ALEXANDER WALTER
Nr. 26 I 25. Juni 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75
Aufgehoben Egal wie zart der Mensch ist: Nichts braucht ihn ängstigen. „Bei Gott sind wir aufgehoben und eingehüllt in seine Liebe“ – das sagt Monika Nemetschek in ihrem neuen Buch. Seite 8 Interview. Historikerin Barbara Stelzl-Marx über Flucht und Vertreibung 1945. Seite 3
Hauskirche. Die Erfahrungen im diözesanen Liturgiereferat aus der Corona-Zeit. Seite 18
Mariendom. Aussichtsbrüstung und Stiege im Domturm wurden am Montag vorgestellt. Seite 27
2 Meinung KOMMENTAR
25. Juni 2020
Respekt für Benedikt XVI.
CO2 abrüsten
Dass der frühere Papst Benedikt XVI. die vermutlich letzte Gelegenheit genutzt hat, mit seinem älteren Bruder Georg Ratzin ger in Regensburg persönlich zusammen zutreffen, ist privat. Dennoch gelangten ei nige Bilder vom stark gealterten einstigen Pontifex im Rollstuhl an die Öffentlichkeit. Niemandem, der sehr alte oder sehr kran ke Menschen in der Familie hat, sind solche Bilder fremd. Man sollte kein großes Aufhe ben darum machen, Benedikt XVI. und sei nem Bruder – jenseits aller Kirchenpolitik und Ideologie – alles Gute sowie Gottes Se gen wünschen und ansonsten die Privatheit dieser vergangenen Tage respektieren. Es geht um Momente, die nur die beiden Brü der etwas angehen. Respekt verdient vor diesem Hintergrund noch einmal die Entscheidung Benedikts, das Papstamt zurückzulegen. Wie auch im mer man zu dem steht, was Joseph Ratzin
Ein Brücken-Land nannte Kardinal Schönborn Öster reich am Freitag. Er sprach von der Begabung der In ternationalität und gegen neuen Nationalismus und Abschottung. Gleich am Montag hatte Wien wieder die Chance, Brücke zu sein. Der russische Vize-Außenmi nister und ein US-Sonderge sandter trafen sich, um über die Zukunft eines Atom-Ab
monika.slouk@koopredaktion.at
rüstungsvertrags zu spre chen. Leider setzte niemand hohe Erwartungen in das Ge spräch. Es wäre nicht der ers te Abrüstungsvertrag, den Donald Trump aufkündig te oder auslaufen ließ. 5.800 Atomsprengköpfe besitzen die USA angeblich, Russland 6.375. Wie viel Erde sie da mit wohl zerstören könn ten? Dabei müssten sie es gar nicht so teuer machen. Wei ter wirtschaften wie bisher, und die Gletscher schmelzen wie Vanilleeis. Im sibirischen Kältepol Oimjakon wurden am Sonntag 39 Grad Celsius (plus) gemessen. Die Rekord werte kommen laut Expert/ -innen um 80 Jahre früher als gedacht. Wenn es schon nicht gelingt, Abrüstungsver träge in Österreich abzuseg nen, dann könnte Österreich zumindest Hausaufgaben machen: Den CO2-Ausstoß drastisch senken statt weiter steigern wie bisher. Klima volksbegehren und Bischofs konferenz treten dafür ein.
ger als Theologe geschrieben, als Glaubens präfekt verfügt und als Papst entschieden hat – er ist ein Mann der Inhalte, nicht der Inszenierung. Anders als Johannes Paul II. verzichtet er auf letzte große dramatische Auftritte. Benedikts Vermächtnis werden theologische Bücher und keine Bilder sein. Das hat mit Sicherheit ein längeres Nachle ben als Bilder eines Papstes, die nur so lan ge wirken, wie sich Menschen noch persön lich an die Person erinnern können. Bücher bleiben jenseits menschlicher Erinnerung.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
KOPF DER WOCHE: PAUL CHAIM EISENBERG, RABBINER
Humorvoll und weise Der ehemalige Oberrabbiner von Wien, Paul Chaim Eisenberg, feiert am 26. Juni seinen 80. Geburtstag. FOTOKERSCHI.AT/APA PICTUREDESK.COM
MONIKA SLOUK
KirchenZeitung Diözese Linz
Der aus einer Rabbinerfamilie stammende Paul Chaim Eisenberg ist bekannt für sei nen Humor, der seiner Meinung nach nie zu kurz kommen darf. Der Witz war und ist für ihn aber nicht nur eine hei tere Sache, sondern auch eine hilfreiche Methode, den Menschen ernsthafte An
„Ein guter Witz ist der, der eine Botschaft hat. Ein Witz ist in Wahrheit eine sehr ernste Sache.“
PAUL CHAIM EISENBERG
liegen näherzubringen. Seine immer wieder stattfindenden Auftritte gelten als legendär, er versteht es, das Publikum zu begeistern – nicht nur mit seinen humorvollen Anekdo ten, sondern auch als Sänger jiddischer Lie der und als Autor mehrer Bücher. Menschlich sein. Paul Chaim Eisenberg studierte zunächst zwei Semester Mathema tik und Statistik an der Universität Wien und absolvierte danach ein Rabbinatsstudium in Jerusalem. Es folgten 33 Jahre als Ober rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Dieses Amt übernahm er 1983 von seinem Vater Akiba Eisenberg, der verstarb. Im Jahr 1988 wurde Paul Chaim Eisenberg auch Oberrabbiner des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs. In seinen Funktionen setzte er sich stark für den interreligiösen Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen ein. Ein Rabbiner müsse menschlich sein und die Probleme der heutigen Zeit verstehen, sagte der sechs fache Familienvater einmal in einem KurierInterview. Ein guter Mensch sei für ihn ei ner, der nicht nur seine eigenen Interessen im Sinn habe. SUSANNE HUBER
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
25. Juni 2020
Vor 75 Jahren fanden die gewaltsamen Vertreibungen der deutschen Minderheiten statt
„Österreich hat die Heimatvertriebenen nicht mit offenen Armen aufgenommen“ 1945 brachte für die Menschen Europas das herbeigesehnte Kriegsende. Doch für zahlreiche deutschsprachige Minderheiten folgten Gewalt und Vertreibung. Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx vom Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung erklärt die Hintergründe dazu. DIE FRAGEN STELLTE HEINZ NIEDERLEITNER
75 Jahre nach Kriegsende tun wir uns mit der Erinnerung an das Schicksal der Heimatvertriebenen immer noch schwer. Warum ist das so? Barbara Stelzl-Marx: Zwölf bis 14 Millionen
deutschstämmige Menschen waren am Ende bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg von Flucht und Vertreibung betroffen, bis zu einer Million kam ums Leben. Dass diese massenhafte Erfahrung heute wenig erinnert wird, hängt mit der Vorgeschichte, der Politik Hitlers, zusammen. Zudem wurden die Vertriebenen in Österreich häufig nicht mit offenen Armen aufgenommen: Man wollte eine Trennlinie zur großdeutschen Tradition der Vorkriegszeit ziehen. Die Heimatvertriebenen passten da schwer hinein. Welche Rolle spielten die NS-Verbrechen? Stelzl-Marx: Als tschechischer Exilpolitiker
sprach Edvard Beneš schon in seinen 1941 formulierten Umsiedlungsplänen von kollektiver Bestrafung der Deutschen. Die Verbrechen auf deutscher Seite waren allgemein bekannt. In der Folge wurde wenig zwischen Kollektiv- und Individualschuld differenziert. Die Absegnung der Vertreibungen auch durch die westlichen Alliierten im Potsdamer Abkommen vom August 1945 hat mit dem Schock über die nationalsozialistischen Verbrechen zu tun. Lassen sich Gewalt und Vertreibungen nur als Folge des Weltkriegs und des NS-Regimes erklären oder gibt es da eine längere Vorgeschichte? Stelzl-Marx: Nationalismus und Rassismus
im 19. Jahrhundert haben für die Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts den Boden aufbereitet. Mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie erhielten die Nachfolgestaaten zwar die Selbstbestimmung, aber die deutschsprachigen Minderheiten wie die
Für viele Vertriebene und Flüchtlinge aus dem Osten (links) waren Oberösterreich und Linz ein wichtiges Ziel, sagt Univ.-Prof. Barbara Stelzl-Marx (rechts). S.M. / SZ-PHOTO / APA, ROLAND FERRIGATO
Sudetendeutschen waren meist nur geduldet. Wenn Minderheiten schlecht behandelt werden, kann das zur Radikalisierung führen. Darauf baute unter anderem Hitlers Expansionspolitik auf. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Die deutschsprachigen Minderheiten wurden in der Folge vielfach kollektiv als Verräter gesehen. Warum tat sich Österreich nach dem Krieg schwer mit der Aufnahme der Flüchtlinge? Stelzl-Marx: Zu Kriegsende lag die Wirtschaft
am Boden, es fehlte an Wohnraum und Lebensmitteln. In Österreich lebten rund 1,6 Millionen „Displaced Persons“ – Menschen außerhalb ihrer Heimat. Knapp eine Million von ihnen waren fremdsprachige Menschen, rund 660.000 waren deutschsprachig. Und es zählten sehr unterschiedliche Gruppen dazu: ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, jüdische „Displaced Persons“ oder deutschsprachige Vertriebene. Letztere blieben in vielen Fällen in Österreich und Deutschland. Die große Anzahl an Menschen überforderte die Verwaltung. In der einheimischen Bevölkerung wurden die Heimatvertriebenen als Konkurrenten im Kampf um die wenigen Güter gesehen. Vertriebene aus meiner Familie bekamen in Bayern zu hören: „Was sind die größten Plagen der Landwirtschaft? – Engerlinge, Schmetterlinge und Flüchtlinge.“
Und wie erging es den Vertriebenen selbst in dieser „kalten neuen Heimat“? Stelzl-Marx: Neben der Erfahrung von Ge-
walt und Vertreibung erlebten sie oft einen starken wirtschaftlichen Abstieg. Zum Teil waren das gutbürgerliche Menschen, die in Österreich mit leeren Händen ankamen. Dieser Abstieg war mit dem Wunsch verbunden, sich wieder eine Existenz aufzubauen, ein Haus zu errichten und sei es noch so klein. So entstanden ganze Siedlungen. Die Beneš-Dekrete und die AVNOJ-Beschlüsse, welche die Vertreibungen legitimierten, hatten politische Auswirkungen bis zur EU-Osterweiterung. Sehen Sie heute einen besseren Dialog? Stelzl-Marx: Das kann man nur hoffen. Die
EU als Friedensprojekt ist ja aus der Erfahrung des Krieges heraus entstanden. Heute gilt es, nationalstaatliche Lösungen, wie wir sie in der Coronakrise sehen, zu überwinden und für wirtschaftliche Sicherheit einzutreten: Sie ist ein Mittel gegen Radikalisierung. Bischofskonferenzen haben nach dem Zweiten Weltkrieg um Vergebung gebeten. Zwischen Sudetendeutschen, Tschechen und Slowaken ist die katholische Ackermann-Gemeinde um Dialog bemüht. Was ist die Rolle der Kirchen? Stelzl-Marx: Mit der Haltung, auf Gewalt
nicht mit Gewalt zu reagieren, setzen die Kirchen ein Zeichen gegen die Aufrechnung von Verbrechen – und für Versöhnung.
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4 Kirche in Oberösterreich
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Die Priesterjubilare Das Fest Peter und Paul, der 29. Juni, ist ein traditioneller Termin für Priesterweihen. Alle Priester, die an diesem Tag ein Weihejubiläum feiern, werden im Folgenden angeführt, die anderen zu den jeweiligen Terminen auf der Personenseite. Der Priesteramtskanditat der Diözese Linz empfängt im September die Priesterweihe, am 29. Juni 2020 wird um 10 Uhr die Ölweihemesse aus der Karwoche nachgeholt, zu der besonders die Weihejubilare des heurigen Jahres 2020 eingeladen sind.
