sr. Berlanda Staufer, Sr. Hildebald Aichinger, Sr. Anakleta Ecker, Sr. Maria Emerich Mathy. Das 60-jährige Professjubiläum feierten: Sr. Emilie Pölzleitner, Sr. Erminolda Egger, Sr. Joachima Dallinger, Sr. Gonzaga Wagner, Sr. Vitalis Doppler, Sr. Thaddäa Meierhofer, Sr. Bonaventura Krenn und Sr. Valeria Hartmair. Ihre 50-jährige (goldene) Profess feierten: Sr. Adeltraud Feichtinger, Sr. Anina Kaltenleitner, Sr. Ilse Hack, Sr. Stellamaris Neureiter, Sr. Ingrid Stallinger, Sr. Barbara Höglinger und Sr. Ilga Hemetsberger. Sr. Martha Huber gehört 25 Jahre den Franziskanerinnen an. Marschall PR

4.200 Pfadis im Attergau

Musizieren am Pfadfinderlager „Home 2018“ oöPP/gregor hiebl

4.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 19 Nationen schlugen in den vergangenen zehn Tagen in Berg im Attergau ihre Zelte auf. Das Lager, das in Berg in dieser Dimension alle fünf Jahre stattfindet, stand unter dem Motto „Home 2018“. Was bedeutet für jeden Einzelnen der Begriff „Zuhause“? Die Beschäftigung mit dem persönlichen Glauben gehörte auch dazu, etwa am „Ort der Stille“, wo die „Pfadis“ auch einmal innehalten, meditieren und das Erlebte verarbeiten konnten.

An der Abschiebung von Lehrlingen während ihrer Ausbildung soll auch weiterhin festgehalten werden. Das hat Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl in einem Interview am 7. August noch einmal bestätigt. Die oö. Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“ wirbt trotzdem weiter um Unterstützer/innen. Über 56.000 haben bereits gegen die Abschiebungen unterzeichnet, darunter 640 Unternehmen, 91 Gemeinden, die Wirtschaftsparlamente der Wirtschaftskammern in OÖ und der Steiermark und zahlreiche Prominente wie die Schauspielerin Adele Neuhauser, Vizekanzler a. D. Reinhold Mitterlehner und Musiker Martin Grubinger. Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) fordert einen Zuwanderungsplan, der den Erfordernissen der österreichischen Wirtschaft, des Sozialsystems und einer alternden Gesellschaft entgegenkommt. Mit der Abschiebung von Lehrlingen werde ohne Not die Existenz von kleinen und mittelständischen Betrieben, die keinen anderen Nachwuchs finden, gefährdet, so ÖGV-Generalsekretär Stephan Blahut. Die abgelehnten Flüchtlinge könnten ihre Ausbildung nicht abschließen, ihr Herkunftsland könne nicht profitieren und Österreich und seine Betriebe würden um wohlgesinnte Botschafter/innen und potenzielle Kooperationspartner/innen gebracht. Offene Stellen in OÖ. In oö. Betrieben sind derzeit über 400 junge Asylwerbende in Lehrlingsmangelstellen beschäftigt, ein Großteil stammt aus Afghanistan. Laut Lehrlingsmangelliste in OÖ sind derzeit 2.555 Lehrstellen unbesetzt. C. Grüll


6 Zu Gast

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Pfarrer Mag. Dalibor Brnzej hofft, dass sein Bienenstock in Form einer Kathedrale bald von Bienen bewohnt sein wird.

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Der serbisch-orthodoxe Priester von Braunau Dalibor Brnzej, lässt sich bei der Pfarrarbeit von seinen Bienen inspirieren

Honig und Gott haben kein Ablaufdatum Imker und Pfarrer – das Hobby passe perfekt zum Beruf, erklärt Dalibor Brnzej. Der serbisch-orthodoxe Pfarrer von Braunau kann die Altarkerzen selbst anfertigen, die in seiner Kirche aus reinem Bienenwachs sein müssen. Honig hat aber auch in der Spiritualität einen besonderen Platz. Josef Wallner

Im Garten des Pfarrhofs Haselbach steht der ganze Stolz von Pfarrer Dalibor Brnzej und seiner Familie: vier Bienenstöcke. Die Bienen haben am Stadtrand von Braunau ein Paradies – und die Menschen auch. Hier konnte sich Pfarrer Brnzej einen Kindheitstraum erfüllen. In seiner Heimat, dem rumänischen Teil des Banat, hat er als Kind oft mit den Rahmen und leeren Bienenkisten seines Onkels gespielt: „Der Duft ist mir heute noch in Erinnerung.“ Der Onkel hat inzwischen seine Bienen in Deutschland stehen und seinen Neffen Dalibor ins Imkerhandwerk eingeführt. „Langsam muss man beim Honigschleudern drehen, ja nicht zu

schnell“, erklärt der neunjährige Ilia, der Sohn des Pfarrers, der schon von der Begeisterung des Vaters angesteckt ist. Selbstverständlich hilft auch Jasmina, Dalibors Frau, mit, sie ist es auch, die den Honig in der Küche verwendet. Bienen in der Kirche. Zusätzlich zu den vier bevölkerten Bienenkisten im Garten steht eine weitere in der Wohnung des Pfarrers. Sie ist leer und hat eine außergewöhnliche Form. Das künftige Bienenheim ist eine Miniatur der serbisch-orthodoxen Kathedrale von Belgrad. Die Kathedrale ist Sava, dem Nationalheiligen der Serben, geweiht. Das Modell soll aber nicht Zierde bleiben. Pfarrer Brnzej möchte es mit Bienen besiedeln und das Gehäuse mit einem Schlauch versehen, über den man Bienenstockluft einatmen kann. Heilpraktiker/innen empfehlen die Bienenstockluft zur Behandlung von Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen. Die Miniaturkathedrale soll auf einem Autoanhänger stationiert werden, damit das heilsame Angebot mobil ist.

Honig-Spiritualität. Auf die heilsame Spiritualität, die seit der Zeit der Kirchenväter mit Honig und Bienen verbunden ist, braucht man aber nicht zu warten. Die verkündet Pfarrer Dalibor schon jetzt. Im Rahmen eines Praktikums für den Religionsunterricht hat der 39-jährige Pfarrer sich mit der Beziehung von Glaube und Bienen beschäftigt. Er weist darauf hin, dass Honig kein Ablaufdatum hat. „Das ist wie mit dem Glauben. Der wird auch nie alt und unbrauchbar. Der hält unser ganzes Leben hindurch.“ Bischof der Bienen. Weiters macht der orthodoxe Priester darauf aufmerksam, dass wir von den Bienen nur Süßes bekommen. Da liegt für ihn der Blick auf Gott nahe: „Gott will immer unser Bestes, ohne Wenn und Aber.“ Dann spricht er die Disziplin an, die in einem Bienenstock herrscht. Jede Biene hat ihre Aufgabe, gemeinsam arbeiten sie für den Schwarm. „Da können wir lernen. Ohne Disziplin und Einsatz füreinander geht es nicht, nicht in der Familie, nicht in Pfarre und Gesellschaft.“ Die Bienen würden


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Zu Gast 7

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Im Garten stehen die Bienenstöcke von Pfarrer Dalibor Brnzej. Rechts: Er feiert mit seiner Familie das Fest der Schutzpatronin ihrer Wohnung.

sogar eine Verbindung zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche schaffen, erinnert Pfarrer Brnzej. Der heilige Ambrosius von Mailand (verstorben 397) wird von beiden Kirchen als großer Heiliger verehrt. Die Legende erzählt, dass ihm als Kleinkind Bienen Honig in den Mund geträufelt hätten und so die honigsüße, anziehende Sprache des Bischofs entstanden sei, die ihn als Prediger im ganzen Römischen Reich berühmt gemacht hat. Daher findet man Darstellungen des heiligen Ambrosius oft auf Kanzeln – mit einem geflochtenen Bienenstock zu Füßen. Der Bischof von Mailand stellt in seinen Pre-

digten die Bienen oftmals als Vorbild für das christliche Leben hin. Bescheiden und arbeitsam wie die Bienen sollten Christen sein. Pastoral mit einem Löffel voll Honig. Pfarrer Dalibor Brnzej ist ganz in seinem Element, wenn er von den Bienen erzählt. Da bewahrheitet es sich, was er im Seminar von Belgrad gelernt hat: dass sowohl Imker als auch Weinbauer zwei für einen Pfarrer passende Berufe seien. Denn er kann selbst erzeugen, was für die Tätigkeit eines Priesters unverzichtbar ist: Bienenwachskerzen für die Liturgie und Wein für die Eucharistie. So

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weit die Theorie. Da Braunau ein junge, erst vor wenigen Jahre gegründete Pfarrgemeinde ist, kann Dalibor Brnzej vom Pfarrberuf allein nicht leben. Er ist halbtags bei der Post angestellt. „Das Wort ‚Post’ hat mit ‚Apostel’ zu tun, beide haben eine Nachricht für die Menschen“, meint er schmunzelnd. In beiden Berufen – als Postler und Pfarrer – hilft ihm auch, was der heilige Franz von Sales als Tipp im Umgang mit Menschen gegeben hat: „Man sei immer so sanft wie möglich und bedenke, dass man mit einem Löffel Honig mehr Fliegen herbeilockt als mit hundert Tonnen Essig.“

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Im gedenken

Ministranten besuchen Bibelgarten Altschwendt. Auf ihre 22 Ministrantinnen und Ministranten ist die kleine Pfarrgemeinde Altschwendt (700 Einwohner/innen) im Innviertel sehr stolz. Auch in den Ferien sind die „Minis“ sehr aktiv. Zu ihrem Schwerpunkt „Bibel durch das Kirchenjahr“ besuchten sie kürzlich den Bibelgarten von Martin Zellinger am Lesterhof im Mühlviertel und den weltberühmten Flügelaltar (1492) in Kefermarkt. pfarre

n Am 8. August 2018 verstarb P. Georg Grois von den Oblaten des heiligen Franz von Sales im 80. Lebensjahr. Seit 2008 wirkte er als Kaplan in der Pfarrgemeinde Pöstlingberg-Lichtenberg. P. Georg Grois, 1939 in Bernhardsthal (NÖ) geboren, wurde 1966 in Eichstätt zum Priester geweiht. Er war Erzieher und Ökonom in Ried im Innkreis, Dachsberg und Fockenfeld. Das Seeleorgezentrum Lichtenberg schreibt auf seiner Website: „P. Georg Grois war Lichtenberg sehr verbunden. Sein Ableben hinterlässt in un-

serer Gemeinde und in unseren Herzen eine große Lücke.“ Das Requiem wird am Montag, 20. August 2018, um 11.30 Uhr in WienKaasgraben sein. Anschließend erfolgt die Beisetzung am Friedhof Wien-Sievering. Am 19. August 2018 ist um 19.30 Uhr Totengebet für P. Georg Grois in der Pöstlingbergkirche. Eine Gedenkmesse wird am 26. August 2018 um 9 Uhr in Lichtenberg gefeiert. privat


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50 Jahre nach der Invasion in die Tschechoslowakei

„Der Prager Frühling war auch ein Frühling für die Kirche“ Vor 50 Jahren, am 21. August 1968, marschierten unter Führung der Sowjetunion Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei ein. Es war die gewaltsame Reaktion auf die Öffnungsbestrebungen, die als Prager Frühling in die Geschichte eingingen. Welche Bedeutung dieser Frühling für die Kirche hatte, was nach der Niederschlagung geschah und wie ihn das alles persönlich prägte, erzählt der Prager Weihbischof Václav Malý im Interview. Interview: Heinz Niederleitner

