KiZ-ePaper Nr. 45/2018

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Nr. 45 I 8. November 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

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Welt im Wandel In goldenes Licht hat die Herbstsonne den Wald getaucht. Vor etlichen Wochen noch erschien derselbe Wald in sattem Grün. In wenigen Tagen werden die Bäume ohne Laub dastehen. Die Welt im Wandel. Nicht wenige Menschen sind besorgt wegen der Veränderungen, die im Gange sind. Es betrifft nicht nur das Wetter. Die Flutkatastrophen in Kärnten und vor allem in Italien in der letzten Woche zeugen vom Wandel. Es betrifft ebenso das politische und menschliche Klima. Die Welt ist in ihrer Schönheit gefährdet, wenn einzelne Gruppen und Staaten nur nach eigenem Vorteil handeln und das Gesamtwohl außer Acht lassen. Wie wir die Welt morgen haben werden, bahnt sich heute schon an.

3 Im Gespräch. Lehre mit Matura. 6 Reportage. Juden in Oberösterreich 1938. 10 Thema. Die Kirche und die Republik. 18 Bewusst leben. Mannsbilder. 29 Kultur. „Jeremias“ im Theater Vogelweide.


2 Meinung KommentarE

8. November 2018

Die Kunst der Verstrickung

Dilemma Niemand möchte ungerecht sein. Daher will der Autor dieser Zeilen gerne auch Lobenswertes aus der Arbeit der Regierungskoalition erwähnen. Er möchte aber auch nicht unehrlich sein. Deshalb kann er nichts loben, was er nicht für richtig hält – etwa die Art, wie unser Land an der Seite von Trumps USA, Orbáns Ungarn und der umstrittenen polnischen Regierung den UN-Migrationspakt beschädigt, den es selbst mitverhandelt hat. Oder bei einem anderen Thema: Natürlich ist es gut, wenn in der Koalition die Erkenntnis wächst, dass in manchen Fällen die „Freiwilligkeit“ beim 12-Stunden-Arbeitstag ein frommer Wunsch bleibt. Aber was bedeutet diese Erkenntnis, nachdem die Koalition das Gesetz gegen einen Chor von Mahnern ohne Begutachtung durchgedrückt hat? Heinz Niederleitner

Es gibt Sachen, die handelt man nicht nach Stück – sondern kiloweise – oder nach Metern. Niemand kauft 700 Körner Reis oder 78 Salzkristalle. Im Zusammen entfalten sie ihre Wirkung. Kalt wird es und Zeit, den Pullover aus dem Schrank zu holen. Aus vielen einzelnen Maschen besteht er. Wenn er von Hand gestrickt wurde, wird er zum kostbaren Stück. Da muss man zuerst um das Strickprinzip einer Masche wissen. Aber noch so viele Maschen: einzeln genommen sähen sie vielleicht interessant aus, wärmen würden sie nicht. Von der Kunst, ein Muster zu stricken, noch gar nicht zu reden. Auf die Verbindung kommt es also an: Wie eine Masche in die andere „verstrickt“ ist, Masche in Masche, Reihe für Reihe. Doch auch die fertige Reihe wärmt nicht. Sie bedarf der Verstrickung ineinander – und der Pullover wärmt und ist schön.

Strickkurse für das Miteinander täten gut: dass man lernt, sich nicht bloß einzeln zu sehen. Es geht um die Verstrickung zum Guten – dass Menschen nicht wie lose Maschen leben, jede für sich, höchstens grüppchenweise, sondern dass sie die Verstrickung wagen. Die kirchliche Soziallehre sagt es schlicht: Auf das „Gemeinwohl“ kommt es an. Wie warm es da werden kann. Wie schön es da wird. Achtgeben muss man auf solch kunstvoll verstrickte Menschlichkeit – damit keine Laufmasche sie zerstört.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: monika sommer, museums-direktorin

Von der Geschichte fasziniert Die Eröffnung des Hauses der Geschichte Österreich in der Wiener Hofburg steht mit 10. November kurz bevor – zwei Tage vor dem 100. Geburtstag der Republik. Laut Direktorin Monika Sommer herrscht „freudige Aufregung“.

julia stix

Keine Chance Mangelnde Gesundheit und fehlende Bildung vor allem in den Ländern Afrikas – das sind die Hauptgründe dafür, warum mehr als die Hälfte aller Kinder weltweit der Armutsspirale nicht entkommen können und keine Chance haben auf ein würdiges Leben, in dem sie all ihre Möglichkeiten ausschöpfen können. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Weltbank hervor. Sie appelliert an die betroffenen Regierungen, mehr Geld für diese Bereiche auszugeben. Nicht in die Zukunft der Kinder zu investieren ist fahrlässig und wirkt sich dazu auch negativ auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Länder aus.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Besucher/innen erwartet das erste zeitgeschichtliche Museum der Republik. „Österreich hat seit Jahrzehnten um die Gründung eines solchen Museums gerungen. Insofern ist das nun ein Meilenstein der österreichischen Museumslandschaft. Uns ist der soziale Ort Museum dabei wichtig: Wir wollen die Menschen zusammenbringen, um hier auf Augenhöhe verschiedene Per„Was ich am Haus der Geschichte mag, ist das Spannungsfeld zwischen der historischen Architektur und der gleichzeitig modernen und gegenwärtigen Ausstellungsgestaltung.“

susanne huber Monika sommer

spektiven auf die Geschichte zu diskutieren“, sagt Direktorin Monika Sommer. Gleichzeitig wird es auch Aktivitäten im Netz geben, z. B. eine Webplattform, auf der man sich einbringen kann – „ein Angebot für all jene, die nicht physisch vor Ort sein können oder wollen“, berichtet die 44-jährige gebürtige Linzerin. Spuren der Geschichte. Bereits als Studentin der Geschichte an der Uni Graz befasste sich Monika Sommer mit der Gründung eines Hauses der Geschichte. Das große Geschichts-Interesse generell komme einerseits von einem guten Geschichtsunterricht, den sie in der Schule der Kreuzschwestern in Linz erfahren durfte; andererseits ist es aus der eigenen Familiengeschichte heraus entstanden. „Ich war immer sehr beeindruckt von meiner Großmutter, die 13 Kinder geboren hat und die Wirren des 2. Weltkrieges mitmachen musste in ihrem Haus, das von der SS beschlagnahmt wurde. Als Kind habe ich diese Spuren dort noch gespürt.“ susanne huber u Eröffnungsfest am 10. November zwischen 11 und 21 Uhr bei freiem Eintritt des Hauses der Geschichte Österreich in der Wiener Hofburg; ab 13 Uhr: Festprogramm auf dem Heldenplatz.


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Im Gespräch 3

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Zur Sache „Trotz Belastung ist es zu schaffen“

RObert Kneschke - Fotolia.com

Zehn Jahre „Lehre mit Matura“

Lehre mit Matura: eine Tür in die Zukunft Der Verein zur Förderung der Lehrlinge in OÖ bietet jungen Menschen die Möglichkeit, neben der Lehrausbildung für die Matura zu lernen. Damit eröffneten sich Chancen für ein langes Arbeitsleben, sagt Geschäftsführer Martin Tanzer. Interview: Christine Grüll

In einem Interview sagen Sie selbst, dass „Lehre mit Matura“ hart sei, aber den Lehrlingen etwas fürs ganze Leben bringe. Was genau? Martin Tanzer: Die Frage lautet: „Wo geht’s

hin im Leben?“ Mit der „Lehre mit Matura“ hat man wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten für die Zukunft. Mit der Matura kann sich eine Tür öffnen, die ohne diese Prüfung nicht aufgeht. Ob die jungen Damen und Herren die Matura jemals brauchen, wird sich in ihrem Leben erst herausstellen. Aber ich habe auch einen Beruf erlernt und ihn jahrelang mit Leidenschaft ausgeübt. Dann bin ich gefragt worden, ob ich Berufsschullehrer werden möchte. Ohne Matura wäre das nicht möglich gewesen. Früher musste man sich zwischen Schule oder Lehre entscheiden. Die Lücke dazwischen haben wir schließen können. Hat „Lehre mit Matura“ Vorteile gegenüber der Matura in einer weiterführenden Schule? Tanzer: Da geht es immer um die Persönlich-

keit. Die einen sind eher praktisch veranlagt, wollen aber auch die Möglichkeit der Reifeprüfung nutzen. Die anderen wollen zuerst die Matura absolvieren und dann die Praxis. Natürlich haben Damen und Herren, die

von einer Lehre kommen, im praktischen Bereich Vorteile. Aber es ist eine große Herausforderung für Lehrlinge. Sie dürfen – ich sage „dürfen“ und nicht „müssen“, denn es ist ja freiwillig – zusätzlich Stunden aufwenden und Kurse besuchen. Sie haben schon einiges zu leisten bis zum Abschluss. Die andere Seite ist, dass sie Geld verdienen und von den Eltern unabhängiger sind.

„Ich habe die Schule abgebrochen, weil sie mich nicht mehr interessiert hat und ich Geld verdienen wollte. Im Nachhinein habe ich erkannt, dass die Matura nicht schlecht wäre. Die Linz AG hat uns Lehrlinge darauf hingewiesen, dass es die ,Lehre mit Matura‘ gibt. Ich habe mich mit einigen anderen Lehrlingen – mittlerweile bin ich ausgelernt – dafür entschieden, weil ich gerne studieren möchte. Der Kurs findet einmal pro Woche abends im Wirtschaftsförderungsinstitut statt. Er dauert vier Stunden. Ich mache jedes Jahr ein Fach, zurzeit den Fachbereich ‚Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen‘. Dann kommt Deutsch. Englisch und Mathematik habe ich schon. Die Belastung ist sicher da, aber es ist zu schaffen.“ Bettina Neumüller arbeitet beim Unternehmen Linz AG. Privat

Lehrlinge werden abgeschoben. Können wir es uns leisten, auf lernwillige Menschen zu verzichten? Tanzer: Ich glaube, dass man hier kurzsich-

tig handelt. Der Arbeitsmarkt sucht massiv Fachkräfte und schenkt möglicherweise Potenzial her, auf dem man für die Zukunft aufbauen könnte. Aber die Lehrausbildung von Flüchtlingen ist eine komplexere Geschichte. Wie gehen wir zum Beispiel mit ihnen nach der Lehre um? Da müsste man ein ordentliches Gesamtpaket schnüren. Welche Rückmeldungen von Lehrlingen, die die Matura geschafft haben, erfreuen Sie? Tanzer: Es gibt jedes Jahr eine Ehrung für die

Absolventen. Wenn man sieht, dass sie sich für die Zukunft Möglichkeiten geschaffen haben, freut man sich, weil man hier mitgeholfen hat.

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Dipl.-Päd. Martin Tanzer ist Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Lehrlinge in OÖ und Bürgermeister von Alberndorf/ Rdmk. Gemeinde Alberndorf

Lehre mit Matura Lehrlinge mit einem gültigen Lehrvertrag können im Rahmen der „Lehre mit Matura“ kostenfrei Prüfungen in vier Fächern ablegen: in Deutsch, einer lebenden Fremdsprache, Mathematik und einem Fachbereich aus dem Lehrberuf. Drei der vier Teilprüfungen können bereits vor der Lehrabschlussprüfung abgelegt werden, die letzte Prüfung nach Vollendung des 19. Lebensjahres. Die Berufsreifeprüfung in Verbindung mit einem erfolgreichen Lehrabschluss berechtigt zum Besuch von Kollegs und Akademien, von Fachhochschulstudiengängen, Hochschulen und Universitäten und bietet Zugang zum gehobenen Dienst im öffentlichen Bereich. Info-Abende werden regelmäßig angeboten. XX Tel. 0732 70 71-689 05, www.lehremitmatura-ooe.at


4 Oberösterreich Nachrichten Leitungsteam der Frauenkommission Als Stellvertreterinnen der Vorsitzenden der Frauenkommission, Mag. Maria Eicher, wurden Mag. Stefanie Hinterleitner, Rita Moser und Sonja Zachhuber gewählt. Stefanie Hinterleitner ist Theologin und absolviert derzeit das Pastorale Einführungsjahr in der Pfarre Wels-St. Franziskus. Sie ist die Vertreterin der Jugend und Jungschar in der Frauenkommission. Rita Moser ist kaufmännische Angestellte und vertritt das Forum für das Laienapostolat. Sonja Zachhuber ist Pfarrsekretärin in LinzSolarcity. Die Frauenkommission wurde 1997 im Auftrag von Bischof Maximilian Aichern gegründet. Sie ist ein Beratungsgremium des Bischofs, sie versteht sich als Interessenvertretung von in der Kirche lebenden und arbeitenden Frauen und setzt sich für die strukturelle Gerechtigkeit für Frauen in der Katholischen Kirche in Oberösterreich ein. (Siehe Kasten unten.)

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KirchenZeitung Diözese Linz

Die Frauen mit den Hüten Am Samstag, 10. November, sind die „Domfrauen“ im Linzer Mariendom zum letzten Mal für heuer zu erleben. Wie wurde das Kunstprojekt aufgenommen? Ein Gespräch mit der Initiatorin Veronika Kitzmüller. Christine grüll

Von einem Besuch im Bamberger Dom in Bayern hat Veronika Kitzmüller die Idee der „Domfrauen“ mitgebracht (die KirchenZeitung berichtete). Seit dem vergangenen Juni haben die Domfrauen bereits viermal in den Linzer Mariendom ein-

Dipl.-Pass. Veronika Kitzmüller, MA ist leitende Pfarrseelsorgerin in Linz-St. Magdalena. Dennis Herrmann

geladen. Dreißig Frauen erzählen von ihrem Leben und ihrem Glauben. Jede von ihnen trägt einen individuellen Hut und steht an einem für sie besonderen Platz. Frau Kitzmüller, wie haben Sie das „Domfrauen“Projekt erlebt? Veronika Kitzmüller: Ich bin stolz auf alle

Frauen, die mitmachen. Manche von ihnen waren schüchtern und haben zuerst nicht gewusst, ob sie sich das zutrauen, obwohl sie so interessante Geschichten zu erzählen hatten. Es freut mich, zu sehen, dass nun alle in der Aufgabe aufgehen, die sie sich ausge-

Das bereits Erreichte nicht übersehen Die Theologin Mag. Maria Eicher aus Berg im Attergau ist die neue Vorsitzende der Frauenkommission der Diözese Linz. Maria Eicher lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in ihrem Elternhaus, einem Bauernhof, den ihr Mann bewirtschaftet. FK.

„Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!“ ist das Lebensmotto der neuen Vorsitzenden der Frauenkommission. Diesem Lebensmotto entsprechend wolle sie sich in ihrer neuen Funktion einsetzen für ein Leben in Fülle für alle Menschen, ganz im Sinne des Johannesevangeliums, und dabei besonders auf die Frauen schauen. Dem widerspricht nicht, dass sie sich für ein wirkliches Miteinander von Frauen und Männern engagieren wird, „von dem wir noch weiter weg sind, als uns vorgespielt wird“. Dabei möchte sie aber nicht übersehen, was in der Diözese Linz schon gelungen ist – auch durch die Arbeit der Frauenkommission, die als Interessenvertretung von in der Kirche lebenden und arbeitenden Frauen tätig ist und sich um strukturelle Gerechtigkeit für Frauen in der

Katholischen Kirche in Oberösterreich einsetzt. „Wenn ich den Kollektivvertrag der Diözese Linz anschaue, dann ist schon viel erreicht worden, und doch ist noch vieles offen“, so Eicher. Neben allem Bemühen und Kämpfen sei ihr aber wichtig, die Freude nicht zu verlieren. Die Theologin Eicher betreut ein dreieinhalbjähriges Pflegekind und ist als Dekanatsassistentin für Frankenmarkt tätig. Zu ihren Hobbys gehört das Singen, das sie im Singkreis Vöcklamarkt-Pfaffing pflegt, und sie fährt gerne Rad. In der Frauenkommission vertritt Eicher das „Österreichische Frauenforum Feministische Theologie“. Sie ist Nachfolgerin von Mag. Sissy Kamptner, die bis Herbst 2017 den Vorsitz der Frauenkommission innehatte. (Siehe auch Spalte links oben.)


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NACHRICHTEN Landesdienst für Asylwerbende offen

Veronika Kitzmüller (hinten Mitte im roten Kleid) und die Domfrauen bei der Einstimmung.

FRANZ WURM

sucht haben. Nach den Auftritten im Mariendom erzählen wir uns gegenseitig, welche Rückmeldungen wir erhalten haben. Für viele war es ungewohnt, dass ihnen jemand interessiert zuhört. Dass die Besucherinnen und Besucher während unserer Texte immer wieder nicken, bestärkt uns alle.

heit. Die Leute reagieren positiv darauf. Es ist auch schön, zu sehen, dass die Besucherinnen und Besucher in den kurzen Pausen zwischen den Beiträgen durch den Dom gehen. Da ist eine hohe Aufmerksamkeit, eine Ruhe und Besonnenheit im Raum. Es entsteht eine ganz besondere Stimmung.

Können die Domfrauen Ihrer Meinung nach etwas anstoßen? Kitzmüller: Das Projekt ist bis zum März

Wie wurde das Projekt innerhalb der Diözese aufgenommen? Kitzmüller: Dompfarrer Max Strasser hat von

2019 zeitlich beschränkt, aber ich glaube, dass es weiter Kreise ziehen wird. Wir merken, dass wir mit unseren Geschichten andere anregen, sich selbst Gedanken zu machen: „Wie schaut es in unserer Kirche zu Hause aus?“ Oder: „Welchen Bezug habe ich selbst zu unserer Kirche?“ Die Domfrauen regen auch dazu an, den Mariendom kennenzulernen. Wenn ich meine Geschichte erzähle, stehe ich in der Mitte zwischen Ambo und Altar – an dem Ort, den ich mir gewünscht habe. Die Leute finden es genauso spannend wie ich, dass sich die Altarinsel anheben und absenken lässt. Auf der Altarinsel haben wir alle Platz. Sie ist nicht abgesperrt, sondern vermittelt eine große Offen-

Anfang an Vertrauen in uns gehabt. Er ist immer dabei, das zeigt sein Interesse. Die meisten Domherren waren ebenfalls da – und der Bischof. Das nehme ich als besondere Wertschätzung auf. Es geht bei den „Domfrauen“ nicht um die Diskussion „Frau in der Kirche“, sondern darum, dass wir Frauen den Dom für uns entdecken und dass wir mit unserer Spiritualität an diesem Ort etwas zu sagen haben.