70 Jahre Priester KonsR Josef Andlinger, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Weibern KonsR Josef Kammerer, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Wels KonsR Walter Mitsch, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Traunkirchen 65 Jahre Priester Prälat Josef Mayr, emeritierter Bischofsvikar und Domkapitular, Pfarrprovisor in Linz-St. Margarethen KonsR DDr. P. Gerhard Winkler OCist, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, emeritierter Universitätsprofessor 60 Jahre Priester KonsR Erwin Andlinger, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Traun, wohnhaft in Traun KonsR Manfred Eschlböck, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Andorf, wohnhaft in Zell an der Pram Msgr Franz Greil, emeritierter Religionsprofessor, Diözesanrichter und früherer Vizeoffizial am Diözesangericht Linz KonsR Mag. Michael Hammer CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, em. Pfarrer (Priesterweihe am 30. Juni) KonsR Ludwig Höllinger, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Treffling Regierungsrat Msgr. Reinhold Kern, emeritierter Religionsfachinspektor, Kurat im Dekanat Linz-Nord, wohnhaft in Linz KonsR Rupert Rosner, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Haag a. H. KonsR Franz Schobesberger, Pfarrmoderator in Brunnenthal 55 Jahre Priester KonsR Mag. Roland Bachleitner, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Steyr, wohnhaft in Losenstein
Kons P. Andreas Ebmer OCist, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, Pfarrer in Puchenau KonsR Alois Eislmeir, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Gaspoltshofen Kap.-Kan. DDr. Johann Enichlmayr, Kapitularkanonikus von Mattighofen, emeritierter Pfarrer, Kurat in Linz-St. Antonius Oberstudienrat KonsR Dr. Alfons Illig, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Wels Msgr. Dr. Gustav Pirich, Priester der Erzdiözese Wien, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Gmunden KonsR Richard Pöcksteiner, emeritierter Pfarrer, Kurat und wohnhaft in Unterweißenbach KonsR Franz Pühringer CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes St. Florian, Pfarrer in Hofkirchen im Traunkreis Josef Steinkellner, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Ostermiething, wohnhaft in Tarsdorf KonsR August Stögner, emeritierter Pfarrer, Kurat in Obertraun GR Herbert Wasserbauer, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Wels
Sieben Neupriester aus OÖ Im heurigen Jahr 2020 werden sieben Oberösterreicher zu Priestern geweiht. Da bisher nur P. Jakob Berger von der Petrusbruderschaft die Priesterweihe empfangen hat, stellt die KirchenZeitung die Weihekandidaten erst im September vor, bevor der nächste Kandidat geweiht wird: einer wird Linzer Diözesanpriester, jeweils einer gehört dem Stift Schlägl, den Jesuiten und den Brüdern Samaritaner an. Zwei sind Zisterzienser von Schlierbach.
50 Jahre Priester GR Friedrich Donninger, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Altheim, wohnhaft in Geinberg (Priesterweihe am 28. Juni) GR P. Franz Geiblinger CSsR, Redemptorist, Seelsorger in Attnang-Puchheim KonsR Franz Peter Handlechner, emeritierter Pfarrer, Kurat im Dekanat Bad Ischl KonsR Rudolf Himmelreich, em. Pfarrer, Kurat und wohnhaft in Wartberg ob der Aist KonsR Hubert Sageder, emeritierter Pfarrer, Kurat in Lochen KonsR Ludwig Walch, emeritierter Pfarrer, im Ruhestand, wohnhaft in Steyr 40 Jahre Priester KonsR Mag. Johann Hammerl, Pfarrer in Bad Goisern, Pfarrprovisor von Gosau und Expositus von Obertraun KonsR Mag. Vitus Kriechbaumer, Pfarrer in Linz-St. Theresia Kanonikus Msgr. Dr. Maximilian Strasser, Dompfarrer in Linz 25 Jahre Priester DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Universitätsprofessor an der Theol. Fakultät Salzburg Mag. Konrad Hörmanseder, Pfarrer in Perg, Pfarrprovisor von Allerheiligen, Münzbach und Pergkirchen, Dechant des Dekanates Perg GR Mag. Thomas Mazur, Pfarrer in Großraming und Maria Neustift, Pfarrprovisor von Laussa Ing. Mag. Karl Sperker, Pfarrer in Sierning, Pfarradministrator in Schiedlberg, Pfarrmoderator von Aschach an der Steyr, SteyrChristkindl und Steyr-Ennsleite, Dechant des Dekanates Steyr GR Rat Mag. Manfred Wageneder, Pfarrer in Linz-Stadtpfarre, Pfarrprovisor von LinzSt. Martin am Römerberg
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KirchenZeitung Diözese Linz
Kirche in Oberösterreich 5
25. Juni 2020
Als Zeichen der Verfügbarkeit für Gott werfen sich die Weihekandidaten zur Allerheiligenlitanei auf den Boden nieder.
RUPPRECHT@KATHBILD.AT
Dompfarrer Maximilian Strasser über 40 Jahre im priesterlichen Dienst
Die Kirche bleibt sich durch Wandel treu Zu den Priestern, die vor 40 Jahren im Linzer Mariendom geweiht wurden, gehört auch der jetzige Dompfarrer Maximilian Strasser. Wie er den Tag in Erinnerung hat und wie sich der priesterliche Dienst gewandelt hat, erzählt er hier.
Wie erinnern Sie sich an den Tag Ihrer Priesterweihe? Maximilian Strasser: Es gibt so manche Er-
innerung an diesen Tag. Eine davon ist ein „prophetisches“ Foto: Wir Neupriester knien vor dem Altar, und hinter mir ist Pfarrer Eduard Röthlin zu sehen, mit dem ich die ersten fünf Jahre als Kaplan zusammenarbeiten durfte und von dem ich viel gelernt habe.
einzelne Menschen durch den Dom führe, sind mir viele Details vertraut geworden. Der Dom ist als Gebäude eine Botschaft: Das Fenster an der Spitze zeigt die „Aufnahme Marias in den Himmel“. Der „Maria-Empfängnis-Dom“ spannt damit einen Bogen über das ganze Leben und über den Tod hinaus. Ich gehe mit diesem Blick der Hoffnung im Dom von hinten nach vorne.
Strasser: Laut Kirchenrecht ist es die erste Aufgabe des Pfarrers, das Evangelium zu verkünden. Das war mir in diesen 40 Jahren immer ein Anliegen: die Botschaft Jesu ins Heute zu übersetzen, sie den verschiedenen Menschen verständlich darzulegen und zu einer Lebensgestaltung aus dieser Botschaft zu motivieren.
Sie sind Pfarrer, haben an Höheren Schulen Religion unterrichtet, waren in der Lehrer- und Religionslehrerausbildung tätig, waren Seelsorger am Institut für Hör- und Sehbildung und bei den Pfadfindern. Was ist für Sie nach 40 Jahren das Zentrum des priesterlichen Dienstes?
Wenn Sie seit fast 22 Jahren Pfarrer im Dom sind: Begleitet der Dom Sie oder Sie den Dom? Strasser: Beides stimmt (lacht). Ein Raum
Hat es für Sie heute eine besondere Bedeutung, Pfarrer in der Domkirche zu sein, wo Sie selbst geweiht wurden? Strasser: Ich hatte damals keine besonde-
re Beziehung zum Dom; die ist erst in den fast 22 Jahren als Pfarrer gewachsen. Es hat sich seit 1980 viel im Dom verändert. Es gab damals einen provisorischen Volksaltar, der nur zu bestimmten Anlässen aufgestellt wurde. Die Messe zur Priesterweihe hat Bischof Franz Zauner am alten Hochaltar (unter dem Baldachin) gefeiert. Seit Dezember 2017 haben wir den Raum für die Eucharistiefeier (mit Altar, Ambo und Vorstehersitzen) neu gestaltet. Weil ich oft auch Gruppen und
wie der Dom mit seinen großen Dimensionen wirkt auf den Menschen, der sich darauf einlässt. Der Dom ist 130 m lang und innen über 30 m hoch. Der Dom fordert heraus, nach oben und nach vorne zu blicken. Die Neugestaltung der liturgischen Orte hat dem Dom noch eine besondere Qualität verliehen. Heute wird oft über einen Wandel des priesterlichen Dienstes gesprochen. Wie sehen Sie das? Strasser: Einen Wandel im priesterlichen
Maximilian Strasser ist seit beinahe 22 Jahren Dompfarrer in Linz. KIZ
Dienst erlebe ich seit mehr als 40 Jahren. Die Verkündigung des Evangeliums ist die Aufgabe, die bleibt. Wie diese Botschaft den Menschen verkündet, gelebt und gefeiert wird, ist durchaus abhängig von den konkreten Umständen. Die Kirche bleibt sich selbst treu, indem sie sich dem Evangelium gemäß wandelt. Siehe zum Dom auch Seite 27
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6 Lebendige Kirche MOMENT
KirchenZeitung Diözese Linz
Jungschar und Jugend reagieren auf Lockerungen bei Sommerwochen
Pichl bei Wels. Der Kirchenchor der Pfarre hat seine Corona-Zwangspause beendet und zur großen Freude der Kirchenbesucher/innen den Sonntagsgottesdienst am 21. Juni 2020 musikalisch gestaltet. Ein Gespräch zwischen Pfarrassistentin Elisabeth Lamplmayr, Chorleiterin Brigitte Obermair und Organistin Josefine Minimayr über die Lockerungen der Sicherheitsmaßnahmen führte zu einer spontanen SMS-Anfrage an die Chorsänger/innen zur Bildung eines kleinen Ensembles. Die Begeisterung über die Möglichkeit, wieder singen zu dürfen, war so groß, dass sie sogar zum Einstudieren neuer Lieder führte.
Ein Blick auf die Chorempore
25. Juni 2020
Ein Stück Ferien-Normalität Nachdem es durch die Bundesregierung endlich Regelungen zu den Sommerlagern mit zusätzlichen neuen Lockerungen gibt, ist es möglich, dass Sommeraktivitäten stattfinden können. Jungschar und Jugend können mit einigen Angeboten aufwarten. Gruppen bis zu 20 Personen können auf den Mindestabstand verzichten, sofern es ein Covid-Präventionskonzept gibt. Bei größerer Personenanzahl müssen Kleingruppen gebildet werden. Die Katholische Jugend Oberösterreich (kjoö) hat darauf reagiert und bietet insgesamt sechs Sommerangebote für Jugendliche verschiedener Altersgruppen an, die jeweils auf eine Teilnehmer/innenzahl von max. 20 Personen beschränkt sind. Es sei für jeden Geschmack etwas dabei, teilt die kjoö via Aussendung mit: Bergwandern, Pilgern am Granitweg, der klassische Badeurlaub, eine Entdeckerreise zu sich selbst und eine Taizéwoche. Jungscharlager. Nachdem vielerorts die Jungscharlager bereits abgesagt wurden (die KirchenZeitung berichtete) gibt es auch einige Pfarren, die nun doch eine Sommerwoche organisieren. Die Pfarre Bad Ischl ist beispielsweise mitten in der Planung. Eva Eder, die das Sommerlager leitet, sagt dazu: „Ein
PFARRE
RAMSL
JORDAN
Spaß bei den Ferienwochen. KJ OÖ/AISTLEITNER
Stück Normalität in dieser Zeit ist für uns alle wichtig. Die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter sind wie immer motiviert, den Kindern eine schöne und vor allem lustige Woche zu bieten. Dank der neuen Bestimmungen ist es uns möglich, ein Sommerlager mit nur geringen Einschränkungen zu organisieren. Wir können es alle kaum noch erwarten.“ Aber auch in Pfarren, die sich gegen das klassische Sommerlager entschieden, müssen die Kinder nicht leer ausgehen. Dort gibt es oft eintägige Aktivitäten mit Workshops, Schnitzeljagd und mehr. u Detailinfos: ooe.kjweb.at/veranstaltungen und https://www.dioezese-linz.at/site/kjs/home
OBERBICHLER
Einsatz für Flüchtlinge
Flüchtlinge aus Griechenland
Aufnahme von Flüchtlingen
Vöcklabruck. Die Initiative „Seebrücke Vöcklabruck“ organisierte anlässlich des Internationalen Weltflüchtlingstages am 20. Juni 2020 eine Demonstration. Rund 130 Personen folgten dem Aufruf und marschierten durch die Vöcklabrucker Innenstadt. Symbolisch wurden Schirme für geflüchtete Menschen aufgespannt, um zu zeigen, dass die Flüchtlinge derzeit im Regen stehen gelassen werden.
Linz. „Wir lassen niemanden im Regen stehen.“ Mit diesen Worten eröffnete die „Plattform Solidarität“ am Weltflüchtlingstag mit rund 200 Teilnehmer/innen die Kundgebung am Martin-Luther-Platz in Linz. Unter anderem nahmen auch Landesrat Stefan Kaineder und Landtagsabgeordnete Ulli Schwarz teil. Die Plattform fordert die Aufnahme von Geflüchteten aus den Lager in Griechenland.
Gallneukirchen. Am Abend vor dem Weltflüchtlingstag brachten 150 Gallneukirchner/innen ihre Schuhe, um ein Zeichen zu setzen: Sie fordern die Evakuierung der Menschen in den griechischen Lagern und ihre Unterbringung in Oberösterreich. Bereits zwanzig oberösterreichische Bürgermeister/innen haben sich bereit erklärt, eine Resolution an die Bundesregierung zu richten.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Jetzt wird’s leichter für alle: Mund-Nasen-Schutz nur noch verpflichtend: • in öffentlichen Verkehrsmitteln • im Gesundheitsbereich inklusive Apotheken • für Dienstleister, die keinen Mindestabstand einhalten können wie z. B. Frisöre Im Handel, der Schule, als Gast in Gastronomie und Tourismus muss kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden – bei größeren Menschenansammlungen bleibt es aber empfehlenswert!
