KiZ-ePaper Nr. 40/2018

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Nr. 40 I 4. Oktober 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

 Paula Rachbauer, Anja Berger und Ines Drmla besuchen mit offensichtlicher Freude die Adalbert Stifter Praxisschule – Neue Mittelschule der Diözese Linz. ADALBERT STIFTER PRAXISSCHULE

3 Im Gespräch. Zeitgeist und Zeichen der Zeit. 6 Reportage. Was Reliquien heute sagen. 11 Thema. Beim Weltkirchenrat in Genf.

Katholische Privatschulen halten ihre Informationstage ab

Bildung mit Herz und Hirn 12.642 Schülerinnen und Schüler besuchten im letzten Schuljahr jeweils eine der insgesamt 555 Schulklassen an einer katholischen Privatschule in Oberösterreich. Diese 45 Schulen werden von 20 Schulerhalterinnen und Schulerhaltern getragen. Ordensgemeinschaften, die Diözese Linz und Schulvereine sind ihre Träger/innen. Rund 1.670 Lehrkräfte kümmern sich um Bildung an diesen Schulen. „Uns ist wichtig, dass wir die Kinder und Jugendlichen, die uns anvertraut sind, ernst nehmen“, betont Privatschul-Referent Michael Haderer, denn „Bildung meint Herz

und Hirn, meint den ganzen Menschen“. Deshalb wollen katholische Schulen eine Schulkultur leben, die ein Stück Heimat sein kann. Sie wollen zum Nachdenken über Gott und die Welt anregen. Schülerinnen und Schüler sollen dazu ermutigt werden, Gesellschaft, Leben und Glauben nicht einfach hinzunehmen, sondern zu hinterfragen und zu gestalten. Ab Oktober informieren Oberösterreichs katholische Privatschulen bei ihren Tagen der offenen Tür und bei Informationsabenden über ihre Angebote. Bitte beachten Sie unsere Übersicht über diese Informationsveranstaltungen. Seite 27

14 Glaube. Mit Stephan Sigg. 18 Bewusst leben. Ich mag mich, wie ich bin. 28 Kultur. Zum Film „Waldheims Walzer“. 26 Impressum.


2 Meinung Kommentar

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Gut-Werden

Freiheit und Zeit

Gott sah, dass es gut war, sagt Gott von der Welt, die er erschaffen hat, und als dann auch der Mensch hineingestellt war unter all die Geschöpfe, da blickte er wiederum auf die Welt und sah, dass sie sogar sehr gut war. Das Urteil Gottes über den Menschen wird von Angehörigen dieser Spezies vielfach mit Skepsis betrachtet. Gerade im Menschen sehen sie nicht den Höhepunkt, sondern eher den großen Störenfried, den Sündenfall, den Gefährder der Schöpfung. Als krönender Abschluss begegnet einem der Mensch in der Bibel allerdings nicht. Eher als Anfang. Mit einer Aufgabe hat Gott den Menschen geschaffen. Als Mitschöpfer und Helfer, der die Welt bebauen und gestalten soll, wird er geschaffen. Gott traut dem Menschen diese Aufgabe zu, und zusammen mit dieser speziellen Sendung sieht er ihn als sehr gut. Gut wird es gehen mit ihm.

Es bestand schon die Gefahr, dass das Gedenken an 170 Jahre bürgerliche Revolution 1848 heuer untergehen würde. 1848 markiert einen Meilenstein, wenn es um Verfassung, Freiheits- und Menschenrechte geht. Indirekt in Erinnerung gerufen wurde das Jahr dann aber durch ein E-Mail aus dem Innenministerium, in dem eine Beschränkung der Kontakte zu kritischen Medien und eine versuchte Beeinflussung zu den Themen Täterher-

Der Herbst ist ins Land gezogen – die Zeit gekommen, in der die letzten Früchte auf Feldern reifen. Genießbar sollen sie werden. Im Herbst erst werden sie gut, Äpfel und Birnen, Kürbis und Wein. Gut werden soll auch der Mensch – und gütig. Auch ihm ist Reifezeit gegeben. Ein Leben lang. Man muss sich nicht anstecken lassen von den Skeptikern, die Menschen kein Gutwerden zutrauen, sie bloß als Problemfälle sehen. Sehr gut – so denkt Gott vom Menschen. Warum ihm nicht zeigen, wie recht er hat?

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: dr. alfons m. kloss, pro-oriente-präsident heinz.niederleitner @koopredaktion.at

kunft und Sexualverbrechen angeregt wurde. Manche Kommentatoren spielten auf die Ära Metternich an – jenes Regime, das bürgerliche Freiheit unterdrückt hatte und 1848 vertrieben worden war. Natürlich sind so vereinfachende Vergleiche leicht beiseitezuwischen: Die Situation eines heutigen Innenministers ist (abgesehen vom Pferdeeinsatz) nicht einfach mit der Machtposition eines Metternich zu vergleichen. Von den eigenen Ansprüchen her ist es trotzdem bemerkenswert, wenn unter einem FPÖInnenminister Signale gesetzt werden, die der Pressefreiheit zuwiderlaufen. Denn gerade die FPÖ beruft sich im Parteiprogramm auf 1848 und das „Ringen nach Freiheit“. Doch offenbar ist für manche auch die Freiheit nur eine Tochter der Zeit.

Ein schönes Muster weben kathbild.at/franz josef rupprecht

Heinz Niederleitner

Rund 40 Jahre lang war Alfons M. Kloss als Diplomat tätig und hat die Interessen Österreichs in anderen Staaten vertreten. Nun ist er in Pension und wirkt seit 1. Oktober als neuer Präsident der kirchlichen Stiftung Pro Oriente. Er folgte Johann Marte nach.

und als österreichischer Botschafter beim Heiligen Stuhl sehr entgegen. „Es war eine schöne Aufgabe, Brücken zu bauen“, sagt der 65-jährige gebürtige Grazer, der in Salzburg seine Jugend verbrachte, dort zur Schule ging und Rechtswissenschaften studierte.

Alfons Kloss ist ein Mensch, der sich gerne intensiv mit anderen Kulturen und Gesellschaften vertraut macht und das Gespräch und persönliche Begegnung sehr schätzt. Diese Eigenschaften kamen ihm bei seiner langjährigen beruflichen Laufbahn als Diplomat an den österreichischen Botschaften etwa in New Delhi, Helsinki, Bonn, Mailand

Junge Menschen begeistern. Als neuer Pro-Oriente-Präsident möchte Alfons Kloss „das große Werk der Stiftung fortführen – den Dialog mit den orthodoxen und den orientalisch-orthodoxen Kirchen. In den letzten Jahrzehnten ist da schon sehr viel geschehen, um die Kirchen zusammenzuführen.“ Eine große Herausforderung heute sei sicher „eine Ökumene der Tat“, von der Papst Franziskus immer wieder spreche, wenn er die Bedeutung der Ökumene hervorhebe, sagt Kloss. Wichtig sei auch der Dialog mit den jungen Vertretern der Kirchen und sie für die Ökumene zu begeistern. „Die nächste Generation zu einer größeren Gemeinsamkeit zu führen, ist ein vielfältiges Unterfangen – wie wenn man einen Teppich webt mit vielen Fäden und verschiedenen Farben. Man muss mit Geduld und Ausdauer daran arbeiten, bis ein schönes Muster entsteht.“ susanne huber

„An Pro Oriente schätze ich besonders diese Weite, diesen Reichtum und die Vielfalt der christlichen Kirchen und die Zusammengehörigkeit.“ alfons m. kloss


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

4. Oktober 2018

P. Reinhold Ettel sprach beim Ordenstag über „Zeitgeist und Zeichen der Zeit“

Keine Untertanen der Geweihten Der Hinweis auf den „Zeitgeist“ wird oft als billige Ausrede verwendet, um sich unbequeme Fragen vom Leib zu halten. P. Reinhold Ettel zeigt, wie die Kirche im 20. Jahrhundert vom „Zeitgeist“ gelernt hat und wo sie noch lernen könnte. Das INterview führte Josef Wallner

Christen dürften sich nicht dem Zeitgeist anpassen, ist vor allem aus katholisch-konservativen Kreisen seit Jahren lautstark zu hören. Was ist denn so schlimm am Zeitgeist? P. Reinhold Ettel: Auf diesen Gedanken, Zeit-

geist sofort als negativ zu verstehen, wäre ich noch gar nie gekommen. Es gilt, die Trends jeweils kritisch zu sehen und zu unterscheiden und darin zu erkennen, was förderliche und herausfordernde „Zeichen der Zeit“ sind. So heißt es im Matthäusevangelium: „Das Aussehen des Himmels wisst ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber könnt ihr nicht beurteilen.“ Den Zeitgeist sehe ich grundsätzlich nicht negativ. Bedauerlich ist, wenn ihm nur oberflächlich, klischeehaft und unkritisch gefolgt wird. Greifen Sie bitte ein Beispiel heraus, wo die Kirche vom sogenannten Zeitgeist gelernt hat? Ettel: Ich denke da in unserem Land an den

Übergang von der Monarchie zur Demokratie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. In der Demokratie haben alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte und tragen alle Mitverantwortung für das Zusammenleben. Es hat nicht mehr ein Herrscher allein als „Souverän“ das Sagen. Die Kirche tat sich schwer, diesen Umbruch als etwas grundsätzlich Positives anzuerkennen, denn sie hatte sich in der Monarchie in ihren Privilegien gut eingerichtet. Schließlich griff sie dann doch diese gesellschaftlichen Veränderungen als Zeichen der Zeit auf und machte sich die damit verbundenen Konsequenzen zu eigen – durchaus im Geist der Heiligen Schrift.

Wie wirkt sich diese Erkenntnis für das Leben in der Kirche aus? Ettel: Das Zweite Vatikanische Konzil brach-

te hier einen Durchbruch. Wurde die Kirche bis dahin als Pyramide beschrieben, an deren Spitze Papst, Bischöfe und Priester standen, stellte das Konzil die Taufe in den Mittelpunkt. Die Kirche ist das „Volk Gottes“, die Gemeinschaft der Getauften, die nicht einfach Untertanen der Geweihten sind. Bischofs- und Priesteramt – seit dem Konzil auch das Amt der Diakone – sind solche Dienste. Das bedeutet eine Herausforderung. Ein Getaufter sollte nicht Konsument der Kirche sein, sondern ist eingeladen, seine Fähigkeiten einbringen.

Diözesaner Ordenstag

Dessl

antwortung ab. Da sitzt man dem Zeitgeist – hier verwende ich das Wort einmal negativ – der Bequemlichkeit und Verantwortungslosigkeit auf. Die Verantwortung in einer Demokratie verlangt: nicht wegschauen, weder im Staat noch in der Kirche, sondern mitreden und mitgestalten.

Enns-Lorch. Der Jesuit P. Reinhold ­Ettel (im Bild) war Referent beim diözesanen Ordenstag am 29. September 2018 in Enns. Er sprach vor mehr als 200 Ordensleuten zum Thema „Dem Zeitgeist verfallen oder die Zeichen der Zeit erkennen“. Oberösterreichs Ordensfrauen und -männer besuchten auch die Landesausstellung.

Vieles in der Kirche ist doch unveränderlich geregelt, da gibt es nichts mehr zu gestalten … Ettel: Wenn es um Kernfragen des Glaubens

wirklich erstaunlich, zu sehen, was schon alles aufgebrochen ist.

Das ist aber manchmal unbequem … Ettel: Natürlich. Man schiebt gerne die Ver-

geht, ja. Aber es ist viel mehr veränderbar, als wir glauben. Im Jahr 1773 wurde zum Beispiel mit päpstlicher Bulle der Jesuitenorden für ewige Zeiten aufgehoben. Die ewigen Zeiten dauerten genau 40 Jahre, und seither besteht der Orden wieder. Was bedeutet das? Ettel: Wir müssen lernen, geschichtlich zu

denken. Wenn zur Zeit Jesu nur Männer für das Apostelamt infrage kamen, darf hinterfragt werden, ob das für ewige Zeiten so bleiben muss. Wenn wir historisch denken, kann es auch eine Bewegung und Entfaltung in so wichtigen Fragen geben wie bei der Zulassung der Frauen zum Priesteramt oder beim verpflichtenden Zölibat für Weltpriester. Im Blick auf die Kirchengeschichte ist es

Was ist für Sie noch ein Zeichen der Zeit, das die Kirche herausfordert? Ettel: Ich greife den Gehorsam heraus. Frü-

her war es weitgehend ein „UntertanenGehorsam“ – was die Obrigkeit verlangte, wurde widerspruchslos ausgeführt wie gegenüber einem absolutistischen Monarchen. Heute verstehen wir in den Ordensgemeinschaften den Gehorsam als das gemeinsame, gemeinschaftliche Suchen und Hinhören, was Gott von uns will. Zu einem Leben nach den evangelischen Räten sind wir bereits durch die Taufweihe berufen. So ist der evangelische Rat des Gehorsams auch in einer Ehe zu leben: indem man auf den Partner hinhört und spürt, wo man der Partnerin, dem Partner gut sein kann.

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4 Oberösterreich

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Hanner

Vom Gestern ins Heute

Mit der Segnung des neuen Empfangsbereiches sowie einer neuen Kapelle (Bild) endete der Festtag zur Eröffnung des Jubiläumsjahres „800 Jahre Prämonstratenser-Chorherren-Stift Schlägl“ am 30. September. Es ist dies der Todestag des Gründers Kalhoch von Falkenstein. Lebensraum für Menschen zu schaffen sei Aufga-

be und Verdienst des Ordens seit der Gründung gewesen – und solle es auch in Zukunft sein, ­meinte Generalabt Jos ­Wouters bei der abendlichen Vesper. ­Seelsorge sei Sorge für den Menschen. Zum Festgottesdienst am Vormittag und zum Konzert am Nachmittag war die Bevölkerung eingeladen.

Wallfahrt der Stiftspfarren. Am kommenden Sonntag, 7. Oktober, sind die Stiftspfarren von Schlägl zu einer Wallfahrt eingeladen. Treffpunkt: Bahnhaltestelle Schlägl, bei Schlechtwetter in der Kirche. Dabei besteht die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten des Stiftes zu besichtigen.

Verhältnis Jugend und Kirche

Sinn des Lebens spielt kaum eine Rolle

Die Minis wanderten mit dem Bischof zur Ruine. Neumüller

Waxenberg. Im Rahmen der Dekanatsvisitation in St. Johann am Wimberg wurde am 29. September von Bischof Manfred Scheuer ein freies „Zeitfenster“ genutzt und eine Wanderung mit etwa 50 Ministrantinnen und Ministranten auf die Burgruine Waxenberg organisiert. Die Minis zeigten sich sehr interessiert und fragten ihn zum Beispiel, warum er Bischof geworden sei und ob ihm eine eigene Familie und Kinder fehlen würden. Mehr Fotos zur Dekanatsvisitation unter: www.kirchenzeitung.at

Linz. Vom 3. bis 27. Oktober stehen erstmals Jugendliche im Mittelpunkt einer Weltbischofssynode im Vatikan. Eine Ahnung davon zu haben, wie Jugendliche ticken, kann hilfreich sein. Insofern leisteten Jugendforscherin Beate Großegger und die Jugendsynode-Delegierte Eva Wimmer bei einer Pressekonferenz Vorarbeit für die Beratungen in Rom. Die Jugendlichen hätten einen pragmatischen Zugang zum Glauben, sagte Beate Großegger: „,lch wäre ja religiös, wenn ich einen Nutzen hätte.‘ Diese Haltung ist unter Jugendlichen weitverbreitet.“ Jugendliche würden sich nicht engagieren, um Sinn im Leben zu finden, sondern um praktisch etwas zu bewegen. Sie rät der katholischen Kirche dazu, auf Erlebniswert zu setzen („Eventisierung“). Vor allem aber brauche es junge Köpfe, die sich engagierten. „Jugendliche bewegen sich am liebsten im Milieu der Gleichaltrigen.“ Eine dieser jungen, engagierten Katholikinnen ist Eva Wimmer, die aus Pichl bei Wels

Wie ticken Jugendliche? Jugendforscherin Großegger und Theologiestudentin Wimmer Diözese Linz/fürlinger

stammt und in Graz Theologie studiert. Sie wird Österreichs Jugendbischof Stefan Turnovszky zur Synode begleiten. Sie ergänzte dazu, dass es in der katholischen Kirche mehr als nur Events brauche. Wichtig seien Formate wie Sommerwochen, „wo Jugendliche einfach einmal nur sein dürfen, ganz ohne Leistungsdruck. Dort erfahren sie: ,Ich habe mit Kirche sonst nicht mehr viel am Hut, aber diese Woche ist auch Kirche, und das gefällt mir.‘“ Eines ihrer Anliegen für die Jugendsynode ist, dass mehr Frauen in kirchliche Führungspositionen kommen. Sie hofft, dass in Rom die Forderungen der Jugendlichen gehört und ernst genommen werden. P. S. u Eva Wimmers persönliche Eindrücke zur Synode lesen Sie auf Seite 14/15.


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Oberösterreich 5

4. Oktober 2018

In Kürze

Tag der menschenwürdigen Arbeit am 7. Oktober 2018

Wir sagen den Jungen: Schaut, dass ihr lernen könnt!

Gemeinsame Ziele der Senioren

Die Zukunft des Menschen in der Arbeitswelt liegt in der Weiterbildung: ein Gespräch mit Barbara Huber und Peter Krohe, Arbeiterbetriebsratsvorsitzende im Innviertler Unternehmen FACC Operations GmbH. Interview: Karl-Heinz Hellinger

Was sind die Vorteile einer Zukunft, die als Industrie 4.0 bezeichnet wird? Peter Krohe: Die klassischen schweren Arbei-

Im Innviertel mit den Standorten ­Braunau, Mattighofen und Ried treten sich die ­Industrie­betriebe ja quasi „auf die Füße“. Wie wird das in Zukunft sein? Barbara Huber: Wenn man auf die letzten

30 Jahre zurückschaut, welche Umbrüche es da gegeben hat, und das nach vorne spult, dann wird sich vermutlich ganz viel verändern und dann werden wir wohl auch über das bedingungslose Grundeinkommen reden müssen. Peter Krohe: Es ist stark davon auszugehen, dass sich die Arbeitszeit reduzieren wird. Es gibt Beispiele mit Fünf-Stunden-Arbeitstagen bei vollem Lohnausgleich. Barbara Huber: Man bekommt den Eindruck, dass es so ein Weltdenken gibt, dass jeder besser als der andere sein will, schneller, effizienter, moderner, und ich glaube, das ist auf der ganzen Welt so, und dieses Konkurrenzdenken treibt auch uns an. Was würdet ihr jungen Menschen empfehlen, was sie werden sollen? Wo seht ihr deren Zukunft? Barbara Huber: Bildung. Wir sagen den Jun-

gen, schaut dass ihr lernen könnt, so viel wie möglich. Gerade die Jungen haben die größt­

möglichen Chancen. Die älteren Mitarbeiter werden ­hoffentlich einmal in ihre w ­ ohlverdiente Pension gehen können. Ich habe selber drei Kinder, und ich sage immer, Bildung ist alles. Peter Krohe: Roboter werden eine Pflegekraft nie ganz ersetzen können, auch keinen Handwerker. Die Kreativität des Menschen, sein künstlerisches Schaffen, wird nicht ersetzt werden können. Die Schnittstellen etwa von Handwerk und Informationstechnik werden eine immer größere Rolle spielen.