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 Termine: Samstag, 10. November 2018, 20 Uhr, bei der Langen Nacht der Bühnen, und – vorläufig zum letzten Mal – am Freitag, 8. März 2019, 16 Uhr, am Internationalen Frauentag. Dauer: jeweils ca. 1,5 Stunden, Treffpunkt ist auf dem Domplatz. Info: www.domfrauen.at

Aylwerbende dürfen ab 1. Dezember im oberösterreichischen Landesdienst gemeinnützige Tätigkeiten ausüben. „Das gibt ihnen die Möglichkeit, der Gemeinschaft mit sinnvollen Tätigkeiten etwas zurückzugeben“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Bestehende Arbeitsplätze würden dadurch nicht ersetzt. Die Tätigkeiten können etwa Hilfssarbeiten oder Übersetzungs- und Dolmetscherdienste umfassen. Die Asylwerbenden sind während der Arbeitsstunden versichert und erhalten fünf Euro pro Stunde.

Demo am Donnerstag Unter dem Motto „Gemeinsam für Demokratie und Menschlichkeit“ lädt eine überparteiliche Plattform zu einer Demonstration in Linz ein: für eine lebendige Demokratie und eine solidarische Gesellschaft, für den achtsamen Umgang mit Ressourcen und mehr Menschlichkeit in Politik und Gesellschaft. Unterstützt wird die Aktion u. a. von der Kath. Frauenbewegung OÖ, der Kath. Arbeitnehmer/innen-Bewegung OÖ, der Kath. Jungschar und der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Donnerstag, 8. November, 18 Uhr, Treffpunkt: Volksgarten; www.in-linz-ist-donnerstag.at. Nr. 45 Einzel I 8. No preis: vemb € 1,2 er 5 I 402 2018 0 Lin I Tel. 07 z, Ka puzin32 76 10 erstra -39 ße 84 44 I ww I Jg. w.kir 73 ch

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Sonntag mit der KirchenZeitung Am Christkönigssonntag, 25. November, können in Pfarren kostenlose Exemplare der KirchenZeitung verteilt werden. Jede Pfarre erhält 20 Exemplare. Wir freuen uns, wenn Sie noch mehr Exemplare anfordern und verteilen. Die Kirchenzeitun-

gen aller Diözesen machen so an diesem Tag auf dieses wichtige, von den Leserinnen und Lesern selbst getragene Medium der jeweiligen Diözese aufmerksam. Wir laden unsere schon regelmäßigen Leser/innen ein: Nehmen Sie an diesem Sonntag ein Exemplar mit und schenken Sie es Bekannten, Freundinnen und Freunden. Die KirchenZeitung bietet viel Gesprächsstoff für Ihren Sonntagsbesuch.

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Die Auslöschung Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ist als „Reichskristallnacht“ bekannt. In Linz ging die Synagoge in Flammen auf, ansonsten kam es in Oberösterreich in dieser Nacht kaum zu Ausschreitungen. Denn die Nationalsozialisten hatten bereits ihr Ziel erreicht: die Vertreibung der Juden – mit denselben schrecklichen Methoden, wie sie von der Reichs-Pogromnacht bekannt sind. Christine Grüll/Josef Wallner

F

lammen schlagen aus den Fenstern der Synagoge in der Linzer Bethlehemstraße. In den Morgenstunden haben Angehörige der nationalsozialistischen Kampforganisationen SA und SS Feuer gelegt. Die Polizei hat alles penibel dokumentiert. Nur eingegriffen hat sie nicht. In der Früh des 10. November 1938 ist das 60 Jahre zuvor errichtete Gebetshaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Mit der Synagoge wird auch die jüdische Gemeinde völlig vernichtet. Seit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 vergeht keine Woche, in der nicht Wohnungen und Geschäfte jüdischer Familien „arisiert“ – also enteignet oder zwangsweise verkauft – wurden und immer neue Schikanen das Leben der Gemeinde einschnüren. Linz ist das Zentrum jüdischen Lebens in Oberösterreich. Bei der Volkszählung 1934 haben sich 966 Personen zum jüdischen Glauben bekannt. Der Großteil von ihnen wohnt in Linz, wo es eine Synagoge, eine „Jüdische Bildungsstelle“ und jüdische Sport- und Jugendvereine gibt.

Steyr. Neben Linz bestand auch in Steyr eine eigenständige jüdische Kultusgemeinde. Der Kultusverein hatte sich kurz vor der Jahrhundertwende von Linz losgelöst. Von den damals 200 Mitgliedern, den Geschäftsinhabern, Rechtsanwälten, Ärzten, Handwerkern und Arbeitern und ihren Familien waren im Jahr 1938 nur noch 62 zurückgeblieben. Viele Menschen, vor allem junge, waren nach Wien gezogen oder ausgewandert. Die Arbeitslosigkeit war in den 1930er-Jahren besonders in der „Eisenstadt“ sehr hoch. Der seit Langem schwelende Antisemitismus hatte massiv zugenommen, auch die Spannungen zwischen den politischen Gruppierungen. Die dramatischen Ereignisse des Jahres 1938 haben Karl Ramsmaier und das „Mauthausen Komitee Steyr“ zusammengetragen: Bereits im Juli 1938 wurden neun Juden von der Geheimen Staatspolizei verhaftet, darunter Steyrs letzter Rabbiner Chaim Nürnberger. Im November entgingen die Synagoge in der Bahnhofstraße, Geschäfte und Häuser nur deshalb der Zerstörungswut der Nationalsozialisten, weil sie kurz zu-

Das Tor des jüdischen Friedhofs von Gmunden (Bild rechts). Die Synagoge in Ceský Krumlov/ Krumau wird heute für Kulturveranstaltungen genutzt. Quatember/www.ckrumlov.info

vor „arisiert“ worden waren. Am 8. und am 10. November wurden weitere jüdische Bürgerinnen und Bürger verhaftet (siehe auch Randspalte). Ein Gefängniswärter kümmerte sich um die Inhaftierten. Er sei sehr erregt gewesen, weil er alle gekannt habe und sogar Kinder ins Gefängnis gekommen seien, erinnert sich ein Zeitzeuge. Gmunden. Auch in Gmunden gab es ein reges religiöses und gesellschaftliches jüdisches Leben. Heinrich Marchetti hat es für die Gmundner Chronik penibel erforscht. Mitte der 1930er-Jahre lebten 100 Juden in Gmunden, sie konnten einen Friedhof mit Aufbahrungshalle errichten und den Speiseraum der Villa Adler zu einem Betraum umgestalten. Für die Festtage und den Religionsunterricht reisten Rabbiner aus Linz an. Für die Gmunder Juden eine unbefriedigende Situation, sodass sie sich um die Gründung einer eigenen israelitischen Kultusgemeinde bemühten. Es wäre neben Steyr und Linz die dritte in Oberösterreich gewesen. Die Gmundner Gemeinde hätte auch die einzelnen jüdischen Familien in den Bezirken Vöcklabruck, Braunau und Ried betreut. Aber dazu kam es nicht mehr. Der Anschluss hatte die Lage völlig verändert. Bereits am Sonntag, dem 13. März 1938, wurde mit den jüdischen Bürgern Gmundens ein widerliches Schauspiel veranstaltet. In einer Prozession trieb man sie durch die Straßen, am Stadtplatz mussten sie auf vorbereiten Sesseln Platz nehmen. Dort wurden sie stundenlang verhöhnt und beschimpft. Wer künftig in jüdischen Geschäften einkaufte, fand sich am „Judenpranger“ wieder. Dies war eine Spalte im „Salzkammergut Beobachter“, in der die Namen jener veröffentlicht wurden, die trotz Verbots in jüdische Geschäfte gingen. Auch der jüdische Friedhof wurde geschändet. Man ließ Schweine auf dem Areal wei-


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Thema 7

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Nach dem Brand: Die Linzer Synagoge im November 1938 (Das Foto stammt aus dem Buch „Linz 1918 /1938 – Jüdische Biographien“ von Verena Wagner, Archiv der Stadt Linz, ISBN 978-3900388-63-8). Archiv der Stadt Linz

„Sie nannten es Schutzhaft“

den. Schweine gelten in der jüdischen Religion als unreine Tiere. Zwar gab es Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Mitbürger­ innen und Mitbürgern, dies konnte aber nichts an der Vernichtung von deren wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Existenz ändern. Im Sommer 1938 verließ ein Großteil der jüdischen Familien Gmunden. Wie in der ganzen „Ostmark“ waren auch für die Gmunder Juden die Monate nach dem Anschluss eine einzige „Reichskristallnacht“, sodass für die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in Gmunden keine Aktionen mehr bekannt sind. Bad Ischl. Im benachbarten Bad Ischl war es ähnlich. Zwar gab es dort eine Reihe jüdischer Familien und man hatte auch einen Betsaal eingerichtet, aber für die „November-Pogromnacht“ sind keine Ausschreitungen bekannt. Der Grund dürfte in der nur mehr geringen Zahl der jüdischen Einwohnerinnen und Einwohner liegen, die zu jener Zeit noch im Salzkammergut lebten, erklärt der Historiker Michael Kurz. Er hat die Parteichroniken und Lokalzeitungen ausgewertet und ist für November 1938 im gesamten Salzkammergut auf keine Aktionen gestoßen. Derselbe Befund zeigt sich auch für die anderen Bezirke Oberösterreichs – mit Ausnahme von Linz. Kurz weist aber auf Feiern in Erinnerung an den 9. November 1923 hin, die in der gesamten Region begangen wurden. Die Nationalsozialisten gedachten der ersten Toten ihrer „Bewegung“, die 1923 beim gescheiterten Putsch Hitlers in München ums Leben gekommen waren. Hunderte Menschen hätten sich am 9. November 1938 zu einer „Helden“-Feier im Kurhaus Bad Ischl versammelt, der Saal habe gar nicht alle Besucher fassen können, berichtet das „Salzkammergut Heimatblatt“. Ein bis-

lang nicht beachteter Vorfall in Bad Ischl könnte aber doch mit der „Reichspogromnacht“ in Zusammenhang stehen: Die Bezirkshauptmannschaft Gmunden hatte am 8. November den Gendarmerieposten Bad Ischl beauftragt, alle männlichen Juden festzunehmen. Der Posten meldete, dass am 10. November sechs Männer verhaftet wurden. Weder der Anlass für die Maßnahme ist bekannt, noch ist nachweisbar, was mit den Gefangenen in der Folge geschehen ist. Das Datum des Ereignisses lässt aber aufmerken. Rosenberg und Krumau. Zwei weitere Zentren des Judentums waren Rosenberg und Krumau – im heutigen Tschechien. Seit das Sudetenland Anfang Oktober 1938 vom Deutschen Reich annektiert worden war, standen die an Oberösterreich angrenzenden Gebiete in enger Verbindung zum „Gau Oberdonau“, bis sie diesem schließlich 1939 auch rechtlich zugeschlagen wurden. In Rosenberg an der Moldau befanden sich eine Synagoge und zwei jüdische Friedhöfe. Die Informationen über Vorkommnisse sind spärlich. Es kursiert die Erzählung, dass bereits im September 1938 SS-Einheiten aus Linz die Synagoge in Rosenberg in Brand gesteckt hätten. Das ist schwer nachvollziehbar, völlig unmöglich ist es aber nicht. Von Krumau, dessen renovierte Synagoge ­heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört, ist nur bekannt, dass die Synagoge verwüstet wurde. Ein sudetendeutscher Bewohner Krumaus kann sich erinnern – er war damals ein Volksschulkind – , dass in der Folge die Hitlerjugend die Synagoge nutzte und dort an einem Segelflugzeug bastelte. Von der Schändung des Krumauer Friedhofs gibt es keine Überlieferung. Vom Schicksal der mehr als einhundert jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner Krumaus ist wenig bekannt.

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„Am 10. November 1938, um fünf Uhr morgens, verhaftete man uns. Man nannte es ‚Schutzhaft‘.“ – Anni Berger, geborene Uprimny, war 18 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von den Nationalsozialisten in Steyr verhaftet wurde. „Während wir im Gefängnis saßen, verwüstete man unsere Wohnung und stellte die Fotos davon öffentlich zur Schau. Als meine Mutter wieder nach

Heinzi Uprimny wurde 1942 ermordet. MKÖ Steyr

Hause kam und das Chaos sah, regte sie sich schrecklich auf. (...) Sie schimpfte über die Hausbewohner, die aber denunzierten sie, worauf sie gleich noch einmal verhaftet wurde. Sie war so verzweifelt, dass sie nicht mehr leben wollte.“ Anni Bergers Mutter, Margarethe Uprimny, wurde 1942 mit den beiden jüngsten Kindern Heinzi und Mirjam im Vernichtungslager Maly Trostinec in Weißrussland ermordet, der Vater Eduard Uprimny in Nisko in Polen. Anni Berger und ihre zwei älteren Brüder konnten nach Palästina flüchten. Jahrzehnte später hat sie ihr Schicksal für das Buch „Vergessene Spuren“ erzählt. XX Siehe Gedenkfeier Seite 26.


8 Lebendige Kirche

8. November 2018

hen s­ egnete Abt Ambros Ebhart vom Stift Kremsmünster die P ­ ferde und ihre Reiter. Leonhardiritte fi ­ nden zu Ehren des heiligen Leonhard von Limoges an ­seinem Gedenktag, dem 6. November, oder an einem

Prachtvolles Pferdespektakel

Ein buntes Spektakel unter einem grauen Novemberhimmel bot sich den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern am 4. November beim Leonhardiritt in Pettenbach. Bei der Kirche in Heiligenleit-

momente

Abordnung der Pfarre Wolfsegg pilgerte nach Venedig

Ach. Zu Allerheiligen wurde am Friedhof in Ach ein Erinnerungsbaum gesegnet. Die Pfarre will damit Menschen, die aus den verschiedensten Gründen die Grabstätten ihrer Lieben nicht besuchen können, einen Platz zur Erinnerung bieten. In der Pfarrkanzlei können auch Blätter für diesen Baum erworben werden, wenn jemand dem stillen Gedenken durch Gravur eines Namens, eines Datums oder eines Symbols als Ausdruck verleihen möchte.

Der Erinnerungsbaum auf dem Friedhof in Ach Pfarre

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benachbarten Wochenende statt. Am 11. November werden Pferdeliebhaber/-innen noch bei Leonhardiritten unter anderem in Sarleinsbach, Eiden­berg und Desselbrunn auf ihre Kosten kommen. Bild: Jack Haijes

Pilger bereiteten sich in Venedig auf die neue Kirchenpatronin Barbara vor Wolfsegg. Ende Oktober pilgerte eine Abordnung der Pfarre Wolfsegg an die Adria. Ziel war der Schrein der heiligen Barbara auf der Laguneninsel Burano: Etwa seit dem Jahr 1000, so die Überlieferung, befinden sich die sterblichen Überreste der antiken Glaubenszeugin in Venedig. Im neuen Kirchenjahr ab Dezember wird die heilige Barbara die neue Pfarrpatronin der ehemaligen Bergbaugemeinde Wolfsegg. „Die Barbara-Tradition ist stark verwurzelt in unserer Region“, erzählt Pfarrassistent Markus Himmelbauer, „umso überraschender ist es, dass noch nie jemand von hier nach Burano gepilgert ist. Die Wallfahrt war unsere Vorbereitung auf das besondere Ereignis der kommenden Patronatserhebung.“ Modell des Kirchturms als Geschenk. Mit auf der Reise war eine Delegation des Bergknappenklubs Kohlgrube-Wolfsegg. Beim Gottesdienst im Barbara-Oratorium auf dem Hauptplatz von Burano übergab sie ein Fahnenband an Pfarrer Don Enzo. Dieses bleibt nun als Votivgabe zur Erinnerung

in der Kapelle, ebenso wie ein Modell des Wolfsegger Kirchturms. Im Gottesdienst in Burano spannte sich der Bogen von der frühen Glaubenszeugin zum oberösterreichischen Märtyrer Franz Jägerstätter. Pfarrassistent Markus Himmelbauer lädt nun alle, die aus dem Hausruckrevier nach Venedig fahren, ein, einen Abstecher nach Burano zu machen.

Ein Modell des Wolfsegger Kirchturms steht nun im Barbara-Oratorium auf der Laguneninsel Burano. pfarre/ Kinberger


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Pfarren & Regionen 9

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Wissenschafter haben Mythen zu „luftgselchtem Pfarrer“ entzaubert

Mumienrätsel fast gelöst: Ein letztes Geheimnis bleibt Starb er durch einen Giftanschlag? Blieb der Leichnam durch radioaktive Strahlung oder gar ein Wunder so lange erhalten? Viele Legenden ranken sich um die Mumie von St. Thomas am Blasenstein – besser bekannt als „luftgselchter Pfarrer“. Ein Forscherteam konnte nun Antworten liefern. Die Spekulationen rund um die Mumie von St. Thomas am Blasenstein sind jahrhundertealt. Die Identität des Leichnams ist durch Berichte (etwa im Heimatbuch) überliefert, jedoch wissenschaftlich bisher eher schwach abgesichert. Es soll sich bei dem Toten um den Chorherrn Franz Xaverius Sydler de Rosenegg handeln. Er war in dem Ort die letzten drei Jahre seines Lebens Pfarrer und starb 1746. Die Legendenbildung verstärkte, dass es für die Auffindung der Mumie rund um das Jahr 1800 keine schriftlichen Belege gibt. Bereits im Jahr 2000 ging eine Untersuchung den verschiedenen Theorien nach, wie die Mumifizierung zustande gekommen sein konnte. Die Röntgenaufnahme des „luftgselchten Pfarrers“ brachte damals jedoch keine wirkliche Erklärung dafür, wieso der Leichnam wie durch ein Wunder erhalten blieb.