In der Gastronomie gilt jetzt: • statt um 23.00 Uhr eine Sperrstunde um 1.00 Uhr • an gemeinsamen Tischen keine maximale Personenzahl mehr
Weiterhin wichtig: • Abstand halten • Hände waschen • Vorsicht wahren
8 Reportage
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
„Beten heißt sich öffnen, aufmachen“ – das sagte ein Schüler zu seiner Lehrerin Monika Nemetschek. Was am Ende vom Religionsunterricht bleibt? - „Ich bin gewiss, die Urahnung einer großen Liebe“, sagt die Autorin und Religionspädagogin. In ganz Österreich hat sie früher Lesungen gegeben, Vorträge gehalten, Studierende unterrichtet. Heute lebt sie zurückgezogen in Kärnten, ist mit vielen Menschen telefonisch in Kontakt und hat gerade ihr neues Buch „Sternschnupppen über dem Heimweg“ geschrieben. ELISABETH LEITNER
„Herr lass mich das Auslangen finden mit dem, was noch möglich ist. Lass mich die Freude finden in dem, was mir noch geschenkt ist. Lass mich die Weite finden, wenn die Beengung zur Beklemmung führt ... „ – Das sind die Sätze, die die heute 87-jährige Autorin und Religionspädagogin Monika Nemetschek wie himmlische Zusagen durch das Leben führen. Sie bezeichnet diese Gedanken, Gebete und Botschaften als „Sternschnuppen“. „Sternschnuppen über dem Heimweg“ – so lautet auch
Eintauchen in die der Titel ihres soeben erschienen Buches. Denn eines ist für Monika Nemetschek klar: Sie ist auf dem Heimweg. „Ich lebe immer mit dem Gedanken, dass dies die letzte Nacht sein könnte.“ Das versetzt die geistig wache und wortgewandte ehemalige Lehrerin und Pädagogin aber nicht in Panik. Sie wirkt gelassen – und quicklebendig gleichzeitig. Auch wenn sie zugibt, dass sie das Schreiben des Buches ermüdet und angestrengt hat. „Ich hatte gar nicht mehr vor, noch ein Buch zu schreiben. Aber all diese Botschaften und Zusagen, die mir geschenkt wurden, habe ich weiterverschenkt. Da habe ich gemerkt, dass dies auch anderen Menschen hilft, ihnen Trost und
Monika Nemetschek lebt seit Jahren in Hermagor in Kärnten. Im Jahr 2014 war sie auf Einladung des Bibelwerks mit ihrem Buch „Schattenseiten des Lebens – und wo bleibt Gott?“ in Linz zu Gast (re.). ARCHIV/KIZ J. W.
Kraft gibt.“ Deshalb hat sie sich noch einmal aufgerafft – und gemeinsam mit Zenzi-Carina Jetzinger, die ihre Notizen zu Papier gebracht hat, und Christian Kondler, von dem die Illustration stammt, ein Trost-Buch herausgebracht – und das ganz ohne Internet und E-Mail-Verkehr, nur mit Telefonaten. Berufswunsch: Lehrerin. Das Buch beginnt mit den verschiedenen Lebensstationen, die Monika Nemetschek autobiographisch beschreibt. Prägend war ihre Kindheit: die Eltern früh geschieden, Mutter und Großeltern kümmern sich liebevoll um sie, die Mutter stirbt
KirchenZeitung Diözese Linz
Reportage 9
25. Juni 2020
„Mein geliebtes Kind, verweile oft in meiner Gegenwart. Dann kann ich Antwort sein auf dein banges Fragen, Tröstung für dein bekümmertes Herz, Ermutigung für deinen weiteren Erdenweg. In meiner Umarmung findest du Frieden und deine Traurikgeit über meine anscheinende Abwesenheit in dieser Welt wird sich wandeln in Freude über meine erlebbare Gegenwart.“ Beten heißt sich öffnen, dann wird Verwandlung möglich. – Die Erklärung eines früheren Schülers hat Monika Nemetschek in ihr neues Buch „Sternschnuppen über dem Heimweg“ aufgenommen. Hier ist die Autorin zu sehen bei einem Vortrag an der PH der Diözese Linz im Jahr 2014. BIBELWERK/REISCHL
Liebe Gottes früh, die Tante übernimmt die Mutterrolle. Monika will Lehrerin werden, unbedingt! Beeindruckend ihre spätere Entscheidung, bewusst auf Familie und Kinder zu verzichten, um ganz für ihre Schüler/innen und Studierenden da sein zu können. Noch heute ist sie mit fast 200 Studierenden in Kontakt und führt täglich viele Telefonate. Sie hat sich schon vor vielen Jahren in Hermagor niedergelassen, dort lebt sie allein in einer Mietwohnung mit Blick auf den Garten. „Hier wohne ich und hier werde ich auch sterben“, sagt sie. „Ich fürchte mich nicht. Ich fühle mich beschenkt!“ Gebet als Dialog. Die biographischen Notizen bilden die Einleitung und stimmen auf die „Sternschnuppen“ ein. Es sind dies Gedanken, ja Botschaften, ähnlich wie Lichteinfälle in der Dunkelheit, so beschreibt es die Autorin. Sie warten im zweiten Teil auf die Leserschaft. Zentral für Monika Nemetschek ist, dass das Gebet, das Leben mit Gott, mit den Menschen und mit der Umwelt keine Einbahn-Straße, sondern ein dialogisches Geschehen ist. „Die Kirchensprache ist für die Menschen unserer Tage oft unverständlich. Aber worum geht es? – Dass wir die große Liebe zulassen, von der wir kommen und zu der wir gehen und dass Menschen dazu einen Zugang finden.“ Ihre Einsamkeit, ihre Sorgen, ihre Ängste – all das können Menschen getrost vor Gott brin-
gen, davon ist die 87-jährige Autorin überzeugt. Gott, der immer schon da ist, auch wenn der Mensch noch auf der Suche ist, lässt die Menschen nicht aus seiner Liebe fallen. Ihre Botschaften haben etwas Tröstliches, geben Zuspruch, sind Ermutigung für junge und ältere Menschen. Die „Sternschnuppen“ sind zum Innehalten, zum Nachlesen und Nachblättern gedacht. Weckruf. Die Corona-Krise deutet Nemetschek als Weckruf für die Menschen: „Wir haben uns hergemacht über die Welt und diese ausgebeutet, die Natur und die Menschen ausgenützt. Jetzt ist das System gekippt, die alte Normalität kommt nicht mehr", meint sie und sieht darin eine Chance zur Neuorientierung. „Jetzt wollen viele Sicherheit vermitteln. Aber sicher ist man nur bei Gott. Hier sind wir gehalten in einer großen Liebe.“ Jetzt sei es an der Zeit von außen nach innen zu gehen. Mit TV-Gottesdiensten kann sie nur wenig anfangen. Die Hauskirche sei gefragt, ganz nach dem Bibelwort: „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Es gehe darum, diese Welt mit seiner Liebe zu durchströmen, ein Netzwerk der Liebe aufzubauen. Hier. Heute. Jetzt.
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X Buchtipp: Monika Nemetschek, Sternschnuppen über dem Heimweg, Mit Kunstwerken von Christian Kondler, Verlag Tyrolia, Innsbruck–Wien 2020, € 17,95.
„Mein Gott, nichts braucht mich zu ängstigen, nichts zu verwirren. Ich bin aufgehoben und eingehüllt in deine Liebe. Wie danke ich dir.“ MONIKA NEMETSCHEK
10 Thema
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Neu gewählter Biko-Vorsitzender Lackner über Politik und Kirche
Bischofskonferenz unterstützt Klimavolksbegehren Der Vorsitz in der österreichischen Bischofskonferenz wechselte am 16. Juni von Wien nach Salzburg. Erzbischof Franz Lackner präsentierte im Anschluss an die Vollversammlung in Mariazell deren Ergebnisse. MONIKA SLOUK
„Nach Corona muss sich unsere Haltung zu den Menschen und zur Umwelt ändern. Es muss sich ändern, wie wir mit unserer Welt umgehen.“ ERZBISCHOF FRANZ LACKNER
Nach 22 Jahren muss sich die Öffentlichkeit umgewöhnen. „Der Kardinal“ war Gesicht und Stimme der österreichischen Bischöfe in der Gesellschaft. Diese Rolle geht durch die Neuwahl in der Bischofskonferenz (kurz Biko) auf Erzbischof Franz Lackner über, der seinen Bischofssitz in Salzburg und nicht, wie lange gewohnt, in Wien hat. Auch er selbst muss sich an die neue Rolle gewöhnen, wie er nach der Biko-Vollversammlung vor Journalist/innen bekannte. Die Wahl sei zwar keine Überraschung gewesen, da es einer langen Tradition entspricht, dass der Vorsitz entweder in Wien oder in Salzburg liegt. Allerdings wollte der Erzbischof die Wahl nicht vorwegnehmen, er wollte innerlich frei bleiben und daher auch noch keine fertige Vision für seine Amtsführung vorlegen. Er versteht sich jedenfalls als Anwalt der österreichischen Kirche im Vatikan und als Anwalt des Vatikan in Österreich.
Franziskanerpater Franz Lackner kurz vor seiner Bischofsweihe 2002.
RUPPRECHT/KATHBILD.AT
Asylsuchende aufnehmen. Bei der Präsentation der Ergebnisse der Vollversammlung in Mariazell hatte er ganz konkrete politische Ansagen der Bischöfe im Gepäck. Im Sinne des von den Bischöfen zu Pfingsten veröffentlichten Hirtenbriefs erinnerte er an die Notwendigkeit des „Geistes der Verbundenheit“: „Wir brauchen kein Virus des Nationalismus!“, sind sich die Bischöfe einig. „Wir sind dafür, ein faires Kontingent an Asylsuchenden und Vertriebenen in absehbarer Zeit aufzunehmen und zu versorgen.“ Dazulernen. Den Geist der Wertschätzung und Lernbereitschaft stellen die Bischöfe gegen den „permanenten Ungeist der Empörung, der Verdächtigung, des Vernaderns“. Es brauche einen Wettlauf der konstruktiven Ideen, der gewaltfreien Kommunikation und positiven Fehlerkultur. Außerdem distanzieren sich die Bischöfe klar von „Missbrauch und Instrumentalisierung von Religion durch die Politik“. Klimawandel verheerend. Da die Folgen des Klimawandels längerfristig verheerender ausfallen würden als jene der aktuellen Pandemie, erinnern die Bischöfe an das vor fünf Jahren veröffentlichte prophetische Schreiben von Papst Franziskus, die Enzyklika „Laudato si‘“ und wollen verbindliche Regeln für eine ökologische und soziale Wirtschaft. „Das Immer-Mehr zerstört das Gemeinsame!“, richtete Erzbischof Lackner der Öffentlichkeit aus. „Die österreichischen Bischöfe unterstützen deshalb das Klimavolksbegehren“, dessen Eintragungswoche am 29. Juni endet. Lackner erwähnte auch die dramatische Situation der Indigenen im brasilianischen Regenwald, für die die politische Führung in Brasilien blind sei. Gegen Gehetze. Im Geist der Lebensfreude plädieren die Bischöfe für einen neuen Umgang mit der Zeit, für Entschleunigung und für den Schutz des freien Sonntags.
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KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
25. Juni 2020
CORONA Eigenverantwortung Die Bischofskonferenz beschloss bei ihrer Vollversammlung in Mariazell (15.–18. Juni) Erleichterungen für öffentliche Gottesdienste.
Kein Handschlag. Der große Abstand zwischen den Erzbischöfen zeigt keine Abneigung, sondern ist der CoronaPandemie geschuldet. Kardinal Schönborn freut sich über seinen Nachfolger in der Bischofskonferenz. KATHPRESS/KLINGEN
Schutz für Vertriebene gehört zu unserer Kultur Mit einer Rede verabschiedete sich Kardinal Christoph Schönborn öffentlich aus seinem Amt in der Bischofskonferenz und hinterließ damit ein inhaltsstarkes „Vermächtnis“. Wie es sich für ein „Vermächtnis“ gehört, blickte Kardinal Christoph Schönborn in seiner Abschiedsrede zurück, und zwar auf tragfähige und konstruktive Elemente der politischen Kultur in Österreich, die zu erhalten und weiter zu pflegen sich lohnt. Das Erbe der Aufbaugeneration der Zweiten Republik, die Sozialpartnerschaft, habe sich auch in der Coronakrise wieder bewährt. Außerdem gelte es, die schwächsten Glieder der Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren, denn „Menschen am unteren Einkommensrand erleben die Coronakrise am stärksten.“ Eine gute Zusammenarbeit zwischen karitativen Organisationen der Kirche und Staat sei für diese Gruppe besonders wichtig. Religionsfrieden. Das gute Verhältnis zwischen Staat und Religionen strich Schönborn ebenso als zukunftsträchtiges Erbe heraus. Es sei keine Allianz von Thron und Altar, auch nicht unvereinbar mit dem weltanschaulich neutralen Staat, sondern diene im Gegenteil dem Interesse der Menschen. In diesem Zusammenhang forderte Schönborn eine Abrüstung der Worte. „Es darf
keine Religion in unserem Land öffentlich schlechtgemacht werden!“ Er spielte damit, ohne ihn zu nennen, auf eine Rede des FPÖChefs Norbert Hofer an, der den Koran vergangene Woche „gefährlicher als Corona“ genannt hatte.