Herr Bischof, die Kirche in der damaligen Tschechoslowakei hatte in den 1950er Jahren stark unter Verfolgung zu leiden. Welche Bedeutung nahm dann der „Prager Frühling“ für sie ein? Václav Malý: Er war eine wichtige Phase für

die Gesellschaft, auch für die Kirche. In den 1950er Jahren waren viele Priester verhaftet und verurteilt worden, die Bischöfe isoliert oder in Haft. Das Ordensleben war nicht mehr möglich und die Pfarrstrukturen waren beschädigt. Öffentliches Wirken war verboten und kirchliches Leben auf die Kirchengebäude beschränkt. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre kehrten Priester aus den Gefängnissen zurück. Im Prager Frühling wurden sie aktiv. Auch die Bischöfe konnten ihren Platz wieder einnehmen. Der Prager Frühling war auch ein Frühling für die Kirche. Wie haben Sie selbst diese Phase erlebt? Malý: Ich war 18 Jahre alt und habe alles

mitverfolgt. Es kam das „Werk der konziliaren Erneuerung“ auf, es gab theologische Vorträge und Bücher. Das Zweite Vatikanische Konzil wurde den Gläubigen nahegebracht. Das war eine sehr fruchtbare Zeit, auch im kulturellen Leben: In Prag entstanden neue Theater und Zeitschriften. Ich war begeistert und habe viel gelesen. Als Beginn des Prager Frühlings gilt der Jänner 1968. Aber offenbar gab es Vorzeichen ... Malý: Die Lockerung des gesellschaftlichen

Systems hatte Anfang der 1960er Jahre langsam begonnen – auch in der Kommunisti-

schen Partei selbst. Im Prager Frühling wurde die Zensur aufgehoben und man sprach von einem „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“. Doch es war klar: Wenn der Prager Frühling sich fortsetzen würde, dann käme ein demokratisches System. Denn es ging den Menschen nicht um Sozialismus, sondern um Freiheit und Demokratie. Am 21. August rückten die Truppen des Warschauer Paktes ein. Hatte es zuvor Befürchtungen gegeben, dass so etwas passiert? Malý: Das war ein Schock. Es gab vorher ge-

wisse Signale, dass etwas passieren könnte. Aber der brutale Einmarsch war in dieser Form nicht erwartet worden. Die Situation blieb im Herbst 1968 noch verhältnismäßig gut. Im Frühling 1969 begannen die Säuberungen in der Kommunistischen Partei selbst: Im April musste Alexander Dubcek zurücktreten. Ab dem Sommer 1969 betrafen die Säuberungen die Gesellschaft und auch die katholische Kirche. Wie haben Sie selbst den Einmarsch der Truppen am 21. August 1968 erlebt? Malý: Ich hing – wie viele andere auch – fast

durchgehend am Radio. Es waren auch Panzer in meinem Viertel in Prag zu sehen. Ein paar Tage später ging ich demonstrieren.

konnten die Bischöfe zwar bleiben, aber unbequeme Priester wurden ersetzt, das „Werk der konziliaren Erneuerung“ verboten. Warum haben Sie sich in dieser Zeit entschieden, Priester zu werden? Malý: Das hing mit der gesellschaftlichen

Situation zusammen. Zunächst wollte ich Archäologie studieren. Nach dem Prager Frühling sah ich aber, wie sich Menschen veränderten und vorsichtiger wurden. Es gab wieder Karrieristen. Ich dachte mir, man könne nicht die persönliche Einstellung und den Glauben ändern, weil sich das System ändert. Als Priester wollte ich zeigen, dass es sich lohnt, das Evangelium zu bekennen. War es schwierig, das Studium zu beginnen? Malý: Als ich 1969 an die damals einzige

theologische Fakultät nach Leitmeritz kam, gab es noch keine Beschränkung für Studenten, die wie ich kein „Kaderprofil“ hatten – mein Vater hatte als Lehrer seinen Posten verloren. Am Anfang hatten wir noch vom Prager Frühling geprägte Professoren. Doch bald mussten sie gehen, es kamen Zugangsbeschränkungen und wir waren vom internationalen Austausch abgeschnitten.

Wie traf die Niederschlagung des Prager Frühlings die Kirche? Malý: Die Kirche konnte sich einen gewissen

Sie wurden 1976 zum Priester geweiht und haben im Jahr danach die Charta 77 unterzeichnet, aus der eine Bürgerrechtsbewegung entstand. Warum haben Sie das riskiert? Malý: Das ist einfach zu erklären: Ich habe

Freiraum bis Mitte 1969 bewahren. Dann

in der Kirche gepredigt, dass wir tapfer sein,


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Thema 9

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Bischof Václav Malý (links) war 18 Jahre alt, als Truppen der kommunistischen „Bruderstaaten“ in die CSSR einfielen. Die Bilder von Panzern in Prag (rechts) prägen bis heute die Erinnerung. nie, CTK / picturedesk.com

uns zu Jesus Christus bekennen und in der Wahrheit leben müssen. Mir war aber klar, dass ich auch öffentlich nicht schweigen kann. Die Charta 77 konnte ich inhaltlich mittragen: Ich sagte mir, ich bin ja auch ein Bürger. Daraufhin wurde mir elf Jahre lang verboten, als Priester zu wirken. Ich wurde von der Geheimpolizei verfolgt, geschlagen, war sieben Monate im Gefängnis. Es war für mich dennoch eine sehr wertvolle Zeit, weil ich in dieser Opposition den Dialog mit Menschen ganz unterschiedlicher weltanschaulicher Herkunft führen konnte. Und Ihr priesterliches Amt? Malý: Ich war geheim tätig: In Wohnungen

oder im Sommer auch im Wald habe ich mit kleinen Gruppen Eucharistie gefeiert. Ich habe Bibelstunden und Vorträge gehalten, Sakramente gespendet und für den Samisdat (Untergrundliteratur, Anm.) geschrieben. Bei der Samtenen Revolution 1989 traten Sie erneut öffentlich auf: An der Seite von Václav Havel beim Bürgerforum auf dem Wenzelsplatz. Hatten Sie die Befürchtung, dass diese Bewegung wie der Prager Frühling enden könnte? Malý: Diese Angst war zunächst da. Wir tra-

ten auf, nachdem die Polizei Studenten zusammengeschlagen hatte. Es war unser Ziel, den Leuten eine Richtung zu zeigen. Wir haben gesagt, dass es keine Rache geben darf. Es war ein Wunder, dass die Menschen uns angenommen haben. Als zehntausend Arbeiter einer Prager Fabrik zu uns stießen, war

für uns klar, dass wir die kritische Masse erreicht hatten. Wie beschreiben Sie die Lage der Kirche in der heutigen Tschechischen Republik? Malý: Die Frage der Rückgabe kirchlichen Ei-

gentums ist gelöst. Es liegt jetzt an uns, neue Wege zur Verkündigung des Evangeliums zu finden. Zum Teil erwarten die Menschen mehr von der Kirche, als dass sie sich selbst als aktive und verantwortliche Mitglieder sehen. Wir werden in unserer Arbeit Prioritäten setzen müssen, denn wir sind eine städtische Kirche und keine Volkskirche. In den Städten konzentrieren sich die Gläubigen in guten Pfarrgemeinden. In solch einer Pfarre stoßen vielleicht drei bis vier Personen im Jahr zur Kirche. Das sind junge Menschen, die Verantwortung in sich spüren. Das gibt mir Hoffnung. Wir sind nicht die Kirche der Menge, aber eine Kirche der kleinen Gruppen, die in ihrer Umgebung wirken. Aus Ihrer Erfahrung gesprochen: Was können wir heute für verfolgte Christen und Kirchen tun? Malý: Solidarität zeigen! Als Erstes sollten wir

regelmäßig beten. Natürlich ist Unterstützung über Hilfsorganisationen wichtig, aber es geht um mehr als Geld. Jeder kann eine Karte an den Diktator eines Landes senden, in dem die Christen verfolgt werden. Wenn es tausende Karten werden, wird er vorsichtiger sein. Wichtig ist es auch, die Menschen zu besuchen. Und wir sollten dankbar sein, dass wir in Freiheit leben dürfen.

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Im Überblick Als „Prager Frühling“ wird ein Öffnungsprogramm tschechoslowakischer Kommunisten und sein Widerhall in der Bevölkerung bezeichnet. Als markantes Datum gilt die Übernahme der Parteiführung durch Alexander Dubcek am 4. Jänner 1968, wobei es schon zuvor Reformtendenzen gab. Unter Dubcek wurden die Pressezensur aufgehoben. In Wirtschaft und Politik wurden Reformpläne entwickelt. In den anderen kommunistischen Staaten, insbesondere in der Sowjetunion, wurde dies als gefährliches Ausscheren der Tschechoslowakei wahrgenommen. Sie fielen am 21. August 1968 in der CSSR ein. Damit begann das Ende des Prager Frühlings. 1977. Die Petition „Charta 77“ schuf eine Bürgerrechtsbewegung. Das Regime reagierte mit Repression gegen die Unterzeichner der Charta. 1989. In der Samtenen Revolution 1989 konnte letztlich der Umbruch in ein demokratisches System friedlich vollzogen werden. Seit 1993 sind Tschechien und die Slowakei zwei unabhängige Staaten.


10 Panorama stenogramm

Pater Franz Helm rupprecht/kathbild.at

Kritik. Der Vizeprovinzial der Steyler Missionare, Pater Franz Helm, übt nach der verordneten Aussiedelung von Flüchtlingen aus dem CaritasFlüchtlingsheim in St. Gabriel scharfe Kritik an der Stimmungsmache durch Politik und Medien: Die Flüchtlingsbetreuung werde „vermehrt direkt in staatliche und private Hände gegeben, um lästige Zwischenrufe durch christlich und humanistisch eingestellte Menschen zu verhindern“, sagt Helm. Forum. Seit Mariä Himmelfahrt tagt wieder das europäische Forum in Alpbach (Tirol). Wie 2017 trifft sich auch die vom Vatikan mitgegründete Gruppe „Ethics in Action“ dort. Bei der Podiumsveranstaltung dieser Initiative am 21. August wird auch Kardinal John Onaiyekan aus Nigeria erwartet. Zusammenführung. Die „Barmherzigen Schwestern Innsbruck“ haben drei Provinzen zusammengeschlossen. Im Rahmen eines Kongregationsfestes wurde dieser durch die Altersstruktur bedingte Schritt durchgeführt. Die ehemaligen Provinzen Innsbruck, Meran und Treviso unterstehen nun direkt der Generalleitung. Basilika. Die größte Pfarrkirche im Bundesland Salzburg, Mariapfarr im Lungau, ist zur Basilika erhoben worden. Gefeiert wurde die Erhebung durch Rom zu Mariä Himmelfahrt (15. August) mit Prominenten. Mariapfarr hat damit neben Maria Plain die zweite Basilika im Bundesland Salzburg.

16. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach konservativer Kritik an der Katechismus-Änderung

Nein zur Todesstrafe ist „logische Fortentwicklung“ Für die klare Ablehnung der Todesstrafe, die jetzt in den Katechismus kam, erntete Papst Franziskus viel Zustimmung. Konservative Papstkritiker sehen dagegen einen Bruch mit der kirchlichen Lehre. Warum das nicht stimmt, erklärt die Moraltheologin Sigrid Müller. Der Historiker und Publizist Roberto de Mattei gilt als Speerspitze der konservativen Papstkritiker. Dass er auch das Thema Todesstrafe zum Angriff benutzt, mag angesichts der Ablehnung dieser Strafe in Europa überraschen. Doch de Mattei schreibt allen Ernstes: „Wer bekräftigt, dass die Todesstrafe an sich schlecht sei, verfällt in eine Häresie.“ Dazu zitiert er ein Schreiben aus dem Jahr 1208. In konservativen Internetforen wird über die Änderung des Katechismus debattiert. Würde. Für Sigrid Müller, Dekanin der Theologischen Fakultät der Universität Wien, ist die Entscheidung des Papstes „eine logische Fortentwicklung von dem, was sich in den letzten Jahrzehnten in der kirchlichen Diskussion abgezeichnet hat. Wenn wir die Würde des Menschen ernst nehmen, muss das für jeden Menschen gelten, auch für einen Verurteilten. Diese Würde lässt sich aber nur verteidigen, indem man die Todesstrafe ablehnt.“ Warum aber wurde das nicht beim Erscheinen des Katechismus 1992 so geschrieben? „Damals war das Argument noch stärker präsent, dass der Staat diese letzte Möglichkeit haben müsse, wenn gar nichts anderes mehr geht. Aber in den kirchlichen Dokumenten seither wurde dieses Argument im-

mer mehr abgeschwächt, indem man betont hat, dass es solch eine Situation eigentlich nicht mehr gibt.“ 1997 hatte es geheißen, die kirchliche Lehre schließe die Todesstrafe nur dann nicht aus, „wenn dies der einzig gangbare Weg wäre, um das Leben von Menschen wirksam gegen einen ungerechten Angreifer zu verteidigen“. 2015 hatte Papst Franziskus geschrieben, eine Hinrichtung sei keine Verteidigungssituation. Entwicklung. Dass de Mattei mit einem Dokument von 1208 aufwartet, um die Todesstrafe zu verteidigen, überzeugt die Moraltheologin Müller nicht: „Das hieße ja, den Heiligen Geist an einem Punkt in der Geschichte anzubinden. Mit Blick auf die Geschichte sehen wir ein wachsendes Verständnis in der Kirche für die Würde des Menschen.“ Tatsächlich scheint manche Diskutanten in Internetforen weniger die Todesstrafe an sich zu interessieren, als die Frage, ob man den Katechismus denn verändern könne. „Der Glaube der Kirche wird gelebt, er ist nicht einfach ein Stein, den man weiterreicht“, erklärt Sigrid Müller. „Es gibt sehr wenige Aussagen, die von Päpsten ex cathedra als unfehlbares Dogma erklärt wurden. Die Kirche hat in der Vergangenheit Fehler begangen und Abbitte geleistet. Zu behaupten, es würde kein Wachstum im Verständnis des Glaubens geben, würde heißen, den Heiligen Geist in seinem Wirken zu behindern. Insofern muss man Formulierungen auch im Katechismus verändern, wenn sie nicht mehr dem Glauben der Kirche entsprechen“, sagt Müller. Heinz Niederleitner

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Die Todesstrafe zu ächten, entspricht für Sigrid Müller (rechts) der kirchlichen Entwicklung.

Reuters, Rupprecht/kathbild.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

16. August 2018

„Nicht schuldig“, sagte Kardinal George Pell, als er sich im April zu den Vorwürfen gegen ihn äußerte. Jetzt ist das Gericht am Zug.

reuters

Prozess gegen Kardinal Pell gestartet Am Montag dieser Woche begann in Melbourne (Australien) das Hauptverfahren gegen Kurienkardinal George Pell, in dem es um zwei Fälle sexueller Übergriffe geht. Der 77-jährige Finanzchef des Vatikan ist der bislang höchstrangige Kirchenvertreter, der sich wegen Missbrauchsvorwürfen vor einem weltlichen Gericht verantworten muss. Australischen Medien ist aufgrund der dortigen Rechtslage die Berichterstattung verboten. Das von der Staatsanwaltschaft beantragte Verbot soll

zum Schutz des Richters und der Geschworenen vor Beeinflussung durch die Öffentlichkeit dienen und bleibt bis zum Ende des Verfahrens einschließlich einer möglichen Berufungsverhandlung in Kraft. Offiziell unbekannt sind daher die Anklagepunkte. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass es um zwei Fälle geht: In den 1970er Jahren soll Pell als Priester in der Stadt Ballarat mehrere männliche Teenager in einem Schwimmbad sexuell belästigt haben. Im zweiten Fall geht es um den

Vorwurf, Pell habe in den 1990er Jahren als Erzbischof in der Sakristei der Kathedrale von Melbourne Chorknaben missbraucht. Pell weist die Vorwürfe energisch zurück. Als Erzbischof von Melbourne setzte er erste Standards für die Aufklärung und den Umgang mit Missbrauchsfällen. Vor Prozessbeginn demonstrierte der Kardinal öffentlich Gelassenheit. Für die Dauer des Verfahrens ist Pell von Papst Franziskus freigestellt.

Demokratie und Teilhabe

Weltkirchenrat feiert am Gründungsort

weltkirche

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (KFB) wird sich in den kommenden beiden Jahren schwerpunktmäßig mit dem Thema „Demokratie und Partizipation (Teilhabe)“ beschäftigen. Unter diesem Motto steht heuer – 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts in Österreich – auch die KFB-Sommerstudientagung im Bildungshaus St. Arbogast in Vorarlberg von 21. bis 25. August. Zu dieser werden 100 KFB-Leiterinnen erwartet. Im Jahr 2019 (23. bis 28. August) folgt eine KFB-Reise auf den Spuren der seliggesprochenen Abgeordneten Hildegard Burjan.

Mit einem Gottesdienst an seinem offiziellen Gründungsort, der Nieuwe Kerk in Amsterdam, feiert der weltweite Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am 23. August sein 70-jähriges Bestehen. Dem ÖRK gehören heute weltweit rund 350 evangelische, anglikanische und orthodoxe Kirchen an. Er vertritt mehr als eine halbe Milliarde Christen. Anders als etwa im „Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich“, wo die katholische Kirche als Vollmitglied vertreten ist, ist der Heilige Stuhl kein Mitglied des Weltkirchenrats, hält aber enge Kontakte zu ihm.

Abtreibung. Die Mehrheit der Abgeordneten im Oberhaus des argentinischen Parlaments hat ein Gesetz zurückgewiesen, das Abtreibungen bis zur 14. Woche erlaubt hätte. Der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Mario Poli, rief die Gläubigen anlässlich der Parlamentsdebatte auf, Frauen in Schwangerschaftskonflikten zu unterstützen. „Eine Abtreibung wird immer ein Drama sein, weit weg von einer Lösung“, sagte er. Appell. Bis 2030 soll es in Afrika 25,6 Millionen junge Arbeitskräfte (15–29 Jahre) geben, sagt „Jugend eine Welt“-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Er ruft Österreichs Regierung im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft auf, Initiativen gegen Jugendarbeitslosigkeit dort zu unterstützen.

Jugend eine Welt


Sonntag 20. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 19. August 2018

Ineinander bleiben Familie sein - auch Familie im Glauben - ist nie immer nur ein Honigschlecken. Da gibt es ältere und jüngere Geschwister, gegenseitige Erwartungen, tiefer liegende Bedürfnisse. Aber auch Orte und Geschichten, die immer wieder zueinander und zusammenführen.

Evangelium

1. Lesung

Johannes 6,51–58

Sprüche 9,1–6

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von d ­ iesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ­ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre ­sieben Säulen behauen. Sie hat ihr Vieh ­geschlachtet, ihren Wein gemischt und schon ihren Tisch gedeckt. Sie hat ihre Mägde ausgesandt und lädt ein auf der Höhe der Stadtburg: Wer unerfahren ist, kehre hier ein. Zum Unwissenden sagt sie: Kommt, esst von meinem Mahl und trinkt vom Wein, den ich mischte! Lasst ab von der Torheit, dann bleibt ihr am Leben und geht auf dem Weg der Einsicht!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

2. Lesung Epheser 5,15–20

Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht wie Toren, sondern wie Kluge! Nutzt die Zeit, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist! Berauscht euch nicht mit Wein - das macht zügellos - , sondern lasst euch vom Geist ­erfüllen! Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder erklingen, singt und jubelt aus vollem Herzen dem Herrn! Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus!


Wort zum Sonntag

„In jeder Familie gibt es Krisen.“

Guillermo Sánchez / Unsplash.com

I

ch will den HERRN allezeit preisen;

Kommt, ihr Kinder, hört mir zu!

immer sei sein Lob in meinem Mund.

Die Furcht des HERRN

Wie lebt man als kleine Minderheit in einem gesellschaftlichen Umfeld, das keinen Rückhalt bietet? Wie erzählt man von Jesus, der in Brot und Wein gegenwärtig ist und Leben schenkt, wenn andere diese Erfahrung nicht kennen? Alles Reden muss fast ­zwangsläufig zu Missverständnissen führen. Die ­Situation der johanneischen Gemeinden am Ende des ­ersten Jahrhunderts war nicht einfach. Im Evangelium sind die Spuren der Konflikte nicht ­geglättet. So bleiben sie Herausforderung und Aufgabe für jede Zeit. Mir hilft, was Rabbiner Tovia Ben-Chorin gesagt hat: „Ich glaube, dass man das Neue Testament besser verstehen kann, wenn man die rabbinische Literatur der Zeit und die Polemik zwischen Juden und Christen kennt. Wir sind nicht einfach im Dialog mit den Christen, vielmehr sind wir Geschwister, eine Art Familie. Und in jeder Familie gibt es Krisen, so auch zwischen Juden und Christen.“ In ­jeder Familie gibt es Krisen. Und jede ­Familie schenkt auch die Möglichkeit, miteinander und voneinander zu lernen. Und wenn sich Konflikte nicht lösen lassen? Zwei Bauern lagen im Streit und konnten sich nicht einigen. So beschlossen sie, den Richter entscheiden zu lassen. Weil nun am Tage des Gerichts der eine Bauer mit der Ernte so beschäftigt war, dass er nicht weggehen konnte, bat er den anderen, ihn bei Gericht zu vertreten. „Und“, fragte er diesen nach der Verhandlung, „wie ist es ausgegangen?“ „Du hast Recht bekommen.“ Einmal möchte ich meine Anliegen in die Hände von Jesus legen dürfen, ich weiß sie ­nirgends besser aufgehoben. Davor aber sind wir aufgefordert, füreinander einzustehen, in den Familien und darüber hinaus.

Zum Weiterdenken

Meine Seele rühme sich des HERRN;

will ich euch lehren!

die Armen sollen es hören

Wer ist der Mensch, der das Leben liebt,

und sich freuen.

der Tage ersehnt, um Gutes zu sehen?

Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen;

Bewahre deine Zunge vor Bösem;

denn die ihn fürchten,

deine Lippen vor falscher Rede!

Roland Spiegel

leiden keinen Mangel.

Meide das Böse und tu das Gute,

Religionslehrer in Bregenz

Junglöwen darbten und hungerten;

suche Frieden und jage ihm nach!

Pädagogischen Hochschule

und Mitarbeiter der ­Kirchlich „Edith Stein“ in Feldkirch.

aber die den HERRN suchen, leiden keinen Mangel an allem Guten.

Was haben Sie in Ihren Familien schon lernen dürfen? Welche Anliegen sind in Ihren Händen gut aufgehoben? Wem vertrauen Sie Ihre Anliegen an? Wem nicht?