Die Forscher lieferten auch eine Gesichtsrekonstruktion des Toten. Lukas Fischer / 3D-Construct

Der neue Gruftraum unterhalb der Pfarrkirche in St. Thomas am Blasenstein

Tod durch Blutsturz. Erst jetzt konnte ein Münchner Forscherteam mit einer Computertomografie und neuen Gewebeproben von der Mumie Licht ins Dunkel des Geheimnisses rund um Identität, Todesursache und Mumifizierung bringen. „Höchstwahrscheinlich führte ein akuter Blutsturz infolge einer chronischen Lungentuberkolose zum Tod“, erklärte Peter Hofer vom Institut für Rechtsmedizin der Universität München bei der Präsentation der Ergebnisse in der Volksschule St. Thomas. Kein Giftanschlag. Widerlegt wird damit auch das Gerücht, dass auf den Pfarrer ein Giftanschlag verübt wurde, denn die rätselhafte kirschkerngroße Kugel im Bauch, die schon im Jahr 2000 auf einem Röntgenbild zu sehen war, entpuppte sich als Glasperle, wie sie etwa für Stickereien, Schmuck und Rosenkränze verwendet wurde. Die Perle dürfte einfach „mitgerutscht“ sein, als der Leichnam mit Hobelspänen, Astwerk und Stoffstückchen ausgestopft wurde, um ihn – und das ist das spektakulärste Ergebnis – gezielt haltbar zu machen. Die Konservierung wurde mit Chemikalien unterstützt. Zudem ist der Leichnam wahrscheinlich längere Zeit unter Luftabschluss gelegen. „Die alten Theorien zur natürlichen Mumifizierung sind zu vergessen. Der Tote wurde durch einfache Balsamierung gezielt erhal-

diözese/wimmer

ten“, sagt der Münchner Rechtsmediziner Oliver Peschel. Es war wohl der Pfarrer. Dass es sich bei der Mumie tatsächlich um den 1746 im Alter von 37 Jahren verstorbenen Pfarrvikar Franz Xaverius Sydler de Rosenegg handelt, konnte dagegen von dem Forscherteam mit mehreren Belegen untermauert werden. Die Radiokarbondatierung einer Gewebeprobe legt den Sterbezeitpunkt zwischen 1734 und 1780. Lederschuhe, wie die Mumie sie trug, datieren aus der Zeit zwischen 1670 und 1750. Haut- und Knochenbefunde zeigen, dass die Person sehr gut genährt war und keine starke körperliche Arbeit leisten musste, was ebenfalls zum Typus eines Barockzeit-Pfarrers passt. Ein letztes Rätsel. Unklar bleibt jedoch auch nach der jüngsten Untersuchung, wieso der Leichnam überhaupt einbalsamiert wurde. Die angewandte Methode des „Ausstopfens“ ist zudem für eine Konservierung für längstens ein paar Monate angelegt. Was führte dazu, dass die Mumie über Jahrhunderte gut erhalten blieb? „Ganz ohne Zufall, vielleicht auch den göttlichen Zufall, ist es wohl doch nicht gegangen“, meint Oliver Peschel am Schluss der Präsentation. Es scheint jedenfalls, als wolle die Mumie ein letztes Rätsel für sich behalten. Paul Stütz

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10 Thema

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

100 Jahre Republiksgründung

Die Kirche und die Republik Am 12. November 1918 wurde in Österreich die Republik ausgerufen. Die Kirche, die sich noch wenige Monate zuvor kaisertreu gezeigt hatte, war bestrebt, die österreichische Revolution in ruhige Bahnen zu lenken – und ebnete der Republik den Weg. Welche Rolle die Kirche am Anfang der Republik und für ihre Entwicklung spielte, erklärt der Wiener Kirchenhistoriker Rupert Klieber im Gespräch. Interview: HEinz Niederleitner

Im Herbst 1918 schwenkte die katholische Kirche von Anhänglichkeit an das Kaiserhaus zu einem sachlichen Umgang mit Republik und Demokratie. Wie ist dieser Schwenk erklärbar? Rupert Klieber: Die Mehrheit der Bischö-

fe des großen alten Österreich-Ungarn hing zweifellos über 1918 hinaus der Monarchie an. Man fügte sich jedoch den Verhältnissen und versuchte, die vielfache Notlage nicht auch noch mit Verfassungskämpfen zu verschärfen. Hilfreich dafür waren zwei Argumentationsstränge. Zum einen knüpfte man die Frage der Staatsform im Sinne des Thomas von Aquin eng an die Frage des Volkswohls. Zum anderen betrachtete man die Frage nach der endgültigen Staatsform noch offen und wollte sie in ruhigeren Zeiten einem Volksentscheid unterwerfen. Haben die Bischöfe vielleicht die Demokratie nur als vorübergehend gesehen? Klieber: Es herrschte 1918/19 auch im niede-

ren und hohen Klerus weitgehend Konsens darüber, dass das Volk mittels gewählter Abgeordneter selbst über sein Schicksal bestimmen sollte. Die Frage lautete daher nicht: Monarchie oder Demokratie, sondern: demokratische Republik oder konstitutionelle Monarchie auf demokratischer Basis. Beim Übergang zur Republik spielte der Priester und Moraltheologe Ignaz Seipel eine wichtige Rolle. Er war dann der starke Mann der Christlichsozialen Partei und mehrmals Bundeskanzler, schwenkte aber dann in Richtung autoritärer Führung. War er ein richtiger Demokrat?

Klieber: Ignaz Seipel war maßgeblich daran

beteiligt, den Übergang von der Monarchie zur Republik möglichst so zu gestalten, dass dabei keine tiefen gesellschaftlichen Klüfte entstehen. Er hat die Spielregeln der Demokratie in den folgenden Jahren penibel eingehalten und war insofern ein lupenreiner Demokrat. Bekannt ist freilich auch, dass er in den letzten Jahren seines Lebens zunehmend von der politischen Realität des Parteienstaates enttäuscht war und – wie viele Intellektuelle der Zeit – über Alternativlösungen im Sinne einer „wahren Demokratie“ nach stärker autoritärem Muster nachzudenken begann. In gewisser Weise wurde auch die Kirche in der Republik freier: Das kaiserlicher Benennungsrecht für Bischöfe fiel an Rom. Hat die Kirche das als positiv wahrgenommen? Klieber: Kirchenrechtlich war stets nur von

einem Vorschlagsrecht als „Privileg“ von Monarchen die Rede. De facto wurden die Bischöfe vor 1918 jedoch in den Hofkanzleien, später Ministerien, gemacht. Dem Hl. Stuhl blieb quasi ein Vetorecht. Die Angelegenheit wurde mit dem Kirchenrecht von 1917 rechtzeitig vor dem Umbruch von 1918 eindeutig zugunsten des Hl. Stuhles festgeschrieben. Das war im Sinne der „Kirchenfreiheit“ sinnvoll und sollte künftig abträgliche politische Einmischungen ausschließen. Umgekehrt zeigten aber schon die ersten Bischofsernennungen für Österreich, dass ihre Qualität durch die Neuregelung nicht automatisch verbessert wurde. Vielmehr taten

sich neue Fehlerquellen auf. Das betraf vor allem eine – bis heute gegebene – viel zu gewichtige Rolle der meist landfremden päpstlichen Nuntien. Sie hat schon in der Ersten Republik zu einigen wenig angemessenen, ja geradezu unprofessionell anmutenden Auswahlergebnissen geführt. Bei den Christlichsozialen waren Priester politisch aktiv. Wie würden Sie ihren Einfluss auf die Politik charakterisieren? Klieber: Die politische Betätigung von Pries-

tern war – unabhängig von ihren persönlichen Qualitäten – in jedem Fall bedenklich, weil damit in den Augen der Öffentlichkeit fast unausweichlich pastorale und politische Belange vermischt wurden. Die Bischöfe zogen 1933 die Priester aus der Politik ab. Man liest mitunter, das habe es Dollfuß erleichtert, sein Regime durchzusetzen. War der Abzug der richtige Schritt zum falschen Zeitpunkt? Klieber: Die Entscheidung, Priester aus öf-

fentlichen politischen Ämtern zu nehmen, war grundsätzlich richtig. Die Frage der Unterstützung eines autoritären Kurses in vielen katholisch-intellektuellen Kreisen in ganz Europa war davon aber unabhängig, da es sowohl demokratisch wie autoritär gesinnte Kleriker gab. Welche Verantwortung trägt die Kirche in Bezug auf das Dollfuß-Schuschnigg-Regime? Klieber: Gerade neue Quellen aus den Vati-

kanischen Archiven zeigen, dass die amtskirchliche Unterstützung für den Umbau


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

8. November 2018

Wechselvolle Geschichte: Als die Republik ausgerufen wurde (ganz links), beharrte die Kirche nicht auf der Monarchie. Der Priester Ignaz Seipel (Mitte oben) war eine prägende Politikerfigur der Ersten Republik – und für die politische Eskalation mitverantwortlich. Bruno Kreisky und Kardinal Franz König schlugen Brücken (Mitte unten). Heute ist das Verhältnis Staat–Kirche – hier dargestellt durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn (rechts) – konstruktiv und gut. AUSTRIAN ARCHIVES / IMAGNO / PICTUREDESK.COM, WEIS, WENZEL / ÖNB-BILDARCHIV / PICTUREDESK.COM, VOTAVA / IMAGNO / PICTUREDESK.COM, KARL SCHÖNDORFER / PICTUREDESK.COM

1952 zog die Kirche im „Mariazeller Manifest“ Schlüsse aus der jüngsten Vergangenheit. Was war der Fortschritt in diesem Papier? Klieber: Katholische Vordenker wie Jac-

ques Maritain haben bereits im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges vermehrt demokratische Staats- und Gesellschaftstheorien auf christlicher Basis entworfen, die sich in der Welt nach 1945 rasch durchgesetzt haben. Sie wurden eine Richtschnur für eine neue Generation von katholischen Politikern (Konrad Adenauer in der Bundesrepublik Deutschland, Robert Schuman in Frankreich). Die neuen Modelle basierten auf dem verschieden akzentuierten Grundsatz „Eine freie Kirche in einem freien Staat“. In diese Entwicklung reiht sich für Österreich auch das sog. Mariazeller Manifest von 1952 ein. Berühmt wurde die Aussöhnung Kardinal Königs mit der Sozialdemokratie. War das eine Leistung seiner Person oder lag das „auf der Hand“? Klieber: Angesichts der Notlagen und der

schlechten Erfahrungen der Jahrzehnte zu-

vor war die österreichische Politik nach 1945 generell sehr konsensorientiert. Mit dem Konzept der Katholischen Aktion verbunden war auch die kirchliche Absicht, zwar gesellschaftlich weiter präsent zu sein, sich dabei aber nicht wie früher von der Tagesund Parteipolitik vereinnahmen zu lassen. Dieser Trend wurde durch die Persönlichkeit Franz Königs in besonderer Weise verkörpert, aber auch verstärkt und mit Inhalt erfüllt, weil er die damit verbundenen Haltungen glaubhaft vertreten und gelebt hat. Wie würden Sie den Einfluss der christlichen Kirchen insgesamt auf die Fortentwicklung der Ersten und Zweiten Republik in Österreich beschreiben? Klieber: Die christlichen Kirchen des Landes

haben auf der Basis ihrer starken volkskirchlichen Verankerung und eines hohen Organisierungsgrades vor allem bis in die 1980er Jahre stark auf die politischen Realitäten eingewirkt. Wo sie dies als Dienst an der Allgemeinheit verstanden und praktiziert haben (vor allem im Schul- und Sozialbereich), haben sie die Lebenschancen der Bevölkerung erhöht und waren insofern echte Stützen des Gemeinwohls. Wann immer sie der Versuchung erlegen sind, mit politischen Instrumenten Privilegien und Prinzipien ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Bevölkerung durchzusetzen, haben sie ihre theologische Bestimmung als „Service-Einrichtungen“ für das Gottesvolk verkannt und wie die von Jesus getadelten Pharisäer gehandelt, die anderen bloß „Lasten aufbürden“.

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Univ.-Prof. DDr. Rupert Klieber lehrt Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. UNIVERSITÄT WIEN

ARTUR BOGACKI / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

Österreichs zum autoritären Staat sehr ausgeprägt war. Sie basierte zum einen auf unrealistischen Erwartungen hinsichtlich der Möglichkeiten, Staaten nach „Ständen“ politisch neu gestalten zu können. Zum anderen stand dahinter die realistische Angst, dass „freisinnige“ Mehrheiten in Parlamenten sowie kirchenferne Regierungskoalitionen gewisse kirchenfreundliche Regelungen sowie katholische Grundsätze in der Gesetzgebung abschaffen würden.


12 Thema

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Theologische Kritik am „Mission Manifest“

„Die Sorge um die Armen fehlt“ Im Jänner wurde in dieser Zeitung das „Mission Manifest“ vorgestellt. Die missionarisch-charismatische Initiative will ein Zukunftsweg für die Kirche sein (www.missionmanifest.online). Nun werden theologische Einwände in dem Buch „Einfach nur Jesus? Eine Kritik am ‚Mission Manifest‘“ laut. Mitherausgeberin Ursula Nothelle-Wildfeuer begründet das im Gespräch. Bei Erscheinen Ihres Buches haben Sie dem „Mission Manifest“ eine „Versektung der Kirche“ vorgeworfen. Worin sehen Sie die Gefahr? Ursula Nothelle-Wildfeuer: Erstens kommt hinter dem

Vielschichtigkeit unserer Gesellschaft, stark vereinfacht. Menschen schließen sich solchen Ansätzen an, weil sie genau diese Komplexität als unbewältigbare Bedrohung wahrnehmen. Politischer Populismus schlägt in die Vielfalt der Gesellschaft eine vereinfachende Schneise. Beim „Mission Manifest“ scheint das ähnlich. Aber unsere Gegenwart und unser Glaube sind viel facettenreicher, als das dort dargestellt wird. Und das ist ja das Schöne: Die Botschaft Jesu ist nicht am Ende angesichts solcher Komplexität, sondern kann auch gerade in diese Gesellschaft hineingesprochen werden.

„Mission Manifest“ die Vorstellung eines Elitechristentums zum Vorschein. Das läuft auf eine SchwarzweißTrennung zwischen denjenigen, die ihr persönliches Bekehrungserlebnis hatten, und dem Rest hinaus. Nur Erstere erscheinen dabei als echte Jesus-Jünger, die Taufe allein genügt nach Johannes Hartl (Mitinitiator des „Mission Manifest“, Anm.) nicht. Das entspricht aber nicht dem, was wir aus der Kirchengeschichte und Theologie kennen. Zweitens fehlt die tätige christliche Nächstenliebe (Diakonia), als einer der grundlegenden Wesensvollzüge der Kirche, weitgehend. Hinweise, dass das Stichwort auf einigen Seiten des „Mission Manifest“ vorkommt, ändern nichts daran.

Ist die Vernunft das Mittel, das einen solchen Rückzug in solche Vereinfachungen verhindern kann? Nothelle-Wildfeuer: Es gehört zu den Besonderheiten un-

Heißt das, es geht nur um das eigene Seelenheil und die enge Verbindung von Gottes- und Nächstenliebe entfällt? Nothelle-Wildfeuer: Ja, die Sorge für die Armen und im

Angesichts Ihrer pointierten Kritik am „Mission Manifest“: Gibt es auch etwas darin, dem Sie zustimmen können? Nothelle-Wildfeuer: Ich kann Teilen der Diagnose zur

weiteren Sinne die Mitgestaltung der Gesellschaft aus dem christlichen Glauben heraus – gemeinsam mit allen Menschen guten Willens – fehlen. Dass man Gott im Nächsten erkennen kann, spielt keine Rolle.

kirchlichen Lage im „Mission Manifest“ zustimmen. Aber was als Therapie vorgeschlagen wird, teile ich gar nicht. Richtig ist sicher die Erkenntnis, dass in unserer modernen Gesellschaft ein „Weiter-so“ der Kirche nicht möglich ist. Aber schon das Betonen einer „letzten Chance für das Christentum“ kann ich nicht nachvollziehen. Ist Gott am Ende, wenn Menschen nicht mehr weiterwissen? Wir können weder Welt noch Kirche retten, müssen es aber auch nicht. Es ist an uns, das, was wir von der Botschaft Christi verstanden haben, wo wir leben, zu bezeugen.

Manchmal fühlt man sich beim Lesen Ihres Buches über das „Mission Manifest“ an Beschreibungen von politischem Populismus erinnert. Sehen Sie da Überschneidungen? Nothelle-Wildfeuer: Es gibt vergleichbare Elemente. Wie

beim politischen Populismus wird Komplexität, also die

seres Glaubens, dass wir die Vernunft nicht an der Garderobe abgeben müssen, wenn wir zum Gebet gehen. Vernunft und Glaube gehören zusammen. Unlängst bekam ich eine E-Mail mit der Aufforderung, mich von meinem akademischen Denken zu lösen und einfach mal Gottes Ruf zu hören. Solche Schizophrenie gibt es in unserem Glauben gar nicht. Wir müssen das Nachdenken nicht abschalten, um zu Gott zu kommen. Freilich gibt Vernunft nicht die letzte Antwort unseres Glaubens: Die hat Gott in Jesus Christus gegeben.

Wie fielen die Reaktionen auf Ihre Kritik am „Mission Manifest“ aus? Nothelle-Wildfeuer: Offensichtlich haben wir mit unseUniversität Freiburg, KNA

rem Buch in ein Wespennest gestochen. Viele Menschen haben sich in den sozialen Netzwerken gemeldet. Einige setzen auf persönliche Diffamierung, mit vielen aber hat sich ein guter Austausch entwickelt. Es gab auch sehr viel Zustimmung zu meinem Versuch aufzuzeigen, wie wir mit der Botschaft des Glaubens Hoffnung in diese Welt bringen können. Die Debatte geht jedenfalls weiter. Interview: Heinz Niederleitner Ursula Nothelle-Wildfeuer (li.) ist Professorin für christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg und Beraterin der Deutschen Bischofskonferenz. Sie kritisiert einen Rückzug von Christen aus dem gesellschaftlichen Engagement in die reine Innerlichkeit.

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XX Buchhinweis: Ursula Nothelle-Wildfeuer/Magnus Striet (Hrsg.): „Einfach nur Jesus? Eine Kritik am ‚Mission Manifest‘“, 160 Seiten, Verlag Herder.


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Panorama 13

8. November 2018

stenogramm Bischöfe. Die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz tagt diese Woche im Salzburger Stift Michaelbeuern. Dabei behandeln die Bischöfe die Ergebnisse der kürzlich zu Ende gegangenen Jugendsynode. Fixpunkt der viertägigen Beratungen, die am Donnerstag enden, ist der „Austausch über die aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Situation“. Asia Bibis Freispruch sorgt für Proteste in Pakistan.

reuters

Freiheit für Asia Bibi? Die 2009 als erste katholische Frau wegen Blasphemie angeklagte und 2010 zum Tode verurteilte Asia Bibi ist vom Obersten Gericht Pakistans freigesprochen worden. Es ordnete vergangene Woche laut Medien die sofortige Haftentlassung der pakistanischen Mutter von fünf Kindern an. Die Staatsanwaltschaft habe versagt, zweifelsfrei die Schuld der Angeklagten zu beweisen, heißt es in dem Berufungsurteil. Asia Bibi hatte während eines Streits angeblich den Religionsstifter Mohammed – im Islam „Prophet und Gesandter Gottes“ – geschmäht. Blasphemie gilt im islamisch geprägten Pakistan als Kapitalverbrechen. In Islamabad wurden die Sicherheitsmaßnahmen

verschärft, nachdem die radikalislamische Partei TLP eine sofortige Hinrichtung von Asia Bibi forderte und ankündigte, nach einem Freispruch für Asia Bibi „das ganze Land lahmzulegen“. Nach weiteren Protesten von radikalen Islamisten gegen den Freispruch der Christin, die sich noch in Haft befindet, wurden bereits Hunderte Menschen festgenommen. Unterdessen fordern NGOs, den Druck auf Pakistan zu erhöhen. Das katholische Hilfswerk missio Aachen forderte, die Verantwortlichen in Pakistan müssten für die Sicherheit Asia Bibis und ihrer Unterstützer sorgen, die rechtsstaatliche Umsetzung des Freispruchs und die Reisefreiheit Bibis garantieren.