Die neue Rahmenordnung gilt seit 20. Juni. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist nun nicht mehr nötig. Weiterhin empfohlen ist Handkommunion, Mundkommunion ist aber wieder erlaubt. Die Weihwasserbecken können wieder befüllt werden, wobei das Wasser häufig zu wechseln ist. Grundsätzlich sollen die Gläubigen am Sonntag die Messe wieder in der Gemeinde feiern. Abstand. Wichtigstes Element bleibt die Einhaltung des EinMeter-Abstands zu Personen, mit denen man nicht im Haushalt lebt. Empfohlen wird weiterhin das Bereitstellen von Desinfektionsmittel und das häufige Reinigen von Flächen und Gegenständen.
KARDINAL CHRISTOPH SCHÖNBORN
Luft. Ein Willkommensdienst wird nach wie vor empfohlen, ebenso wie das Durchlüften der Kirche nach dem Gottesdienst. Für das Singen und Sprechen gibt es keine Einschränkung mehr. Wie bisher darf man sich zum Friedensgruß nicht die Hand reichen. „Der Leib Christi“ und „Amen“ können bei der Kommunionspendung wieder gesprochen werden.
ge und regionale Versorgungsautonomie sowie Standortpflege wichtig seien. Denoch gelte es unbedingt, sich vor neuem Nationalismus und Abschottung zu hüten. „Wir brauchen die europäische Gemeinsamkeit.“ Österreich habe eine Begabung als Brückenland. „Hilfe für Schutzsuchende muss Grundelement der Kultur unseres Landes bleiben!“ Es dürfe keine Politik der Abschottung als österreichischen Weg geben. Schönborn sprach sich daher entschieden für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. SLOUK
Feste feiern. Vermieden werden sollen überregionale Großveranstaltungen. Trauungen dürfen 100 Personen mitfeiern, ab 1. Juli unter bestimmten Voraussetzungen bereits 250, ab 1. August 500. Bei Firmungen gelten dieselben Beschränkungen. Taufen sind nicht eingeschränkt. Die Beichte kann weiterhin nur außerhalb des Beichtstuhles stattfinden, Mindestabstand zwei Meter.
Keine Abschottung. Als Lehre aus der Coronakrise nannte Kardinal Schönborn, dass maßlose Globalisierung große Gefahren ber-
„Es darf keine Religion in unserem Land öffentlich schlechtgemacht werden.“
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12 Panorama KURZ BERICHTET Generalsekretärin. Anna Parr wird neue Generalsekretärin der Caritas Österreich. Sie ist seit 2012 Geschäftsleitungsmitglied der Vinzenz Gruppe. Davor war die studierte Volkswirtin Verwaltungsdirektorin im Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien und Geschäftsführerin der Pflegehäuser der Vinzenz Gruppe. Er freue sich sehr, dass mit Anna Parr eine hochkompetente Frau diese wichtige Leitungsfunktion übernimmt, so Caritas-Präsident Michael Landau. Bis September ist noch Vorgänger Bernd Wachter im Amt.
Anna Parr hat langjährige Erfahrung im Gesundheitsmanagement. WILKE
Vielsprachig. Alexander Kraljic (52) ist neuer Nationaldirektor für katholische fremdsprachige Seelsorge. Er war bisher schon Generalsekretär der Anderssprachigen Gemeinden in der Erzdiözese Wien. Österreichweit gibt es katholische Gemeinden in 30 Sprachen. KAICIID. Das Internationale Dialogzentrum KAICIID wird laut Medienberichten seinen Amtssitz von Wien nach Genf verlegen. Das König-AbdullahZentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog wurde 2012 von Saudi-Arabien, Österreich und Spanien gegründet. Es stand immer wieder wegen möglicher saudischer Einflussnahme in der Kritik. Auch der Heilige Stuhl ist als Ständiger Beobachter in die Arbeit des Dialogzentrums eingebunden. Zur Übersiedlung nach Genf gab es monatelange Spekulationen, bestätigt sind die Medienberichte allerdings noch nicht.
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Corona-Studie der Sigmund Freud Privatuniversität zur Psychologie der Krise
Auf Spätfolgen vorbereiten Professorinnen der Sigmund Freud Privatuniversität in Wien erforschten die Frage, wie Menschen auf die strengen Ausgangsbeschränkungen im März reagierten, und fanden vier Verhaltenstypen. Welche Gefühle entstehen in der Akutphase einer Pandemie? Wie setzen die Menschen Verhaltensregeln um? Diese Fragen erforschten Christiane Eichenberg und Stefana Holocher-Benetka von der Sigmund Freud Privatuniversität anhand einer Online-Umfrage, die sie von 22. bis 29. März durchführten. Über 2.000 Personen beantworteten die umfassenden Fragebögen. Da sie nicht ausgewogen ausgesucht, sondern nach dem Schneeballverfahren erhoben wurden, spricht man von einer nicht repräsentativen Befragung. Zwei Drittel der Teilnehmenden waren Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahren, das Bildungsniveau war überdurchschnittlich. Dennoch zeigten sich in der Auswertung klar vier Gruppen, wie Menschen mit der Stresssituation der Krise umgingen. Positiv bis gleichgültig. Ein Drittel der Studienteilnehmenden gehörte zur positiven Gruppe: Sie schätzten das persönliche Erkrankungsrisiko gering ein und setzten die Präventionsmaßnahmen dennoch gewissenhaft um. Sie waren wenig ängstlich und hatten erfolgreiche Stressbewältigungsstrategien. Jede sechste Person, die die Fragebögen beantwortete, gehörte zu einer gleichgültigen Gruppe: Sie fühlte sich selbst wenig bedroht, machte sich wenig Sorgen um andere und setzte die geforderten Maßnahmen daher auch nur schlampig um. Belastender Stress. Ein weiteres Drittel der Teilnehmenden fühlte sich persönlich
Studienautorinnen Stefana Holocher-Benetka und Christiane Eichenberg erforschen die Psyche in Coronazeiten. SLOUK
bedroht und hatte zusätzlich Angst um andere. Diese ängstliche Gruppe setzte die Regierungsmaßnahmen gründlich um, konnte aber den durch die Krise entstehenden Stress nur schwer bewältigen. Das noch fehlende Sechstel war eine eher schwer einzuordnende Gruppe von Personen, die sich zwar persönlich bedroht fühlten, die Maßnahmen aber trotzdem nur mangelhaft umsetzten. Sie empfanden die Maßnahmen als extrem belastend und begegneten ihrer Unsicherheit, indem sie die Gefahr kleinredeten. Vorausschau. Ziel der Studie ist es einerseits, Vorhersagen machen zu können. So kann man anhand der vier Gruppen etwa prognostizieren, wer tendeziell wie viel reisen wird in der Urlaubszeit 2020. Eine Gruppe wird reisen und hohe Sicherheitsrichtlinien einhalten, eine Gruppe freut sich einfach über die Lockerungen und reist. Die nächste Gruppe fühlt sich von der raschen Rücknahme der strengen Maßnahmen überrumpelt und reist eher nicht. Die letzte Gruppe freut sich zwar über die Aufhebung der Einschränkungen, fürchtet sich aber vor der zweiten Welle, kommt also in die „Zwickmühle“. Folgen kommen erst. Andererseits finden die Studienautorinnen Eichenberg und Holocher-Benetka in den Ergebnissen auch Hinweise darauf, wie sich die psychologische Belastung der Menschen in den kommenden Monaten weiterentwickelt. Der hohe Stressfaktor zur Zeit der strengsten Ausgangsbeschränkungen macht sich nämlich bei vielen erst drei bis sechs Monate später bemerkbar. Ob jemand psychische Belastungsfolgen entwickelt oder nicht, hängt von den Vorbelastungen, von Persönlichkeitsmerkmalen und von der Umwelt ab, in der die Person lebt. Achtsam sein. „Wir müssen uns im Gesundheitssystem darauf einstellen, dass sich Stress- und Belastungsfolgen zeitversetzt zeigen werden“, sagt Christiane Eichenberg, Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Medizinischen Fakultät der Sigmund Freud Uni. „Es wird keine psychische Pandemie folgen, aber es gibt eine gefährdete Gruppe.“ Wenn etwa Schlafstörungen oder außergewöhnliche Stimmungsschwankungen auftreten, ist es wichtig zu wissen, dass es sich um eine Folge der Krise handeln könnte, und sich Hilfe zu holen. SLOUK
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KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 13
25. Juni 2020
Der „Papa emeritus“ beim Abschied am Münchner Flughafen.
SVEN HOPPE / DPA / PICTUREDESK.COM
Benedikt XVI. sah seine Heimat wieder Nach seinem fünftägigen Besuch in Regensburg wurde der emeritierte Papst Benedikt XVI. (93) am Montag von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Flughafen München verabschiedet. Der Besuch in Deutschland war seine erste Auslandsreise nach seinem Rücktritt vor sieben Jahren. Nachrichten über den verschlechterten Gesundheitszustand seines drei Jahre älteren Bruders Georg Ratzinger (96) hielten den emeritierten Papst nicht länger an seinem
Ruhesitz im Kloster Mater Ecclesiae. Die Reise sollte eine Privatangelegenheit sein, aber das geht nicht bei einem Papst, wenn der den Vatikan verlässt. Auch nicht bei einem ehemaligen. Im Mittelpunkt von Benedikts Aufenthalt standen in Regensburg die Besuche am Krankenbett des Bruders. Daneben suchte Joseph Ratzinger auch andere Orte auf, die ihm nach wie vor viel bedeuten: Im Familiengrab auf dem Ziegetsdorfer Friedhof lie-
gen seine Eltern und seine ältere Schwester Maria, die ihm 34 Jahre lang den Haushalt führte. In Begleitung seines Privatsekretärs Erzbischof Georg Gänswein und des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer sprach Benedikt XVI. ein Vaterunser, ein Ave Maria und versprengte ein paar Tropfen Weihwasser. Dann ging es in den Vorort Pentling, wo sich der Theologieprofessor ein Haus hatte bauen lassen, das inzwischen vom Institut Papst Benedikt XVI. verwaltet wird.
Der Papst erweitert die Lauretanische Litanei
Jesuit: Rasse-Begriff im Hochgebet streichen
WELTKIRCHE
Papst Franziskus hat eines der bekanntesten Mariengebete erweitert. Die Lauretanische Litanei, welche traditionell das Rosenkranzgebet abschließt, umfasst ab nun auch die Anrufungen „Mater Misericordiae“, „Mater Spei“ und „Solacium migrantium“, oder auf Deutsch: „Mutter der Barmherzigkeit“, „Mutter der Hoffnung“, und „Trost“ bzw. „Hilfe der Migranten“. Bekannt wurde dies am Samstag, an dem zugleich der internationale Weltflüchtlingstag und in der katholischen Kirche das Fest „Unbeflecktes Herz Mariä“ begangen wurde.
Für eine Umformulierung des Begriffs „Rasse“ im Hochgebet zum Thema Versöhnung spricht sich der deutsche Jesuit Bernd Hagenkord aus. Er findet, man solle reif und klug mit Sprache umgehen. Verkürzt heißt es im Gebet: „So sammle die Menschen aller Rassen und Sprachen, aller Schichten und Gruppen zum Gastmahl der ewigen Versöhnung in der neuen Welt deines immer währenden Friedens durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Da es sich um keinen theologischen oder biblischen Begriff handle, könne er laut Hagenkord aus der katholischen Liturgie gestrichen werden.
„Sklaverei“. Die Arbeitsgruppe Menschenhandel der Deutschen Bischofskonferenz kritisiert „sklavereiähnliche Praktiken“ in der Fleischbranche angesichts massenhafter Corona-Infektionen in mehreren deutschen Schlachthöfen. Mitten in Deutschland würden Menschen aus Osteuropa „als billige Arbeitskräfte missbraucht und in menschenunwürdigen Behausungen untergebracht“. Das sei ein Skandal, heißt es auf der Internetseite der Bischöfe. Lob. Bernice King, die Tochter des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King (1929–1968) lobte die mahnenden Worte des Papstes zu den anhaltenden Unruhen in den USA. Besonders hob sie sein Eintreten für Gewaltlosigkeit hervor. „Das stimmt mit den Überzeugungen meines Vaters überein.“
Bernice King MIGUEL RAJMIL/APA
14 Zu Gast IM LEBENS-SPIEGEL Meer und mehr Man darf. Aber soll man auch? Die Urlaubssehnsucht nach fremden und aufregenden Orten hat es im Coronajahr nicht leicht. Man darf sie ruhig ein wenig in sich wühlen lassen, diese Lust auf ein Anderswo. In ihr deutet sich so etwas wie ein Himmel-Sehnen an, ein Glaubenshinweis irgendwie. Spüren lässt sie, dass mein eigenes tägliches Erleben und Tun nicht alles umfasst. Es gibt dieses Andere – und es zeigt sich in fremden Orten, anderen Zeiten, in Erfahrungen, Landschaften und Gewohnheiten – die nicht die eigenen sind. In der Sehnsucht nach dem Meer deutet sich ein Sehnen nach „mehr“ an. Es muss kein unzufriedenes Sehnen sein, weiß man doch: Nach einer Zeit wird sich auch wieder die Sehnsucht nach dem Daheim einstellen – dass man gerne wieder dort wäre, von wo man so freudig aufgebrochen ist. Es zeigt, dass die Seele ein wenig gesundet ist. Man darf und man soll – und zum „Mehr“ ist es nicht weit – man muss die Grenzen in sich selbst überschreiten, sich auf Menschen einlassen, die man nicht beachtet hat oder denen man sogar aus dem Weg gegangen ist. Die Fremde ist nicht weit entfernt. Aus sich herausgehen muss man – und zugehen auf Andere. Sich einlassen auf Unbekanntes. Man muss nicht an jedem Ort selbst gewesen sein, um dieses „Mehr“ zu erleben. Gut daheim in seinem Leben ist, wer um das „Mehr“ um sich spürt.