Den Autor erreichen Sie unter

antwortpsalm (aus psalm 34)

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

16. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

„Jetzt hängst scho wieda am Kastl“, hört Maria ihren Mann Josef sagen. Sie selbst ist mit ihrem Smartphone beschäftigt und Ungewöhnlich und köstlich: Spinat kann auch für pikanten Kuchen verwendet werden. Verlag

Tanja Holzer

Spinat-Tarte 4 Portionen leicht

schaut, ob jemand etwas in der Familiengruppe gepostet hat.

100 Minuten (inklusive Backzeit)

ZUTATEN

∙∙250 g Dinkelmehl ∙∙1 Msp. Weinsteinbackpulver ∙∙150 g Butter ∙∙2 EL Wasser ∙∙500 g Blattspinat ∙∙1 Stange Lauch ∙∙1 Zwiebel ∙∙Rapsöl ∙∙300 g Crème fraîche ∙∙4 Eier ∙∙Salz ∙∙Pfeffer ∙∙1 Prise geriebener Muskat zubereitung Den Backofen auf 180°C vorheizen. Mehl, Salz, Backpulver, Butter und Wasser verkneten. Teig ausrollen, Tarteform mit Öl bepinseln und mit dem Teig auslegen. Rand andrücken, Boden öfter einstechen. Cirka 1 Stunde kühl stellen. Für den Belag den Spinat waschen, putzen und grob hacken. Den Lauch waschen, putzen und klein würfeln. Zwiebeln würfeln und mit Lauch und Spinat in heißem Öl anbraten. Crème fraîche, Eier, Salz, Pfeffer und Muskat verrühren. Boden ca. 10 Minuten backen, Gemüse auf der Tarte verteilen und den Crèmefraîche-Guss darübergießen, weitere 30 bis 35 Minuten backen. XX Heide Steigenberger, 365 x vegane und vegetarische Blitzküche. Kneipp Verlag Wien, 2014.

60+ entdecken s Maria ist 75 und hat das Internet und die sozialen Medien für sich entdeckt. Da ist sie nicht die Einzige in ihrem Alter. Einen Computer hat sie schon seit längerer Zeit. Jetzt wagt sie den nächsten Schritt. Maria hat ihr neues Handy schon ein paar Wochen und wurde von ihren Kindern und Enkelkindern bereits über die wichtigsten Anwendungen aufgeklärt. Seit Neuestem nutzt sie auch die Kommunikationsplattform WhatsApp, um mit ihrer Familie und ihren Freunden in Kontakt zu bleiben. Für die junge Generation sind Technik und soziale Medien nicht mehr wegzudenken. Die ältere Generation hat sich anfänglich eher distanziert verhalten. Nun gibt es aber schon viele Internetnutzer/innen und So­ cial-Media-Begeisterte in dieser Generation. Tatsächlich greifen mittlerweile auch Ältere häufig zu Smartphones, Tablets und Co. Warum Senioren das Internet nutzen. Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Man kann online einkaufen, Spiele spielen und sich Videos ansehen. Die ältere Generation ist nicht damit aufgewachsen, die Neugier ist also geweckt. Abgesehen davon sind Geräte mit Internetzugang äußerst praktisch. Ein E-Reader ist mit seiner einfachen

Handhabung beispielsweise leicht zu bedienen. Man kann sogar einige Hundert Bücher auf das Gerät laden. Für Jung und Alt ist der Kontakt mit Familie und Freunden ein wesentlicher Bestandteil der Internetnutzung. Besonders trifft das auf Seniorinnen und Senioren zu. Viele von ihnen fühlen sich mit zunehmendem Alter einsamer. Ihre sozialen Kontakte werden weniger, auch die Kinder und Enkelkinder bekommen sie immer seltener zu Gesicht. Smartphones und Tablets ermöglichen es den Senioren, alte Bekannte wieder-

Fakten • 80,6% (910.800 Personen) der 55- bis 64-Jährigen nutzten 2017 das Internet. • 51,9% (422.700 Personen) sind es bei den 65- bis 74-Jährigen. • Facebook wurde in Österreich im Jahr 2017 von 3,9 Millionen Menschen genutzt. • 7% der Nutzer/innen (273.000 Personen) waren über 60. • WhatsApp befindet sich auf fast jedem österreichischen Smartphone (88%), quer durch alle Altersgruppen der Nutzer/innen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

16. August 2018

TIERE IN DER BIBEL, TEIL 6

Taube Der beliebte Name Jona heißt auf Deutsch „Taube“ und bedeutet freie Bewegung, Verbundensein mit dem Himmel, der Sphäre Gottes.

Zeit für ein Erinnerungsfoto: Auch Generation 60+ macht jetzt Selfies.

FOTOLIA – AUREMAR

oziale Medien zufinden und mit ihren Liebsten regelmäßig Kontakt zu haben. Da sind auch die Verwandten froh, wenn sie hören, dass es dem Gesprächspartner gut geht. Soziale Medien. Bei der digitalen Kommunikation nutzen ältere Menschen besonders gerne Facebook. Während die jüngere Generation sich schon wieder von dieser Plattform distanziert und auf anderen sozialen Kanälen aktiv ist, steigt die Anzahl der älteren Nutzer/innen. Auf Instagram oder YouTube ist die ältere Generation eher selten anzutreffen. Der Nachrichtendienst WhatsApp wird hingegen häufig genutzt. WhatsApp zählt zwar nicht zu den typischen sozialen Medien, wird aber dennoch oft in diesem Zusammenhang genannt. Kein Wunder, denn neben normalen Texten können auch Smileys, Fotos, Videos und Sprachaufnahmen an Einzelpersonen verschickt oder in (Familien-) Gruppen geteilt werden. Die Enkerl. Maria lächelt, als sie ein Foto von ihren Enkelkindern in der Familiengruppe sieht. „Dei Kuchn is voi guad, Oma“, schreiben sie dazu. Maria zeigt Josef das Foto, und der Ärger, dass sie schon wieder am „Kastl hängt“, ist vorübergehend vergessen.

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Das erinnert an Noah, der von seiner in den Wassern treibenden Arche eine Taube aussendet, um zu erkunden, ob schon irgendwo das Land aus der Flut zum Vorschein komme. Als die Taube beim zweiten Mal mit einem Olivenblatt zurückkommt, weiß Noah dies als ein Zeichen des Endes der Flut und damit des Friedens zu deuten (Gen 8,11). Die Taube wird in der Bibel als ein Botenvogel gesehen, der die „unverbesserlich“ treue Liebe Gottes zu den Menschen anzeigt. So wundert es nicht, wenn Jesus bei seiner Taufe am Jordan die Taube erblickt. Sie bekräftigt, was er hört: „Du bist mein geliebter Sohn, an Dir habe ich mein Wohlgefallen gefunden.“ (Mk 1,10–11). Liebe verbindet Himmel und Erde. Im Hohelied lesen wir: „Siehe, schön bist du, meine Freundin, siehe du bist schön. Hinter dem Schleier deine Augen wie Tauben.“ (Hld 4,1) So deutet der Verliebte die leuchtenden Augen seiner Verehrten, die ihm – selbst durch ihren Schleier – entgegenleuchten und von ihrer Liebe zu ihm verkünden. Wo Liebe erfahren wird, brechen Kräfte des Überirdischen hervor, denen kein Schleier Paroli bieten kann. Wer davon einmal erschüttert wurde, weiß, dass diese Kraft zutiefst lebendig macht. Tipp: Machen Sie es den Tauben gleich und „turteln“ Sie noch heute Ihrem Schatz etwas Liebes ins Ohr.

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DR. EDUARD BAUMANN, DIREKTOR DER BIBELWELT SALZBURG

 „Vom Steinbock bis zum großen Fisch – Tiere in der Bibel“, Sonderausstellung der Bibelwelt mit dem Zoo Salzburg, bis 17. September.

Diese Taube hat eine besondere Färbung.

ZOO SALZBURG


teletipps Sonntag

19. bis 25. August 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

19. August

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Propsteigemeinde St. Trinitatis in Leipzig mit Pater Philipp König OP. ZDF 12.30  Orientierung (Magazin). Berichte und Reportagen aus der Welt der Religionen, im August ausgewählte Beiträge zum Wiedersehen. Heute: Nepal – Frauen im Schatten des Himalaya. ORF 2 20.15  Wie im Himmel (Spielfilm). Weil seine Gesundheit nicht mehr mitspielt, verschlägt es einen prominenten schwedischen Dirigenten zurück in sein Dorf. Dort sorgt er als neuer Leiter des Kirchenchors für Wirbel. Berührende schwedische Tragikomödie. 3sat 20.15  BR-KLASSIK: Richard Wagner – Tristan und Isolde. 1. Aufzug. ARD-alpha Montag

20. August

17.45  Mit dem Zug durch Südindien (Dokumentation). Die Indische Eisenbahn ist Asiens größter Bahnbetrieb. Das Film-Team reist mit der „Southern Railway“ zu architektonischen Wunderwerken und traditionsreichen Orten, die entlang der Bahnstrecke wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht sind. 3sat 23.00  Leonard Bernstein – Das zerrissene Genie (Dokumentation). Als einer der ersten in den USA geborenen Dirigenten, der die Welt im Sturm erobern sollte, ist Leonard Bernstein auch ein außergewöhnlicher Komponist, und das nicht nur wegen des Erfolges von „The West Side Story“. ORF 2 Dienstag

21. August

22.10  Mekka 1979 (Dokumentation). Am Morgen des 20. November 1979 stürmten hunderte bewaffnete Männer die Große Moschee in Mekka. Es folgte eine zweiwöchige Besetzung, bei der knapp tausend Menschen ums Leben kamen. arte 22.30  Menschen & Mächte. 1968, Prager Frühling – Der Frühling ist vorbei. Die Dokumentation thematisiert die Niederschlagung und die Konsequenzen des „Prager Frühling“ aus internationaler und österreichischer Perspektive. ORF 2 Mittwoch

22. August

10.15  Die Jesuiten und die chinesische Astronomie (2/2) (Dokumentation). Nach Matteo Riccis Tod setzte der Jesuit und Astronom

Mi 12.05 Um Gottes Willen – ein Jahr im Wiener Priesterseminar Was treibt junge Männer dazu, sich nach der Schule im Priesterseminar ausbilden zu lassen? Katharina Reigersberg ist dieser Frage nachgegangen. Sie trifft auf junge Männer, die am Beginn ihres eigenständigen Lebens stehen und plötzlich die „Stimme Gottes“ Foto: Neuhold hörten. 3sat

Adam Schall von Bell das Werk seines Vorgängers fort. Der Bürgerkrieg und das tragische Ende des letzten Ming-Kaisers Chongzhen stürzten China ins Chaos. Zu der 1644 angekündigten Sonnenfinsternis benötigten die neuen Machthaber eine zuverlässige Vorhersage. arte 20.15  Wildnis am Lago Majore. Der Lago Maggiore – seit ein paar Jahren haben Touristen den oberitalienischen See wieder als Ziel entdeckt. Im Hinterland des Lago Maggiore liegt aber eine andere Welt: das Val Grande. Das verlassene Bergland mit seiner Wildheit und Einsamkeit ist ein reizvoller Kontrast zur touristischen Geselligkeit am Seeufer. BR Donnerstag 23. August 11.10 Länder-Menschen-Abenteuer: Marseille – Die Schöne des Südens. Marseille ist Frankreichs älteste und zweitgrößte Stadt. Noch vor wenigen Jahren war die Hafenmetropole verrufen: laut, dreckig, kriminell. Marseille hat hunderte Millionen investiert, um dieses Image zu verbessern. Heute erstrahlt die Stadt in neuem Glanz. BR 19.40  Re: Asyl nach Taufe (Reportage). Wenn Flüchtlinge zum Christentum konvertieren. In den Ländern der EU ist die Verfolgung aus religiösen Gründen ein gewichtiger Grund, jemandem Asyl zu gewähren. arte Freitag