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ten werden immer mehr von Maschinen abgenommen, das ist das Positive. Barbara Huber: Freilich betrifft das dann auch die einfachen Tätigkeiten. Und da kommt bei uns schon die Sorge besonders für unsere älteren Mitarbeiter auf. Wo können wir die dann unterbringen? Roboter werden vieles können, sogar noch genauer arbeiten als eine menschliche Hand, wenn es etwa um das Drapieren von Kunststoffschichten geht. Peter Krohe: Wir sind in einem Spannungsfeld, deshalb ist es uns sehr wichtig, die uns anvertrauten Menschen miteinzubeziehen und sie vorzubereiten.

Was braucht es, dass Arbeitsplätze attraktiv bleiben, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können und dass eine gute Zukunft in der Arbeitswelt gelingen kann? Barbara Huber: Es braucht das Miteinander.

Auch wir als Betriebsrätinnen sagen immer, wir müssen mit unserem Arbeitgeber zusammenarbeiten und schauen, dass wir gemeinsame Lösungen erarbeiten. Und wir rufen den Menschen immer wieder in Erinnerung: Bildet euch weiter! Auch wir Betriebsrätinnen müssen am Ball bleiben. Es darf nicht über die Menschen drübergefahren werden, sie müssen mitgestalten dürfen und gehört werden. Das wird uns Betriebsrätinnen auch in Zukunft sehr viel Arbeit und Geduld abverlangen und immer wieder Hartnäckigkeit, dass man sagt: Nein, so geht das nicht!

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(Karl-Heinz Hellinger ist Mitarbeiter der Betriebsseelsorgestelle mensch & arbeit in Braunau. Das Interview in Langversion ist in „Info“ erschienen [www.menscharbeit.at/braunau].)

Sie gehören verschiedenen politischen Parteien an. Doch angesichts brennender Themen traten die oö. Seniorenverbände zum Tag der älteren Menschen am 1. Oktober erstmals gemeinsam auf. Ein Schwerpunkt ihrer Forderungen ist die Mitbestimmung in der Krankenversicherung. Fast ein Drittel der Mitglieder, die in der Sozialversicherung krankenversichert sind, sind Seniorinnen und Senioren (2,4 Millionen). Sie sollen weiters ein Mitspracherecht in den Selbstverwaltungskörpern, u. a. der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), haben. Das Bild des alten Menschen als Kostenfaktor gehöre grundlegend verändert. Pensionen und Pflegegeld flössen häufig in die Wirtschaft, und die Betreuung von Enkelkindern und ehrenamtliches Engagement seien ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft. Pflege. Im Bereich der Pflege steht für die Seniorenvertreter/ innen gut qualifiziertes ­Personal in ausreichender Anzahl an

V. l. n. r.: 3. LT-Präs. a. D. Doris Eisenriegler, Die Grünen – Generation Plus, LAbg. Dr. Walter Ratt, OÖ Seniorenring (FPÖ), LH a. D. Dr. Josef Pühringer, OÖ Senioren­ bund (ÖVP), Kons. Heinz Hillinger, OÖ Pensionistenverband (SPÖ) KiZ/CG

e­ rster Stelle, weiters eine Erhöhung des Pflegegeldes ab Stufe 1 sowie die Anrechnung von Leistungen der pflegenden Angehörigen bei den Versicherungsjahren. C. Grüll


Fingerzeige nach oben Für die einen sind sie Antiquitäten oder gar Zeichen von Aberglauben, andere sehen in ihnen handgreifliche Zeugnisse unerschrockener Christinnen und Christen, die Mut machen wollen, auch heute den Glauben zu bekennen: Reliquien haben viele Facetten, wie das Symposion für Linzer Diözesangeschichte zeigte. JOSEF WALLNER

A

ls nützlich und gut bezeichnet das Konzil von Trient (1545 bis 1563) die Verehrung von Reliquien, heilsnotwendig sei es nicht, dass man „Überbleibsel“ von Heiligen wie Knochenstücke oder Gegenstände, mit denen sie in Kontakt waren, verehre. So ist es kirchliche Lehre bis heute. Es bleibt im Ermessen der einzelnen Christ/ innen, ob zu ihrem geistlichen Leben die Verehrung von Reliquien gehört oder nicht. Aber im Laufe der Geschichte hatte das, was von Heiligen nicht verwest war, einen festen Platz im religiösen Leben bekommen. Allein über 300 Kreuzpartikelreliquiare sind im Inventar des diözesanen Kunstguts verzeichnet. Da Reliquien häufig nur kleine Stücke sind, seien für ihre Präsentation kunstvolle Schaugefäße geschaffen worden, erklärt Judith Wimmer vom Kunstreferat der Diözese Linz: Diese hatten die Form von Monstranzen (siehe links unten), auch von Tafeln oder Pyramiden (siehe rechts oben mit Pfar-

rer Franz Strasser). Eine Sonderform stellen die seltenen „sprechenden Reliquiare“ dar (siehe unten), deren äußere Form unverkennbar auf den Inhalt hinweist. Wimmer plädiert nicht nur aus kunst- und kulturhistorischen Gründen für einen zeitgemäßen theologischen Umgang mit Reliquien und betont: Zum Volk Gottes gehörte nicht nur die aktuell lebenden Mitglieder, sondern auch die Vorfahren im Glauben. Fürsprecher und Vorbilder. Weitere Einblicke in die theologischen Aspekte der Reliquienverehrung gab beim Symposion auch Ines Weber. Die Professorin für Kirchengeschichte an der KU Linz wies auf die besondere Stellung der Heiligen als „Fürsprecher/ innen“ und „Vorbilder“ hin. Obwohl oft auch in bewusster Opposition zu den Kirchen der Reformation die Fürsprache-Funktion der Heiligen überbetont wurde, haben sie ihre Bedeutung als Vorbilder nie verloren. Dieser Vorbildfunktion kann man selbst

in der „Reliquien-kritischen Zeit“ der Aufklärung zustimmen. Weber zitierte dazu aus der Linzer Monatsschrift des Jahres 1811, in der es heißt: Reliquien erinnerten uns mehr an Heilige als es Worte, Bilder und andere Zeichen tun könnten. Sie machen uns dankbar für die Wohltaten Gottes und regen zu deren Nachahmung an. Das Ziel des Um-

„Reliquien erinnern uns mehr an Heilige als Worte und Bilder.“ LINZER MONATSSCHRIFT, 1811

gangs mit Reliquien ist aber für den Autor der Linzer Monatsschrift völlig klar: Wir müssten Gott in den Seligen verehren. Der Archivar und Bibliothekar des Stiftes Schlägl, H. Petrus Bayer, zeigte auf, dass Reliquien, die im Mittelalter in seinem


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Reportage 7

4. Oktober 2018

Pfarrer Franz Strasser (rechts) und der Kunststudent Sebastian Mitterbauer mit Reliquiaren in Pyramidenform, die auf dem Altar der Pfarre Altheim stehen. KIZ/JW; KIZ/MFG

ZUR SACHE Damit Reliquien in Erinnerung bleiben

Kloster verehrt worden waren, um 1740 plötzlich der Verehrung der Gläubigen entzogen und in die Kugel des Kirchturms verfrachtet wurden. Dazu gehörten Reliquien wie die Erde vom Blutacker oder Holz von der Geißelsäule. Man legte in der Barockzeit Wert auf authentische Reliquien, und diesen Anspruch konnten die mittelalterlichen nicht erfüllen. Stattdessen erlebte in der Region um Schlägl und darüber hinaus die Verehrung des heiligen Johannes Nepomuk – mit den entsprechenden Reliquien – einen Boom. NS-Märtyrer als Vorbilder. Von einem Boom kann man nicht sprechen, aber Reliquien von Märtyrern der NS-Zeit würden heute von den Gläubigen besonders ge-

Das Einsetzen der Reliquien in die dafür vorgesehene Öffnung unmittelbar vor dem Altar ist eine eindrucksvolle symbolische Handlung bei der Feier einer Altarweihe. Einmal eingemauert, sind die Reliquien dann aber nicht mehr sichtbar. Mit dem Verschwinden im Fußboden sind sie nicht nur aus den Augen, sondern auch aus dem Sinn – was schade ist, vor allem, wenn es sich um Reliquien zeitgenössischer Seliger handelt, die für Gläubige heute ein besonderes Vorbild sein können. In der Pfarrkirche Waidhofen an der Ybbs finden sich daher auf einem Seitenaltar Kurzbiografien und Bilder jener Seligen (Franz Jägerstätter, Jakob Kern, Hildegard Burjan und Sr. Maria Teresia Ledóchowska), deren Reliquien beim Altar beigesetzt sind. So bleiben sie sichtbar und in Erinnerung.

schätzt – mehr als Knochensplitter eines unbekannten Christen aus den Katakomben Roms, wie Pfarrer Christian Öhler aus Bad Ischl beim Symposion berichtet. Wie es Tradition seit den ersten Jahrhunderten des Christentums ist, wurden auch in Bad Ischl am Fuß des neuen Altars Märtyrerknochen beigesetzt. Die Pfarrangehörigen waren beeindruckt, dass auch ein Knochensplitter von Franz Jägerstätter dabei war. Ebenso berührt waren die Gläubigen von Eidenberg. Dort hat der Wilheringer Abt Reinhold Dessl die Professurkunde seines Vorgängers Abt Bernhard Burgstaller zusätzlich zu Knochenteilen eines traditionellen Heiligen in das „Reliquiengrab“ gegeben. Abt Bernhard aus Eidenberg war ebenfalls Opfer der NS-Diktatur.

Reliquienmonstranz mit Kreuzpartikel aus Uttendorf-Helpfau aus dem Jahr 1744 (von links), „sprechendes Reliquiar“, hl. Pantaleon in St. Pantaleon (1731) und Einsetzen von Reliquien in das „Reliquiengrab“ im Mariendom Linz ( Dezember 2017). WIMMER/KUNSTREFERAT (2), DIÖZESE/APPENZELLER

Die Verehrung der Reliquienmonstranz mit einer Reliquie Kaiser Karls I. (linkes Bild auf Seite 7). Franziska Jägerstätter (rechtes Bild) küsst bei der Feier zur Seligsprechung im Oktober 2007 die sterblichen Überreste ihres Mannes Franz. Dieser für viele Mitfeiernde ergreifendste Moment des Gottesdienstes zeigt, dass Reliquienverehrung etwas mit Beziehung und nichts mit Magie zu tun hat. KIZ/JW; KIZ/FMG


8 Lebendige Kirche

4. Oktober 2018

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momente Ternberg. Mehr als 250 Menschen kamen am 28. September zur Gedenkfeier der Katholischen Jugend der Region Ennstal in die Pfarrbaracke Ternberg, um der NS-Opfer im KZ-Außenlager Ternberg zu gedenken. Der Schauspieler Harald Krassnitzer spannte in seiner Gedenkrede den Bogen zur Gegenwart. Die Regierung kritisierte er für die „menschenverachtende“ Asylpolitik, die sich an der Stammtischmeinung orientiere. Zudem sei diese Politik bewusst gegen alle Helfenden gerichtet. „Die Regierung will zeigen, dass das GutmenschenGetue endgültig ausgedient hat“, so Krassnitzer. Er betonte eindringlich, dass er sehr gerne Gutmensch sei: „Nur das Achten aufeinander und das Bemühen umeinander können den Frieden und den Wohlstand in unserem Land sichern.“

Harald Krassnitzer hielt in Ternberg eine Gedenkrede. jack Haijes

Die Trommelgruppe „Jankadi“ begeisterte mit ihren Rhythmen die Gäste von „Grenzenlos feiern“.

pfarre

Besinnlich und schmackhaft Ebensee. Das Begegnungsfest „Grenzenlos feiern“ am 30. September 2018 in und rund um die Pfarrkirche von Ebensee zog rund 400 Besucher/innen an. Das Fest wird in Ebensee alle zwei Jahre – traditionellerweise am „Sonntag der Völker“, früher „Ausländersonntag“ genannt, gefeiert. Neben Frauen und Männern aus Albanien und dem ehemaligen Jugoslawien waren syrische Familien, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind und in Ebensee eine neue Bleibe gefunden haben, stark vetreten. „Es gibt viele, die Interkulturelles als Bereiche­gerung sehen und sich darauf einlassen, was die Zu-

gezogenen aus ihren verschiedensten Herkunftsländern mitbringen“, sagt Christa Tatár, Motor und Koordinatorin von „Grenzenlos feiern“. Dass die Leute, die an der interkulturellen Feier in der Pfarrkirche teilgenommen haben, sehr beeindruckt zum „Multikulinarium“ gekommen sind, freut die Ebenseeer Pfarrsekretärin sehr. Die Feier in der Kirche war geprägt von Lesungen aus Koran und Bibel sowie Gebeten und Fürbitten in mehreren Sprachen. Ein besonderer Magnet sind natürlich die Speisen „aus aller Herren Länder“ – gekocht und mitgebracht in den allermeisten Fällen von den Frauen.

40 neue Wegbegleiter/innen Rund 120 Frauen und Männer nahmen an der Begegnung des „Netzwerkes Spiritueller Wegbegleiter/innen“ am 28. September im Bildungshaus Schloss Puchberg teil. 40 von ihnen wurden durch Pastoralamts-Direktorin Gabriele Eder-Cakl neu in ihren Dienst ­gesendet – und erhielten eine kleine Christus-Ikone überreicht. Susanne Gross und Gabriela Broksch wurden als Gründerinnen und Leiterinnen des Netzwerkes verabschiedet. Sie übergaben die Aufgabe an Christine Dittlbacher und Thomas Obermeir. Dem Netzwerk gehören – über Oberösterreich hinaus – bereits mehr als 300 Personen an. Sie sind tätig in der Pilger- und Trauerbegleitung, für Exerzitien im Alltag, Meditation, Fastenbegleitung und in der geistlichen Begleitung. KIZ/MF


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Pfarren & Regionen 9

4. Oktober 2018

Junge Oberösterreicherin setzt sich für Weltgesundheit ein

Der Kampf gegen Krankheiten

Im gedenken

Angela Kogler (21) aus Scharnstein studiert in Graz Medizin. Ihr Engagement für Gesundheitsprogramme hat sie Ende September zum WHO-Kongress nach Rom geführt. Seuchen wie Malaria, Ebola oder Tuberkulose weltweit eindämmen und in armen Ländern die Gesundheitsversorgung verbessern. Die Herausforderungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind enorm. Wenn die WHO zum Kongress lädt, geht es um die große Aufgabe, möglichst viele Menschenleben zu retten. Die Ehre, bei der Veranstaltung mittendrin zu sein, hatte Angela Kogler, Medizinstudentin in Graz, die aus Scharnstein stammt. Ende September war sie beim Europakongress der WHO in Rom, als einzige Vertreterin Tausender Medizinstudierender. Ihre Bewerbung für die Kongressteilnahme ist wohl nicht zuletzt dank ihres Engagements für die Austrian Medical Students’ Association (AMSA) auf fruchtbaren Boden gefallen. „Mir gefällt, dass ich mich als aktive Stimme der Jugend einbringen konnte“, erzählt Angela Kogler, die ein Statement zu Infektionskrankheiten abgegeben hat. „Der länderübergreifenden Zusammenarbeit der Behörden kommt bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Ebola eine Schlüsselrolle zu“, sagt die 21-jährige. Männergesundheit. Besonders hat ihr am Kongress in Rom gefallen, dass „die Herausforderungen wirklich angepackt werden“.

Angela Kogler hat Europas Medizinstudierende beim WHO-Kongress vertreten. privat

Ein zentrales Kongressthema war die Männergesundheit. „Die Lebenserwartung von Männern ist in den meisten Staaten deutlich niedriger als die der Frauen. Die Hürde, zum Arzt zu gehen, ist für Männer oftmals sehr hoch“, berichtet Kogler. Bei dem Europakongress der WHO ging es immer auch um die Anbindung an lokale Projekte. Damit ist Angela Kogler durch ihre Arbeit für AMSA bestens vertraut. Als Beispiel nennt sie das Teddybärkrankenhaus (TBKH). Dabei handelt es ich um eine Spitalssimulation, in der Kinder mit ihren Kuscheltieren als Patienten kommen und den Alltag im Krankenhaus kennenlernen. Das nimmt den Kindern die Angst vor dem Krankenhaus. Darüber hinaus sind Kogler die Vorsorgeprojekte für Erwachsene ein spezielles Anliegen. „Das Ziel der Prävention ist, dass die Leute keine Ärztin oder keinen Arzt brauchen, weil sie so gesund sind. Das sage ich, obwohl ich selbst einmal Medizinerin sein werden.“ Paul Stütz

70-Jahr-Jubiläum des KBW Gallneukirchen Das Katholische Bildungswerk (KBW) Gallneukirchen ist, abgesehen von denen in Städten, eines der ältesten Bildungswerke der Diözese. Am 28. September 2018 feierte die Pfarre das 70-Jahr-Jubiläum. Nach der Festmesse mit Pfarrer Klaus Dopler erinnerten Magdalena Hallste und Johannes Münzner mit einem musikalischen Streifzug durch sieben Jahrzehnte an besondere Ereignisse des KBW Gallneukirchen, das seit der Gründung mit 1.780 Veranstaltungen 172.000 Besucher/innen erreichte. Dr. David Pfarrhofer vom Market Institut präsentierte Trends und Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche und gab Anregungen für die Arbeit des KBW.

Das Team des Katholischen Bildungswerks Gallneukirchen mit Vetretern der Diözese pfarre Gallneukirchen

n Der Diakon der Pfarre Gschwandt und Gemeindearzt i. R. Dr. Manfred Zeindlinger ist am 28. September 2018 im 65. Lebensjahr nach schwerer Krankheit verstorben. Vor drei Jahren begann er an einer fortschreitenden Muskelerkrankung zu leiden, die nun zum Tod führte. „Als Arzt war er Diakon und als Diakon war er Arzt“, beschreibt Pfarrassistentin Anna-Maria Marschner das Engagement von Dr. Zeindlinger: „Diakon Manfred lebte ganz aus der Beziehung zum Auferstandenen Herrn, das Wort Gottes und die Liturgie waren seine Quellen für den hingebungsvollen Dienst an den Menschen. Eine Begegnung mit ihm war stets eine Stärkung.“ Manfred Zeindlinger stammte aus Summerau, er wurde 1981 zum Doktor der Medizin promoviert. 1987 eröffnete er als Arzt für Allgemeinmedizin eine Praxis in Gschwandt, 1988 eine Zweitordination in St. Konrad. 2009 wurde er zum Ständigen Diakon für die Pfarre Gschwandt geweiht, wo er ehrenamtlich im Predigtdienst und bei Andachten mithalf sowie einen Bibelkreis leitete. Die Bibel war ihm ein besonderes Anliegen, bis zum Sterben beschäftigte er sich intensiv damit. So hat er in der Zeit seiner Krankheit alle 150 Psalmen in Hexameter – ein klassisches Versmaß – übertragen und das Werk auch der Pfarrassistentin geschenkt. Dr. Zeindlinger hinterlässt seine Frau Elfriede und vier erwachsene Kinder.


