KiZ-ePaper Nr. 20/2022

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FRANZ LITZLBAUER

Nr. 20 I 19. Mai 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Ein starkes Zeichen für das Miteinander Ukrainekrieg. Die Bericht­ erstattung übersieht den gewaltlosen Wider­stand. Seite 3

Arabische Staaten. Karim El-Gawhary über Europas falsche Strategien. Seite 5

Die Frauen vom „Kleiderkammerl Bad Ischl“ sind eine der zehn Preisträger/innen des Solidaritätspreises der Diözese Linz. Seite 6 und 7

Bewusst leben. Warum religiöse Menschen oft glücklicher sind als andere. Seite 18


2 Meinung KOMMENTAR

19. Mai 2022

Das freie Wort in der Kirche

Schlechtes Gewissen

Andreas Sturm, zuletzt Generalvikar der Di­ özese Speyer, will als Priester in der altka­ tholischen Kirche wirken (siehe Seite 12). Bezeichnend ist die Begründung: „Ich habe im Laufe der Jahre Hoffnung und Zuver­ sicht verloren, dass die römisch-katholische Kirche sich wirklich wandeln kann.“ Er hofft also nicht mehr auf Reformen. Gelegentlich wird der KirchenZeitung vor­ geworfen, zu kritisch zu sein. Aus unserer Sicht wird dabei übersehen, dass wir vie­ le positive Meldungen bringen, man lese nur die Berichterstattung über den Solidari­ tätspreis auf Seite 6 dieser Ausgabe. Aber es braucht auch das (selbst-)kritische Wort. Das freie Wort in der Kirche hat laut dem Theologen Karl Rahner den Zweck, die Kir­ chenleitung über Stimmungen, Meinungen und Entwicklungen unter den Kirchenmit­ gliedern zu informieren. Deshalb ist Kri­ tik keine „Einladung zum Kirchenaustritt“.

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein! Der Hobbypilot Reinhard Mey besang in seinem Klas­ siker eine verbreitete Sehn­ sucht. Wer liebt es nicht, die sonnenglitzernde Wolken­ decke aus dem Flugzeug von oben zu sehen. Teils gilt es noch als Statussymbol, viel zu fliegen. Die Gegenbewe­ gung wird aber stärker: Von Skandinavien ging der Trend

monika.slouk@koopredaktion.at

aus, mit Schnappschüssen aus dem Flugzeug nicht mehr anzugeben, sondern sich da­ für zu schämen. Ob Scham die richtige Reaktion ist, ist eine andere Frage, richtig ist aber: Wer Plastik spart, Kom­ post herstellt und sparsam heizt, vervielfacht den öko­ logischen Fußabdruck mit ei­ ner einzigen Flugreise. Es ist umgekehrt wichtig, dass sich kein Kind schämen muss, wenn es nach den Ferien nicht vom Flug nach Ägypten oder Thailand erzählen kann. Wer nicht fliegt, ist der Held, die Heldin. Dazu kommt noch ein Aspekt: Die über­ hebliche Selbstverständlich­ keit, mit der Europäer/innen die Welt bereisen, während die meisten Menschen diese „grenzenlose“ Freiheit nicht haben. Das ist unfair. Solan­ ge die Lage unfair ist, wird der Friede nicht stabil sein. Beschämt schicke ich Ihnen, den Leserinnen und Lesern, Grüße von einer aufschluss­ reichen Reise aus Uganda.

Denn wer seine Stimme erhebt, der hat Hoffnung und will positive Veränderung. Andreas Sturm hat keine Hoffnung mehr und das wird in seiner Diözese Speyer all­ gemein bedauert. Dass er im Juni ein Buch mit dem Titel „Ich muss raus aus dieser Kir­ che“ veröffentlichen wird, zeigt freilich, dass der Schritt mit Strategie gesetzt wurde. Insgesamt gilt: Damit solche menschlichen und seelsorglichen Verluste nicht weiter an­ wachsen, ist es unabdingbar, die Stimme auch innerhalb der Kirche zu erheben.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: ANDREA FOURNIER, BALD DOMKAPELLMEISTERIN

Ganz viel schöne Musik In Salzburg wird erstmals eine Frau die Dommusik leiten. Andrea Fournier (48) folgt ab 1. September Janos Czifra (70) als Domkapellmeisterin nach. „Andrea Fournier ist höchstqualifiziert, cha­ rismatisch sowie musikalisch eine sehr ge­ reifte Persönlichkeit“, be­ tont Domkustos Johann Reißmeier. In einem „intensiven Auswahl­ verfahren“ habe sich die gebürtige Allgäuerin unter 26 Bewerberin­ nen und Bewer­ bern aus mehr als zehn Nationen durchgesetzt. WERNER KMETITSCH

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf „viele motivierte Menschen“ freut sich die designierte Domkapellmeisterin am Salzburger Dom.

Aus Graz nach Salzburg. Fournier verlässt nach 25 Jahren ihre Wahlheimat Graz, um die Stelle in Salzburg anzutreten. „Es ist eine große Ehre, und ich glaube, dass die Aufga­ ben in Salzburg sehr vielseitig sein werden“, reagiert Fournier auf ihre Ernennung. Es gebe „so viele Möglichkeiten, so viele Ideen, so vie­ le motivierte Menschen, so viel umzusetzen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam ganz viel schöne Musik machen werden.“ Ausgezeichnet. Für ihre Chorarbeit wurde Fournier 2019 der Erwin-Ortner-Preis verlie­ hen, heuer würdigte sie das Land Steiermark für ihr Engagement im Kinder- und Jugend­ chorwesen mit dem „Nikolaus-HarnoncourtStipendium für musikalische Bildung jun­ ger Menschen“. An der Oper Graz leitet sie die Singschule, einen international prämier­ ten Nachwuchschor. Neben der Nachwuchs­ kompetenz habe Fournier beim Probedirigie­ ren auch den Domchor und das Orchester der Dommusik zu überzeugen gewusst, begründe­ te Johann Reißmeier die Entscheidung. Auch Graz wird ab 2023 eine Domkapellmeisterin haben: Die Kärntner Kirchenmusikerin Melis­ sa Dermastia gewann 2021 die Ausschreibung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

19. Mai 2022

Kämpfen ohne Gewalt Der gewaltfreie Widerstand in der Ukraine und in Russland sei in der täglichen Berichterstattung unterrepräsentiert, sagt Friedensforscher Werner Wintersteiner. Dieser dürfe aber in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden. LISA-MARIA LANGHOFER

Gewaltfreier Widerstand sei rein militärisch betrachtet vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Langfristig hätte dieser aber einen großen strategischen Wert, sagt Werner Wintersteiner. Er ist der Gründer und ehemalige Leiter des Zentrums für Friedensforschung und Friedensbildung an der AlpenAdria-Universität Klagenfurt und betont, niemandem vorschreiben zu wollen, wie er sich verteidigen soll: „Die ukrainische Gegenwehr gegen die russische Aggression ist berechtigt, die UN-Charta erlaubt ausdrücklich den bewaffneten Widerstand gegen einen Aggressor. Jedoch hat der militärische Kampf auch seine Schattenseiten.“ Das Militärische gehe stets von einer kurzfristigen Perspektive aus: mehr und effizientere Waffen, bis man dem Gegner gleichgestellt oder überlegen ist, um ihn zum Rückzug zu zwingen. Diese Strategie führe jedoch zu immer mehr Gewalt, enormen menschlichen Verlusten und der Zerstörung vieler Städte. „Die militärische Option verschwendet keinen Gedanken daran, wie ein nachfolgender Friedensschluss aussehen könnte“, sagt Wintersteiner. Bei der strategischen Bedeutung von Gewaltfreiheit sei auch die Unterstützung durch internationale Expert/innen nicht zu unterschätzen, sagt Wintersteiner. Er verweist dabei etwa auf Maria Stephan und Erica Chenoweth, Autorinnen von „Why Civil Resistance works“ (Warum ziviler Widerstand funktioniert“). In dieser Studie wird nachgewiesen, dass gewaltfreier Widerstand langfristig deutlich erfolgreicher als bewaffneter Widerstand ist, wenn es um die ÜberWerner Wintersteiner ist Gründer und ehemaliger Leiter des Zentrums für Friedensforschung und Friedensbildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. PRIVAT

Gewaltfreier Widerstand hat viele Gesichter: Menschen, die friedlich demonstrieren, Panzern den Weg verstellen, russischen Deserteuren Freundlichkeit erweisen. Gewaltfreier Widerstand sucht den Dialog anstatt die Fortsetzung des Krieges. AVRAM/STOCKADOBE

windung diktatorischer Regimes geht. Wintersteiner begründet das mit der „immensen moralischen Bedeutung“ von Gewaltfreiheit: „Durch Gewaltfreiheit ist niemand in seinem Leben bedroht, deshalb schließen sich Menschen auch eher einer solchen Bewegung an. Denn in jedem Krieg kommt es entscheidend darauf an, dass die Kämpfer von der Legitimität ihrer Sache überzeugt sind.“ Mehr Aufmerksamkeit. Der Friedensforscher beklagt, dass in den Medien zu wenig über gewaltfreie Aktionen berichtet werde, abgesehen von aufsehenerregenden Aktionen wie jener der russischen Journalistin, die live im Fernsehen zum Widerstand aufrief. In der Ukraine selbst gebe es seit Jahren eine Tradition der gewaltfreien Konfliktlösung, ein Beispiel dafür ist die 2019 gegründete Ukrainische Pazifistische Bewegung: „Sie verhält sich keineswegs passiv, sondern stellt sich mit allen Kräften gegen die russische Invasion, aber verweist auch auf den größeren Kontext: die Ukraine als Schlachtfeld in der Konkurrenz zwischen den USA und Russland“, schreibt Wintersteiner in einem Dossier. Darin nennt er auch noch zahlreiche weitere Beispiele: Tausende Menschen, die die Zufahrt der Panzer zur Kleinstadt Dniprorudne blockierten oder zum AKW Saporischschja; Ukrainer/innen, die Straßenschilder umstellten oder veränderten; Friedenskundgebungen und Demons-

trationen; russische Deserteure, die mit Tee empfangen werden; Menschen, die nach einem Bombardement Straßen säubern. „Der gewaltfreie Widerstand in der Ukraine lebt, mindestens ebenso bedeutend ist dieser in Belarus und vor allem in Russland selbst“, sagt Wintersteiner. Bessere Vernetzung. „Gewaltfreie Organisationen und Gruppen sollten sich stärker vernetzen, um wirkungsvoller zu sein“, sagt Wintersteiner. „Menschen aus der Ukraine, Belarus und Russland sollen miteinander reden und sich austauschen. Dieser Dialog scheint mir sinnvoller, als dass wir aus dem Westen den Leuten sagen, was sie tun sollen.“ Dennoch könne die westliche Zivilgesellschaft die Friedenskräfte in den genannten Ländern unterstützen, etwa durch humanitäre Hilfe, die Ent-Dämonisierung des Feindes oder die Aufnahme von Kriegsdienstverweigerern aller Seiten. Gewaltfeier Widerstand setze neben Unterstützung auch auf Verhandlungen anstatt auf Fortsetzung des Krieges. Sind die Fronten auch noch so verhärtet, so sollte man trotzdem „nicht nur darüber reden, welche und wie viele Waffen wir liefern, sondern auch alle diplomatischen Kanäle nutzen.“ Die Ukraine und Russland, aber ebenso die europäische Politik, sollen auf einen Waffenstillstand hinarbeiten, bevor beide Länder noch mehr ausbluten, sagt Wintersteiner.

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4 Kirche in OÖ

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

IN ALLER KÜRZE KHG-Mensa vorne bei Kennzeichnung von Lebensmitteln Österreichweite Pionierarbeit in der Offenlegung der Herkunft der Primärlebensmittel sowie nun auch von Rohmilch und Milchprodukten leistet die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) Linz. Die von ihr geführte Mensa kennzeichnet für ihre jährlich rund 62.000 Gäste konsequent, woher die verwendeten Zutaten stammen – als bundesweit erste öffentliche Gemeinschaftsverpflegung. Dafür wurde die KHG nun mit dem „Gut zu Wissen“-Zertifikat der Landwirtschaftskammer Österreich ausgezeichnet. Beitrag zum Klimaschutz. Die gebotene Transparenz sei ein Beitrag zur bewussten Ernährung, Qualitätssicherung, zu mehr Tier- und Klimaschutz wie auch zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft und zum Erhalt von Arbeitsplätzen. Denn auf den Tellern in der KHG-Mensa würden nur regionale Lebensmittel wie Rindund Schweinefleisch, Geflügel und Eier sowie Rohmilch bzw. Milchprodukte landen, die in Österreich verarbeitet wurden. Weiters setze man auf regionale Lieferanten und lasse mindestens einmal jährlich durch eine unabhängige, externe Kontrollstelle prüfen, ob die selbst gestellten Auflagen auch alle eingehalten werden, hieß es.

Beim Florianibrunnen, der bei der Johanneskirche im Markt St. Florian in Sichtweite des Stiftes liegt, machte die Pilgergruppe Station. Dort waren für die Teilnehmer/innen Trinkflaschen vorbereitet, in die der Psalmvers „Denn du bist die Quelle des Lebens“ eingraviert war. KMB/KASPAR

Fußwallfahrt zum Fest des Märtyrers Florian

Eine Stärkung mit Wasser und einem Psalm Die Katholische Männerbewegung OÖ (KMB) hat sich der traditionellen Florianiwallfahrt des Dekanates Enns-Lorch angeschlossen. An die 80 Pilger/innen gingen am 7. Mai 2022 von Enns nach St. Florian. JOSEF WALLNER

Startpunkt war das „Papstkreuz“ in Enns. Es steht an jener Stelle, wo in römischer Zeit eine Brücke über die Enns führte. An diesem Platz erinnert man sich des Martyriums des heiligen Florian, der mit einem Mühlstein um den Hals in den Fluss geworfen wurde. Der Weg führte zur Basilika St. Laurenz, wei-

ter zum Museum Summerauerhof und über die Johanneskirche mit dem Florianibrunnen bis in die Stiftskirche. Die Pilger/innen bekamen bei den einzelnen Stationen Impulse für das Gespräch zu Themen des Glaubens und der Kirche. Höhepunkt der Wallfahrt zum Diözesan- und Landespatron, dem heiligen Florian, war der Einzug in die barocke Stiftskirche bei Festgeläute und zu den Klängen der Bruckner-Orgel. Der Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, der den gesamten Weg mitgegangen war, schloss nicht nur eine erlebnisreiche Fußwallfahrt ab. Eine Reihe von Rückmeldungen zeigt, dass der Pilger-Nachmittag als Stärkung der Glaubensgemeinschaft erlebt wurde.

Wahl in Steinerkirchen

Die KHG-Mensa erhielt das „Gut zu wissen-“Zertifikat der Landwirtschaftskammer Österreich. KHG LINZ

Das Generalkapitel der Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens in Steinerkirchen wählte am 7. Mai 2022 Sr. Hanna Jurman (im Bild) erneut zur Priorin. Dies ist die bereits dritte Amtszeit der früheren Richterin und Ordinariatskanzlerin der Diözese Linz. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Zu Generalrätinnen wurden Sr. Benedikta Forstner, Sr. Bernadette Aichinger, Sr. Hildburg Radinger und Sr. Marta Bayer gewählt. Zurzeit gehören 70 Schwestern in Österreich und Brasilien zur Kongregation, davon leben 63 im Mutterhaus in Steinerkirchen. FOTO: DIÖZESE LINZ/APPENZELLER

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KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 5

19. Mai 2022

„Es fällt mir derzeit sehr schwer, optimistisch zu sein“ drei Arabern leben entweder unter der Armutsgrenze oder stehen kurz davor. Es geht darum, das Allerschlimmste zu verhindern.

Die KirchenZeitung sprach mit dem NahostExperten und ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary über den falschen Umgang Europas mit arabischen Autokraten, die Nahrungsmittelkrise und den Einfluss der Religion auf die Entwicklung in der Region.

Sehen Sie auch die Gefahr von Hungersnöten? El Gawhary: In Ägypten gibt es keine Hun-

gersnot, aber über 80 Prozent der Ägypter leiden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen unter Mangelernährung. Der nächste Schritt wäre tatsächlich, dass Hunger konkret zum Problem wird. Wir reden von 100 Millionen Menschen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Europa, das kann sich zu einer ganz großen Geschichte auswachsen. Ich glaube, es ist ein Fehler, dass Europa die Nahrungsmittelkrise gerade aus den Augen verliert. Dieser Bumerang kann sehr schnell auf Europa zurückkommen.

Die Versorgungslage in den ärmeren Ländern im Nahen Osten ist sehr schlecht durch die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise. Sehen Sie die EU in der Verantwortung, hier etwas zu unternehmen? Karim El Gawhary: Es ist keine Frage, etwas

selbstlos zu tun, es ist eine Frage der Stabilität in der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Erhöhung der Lebensmittelpreise hat in meiner Region wesentlich größere Auswirkungen als in Österreich. Im Libanon kostet das Auftanken eines Autos derzeit 80 Prozent des libanesischen Minimallohnes, nur damit man sich die Relationen vorstellen kann. Ein beliebtes Schlagwort in der heimischen Politik ist, Fluchtursachen zu bekämpfen: Inwieweit hat das Europa überhaupt in der Hand, was den Nahen Osten und arabischen Raum angeht? El Gawhary: Es gibt große Sonntagsreden

in Europa, dass man Hilfe vor Ort schaffen muss. In Wirklichkeit passiert da wenig.

Hat die Religion einen Einfluss auf die Entwicklung in der Region? El Gawhary: In Europa wird alles über ReliKarim El-Gawhary wurde 1963 als Sohn einer deutschen Mutter und eines ägyptischen Vaters in München geboren. Er studierte Islam­wissenschaft und Politik. Seit 2004 leitet er das Nahostbüro des ORF in Kairo.

gion erklärt. Dabei haben wir hier seit Jahrzehnten autokratische politische Systeme, die sich meist nicht religiös legitimieren. Die soziale Frage ist zum Beispiel ein viel wichtigerer Faktor, um zu verstehen, wie die arabische Welt tickt.

THOMAS RAMSTORFER / FIRST LOOK / PICTUREDESK.COM

Was macht die EU in im Nahen Osten und der arabischen Welt falsch? El Gawhary: Zuerst einmal: dass man, ohne

mit der Wimper zu zucken, mit arabischen Autokraten zusammenarbeitet, die vorgeben, dass sie an vorderster Front den Terror bekämpfen, und behaupten, sie könnten Flüchtlinge davon abhalten, übers Mittelmeer zu kommen. Die Zusammenarbeit mit den Autokraten ist ein grober Fehler der EU. Sie verursachen eine Radikalisierung in der Bevölkerung, weil sie Leute wegsperren. Die Autokraten sind nicht die Lösung, sondern ein großer Teil des Problems. Trotzdem hat Europa mit denen zusammengearbeitet und liefert ihnen sogar Waffen wie im Falle Iraks, Ägyptens und Algeriens. Das heißt umgekehrt, dass es mehr Engagement Europas für die wenigen Demokratiebewegungen in der Region geben müsste? El Gawhary: Ja, die wenigen demokratischen

Experimente lässt Europa in der Luft hän-

gen. Wir hatten zuerst eine E ­ rfolgsgeschichte in Tunesien, wo es ein demokratisches System gab, das aus dem arabischen Frühling hervorgegangen ist. Man hätte Tunesien von europäischer Seite helfen müssen, als es politisch gut gelaufen ist, es aber gleichzeitig wirtschaftliche Probleme mit enormer Jugendarbeitslosigkeit gab. Tunesien hätte ein demokratisches Schaufenster in Richtung autokratischer arabischer Welt sein können, ein bisschen wie es Westberlin in Richtung Osten war. Der Zug ist jetzt einmal abgefahren. Der jetzige Präsident ist gerade dabei, die Demokratie zu demontieren. Dabei sieht Europa zu. Was könnte Europa im Nahen Osten tun, um die Wirtschaft abseits von Rohstoffhandel zu fördern? El Gawhary: Ich glaube, es geht nicht um

große Entwicklungsprojekte, sondern darum, Hungeraufstände zu vermeiden. Zwei von

Gibt es irgendeinen Punkt, der Sie für die ­Region optimistisch stimmt? El Gawhary: Es fällt mir momentan sehr

schwer, optimistisch zu sein, weil man sieht, wie alles rundherum den Bach runtergeht. Man sieht, dass es den Leuten immer schlechter geht, sie politisch überhaupt keinen Spielraum mehr haben. Was mich manchmal doch optimistisch stimmt, ist, dass es immer wieder Protestbewegungen gibt. Dass Leute auf die Straße gehen. Die einzige Hoffnung wäre, dass aus diesen Protestbewegungen in der arabischen Welt was Neues entsteht.

