KiZ-ePaper (34/2019)

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Nr. 34 I 22. August 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

3 Im Gespräch. Pfarrer Christian Öhler über Kirche und Politik.

7 Oberösterreich. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste arbeitet in Hartheim.

14 Bewusst leben. Jausensackerl selber nähen.

21 Kultur. Klosterarbeiten.

20 Impressum. ADOBE /KADMY

Zwei große Worte

Sicherheit steht derzeit hoch im Kurs. Wer Wahlen gewinnen will, kommt an diesem Thema nicht vorbei. Die Freiheit dagegen scheint weniger attraktiv zu sein. Wie Freiheit und Sicherheit zusammenhängen, wird in den kommenden Wochen beim Europäischen Forum Alpach diskutiert. Forumspräsident Franz Fischler spricht über die beiden Schlüsselworte der Gesellschaft. Seite 8 und 9


2 Meinung Kommentar

22. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Der reduzierte Mensch

Die Staatsanwälte müssen arbeiten

Der Kofferraumdeckel, sagt mir einer, geht bei meinem neuen Auto automatisch auf und zu. Da muss er sich die Finger nicht mehr schmutzig machen. Wie fein, wie praktisch. Eine ganz kleine Alltagsaufgabe ist wieder einem Produkt des technischen Fortschritts übertragen worden – aus der Hand gegeben, müsste man sagen. Woran liegt es nur, dass uns Menschen die tausenden kleinen Aufgaben des Alltags lästig werden, und dass wir so vieles daransetzen, sie uns zu ersparen? Lange hat die Entwicklung des Lebens gebraucht, ehe Menschen fähig wurden, mit den Händen zu greifen. Die besondere Stellung des Daumens – den anderen Fingern gegenüber – war dafür maßgeblich. Doch was nützen all die Fertigkeiten, wenn der Mensch die Lust verliert, sie zu benutzen? Er meint, auf der Straße des Fortschritts zu sein, wenn er für jede denkbare Anstren-

Wenn Staatsanwaltschaften in Wahlkampfzeiten die Tätigkeiten von Politiker/innen und ihrem Umfeld untersuchen, ist das zwar heikel. Aber wenn Parteienvertreter nun Finten oder gar „Willkür“ vermuten und das groß hinausposaunen, zeugt das entweder von einem falschen Verständnis von Rechtsstaatlichkeit oder dem Übergehen der österreichischen Gesetzeslage. Beides disqualifiziert von der Eignung für ein Staatsamt.

gung Ersatz sucht. Bequemlichkeit – ein Lebensziel? Körperliche Fähigkeiten, Kraft, sie werden nebensächlich, höchstens sportlich noch interessant. Wozu anstrengen? Das tun doch Maschinen. So reduziert sich der Mensch zum Erfinder für Ersatzprodukte seiner eigenen Fähigkeiten – und entdeckt zu spät: Es war das Leben, das er sich damit erspart hat. Auf einmal kann er nicht mehr – und wäre so froh, wenn er die paar Schritte hinaus noch bewältigen könnte. Aus eigener Kraft.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: Giuseppe Conte, Ministerpräsident Italiens

Denn egal ob Ibiza-Video, fragwürdige Postenbesetzung bei den Casinos oder das unter mehr als obskuren Umständen durchgeführte Vernichten von Festplatten aus dem Kanzleramt (es gilt in allen Fällen die Unschuldsvermutung): Was ist die Alternative? Sollen die Staatsanwälte nichts machen? Erstens geht das gar nicht, weil ein Anfangsverdacht auf Begehung von Offizialdelikten vorliegt. In diesen Fällen sind Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei laut Strafprozessordnung zu Ermittlungen verpflichtet. Zweitens haben jene, die sich verdächtig verhielten, ihre Handlungen zuerst gesetzt. Statt sich über Ermittlungen zu empören, wäre das eigene Verhalten zu prüfen und die Staatsanwälte ihre Arbeit machen zu lassen.

Wenn der Kragen platzt Mit seiner Obsession, das Anlanden von Migrantenschiffen auf jeden Fall zu verhindern, hat Italiens Innenminister Matteo Salvini nun eine harsche Reaktion von Regierungschef Giuseppe Conte provoziert.

Reuters

HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Dabei eignet sich der 55-Jährige Conte nicht dazu, von Gegnern als „buonista “ (Gutmensch) verunglimpft zu werden. Bezüglich der Migration hat der frühere Juraprofes-

„Wenn wir wirklich unsere ‚nationalen Interessen‘ schützen wollen, können wir uns nicht darauf beschränken, Positionen der absoluten Unnachgiebigkeit zu vertreten.“ Giuseppe Conte

sor offen seine Meinung gesagt, dass illegale Einwanderung nicht unter dem Deckmantel einer „vorgetäuschten Solidarität“ geduldet werden könne. Dem zynischen Spiel seines Innenministers Salvini, dem es nicht reicht, aktuell in Badehose am Strand den starken Mann zu markieren, hielt der Regierungschef aber mit einem offenen Brief den Spiegel vor. Staatsmännisch. Anlass war das Hin und Her um das Anlanden des mit Migranten besetzten Rettungsschiffes „Open Arms“, das durch Salvini entgegen einer Gerichtsentscheidung durch immer neue Volten verhindert wurde. Conte verwies darauf, dass es für die Menschen an Bord in verschiedenen EULändern die Bereitschaft zur Aufnahme gebe. Salvinis Behauptung, er würde nur Italien schützen, läuft also ins Leere. Besonders ärgerte Conte, falsch von Salvini zitiert worden zu sein. Salvini, so kritisierte Conte, reduziere das Thema „Migration“ auf „geschlossene Häfen“, um als Politiker an Zustimmung bei erhofften Neuwahlen zu gewinnen. Das möge zwar legitim sein, nutze allein aber nicht den Interessen Italiens, schrieb der parteilose Ministerpräsident. Heinz Niederleitner


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Im Gespräch 3

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Bad Ischls Pfarrer Christian Öhler ist für eine Kirche, die sich politisch zu Wort meldet:

„Es gehört mehr gestritten“ In gut einem Monat sind Nationalratswahlen. Das wirft die alte Frage wieder neu auf, wie politisch die katholische Kirche sein darf und soll. Christian Öhler, Pfarrer und Dechant in Bad Ischl, erklärt warum er zu politischen Themen Stellung bezieht und wieso er einmal an einer politischen Demo teilnahm. Wie sind Sie mit Politik aufgewachsen, was hat Sie politisiert? Christian Öhler: Mein Großvater war SPÖ-

Gemeinderat in Rohrbach, mein Vater war ÖAAB-Betriebsrat in der VOEST. Wir haben früher heftigst diskutiert zu Hause, in der Familie, das war uns ein Herzensanliegen. Eine meiner ersten größeren politischen Aktionen war eine Bürgerinitiative: Als junger Kaplan der Pfarre Linz-St. Michael habe ich mich für die Untertunnelung der A7 beim Stadtteil Bindermichl eingesetzt. Darf sich ein Priester überhaupt politisch äußern? Öhler: Manchmal bekomme ich die Reak-

tion, dass ich mich lieber um mein Kerngeschäft – also die Seelsorge – kümmern solle. Darauf antworte ich, dass zu mir keine Seelen kommen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut mit irdischen Problemen. Diese löst man nicht im Himmel, sondern auf Erden. Und die Probleme der Menschen lassen sich oft nur auf gesellschaftlicher Ebene angehen, das geht nicht ohne Politik. Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, damit es in der Gesellschaft halbwegs eine Gerechtigkeit gibt und der Sozialstaat erhalten bleibt. Da muss man sich zu Wort melden. Jetzt mehr denn je. Braucht es eine Partei, die christliche Politik als Alleinstellungsmerkmal umsetzt? Öhler: Nein, sicher nicht. Ich finde, jede Par-

tei bringt wichtige Aspekte ein, die man einbeziehen kann in sein Nachdenken und Reflektieren. Inwieweit man mit den von den Parteien vorgeschlagenen Lösungen einverstanden ist, muss man sich vor einer Wahl überlegen. Wie soll das Verhältnis der katholischen Kirche zu den Parteien definiert werden? Öhler: Durch ihre Politik bestimmen die Par-

teien, in welcher Distanz oder Nähe sie zur

Christian Öhler ist Pfarrer in Bad Ischl. Er scheut sich nicht politische Themen aufzugreifen. Bis 2018 war er geistlicher Assistent der Katholischen Aktion in Oberösterreich. KIZ/PS

kirchlichen Soziallehre und damit zur katholischen Kirche stehen. Die Kirche ist aber auch selbst Akteur, wenn es um die Beziehung zu Parteien geht. Wie gehen Sie selbst damit um? Öhler: Ich mache natürlich keine Parteipoli-

tik in der Kirche, aber ich bin mit Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien im Salzkammergut im Gespräch. Bei welchen Gelegenheiten äußern Sie sich politisch? Öhler: Die Flüchtlingsfrage, das Auseinander-

driften von arm und reich Schöpfungsverantwortung und Klimakrise und die Gedenkkultur sind für mich wichtige Themen. Meine Predigten sind oft politisch, außerdem äußere ich mich auch über die sozialen Medien. Wenn ich bei Weihnachtsfeiern verschiedener Vereine und Organisationen eingeladen bin, erzähle ich nicht irgendein schönes „Weihnachtsgschichtl“, sondern gebe klare Statements ab. Von der SPÖ bin ich vor ein paar Jahren eingeladen worden, am 1. Mai die Hauptrede zu halten. Da war die Verwunderung auch unter vielen Sozialdemokraten groß, dass ein Pfarrer das Referat hält. Ich habe mich auf das „Sozialwort der christlichen Kirchen“ bezogen, was sehr gut aufgenommen worden ist. Wobei ich betonen muss, dass ich bei jeder Partei, die mich einlädt, eine Rede halten würde. Nehmen Sie auch an politischen Demonstrationen teil?

Öhler: Normalerweise nicht. Eine Ausnahme hat es aber schon gegeben. Als der ehemalige FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache beim letzten Nationalratswahlkampf in Bad Ischl aufgetreten ist, hat es eine Gegendemonstration gegeben. Ich wollte zuerst distanziert bleiben und nicht mitdemonstrieren. Als ich aber Straches Rede hörte, der alle Flüchtlinge pauschal als „Halsabschneider“ diffamierte und Hass und Ängste schürte, hat es mir gereicht. Da habe ich mich zu den Demonstranten gestellt. Nicht immer wird Ihre Meinung geteilt, wenn Sie sich politisch positionieren. Welche Reaktionen erleben Sie? Öhler: Meine Teilnahme an der Demo hat

mir der Landesparteisekretär der Blauen übel genommen. Meistens ist es aber so, dass die Menschen nicht diskutieren, sondern schweigen. Ihnen wäre eine Diskussion lieber? Öhler: Genau. Ich hätte kein Problem damit.

Es gehört mehr gestritten in unserer Gesellschaft. Um die besten Lösungen zu finden. Das macht doch eine gesunde Demokratie aus. Es fehlt uns derzeit eine konstruktive Streitkultur. Anstatt sich in den sozialen Medien auszutoben, wäre es doch sinnvoller, wenn Menschen ihre unterschiedlichen Meinungen austauschen und voneinander lernen. In der Realität ist es aber so, dass viele nur ein entweder/oder kennen und reflexhaft entweder radikal dafür oder dagegen sind.

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INTERVIEW: PAUL STÜTZ


4 Oberösterreich

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momente Steyr. Die Legion Mariens, Curia Steinbach an der Steyr, lädt am Fest Mariä Geburt, am Sonntag, 8. September 2019, zu einer Lichterprozession durch Steyr. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr die Stadtpfarrkirche Steyr. Die Prozession führt über die Marienkirche zur Michaelerkirche, wo um 19.30 Uhr Pfarrer P. Ransom Pereira SFX und P. Bernhard Vošicky OCist vom Stift Heiligenkreuz die heilige Messe feiern werden. Seitenstetten. Im Bildungszentrum St. Benedikt wird am Freitag, 30. August 2019 um 19.30 Uhr die Ausstellung „Heilsame Begegnungen. Biblische Szenen mit Erzählfiguren“ eröffnet. Ein Team unter der Leitung von Martha Leonhartsberger aus Baumgartenberg hat die Figuren und Szenen gestaltet, die anregen, einen persönlichen Bezug zu biblischen Erzählungen zu finden. Die Schau ist bis Samstag, 14. Dezember 2019 zu sehen, jeden Mittwoch gibt es um 19 Uhr eine Führung; weitere Termine nach Vereinbarung: Tel. 07477 428 85.

Asten. Am Sonntag, 1. September 2019 findet die Verleih­ ung der „Europäischen Friedens­ rose Waldhausen“ statt. (Im Vor­feld gibt es eine Friedenswallfahrt; Weggang ist um 12 Uhr von der Stiftskirche des Stiftes St. Florian.) Um 14 Uhr zelebriert Altbischof Klaus Küng von St. Pölten in der Pfarrkirche Asten einen Gottesdienst, anschließend ist die Preisverleihung. Die Friedensrose geht an Weihbischof Athanasius Schneider, an KISI – God‘s singing kids, den Verein Jugend für das Leben Österreich und P. Josef Herget CM sowie P. Alexander Leimer CM.