10 Thema

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Junge Katholiken standen gegen das NS-Regime auf

„Christus, unser Führer“ Sie wird als eine der größten Demonstrationen gegen das NS-Regime bezeichnet: die Rosenkranzfeier der katholischen Jugend am 7. Oktober 1938 in Wien. Für Peter Paul Kaspar ist sie ein Stück Familiengeschichte.

Mindestens 7000 junge Menschen hatten sich damals im Stephansdom versammelt. Anlass war eine Andacht. Aber unter den Teilnehmer/innen gärte es: „Auf den Wiener Erzbischof, Kardinal Innitzer, waren die jungen Leute eigentlich bös‘“, berichtet Peter Paul Kaspar aus seiner Familiengeschichte. Der Vater des früheren Linzer Akademikerseelsorgers, Jaromir (Jaro) Kaspar, war bis 1938 Funktionär im „Reichsbund der katholischen deutschen Jugend Österreichs“. Theodor Innitzer hatte in der Hoffnung auf eine Verständigung Hitler seine Aufwartung gemacht und den „Anschluss“ begrüßt. Das neue Regime hatte jedoch die katholischen Jugendorganisationen verboten und enteignet. Der Jugend blieben nur die Kirchen und die Sakristeien. Gehofft wurde auch, dass das Regime nichts gegen die Rosenkranzandacht im Oktober unternehmen werde. Von Mund zu Mund. „Dennoch war die Einladung dazu weitgehend nur mündlich und über die Pfarrämter verbreitet worden“, berichtet Kaspar. Die Überraschung war dann groß, als der Dom gefüllt war. Während der Feier hatte die Jugend Gelegenheit, ihre Bekenntnislieder zu singen. Im Dom saß auch Innitzer. Sein Versuch, zu einer Verständigung mit dem Regime zu kommen, war gescheitert. Hier, im Stephansdom, sah er nun „seine katholische Jugend“, der man so vieles geraubt hatte. So entschloss er sich spontan, etwas zu sagen. Eine Mitschrift der Ansprache hat die Zeit im Diözesanarchiv Wien überdauert. Innitzer ging offen auf die Situation ein: „Ihr habt in den letzten Monaten viel verloren, Eure Verbände, Eure Jugendgemeinschaften, die Ihr mit einem so schönen Idealismus aufgebaut hattet, sind nicht mehr da.“ Die Jugend habe aber auch etwas gewonnen: die Pfarre. „Stehet treu zu Eurer Pfarre, Eurem Pfarrer und allen seinen Mitarbeitern, den Pfarrseelsorgern, lebt mit ihnen in einer lebendigen Pfarrgemeinde und lasst Euch durch gar

Diözesanarchiv Wien, Privatbesitz, nie

Heinz Niederleitner

Bilder gibt es nur von der Rache des Regimes in den Räumen von Kardinal Innitzer (links im Bild). Bei der Rosenkranzfeier war Jaro Kaspar (re. oben), dabei, wie sein Sohn Peter Paul Kaspar (unten) erzählt.

nichts beirren.“ Berühmt wurde der Satz: „Wir wollen gerade jetzt in dieser Zeit umso fester und standhafter unseren Glauben bekennen, uns zu Christus bekennen, unserem Führer und Meister, unserem König, und zu seiner Kirche.“ Innitzer räumte ein, dass das Verhalten der Bischöfe beim „Anschluss“ schwer verständlich gewesen sei, verwies aber auf die gute Absicht dahinter. „Die Predigt hat die Anwesenden mit Innitzer versöhnt“, berichtet Peter Paul Kaspar aus Familienerzählungen. Die Rosenkranzfeier fand am Stephansplatz eine Fortsetzung: Die Menschen riefen „Wir wollen unseren Bischof sehen“ – eine Provokation des Regimes, lauteten doch die Sprechchöre bei Hitler-Auftritten: „Wir wollen unseren Führer sehen.“ Innitzer zeigte sich am Fenster des Erzbischöflichen Palais und schickte die Jugend nach Hause. Es wollte Gewalt seitens des Regimes vermeiden. Dennoch wurden einige Menschen noch am Ort verhaftet, darunter die Brüder Jaro und Josef Kaspar. „Mein Vater konnte mit Hilfe von Freunden wieder entwischen“, erzählt Peter Paul Kaspar. Sein Onkel Josef aber kam in der Folge ins Konzentrationslager. Dort traf er auf Gleichgesinnte, die nun als „In-

nitzer-Gardisten“ verspottet wurden. Josef Kaspar wurde 1940 aus dem KZ entlassen, überlebte aber den Krieg nicht. Die Rache. Einer von Josef Kaspars KZ-Leidenskameraden war Hermann Lein. Er hatte zwei Tage nach dem Rosenkranzfest Gerüchte über einen Sturm auf das Erzbischöfliche Palais gehört. Also fuhr er mit dem Rad dorthin. Tatsächlich: Am 8. Oktober waren Schläger der Hitlerjugend in das Palais eingedrungen, hatten es verwüstet und Menschen verletzt. Als Hermann Lein das einen Tag später sah, konnte er nicht an sich halten. In voller Fahrt am Rad rief er: „Heil unserem Bischof!“ Das brachte auch ihn bis 1940 ins KZ – zuerst nach Dachau, dann Mauthausen. Er sollte nach dem Zweiten Weltkrieg für Peter Paul Kaspar zum Wahlonkel werden. Mit dem Palaissturm war die Rache des Regimes aber noch nicht abgeklungen: Am 13. Oktober hielt der NS-Funktionär Josef Bürckel eine Hetzrede. Ein Mob zog mit Slogans wie „Innitzer und Jud‘, eine Brut“ und „Pfaffen auf den Galgen“ durch die Straßen. Der NS-Kirchenkampf war nun in Österreich offen ausgebrochen. Begonnen hatte aber auch der Widerstand mancher Katholiken.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

4. Oktober 2018

Olav Fykse Tveit, ÖRK-Generalsekretär, im Gespräch mit den Besuchern aus Österreich (Bild links). Bischof Benno Elbs (li.) und Landessuperintendent Thomas Hennefeld (re.) in der Kapelle des ÖRK (Bild rechts oben). Papst Franziskus hat dieses Kreuz im Juni 2018 als Gastgeschenk nach Genf mitgebracht. EPD/Marco Uschmann (2), Steinmair

Zu Besuch beim Weltkirchenrat in Genf

Das bessere Netzwerk „Die Einheit der Kirchen trägt auch zur Einheit der Nationen bei.“ Das sagt der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf, Olav Fykse Tveit. Dietmar Steinmair

Wer den Weltkirchenrat in Genf besucht, findet in seiner Nähe viele internationale Organisationen: die Vereinten Nationen im Völkerbundpalast, die UNO-Hochkommissariate für Flüchtlinge und Menschenrechte, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz. International präsentiert sich auch der Hauptsitz des Ökumenischen Rates der Kirchen. In der großen Kapelle sind zahlreiche Kreuze und Ikonen aus aller Welt zu sehen, Liederbücher verschiedenster Konfessionen und Bibeln in mehreren Sprachen stehen beim Eingang bereit. Auch das Kruzifix, das Papst Franziskus bei seinem Besuch anlässlich des Jubiläums 70 Jahre Weltkirchenrat im Juni 2018 als Gastgeschenk mitbrachte, hat seinen Platz gefunden. Der Vorarlberger Bischof Benno Elbs und der Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich, Thomas Hennefeld, nehmen es genauer unter die Lupe. Sie sind zusammen mit einer Gruppe von österreichischen Journalisten nach Genf gereist, um sich auf die Spuren des Reformators Johannes Calvin zu begeben, mit Mitarbeitern von katholischer und reformierter Kirche über die Ökumene zu sprechen und den Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, zu treffen.

Einheit. 1948 sei zusammengebracht worden, was vorher getrennt war, sagt Tveit. „Das war notwendig – nicht nur zum Wohl der Kirchen, sondern zum Wohl der ganzen Welt. Die Einheit der Kirchen trägt auch zur Einheit der Nationen bei.“ Der Einfluss der Kirchen sei in diesen 70 Jahren groß gewesen. Als Beispiele nennt Tveit die Annäherung zwischen Ost- und Westeuropa und Nord- und Südkorea sowie die Überwindung der Apartheid in Südafrika. Als eine der großen Stärken der Kirchen macht Tveit das weltweite Netzwerk des ÖRK aus. Der Weltkirchenrat ist gefragter Gesprächspartner von Regierungen und internationalen Organisationen. Denn vor Ort – besonders in Entwicklungs- oder Krisengebieten – hätten die Kirchen oft viel bessere Netzwerke und auch mehr Glaubwürdigkeit und Autorität als die politischen Akteure. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied im Weltkirchenrat. Für den Vatikan gibt es zu wenig Übereinstimmung im Kirchen-Verständnis. Zwar ist sie Vollmitglied in zwei Kommissionen des ÖRK – Glaube und Kirchenverfassung sowie Weltmission und Evangelisation – eine Vollmitgliedschaft sieht Tveit aber in weiter Ferne: „Es ist möglicherweise problematisch, wenn eine Mitgliedskirche doppelt so viele Mitglieder hat wie der Rest zusammen. Da ist eine Zusammenarbeit auf nationaler Ebene sicher leichter.“ Das ist in Österreich der Fall, hier ist die römisch-katholische Kirche Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich. u Mehr: www.oikoumene.org

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Hintergrund Der Weltkirchenrat Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) – international bekannt als World Council of Churches, Weltkirchenrat – besteht seit 70 Jahren und ­wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Heute hat er seinen Sitz in Genf, unweit der Einrichtungen der UNO. Derzeit gehören dem Rat 350 Kirchen aus 120 Ländern auf allen Kontinenten an. Generalsekretär ist seit 2009 der lutherische Pastor Olav Fykse Tveit aus Norwegen. Die römisch-katholische Kirche gehört dem Rat nicht an. Dennoch ist der Weltkirchenrat das weltweit wirksamste, zentrale Organ der ökumenischen Bewegung. Im Juni 2018 besuchte Papst Franziskus als dritter Papst – nach Paul VI. (1969) und Johannes Paul II. (1984) – das ÖRK-Zentrum in Genf.

EAPPI Neben anderen Initiativen unterhält der ÖRK auch das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI). Es wurde 2002 auf Anfrage der Kirchen in Jerusalem gegründet. Ziel ist eine schützende, internationale Präsenz in der Konfliktregion. Die freiwilligen Mitarbeiter – sie sind durch Westen als solche erkenntlich – beobachten die Vorgänge an Checkpoints zwischen israelischen und palästinensischen Gebieten bzw. in Siedlungszonen oder begleiten Kinder in die Schule. So werden gefährliche Alltagssituationen, die potentiell eskalieren könnten, auf gewaltfreie Weise beruhigt. Militärische Sperrgebiete oder die Teilnahme an Protesten gegen die Besetzungspolitik von Israel sind für die EAPPI-Mitarbeiter/innen tabu. Bisher haben fast 1600 freiwillige Beobachter am Programm teilgenommen, 14 davon auch aus Österreich.


12 Thema STENOGRAMM  Rehabilitiert. Das Landesgericht Wien hat das NS-Urteil gegen die verstorbene Salzburger Bäuerin Maria Etzer (1890– 1960) aufgehoben und diese vollständig rehabilitiert. Etzer hatte im Zweiten Weltkrieg aus christlichen Motiven heraus Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern Hilfe zukommen lassen.

Maria Etzer

ERZDIÖZESE SALZBURG

4. Oktober 2018

Erste Sitzungswoche

Leitung der Jugendsynode weitgehend ohne Europäer Angesichts der vielen Themen der Jugendsynode darf man gespannt sein, wie europäische Anliegen einfließen werden. Die vom Papst delegierten Präsidenten der Synodenversammlung sind der irakische Kardinal Louis Raphael I. Sako (70), Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Kirche, Kardinal Desire Tsarahazana (64) aus Madagaskar, der myanmarische Kardinal Charles Bo (69) sowie Kardinal John Ribat (61) aus Papua-Neuguinea. Mit der für die Synodenergebnisse wichtigen Aufgabe des Generalrelators betraut der Papst den Vorsitzenden der Brasilianischen Bischofskonferenz, Kardinal Sergio da Rocha (58).

 Ordensschulen. Mit einem Festakt und einem Festgottesdienst hat die Vereinigung der Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) am Wochenende in Mariazell ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Aktuell umfasst die Vereinigung 14 Bildungsstandorte mit insgesamt 46 Einrichtungen von zwölf katholischen Orden in sieben Bundesländern. 8.500 Kinder werden unterrichtet. Sitzung in der vatikanischen Synodenaula.

 Protest. Der Verband katholischer Publizistinnen und Publizisten hat sich der breiten Kritik an den „Anregungen“ des Innenministeriums für die Polizeidirektionen zur Einhaltung einer neuen Medienpolitik angeschlossen. „Der Verband protestiert gegen den Versuch des Innenministeriums, die Medienfreiheit einzuschränken“, sagte die Vorsitzende des Publizistenverbands, Gabriele Neuwirth. Das E-Mail des Ministeriums hatte gefordert, die Zusammenarbeit mit kritischen Medien auf ein Mindestmaß zu reduzieren sowie vermehrt auf Sexualstraftaten und die Täterherkunft hinzuweisen. „Bewusstes Hinweisen ist genauso abzulehnen wie bewusstes Verschweigen, wenn es dahinter eine versteckte Agenda gibt“, sagte Neuwirth.

KirchenZeitung Diözese Linz

Carlo Maria Viganò hört nicht auf. REUTERS

REUTERS

Unser Themenschwerpunkt zur Jugendsynode in Rom

Nur der Leiter des ständig eingerichteten Generalsekretariats der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri (78), ist ein Europäer. Bei der Startpressekonferenz am Montag sprach der Italiener von „großen Herausforderungen“ für die Synode: Über den Skandal von Missbrauch und Vertrauensverlust in der katholischen Kirche solle ebenso gesprochen werden wie über Sexualität und Körperlichkeit, Migration und Arbeitslosigkeit, Drogengewalt und digitale Medien bis zu Partnerschaft, Frömmigkeit und geistliche Berufung. Um für die Jugend zu sprechen, sitzen in den Reihen der vatikanischen Synodenaula zudem 50 Frauen und Männer unterschiedlichen Alters. Sie haben aber kein Stimmrecht. Als einziger junger Katholik aus dem deutschsprachigen Raum findet sich der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Thomas Andonie, auf der Liste.

Neue Vorwürfe von Viganò

Drei Volksbegehren auf dem Prüfstand

Der frühere Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò, hat bei seinen Vorwürfen gegen Papst Franziskus nachgelegt. Er fordert den Präfekten der vatikanischen Bischofskongregation auf, Dokumente vorzulegen, die den früheren Washingtoner Erzbischof Theodore McCarrick belasten sowie jene in der Kurie, die dessen Fehlverhalten vertuscht haben sollen. Zu seinem weiteren Schreiben sehe er sich gezwungen, so Vigano, weil weder der Papst noch andere Verantwortliche bisher auf seine Vorwürfe konkret geantwortet hätten.

Bis 8. Oktober können drei Volksbegehren unterstützt werden. Das „Don‘t smoke“-Volksbegehren will ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Es wird unter anderem von der Katholischen Jugend unterstützt. Beim Frauenvolksbegehren wünscht sich die Katholische Frauenbewegung (KFB) zwar Diskussionen zu den Inhalten, insbesondere die ökonomische Benachteiligung. Allerdings gibt es auch von der KFB nicht unterstützte Forderungen wie kostenlose Schwangerschaftsabbrüche. Ein drittes Begehren wendet sich gegen ORF-Gebühren.


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Thema 13

4. Oktober 2018

Schwere Stunde: Kardinal Reinhard Marx und Bischof Stephan Ackermann (in der deutschen Bischofskonferenz für das Thema Missbrauch zuständig) präsentierten die nach den Orten der beteiligten Forschungseinrichtungen benannte MHG-Studie (Mannheim, Heidelberg, Gießen). Arne Dedert / dpa / picturedesk.com

Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz

Mehr als ein Dokument der Schande Vergangene Woche wurde die Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz offiziell vorgestellt. Hinter den erschütternden Zahlen ließe sich darin viel an Veränderungspotential finden. Allzu einfachen Ideen verweigern sich die Autoren aber. Heinz Niederleitner

„Ich empfinde Scham für das Wegschauen von vielen, die nicht wahrhaben wollten, was geschehen ist und die sich nicht um die Opfer gesorgt haben. Das gilt auch für mich!“ Für Kardinal Reinhard Marx, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, war es sicher einer der schwersten Pressekonferenzen seiner Laufbahn. In der vergangene Woche präsentierten Studie sind 3677 Kinder und Jugendliche in Deutschland im Zeitraum von 1946 bis 2014 als Opfer von sexuellem Missbrauch dokumentiert. In 38.156 Akten gab es bei 1670 Klerikern (4,4 Prozent) Hinweise auf Beschuldigungen, Minderjährige missbraucht zu haben. Die Bischöfe wollen nun neben neuen Ansprechstellen und der Überprüfung von Anerkennungsleistungen für Opfer auch über die kirchliche Sexualmoral und die Machtverteilung sprechen. Denn wer sich für die Verhütung von Missbrauchsfällen einsetzt, wird strukturelle Gründe diskutieren müssen. Die Studie betont zwar, dass sie bei der Zusammenführung der Ergebnisse zu Hypothesen gelangt ist, die

weiter zu untersuchen wären. Diese sind aber klar formuliert, wie die Themen Zölibat und Homosexualität beispielhaft zeigen. Männliche Opfer. Auffällig ist zunächst, dass 62,8 Prozent der in der Studie wahrgenommenen Opfer männlich sind. Auch im Bericht über Missbrauch in Diözesen in Pennsylvania (USA) waren – anders als im nicht-kirchlichen Bereich – die Buben mehrheitlich betroffen. Manche konservative Kreise sehen Homosexualität als Hintergrund von Missbrauch in der Kirche. Die Studienautoren schreiben dazu: „Homosexualität ist kein Risikofaktor für sexuellen Missbrauch.“ Aber sie argumentieren auch, dass mit mehreren anderen Faktoren eine unausgereifte homosexuelle Veranlagung eine Rolle spielen kann: Zwar darf man den früher vermehrten Zugang von Klerikern zu Buben statt zu Mädchen nicht übersehen. Das Zusammenspiel von sexueller Unreife, abgewehrter, verleugneter, zunächst vielleicht sogar noch unklarer homosexueller Neigung bei Beschuldigten sowie einer homophoben Umgebung könnte aber eine zusätzliche Erklärung für das Überwiegen männlicher Betroffener sein, heißt es. Die Betonung liegt auf der Unreife und dem von der Kirche gebildeten Umfeld. Deshalb schreiben die Autoren auch, es sei eine offene und toleranzfördernde Atmosphäre in der Kirche zu schaffen. „Die grundsätzlich ablehnende Haltung der katholischen Kir-

che zur Weihe homosexueller Männer ist dringend zu überdenken.“ Ähnlich ist es mit dem Zölibat, das nicht wenige Gläubige für ein Hauptproblem im Zusammenhang mit Missbrauch halten. Tatsächlich wurden, wie die Studie zeigt, (meist verheiratete) Diakone im Verhältnis weniger häufig beschuldigt (5,1 Prozent der Diözesanpriester, aber nur ein Prozent der Diakone sind Beschuldigte). Die Studienautoren schreiben, dass der Zölibat an sich kein Risikofaktor sei. Die Verpflichtung zu einer zölibatären Lebensführung erfordere aber eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität. Indizien weisen darauf hin, dass das bei Missbrauchsbeschuldigten weniger als bei unbeschuldigten Priestern der Fall ist. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sagte vergangene Woche, der Dienst des Priesters wirke „irgendwie magnetisch auf die, die dazu nicht geeignet sind“. Das vom Papst angesprochene Problem des Klerikalismus erkennen die Studienautoren auch, sie beschränken ihre Analysen aber nicht darauf und es erscheint nur als Teil des Gesamtproblems. Kritik. Sowohl an der Studie als auch an den versprochenen Maßnahmen erhob sich von verschiedener Seite Kritik. Meist wurde argumentiert, dass der Plan der Bischöfe zu wenig konkret und zu unverbindlich sei. Auch das Fehlen von Ordensmännern ohne Diözesanverwendung wurde beanstandet.