24. August

9.35  Strafsache Luther – Wie Rom die Reformation verhindern wollte. Eine Dokumentation auf den Spuren eines Konflikts, der wie kein zweiter unsere Geschichte

Sa 19.30  ZDF-History: Ewiger Kampf um die heilige Stadt. Drei Weltreligionen, zwei Völker und eine Heilige Stadt – Jerusalem. Seit Jahrtausenden ist sie Sehnsuchtsort für Pilger und Schauplatz der Geschichte. Doch wem gehört Jerusalem? Nirgendwo liegen die heiligen Stätten von drei Weltreligionen so dicht beiFoto: ZDF einander. Phoenix

und das christliche Selbstverständnis geprägt hat. arte 20.15  Was wäre wenn ... der Islam Europa erobert hätte? Ein ungewöhnliches Gedankenexperiment zur Geschichte von Orient und Okzident: Was wäre geschehen, wenn im Mittelalter der Islam und nicht das Christentum zur dominierenden Religion Europas geworden wäre? Phoenix Samstag

25. August

11.00 Nadia – Auf der Suche nach dem ziemlich besten Leben. Nadia, in München geboren, hat als Ausdruck ihres Glaubens Jahre lang ihre Haare mit einem Kopftuch bedeckt. Das Stück Stoff hat sie als eigenständige Muslimin immer vehement verteidigt. Doch als sie ihren Sohn Elias erwartete, legte sie das Kopftuch ab. ARD-alpha 20.15 Am Anfang war das Wir. Wir beten. Religion und Zivilisation waren schon immer eng miteinander verbunden. Nabta Playa wird als das ägyptische Stonehenge bezeichnet. Die Kultstätte, die Hirten vor 7000 Jahren aus Steinkreisen errichteten, ist eine der frühesten religiösen Stätten der Welt. arte

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pfarrer Wolfgang Fank, Dechantskirchen, St. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf von Pfarrerin Sieglinde Pfänder, Oberwart, B. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Klagenfurt St.-Egid. Mit Diözesanjugendseelsorger Gerhard Simonitti. So Foto: wmc CC JJ55 10.00, Ö2. Salzburger Festspiele 2018 – Matinee live. Mozarteum Orchester Salzburg, Dirigent: Ivor Bolton. So, 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Radiokolleg – Brennend vor Liebe zur Musik. Leonard Bernstein: Komponist, Dirigent und Showman. Mo-Do 9.45, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Zeit-Ton. Carinthischer Sommer: Das Ensemble Prisma spielt ein Auftragswerk von Daniel Serrano. Di 23.03, Ö1. Das Ö1 Konzert. WDR Sinfonieorchester Köln. Mi 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Geschichte der Ersten Republik. Erzählt von Heinz Fischer. Teil 4: Die Jahre 1934 bis 1938. Mi 21.00, Ö1. Im Gespräch. Zweifel gehören zum Glauben – Gespräch mit Margot Käßmann, ehem. Ratsvorsitzende der EKD. Do 21.00, Ö1. In Concert. Miles Davis und Quincy Jones live in Montreux 1991. Fr 14.05, Ö1. Im Gespräch. Ich war wirklich gerne Bischöfin! – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Margot Käßmann. Fr 16.05, Ö1. Tao – aus den Religionen der Welt. Von Meeresgöttinnen und Bergdämonen. Sa 19.05, Ö1. Die Ö1 Jazznacht aus Saalfelden mit Andreas Felber und Nikolaus Schauerhuber. Sa 22.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Live und 24 Stunden nachfolgend auf: www. vaticannews.info Sonntag: „Christus immer ähnlicher werden“ – Papst Franziskus und die heilige Messe.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

16. August 2018

Caesarea Maritima

Die Residenz von Pontius Pilatus

P

ontius Pilatus ist natürlich vor allem für sein Handeln beim Prozess Jesu in Jerusalem bekannt. Dorthin gekommen war der Präfekt aber höchstwahrscheinlich nur kurz, um die Menschenansammlung rund um das Pascha-Fest vor Ort im Auge zu haben. Seine eigentliche Residenz war nämlich nicht das gebirgige Jerusalem, sondern das viel angenehmer gelegene Caesarea am Meer (Caesarea Maritima, nicht zu verwechseln mit Caesarea Philippi). Luxus. Caesarea Maritima war von Roms Klientelkönig Herodes zwischen 22 und 10 vor Christus an der Stelle einer phönizischen Hafensiedlung namens Turris Stratonis (Stratos Turm) zu Ehren des römischen Kaisers Augustus mit Bädern, Palästen, einem Hippodrom, einem Theater und viel anderem Luxus dieser Zeit gegründet worden. Der künstliche Hafen mit großen Wellenbrechern galt als einer der größten im östlichen Mittelmeerraum. Pilatus-Inschrift. Im Jahr 6 nach Christus kam die Stadt direkt unter römische Kontrolle. Pontius Pilatus ist mit einer 1961 entdeckten Inschrift dort verewigt – und seine Existenz damit auch archäologisch belegt. In der christlichen Ära nahm Caesarea eine herausragende Stellung ein. In der Apostelgeschichte ist davon die Rede, dass ein römischer Zenturio Petrus in sein Haus einlud, um mehr über Jesus zu erfahren (Apg 10). Paulus wurde als Gefangener von Jerusalem nach Caesarea überführt und im Amtssitz des römischen Statthalters Antonius Felix in Gewahrsam gehalten (Apg 23). Das römische Theater ist eng verknüpft mit dem Tod von Herodes Agrippa I. (Apg 12,18–24).

Spuren aus biblischer Zeit Historische und religiöse Orte im Heiligen Land Teil 4 von 5 KARL-HEINZ FLECKENSTEIN THEOLOGE, AUTOR UND REISELEITER

Die SüßwasserZuleitung von Caesarea führte zuletzt malerisch am Meer entlang (oben). Der einstige Hafen ist nun Fundstätte für die UnterwasserArchäologie (links unten). In der Inschrift ist das Wort „Pilatus“ in der zweiten Zeile zu erkennen (rechts unten). PHOTOSTOCKISRAEL / SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK.COM; SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK. COM; FLECKENSTEIN

In byzantinischer Zeit wurde die Stadt zu einem blühenden Zentrum der Christenheit. Berühmte Theologen wie Origenes und Eusebius wirkten dort. Die Bedeutung nahm durch die dauerhafte Besetzung durch die Araber Mitte des 7. Jahrhunderts rapide ab. Unter den Kreuzfahrern erlebte Caesarea noch einmal eine kurze Blütezeit. Der französische König Ludwig IX. errichtete eine Stadtmauer und baute eine dreischiffige Kirche zur Erinnerung an die Apostel Petrus und Paulus. Imposante Reste davon sind heute noch zu sehen. Trotz der starken Befestigungen konnte Sultan Baibars 1275 Caesarea erobern. Die Bevölkerung wurde getötet oder versklavt. Allmählich verfiel die Stadt. Ausgrabungen. Der Gang durch den heutigen archäologischen Park gleicht dem Besuch eines großen Freilichtmuseums. Am

besten erhalten ist die innere Stadtmauer aus der Kreuzfahrerzeit. Im Süden des Areals befindet sich das römische Theater. Die halbrunde, restaurierte Zuschauertribüne wird heute für Musikfestivals genutzt. Nordwestlich davon sind am Meeresufer die Ruinen des Hippodroms aus der Zeit des Königs Herodes zu erkennen. Auf einer kleinen Landzunge östlich des römischen Theaters hat man die Ruinen eines Palastes des Herodes ausgegraben. Im Zentrum der Ruinenstadt stehen die Reste der Akropolis (damit wurde in der Antike die oberste Stelle einer Stadt bezeichnet) mit Augustus-Tempel und Palast. Nördlich der Ruinenstätte von Caesarea findet der Besucher zwei alte Aquädukte mit noch 28 aufrecht stehenden Bögen, durch das die Stadt mit Wasser aus dem etwa zehn Kilometer entfernten Karmelgebirge versorgt wurde.

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18 Termine namenstag

Maria Resl aus Steinerkirchen an der Traun war fast 30 Jahre lang Redaktionssekretärin bei der KirchenZeitung. Privat

Maria (15. August) Als ich im März 1946 geboren wurde, wurde ich nach meiner Mutter benannt. Sie hatte am 15. August Namenstag, und so wurde auch ich an diesem Tag gefeiert. Ich war – bis auf ein paar Jahre in der Pubertät – mit meinem Namen sehr zufrieden. Zu meiner Zeit hat es in der Schule noch jede Menge Marias, Mitzis oder Mariedls gegeben. Heute wird der Name Maria auf Mia, Marie oder Miriam verändert. Maria hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt. Einmal war sie die junge Frau, die sich ganz auf Gott einlassen konnte. Sie hat nicht gewusst, was ihre Bereitschaft „Ich bin die Magd des Herrn“ (Maria Verkündigung) bewirken wird. Wie oft stehen wir vor Entscheidungen, welchen Weg wir gehen sollen. Einmal ist mir Maria eine Freundin oder Schwester, ein anderes Mal Mutter oder Trösterin. Für mich ist sie eine Maria für alle Lebenslagen, und ich bin meinen Eltern und Paten dankbar, dass sie mir diesen Namen gegeben haben. Maria Resl

16. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Freitag, 17. August XX St. Florian. Symphoniekonzert, Altomonte Orchester, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr, Ltg.: Rémy Ballot. XX Steinbach am Attersee. Philharmonisches Biedermeier, Konzert mit dem Wiener Philharmonia Ensemble, Ltg.: Prof. Peter Wächter, Werke der Strauß-Dynastie, von Joseph Lanner, Carl Michael Ziehrer, Jacques Offenbach u. v. m. Pfarrkirche, 20 Uhr. XX Traunkirchen. Underneath the Stars, Benefizkonzert „Pro Mariendom“, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Wels, Hl. Familie. Orgelkonzert, Pfarrkirche, 19.45 Uhr, Seitze de Vries, Orgel. samstag, 18. August XX Mondsee. (M)eine halbe Stunde Bach, Konzert, Basilika, 20 Uhr. XX St. Florian. K+K Plattform Vienna, Kammermusikensemble-Konzert, Bibliothekskeller, 19.30 Uhr.

Kreuz mit erfrischendem Wasserstrahl Alois Litzlbauer

sonntag, 19. August XX Enns, St. Laurenz. Orgelmeditationen, Orgel.Punkt.Zehn, 20-minütiges Kurzkonzert, Basilika, 10 Uhr, Klaus Neuhauser, Orgel. XX Linz, Mariendom. Wie Detektive den Dom erkunden – Geheimnisse entdecken, Kinderführung, 14.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Underneath the Stars, Benefizkonzert „Pro Mariendom“, 19.30 Uhr. XX Mondsee. Verborgene Schätze und versteckte Räume entdecken, Kinder-Kirchenführung mit Pf. Ernst, Basilika, 17 Uhr. XX Mondsee. Bach zur Nacht, Goldberg-Variationen, Johann Sebastian Bach, Basilika, 20 Uhr. XX St. Florian. Orgelvesper, Stiftsbasilika, 18 Uhr. XX St. Florian. Bruckner-Frühschoppen, Gasthof Wimhofer, 10 Uhr, Florianer Musikverein, Moderation: Joschi Auer, Ltg.: Franz Falkner. XX St. Wolfgang. Mit Pauken und Trompeten, Schwanthaler Trompetenconsort, Pfarrkirche, 20.30 Uhr. XX St. Wolfgang. Schafberg-Messe, Bergmesse mit Pf. Dr. Wageneder, bei der Himmelspforthütte, 11 Uhr, mit der Bürgermusikkapelle Mondsee.