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DAS INTERVIEW FÜHRTE PAUL STÜTZ

X Karim El-Gawhary ist am Mi., 18. Mai 2022, von 19 bis 21 Uhr mit einem Vortrag zum Seminar zum Thema „Nahostkonflikte, die EU und Migrationsbewegungen: Europa als Feuerwehr und Polizei?“ an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz zu Gast (Salesianumweg 3, 4020 Linz).


6 Lebendige Kirche

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Solidaritätspreis der Diözese Linz: Preisträger/innen stärken Vertrauen in die Zukunft

Leuchttürme gegen die Resignation Von der Hilfe in Kolumbien bis zum Einsatz in der Pfarre – die Gründe für die Auszeichnung mit dem Solidaritätspreis der Diözese Linz sind ganz unterschiedlich. Doch die Geehrten eint die Grundüberzeugung: Jeder Mensch hat eine Würde und verdient es, mit Respekt behandelt zu werden. Bischof Manfred Scheuer und Lan­ deshauptmann Thomas Stelzer haben am 16. Mai 2022 in den Redoutensälen den Solidaritätspreis der Diözese Linz verlie­ hen. Sie ehrten damit zehn Einzelpersonen und Gruppen, die ihre Verantwortung für die Gesellschaft auf beeindruckende Wei­ se wahrnehmen – in manchen Fällen be­ reits jahrzehntelang. Alle Preisträger/innen machen durch ihr Engagement auf Aspekte in der Gesellschaft aufmerksam, die oft we­ nig wahrgenommen werden, wo Hilfe aber umso mehr gebraucht wird. Die ausgezeich­ neten Gruppen und Personen, die hier auf dieser Doppelseite der KirchenZeitung vor­ gestellt sind, zeigen, wie vielfältig, bunt und kreativ das Spektrum des Einsatzes ist. Solidarität und Friede. Bischof Manfred Scheuer wies bei der Verleihung des An­ erkennungspreises an die ukrainisch-grie­ chisch-katholische Gemeinde Linz auf die Bedeutung des Friedens hin: „Jene, die für den Frieden arbeiten, sind Leuchttürme ge­ gen die Resignation. Denn Krieg ist Resig­ nation.“ Landeshauptmann Thomas Stel­ zer unterstrich die Bedeutung des Respekts im gegenseitigen Umgang: „Wir können da­ mit viel zu einer menschlichen Gesellschaft beitragen.“ Soziallandesrat Wolfgang Hatt­ mannsdorfer, dessen Ressort das Preisgeld mitfinanziert, war besonders von den ju­ gendlichen Preisträgern beeindruckt. Der Solidaritätspreis wurde zum 28. Mal ver­ liehen. Ursprünglich von der Kirchenzeitung der Diözese Linz ins Leben gerufen, wur­ de der Preis heuer zum ersten Mal im Na­ men der gesamten Diözese vergeben.

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JOSEF WALLNER

Die Moderatorin Isabella Bruckner (2. von links) befragt Landeshauptmann Thomas Stelzer (von links), Bischof Manfred Scheuer und Soziallandesrat Wolfgang H ­ attmannsdorfer nach der Bedeutung der Solidarität für die Gesellschaft heute. DIÖZESE/FRANZ LITZLBAUER

JUGENDZENTRUM PLATEAU

SUPAREÜFÖ

Nächstenhilfe geht weiter

Nachhaltig und sozial handeln

Jugendzentrum Plateau – Team Nächstenliebe. Zu Beginn der Coronakrise im März 2020 haben die Katholische Jugend und die Caritas-Sozialberatungsstellen das Team Nächstenliebe ins Leben gerufen. In insgesamt neun Jugendzentren und Pfarren wurden Lebensmittel gesammelt und ver­ teilt. Das Jugendzentrum Plateau in Leon­ ding macht mit dieser Aktion bis heute wei­ ter.

Kleiderkammerl Bad Ischl. In der Katego­ rie Jugend wurde das Kleiderkammerl Bad Ischl ausgezeichnet. Fünf junge Frauen sam­ meln und verkaufen Secondhandmode für den guten Zweck. Das Team ruft dazu auf, Kleider zu spenden, die in gemütlichem Am­ biente verkauft werden. Den Erlös spendet die Gruppe an den Sozialfonds der Pfarre, der Menschen in schwierigen Lebenssituationen in Bad Ischl unbürokratisch hilft.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 7

19. Mai 2022

ÖLLER

SOS BALKANROUTE

ROLLENDE ENGEL

Wenn viele Hände anpacken – Solidaritätspreis für Gruppen Entwicklungshilfeverein Eine Welt St. Magdalena. Seit 34 Jahren unterstützt der Verein Bauprojekte und Studierende vor allem in Kolumbien und Uganda (Bild: oben links). Damals wurde anlässlich des Umbaus des eigenen Pfarrheims gestartet, Projekte im globalen Süden zu unterstützen. Inzwischen werden jährlich rund 70.000 Euro aufgebracht. SOS Balkanroute – Sammelaktionen OÖ. Die Gruppe „SOS Balkanroute Sammelaktionen OÖ“ (oben, Mitte) verschreibt sich der humanitären Hilfe für geflüchtete Menschen, die an den EU-Außengrenzen feststecken. Verein Rollende Engel – Wels. Der Verein (oben rechts) erfüllt todkranken Menschen ihre letzten Wünsche. Ob Familienfeiern, Ausflüge oder eine Spritztour über die Motorsport-Rennstrecke in Spielberg – das Team rund um Rettungssanitäter Florian Aichhorn erfüllte seit der Gründung des Vereins 2020 rund 120 Wunschfahrten. Ukrainisch-griechisch-katholische Gemeinde. Der Krieg in der Ukraine war bei der Einreichung zum Solidaritätspreis noch kein Thema. Seitdem haben sich unzählige Hilfs­ initiativen für die ukrainische Bevölkerung gebildet. Beispielhaft wird die ukrainisch-katholische Gemeinde in Linz (rechts) mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. UKRAINISCHE GEMEINDE

PRIVAT

PRIVAT

PRIVAT

ÖSTERR. FREUND VON YAD VASHEM

Die Stimme für Gerechtigkeit erheben

Die Pfarre zusammenhalten

Stets die Not in der Stadt im Blick

Gedenken an die Opfer des Holocaust

Anna Wall-Strasser. Die Theologin aus Gallneukirchen, seit Oktober 2018 als Leiterin der Betriebsseelsorge der Diözese Linz in Pension, hat sich immer ehrenamtlich für Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit in der Gesellschaft eingesetzt und tut dies nach wie vor.

Roman Rubasch. Der Pfarrgemeinderatsobmann aus Wolfern sorgt für eine solidarische Pfarrgemeinde und eine aktive Willkommenskultur. Er nutzte seine Dankesrede, um die Diözesanleitung auf die Notwendigkeit geänderter Zugänge zum Weiheamt hinzuweisen.

Peter Zuber. Seit Jahrzehnten initiiert Peter Zuber aus Alkoven richtungsweisende Unterstützungsprojekte für obdach- und wohnungslose Menschen. Über seine Tätigkeit bei der Stadtpastoral der Diözese Linz hinaus engagierte er sich gegen die besondere Not in der Stadt.

Günther und Ulrike Schuster. Das Ehepaar Schuster gründete 2003 den Verein „Österreichische Freunde von Yad Vashem“ und steckte in den vergangenen 18 Jahren unzählbare Stunden und viel Energie in die Erinnerung an die Shoa (Holocaust) und das Gedenken an die Opfer.


8 Lebendige Kirche

19. Mai 2022

IM LEBENS-SPIEGEL

Pfingsten verbindet oben und unten

Rost, Motte und Diebe Megabyte. Gigabyte. Terabyte. Innerhalb einer halben Lebensspanne sind sie beständig größer geworden: die Speicher nämlich, in denen verwahrt wird, was nicht vergessen werden soll. In biblischen Zeiten war auch von Speichern die Rede. Dort verwahrte man Korn und Wein und die Schätze, die man in Sicherheit wissen wollte. Reiche hatten große Speicher. Tagelöhner hatten nur, was eben der Tag einbrachte. Wenn da – nach Matthäus 6,19 – Rost, Motte und die Diebe nicht wären. Trotz aller Mühe: Es gibt nicht den sicheren Platz auf der Erde. Die Vergänglichkeit holt das Leben beständig ein. In diesen Tagen rufen sich Christinnen und Christen die Himmelfahrt Jesu in Erinnerung. Das kann Anstoß sein, vom ständigen Scheunenbau und von der fortwährenden Speicher-Erweiterung Abschied zu nehmen. Der Lebenssinn und die Lebensfreude öffnen sich nicht im beständigen Auffüllen der Speicher und in der Anhäufung von Vorräten aller Art. Im Öffnen der Speicher, im Teilen, im Leeren der Speicher also, wird es viel eher erfahrbar. Und die großen digitalen Speicher der Welt, welche die Internetgiganten errichten – mit allem Wissen, das niemand mehr weiß? Nicht die gespeicherten Daten, sondern die geübten Taten öffnen den Himmel. Nur das tatsächlich gegessene Brot hat genährt.

MATTHÄUS FELLINGER

KirchenZeitung Diözese Linz

Asten – Libanon. Der libanesische Künstler, Kunstprofessor und Mönch Abdo Badwi (links) hat ein großformatiges Bild von der Sendung des Heiligen Geistes für die Pfarrkirche Asten geschaffen. Er brachte es dieser Tage von Beirut zum Astener Pfarrer Franz Spaller (rechts). Nach der Rahmung wird das Werk zu Pfingsten in der Pfarrkirche angebracht. Abdo Badwi greift in seinen Arbeiten auf die traditionelle Bildsprache des syrischen Kulturraums zurück. Sein Pfingstbild ist der Illustration der Geistsendung nachempfunden, wie sie im Rabula-Codex des 6. Jahrhunderts dargestellt ist. Die grünenden Sträucher im oberen Bildteil symbolisieren das Paradies, die Geisttaube verbindet die himmlische Sphäre mit der Gemeinschaft der Apostel um Maria. Die Freude des Künstlers Abdo Badwi über das Werk wird aber durch den Niedergang des Libanon getrübt. Mit seinem Monatsgehalt als Professor kann er sich nur mehr etwas mehr als eine Tankfüllung leisten, führt er als Beispiel für das Desaster in seiner Heimat an. JOSEF WALLNER

Sonderbriefmarken zu 500 Jahre „Gaspoltshofener Tafeln“

Pensionist rettet Gemälde vor dem Vergessen Gaspoltshofen. Passionsszenen aus dem 16. Jahrhundert zierten die Altartafeln des ehemaligen Flügelaltars in Gaspoltshofen. Drei der 1522 entstandenen Gemälde sind erhalten geblieben. Zum Beispiel die „Verspottung“, ein großes Kunstwerk seiner Zeit, das mit Dramatik und Eindringlichkeit die Betrachter berührt. So kunsthistorisch bedeutend die „„Gaspoltshofener Tafeln“ auch sind – ihre Bekanntheit ist überschaubar. Was wohl auch daran liegt, dass die Tafeln klimatechnisch geschützt die meiste Zeit in einem Depot des Diözese Linz aufbewahrt werden. Sonderbriefmarken. Der Pensionist und Lokalhistoriker Franz Stockinger hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tafeln, deren Maler im Übrigen unbekannt ist, vor dem Vergessen zu retten. „Ich will das Bewusstsein über dieses große kulturelle Erbe in der Bevölkerung heben“, sagt Franz Stockinger. Für das 500-Jahr-Jubiläum des Kunstschatzes hat der ehemalige Tischlermeister den Druck eines Sonderbriefmarken-Blocks initiiert. Er

kann im Gemeindeamt Gaspoltshofen erworben werden. Zudem liegt eine von Franz Stockinger gestaltete Broschüre in der Kirche auf. Dort sind derzeit auch die Repliken der Gemälde ausgestellt. Der große Wunsch des Lokalhistorikers ist jedoch, dass die Orginaltafeln, die sich im Eigentum der Pfarre befinden, eines Tages wieder nach Gaspoltshofen zurückkehren und in einem geeigneten Rahmen präsentiert werden könnten. P.S.

Die Sonderbriefmarken zu den Gapoltshofener Tafeln“ KIZ/PS


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

19. Mai 2022

STENOGRAMM

Was die Pfarre Seewalchen am Attersee auszeichnet

Verstärkung aus Wien Ob zufällig in Seewalchen oder ein Phänomen im ganzen Salzkammergut, bleibt offen. Faktum ist, dass zum Kern der Pfarre Seewalchen eine Reihe von Personen mit Wiener Wurzeln gehört. In Seewalchen findet Karin Wimmer alles, was aus ihrer Sicht zu einer Pfarre gehört: „Die Messen gefallen mir, es gibt eine nette Gemeinschaft und es kommen auch junge Leute.“ Die Juristin aus Wien hat von Kindheit an Religion und Kirche wertgeschätzt, ohne dass sie intensiv engagiert gewesen wäre. Sie freut sich aber, dass sie nun in ihrer neuen Heimat Seewalchen mit der Familie Anschluss an die Pfarre gefunden hat. Vor acht Jahren hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Wien verlassen. Der Kontakt begann eher zufällig. Eine Bekannte hatte sie gebeten, für ein Fest der Pfarre Kuchen zu backen. Inzwischen ist Karin Wimmer seit zwei Monaten im Pfarrgemeinderat und bereitet als Tischmutter eine Gruppe von Kindern, zu der auch der ältere ihrer beiden Söhne gehört, auf die Erstkommunion vor. Martina Brand lebt seit 2013 wieder ganz in Seewalchen. Sie hat zwar – ab ihrem neunten Lebensjahr – den Großteil ihres Lebens in Wien und dessen Umland verbracht, aber als ihre Heimat immer Seewalchen empfunden, wo die Urgroßmutter und Großmutter gelebt haben. Brand wohnt nun im Haus der Großmutter. Die Freundschaft mit der Vorgängerin von Pfarrassistent Markus Himmelbauer führte mit großer Freude, wie sie

betont, zur Mitarbeit im Katholischen Bildungswerk und in der Firmvorbereitung. Die Psychotherapeutin – nun im Ruhestand – arbeitet jetzt in der Hospizbewegung mit. Pfarre mit offenen Türen. Die geborene Wienerin Elisabeth Lohninger ist über einen Umweg nach Seewalchen gekommen: Sie übersiedelte als Jugendliche nach Rom und hat dort 36 Jahre verbracht, ehe sie sich 2006 für einen beruflichen Neuanfang in Seewalchen niedergelassen hat. Kinder und Enkelkinder leben weiterhin in Rom, sie hat aber in Seewalchen Wurzeln geschlagen und gehört seit fünf Jahren dem Mesnerteam an. Sie erlebt die Pfarre und die Liturgie in Seewalchen sehr positiv, ebenso wie Eva Ingerle, die im Oktober 2021 aus Wien an den Attersee gezogen ist. „Ich gehe gerne in die Kirche, weil ich dort Kraft und Freude bekomme“, sagt sie und möchte ihren Beitrag zu einer lebendigen Kirche leisten. So vertritt sie die Ortschaft, in der sie wohnt, bereits im Pfarrgemeinderat. Herbert Michael Burggasser hat seinen Hauptwohnsitz zwar in Wien, kommt aber seit zwanzig Jahren nach Seewalchen und geht regelmäßig in den Gottesdienst. Er meint: „Ich fühle mich wohl in der Pfarre.“ Wenn Pfarrassistent Markus Himmelbauer auf die 3.500 Katholik/innen zählende Pfarre schaut, ist er dankbar für die Verstärkung aus Wien und gleichzeitig dankbar für die Offenheit für die Zugezogenen, die die Seewalchner/innen aufbringen. JOSEF WALLNER

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Pfarrassistent Markus Himmelbauer, (von links) Elisabeth Lohninger, Martina Brand, Karin Wimmer und Eva Ingerle auf dem Balkon des Pfarrhofs Seewalchen mit Blick auf den Attersee KIZ/JW

n Gutau. Zum Färbermarkt am 1. Mai 2022 leistete auch die Pfarre ihren Beitrag. Das umfangreiche Programm begann mit einer Festmesse. Die Kirchenpfleger und Kirchenführer boten Führungen durch das Gotteshaus und Turmbesteigungen an. Weitere Höhepunkte waren Darbietungen des Vokalensembles Blauton und Orgelmusik. Mehr als 770 Leute besuchten im Laufe des Tages die Kirche. Pfarre und Gemeinde begehen heuer auch ein Jubiläumsjahr: Im Zuge der Kirchweihe wurde Gutau im Jahre 1122 – vor 900 Jahren – erstmals urkundlich erwähnt. n Zell/Pram. Helga Kromp-Kolb (Klimaexpertin), Katja Winkler (Expertin für sozial­ethische Fragen der Gerechtigkeit), Bjarne Kirchmair (Fridays for Future) und Christian Dörfel (OÖVP) diskutierten bei den 3. Zeller Schlossgesprächen am 6. und 7. Mai zum Thema „Der Erde und dem Menschen gerecht“. Zu Beginn der Veranstaltung überraschten Schüler des Gymnasiums Schärding das Publikum: In einem vorbereiteten Text forderten sie, endlich etwas für das Klima zu tun. Der Appell von Helga Kromp-Kolb bei den Schlossgesprächen: „Damit es uns gut geht, verbrauchen wir derzeit immer mehr Ressourcen. Es ist an der Zeit umzudenken, Ressourcen zu schonen und mit den vorhandenen Technologien relativ rasch den CO2-Ausstoß zu reduzieren.“ Katja Winkler stellte in ihrem Vortrag die Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus vor, der darin aufruft, „dringlich zu einem neuen Dialog über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten, zu kommen.“ Zudem wurden Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang geholt, die zeigen, wie einfach klimafreundliches und gerechtes Handeln sein kann. Mehr zu den Schlossgeprächen unter www.kirchenzeitung.at


10 Thema

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom „Kirchengeschwurbel“ Worte müssen etwas bedeuten, sagt Andreas Malessa. In den verschiedenen Sprachnischen, die der evangelische Theologe in seinem neuen Buch „Am Anfang war die Floskel“ unter die Lupe nimmt, ist das nicht immer der Fall. Das betrifft auch die Sprache der Kirche. Mitverfolgen konnte das in Corona-Zeiten eine breitere Öffentlichkeit, die wegen der Lockdowns die Gottesdienste von zu Hause aus per LiveÜbertragungen übers Fernsehen, das Radio oder das Internet mitgefeiert hat. In Predigten haben sich da so manche leere oder unverständliche Phrasen eingeschlichen, die bei den Zuhörenden oft nicht angekommen sind. Diesem so genannten „Stuhlkreisgeschwurbel“ widmet sich Andreas Malessa mit viel Humor.