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14 Glaube

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Serie zur Jugendsynode, Teil 3 von 7

13 Millionen Klicks Wie oft schaust du weg? Aufzustehen und sich gegen die Meinung der Allgemeinheit zu stellen, erfordert Mut. Selbstverständlich ist es einfacher und bequemer, einfach sitzen zu bleiben und die Klappe zu halten. Deshalb schauen viele einfach weg, wenn sie Ungerechtigkeiten beobachten anstatt etwas dagegen zu unternehmen – so wie die Passagiere im Flugzeug. Was hätte Jesus getan? In der Bibel steht, dass er ziemlich aufbrausend sein konnte, wenn er mit etwas nicht einverstanden war. Zum Beispiel wurde er eines Tages rasend vor Wut, als er sah, wie habgierig die Händler im Tempel Waren verkauften und nur an das Geld dachten. Er hat das nicht auf sich sitzen lassen. Natürlich wusste er, dass er sich nicht bei allen beliebt macht und die Händler sauer auf ihn wurden. Aber das nahm er in Kauf. Manche Veränderungen werden nur möglich, wenn jemand den Mut hat, den Mund aufzumachen oder zu protestieren. Vor fünfzig Jahren haben das viele Jugendliche getan. Vielleicht waren auch deine Großeltern da dabei? Damals war die Gesellschaft noch ganz anders: Frauen hatten nicht die gleichen Rechte und Chancen wie die Männer, es gab viele Tabus und veraltete Regeln. Die jungen Menschen haben protestiert und dazu beigetragen, dass sich unsere Gesellschaft geöffnet hat.

Stephan Sigg

Ü

ber 13 Millionen Mal wurde das Video angesehen – und das innerhalb von ein paar Tagen. Vielleicht hast du es auch angeklickt? Es wurde vor ein paar Monaten in Social Media eifrig geteilt. Die Live-Aufnahmen aus dem Flugzeug sind ziemlich verwackelt, es ist eine junge Frau zu sehen, die sich selbst filmt. Sie ist total aufgelöst, Tränen laufen ihr übers Gesicht. Die junge Frau protestiert, weil in der Maschine ein Flüchtling sitzt, der abgeschoben werden soll und das, obwohl in seiner Heimat sein Leben auf dem Spiel steht. Sie fordert die anderen Passagiere auf, sich ihrem Protest anzuschließen und sich für den Flüchtling einzusetzen. Vergeblich. Alle schauen weg. Einige Passagiere beschimpfen sie: „Wegen dir kann das Flugzeug nicht starten!“ Dann fängt auch noch das Boardpersonal an, ihr zu drohen und nach einer Weile versucht jemand sogar, sie gewaltsam in den Sitz zu drücken. Die junge Frau bleibt trotzdem stehen. Plötzlich hört man die Stimme eines anderen Passagiers: „Ich unterstütze dich!“ Wie hättest du reagiert, wenn du in diesem Flugzeug gewesen wärst?

Stephan Sigg ist Theologe und Autor aus der Schweiz. Ana Kontoulis

Um Ungerechtigkeit zu beenden, muss einer als erster Stopp sagen. Mint Images / picturedesk.com

Zeichen setzen. Stopp, du muss jetzt nicht gleich ein Protestschild malen und dich auf die Straße stellen – demonstrieren geht auch anders: Wenn du zum Beispiel online jemandem widersprichst, der über andere schimpft oder lästert, hast du auch schon ein Zeichen gesetzt. Oder vielleicht kannst du auch bloß mit einem Verzicht etwas bewirken: Es gibt Menschen, die kaufen die Lebensmittel von manchen Firmen nicht, weil diese ihre Angestellten unfair behandeln oder die Umwelt verschmutzen. „Was soll das bringen?“, könnte man jetzt skeptisch fragen, „ich bin doch nur ein einzelner Jugendlicher“. Aber dein Engagement kann ein Anfang sein. Vielleicht beeindruckst du mit deinem Verhalten andere und es schließt sich ein zweiter, ein dritter an … Jeder Protest hat klein begonnen. So wie die junge Frau in diesem Video aus dem Flugzeug. Inzwischen haben 13 Millionen Menschen das Video gesehen und wahrscheinlich hat es nicht wenige von ihnen zum Nachdenken gebracht.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

4. Oktober 2018

Ferdinand Habsburg: Meine Berufung „Berufung“ ist ein sehr starker Ausdruck, deshalb spreche ich lieber von Dingen, die für mich prägend und wichtig sind. Da sind die Familie und Freunde, die Rückhalt und Geborgenheit bieten. Die Familie ist die erste gesellschaftliche Einheit, in der man den Umgang mit anderen lernt. Sie ist so etwas wie die natürliche, die irdische Heimat, während die Religion die übernatürliche, die himmlische Heimat ist, mit dem großen Ziel, einmal in den Himmel zu kommen. Rom im Oktober: Im Vatikan beginnt die Jugendsynode.

NIE

Endlich geht es los!

M

atthias Zauner (Referent bei der Katholischen Jugend Österreich) und ich sind am 30. September in Rom angekommen. Für mich ist es ein unglaublich schönes Gefühl, wieder in Rom zu sein – Rom ist meine absolute Lieblingsstadt! Eigentlich kann ich es im Moment fast nicht mehr erwarten, dass die Synode losgeht, ich habe in den letzten Tagen festgestellt, dass ich in den vergangenen zehn Monaten extrem viel Zeit der Synode gewidmet habe. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, was der Oktober für mich in Rom so an Freuden und Herausforderungen hervorbringt,

Selfie im Flieger nach Rom: Eva Wimmer und Matthias Zauner. WIMMER

Brief aus Rom VON EVA WIMMER DIE THEOLOGIESTUDENTIN UND TEILNEHMERIN AN DER VORSYNODE SCHREIBT UNS WÄHREND DER JUGENDSYNODE

aber zumindest habe ich schon einige spannende Termine im Kalender. Wenn ich über die Synode nachdenke, merke ich, dass vieles noch sehr ungewiss ist und ich in den nächsten Tagen wahrscheinlich relativ spontan sein muss. Ich wünsche mir aber für die Synode, dass die Auditoren wirklich gehört und ernstgenommen werden. Außerdem wünsche ich mir für die Bischöfe, dass sie neben den spannenden Diskussionen, die hoffentlich viele Themen umfassen, genug Freizeit haben. Denn in dieser Freizeit könnten sie dann mit Jugendlichen ins Gespräch kommen und so die jungen Menschen einmal mehr in den Mittelpunkt stellen. Mein dritter Wunsch ist, dass es noch mehr Teilnahmemöglichkeiten für junge Menschen bei der Synode geben soll!

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Sport. Der Motorsport ist das dritte prägende Element für mich. Mein momentaner Beruf, darauf richtet sich zurzeit mein ganzer Fokus und er nimmt die meiste Zeit meiner Tätigkeit in Anspruch. Natürlich ist, wie für jeden Motorsportler, mein Ziel die Formel 1. Wie bei allen großen Zielen verlangt der Weg dorthin Einsatz, Engagement, Disziplin und die Fähigkeit in einem Team zu arbeiten. Die Teamarbeit ist vielleicht die Klammer zur Familie, der tägliche konzentrierte Einsatz, die Bereitschaft, dem alles unterzuordnen, die Bedingung für die Erreichung des Zieles, sowohl was die Formel 1 als auch den Himmel betrifft.

Ferdinand Habsburg-Lothringen (21) fährt in der Formel3-Meisterschaft. FHL MEDIA


Sonntag 27. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 7. Oktober 2018

Der Mensch soll nicht alleine sein Als männlich und weiblich hat Gott den Menschen erschaffen – denn es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Das Ideal des Schöpferwillens und die Lebenspraxis standen schon in der Zeit Jesu in Spannung zueinander.

Evangelium Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau aus der Ehe zu entlassen? Damit wollten sie ihn versuchen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch. Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

1. Lesung Genesis 2,18–24

Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist. Gott, der Herr, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte sein Name sein. Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig war, fand er nicht. Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der

Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein / und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; / denn vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch.

2. Lesung Hebräer 2,9–11

Den, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt. Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete. Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle aus Einem; darum schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Markus 10,2–16


KirchenZeitung Diözese Linz

10. 12. 2011

Wort zum Sonntag

In der Kraft des Anfangs

Fotolia / Africa Studio

S

elig jeder, der den Herrn fürchtet,

der auf seinen Wegen geht!

Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; selig bist du – es wird dir gut ergehn. Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses. Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder rings um deinen Tisch herum. Siehe, so wird der Mann gesegnet,

In unseren Unternehmungen ist der Anfang von entscheidender Bedeutung. Der Anfang ist geladen mit Kraft, Begeisterung, Motivation, Entschiedenheit und Ausdauer. Das erleben wir in der Berufs- und der Partnerwahl. Überall kommen Zeiten von Schwierigkeiten. Die erste Lesung zeigt uns den Anfang, den Plan und das Ziel Gottes. Im Zusammenleben vor allem in Familie und Ehe. Ein Sprichwort in Südafrika heißt: „Mensch wird man durch Mitmenschen.“ Das kommt im Schöpfungsbericht klar zum Ausdruck. Der Mensch braucht das menschliche Du, mit dem er etwas gemeinsam hat. Er sehnt sich nach dieser Gemeinschaft. All das hat Gott in den Anfang gelegt. Aber die Heilige Schrift sieht nicht nur diesen idealen Anfang. Gleich spricht sie von der Zerstörung und Bedrohung dieser Gemeinschaft. Eine Neubesinnung auf den Anfang kann oft eine große Hilfe sein. Wir erleben das auch in der Gemeinschaft der Kirche. Wann immer die Schwierigkeiten und Verirrungen der Kirche unerträglich wurden, besann man sich auf den Anfang, besonnen, die Urkirche. Dort entdeckte man die ursprünglich Kraft, Begeisterung, Motivation, Entschiedenheit und Ausdauer. Im Evangelium verweist Jesus auf den Anfang der Menschheit. Gott schuf den Menschen nach seinem Bild. Gott ist Gemeinschaft, gegründet auf Liebe und Treue. Der Mensch verwirklicht dieses Bild Gottes in der Gemeinschaft. Wir können dieses Bild nicht 100-prozentig ins Leben umsetzen. Es gibt das menschliche Versagen. Aber das Leitbild in jeder Gemeinschaft bleibt immer die Besinnung auf den Anfang in Zeiten von Schwierigkeiten.

Impuls Denken wir manchmal an den Anfang, um die BeGEISTerung zu bekommen in gegenwärtigen Schwierigkeiten?

der den Herrn fürchtet. Es segne dich der Herr vom Zion her. Du sollst schauen das Glück

P. Winfried Egler

Jerusalems alle Tage deines Lebens.

afrika. Er wurde in Rumänien ge-

ist Mariannhiller Missionar in Süd-

Du sollst schauen die Kinder deiner Kinder.

boren, seine Heimatpfarre ist Linz-

Friede über Israel!

u sonntag@koopredaktion.at

Antwortpsalm 128

Guter Hirte.


18 Bewusst leben

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Der pefekte Körper ist schlank. So sieht es zumindest die Mehrheit der Gesellschaft. Wer nicht diesem Ideal entspricht, bekommt die Meinung der anderen oft schonungslos serviert. Warum das so ist und wie man sich davor schützen kann, erklärt die Soziologin Martha Scholz-Resch. Brigitta Hasch

Marmelade einmal anders – aus Kürbissen und Äpfeln nosyrevy/fotoloia.com

Kürbis-Apfel-Marmelade ZUTATEN

∙∙500 g Kürbis-Fruchtfleisch ∙∙500 g reife Äpfel ∙∙20 ml Zitronensaft ∙∙100 ml Apfelsaft ∙∙1 Zimtstange ∙∙1 große Msp. Ingwer, fein gerieben ∙∙1 TL Vanillezucker ∙∙1 kg Gelierzucker zubereitung Zu Beginn werden Kürbis und Äpfel geschält, kleinwürfelig geschnitten und sofort mit Zitronen- und Apfelsaft in einem Topf vermischt. Dazu kommen noch Zimtstange, Ingwer und Vanillezucker, alles wird gut umgerührt und bei kleiner Hitze so lange gekocht, bis die Kürbis- und Apfelstücke weich sind. Nun wird die Zimtstange entfernt und die Früchte werden (mit einem Stabmixer) püriert. Schließlich lässt man den Gelierzucker langsam und unter ständigem Rühren einrieseln. Es wird noch etwa fünf Minuten weitergerührt, während die Fruchtmischung leicht sprudelnd dahinköchelt. Achtung, Spritzgefahr! Am Ende kann man die Marmelade bei Bedarf abschäumen und dann sofort in vorbereitete Gläser füllen. TIPP Das Fruchtfleisch des „Roten Zentners“ eigent sich besonders gut für Marmeladen. Dieser dekorative, knallrote Kürbis mit hellrot leuchtendem Fruchtfleisch bringt fünf bis zehn Kilo auf die Waage und eignet sich auch für Kürbisgemüse und Rohkostgerichte. XX Kürbis. 120 geniale Rezeptideen. Maria Wurzer Verlag Löwenzahn 2014, 216 Seiten, 24,99 Euro.

Ich mag mich, so wie ich bin Wer kennt es nicht – der morgendliche Blick in den Spiegel, die zweite Hose, und noch immer ist man nicht zufrieden, die Rundungen werden unvorteilhaft betont ... „Wir sind sozialisiert, schlanke Körper als normal zu empfinden – Unbehagen und Unwohlsein im eigenen Körper sind die Folge, wenn man dem nicht entspricht. Frauen, aber auch Männer optimieren sich ständig selbst, anstatt das gängige Schönheitsideal zu hinterfragen oder gar zu bekämpfen“, weiß die Expertin. Kein neues Phänomen. Warum werden Menschen so sehr auf ihr Äußeres reduziert? War das immer schon so? „Im Prinzip ja“, sagt Martha Scholz-Resch, „das Trachten nach Schönheit ist keine Besonderheit des 21. Jahrhunderts, Schönheitsideale gab es schon immer und überall. Der Unterschied zu historischen Körperbildern ist die Tatsache, dass wir auf dem Weg zu einem glo-

Mag. Martha Scholz-Resch, Soziologin, Frauen- und Gesundheitsexpertin, www.wissenfuersie.at

balen Schönheitsideal sind und sich dieses Idealbild stetig von der Realität entfernt.“ Heute wird vielfach, „dank“ der Globalisierung, einer weltweiten Kunstfigur nachgeeifert. Der Körper wird immer mehr zu einem Objekt, zur Visitenkarte, die es zu bearbeiten und zu optimieren gilt. Als beunruhigend dabei empfindet die Expertin die zum Teil gesundheitsgefährdende Beschäftigung mit dem eigenen Körper, die beinahe lebenslang erfolgt – von der Kindheit bis ins hohe Alter. Die Sensibilisierung der Mädchen und Frauen für dieses Thema ist daher von großer Bedeutung, da die Gesundheit auch mit dem Selbstwert und dem eigenen Umgang mit dem eigenen Körper einhergeht. Die Rolle der sozialen Medien. Täglich wird man mit unzähligen Bildern von digital manipulierten Körpern konfrontiert. Die Wirkung der künstlichen und ungesunden Darstellung von weiblichen „Schönheiten“ auf das Selbstwertgefühl der Mädchen und Frauen in jedem Alter ist dabei unbestritten. „Der Nachbearbeitung und Manipulation von Bildern sind keinerlei Grenzen gesetzt, alles kann wegretuschiert und ideal geformt werden. Bereits Babys und Kindern werden in der Werbebranche die Speckröllchen wegretuschiert, Sommersprossen werden reinkopiert, die Augen farblich optimiert oder die Beinchen begradigt. Aber auch Frauen-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

4. Oktober 2018

Nicht der Body-Mass-Index soll über das persönliche Wohlbefinden entscheiden. STUDIO GRAND OUEST/fotolia

zum thema

Mit weniger Perfektion zu mehr Zufriedenheit Martha Schulz-Resch gibt für die Leser/innen der KirchenZeitung konkrete Ratschläge, wie man es für sich selbst schaffen kann, den Selbstwert nicht von der Figur abhängig zu machen.

bilder in Medien sind die wahr gewordene Perfektion, sie sind reine Kunstprodukte“, warnt Scholz-Resch. Allen ist bewusst, dass die Darstellung nicht real ist, und doch hat sie eine nicht zu unterschätzende Wirkung. „Die Mädchen und Frauen sehen diese Bilder falsch und suchen den Fehler bei sich selbst. Dass zwischen den hochgeladenen Bildern und dem Aussehen in der Realität oft Welten auseinanderklaffen, wird nicht thematisiert. In der Folge gibt es neben der ersehnten Bestätigung auch ein Anprangern, das bis hin zu Beschimpfung und Diskriminierung geht“ – ein wichtiger Grund für die Gesundheitsexpertin, mit Vorträgen und Workshops Aufklärung zu erwirken. Die Anonymität des Internets lässt diese Übergriffe ungefiltert zu, Fachleute sprechen bei diesem Phänomen von „Bodyshaming“. Mehrheitlich ein Frauenthema. „Die Auseinandersetzung mit Körperbildern und Schönheitsidealen ist ein überwiegend weibliches Phänomen, wenngleich der Druck auf Burschen und Männer im Steigen ist“, weiß Scholz-Resch. Das Heranwachsen vom Mädchen zur jungen Frau erfordert ein hohes Maß an Selbstsicherheit. Der sichtbare körperliche, hormonelle und physiologische Übergang ist spürbarer und prägnanter als bei Burschen. Auch die aktuelle WorldVision-Studie zeigt auf, dass sich vor allem

Mädchen Gedanken über ihren Körper machen und sehr darunter leiden, wenn sie beschimpft werden, weil sie (vermeintlich) nicht dem Ideal entsprechen. In Umbruchphasen wie der Pubertät oder den Wechseljahren sind Mädchen und Frauen besonders gefährdet, sich von fragwürdigen Schönheitsidealen beeinflussen und unter Druck setzen zu lassen. Mädchen suchen nach Vorbildern – vor allem was das Aussehen anbelangt. Sie vergleichen sich mit anderen, und es entsteht sehr schnell der Eindruck, für die Welt da draußen nicht hübsch genug zu sein. Und Schritt für Schritt wird der eigene Körper zum Problem. Viele beginnen, extrem Sport zu treiben, oder setzen sich unter dem Titel „Gesunde Ernährung“ ständig auf Diät. Vielleicht sind sie zudem Töchter von Müttern, die ebenso ständig ihren Körper bekritteln, die kritisch und angstbehaftet mit Essen umgehen. Diese Töchter haben somit von Beginn an gelernt, mit dem Essen aufzupassen, anstatt biologische Signale wie Hunger und Sattsein zu erkennen. Fazit. „Bei den vielen unrealistischen Eindrücken, die auf uns hereinstürmen, müssen wir lernen, uns selbst zu akzeptieren. Das ist leider genauso anstrengend wie die Dauerpredigt, dass wir uns so lieben sollen, wie wir sind“, weiß Scholz-Resch. Praktische Tipps dazu lesen Sie in „Zum Thema“.