Juden und Christen gedenken des Pogroms

Migration: Schönborn kritisiert Regierung

Zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome vor 80 Jahren gegen die jüdische Bevölkerung veranstalten mehrere christliche und jüdische Organisationen gemeinsam die „Bedenktage“-Reihe „Mechaye Hametim – Der die Toten auferweckt“. In Erinnerung an die Ereignisse am 9./10. November 1938 finden bis 21. November zahlreiche Veranstaltungen statt. Im Zentrum steht ein Gottesdienst in der Wiener Ru­ prechtskirche am 9. November um 19 Uhr, dem der lutherische Bischof Michael Bünker, der Vorsitzende der Männerorden, Altabt Christian Haidinger, und der griechisch-orthodoxe Priester Athanasius Buk vorstehen werden.

Kardinal Christoph Schönborn bedauert den Ausstieg Österreichs aus dem UN-Migrationspakt. „Das Migrationsproblem ist ein weltweites Problem. Zu glauben, dass man das Migrationsproblem in Österreich alleine lösen kann, ist zumindest ein bisschen hinterfragbar“, sagte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in der ORF-Sendung „Hohes Haus“. „Alleine werden wir nichts schaffen. Wir können in einer globalen Welt nur vernetzt mit guten Brücken zu den Nachbarn arbeiten und leben.“ Zugleich zeigte sich Schönborn betroffen vom Schicksal einer jungen Familie in Vorarlberg, die abgeschoben werden soll.

Kurzfristig hieß der Siegesplatz 2002 schon Friedensplatz. nie

Frieden statt Sieg Südtirols Bischof Ivo Muser spricht sich in einem Hirtenbrief für die Umbenennung des Bozener Siegesplatzes in einen „Platz des Friedens“ aus. Das in faschistischer Zeit errichtete „Siegesdenkmal“ auf dem Platz erinnert an den italienischen „Sieg“ im Ersten Weltkrieg. Muser schreibt, es gebe keine Siege, die durch Krieg, durch Abwertung anderer Völker, Sprachen und Kulturen erreicht würden.

Terror. Bei einer Attacke auf einen Pilgerbus wurden vergangene Woche mindestens sieben koptisch-orthodoxe Christen getötet, sieben weitere teils schwer verletzt. Die Pilger befanden sich auf dem Weg zum Kloster Anba Samuel in Mittelägypten. Verantwortlich für die Tat erklärte sich die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS). Abschiebungen. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs übte heftige Kritik an den jüngsten Abschiebungen von Flüchtlingen. Manche der Entscheidungen würden jegliches Gespür für Menschlichkeit vermissen lassen, kommentierte der Bischof die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Fälle von Abschiebungen. Symposium. Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Aktion Familienfasttag (FFT) der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) findet am 9./10. November ein Symposium statt. Thema der Veranstaltung in St. Virgil/Salzburg: „Frauen verändern die Welt! Wie trägt Empowerment von Frauen zu einer ökologischen, ökonomischen und sozialen Transformation bei?“.

Projektpartnerinnen der kfbö u. a. aus Indien nehmen am Symposium der Aktion FFT teil. mittika


14 Zu Gast

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

„Das Geheimnis von Sant’Egidio ist das Geheimnis des Evangeliums“, sagt Emilio Abraham von der Gemeinschaft von Sant’Egidio in Sizilien. Dort hat man keine Angst vor zu vielen, die kommen. MATTHÄUS FELLINGER

Der „Flügelaltar“ in der Kirche Santa Chiara in Catania auf der süditalienischen Insel Sizilien verbindet die Not der Migrantinnen und Migranten mit dem Kreuz Christi. KIZ/JW

„Die Flüchtlingsarbeit hat uns reich beschenkt“

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chwarzer Anzug, weißes Hemd. Nur dass die Ärmel viel zu kurz sind und die Hosenbeine die weißen Socken in den billigen schwarzen Schuhen mächtig hervorblitzen lassen. Auf dem Kopf ein schwarzer Hut. Und dieses Lachen im dunklen Gesicht, stolz und würdevoll! Er ist einer von den „neuen Europäern“ und ist aus Sierra Leone gekommen. In der Gemeinschaft von Sant’Egidio im sizilianischen Catania hat er Aufnahme gefunden. Hier spricht man nicht von „Flüchtlingen“, sondern von „neuen Europäern“. Sie haben mit dem Essen gewartet. In Sesselkreisen sitzen Frauen und Männer und nehmen die Gäste aus Oberösterreich mit ihrem Bischof Manfred Scheuer in ihre Mitte. Es sind die Armen aus der Umgebung. Bewirtet werden sie und die Gäste unter anderem von „neuen Europäern“, die seit 2015 auf die Mittelmeerinsel Sizilien gekommen sind. Die OÖ Nachrichten und die kirchliche Hilfsorganisation SEI SO FREI haben Leute

aus Politik, Wirtschaft und Kirche zu einer „Kontaktreise“ Ende Oktober nach Sizilien geladen. Sant’Egidio war der starke Auftakt. Gleich neben dem Zentrum die Kirche. Der heiligen Klara ist sie geweiht. Der Flügelaltar auf der linken Seite birgt im barocken Rahmen eine ergreifende Botschaft: ein Holzkreuz aus den Planken des ersten Migrantenbootes aus Afrika, das 2015 hier angeschwemmt wurde. Als Altarflügel zwei Bilder: rechts die Darstellung, wie ein erschöpfter Mensch aus dem Meer gezogen wird, links das Bild mit dem ängstlichen Blick einer geretteten Frau. Kultur der Umarmung. „Wir wollen versuchen, eine Kultur der Umarmung zu schaffen“, erzählt Emiliano Abraham, der Leiter des Zentrums. Der Arzt ist von Jugend an mit der Gemeinschaft Sant’Egidio verbunden. Mit Umarmung meint er das Miteinander derer, die aus dem Süden aufgebrochen

Ein stolzer „neuer Europäer“ (mit Hut) mit Emiliano Abraham (links), Reiseführer Gaetano Geraci und Bischof Manfred Scheuer (rechts). KIZ/MF

sind, mit denen, die im Norden leben. Jeden Abend wird in dieser Kirche für die Lösung der großen Probleme der Welt gebetet. Die Gemeinschaft hat in Rom ihren Ursprung. Sie kümmert sich um Arme und Obdachlose und sie engagiert sich weltweit für Frieden. In Mosambik ist dank der Vermittlung von Sant’Egidio-Leuten ein Friede gelungen, an den nur noch wenige geglaubt haben. Die Botschaft des Evangeliums ist für Emiliano Abraham eindeutig: „‚Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.’ „Wir wollen seriös sein und genau das machen“, sagt er. Und: „Das Gesicht Jesu findest du bei den armen Leuten. Die Flüchtlingsarbeit hat uns reich beschenkt.“ Die „neuen Europäer“ arbeiten in der Gemeinschaft mit. Sie besuchen alte und kranke Leute der Stadt, sie suchen die Altenheime auf. Nie hätten sie erwartet, dass es im „Paradies“ Europa so viel Armut gibt. Sizilien ist eine der wirtschaftlich armen Regionen Italiens. Die Sorge, es könnten die Mittel nicht reichen oder zu viele Leute kommen, teilt Emiliano Abraham nicht: „Die Gemeinde ist eine Familie. Wenn Neue dazukommen, wird der Tisch halt größer gemacht – und solange es die Gemeinde gibt, haben wir auch keine Angst vor den Armen.“ Zu Weihnachten werden die Santa-ChiaraKirche und eine zweite, größere Kirche der Stadt voll sein. Rund 1.000 Obdachlose und Arme der Stadt werden von der Gemeinschaft an festlich gedeckten Tischen bewirtet werden. Viele spenden dafür. Es wird ein Fest der Umarmung.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

8. November 2018

Heimat Himmel als wäre der Himmel deine Heimat und die Erde dein Aufenthaltsraum du gehst mit einem Leuchten in den Augen als würde in deinem Herzen immerfort die Sonne aufgehn du zeigst Haut wo andere ihren Panzer anlegen deine Antworten sind Tränen und Fragen

Herbstgedanken

und immer wieder ein Lachen

Teil 1 von 3

Texte aus dem Buch „zwischen den zeilen: Gedanken, Gebete, Gott-Gespräche“ von Maria Radziwon und Gilbert Rosenkranz (Tyrolia-Verlag)

dein Mund wie ein Mond GILBERT ROSENKRANZ FOTO: NIE


Sonntag

32. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 11. November 2018

Wertvolles und wertloses Vorbild Asoziales Verhalten entwertet die Gebete und guten Taten. Unser Gotteslob muss aus dem Herzen kommen und unser Teilen das Herz berühren. Ein solches Handeln ist wahrhaftiger Gottesdienst.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

1 Könige 17,10–16

Hebräer 9,24–28

Markus 12,38–44

Er machte sich auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken! Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit! Doch sie sagte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt: Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben. Elija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim und tu, was du gesagt hast! Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck und bring es zu mir heraus! Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten; denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag, an dem der Herr wieder Regen auf den Erdboden sendet. Sie ging und tat, was Elija gesagt hatte. So hatte sie mit ihm und ihrem Haus viele Tage zu essen. Der Mehltopf wurde nicht leer und der Ölkrug versiegte nicht, wie der Herr durch Elija versprochen hatte.

Denn Christus ist nicht in ein von Menschenhand gemachtes Heiligtum hineingegangen, in ein Abbild des wirklichen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor Gottes Angesicht zu erscheinen für uns; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, wie der Hohepriester jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.

Er lehrte sie und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Freude teilen und Christsein

Ein Bettler hält einige kleine Münzen in seinen geöffneten Händen. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

S

elig, wer den Gott Jakobs als Hilfe hat, wer seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.

Er ist es, der Himmel und Erde erschafft, das Meer und alles, was in ihm ist. Er hält die Treue auf ewig. Recht schafft er den Unterdrückten,

Drei Touristen waren mit einem Taxi unterwegs. Als sie das Ziel ihrer Fahrt erreicht hatten, gab einer der Reisenden dem Lenker ein großzügiges Trinkgeld. Als sein Gefährte das sah, fragte er ihn: „Warum hast du ihm mehr bezahlt?“ Er antwortete: „Vielleicht wird dieser Taxifahrer in seiner Freude das ihm gerade Geschenkte mit anderen teilen.“ Im heutigen Evangelium hören wir, dass eine Witwe mehr in den Opferkasten hineingeworfen hat als alle anderen, weil sie alles – ihren ganzen Lebensunterhalt – gegeben hat. Obwohl sie kaum das Nötigste hatte, war sie bereit, alles für andere zu geben und zu teilen. Sie dachte nicht egoistisch nur an sich selbst, sondern sie gab aus Liebe. Wir können viele Dinge in unserem Leben mit unseren Mitmenschen teilen, nicht nur Geld. Unsere Freundschaft beispielsweise: ein freundschaftliches Wort oder ein Lächeln kosten uns nichts. Und: „Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“, so hat es Mutter Teresa immer wieder gesagt. Aber eine so kleine, freundliche Geste kann zu großer Bewegtheit führen! Oder unsere Fähigkeiten: Wenn wir dazu bereit sind, können wir unsere Begabungen mit den anderen teilen oder ihnen helfen, ihre eigenen Vorzüge zu entdecken. Unsere Nähe: In manchen Situationen sind wir ohnmächtig und hilflos. Aber die Nähe, die wir ohne Worte mit anderen teilen, stärkt die Hoffnung der Menschen. Sogar Leid und Traurigkeit können vertraute Personen teilen. Das wäre vielleicht ein gutes „Medikament“ bzw. eine große Hilfe, die wir ohne Arzt verabreichen und schenken können. Und: Wenn wir aufrichtig teilen, was wir haben, teilen wir mit Jesus.

Brot gibt er den Hungernden, der Herr befreit die Gefangenen. Der Herr öffnet die Augen der Blinden, der Herr richtet auf die Gebeugten, der Herr liebt die Gerechten.

Zum Weiterdenken Was kann ich mit meinen Mitmenschen aus Liebe und mit Freude teilen?

Der Herr beschützt die Fremden, er hilft auf den Waisen und Witwen, doch den Weg der Frevler krümmt er. Der Herr ist König auf ewig, dein Gott, Zion, durch alle Geschlechter.

mag. lijo thomas joseph

Halleluja!

ist Kaplan in der Stadtpfarre Jennersdorf. Er stammt aus Indien. Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus Psalm 146)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Der November steht stark im Zeichen der Männer. Mit dem Internationalen Tag des Mannes am 3. und dem Beliebt als Haupt- oder Nachspeise perlen

Internationalen Männertag am 19. November zeigt sich

Scheiterhaufen

das mehr als deutlich. Stellt sich die Frage: Wer ist der

8 bis 10 Portionen

leicht

45 Minuten + Backzeit

Mann im Jahr 2018? Brigitta Hasch

ZUTATEN

∙∙6 Semmeln oder Briochegebäck ∙∙4 Eidotter ∙∙200 ml Milch ∙∙50 g Kristallzucker ∙∙1 1/2 EL Vanillezucker ∙∙50 g Rosinen ∙∙75 g Butter + Butter zum Ausstreichen ∙∙1/2 kg Äpfel ∙∙50 g Kristallzucker ∙∙1 Prise Zimt ∙∙1 1/2 EL Rum ∙∙50 g Mandelsplitter ∙∙4 Eiklar ∙∙120 g Kristallzucker zubereitung Zunächst werden Milch und Dotter gut verrührt, Zucker und Vanillezucker darin aufgelöst, die Semmeln in Scheiben geschnitten und mit der Milchmischung befeuchtet. Mit den Rosinen und der geschmolzenen Butter zieht die Masse etwa eine halbe Stunde lang. In der Zwischenzeit schält und entkernt man die Äpfel und schneidet sie in feine Scheiben. Nachdem man sie mit Zucker, Zimt, Rum und Mandelsplittern vermischt hat, zieht auch das Obst noch eine Weile, bevor man mit dem Schichten beginnt. Dazu wird eine Auflaufform ausgebuttert. Die erste Lage bildet die Semmelmasse, darauf kommt etwas Obst, das geht immer so weiter, bis man mit der Semmelmasse abschließt. Gebacken wird nun 40 Minuten lang bei 180 °C, ehe der Eischnee aufgetragen wird und alles noch einmal bei 250 °C für 10 Minuten ins Rohr kommt. XX Österreichs süße Küche. Band 1.102, Verlag Perlen-Reihe, 2016, 9,95 Euro.

Mannsbilder zwischen Macho „Die Prägungen sind zäh. Die Veränderungen gehen deshalb nur langsam vonstatten“, so lautet die erste Diagnose von August Höglinger. In seinen Seminaren hat er schon viele Männer kennengelernt, „und glauben Sie mir, die kommen alle nur dann, wenn es sich um eine Notsituation handelt“, weiß er zu erzählen. Alte Klischees leben noch immer. Was Höglinger in den Seminaren erlebt, sind vielfach alte Rollenbilder: Männer als Macher; Männer die nur dann gerne reden, wenn sie sich einer Sache sicher sind und sich auskennen; Männer, die Wertschätzung brauchen, von sich überzeugt sind und keine Kritik vertragen. Gleichzeitig sei ihnen aber ein partnerschaftliches Miteinander schon wichtig.

DI Dr. August Höglinger, Einzel- und Paarbegleiter, spiritueller und Trauerbegleiter, systemische Aufstellungen, Coach und Buchautor. Die Neuauflage von „Männer – was Frauen über sie wissen sollten“, 20 Euro, ist auf www.hoeglinger.net und im Handel erhältlich.

„Sie wissen aber nicht, wie sie sich da verhalten sollen.“ Überfordert. Das „neue“ Rollenbild des Mannes, weg vom Familienoberhaupt und -ernährer hin zum Partner, Vater und Familienmenschen habe die Männer vor neue Herausforderungen gestellt. „Die Aufgaben sind mehr geworden, die Rolle ist einfach größer, und damit waren viele überfordert“, ist Höglinger überzeugt. Dazu komme, dass sich Männer nur ungern eine Blöße geben: „Das wollen Männer überhaupt nicht.“ Außerdem waren sie seit Jahrhunderten gewohnt, das Ruder in der Hand zu haben. „Zumindest wollten sie das Gefühl haben, die Entscheider zu sein. Der Mann als Finanz- und Außenminister, die Frau als Fa-


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Bewusst leben 19

8. November 2018

Tipps für einen wohligen Herbst

Fit für die kalte Jahreszeit Wenn die Tage kälter werden und Nebel und Regen Einkehr halten, zieht sich nicht nur die Vegetation zurück, auch wir werden müde und antriebslos. Durch die richtige Ernährung und ein paar Tricks können wir den Körper einerseits erwärmen und andererseits fit für die kalte Jahreszeit machen.

Das Selbstbild des Mannes ist in Bewegung. DEAN DROBOT/fotolia

und Softie milien- und Innenministerin, das war ein klares Rollenbild, das sich nicht in ein paar Jahren auslöschen lässt. Veränderungen sind bei den JüngeMänner suchen ren allerdings schon zu bemersich als Frau ken“, räumt der Coach ein. „Es geht aber nicht um Gleichmaentweder das cherei, sondern um echte PartEbenbild der nerschaft“, hebt der Autor ausdrücklich hervor. Mutter oder ihr

Gegenbild. Mehr männliche Vorbilder. Um ein kompaktes Männerbild August Höglinger zu erleben, männliche Energie und Identität zu spüren, bräuchten Buben von Kindheit an unbedingt mehr männliche Bezugspersonen. „Leider sind in den Kindergärten und Volksschulen viel zu wenig Männer als Pädagogen tätig“, bedauert Höglinger. Genau das wäre aber für die Entwicklung sehr wichtig. „Viele Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, erleben den Papa zu selten – und auch dann nicht im richtigen Alltag.