Tour mit dem E-Bike. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Naturschauspiel“ des Landes OÖ wird am Samstag, 1. September, eine Fahrt mit dem Elektrofahrrad von Bad Schallerbach in die Gemeinden St. Marienkirchen an der Polsenz und Scharten angeboten. EBikes können beim Tourismusverband ausgeliehen werden: Tel. 07249 42 07 11-0. Die Tour (ca. 30 Kilometer) dauert von 13.30 bis 17 Uhr, Treffpunkt ist beim Atrium in Bad Schallerbach. Kosten: 10 Euro. u Anmeldung: Tel. 07249 471 12-25, www.naturschauspiel.at

Montag, 20. August XX Linz, Karmelitenkirche. Loretto-Gebetskreis, Krypta, Rosenkranz, 19 Uhr, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Linz, Ursulinenkirche. Gitarrenduo Christian Haimel & Florian Palier, 20 Uhr, Virtuose Gitarrenduos aus drei Jahrhunderten und Eigenkompositionen, Werke von Johannes Brahms, Ferdinand Rebay, Astor Piazzolla u. a. XX Mondsee. „Nachspiel zur Bach Zeit“, Orgelwerke von Johann Sebastian Bach, interpretiert von Alexander Bauer, Orgel, Basilika, 20 Uhr.

sonntag, 26. August XX Ebensee. Johann Sebastian Bach, das Gesamtorgelwerk in 14 Konzerten 2017–2021, Konzert N° 4, Pfarrkirche Ebensee, 19 Uhr, Roger Sohler, Orgel. XX Ebensee. Bergmesse, Brunnkogel, 10.30 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer. XX Enns, St. Laurenz. Orgelmeditationen, Orgel.Punkt.Zehn, 20-minütiges Kurzkonzert, Basilika, 10 Uhr, Harald Gründling, Orgel. XX Wolfsegg. Sonntagsgedanken mit Dr. Bert Brandstetter, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

Ausstellung – Flohmarkt – Aufführung XX Aigen-Schlägl. Führungen in der Stifts­ ausstellung, Sonn- und Feiertage 11 und 14 Uhr, Di. bis Sa. 10.30 und 14 Uhr, Führungen jederzeit nach Voranmeldung möglich, Tel. ­07281 88 010; Kultur.Gut.Oberes Mühlviertel, Ausstellung, Meierhof, Besichtigung nach Voranmeldung, Tel. 07281 88 01-0. XX Frankenburg. Flohmarkt, Pfarrsaal, Sa., 18. 8., und So., 19. 8., jeweils 8 bis 18 Uhr, für das Schulprojekt in Tansania 2018. XX Freistadt. MÜK macht blau, Blaudruck in Handwerk und Kunst, Ausstellung im Mühlviertel-

Kreativ-Haus, Samtgasse 4, noch bis Sa., 8. 9. 2018. XX St. Florian. Religiöse Sammlung von Hans Fronius in Verbindung mit aktuellen Arbeiten von Ferdinand Reisinger, Primizstock des Stiftes, noch bis Sa., 15. 9., Zitat von Reisinger: „Die Bilder von Hans Fronius provozieren zu einem SichEinlassen und zu einem Sich-Zeit-Nehmen für eine Auseinandersetzung.“ XX Linz. Imperium Romanum. Was blieb vom einst mächtigen, unsere Kultur nachhaltig prägenden römischen Imperium? Ausstellung von Alfred Seiland, Landesgalerie, noch bis 26. 8.

XX Linz. ... Krone richten ..., ein Tag für Frauen zur Selbstwertstärkung, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, Sa., 8. 9., 9 bis 17 Uhr, Anmeldung bis spätestens 30. 8., Tel. 0732 76 10 36 31 oder mensch-arbeit@dioezese-linz.at, Info bei Elisabeth Zarzer, Tel. 0676 87 76 36 37. XX Mondsee. Der Tod ruft seinen Jedermann, Freilichtbühne im Karlsgarten, bei Schlechtwetter im Kultur- und Veranstaltungszentrum Sala Schloss Mondsee, Sa., 25. 8., jeweils 20.30 bis ca. 22.15 Uhr.


Termine 19

16. August 2018

Sommerkino. Am Samstag, 18. August, 20.30 Uhr, ist im Kino Freistadt, Salzgasse, der Film „Ein Lied in Gottes Ohr“ zu sehen. Ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam werden mit einem Lied berühmt, doch die Religionen haben Konfliktpotenzial.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

aussaattage

Grünau, Marienheim  07616 82 58 u Exerzitien und Jesusgebet, Fr., 24. 8., 18 Uhr bis Fr., 31. 8., 9 Uhr, Begleitung: P. Josef Kazda SJ. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Biblische Erzählfiguren, Werkkurs, Fr., 31. 8., 16 Uhr bis So., 2. 9., 16 Uhr, Anmeldung bis 25. 8., Ltg.: Mag. Martha M. Leonhartsberger.

20. 8.: Blatt 21. 8.: Blatt bis 3, ab 4 Frucht 22. 8.: Frucht Pflanzzeit Ende 4 23. 8.: Frucht bis 16, ab 17 Wurzel 24. 8.: Wurzel bis 2 und ab 11 25. 8.: Wurzel bis 9, ab 10 Frucht 26. 8.: Frucht bis 3, ab 4 Blüte Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

Tragwein, BH Greisinghof  07263 860 11-3 XX LON I, Wochenend-Gitarrenkurs, Mit Freude musizieren, Fr., 24. 8., 15.30 Uhr bis Sa., 25. 8., 16.30 Uhr, Ltg.: Walter Nimmerfall. XX Biblische Erzählfiguren, Workshop, Fr., 24. 8., 9 Uhr bis So., 26. 8., 16 Uhr, Materialbeitrag wird je nach hergestellter Figur mit der Referentin direkt abgerechnet, Ltg.: Mag. Martha M. Leonhartsberger. XX Authentisch bewegt, Authentic Movement, Tanzen, Meditation, Fr., 24. 8., 16 Uhr bis So., 26. 8., 12 Uhr, Ltg: Dagmar O´Leary, Mag. Bettina Bergmair.

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 15. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 15. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 15. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, outdoor, Sa., 15. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 16. 9., 9 bis 18 Uhr.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX Im Anfang ... Genesis 1–11, Studientagung, Do., 23. 8., 10 Uhr bis Sa., 25. 8., 12.30 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Georg Fischer SJ, Mag. Daniela Feichtinger. XX Ikebana, Der japanische Blumenweg, für Lehrer/innen, Sa., 25. 8., 19 Uhr bis Mi., 29. 8., 12.30 Uhr, Ref.: Christine Lener.

Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

KiZ-Angebot

Höhenrausch – das andere Ufer Das ungewöhnliche Ausstellungsformat über den Dächern von Linz ist einen Besuch wert. Unter dem Motto „Das andere Ufer“ stehen die vielfältigen Dimensionen des Wassers im Mittelpunkt des „Höhenrausch“. Über den Dächern von Linz schwebt das „Fliegende Schiff“ des russischen Künstlers Alexander Ponomarev in fast 90 Metern Höhe, als Signal des Aufbruchs

Liturgie

bildung

Timar Gergely

KirchenZeitung Diözese Linz

und zugleich Flaggschiff der Ausstellung. Mit seinen abenteuerlichen Wegen, Brücken und Treppen, den verschiedenen Kunsträumen, Dachböden und der weiten Dachlandschaft über Linz bildet der „Höhenrausch“ den passenden Rahmen für ein außergewöhnliches Kunsterlebnis. Mehr als 40 internationale Künstler/ innen widmen sich heuer dem Thema „Wasser“ und seinen vielfältigen und widersprüchlichen

Bedeutungsformen. Spiel- und Workshop-Zonen ergänzen das Angebot und laden Groß und Klein zum Mitmachen ein. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Eintrittskarten. Schreiben Sie bis Fr., 24. 8. (Kw.: „Höhenrausch“) an: KirchenZeitung, Kapuziner­ straße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Lesejahr B Lesereihe II

Sonntag, 19. August 20. Sonntag im Jahreskreis. L1: Spr 9,1–6 L2: Eph 5,15–20 Ev: Joh 6,51–58 Montag, 20. August Hl. Bernhard von Clairvaux, Abt, Kirchenlehrer. L: Ez 24,15–24 Ev: Mt 19,16–22 L: Sir 15,1–6 Ev: Joh 17,20–26 Dienstag, 21. August Hl. Pius X., Papst. L: Ez 28,1–10 Ev: Mt 19,23–30 L: 1 Thess 2,2b–8 Ev: Joh 21,1.15–17 Mittwoch, 22. August Maria Königin. L: Ez 34,1–11 Ev: Mt 20,1–16a L: Jes 9,1–6 Ev: Lk 1,26–38 Donnerstag, 23. August Hl. Rosa von Lima, Jungfrau. L: 2 Kor 10,17 – 11,2 Ev: Mt 13,44–46 L: Ez 36,23–28 Ev: Mt 22,1–14 Freitag, 24. August Hl. Bartholomäus, Apostel. L: Offb 21,9b–14 Ev: Joh 1,45–51 Samstag, 25. August Hl. Ludwig, König von Frankreich. Hl. Josef von Calasanz, Priester, Ordensgründer. Marien-Samstag. L: Jes 58,6–11 Ev: Mt 22,34–40 L: 1 Kor 12,31– 13,13 oder 13,4–13 Ev: Mt 18,1–5 L: Ez 43,1–7a Ev: Mt 23,1–12 Sonntag, 26. August 21. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jos 24,1–2a.15–17.18b L2: Eph 5,21–32 Ev: Joh 6,60–69


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr, Tel. 0732 79 77 10, www.kunststopferei.com. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. PILGERREISE Pilgerreise Thüringen, Elisabeth und Luther. 17. bis 26. 8. 2018, € 795,– HP, Franz Wenigwieser, 0676 87 76 55 95.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Tanja Holzer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der KirchenZeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

16. August 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

August: gratis ins Lentos

„Capella Magica“

Noch bis Ende August haben Familien (maximal zwei Erwachsene mit ihren maximal 14-jährigen Kindern) die Möglichkeit, im Lentos Kunstmuseum zeitgenössische Kunst bei freiem Eintritt und konstanten 21°C zu genießen. Neben der Sammlungspräsentation mit Werken des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart sind auch zwei Sonderausstellungen zu sehen. Im Obergeschoß behandelt Nilbar Güres Klischees, das Bild der Frau in der Gesellschaft und kulturell geprägte Rollenbilder. Katharina Gruzei zeigt im Untergeschoß ihren Werkzyklus „Bodies of Work“. Darin setzt sie sich mit Arbeit, dem Körper und der perfekten Abstimmung von Mensch und Maschine auseinander.

Im Kunstforum Salzkammergut eröffnet Edda Seidl-Reiter am Freitag, 31. August, um 18 Uhr ihre Ausstellung „Capella Magica“. Die Ausstellung wird vom 31. August bis 29. September zu sehen sein. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 9 bis 11.30 Uhr, Donnerstag auch von 16 bis 17.30 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr.