Samson Munn (3. von links) ist das Kind von Holocaust-Überlebenden und von Beruf Facharzt für Radiologie in Los Angeles. Der jüdische US-Amerikaner hat die „Österreichische Begegnungsgruppe“ gegründet und leitet sie seit 1995. Er kommt dazu jährlich für eine Woche aus den USA nach Österreich. Am diesjährigen Treffen nahm auch Andreas Paul (rechts) teil. Der Krankenhausseelsorger in der Diözese Linz hat jüdische Wurzeln. kiz/jw

Nachkommen von Opfern und Tätern des Naziregimes treffen sich zum Reden und Zuhören

„Ich bin aufgewachsen im Niemandsland“ Das Schweigen über den Nationalsozialismus ist ein drückende Last. Für Nachkommen von Tätern ebenso wie für die von Opfern. In der Gruppe „TheAustrianEncounter“ brechen Betroffene das Schweigen. Die Eltern von Lydia M. – sie waren Juden – sind in Wien geboren, konnten vor den Nationalsozialisten in die Schweiz fliehen und gingen nach Kriegsende weiter in die USA. Dort haben sie aber nicht Fuß gefasst. Also führte sie ihr Weg zurück nach Wien. „Ich bin im Bewusstsein aufgewachsen, dass die Umwelt sehr gefährlich ist. Dass alle um uns herum Nazis sind“, erzählt Lydia. Da der überwiegende Teil ihrer Familie Opfer des NS-Regimes geworden war, hatte sie kaum Verwandte, die ihr einen Raum der Sicherheit hätten bieten können. „Ich hatte nur eine sehr reduzierte Familie, ich fühlte, dass ich im Niemandsland leben würde“, meint Lydia M. Sie kommt seit Jahren zu den jährlichen Begegnungswochen von „TheAustrianEncounter“. Zehn Teilnehmer/innen sind in Engelhartszell beisammen, wo sich die Gruppe heuer trifft. „Das Schöne ist, dass man hier über Dinge reden kann, die im Alltag keinen Platz haben“, betont Dominique K. Ihre Mutter ist Österreicherin, der Vater war einst fran-

zösischer Besatzungssoldat, mütterlicherseits eng mit dem Nationalsozialismus verbunden. Der Großonkel war sogar Gauärzteführer von Kärnten. Die sich daraus ergebenden Spannungen sind zum Greifen nahe. „Wen interessiert meine komplizierte Herkunft, die doch so prägend ist?“ In der Gruppe hat ihre Lebensgeschichte Platz. Das Erzählen hilft, ist ihre Erfahrung. Eleonore F. nickt. Die Wienerin ist eine Nachkommin von Tätern, der Vater war ab 1931 Nationalsozialist, in seinem Rüstungsbetrieb hatte er Zwangsarbeiter beschäftigt. Die Mutter – im 2. Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen – will die Drangsalierung der jüdischen Nachbarn nicht bemerkt haben. „Der Vater war am und über das Lebensende sehr verzweifelt und hat uns das spüren lassen“, erzählt sie. Täglich hören die Teilnehmer/innen an diesem Treffen einander mehrere Stunden lang zu. Die Grundlagen dieser Art von Begegnung finden sich in der Arbeit des israelischen Psychologen Dan Bar-On, der auch den Gruppenmoderator Samson Munn begeistert hat. „Ich möchte weitergeben, was mir Dan geschenkt hat.“ Er kommt deswegen jährlich nach Österreich, weil auch er als Kind von HolocaustÜberlebenden vom Austausch profitiert: „Ich wachse an den Begegnungen, und das tut mir gut.“ Josef Wallner

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Lebendige Kirche 5

22. August 2019

Klimaproteste in Waidhofen an der Ybbs

Nicht im Müll untergehen

Ausschreibung Ausschreibung

Leiterin Leiter/inder der Kooperationsredaktion Kooperationsredaktion der der Kirchenzeitungen Kirchenzeitungen von innsbruckund undLinz Linz voneisenstadt, eisenstadt,Feldkirch, Feldkirch, innsbruck

An die 200 Menschen machten am Samstag, 10. August 2019 ihrem Ärger über eine zu wirkungslose Klimapolitik Österreichs bei den 5. Waidhofner Klimaprotesten Luft. Die Organisatoren stellten die Forderung nach einem gesetzlichen Pfandsystem und einer raschen Müll- und Plastikmüllreduktion in den Fokus. Das Protestkomitee verlangt von der österreichischen Bundesregierung nicht nur die gesetzliche Einführung eines Pfandsystems und ein Mehrwegpfand für alle Glasverpackungen, sondern auch ein Verbot von Müllexporten auf andere Kontinente, eine bessere Reparierbarkeit von Produkten und größere Anreize für Unternehmen, den Abfall zu reduzieren. Der nächste Klimaprotest findet am Samstag, 7. September um 11.15 Uhr statt. Beim anschließenden Klimaparlament werden Vertreter/ innen der wahlwerbenden Parteien befragt.

Mit 2020wird wirddie diestelle stelleeines einesLeiters/einer Leiters / einerLeiterin Leiterin Mit1.1.Jänner Mai 2014 oben neu besetzt. besetzt. oben genannter genannter redaktion redaktion neu Anstellungsausmaß: Vollzeit

Anstellungsausmaß: Vollzeit Vier eigenständige Kirchenzeitungen kooperieren auf verbindlicher Basis und Vier eigenständige Kirchenzeitungen kooperieren auf verbindlicher Basis erscheinen in einer Gesamtauflage von rund 60.000 Exemplaren. Der Leiter/ und erscheinen in einerden Gesamtauflage von rundund 70.000 Exemplaren. Der die Leiterin koordiniert inhaltlichen Austausch ist selbst redaktionell Leiter Leiterin koordiniert inhaltlichen Austausch und ist selberund tätig in/ die abgesprochenen Ressortsden (behandelt werden besonders kirchliche redaktionell tätigThemen in abgesprochenen Ressorts kirchliche und gesellschaftliche auf österreichischer und(besonders internationaler Ebene). gesellschaftliche Themen auf österreichischer und internationaler Ebene). erwartet werden:

erwartet werden Mehrjährige journalistische Praxis, bevorzugt im Printbereich n Mehrjährige Praxis, bevorzugt im Printbereich Theologischejournalistische Kompetenz (vorzugsweise Studium) n Theologische Kompetenz (vorzugsweise Studium) Positive Grundeinstellung zur katholischen Kirche n Positive Grundeinstellung zur katholischen Kirche Interesse am kirchlichen Geschehen n Interesse Geschehen Interesseam an kirchlichen sozialen Fragen und gesellschaftlichen Entwicklungen n Interesse anFriede, sozialen Fragen und Schöpfungsverantwortung) gesellschaftlichen Entwicklungen (im Fokus Gerechtigkeit, (Friede, Gerechtigkeit, Fähigkeit zur FührungSchöpfungsverantwortung) eines Teams und zur Förderung der n Fähigkeit zur Führung eines Teams und zur Förderung der Zusammenarbeit der Kirchenzeitungen Zusammen arbeit der Kirchenzeitungen EDV-Kenntnisse n EDV-Kenntnisse Bereitschaft zur Weiterbildung und zum Reisen n Bereitschaft undmit zum Reisen Bereitschaftzur zurWeiterbildung Zusammenarbeit dem Verein zur Förderung der

Eine Inszenierung wies auf den trotz aller Bemühungen stetig wachsenden Müllberg hin. Dabei versank ein Mensch – stellvertretend für den Planeten – im Plastikmüll. privat

Kirchenpresse a. redaktionelle Dienstort ist die (u. Stadt Salzburg. Erstellung des Magazins „inpuncto“) Dienstort istnach die Stadt bezahlung dem Salzburg. Journalisten-Kollektivvertrag für Wochenzeitungen. bezahlung nachbrutto dem Journalisten-Kollektivvertrag Wochenzeitungen. E 2600 plus anrechenbare für Vordienstzeiten. Mindestentgelt

Mindestentgelt brutto € 2.960,– plus anrechenbare Vordienstzeiten. Bewerbungen mit erschienenen Beiträgen bitte bis 15.12.2013 an den Herausgebersprecher Wilhelm Vieböck, Kapuzinerstraße Bewerbungen mit erschienenen Beiträgen schicken Sie bitte bis 84, 4020 Linz, E-Mail: wilhelm.vieboeck@dioezese-linz.at Samstag, 28. September 2019 an den Herausgebersprecher Wilhelm Vieböck, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: willi.vieboeck@dioezese-linz.at. Kontakt und Ausschreibungsunterlagen unter www.kirchenzeitung.at/jobs.

Kardinal Christoph Schönborn feierte zu Mariä Himmelfahrt den Festgottesdienst in der Stiftskirche Schlägl

Stift Schlägl – bodenständig und gläubig Zum 800-Jahr-Jubiläum des Stiftes und zum 30-jährigen Jubiläum der Abtweihe von Altabt Martin Felhofer kam Kardinal Christoph Schönborn nach Schlägl, um am Patroziniumstag der Stiftskirche, am 15. August, die Festmesse zu feiern. Kardinal Schönborn zitierte in seiner Predigt die Worte eines Stiftsgastes, der die Chorherren von Schlägl als „bodenständig, grundvernünftig und den Glauben im Alltag überzeugend lebend“ bezeichnet hatte. Ein Kloster brauche zu seinem jahrhundertelangen Bestand „eine gute Wirtschaft, eine gute Bildung und gute Äbte und Mitbrüder“, so Schönborn. Der Kar-

dinal gratulierte Abt em. Martin Felhofer zu 30 Jahren segensreicher Stiftsführung, was mit einem kräftigen Applaus der Gottesdienstgemeinschaft bedacht wurde. Weiters betonte Schönborn, dass die Kraft der Auferstehung und der Glaube des Volkes Gottes der Kirche und speziell den Klöstern Bestand in der Zukunft gebe. Auch der Nachfolger von Martin Felhofer, Abt Lukas Dikany, dankte seinem Vorgänger. Dieser habe in den 30 Jahren seiner äbtlichen Leitung eine beeindruckende Ausstrahlung in seinen Tätigkeiten ausgeübt und dabei immer „Nähe zu den Menschen, kräftige Dynamik und spirituelle Tiefe“ gelebt, würdigte Dikany ihn.

Beim festlichen Abendessen gab Abt Lukas Dikany (rechts) die Ernennung von H. Petrus Bayer zum neuen Prior bekannt. Abt Lukas dankte H. Paulus Manlik, der bislang den Dienst als Prior versehen hatte, und Johannes Wohlmacher, der den Dienst des Subpriors ausgeübt hatte. Stift Schlägl/Prügl


6 Lebendige Kirche

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heute fort. Das 30-Jahr-Jubiläum des Oldtimerevents in Meggenhofen ging am vergangenen Wochenende mit Hunderten alter Fahrzeuge und Tausenden Besucherinnen und Besuchern über die Bühne. Zu den High-

Rallye mit himmlischem Segen

1989 rief der Priester und Oldtimerlieberhaber Manfred Brandl die „Landl-Rallye“ in seiner Pfarre Meggenhofen ins Leben. Der „Maserati-Pfarrer“ starb 2014, die Pfarre führt sein Werk als Rallye-Veranstalterin bis

momente

Erfolgreiche Millionensanierung in der Pfarre Bruckmühl

Hinterstoder. Einen der schönsten Plätze Österreichs, den Schiederweiher in Hinter­ stoder, wählten die Pfarren Vorder- und Hinterstoder für einen gemeinsamen Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt. Pfarrer Gerhard Hackl ging in seiner Predigt auf die Schönheit der Natur und die Freude am Leben ein. Er segnete die liebevoll gebundenen Büscherl, die am Ende des Gottesdienstes ausgeteilt wurden. Stodertaler Bläser umrahmten den Gottesdienst von einem Floß aus musikalisch.