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XX „Männer! Wer versteht schon die Männer?“ – Vortrag von August Höglinger, Dienstag, 13. November, 19 bis 21 Uhr, Veranstalter: KMB OÖ, Maximilianhaus, Attnang-Puchheim

Bewegung im Freien baut nicht nur Stress ab, sondern stärkt auch unsere Abwehrkräfte, regt den Kreislauf an und liefert uns mit der Herbstsonne auch ein bisschen Nachschub für die Vitamin-D-Herstellung. Gemeinsam mit Familie oder Freunden macht es noch mehr Spaß und hebt die Stimmung umso mehr. Wärmende Vollbäder mit Kräuterzusätzen und feuchtigkeitsspendender Hautpflege entspannen Körper und Geist und helfen bei Trockenheitsgefühl der Haut. Wechselfußbäder oder Wechselduschen trainieren den Kreislauf und helfen dem Immunsystem, besser gegen Erkältungen gewappnet zu sein. Im Herbst passt sich auch die Ernährung an die kühlen Temperaturen an. Beginnen Sie den Tag mit einem Zitronen-Ingwertee mit einem Löffel Honig oder einem Haferbrei mit Zimt, beides wärmt den Körper von innen und fördert die Abwehrkräfte. Herbstliche Gemüsegerichte aus Kraut und Kohl

begleiten beleben bestärken

spenden Vitamin C und B , Zink, Kalzium, Magnesium und Selen. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie Senföle wirken zusätzlich antibakteriell. Vergoren unterstützt Sauerkraut durch die enthaltenen Milchsäurebakterien unsere Darmbakterien. Die Kartoffel wird aufgrund ihres Vitamin-C-Gehaltes auch die „Zitrone des Nordens“ genannt und ist eine sehr gute Eiweißquelle von hoher biologischer Wertigkeit und bei schonender Zubereitung relativ kalorienarm. Zichoriengewächse wie Chiccorée, Endivie und Radicchio regen durch ihre Bitterstoffe die Produktion von Verdauungssäften an und sind wie die Schwarzwurzel sehr ballaststoffreich und damit willkommenes Futter für unsere Darmbakterien. Schwefelige Verbindungen wie Allicin in Zwiebel und Knoblauch wirken antibakteriell, in Fruchtkörper und Kernen der Kürbisse finden sich Carotinoide, Vitamin E und essenzielle Fettsäuren. Auch Äpfel und Birnen liefern neben Vitaminen und Mineralstoffen Pectine als Ballaststoffe, die nicht nur für anhaltende Sättigung und gute Verdauung sorgen. Nach einem flotten Spaziergang durch die herbstliche Kälte wärmen sie uns, mit entsprechenden Gewürzen wie Nelken und Zimt zubereitet, nicht nur von innen, sondern lassen durch ihren Duft ein heimeliges Gefühl der Wärme und Geborgenheit entstehen, das uns fröhlich durch den Herbst geleitet.

Dr. ulrike göschl ärztl. leiterin, kurhaus marienkron, mönchhof www.marienkron.at

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20 Familie & Unterhaltung

8. November 2018

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Mehr als einfach zum Reinbeißen Der zweite Freitag im November, heuer also der 9. November, ist seit 1973 in Österreich der Tag des Apfels. Mit vielen Aktionen werden die Bedeutung und die gesundheitliche Wirkung des Apfels hervorgehoben. Im Lateinischen heißt der Apfel „Malum“, also das Böse. Damit wird wohl Bezug auf die biblische Geschichte des Apfels genommen, dieser als Anlass zum Sündenfall und zur darauffolgenden Vertreibung des Menschen aus dem Paradies. Im Übrigen werden mit dem Apfel aber durchaus positive Dinge verbunden. Nicht umsonst hat sich die Frucht mit den römischen Feldzügen in Europa rasch verbreitet. Die Kelten und Germanen sollen daraus Mus und Most gemacht haben. Als älteste Kulturapfelsorte gilt der Borsdorfer Apfel, er

In der Sonntagspredigt sagt der Pfarrer: „Ein guter Hirte verlässt seine Herde nie, Tag und Nacht wacht er bei ihr.“ Da steht ein in der Kirche sitzender Schäfer auf, murmelt: „Da hat er recht“, und geht.

wird bei den Zisterziensern 1170 erwähnt. Lange davor, in der Antike, wurde der ­Apfel über alte Handelsstraßen aus seiner ursprünglichen Heimat Zentral- und Westa-

RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen jene nordostfranzösische Stadt, an deren Stadttor der heilige Martin seinen Mantel teilte.

Der Patient redet unaufhörlich. „Strecken Sie die Zunge heraus“, verlangt der Arzt. Nach fünf Minuten hält der Patient es nicht mehr länger aus: „Sie haben gesagt, ich soll die Zunge herausstrecken, und bis jetzt haben Sie sie nicht angeschaut“, sagt er vorwurfsvoll. „Ich wollte nur in Ruhe das Rezept schreiben“, antwortet der Arzt ganz ungerührt. Der Tankwart wirft einen Blick auf Hofers Auto. „Tja, Ihre Reifen sind abgefahren!“ Hofer darauf erschrocken: „Was? Dann nichts wie hinterher!“ Zwei Katzen sitzen vor dem Vogelkäfig und unterhalten sich über die Vögel. „Der eine Kanarienvogel ist ja ganz grün!“ – „Vielleicht ist er noch nicht reif!“

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Auflösung des Loopy der letzten Woche.

© Dir. Ernst Hausner

kiz mit witz

Ein Apfel am Tag trägt viel zur körperlichen Gesundheit bei. Roman Samokhin/fotolia.com

sien nach Südeuropa eingeführt und kultiviert. Aufgrund seiner Form symbolisierte er schon im Römischen Reich die Weltkugel und zählt seit Jahrhunderten als Reichsapfel zu den Insignien europäischer Königshäuser. Dem Apfel wird vielerlei Symbolkraft zugeschrieben. Man denke nur an Rubens’ Gemälde der Heiligen Familie unter dem ­Apfelbaum, der auf die Fruchtbarkeit Mariens hinweist. Oder an die nordische Göttin Idun, die den Asen goldene Äpfel und damit die ewige Jugend schenkte. Auch in der Märchenwelt begegnet man dem Apfel. Jenes Mädchen, das im Märchen „Frau Holle“ das (Apfel-)Bäumchen rüttelte und schüttelte, wurde für seinen Fleiß mit Reichtum belohnt. Für Schneewittchen allerdings führte der vergiftete Apfel (beinahe) zum Tod. Doch noch ein „Malum“ also. B. H.


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8. November 2018

Familie & Unterhaltung 21

Warum Teilen reich macht

 Brieffreund gesucht. Hallo! Ich heiße Alexander, gehe in die 2. Klasse und suche einen Brieffreund zwischen 6 und 8 Jahren. Meine Hobbys sind Lego spielen, mit Holz arbeiten und viel draußen sein. Wenn ihr mich kennenlernen möchtet, dann meldet euch bitte! Besonders freuen würde ich mich auch über Post aus den anderen Bundesländern.

Am 11. November feiern wir wieder das Fest des heiligen Martin. Du weißt schon, das war der, der mit einem armen Bettler seinen Mantel teilte. In vielen Kindergärten und Volksschulen wurde in den letzten Wochen fleißig an den Laternen für den Umzug gebastelt. Weil er mit dem frierenden Mann am Wegesrand seinen Mantel teilte, wurde Martin für ihn zum Licht, das die Welt um ihn hell und warm erscheinen ließ.

 Schreib an kiki@kirchenzeitung.at oder an KiKi, KirchenZeitung Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Wir leiten die Post ungeöffnet und verlässlich an Alexander weiter.

Aus der Bibel. Martin hat so gehandelt, wie es schon Jesus zu seinen Freunden gesagt hat: „Ihr seid das Licht der Welt. Wenn man ein Licht anzündet, dann versteckt man es nicht unter einem Eimer, sondern stellt es auf einen Leuchter, damit es hell strahlen kann. Dann leuchtet es allen im Haus. So soll auch euer Feuer für die Menschen leuchten. Die Menschen sollen sehen, wie ihr Gutes tut, und dann Gott dafür danken, dass es geschieht.“ (Nach Matthäus 5,14–16) Ein Licht für andere sein. Jeder kann für seine Nächste oder seinen Nächsten Licht und Wärme in den Alltag bringen. Auch du. Zum Beispiel, wenn du teilst. „Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteilter Schmerz“ ist halber Schmerz – so sagt man. Probier es aus und du wirst sehen: Die Freude ist größer, wenn sich ein anderer mit dir freut, und der Kummer wird ein bisschen weniger, wenn dir jemand zuhört und dich tröstet.

BALDUIN BAUM

„Mitgefühl“ lautet das Zauberwort. Mitgefühl hatte der heilige Martin mit dem Bettler. Und Mitgefühl mit anderen armen Menschen hatte auch das kleine Mädchen im Märchen „Die Sterntaler“.

DA MELD ICH MICH

DA GEH ICH HIN

Sterntaler. Weil es teilte, wurde das arme Mädchen reich belohnt. Im wahren Leben heißt das nicht, dass man fürs Teilen Geld oder Gold bekommt. Das Gefühl, dass man Gutes getan hat, macht auf andere Weise reich. ANJA GREINER ADAM/FOTOLIA

Du kennst sicher das Märchen der Gebrüder Grimm von einem armen Waisenmädchen, das außer einem Stück Brot nichts besaß. Voll Gottvertrauen ging es in die Welt hinaus. Unterwegs verschenkte es sein Brot, dann seine Mütze, sein Leibchen, sein Röckchen und schließlich auch sein Hemdchen an andere Bedürftige. Da fielen die Sterne als Silbertaler vom Nachthimmel, und das Mädchen hatte ein neues, feines Leinenhemdchen an, in das es sie aufsammelte.

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Seit Generationen fehlt allen Sumsemännern das sechste Käferbeinchen, denn das wurde vor langer Zeit von einem Holzdieb abgeschlagen und auf den Mond verbannt. Doch es gibt Hoffnung, das verlorene Beinchen zurückzubekommen! Der aktuelle Herr Sumsemann hat die Chance, das Schicksal seiner Familie zu wenden. Für die Reise zum Mond braucht er die Hilfe zweier Kinder. Peterchen und Anneliese sind sofort bereit, Herrn Sumsemann auf die abenteuerliche Expedition zu begleiten. Auf ihrem Weg zum Mond treffen die drei auf magische Gestalten ...  Peterchens Mondfahrt. Theaterstück für Kinder ab 6 Jahren, ab 11. November in den Linzer Kammerspielen, Promenade 39, Termine und Infos: www.landestheater-linz.at

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

11. bis 17. November 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

11. november

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus St. Stephan in Würzburg. Eröffnung der EKD-Synode. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Wachstum durch Kooperation. Romero-Preis der „Katholischen Männerbewegung“ für den Peruaner Francisco San Martin. – Schmerzende Erinnerungen. Der Mord an hunderttausenden Juden durch NSBesatzer in Litauen. – Wunder von Zakynthos. Bürgermeister und Bischof verhindern Auslieferung der jüdischen Bevölkerung an NS-Besatzer. ORF 2 21.05  Menschen & Mächte (Dokumentation). 1918 – Die Geburt der Republik. Depression und Jubel. ORF 2 23.55  A Mass for Peace – Chorkonzert für den Frieden. Karl Jenkins’ „The Armed Man: A Mass for Peace“ ist das weltweit am häufigsten gespielte klassische Werk eines lebenden Komponisten. arte Montag

12. november

11.00  Staatsakt anlässlich der 100. Wiederkehr des Jahrestages der Gründung der Republik. Live aus der Wiener Staatsoper. ORF 2 15.20  Frankreichs mythische Orte (Dokumentation). Die Klosterkirche Sainte-Foy im mittelalterlichen Dorf Conques. arte 20.15  Toni Erdmann (Tragikomödie, D/A/RU, 2016). Ein alternder Musiklehrer taucht unangemeldet bei seiner Tochter in Bukarest auf. Vorzüglich inszeniert und getragen von zwei überragenden Darstellern, entwirft der Film ein vielschichtiges Vater-Tochter-Verhältnis. arte Dienstag

13. november

21.05  Erbe Österreich (Dokumentation). Leopoldi – Die Wahrheit über den Landespatron von Niederösterreich, Oberösterreich und Wien. ORF III 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Mein neues Leben. Die Sendung begleitet Noorullah Qureshi, der in Afghanistan mit dem Tod bedroht wurde, bei seinen Versuchen, in Österreich Fuß zu fassen. ORF 2 23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Der Entscheider. Sie gilt vielen als anonyme und gesichtslose Instanz: die „Asylbehörde“. Womit ist ein Beamter konfrontiert, der über das Schicksal von Menschen entscheiden muss? ORF 2

Morgengedanken von Diakon Dr. Bernhard Pelzl, Graz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

So 15.30  Friedenskonzert aus Versailles. Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg. 100 Jahre später geben die Wiener Philharmoniker und internationalen Solisten ein Friedenskonzert in der Königlichen Hofoper. Dirigent Franz Welser-Möst hat sehr bedacht Werke ausgewählt, die eine friedensbringende Botschaft übermitteln. – Whg. 20.15 Uhr, ORF III. Foto: Archiv 3sat Mittwoch

14. november

11.15  Ein Haus voll Glorie (Dokumentation). 350 Jahre Basilika Maria Taferl im Nibelungengau nahe der Wachau. 3sat 11.40  Wallfahrt im Mostviertel (Dokumentation). Der Sonntagberg und seine Basilika. 3sat 12.05  Kirtag in Loretto (Dokumentation). Alljährlich am 15. August, zu Mariä Himmelfahrt, pilgern tausende Wallfahrer zur Kirchweih ins burgenländische Loretto am Nordrand des Leithagebirges. 3sat 20.15  Gefährlicher Elektroschrott – Endstation Afrika (Dokumentation). Der Film führt tief hinein in die verstecke Welt des globalen Handels mit elektronischem Müll. Umschlagplatz ist der Sumpf Agbogbloshie in Ghana. ZDFinfo Donnerstag

15. november

16.45  Gemeinsam gegen das Vergessen (Dokumentation). Juden und Muslime in Auschwitz. Während in Deutschland die Debatten um Flüchtlingsströme und muslimischen Antisemitismus brodeln, setzen Juden und Muslime ein gemeinsames Zeichen und besuchen die KZ Gedenkstätte Auschwitz. Erstmals in der Geschichte findet eine solche Reise statt. Phoenix Freitag

Mi 19.00  Stationen. Gnade vor Recht? Selbst in einem Rechtsstaat entspricht Recht nicht immer dem persönlichen Gerechtigkeitssinn. Wenn ein gut integrierter Flüchtling einen Job hat, abgeschoben wird, mag das juristisch korrekt sein – aber gerecht? Wenn jemand aus Unachtsamkeit den Tod eines Menschen verursacht hat – ist er nicht gestraft genug? ORF III

Foto: Archiv

15.50  Wasser ist Zukunft (Dokumentation). Der Jordan – Fluss des Friedens? Immer wieder birgt sein Wasser Grund für Konflikte – aber auch für Verhandlungen und Verträge zwischen Israelis und Arabern. Der Film taucht ein in das Jordantal – die Kornkammer und den Gemüsegarten Israels und Jordaniens, wo die intensive Landwirtschaft dem Fluss das Wasser abgräbt. arte 20.15  Kundschafter des Friedens (Actionfilm, D, 2016). Als in einer früheren Sowjetrepublik ein Politiker entführt wird, rekrutiert der BND vier ehemalige DDR-Spione im Rentenalter, die sich in dem Land bestens auskennen, bald aber erkennen müssen, dass sie und die Welt sich seit ihrer Wirkungszeit sehr verändert haben. Amüsante, sanft ironische Komödie. arte Samstag

17. november

9.30  Eine Klinik in Jerusalem (Dokumentation). Das HadassahHospital in Jerusalem ist nicht nur eine der größten und modernsten Kliniken im Nahen Osten, sondern auch ein Ort der Völkerverständigung. Palästinensische und israelische Chirurgen retten hier jeden Tag gemeinsam Leben. Phoenix 20.15  Festliche Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung. Aufzeichnung aus der Deutschen Oper Berlin. 3sat

16. november

12.30  Stolperstein (Dokumentation). Down-Syndrom – na und? Der Film porträtiert drei Menschen mit Down-Syndrom. Sie repräsentieren verschiedene Phasen der gesellschaftlichen Akzeptanz, einer sich verändernden Geisteshaltung und Förderungsmöglichkeiten. 3sat

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Rugani

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit, von Alfred Trendl. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. „Der Kardinal des Umbruchs.“ Friedrich Gustav Piffl und die Gründung der Republik 1918. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Gurnitz, Kärnten. Anton Faist: Deutsche Singmesse; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag von Literatur- und Kulturwissenschafter Wolfgang Müller-Funk. „Die vielen Gesichter der Gerechtigkeit.“ Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg Spezial „1918“. Anatomie einer Zeitenwende. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Vom Riesenreich zur Rumpfrepublik. Der Untergang der Habsburger Monarchie. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Ein leichtes Element, milliardenschwer. Lithiumabbau im Lavanttal. Mi 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Der Papst, der Fürst, seine Hochzeit und eine Handschrift. Musik aus Codex Medici. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Wir müssen reden! Plädoyer für eine neue Streitkultur. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie funktioniert ein Staat? Über Gesetze und Grundregeln des Zusammenlebens. Do 16.40, Ö1. Diagonal. Komponieren, Interpretieren, Improvisieren. A. Heiller: In festo corporis Christi; Te Deum; Ach, wie nichtig. Sa 15.05, Ö1. Logos. Vom Umgang mit Schuld und der Hoffnung auf Versöhnung. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Papst Franziskus und seine Reformen. Überlegungen von Paul Zulehner.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

8. November 2018

Vorweihnachtliche Matinee im Mariendom

BILDUNG

Linz. Am Sonntag, 18. November 2018, lädt die Initiative „Pro Mariendom“ zu einer vorweihnachtlichen Matinee ins Linzer Musiktheater. Musikalisch gestaltet wird die Matinee von drei international erfolgreichen und renommierten Künstlern des Landestheaters: Sopranistin Gotho Griesmeier, Bariton Martin Achrainer sowie Marc Reibel am Klavier. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Robert Schumann sowie Franz Schubert und das „Ave Maria“ von Robert Stolz. Texte und Geschichten, vorgetragen und erzählt von Persönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft und Politik, laden zum Innehalten und Einstimmen auf die Vorweihnachtszeit ein. Der Erlös der Veranstaltung kommt der Renovierung und Erhaltung des Mariendoms zugute. Sonntag, 18. November, 12 Uhr, Linzer Musiktheater, Foyer. Karten: Tel. 0732 76 11-400, Infos: www.promariendom.at

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Anleitung zu Sinnkrise und Burn-out, Fr., 16. 11., 19 Uhr, Ref.: Dr. Harald Pichler, Anmeldung erforderlich.  Chorliteraturabend, Di., 20. 11., 19.30 Uhr, Ref.: MMag. Andreas Peterl, Anmeldung erforderlich.

Gotho Griesmeier, Sängerin am Landestheater. Sie besuchte das Linzer Musikgymnasium. STRIGL

Wie sich das Evangelium Gehör verschafft ke wird von seinen Erfahrungen und Erlebnissen erzählen und aus seiner Sicht darlegen, welche Gestaltungskraft das Evangelium in einer nachchristlichen Gesellschaft haben kann.

Bildungshaus Schloss Puchberg.