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• Mädchen und Frauen sollten sich selbst gerne haben und akzeptieren, was nicht heißt, dass frau sich ständig schön fühlen muss. • Altern ist das Natürlichste der Welt und lässt sich nicht aufhalten – auch nicht durch Schönheitschirurgie. Jeder Eingriff, ob operativ oder nicht invasiv (das sind Eingriffe, die nicht mit dem Eindringen in den Körper verbunden sind), bedeutet, ein Stück seiner Individualität aufzugeben. • Frauen sollten aufhören, sich zu vergleichen, jede ist auf ihre Art individuell und attraktiv. • Frauen sollten liebevoll mit sich selbst umgehen – das heißt Körper und Seele regelmäßig und oft etwas Gutes tun. • Frauen sind selbst ihre größten Kritikerinnen – Dabei hilft immer die Frage: „Würde ich das zu meiner besten Freundin sagen?“ • Man sollte sich im realen wie auch im virtuellen Leben mit Menschen umgeben die einem wohlgesinnt sind. • Soziale Medien sind eine eigene Welt – der beste Schutz vor negativen Kommentaren ist, darin nicht vertreten zu sein oder sich ausschließlich mit Menschen zu befreunden, die einem wohlgesinnt sind. • Man sollte den eigenen Körper akzeptieren, er wird sich immer verändern. Ich kann mich schön finden, muss es aber nicht!

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20 Familie & Unterhaltung

4. Oktober 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Er sprach mit den Tieren und Blumen Franziskus und die Tiere. Der 4. Oktober wird weltweit als Tierschutztag begangen. „Ein jedes Lebewesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz.“ In jener Zeit, als Franziskus lebte, war dies keineswegs allgemeine Meinung. Im Gegenteil, Tierhetzen zur Belustigung des Volkes waren üblich. Und da kam einer, der den Tieren Rechte zusprach, mit ihnen redete und einen Wolf zähmte. Einer, der Lämmer vor der Schlachtung rettete, Würmer von der Straße auflas, damit sie nicht zertreten wurden, und Menschen anwies, Bäume nicht ganz unten abzuschneiden, damit sie noch Hoffnung haben konnten, wieder zu sprießen. Für Franziskus waren alle Wesen, auch aus der unbelebten Natur, „Brüder und Schwestern“. Er predigte selbst den Steinen, den Quellen, der Erde, der Luft und dem Wind.

Am 4. Oktober feiert die Kirche den heiligen Franz von Assisi (1181/82 bis 1226). Obwohl er in den Jahren seines Wirkens nicht unumstritten war, wurde er von der Kirche schon zwei Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen. Als Bettelmönch und Ordensgründer hat er die Kirche des Mittelalters jedenfalls geprägt und verändert wie kaum ein anderer. Er ist anerkannt als Patron von Italien und Assisi, der Armen, Lahmen, Blinden, Strafgefangenen und Schiffbrüchigen, der Weber, Tuchhändler, Schneider, Kaufleute, Flachshändler, Tapetenhändler, Sozialarbeiter und der Sozialarbeit. Außerdem gilt er als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen. Die meisten kennen und feiern ihn aber als Schutzpatron von Tieren, Natur und Umwelt. Die Vogelpredigt des heiligen Franziskus von Assisi kathbild.at/Franz Josef Rupprecht

Ein Polizeischüler wird während der Ausbildung gefragt: „Was würden Sie tun, wenn Sie Ihre eigene Mutter verhaften müssten?“ Antwort des Polizeischülers: „Verstärkung holen!“ Herr Oberhuber hat einen Kuchen mit Schlagobers bestellt. Leider patzt er sich beim Essen das Hemd an und ersucht den Kellner um eine neue Serviette. Der kann keine finden und bringt dem Gast eine Rolle Klopapier. „Sie bringen mir Klopapier?“, fragt Herr Oberhuber erstaunt. „Für die einen ist es Klopapier, für die anderen die längste Serviette der Welt!“

RatMal Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.

„Na, wie läuft das neue Geschäft?“ – „Danke, gut. Heute Vormittag war ein Kunde da, nachmittags wurde es allerdings etwas ruhiger!“ „Begleitest du mich zum Bus?“, fragt die Tante den naschenden Neffen. „Das geht leider nicht“, antwortet er, „sobald du weg bist, schneidet Mama den Kuchen an!“

B. H.

© Philipp Hübner

kiz mit witz

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Lösungswort der letzten Woche: Schutzengel


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Familie & Unterhaltung 21

4. Oktober 2018

Leckerli für Hund und Katz Nicht alles, was bei dir und deiner Familie auf den Tisch kommt, ist auch gesund für die Haustiere. Das gilt für Fleisch und Wurst, besonders aber für Naschereien.

cken, und Schokolade ist sogar schädlich. Auch Produkte mit künstlichen Aromen, Zucker, Konservierungs- und Farbstoffen sollten Tiere nicht bekommen.

Natürlich kannst du deinen Liebling ab und zu mit einer Nascherei verwöhnen und belohnen. Aber nicht alles, was dir schmeckt, ist auch für den Magen von Hund und Katze geeignet. Wenn du deinen Vierbeiner zum Beispiel mit Küchenresten fütterst, musst du beachten, dass das Schweinefleisch immer gut durchgebraten ist und Fleischreste keine Knochensplitter enthalten. Die können das Tier möglicherweise schwer verletzen. Viele Produkte, wie etwa Wurst, sind stark gewürzt und sehr fett. Sie sind daher nur in kleinen Häppchen auch für Tiere tauglich.

Richtig verwöhnen. Ab und zu ein artgerechtes Belohnungsleckerli schadet Hund und Katze nicht. Im Zoofachhandel findest du eine Fülle artgerechter Leckerbissen, dort kannst dich auch beraten lassen.

Schokolade ist schädlich. Gar nicht gut sind echte Süßigkeiten. Chips und Schokolade haben nichts im Tiermagen zu suchen. Katzen können Süßes ohnehin nicht schme-

Lieber nicht! Iss dein Eis besser selbst und gib dem Hund ein gesundes Leckerli. KRISTIN GRÜNDLER/FOTOLIA.COM

 Bibliothek entdecken. Unter dem Motto „Mama hat heute frei, Papa und ich besuchen die Bibliothek“ lädt die Bücherei Alkoven besonders Papas und ihre Kinder an zwei Samstagnachmittagen zu einem gemeinsamen Bilderbuchkino mit dem kleinen Siebenschläfer ein.  Samstag, 13. Oktober und Samstag, 10. November, jeweils 14.30 Uhr in der Bücherei Alkoven

Die Pfarr- und Gemeindebibliothek Kirchdorf am Inn beteiligte sich auch heuer wieder an der Lesepass-Aktion des Landes OÖ. Drei Kinder wurden als Gewinner in ihrer Altersgruppe ermittelt und erhielten von den Bibliothekarinnen eine kleine Anerkennung.

Auf der Suche nach Bruder Franz

BALDUIN BAUM

Antonio ist 13 Jahre alt, als ein Wolf immer wieder sein Dorf heimsucht, Schafe tötet und Menschen bedroht. Die Leute scheinen machtlos gegen dieses Tier zu sein. Antonio versucht zu helfen, doch im entscheidenden Moment verlässt ihn der Mut und er ist verzweifelt. Als eines Tages ein Ordensbruder von Franz von Assisi nach

Gubbio kommt und erzählt, dass Bruder Franz mit Tieren sprechen kann, wird für Antonio klar, was er tun muss: Er macht sich auf die Suche nach Franz von Assisi, um ihn zu bitten, das Dorf von dem Wolf zu befreien.  Antonio und der Wolf von Gubbio. Eine Geschichte über eine Reise, eine Suche und viele Wunder.

Susanne Roll. Neukirchner Verlag 2018, ab 10 Jahren, 219 Seiten, 12,99 Euro.

„Der Franz, der kann‘s. – Wenn Holzwürmer nach Assisi pilgern“ (von Gabi und Amadeus Eidner). Die Holzwürmer Bohris und Bohra begeisterten die im Neustädter Pfarrheim versammelten Kinder und Erwachsenen mit ihren mitreißenden Liedern über das abenteuerliche Leben des heiligen Franziskus. PFARRE WELS-HERZ JESU

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

7. bis 13. Oktober 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

7. oktober

10.00  Katholischer Gottesdienst zum Erntedankfest. Live aus der Frauenkirche in Nürnberg. BR 10.50  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Erntedankfest mit Hermann Josef Kugler, OPraem., Abt der Prämonstratenserklöster Windberg und Roggenburg, Niederbayern. BR 11.15  ORF III Spezial. Christine Lavant (Dokumentation). Sie war eine der größten Schriftstellerinnen Österreichs, ihr Werk wird seit Jahren neu entdeckt: Christine Lavant. Die hochsensible Dichterin und Prosaautorin aus Kärnten erzählt in ihren Büchern von Armut, Ausgrenzung, Leid und Liebe. Ein berührendes Porträt. ORF III 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Rosenkranzfest 1938: Zeitzeugen und Historiker erinnern an katholische Anti-NS-Kundgebung. – Aus der Vergangenheit lernen? Symposion zum Rosenkranzfest 1938. – Indien: Töten im Namen der heiligen Kuh. ORF 2 16.25  Erlebnis Österreich. Von der Brandstätte zur Großstadt. Klagenfurt – 500 Jahre „geschenkte Stadt“. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus Oberösterreich. Das Almtal – Mächtige Berge, klares Wasser und faszinierende Wildtiere. ORF 2 23.05  Wie die anderen (Dokumentarfilm). Behutsam nähert sich Regisseur Constantin Wulff dem routinierten, jedoch von sozialer Wärme und Empathie geprägten Alltag der Kinder- und Jugendpsychiatrie im niederösterreichischen Landesklinikum Tulln an. Beobachtend, niemals intervenierend, fokussiert er individuelle Schicksale und Krisensituationen, erzählt von Hoffnung, couragierter Hilfeleistung und deren Grenzen. ORF 2 Montag

8. oktober

17.40  Fokus Geschichte (Dokumentation). Heinrich und der Papst. Es war ein Machtkampf, wie es ihn nie zuvor gegeben hatte: König gegen Papst. Es ging um die Macht im Königreich der Deutschen und im christlichen Abendland. Als der deutsche König Heinrich IV. im Jahr 1077 in Canossa vor Papst Gregor VII. kniete, schien er auf dem Tiefpunkt seiner Macht angekommen zu sein. ORF III 19.40  Re: Tödliche Raserei (Reportage). Harte Strafen für illegale Rennen. arte

Morgengedanken von Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  kreuz & quer. Nicht egal! Junge Visionäre. Papst Franziskus sorgt sich um die Jugend und damit auch um die Zukunft der Menschheit. kreuz&quer hat sich auf die Suche nach jungen Menschen gemacht, denen die Zukunft der Menschheit alles andere als egal ist, die mit neuen Ideen Gesellschaft gestalten – verantwortungsbewusst und mit großem Foto: Archiv Elan. ORF 2

Dienstag

Donnerstag 11. oktober

9. oktober

13.15  Die Jurtenkinder (Reportage). Eine Schweizerin hilft den Ärmsten der Mongolei. 3sat 20.15  Plastik überall – Geschichten vom Müll (Dokumentation). Es ist Wunderwerk und Teufelszeug zugleich: Plastik. Auf vielfältige Weise einsetzbar, preisgünstig und unglaublich haltbar, schafft Plastik andererseits ein globales Umweltproblem. Die Doku geht der Frage nach, welche Gründe es gibt, dass man das Problem noch nicht in den Griff bekommen hat. ZDFinfo Mittwoch

10. oktober

19.00  Stationen (Magazin). Wohnen: Unbezahlbar? Die Wohnungspreise in Ballungsgebieten steigen ins Unermessliche. Doch was braucht der Mensch eigentlich zum Wohnen? Wieviel Platz, welches Umfeld? BR 20.15  Die Seele im Hungerstreik (Dokumentation). Magersucht und ihre Ursachen. 3sat 20.15  Absturz ins Leben (Spielfilm, F, 2016). Die bitter-melancholische Komödie erzählt von der existenziellen Krise eines Mannes, der als einziger Überlebender eines Fahrstuhlabsturzes eine ganz besondere Form von Trauerarbeit leisten muss. arte 21.15  Emma will leben (Dokumentation). Emma, eine junge Niederländerin, beginnt mit zwölf Jahren ihren Kampf gegen die Magersucht. Von Anbeginn weiß sie, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt: überleben oder sterben. Ein sensibles und herzzerreißendes Porträt. 3sat

Do 21.00  Nicki will ausziehen. Nicki Gerlach wurde mit dem Down-Syndrom geboren. Er wohnt bei seinem Vater und führt ein sehr aktives Leben, fährt Ski, arbeitet als Theaterschauspieler und hat sich gerade frisch verliebt. Nun möchte der 28-Jährige ein eigenständiges Leben führen. Ein Filmteam hat Nicki ein Jahr lang begleitet. ARD-alpha Foto: BR/NDR/TomTV

23.00  Marija (Drama, D, 2016). Eine junge Ukrainerin verdingt sich in der Dortmunder Nordstadt als Übersetzerin bei illegalen Geschäften, weil sie eisern an ihrer Vision festhält, einen eigenen Friseursalon zu eröffnen. Das weitgehend mit der Handkamera gefilmte Porträt einer tragischen Kämpferin entwirft in undramatischen Einstellungen das Bild einer rauen Einwandererwelt. arte Freitag

12. oktober

17.40  Fokus Geschichte (Dokumentation). Hildegard von Bingen und die Macht der Frauen. ORF III 20.15  Spiel ohne Grenzen (Dokumentation). Die Lüge vom freien Handel. Der Film zeigt, wie im Welthandel getrickst und gedroht wird. Nicht nur von den USA und China, sondern auch von der EU. 3sat Samstag

13. oktober

17.45  Engel fragt: Wozu brauchen wir noch Heilige? Am 14. Oktober wird Katharina Kasper, eine Ordensschwester aus dem Westerwald, von Papst Franziskus in Rom heiliggesprochen. Philipp Engel fragt: Brauchen wir heute überhaupt noch Heilige? hr 19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Akko, Israel. Hafen zum Paradies. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Evang. Kirche

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit, von Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Oktober 1938: Rosenkranz-Demonstration auf dem Wiener Stephansplatz. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Herzogenburg, Niederösterreich. Missa in C von J. J. Fux. So 10.00, Ö2. Foto: cc/ Bwag

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Menschen eine Stimme geben.“ Christine Kollegger, Hanna Wäger und Rica Ehrhardt erzählen über ihre Erfahrungen in ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Regenerieren. Impulse der Selbstheilung. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Bore-out. Ausgebrannt vom Nichtstun. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Hypertext und Soutane. Der Jesuitenpater Roberto Busa als Vordenker des www. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Philosophie, Theologie und die Fragen der Gegenwart. Mi 21.00, Ö1. Österreich musiziert. 40 Jahre Schola Cantorum. Fr 10.05, Ö1. Radiogeschichten. Plötzlich Flüchtlingsbetreuer – Viktor stellt sich. „Viktor hilft“ von Vladimir Vertlib. Roman. Fr 11.05, Ö1. Logos. „Santo Romero!“ Seine Stimme konnte man nicht zum Schweigen bringen. Wer war Erzbischof Oscar Arnulfo Romero, der am 14. Oktober heiliggesprochen wird? Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung.“ Die Jugendsynode im Vatikan.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

4. Oktober 2018

Musicalhits für Menschenrechte Linz. Ein Chor-Benefizabend in der Aula der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz entführt am Samstag, 13. Oktober, um 19 Uhr in die Welt des Musicals. Auf dem Programm stehen Hits u. a. aus „Phantom der Oper“, „West Side Story“, „Annie Get Your Gun“, „Grease“, „Mamma Mia“ und „Jesus Christ Superstar“. Ausführende sind Pianist Marc Reibel vom Musiktheater Linz, Sopranistin Karin Bernauer, Moderator Joachim Rathke und die Chorgemeinschaft Dörnbach. Der Erlös kommt der Sanierung des Flüchtlingswohnheims Rudolfstraße von SOS-Menschenrechte zugute.  Kartenvorverkauf in Linz: SOS-Menschenrechte, Rudolfstraße 68 und Schubertstraße 22;

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Manipulation von Film und Bild, Di., 16. 10., 18 bis 21.30 Uhr, Ref.: Sissi Kaiser, Anmeldung erforderlich.  Ein unerwarteter Gast, Begegnungen in der Seelsorge, Do., 18. 10., 19 Uhr, Ref.: Bernd Hüsers, Anmeldung erforderlich.

CHORGEMEINSCHAFT DÖRNBACH

Buchhandlung ALEX, 4020 Linz, Hauptplatz 21; Portierloge der Hochschule, 4020 Linz, Salesianumweg 3; Chorgemeinschaft Dörnbach, E-Mail: elisabeth.erhart@aon.at, Tel. 0664 474 01 79,

Kirche in der NS-Zeit

Vortrag von Adelheid Kastner

Kopfing im Innkreis. Bereits am

Wels. Die Caritas-Wohnbetreuung WEGE für Haftentlassene feiert am Donnerstag, 11. Oktober, um 17.30 Uhr ihr 25-jähriges Bestehen im Pfarrsaal von Wels-Herz Jesu. Prim. Dr. Adelheid Kastner, Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit forensischem Schwerpunkt im Kepler-Universitätsklinikum Linz, spricht über „Prognose- und Risikomanagement“ bei der Haftentlassung.

Mittwoch, 3. Oktober, 19 Uhr, lädt das Katholische Bildungswerk – Treffpunkt Bildung – in den Pfarrsaal in Kopfing zu einem Vortragsabend: Zum Thema „Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus“ sprechen der Buchautor Gottfried Gansinger und Kons. Johann Klaffenböck.

BILDUNG

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Husten – Schnupfen – Heiserkeit, Workshop, Fr., 12. 10., 19 bis 22 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Adelheid Entinger.  Natürliche Stimme, eine ganzheitliche Stimmbildungsmethode, Sa., 13. 10., 9.30 bis 17.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, Ref.: Mag. art. Bojana Pajtler.