Messe und Kräuterweihe am romantischen Schieder­ weiher jack Haijes

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lights zählten heuer die Sonderausstellung zum Jubiläum im Presshaus Meggenhofen, die Ausfahrt nach Eferding und die Fahrzeugsegnung durch Pastoralassistent Diakon Andreas Hagler. Pfarre/johannes Aichmair

Neues Leben im alten Klostergebäude Bruckmühl. Bruckmühl feiert in diesem Jahr das 130-jährige Weihejubiläum seiner Pfarrkirche. Zu diesem Anlass hat sich die Pfarre ein besonderes Geschenk gemacht, denn nach zwei Jahren Bauzeit konnten die Sanierung des ehemaligen Klostergebäudes und der Umbau zu einem modernen Pfarrzentrum namens „klosterleben“ im August abgeschlossen werden. Mit Förderungen von Gemeinde, Land, Bundesdenkmalamt und Diözese Linz konnte die 1.300-Katholiken-Pfarre das 1,4 Millionen Euro teure Mammutprojekt stemmen. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und eine hohe Spendenbereitschaft der Bevölkerung haben zum Gelingen des

Bauprojekts beigetragen. Das neue Haus beherbergt nicht nur die Pfarrbüros und Sitzungsräume, es gibt auch einen Festsaal für Hochzeits- und Tauffeiern in Verbindung mit dem schönen, renovierten Klostergarten. Das Pfarrzentrum soll ein Ort der Begegnung für alle Menschen und Vereine des Pfarrgebietes und auch darüber hinaus sein. Außerdem befindet sich in diesem Zentrum ein Archiv- und Gedenkraum, der an das ehemalige Franziskanerkloster erinnern soll. Bis 1992 wirkten die Patres hier seelsorgerisch. Die feierliche Einweihung findet am Samstag, 24. und Sonntag, 25. August im Rahmen der „Bruckmühler Klostertage“ statt. Seite 18

Gelungene Sanierung. Außen- und Innenansicht des neuen Pfarrzentrums „klosterleben“.

pfarre (2)


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Oberösterreich 7

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Sommerlager der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zum zweiten Mal in Hartheim

„Viel Unkraut rupfen“ und niemals vergessen Annika und Daria verbringen ihre Ferien auf eine besondere Art: Sie leisten einen Freiwilligendienst im Schloss Hartheim, an einem idyllischen Ort mit dunkler Vergangenheit. lisa-maria langhofer

Schloss Hartheim wirkt friedlich. Das Renaissancegebäude ist umgeben von sattgrünen Wiesen und sich im Wind wiegenden Bäumen. Ein paar Ziegen tummeln sich auf einer eingezäunten Weide. Nichts weist mehr darauf hin, dass hier zwischen 1940 und 1944 etwa 30.000 Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, psychisch Kranke, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter/innen ermordet wurden. Jugend gegen das Vergessen. „Meine und auch die nächsten Generationen sollten alles tun, damit sich diese schrecklichen Dinge nicht wiederholen“, sagt die 30-jähri-

Zwei Wochen lang helfen die Freiwilligen bei Arbeiten in und um Schloss Hartheim.

ge Daria aus Russland. Mit ihrer Teilnahme am Sommerlager der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste möchte sie einen Beitrag dazu leisten. Der 19-jährigen Annika aus Deutschland geht es ähnlich: „Ich muss zugeben, dass ich über Euthanasie früher nicht wirklich viel gewusst habe, deshalb bin ich froh, hier mehr darüber zu lernen.“ Garteln und lernen. Zusammen mit 14 anderen Jugendlichen aus Deutschland, Russland und Österreich verbringen die beiden zwei Wochen im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. „Die letzten Tage habe ich viel Unkraut gerupft, andere haben Hecken gestutzt oder mit einer Elektrosense das Gras gemäht“, erzählt Annika. Die Gruppe übernimmt verschiedene Arbeiten im und um das Schloß herum sowie Tätigkeiten im Archiv, der Gedenkstätte und der Ausstellung. Auch Ausflüge zu anderen Gedenkorten stehen auf dem Programm, etwa den ehemaligen Konzentrationslagern Mauthausen, Gusen oder Steyr. Außerdem ist eine Stadtführung durch Linz geplant.

Annika (l.) aus Deutschland und Daria aus Russland in Hartheim kiz/Langhofer

Ewig erinnern. Am ersten Tag wurden die Teilnehmer/innen durch die ehemalige Euthanasie-Anstalt geführt. „Wir sind dort

kiz/langhofer

langgegangen, wo damals die Menschen in die Gaskammer geführt und getötet wurden“, erzählt Annika. „Es war für mich sehr schwer, da durchzugehen.“ Ihre Großeltern haben ihr vom Leben in jener Zeit viel erzählt, der Großvater, einst Mitglied der Hitlerjugend, hat die Erfahrungen auch in seinen Memoiren niedergeschrieben. Annika ist überzeugt, dass die Geschehnisse nicht vergessen werden dürfen: „Das Thema muss den Leuten so vermittelt werden, dass es ihnen nahegeht“, sagt die angehende Studentin der Theater-, Film- und Medienwissenschaft. Im Sommerlager werde genau das versucht, wie Daria, die in Kaliningrad Germanistik unterrichtet, beschreibt: „Wir hatten einen Workshop, wo wir mit Biografien von Opfern und Tätern gearbeitet haben, das war sehr interessant.“ Weitermachen. Florian Schwanninger, Leiter des Lern- und Gedenkortes Schloss Hartheim, freut sich, dass das Sommercamp der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste schon zum zweiten Mal in Hartheim stattfindet: „Im Jahr 1958 wurde die Aktion vom damaligen Richter Lothar Kreyssig ins Leben gerufen, mehr als 60 Jahre später besteht sie noch immer. Ist das nicht großartig?“

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8 Interview

22. August 2019

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Europäisches Forum Alpbach

„Freiheit braucht vernünftige Regeln“ Migration, Rauchverbote, staatliche Ermittlungen, Wirtschaft, Pensionsvorsorge: Das Abwägen zwischen den Werten Freiheit und Sicherheit nimmt einen prominenten Platz im (politischen) Leben ein. „Freiheit und Sicherheit“ lautet auch das Thema des derzeit laufenden Europäischen Forums Alpbach in der bekannten Tiroler Gemeinde. Franz Fischler, Forums-Präsident und früherer EU-Kommissar, lotet das heurige Thema im Gespräch aus. Interview: Heinz Niederleitner

Es gibt autoritäre Entwicklungen, zum Beispiel in Ungarn oder Polen, aber auch die Umfragewerte der „Alternative für Deutschland“ in Ostdeutschland: Sieht es nicht so aus, als wären zunehmend Menschen bereit, die Freiheit auf dem Altar vermeintlicher Sicherheit zu opfern? Franz Fischler: Diese Tendenz gab es schon

immer. In dem Text, welchen die Philosophin Ágnes Heller heuer knapp vor ihrem Tod für ihre Rede hier in Alpbach geschrieben hat, verweist sie auf den biblischen Auszug aus Ägypten: Die Israeliten werden aus der Unfreiheit herausgeführt, aber in der Wüste sehnen sie sich zur Versorgungssicherheit an die ägyptischen Fleischtöpfe zurück. Ein anderes Beispiel bietet uns die Aufklärung. Schon Jean-Jacques Rousseau hat festgestellt: „Der Mensch ist frei geboren und beinahe überall liegt er in Ketten.“ Die Spannung zwischen Freiheit und Sicherheit begleitet die Menschheit seit jeher. Sie haben aber recht, dass wir in eine neue Phase der Geringschätzung der Freiheit eintreten: Nach dem Schockerlebnis des Zweiten Weltkriegs war die Freiheit ein großes Thema. Der Philosoph und langjährige Teilnehmer am Forum Alpbach Karl Popper hat ja gemahnt: „Wir müssen für die Freiheit planen und nicht für die Sicherheit.“ Heute sehen wir dagegen Tendenzen in den USA, in Europa und in Asien, wo vermeintliche Sicherheit wichtiger ist als der Wert der Freiheit. Das gipfelt schließlich in der sogenannten illiberalen Demokratie (die Leute wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán vertreten, Anm.).

Nun argumentieren aber auch Leugner des Klimawandels oder Vertreter der Raucherlobby mit der Freiheit: Sie und andere behaupten zugespitzt, auf uns käme eine Welt voller neuer Verbote zu. Fischler: Das ist völliger Unsinn. Es gibt kei-

ne Freiheit auf Kosten der Freiheit anderer Menschen. Das gilt im Falle der Rauchverbote, aber auch für die Leugner des Klimawandels. Was letztere als „Freiheit“ bezeichnen, ist nicht nur eine Freiheit auf Kosten anderer, sondern auf Kosten aller zukünftigen Generationen. Das ist nichts anderes als purer Egoismus. Freiheit dagegen setzt voraus, dass es Regeln gibt, um möglichst viel Freiheit für alle zu schaffen. Sie haben jüngst einen harten Brexit ohne Vereinbarung mit der EU als sehr wahrscheinlich bezeichnet. Auch den Briten wurde ja eine „Befreiung“ aus dem „Joch der EU“ versprochen. Wo liegt der Fehlschluss in dieser Darstellung? Fischler: Das hauptsächliche Versprechen

der Brexiteers (Austrittsbefürworter, Anm.) war, dass mit dem EU-Austritt der Weg für das Vereinte Königreich zurück zum Glanz des britischen Empire frei würde. Außerhalb Großbritanniens glaubt das freilich niemand. Aber natürlich hat man vor dem Austrittsreferendum den Menschen unter anderem eingeredet, man müsse sich nach dem Austritt nicht mehr um die Regeln der EU kümmern. Das ist eine Illusion: Wenn Großbritannien mit der EU Handel treiben möchte (und das ist lebensnotwendig), muss es auch künftig EU-Standards einhalten.

Im Übrigen lautet ja das Grundkonzept der EU, ein „Raum der Freiheit, Sicherheit und des Rechts“ zu sein. Fischler: Rechtsstaatlichkeit und Freiheit

sind die höchsten Werte der EU. Aber sie werden natürlich so verstanden, dass alle Mitglieder dieses Verbundes möglichst viel Freiheit haben sollen. Das setzt vernünftige Regeln voraus.

„Es gibt keine Freiheit auf Kosten der Freiheit anderer Menschen.“ Franz Fischler

Ein „Überwachungsstaat“ verspricht zwar Sicherheit, greift aber in die persönlichen Freiheiten der Bürger ein. Haben technische Entwicklungen dazu beigetragen, dass wir heute wieder mehr über Freiheit und Sicherheit sprechen müssen? Fischler: Die Entwicklungen in der Informa-

tionstechnologie, aber auch die Sozialen Medien ermöglichen nicht nur dem Staat mehr Überwachung. Auch Unternehmen sammeln Daten. Jeder, der ein Smartphone besitzt, sollte wissen, dass eine Unmenge von Daten über ihn aufgezeichnet wird. Diese ermöglichen mit Hilfe von Algorithmen die Erstellung eines Profils von ihm, anhand dessen ihm gezielt Informationen, vor al-


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 9

22. August 2018

Franz Fischler war Landwirtschaftsminister (1989–1994) und dann Österreichs erster EU-Kommissar (1995–2004). Seit 2012 ist er Präsident des Europäischen Forums Alpbach. nie

lem Werbung, angetragen werden. Hier entstehen neue Unfreiheiten, die aber nicht als solche empfunden werden, weil das ohne unser Zutun geschieht. In China und anderen nicht-demokratischen Staaten werden diese Daten längst zur Überwachung verwendet. Als demokratische Staaten müssen wir das Thema neu angehen, wobei das nicht auf nationalstaatlicher Ebene geschehen kann: Österreich kann nicht verhindern, dass Google Daten sammelt. Das muss auf internationaler Ebene geschehen. Ein anderer Bereich ist der sogenannte Wirtschaftsliberalismus, exakter ausgedrückt: libertäre Ansichten. Hat uns erst die Klimakrise daran erinnert, dass extreme Formen des ungezügelten Wirtschaftens auf Kosten der Sicherheit von Menschen gehen? Fischler: Das ist etwas einseitig. Zwar hat die

Wirtschaft einen großen Anteil an den Klimaproblemen, aber auch wir als Konsumenten haben unseren Beitrag an deren Bewältigung zu leisten. Denken wir daran, wie wir unsere Häuser und Wohnungen heizen und zunehmend auch klimatisieren? Oder machen wir uns bewusst, welche Auswirkungen unser Fleischkonsum auf das Klima hat? In der Wirtschaft sind die Fortschritte in der Verringerung der CO2-Belastung mittlerweile größer als auf Konsumentenseite. Auch hier sind gesamteuropäische Lösungen nationalen Alleingängen vorzuziehen, wenn etwa das CO2-Zertifikatshandelssystem jenen „Biss“ bekommen soll, der zu Veränderungen führt.

Es ist gut, wenn die Proteste der jungen Menschen rund um Greta Thunberg ein Nachdenken provozieren. Aber die nächste Zukunftsfrage ist dann: Wie schaut der nächste Generationenvertrag für die soziale Sicherheit aus, wenn wir in Europa die älteste Bevölkerung der Welt haben? Das spirituelle Angebot beim Europäischen Forum Alpbach wurde heuer um Abend-Reflexionen erweitert. Die Idee dazu kam von Ihnen. Was steckt dahinter und welche Bedeutung hat das überkonfessionelle spirituelle Programm insgesamt für das Forum? Fischler: Wir haben schon bisher Morgen-

betrachtungen angeboten und werden diese beibehalten – auch weil sie von der Alp­ bacher Bevölkerung gut besucht werden. Aber junge Menschen am Forum sind früh am Morgen nicht unbedingt auf spirituelle Impulse aus. Daher werden wir heuer zusätzlich am frühen Abend Reflexionen anbieten. Ich bin überzeugt, dass eine entsprechende „geistige Nahrung“ und Besinnung auf Grundwerte im Forum seinen Platz haben muss. Mit dem nun zum zweiten Mal stattfindenden Tag der Begegnung haben wir hier schon einen Akzent gesetzt. Es geht darum, zur Ruhe zu kommen, weil das Nachdenken auch ein entsprechendes Ambiente braucht und es während des hektischen Konferenzbetriebs schwierig ist, Einkehr zu halten. Hierfür wurden jetzt die Bedingungen verbessert und davon erwarte ich mir eine gewisse Inspiration.

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Spiritualität in Alpbach Religion kommt in Alpbach nicht zu kurz und endet auch nicht mit dem großen Eröffnungsgottesdienst in der Pfarrkirche. Jeden zweiten Tag wird um 8:15 Uhr eine kurze interreligiöse Morgenbetrachtung angeboten. Ebenfalls jeden zweiten Tag (aber versetzt, sodass es jeden Tag ein Angebot gibt) steht um 18:30 Uhr eine „Abend.Stille“ auf dem Programm. Die Morgenbetrachtung ist auf Deutsch, die „Abend.Stille“ auf Englisch für die zahlreichen internationalen Gäste. Die Impulse werden von verschiedenen Vortragenden gestaltet. Organisatorisch stark engagiert ist die Pfarre Alpbach, die im Anschluss an die jeweilige Veranstaltung zur Begegnung lädt.