Bischof Joachim Wanke stand von 1980 bis 2012 der „ostdeutschen“ Diözese Erfurt vor – in den kommunistischen Zeiten der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Er hat am eigenen Leib erlebt, was es heißt, als Christ in der Minderheit und vom Regime angefeindet zu sein. Die christliche Tradition und Kultur ist in der Diöze-

 Freitag, 16. November 2018, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 Uhr, Eintritt: € 15,–

se Erfurt abgebrochen und mit dem Fall der Mauer 1989 nicht wiedererstanden. Bischof Wan-

KiZ-webClub

Erinnerungen an Diktatur und Krieg. Mit Aquarellen und Zeichnungen des Autors. 80 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs ist und bleibt es geboten, die Erinnerung an die Gräuel und die Folgen des nationalsozialistischen Terrorregimes wachzuhalten. Bischof Reinhold Stecher hat das als Zeitzeuge dieser „unseligen Zeit, die kein Altgold he-

roischer Verklärung verdient“, immer wieder mahnend getan. Dieses Buch spannt den Bogen von der Pogromnacht des 9./10. November 1938 in Innsbruck bis zur Rückkehr Stechers nach Österreich im Herbst 1945. In Stechers Erinnerungen reicht, wie er schreibt, „die Skala der wechselnden Gefühle von Entsetzen und Zorn über kritisches Bedenken und ehrfurchtsvolle Verneigung bis zur hoffnungs-

TYROLIA

Der blaue Himmel trügt von Reinhold Stecher

vollen Veränderung mit dem Blick auf die Verwirklichung einer Zivilisation der Liebe“. Tyrolia 2018, Preis: 19,95 Euro webClub-Aktion: Als webClub-Mitglied erhalten Sie dieses Buch portofrei zugeschickt. Bestellung mit Angabe der Beziehernummer: webclub@kirchenzeitung.at oder 0732 76 10-3944. Nähere Info:  www.kirchenzeitung.at/ webClub

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Frauenfrühstück, von Frau zu Frau, Sa., 17. 11., 9 bis 11 Uhr, Ltg.: Isabelle Ntumba, Anmeldung erforderlich.  Ruhe und innere Kraft durch Sheng-Zhen-Meditation in Bewegung und Stille, Mo., 19. 11., 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Gerlinde Laschalt, Anmeldung erbeten. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Granit – von Adalbert Stifter, Lesung anlässlich des 150. Todestages von Adalbert Stifter, Mo., 19. 11., 19.30 Uhr, mit Mag. Hapé Schreiberhuber.  Engel, biblisch betrachtet, Di., 20. 11., 19.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Biblische Lektorenfortbildung zu den Adventlesungen – Lesejahr C, Verstehst du, was du liest?, Mo., 19. 11., 19 Uhr, Begl.: Ingrid Penner.  Letzte Hilfe, Gut vorbereitet sein, Was geschieht beim Sterbeprozess eines Menschen und wann beginnt das Sterben? Was muss ich als nahestehender Mensch, Partner und Angehöriger beachten? Sa., 17. 11., 9 bis 16 Uhr, Ltg.: Jörg Fuhrmann, MSc. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67  BibelAuszeit, ... meine Worte werden nicht vergehen, Mk 13,31b, Do., 15. 11., 19 Uhr, Begl.: Sr. Ruth Summer.  Nachmittag für Kinder „Auf dem Weg zum Licht“, Hinführung zur Advent- und Weihnachtszeit für Kinder und ihre Begleitung, ab 6 Jahren, Fr., 23. 11., 14.30 bis 17.30 Uhr, Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder und Schwesternteam, Anmeldung bis 19. 11. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Von der Gestaltungskraft des Evangeliums in einer nachchristlichen Gesellschaft, Vortrag, Fr., 16. 11., 19 Uhr, Ref.: Dr. Joachim Wanke, Bischof em. von Erfurt.


24 Termine namenstag

Martin Mayr ist Ständiger Diakon und Entwicklungshelfer in der Diözese Barreiras, Brasilien. Privat

Martin (11. November) Als der Bub, nämlich ich, schon da war, überlegten meine Eltern noch: „Nennen wir ihn Florian oder Martin?“ Mein Vater, Rauchfangkehrer, zog „Florian“ vor: Der heilige Florian ist der Schutzpatron seiner Zunft. Meiner Mutter war der Schimmelreiter Martin lieber. Sie setzte sich durch. In der Volksschulzeit redete mir jemand ein, alle Martins seien brav. Das war mir gar nicht recht! Denn brav und fad schien mir wie eins. Allmählich lernte ich die Geschichten um meinen Namenspatron kennen und fand gar nicht langweilig, was sich in dessen Leben getan hat! Besonders gefällt mir die Erzählung, wonach schnatternde Gänse Martins Versteck verrieten, als er der Weihe zum Bischof von Tours entkommen wollte. Großen Eindruck macht mir von Kindheit an die Begegnung mit dem Frierenden: Immer schon spür ich, dass auch dem heiligen Martin selbst erst warm geworden ist, nachdem er seinen Mantel geteilt hatte. Martin Mayr

8. November 2018

Freitag, 9. November XX Arbing. Nerven und Darm – die Dirigenten unseres Immunsystems, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Dr. Christian Neuburger. XX Eferding. Buchpräsentation, Kopfsache gesund, Bücherei, „Treffpunkt Buch und Spiel“, Pfarrzentrum Hippolyt, 19 Uhr, mit Autorin Priv.-Doz. Dr. med. univ. Katharina Schmid. XX Gallneukirchen. Wunder warten gleich ums Eck, Entdecke die kleinen Dinge, die den Alltag verzaubern, Bücherinsel, 19 Uhr, Ref.: Barbara Pachl-Eberhart. XX Gutau. Die Falle, Krimistück von Robert Thomas, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Kremsmünster. Tag der offenen Tür am Stiftsgymnasium Kremsmünster, 13 bis 17 Uhr. XX Linz. Konzert für Violoncello und Blasorchester von Friedrich Gulda, Anton Bruckner Privatuniversität, 19.30 Uhr, Bernadette Kehrer, Cellistin, mit dem Universitätsorchester der Johannes Kepler Universität. XX Mattighofen. Dichterlesung, Buchladen, 19 Uhr. XX Puchenau. Eröffnung der Buchausstellung, Pfarrzentrum, 19 Uhr. XX Schwertberg. Lebendig ist das Wort, regionale Fortbildung für Lektorinnen und Lektoren, Einführung in die neuen Lektionare, Pfarrzentrum, 18.30 bis 21.30 Uhr, mit Ingrid Penner und Michael Zugmann. XX Viechtwang. Hl. Messe, Pfarrkirche, 8 Uhr, mit P. Leopold Fürst, Liveübertragung durch Radio Maria. XX Vöcklabruck. Tag der offenen Tür, Don-Bosco-Schule, 12 bis 18 Uhr. XX Wels, St. Josef. 100 Jahre Republik Österreich – 2018–1918, wir blicken 100 Jahre zurück, mit Bezug zur Stadt Wels und Pernau, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, Mag. Hannes Müller und Stadtarchivleiter Mag. Michael Kitzmantel. XX Wels. Die Chance der neuen Lektionare, Bildungshaus Schloss Puchberg, 14.30 bis 21.30 Uhr, Info und Anmeldung: Tel. 0732 76 10 32 31, Begl.: Dr. Gerhard Pirner, Franz Kogler. Samstag, 10. November XX Altenberg bei Linz. Das Grüffelokind, Animationsfilm, ab 4 Jahren, Pfarrsaal, 15 Uhr.

XX Bad Ischl. Krönungsmesse, Wolfgang Amadeus Mozart, und Te Deum, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 19 Uhr, Gmundner Kammerchor, Kammerorchester „con brio“. XX Gutau. Die Falle, Krimistück von Robert Thomas, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Haslach. Oase Martini-Ball, TUK, ab 20 Uhr, mit den Hügelländern, Musik von Stein Max, Sexleg’s Cadillac’s. XX Linz. Domfrauen, auf Entdeckungsreise im Linzer Mariendom, bei der Langen Nacht der Bühnen, Treffpunkt: Domplatz, 20 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Gottesdienst, 18 Uhr, Konzert, 19 Uhr, mit dem Ensemble der Blasmusik der Linz AG, Ltg.: Paul Kusen. XX Mauerkirchen. Lebendig ist das Wort, regionale Fortbildung für Lektorinnen und Lektoren, Einführung in die neuen Lektionare, Pfarrheim, 9 bis 12 Uhr, mit Franz Kogler und ­Barbara Thielly. XX Pregarten. Der Vogelhändler von Kabul, Lesung, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit Friedrich Orter. XX Traberg. „MaleDiven“, Konzert, Pfarrheim St. Josef, 19 Uhr. XX Vorchdorf. Hl. Martin am Jakobsweg zur Martinskirche Attnang, Spirituelle Wegbegleiter, Bahnhof Vorchdorf, 7.45 Uhr, Ref.: Robert Kronberger. XX Wels. Mit allen Sinnen Gottesdienst feiern, Studientag „Kinder- und Familiengottesdienst“, vormittags Vortrag, nachmittags Workshops, Bildungshaus Schloss Puchberg, 9 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. Bernward Konermann, Anmeldung bis 4. 11. unter Tel. 0732 76 10 33 41. Sonntag, 11. November XX Aigen-Schlägl. Wiltener Sängerknaben, Stiftskirche, 10 Uhr, mit Bischof em. Maximilian Aichern OSB und Abt Mag. Martin Felhofer, feierliche Vesper, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Anfelden. Musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, Pfarrkirche, 9 Uhr, anschließend Frühschoppen im Pfarrhof, Brucknerbund gemeinsam mit Schülern der LMS Haid/Ansfelden und LMS Neuhofen sowie dem Brassensemble „Airplay“. XX Aspach. Volksmusikalischer Gottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Desselbrunn. Leonhardiritt, Abritt 10 Uhr von der Ortschaft

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Bubenland, Feldmesse mit Pferdesegnung, 10.30 Uhr, im Ort gibt es einen ­Kirtag. XX Dornach. Von Mozart bis Michael Jackson – eine musikalische Zeitreise, von Barock bis Filmmusik, von Klassik bis Jazz und von Romantik bis zur Popmusik, Pfarrkirche, 17 Uhr, Florian Birklbauer, Orgel, Isaac Knapp, Trompete. XX Eidenberg. 40 Jahre Leonhardiritt, Aufstellung Eidenbergstraße, 9.30 Uhr, Feldmesse mit Pferdesegnung, 9.45 Uhr, mit Bischof Dr. Manfred Scheuer. XX Feldkirchen an der Donau/Filialkirche Pesenbach. Festgottesdienst 10.30 Uhr, und Leonhardikirtag, Pferdesegnung auf der Mörschinger-Wiese. XX Freistadt. Ein Atemzug Frieden, meditativer Abendgottesdienst in freier Form, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr. XX Kremsmünster. Messe in gMoll, Johann Georg Zechner, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lacken. Geh weida kim, humorvoller Nachmittag, Pfarrheim, 15 Uhr, mit Mundartdichter Joschi Anzinger und der Mühlviertler Okarinamusi. XX Linz, Hl. Geist. Kirchweihfest, Missa antiqua von Leopold Friedl, Locus iste von Anton Bruckner, Panis angelicus von Théodore Dubois, Ave Maria von Giulio Caccini, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Armin Bumberger, Chor der Stadtpfarre Urfahr, Orgel, Ltg.: Eni-Kyong Krim-Kolnhofer. XX Linz, Mariendom. Geistliche Chorwerke, Tagungschor der Lehrenden an Musikvolksschulen, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, ­Orgel, Ltg.: Stefan Kaltenböck. XX Mondsee. Zeit(W)ende, Uraufführung , Kammerrequiem von MMag. Marco Lemke, Basilika St. Michael, 15 Uhr. XX Pesenbach. Festgottesdienst, Filialkirche, 9.30 Uhr, Kirchenchöre Feldkirchen an der Donau und Haibach, anschließend Pferdesegnung. XX Pfandl. 60 Jahre Kirchweihe, Festgottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Generalvikar DDr. Severin Lederhilger. XX Pinsdorf. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 9.15 Uhr. XX Pregarten. Konzert für Violoncello und Blasorchester von Friedrich Gulda, Kulturhaus Bruckmühle,

Ausstellung XX Altenfelden. Große Weihnachts-Buchausstellung, Sa., 10. 11., 16 bis 19.30 Uhr und So., 11. 11., 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Pfarrsaal; Großer Bücherflohmarkt, Pfarrzentrum, So., 18. 11, 8 bis 12 Uhr. XX Eberstalzell. Buchausstellung, EZA-Markt und Pfarrcafé, Pfarrsaal, Sa., 10. 11., 14 bis 20 Uhr und So., 11. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Kematen am Innbach. Tag der Stille, Alles beginnt mit der Sehnsucht, die Anfordung des Alltags hinter sich zu lassen, die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, der besinnlichen

Seite des Advents nachzuspüren, die heilsame Kraft der Stille zu erleben, Haus der Besinnung, Gaubing 2, Anmeldung und Kontakt: Gertrude Pallanch, Tel. 0664 516 00 87, gertrude. pallanch@liwest.at, Tel. 07247 81 42, haus-derbesinnung@gaubing.kreuzschwestern.at, Anmeldung bis 20. 11. XX Gmunden. Naturgemäß, Ausstellung von Konrad Winter, Ausstellungsdauer: bis 17. 11., Galerie 422, Margund Lössl, Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr. 14 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 16 Uhr und nach telefonischer Voranmeldung.

XX Linz. 51. Bücherflohmarkt, Amnesty International, freie Waldorfschule, Sa., 10. 11., 9 bis 18 Uhr und So., 11. 11., 9 bis 13 Uhr. XX Linz, St. Severin. Pfarrflohmarkt, Naschund Flohmarkt, Fr., 16. 11., 14 bis 18 Uhr und Sa., 17. 11., 9 bis 14 Uhr. XX St. Agatha. Buchausstellung, Pfarrheim, Sa., 10. 11., 13 bis 17 Uhr und So., 11. 11., 8.30 bis 17 Uhr. XX Steyr. Bücherfundgrube, So., 11. 11., Evangelische Pfarrgemeinde, alter Gemeindesaal, 11 bis 12.30 Uhr.


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Termine 25

8. November 2018

16 Uhr, Bernadette Kehrer, Cellistin, mit dem Universitätsorchester der Johannes Kepler Universität. XX Pregarten. Per aspera ad astra – durch die Nacht zum Licht, Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Friedrich Gulda, Ludwig von Beethoven, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr, Uniorchester Linz. XX Schärding. Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut, Konzert, Kammermusikmatinee, Kubinsaal, 11.11 Uhr. XX Urfahr, Stadtpfarre. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. XX Wels, St. Josef. Familiengottesdienst zum hl. Martin, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Windischgarsten. ­Paukenmesse, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 10 Uhr, Wartberger Chor. XX Zipf. Lobet den Herrn, Wolfgang Reisinger, für Kantor, Chor, ­Flöte und ­Orgel, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. Montag, 12. November XX Bad Mühllacken. Liederabend im Advent, Meinem Herrn, meinem Gott ich vertrau, mit neuen und bekannten Liedern und Texten zur Besinnung, Kurhauskapelle, 19 Uhr. XX Lambach. Lesung mit Franz Strasser anlässlich der Eröffnung unserer neuen Pfarrbibliothek, Pfarrsaal und Bibliothek, 19 Uhr, mit musikalischer Umrahmung und kleinem Buffet. XX Linz. Konzert, Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Xaver Frenzel u. a., Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Duo Octachord und Sergey Kim. XX Steyr. Wort-Gottes-Feiern, Marienkirche, So geht teilen, Martin v. Tours, mit offenem Herzen sehen und dem helfen, dem es nicht so gut geht wie uns, Marienkirche, Sakristei, 18.30 Uhr, mit Mag. Ewald Kreuzer OFS und P. Paul Mühlberger SJ. XX St. Florian. Seele und Immunsystem – ein starkes Paar, Pfarrsaal im Stift, 19.30 Uhr, Ref.: Ulrike Lukas. Dienstag, 13. November XX Linz. Sozialstammtisch, Arbeiterkammer und Sozialversicherung, Selbstverwaltete ArbeitnehmerInneneinrichtung auf dem Prüfstand, Cardijn-Haus, 19 Uhr, mit Franz Molterer, MAS. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Brett Leighton, Orgel. Mittwoch, 14. November XX Bach. 100 Jahre Demokratie in Österreich und die katholische Kirche, ein gemeinsames Jubiläum? Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit DDr. Helmut Wagner. XX Frankenmarkt. Die Bibel entdecken, Verstehst du, was du liest oder hörst ...? Pfarrheim, 20 Uhr, mit PA Dr. Benedikt Rodler. XX Lambach-Edt. Single-Runde,

wir treffen uns, um einfach miteinander zu plaudern, Gemeinschaft zu erleben, um nette Leute kennenzulernen usw., Pfarrsaal, 20.15 Uhr. XX Pregarten. Selbstheilungskräfte unter Druck? Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Dr. rer. nat. Markus Stöcher. XX Ried im Innkreis. Bibelstube Eröffnung, mit Bibeln aus 500 Jahren Druckgeschichte, 19 Uhr. Donnerstag, 15. November XX Ansfelden. Künstlergespräch mit Dennis Russell Davies, Anton Bruckner Centrum, 20 Uhr, Moderation: Norbert Trawöger, Kristina Siamashka, Klavier. XX Aschbach. In the Spirit of Hans Koller oder Paint Me a Song and Write Me a Picture, AschbachMarkt-Sporthalle, 19.30 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchestra. XX Hartheim. Gedenkfeier mit Verlesung der Namen der Opfer aus dem Bezirk in Zusammenarbeit mit der NMS Alkoven, Schloss Hartheim, 17 Uhr. XX Leonstein. Lichtspuren am Polarkreis, Winterreise durch Lappland, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, Ignatiushaus, Eingang: Domgasse 3, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, 19.30 Uhr. XX Mettmach. Dein Körper spricht mit dir, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Edeltraud Haischberger. XX Neumarkt im Mühlkreis. Im Lichte Gottes meinen Glauben spüren, Gottesdienst, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Putzleinsdorf. Lobpreis verändert, Vortrag mit Lobpreisgebet, Zeugnis u. v. m., Vitum, 19.30 Uhr, mit Hans Gnann. XX Ried im Innkreis. Das Gesicht der Barmherzigkeit, Wohin führt Papst Franziskus unsere Kirche?, Vortrag, Franziskushaus, 19.30 Uhr, Ref.: DDr. Paul M. Zulehner. XX Timelkam. Nigeria, unbekannt und anders, meine Erfahrungen mit einer uns fremden Kultur, Treffpunkt Pfarre, 19.30 Uhr, mit Alois Höfl. XX Weibern. Eintauchen in die Liebe Gottes, Kinder und Jugendliche beten, Gott liebt mich in Gemeinschaft, KIM-Zentrum, 18 bis 19 Uhr. Freitag, 16. November XX Arbing. Adventkalender erzählen, Adventlesung, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Nina Stögmüller, Arbinger Flötenkinder. XX Freistadt. In the Spirit of Hans Koller oder Paint Me a Song and Write Me a Picture, Salzhof, 20 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchestra. XX Gmunden-Ort. Ökumenisches Taizé-Gebet, zusammen singen, beten, hören, schweigen, Pfarrzentrum, 19 Uhr. XX Leonstein. Lichtspuren am Polarkreis, Winterreise durch Lappland, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr. XX Linz, St. Michael. Demenz – An-