Gute Predigten zu schreiben ist nicht leicht. Da kann es schon vorkommen, dass Pfarrer in den Kirchenjargon verfallen und der Sinn des Gesagten beim zuhörenden Kirchenvolk nicht ankommt. Sie haben das in Ihrem Buch mit viel Augenzwinkern beleuchtet ... Andreas Malessa: Ja, ich habe verschiede­

ne Sprachnischen ein bisschen ironisch aufs Korn genommen, darunter auch die der ­Kirche. Dabei wollte ich niemanden herab­ setzen und mich nicht über andere lustig machen, sondern es ging mir um die Not eines ortsfesten Pfarrers, der ja nicht mit ­ ­einem Manuskript durchs Land fährt und immer neues Publikum hat, sondern stets dieselben Leute vor sich. Wenn sie sich in die Rolle eines lokalen Pfarrers versetzen, muss der 52 Sonntage, 10 bis 12 kirchliche Feiertage plus wöchentlich eine Beerdigung und monatlich eine Trauung mit sinnvollen Predigt­ referaten und ansprachenähnlichen Texten versehen. Das ist zunächst einmal eine enorme Leistung, die es zu würdigen gilt. Dazu kommt, dass heutzutage die Kir­ chenmitglieder anspruchsvoller geworden sind, weil sie gute Präsentationen aus ihren Berufen gewohnt sind. Das stresst natürlich ... Malessa: Ja, der Erwartungsdruck an eine ge­ Andreas Malessa (66) ist ein deutscher evangelischer Theologe, Hörfunkjournalist bei ARDSendern und Autor von Sachbüchern und Biografien. Als gefragter Moderator und Fachreferent setzt er sich mit kulturellen, sozialethischen und kirchlichen Themen auseinander. Seine Talkformate und Dokumentarfilme machten ihn als humorvollen Gesprächspartner bekannt. RAHEL TÄUBERT

schliffene Rede ist dadurch auch in der Kir­ che gestiegen. Ob ausgesprochen oder un­ ausgesprochen. Da ist es dann geschmacklos, wenn Feuilletonjournalisten auf das Stuhl­ kreisgeschwurbel, wie es manches Mal ge­ nannt wird, draufhauen. Das wollte ich au­ genzwinkernd als freundlichen kollegialen Rippenstoß beschreiben.

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Nicht nur in der evangelischen Kirche, sondern auch in der katholischen werden vermehrt unklare, leere Floskeln verwendet. Komplizierte Sprache verständlich auszudrücken ist herausfordernd. Warum tut sich die Kirche da besonders schwer? Malessa: Weil sie lauter Abstrakta verkaufen

muss. Alle großen Begriffe – Glaube, Got­ tes Liebe, Hoffnung, Gnade, Vergebung, Ge­ rechtigkeit – und alle großen Texte – Berg­ predigt, Gleichnisse Jesu, Römerbrief des Apostels Paulus – sind superklug und höchst nützlich für unser menschliches Zusammen­ leben, bedürfen aber der ganz konkreten Übersetzungen ins Heute. Das ist die Heraus­ forderung. Das ist so, als wenn ein Philoso­ phieprofessor ein Handbuch für ein Küchen­ gerät schreiben müsste. Wie könnte Ihrer Meinung nach die Sprache der Kirche verständlicher vermittelt werden? Malessa: Indem sich die Pfarrer oder in der

evangelischen Kirche auch die Pfarrerinnen zum Bibeltext, den sie zu predigen haben, überlegen, wo kommt dieser beschriebene Ge­ danke im Alltag meiner Hörerinnen und Hörer vor. Welche ganz praktischen Anknüpfungs­ punkte, welche Enterhaken im vorbeisegeln­ den Schiff meiner Hörer gäbe es. Oft fehlt es an Alltagsnähe. Ich habe aber kein Buch ge­ schrieben nach dem Motto: Sag es treffender. Dies ist kein Ratgeber für Pfarrer und Pfarre­ rinnen, sondern dies ist eine gesellschaftskri­ tisch humorige Beobachtung der Szene. Was haben Sie beobachtet? Malessa: Beispiele für kirchenamtliches Ge­

schwurbel gibt es eine Menge: „Mit den an­ deren das Eigene neu entdecken und in der


KirchenZeitung Diözese Linz

19. Mai 2022

So zu predigen, dass es bei den Zuhörerinnen und Zuhörern ankommt, ist laut Andreas Malessa „eine enorme Leistung“. Rechtes Bild: „Luther predigt von der Kanzel“, Gemälde um 1800 von Willem Linning d. J. (1842–1890). RAHEL TÄUBERT (LINKES BILD); AKG-IMAGES/PICTUREDESK.COM

Achtsamkeit für das Andere ein Wahrnehmen des uns Fremden finden“. Oder: „Naturalmeditation“, „Gebetsgebärden“, „Atemholen mit ignatianischen Exerzitien“, „Vesper im byzantinischen Ritus“. Kleine Hinweise von mir: Es geht um Ignatius von Loyola, Byzanz ist Istanbul, aber nicht muslimisch, mit Vesper ist die Uhrzeit, nicht die Mahlzeit gemeint. Es gibt in Österreich und in Deutschland so genannte muttersprachliche Gruppen, die Gottesdienste feiern, etwa Kroaten, Italiener oder Syrer. Zunehmend besuchen diese Leute auch deutschsprachige Gottesdienste – und tun sich mit Phrasen in den Predigten sicher noch schwerer ... Malessa: Ja, sie wollen aber nicht dauer-

haft unter sich bleiben, lernen immer besser Deutsch und stellen dann auch die richtigen Fragen – herrlich. Wenn es heißt „Wir haben dich aufgenommen“ wird z. B. gefragt: „Huch, habt ihr alle meine Gespräche mitgeschnitten?“. Die Antwort: „Nein, wir haben dich in unsere Gemeinschaft aufgenommen“. Überlegen Sie mal, wie viele Bedeutungen das Wort „aufnehmen“ hat. Diese Fragen stellt einem kein Deutscher und kein Österreicher. Diese Fragen stellen uns die, die gerade Deutsch lernen. Das ist ein wunderbares Übungsfeld, über den eigenen Gebrauch von Sprache nachzudenken. In Ihrem Buch geht es auch um biblische Redewendungen. Die werden heutezutage allerdings gut verstanden – auch von jenen, die nicht religiös sind. Martin Luther hat ja „dem Volk aufs Maul geschaut“ und die Sprache der Bevölkerung in seine Bibelübersetzung einfließen lassen, damit jeder sie nachvollziehen konnte ...

Malessa: Ja, die verdanken wir dem genialen Martin Luther, der viele Wortschöpfungen und Begriffe ge- und erfunden hat, als er 1521/22 auf der Wartburg das Neue Testament aus dem Griechischen ins damalige Deutsch übersetzte. Und die haben erstaunlicherweise 500 Jahre überdauert. Das sind Sprichwörter wie „sein Scherflein beitragen“, „Perlen nicht vor die Säue werfen“ oder „sein Licht nicht unter den Scheffel

„Dies ist kein Ratgeber für Pfarrer und Pfarrerinnen, sondern dies ist eine gesellschaftskritisch humorige Beobachtung der Szene.“ ANDREAS MALESSA

stellen“. Die Leute wissen oft gar nicht, dass diese Redewendungen aus der Bibel stammen. Müssen sie auch nicht. „Das also war des Pudels Kern“ sagt ja auch jemand, der nicht weiß, dass es von Goethes „Faust“ ist. Sie selbst predigen auch immer wieder. Wie bereiten Sie sich vor? Malessa: Genauso, wie ich es anderen emp-

fehle. Ich frage eindringlich, welche Leute erwartet werden. Jeder Veranstalter eines Vortrags oder eines Kulturevents, und dazu zähle ich auch Gottesdienste, kann einem ungefähr sagen, mit welcher Art Publikum in etwa zu rechnen ist. Und dann frage ich mich, was

könnte diese Leute an meinem Thema, das ich habe, interessieren. Wo ereignet sich das in deren Leben. Dann schreibe ich ein Manuskript und lese es meiner Frau vor. Sie sagt immer, du glaubst wohl, wenn ich es verstehe, verstehen es alle. Und ich sage: Ja. Und wenn sie sagt, das ist authentisch Du, ich habe es verstanden und ich musste sogar zwei-, dreimal schmunzeln, dann funktioniert das meistens auch im Saal. Wurscht, ob da 50 oder 500 Leute sitzen. Unterschreiben Sie den Satz „Tritt frisch auf, mach’s Maul auf, hör bald auf“, der Martin Luther zugeschrieben wird und den er den ersten evangelischen Kanzelpredigern geraten haben soll? Malessa: Ja. Dieses „Tritt frisch auf“ ist die

größte Herausforderung für Lokalpfarrerinnen und Pfarrer, weil sie so oft auftreten müssen und aus einer gestressten Situation heraus nicht frisch sein können. Diese Ruhe, die ich vor einem Abendvortrag habe, wenn ich drei Stunden im ICE sitze, hat ein Ortspfarrer nicht. „Mach‘s Maul auf“ fordert, sich zu trauen, auch Ross und Reiter zu nennen, wenn es um Kritik geht oder darum, eine Position einzunehmen und ein Statement zu machen. Und „hör bald auf“: Ich mache seit 35 Jahren immer noch Radio. Im Deutschlandfunk oder im SWR-Stuttgart muss ich manches Mal komplizierte Dinge in drei Minuten sagen. Das ist natürlich die grausamste Form des Trainings.

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u Buchtipp: Andreas Malessa „Am Anfang war die Floskel.“, bene! Verlag, Originalausgabe 2022, Euro 12.


12 Panorama IN ALLER KÜRZE

19. Mai 2022

Großteils positive Reaktionen auf die vorgestellte Reform zur Pflege

Pflegereform: Weg in ein System mit Zukunft Auf die von der Bundesregierung vorgestellte Pflegereform gibt es überwiegend positive Reaktionen.

Günther Ziesel MILENKO BADZIC/FIRST LOOK/APA

Gestorben. Günther Ziesel, ehemaliger Chefredakteur und Intendant des ORF-Landesstudios Steiermark, ist am 12. Mai im Alter von 80 Jahren verstorben. Der Öffentlichkeit in Erinnerung war er u. a. auch als „ZIB 2“-Moderator, „Vater“ des „Alpen-Donau-Adria“-Magazins und ehrenamtlicher Vorstand der Special Olympics Austria. Erzbischof Lackner würdigte Ziesel als prägende Gestalt für Österreich. Seelsorge. Die Zahl der Gläubigen der griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich (Metropolis von Austria) ist wegen des Ukraine-Krieges deutlich gestiegen. Die Verantwortlichen stellen deshalb die Seelsorge auf neue Beine. Schon seit einigen Jahren gibt es in der Metropolis eine ukrainischsprachige Gemeinde, die ihre Gottesdienste in Wien feiert. Für die hinzugekommenen ukrainischen Gläubigen, die über ganz Österreich verstreut sind, wurden schon zu Ostern zusätzliche Gottesdienste angeboten, so in Apetlon, Perchtoldsdorf, Hainburg, Krems, Linz, Marchtrenk und im Stift Wilhering. Kampagne. Rund um den „Tag des Lebens“ (1. Juni) plant die „Aktion Leben“ eine CharityKampagne, an der sich Pfarren in ganz Österreich beteiligen sollen. Unter dem Motto „Die Überraschung des Lebens“ werden „Überraschungs-Sackerln“ verteilt. „Für jedes Sackerl bitten wir um eine Spende ab fünf Euro. Damit ermöglichen alle, die spenden, dass wir Frauen helfen können, die durch ihre Schwangerschaft in finanzielle Not geraten sind“, sagt „Aktion Leben“-Generalsekretärin Martina Kronthaler.

KirchenZeitung Diözese Linz

Als „Meilenstein auf dem Weg in ein Pflegesystem mit Zukunft“ hat Caritas-Präsident Michael Landau die von der Bundesregierung präsentierte Pflegereform bezeichnet. Sozialminister Johannes Rauch hatte am 12. Mai eine Reform der Pflege mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro vorgestellt. „Das Aufatmen der Branche ist hörbar, nach diesen Ankündigungen braucht es nun eine rasche Umsetzung“, betonte Landau in einer ersten Stellungnahme der Caritas. Es sei aber „der Weg zur notwendigen Reform noch nicht zu Ende gegangen“, schränkte der ­Caritas-Chef ein. Details der Ankündigungen werden in den kommenden Wochen genau zu begutachten und zu entwickeln sein, kündigte Landau an.

Die vorgestellte Pflegereform der Bundesregierung sei ein erster wichtiger Meilenstein für gute Pflege, sind sich Caritas und Diakonie einig. KNA

Erzbischof Franz Lackner führte erstmals ein ausführliches Gespräch mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. KATHPRESS/BMK/CAJETAN PERWEIN

Schwerpunkte. Auf den ersten Blick fänden sich allerdings jene Schwerpunkte wieder, „die wir als Caritas seit Jahrzehnten eingefordert haben“. Konkret nannte Landau etwa die Entlastung des bereits tätigen Pflegepersonals, eine umfassende Ausbildungsoffensive, die Entlastung von pflegenden Angehörigen sowie eine Reformierung des Pflegegeldes, die Demenzerkrankungen besser berücksichtigt. Kritik äußerte Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas Österreich. Während die Pflegereform zwar Verbesserungen beim Pflegegeld umfasst, ist die aktuelle Teuerung weder beim Pflegegeld noch bei der Förderung der 24-Stunden-Pflege berücksichtigt worden. Parr, das Hilfswerk und der 24-h-Qualitätssicherungs-Verein fordern daher mehr Geld für die 24-h-Betreuung. Umsetzung und Ausbau. Auch für die evangelische Diakonie ist die vorgestellte Pflegereform ein „erster wichtiger Meilenstein für gute Pflege“. Die nächste Etappe sei „die Umsetzung in den Ländern und der Ausbau guter, bedarfsgerechter Pflegedienstleistungen“, betonte die Diakonie-Direktorin Maria Moser in einer ersten Reaktion. Wichtig sei, dass bei den präsentierten Maßnahmen die Pflegekräfte im Zentrum stünden, so Moser. Gefordert wird allerdings zusätzlich eine Reform der Rot-WeißRot-Karte für Pflegekräfte, um Hürden für Menschen mit Interesse an einer Ausbildung im Bereich Pflege und Betreuung zu entschärfen.

Lackner trifft erstmals Klimaschutzministerin

Eine Kirchenrevolution ist nicht zu erwarten

In seiner Funktion als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz ist der Salzburger Erzbischof Franz Lackner unlängst erstmals mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) zusammengetroffen. Lackner und Gewessler sprachen im Anschluss an die Begegnung im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unisono von einem „wertschätzenden und konstruktiven Gespräch“. Zentrale Themen dabei waren die gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen gegen die Klimakrise und für eine Energiewende.

„Eine bahnbrechende Kirchenrevolution wird nicht stattfinden, aber irgendetwas muss passieren.“ Diese Einschätzung äußerte die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak mit Blick auf den vom Papst für die Weltkirche ausgerufenen und in Österreichs Diözesen zu Zwischenergebnissen gelangten Synodalen Prozess. Die in jeder Diözese gebündelten und am Palmsonntag an die Bischofskonferenz gesendeten Meinungserhebungen über den künftigen Weg der katholischen Kirche hätten Reformwünsche gerade beim Thema Frauen und Kirche ergeben.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

19. Mai 2022

Weltweit finden Proteste statt nach der Verhaftung von Kardinal Zen, der inzwischen auf Kaution entlassen wurde. Auch der Vatikan ist besorgt.

KNA

Schock nach Verhaftung Kardinal Zens Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, früherer römisch-katholischer Bischof von Hongkong, wurde am 11. Mai mit drei weiteren prominenten Demokratieaktivisten von der Nationalen Sicherheitspolizei festgenommen und inzwischen auf Kaution wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Ihnen wird vorgeworfen, als Treuhänder einer inzwischen auf Druck Pekings aufgelösten humanitären Stiftung „geheime Absprachen mit ausländischen Kräften“ getroffen zu haben. Die Festnahme hat weltweit zu Protesten geführt.

Der Vorsitzende der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen, Kardinal Charles Bo, äußerte nach der Verhaftung Zens „tiefe Besorgnis“ über die Situation der Menschenrechte und die Bedrohungen der Religionsfreiheit in Hongkong. „Die Stadt war einst eine der freiesten und offensten Städte Asiens. Heute hat es sich in einen Polizeistaat verwandelt“, schreibt der Erzbischof von Yangon in einer Stellungnahme. Das ChinaZentrum der Steyler Missionare im deutschen St. Augustin zeigte sich ebenfalls „sehr be-

Paukenschlag in der Bessere Integration von deutschen Diözese Speyer Flüchtlingen gefordert Mit sofortiger Wirkung scheidet Generalvikar Andreas Sturm (47) aus dem Dienst der katholischen Kirche aus und will sich der altkatholischen Kirche anschließen. Sturm, der seit 2018 Speyerer Generalvikar und Bischofs-Stellvertreter in Leitungsagenden war, begründet diesen Schritt mit dem Verlust der Hoffnung in der Umsetzung der Forderungen des deutschen Reformdialogs „Synodaler Weg“. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat am 13. Mai den Rücktritt Sturms mit sofortiger Wirkung angenommen und ihn von allen priesterlichen Aufgaben entbunden.

In seiner kürzlich veröffentlichten Botschaft zum diesjährigen „Welttag der Migranten und Flüchtlinge“ (25. September) fordert Papst Franziskus stärkere und konkretere Integrationsbemühungen für Migranten und Flüchtlinge in das gesellschaftliche Leben. Mit ihrer Arbeit, ihrer Fähigkeit, Opfer zu bringen, ihrer Jugendlichkeit und Begeisterung bereicherten sie Aufnahmegesellschaften, erklärte der Papst. Der Beitrag dieser Menschen könne noch viel größer sein, wenn er wertgeschätzt und durch gezielte Programme unterstützt würde.

troffen von Kardinal Zens Verhaftung, weil wir ihn schon sehr lange persönlich kennen und schätzen“, so Katharina Wenzel-Teuber vom China-Zentrum und Chefredakteurin der Zeitschrift „China heute“. Der Fall könne ein Signal sein, die Kirchen in Hongkong einzuschüchtern. Chinesische Medien hätten den Kirchen bereits 2019 vorgeworfen, mit am Aufruhr schuld zu sein, sagt Wenzel-Teuber. Zens Freilassung gegen Kaution „sehen wir nicht als Entwarnung. Es ist ja nicht vorbei; ein Prozess ist zu befürchten.“

WELTKIRCHE Die katholische Kirche hat zehn neue Heilige. Zu Beginn einer Messe mit mehreren zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz bestätigte Papst Franziskus am Sonntag die Heiligsprechung von vier Frauen und sechs Männern. Die bekanntesten unter ihnen sind der französische Wüsteneremit Charles de Foucauld (1858–1916) und der im KZ ermordete niederländische Ordensmann und Journalist Titus Brandsma (1881–1942). Am Samstag haben mit zweijähriger coronabedingter Verspätung die weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele zum 42. Mal begonnen. Regie führt zum vierten Mal Christian Stückl (60), der den Text mehrfach überarbeitete, um ihn von oft kritisierten Antijudaismen zu befreien.