Der Abend in Alpbach lädt zur Reflexion ein. nie


10 Panorama Kurz berichtet Metallica. Die US-amerikanische Rockband Metallica spendet Wiener ObdachlosenOrganisationen – der „Gruft“ und dem Neunerhaus – einen Teil der Kartenerlöse ihres Konzertes am vergangenen Freitagabend im Ernst-Happel-Stadion. Die von der Caritas betriebene „Gruft“ in der Barnabitengasse in Wien-Mariahilf soll wie auch die Sozialorganisation Neunerhaus 25.000 Euro erhalten.

Metallica: Wilde Burschen mit Herz Marco Ugarte / AP / picturedesk.com

Tiere. Die Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche Österreichs sammeln Daten über Beobachtungen von Tieren in, an und rund um Kirchtürme. Ziel ist es, Naturschutzmaßnahmen für gefährdete Arten ausarbeiten zu können. Naturinteressierte Menschen sind daher aufgerufen, die Daten über die App „Naturbeobachtung.at“ an die Organisatoren weiterzuleiten. Tierethik-Kongress. Vom 8. bis 11. September findet an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen ein internationaler Kongress zum Thema „Christliche Tierethik“ statt. 80 Theolog/innen sowie Ethiker/ -innen nehmen daran teil. Das Thema greift ein zentrales Anliegen der „Schöpfungszeit“ auf, die die christlichen Kirchen vom 1. September bis 4. Oktober begehen. Das Eröffnungsreferat hält der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal. Infos auf www.hs-itb.it unter „Kongress Tierethik 2019“. Kongressleiter Professor P. Martin Lintner schreibt zudem eine Serie zum Thema Tierethik ab der nächsten Ausgabe in dieser Zeitung.

22. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Nur Papst Franziskus bezieht Stellung

Italiens Regierungschaos und das Schweigen der Kirche Mitten in den ruhigsten Tagen des Jahres befindet sich Italiens Regierung in einer heftigen Krise. Von der früher so einflussreichen katholischen Kirche des Landes indes ist dazu nichts zu hören. Von Misstrauensvotum ist die Rede, von Neuwahlen, anderen parlamentarischen Koalitionen. Zum zweiten Mal binnen weniger Tage hat die Regierungskoalition aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung gegeneinander gestimmt. In all dem Chaos nicht zu vernehmen ist die katholische Kirche des Landes. „Ein ungewöhnliches und ohrenbetäubendes Schweigen bei den Spitzen der italienischen Kirche“, monierte der Kirchenexperte der Zeitung „Il Fatto quotidiano“, Francesco Antonio Grana. Der frühere Bischofskonferenz-Vorsitzende Kardinal Camillo Rui-

Matteo Salvini beim Wahlkampf am Strand.

Bischof Freistetter verbringt den ganzen August in Kärnten. rupprecht/Kathbild.at

Reuters

ni wäre längst auf die Barrikaden gegangen und hätte Politikern wie Bürgern erklärt, wo es aus Sicht der Kirche langgeht. Früher hätte einer wie Ruini den Ausgang von Wahlen beeinflusst. Doch sein Nach-Nachfolger Gualtiero Bassetti ist kein „Don Camillo“. Es hat den Anschein, als wenn Bischöfe in Italien sich entweder nicht trauen, Sympathie für die in Migrationsfragen harten Positionen von Lega-Chef Matteo Salvini zu äußern, oder sie fürchten, mit zu deutlicher Kritik an ihm noch mehr Menschen aus der Kirche zu vertreiben. Papst. So war es Papst Franziskus, der am vergangenen Freitag in einem Interview mit „La Stampa“ Akzente setzte. Er sei besorgt, „weil man Reden hört, die denen von Hitler 1934 ähneln: ‚Zuerst wir. Wir ..., wir ...‘ – das ist ein Denken, das Angst macht“, sagte der Papst. Namen brauchte er nicht zu nennen. Salvinis ständiges Credo: „Die Italiener zuerst“, wurde von jedem mitgehört. Der Name des Lega-Chefs wurde in der Kirche Italiens zum Unaussprechlichen. Umgekehrt gibt der durch Umfragen gestärkte Salvini sich religiös. Am Ende einer Wahlkampf-Strandkundgebung küsste er den Rosenkranz. Roland Juchem/Kathpress

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Freistetter: Kärntner Kirche braucht Dialog

Zentralrat der Juden: Distanz zur AfD

Bischof Werner Freistetter sieht es als seine dringlichste Aufgabe als Apostolischer Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt an, auf die Menschen in Kärnten zuzugehen. Das solle mithelfen, einen Dialog in Gang zu setzen, den die Diözese dringend brauche. Er orte in der Diözese Verunsicherung und einen großen innerkirchlichen Vertrauensverlust seit dem Konflikt nach dem Abgang von Bischof Alois Schwarz nach St. Pölten. Mit Argumenten allein erreiche man wenig, es brauche vielmehr einen längerfristig angelegten Versöhnungsprozess.

Zwei Wochen vor den beiden Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen mahnt der Zentralrat der Juden in Deutschland vor einer Regierung mit Hilfe der AfD. „Ich warne alle Parteien dringend davor, eine Koalition mit der AfD zu schließen“, sagte Ratspräsident Josef Schuster. Auch eine Minderheitsregierung unter Tolerierung der Partei würde bedeuten, dass zum politischen Überleben „immer auch nach rechts“ geschielt werden müsste. Schuster betonte, die AfD sei „viel enger mit dem Rechtsextremismus verwoben“, als sie es nach außen darstelle.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

22. August 2019

Grenzöffnung

Erinnerung in Sopron

Pastorentochter Angela Merkel bei ihrer Ansprache in der evangelischen Kirche Soprons.

Polens Bischöfe und die Sexualkunde

Bleibelastung in Notre-Dame

Polens katholische Bischöfe raten Eltern zur Abmeldung ihrer Kinder vom Sexualkundeunterricht, wenn dessen Inhalt „dem Wertesystem widerspricht“. Die Bischofskonferenz wendet sich gegen den von etlichen Kommunen in ihren Schulen geplanten Sexualkundeunterricht und die „Erziehung gegen Diskriminierung“. Welche Inhalte die Kirche konkret ablehne, blieb offen. Die Bischöfe bieten auf ihrer Homepage auch eine Mustererklärung für Eltern gegenüber der Schule an. Die Bischöfe hatten erst kürzlich vor der Einführung der „Homo-Ehe“ gewarnt.

Die Renovierungsarbeiten an der Pariser Kathedrale NotreDame wurden am Montag wieder gestartet. Aufgrund der hohen Bleikonzentration müssen Bauarbeiter nun einen besonderen Schutzanzug, einen Helm, Handschuhe und eine Maske tragen. Die Renovierungsarbeiten waren am 25. Juli unterbrochen worden. Die Bleikonzentration nach dem Großbrand an der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll um das bis 800-Fache über dem erlaubten Grenzwert gelegen haben. Blei gilt als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend.

Reuters

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in Sopron (Ödenburg) wurde am Montag an den 30. Jahrestag der ersten Massenflucht von DDR-Bürgern im Zuge des „PaneuropaPicknicks“ 1989 erinnert. Ehrengäste bei der Feier in der evangelisch-lutherischen Kirche waren Ungarns Premier Viktor Orbán und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin erinnerte, das „Paneuropäische Picknick“ sei zum Symbol für die großen Freiheitsbewegungen damals geworden. Sopron sei „ein Beispiel dafür, wie viel wir Europäer erreichen können, wenn wir für unsere unteilbaren Werte mutig einstehen“. Europas Einheit sei aber nicht vollendet, vielmehr müsse sie „von Konflikt zu Konflikt“ stets neu erschaffen werden, sagte Orbán mit Blick auf die deutsch-ungarischen Verstimmungen wegen der Migrationspolitik. Der Budapester katholische Erzbischof Kardinal Peter Erdö sagte in der Predigt, statt der vorherigen militärischen und politischen Konfrontation hätte der Fall des Eisernen Vorhangs die freie Begegnung der aus ideologischen Gründen getrennten europäischen Völker gebracht.

Kurz berichtet Religion und Frieden. Mit zwei Vortreffen wurde am Montag die dieswöchige Weltversammlung von „Religions for Peace“ in Lindau am Bodensee (Deutschland) gestartet. Bei der Konferenz soll eine konkrete Initiative gegen sexuelle Gewalt an Frauen lanciert werden. Anliegen. Berlins Erzbischof Heiner Koch findet das Anliegen von Frauen nach mehr Einfluss in der Kirche berechtigt. Ein wesentliches theologisches Argument für die Priesterinnen-Weihe habe er aber noch nicht gehört.

Erzbischof Koch findet, es könne in der Kirche nicht so weitergehen, dass Frauen sagten, „wir haben nichts zu sagen, wir werden nicht gehört“. kna


Sonntag 21. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 25. August 2019

Bemüht euch mit allen Kräften Gott hält uns die „enge Tür“ auf, wir müssen uns aber „mit allen Kräften“ bemühen, durch sie einzutreten.

Evangelium Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf!, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.

1. Lesung

2. Lesung

Jesaja 66,18–21

Hebräer 12,5–7.11–13

Ich kenne ihre Taten und ihre Gedanken und komme, um alle Nationen und Sprachen zu versammeln, und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. Ich stelle bei ihnen ein Zeichen auf und schicke von ihnen einige, die entronnen sind, zu den Nationen: nach Tarschisch, Pul und Lud, die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir gehört und meine Herrlichkeit noch nicht gesehen haben. Sie sollen meine Herrlichkeit unter den Nationen verkünden. Sie werden alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für den Herrn herbeibringen auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf Maultieren und Kamelen, zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem, spricht der Herr, so wie die Söhne Israels ihre Opfergabe in reinen Gefäßen zum Haus des Herrn bringen. Und auch aus ihnen nehme ich einige zu levitischen Priestern, spricht der Herr.

Ihr habt die Mahnung vergessen, die euch als Söhne anredet: Mein Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn und verzage nicht, wenn er dich zurechtweist! Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet! Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Leid; später aber gewährt sie denen, die durch sie geschult worden sind, Gerechtigkeit als Frucht des Friedens. Darum macht die erschlafften Hände und die wankenden Knie wieder stark, schafft ebene Wege für eure Füße, damit die lahmen Glieder nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werden!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Lukas 13,22–30


Wort zum Sonntag

Gott erzieht uns! Ich erinnere mich gut daran, als vor drei Jahren diese 2. Lesung in der Sakristei zur Vorbereitung der Lektoren aufgeschlagen war. Beide – eine Pädagogin und ein Pädagoge – waren nicht bereit, den Lektorendienst dafür zu übernehmen: „Das lesen wir nicht!“ Der Pfarrer akzeptierte ihre Entscheidung und sprang ein. Wäre damals die „Bibel in gerechter Sprache“ zur Verfügung gestanden, hätten beide wahrscheinlich das Problem nicht gehabt. Dort nämlich heißt es nicht „Züchtigung“, sondern „Erziehung“. Gott erzieht seine Kinder, weil er sie liebt. Als Eltern wissen wir, wie wichtig Lob in der Erziehung ist, aber dass es auch Sanktionen braucht. Der himmlische Vater nimmt sich um jedes einzelne Kind an, und vielleicht sind seine Sanktionen sowohl an Härte als auch an Barmherzigkeit gar nicht zu übertreffen? Für meine Mitarbeit in der Pfarrseelsorge ist die Aufforderung „bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen“ (Lk 13, 24), ein Schlüsselsatz. Bemühen wir kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter uns mit aller Kraft, damit unsere Gläubigen den schmalen Spalt benützen? Bei all dem vielen Guten, das ich auch in unserer Pfarre wachsen sehe, treffen wir immer wieder auf den Punkt, wo wir offensichtlich zu den „Letzten“ gehören, weil es in unseren kirchlichen Gemeinschaften gewaltig „menschelt“. Es schmerzt, dass wir kaum zu ehrlicher, maßvoller, aufbauender Kritik untereinander fähig sind, aber an Raunzen, Jammern und Sudern fehlt es bei keiner Besprechung. Diese pastoralen Leer- und Krummläufe verstehe ich als Schläge, die wir uns gegenseitig zufügen. Gott will uns geduldig anders führen und erziehen. ER erwartet unsere volle Hingabe, und weil er um unsere Schwachheit weiß, hält er uns die enge Tür auf.

Eine schmal gemauerte Pforte lässt in Bethlehem die Beter und Besucher in die Geburtskirche eintreten. An mehreren Stellen der Hl. Schrift ist die enge Tür Symbol für die Herausforderung an die Getauften, den Eintritt in das Himmelreich nicht zu verfehlen. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

L

obt den HERRN, alle Völker,

rühmt ihn, alle Nationen!

Zum Weiterdenken

Denn mächtig waltet über uns seine Huld, die Treue des HERRN währt in Ewigkeit.

Mein herzhafter Literaturtipp: Zärtlichkeit. Eine Philosophie der sanften Macht. Isabella Guanzini, Verlag C. H. Beck, München 2019

Halleluja!