MATTHÄUS FELLINGER
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Familienrunde besteht seit über 50 Jahren
Freunde fürs Leben Gemeinsam haben sie Ehekrisen überwunden und Fragen der Kindererziehung besprochen. Aus dem Betriebsseminar heraus ist in den 1960er-Jahren eine Freundesrunde entstanden, die bis heute Bestand hat. PAUL STÜTZ
Begonnen hat alles damit, dass sich rund 20 junge Christ/innen aus Oberösterreich in den 1960er-Jahren zu einer Verlobtenrunde zusammengeschlossen haben. Gemeinsam machten die Paare einen mehrmonatigen Kurs im Linzer Betriebsseminar, einem kirchlichen Bildungshaus, das bis 2009 bestand. Die Idee der Ausbildung war es, die jungen Erwachsenen darauf vorzubereiten, sich solidarisch und sozial engagiert im Sinne des christlichen Glaubens in der Arbeitswelt einzubringen. Denn dort, wo die Sorgen und Nöte der Menschen sind, dort solle auch Kirche sein, so ein Leitmotiv. „Der Glauben war und ist für uns die gemeinsame Basis“, erzählt Robert Klausberger, der mit seiner Frau Elisabeth von Beginn an bei der Runde war. Zwischen den Paaren entstand schnell eine große Vertrautheit. „Wir Paare haben in der Runde immer Schwierigkeiten in der Partnerschaft und in der Kindererziehung gemeinsam aufgearbeitet“, berichten Lore und Ludwig Kniewasser. Der gemeinsame Austausch, der meistens mit einem Gottesdienst abgeschlossen wurde, habe dabei allen gutgetan.
Leben bewältigen. Von Anfang an begleitet wurde die Runde von dem Priester Josef Mayr, in der Diözese besser bekannt als „Mayr Joe“. „Es ist für mich eines der größten Erfolgserlebnisse, dass die Leute durch die Gemeinschaft ihr Leben besser bewältigen und ihre Probleme besprechen können“, erzählt der Seelsorger. Bei all der Veränderung blieb Mayr als geistlicher Begleiter eine wichtige Konstante. Die Verlobtenrunde wandelte sich über die Jahre zur Familienrunde und schließlich zur Pensionistenrunde. Sie zählt heute sieben Ehepaare, zwei Witwer und eine alleinstehende Person. Engagement verbindet. Verbindend wirkte stets der hohe Stellenwert des sozialen Engagements. „Mein Mann und ich haben uns zum Beispiel sehr für die Flüchtlinge aus dem Bosnienkrieg eingesetzt“, sagt Lore Kniewasser. „Für mich ging es viel darum, Gerechtigkeit in der Firma einzufordern. Ich habe als Betriebsrat darauf geschaut, dass jeder seinen gerechten Lohn bekommt und Verträge eingehalten werden,“ betont Robert Klausberger. Bis heute treffen sich die Freund/innen in etwa viermal im Jahr. „Wir hätten aus unserer Runde heuer gerne vier Goldene Hochzeiten gefeiert. Doch leider kam Corona dazwischen“, sagt Klausberger. Umso mehr freut sich die Runde, dass der jährliche größere Ausflug stattfinden wird. Am 30. Juni ist die Burg Altpernstein das Ziel, wenn die Freunde fürs Leben wieder zusammenkommen.
Die Familienrunde ist aus dem Betriebsseminar Linz entstanden. Die Verbindung blieb über all die Jahre bestehen. Mehrmals im Jahr gibt es Treffen und Ausflüge. PRIVAT
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KirchenZeitung Diözese Linz
Glaube 15
25. Juni 2020
G
elobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester,
Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
FRANZISKUS-QUELLEN, BUTZON & BERCKER 2009
Erde, gestaltet von Schüler/innen der 7o-Klasse, BORG Oberndorf bei Salzburg
ANITA LEDERSBERGER
Am Boden bleiben Sonnengesang Franz von Assisi preist Gott mit den Elementen der Natur. Ein Stück Weltliteratur über die Wunder der Schöpfung, bald 800 Jahre alt. Jugendliche lassen den Sonnengesang lebendig werden. Sie gestalteten mit der Kunstpädagogin Maria Juen Aluminium-Tafeln zu Strophen des Sonnengesangs und teilen ihre Gedanken. Teil 4 von 6 Erde
MIT BRUDER HANS PRUCKNER KAPUZINER UND RELIGIONSLEHRER ÖSTERR. KAPUZINERPROVINZ
Mir ist die Stadt Assisi heilig. Ich besuche diese Stadt jedes Jahr. Nur im Jahr 2020 ist es mir wohl nicht möglich hinzufahren. Ich kenne vertraute Orte – Plätze und Menschen. Ich verspüre große Freude in mir, wenn ich durch die Stadt spaziere, in eine Kirche zum stillen Gebet gehe, mit Kindern und Jugendlichen unterwegs bin oder frühmorgens zur Einsiedelei „Eremo delle Carceri“ laufe. Die Grotte dort war auch ein Lieblingsort von Franz von Assisi. Hierher in die Stille des Waldes zog er sich immer wieder zu Gebet und Meditation zurück. Himmel auf Erden. Mit Jugendgruppen übernachten wir meistens im Hotel La Rocca. Christian ist der Besitzer des Hotels. Er erlebt momentan eine schwierige Zeit, da die Gäste fehlen. Wenn ich ihn nach einer längeren Anreise bei der kleinen Rezeption der Herberge begrüße, sagt er immer: „Willkommen zu Hause.“ Wie recht er hat! Der heilige Franziskus preist Gott für Schwester, Mutter Erde. Auf dieser Erde werden uns im Laufe unseres Lebens so viele besondere Orte geschenkt, die ein Hinweis auf den Himmel sind.
Menschen des Friedens. Christian aus Assisi ist für mich ein Mensch des Friedens. Er macht einen besonders niedrigen Preis für unsere Jugendgruppe und hat uns in diesem Jahr trotz seiner persönlichen Notsituation nicht einmal die Stornogebühr verrechnet. Er meinte, dass wir eine Familie sind. Schwestern und Brüder, wie es Jesus uns gelehrt hat. BRUDER HANS PRUCKNER
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Unterschätztes Element. Ich habe das Gefühl, dass das Element Erde oft in den Hintergrund rückt. Das Wasser ist bewegt und dynamisch. Das Feuer wird mit Lebensfreude und Temperament assoziiert und der Wind mit Freiheit. Doch Erde? Die Erde ist meiner Meinung nach am wichtigsten. Sie symbolisiert Bodenständigkeit, welche oft unterschätzt wird. Natürlich hören sich Dynamik und Lebensfreude interessanter an als Bodenständigkeit, aber am Ende des Tages braucht man immer eine Konstante, auf die man sich verlassen kann und auf die man immer wieder zurückkommen kann. Für manche Menschen ist diese Konstante ein guter Freund oder eine gute Freundin, für viele aber auch der Glaube.
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JOHANNA AUER, BORG OBERNDORF
Ort des Friedens. In der nächsten Strophe des Sonnengesanges dankt Franziskus für die
Nächster Teil der Serie: Sonne
SONNTAG
13. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 28. Juni 2020
Du bist nicht mein Gott Scheinbar formuliert Jesus im Evangeliumstext einen Widerspruch zwischen der Liebe zu Gott und der Liebe zu Vater/Mutter bzw. Sohn/Tochter. Doch es geht vielmehr darum, den anderen nicht fälschlicherweise zu Gott zu machen ...
1. Lesung
Matthäus 10,37–42
2 Könige 4,8–11.14–16a
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
Eines Tages ging Elischa nach Schunem. Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu essen. Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft er vorbeikam. Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist. Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach herrichten und dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter für ihn bereitstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen. Als Elischa eines Tages wieder hinkam, ging er in das Obergemach, um dort zu schlafen. [...] Und als er weiter fragte, was man für sie tun könne, sagte der Diener Gehasi: Nun, sie hat keinen Sohn und ihr Mann ist alt. Da befahl er: Ruf sie herein! Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen. Darauf versicherte ihr Elischa: Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen.
2. Lesung Römer 6,3–4.8–11
Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. [...] Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART
Evangelium
WORT ZUM SONNTAG
Liebe-voll
XAVIER MOUTON PHOTOGRAPHIE / UNSPLASH.COM
V
on der Huld des HERRN will ich ewig singen,
von Geschlecht zu Geschlecht
mit meinem Mund deine Treue verkünden. Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, im Himmel deine Treue gefestigt. Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, HERR, sie gehen im Licht deines Angesichts.
Sie freuen sich allezeit über deinen Namen und sie jubeln über deine Gerechtigkeit. Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte. Ja, dem HERRN gehört unser Schild, dem Heiligen Israels unser König. ANTWORTPSALM (AUS PSALM 89)
Irritierend kommt es auf den ersten Blick daher – das heutige Wort Jesu: Wer Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter mehr liebt als mich … Spricht da etwa ein eifersüchtiger Mensch, der sich in Konkurrenz setzt zu all den anderen Menschen, die wir lieben? Der all unsere Liebe „für sich“ haben will? Ich glaube nicht! Vielmehr lese ich diese Worte als Infragestellung von Rollenerwartungen und als Befreiung und Befähigung zu wahrhaft liebe-voller Zuwendung. Vielleicht kennen auch Sie Lebensgeschichten, angesichts derer Sie das unangenehme Gefühl beschleicht, dass hier jemand aus lauter (falsch verstandener) Liebe nicht sein/ihr eigenes Leben führt, sondern das der Eltern. Oder dass Eltern (gut gemeint) so sehr darauf aus sind, in ihren Kindern das zu verwirklichen, was ihnen selbst verwehrt blieb, dass die Kinder kaum ihre eigene Berufung finden und leben können. Ich glaube davor warnt uns Jesus. Und davor, uns von anderen Menschen – seien es Vater oder Mutter, Tochter oder Sohn, Partner oder Partnerin – unser Heil, also unser Lebensglück zu erwarten. Kein Mensch, auch nicht der uns liebste, kann alle unsere Bedürfnisse erfüllen. Diesen Wunsch an ihn oder sie heranzutragen bedeutet, den oder die andere heillos zu überfordern. Deshalb gilt es, dem anderen immer wieder zu „vergeben, dass er mein Gott nicht sein kann“ (Roman Bleistein SJ). Erst wenn ich in diesem Sinn Jesus – also den mir nahegekommenen Gott – mehr liebe, kann ich mich befreit geliebten Menschen zuwenden, weil ich von ihnen weniger „brauche“. Je mehr ich mich von einem Größeren getragen und gehalten weiß, umso mehr kann ich mich anderen unverzweckt und erst so wahrhaft liebe-voll zuwenden.
ZUM WEITERDENKEN n Wo erwarte ich mir von einem anderen Menschen „das Heil“? n Wie kann ich ihn/sie aus dieser Erwartung entlassen und mich ihm/ihr liebe-voll zuwenden?
PETRA STEINMAIR-PÖSEL Leiterin des Instituts für Religionspädagogische Bildung der KPH Edith Stein in Feldkirch. Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at
18 Kirche in Oberösterreich
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Vom Gottesdienst am Computer zurück in die Kirche den. Und zwar etwas Erfolgreiches. Den Teilnehmern und Teilnehmerinnen an diesen Angeboten hat gefallen, dass sie ihre eigene vertraute Kirche sehen, bekannte Mitfeiernde und die vertrauten Vorsteherinnen und Vorsteher. Das war und ist anziehend. Wenn man die – aufs Gesamte gesehen – sehr attraktiven Gottesdienste in Radio und Fernsehen dazunimmt, sehe ich schon eine Herausforderung, die Leute wieder von der mittelbaren Teilnahme über die Medien zur unmittelbaren Teilnahme in der Kirche zu motivieren. Nicht durch Vorschriften natürlich, sondern dadurch, dass man sich der Konkurrenz stellt und sie als Ansporn sieht.
Der Liturgiereferent der Diözese Linz, Michael Zugmann, spricht über die Herausforderungen, die die Corona-Zeit für die Gottesdienste und Messfeiern in den Pfarren sowie für das persönliche Gebet bringt.