Christian Stückl

KNA


14 Spiritualität

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Die heilige Francesca ist eine der beliebtesten Heiligen von Rom, wovon auch ihr Beiname „die Römerin“ (Romana) zeugt. Ihren Leichnam mit dem Totenschädel zu sehen zeigt, wie die leibliche Gegenwart Christi sich in konkreten Menschen fortsetzt und über die Jahrhunderte erhalten bleibt. BR. IMMANUEL LUPARDI

P. Bernhard stellt die heilige Francesca Romana vor, die mit Stephanus, Petronilla und Laurentius zu den Patronen Roms gehört

Am Grab von Francesca Romana Die heilige Francesca Romana ist eine der beliebtesten Heiligen Roms, im deutschen Sprachraum ist diese spirituell und karitativ herausragende Person aber kaum bekannt. Eine der wichtigen Achsen für Spaziergänge in der Innenstadt von Rom ist die Via dei Fori Imperiali. Sie ist tagtäglich Schauplatz von unzähligen Touristen, zu denen sich am Wochenende auch noch die römische Bevölkerung mischt. Bei unserem römischen Spaziergang folgen wir aber nicht den Menschenmassen auf dieser Straße vom Kolosseum hin zur Piazza Venezia, sondern biegen gleich beim Kolosseum links in eine schmale, ruhige Straße ab, die zur Kirche ­ Santa Francesca Romana führt. Die Kirche hatte einst den Namen Santa Maria Nuova, weil sie im 9. Jahrhundert eine baufällige alte Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert ersetzte, die in den Ruinen des antiken Tempels der Venus und der Roma auf dem Forum Romanum errichtet wor-

Rom entdecken

mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB Teil 3 von 5

P. BERNHARD ECKERSTORFER ist Benediktiner von Kremsmünster und lebt seit 2020 als Rektor der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom.

den war. Unser Ziel beherbergt in der Sakristei die älteste Marienikone der Welt aus dem 5. Jahrhundert, die erst 1949 hinter einem Madonnenbild des Hochaltars aus dem 12. Jahrhundert entdeckt wurde. Ebenso aus dem 12. Jahrhundert ist das wunderbare Apsismosaik. Wir gehen aber dem heutigen Namen der Kirche auf den Grund und steigen hinab in die Krypta. Dort finden wir in einem gläsernen Schrein die Gebeine der heiligen Francesca Romana. Im Gegenwind. Santa Francesca wurde 1384 geboren. Sie wollte als Jugendliche ins Kloster gehen. Doch ihr wohlhabender Vater versprach Francesca schon in jungen Jahren Lorenzo di Ponziani, mit dem sie drei Kinder hatte. Ein Sohn und eine Tochter starben im Laufe der Jahre an der Pest, der zweite Sohn wurde in den Kriegswirren verschleppt. Ihr Mann, der mit den Truppen des Papstes der Belagerung durch den König von Neapel und der Einsetzung eines Gegenpapstes widerstand, wurde schwer verwundet. Aber auch in ihrem eigenen Haus hatte Francesca einen schweren Stand. So wollte ihre Schwiegermutter sie mit allen Mitteln davon abbringen, für die Armen zu sorgen. Doch mit der Zeit gewann Francesca alle Mitglieder des Haushaltes für sich und beeindruckte die Knechte und Mägde mit ihrer materiellen und spirituellen Fürsorge. Die Schwägerin half ihr, Kranke und Arme mit dem Nötigsten zu versorgen. Beide zogen sich regelmäßig zum innigen Gebet im Palazzo der Familie zurück. Ihnen schlossen

sich weitere Damen aus wohlhabenden Familien an, die durch Gebet und Fürsorge für die Ärmsten in Rom großes Ansehen erlangten. Kein Selbstmitleid. Selbst als Francescas Mann Rom in den Kriegswirren verlassen musste und der Familiensitz verloren ging, sorgte sie sich nicht nur um ihre Familie, sondern umso eifriger um die Armen und Kranken der Stadt. 1433 gründete sie mit den Frauen, die sich um sie geschart hatten, eine Gemeinschaft von Benediktinerinnen-Oblaten. Sie zogen sich ins heute noch gut erhaltene mittelalterliche Kloster Tor de‘ Specchi zurück, zwischen Piazza Venezia und dem Teatro Marcello gelegen. In die Gemeinschaft ohne Gelübde und Klausur trat sie selbst ein, als ihr Mann verstorben war, um sich ganz mit den anderen noblen Damen dem Gebet, dem Studium der Heiligen Schrift und der Armenfürsorge zu widmen. Zu ihrer Bekanntheit trug bei, dass sie selbst die Medizin herstellte, die sie Kranken verabreichte, mystische Begabungen hatte und Wunder vollbrachte. Seit 600 Jahren ist ihr Leben ein leuchtendes Beispiel, wie jemand in schwierigen Situationen und von tiefem Leid geprägt nicht in Selbstmitleid verharrt, sondern freigiebig für Gott und die Menschen da sein kann. Sie fand ihre letzte Ruhe in der Kirche des Benediktinerklosters, von wo aus sie seit ihrer Jugend geistlich begleitet wurde und dessen Name seit ihrer Heiligsprechung 1608 „Santa Francesca Romana“ sein sollte.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

19. Mai 2022

Wovon reden wir eigentlich?

Was Spiritualität ist In der Erfahrung, nicht alles selber machen zu können und in der Bereitschaft, sich für Größeres zu öffnen, wurzelt Spiritualität. Vor ein paar Tagen habe ich ein Interview mit dem kürzlich verstorbenen Willi Resetarits gehört. In seiner Kindheit war er Ministrant. Aber dann ist es ihm mit Glaube und Kirche gründlich vergangen. Zu angstbesetzt und zu unfrei-machend hat er den Glauben erlebt. „Aber Spiritualität“, sagt er, „das ist etwas. Damit kann ich schon etwas anfangen.“ Ich weiß nicht, was Willi Resetarits mit Spiritualität gemeint hat, und wir können ihn auch nicht mehr fragen. Andere Dimension. „Spiritualität“ scheint für viele Zeitgenoss/-innen heute etwas Interessantes, Inspirierendes, Geheimnisvolles, Bereicherndes zu sein. Ich bin froh, wenn so etwas wie Spiritualität überhaupt Thema ist. Oft kommt mir auch in meiner eigenen Großfamilie vor, dass diese „andere“ Dimension des Lebens zu den bestgehütetsten Geheimnissen gehört. Und wie es eben so ist, wenn etwas so gar nicht mehr vorkommt: Irgendwann verlieren sich die Sprache und auch die Wahrnehmung dafür. Etwas Größeres. Wovon reden wir, wenn wir von Spiritualität oder Religion oder Glaube sprechen? Spiritualität hat mit dem „Spirit“ zu tun, aus dem ein Mensch lebt – mit Geist, Haltung, Motivation, Sinn. Mit dem, was über das rein Faktische hinaus leben lässt, mit der Erfahrung von Glück oder Unglück. Mit dem Erkennen, dass es etwas Größeres im Leben gibt, dass ich nicht alles selber machen kann. Kardinal König hat das auf den Punkt gebracht: „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?“

glauben und leben Spuren und Wurzeln des Christlichen Teil 1 von 3 MIT SR. CHRISTINE ROD MC GENERALSEKRETÄRIN DER ÖSTERREICHISCHEN ORDENSKONFERENZ SCHAUER/ORDENSKONFERENZ

Etwas geloben hat damit zu tun, in eine ungewisse Zukunft zu gehen – im Vertrauen, dass das Leben gelingt. NURMALSO/PHOTOCASE

Heilsam. Religion ist die Bereitschaft, mich auf etwas oder jemand hin auszurichten. Und nicht nur das: „religare“ heißt, mich binden oder mich rückbinden. Das ist für manche schwierig: Sie wollen sich und ihr Suchen offenhalten für Neueres und Belebenderes. Etwas davon kenne ich auch. Es könnte ja immer noch etwas Interessanteres im Leben geben. Gleichzeitig bin ich froh, angekommen, verwurzelt und beheimatet sein zu dürfen. Ich bin dankbar, mich immer wieder auf unseren Gott hin ausrichten zu können; mich immer wieder bei ihm und in ihm festmachen zu können. Das trägt mein Leben. Und es relativiert es auch auf eine ziemlich heilsame Weise. Herz schenken. Glaube ist mir persönlich der liebste dieser Begriffe. Ich liebe es, Wörter genauer zu erkunden. Das deutsche Wort „glauben“ hieß im Althochdeutschen „galuban“, und das hieß auch „geloben“ oder so-

gar „lieben“. Wer einmal etwas feierlich gelobt hat – z. B. bei der Hochzeit oder bei der Ordensprofess – weiß, dass geloben damit zu tun hat, in eine ungewisse Zukunft zu gehen, in dem großen Vertrauen, dass das Leben gelingen wird. Diese Haltung trifft sich gut mit dem griechischen Wort für Glauben „pisteuein“, also „treu sein, vertrauen, sich auf jemand verlassen“. Das lateinische Wort „credere“ zeigt, dass es um das „cor dare“ geht: das Herz geben, das Herz schenken.

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X Tipp: Lehrgang Spiritualität – glauben und leben. Mit Schwester Christine Rod (Missionarin Christi), Pater Jakob Deibl (Benediktiner), Schwester Gertraud Johanna Harb (Kreuzschwester) und weiteren Ordensleuten. 8 Wochenenden zwischen September 2022 und Juni 2024 in Tirol und Niederösterreich. Kursbeitrag Euro 1.600,–. X ordensgemeinschaften.at oder 01/5351287


SONNTAG 6. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C, 22. Mai 2022

Neue Perspektiven „Der Heilige Geist und wir“ haben einen guten Kompromiss beschlossen. Das sollte auch die Grundregel für den „synodalen Weg“ werden.

1. Lesung

I

n jenen Tagen kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden. Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Bárnabas entstand, beschloss man, Paulus und Bárnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen. Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Bárnabas nach Antióchia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsábbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antióchia, in Syrien und Kilíkien. Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben. Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Bárnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben. Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen. Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge: Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

Im Geist entrückt auf einen hohen Berg kann der Seher von Patmos die heilige Stadt Jerusalem sehen, wie sie von Gott her zu den Menschen kommt und alle Sehnsucht erfüllt.

2. Lesung Offenbarung 21,10–14.22–23

E

in Engel entrückte mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis. Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm. Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.

Der pfingstliche Geist ist es, der uns immer neu an die Botschaft Jesu erinnert und als Lebenswahrheit für uns verstehen lässt. „Veni, sancte Spiritus!“

Evangelium Johannes 14,23–29

I

n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH STUTTGART; LEKTIONAR III © 2018 STAEKO.NET

Apostelgeschichte 15,1–2.22–29


WORT ZUR 2. LESUNG „Am Ende erst enthüllt sich strahlend aller Anbeginn“, so lautet ein Dichterwort, das auch vom Seher von Patmos stammen könnte. Nachdem er im Lesungstext des vergangenen Sonntags ohne jedes „Vielleicht“ unseren Blick auf „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ gerichtet hat, wird er nun selbst – durch den Geist – auf einen großen, hohen Berg entrückt. Dort sieht er drei Bilder vom himmlischen Jerusalem. Wie durch das Auge einer Kamera erblickt er zunächst die Heilige Stadt, wie sie vom Himmel herabkommt. So erfüllt sich eine uralte Sehnsuchtsschiene, der wir schon beim Propheten Jesaia begegnen, der eine neue Welt ankündigt (Jes 65,17–25). Diese wird eine rein innerweltliche Geschichte überholen. Das zweite Bild vertieft den Blick auf diese Heilsgeschichte. „Johannes“ sieht nicht bloß die große Mauer der Heiligen Stadt, sondern auch noch die Namen der zwölf Stämme Israels auf den zwölf Toren und die Namen der zwölf Apostel mit dem Lamm auf den zwölf Grundsteinen der mächtigen Mauer. Überdeutlich wird mit diesem Bild die Einheit von Altem und Neuem Bund – in der Geschichte der Kirche über Jahrhunderte sträflich vergessen. Das dritte Bild birgt eine absolute Überraschung: im himmlischen Jerusalem wird es keinen Tempel mehr geben, denn „Gott selbst und das Lamm“ werden Wohnung und Geborgenheit für alle sein.

Gottes Bund mit den Menschen ist tragender Grund der neuen Wirklichkeit, von der die Offenbarung spricht. PIXABAY

G

ott sei uns gnädig und segne uns.

ZUM WEITERDENKEN

Er lasse sein Angesicht über uns leuchten,

damit man auf Erden deinen Weg erkenne,

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – das gilt auch für die Bilder der „Offenbarung“. Sie beginnen jedoch erst dann zu sprechen, wenn wir vor ihnen verweilen und uns durch sie berühren lassen.

deine Rettung unter allen Völkern. Die Nationen sollen sich freuen und jubeln, denn du richtest die Völker nach Recht und leitest die Nationen auf Erden. Die Völker sollen dir danken, o Gott, danken sollen dir die Völker alle.

KLAUS EGGER

Die Erde gab ihren Ertrag.

ist promovierter Theologe, war unter anderem Regens,

Gott, unser Gott, er segne uns!

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 67)

MORIGGL

Es segne uns Gott! Fürchten sollen ihn alle Enden der Erde.

General- und Bischofsvikar der Diözese Innsbruck. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Ist Glück vorherbestimmt oder fliegt es einem zu? JAKKAPAN/STOCKADOBE

Glück, das bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Die Brennnesselspätzle kann man auch mit Schinken und Lauch verfeinern. MELANIE ZECHMEISTER

Einige finden in der Religion ihr Glück, und Studien weisen sogar darauf hin, dass gläubige Menschen glücklicher

Dinkel-Brennnessel-Spätzle ZUTATEN ca. 100 g Brennnesselblätter (alternativ Spinat, Kräuter, Bärlauch, Rucola) 250 ml Wasser 2 Eier 350 g Dinkelvollkornmehl (alternativ Khorasan-, Weizen- oder Rotweizenvollkornmehl) 1 TL Steinsalz

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ZUBEREITUNG Brennnesselblätter waschen, trocken tupfen und mit dem Wasser zu einer grünen Flüssigkeit pürieren. Die Eier zugeben und nochmals kurz mixen. Das Mehl und Steinsalz mit dem Schneebesen einrühren und den Spätzleteig einige Minuten ziehen lassen. Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Mithilfe eines Spätzlesiebes die Spätzle in leicht wallendes Salzwasser einstreichen. Sobald die Spätzle obenauf schwimmen, abschöpfen und gut abtropfen lassen. Mit geriebenem Bergkäse bestreut werden die Brennnesselspätzle zu einem schmackhaften, schnellen Mittagsgericht. Tipps zum Sammeln von Brennnesseln: Darauf achten, dass sie in einem geschützten Bereich wachsen und nicht direkt an der Straße. Geerntet werden am besten die jungen Blätter und Triebe, sie sind am aromatischsten und weisen auch die höchste Nährstoffdichte auf. X Aus: Melanie Zechmeister & Elisabeth Unger: Rezepte für eine gute Zeit. Löwenzahn Verlag, 328 Seiten, € 29,90

sind. Glücksforscher Michael Kunze hat eine Theorie, warum da etwas dran sein könnte. LISA-MARIA LANGHOFER

Glaube macht Ist jeder seines eigenen Glückes Schmied oder ist das Glück doch eher ein Vogerl? Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Glück jedenfalls sehr unterschiedlich verwendet, sagt Glücksforscher Michael Kunze: „Man sagt, ich habe heute Glück gehabt, dass mich die Straßenbahn nicht überrollt hat. Genauso wird ein Lottogewinn oder der Anblick einer schönen Blume als Glück empfunden. Ein Chirurg empfindet Glück bei einer gelungenen Operation, ein Marathonläufer kommt ins sogenannte Läufer-Hoch.“ Aus naturwissenschaftlicher Sicht sei Glück ein chemischer Vorgang: „Befinden wir uns in einem Glückszustand, werden im Gehirn bestimmte Botenstoffe, die Neurotransmitter, ausgeschüttet. Der wohl bekannteste ist das Dopamin.“ Glückszustände werden durch bestimmte Erlebnisse, Tätigkeiten oder auch Erinnerungen ausgelöst. Diese Michael Kunze ist langjähriger Leiter des Instituts für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien und Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie. MEDUNIWIEN/MATERN

Auslöser unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, je nach Umfeld, Sozialisierung und Lebenserfahrung. Glück und Glaube. Eine Studie aus dem Jahr 2019 kam zu dem Ergebnis, dass gläubige Menschen tendenziell glücklicher sind und besser mit Krisen zurechtkommen. Die Umfrage basiert auf Daten aus 26 Ländern. Kunze erklärt sich die erhöhte Lebenszufriedenheit religiöser Menschen so: „Zu sagen, ich bin in Gottes Hand, Gott wird mich beschützen, gibt einem das Gefühl einer Ordnung im Leben und hat auch etwas Beruhigendes. Das kann sehr hilfreich sein, besonders in Krisenzeiten, bei einer schweren Krankheit oder Verlusterlebnissen.“ Religiöse Zeremonien können zudem einen Glückszustand auslösen, wie etwa bei einer Erstkommunion oder Hochzeit. Die Religion aktiv zu praktizieren, beeinflusst auch den Lebensstil, der durch mehr gekennzeichnet ist als durch den sonntäglichen Kirchgang: „Meine Hypothese ist, dass religiöse Personen weniger konsumieren, weniger rauchen und trinken“, sagt Glücksforscher Kunze. Das bestätigt auch die oben erwähnte Studie. Gläubig sein hat auch einen großen sozialen Aspekt: Religiöse Men-


KirchenZeitung Diözese Linz

19. Mai 2022

Bewusst leben 19 GUT ZU WISSEN: GESUNDHEIT Wie reagiere ich richtig bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt? THOMAS HORVATITS ARZT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN, KOBERSDORF WWW.DR-HORVATITS.AT

Zeitfaktor spielt wichtige Rolle

glücklich schen gehen öfter wählen, engagieren sich häufig in (auch nicht-religiösen) Verbänden oder sind als Ehrenamtliche tätig. Letztere sollen laut Untersuchungen glücklicher sein als nicht sozial Engagierte und zudem seltener depressiv. Zum Glück finden. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts marketagent glauben die Österreicher/innen, dass etwas mehr als 50 Prozent des Glücks selbst bestimmt werden können. Der restliche Anteil wird als vorherbestimmt angesehen. Kunze meint, Glück kann man zu einem gewissen Grad durchaus steuern, indem man sich „einen Zettel nimmt und aufschreibt, in welchen Situationen man glücklich war, und genau das tut. Oder an Orte geht, die einem ein gutes Gefühl vermitteln.“ Für Kunze ist das etwa der alte Linzer Dom. Wann immer er in die Stadt kommt und es ihm möglich ist, geht er dorthin. Beim „Glücksschmieden“ komme es auf die Zielsetzung an, sagt Kunze. Weder mache es glücklich, nur auf das zu schauen, was andere haben, noch damit zu hadern, was man in seinem Leben nie geschafft hat. Zufriedenheit stellt sich dann ein, wenn man weiß, dass man „nach all seinen Möglichkeiten alles erreicht hat.“

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Das Wichtigste ist, rasch und entschlossen zu handeln. Bewahren Sie Ruhe und überprüfen Sie die Vitalzeichen der betroffenen Person (Atmung, Puls, Bewusstsein, Körpertemperatur). Ist sie nicht ansprechbar, drehen Sie sie auf den Rücken und ziehen Sie die Kinnspitze sanft den Kopf nackenwärts – das öffnet die Atemwege. Ist die Person bewusstlos oder atmet nicht (normal), alarmieren Sie oder ein/e Helfer/in sofort die Rettung über 144. Beginnen Sie dann mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Schicken Sie jemanden los, um einen automatischen Defibrillator (AED) zu holen. Befolgen Sie dessen Anweisungen. Sind Sie allein, verlassen Sie die Person nicht und beginnen Sie so mit der Wiederbelebung: Drücken Sie 30-mal mit einer Frequenz von 100- bis 120-mal pro Minute in die Mitte des Brustkorbes. Aktivieren Sie die Lautsprecherfunktion Ihres Telefons, damit Sie gleichzeitig mit der Rettungsleitstelle sprechen und Anweisungen folgen können. Machen Sie nach 30 Kompressionen die Atemwege durch Überstrecken des Halses und Anheben des Kinns wieder frei und beatmen Sie die/den Betroffenen zweimal: Halten Sie ihre/ seine Nase zu und umschließen Sie den Mund vollständig mit Ihren Lippen. Blasen Sie kräftig hinein: Hebt sich der Brustkorb, ist die Beatmung erfolgreich. Setzen Sie die Wiederbelebung bis zum

Eintreffen des Notarztes fort. Ist der Patient/die Patientin ansprechbar, lagern Sie ihn/sie mit leicht erhöhtem Oberkörper. Öffnen Sie beengende Kleidungsstücke, sorgen Sie für Frischluft und versuchen Sie zu beruhigen. Symptome erkennen. Die häufigste Ursache eines Herzinfarkts ist der akute Verschluss einer Herzkranzarterie. Dadurch kommt es zu einem Sauerstoffmangel des Herzmuskels und Muskelgewebe stirbt ab. Typische Anzeichen sind brennende Schmerzen im Brustkorb verbunden mit einem Druck- und Engegefühl, ausstrahlende Schmerzen, besonders im linken Arm, Oberbauch, im Rücken oder Hals und Kiefer, Übelkeit, kalter Schweiß, Angstgefühl sowie Atemnot. Beim Schlaganfall werden durch ein verschlossenes oder geplatztes Gefäß Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff versorgt. Anzeichen sind eine plötzlich auftretende einseitige Lähmung eines Armes oder Beins, eine Gesichtslähmung mit herabhängendem Augenlid, ein schiefer Mund mit herabhängenden Mundwinkeln, oft verbunden mit Sprach- und/oder Bewusstseinsstörungen. Viele Menschen haben Scheu, bei einem Akut­ ereignis Erstversorger/in zu sein. Umso wichtiger ist es, Erste Hilfe regelmäßig zu üben und ErsteHilfe-Kurse zu besuchen. Haben Sie keine Scheu – helfen Sie!