Michael Schmidt

antwortpsalm (psalm 117)

Willibald Brunner ist Diakon und Pastoralassistent in der Stadtpfarre Jennersdorf Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

Eierschwammerl als Hauptspeise

LÖWENZAHN

Geröstete Eierschwammerl mit Ei und Kräutern

22. August 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Jausensack mit Dreh

ZUTATEN

∙ 500 g Eierschwammerl ∙ 4 EL Olivenöl ∙ 30 g Butter ∙ 100 g Schalotten, fein gewürfelt ∙ 1 Knoblauchzehe ∙ 1 Prise Muskatnuss ∙ 1 Prise gem. Kümmel ∙ 1 Prise Paprikapulver ∙ 1 Prise Currypulver ∙ 5 Eier ∙ 50 ml Schlagobers ∙ 1 EL Kerbel, geschnitten ∙ 1 EL Schnittlauch, geschnitten ∙ 1 EL Estragon, geschnitten ∙ Meersalz, Pfeffer aus der Mühle ZUBEREITUNG Die aufwendigste Arbeit vorweg: Die Eierschwammerl müssen geputzt werden, größere Stücke geschnitten. Ab nun geht es rasch voran. Olivenöl und Butter in der Pfanne aufschäumen, Schalotten und angedrückte Knoblauchzehe darin glasig anschwitzen. Die Eierschwammerl kommen bei starker Hitze dazu und werden so lange gebraten, bis der austretende Saft verdampft ist. Erst dann wird gewürzt, die Knoblauchzehe kann man entfernen. Die Eier und das Schlagobers werden miteinander verquirlt, gewürzt und über die Pilze gegossen. Bis das Ei stockt, sollte der Herd nicht mehr auf voller Hitze aufgedreht sein, öfter umrühren ist angeraten. Das Gericht wird mit den Kräutern durchmischt und mit Salat serviert.  Yvonne Schwarzinger: Natürlich koche ich! Pilze.Vielfalt, die glücklich macht. Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2015, 152 S., 17,95 Euro, ISBN: 978-3-7066-2581-4

In wenigen Wochen beginnt wieder die Schule. Stifte und Hefte sind vielleicht schon gekauft. Fehlt nur noch etwas Passendes für die Jause. Die neuen Bücher müssen ja nicht gleich einen Fettfleck abkriegen. BRIGITTA HASCH

Diese Jausensackerl, wie sie hier abgebildet und nach Anleitung einfach nachzumachen sind, halten immer dicht – dafür sorgt der Klettverschluss. Als Material kommen Baumwoll- bzw. Jeansstoffe infrage, jedenfalls sollten sie strapazfähig und nicht zu dünn sein. 1. Stoffe vorbereiten. Aus zwei bunten Baumwollstoffen werden Außen- und Innenteil nach derselben Schnittvorlage zugeschnitten, 1 Zentimeter Nahtzugabe ist bei den Maßangaben schon eingerechnet, an der Unterseite wird im Stoffbruch zugeschnitten. Für Breite und Höhe sind die Maßangaben variabel, sie können nach Belieben gewählt werden. Die Materialien können außerdem mit Bienenwachsperlen ver-

siegelt werden. Damit sind die Stoffe leicht abwischbar und fransen beim Nähen nicht aus. 2. Klettband. Zuerst wird an der Außenseite des Außenbeutels der Klettverschluss angenäht. Mittig von der Oberkante weg kommt auf eine Seite das Band mit den Haken, auf die andere das Flauschband. Lustige Aufnäher kommen auch jetzt auf den Stoff. 3. Seitennähte. Außen- und Innenbeutel werden jeweils im Stoffbruch rechts auf rechts zusammengelegt und an den Seiten – etwa in der Breite des Nähmaschinenfußes – abgesteppt. Ist der Stoff nicht gewachst, sollten alle Nähte auch geendelt werden.

28 – 35 cm

25 – 30 cm

5 cm

6 cm 

1

Stoffbruch

2

3


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

22. August 2019

FAMILIE & UNTERHALTUNG

Belegtes Brot oder Sandwich? Vielleich landet ja im selbst gemachten Jausensack ein belegtes Brot. Oder auf gut Deutsch: ein Sandwich im Lunchbag.

4. Boden. Beidseits werden die unteren Enden der Seitennähte jeweils auf den Stoffbruch bzw. die Unterkante des Beutels gelegt. Am einfachsten geht das, wenn man die Ecken auseinanderzieht. So entsteht je eine gerade Naht, die man zusammennäht.

Hübsch verpackt kommt die Jause sicher in die Schule oder ins Büro. KIZ/BH (6)

diglich eine Scheibe gesalzenes Rindfleisch zwischen den Toastbrotscheiben. – So geschehen angeblich um das Jahr 1760. Das Sandwich hat sich von da an rasch verbreitet, die Füllung wurde immer reichhaltiger. In der gräflichen Biografie findet sich eine andere Begründung für die Erfindung der einfachen Mahlzeit „nebenbei“. Demnach war es die Arbeit, die den Earl von einem Gang zu Tische abhielt. B. HASCH

Womit wir schon beim Thema wären. Da war doch etwas mit einem englischen Grafen? Genau genommen soll es John Montagu, der 4. Earl of Sandwich gewesen sein, der vor lauter Kartenspielen – er war leidenschaftlicher Cribbage-Spieler – keine Zeit zum Essen fand. So ließ er sich das Essen kurzerhand zwischen zwei Brotscheiben legen und konnte so fast ungestört weiterspielen. Seine Mitspieler bestellten bald auch ein „Brot wie Sandwich“. Das ursprüngliche Sandwich hatte le-

Das wäre dem Earl wohl zu viel Fülle gewesen. ADOBE STOCK/YVDAVID

 „Wieso wollen Sie von Ihren Patienten eigentlich immer wissen, in welches Restaurant sie gehen? Ist das wichtig für die Diagnose?“, fragt die Zahnarzthelferin ihren Chef. „Für die Diagnose nicht“, antwortet er, „aber für die Rechnung!“

 Die Sektkorken knallen, in der Firma herrscht Bombenstimmung. „Was ist denn hier los?“, fragt der Chef missbilligend. Sagt ein Angestellter: „Der Computer hat sich geirrt und statt des Nettogehalts die Abzüge ausgezahlt!“

5. Oberkante. Die Beutel verstürzt man nun ineinander (rechte Seite auf rechte Seite) und steckt sie an der Oberkante zusammen. Beim Zusammennähen lässt man etwa 10 Zentimeter offen. Durch diese Lücke dreht man dann die Beutel wieder auf die richtige Seite. Für einen besseren Halt sorgt eine Steppnaht an der Oberkante (eventuell mit größerer Stichlänge und mit einer Nähseide in Kontrastfarbe). © Dir. Hausner

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SuchMal (öst. Städte, in Klammer gesetzte Silben fehlen):

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(Bad) Aussee, Bregenz, Dornbirn, Eisenstadt, Graz, Hallein, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Kufstein, Leoben, Lienz, Linz, Neusiedl, (Wr.) Neustadt, (St.) Pölten, Ried, Rottenmann, Rust, Salzburg, Steyr, Traun, Villach, Wels, Wien und Zell (am See). Sie finden die Wörter, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.


teletipps Sonntag

25. bis 31. August 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

25. august

9.30  Katholischer Gottesdienst aus dem Zoologischen Stadtgarten in Karlsruhe. Tiere der Bibel. Das Thema nähert sich dem „Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung“ am 1. September, den Papst Franziskus eingeführt hat. ZDF 11.25  Mythos Wal (Dokumentation). Jahrhundertelang war Walfang ein lukrativer Wirtschaftszweig. Heute riskieren Walretter für jedes Tier, wenn nötig, ihr Leben. Wann hat sich die Beziehung vom Menschen zum Wal verändert? 3sat 20.15  Jacques – Entdecker der Ozane (Spielfilm). Frankreich 1949: Jacques-Yves Cousteau und seine Frau brechen an Bord der „Calypso“ zu einer Expedition der Ozeane auf und lassen die beiden Kinder im Internat zurück. Biopic über den Meeresforscher, Filmemacher und Selbstvermarkter Jacques-Yves Cousteau, das auch dessen weniger charmante Seiten zeigt. 3sat Montag

26. august

9.30  Mythen. Michael Köhlmeier erzählt Sagen des klassischen Altertums. Serie, Mo bis Fr, 9.30 und 9.45 Uhr. ARD-alpha 17.45  Europas Urwälder (Dokumentation). Unberührtes Lappland. 3sat 20.15  Universum. (Dokumentation). Nockberge – Land zwischen Himmel und Erde. Mitten in Österreich ist eine geradezu exotische Landschaft zu finden: der Nationalpark Nockberge. Diese Berge gehören zu den interessantesten Mittelgebirgsformationen Europas und stellen aufgrund ihrer sanften Formen und ihrer geologischen Vielfalt eine Seltenheit dar. 3sat 20.15  Bergwelten (Dokumentation). Die Eroberung der Alpen. ServusTV Dienstag

27. august

22.35  Kreuz und quer (Dokumentation). Verbotene Schriften? – Aus der Bibel verbannt (2). ORF 2 23.15  Alltagsgeschichte (Reportage). Ein Leben für die Herrschaft – Vom Glück und Elend der dienstbaren Geister. Am Ende der Donaumonarchie waren sie Dienstboten: Ehemalige Dienstmädchen, Stubenund Kindermädchen, Köchinnen, Kammerdiener, Gouvernanten und Kutscher erinnern sich und erzählen Elizabeth T. Spira aus ihrem Leben. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.45  Paula. Die Leidenschaft für Malerei verbindet Paula Becker und Otto Modersohn. Daraus wird die große Liebe, reich an Konturen und Farben – wie die Gemälde der jungen Frau, die als Paula Modersohn-Becker in die Kunstgeschichte eingehen wird. Der Spielfilm zeigt eine Frau, die mutig ihre Vision von künstlerischer Selbstverwirklichung lebt. Das Erste

Foto: WDR/PANDORA Film/Martin Menke

Mittwoch

28. august

11.15  Obdachlose aus Osteuropa (Reportage). In ihren Heimatländern fielen sie durchs soziale Raster: Obdachlose in der Großstadt. Oft sind es Menschen, die in ihren Heimatländern Polen, Rumänien, Bulgarien oder den baltischen Staaten keine Zukunft sehen. 3sat 12.15  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zur wunderbaren Brotvermehrung von Abt Hermann Josef Kugler, OPraem. 3sat 19.00  Stationen (Magazin) Zuhause auf Zeit – Wenn Jugendliche nicht mehr weiterwissen. Niklas und Michael haben Glück gehabt. Sie haben im „Weitblick-Jugendhilfe e. V“, einer Jugendhilfeeinrichtung in Dachau, ein vorübergehendes Zuhause gefunden. Die Einrichtung ist für Teenager da, mit denen es kaum jemand aushält. Im „Weitblick“ bekommen sie eine Chance. BR Donnerstag 29. august 11.20  Jenseits von Pluto (Dokumentation). Atemberaubende Bilder schickte die Raumsonde „New Horizons“ zur Erde, als sie 2015 am Rand des Sonnensystems über den Pluto flog. Am 1. Jänner 2019 machte sie die allerersten Aufnahmen des Asteroiden „Ultima Thule“, das bedeutet „jenseits der bekannten Welt“. arte 15.00  Heimatleuchten (Reportage). Bauernherbst im Salzburger Land. Es ist vielleicht die schönste Jahreszeit im Salzburger Land: Die Natur gestaltet dem zu Ende gehenden Sommer ein prächtiges Finale, und bäuerliche, handwerkliche und kulinarische Traditionen zeigen sich von ihren schönsten Seiten. ServusTV

Sa 22.00  Der große Diktator. Charlie Chaplins legendäre Parodie auf Hitler entstand 1940. Chaplin spielt in einer Doppelrolle einen jüdischen Barbier und den Despoten Adenoid Hynkel. In seiner Autobiografie schrieb Chaplin, dass er den Film nie gemacht hätte, wenn er damals die Wahrheit über die deutschen Konzentrationslager gekannt hätte. Foto: Public Domain RBB Berlin Freitag

30. august

17.40  Ghana – Knechtschaft statt Kindheit (Dokumentation). Am Volta-Stausee in Ghana fischen Kindersklaven unter lebensgefährlichen Umständen. Menschenhändler verkaufen sie als Sklaven an die Fischer am Volta-See. Dieser illegale Handel wird noch immer verharmlost, obwohl verschiedene Organisationen dagegen kämpfen und ein Gesetz gegen Menschenhandel und Sklaverei erlassen wurde. Die Dokumentation begleitet den Sozialarbeiter Kwame, der Minderjährige in einem eigenen Rehabilitationszentrum betreut. Er war früher einer von ihnen. arte 21.00  Genial konstruiert (Dokumentation). Alpine Technik. Nicht nur Abenteurer stürmen heute die höchsten Gipfel. Technischer Fortschritt macht’s möglich. ZDFinfo Samstag

31. august

20.15  Wunderschön – Mit Eseln durch die Steiermark (Reportage). Trekking mit Gefühl. Zu einer etwas anderen Bergwanderung ist Andrea Grießmann in der Hochsteiermark in Österreich unterwegs: wie vor hundert Jahren – mit Eseln, die das Gepäck tragen. Die große Herausforderung der siebentägigen Tour: sich auf den besonderen Charakter der Esel einzulassen, ihrem Rhythmus und Instinkt zu folgen. Gelingt das, kommt die Seele zur Ruhe. HR Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. Otto Lechner, Musiker: Führen, ohne zu sehen. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Nikolaus, Hall in Tirol. Musik: Chor der Pfarre, Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Herbert Ortner