 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr und Donnerstag 10 bis 21 Uhr, Montag geschlossen, Eintritt: frei

Open-Air-Filmretrospektive Von Mittwoch, 22. bis Samstag, 25. August 2018 werden vor dem Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ab 20 Uhr Spielfilme zum Thema „Der Weg in die Konzentrationslager – Menschenverachtung, Antisemitismus, Ausgrenzung“ gezeigt. Allein im Konzentrationslager Mauthausen starben bis zur Befreiung im Mai 1945 weit über 90.000 Menschen. Filmemacher/innen aus vielen Ländern versuchen die Erinnerung an die Zeit vor und nach 1945 wachzuhalten, um nachfolgenden Generationen zu zeigen, wie es zur millionenfachen Verfolgung und zum Massenmord kommen konnte. Vor den Filmvorstellungen findet um 16 Uhr ein begleiteter Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen statt.  Informationen und verbindliche Anmeldung zur Teilnahme sowie für den Shuttlebus und zum begleiteten Rundgang unter: Tel. +43 1 531 26-37 08 oder E-Mail: info@mauthausen-memorial.org, Eintritt: frei

 Anmeldung zur Ausstellungseröffnung unter: Tel. 0699 11 86 88 95

Hand aufs Herz Pro Tag erleiden 33 Österreicher/innen einen plötzlichen Herzstillstand, doch nur jede/r siebte Österreicher/in startet im Notfall die Wiederbelebung einer Person. Anlässlich der „Retter Notfalltage“ findet deshalb am Samstag, 22. September, um 16.30 Uhr am Messegelände Wels der Weltrekordversuch im gleichzeitigen Reanimationstraining statt. Unter dem Motto „Hand aufs Herz – jeder kann helfen“ soll möglichst vielen Menschen gleichzeitig gezeigt werden, wie Wiederbelebung funktioniert. Der aktuelle Weltrekord liegt bei 11.840 und soll auf 12.000 Menschen erhöht werden. Die Teilnahme ist kostenlos. Einlass ist ab 14 Uhr. Im Anschluss an den Weltrekordversuch findet ab 17 Uhr eine Ö3-Disco statt.  Informationen und erforderliche Anmeldung auf www.handaufsherz.co.at

Im Anfang ... Genesis 1–11 Von Donnerstag, 23. bis Samstag, 25. August findet im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels die „Bibelpastorale Studientagung“ statt. Im Mittelpunkt der Tagung steht der Beginn des Buches Genesis. Die Vortragenden sind Univ.Prof. Dr. Georg Fischer SJ und Mag. Daniela Feichtinger.  Informationen und bibelwerk@dioezese-linz.at

Anmeldung

unter

PAPO-Benefizflohmarkt für Schulbau in Tansania Frankenburg. Am Samstag, 18. und am Sonntag, 19. August veranstaltet der Verein „PAPO Frankenburg-Tansania“ von 8 bis 18 Uhr einen Benefizflohmarkt für das Schulprojekt in Kakinga, Tansania. Das Projekt wurde 2007 mit der Übernahme von 29 Patenschaften gestartet. Mittlerweile ist die Anzahl der Patenschaften auf 250 gewachsen. In den vergangenen Jahren konnte mit der österreichweiten Hilfe schon viel erreicht werden. Es Schulkinder in Tansania E. BURGSTALLER wurden zwei Trinkbrunnen, ein Kindergarten für zwei Gruppen und eine englischsprachige Volksschule gebaut. Zudem steht ein großes Grundstück rund um die Schule zur Verfügung, wo Mais, Bananen, Ananas und Gemüse angepflanzt werden. Der Erlös des Flohmarktes wird zu 100 % für das Schulprojekt und die Patenkinder verwendet.  Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft: Tel. 0699 14 09 77 11 (Frau Edeltraud Burgstaller)


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Kunst & Kultur 21

16. August 2018

Kulturland n Thalheim bei Wels. Noch bis 2. September zeigt das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels unter dem Titel „Collector’s World“ eindrucksvolle Werke aus der Kunstsammlung von Ernst Hilger. Diese umfasst Werke aus der österreichischen Moderne und der internationalen zeitgenössischen Kunst mit Künstler/innen wie Erró, Jeff Koons, Oswald Oberhuber, Sara Rahbar, Andy Wahol und Erwin Wurm.

Annette Dasch und Daniel Schmutzhard. Tolle Stimmen und viel Komik bei der „Lustigen Witwe“ auf dem Linzer Domplatz. Fotogalerie auf www.kirchenzeitung.at. franz litzlbauer

„Lustige Witwe“ neu interpretiert Das dritte „Klassik am Dom“-Konzert lockte am 9. August – trotz großer Hitze – 1.500 Besucher/innen auf den Domplatz. Annette Dasch beeindruckte mit ihrer großen Stimme und ihrem schauspielerischen Talent als resolute Hanna Glawari ebenso wie Daniel Schmutzhard als Graf Danilo. Die am Linzer Musiktheater engagierte Sopranistin Theresa Grabner gab ihr Debüt als Valencienne – eine Rolle, die der quirligen Sopranistin mit wunderbar beweglicher Stimme auf den Leib geschnitten ist.

Ein poppiges Antideppresivum „Humanz“, das letzte Album unser aller Lieblings-Comic-Band, der Gorillaz, war ein audiophiler Frontalangriff. Mastermind Damon Albarn hat sich eine Schar an Gaststars aus dem Hip-HopBereich ins Studio geholt und mit musikalischem Bombast nicht hinterm Berg gehalten. Acht Singles wurden ausgekoppelt, und doch reichte es nicht für einen Hit. Jetzt, ein Jahr später, liefern die Gorillaz mit „The Now Now“ quasi die Antithese zum Vorgänger ab: War „Humanz“ noch eine extrovertierte Sause, die

Mit viel Witz und Komik wurde das Bühnengeschehen vor dem Linzer Mariendom prägnant auf den Punkt gebracht. Als hilfreich für die halbszenische Aufführung ohne Bühnenbild und ohne Kostüme erwies sich die Figur des Erzählers, die von Daniel Große Boymann verkörpert wurde. Dieser führte mit Witz, Charme und kleinen Seitenhieben zu gesellschaftspolitischen Themen durch den Abend und füllte die ursprünglich für Comedian Oliver Pocher geschriebene Rolle perfekt aus. elle

den Blick auf die Welt richtete, so ist „The Now Now“ eine beinah besinnliche Innenschau. Unaufgeregt, locker und fluffig strömen die Beats aus den Boxen. „Humility“ ist ein poppiges Antidepressivum, das Albarn gemeinsam mit George Benson eingespielt hat und das Album auf die denkbar schönste Art eröffnet. „Tranz“ besticht durch einen lässigen Groove, der sehr dazu einlädt, ins Auto zu steigen und draufloszudüsen – der Weg ist das Ziel. Zwischen Lovesong und Wiegenlied kreist „Kansas“ im Orbit der Melancholie, und „Idaho“ bildet kurz darauf die nächste Station der Sentimentalität. „Lake Zurich“ ist noch ein

letzter rhythmischer Zwischenstopp, ehe das Raumschiff „Magic City“ ansteuert, allem Irdischen entgleitet und die Gorillaz mit den „Fire Flies“ am Rande des Universums ganz leise verglühen. klaus rauscher Bewertung: êêêêê u Gorillaz, „The Now Now“ (erschienen bei Parlophone).

n Linz. Am Donnerstag, 23. August findet um 20 Uhr das nächste Konzert im Rahmen des Linzer Orgelsommers im Alten Dom (Ignatiuskirche) statt. An diesem Abend spielt Heribert Metzger an der Brucknerorgel Werke von Johannes Brahms, Josef Gabriel Rheinberger und Franz Schmidt sowie eine Improvisation. XX Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich

n Schlierbach. Die Margret-Bilger-Galerie des Zisterzienserstiftes Schlierbach zeigt noch bis Anfang September die „Gedächtnisausstellung“ von Prof. Rudolf Szyszkowitz. n Stift St. Florian. Am Montag, 27. August findet um 18 Uhr in der Stiftsbasilika St. Florian wieder ein Gottesdienst mit Kirchenmusik statt. Es ist die erste Vesper zum Fest des heiligen Augustinus. Zu hören sind ein gregorianischer Choral und Orgelimprovisationen. n Linz. Nur noch bis Sonntag, 26. August ist in der Landesgalerie Linz die Sonderausstellung „Imperium Romanum“ des österreichischen Fotokünstlers Alfred Seiler zu sehen. XX Mit einer Eintrittskarte zur Landesausstellung „Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich“ erhalten Sie freien Eintritt in die Ausstellung „Alfred Seiland. Imperium Romanum“.


22 Personen & Dank

16. August 2018

geburtstage

Dank

n Am 16. August 2018 wird KonsR Dr. Josef Ammering, Pfarrmoderator in Pichl bei Wels, 75 Jahre alt. Er stammt aus Gmunden und wurde 1969 zum Priester geweiht. Nach der Tätigkeit als Kooperator in St. Marienkirchen bei Schärding und Traun war er ab 1975 Betriebsseelsorger für das Gebiet TraunNettingsdorf und zugleich Kurat in der Pfarre Leonding-Hart-St. Johannes. 1991 wurde Ammering Leiter der Abteilung „Arbeitnehmer- und Betriebspastoral“ im Pastoralamt der Diözese Linz und war von 1996 bis 2002 Leiter des Bereichs „Arbeit/Betrieb“. Er war auch Geistlicher Assistent der Katholischen ArbeitnehmerInnen Bewegung OÖ und Österreichs. Seit 2002 ist Dr. Ammering Pfarrmoderator von Pichl bei Wels.

n Frankenmarkt. Plötzlich und unerwartet ist der Chorleiter, Organist und Solist der Liedertafel des Kirchenchors „Chorgemeinschaft Frankenmarkt“ Konsulent Werner Karl, im 74. Lebenjahr verstorben. Er sei ein exzellenter Musiker, ein Ausnahmetalent mit Charisma und einzigartigem Engagement für die Musik gewesen, betonen seine Musikerkolleginnen und -kollegen: „Er war weit über die Grenzen Frankenmarkts hinaus bekannt und beliebt.“ Auch sein soziales Engagement war herausragend. Seit seinem zehnten Lebensjahr war Karl Mitglied des Kirchenchores, seit 2003 auch Organist und eine Periode lang Mitglied des Pfarrgemeinderates. Die Pfarre dankt für seinen Einsatz.

n Am 21. August 2018 vollendet KonsR Mag. P. Christof Mösserer OFM vom Orden der Franziskaner sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Mauerkirchen, feierte 1959 seine Ordensprofess und wurde 1964 zum Priester geweiht. Er war Pfarrer in Tirol, dann in Bruckmühl und von 1992 bis 2012 Pfarrprovisor in Allerheiligen. Anschließend übersiedelte er ins Franziskanerkloster Maria Schmolln, seit 2014 wohnt er im Kloster in Enns. Dort hilft er in der Pfarrseelsorge mit.

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Im gedenken

n Krenglbach. Alfred Kreindl, beinahe 30 Jahre lang Mesner der Pfarre Krenglbach, ist kürzlich unerwartet 60-jährig verstorben. Er versah den Mesnerdienst aus Berufung und mit großer Leidenschaft. n Salesianer Don Boscos. Zwei Salesianer aus Oberösterreich gehören zu den Professjubilaren 2018. P. Josef Pucher SDB (links) aus St. Marienkirchen bei Schärding und P. Josef Leitenbauer SDB (rechts) aus Witzersdorf, Niederkappl, sind beide seit 60 Jahren Salesianer Don Boscos. P. Pucher übersiedelte 2009 nach Amstetten, wo er nochmals Leitungsaufgaben übernahm. Erst 2015, mit 81 Jahren, gab er die Gesamtverantwortung ab. P. Leitenbauer ist seit 1975 im Studentenheim Salesianum in Wien tätig.