Plötzlich keine Gottesdienste mehr, an denen Gläubige teilnehmen dürfen: Das muss wie ein Stich ins Herz eines Liturgiereferenten sein. Michael Zugmann: Die ersten beiden Sonn-
tage habe ich die Absage der Gottesdienste als Maßnahme empfunden, die der Sicherheit und Gesundheit der Leute geschuldet ist, und ich konnte gut damit leben. Aber als dann klar wurde, dass auch Ostern betroffen ist, haben alle Liturgiereferate Österreichs miteinander das „Netzwerk Gottesdienst“ gegründet. Seither stellen wir Woche für Woche Gottesdienstvorschläge für die Hauskirche an Sonntagen online. Anfangs haben wir zwischen Erwachsenen und Familien mit Kindern unterschieden, jetzt gibt es auch ein eigenes Angebot für Singles und Alleinstehende. Unter der Adresse www.netzwerk-gottesdienst.at führen wir das bis Ende September fort. Wir sind aber auch dankbar, dass die Jungschar und das Linzer Bibelwerk mit den Sonntagsblättern Angebote gesetzt haben. Das Inpuncto, das die KirchenZeitung für die Karwoche gestaltete, war ein Auszug aus diesen „Netzwerk“Gottesdiensten. Und dann gab es natürlich noch die Gottesdienste in Fernsehen, Radio und im Internet. Mit Corona war plötzlich jeder und jede Gläubige gefordert, sein bzw. ihr Gottesdienstleben selbst in die Hand zu nehmen. Es schlug „die Stunde der Hauskirche“. Wie haben Sie sie wahrgenommen? Zugmann: Wir haben wenig direkte Rück-
meldungen, wir orten aber nach wie vor Interesse. Was wäre das Ideal von Hauskirche? Zugmann: Dass es in den Haushalten eine
Sonntagskultur gibt: Nach dem gemeinsamen Frühstück richtet man den Tisch zum gemeinsamen Gebet und man orientiert sich dabei an den Texten des „Netzwerkes Gottesdienst“ oder am Gotteslob. Wir haben uns auf jeden Fall bemüht, die Menschen
Eine liturgische Qualitätsoffensive also? Zugmann: Wir müssen uns die Frage stel-
Dr. Michael Zugmann leitet als Nachfolger von Mag. Johann Stockhammer das Liturgiereferat der Diözese Linz. ENGLEDER
zum gemeinsamen Beten und Feiern zu ermutigen und auch zum Segnen etwa der Palmbuschen oder der Osterspeisen. Liturgen reden gerne vom Stundengebet, das nicht nur Sache der Kleriker, sondern aller Christ/ innen ist. Wurde das jetzt aufgegriffen? Zugmann: Die Erfahrung zeigt leider, dass die
Tagzeitenliturgie in den meisten Gemeinden nicht beheimatet ist. Da war in den CoronaMonaten nicht die Möglichkeit, das neu anzufangen. Auf das Gotteslob mit den vielen Psalmen und Andachten haben wir aber besonders hingewiesen und das wurde im Behelfsdienst auch verstärkt nachgefragt. In der Corona-Zeit sind gleichsam von selbst Online-Gottesdienste wie Schwammerl aus dem Boden geschossen. Haben Sie das erwartet? Zugmann: Nein, eigentlich nicht. Da ist
gleichzeitig und völlig unabhängig von einander in vielen Pfarren etwas entstan-
len, was ist der Mehrwert eines realen Gottesdienstes im Unterschied zu einem virtuellen. Der Mehrwert besteht darin, dass wir uns als Gemeinde versammeln, um gemeinsam zu beten und zu singen, auf das Wort Gottes zu hören und Eucharistie zu feiern. Das Zweite Vatikanum betont immer wieder die aktive Teilnahme aller Gläubigen an der Liturgie. Eine bewusste Gestaltung der Gottesdienste mit ihren Texten, zeichenhaften Elementen und Musik ist entscheidend. Und auch die Gemeinschaft im Anschluss an den Gottesdienst gehört dazu. Wo sehen Sie Möglichkeiten, den Mehrwert erleben zu lassen? Zugmann: Die Corona-Vorschriften sind
wichtig im Sinne der Rücksicht und Vorsicht. Aber lassen wir uns nicht den Blick auf das Wesentliche unserer Feiern, die Begegnung mit Gott und den Mitmenschen, verstellen. Reduzieren wir nicht Symbole, suchen wir nach Zeichen, die uns diese Begegnung in unserer jetzigen Situation verdeutlichen. Der Friedensgruß soll nicht entfallen, weil wir uns die Hand nicht reichen können. Ein aufmerksamer Blick und ein Zunicken machen uns unsere Verbundenheit bewusst. Vielleicht ist die Corona-Zeit auch eine heilsame Unterbrechung, nach der wir umso bewusster die Bedeutung der gemeinsamen Feiern und der Zeichen und Symbole erfahren.
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DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER
KirchenZeitung Diözese Linz
Spiritualität 19
25. Juni 2020
Trost für eine gewisse Zeit: „Hiob (Ijob) und seine Freunde“ – Gemälde von Eberhard von Wächter WIKICOMMONS/GEMEINFREI
Serie – Teil 2 von 3
Die Gefahr billiger Antworten Die Frage nach dem Sinn des Leidens drängt auf Antworten. Das ist verständlich, aber auch gefährlich. Nicht selten führen solche Antworten auf falsche Spuren, können Seelen zerstören, das Gottesbild verwüsten oder das Wichtigste ausblenden: veränderbares Leid aufzuheben, unveränderliches Leid anzuerkennen. FRANZ GRUBER
So versuchte der Philosoph Leibniz mit einer logischen Argumentation zu beweisen, dass Gott die beste aller Welten erschaffen hätte. Als 1755 ein Erdbeben Lissabon zerstörte, war ganz Europa schockiert. Wie konnte Gott das zulassen? Viele Antworten damals lauteten noch: Es war eine Strafe Gottes für die bösen Taten der Menschen. Andere spotteten: Warum blieben dann Freudenhäuser unbeschadet stehen, während Kirchen einstürzten? Der Aufklärer Voltaire dagegen meinte: Gott habe die schlechteste aller Welten erschaffen. Seither ist die Frage nach dem Leid ein Streit um das Welt- und Gottesbild. Denn seit der Aufklärung ist der Versuch, Naturkatastrophen, Leid und Übel mit einem strafenden Gott zu erklären, zum Scheitern verurteilt. Wir wissen, dass viele Katastrophen einfach physikalische Ursachen haben. Was aber ist mit den menschenverursachten Leiden, Kriegen, Völkermord, Armut? Der Mensch selbst ist eine nicht minder große Quelle des Leids.
Und noch eine weitere Deutung des Glaubens, nämlich Gott wolle uns mit Leid erziehen, um demütig zu werden, ist heute inakzeptabel geworden. In ihm spiegelt sich ein patriarchales, autoritäres Gottesbild. Mit dem Schriftsteller Albert Camus gesprochen: „Nein Pater ... Ich habe eine andere Vorstellung von der Liebe. Und ich werde mich bis in den Tod hinein weigern, die Schöpfung zu lieben, in der Kinder gemartert werden.“ (aus dem Roman: „Die Pest“) Ohne Antwort. Aber auch in einer säkularen Welt verstummt die Frage nach dem Leid keineswegs. An die Stelle religiöser Deutungen treten heute Pseudo-Antworten: „Du hast falsch gelebt.“ „Du hast das und jenes nicht beachtet.“ „Du warst eben am falschen Ort, zur falschen Zeit.“ „Das musste ja geschehen.“ „So ist das Leben.“ Und so weiter ... Natürlich gibt es benennbare Ursachen für Leid. Letztlich aber stehen wir ohne Antwort vor der Frage, warum es Böses gibt, warum so viel Leid in der Welt ist. Lesen wir, wie im ersten Teil dieser Serie, im biblischen Buch Ijob: Als Ijob leidet, suchen ihn seine Freunde auf, um mit ihm zu trauern. Ein wunderbarer Akt der Empathie. Aber nach einer Weile meinen sie: So, es ist jetzt genug geklagt, reiß dich zusammen, Ijob, und frag dich: Was hast du falsch gemacht? Und weil Ijob sich weigert, auch nur irgendeine Schuld für sein Leid namhaft zu machen, erklären ihm seine Freunde, was er alles falsch gemacht hat und warum Gott
ihn deshalb jetzt zu Recht bestraft. Doch Ijob akzeptiert keine dieser Antworten. In der christlichen Tradition sind Ijobs Freunde zum Vorbild der Seelsorge geworden, nicht aber Ijobs Haltung im Leiden: Wir dürfen Gott mit unserem Schmerz konfrontieren, ihn sogar anschreien, wir dürfen mit ihm hadern, wir dürfen ringen mit unserem Glauben! Nicht falsche Antworten helfen uns im Leiden weiter. Es gilt, das Leiden, seine Not, seine Sprachlosigkeit, seine Grausamkeit, seine Sinnlosigkeit, auch das „Leiden an Gott“ zuzulassen. Es gilt, still an der Seite der Leidenden zu bleiben, mit ihnen solidarisch zu werden. Eine authentische Antwort ist der bekannteste Satz des II. Vatikanischen Konzils: „Hoffnung und Freude, Trauer und Angst der Menschen dieser Zeit, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind Freude und Hoffnung, Trauer und Angst auch der Jünger Christi.“ (Gaudium et spes 1) Nicht Worte, sondern Empathie und Solidarität weisen uns einen Weg im Leid. Wir werden diesen Weg auch in Jesu Leben finden, das Thema des letzten Teils dieser Serie ist.
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X Franz Gruber ist Rektor und Universitätsprofessor für Dogmatik und Ökumenische Theologie an der Katholischen PrivatUniversität Linz. KU
20 Bewusst leben
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Brennnesseln gehören nicht unbedingt zu den beliebtesten Pflanzen. Im Garten gelten sie als Unkraut, am Wegrand lösen ihre brennenden Härchen einen unangenehmen Juckreiz an Beinen und Nach diesem Rezept lassen sich auch Welsfilet mit Haut, Schweinefilet oder Lammrücken zubereiten. JOERG LEHMANN/BRANDSTÄTTER VERLAG
Kalbfleisch-Marillen-Gröstl mit Kapern und Mangold ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN)
∙ 16 Baby-Erdäpfel ∙ Salz ∙ 8 Marillen ∙ 300 g junger Mangold ∙ 400 g Kalbsrücken ∙ schwarzer Pfeffer ∙ 3 EL Olivenöl ∙ 2 EL Kapern in Öl ∙ 4 Zweige Thymian ∙ 1 unbehandelte Limette
ZUBEREITUNG Erdäpfel gründlich waschen, bürsten und mit Schale in Salzwasser weich kochen. Abseihen. Marillen halbieren, entsteinen und in 1 cm dicke Spalten schneiden. Mangold waschen, trocken schleudern und in 2–3 cm große Stücke schneiden. Kalbsrücken in 1 cm dicke Scheiben schneiden und halbieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Fleisch auf jeder Seite 1–2 Minuten anbraten. Herausnehmen und auf einem Teller (bei 60 °C Ober-/ Unterhitze) im Ofen rasten lassen. Erdäpfel halbieren, im Bratensatz in der Pfanne goldbraun braten. Mangold mit den Marillen kurz mitschwenken, Kalbsrücken und abgetropfte Kapern dazugeben. Thymian zupfen und dazugeben. Mit Limettenabrieb, -saft und wenig Salz und Pfeffer würzen. X Richard Rauch, Katharina Seiser, Joerg Lehmann: Sommer – Die JahreszeitenKochschule. Band 2 der ersten JahreszeitenKochschule von Richard Rauch und Katharina Seiser. Brandstätter Verlag, 248 Seiten, Print € 34,90, E-Book € 19,99.
Händen aus. Doch viele Beispiel beweisen, dass die Brennnessel durchaus eine Nutzpflanze ist. BRIGITTA HASCH
Nicht beliebt, aber nützlich Einer, der mit der Brennnessel schon lange Freundschaft geschlossen hat, ist PermakulturExperte Richard Mahringer. Nach dem Motto „Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, mach ihn dir zum Freund!“ nutzt er die Kraft der Brennnessel dazu, Schädlinge im Garten auf natürliche Weise zu bekämpfen. Brennnesseln gegen Läuse. Bei Lausbefall greifen viele Gartenfreund/innen zu chemischen Mitteln, um die Plagegeister wieder loszuwerden. Dabei geht das auch biologisch und umweltfreundlich. Die Brennnesseljauche ist ein altbekanntes und -bewährtes Mittel, das den Läusen ziemlich schnell den Garaus macht. Je nach Bedarf nimmt man dafür einen entsprechend großen Behälter, stopft in voll mit Brennnesseln und gießt mit kaltem Wasser auf. Dieser Sud sollte dann 24 bis 36 Stunden stehen, bis er unverdünnt auf die befallenen
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Pflanzenteile gespritzt werden kann. „Natürlich sind dann nicht gleich alle Läuse tot, aber es werden deutlich weniger. Den Rest erledigen dann die Nützlinge,“ erklärt Mahringer. Dann kommen die Nützlinge. Bienen laben sich im Vorbeifliegen an den auslaufenden Läusen (Bild 1). Marienkäfer positionieren ihre Larven nahe diesem „Zuckersaft“ (Bild 2). „Eine Marienkäferlarve frisst bis zu 150 Läuse am Tag“, weiß der Experte, was auf Bild 3 verdeutlicht wird. Brennnesseln fürs Wohlbefinden. Medizinisch kann man alle Pflanzenteile der Brennnessel verwenden. Besonders die in den Blättern enthaltenen Wirkstoffe sind entwässernd und reinigend. Nicht umsonst wird also das Trinken von Brennnesseltee bei Harnwegsinfekten empfohlen. Der Tee fördert das Aus-
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KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 21
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Wasser als Lösungs-, Transport- und Heilmittel
Wasser, ein Segen für alles Leben Ohne Wasser gäb’s kein Leben auf der Erde. Mehr als 50 Prozent des menschlichen Organismus bestehen aus Wasser.
schwemmen von Stoffwechselschlacken und überschüssigem Wasser, die natürliche Entgiftung des Körpers wird unterstützt. Die Zubereitung ist denkbar einfach: frische Brennnesselblätter werden mit heißem Wasser übergossen, der Tee sollte fünf bis sieben Minuten ziehen. Frische Brennnesselblätter kann man auch wie Spinat als Gemüse zubereiten. Durch ein kurzes Erhitzen brennen sie nicht mehr. Als „Superfood“ empfiehlt Richard Mahringer die Samen der Pflanze: „Im August kann man sie abnehmen und trocknen lassen. Im Herbst und Winter verfeinern sie Salate und Gemüse.“ Gegen Rheuma muss es nicht gleich das, von Pfarrer Kneipp empfohlene, „Nesselpeitschen“ sein. Die Einreibung mit einem Tonikum wirkt ebenso effektiv: 50 g frische Blätter mit 70-prozentigem Alkohol übergießen, dunkel und warm vier Wochen ziehen lassen und dann abseihen.