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Rainer Bucher: Vater sein nach dem Patriarchat. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Aufeinander einlassen. Intersubjektivität statt Egozentrik. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Mediale Kriegsvorbereitung. Wie das NSRegime die Bevölkerung auf den Weltkrieg einstimmte. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Mi 21.00, Ö1. Dimensionen. Den Tod einatmen. Luftverschmutzung in Bangladesh Do 19.05, Ö1. Im Gespräch. „Im Kampf gegen den Klimawandel können wir unsere Kinder nicht allein lassen!“ – Ulrich Kasparick, ehemaliger Pfarrer und Staatssekretär. (Wh. vom 4. April 2019). Do 21.00, Ö1. Klassik-Treffpunkt. Beim Internationalen Musikfest „Arsonore“. Live aus der Kunstuniversität Graz. Gäste: Markus Schirmer, Eike Straub, Thomas Selditz und Christian Bakanic. Sa 10.05, Ö1. Logos. Kann Krieg gerechtfertigt sein? Sa 19.05, Ö1. Ö1-Programmschwerpunkt Zweiter Weltkrieg. https://oe1.orf.at/zweiterweltkrieg

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Der Papst erklärt das Vaterunser.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

22. August 2019

Als eine Art Mondlandschaft liegt das Geröll bis zu den Resten des Hallstätter Gletschers (Dachsteinmassiv). Wie im Leben geht man beim Bergsteigen manchmal auch durch karstiges Gebiet. nie

Ende der Serie

Fremdheit und Grenzen Die Berge haben immer ein Doppelgesicht: sie laden ein und lassen erschauern. Sie haben etwas Abweisendes, Furchteinflößendes und gleichzeitig Faszinierend-Verlockendes. Immer hüllt der Mensch sich in ein Tremendum, vor dem man zittert, und ein Fascinosum, das beglückend anzieht. Auch der echt Fromme empfindet gegenüber dem unfassbaren Gott immer beides: unüberbrückbare Distanz und verheißungsvolles Umarmtsein. – Berge können wir uns nicht einverleiben oder einfach bezwingen. Es bleibt die Differenz, die gewahrt werden will. Und das ist ein Hinweis auf unseren Umgang mit anderen Menschen, mit der Wirklichkeit. Der und die anderen sind immer auch fremd. Sie fordern mich heraus und entziehen sich meinem Zugriff. Man kann die Fremdheitserfahrung in einer Weise bewältigen, indem man den anderen den eigenen Anschauungs- und Denkformen unterwirft und ihn in den eigenen Weltentwurf einordnet. Oder das Subjekt erkennt seine Verantwortung an, dem anderen als ihm selbst zu antworten. In der Anerkennung dieser Verantwortung muss es bereit sein, die eigene Verfügungsge-

walt einzuschränken. Durch die Begegnung mit dem anderen wird der eigene Narzissmus, die ich-zentrierte Welt aufgebrochen. Der andere kann nicht restlos in den eigenen Horizont eingeordnet werden. Echte Begegnung fordert das Herausgehen aus sich selbst, das Verlassen liebgewordener Vorstellungen, den Abschied von Bildern, in denen sich das Ich seine Welt zurechtlegt und zimmert. In der wirklichen Begegnung wird das eigene Ich relativiert. Erfahrungen. Jeder, der über viele Jahre hinweg seinen Weg über Gipfel, Gletscher und Grate suchte, wird in Grenzsituationen den Scheideweg des Lebens und des Todes erfahren haben. Das Mitgerissenwerden von

Dem Himmel nahe Die Spiritualität der Berge Teil 4 von 4 von Bischof Manfred Scheuer, Linz

Wakolbinger

Wer ins Gebirge geht, erfährt, wo eigene Grenzen liegen. Trotz aller Vertrautheit bleiben die Berge auch immer ein unergründliches Geheimnis.

einem Schneebrett, das Hängen im Seil, das Einbrechen in eine Gletscherspalte, der Tod des Freundes, der vor den eigenen Augen abstürzt. Oder auch: ich komme an meine körperlichen und seelischen Grenzen. Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr. Das Bergsteigen führt in Grenzsituationen und Grenzerfahrungen. In solchen Grenzerfahrungen, die – nicht nur, aber auch – am Berg begegnen, wird das Leid und nur die Endlichkeit vor Augen geführt. Der Philosoph Karl Jaspers sieht aber noch ein weiteres Element, das in ihnen zum Tragen kommt: „Das Gemeinsame ist aber auch, dass sie die Kräfte zur Entfaltung bringen, die mit der Lust des Daseins, des Sinns, des Wachsens einhergehen.“ Das Durchleben von Grenzerfahrungen kann mit überwältigenden Glücksgefühlen einhergehen. Manche beschreiben sie als Momente totaler Aufmerksamkeit, die wie Blitze totaler Freiheit wahrgenommen werden. Sie empfinden es so, dass ihnen das wesentliche Sein und der Sinn des Lebens unverhüllt erscheint, völlig einsichtig und klar und ungeheuer schön. Erfahrungen auf dem Berg als Grenzsituation des Lebens und des Todes, aber auch Erfahrungen auf dem Berg als Quelle größter menschlicher Zuneigung können Momente sein, in denen wir etwas vom Geheimnis Gottes erahnen.

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18 Termine namenstag

Margarete Mayr arbeitet in der Diözese Linz, Abteilung Pastorale Berufe. Privat

Margareta (26. August) Wie vielen anderen ist auch mir der Name zugefallen, und ich war lange Zeit nicht zufrieden. Nachdem ich eine Nachzüglerin bin und noch dazu ein Mädchen, hat sich mein Vater eine Margarete – nach der Mutter genannt – gewünscht. Die Bedeutung „Perle“ hat mir von Anfang an gefallen, und ich denke, dass mich diese Bedeutung schon immer in meinem Tun und Wirken begleitet hat. Aber ein Bild wurde mir erst vor Kurzem erzählt, und zwar hat die heilige Margarete den Drachen am Band, was einerseits bedeutet, dass sie das Böse zähmen kann und nicht wie der heilige Georg tötet, und andererseits heißt es aber auch, nicht mehr gegen die Schatten, die dunklen Seiten im Leben anzukämpfen, sondern sie zu integrieren und ­daraus ­Lebendigkeit und Kraft zu schöpfen. Wow, diese Deutung hatte es in sich und hat noch einmal zur Aussöhnung mit meinem Namen beigetragen. Margarete Mayr

22. August 2019

Freitag, 23. August XX Bad Mühllacken. Meditation, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Meditationsraum, Kurhaus, 1. Stock, 19.45 Uhr. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX St. Florian. St. Florianer Brucknertage, Symposion „Bruckner-Dimensionen“, Vorträge und Diskussionen von und mit internationalen Wissenschaftlern, Altomonte Saal, 14 Uhr. XX St. Florian. St. Florianer Brucknertage, Einführungsvortrag zur 2. Symphonie, Altomonte-Saal, 16.30 Uhr, Klaus Laczika. XX St. Florian. St. Florianer Brucknertage, Symphoniekonzert DIE ZWEITE, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr, Altomonte Orchester, Dirigent: Rémy Ballot. Samstag, 24. August XX St. Florian. CD-Präsentation, Symphonie Nr. V, B-Dur, in der Fassung für Orgel, Anton Bruckner, Matthias Giesen, Orgel, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr. Sonntag, 25. August XX Attersee am Attersee. Orgelkonzert, Werke von Johann Sebastian Bach, evangelische Martinskirche, 20 Uhr, Ingrid Keplinger, Orgel. XX Bruckmühle. 130 Jahre HerzJesu-Kirche, Jubiläum mit Segnung des Pfarrzentrums, 9.15 Uhr, mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck und Franziskaner-Provinzial P. Oliver Ruggenthaler. XX Brunnenthal bei Schärding. „Una suave melodia“, Konzert, Barockkirche, 19.30 Uhr, mit Han Tol, Blockflöte, Nigel North, Laute. XX Hellmonsödt. Marienandacht, Waldkapelle Oberaigen „Maria, Königin des Friedens“, 14.30 Uhr, zu Ehren Maria Königin. XX Katsdorf. Bergmesse der Pfarre auf der Grünburger Hütte, 11 Uhr. XX Kremsmünster. Missa Cellensis in C-Dur, Mariazeller Messe, Hob. XXII:8 von Joseph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Mitterkirchen. Sternwallfahrt

und Abschiedsfest für unsere Seelsorgeraum-Priester DDr. Chigozie Nnebedum und Msgr. Johann Zauner, zu Fuß: Arbing um 8.30 Uhr, Baumgartenberg um 8.30 Uhr, Naarn um 7.30 Uhr, mit dem Fahrrad: Arbing um 9.15 Uhr, Baumgartenberg um 9.15 Uhr, Naarn um 9 Uhr, hl. Messe, Pfarrgarten, 10 Uhr, anschließend Frühschoppen. XX Pucking. Geistliches Konzert, Wallfahrtskirche St. Leonhard, 19 Uhr, mit Tea Clancel, Mezzosopran, Jean Matau, Orgel und Klavier, Nicolas Clancel, Text. XX St. Florian. Japan Bruckner Sinfonieorchester, Sinfoniekonzert, Stiftsbasilika, 17 Uhr, Bruckners 8. Symphonie, 2. Satz der 7. Symphonie, Rikiya Nagano, Dirigent. XX St. Florian. Bruckner-Frühschoppen, Gasthaus zum goldenen Löwen, St. Florian, 10 Uhr, Musikverein St. Florian, Ltg.: Franz Falkner, Moderation: Joschi Auer. Montag, 26. August XX Linz, Karmelitenkirche. Jugend­ gebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische ­Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 27. August XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Hansjürgen Schwarz, Orgel. Mittwoch, 28. August XX Aigen-Schlägl. Hochfest des „Regelvaters“ Augustinus, Choralproprium „In medio ecclesiae“, Stiftskirche, 10 Uhr. Freitag, 30. August XX Bad Mühllacken. Meditation am Freitagabend, geh in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Kurhaus, 1. Stock, Meditationsraum, 19.45 Uhr. XX Grieskirchen. x-fest, Party, Prayer & Mission, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, Loretto Worship Band, Talk: Gottfried Schwarzenberger. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Gnadenkapelle, 15 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

Maria Schmolln. kiz/jw XX Seitenstetten. Aufbrechen. Das Buch Rut, Bibelpastorale Studientage, BildungsZentrum St. Benedikt, 9.30 Uhr bis Sa., 31. 8., 13 Uhr, Ref.: Irmtraud Fischer, Martin Jäggle. XX Seitenstetten. MoZuluArt, Musik.Genuss, Zulu Music meets Mozart, Freiluftbühne im überdachten Innenhof, Stiftsmeierhof, 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Samstag, 31. August XX Hörsching. Geistliches Konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, Tea Clancel, Mezzosporan, Jean Matau, Orgel/Klavier, Nicolas Clancel, Text. Sonntag, 1. September XX Allerheiligen im Mühlkreis. Wandertag, Wanderermesse, 8.30 Uhr, Start beim Pfarrhof, 9.30 Uhr, große Route 10 km, beim Naarnleitner gesellige Pause mit Stärkung, kleine Route 3 km, Ziel: Pfarrhofgarten. XX Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, Werke von Georg Friedrich Händel, Georg Muffat, Georg Philipp Telemann, Philippe Courbois, Michel Blavet, François Colin de Blamont, Pfarrkirche, 17 Uhr, MariaSophie Pollak, Sopran, Julia Stocker, Traversflöte, Johannes Ötzbrugger, Theorbe, und Tizian Naef, Cembalo. XX Pucking. Musik unterm Sternenhimmel, Lieder zum Nachdenken, Kulturraum St. Leonhard, 18 Uhr, Heinz Purrer mit Band. XX Reichersberg. Kapellenwanderung, Treffpunkt: Wirtskapelle, 13.30 bis 17 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Augustinus-Messe, Franz Xaver Müller, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering.

Ausstellung – Flohmarkt – Theater XX Braunau. Flohfest, Sachspenden für den Flohmarkt abzugeben beim Kolpingsaal, 26. bis 29. 8., jeweils 16 bis 18 Uhr, Sa., 31. 8., 9 bis 16 Uhr bis So., 1. 9., 9 bis 13 Uhr, Kolpingsaal. XX Gaspoltshofen. „Markus Daniel / Radier­ ungen“, Scheinhaus, Ausstellung, Vernissage, Sa., 24. 8., 19 Uhr, Ausstellung bis So., 8. 9., jeweils sonntags, 14 bis 17 Uhr. XX Gmunden. Der Schatten des Fauns, Alois Mosbacher, Ausstellungseröffnung: 31. 8., 11 Uhr, Ausstellungsdauer: bis 5. 10.,

Öffnungszeiten: Mi., Do., und Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr und nach telefonische Voranmeld­ung, Sonn- und Feiertage geschlossen. XX Gmunden. Attersee, Bilder 2014 bis 2019, Christian Ludwig Attersee, Ausstellung, Galerie 422, Margund Lössl, bis Sa., 24. 8., Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr., 14 bis 18 Uhr und Sa., 10 bis 16 Uhr sowie nach telefonischer Voranmeldung: 07612 62 66 80. XX Grein. Eine unverhoffte Begegnung – Haydn und die Türkenoper, Ausstellung, Stadttheater,

noch bis Sa., 26. 10. XX Linz, Christkönig. Flohmarkt der Pfarre, Fr., 30. 8., 8 bis 17 Uhr und Sa., 31. 8., 8 bis 13 Uhr. XX Pregarten. Der süße Brei, Figurentheater, eine Veranstaltung aus Anlass des 25-Jahr-Jubiläums von SPIEGEL-Elternbildung, Kulturhaus Bruckmühle, Sa., 31. 8., 9.30 Uhr, mit Maria Dürrhammer. XX Schärding. Sammler-Antikmarkt, Antiquitäten, Krempel und Trödelwaren, Stadtplatz, So., 1. 9., 8 bis 16 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

22. August 2019

Liturgie bildung Tragwein, BH Greisinghof  07263 860 11-3 XX Letzte Hilfe, gut vorbereitet sein, was geschieht beim Sterbeprozess eines Menschen und wann beginnt das Sterben? Was muss ich als nahestehender Mensch, Partner und Angehöriger beachten? Was kann und sollte im Vorfeld organisiert werden, Kurzworkshop, Sa., 7. 9., 9 bis 16 Uhr, Ltg.: Jörg Fuhrmann, MSc. XX Die Umgebung des Greisinghofs erwandern, Wandertage für

Senioren, Mo., 9. 9., 14 Uhr bis Do., 12. 9., 13 Uhr, Ltg.: Siegfried Klein SM.

die Heilkraft der Dankbarkeit, Seminar, Sa., 7. 9., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. Elfriede Hackl.