GR Dr. Marian Sawinski, Kurat im Dekanat Peuerbach, ist am 8. August 2018 im 67. Lebensjahr in Waizenkirchen verstorben. Sawinski stammt aus Jelenia Góra (Niederschlesien in Polen), wurde 1975 zum Priester geweiht und war bis 1991 in der Diözese Wrocław tätig. In der Diözese Linz wirkte er als Pfarrseelsorger: von 1993 bis 2001 in Treubach und Rossbach, dann in Gunskirchen und Hellmonsödt sowie in Mettmach und St. Johann am Walde. Nach seiner Emeritierung 2015 war Dr. Sawinski als Kurat im Dekanat Peuerbach eingesetzt. 1998 erwarb er den Doktortitel der Theologie an der Universität Warschau. Für den Verstorbenen wird am 16. August 2018 um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche Peuerbach gebetet. Das Totenoffizium findet am 17. August 2018 um 13.30 Uhr und das Requiem um 14 Uhr in Peuerbach, statt. Die Beisetzung erfolgt auf Wunsch des Verstorbenen in seiner Heimatstadt in Polen.

kiz mit Witz Gerne entsprechen wir der Anregung jener Leser/innen, denen in den KIZSommerausgaben die Witze fehlen. Petra telefoniert schon eine Stunde, während die Eltern bei Tisch sitzen. Petras Essen wird kalt, und der Vater meint gereizt: „Nimmt das denn gar kein Ende?“ Die Mutter tröstet ihn: „Erinnere dich daran, wie froh wir damals waren, als sie ihr erstes Wort gesagt hat!“

Herr Sommer beschwert sich bei seinem Nachbarn: „Ihr Hund jagt ständig meiner Tochter auf dem Fahrrad hinterher. Sorgen Sie bitte dafür, dass er das nicht mehr tut!“ – „Das kann nicht mein Hund sein!“ – „Warum nicht?“ – „Mein Hund hat kein Fahrrad!“

„Geh nicht zu nah zu den Eisbären“, ermahnt die Mutter den kleinen Sohn im Zoo, „du bist sowieso schon erkältet!“

Eine Kundin deutet angewidert auf einen Kuchen in der Auslage der Konditorei. „Der sieht angebissen aus, haben Sie etwa

Nach der Untersuchung fragt der Augenarzt: „Wie haben Sie eigentlich hierher gefunden?“

Mäuse?“ – „Nein, Sie können beruhigt sein“, antwortet die Verkäuferin, „wir haben nur eine Katze, die schläft da drauf!“


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Leser/innen am Wort 23

16. August 2018

Hunger und Glocken Am 27. Juli läuteten die Kirchenglocken gegen den Hunger in der Welt und für mehr Gerechtigkeit. Eine nette Geste, aber es darf bezweifelt werden, dass es hilft. Auch der Spendenaufruf der Caritas wird das Los der hungernden Kinder in Afrika nicht verbessern können. Experten gehen davon aus, dass Afrika 2050 um eine Milliarde mehr Menschen ernähren muss als heute. Der Hungertod von Millionen von Kindern ist vorprogrammiert. Trotz dieser Prognose bleibt die römisch-katholische Kirche bei ihrem verantwortungslosen Verbot der künstlichen Geburtenregelung. Angst vor dem Jüngsten Gericht haben die Herren offenbar nicht. GOTTFRIED STÖGNER, THALHEIM

Papst-Film

schen ernst nehmen. Besonders unterstreichen möchte ich daher auch die Aussage von Gabriele Eder-Cakl: „Ebenso wichtig ist, dass wir uns für eine gerechtere Welt einsetzen und die ‚Mutter Erde‘ schützen.“ Dabei befinden wir uns auf den Spuren von Papst Franziskus mit seiner aktuellen Gesellschaftsanalyse und seinen klaren Botschaften von der Würde des Menschen, die in berührender Form im Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ zusammengefasst wurden – und uns zur Besinnung einladen. Ich habe diesen (...) Film bereits zweimal gesehen und war jedes Mal den Tränen nahe. Ich schlage daher vor, als kleinen, konkreten Beitrag für eine „Kirche in neuen Fässern“ diesen Film in möglichst allen Pfarren und kirchlichen Einrichtungen – so bald als möglich – vorzuführen (...). HANS RIEDLER, LINZ

Zu „Kirche in neuen Fässern“, Nr. 30, S. 3.

Ich teile die Meinung der Pastoralamtsleiterin Gabriele EderCakl: „Meine Vision ist, dass wir dort Kirche sind, wo die Menschen sind.“ Das heißt für mich vor allem, hinzuhören und hinzuschauen, was die Menschen bewegt (...). Und wir müssen vor allem die bewusst oder unbewusst wahrgenommenen Bedrohungen und Ängste der Men-

Helfen als Christen Zum Leserbrief in Nr. 30, S. 23.

Da Sie, Herr Dr. Johann Hahn, so bibelfest sind, frage ich mich nur, warum Sie nicht Matthäus 2,13– 15 gelesen haben. Hier steht, dass die heilige Familie vor Herodes geflüchtet ist. Wir haben in unserem Ort eine Flüchtlingsfamilie aus Afghanistan (Eltern mit drei Söhnen und einer Tochter),

die geflüchtet ist, da der älteste Sohn von den Taliban entführt wurde. Bevor die jüngeren Söhne dasselbe Schicksal erreichte, sind sie geflüchtet. Um hier zu helfen, ist für uns Christen nicht ausschlaggebend, ob sie demselben Sprach- und Kulturkreis angehören. Es sind Menschen, denen geholfen werden muss, damit sie sich bald integrieren können, was auch bei „unserer“ Familie durch viel freiwillige Hilfe der Bevölkerung sehr gut gelungen ist. Umso fassungsloser sind wir nun, zu hören, dass sie in erster Instanz einen negativen Asylbescheid bekommen haben. IRMGARD SIEGL, HARGELSBERG

Weh den Hirten Am 16. Sonntag im Jahreskreis hieß es in der ersten Lesung (Jer 23): „Weh den Hirten, die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen.“ Ich übersetze das so: Wäre es nicht sinnvoller, auf manche Priester zu verzichten, um nicht noch größeren Schaden im Bereich des Christentums und der Seelsorge anzurichten? Priester, die das „Dorf“ nicht begleiten können und die Probleme nicht erkennen wollen, lassen eine Kirchengemeinschaft verzögert sterben. Deshalb der zweite Spruch aus Jeremia: „Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie versprengt und

habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt kümmere ich mich bei euch um die Bosheit eurer Taten.“ Viele Seelsorger leisten Großartiges und werden daher mit Hochachtung genannt. Aber es gibt auch viele, die die Kirche nach dem II. Vatikanum nie verstanden haben und deshalb das Volk Gottes noch wie hierarchische Obrigkeit behandeln. KARL GLASER, ST. PETER AM HART

Später Trost Zum Leserbrief von Sr. Hilde Brandstätter in Nr. 30, S. 23.

Mir wurde leider auch die Kunst des Gesanges nicht vererbt. In der Schule erging es mir ähnlich. Wie erlebe ich heute den sonntäglichen Gottesdienst um 8.30 Uhr? Nur ein geringer Teil der Besucher stimmt mit der eigenen Stimme in den Gesang des Vorsängers ein, der leider auch teilweise von der Lautstärke der Orgel übertönt wird. Will der größere Teil nicht mitsingen oder kann er so wie ich nicht mitsingen? Wäre es da nicht sinnvoller, um aktiv mitzufeiern, die schönen Liedtexte gemeinsam zu beten? KARL LANZERSTORFER, MONDSEE

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: Siehe Impressum S. 20.

„Hallo! I bims“ Wofür brennen junge Menschen? Und wofür brenne ich? Menschsein mit Leidenschaft. Darum geht es im Themenschwerpunkt der KirchenZeitung ab 19. September anlässlich der Jugendsynode in Rom.

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unter uns Die Frau mit dem Fahrrad

Denkmal

Bilder im Kopf und auf dem Papier Weil ich einen Schottenrock daheim nie anziehen würde und die griechischen Süßigkeiten nur im Urlaub schmecken, mache ich mir meine Mitbringsel selber, in Form von Fotos. brigitta hasch

kiz/bh

Trotz dieses Hobby mag ich es aber gar nicht, wenn im Urlaub dauernd fotografiert wird, weil der Genuss des Augenblickes dabei verloren geht. Da habe ich lieber ein Bild mehr im Kopf als im Fotobuch. Machen Sie mit. Wie heißt das (Damen-) Schmuckstück, in dem man winzig kleine Fotos zur Erinnerung an liebe Menschen aufbewahrt und sie so immer bei sich haben kann? Unter den Einsendungen bis 24. August verlost die KiZ zwei Buchpreise: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Christine Grüll Christine.gruell@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Wenn im Fernsehen die Sommergespräche mit den Politkern beginnen, weiß man, dass der Sommer bald wieder vorbei ist.

Für eine Marienverehrung, „die Maria als Vorbild und Kompassnadel versteht, die auf Christus zeigt“, plädiert der Feldkircher Bischof Benno Elbs im Gespräch mit dem „Kirchenblatt“ der Diözese Feldkirch.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Früher erforderte es etwas Geduld, bis man die Urlaubsbilder in Händen halten konnte, sie sorgsam ins Album klebte und ein paar Anmerkungen dazuschrieb. Heute liefern Handys und Kameras die Fotos digital. Dem entsprechend habe ich vor einigen Jahren die Klebe-Fotoecken entsorgt und das Fotobuch für mich entdeckt. Trotz Unkenrufen meiner besseren Hälfte gestalte ich diese Bände mit viel Zeit und Liebe zum Detail. Dazu scanne ich etwa auch Tickets ein und versuche mithilfe digitaler Landkarten die Reiserouten darzustellen.

Meine Fotobücher erinnern mich an schöne Reisen.

Unser Zaun vor dem Haus musste erneuert werden. Der alte Holzzaun hatte sich heimlich von innen her aufgelöst. Nur die Nägel und Schrauben haben ihm noch etwas Haltung verliehen. Nun war der alte Zaun abgebaut, aber der neue noch in Arbeit. Der Raum zwischen Haus und Straße war grenzenlos. In dieser Lücke stand abends plötzlich eine Frau. Mit Fahrrad und Helm. Ihr Gesicht wirkte müde, sie war verschwitzt, aber die Augen hinter den Brillengläsern schauten uns neugierig an. Wir boten ihr etwas zu trinken an und sie uns eine gute Geschichte. Sie sei aus Tschechien und mit dem Rad unterwegs nach Italien. Ihre Familie wüsste nichts von ihrem Ausflug. In einer Woche wollte sie wieder zu Hause sein. Schlafen würde sie in den Wäldern. Und ob sie die Schokolade haben könnte, die sie während ihres unaufhörlichen Redeflusses auf dem Gartentisch entdeckt hatte. Sie sei süchtig nach Abenteuern, sagte sie noch, stieg aufs Rad und strampelte davon. Der neue Zaun steht mittlerweile. Die Tür zur Straße ist meist offen. Ich wüsste gern, ob die Frau gefunden hat, was sie suchte.


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