Brennnesseln können ab dem Frühjahr bis in den August geerntet werden. JULIASUDNITSKAYA – STOCKADOBE.COM
Da Flüssigkeit ständig über Haut, Darm, Nieren sowie beim Atmen ausgeschieden wird, müssen wir sie laufend auch wieder zuführen. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, bestes Lösungs- und Transportmittel im Körper. Die Wärmeregulation, der Transport von Nährstoffen, Stoffwechselendprodukten und Atemgasen ist auf Wasser genauso angewiesen wie sämtliche chemische Reaktionen. Der Bedarf an Wasser ist unterschiedlich und hängt unter anderem von Energieumsatz, Umgebungstemperatur und der Kost ab. Als Maß gelten rund 2 Liter pro Tag. Erste Anzeichen eines Wassermangels im Körper können verringerte Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sein. Trinktipps für den Alltag. • Eher zwischen statt zu den Mahlzeiten trinken. • Wenn die Lust am Naschen groß ist, statt Schokolade zu essen lieber ein Glas Wasser trinken. • Ein Glas lauwarmes Wasser vor dem Frühstück aktiviert die Verdauung. Vital mit Kneipp. Wickel, Güsse und Bäder wirken auf das Gefäßsystem, den Stoffwechsel, das vegetative Nervensystem und das Immunsystem. Wechselduschen
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Nützlinge bei der Arbeit (Seite 20) RICHARD MAHRINGER (3)
Brennnesseltee wirkt entwässernd und reinigend. CHAMILLEW – STOCKADOBE.COM
BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN
stärken die Abwehrkraft (immer mit kaltem Wasser enden). • Wassertreten: Den Storchengang kann man in der Badewanne, im Bach oder in einem Kübel durchführen: Das Wasser soll kalt sein und bis zwei Handbreit unters Knie reichen. 30 bis 40 Schritte machen und bei jedem einen Fuß ganz aus dem Wasser heben. Danach das Wasser abstreifen und herumlaufen, damit die Füße wieder warm werden, Socken anziehen. Wichtig: Nur mit warmen Füßen Wasser treten. Wirkung: stabilisiert Herz und Kreislauf, stärkt das Immunsystem. • Kaltes Armbad: Waschbecken mit kaltem Wasser füllen, erst den rechten, dann den linken Arm so weit wie möglich eintauchen, 20 bis 40 Sekunden im Wasser bleiben, anschließend abstreifen und bewegen bis sie wieder warm sind. Wirkung: Energiekick, stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd. • Gesichtsguss – Schönheitsguss: Über die Badewanne beugen, den Guss an der rechten Schläfenseite beginnen, von dort über die Stirn und weiter 2–3-mal das Gesicht umkreisen. Jetzt folgen Längsstriche – mit dem Schlauch rechts neben der Nase beginnend nach außen. Dabei wird die Stirn ausgelassen. Dieselben Striche auf der linken Seite und zum Abschluss noch einmal das Gesicht umkreisen, abtrocknen. Wirkung: Durchblutung und Straffung der Haut, erfrischt bei Abgeschlagenheit, beruhigt ein nervöses Herz.
ELISABETH RABEDER LEITERIN CURHAUS MARIENSCHWESTERN, BAD MÜHLLACKEN www.tem-zentrum.at
22 Familie & Unterhaltung
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KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 40 Jahren in der „Linzer Kirchenzeitung“
Elf sagen: „Ich bin bereit“ Schockierend: Frankfurter Richter geben der Klage einer deutschen Reisenden in erster Instanz statt. Die Frau fühlte sich durch eine schwedische Reisegruppe von behinderten Menschen derart gestört, dass sie die halben Urlaubskosten zurückforderte. Aus der Urteilsbegründung: „Daß es Leid auf der
Zufällig hat unser Domspatz diese Woche eine besondere Ausgabe der Kirchenzeitung aus dem Archiv geholt. Unter den elf Neupriestern, die im Juni 1980 vorgestellt wurden, finden sich nämlich sehr bekannte Gesichter. Wer hätte damals geahnt, was aus ihnen werden würde? Mitten unter den neuen Priestern zu sehen (und gut zu erkennen): Mag. Manfred Scheuer und Dr. Maximilian Strasser – in der Zwischenzeit Bischof und Dompfarrer. Segenswünsche kamen von zwei Priesterjubilaren, Prälat Franz Vieböck und Prälat Josef Mayr: „Aus der Erfahrung heraus möchte ich den Neupriestern vor allem wünschen, daß sie im Dienste Gottes und der Nächsten auch ihre persönliche Erfüllung und Entfaltung finden und daß sie immer gute Freunde und Wegbegleiter haben.“
KIZ MIT WITZ
Welt gibt, ist nicht zu ändern; aber es kann der Klägerin nicht verwehrt werden, wenn sie es jedenfalls während des Urlaubs nicht sehen will.“ Grundsteinlegung: Am 22. Juni 1980 fand die Grundsteinlegung für das neue Pfarrzentrum Linz-St. Markus statt. Die Pfarre, „eine gutentwickelte Tochter von Linz-Christkönig“, sollte von Anfang an 6.000 Katholik/ innen zählen.
Bischof Dr. Manfred Scheuer (oben Mitte) und Dompfarrer Dr. Maximilian Strasser (unten, 2. v. l.)
Lesermeinung: Ein Leser steht der Handkommunion positiv gegenüber, „aber der Hinweis, daß man bei Übertragungen von Gottesdiensten auf dem Petersplatz nie etwas von einer Handkommunion sieht, macht mich unsicher. Können Sie mir dazu eine Auskunft geben?“ BRIGITTA HASCH
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SuchMal
Ein junger Mann will nach dem Wirtshausbesuch sein Mofa besteigen. Ein Polizist hält ihn davon ab und es kommt zu einem Wortwechsel. „Sie haben also tatsächlich Ihren Namen vergessen?“, will der Polizist wissen. „Ja, leider“, antwortet der Mann, „aber ich mache Ihnen einen Vorschlag: Lesen Sie mir das Telefonbuch vor. Wenn ich meinen Namen höre, komme ich bestimmt darauf!“
Buchstabensalat: Versteckt sind die Namen folgender oberösterreichischen Gewässer (in Klammer gesetzte Silben fehlen): Ager, Aist, Alm, Antiesen, Atter(see), Donau, Enns, Gleinker(see), Gosau(see), Hallstätter(see), Inn, Irr(see), Klammleiten(bach), Krems, Mattig,
Mond(see), Mühl, Naarn, Offen(see), Rodl, Steyr, Teichl, Traun und Wolfgang(see). Sie finden diese, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.
Richter zum Taschendieb, den er schon zum wiederholten Mal verurteilt: „Ich hoffe, das ist nun das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben.“ – „Wieso? Gehen Sie denn schon in Pension?“ Der Vertreter bewirbt an der Haustür sein Produkt: „Glauben Sie mir, gnädige Frau, diese Küchenmaschine nimmt Ihnen die halbe Arbeit ab!“ Darauf die Frau: „Gut, dann nehme ich gleich zwei davon!“
C E E C D A F
B D
B A
F
Lösung der letzten Woche
© Dir. Ernst Hausner
KirchenZeitung Diözese Linz
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Familie & Unterhaltung 23
Wie ein Fisch im Wasser LLLKWPHOTOLLL25
Baderegeln Diese Ratschläge sollen dir nicht den Spaß am Baden verderben. Sie dienen deiner Sicherheit.
Im Freibad oder auch am See macht das Baden besonders Spaß. GENNADIY POZNYAKOV-STOCKADOBE.COM
Kannst du schon schwimmen? Dann freust du dich sicherlich auch darauf, im Sommer wieder schwimmen und tauchen zu gehen. Schwimmen ist eine Art, wie man sich im Wasser bewegt. Viele Tiere, aber auch Men schen, können schwimmen. Dabei kannst du ganz unterschiedliche Techniken beob achten. Schwimm-Stile. Brustschwimmen lernt man gewöhnlich als Erstes. Man macht Arm- und Beintempo zugleich, dazwi schen ist der Körper ganz lang gestreckt und „zieht“ durchs Wasser. Eigentlich ist das die langsamste Technik. Darum tauchen Sport schwimmer bei der Vorwärtsbewegung mit Kopf und Oberkörper ganz unter Wasser, das macht sie schneller. Beim Rückenschwimmen schlägt man die gestreckten Arme abwechselnd über dem Kopf ins Wasser und zieht sie im Wasser wieder zum Körper nach unten. Die Bei ne halten mit einem kräftigen Schlagen das Gleichgewicht. Kraulen ist die schnells
te Schwimmart und das Schmetterlings schwimmen kostet besonders viel Kraft. Tiere schwimmen anders. Die Quallen nutzen die „Raketentechnik“. Das Wasser wird durch ruckartiges Zusammenziehen des Schirmes aus diesem herausgepresst und da durch schießt das Tier wie eine Rakete nach oben oder nach vorne. Dann öffnet sich der Schirm wieder und füllt sich mit Was ser. Ähnlich bewegen sich auch Tintenfische fort. Aale und Wasserschlangen, aber auch Seehunde, „schlängeln“ sich hingegen wel lenförmig und gleichmäßig mit dem ganzen Körper durch das Wasser. Das „Schwanzflossenschwimmen“ ist wohl die bekannteste Schwimmtechnik bei den Fischen. Die meisten von ihnen schlagen die Flosse von links nach rechts, immer hin und her. Bei Meeressäugern, wie Walen und Del phinen, bewegt sich die Schwanzflosse von oben nach unten. Wieder anders schwimmen die Wasservö gel. Sie verwenden ihre Füße wie Paddel, um sich am Wasser fortzubewegen. KIKI
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• Gehe nur zum Baden, wenn du dich wohlfühlst. • Rufe nie um Hilfe, wenn du nicht wirklich in Gefahr bist, aber hilf anderen, wenn sie Hil fe brauchen. • Gehe als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch ins Wasser. • Bade nicht dort, wo Schiffe und Boote fahren. • Springe nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist. • Überschätze dich und deine Kraft nicht. • Bei Gewitter ist Baden lebens gefährlich. Verlasse das Wasser sofort. • Aufblasbare Schwimmhilfen bieten dir keine Sicherheit im Wasser. • Warum unter der Dusche ab kühlen? Nach einem ausgiebi gen Sonnenbad ist der Körper aufgeheizt und die Blutgefäße sind erweitert. Wenn man dann schnell ins kalte Wasser hüpft, ziehen sich die Adern rasch zu sammen, das Blut hat plötzlich weniger Platz zum Fließen und es kann zu Kreislaufproblemen kommen. • Warum nach dem Essen einmal warten? Dein Körper braucht viel Energie, um die Nahrung im Magen und Darm zu verarbeiten. Deshalb kann dir beim Schwimmen früher die Kraft ausgehen. KIKI
BALDUIN BAUM
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KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief freundin oder einen Brief freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI
24 Termine EHEVORBEREITUNG ONLINE Verpflichtende Testsitzung am Mo., 20. Juli, 19 Uhr. Mail mit den Zugangsdaten erhalten die TN am 20. Juli vormittags. Anmeldung: beziehungleben.at Harald Prinz, Pfarrleiter in Enns -St. Laurenz und OÖ-Sprecher von „Wir sind Kirche“ PRIVAT
EHEVORBEREITUNG
Harald (27. Juni)
Partnerkurs für Brautpaare
Wie viele andere Heiligenbiografien hat auch die Lebensgeschichte des hl. Arialdus, von dem sich „Harald“ ableitet, manch Verstörendes an sich: Arialdus, aus niederem Adel stammend und Diakon in der Kirche von Mailand, lebte im 11. Jh. und damit in einer Zeit, in der kirchenintern erbitterte Kämpfe um Macht, Zölibat und kirchliche Korruption geführt wurden, bei denen alle Seiten unnachgiebig glaubten, rechtgläubig für die Sache des Herrn zu streiten. Im Zuge dessen geriet Arialdus 1066 in die Gefangenschaft des Erzbischofs von Mailand, deren Misshandlungen er nicht überlebte. Die Anerkennung seiner Ermordung als Martyrium durch den Papst ein Jahr später zeigt, wie die Fronten jener Auseinandersetzungen damals auch durch höchste Kirchenkreise verliefen. Heute frage ich mich bei dieser und manch anderer „Episode“ der Kirchengeschichte, ob nicht etwas mehr Gelassenheit eher im Sinne des Evangeliums wäre als Fanatismus – egal auf welcher Seite.