Wels, Bildungshaus Puchberg

 07242 475 37 XX Meditationsabend, Mo., 9. 9., 19 Uhr, Josefine Maria Zittmayr. XX Künstliche Intelligenz und menschliches Bewusstsein, Seminar, Fr., 6. 9., 16 Uhr bis Sa., 7. 9., 16 Uhr, Ref.: Dr. Manfred Litzlbauer. XX Alles Leben ist Geschenk, über

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum – oder jederzeit onlin e unter www.kirchenzeitung.at/ termine den Termin eintragen!

Exerzitien für Priester und Diakone

aussaattage

In deutscher Sprache: Exerzitien für Priester und Diakone „Herausforderung des Evangeliums – die gelebte Caritas“, Begl.: Dr. Fanz Küberl. Mo., 16. 9., 18 Uhr bis Fr., 20. 9., 9 Uhr. Exerzitien für Priester und Diakone „Suchen und retten, was verloren ist“, Begl.: P. Christoph Wrembek SJ, Mo., 14. 10., 18 Uhr bis Fr., 18. 10., 9 Uhr.

26. 8.: Blüte bis 10, ab 11 bis 21 Frucht, ab 22 bis 23 Blüte 27. 8.: --- ab 7 bis 21 Blüte, ab 22 Blatt 28. 8.: Blatt bis 1, von 2 bis 16 Frucht, ab 17 Blatt 29. 8.: Blatt bis 7, ab 8 Frucht 30. 8.: Frucht bis 5 -- 31. 8.: --- Frucht von 6 bis 15, ab 16 Wurzel 1. 9.: Wurzel bis 5, ab 6 bis 24 Frucht Pflanzzeit

In polnischer Sprache: Exerzitien für Priester und Diakone „Der Priester, der Zeuge der Liebe Jesu“, Begl.: Dr. Marek Drzewiecki, Mo., 7. 10., 18 Uhr bis Fr., 11. 10., 9 Uhr.

Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.

Anmeldung bis spätestens zehn Tage vor Beginn im Kath. Bildungshaus, Sodalitas, Tainach in Kärnten! E-Mail: office@sodalitas.at oder Tel. 04239 26 42.

Tierpark Stadt Haag Herbert Stoschek

Immer wieder köstlich zu beobachten sind die Erdmännchen, die erst seit dem Vorjahr im Haager Tierpark leben. Es gibt viele Tiere, die noch namenlos sind und für die eine Namensgebung oder eine einfache Tierpatenschaft möglich wäre. Beim Eingang gibt es einen Verleih für Leiterwagen für den Transport der kleinen Kinder. Um sich nicht mehr extra an der Kassa anstellen zu müssen, gibt es die Möglichkeit, über die

Sonntag, 25. August 21. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 66,18–21 L2: Hebr 12,5–7.11–13 Ev: Lk 13,22–30 Montag, 26. August L: 1 Thess 1,1–5.8b–10 Ev: Mt 23,13–22 Dienstag, 27. August Hl. Monika, Mutter des hl. Augustinus. L: Thess 2,1–8 Ev: Mt 23,23–26 oder L: Sir 26,1–4.13–16 Ev: Lk 7,11–17 Mittwoch, 28. August Hl. Augustinus, Bischof von Hippo, Kirchenlehrer. L: 1 Thess 2,9–13 Ev: Mt 23,27–32 L: 1 Joh 4,7–6 Ev: Mt 23,8–12 Donnerstag, 29. August Enthauptung Johannes' des Täufers. L: 1 Thess 3,7–13 oder Jer 1,4.17–19 Ev: Mk 6,17–29 Freitag, 30. August L: 1 Thess 4,1–8, Ev: Mt 25,1–13

KiZ-Angebot

Im Tierpark leben etwa 700 Tiere und 70 verschiedene Tierarten, die von heimischen Tieren wie Rothirsch, Luchs oder Eulen bis zu nicht mehr heimischen Raubtierarten wie Braunbären oder Exoten wie Leoparden oder Zebras reichen. Es kommen laufend ­Jungtiere im Tierpark zur Welt, im heurigen Jahr etwa zwei Chinesische Leoparden, die in der Freiheit zu den stark bedrohten Tierarten gehören.

Lesejahr C Lesereihe I

Tierpark-Homepage ein Onlineticket zu erwerben. Einlasszeiten: ganzjährig und täglich geöffnet. Weitere Informationen: www.tierparkstadthaag.at Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Kinder-Eintrittskarten. Schreiben Sie bis Fr., 30. 8. (Kw.: „Tierpark Stadt Haag“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Samstag, 31. August Hl. Paulinus, Bischof von Trier, Märtyrer. Marien-Samstag. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Mt 10,22–25a L: 1 Thess 4,9–11 Ev: Mt 25,14–30 Sonntag, 1. September 22. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 3,17–18.20.28–29 L2: Hebr 12,18–19.22–24a Ev: Lk 14,1.7–14

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 21. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 21. 9., 9 bis 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 21. 9., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN HAUSHALTSHILFE GESUCHT Suche stundenweise Haushaltshilfe in Enns, 0664 73 86 03 73. HAUS / WOHNUNG GESUCHT Pensionist (65) sucht leistbare, ruhige und helle Wohnmöglichkeit (evtl. Haus), Miete oder Kauf – Linz, Mühlviertel. 0664 73 07 25 33. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

22. August 2019

Missionare als Helden der Liebe Über die ganze Welt sind die österreichischen Missionarinnen und Missionare verstreut. Gemeinsam ist ihnen die große Liebe zu den Menschen und das Feuer, den Glauben mit anderen zu teilen. Die gebürtige Oberösterreicherin Sr. Mariangela Mayer lebt seit mehr als 30 Jahren im Senegal

und möchte als Missionarin vor allem eines: bei den Menschen sein und ihnen christliche Werte wie Vergebung, Respekt und Solidarität vermitteln. Sr. Mariangela erlebt im Senegal täglich, wie friedliches Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen funktionieren kann. Die Missionarin unterrichtet in Pfarren Religion und ist für die Verwaltung

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Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

 Beachten Sie bitte die Beilage in dieser Ausgabe der KirchenZeitung. Missio Österreich bittet um eine Weihnachtsgabe für die österreichischen Missionare: IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500, BIC: BAWAATWW, Code: WG-OK

Zu „Tage der Freude“, Nr. 33, S. 19.

Eine aufmerksame Leserin hat uns auf einen Fehler aufmerksam gemacht, den wir hiermit berichtigen möchten: Die „Tage der Freude“ finden nicht von Di., 27. bis Do., 29. 8., statt, sondern haben bereits von Mo., 19. 8., bis Mi., 21. 8., stattgefunden. Wir bitten, dieses Missverständnis zu entschuldigen. Sr. Mariangela nimmt sich um Klein und Groß an.

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Lisa-Maria Langhofer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

im Orden und in der Volksschule zuständig. Katholische Einrichtungen würden hier hochgeschätzt, sagt Sr. Mariangela.

Erratum

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IMPRESSUM

KirchenZeitung Diözese Linz

MISSIO

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

JETZT RASCH BEI DER AK HILFE UND RAT SUCHEN

Wenn der Sommerjob zum Flop wurde Viele junge Menschen haben auch heuer die Ferien wieder dazu genutzt, zum Taschengeld etwas dazuzuverdienen und wertvolle Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln. Die AK rät allen, bei denen es Probleme gab, jetzt rasch Beratung und Hilfe zu suchen.

L

eider läuft auch im Sommerjob nicht immer alles glatt. So kann es etwa sein, dass der Grundlohn oder Überstunden nicht korrekt ausbezahlt werden oder dass das Arbeitsverhältnis nicht oder fehlerhaft bei der Krankenkasse angemeldet wurde. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer rät allen, die Probleme hatten, sich

rasch an die Arbeiterkammer zu wenden: „Es gibt je nach Kollektivvertrag mitunter sehr kurze Verfallsfristen für offene Ansprüche. Deshalb sollten sich Betroffene sofort an die AK wenden. Die Beratung und falls nötig Vertretung sind natürlich kostenfrei“, so Kalliauer. Ferialjobber sollten sich auch fürs Frühjahr 2020 vormerken, eine Arbeitnehmerveranlagung („Lohnsteuerausgleich“) zu machen, um sich bezahlte Lohnsteuer vom Finanzamt zurückzuholen. Streng vertrauliche und schnelle Hilfe gibt es etwa auf www.fragdieak.at. Dort können Jugendliche und junge Erwachsene ihre Frage in ein Fragefeld eingeben und erhal-

ten spätestens am nächsten Werktag eine Antwort von den AK-Experten/Expertinnen. Aber auch telefonische Beratung unter +43 (0)50 6906-1 oder – nach Voranmeldung – persönliche Beratung in der nächstgelegenen AK sind möglich. Hilfe und Rat rund um den Sommerjob: www.fragdieak.at

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Kunst & Kultur 21

22. August 2019

Kulturland n Musikclub Open Air Lembach. Bei der auch kurz MOA genannten Veranstaltung zeigen am Fr., 23. und Sa., 24. August im Clubhof Lembach bekannte Bands und auch Geheimtipps aus dem In- und Ausland ihr Können. Mit dabei sind unter anderem Steaming Satellites aus Österreich, Dicht & Ergreifend aus Deutschland oder auch Fox & Bones aus den USA. XX Info und Tickets: www.oeticket. com, www.mkc.kupfticket.at

n 20 Jahre Literaturfestival Schlierbach. Von Do., 29. August bis zum Sonntag, 1. September wird Schlierbach wieder zum Zentrum deutschsprachiger Literatur, und das Festival feiert gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum. Mehr als 20 Autorinnen und Autoren lesen aus ihren Werken, darüber hinaus gibt es Literaturgespräche, Performances, abendliche Konzerte sowie ein akademisches Popseminar und ein Kinderprogramm.

Hand der Hl. Anna, verziert mit Golddrähten und Edelsteinen. Es handelt sich hierbei um eine 18x24 cm große Anrührungsreliquie aus Wachs, das Original stammt aus dem 18. Jahrhundert. Aigner

Werkgruppe Klosterarbeiten gestaltet Ausstellung und gibt Wissen weiter

Wertvolle Kunst aus Draht „Fromm.fein.filigran“ – so heißt eine Ausstellung in Bad Hall, die sich einer bis vor wenigen Jahrzehnten fast vergessenen Kunst widmet: den Klosterarbeiten. Dies sind filigrane Verzierungen andachtswürdiger Objekte, die vorwiegend in Frauenklöstern gefertigt wurden. „Die ältesten uns bekannten Klosterarbeiten stammen aus dem 15. Jahrhundert“, sagt Birgit Aigner, Leiterin der Werkgruppe Klosterarbeiten, deren Kunstwerke zusammen mit den historischen Objekten in der Ausstellung gezeigt werden. Lange wurde das Wissen darum nur mündlich überliefert. „Mittlerweile gibt es Fachbücher, aber um diese Kunst wirklich zu erlernen, muss einem jemand die Schritte vorzeigen.“ Glücklicherweise könne man heute auf das in 30 Jahren gesammelte Wissen der Werkgruppe zurückgreifen. Gearbeitet wird mit Goldund Silberdrähten, Samt, Brokat, sogenanntem Krüll (Papierstreifen), Edelsteinen und mehr. „In unseren Kursen wählen wir ein

Objekt aus und untersuchen, welche Materialien wir zum Nacharbeiten brauchen und welche Techniken angewandt wurden.“ Die Originalobjekte stammen von Museen oder privaten Sammlungen, auch Fotos werden als Vorlage verwendet. Bis ein Werkstück fertig ist, kann es schon einmal 150 Stunden dauern. „Jedes einzelne Stück wird mit Herzblut gefertigt“, sagt Aigner, die auch im OÖ. Volksbildungswerk tätig ist. An den Kursen nehmen großteils Frauen ab 50 Jahren teil, aber auch Männer interessieren sich dafür. „Wir sind offen für alle. Egal wer du bist und was du gelernt hast, niemand wird hier ausgeschlossen.“ Von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) bekam die Gruppe kürzlich das „Good-Practice-Siegel“ verliehen. Bis Samstag, 26. Oktober können die rund 170 im Forum Hall präsentierten Klosterarbeiten noch bewundert werden.

XX Info: www.­literarische­nah­versorger.at

n Mosbacher-Ausstellung. Unter dem Titel „Der Schatten des Fauns“ steht die diesjährige Ausstellung von Alois Mosbacher in der Galerie 422 in Gmunden. Seit den 1980er-Jahren erregt der Künstler mit seinen Malereien, die verstärkt grafische und andere Elemente enthalten, großes Aufsehen. Sein Fokus liegt auf der Raffinesse des Strichs und der Farbe. Eröffnung ist am Sa., 31. August um 11 Uhr.