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20 Familie & Unterhaltung

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 15 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Als der Kreuzweg in der Pfarrkirche abgehängt wurde Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich Besucher/innen der Pinsdorfer Kirche vor 15 Jahren. Die Pfarre hatte ihren Kreuzweg temporär für eine Aktion abgehängt. Das sollte eine Botschaft der Toleranz gegenüber den anderen Weltreligionen sein.

itiiert. „Es ist ein ganz schönes Kreuz, was die Religionen miteinander haben“, zitierte ihn die KirchenZeitung. In Sachen Toleranz gegenüber den anderen Religionen habe das

Christentum Nachholbedarf, betonte Pumberger. Die Pfarre wolle mit der Aktion den Dialog zwischen den verschiedenen Konfessionen und Religionen fördern.

Plakate ersetzen den Kreuzweg.

Kritische Anmerkungen. 19 Jugendliche hatten sich in der Firmvorbereitung in Pinsdorf intensiv mit den anderen (Welt-)Religionen auseinandergesetzt. Die 14-jährige Carolin erzählte: „Keine Religion ist schlechter oder besser als unsere.“ Zur Sprache kam dabei auch Kritisches, wie die Unterdrückung der Frauen in den Religionen. „Auch bei uns Katholiken gibt es noch keine Gleichbehandlung der Frauen. Beim Islam sieht man die Unterdrückung der Frauen nur einfach mehr“, merkte Carolin kritisch an. Nach ein paar Wochen sollte der Kreuzweg dann wieder an seinen angestammten Platz kommen.

PAUL STÜTZ

Firmlinge der Pfarre Pinsdorf hatten im Zuge ihrer Firmvorbereitung Bilder und Plakate zu den Weltreligionen gestaltet. „Im Altarraum, wo sich normalerweise der Kreuzweg befindet, sind Symbole wie eine Friedenstaube, das Yin und Yang-Zeichen aber auch Stellen aus dem Koran zu sehen und zu lesen“, berichtete die KirchenZeitung: „Es ist eine Botschaft der Toleranz, die (...) ihren Platz im Herzen des Kirchengebäudes hat.“ Pfarrassistent Gerhard Pumberger hatte die Aktion in-

KIZ MIT WITZ Zu Beginn der ersten Sitzung meint die Psychiaterin: „Ich kenne Ihr Problem noch nicht, darum fangen Sie am besten ganz am Anfang an.“ Darauf der Patient: „Am Anfang schuf ich Himmel und Erde ...“ Wütend kommt Susanne zum Heiratsvermittler: „Sie haben doch behauptet, der Mann sei vermögend.“ „Oh nein! Da haben Sie mich falsch verstanden“, erwidert der Heiratsvermittler. „Ich sage nur, er habe mehr Geld als Verstand“. Lukas kommt in den Baumarkt und sagt: „Ich hätte gern einen leicht verdaulichen Besen.“ „Warum das denn?“, fragt die Verkäuferin verdutzt. „Wette verloren.“ Treffen sich zwei Rühr­eier. Sagt das eine: „Oh je, ich bin ganz durcheinander.“

KIZ/ARCHIV

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RatMal Gesucht: Das Lösungswort ergibt sich aus den Feldern mit Zahlen.

Grafschaft in England

Autotyp

altröm. Dichter Geschicklichkeitsturnen

2

Abk.: mezzoforte (Musik)

6

Abk.: um Antwort wird gebeten

U3

militär. Dienstgrad

G dt. TVSender Ablagerung am Gebiss

Z D Stallmist

D A U E R L A U F

Jogging

W Frauenname

F4 T ehemal.: Persien

H N europ. Währung (Abk.)

E5 G E R L I N G E

einer deutsch Trickfilm- Morzeichner genver- Gefahr für: anstal- knapp Champi- („Betung entgehen gnons seeler“) Stadtgott von Theben Kurzform von 2 Edward

A M R N A E I T M I R A N S T E O E U R

Rocklänge (zw. Mini u. Maxi)

Wüstenei

Verhältniswort

U E D

weibl. Kurzname

I D A

E N T1 R I N N E N

Gegenteil v. Zwietracht

österr. Psychologe +1994: ... Ringel

Rechenbrett

Holzbehälter (Mz.)

1

Zusatzgehälter von Managern

weibl. Schwein

Lösung des Rätsels der letzten Woche: Taufe

Abk.: histor. Deutsch. GermaFußball- nenvolk Bund alte physikal. Arbeits7 einheit

5

Spitzname Eisenhowers

Vorname Connerys

4 Kröte radioakt. Schwermetall

Göttin d. Morgenröte

3 Initialen von Nolde

© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

19. Mai 2022

K.-U. HÄSSLER / ADOBE STOCK

DA GEH ICH HIN

Marienkäfer überall Schau, ein Marienkäfer! So heißt es derzeit oft. Jede/r freut sich über die Krabbeltiere, die als Glücksbringer gelten. Marienkäfer sind nicht alle gleich. Es gibt weltweit 4.500 Ar­ ten. Manche davon sind auch gelb und nicht rot. Marienkäfer

sind „Nützlinge“. Das bedeutet, sie fressen Läuse, die den Pflan­ zen schaden. 100 bis 150 Blatt­ läuse kann ein einziger Käfer am Tag vertilgen. Rätsel. Finde die Blume ohne Marienkäfer und gewinne ein Buch! Kreuze die Blume an,

mach ein Foto vom Blumenmeer und schreibe deine Adresse und dein Alter dazu. X Schicke es an die KiKi: per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at X oder per Post an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. X Einsendeschluss: 5. Juni 2022

Auf nur einer Blume sitzt kein Marienkäfer.

Finde sie!

NATURSCHUTZBUND / OEBF ARCHIV

Woche der Artenvielfalt. Von 19. bis 29. Mai laden zahl­ reiche Veranstaltungen ein, die Natur hautnah zu erkun­ den, „denn nur was man kennt, schützt man auch“. Es heißt zum Beispiel: „Labor im Moor“, „Leuchtnacht am Hongar“ und „Naturgenuss am Almfluss“. Am 22. Mai ist der internationale Tag der biologischen Vielfalt. X www.naturschutzbund.at.

LUNNAYA / ADOBE STOCK

DIRK WILDT

Altstadt-Märchenzeit. Mit­ ten im Flair der historischen Bauwerke der Linzer Altstadt gibt es Märchen zu erleben. Fi­ gurentheater, Schauspiel und Konzerte finden jeden ersten Freitag im Monat bis Ende Sep­ tember statt. Am 3. Juni heißt es: „Über eine furchtbar schöne Prinzessin“.

BALDUIN BAUM

X www.kuddelmuddel.at

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps SONNTAG

22. bis 28. Mai 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

22. MAI

9.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Göttweig. ServusTV

Morgengedanken von Elisabeth Rathgeb, Innsbruck. So/ Do 6.05, Mo–Mi/Fr/ Sa 5.40, Ö2.

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der St. Michaelskirche Fürth. ZDF 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Sulzberg, Vorarlberg. ORF III 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Kirche zur Heiligen Familie in Hoyerswerda, Deutschland. MDR 12.30 Orientierung (Religion). Ukraine-Krieg I: Orthodoxie in der Krise, u.a. mit einem ORF-Exklusivinterview mit Metropolit Hilarion, dem Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriachats. – UkraineKrieg II: Lokalaugenschein Butscha und Odessa. ORF 2 18.25 Österreich-Bild aus Tirol. Stürzende Berge – Klimawandel in den Alpen. ORF 2 20.15 Erlebnis Bühne. Konzert der Wiener Philharmoniker aus der Sagrada Familia. In dieser fantastischen Kulisse erklingt Anton Bruckners beliebte 4. Symphonie, auch genannt „die Romantische“. ORF III MONTAG

23. MAI

20.15 Bergwelten (Dokumentation). „Hoch vom Dachstein an ...“ Die Doku stellt die Schönheiten von Schladming-Dachstein in atemberaubenden Bildern vor. ServusTV 21.50 Asche ist reines Weiß (Drama, CH/F/J, 2018). Die Geliebte eines Gangsters träumt in einer nordchinesischen Provinz von der Kraft der Liebe, die allen Widerständen trotzt. Deshalb rettet sie ihm das Leben und wandert klaglos fünf Jahre lang ins Gefängnis. Mit dokumentarischem Gestus und einer grandiosen chronistischen Beiläufigkeit handelt der Film von der Kraft der Fiktionen, lotet aber auch die bislang meist übersehene Rolle der Frauen aus. arte DIENSTAG

24. MAI

20.15 Ukraine – Kampf gegen Moskaus Diktat (Dokumentation). Die Doku geht der ukrainischen Identität auf den Grund – einer Identität im Aufbau, die landesweit umso stärker wird, je weiter die russischen Panzer vorrücken. arte 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Ukraine: Kirchenstreit und Bruderkrieg. ORF 2

So 23.05 Afrikas Grüne Mauer – Mit Bäumen gegen die Wüste. Es ist eines der ehrgeizigsten Klima-Projekte der Welt: Quer über den afrikanischen Kontinent wird ein 8000 Kilometer langer Gürtel aus Bäumen gepflanzt, der die Ausbreitung der Wüste aufhalten und Millionen von Menschen Nahrung, Arbeitsplätze und überhaupt eine Zukunft bieten soll. ORF 2 ORF/GreatGreenWall MITTWOCH

25. MAI

19.00 Stationen (Magazin). Wie ungerecht! Gleichheit vor dem Gesetz, gerechte Teilhabe, Chancengleichheit – lauter schöne Worte und hehre Ziele. Die Realität ist allerdings weit davon entfernt. BR 20.15 Tao Jie – Ein einfaches Leben (Drama, Hongkong, 2011). Eine junge chinesische Waise wurde von ihrer Adoptivmutter in das Haus einer wohlhabenden Familie in Hongkong gegeben, wo sie als Hausmädchen eine Anstellung fand. Sechs Jahrzehnte lang kümmerte sie sich aufopfernd um drei Generationen der Familie. Ein stiller, irritierend unspektakulärer Film, der dramaturgische Zuspitzungen meidet und mit großer Ruhe und Geduld auf ein anstrengendes, aber erfülltes Leben zurückblickt. arte 21.05 Landleben (Dokumentation). Im Waldviertel – Rund um Stift Altenburg. ORF III 22.10 Der Wert des Menschen (Drama, F, 2015). Ein gelernter Maschinist Anfang 50 hat seit eineinhalb Jahren keinen Job mehr. Ein Drama um einen starken Charakter, der viele Demütigungen stoischdemütig über sich ergehen lässt, ohne seine Würde zu verlieren. arte CHRISTI HIMMELFAHRT 26. MAI 10.00 Ökumenischer Gottesdienst aus der Pfarre Wundschuh, Steiermark. ORF III 10.00 Katholischer Gottesdienst vom Katholikentag in Stuttgart. Das Erste 19.52 FeierAbend. Religionsmagazin. ORF 2

Do 16.45 Der Mönch und sein Garten. Als Otto Strohmaier vor mehr als 60 Jahren ins Benediktinerstift St. Lambrecht eingetreten ist, hat er einen Garten angelegt: „Ich bin überzeugt davon, dass eine gesunde Spiritualität auch etwas mit Erdhaftigkeit zu tun hat“, erzählt der ehemalige Abt des Klosters. Im Kloster hat auch seine Begabung entdeckt, Ikonen zu malen. ORF 2 ORF/PoschTV 20.15 Pilgern für Leib und Seele (Dokumentation). Entdeckungen am spanischen Jakobsweg. ARDalpha FREITAG

27. MAI

19.40 Vielfalt leben (Reportage). Schluss mit Vorurteilen. Menschen, deren Identität einer gesellschaftlichen Minderheit angehört, stoßen im Alltag auf viele Hindernisse und Vorurteile. Wie kann es gelingen, diese Nachteile abzubauen und ein tolerantes Miteinander nachhaltig zu gewährleisten? Die Reportage berichtet von internationalen Vorreitern. arte 20.15 Der Mann, der Liberty Valance erschoss (Western, USA, 1961). John Fords eindrucksvoller Western über den Mythos des Western. ORF III SAMSTAG

28. MAI

19.15 Schätze der Welt (Dokumentation). Das Hospicio Cabanas von Guadalajara, Mexiko. Haus der Barmherzigkeit. ARD-alpha 19.20 Zurück in die Ukraine – Die Heimkehr des Fotografen Juri Kosin (Dokumentation). Der ukrainische Fotograf Juri Kosin erlebte den Ausbruch des Kriegs in seiner Stadt Irpin bei Kiew. Er dokumentierte das Geschehen ebenso wie seine Flucht einige Wochen später. Nun kehrt er in seine Heimat zurück. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Begegnungen. So/Do 7.05, Ö1. Du holde Kunst. Tapferkeit – weiblich. „Unter dem Schutthaufen der Zeit hüte ich die Hoffnung.“ Silvia Meisterle liest österreichische Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. So 8.15, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Sulzberg, Vorarlberg. So 10.00, Ö2. cc/böhringer friedrich Menschenbilder. „Ich hab ein zärtliches Gefühl.“ Herman van Veen. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Zum Glück jetzt – Initiativen zur Veredelung der Zeit. Gedanken von Arnold Mettnitzer, Psychotherapeut und Theologe. Mo–Mi/Fr/Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi/Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Das Wesen der Räume. Der Mathematiker Felix Hausdorff im Porträt. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Anselm Viola: Magnificat; J. Haydn: Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae Es-Dur. Mi 19.30, Ö1. Ökumenischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Wundschuh, Steiermark. Do 10.00, Ö2. Matinee. Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll; Vexilla regis. Motette für Chor a cappella; Te Deum C-Dur. Do 11.03, Ö1. Memo – Ideen, Mythen, Feste. Von der Wehrkirche zur Kathedrale. Der Ägydiusdom in Graz. Do 19.05, Ö1. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Elias, Oratorium. Do 19.30, Ö1. Logos. „Beten konnte tödlich sein.“ Evangelische Pfarrer im KZ Mauthausen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: 500 Jahre St. Ignatius – eine Spurensuche in Spanien.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

19. Mai 2022

KMB-Sternwallfahrt am 21. Mai zum seligen Franz Jägerstätter St. Radegund. Der 21. Mai ist der Tauftag von Franz Jägerstätter und gleichzeitig der Gedenktag des Seligen aus St. Radegund. Die Katholische Männerbewegung veranstaltet unter dem Motto „Mit Vertrauen in der Angst bestehen“ eine Sternwallfahrt von Burghausen (Bayern) bzw. Pischelsdorf nach St. Radegund. Das Eintreffen ist ab 12 Uhr im Jägerstätter-Haus (im Bild) geplant, wo ab 13.30 Uhr ein Workshop von Georg Haigermoser („Pax Christi“) stattfindet. Um 15 Uhr feiert Weihbischof Anton Leichtfried einen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Radegund.

BILDUNG Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X Buch der Bücher, 2022 feiert die Bibelübersetzung Martin Luthers ihren 500sten „Geburtstag“, Eröffnung: 2. 6., 19 Uhr, Dauer: 3. bis 17. 6., jeweils Montag bis Samstag, 8 bis 11.30 Uhr, Di., 17 bis 19 Uhr und jederzeit nach Vereinbarung, Eröffnung mit Mag. Klara Porsch und Franz Kogler.

X Informationen unter www.dioezese-linz.at/kmb

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Performancekunst zum Miterleben, Di., 7. 6., 8 Uhr, mit Judith Breitenbrunner, Mascha Illich, Miriam Roithinger, Bernadette Laimbauer, Anmeldung erforderlich. NIE/KIZ

Chorsingwoche von 24. bis 29. Juli Im Bildungshaus Schloss Puchberg ist sie seit Jahrzehnten fix im Programm: die

BUCHEGGER

Chorsingwoche für Kirchenmusik. Sie steht heuer unter dem Motto „Da pacem Domine“ (Verleih uns Frieden, Herr). Singbegeisterte sind eingeladen, eine Woche gemeinsam zu singen, für Ensemble, Chorleitung und Rhythmus gibt es eigene Workshops, dazu wird ein offenes Singen für Gäste angeboten. X Info & Anmeldung: Tel. 0732/76103111, kirchenmusik@dioezese-linz.at

KiZ-Angebot

Klassik am Dom Elina Garanča mit Freunden bei Klassik am Dom, Do., 7. 7. 2022, Domplatz, 20 Uhr. Die Mezzosopranistin versprüht mit ihrer warmen Stimme freudige Energie, tiefe Sehnsucht und Leidenschaft und zelebriert die mannigfaltigen Klangfarben, die einen den Sommer herbeisehnen lassen. Sie wurde mehrfach als „Sängerin des Jahres“ ausgezeichnet und bekam 2013, als eine der jüngsten Künstlerinnen überhaupt, von der Wiener Staatsoper den Titel „Kammer-

GREGOR HOHENBERG, ERIKA MAYER

sängerin“ verliehen. Begleitet wird sie an diesem Abend vom Symphonieorchester der Volksoper Wien.

monie Salzburg begeben Sie sich aufs nächste Level: Jedermann Reloaded in der Orchesterversion!