zeichen, Verlauf, Auswirkungen auf Betroffene, Familie, Umfeld und Alltag, Pfarrsaal, 18.30 Uhr, mit Gertrude Kralik. XX Ried im Innkreis. Du bist, was du isst, Ernährung für die Zellen, Vortrag, Franziskushaus, 19 Uhr, Ltg.: Marlene Vinzenz. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, miteinander reden, in Kontakt kommen, Deutsch sprechen üben, Treffpunkt „mensch & arbeit“, 16 bis 18 Uhr. XX Wels. Tag der offenen Tür im WRG und ORG der Franziskanerinnen, 12.30 bis 16.30 Uhr. Samstag, 17. November XX St. Georgen im Attergau. Lebendig ist das Wort, regionale Fortbildung für Lektorinnen und Lektoren, Einführungsabend, Pfarrheim, 9 bis 12 Uhr, Ref.: Renate Hinterberger-Leidinger, Hans Stockhammer. XX Wallern. Mundartgeschichten zum Schmunzeln mit Musikbegleitung, Dichterlesung, Heimatmuseum, 17 Uhr, mit Karl Pumberger-Kasper. Sonntag, 18. November XX Ansfelden. Preisträgerkonzert des oö. Landeswettbewerbs „prima la musica“ 2018, LMS Haid, 11 Uhr. XX Linz. Vorweihnachtliche Matinee, Musiktheater Linz, Hauptfoyer, 12 Uhr, Pro Mariendom, der Reinerlös dient der Renovierung und Erhaltung des Mariendoms. XX Linz, Mariendom. Orgelwerke, Dieterich Buxtehude, 10 Uhr, Gerhard Raab, Orgel. XX Maria Schmolln. Pfarrcafé und EZA-Verkauf, Altenheim Maria Rast, 9 bis 12 Uhr. XX Pregarten. Fair-Trade-Modenschau mit Pfarrcafé, Pfarrzentrum, 11 Uhr, von Fairytale Fair Fashion. XX Schwertberg. Taizé-Gebet, Pfarrsaal, 19 Uhr. XX Wolfsegg. Ökumenischer Friedensgottesdienst, Zum Jahrestag der Schlacht in Wolfsegg des oö. Bauernkriegs, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit Superintendent Gerold Lehner, Posaunenchor Rutzenmoos. XX Wilhering. Sechste Sonntagsmesse op. 15 für Chor und Orgel, Cäcilienfest, Stiftskirche, 8.30 Uhr, Chor der Stiftspfarre Wilhering. XX Zwettl. Lichtklänge, 30 Minuten zum Innehalten, aufhellende Musik gegen die Novembernebel, Pfarrkiche, 18.30 Uhr.

aussaattage 12. 11.: Frucht Pflanzzeit Ende 2 13. 11.: Frucht bis 10, ab 19 Wurzel 14. 11.: Wurzel bis 7, von 8 bis 20 Blüte, ab 21 Wurzel 15. 11.: Wurzel bis 22, ab 23 Blüte 16. 11.: Blüte bis 4 und ab 10 17. 11.: Blüte bis 24 18. 11.: Blatt ab 1 Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 11. November 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 17,10–16 L2: Hebr 9,24–28 Ev: Mk 12,38–44 (oder 12,41–44) Montag, 12. November Hl. Josaphat, Bischof von Polozk in Weißrussland, Märtyrer. L: Tit 1,1–9 Ev: Lk 17,1–6 L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Joh 17,20–26 Dienstag, 13. November Sel. Carl Lampert, Priester, Märtyrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Tit 2,1–8.11–14 Ev: Lk 17,7–10 Mittwoch, 14. November L: Tit 3,1–7 Ev: Lk 17,11–19 Donnerstag, 15. November Hl. Leopold, Markgraf von Österreich, Landespatron von Oberösterreich. L1: Spr 3,13–20 L2: Röm 8,26–30 Ev: Lk 19,12–26 Freitag, 16. November Hl. Albert der Große, Ordensmann, Kirchenlehrer, Bischof von Regensburg. Hl. Margareta, Königin von Schottland. L: Sir 15,1–6 Ev: Mt 13,47–52 L: Jes 58,6–11 Ev: Joh 15,9–17 L: 2 Joh 4–9 Ev: Lk 17,26–37 Samstag, 17. November Hl. Gertrud von Helfta, Ordensfrau, Mystikerin. Marien-Samstag. L: Eph 3,14–19 Ev: Joh 15,1–8 L: 3 Joh 5–8 Ev: Lk 18,1–8 Sonntag, 18. November 33. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dan 12,1–3 L2: Hebr 10,11–14.18 Ev: Mk 13,24–32 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Gedenkfeiern in Oberösterreich  Gedenken und Konzert in Steyr. Am Donnerstag, 8. November, wird um 17 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in Steyr der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen im November 1938 gedacht (siehe auch Seite 6/7). Die Gedenkrede hält Christine Haiden. Die männlichen Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Um 19 Uhr bringt das Kammerorchester Haidershofen ein Konzert unter dem Titel „El male Rachamim“im Museum Arbeitswelt zur Aufführung. Bernhard Schmalzl liest Texte über die Ereignisse vor 80 Jahren.

der Historiker Michael John von der Johannes-Kepler-Universität Linz ordnet sie ein.  Gedenken in Schloss Hartheim/Alkoven. Am Donnerstag, 15. November, um 18 Uhr verlesen Schülerinnen und Schüler der NMS Alkoven die Namen der in den Jahren 1934 bis 1945 politisch Verfolgten aus dem Bezirk Eferding. Weitere Gedenken finden anschließend beim Widerstandsdenkmal und auf dem Friedhof statt. Die Gedenkrede hält Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer.

 Gespräch im Landestheater Linz. Zum Jahrestag der Novemberpogrome lädt das Landestheater Linz am Freitag, 9. November, um 20 Uhr zu einer Lesung mit Gespräch in die Studiobühne an der Promenade. Die Schauspielerin Katharina Hofmann liest aus Dokumenten und Erinnerungen,

 Veranstaltungen in Mondsee. Die Pfarre Mondsee lädt am Samstag, 10. November um 17 Uhr zur Lesung von Dorothea Steinlechner-Oberhauser aus „Mein Donauschwabien“ in den Pfarrsaal, mit anschließendem Gespräch über „Gedächtnisspuren der Kriegsenden 1918 und 1945 in Kunst, Literatur und persönlicher Geschich-

Erste Hilfe für die Seele

Chancengleichheit?

„Erste Hilfe für die Seele. Aspekte der professionellen Akuthilfe“ ist das Thema des 53. Linzer Psychiatrischen Samstags am 10. November von 9 bis 13 Uhr im Raiffeisensaal der Kepler-Universität-Linz, Altenbergerstraße 69. Veranstalter sind Pro Mente OÖ, Medizinische Gesellschaft für OÖ sowie das MaxPlanck-Institut für Psychiatrie München

Die Plattform für bedürfnisgerechte Persönliche Assistenz lädt am Dienstag, 13. November, um 17 Uhr zur Podiumsdiskussion „Chancengleichheit chancenlos? – 10 Jahre OÖ. Chancengleichheitsgesetz“. Im Redoutensaal, Promenade 39 in Linz diskutieren neben Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer Vertreter/innen aller politischen Parteien sowie Nationalratsabgeordnete Kira Grünberg mit Interessensvertreter/innen.

 Programm und Info: www.promenteooe.at, Tel. 0732 69 96-152.

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner/Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT Beamtin, 62 Jahre, schlank, NR, kulturinteressiert, sportlich (Wandern, Radfahren, Schifahren), möchte niveauvollen, treuen Mann für eine liebevolle Beziehung kennenlernen. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 14/2018, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

 Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Gedenktafel für die Opfer der Shoa am Jüdischen Friedhof in Steyr. CHRISTOF ZACHL

te“, u.a. mit Karl Müller, Volker Toth, Anton Thiel, Marco Lemke und Pfarrer Ernst Wagenender. Am Sonntag, 11. November, um 15 Uhr kommt das Kammerrequiem „Zeit(w) ende“ von Marco Lemke in der Basilika St. Michael zur Uraufführung. Anschließend wird die Ausstellung „Vom Erinnern und Vergessen“ von Anton Thiel im Kapitelsaal eröffnet.  Das zerstörte Palmyra. Hans Esterbauer, Konsulent aus Steyr, spricht am Dienstag, 13. November, 19.30 Uhr im Dominikanerhaus Steyr, Grünmarkt 1, über Palmyra. Das UNESCO-Weltkulturerbe in Syrien wurde weitgehend vom Islamischen Staat zerstört.  Vortrag in Bach. Der Linzer Kirchenhistoriker Helmut Wagner erläutert am Mittwoch, 14. November, 19.30 Uhr im Pfarrheim das Thema „100 Jahre Demokratie und die Katholische Kirche“.

Puppentheater in Brunnenthal Aufgrund einer Kooperation mit den 1. Internationalen Figurentheaterwochen Passau können Kinder und Erwachsene beim Brunnenthaler Pfarrfest im Veranstaltungssaal der Volksschule Figurentheater auf höchstem Niveau erleben: Am Samstag, 17. November wird um 20 Uhr das Stück „Raub und Morditaten an der Säumerbrücke“ des königlichen Hoftheaters Lumumba aus Passau (ab 12 Jahren) aufgeführt. Am Sonntag, 18. November, ist um 15 Uhr „Umka, der kleine Eisbärjunge“ von einer Theatergruppe aus Estland zu sehen (für Kinder ab 4 Jahren).  Freiwillige Spenden zugunsten eines Hilfsfonds erbeten.

Lesung und Begegnung in Enns Am Mittwoch, 14. November, 19 Uhr, lädt die Pfarre Enns-St. Laurenz zu einem Begegnungsabend in den Pfarrsaal. Martha Kogler liest ihren Beitrag im Sammelband „Staub – Von Fluchtgeschichten und zerplatzten Träumen“, der von den Lebensumständen einer afghanischen Mutter und ihrer Fluchtgeschichte u.a. nach Enns handelt. Danach besteht die Möglichkeit, mit Asylwerberinnen und -werbern ins Gespräch zu kommen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise 27

8. November 2018

FÜR SIE GELESEN

Als der Linzer Liturgiewissenschafter Prof. Hans Hollerweger im September 1989 aus der Südosttürkei heimkehrte, gründete er die Initiative „Freunde des Tur Abdin“. Seither setzt er sich für die Christinnen und Christen im Orient ein, nicht durch Reden, sondern vielmehr durch das Tun. Die Hilfe für den Tur Abdin hat sich rasch auf die Christinnen und Christen der benachbarten arabischen Staaten ausgeweitet, die „ICO – Initiative Christlicher Orient“ war geboren. Was Prof. Hollerweger in den mehr als zwei Jahrzehnten ICO-Arbeit in der Türkei, in Syrien, im Libanon, im Irak und Palästina erlebt hat, hat er in einem ansprechenden Bildband festgehalten. Es ist unglaublich, wie viel Pfarren im Nahen Osten aufgrund seiner Unterstützung bauen konnten. Aber nicht um Bauten ist es Prof. Hollerweger gegangen, sondern er wollte mit seinem Einsatz dazu beitragen, dass die Gemeinschaften der Gläubigen vor Ort lebendig bleiben konnten. Sein ganz besonderes Engagement galt den Kindern und Jugendlichen: Sie sollten Spielplätze haben, Musikinstrumente, Computer und Räume, um sich treffen zu können. Der Fokus auf die Jugend bleibt für die Arbeit der ICO das große Vermächtnis von Prof. Hollerweger, der inzwischen 88 Jahre alt ist. Im Lauf seiner vielen Reisen konnte Hollerweger an manchen Festen des Kirchenjahres oder an Familienfeiern teilnehmen. Die Fotos, die dabei entstanden sind, sind einzigartige Zeugnisse religiösen Lebens, das es heute an machen Orten so nicht mehr gibt. „Father Hans“, wie Prof. Hollerweger im Nahen Osten genannt wird, hat ein Buch verfasst, das den Leserinnen und Lesern eine Brücke zu den Christinnen und Christen im Orient baut und einlädt, sie zu überqueren. JOSEF WALLNER

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nen, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Zivildiener in der Sozialwirtschaft erfahren mehr über Arbeitsfelder, Arbeitgebende und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Oberösterreich. Veranstalter/innen sind Sozialplattform OÖ, IV Sozialunternehmen und FH OÖ – Campus Linz.  Dienstag, 20. November, 10 bis 16 Uhr, FH OÖ – Campus Linz, Garnisonstraße 21. Der Eintritt ist frei.

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28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

Die Musik eines glücklichen Mannes Zwei Fragen, an denen Hobbypsychologinnen und -psychologen die Persönlichkeit eines Menschen ablesen wollen: 1) Beatles oder Stones? 2) Lennon oder McCartney? Für mich waren es (fast) immer die Stones und immer John Lennon. Was das über meine Persönlichkeit aussagt, vermag ich beim besten Willen nicht zu beantworten. Aber es steht fest, Paul McCartney hat keinen leichten Stand bei mir. Dennoch darf ich vorwegnehmen, dass das 17. Soloalbum von McCartney großartig ist. Sir Paul hat eine homogene und gleichzeitig bunte Popexplosion mit rockigen Anleihen geschaffen. Fast verhalten, mit britischem Understatement, eröffnet die Piano-Ballade „I Don’t Know“ das Album „Egypt Station“. Dann beweist der 76-Jährige mit einem knackigen „Come On To Me“, dass er so manchen Jungspund locker hinter sich lassen kann. Und wenn uns Sir Paul „Happy With You“ zu Gehör bringt, ist es unmöglich, zu glauben, dass dieser Mann nicht glücklich ist. „Fuh You“ ist eine kleine Ungezogenheit eines 60 Jahre jüngeren Paul, bei der es angezeigt ist, einmal herzhaft zu lachen, anstelle peinlich berührt zu sein. Den Schmalztopf bedient McCartney bei „People Want Peace“ und „Hand In Hand“, verliert sich aber nie im Kitsch. „Egypt Station“ zu hören, ist der Inbegriff von Lebensfreude. Zu Recht hat Paul McCartney mit diesem Album die Hitparaden angeführt. KLAUS RAUSCHER

Bewertung:   Paul McCartney – Egypt Station (erschienen bei Capitol Records)

8. November 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Literaturreihe der KirchenZeitung

Märchenhaft bis vergnüglich Zwei altbekannte Autoren lassen mit Neuerscheinungen aufhorchen. Maria Fellinger-Hauer stellt ihre Werke vor.

die Romanhandlung sind die Märchen ein zusätzlicher Interpretationsaspekt, für das Verständnis aber wären sie nicht zwingend notwendig.

Bruder und Schwester Lenobel

Michael Köhlmeier: Bruder und Schwester Lenobel. Hanser Verlag, München 2018, 540 Seiten, 26,80 Euro, ISBN: 9783446259928

„Er wusste, dass er ein erbarmungsloser, verlogener, mit Worten sich abputzender Egoist war. … Einer, der nur so tat, als wollte und könnte er mittun beim Menschsein, es aber weder wollte noch konnte, so einer war er, ein Marsianer!“ Der Wiener Psychiater Robert Lenobel – gut situiert und das, was landläufig als erfolgreich gilt – befindet sich in einer Identitätskrise und verschwindet von einem Tag auf den anderen, ohne jemandem ein Wort zu sagen. Das ist die Ausgangssituation in Michael Köhlmeiers neuem Roman. Lenobels Frau Hanna ist überzeugt, er sei verrückt geworden. Sie ruft seine Schwester Jetti herbei, die aktuell in Irland lebt. Doch bald zerstreiten sich die beiden Frauen. Jetti wendet sich an ihren und Roberts Freund, den Schriftsteller Sebastian Lukasser. Robert meldet sich bei beiden unabhängig voneinander aus Jerusalem, wo er nach den Wurzeln seiner jüdischen Herkunft und Identität sucht. Aus dieser Ausgangskonstellation entwickelt Köhlmeier die Familiengeschichte, in der Trennungen und Abschiede lebensbestimmend sind. Die mütterlichen Großeltern wurden im KZ ermordet, diejenigen väterlicherseits haben in Israel Selbstmord begangen, der Vater hat die Familie früh verlassen, die Mutter wurde durch eine Psychose der Familie entzogen. Was das alles für die einzelnen Familienmitglieder im konkreten Leben bedeutet und wie es in den Nachkommen – auch in den Kindern der Protagonisten – weiterwirkt, ist eine der spannendsten Fragen in dem meisterhaft, wenn auch streckenweise sehr ausschweifend und insgesamt höchst packend erzählten Roman. Jedem der 13 Kapitel ist ein schauriges, schwer bis kaum zu deutendes Märchen vorangestellt, voll von allen denkbaren Schrecklichkeiten. Als Märchenerzähler ist Köhlmeier ebenso bekannt geworden wie als Erzähler und Interpret antiker Mythen. Für

Lebenszeichen Ein Lebenszeichen ist nach der Definition des Dudens ein „Anzeichen oder Beweis dafür, dass jemand (noch) lebt. Herzschlag und Atem sind die wichtigsten Lebenszeichen.“ Ein höchst vergnügliches solches hat der aus Pichl bei Wels stammende und in Klagenfurt lebende Philologieprofessor Alois Brandstetter kurz vor seinem 80. Geburtstag soeben von sich gegeben. In seiner unverwechselbaren, gleichermaßen geistreichen wie ironischen Art widmet er sich in 24 Kapitelüberschriften den großen Fragen wie auch den Alltagsdingen, dem Zeitgeist und den Merkwürdigkeiten des Alltags. Oft geht es auch um Kindheitserinnerungen. Er verweist auf eine Unzahl großer Dichterkollegen quer durch die Literaturgeschichte, von Ovid über Stifter bis Thomas Bernhard oder H. C. Artmann und auf die weitgehend vergessene Brigitte Schwaiger, aber auch auf seine eigenen Bücher. Er philosophiert über das Essen und Trinken, über das Wetter, den Glauben und den Aberglauben, über die Bedeutung von Wörtern und Namen, häufig von der oberösterreichischen Mundart ausgehend. Er kommt dabei vom Hundertsten ins Tausendste, was ja auch von jeher eines der Brandstetter’schen Markenzeichen ist. „Lebenszeichen“ ist ein sehr persönliches Buch geworden, das die Fangemeinde erfreuen wird. Für solche, die Brandstetter noch nie gelesen haben, kann das Buch ein Einstieg in sein Œuvre sein. Alois Brandstetter: Lebenszeichen. Residenz Verlag, Salzburg/Wien 2018. 254 Seiten, 24 Euro. ISBN: 9783701717026


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

8. November 2018

Kulturland

Jeremias im Gespräch mit seiner Mutter. Es fällt ihr schwer, seinen radikalen Weg zu akzeptieren.

wenzel

Wenn der Schwache stark ist Hass, Hetze und Krieg prägen seit Jahrtausenden die Geschicke der Menschheit. Lösungen für den Frieden brauchen Demut und ein offenes Herz. Wie aktuell das Stück „Jeremias“ von Stefan Zweig ist, erzählt Franz Strasser, Regisseur des Theaters Vogelweide. Premiere ist am 10. November.