Samhaber,

n Klangfestival 2019. Zum bereits 11. Mal findet heuer das Klangfestival in Gallneukirchen statt. Von Fr., 13. bis So., 15. September werden unter dem Leitmotiv „Weaving in“ experimentelle und zeitgenössische Zugänge aus der vielfältigen Musikszene verknüpft. Höhepunkte sind die international bekannte Katharina Ernst, der Bassist Manu Mayr oder der Newcomer Rojin Sharafi.

Aigner (mitte)

XX Info: www.klangfestival.at

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lisa-Maria langhofer

Verziert werden Bilder, Reliquien und mehr.


22 Personen & Dank

22. August 2019

n Franziskanerinnen von Vöcklabruck. In der Kapelle des Mutterhauses der Franziskanerinnen feierten 20 Ordensfrauen ihre Jubelprofess – unter ihnen Sr. Thoma Aiterwegmair, die von 1982 bis 1994 Generaloberin war und heuer im März ihr 90. Lebensjahr vollendete. Hauptzelebrant des Festgottesdienstes war Bischofsvikar Adolf Trawöger, der die Kraft der Gemeinsamkeit betonte: „Es heißt nicht: ,Jetzt hängt euch einen religiösen Mantel um, haltet euch he-

raus aus der Welt.‘ Nein: Jesus hat euch in die Welt geschickt, um dort zu wirken. Die Jubilarinnen sind gute Beispiele dafür, was gemeinsam möglich ist!“ Ihr 65-jähriges Professjubiläum feierten Sr. Barnaba Hartl, Sr. Thoma Aiterwegmair und Sr. K ­ larissa Wenninger. 60 Jahre gehören dem Orden an: Sr. Eberharda Gruber, Sr. Regis Hagler, Sr. Domna Voitleitner, Sr. Theresia Meingast, Sr. Ehrentraud Schimpl, Sr. Wilhelma Stadlbauer, Sr. Heribalda Schaumber-

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Fischbacher

ger, Sr. Fridolina Hötzinger und Sr. Marciana Schmidbauer. Ihr „goldenes“, 50-jähriges Professjubiläum begingen: Sr. Hedwig Mayr, Sr. Dietberga Starlinger, Sr. Soteria Heinzelreiter, Sr. Walburga Achleitner, Sr. Antoinette Affenzeller und Sr. Barbara Wundrack. 40 Jahre gehört Sr. Theresia Matros der Gemeinschaft an und 25 Jahre ist Sr. Agnes Mairhofer Franziskanerin. Sr. Ruth Summer und Sr. Elisabeth Pérez Gutiérrez erneuerten ihre zeitlichen Gelübde.

Dank n MIVA – Stadl-Paura. Die MIVA durfte sich über 6.000 Euro freuen, die die Sparkasse Oberösterreich anlässlich der 60. Christophorus-Aktion spendete. Vorstandsdirektor Maximilian Pointner (rechts) und Direktor Robert Reif übergaben den Betrag an MIVA-Geschäftsführerin Christine Parzer. Im Christophorus-Haus, der MIVA-

Zenrale in Stadl-Paura, ist zu den Büroöffnungszeiten eine Ausstellung zur Geschichte der MIVA zu sehen, die mit dem deutschen Missionar P. Paul Schulte, dem „fliegenden Pater“, ihren Anfang nahm, er begründete die „Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft“ (MIVA). Karl Kumpfmüller aus StadlPaura ließ sich von P. Paul Schulte begeistern und brachte 1949 in Österreich die MIVA in Schwung – und dieser hält bis heute an.

flug, der an den Wolfgangsee und in das Europakloster Gut Aich führte. n Franziskusschwestern. Die Freude war groß im Seniorenheim Franziskusschwestern, als Klaus Schmied vom Linzer „Beerenberg“ 100 Kilogramm Bio-Heidelbeeren als Geschenk brachte. Naschend überzeugten sich die Bewohner/innen, Mitarbeiter/ innen und Franziskusschwestern vom Geschmack der köstlichen Beeren, bevor sie sich miteinander ans Einkochen und Backen machten. Der Philosophie des Hauses folgend wurde die Lieferung nicht in der Großküche, sondern gemeinschaftlich verarbeitet. n St. Georgen, Kirchdorf und Mörschwang. Die drei Pfarren machten ihrem Kaplan H. Thomas Rörig vom Sift Reichersberg zum 25-jährigen Priesterjubiläum ein besonderes Geschenk. Eine Abordnung aus den Pfarren unternahm mit ihm einen Aus-

n Wolfern und Maria Laah. Die beiden Pfarren feierten kürzlich mit einer Reihe von Priestern, unter ihnen Altbischof Maximilian Aichern, den 80. Geburtstag und das 55-jährige Weihejubiläum von Pfarrer Rudolf Jachs (Mitte). Er wirkt seit 43 Jahren in der Pfarre Wolfern und seit 41 Jahren auch in Maria Laah.


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Leser/innen am Wort 23

22. August 2019

Autos und Umweltbelastung Dass Autos die Umwelt belasten – je mehr PS und je schneller sie gefahren werden, umso mehr – ist inzwischen fast allen Menschen bewusst, leider noch nicht allen. Vor allem Verantwortlichen der ASFINAG und jenen Politikern anscheinend nicht, denn sie benötigen ein Gutachten, um festzustellen, was bereits Volksschüler von engagierten und umweltbewussten Lehrerinnen und Lehrern lernen. Wer zahlt diese unnötigen Gutachten – wohl wir Steuerzahler? Dann auch noch „freudestrahlend“ zu behaupten, die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 130 auf 140 km/h bringe keine nennenswerte Mehrbelastung, ist ein Schlag ins Gesicht allen Bemühungen gegenüber, die Schadstoffbelastung zu reduzieren und nicht – wenn auch noch so gering – weiter zu erhöhen. Dass im Untersuchungszeitraum weniger Unfälle passiert sind, sollte uns freuen und nicht als Argument für eine generelle Einführung der 140 km/h missbraucht werden. Die höhere Geschwindigkeit hat dazu sicher nichts beigetragen. HANS RIEDLER, LINZ

Zukunftsweg, nicht Zukunftsrennbahn

tigt. Auch verlangt Seelsorge gemeinsame Wellenlängen. Das Diözesan-Vorhaben heißt „Zukunftsweg“ und nicht „Zukunftsrennbahn“. Daher begrüße ich Zwischenschritte, wie sie Pfarrer Michal vorschlägt: „Die (bisherigen) Pfarren sollen in Verbänden von etwa vier, fünf Pfarren eng zusammenarbeiten.“ Man kann durchaus diese Verbände innerhalb der geplanten Großpfarre anordnen, ohne die Großpfarre schon jetzt zu initialisieren. Etwa vier oder fünf so geschaffene Verbände könnten dann in 15 oder 20 Jahren zur Großpfarre zusammenwachsen, falls dies dann noch sinnvoll ist. In so einem Zeitraum kann sich viel ändern, neue Köpfe werden dann in den obersten Entscheidungsstellen der Kirche wirken und vielleicht doch bereit sein, die Zugangsund Arbeitsbedingungen des Priesterberufes in einem neuen Licht zu sehen. Außerdem wird man inzwischen im kleineren Verband erkennen können, ob die nötige Anzahl von qualifizierten „Ehrenamtlichen“ zu finden ist und wie viele von „allen Getauften und Gefirmten“ Interesse haben, „die Kirche zu entwickeln“ (Seite 6). DIPL.-ING. HILDEBRAND HARAND, WILHERING

Wie viele Jägerstätter?

Zum Strukturprozess der Diözese, Nr. 28, S. 4, 6.

Durch den Leserbrief von Dr. Hahn aufmerksam gemacht, habe ich mir die Vorschläge von Pfarrer Josef Michal näher angesehen. Im Wesentlichen stimme ich seiner Meinung zu. Nur: Dass Priester aus anderen Ländern in unserer Diözese eingesetzt werden, halte ich für nicht vertretbar, denn diese werden in ihrer Heimat dringend benö-

Zur Wehrdienstverweigerung, Nr. 33, S. 3.

Dank und Anerkennung für den knappen und sehr informativen Artikel über Wehrdienstverweigerung im Dritten Reich! Wirklich gut! Mein Vater wollte nicht für Hitler sterben – er hatte schon genug Kriegsverbrechen wie Gefangenenerschießung im großen Stil und

Vergewaltigungen mit ansehen müssen. Er ist aus der Entsatz-Armee für Stalingrad Ende 1942 desertiert und hat unter Winterbedingungen die 2.000 Kilometer bis nach Wien zurückgeschafft. Beim Fluchtversuch in die Schweiz wurde er verhaftet. So bekam er einen Kriegsgerichtsprozess und wurde nicht sofort standrechtlich erschossen. Nach Militärgericht, 180 Tagen in der Todeszelle, Verzögerung der Hinrichtung und Ausgraben von US-Zeitzünderbomben in Wien konnte er während eines Schneesturms im Winter 1944/45 nochmals flüchten. Er hat versteckt in Wiener Bombenruinen den Einmarsch der Russen im April erlebt. Da wog er nur mehr 54 Kilogramm. Die Gründungs-Lüge der zweiten Republik – „Österreich war das erste Opfer Hitlers!“–, alle die zu Sozialisten gewendeten Nazis, die jetzt mit „Freundschaft“ grüßten, und die generelle Verachtung aller Deserteure in Österreich haben meinen Vater verbittert. (...) Diese Staats-Lüge war haltbar, die Verdrängung ging bis zum Präsidentschaftswahlkampf von Kurt Waldheim weiter. (...) Dafür wurde er dann gewählt. Altbischof Maximilian Aichern und Diözesanbischof Manfred Scheuer, dem Postulator im Seligsprechungsverfahren von Franz Jägerstätter, bin ich heute noch dankbar für ihren gemeinsamen zähen Kampf um die Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Sie haben mitgeholfen, den Verachteten ihre Würde wieder zurückzugeben! DI KARL GEBEL, ALTENBERG

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

Papst Franziskus hat den Monat Oktober 2019 zum Außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt. Papst Franziskus hat den Monat Oktober 2019 zum Außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt.

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In die Schwammerl gehen Schwammerlfreunde sind wieder auf der Jagd, denn Eierschwammerl, Steinpilze sowie Parasol (und wie sie sonst alle heißen) haben in den kommenden Wochen Saison.

brigitta hasch

Domspatz Über das Hickhack um Parteispenden soll man nicht vergessen, dass das Spenden für die Mission völlig unproblematisch ist.

Ist man sich nicht ganz sicher, sollte man lieber vorsichtig sein und den fraglichen Pilz im Wald stehen lassen – denn viele essbare Pilze haben ungenießbare oder gar giftige Doppelgänger, diese verlieren ihre Wirkung selbst dann nicht, wenn man sie kocht. XX Machen Sie mit: Wie heißt die – sehr teure – Pilzsorte, nach der eigens abgerichtete Schweine suchen? Schicken Sie Ihre Antwort bis Sonntag, 1. September an: XX KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

paul stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Das Feuer der Liebe Gottes gilt ausnahmslos jedem. Es brennt jede Form des Partikularismus nieder und hält Nächstenliebe für jeden offen“, sagte papst FRanziskus am 18. August 2019 beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Die Plätze, wo Suchende Schwammerl finden können, gehören zu den bestgehüteten Geheimnissen. Oft werden sie von Generation zu Generation weitergegeben. Und selbst wenn man sie kennt, muss man früh aufstehen. Da kann 7 Uhr schon zu spät sein. Kein Wunder, denn die Geschmacksvielfalt, die Pilze auf den Teller bringen, ist groß. Ebenso die Schar der eifrigen Sammler/innen und Köchinnen und Köche. Wer die gefundenen Schätze nicht gleich zu einem köstlichen Gericht verkocht, legt sie zum späteren Genuss in Essig oder Öl ein oder lässt sie trocknen.

Die Schwammerlzeit hat begonnen. Schwüle Sommerhitze und Regenfälle sorgen hoffentlich für eine reiche Ernte. ADOBE STOCK/neirfy

Raus aus der Stadt, rauf auf den Berg. Den Weg zum Wanderziel legen wir normalerweise mittels Familienkutsche zurück. Bei solchen Ausflügen ­prallen Widersprüche aufeinander: Wir suchen die unberührte Natur und verpesten auf dem Weg dorthin mit dem Auto die Luft, belasten das Klima. Im August probieren wir also – nicht zum ersten Mal – die „Autodiät“ bei einem Ausflug ins von der Bahn gut erschlossene Salzkammergut. Die Anreise dauert zwar etwas länger als mit dem Auto, ist dafür aber deutlich entspannter. Im erstaunlich komfortablen Regionalexpress können wir bequem jausnen und spielen. Ich bin begeistert und habe fast schon verdrängt, dass mich das Besorgen der Tickets tags zuvor mehrere Stunden und den letzten Nerv gekostet hat. Immerhin kenne ich mich für das nächste Mal im Tarifdschungel und bei der komplizierten Bedienung der Fahrkartenautomaten gut aus. Später, als wir am Bahnhof ausgestiegen sind, erkenne ich aber wieder die wahren Tücken, wenn man öffentlich von A nach B will. Der Bus zu unserem Wanderziel fährt am Wochenende erst gar nicht. Bleibt nur das Taxi für die letzten Kilometer. Fazit: Ohne vernünftige Verkehrspolitik wird das Auto leider noch eine Weile das Maß aller Dinge bleiben.


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