Jedermann Reloaded Symphonic bei Klassik am Dom, Fr., 19. 7., Domplatz, 20 Uhr. Philipp Hochmair ist Jedermann. In einem leidenschaftlichen Kraftakt schlüpft er in alle Rollen und macht Hugo von Hofmannsthals Stück zu einem vielstimmigen Monolog. Gemeinsam mit Elisabeth Fuchs und der Philhar-

Die KirchenZeitung verlost 1 x 2 Karten für jedes ­Konzert. Schreiben Sie bis Fr., 27. 5., (KW: „Klassik am Dom – Garanča/Jedermann“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 827 42 X Voller Leben den Weg gehen, gemeinsamer Vormittag für allein lebende Frauen jeden Alters, Vormittag mit einem kurzen inhaltlichen Impuls, dann ist Plaudern und Gemeinschaft angesagt, für alle, die sich nach Geselligkeit in einer kleinen Runde sehnen, Di., 7. 6., 9 bis 11 Uhr, Ltg.: Agnes Brandl, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X Meditation – In der Stille eins werden, Do., 2. 6., 19 bis 20 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Gesund und gestärkt mit Achtsamkeit und Selbst-Mitgefühl, wir lernen leichte, freudvolle Übungen für zwischendurch, um uns so wohl, sicher und präsent wie möglich im eigenen Leben zu fühlen, Do., 2. 6., 18.30, 9. 6., 18.30 Uhr, Ref.: Gerlinde Winter, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Authentic Movement, für Fortgeschrittene, Sa., 4. 6., 10 Uhr bis So., 5. 6., 17 Uhr, Ltg.: Dagmar O‘Leary, Anmeldung erforderlich. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X CarceriTag-AusZeit, „Im Labyrinth – meines Lebens – gehen“, Sa., 11. 6., 9.30 bis 16.30 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Sr. Hiltrud Bittermann, Anmeldung bis 7. 6. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Wohin geht unsere Reise?, Beziehungstage Pfingsten 2022, Sa., 4. 6., 10 Uhr bis Mo., 6. 6., 13 Uhr, Ref.: Paula Wintereder, Martin Wintereder, Gerlinde Hofer, Ing. Hannes Hofer.


24 Termine NAMENSTAG

Rita Sieberer-Kefer ist studierte Juristin, zweifache Mutter und lebt in Grünau im Almtal. Ehrenamtlich tätig ist sie im Schulverein Stiftsgymnasium Schlierbach. PRIVAT

Rita (22. Mai) Namensgeberin ist Margherita Lotti, die um 1400 in Umbrien, Italien geboren und dann nur mehr Rita genannt wurde. Die heilige Rita von Cascia war eine italienische Nonne, ebenso wie jene Schwester Rita, die meine Mutter und ihre Schulkolleginnen während ihrer Internatszeit betreute und schließlich Inspiration war, mir diesen Namen zu geben. An meinem Namen schätze ich schon immer die Kürze und die sich daraus ergebende Schwierigkeit, ihn abzuändern. Als Jugendliche wäre mir sicherlich ein gängigerer Name lieber gewesen, da Rita eher in der Liste der seltenen als in einer der beliebtesten Mädchenvornamen zu finden ist. Mittlerweile bin ich stolz, einen seltenen Namen zu tragen, den ich persönlich als zeitlos einstufe. Übersetzt bedeutet der Name „die Perle“, was mir gefällt, da Perlen etwas Besonderes sind, und auch mit Rosen, mit denen die heilige Rita meist dargestellt wird, kann man mir immer eine Freude bereiten.

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Bitte erkundigen Sie sich im Voraus, ob ein Termin stattfindet. Vielen Dank.

19. Mai 2022

FREITAG, 20. MAI X Bad Leonfelden. Vortragsabend der Klasse Elisabeth Neulinger BA Bed, Klavier, Spitalskirche, 18 Uhr. X Feldkirchen. Open-Air-Konzert, Irish Folk & Blues Night, Fachschule Bergheim, Einlass und Verköstigung ab 19.15 Uhr, Vorverkauf in der Raiba in Feldkirchen und in der Schule, Tel. 0732 77 20 33 200, mit Georg Höfler, Robert Höfler, Karin Keck und Martin Reisinger. X Freistadt. Orgelpunkt 12, Mittags­ andacht mit 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 12 bis 12.30 Uhr, Preisträger Orgel – Prima la musica. X Lembach. Konzert, Messe in C Dur op.86, Romanze F-Dur op. 50, „Ave Maria“ – Werke von Bruckner, Kropfreiter, Biebl, Mc Dowall, Pfarrkirche, 20 Uhr, Linzer Jeunesse Chor, Ensemble Sonare Linz, Dirigent: Wolfgang Mayrhofer. X Linz. Konzert der Musikgymnasien Prag und Linz, der jüngste Dirigent Oberösterreichs steht am Pult, Brucknerhaus Linz, 19.30 Uhr, Dirigent u. a. Matthias Achleitner. X Linz. Stadtspaziergang mit Stadträtin Mag. Eva Schobesberger, wir gehen mit prominenten Personen zu ausgewählten Plätzen in der Linzer City, um mit ihnen über Gegenwart und Zukunft der Stadt Linz zu reden, Urbi@Orbi, 14.45 Uhr, Anmeldung erforderlich: E-Mail: urbi.orbi@ dioezese-linz.at oder Tel. 0676 87 76 60 00. X Linz. Die Anton Bruckner Privatuniversität bei der langen Nacht der Forschung, freier Eintritt, 17 bis 23 Uhr, Detailprogramm unter: www. langenachtderforschung.at/ausstellungsstandort/129 X Ried im Innkreis. Orgelkonzert mit preisgekrönten Nachwuchsorganisten aus der Orgelklasse von Bernhard Schneider der Landesmusikschule Ried, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Anita Korntner, Marlene Süss, Tobias Kreuzhuber und Vitus Schütz, Orgel.

X Schwanenstadt. Konzert, Italienische Impressionen von Liszt, Abokonzert, Franz-Xaver-Süßmayr-Saal, 20 Uhr, mit Florian Feilmair. X Steyr. „Woher kommen wir, wohin gehen wir?“, Theologie und Naturwissenschaft im Dialog, Dominikanerhaus, 20.15 Uhr. X Vorderweißenbach. Musikalisches Tête-à-Tête“ der Klassen Verena Huemer BA, Blockflöte, Marianne Nimmervoll MA BA, Diat.Ziehharmonika, und Christa Ruhsam, Hackbrett/ Harfe/Zither, Vortragssaal, Landesmusikschule, 18 Uhr. X Wels, Herz Jesu. Hospizbewegung Wels & Wels Land, Mobiles Hospiz- und Palliativteam, Dr. Christine Eckmayr und DGKP D. Feregyhazy-Astecker berichten über die Einsatzbereiche und die Leistungen des mobilen Hospiz- und Palliativteams, Pfarrheim, 19 bis 22 Uhr, um freiwillige Spenden zugunsten der Hospizbewegung Wels Stadt-Land wird gebeten. SAMSTAG, 21. MAI X Linz, Hl. Dreifaltigkeit. Kunstund Kulturfahrt, Lambach – Stadl Paura – Traunfall – Pferdezucht, Abfahrt ab Linz, 7.30 bis 19.30 Uhr, Ansprechperson: Humer Berthold. X Linz. Chorkonzert in der Natur – mit wunderschönem Blick auf Linz, frühlingshafte, träumerische und heitere Chormusik aus der Renaissance, Romantik und Gegenwart, Innenhof der HBLA Elmberg, Elmbergweg 65, 4040, 17.30 Uhr, Chor Vocamus, Ltg.: Marina Schacherl, bei Schlechtwetter im Turnsaal der HBLA. X Ried im Innkreis. Konzert im LMS, Salesianersaal, 19.30 Uhr, Veranstalter: Musica Sacra Ried, Inn4tler Sommer, Karten: Buchhandlung DIM und Abendkasse, Maria Hauer, Sopran, Stefan Wachauer, Klavier, Lea Reisegger, Violine, Andy Grabner, Schlagwerk. X Steinerkirchen. Benedikt be-

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wegt, Dekanatspilgerwanderung um Frieden, von Steinerkirchen nach Lambach, Aufbruch: Kirchenplatz, 9 Uhr, nähere Infos und Anmeldung: Mag. Katharina Mayr-Jetzinger: Tel. 0676 87 76 57 73 oder katharina. mayr-jetzinger@dioezese-linz.at X Timelkam. Fußwallfahrt nach Maria Schmolln, Treffpunkt: Schloß Frein, Frankenburg, 6.30 Uhr, Gottesdienst in Wallfahrtskirche, ca. 17 Uhr, für Heimfahrmöglichkeit ist gesorgt, Ltg.: Diakon Herbert Seiringer. X Viechtwang. Aderlass mit Dr. Martin Spinka, Kaplanstock Viecht­ wang, 9 bis 13 Uhr, Ref.: Dr. Martin Spinka. X Wels. Das Buch Ijob – ein Weg durch das Leid, Seminar, Bildungshaus Schloss Puchberg, 9.30 Uhr, Begl.: Ludger SchwienhorstSchönberger, Anmeldung unter Tel. 07242 475 37. SONNTAG, 22. MAI X Brunnenthal b. Schärding. Brunnenthaler Konzertsommer, ­Missa „Assumpta est Maria“ u. a., Pierre de la Rue, Musik zu Ehren der Heiligen Maria aus der Zeit Kaiser Maximilians I., Barockkirche, 18 Uhr, beauty farm, Achim Schulz, Superius, N. N., Tenor, Tim Whitele, Tenor, Joachim Höchbauer, Bass. X Hagenberg im Mkr. Erlebnis Stift Wilhering, ein Sonntagsausflug mit Führung und Orgelklängen, Stift Wilhering, 14 bis 18 Uhr. X Hirschbach i. Mkr. Wanderung zum Roten Kreuz mit Maiandacht, Treffpunkt: Europäische Wasserscheide/Tischberg, 13.30 Uhr. X Linz. Kneippen und Meditieren, Kraft schöpfen für den Alltag, Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin, 17.30 Uhr, bis 27. 5. X Linz. Operettenwettbewerb der Anton Bruckner Privatuniversität, großer Saal der ABPU, 17 Uhr. X Linz, Mariendom. Missa primi toni octo vocum, Stefano Bernardi,

AUSSTELLUNG – BESONDERE TERMINE – FLOHMARKT X Aspach. Ausstellung Meister­ klasse Wotruba, Erwin Reiter im Dialog mit Manfred Daringer, Kunstmuseum, bis 30. 10., Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., 14 bis 17 Uhr, www.daringer.at X Gramastetten. Menschenrechte und andere Kleinigkeiten, Theateraufführung des Hope Theatre Nairobi, Gramaphon, Fr., 20. 5., 19 Uhr, detailliertes Programm unter: www.fern-sicht.at X Lichtenberg. Lichtenberger Kofferraum-Flohmarkt, am alten Sportplatz, Sa., 21. 5., 9 bis 12 Uhr, Anmeldung unter melanie.woess@ aon.at oder Tel. 0650 920 90 33. X Linz. „einfach_gehen“ – ein Angebot der KAB OÖ, 4 Tage miteinander weit wandern im Mühlviertel am „Weg der Entschleuni-

gung“, mit spirituellen Impulsen zum Thema „aussteigen – umsteigen – einsteigen“, So., 4. bis Mi. 7. 9., Route: Aigen-Schlägl nach Halsach weiter nach Helfenberg, weiter nach Rohrbach-Berg und wieder zurück nach Aigen-Schlägl, Info und Anmeldung bis spätestens 4. 7. unter Tel. 0732 76 10 36 31 oder kabooe@dioezese-linz.at bzw. elisabeth.zarzer@dioezese-linz.at X Linz. Begleitete salesianische Exerzitien vom 24. bis 30. Juli, zum Thema „Und Gott sah, dass es gut war... und es ist gut“, Nähere Infroamtionen unter: www.oblatinnen.at, es sind noch Plätze frei. X Linz. Begleitete salesianische Exerzitien, vom 24. bis 30. 7., zum Thema „Und Gott sah, dass es gut war ... und es ist gut“,

nähere ­Informationen unter: ­ www.oblatinnen.at X Linz. Zwischen Schönheit und Grauen, Gerlinde Hasenberger, 30 Jahre Rückschau, Aquarelle, Grafiken, Collagen, Ölbilder und Proträtplastiken, Vernissage, Di., 24. 5., 18 bis 21 Uhr, Gespräch der Galeristin mit der Künstlerin um 18.30 Uhr, Valentin Oman, Flötist, spielt Musik von Balduin Sulzer, Galerie-halle Linz, Öffnungszeiten: Mi., Do., 10 bis 18 Uhr, Fr., 10 bis 14 Uhr und nach tel. Vereinbarung. X Linz. Es zieht oder ein jenseitiges musikalisches Spektakel, ­Theater Phönix, Uraufführung, großer Saal, Do., 26. 5., 19.30 Uhr, Sa., 28. 5., 19.30 Uhr, So., 29. 5., 19.30 Uhr.


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Termine 25

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10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Linz, Ursulinenkirche. Cinq Motets für gleiche Stimmen und Orgel, Jean Langlais, 20 Uhr, Susanne Thielemann, Sopran, Edith Pillweis, Mezzsopran, Anton Reinthaler, Orgel. X Maria Neustift. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 16 Uhr, musikalische Umrahmung: Seitwärtsmusi. X Maria Schmolln. Festmesse zum Patrozinium, Orgelsolomesse, J. Haydn, Pfarrkirche, 8.30 Uhr. X Schlägl. Gottesdienst, Stiftskirche, 10 Uhr, Ilse Kepplinger, Violine. X Tragwein. Auszeit für mich, neue Energie mit Autophagie-Basenfasten, BH Greisinghof, 15 bis 11 Uhr, bis 28. 5., 11 Uhr, Ref.: Mag. Nina Patter. X Tragwein. Konzert für den Frieden, Benefizkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Kraft-Quelle, eine „Kraft-Tankstelle“, an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden ... stärken können, mit verschiedenen Stationen, Pfarrkirche, 19 Uhr. X Wels, St. Josef, Pernau. Gottesdienst mit Kinderkirche und Kindersegnung, Pfarrkirche, 9.30 Uhr.

X Maria Schmolln. Bittprozession, anschließend hl. Messe, 19.30 Uhr. X Steyregg. „Gewissensfreiheit oder Gehorsam“ Der Protestantismus im Mühlviertel zwischen 1517 und 1680, was ist in Steyregg (im Mühlviertel) geblieben, Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Dr. Marc Laroche und Mag. Günter Merz. X Vöcklamarkt. Deutsche Bauernmesse, Annette Thoma und Marienlieder a cappella, Bittprozession Kirche Pfaffing, 19 Uhr, Chor der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. X Wels. Erzählcafé, ein Erzählcafé erleben, Einführung in die Methode, Bildungshaus Schloss Puchberg, 18 bis 21 Uhr, Ref.: Birgit Aigner.

MONTAG, 23. MAI X Bad Leonfelden. Ensembleabend der Klassen Mag. Angelika Newerkla-Huemer, Blockflöte, und Mag. Beate Fröhlich, Klavier, Spi­talskirche, 18.30 Uhr. X Lasberg. Die Königin und die Wilde, in Anlehnung an das Buch „Königin und wilde Frau“ von Anselm Grün und Linda Jarosch, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Kons. Mag. Claudia Ortner. X Oberneukirchen. Vortragsabend der Klassen Brigitte Bischof, Gitarre, und Andrea Münzker, Blockflöte, Landesmusikschule Oberneukirchen, Vortragssaal, 18 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr.

MITTWOCH, 25. MAI X Attnang-Puchheim. Smart und fit am Handy, Gundlagenkurs, Smartphone-Führerschein Teil 1, BH Maximilianhaus, 14 bis 17 Uhr, bis 8. 6., Ref.: Mag. Maria Wimplinger MBA. X Bad Schallerbach. Cello meets Hollywood, Verein Kurmusik, 19.30 Uhr, Rastrelli Cello Quartett. X Linz. Morgenmeditation, wir schweigen gemeinsam 25 Minuten im Stile der Zen-Meditation, danach gibts ein einfaches Frühstück, Urbi@ Orbi, 7.30 bis 8 Uhr. X Linz. Strickrunde, gemeinsames Handarbeiten mit Irene Axmann und Team, in gemütlicher Runde, Urbi@ Orbi, 14 Uhr. X Schlägl. Kraftstoff: Was Männer stärkt, Texte zum Nachdenken, Bibelstellen, Gebete und Anregungen zum Handeln, Seminarzentrum Stift Schlägl, 19 Uhr, Begl.: Abt Lukas Dikany, Franz Kogler, Wolfgang Schönleitner u. a. X Schwanenstadt. Festliche Maiandacht der kfb, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Kirchenchor Schwanenstadt, Ltg.: Katharina Weninger. X Timelkam. Smart und fit am Handy, Grundlagenkurs, Smartphone-Führerschein Teil 1, Treffpunkt Pfarre, 9 bis 12 Uhr, bis 8. 6., Trainerin Dipl. Ing. Elisabeth Wolfsegger.

DIENSTAG, 24. MAI X Linz. Menschenrecht an den Grenzen: Griechenland/Ukraine, Pax Christi-Monatstreff, Veranstaltung wird auch online übertragen: www. urbiorbi.at, 18.30 bis 20 Uhr, mit Monika Weilguni. X Linz. Divertimento Nr. 1, Joseph Haydn, Oktett-Partita Op. 79 in EsDur, Franz Krommer, Linzer Symphonie KV 425 in der Bearbeitung von Werner Steinmetz, W. A. Mozart, Festsaal der Elisabethinen, Eingang derzeit Bethlehemstr. 23, Klosterkirche, 19.30 Uhr, mit Oktavian Bläserensemble, Anmeldung unter: agnes. retschitzegger@die-elisabethinen.at X Linz. Interkultureller Männertreff – Wanderung auf den Pöstlingberg, für Männer aus aller Welt, Treffpunkt: bei der gelben Bahn am Hauptplatz, 15.30 Uhr, bitte J­ ause und Getränk mitnehmen, Wanderung findet nur bei S­ chönwetter statt.

DONNERSTAG, 26. MAI X Geretsberg. Friedensmaiandacht, Friedenspanorama Werberberg, 19 Uhr, mit Nowy Norbert. X Heiligenberg. Missa Santa Cecilia für gemischten Chor und Blas­ orchester, Jacob de Haan, Du Lebensfürst, Herr Jesu Christ, Johann Sebastian Bach, Nun freut euch, Gottes Kinder all, Michael Praetorius, Pfarrkirche, 8.15 Uhr. X Linz, Mariendom. Missa in C, KV 317, Krönungsmesse, W. A. Mozart, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Maria Schmolln. Hl. Messe mit anschließend Maiprozession, 8 Uhr, hl. Messe, Pfarrkirche, 10.30 Uhr. X Schärding. Hochamt, Missa brevissima, Ernst Würdinger, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 17.45 Uhr, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Ltg. und Orgel: Johannes Dandler.