KEPLER-UNIVERSITÄTSKLINIKUM

 Um Anmeldung wird gebeten: E-Mail: eva.brunauer@caritas-linz.at

Eine ganz besondere Beziehung Es ist ein Band, das Geschwisterkinder verbindet. Brüder oder Schwestern sind die Menschen, die uns am längsten im Leben begleiten, doch kann dieses Verhältnis auch spannungsgeladen sein. Von klein auf tobt ein Kampf um die Aufmerksamkeit der Eltern. Auch im Erwachsenenalter fühlen viele sich von Vater oder Mutter gegenüber den Geschwistern benachteiligt. Nicht selten bricht der Kontakt

zu Bruder oder Schwester nach dem Tod der Eltern ab, auch weil vielleicht ein Kampf ums Erbe beginnt. Anselm Grün, selbst Teil einer siebenköpfigen Geschwisterschar, beleuchtet diese besondere Beziehung. Zum einen weist er auf die zahlreichen Geschichten der Bibel hin, die es zum Thema „Geschwister“ gibt: zum Beispiel die vom verlorenen Sohn, von Kain, der seinen Bruder Abel

VIER-TÜRME-VERLAG

KiZ-Angebot Geschwisterbande.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Lieblingsgedichte-Lyrikabend, Fr., 12. 10., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Sonja Kapaun, Hinweis: Bitte (mindestens) ein Lieblingsgedicht mitnehmen.  Wohin entwickelt sich unsere Demokratie?, Do., 18. 10., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: MMag. Maria Dammayr.

erschlägt, oder von Esau und Jakob. Zum anderen zeigt er anhand von Erfahrungen aus der eigenen Lebensgeschichte und seiner Beratungspraxis, wie Geschwister gut miteinander umgehen können. Die KirchenZeitung verlost drei Bücher. Schreiben Sie bis Fr., 20. 10. (Kw.: „Geschwisterbande“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Nacht der spirituellen Lieder, Fr., 12. 10., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Mag. Peter Czermak, Eva Kaml, Gabriele Adlberger.  Pilgern in St. Florian, Sa., 13. 10., Treffpunkt: vor der Stiftskirche, 13 bis 17 Uhr, mit Marianne Wimmer, Sr. Annemarie Gamsjäger. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Koffer für die letzte Reise, Erlebnisworkshop – eine Selbsterfahrung, Sa., 13. 10., 9 Uhr bis So., 14. 10., 16 Uhr, Ltg.: Jörg Fuhrmann, MSc.  Wanderexerzitien, Pilger(n) mit Herzenshintergrund, Mo., 15. 10., 16 Uhr bis Do., 18. 10, 13 Uhr, Ltg.: Mag. P. Hans Eidenberger SM. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67  BiblioKino, Biblische Bezüge in Filmen entdecken und miteinander darüber ins Gespräch kommen, Do., 18. 10., 19 Uhr, Begl.: Sr. Ruth Summer, Anmeldung erwünscht. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Führt Gott in die Versuchung? Bibelgespräch zur Vaterunser-Bitte: Führe uns nicht in Versuchung, Mi., 10. 10., 19 Uhr, Ref.: Mag. Heribert Derndorfer.


24 Termine

Fotoatelier RuSSkäfer

namenstag

Mag. Franz Schmidsberger, Theologe, lebt und arbeitet in Linz und Steyr, ist Autor des Buches „wahrnehmen – verweilen – begegnen. Gedichte und Bilder“, Wagner Verlag.

Franz (4. Oktober) Eine Kollegin konnte im September erneut das Nordlicht in Skandinavien am Himmel sehen und ihre Augen glänzten beim Erzählen. Dieses Mal war es noch gewaltiger, noch schöner als im vergangenen Jahr. Glücklich jeder Mensch, der sich das Staunen und die Dankbarkeit bewahren kann. Franz von Assisi – mein Namenspatron – war darin bestimmt ein besonderer Meister. Seine Liebe zum Schöpfer und zur Schöpfung „überwältigte“ ihn so, dass er allem materiellen und weltlichen Streben nur mehr bescheidene Aufmerksamkeit schenkte. Die Intensität seiner Gottbezogenheit können wir wahrscheinlich nur erahnen. Doch alle haben wir die Fähigkeit, zu staunen. In ganz besonderen Momenten sagt etwas in uns: „Ja – das ist es …“ Diese Momente lassen sich nicht festhalten, unser Herz fühlt aber das Bleibende darin, und damit bewegen wir uns schon auf den Spuren des großen Heiligen. Franz Schmidsberger

4. Oktober 2018

Freitag, 5. Oktober XX Attnang-Puchheim. Kirchenkonzert der Puchheimer Organist/innen, Basilika, 19 Uhr, visualisiert auf einer Videowall, Sabine Brunmayr, Orgel, Roswitha Hinterholzer, Orgel, Reinhard Lengauer, Orgel, Michael Neumüller, Orgel, Marietta Simmer, Orgel, Maria Lederer, Gesang. XX Kirchdorf an der Krems. Entdeckungsreise ins Evangelische Museum in Rutzenmoos, 13.45 bis 18 Uhr. XX Linz, Stadtpfarrkirche. Orgelkonzert, Werke von Johann Sebastian Bach, Girolamo Frescobaldi, Camille Saint-Säens u. a., Pfarrplatz, 19.30 Uhr. XX Puchenau. Glaslicht-Inspiration, Vernissage anlässlich der Kunstausstellung zum Kirchweihfest, Pfarrzentrum, 19 Uhr. XX St. Florian. Alois & Friends, Konzert, Marmorsaal des Stiftes, 19.30 Uhr, Alois Mühlbacher und Solisten sowie Männerensemble der St. Florianer Sängerknaben, Franz Farnberger, Klavier. XX St. Marienkirchen bei Schärding. Großer Gebetskreis mit anschließender hl. Messe, bei Familie Zarbl, Singern 10, 19 Uhr, mit P. André. Samstag, 6. Oktober XX Burghausen. Die Nacht der offenen Kirchen, grenzüberschreitend, Konzerte, ­Lichtinstallation, Besinnung und Kunst, in Burghausen und Maria Ach, 19 Uhr bis Mitternacht, genaues Programm: www.nokburghausen.bistum-passau.de. XX Linz, Mariendom. Domfrauen, Auf Entdeckungsreise im Linzer Mariendom, bei der Langen Nacht der Museen, Treffpunkt: Domplatz, 20 Uhr. XX Puchenau. Kunstausstellung „Glaslicht-Inspiration“, Pfarrzentrum, 14 bis 17 Uhr. XX Strengberg (NÖ). Spurensuche, von allen Himmelrichtungen aus pilgernd unterwegs nach Enns, Pfarrkirche, 8 Uhr, Pilgerbegleitung: Marianne Kimeswenger. Anmeldung: pilgerbegleiter.kimeswenger@gmail.com XX Timelkam. Ökosystem Wald, Waldführung für Erwachsene, Treffpunkt: Kapelle in Gsteinedt, 13.30 Uhr, Peter Fischill.

Sonntag, 7. Oktober XX Buchkirchen bei Wels. ­Danke ist nicht nur ein Wort, Festgottesdienst und Erntedankfest zum Abschluss der 800-Jahre-Feier, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Abt Mag. Ambros Ebhart, Agape, Pfarrzentrum, 10.30 Uhr. XX Bruckmühl. Franziskusfest, Jubiläumsmesse op. 80 von Josef Güttler, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Solisten, Chor und Orchester der Pfarre, anschließend Einladung in den Brunosaal bzw. in den Klostergarten, mit Verköstigung. XX Ebensee. Johann Sebastian Bach – das Gesamtorgelwerk in 14 Konzerten 2017 bis 2021, ­Konzert Nr. 5, Pfarrkirche, 19 Uhr, Roger Sohler, Orgel. XX Frauenstein. Frauensteiner Wallfahrt, Marienfeier, neben Gebeten, Predigt und eucharistischem Segen wird das gemeinsame Singen von bekannten Marienliedern von Bedeutung sein, 14.30 Uhr. XX Freistadt. Erntedankfest, Kinder sind eingeladen, mit geschmücktem Traktor, Tretroller, Bobbycar, Leiterwagen und Lastwagen beim gemeinsamen Festzug mitzufahren, RZO-Halle, 10 Uhr. XX Gampern. Erntedankfest und Bauernmarkt, Dorfplatz, 9.30 Uhr. XX Hinterstoder. Alois & Friends, Konzert, Pfarrkirche, 18 Uhr, Alois Mühlbacher und Solisten sowie Männerensemble der St. Florianer Sängerknaben, Franz Farnberger, Klavier. XX Kremsegg. TrioVanBeethoven, Trilogie Teil 1, Schloss Kremsegg, Konzertsaal, 17 Uhr, Verena Stourzh, Violine, Franz Ortner, Violonchello, Clemens Zeilinger, Klavier. XX Maria Schauersberg. Erntedankfest, Pfarrkirche, 9 Uhr, anschließend Standlmarkt, Marien­ feier, Pfarrkirche, 15 Uhr, Motettenchor, mit KR Mag. P. Arno Jungreithmair. XX St. Florian. Erntedankfest, Stiftsbasilika, 9 Uhr, Musikverein St. Florian, Ltg.: Franz Falkner. XX St. Florian am Inn. Von Mozart bis Michael Jackson – eine musikalische Zeitreise, von Barock bis Filmmusik, von Klassik bis Jazz und von Romantik bis zur Popmusik, Pfarrkirche, Florian Birklbauer, Orgel, Isaac Knapp, Trompete.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Spital am Pyhrn. Erntedankfest, festliche Chorsätze und Motetten, 9.30 Uhr, Spitaler Kirchenchor. Montag, 8. Oktober XX Bad Mühllacken. Gib uns allen deinen Geist, Liederabend „Komm, sing mit“, besinnlicher Abend mit Texten und neuen und bekannten Liedern, 19.30 Uhr, gleich nach der Abendmesse, die um 19 Uhr beginnt. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Spirituelle Wegbegleiter, Zeit für mich, in die Mitte kommen, mit Meditation, Pfarrheim, 1. Stock, 18 Uhr, Ref.: Mag. Ingrid Kollik. Dienstag, 9. Oktober XX Gschwandt bei Gmunden. Wein-Lese-Fest, Glaubn hoaßt nix wissen, Kabarett mit Lydia Neunhäuserer; 20.15 Uhr, Abendgottesdienst, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz. Kreisleriana, ein sarkastisch versponnener Cocktail neu arrangierter Chansons und Texte, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Rezitation und Gesang, Dominik Maringer, Sabine Nova, Violine, Rainer Nova, Klavier. XX Linz. Glück kann man sich zur Gewohnheit machen, Vortrag, Landeskulturzentrum Ursulinenhof, Pressezentrum, 14.30 Uhr, Ref.: Mag. Maximilian Födinger. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Marina Ragger, Orgel. XX Vorchdorf. Ein fitter Körper braucht gesunde Füße, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr. XX Wels. Schlafen Sie gut und leben Sie noch besser! Vortrag, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19.30 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Nelson Annunciato. Mittwoch, 10. Oktober XX Arnreit. Was hat die Bibel mit ­meinem Leben zu tun? Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner. XX Baumgartenberg. Barockkonzert für Orgel, Trompete und Timpani, Werke von Corelli, Händel, Bach, Purcell, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Eugenie Burkett, Steven Trinkle, Sean Maxwell. XX Ebensee. Ändert Papst Franziskus die Kirche?, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Franz Harant.

Ausstellung – Flohmarkt – Bildung – Theater XX Gaspoltshofen. Der Fall Gruber, Theater, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Linz. ORF Lange Nacht der Museen, Sa., 6. 10., PANEUM – Wunderkammer des Brotes, regelmäßige Highlight-Führungen, ab 18 Uhr, PANEUM-Gründer Peter Augdopler führt durchs Haus, 19 und 21 Uhr; Sumerauerhof, Sonderausstellung „Zeitensprünge. Jugend einst & jetzt. 100 Jahre Oberösterreich“, Kuratorenführungen, 18 Uhr, 19.30 Uhr 21 Uhr; Jagdmuseum in St. Florian, Filmvorführung: Zu jeder vollen Stunde startet der Film „Im

Rhythmus der Jahreszeit“, parallel zur Chronologie des jagdlichen Jahres werden vielfältige Themen angesprochen; Stift St. Florian, Ausstellung: „Römisches durch Jahrhunderte“, Kinderführung durch die Sonderausstellung, 18 Uhr, Taschenlampenführung im Marmorsaal, 19 Uhr, und vieles mehr. Nähere Infos: www.langenacht.orf.at XX Linz. Kunst in der Region, Auf Besuch bei Vorstandsmitgliedern, Atelierbesuch bei Elisabeth Kramer, Egon Hofmann-Haus, Treffpunkt: Egon-Hofmann-Haus, Im Dörfl 3, 4020

Linz, Fr., 19. 10., 15.30 Uhr, Anmeldung bis Mi., 17. 10., Tel. 0676 87 76 45 30 (nur vormittags) oder dkv@dioezese-linz.at. XX Linz, Hl. Geist. Boutique-Flohmarkt, Sa, 13. 10., 8 bis 16 Uhr und So., 14. 10., 9 bis 12 Uhr. XX Steyr. Bücher-Fundgrube, evangelische Pfarrgemeine, alter Gemeindesaal, So., 14. 10., 11 bis 12.30 Uhr. XX Weißkirchen bei Wels. Pfarrflohmarkt, Sa., 6. 10., 8 bis 16 Uhr.


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Termine 25

4. Oktober 2018

XX Braunau. Jubiläumsfeier 40 Jahre Initiative Eine Welt und Weltladen Braunau, Veranstaltungszentrum Braunau, 19 Uhr, Black Messengers Afro Band. XX Linz. Barmherzigkeitsabend, hl. Messe, anschließend musikalische und mit Texten gestaltete Anbetung, KH der Elisabethinen, KHKapelle, 18.45 Uhr. XX Puchenau. Vom Anschluss zum Neubeginn, Vortrag, Pfarrzentrum, 20 Uhr, Ref.: Dr. Reinhold Dessl. Donnerstag, 11. Oktober XX Arbing. Fotovortrag über Neuseeland, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Dr. Wolfgang Laimer. XX Bad Hall. Norwegen, Schweden, Finnland, Multivision, Gästezentrum, 19.30 Uhr, mit Hannes Bohaumilitzky. XX Bad Ischl. Winterfest durch Hausmittel, evangelischer Gemeindesaal, 19.30 Uhr, Ref.: Karoline Reininger. XX Braunau-St. Stephan. Von Ölbohrtürmen und Zeitteilchen – geistlich leben im Alltag, Pfarrsaal, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Dr. Annette Schleinzer. XX Grieskirchen. Demokratie weiterbauen, Vortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: MMag. Maria Dammayr, Rainer Rathmayr, B. A. XX Haslach. Kirchenführung, Pfarrzentrum, 19 Uhr, mit Pfarrer Gerhard Kobler. XX Leopoldschlag. Wenn Teddys fliegen und Türen knallen, Pfarrheim, 20 Uhr, Ref.: Barbara Klaner. XX Lichtenberg. David, Lesung von Judith Taschler, Seelsorgezentrum, gemütliches Eintreffen ab 19 Uhr, Lesung, 20 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, 19.30 Uhr, Eingang: Domgasse 3. XX Ottnang am Hausruck. Zivilcourage-Workshop, Pfarrzentrum, 19 Uhr, Ref.: Mag. phil. Eva Helm. XX St. Florian. Internationales Brucknerfest, Gedenkkonzert zu Bruckners Todestag, Stiftsbasilika, 19.30 Uhr. XX Weibern. Eintauchen in die Liebe Gottes, Menschen in Lebenskrisen beten, Die Nähe Gottes wieder spüren, KIM-Zentrum, 18 bis 19 Uhr. Freitag, 12. Oktober XX Atzbach. Atzbacher Fatimatag, Mein makelloses Herz wird deine Zuflucht sein und der Weg, der dich zu Gott führen wird, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt und Weihe an das Heiligste Herz Jesu und an das Unbefleckte Herz Mariens, 19.30 Uhr, Anbetung bis 24 Uhr, mit P. Paul Sigl PDF-FM. XX Lichtenberg. Krippenbaukurs für Erwachsene, bei Familie Harsch, bis 14.10. und vom 19 bis 21. 10., Anmel-

dung beim Volksbildungswerk, Melanie Wöss, ­melanie.woess@aon.at oder Tel. 0650 920 90 33. XX Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, hl. Messe, 17.30 Uhr, anschließend bis 21.30 Uhr Nightfever, Gebet, Gesang, Gespräch. XX Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke von Georg Böhm, Johann Kuhnau, Johann Gottfried Walther, Johann Ludwig Krebs, Carl Ph. Emanuel Bach, Johann Christian Kittel, 19.30 Uhr, Gustav Auzinger, Orgel. XX Schardenberg. Fatimawallfahrt, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, 19 Uhr, Rosenkranz, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließend Lichterprozession, 20 Uhr, nächtliche Anbetung mit eucharistischem S­ egen, bis 23 Uhr, mit Propst Markus Grasl Can Reg. XX Steyr. Lobpreisabend, hl. Messe bzw. Lobpreis, Haus Betanien, 18.30 Uhr. Samstag, 13. Oktober XX Aigen-Schlägl. Wortgottesfeier mit Gilbert Mathie, Stiftskirche, 14 Uhr. XX Bruckmühl. Fatimafeier, Pfarrkirche, Rosenkranz, 18.30 Uhr, Fatimamesse, 19 Uhr, Zelebrant: Pfarrer Konrad Enzenhofer, Musik: Kirchenchor und Orchester. XX Gallneukirchen. Fußwallfahrt nach St. Leonhard, Abgang: Pfarrkirche, 6 Uhr, findet bei jedem Wetter statt, Ltg.: August Wolfsegger. XX Hellmonsödt. Zweitägige Jubiläums-Fußwallfahrt nach Maria Pötsch – Maria Trost/RohrbachBerg – Maria Rast/Helfenberg, hl. Messe in Oberneukirchen, Pfarrkirche, 6.30 Uhr, über St. Veit, St. Johann, St. Peter, Maria Pötsch, Empfang der Pilger bei Maria Trost durch Priester mit Andacht, ­Segen und Beichtgelegenheit, 16.30 Uhr, Übernachtung in Rohrbach in Privatquartieren; Beginn der Fußwallfahrt, hl. Messe, Stadtpfarrkirche in Rohrbach, 7.30 Uhr, weiter nach Haslach, St. Stefan am Walde, Ankunft in der Waldkapelle Maria Rast in Helfenberg, 14 Uhr, Abschluss der Wallfahrt. Nähere Auskünfte: Walter Schoißengeyr, Tel. 0664 73 52 86 69 oder www.diozese-linz.at/pfarren/hellmonsoedt. XX Linz. Vom Befremden zum Erkennen, Workshop für Engagierte in der Begleitung von Geflüchteten, hilfreiche Erkenntnisse für Engagierte in der Arbeit mit geflüchteten Menschen, Priesterseminar, 9 bis 17 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Katharina Novy, Mag. Dr. Sabine Aydt, Anmeldung unter: weiterbildung. katholischesbildungswerk@dioezese-linz.at. XX Linz. Fatimawallfahrt zum Pöstlingberg, Kreuzweg, ab Petrinum zum Pöstlingberg, 15 und 19 Uhr, hl. Messe, Basilika, 16 und 20 Uhr, mit P. MMMag. Thomas Mühlberger OSFS. XX Maria Schmolln. Lichterprozession zur Fatimakapelle, 19 Uhr, fei-

erliche Amtseinführung von Pfarrer Mag. Alfred Gattringer und Kaplan Mag. Francis Abanobi, 19.30 Uhr. XX Schardenberg. ­Fatima­wallfahrt, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession mit der Gnadenstatue von der Pfarrkirche zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr, Beichtgelegenheit und hl. Messe, Fatimaheiligtum, 7.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Freialtar, 9 Uhr, Kranken­ messe im Heiligtum, 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung, 12 Uhr, Rosenkranz, Pfarrkirche, 13 Uhr, Schlussandacht mit eucharistischem Segen, 13.30 Uhr, mit Liveübertragung auf Radio Maria, mit Propst Markus Grasl CanReg. Sonntag, 14. Oktober XX Aigen-Schlägl. Flötenensemble, Stiftskirche, 10 Uhr, Ltg.: Paula Schwarz. XX Allerheiligen im Mühlkreis. Benefizkonzert, Freude erleben an Musik und Gesang, Wallfahrtskirche, 19 Uhr, Glory Eight, VokalInstrumental-Ensemble, Konzert unterstützt die Sanierung des Turmhelmes auf dem Kirchenturm. XX Linz, Christkönig. Beethoven, 6. Sinfonie „Pastorale“, Sinfonia Christkönig, Trompetenkonzert in Es, 16 Uhr, Richard Wagner, Siegfried-Idyll, Stefan Haimel, Solist, Mitglied der Wiener Philharmoniker, Eduard Matscheko. XX Linz, Karmelitenkirche. Hieronymusmesse „Missa Sancti Hieronymi“ MH 254, Michael Stenov, Psalm 84, Versikel „Wenn jemand mich liebt“, Flos Carmeli, sowie Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Collegium Musicum Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. XX Linz, Mariendom. ­Salzburger Messe, Hans Haselböck, 10 Uhr, Chor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl. XX Schwanenstadt. Missa Criolla von Ariel Ramirez, Kirchenmusik, Pfarrkirche, 10 Uhr, Chor der Stadtpfarrkirche, Solisten: Ludwig Grötzl, Franz Kröchshamer, Instrumental­ ensemble, Sabine Nikolic, Klavier, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdesprache, 9.30 Uhr.

aussaattage 8. 10.: Wurzel 9. 10.: Wurzel 10. 10.: Wurzel bis 22, ab 23 Blüte 11. 10.: Blüte 12. 10.: Blüte bis 7, ab 8 Blatt 13. 10.: Blatt 14. 10.: Blatt bis 18, ab 19 Frucht Aus: Aussaattage 2018, M. Thun.