Franz Strasser. Der Schauspieler ist auch Regisseur: „Theater ist etwas Lebendiges, das Menschen anspricht und vielleicht auch den einen oder anderen Denkan­stoß gibt.“ privat

Das GEspräch führte Elisabeth Leitner

mut öffnet, öffnet damit auch einer Lösung für den Frieden das Tor.

Stefan Zweig hat „Jeremias“ vor 100 Jahren geschrieben. Ist es nicht erschreckend, wie aktuell dieses Stück heute ist? Franz Strasser: Wie ein Krieg vorbereitet wird

Was kann man von „Jeremias“ lernen? Strasser: Der Schwache ist, wenn er zu sei-

und die Mechanismen des Krieges funktionieren, wird in diesem Stück von Stefan Zweig aufgezeigt. Die Mächtigen geben nicht nach, keiner kommt dem anderen ein Stück entgegen. Das Volk wird verhetzt und macht mit bei der Hetze. Ändert sich jedoch die Situation zum Schlechten, sagen alle: „Wir haben keine Schuld.“ Diese Situation, die hier anhand einer Gegebenheit um 600 vor Christus beschrieben wird, ist unverändert so bis heute. Als hätte nie jemand etwas dazugelernt! Welche Rolle hat Jeremias? Strasser: Er ist ein Mahner, er sieht die Sa-

chen klar, hat aber keine Macht. Im Stück sagt er: „Arm sind meine Worte, Zedekia, nur wissen kann ich, nicht wenden!“ An anderer Stelle sagt er: „Tu auf die Tore, tu auf der Demut dein Herz.“ Wer sein Herz der De-

nem Leid steht, auf einmal stärker als der Große. Das lässt ein wenig Hoffnung aufkeimen in der momentanen politischen Situation. Wie hat Ihre Theatergruppe in der Pfarre WelsVogelweide das Stück aufgenommen? Strasser: Ich fand es erstaunlich, dass be-

sonders die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler von dem Stück so angetan waren. Wir sind 13 Spieler, und alle sind mit großer Begeisterung dabei. Viele sind mit den biblischen Texten nicht so vertraut, es ist ein großes historisches Interesse da, sich Wissen anzueignen. Da wird schon mal die „babylonische Gefangenschaft“ gegoogelt. Ich glaube, das, was alle anspricht, ist das Zeitlose dieses Stücks.

«

XX Premiere: 10. 11., 20 Uhr. Weitere Termine: 16. und 17. 11., 20 Uhr; 18. 11., 15.30 Uhr; 23., 24., 25. 11. und 30. 11., 20 Uhr. Karten: Tel. 0676 906 88 03.

n Chorkonzert der Generationen in Gallneukirchen. Am 11. November findet in der Landesmusikschule Gallneukirchen ein besonderes Konzert statt: Vier verschiedene Chöre mit Mitwirkenden im Alter zwischen 13 und 83 Jahren gestalten ein abwechslungsreiches Programm. Der Höhepunkt des Konzerts wird der gemeinsame Auftritt aller 100 Sänger/-innen sein. Um möglichst vielen Zuhörerinnen und Zuhörern den Besuch dieses Konzerts zu ermöglichen, wird es zweimal stattfinden: um 11.15 Uhr und um 18.15 Uhr. n Hörspaziergänge in Linz. Die Stadt erleben und hören, was rundherum passiert: dazu lädt Peter Androsch mit seinen Hörspaziergängen ein. Architektur, Menschen und Verkehr verändern das akustische Umfeld. Das genaue Hinhören eröffnet neue Hörwelten und Sichtweisen. Treffpunkt ist beim Mariendom, Eingang Rudigierstraße. Termine: 18. und 25. 11., 2., 9. und 23. 12., Beginn: 17 Uhr.

„Jeremias“ von Stefan Zweig Am 11. November 1918 ging der Erste Weltkrieg zu Ende. Stefan Zweig schrieb das Stück in den Jahren 1915–1917 als pazifistische Antwort auf den Krieg und griff auf ein biblisches Motiv zurück. Am Beispiel der Belagerung Jerusalems durch die Babylonier und des Falls Jerusalems im Jahr 586 vor Christus zeigt er die Mechanismen des Krieges auf. Theater Vogelweide. Das Theater Vogelweide ist seit 30 Jahren ein Bestandteil der Pfarre Wels-Vogelweide. Regisseur ist der freie Schauspieler Franz Strasser. Für „Jeremias“ wird seit März ein- bis zweimal wöchentlich geprobt.


30 Personen & Dank

8. November 2018

Im Gedenken

Ehrung n LFS Mauerkirchen. Die Landwirtschaftliche Fachschule Mauerkirchen wurde kürzlich für ihr Engagement im Bereich „gerechter Handel“ mit dem „Fair Trade Award 2018“ ausgezeichnet. Der Verleihung im Museum für angewandte Kunst in Wien gingen zahlreiche Vorträge zum Thema „25 Jahre Fair Trade Österreich – Ethik in der Wirtschaft und der Gesellschaft von morgen“ voraus. Seit Jahren schon macht sich die LFS Mauerkirchen für den fairen Handel in ihrer Region stark. So wird beispielsweise seit mehr als zehn Jahren ein Schulprojekt in Ghana, unter anderem mit dem Verkauf von Weltladen-Produkten, unterstützt. Zahlreiche Info- und Verkaufsveranstaltungen sowie Aktionstage zum fairen Handel sorgen dafür, dass alle Schüler/innen und Lehrer/in-

n Gutau. Beim Begräbnis am 22. Oktober 2018 waren die Klänge der „Florianiglocke“ der Pfarrkirche Gutau der hörbare Dank der Pfarre an Florian Reisinger. Am 10. Oktober 2018 war der geschätzte Lehrer und Direktorin Adelheid Burtscher (von links), Dipl.-Päd Ing. Rosa Ploier, die Schülerinnen Tanja Pfeffer, Tamara Achrainer sowie Leonie Höpflinger und Maria Führer-Lettner, BEd. Privat

nen regelmäßig mit dem Thema in Berührung kommen. Zudem wurde mit „Maßvoll leben“ ein Fest veranstaltet, das sich mit der Frage auseinandersetzte, wie ein gutes Leben für alle Menschen weltweit erreicht werden könne.

Dank

Schulrat Florian Reisinger

n Schärding. Die Goldhaubengruppe Schärding unter Obfrau Franziska Schneebauer feierte am 21. Oktober 2018 mit einem Festgottesdienst ihr 40-Jahr-Jubiläum. Die heilige Messe zelebrierte der ehemalige Goldhauben-Bezirkskurat Msgr. Wolfgang Renoldner. Die Goldhaubenfrauen werden für ihre Unterstützung von sozialen und kulturellen Projekten geschätzt. privat n HLBLA St. Florian. Mit der Rückkehr der 4. Jahrgänge von der großen Praxis war in der Höheren Landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt St. Florian die Zeit für das Erntedankfest gekommen, das im Stift St. Florian gefeiert wurde. Im Hof stellte sich die Schulgemeinschaft zur Erntekronensegnung auf, die Stiftspfarrer Werner Grad vornahm. Anschließend wurde die Erntekrone von Vertretern der Schulgemeinschaft (im Bild) vor den Altar der Stiftsbasilika getragen. Beim Gottesdienst nahm Stiftspfarrer Grad besonders auf die Haltung der Dankbarkeit bezug, die im Vertrauen verwurzelt ist, dass alles Leben von Gott

KirchenZeitung Diözese Linz

kommt und in Gott eingeht. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Schulorchester der HLBLA St. Florian, erstmals un-

ter der Leitung von Magdalena Müllner, sowie von Andreas Etlinger an der Brucknerorgel. Hlbla St. Florian

Privat

langjährige Hauptschuldirektor von Gutau verstorben. Die Glocke war einst ein Geschenk von ihm an die Pfarrkirche. Geboren 1927, war es nicht leicht für ihn, vom Stampfental in der Gemeinde Gutau aus eine Hauptschule zu besuchen. Da er aber schon von klein auf Lehrer werden wollte, war er bereit, 20 Kilometer Schulweg nach Pregarten auf sich zu nehmen. Nach Krieg und Gefangenschaft konnte er 1948 die Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt abschließen. Danach unterrichtete er an der VS Hirschbach, der HS Bad Zell und von 1950 bis zur Pensionierung 1988 an der HS Gutau, unter anderem 20 Jahre lang auch Religion. Außerhalb des Schulhauses nahm er rege am gesellschaftlichen Leben teil, verstärkte 47 Jahre den Kirchenchor, leitete drei Jahrzehnte das Katholische Bildungswerk der Pfarre, war Pfarrgemeinderat und Kommunionspender. Gemäß Rilkes – vom Verstorbenen gerne zitierten – Worten „Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß“ war es für ihn mit 91 Jahren so weit.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

8. November 2018

Zölibat und Priestermangel Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht in Leserbriefen in der Linzer KiZ die Zölibatsverpflichtung für Priester und die Weigerung hinsichtlich der Zulassung der Frauen zum Priesteramt scharf kritisiert werden. Die Bischöfe werden häufig der Starrköpfigkeit bezichtigt. Den geschätzten Lesern ist scheinbar nicht bewusst, dass nach der Lehre der Heiligen Schrift das ehelose Leben um des Himmelreiches willen höher zu schätzen ist als der Ehestand. Wenn die Bischöfe nach reiflicher Überlegung und im Besitz eines langjährigen Erfahrungsschatzes zur Erkenntnis gekommen sind, dass man den vielfachen Anforderungen des Priesteramtes nur im zölibatären Leben voll Rechnung tragen kann, ist diese Entscheidung zu respektieren. Freilich sollten die Bischöfe ihre Argumente besser auf den Tisch legen. Die leeren Kirchenbänke an Sonn- und Feiertagen bei den heiligen Messen zeigen, dass man den zunehmenden Glaubensschwund keinesfalls dem Priestermangel zuschreiben kann. Mag. Adolf Rameder, Hollenstein an der Ybbs

Gratulation Zur Beilage „Katholisches Bildungswerk OÖ“, Nr. 43.

Herzliche Gratulation dem „Katholischen Bildungswerk zum „75ger“ und zur recht informativen Berichterstattung dazu, getragen von so viel positivem Inhalt, informativ und mit berechtigtem Selbstbewusstsein, getragen von der Freude über das Geschaffene. Das tut der katholischen Seele gut! Ich darf bei dieser Gelegenheit hinzufügen, dass ich auch die wöchentlichen Ausgaben unserer KirchenZeitung seit Jahrzehnten mit Inter-

esse lese. Jetzt, in meinen späten Jahren und mit stillgelegten Ehrenämtern in der Gemeinde, nähren sie das Gefühl, noch immer am aktuellen Geschehen in der Kirche dabei sein zu können. Den Beitrag des Chefredakteurs auf Seite 2 lese ich außerdem mit besonderem Genuss, wegen seiner aktuellen und klaren Gedanken, dargeboten mit „feiner Klinge“. Maria Gintenstorfer, Oftering

Ein Rechenbeispiel Wieder werden wir mit Horrorzahlen von Migranten erschreckt! 200 Millionen Afrikaner wollen in den nächsten 30 Jahren nach Europa auswandern! Nach dem ersten Durchschnaufen habe ich zu rechnen begonnen. In meiner Heimatgemeinde Gutau spenden einige gute Menschen für arme Kinder in Afrika das Schulgeld. (...) Für 15 Euro pro Monat erhält ein Kind in Uganda eine Schulausbildung. Die Hauptschule dauert vier Jahre, die anschließende Mittelschule zwei Jahre. Wenn nun von den 500 Millionen Bewohnern der EU nur jeder Zehnte im Schnitt einen halben Euro pro Tag zur Seite legt für die Schulausbildung junger Afrikaner, dann reicht das für eine ordentliche Schulausbildung in diesen oben erwähnten nächsten 30 Jahren für mehr Afrikaner als nach Europa wollen. Gute Menschen in Gutau haben bis jetzt etwa 400 jungen Afrikanern eine Schul- und Berufsausbildung ermöglicht. Dank dieser Ausbildung haben sie sich eine lebenswerte Existenz aufgebaut und bleiben mit ihren Familien in Afrika. Rudolf Danninger, Gutau u Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­halten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz leserbriefe@kirchenzeitung.at

Denkmal Sammelzeit Ein herzliches Danke allen Einsender/innen, die bei unserer wöchentlichen Denkaufgabe Seite 32 mitmachen. In KW 42 fragen wir, was Sie von den Kirchen-Sammlungen halten und wie Sie reagieren, wenn Sie einmal nicht das passende Geld für die Sammlung dabei haben. „Ich bitte einfach meine Sitznachbarin, mir passend Geld zu leihen; das klappt fast immer“, meinte eine Leserin aus St. Agatha. „Das Absammeln erinnert uns daran, dass es anderen nicht gut geht, es gibt noch immer Menschen, die das Geld nötiger brauchen“, schrieb ein Leser aus Linz. Doch stellt er sich die Frage: „Muss es denn jeden Sonntag sein?“ Eine 82jährige Leserin aus Eberstalzell schreibt, sie wäre bei jedem Spendenaufruf dabei. Sie macht schon am Vorabend einen Blick in die Pfarrinformationen und legt sich den für sie passenden Betrag zurecht. „Es liegt alles an der Einteilung“, meint sie. Regelmäßig verlosen wir in der Rubrik kleine Preise. Namen der Einsender/innen dürfen aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden. Die Redaktion

KirchenZeitung „Weil es mich interessiert, was in der Diözese Linz los ist, nehme ich sie sogleich am Mittwoch zur Hand. Ich schätze besonders die Kommentare, die mich als Christin zum Nachdenken anregen und Orientierung geben. Auch bin ich dankbar, wenn kirchenpolitische und gesellschaftspolitische Themen in guter Weise und fundiert aufgegriffen werden. ,Kirche weit denken‘ – bitte weiter so umsetzen!“ PAULA WINTEREDER Ehrenamtliche Vorsitzende der KFB Dipl. Partner-, Ehe-, Familien- und Lebensberaterin

Gut, die KirchenZeitung zu lesen!

0732/7610-3969 • abo@kirchenzeitung.at • www.kirchenzeitung.at


UNTER UNS Auf Kriegsfuß mit den Reisepässen

DENKMAL

Der traurige Martin MATTHÄUS FELLINGER

WIKIMEDIA COMMONS/ CC BY-SA 3.0

richtet. Er ist der Erste, der im christlichen Römischen Reich aus Glaubensgründen getötet wurde. Bischof Martin verweigerte daraufhin den Bischöfen, die den Prozess angestrebt hatten, die Gemeinschaft. Unter Zwang – weil der Kaiser sonst auch die Priszillianer in Spanien verfolgt hätte – gab er den Widerstand auf. Doch Gewissensbisse plagten ihn. Er ist der Heilige, der mit einer Niederlage leben musste. Vertrauten gegenüber sprach er von der „verderblichen Gemeinschaft“, auf die er sich aus Not zugunsten der Verfolgten eingelassen hatte. Er nahm an keiner Synode mehr teil. Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 16. November einen Satz, dessen Worte mit den Buchstaben M, A, R, T, I, N beginnen (Reihenfolge beliebig). KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

JOSEF WALLNER JOSEF WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Ein Schnupfen hat heutzutage eher mit der Politik als mit den Viren zu tun.

„Die Kirchen müssen jedem übersteigerten Nationalismus aus christlichem Glauben sehr kritisch gegenüberstehen ... Wir müssen uns bemühen, möglichst politische Klarheit, politische Wachsamkeit zu leben.“ MICHAEL BÜNKER, EVANG. BISCHOF, IM ORF AM 31. 10. 2018

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wegen der Geschichte mit dem geteilten Mantel ist der heilige Martin selbst Kleinkindern ein Begriff. Sein Eintreten für den umstrittenen Priscillian und dessen Anhänger ist kaum kindertauglich. Der Ausgang der Geschichte hat Martin von Tours (316– 397) die letzten Jahre seines Lebens traurig zurückgelassen. Priscillian und seine Anhänger traten im 4. Jahrhundert nach Christus für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche ein, auch für die Enthaltsamkeit und die Ehelosigkeit übrigens. Frauen und Männer sollten die Bibel gemeinsam studieren. Als Laie wurde Priscillian sogar zum Bischof von Avila gewählt. Um seine Positionen wurde unter den Bischöfen heftig gestritten. Es gab Anhänger und Gegner. Schließlich wurde der römische Kaiser Maximus in Trier als „Richter“ herangezogen. Im Jahr 385 endete der Prozess mit dem Todesurteil und Priscillian wurde hinge-

Der römische Kaiser Maximus ließ Priscillian und einige seiner Gefährten trotz des Widerstandes des heiligen Martin töten.

Immer wieder einmal bin ich nach Israel und auch in arabische Länder unterwegs. Daher habe ich zwei Reisepässe. Mit einem israelischen Stempel im Pass ist es nicht ratsam oder gar unmöglich, in ein arabisches Land zu reisen. Es ist wie verhext, immer ist der Pass abgelaufen, den man gerade – und zwar sofort – brauchen würde. So komme ich eben vom Passamt. Passangelegenheiten versetzen mich in Stress, seit ich einmal durch eine Verkettung unglücklicher Umstände mit einem abgelaufenen Pass im Kongo saß. Seitdem bin ich mit einem Mitarbeiter des österreichischen Außenministeriums bekannt. Obwohl die Sache einige Zeit zurückliegt, bin ich ihm heute noch dankbar. Die Grenzbeamten des Kongo haben nichts bemerkt, wohl aber die französischen Sicherheitsleute, die bereits in Kinshasa die Einreise in die Europäische Union kontrollierten. Ich möchte nicht wissen, was der Beamte in Wien den Franzosen im Kongo per Telefon über mich erzählt hat. Eine Idee habe ich schon. Als direkt beim Einsteigen nochmals der Pass kontrolliert wurde, erkannte mich ein französischer Beamter als den „Problemfall“ und sagte lachend: „Oh, der verrückte Österreicher. Geh!“


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