X Schlägl. Missa sine nomine, Viadana, Stiftskirche, 10 Uhr. X Vöcklabruck. Wer Durst hat, komme zu mir (Joh 7,37), Kurzexerzitien, 16 Uhr bis So., 29. 5., 13 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder, Anmeldung unter: Tel. 07672 726 67148. X Vöcklamarkt. „Frischer Wind“, moderne Lieder zum Gottesdienstvon Stefanie Poxrucker (Poxrucker Sisters), Pfarrkirche, 10 Uhr, Chor der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. X Wels, St. Franziskus. Gottesdienst zum Fest Christi Himmelfahrt, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. X Wels, St. Josef, Pernau. Hl. Messe mit Feier der Erstkommunion, 9.30 Uhr. X Wilhering. Lateinisches Ordinarium , op. 4, P. Balduin Sulzer OCist, Uraufführung, Till Alexander Körber, Stiftskirche, 10 Uhr, Stiftschor, Bläser & Orgel. FREITAG, 27. MAI X Freistadt. Orgelpunkt 12, Mittags­andacht mit 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 12 bis 12.30 Uhr, Marco Paolacci, Orgel. X Linz. Online-Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, Urbi@ Orbi, 9 bis10 Uhr, mit Klara Porsch, Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Anmeldung erforderlich: urbi.orbi@ diozese-linz.at bzw. 0676 87 76 6000. X Linz. Interkulturelles Fungolfturnier für Familien, Treffpunkt: Arcobaleno, 14 Uhr, Anmeldung bis Mi., 25. 5. X Schärding. Orgelkonzert, süddeutsche Orgelmusik, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 19.30 Uhr, Johannes Dandler an der Nelsonorgel. SONNTAG, 29. MAI X Linz, Mariendom. Werke von Karl Jenkins, Mark Hayes u. a., Cantate Domino, 10 Uhr, Collegium Vocale Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Maria Neustift. Maiandacht, Wallfahrtskirche, 16 Uhr, musikalische Umrahmung: Neustifter Vierg´sang. X Schlägl. Jubilate Deo, Henri DuMont, Stiftskirche, 10 Uhr.

AUSSAATTAGE 23. 5.: 24. 5.: 25. 5.: 26. 5.: 27. 5.: 28. 5.: Frucht 29. 5.:

Blüte Blüte bis 8, ab 9 Blatt Blatt Blatt Blatt bis 1 --- ab 8 Frucht Frucht bis 12 --- ab 18 --- ab 9 Wurzel

Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 22. MAI 6. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 15,1–2.22–29 APs: Ps 67,2–3.5.–6.7–8 L2: Offb 21,10–14.22–23 Ev: Joh 14,23–29 MONTAG, 23. MAI L: Apg 16,11–15 APs: Ps 149, 1–2.3–4.5–6au.9b Ev: Joh 15,26–16,4a DIENSTAG, 24. MAI L: Apg 16,22–34 APs: Ps 138, 1–2b.2c–3.7c–8 Ev: Joh 16,5–11 MITTWOCH, 25. MAI Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester, Kirchenlehrer. Hl. Gregor VII., Papst. Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau. L: 1 Kor 2,10b–16 APs: Ps 119, 9–10.11–12.13–14 Ev: Mt 7,21–29 L: Apg 20,17–18a.28–32.36 APs: Ps 110,1–2.3.4–5 Ev: Mt 16,13–19 L: 1 Kor 7,25–35 APs: Ps 148, 1–2.11–12.13–14 Ev: Mk 3,31–35 L: APg 17,15.22–18,1 APs: Ps 148, 1–2.11–12.13–14 Ev: Joh 16,12–15 DONNERSTAG, 26. MAI Christi Himmelfahrt. L1: Apg 1,1–11 APs: Ps 47,2–3.6–7.8–9 L2: Eph 1,17–23 oder Hebr 9,24–28; 10,19–23 Ev: Lk 24,46–53 FREITAG, 27. MAI Hl. Augustinus, Bischof von Canterbury, Glaubensbote in England. L: 1 Thess 2,2b–8 APs: Ps 96, 1–2.3 u. 7.8 u. 10 Ev: Mt 9,35–38 L: Apg 18,9–18 APs: Ps 47, 2–3.4–5.6–7 Ev: Joh 16,20–23a SAMSTAG, 28. MAI L: Apg 18,23–28 APs: Ps 47, 2–3.8–9.10 Ev: Joh 16,23b–28 SONNTAG, 29. MAI 7. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 7,55–60 APs: PS 97,1–2.6–7.9 u. 12 L2: Offb 22,12–14.16–17.20 Ev: Joh 17,20–26


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T STELLENAUSSCHREIBUNG

KirchenZeitung Diözese Linz

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Flucht aus der Ukraine

Zwischen Angst und Schrecken

Das Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels sucht ab sofort eine/n

KÖCHIN/KOCH Dienstbeginn: ehestmöglich 37,5 Stunden pro Woche (100% Anstellung) Das Bildungshaus der Diözese Linz umfasst 18 Seminarräume, Rezeption, Gastronomie, 3 Speisesäle und 98 Gästezimmer mit 154 Betten. Im Jahr 2019 sind zu 1.800 Veranstaltungen über 58.000 Gäste gekommen. Aufgaben:  Frühstücksbuffet  Mittag- und Abendessen mit ­jeweils zwei Menüs  Abend- und Festbuffets  bis 300 Essen sind vorzubereiten Anforderungen:  abgeschlossene Kochlehre  Erfahrung in der Gastronomie ­(erwünscht)  Bereitschaft zur Zusammenarbeit  Ausdauer

 Flexibilität  entsprechende Deutschkenntnisse Unser Angebot:  respektvolles Miteinander und sehr gutes Betriebsklima  Arbeitszeit: in der Regel von 6 Uhr bis 14 Uhr oder 11 bis 20 Uhr, ­jeder zweiter Sonntag ist frei  zahlreiche Sozialleistungen (unter anderem: Fahrtkosten-, Familien-, ­Mittagessenszuschuss)  regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten

Entlohnung nach dem KV der Diözese Linz (G 3); Mindestentgelt G 3, ­Stufe 1: € 2.215,– für 100 % Anstellungsausmaß; höhere Stufe bei ­anrechenbaren Vordienstzeiten Schriftliche beziehungsweise elektronische Bewerbungen erbeten an das Bildungshaus Schloss Puchberg, z.H. Dir. MMag. Helmut Außerwöger Puchberg 1, 4600 Wels E-Mail: helmut.ausserwoeger@dioezese-linz.at Tel: 07242 47537 14 od. 0676 8776 5725 S

KLEINANZEIGEN ANKAUF FIRMA HARTMANN KAUFT Hochwertige Pelze, Marken­taschen, Kleinkunst: Bilder, Porzellan, Bleikristall, Münzen, mechanische ­Uhren, Schmuck, Bernstein, Näh-, Schreibmaschinen. RONNY-HARTMANN.AT 0650 584 92 33 TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676/511 74 16.

Die ersten Bomben fallen. Es ist laut und Julia hat Angst. Sie ist 26 Jahre alt, hochschwanger, kurz vor der Entbindung, als der Krieg in der Ukraine beginnt. Erst nach zwei Tagen kann sie Kiew, ihre Heimatstadt, verlassen und fliehen. 38 Stunden braucht die hochschwangere Julia, bis sie den noch sicheren Westen des Landes erreicht. Ihre kleine Wohnung ist inzwischen zerstört. Vor wenigen Tagen ist ihre kleine Tochter Mia auf die Welt gekommen. Julia und ihr Baby stehen jetzt vor dem Nichts. Die junge Mutter weiß nicht, wie es weitergeht. Es herrscht Krieg ... „Es werden immer mehr Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, die Hunger haben. Ich war selbst 2018 auf einer Projektreise in der Westukraine. Damals hat es mich schon erschüttert, wie arm die Menschen sind. Dieser Krieg bedroht

Menschen aus der Ukraine brauchen unsere Hilfe. MISSIO

jetzt die Existenz von Tausenden Menschen. Bitte helfen Sie schnell!“, sagt Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. X Bitte beachten Sie die Beilage in dieser Zeitung und helfen Sie gemeinsam mit Missio Österreich in der Ukraine. www.missio.at/ukraine IBAN: AT96 6000 0000 0701 5500 Aktionscode: Ukraine

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

STEIGENDE WOHNKOSTEN:

AK fordert Erhöhung der Wohnbeihilfe Die ständig steigenden Wohnkosten belasten immer mehr Menschen in Oberösterreich. AK-Präsident Andreas Stangl fordert daher: „Es ist höchste Zeit, dass die oberösterreichische Wohnbeihilfe massiv erhöht und der Kreis der Anspruchsberechtigten deutlich ausgeweitet wird.“

S

eit dem Jahr 2010 stiegen die Mieten mehr als das Doppelte des allgemeinen Preisniveaus laut dem Verbraucherpreisindex, nämlich um über 44 Prozent. Erschwerend kommen noch die Preiserhöhungen bei den Betriebskosten hinzu. Vor allem die Energiekosten waren und sind dafür verantwort-

lich. So ist der österreichische Strompreisindex seit April 2021 um 163 Prozent gestiegen. Noch extremer präsentiert sich der Gaspreisindex, der seit März 2021 um 455 Prozent hochgeschnellt ist.

ausweiten, Wohnbonus in der Höhe von 800 Euro jährlich in Form einer Steuergutschrift für alle Beschäftigten sowie die Überschuss-Gewinne der Energiewirtschaft abschöpfen und umverteilen.

Grundbedürfnis Wohnen muss leistbar sein Die AK fordert außerdem, dass der Zugang zur Wohnbeihilfe sozialer werden muss: Unterhaltsleistungen und Waisenrenten sollen nicht mehr als anrechenbares Einkommen gelten. Derzeit ebenfalls dringend notwendig: Keine Anrechnung der Wohnbeihilfe im Bereich der Sozialhilfe in Oberösterreich, Heizkostenzuschuss weiter anheben und den Kreis der Anspruchsberechtigten

Weitere Informationen: ooe.arbeiterkammer.at/wohnen

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Hinweise & Dank 27

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HINWEISE n Benefiz-Konzert für Ukraine. Kohelet 3 präsentiert am So., 12. Juni, um 19 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg kraftvolle und leidenschaftliche Interpretationen von Volksmusik aus der Ukraine, Bulgarien, Georgien, Griechenland und Mazedonien. Bei Schönwetter findet das Konzert auf der Freiluftbühne statt. Eintritt: freiwillige Spenden zugunsten der Caritas-Ukrainehilfe. X Anmeldung: puchberg@dioezese-linz.at

n Benefiz-Kabarett. Die erklärte Mission des steirischen Kabarettisten Seppi Neubauer ist es, seine Leidenschaft für die Medizintechnik auch auf der Bühne spürbar zu machen. So promotet er nicht nur die absurdesten Medizinprodukte, sondern unterstützt auch regionale Projekte. Der Auftritt am 20. Mai um 20 Uhr im Kultur-HOF Linz stellt daher eine ganz besondere Aufgabe dar: Es geht um die Finanzierung eines Assistenzhundes zur Unterstützung eines Buben aus Linz, der an einer Erkrankung namens Alternierender Hemiplegie im Kindesalter (kurz AHC) leidet. Das Projekt wird von mehreren Lions-Clubs aus Linz getragen und der Kabarettist leistet mit seinem Auftritt einen Beitrag dazu. X Tickets: kultur-hof.reservix.at

FÜR SIE GELESEN n Lange Nacht der Forschung. Neben vielen anderen wissenschaftlichen Einrichtungen öffnet auch das Franz und Franziska Jägerstätter Institut in der Langen Nacht der Forschung am Fr., 20 Mai, ab 18 Uhr seine Türen. Interessierte können eintauchen in den Arbeitsalltag des Instituts, das 2017 an der KU Linz gegründet wurde, und die Geschichte der Jägerstätters kennenlernen. Eine digitale Edition soll die umfangreichen Schriften Jägerstätters neu erfahrbar machen und eine einzigartige Innensicht in sein Leben und Denken bieten. X Katholische Privatuniversität Linz, Bethlehemstraße 20, www.langenachtderforschung.at

Hilfe für Tiere. Die Mauerseglerstarthilfe Berchtesgadener Land sucht dringend Menschen, die viel mit dem Auto unterwegs sind und im Bedarfsfall Mauersegler nach Salzburg bzw. Piding bringen können, wenn sie ohnehin Erledigungen in der Nähe zu machen haben. Ein Bild der Auffangstation kann man sich online machen und Kontakt mit der Tierhelferin, einer tiermedizinischen Fachangestellten, aufnehmen. X Infos: mauerseglerstarthilfe. com oder +49 178 1321868

EHRUNG & DANK n OÖ-Sieg bei Religionsolympiade. Bei der zweiten Olympiade „Theolympia“ im katholischen Religionsunterricht wurden diesmal insgesamt sieben Podiumsplätze vergeben. Von den 131 bundesweiten Einsendungen in der Kategorie Essay und den 80 Einsendungen in der neuen Kategorie Foto wurden gleich vier Beiträge aus Oberösterreich ausgezeichnet. Die Podiumsplätze sind heuer fest in weiblicher Hand – und Oberösterreich ist stark vertreten. In der Kategorie Essay teilte sich Hanna Sonleithner (18) aus dem Bundesrealgymnasium Traun zusammen mit einer Schülerin aus Wien den ersten Platz. Auf Platz zwei landete Viktoria Sindelar (19) aus den Don Bosco Schulen Vöcklabruck. Unter die Finalist/innen des Essaywettbewerbs schaffte es Hannah Brillinger (18) aus dem Bischöflichen Gymnasium Petrinum in Linz. In der Kategorie Foto gewannen Verena Wipplinger (15) den ersten sowie Annika Wolkerstorfer (15) den dritten Platz; beide sind Schülerinnen der BBS Rohrbach. Nach einem sehr erfolgreichen Auftakt im Vorjahr startete die Olympiade im Herbst in acht Diözesen sowie in Südtirol in die zweite Runde. Die Ausschreibung nahm unter Bezug auf „Ecce Homo – Seht, der Mensch!“ (Joh 19,5) mit hochaktuellen Fragen den Menschen in den Blick. X Alle Finalist/innen und Siegerbeiträge zu finden unter theolympia.at

Verwandlung Märchen können nicht nur Unterhaltung sein, sondern auch systemkritisch interpretiert werden. Markus Pühringer untersucht anhand von vier Grimmschen Märchen, welche Lehren wir für die heutige Gesellschaft daraus ziehen können. Alle erzählen von einer Verwandlung und geben über Jahrhunderte verdichtete Lebenserfahrungen weiter. Ein Beispiel ist das Motiv der toten oder nicht vorhandenen Mutter als Symbol einer liebenden Gottheit, die vertrieben wurde. LILA Markus Pühringer: Vom Zauber der Verwandlung. Grimms Märchen systemkritisch interpretiert. Planet Verlag 2021, 176 S., € 22

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Reise zu sich selbst Tiefenpsychologe lädt die Leser/ innen zu einer Reise in ihr Inneres ein. Es geht darum, die eigene Einzigartigkeit (Selbstwert) anzunehmen und dadurch mit sich selbst und seinen Nächsten in einen besseren Dialog zu treten. Zu den Reisestopps gehören auch immer wieder Erzählungen aus der Bibel, zentral ist auch Trobischs Bild des (Lebens-)Zeltes, in dem das eigene Königreich ausgebreitet wird. LILA Daniel Trobisch: Ein Königreich für ein Zelt. Was der Mensch braucht, um Mensch zu sein. Quiet Water Publications 2021, 218 S., € 18


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

Beschwingt Es war wie ein Versprechen, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker mit Daniel Barenboim: Beschwingte Musik voller Leichtigkeit und Freude erklang im Wiener Musikverein und weckte Sehnsüchte nach einem Leben ohne jegliche Einschränkungen durch die Pandemie. Wenn am kommenden Wochenende (21. Mai) die Oberösterreicher/innen beim Ball der Oberösterreicher in Wien auftanzen, ist vieles davon eingetroffen. Die vorliegende CD-Aufnahme „Neujahrskonzert 2022“ besticht durch Musizierfreude, höchste musikalische Qualität der Ausführenden und eine schöne Werkauswahl mit Musik von Eduard, Josef und Johann Strauss und Carl Michael Ziehrer. Josef Strauß‘ „PhönixMarsch“ und Johann Strauß‘ „Phönix-Schwingen-Walzer“ eröffneten das Konzert: Der Vogel, der aus seiner eigenen Asche wiederaufersteht, könnte schon damals als Zeichen dafür verstanden worden sein, dass sich die Kunst und das Leben wieder emporschwingen werden ... – Barenboim dirigierte heuer zum dritten Mal, die Werke wurden unter seinem Dirigat zugleich nobel und mitreißend interpretiert. Empfehlung: Diese Musik kann auch während des Jahres aufgelegt werden – wirkt jederzeit. Herrlich! P.S. Im nächsten Jahr wird Franz Welser-Möst das Neujahrskonzert dirigieren. ELLE Neujahrskonzert 2022, Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim, Sony Classical.

19. Mai 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Literaturreihe der KirchenZeitung

Einblicke in Lebensrealitäten Zwei neue Werke stellt Maria FellingerHauer in dieser Ausgabe vor: „Wilderer“ von Reinhard Kaiser-Mühlecker und „Die Jahreszeiten der Ewigkeit“ von Karl-Markus Gauß. Das bäuerliche Leben und der Blick auf die Roma als größte Minderheit in Europa werden thematisch behandelt. Wilderer. Jakob Fischer, der Protagonist in Reinhard Kaiser-Mühleckers neuem Roman, hat sich in sein Schicksal gefügt. Bereits im Alter von 15 muss er die Verantwortung am elterlichen Bauernhof übernehmen. Der Vater hatte durch Grundverkäufe und andere abstruse Ideen den Hof ziemlich heruntergewirtschaftet. Doch ganz allgemein befindet sich die landwirtschaftliche Arbeit im Wandel, die Produktionsbedingungen wie die bäuerliche Kulturlandschaft. Direkt über dem Hof rauscht die Autobahn durch. Wie der Dorfkern zerfällt und letztlich „nur mehr aus der Bank“ besteht, sind auch die familiären Beziehungen durchwegs brüchig, ohne innigen Zusammenhalt, ohne Verbindlichkeit. Jakob experimentiert mit verschiedenen Geschäftsmodellen. Nichts gelingt wirklich gut. „Die Zukunft war für alle so ungewiss, wie sie es für die Vorfahren nie gewesen war.“ Die moderne Welt dringt durch die Medien ein und wird von Jakob skeptisch bis ablehnend aufgenommen. Doch dann scheint alles eine positive Wende zu nehmen, als die Künstlerin Katja zunächst als Praktikantin auf den Hof und mit Jakob zusammen kommt. Mit ihrer Tatkraft und unter ihrem Einfluss beginnt eine glückliche Phase. Sie gründen eine Familie und machen aus dem Hof einen Vorzeigebetrieb – und scheitern. Kaiser-Mühlecker ist seinem Thema, der Beschreibung des Landlebens und der LandbewohnerInnen, treu geblieben. Er, der auf einem oberösterreichischen Bauernhof aufgewachsen ist, den er heute selber bewirtschaftet, sieht es als eine Verpflichtung, „die Welt, die ich kenne, darzustellen, also erfahrbar zu machen einem, der sie nicht kennt.“ Damit schließt er meisterhaft an das realistische Erzählen der 1970er-Jahre an und ist doch viel mehr als ein Chronist der katholisch-konservativen Provinz, als den ihn Kritiker schon sehen. Er entwickelt seine Figuren aus der Ge-

genwart und lässt sie ohne jede Bewertung ihren Weg in dieser Gegenwart mit ihren Sorgen und existenziellen Problemen gehen. „Wilderer“ handelt nicht nur von wildernden Hunden, sondern auch von einer unberechenbaren Wildheit des Lebens. Es ist ein düsterer, erschütternder, tieftrauriger Roman, der lange nachwirkt. Reinhard Kaiser-Mühlecker: Wilderer. Frankfurt a. M.: S. Fischer 2022, 349 S., € 24,70 ISBN 978-3-103-97104-0

Die Jahreszeiten der Ewigkeit. „Es ist meine Obsession zu zeigen, dass selbst Gegenden, die von der Geschichte scheinbar übersehen oder gerade nur gestreift wurden, ihre Geschichte haben, und dass die Menschen, die dort leben, Teil von unser aller Geschichte sind.“ Für dieses Bekenntnis ist der Autor bekannt. Er hat vor allem europäische Randgebiete bereist und in seinen Büchern die dort lebenden Menschen und ihre Sprachen beschrieben. Häufig sind es deutschsprachige Minderheiten in der Ukraine, der Slowakei, Rumänien oder Ungarn, denen sein Interesse gilt. In dem neuen Buch geht es u.a. auch wieder um die größte Minderheit in Europa, die Roma, und die Ausgrenzung, der sie so gut wie überall ausgesetzt sind. Das aktuelle Buch des „Minderheiten-Gauß“, wie er auch genannt wird, basiert auf Tagebuchaufzeichnungen, die der 1954 Geborene zwischen seinem 60. und seinem 65. Geburtstag gemacht hat. Das Buch ist eine Sammlung geworden von assoziativ aneinandergereihten, unzähligen Eindrücken und Themen, persönlichen Begegnungen und Überlegungen, kurzen Porträts und Reisebeschreibungen und vor allem Beobachtungen, die das Allgemeingültige im Unscheinbaren entdecken und zum Ausdruck bringen. Ein Lesebuch, das so gut wie alle Gauß‘schen Themen aus seinen unzähligen Büchern streift und das schon allein der sprachlichen Brillianz des Autors wegen eine Lesefreude darstellt.