Liturgie Lesejahr B Lesereihe II Sonntag, 7. Oktober 27. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 2,18–24 L2: Hebr 2,9–11 Ev: Mk 10,2–16 (oder 10,2–12) Montag, 8. Oktober L: Gal 1,6–12 Ev: Lk 10,25–37 Dienstag, 9. Oktober Hl. Dionysius, Bischof von Paris, und Gefährten, Märtyrer. Hl. Johannes Leonardi, Priester, Ordensgründer. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Mt 5,13–16 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 5,1–11 L: Gal 1,13–24 Ev: Lk 10,38–42 Mittwoch, 10. Oktober L: Gal 2,1–2.7–14 Ev: Lk 11,1–4 Donnerstag, 11. Oktober Hl. Johannes XXIII., Papst. L: Ez 34,11–16 oder Eph 4,1–7.11–13 Ev: Joh 21,1.15–17 Freitag, 12. Oktober Hl. Maximilian vom Pongau, Namenstag von Altbischof Dr. Maximilian Aichern – Fürbitten. L: Mal 3,13–20a Ev: Lk 11,5–13 L: Jer 1,4–9 Ev: Mt 28,16–20 Samstag, 13. Oktober Marien-Samstag. L: Gal 3,22–29 Ev: Lk 11,27–28 Sonntag, 14. Oktober 28. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 7,7–11 L2: Hebr 4,12–13 Ev: Mk 10,17–30 (oder 10,17–27)

Ehevorbereitung Partnerkurs für Brautpaare XX Waldhausen. Stift Waldhausen, Sa., 17. 11., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at


26 Anzeigen & Hinweise

4. Oktober 2018

KLEINANZEIGEN

Frauenvolksbegehren „Domfrauen“ vor dem Mariendom in Linz

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13. www.betreuung12-24.at

DENNIS HERRMANN

„Domfrauen“ erzählen

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91.

Im Rahmen des Kunstprojekts „Domfrauen“ füllen Frauen zwischen 25 und 75 Jahren eineinhalb Stunden lang den Kirchenraum des Mariendoms in Linz mit ihren ganz persönlichen Geschichten. Es geht um das Leben und den Glauben in Verbindung mit einem markanten Platz im Dom. Der nächste Termin ist am Samstag, 6. Oktober, bei der Langen Nacht der Museen. Treffpunkt ist um 20 Uhr auf dem Domplatz.

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. KAUF Designer-Paar Kaikoni sucht hochwertige Pelze, Modeschmuck, Diamantenschmuck, Gold-/Silberschmuck, Bernstein, Uhren (Rolex, Patek Philippe, Omega) und Designer-Handtaschen. Bei Interesse bitte melden: 0676 360 32 18.

Kultur und Wirtschaft „Kultur und Wirtschaft – brauchen einandern?“– darüber diskutiert Melanie Lubinger von der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz mit Michael Kirchsteiger, Geschäftsführer voestalpine Stahlwelt, Landeskulturdirektor Reinhold Kräter, Friedrich Schneider, JKU, und Egon Woschitz, Geschäftsführer der internationalen Spedition G. Englmayer.  Dienstag, 9. Oktober, 19.30 Uhr, im Evangelischen Studentenheim Linz, Julius-Raab-Straße 1–3

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

KirchenZeitung Diözese Linz

Noch bis 8. Oktober kann das Frauenvolksbegehren für mehr Frauenrechte und Gleichberechtigung in den Gemeindeämtern von österreichischen Staatsbürgerinnen und -bürgern ab 16 Jahren unterzeichnet werden. Trotz einiger Kritikpunkte regen zahlreiche Kirchenvertreter/innen an, sich mit den Forderungen auseinanderzusetzen, die zum Teil auch die Anliegen von katholischen Einrichtungen sind.

Ausstellung Weltreligionen Am Samstag, 6. Oktober, 19.30 Uhr, eröffnet Edith Riether von Weltethos Österreich die Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ in der Landesmusikschule Braunau, Wertheimerplatz 8 (zu sehen bis 21. Oktober, täglich von 14 bis 18 Uhr, sonntags auch von 10 bis 12 Uhr). Am Samstag, 13. Oktober, 18 Uhr, findet ein interreligiöses Friedensgebet in der Pfarrkirche Ranshofen statt.

Netzwerk gegen Rassismus Das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus lädt am Samstag, 13. Oktober, 14 Uhr, zum jährlichen großen Netzwerktreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg bei Wels. Heidi Beckenstein stellt ihr Buch „Ein deutsches Mädchen“ über ihr Leben in einer Neonazi-Familie vor. Landesrat Rudi Anschober spricht über seine Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

BESCHÄFTIGTE SIND DIE WAHREN LEISTUNGSTRÄGER:

Mehr als eine Milliarde Arbeitsstunden Die Beschäftigten sind die wichtigsten Leistungsträger/innen in Oberösterreich. Sie arbeiten extrem viel, im Job und in der Freizeit, sind flexibel, mobil und hochproduktiv. Und sie finanzieren den größten Teil der staatlichen Leistungen.

I

m Jahr 2017 haben die 650.000 Beschäftigten in unserem Bundesland mehr als eine Milliarde Arbeitsstunden erbracht. Davon waren 38 Millionen Überstunden. Fast jede fünfte dieser Überstunden blieb unbezahlt. Damit wurden den oberösterreichischen Beschäftigten innerhalb eines Jahres 150 Millionen Euro

vorenthalten – pro Kopf sind das durchschnittlich rund 9.800 Euro. Dass wichtige Betriebe regelmäßig Rekordgewinne vermelden können, haben sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Die Beschäftigten in den oberösterreichischen Mittel- und Großbetrieben erwirtschaften pro Jahr rund 90.000 Euro an Pro-KopfWertschöpfung. Zieht man davon die durchschnittlichen Personalkosten ab, bleiben diesen Firmen jährlich rund 30.000 Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter. 2016 haben die oberösterreichischen Beschäftigten 2,9 Milliarden Euro

Lohnsteuer und 3,7 Milliarden Euro Sozialversicherungsbeiträge gezahlt. Umso unfairer sind die permanenten Angriffe auf den Sozialstaat. Denn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen sich ihre Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Alter zum größten Teil selber.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Service 27

4. Oktober 2018

Tage der offenen Tür an katholischen Privatschulen in Oberösterreich, Schuljahr 2018/19

Katholische Schulen informieren Volksschulen Adalbert Stifter Praxisvolksschule Kapuzinerstraße 51, 4020 Linz pvs.ph-linz.at, Info: Mi., 7. 11. 2018, 19 Uhr VS der Franziskanerinnen (Brucknerschule) Linz Brucknerstraße 8, 4020 Linz www.brucknerschule.com Fr., 30. 11. 2018, 14–17 Uhr VS der Franziskanerinnen in Vöcklabruck Graben 13, 4840 Vöcklabruck vs.franziskanerinnen. vb.eduhi.at Di., 13. 11. 2018, 8–10 Uhr

Neue Mittelschulen Adalbert Stifter Praxisschule – Neue Mittelschule Salesianumweg 5, 4020 Linz www.stifterschule.at Di., 6. 11. 2018, 9–13 Uhr Di., 6. 11. 2018, 19 Uhr NMS der Franziskanerinnen (Brucknerschule) Linz Brucknerstraße 8, 4020 Linz www.brucknerschule.com Fr., 30. 11. 2018, 14–17 Uhr Priv. NMS Marianum St.-Peter-Straße 2, 4240 Freistadt www.marianum-freistadt.at Fr., 30. 11. 2018, 14–17 Uhr NMS Rudigier Hochhauserstraße 1, 4400 Steyr www.nms-rudigier.at Mi., 16. 1. 2019, 18–21 Uhr NMS St. Anna Annaberg 4, 4400 Steyr www.st-anna-steyr.at Do., 17. 1. 2019, 17.30 Uhr NMS Wels der Franziskanerinnen von Vöcklabruck Vogelweiderstraße 2–4, 4600 Wels; www.franziskusnms.at Fr., 9. 11. 2018, 13.30–16.30 Uhr PNMS Vöcklabruck der Franziskanerinnen Graben 13, 4840 Vöcklabruck schulen.eduhi.at/pmhs.

voecklabruck Di., 13. 11. , 10.30 – 15.30 Uhr

www.gymschlierbach.at Fr., 23. 11. 2018, 14–17 Uhr

Di., 20. 11. 2018, 17.30 Uhr Do., 7. 2. 2019, 17.30 Uhr

Franziskusschule Ried Kapuzinerberg 19, 4910 Ried www.franziskusschule-ried.at Fr., 23. 11. 2018, 14–16 Uhr

WRG/ORG der Franziskanerinnen Schubertstraße 51, 4600 Wels www.wrgorg.at Fr., 16. 11. 2018, 12.30–16.30 Uhr

FS für wirtschaftliche Berufe der Oblatinnen Kapellenstraße 8, 4040 Linz www.fachschulen-oblatinnen.at Fr., 30. 11. 2018, 13–16.30 Uhr Di., 26. 2. 2019, 18.30 Uhr Do., 28. 2. 2019, 18.30 Uhr

Allgemeinbildende höhere Schulen Adalbert Stifter Gymnasium / ORG der Diözese Linz Stifterstraße 27, 4020 Linz www.stiftergym.org Di., 16. 10. 2018, 11–15.30 Uhr, Mi., 9. 1. 2019, 19 Uhr AHS des Schulvereins der Kreuzschwestern Stockhofstraße 10, 4020 Linz www.kslinz.at/ahs Do., 22. 11. 2018, 14–17 Uhr Kollegium Aloisianum Freinbergstraße 32, 4020 Linz www.kollegiumaloisianum.at Fr., 9. 11. 2018, 14–18 Uhr Mo., 12. 11. 2018, 19 Uhr Bischöfliches Gymnasium Petrinum Petrinumstraße 12, 4040 Linz www.petrinum.at Fr., 23. 11. 2018, 11–17 Uhr Mo., 7. 1. 2019, 19 Uhr Stiftsgymnasium Wilhering Linzer Straße 8, 4073 Wilhering www.sgwilhering.at Fr., 16. 11. 2018, 12.30–17 Uhr Europagymnasium vom Guten Hirten Baumgartenberg 1, 4342 Baumgartenberg www.eurogym.info Fr., 11. 1. 2019, 10–13.30 Uhr Di., 20. 11. 2018, 18.30 Uhr Stiftsgymnasium Kremsmünster Stift 1, 4550 Kremsmünster http://www.stift-kremsmuenster.at/index.php?id=1356 Fr., 9. 11. 2018, 13–17 Uhr Gymnasium der Abtei Schlierbach Klosterstraße 1, 4553 Schlierbach

Realgymnasium Lambach Klosterplatz 1, 4650 Lambach www.rglambach.at Fr., 23. 11. 2018, 8.30–12 Uhr Gymnasium Dachsberg Dachsberg 1, 4731 Prambachkirchen, www.dachsberg.at Mo., 10. 12. 2018, 13–16 Uhr Info für ORG: Di., 13. 11. 2018, 19 Uhr Gymnasium Ort des Schulvereins der Kreuzschwestern Pensionatstraße 9, 4810 Gmunden www.gymnasiumort.at Fr., 25. 1. 2019, 11–15 Uhr ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck Graben 13, 4840 Vöcklabruck schulen.eduhi.at/orgvbruck/ Do., 15. 11. 2018, 19.30 Uhr Fr., 1. 2. 2019, 13–17 Uhr Bildungsanstalten für Elementarpädagogik BAfEP des Schulvereins der Kreuzschwestern Linz Stockhofstraße 10, 4020 Linz www.kslinz.at/bafep Fr., 7. 12. 2018, 14–17 Uhr Do., 17. 1. 2019, 18 Uhr BAfEP der Don Bosco Schulen Vöcklabruck Linzer Straße 98, 4840 Vöcklabruck, www.donboscoschulen.at Fr., 9. 11. 2018, 12–18 Uhr Info BAfEP und Kolleg: Do., 17. 1. 2019, 19 Uhr Info Abendkolleg: Do., 22. 11. 2018, 19 Uhr

Berufsbildende Schulen HLW des Schulvereins der Kreuzschwestern Stockhofstraße 10, 4020 Linz www.mediendesignschule.at

HLW Freistadt Schmiedgasse 2, 4240 Freistadt www.hlw-freistadt.at Mi., 7. 11. 2018, 19.30 Uhr Fr., 7. 12. 2018, 10–17.30 Uhr Berufsbildende Schulen Baumgartenberg Baumgartenberg 1, 4342 Baumgartenberg Fr., 25. 1. 2019, 14–18 Uhr Info Fachschule: Mi., 21. 11. 2018, 19 Uhr Info Aufbaulehrgang: Do., 22. 11. 2018, 19 Uhr Handelsakademie Lambach Klosterplatz 1, 4650 Lambach www.haklambach.at Sa., 10. 11. 2018, 9–16 Uhr Do., 24. 1. 2019, 18 Uhr Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (Don Bosco Schulen) Linzer Straße 98, 4840 Vöcklabruck www.donboscoschulen.at Fr., 9. 11. 2018, 12–18 Uhr Do., 17. 1. 2019, 19 Uhr

Lehranstalten/Kollegs Kolleg für Sozialpädagogik der Diözese Linz Salesianumweg 3, 4020 Linz spk.phdl.at Do., 14. 2. 2019, 10–15 Uhr Ausbildungszentrum der Caritas Schiefersederweg 53, 4040 Linz www.ausbildungszentrum-linz.at Di., 9. 10. 2018, 17 Uhr; Di., 6. 11. 2018, 17 Uhr; Di., 4. 12. 2018, 17 Uhr; Di, 15. 1. 2019, 17 Uhr, Do., 28. 2. 2019, 9–14 Uhr


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

Es gut sein lassen Im Zwiegespräch mit Gott haben Dank und Bitte Platz, aber auch die Suche nach ihm, die Sehnsucht und die Zweifel darüber, was er mit dem eigenen Leben eigentlich zu tun hat. Die Krankenhausseelsorgerin Maria Radziwon und Gilbert Rosenkranz, Chefredakteur des „Tiroler Sonntag“, haben in ihrem Gedichtband verschiedene Lebenssituationen mit Blick auf Gott in Worte gefasst – ruhig, eindringlich und immer wieder auch tröstlich: Es gut sein lassen / wenn nichts mehr zu sagen ist / damit Stille / zu Wort kommt / und Gott /mit ihr. C. G.

4. Oktober 2018

Der Film „Waldheims Walzer“ thematisiert die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

Schuld und Gedächtnis Ruth Beckermanns bemerkenswerter Dokumentarfilm „Waldheims Walzer“ zeigt den beginnenden Zerfall des Lügennetzes in der Waldheim-Affäre. „Das Gedächtnis“, schreibt der französische Dokumentarfilmer Marcel Ophüls, „lässt sich nicht künstlich aktivieren – nicht durch Momente und nicht durch Zensur [...] Es muss ein persönliches Erinnern sein.“ – Einen dezidiert subjektiven Zugang zu einer heiklen Thematik wählte Ruth Beckermann für ihren Film „Waldheims Walzer – der heuer auf der Berlinale prämiert wurde und für Österreich ins Oscar-Rennen geht–, indem sie das Bildmaterial mit ihrer ruhigen Stimme unterlegte. Ihre Aussagen wirken Filmtipp von Markus aber nicht wie konventionelle Vorauer FOTOLIA ARAHAHN bildbegleitende Kommentare, vielmehr handelt es sich um erhellende Reflexionen über das Filmemachen und über Vergangenheitsaufarbeitung.

Maria Radziwon, Gilbert Rosenkranz: Zwischen den Zeilen. Gedanken, Gebete, Gott-Gespräche. Tyrolia Verlag 2018, € 14,95.