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Karl-Markus Gauß: Die Jahreszeiten der Ewigkeit. Wien: Zsolnay 2022, 312 S. ISBN 978-3-552-07276-3


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

19. Mai 2022

Drei Betonglasfenster und ein Tabernakel: Rudolf Kolbitsch hat die Kapelle 1968 für das Marienheim der Ursulinen in Linz gestaltet (heute Fachschule für Sozialberufe der Caritas). Elmar Weingartner hat die Arbeiten bei einem Spaziergang neu entdeckt. Die letzte Arbeit des Malers und Grafikers dürfte im Jugendgästehaus „Karlingerhaus“ in Königswiesen zu finden sein, das Buntglasfenster wurde 1994 gestaltet. ELMAR WEINGARTNER

Zum 100. Geburtstag: Auf den Spuren von Rudolf Kolbitsch

Fasziniert von Kunst und Glauben In jungen Jahren kam Elmar Weingartner mit Kunst in Berührung. Bis heute forscht der pensionierte Lehrer zu Kolbitschs Werk. Rudolf Kolbitsch hat über 100 Kirchen in Oberösterreich mit Glasfenstern gestaltet. Eine davon hat Weingartner neu entdeckt. ELISABETH LEITNER

Mehr als 100 Kirchen tragen seine Handschrift: Rudolf Kolbitsch hat in 112 Kirchen die Glasfenster gestaltet, der überwiegende Teil befindet sich in Oberösterreich. Der am 7. Februar 2003 verstorbene Künstler wäre heuer 100 Jahre alt geworden: Am 21. Mai ist sein Geburtstag. Form und Farbe machen den Künstler sofort (wieder)erkennbar, auch die Stahlätzungen, Radierungen und seine Malerei sind weithin bekannt. Wer in Oberösterreich Kirchen besucht, kommt an Kolbitsch nicht vorbei. Zufallsfund. Ihm auf der Spur ist Elmar Weingartner. Drei Fotobücher hat der engagierte Pensionist von den künstlerischen Arbeiten Kolbitschs angefertigt, seit über 20 Jahre recherchiert er zu Kolbitschs Werk, Hunderte Fotos hat er gemacht. In unmittelbarer Nähe zu seinem Wohnort hat er dann auch einen „Kolbitsch“ entdeckt, der nicht in dem vom Künstler selbst erstellten Werkverzeichnis erfasst ist – ein Zufallsfund, über den sich der ursprünglich als Jugendstil-Experte bekannte Elmar Weingartner sehr freut: „Ich war in der Nähe des Mari-

Studienrat Elmar Weingartner ist ein Kunstkenner. Intensiv widmet sich der pensionierte Lehrer dem Schaffen von Rudolf Kolbitsch. KIZ/ELLE

enheims am Bachlberg spazieren. Von außen habe ich gesehen, dass es hier Glasfenster gibt.“ Diese könnten auch von Kolbitsch sein, dachte er sich. Bei einem Lokalaugenschein in der Kapelle sah er sich bestätigt. Erst nach drei Jahren Recherche stand offiziell fest: Die drei Glasfenster und der Tabernakel stammen tatsächlich aus der Werkstatt von Rudolf Kolbitsch. – Bis heute ist der 82-jährige pensionierte Lehrer und ehemalige Fachvorstand (HBLA Lentia) fasziniert davon, „wie Kolbitsch Kunst und Glauben verbindet – Gottes Licht leuchtet durch jeden Glasstein.“ In jungen Jahren kam Weingartner im damaligen Linzer Kolpingheim mit Kolbitschs Werk in Berührung. Weingartners eigentliches Steckenpferd war der Jugendstil, erzählt er: „Hier habe ich jahrelang Spaziergänge in Linz angeboten.“ Viele Ausflüge hat er für die Kolpingfamilie, deren Mitglied er seit 60 Jahren ist, organisiert. In der Stadtpfarre Linz-Urfahr ist Weingartner mit seiner Familie beheimat, auch dort gibt es ein Glasfenster von Kolbitsch, erzählt er: „Seine letzte Ruhestätte fand der in Wels geborene Künstler am Friedhof der Stadtpfarre Urfahr, es ist das Grab Nr. 2252“, weiß Weingartner. Auch das hat er recherchiert.

KULTURLAND n Ausstellung in Linz. „Auftritt der Frauen. Künstlerinnen in Linz 1851–1950“ heißt die Ausstellung im Nordico Stadtmuseum, die von 20. Mai bis 16. Oktober zu sehen ist. Sie wirft den Blick auf Künstlerinnen, denen es trotz struktureller Benachteiligung gelungen ist, eine künstlerische Karriere aufzubauen und zu verfolgen. n Ausstellung in Vöcklabruck. Die Künstlerinnen Anna Maria Brandstetter und Adelheid Rumetshofer zeigen ihre Werke im Rahmen einer Ausstellung im Lebzelterhaus Vöcklabruck. Am Sa., 21. Mai, besteht auch die Gelegenheit, die Künstlerinnen selbst zu treffen: Von 11 bis 13 Uhr ist Zeit für Gespräche und Austausch. n Musik in Schärding. In der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder in Schärding wird Do., 26. Mai (Christi Himmelfahrt), die „Missa brevissima“ von Ernst Würdinger erklingen, Leitung: Johannes Dandler.


30 Personen & Dank AUSZEICHNUNG

19. Mai 2022

Zweite Ehrung für kirchliches Engagement Coronabedingt wurden im Wochenabstand in einer zweiten Feier am 10. Mai 2022 engagierte Christ/innen von Bischof Manfred Scheuer mit der Florian-Medaille und der Severin-Medaille ausgezeichnet. Diese Ehrenzeichen sind ein Zeichen des Dankes für langjährigen kirchlichen Einsatz.

Diakon Heinz Rieder mit seiner Gattin Monika LITZLBAUER

Waldzell. Bei der Ehrenfeier der Gemeinde Waldzell wurden kürzlich Diakon Heinz Rieder und Altbürgermeister Johann Jöchtl zu Ehrenbürgern ernannt. Heinz Rieder war Krankenhausseelsorger in Ried/I. und lange Zeit auch ehrenamtlicher Pfarrverantwortlicher in Geiersberg. Immer aber war und ist er bis heute in seiner Heimatgemeinde und besonders in der Pfarre Waldzell als Diakon engagiert, wo er zu einer lebendigen Gemeinschaft beiträgt.

Die Geehrten mit Bischof Manfred Scheuer (vorne Mitte), Generalvikar Severin Lederhilger (2. von links), Festrednerin Brigitte GruberAichberger (rechts) und Ordinariatskanzler Christoph Lauermann (links) DIÖZESE/REISCHL

DANK Windischgarsten. Die Ratschenbuben der Pfarre St. Jakob Windischgarsten baten in der Karwoche um eine Spende für die notwendige Erneuerung der Heizung in der Pfarrkirche und konnten dabei 7.751,44 Euro sammeln. Die Pfarre dankt herzlich für diesen Einsatz für die Gemeinschaft.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Severin-Medaille erhielten: Helga Fischer (Altschwendt), Franz Pointner (Altschwendt), Maria Spissak (Altschwendt), Friedrich Kronlachner (Atzbach), Helmut Schneiderbauer (Dorf an der Pram), Josef Madl (Freinberg bei Schärding), Franz Pysz (Haid), Franz Salzlechner (Kirchberg bei Mattighofen), Gebhard Unfried (Linz-Dompfarre), Karl Glaser (Linz-St. Margarethen), Gerald Greimel (Micheldorf), Elfriede Putzer (Micheldorf), Johann Mitterlehner (Pabneukirchen), Christine Neumüller (Schwanenstadt), Siegfried Neumüller (Schwanenstadt), Ferdinand Stiller (Schwarzenberg) und Erich Rondonell (Wels-St. Franziskus). Mit der Florian-Medaille wurden ausgezeichnet: Johann Großruck (Timelkam) und Zäzilia Wagnermaier (Linz-St. Margarethen). Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin von Pastorale Berufe, ging in ihrer Festrede auf das Ehrenamt ein und unterstrich, dass Ehrenamt ein Ausdruck menschlicher Würde und Lebensbejahung ist.

IM GEDENKEN Gutau. Bei der Jahreshauptversammlung der Katholischen Männerbewegung der Pfarre stand auch die Ehrung langjähriger Mitglieder auf dem Programm. KMB-Obmann Willi Lehner konnte 38 Männer ehren, die sechzig beziehungsweise vierzig Jahre Mitglieder der Männerbewegung sind.

Am 10. Mai 2022 ist

Elisabeth Wallner im 84. Lebensjahr in Linz verstorben. Elisabeth Wallner war lange Zeit in der Linzer Pfarre Christkönig in der Pfarrcaritas und auch in liturgischen Diensten engagiert. Um ihren großen Einsatz wissen vor allem die bosnischen Flüchtlinge, aber auch viele Bedürftige im Pfarrgebiet. In den letzten Jahren war sie in der Pfarre Linz-Hl. Geist und Großraming beheimatet. Am 19. April 2022 ist

Josef Gruber aus Marchtrenk im 93. Lebensjahr verstorben.

Neukirchen an der Vöckla. Im Zuge der Firmvorbereitung haben zwei Gruppen aus Neukirchen Palmbuschen gebunden und sie beim Ostermarkt am Stehrerhof verkauft. Die Kinderkrebshilfe Salzburg freute sich über rund 1520 Euro, die kürzlich die fleißigen Jugendlichen übergeben konnten. PFARRE

Sepp, wie ihn seine Freunde nannten, war ein „Urgestein“ der Kath. Arbeiterjugend und der KAB OÖ (Kath. ArbeitnehmerInnenbewegung). Von 1963 bis 1965 war er Diözesanvorsitzender der KAB OÖ. Als Delegierter der Diözesansynode1972 und als langjähriges Mitglied des Diözesankirchenrates erhob er oft seine Stimme für die sozial Schwachen. Um Sepp trauern seine Frau Anni und seine drei Töchtern mit ihren Familien.


Leser/innen am Wort 31

19. Mai 2022

Glutenfreie Hostien Die Haltung der katholischen Kirchenführung zu diesem Problem ist mir unverständlich. Sie befolgt stur ihr Kirchenrecht, das „reines Weizenbrot“ verlangt, während in der Bibel nur von „ungesäuertem Brot“ die Rede ist. Zudem hat Jesus die Eucharistie eingesetzt nicht bei einem Paschamahl am Freitag „gegürtet, mit Schuhen an den Füßen, den Stab in der Hand“, sondern einen Tag vorher bei einem gemütlichen Abschiedsmahl mit den Seinen. Welches Brot es da gab, wird nicht berichtet. Abgesehen davon hat Jesus stets betont: „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“ (Mk 2,27). Zeichenhafte Heilungen hat Jesus absichtlich am Sabbat gemacht (etwa bei einem bereits 38 Jahre Kranken und bei einem von Geburt an Blinden), weil er den Schriftgelehrten, den Hütern des damaligen Kirchenrechts, ihre Verbohrtheit deutlich machen wollte. (...) Unsere katholische Kirchenführung im 21. Jahrhundert ist blind wie die damalige „Amtskirche“ bei der Blindenheilung und verlangt sogar bei der Erstkommunion für gluten-kranke Kinder absurde Ausnahmen, die vor der ganzen Gemeinde die Krankheit des betreffenden Kindes of-

Gewürzmühle von JULIBERG gefüllt mit Bergkernsalz und Bio-Chili 3

fenbaren! Hat sich jemand überlegt, was das für so ein Kind und seine Eltern heißt? Wieder einmal steht Kirchenrecht gegen Menschenrecht. (...) DIPL.-ING. HILDEBRAND HARAND, WILHERING

Anmerkung der Redaktion: Ob

das Letzte Abendmahl Jesu ein Paschamahl war, ist umstritten. Laut dem „Lexikon für Theologie und Kirche“ (3. Auflage) verneint die Mehrheit der Exegeten wie obiger Leserbrief, dass es sich um ein Mahl nach dem Pascha-Ritus gehandelt hat.

Das Weihepriestertum und seine Aufgaben Zu „Die Frage nach den Priestern“ in Ausgabe Nr. 17, zur Leserbriefdis­ kussion in Nr. 18 sowie zu „Mit dem Papst im Gespräch“ in Nr. 19:

Gewisse österreichische Frauen wollen unsere katholische Kirche zu einer Sekte degradieren, indem sie dauernd Forderungen aufstellen, um selber die Priesterweihe empfangen zu können. In der Bibel ist die dienende Rolle der Frau oft beschrieben, dienen heißt aber, in der zweiten Reihe stehen. Die (evangelischen, Anm.) Pastoren dürfen zwar heiraten, aber der Kirchenbesuch ist bei denen noch viel weniger.

Hingegen nehmen die Orthodoxen ihren Glauben noch ernster, aber es gibt dort keine Frauen als Priester. Wir hier am Land sind gut aufgestellt mit Wortgottesleitern, Frauen und Männer, die gut ausgebildet sind und mit vollem Einsatz und Freude dieses Amt ausüben. Man muß nicht immer ganz oben stehen, dienen verlangt nach Bescheidenheit. Frau Agathe Széchényi schreibt in der letzten KirchenZeitung (in einem Leserbrief, Anm.): Die Wandlung ist Kern der Eucharistiefeier und kann nur von einem Priester vollzogen werden, sonst degradiert sich unsere Kirche zu einem Wohlfühlclub. MARIA PACHLATKO, WINDHAAG

Ich erinnere mich, wie ich meinen damaligen Schuldirektor einmal spaßhalber gefragt habe: „Alois, weißt du, warum wir keinen Direktor mehr brauchen?“ Er etwas pikiert: „Nein, aber du wirst es mir gleich sagen.“ „Weil wir schon einen haben.“ Diese Begebenheit fällt mir bei der Frage ein, ob wir noch Priester brauchen. Wir haben sie bereits und das zur Genüge: Durch die Taufe wird jeder Mensch nicht nur zu einem Kind Gottes, einer Schwester und einem Bruder Jesu, sondern auch zu einem Priester, einer Priesterin. Das ist offizielle katholische Theologie

und steht so in der Bibel (1Petrus 2,9: „Ihr seid eine königliche Priesterschaft“). Männer eigens zu Priestern zu weihen, klingt nach doppelt gemoppelt. Ich verstehe außerdem den Wesensunterschied zwischen „allgemeinem“ und „speziellem“ Priestertum nicht. Die Erklärung der Kirche dazu (z.B. Zweites Vatikanisches Konzil) finde ich dürftig und wenig überzeugend. Es gibt verschiedene Funktionen und Ämter in der Kirche, aber keinen Wesensunterschied. Was soll dann die Priesterweihe? Noch dazu mit der seltsamen (leider auch offiziellen katholischen) Theologie, dass durch sie das „Sein“ eines Mannes umgewandelt wird und er Christus „gleichförmig“ wird? (...) Als Getaufte sind wir alle aufgerufen zu priesterlichen Diensten. Wir sollen uns gegenseitig auf unserem Weg zu Gott und mit Gott begleiten und fördern. Wer das für eine größere Gruppe tut, soll dafür durch ein Sendungs-Sakrament beauftragt werden. Dazu braucht es aber keine Weihe. Dieser unverständliche theologische Überbau ist überflüssig. MAG. GERT HEIZER, ABSAM (TIROL)

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­ halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Glücksorte

DENKMAL

Schönste Schonzeit Im Mai wird wenig an Oberösterreichs Flüssen, Seen und Teichen gefischt. Das hat einen einfachen Grund: Viele Fischarten haben jetzt Schonzeit. HEINZ NIEDERLEITNER

DOMSPATZ

cher Fisch wann Schonzeit hat, legt die Landesregierung durch Verordnung fest. Gar nicht so wenige Fischarten sind in ihrem Bestand derart bedroht, dass sie ganzjährig geschont werden. In speziellen Angelteichen gelten von Gesetz wegen keine Schonzeiten, aber dafür private Bestimmungen. Machen Sie mit! Was bedeutet der Begriff „Brittelmaß“? Einsendungen bis 29. Mai 2022 an: KirchenZeitung, ­ Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 18: Radetzkymarsch

Laut Kreml wären NATO-Beitritte von Schweden und Finnland „Fehler“. Da fällt mir die Bibel ein: „Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!“

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Heiligkeit besteht nicht aus ein paar heroischen Gesten, sondern aus viel täglicher Liebe.“ PAPST FRANZISKUZS ANLÄSSLICH DER ZEHN HEILIGSPRECHUNGEN AM VERGANGENEN SONNTAG

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Hechte und Karpfen mögen sonst sehr unterschiedliche Fische sein. Gemeinsam ist ihnen aber, dass sie im Mai (im Falle des Hechts auch Februar, März und April) nicht gefischt werden dürfen. Und auch eine Reihe weiterer Fischarten hat jetzt Schonzeit, Forellen zum Beispiel aber nicht. Schonzeit bedeutet, dass Wassertiere „nicht gezielt befischt und/oder gehältert bzw. entnommen werden“ dürfen. Wurden sie gefangen, „sind sie sofort und unter größtmöglicher Schonung in das Fischwasser zurückzusetzen“, heißt es im oö. Fischereirecht. Schonzeiten sollen dem artenreichen und gesunden Fischbestand dienen. Wel-

Der Karpfen hat derzeit vom Menschen seine Ruhe. VLADIMIR WRANGEL/ADOBE STOCK

Als Journalistin lernt man von seinen Interviewpartner/innen auch immer etwas für sich selbst. Nach dem Gespräch mit einem Glücksforscher (s. S. 18–19) habe ich begonnen darüber nachzudenken, an welchen Orten ich eigentlich glücklich war oder bin. Zunächst sind mir meine bisherigen Reisen eingefallen: Krk, Prag, Amsterdam, Hamburg, Gran Canaria, Schweiz ... Überall gab es schöne Momente, an die ich immer wieder gerne zurückdenke. Zum Glücklichsein brauche ich aber gar nicht weit in die Ferne reisen, war mein nächster Gedanke. Denn nach jedem Besuch bei meinen Eltern (sie wohnen 15 Minuten entfernt) kehre ich mit einem Lächeln im Gesicht wieder heim. Nebenbemerkung: Mamas Kochkünste haben daran sicher einen Anteil. Es geht aber noch unmittelbarer, wie ich letztes Wochenende herausfand: Es herrschte traumhaftes Wetter, ich betrat barfuß die Terrasse und ließ mich auf die Gartenlounge fallen. Abgesehen vom leisen Rauschen der Blätter war es still. Ich schloss die Augen und tat nichts außer atmen. Manchmal liegt das Glück tatsächlich so nah, dass man es fast übersieht.


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