„Scharnierjahr“ 1986. „Waldheims Walzer“ ist ein Film, der aus bereits gedrehtem Material montiert ist. In akribischer Zusammenarbeit hat Beckermann mit Dieter Pichler und Sebastian Brameshuber mehr als 150 Stunden Archivmaterial österreichischer (ORF) und internationaler (hauptsächlich BBC) Provenienz gesichtet und ihr eigenes Material, das sie als Aktivistin gegen die Kandidatur Waldheims 1986 gedreht hat, in-

Öffentliche Meinung Im Jahr 1922 veröffentlichte Walter Lippmann, Publizist und Berater des amerikanischen Präsidenten, ein Buch, in dem er sein Konzept einer gelenkten Demokratie vorlegte. Es beruht auf der Annahme, dass Bürger/ innen mit den komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen überfordert sind. Mithilfe manipulativer Techniken lässt sich ihre Meinung steuern – ein hochaktuelles Buch! C.G. Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung. Wie sie entsteht und manipuliert wird. Einführung von Walter Otto Ötsch und Silja Graupe. Westend Verlag 2018, € 26,–.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Affäre Waldheim erschütterte 1986 das Land. BECKERMANN FILMPRODUKTION

tegriert. Die zum fertigen Film kompilierten 93 Minuten bieten einerseits einen Einblick in die Mediengeschichte, als noch keine digitalen Kameras verwendet wurden, anderseits aber auch in eine wichtige Phase der österreichischen Nachkriegsgeschichte: 1986 – v. a. wegen Waldheims Präsidentschaftswahlkampf – gilt als „Scharnierjahr“ für die österreichische Politik in den darauffolgenden Jahren, vielleicht sogar bis heute. „Dank

Waldheim riss der Heimatfilm“, schreibt Beckermann in einem aufschlussreichen Text in der „Presse“ vom 9. Dezember 2016, der während der Recherche zum Film entstand. Die lange kolportierte Rolle Österreichs als erstes Naziopfer wurde durch das von Waldheim gesponnene Lügennetz zum ersten Mal hinterfragt. Auch wenn es noch bis zur mittlerweile legendären Rede von Vranitzky 1991 dauern sollte, bis die Opferlüge auch offiziell aufgebrochen wurde, bereitete die Waldheimaffäre den Boden dafür. Gleichzeitig manifestierte sich aber auch das hässliche Gesicht eines nicht kleinen Teils der österreichischen Bevölkerung und zahlreicher PolitikerInnen in Form eines von Neid und Ressentiments geprägten Rassismus, der leider auch aktuell wieder Urständ feiert. Wiederkehr des immer Gleichen. Beckermanns Film hinterfragt mentalitätsgeschichtliche Konzepte, die in gewissen historischen Phasen immer wieder strapaziert werden, aber auch den Zusammenhang von Schuld und Gedächtnis. „Bestimmt die Vergangenheit die Gegenwart, oder sucht sich die Gegenwart eine nützliche Vergangenheit aus?“, so eine der Reflexionen Beckermanns. Spannend ist der Film aber auch bezüglich dessen, was heute als „postfaktische Politik“ bezeichnet wird. Beckermann verweist in einem Interview mit Karin Schiefer auf die Reaktion junger Leute auf Material aus ihrem Film, die das Gesehene mit dem Aufstieg Trumps verglichen und von Fake News sprachen. „Waldheims Walzer“ zeigt im Schüren von Ressentiments und in der „Jetzt-erst-recht-Haltung“ für einen unglaubwürdigen Kandidaten eine Haltung, die aktueller nicht sein könnte. Die sture Weigerung, Dokumente als solche zu akzeptieren, und die eigene Stilisierung als Opfer, die sich in Verschwörungstheorien äußert – heute sitzt der Feind nicht an der Ostküste in den USA, sondern in Brüssel –, sind nur der Beweis für die Wiederkehr des immer Gleichen. Beckermanns Film ist aber auch eine bemerkenswerte Studie über den politischen Körper. Die Gestik, die Mimik, die Blicke, die Motorik der Hände und die Körperhaltung von Kurt Waldheim bieten ein faszinierendes Vokabular der perfekten Maskerade. Bezeichnenderweise endet der Film auch mit der kosmetischen Inszenierung für die erste Fernsehrede des gerade gewählten Präsidenten.

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 Tipp: AK-Filmabend mit Einführung/Diskussion am 19. Oktober, 20.30 Uhr, Moviemento Linz


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

4. Oktober 2018

Kulturland „Kreisleriana“ bei den Elisabethinen Das Ensemble „­ CrossNova“, bekannt für seine originellen Crossover-Projekte, ist mit seinem Pro­ gramm „Kreisleriana“ am 9. Oktober um 19.30 Uhr am Kulturtreffpunkt „Ort der Begegnung“ bei den Elisabethinen in Linz zu Gast.„Kreisleriana“ verschränkt neu arrangierte Songs und Texte des bereits zu Lebzeiten legendären Satirikers Georg Kreisler mit virtuosen und sentimentalen Salonpiecen des Geigers und Komponisten Fritz Kreisler.

Neue, noch unbekannte Facetten in Hebenstreits Werk sind in St. Florian zu sehen. stift ST. Florian/k.

Malerei und Existenz Der Künstler Manfred Hebenstreit spricht von „Malerei als Energie“. Lebendigkeit, Kraft und Reflexion über alles, was das Leben ausmacht, sind Aspekte der menschlichen Existenz, die in seine Arbeiten einfließen. Zurzeit sind Werke des Künstlers im Stift St. Florian zu sehen. Die Ausstellung trägt den Titel „Existenz und Rückbindung“. Hebenstreits Arbeiten zeigen

indische Gottheiten und greifen religiöse Themen auf. Der Maler und Grafiker lebt und arbeitet in Oberösterreich, für Peuerbach gestaltete er den „Kometor“. Der Initiator der Ausstellung, Ferdinand Reisinger CanReg, ist erfreut über den ökumenischen Geist und sieht das Pflegen des Dialoges – auch zwischen den Religionen – als wichtige Aufgabe des Klosters. elle

Lange Nacht in Florianer Museumsregion Die St. Florianer Museen bieten für die Lange Nacht am 6. Oktober ein buntes Programm für Groß und Klein. Bei einer Kuratorenführung durch die Ausstellung „Brot für die Legion“ kann man im Paneum Schmankerl aus der Römerzeit verkosten. Im Stift St. Florian ist die Sonderschau „Römisches durch die Jahrhunderte“ geöffnet, hier können die Kleinen auf den Spuren der Römer wandeln. Auch der Marmorsaal wird für die Gäs-

te mit Licht und Musik in Szene gesetzt. Spielerisch austoben kann man sich im Freilichtmuseum Sumerauerhof. „Spielen wie damals“ lautet hier das Motto. Das Jagdmuseum zeigt, dass die Jagd seit Jahrtausenden ein Bestandteil des menschlichen Lebens ist. Im Feuerwehrmuseum kann man alles über heutige und einstige Löschtechniken erfahren und den Umgang mit dem Strahlrohr selbst ausprobieren. Bei der Florianerbahn steht

Spielen wie damals. Hier: Fingerhakeln. sumerauerhof

das Thema „Mensch und Bahn“ im Vordergrund. Hier können Besucher/innen bei einem BimFahrer-Trockentraining einmal selbst an der Kurbel drehen. XX Tipp: Bus von und nach Linz direkt vom Hauptplatz zum Sumerauerhof und Shuttledienst in der Florianer Museumsregion mit einem Feuerwehrauto des Feuerwehrmuseums

n Alois & Friends in St. Florian. Zwei Konzerte mit Alois Mühlbacher und Solisten sowie dem Männerensemble der St. Florianer Sängerknaben wird es Anfang Oktober geben. Begleitet werden die Künstler von Franz Farnberger am Klavier. Die Konzerte finden am Freitag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr im Marmorsaal des Stift St. Florian und am Sonntag, 7. Oktober, um 18 Uhr in der Pfarrkirche Hinterstoder statt. n Franziskusorgel in Enns. Domorganist Wolfgang Kreuzhuber wird am 7. Oktober im Rahmen der Orgelweihe die neue Franziskusorgel erstmals zum Klingen bringen: Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Der Festchor und ein Orchester mit den Instrumentalsolisten Erich Schöfl und Sophie Neuhauser werden die Feier musikalisch umrahmen. Nach der Agape und den Orgelführungen gibt es um 17 Uhr das erste Orgelkonzert mit Wolfgang Kreuzhuber. n Musik in Marchtrenk. „Entartete Musik“ von Alban Berg, Strawinsky, Eisler und Anton von Webern wird am Samstag, 13. Oktober, um 20 Uhr in der Alten Kirche in Marchtrenk zu hören sein. Mit Gerhard Hofer, Andrea Bröderbauer, Werner Neugebauer und Markus ­Springer.


30 Personen & Dank

4. Oktober 2018

JUBILÄEN

DANK

MATERN CREATIVBÜRO

 Linz-Freinberg. Pfarrer emeritus Herbert Kretschmer ist der einzige Priester der Diözese Linz, der heuer auf 70 Jahre Weihe zurückblicken kann. Am 21. September 2018 dankte Bischof emeritus Maximilian Aichern dem 96-jährigen Jubilar im Rahmen eines Erntedank-Gottesdienstes für dessen großen Einsatz als Seelsorger. Besonders gern blickt Pfarrer Kretschmer auf seine Zeit als Pfarrer von Langholzfeld, Gemeinde Pasching, zurück (1961 bis 1997).

ENNS SCHLÖGEN

 Ehrenkanonikus KonR Dr. Gerhard Maria Wagner, Pfarrer in Windischgarsten, begeht am 10. Oktober 2018 das 40-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.

mehrere Pfarren rund 50 Terrakottafiguren gestaltet, die für sie „in Ton geformter Glaube“ sind. Auch in der Pfarre Niederwaldkirchen sind Terrakottafiguren von Arbeithuber ausgestellt, die die Künstlerin der Pfarre geschenkt hat und die

künftig am jeweiligen Fest vor dem Altar aufgestellt werden. Der Bischof dankte Hermine Arbeithuber für ihre Kunst, „die zur Lebensfreude und zum Dank anregt und zur Freude des Glaubens hinführt“.

Pfarrer Kretschmer (rechts) im Gespräch mit Kanonikus Walter Wimmer (links) und Bischofsvikar Maximilian Mittendorfer DIÖZESE LINZ

 Diakon Br. Helmut Wiese von den Mariannhiller Missionaren feierte am 30. September 2018 im Kreis seiner Mitbrüder, Freunde und Familie sein goldenes Professjubiläum. Br. Helmut

Wiese wurde 1937 in ArnsbergNeheim (D) geboren. 1962 kam er zu den Missionaren von Mariannhill nach Riedegg. Er war zunächst in der Verwaltung tätig und wurde später Religionslehrer für Volks- und Hauptschulen. Er gründete mit seinen Schüler/innen eine Gruppe, die bei Gottesdiensten musizierte. Daraus entstanden die Gallus-Singers, die heute noch besonders bei Gottesdiensten zu hören sind. 1974 empfing Br. Helmut die Weihe zum Ständigen Diakon.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

 Niederwaldkirchen. Im Rahmen des Eröffnungsgottesdienstes zur Visitation des Dekanats St. Johann am Wimberg wurde die Künstlerin Hermine Arbeithuber (rechts) in Niederwaldkirchen von Bischof Manfred Scheuer (Mitte) mit dem bischöflichen Wappenbrief ausgezeichnet. Hermine Arbeithuber ist die Schwester von Pfarrer Karl Arbeithuber (links). Die Bildhauerin, die von 1969 bis 1996 Schulsekretärin im Bischöflichen Gymnasium Petrinum in Linz war und schon sehr früh die Liebe zur Kunst entdeckte, hat bereits für

KirchenZeitung Diözese Linz

OÖ. LANDESAUSSTELLUNG 2018

DIE RÜCKKEHR DER RÖMISCHES ERBE IN OBERÖSTERREICH

OBERRANNA 27. APR. BIS 4. NOV. 2018

www.landesausstellung.at facebook.com/landesausstellung


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

4. Oktober 2018

Zum Schämen Eine 63-jährige nierenkranke Frau, die gut in die Dompfarre integriert ist, wird direkt von der Dialyse in einem Linzer Krankenhaus weg verhaftet, nach Wien gebracht, in Schubhaft gesetzt und am nächsten Tag nach Georgien abgeschoben, ohne dass sie zumindest noch vorher ihre persönlichen Sachen aus der Wohnung holen und mitnehmen kann. Das Gesetz und ein richterlicher Spruch sind das eine. Ein menschlicher Umgang das andere. Und hier gibt es immer noch einen Spielraum für mehr Menschlichkeit oder eben weniger. Diese Vorgangsweise war und ist menschenverachtend. Wir schämen uns, dass in Österreich so etwas geschieht. DIAKON PETER SCHWARZENBACHER, MSC, DOMPFARRE LINZ

Beachtenswert Zum Leserbrief „Lauter werden“ von Gilbert Schandera, Nr. 38, S. 39.

Ich meine schon, dass es besondere Beachtung verdient, wenn Priester, die Jahrzehnte ihren Pfarrgemeinden als Seelsorger gedient haben, laut darüber nachdenken, wie es weitergehen könnte. Besonders mit dem Satz „Wir dürfen uns die Messe als zentrales Geschehen der christlichen Gemeinden nicht nehmen lassen und müssen gegen die gängige Schönrederei der Situation angehen“ sehe auch ich meine Sorge formuliert. Sicherlich wird nicht mit einer höheren Anzahl von Priestern, bedingt durch erleichterte Zulassungsbedingungen, die Anzahl der Kirchenbesucher sprunghaft ansteigen. Aber durch ehrenamtliche, von der Kirche beauftragte und zu Priestern geweihte „Sakramentendienstleister“ könnten vor Ort die Bedürfnisse der Menschen nach der heiligen Messe bedient werden. (...)

Dass schon so viele Diakone und Mitarbeiter sowie Wortgottesdienstleiter in den Pfarren ihren guten und unverwechselbaren Dienst an der Pfarrgemeinde leisten, ist das untrügliche Zeichen, dass die Morgendämmerung anbricht. Die offizielle Kirche ist schon lange nicht mehr in der Lage, flächendeckend den Gläubigen mit Eucharistiefeiern dienen zu können. Also müssen „Laien“ her! Aber das kann doch nur ein Durchgangsstadium sein! Sind wir „Laien“ nicht fähig oder einfach nicht autorisiert, dass wir wie Priester Gottesdienst feiern können? (...)

Erlesene Geschenke

KARL LANZERSTORFER, THALHEIM

(...) In unserer Kirche wäre viel an Änderungen möglich. Auch von Papst Franziskus kommen immer wieder Hinweise, dass Bischöfe entscheiden könnten. Seine Themen, die er fast wöchentlich aufgreift, sind zwar da, werden aber von den Bischöfen nicht weiter beherzigt, und es wird nicht versucht, sie zu verwirklichen. Viele Gebetstexte könnten auf den heutigen Sprachgebrauch geändert werden. Die Liturgie läuft immer im gleichen Schema ab – das spricht doch die heutige Jugend nicht mehr an. Die Lockerung der Zugangsvoraussetzungen für die Weiheämter wäre höchst an der Zeit. (...). FRANZ DESCH, GAFLENZ

JA

Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

FLORIAN MAYER, MOLLN

P. HUBERT LEEB, AUS BRASILIEN

Ich gebe Mag. Schandera völlig recht, wenn er schreibt, dass wir zum Thema Priestermangel „lauter“ werden müssen.

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz leserbriefe@kirchenzeitung.at

Rucksackbeutel rot, 100 % Baumwolle, 47 x 37 cm das Schieferrelief mit Holzstab zum Aufstellen die Musik-CD von LALÁ Mein Jahresabo beginnt mit nächstfolgender Ausgabe für mind. ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist.

Spaltung? Wenn es den Vertretern der Kirche nicht gelingt, mit dem Papst, zu dem die Mehrheit des Kirchenvolkes steht, Kompromisse zu schließen, fürchte ich eine Spaltung, die bereits sichtbar und spürbar wird. Ich bete, dass Papst Franziskus eine Erneuerung des Glaubens gelingt, die in Freiheit die Frohbotschaft des Evangeliums erkennen lässt, nach der sich viele sehnen. Ich bitte um das Gebet dafür.

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unter uns Die Leideform, die Ärger schafft Endlich bin ich an der ­Reihe. Die Schlange vor dem klei­ nen Geschäft mit Leberkäse al­ ler Sorten war lang. Ich bestelle ein Semmerl mit Käseleber­ käse. „Wird’s gleich gegessen?“ Klingt irgendwie komisch. Wa­ rum muss hier der Verkäu­ fer das Passiv verwenden und kann nicht einfach und unge­ künstelt fragen: „Essen Sie die Semmel gleich oder soll ich sie einpacken?“

Denkmal

Fruchtige Sprüche Matthäus Fellinger

Stockfoto/

Probleme über Probleme gibt es auch heute – und es ist somit so manche „Nuss zu kna­ cken“. Man sieht an diesen beispielhaften Erwäh­ nungen: Früchte lassen sich nicht nur zu Marmeladen, Kompott oder Aufläufen ver­ arbeiten. Sie sind auch gschmackige und würzige Sprach-Zutaten.

Brent Hofacker

Machen Sie mit. Welche Redewendun­ gen und Sprichwörter mit Früchten kennen Sie noch? Schicken Sie uns Ihre Einfälle bis 12. Oktober. Es gibt zwei Bücher zu gewinnen. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Beim Rückhalt in der Bevölkerung scheint sich die Regierung auf die Mindestsicherung zu verlassen.

„Die großen Fragen der Menschheit dürfen nicht dem politischen Mainstream oder der Wirtschaft überlassen werden.“ Kardinal Christoph Schönborn, am„Tag der ReligionslehrerInnen“, 26. September, im Wiener Stephansdom

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Haben Sie auch schon einmal für jemanden die „Kastanien aus dem Feuer holen“ müs­ ser? Eine nicht gerade angenehme Aufgabe ist das in brenzligen Situationen. Die Redewendung geht auf eine Fabel des Schriftstellers Jean de La Fontaine zurück, in der ein Affe eine Katze die gerösteten Kasta­ nien aus dem Feuer holen lässt, um sie dann selbst zu verspeisen. Raffiniert, das Tier! La Fontaine lebte allerdings im 17. Jahrhun­ dert, und es fragt sich: Wie hat man vor sei­ ner Zeit sprachlich solche Situationen ge­ meistert? Vielleicht hat man zu solchem Zwecke einfach „Kartoffeln aus dem Feuer“ geholt. Doch diese waren in Europa vor La Fontaines Fabel noch gar nicht so lange be­ kannt. Man musste also schon seine „sieben Zweschken beisammenhaben“, um Lösun­ gen für heikle Situationen zu finden. Aber vielleicht hat man sich einfach besser mit solchen abgefunden.

Ein paar Tage später sitze ich in einem Kaffeehaus, ganz vertieft in die Speisekarte. Soll ich zu­ erst doch eine kleine Jause be­ stellen und erst dann etwas Sü­ ßes? Unglaublich, wie groß die Auswahl ist. Ich blättere nach vor und dann wieder zurück. „Wird noch geschaut?“ – Ich habe die Kellnerin gar nicht be­ merkt, die an den Tisch gekom­ men ist. Und wieder die Frage in der schrecklichen Passiv­ form, in der Leideform, wie wir in der Volksschule sagten. In Passivsätzen sei es unwichtig, wer handle, meint die Gram­ matik. Trifft im Kaffeehaus aber gar nicht zu. Mir muss es schmecken. Die „Wird noch ...“-Erlebnisse könnte ich noch lange weiterführen. Jetzt hoffe ich aber nur, dass Sie Ihr Part­ ner oder ihre Partnerin nicht fragt: „Wird noch lange in der KirchenZeitung gelesen?“


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