HINWEIS Die KirchenZeitung veröffentlicht wieder zugesandte Terminhinweise. Die Einhaltung der durch die Corona-Pandemie bedingten Vorschriften und die Information darüber obliegt allein den jeweiligen Veranstaltern.
Attnang. Bildungszentrum Maximilianhaus, Fr., 3. 7., 13.30 bis 22 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 4. 7., 9 bis 18 Uhr. Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 4. 7., 9 bis 18 Uhr. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 5. 7., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at
AUSSAATTAGE 29. 6.: 30. 6.: 1. 7.: 2. 7.: 3. 7.: 4. 7.: 5. 7.:
Wurzel bis 18 ----- Blüte ab 18 Blüte bis 24 Pflanzzeit Blatt ab 1 Blatt Blatt bis 2, ab 9 Frucht Frucht 4 und ab 11 Pflanzzeit Ende 3
BIBELKURSE Den Wandel gestalten Suben. Pfarrheim, Fr., 26. 6., 19 Uhr, mit Martin Zellinger. Lasberg. Pfarrheim, Mo., 29. 6., 19 Uhr, mit Ingrid Penner. Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Mo., 29. 6., 19 Uhr, mit Franz Kogler. Oberkappel. Pfarrheim, Mi., 1. 7., 19 Uhr, mit Franz Schlagitweit. Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Mi., 1. 7., 19 Uhr, mit Reinhard Stiksel. Viechtwang. Pfarrheim, Mi., 1. 7., 19 Uhr, mit Franz Kogler.
AUSSTELLUNG – FLOHMARKT Hartkirchen. Großer Bücherflohmarkt, Bücher, Zeitschriften, Schallplatten, DVDs und CDs, Pfarrzentrum, Sa., 4. 7., 8 bis 16 Uhr und So., 5. 7., 8 bis 11 Uhr. Hirschbach. Bauernmöbelmuseum öffnet wieder mit Mi., 1. 7., Reiseandenken aus aller Welt, von Lambert Keplinger, Eröffnung der Sonderausstellung, So., 12. 7., 15 Uhr, Öffnungszeiten: 1. 7. bis 31. 10., Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Pennewang. Pfarrflohmarkt, Gemeindehalle, Fr., 3. 7., 14 bis 18 Uhr, Sa., 4. 7., 9 bis 16 Uhr und So., 5. 7., 9.30 bis 11.30 Uhr. Rutzenmoos. Das Evangelische Museum OÖ ist ab 2. 7. wieder geöffnet.
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TERMINE FREITAG, 26. JUNI Freistadt. orgelpunkt 12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Roman Hauser, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. SAMSTAG, 27. JUNI Marchtrenk. Kammermusik zum Beethovenjahr, Septett in Es-Dur, Op. 20 (1799), Alte Pfarrkirche, 18 und 20 Uhr. SONNTAG, 28. JUNI Kremsmünster. Hochamt, Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur (Hob. XXII:7), Kleine Orgelsolomesse, Joseph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. Münsteuer. Festmesse zum Patrozinium des hl. Apostels Petrus, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit Bischof em. Ludwig Schwarz. FREITAG, 3. JULI Freistadt. orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Johannes Wenk, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. Vöcklabruck. Internationales Frauentreffen – Picknick im Park, im Freizeitpark Vöcklabruck beim Teich/Nähe Hallenbad, 17 bis 20 Uhr, coronabedingt sollte bitte jede ihr Essen und Trinken selbst mitbringen, ebenso eine Sitzunterlage. SAMSTAG, 4. JULI Pettenbach. Orgelkonzert mit Trompete, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.
Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.
KiZ-Angebot
VILLA sinnenreich Das moderne, innovative Museum bietet 50 von Künstler/innen und Techniker/innen gestaltete Exponate und Stationen. Diese stellen unsere Wahrnehmung auf die Probe, denn was wir wahrnehmen, muss nicht immer wahr sein. Kinder lernen spielend ein Museum kennen, Jugendliche finden es einfach cool, Erwachsene staunen über die Vielfalt der Wahrnehmungsphänomene und
optischen Täuschungen. Hier darf man alles ausprobieren. Durch Eigeninitiative erschließt sich das Erleben von Realität und Illusion am besten. Drückt man etwa die Hände des „Mr. Ohrlovsky“, tönt der eigene Herzschlag aus seinen vielen Ohren. Im „Ames-Raum“ wird die/der Besuchende scheinbar vom Riesen zum Zwerg. Im „Begehbaren Kaleidoskop“ ist man umgeben von endlosen Spiegelungen. Schallwellen
VILLA SINNENREICH
NAMENSTAG
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werden als „Klangfiguren“ dargestellt. Ein eigener Experimentierbereich, ein Spieltisch und vieles mehr machen den Besuch zum eindrucksvollen Erlebnis. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Familienkarten.Schreiben Sie bis Fr., 3. 7. (KW: VILLA sinnenreich) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Liturgie & Anzeigen 25
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LITURGIE
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
STELLENAUSSCHREIBUNG
LJ A, Lesereihe II
Leiterin/Leiter der Verwaltung für ein katholisches Privatgymnasium in Linz Beschäftigungsausmaß: 30 Wochenstunden (auch Vollbeschäftigung 40 Wochenstunden möglich) Anstellungsbeginn: 1. 9. 2020
SONNTAG, 28. JUNI 13. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Kön 4,8–11.14–16a L2: Röm 6,3–4.8–11 Ev: Mt 10,37–42
Aufgaben: kaufmännische Führung (Rechnungswesen, Einkauf, Budget usw.) Führung des Wirtschaftsbetriebes mit 8 Mitarbeiter/innen (Facilitymanagement, Instandhaltung der Gebäude und Anlagen, Schulrestaurant mit Küche usw.) Bereitstellung der Services für die Schule (Dienstleistungen für Schulbetrieb, Schulwart usw.)
MONTAG, 29. JUNI Hl. Petrus und Hl. Paulus, Apostel. L1: Apg 12,1–11 L2: 2 Tim 4,6–8.17–18 Ev: Mt 16,13–19
Anforderungen: kaufmännische Ausbildung (Studium der Wirtschaftswissenschaften oder mind. HAK-Matura und mehrjährige Berufserfahrung) praktische Erfahrung sowie ein gesunder Hausverstand kooperativer Führungsstil und soziale Kompetenz Wir bieten: eine langfristige Stelle und ein angenehmes Betriebsklima Mindestgehalt: € 3.000,– bei Vollbeschäftigung (höheres Gehalt je nach Ausbildung und Berufserfahrung möglich)
KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr
SAMSTAG, 4. JULI Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg. Hl. Elisabeth, Königin von Portugal. Mariensamstag. L: Hebr 13,7–8.15–16 Ev: Joh 15,9 –17 L: 1 Joh 3,14–18 Ev: Mt 25,31–46 (oder 25,31–40) L: Am 9,11–15 Ev: Mt 9,14–17 SONNTAG, 5. JULI 14. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sach 9,9–10 L2: Röm 8,9.11–13 Ev: Mt 11,25–30
KLEINANZEIGE VERKAUF Urnen-Nischen für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at
MITTWOCH, 1. JULI L: Am 5,14–15.21–24 Ev: Mt 8,28–34
Bewerbungen bis 9. 7. 2020 schriftlich mit den Hinweisen „VERTRAULICH“ und „VERWALTUNG SCHULE“ an: KirchenZeitung Diözese Linz Kapuzinerstraße 84 4020 Linz
IMPRESSUM
DIENSTAG, 30. JUNI Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Glaubensbote in Pommern. Die ersten hl. Märtyrer der Stadt Rom. L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–16 L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 24,4–13 L: Am 3,1–8; 4,11–12 Ev: Mt 8,23–27
FREITAG, 3. JULI Hl. Thomas, Apostel. L: Eph 2,19–22 Ev: Joh 20,24–29
DONNERSTAG, 2. JULI Mariä Heimsuchung. L: Zef 3,14–18 od. Röm 12,9–16b Ev: Lk 1,39–56
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
AK: BERATUNG UND HILFE FÜR JUNGE BESCHÄFTIGTE
Ferialjob und Praktikum ohne Ärger Auch heuer nutzen wieder tausende Schülerinnen, Schüler und Studierende die Sommermonate, um mit Ferialarbeit Geld zu verdienen oder ihr schulisches bzw. universitäres Wissen in der Praxis anzuwenden. Jedenfalls gilt: Bei Problemen berät und hilft die AK.
D
ie Arbeiterkammer hat viele praktische Tipps rund ums Thema „Arbeiten in den Ferien“ in einer kostenlosen Broschüre und im Internet zusammengestellt: ooe.arbeiterkammer.at/ferialarbeit. Oft gibt es Fragen und Unklarheiten zu Beginn des Ferialjobs: Bin ich bei der österreichischen Gesundheitskasse angemeldet? Welche Arbeitszeiten gelten für mich? Dürfen Über-
stunden angeordnet werden? Was gehört zu meiner Tätigkeit und was nicht? Ist die Bezahlung korrekt? Am besten wurde das alles schon vor Beginn der Ferialarbeit oder des Praktikums schriftlich vereinbart, entweder in Form eines Arbeitsvertrags oder wenigstens mit einem so genannten Dienstzettel. In jedem Fall ist es ganz wichtig, alle Arbeitszeiten samt Pausen und gemachter Tätigkeiten selbst jeden Tag genau aufzuschreiben. So kann die AK im Streitfall besser und rascher helfen. Grundsätzlich gilt: Bei Problemen oder Unklarheiten schnellstens die AK kontaktieren, denn offene Ansprüche verfallen oft schon nach kurzer Zeit. Die AK ist immer für ihre Mitglieder, ob jung oder älter, da. Ihre Ex-
pertinnen und Experten beraten schnell, kompetent, unkompliziert und streng vertraulich – entweder telefonisch, per E-Mail oder bei einem persönlichen Termin. Auch mit einer WhatsApp-Nachricht kann die AK kontaktiert werden: Einfach Problem oder Frage ins Fragefeld unter www.fragdieak.at eingeben. Die Antwort folgt rasch.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
teletipps SONNTAG
28. Juni bis 4. Juli 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
28. JUNI
9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Kapelle des St.-KatharinenKrankenhauses in Frankfurt am Main. ZDF 12.30 Orientierung (Religionsmagazin). Türkei: Diskussionen um die Hagia Sophia. – Corona-Pandemie: Lehren für die Altenpastoral. – Geburtstag: Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg ist 70. ORF 2 16.20 Erlebnis Österreich (Dokumentation). Das Almtal – Mächtige Berge, klares Wasser und faszinierende Wildtiere. ORF 2 20.15 Erlebnis Bühne (Konzert). Wir spielen für Österreich – Festivalsommer Neusiedler See. ORF III 23.05 Das Attentat – Sarajevo 1914 (Drama, D/A, 2014). Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand wird am 28. Juni 1914 in Sarajevo Opfer eines Attentats. Visuell und darstellerisch gleichermaßen brillanter Historienkrimi vor dem Hintergrund des Verbrechens, das als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. ORF 2 MONTAG
29. JUNI
20.15 Alles Geld der Welt (Drama, USA, 2017). Im Sommer 1973 wurde der 16-jährige Enkel des Ölmilliardärs J. Paul Getty in Rom entführt und nach Sizilien verschleppt. Der hartherzige Großvater verweigerte lange Zeit die Zahlung des Lösegelds. Ein ebenso spannendes wie hintergründiges Thriller-Drama. ORF eins 22.25 Rabbi Wolff (Dokumentarfilm). Im Film „Im Himmel, unter der Erde“ über den Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee begeisterte Rabbi William Wolff mit seinen Aussagen über Leben und Tod das Publikum. Ein Porträt. 3sat DIENSTAG
30. JUNI
18.45 Geheimes Rom – Der Petersdom (Dokumentation). Im Herzen Roms befindet sich ein Gebäude, das wie kein zweites die Geschichte und die Macht der katholischen Kirche verkörpert: der Petersdom. ZDFinfo 22.00 Schätze der Welt (Dokumentation). Das Kloster St. Gallen, Schweiz. Die Hüterin der Handschriften. ARD-alpha 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Die Geheimnisse des Petersdoms. ORF 2
Morgengedanken von Sissy Sonnleitner, Kötschach-Mauthen. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mo 13.40 Babettes Fest. In einem kargen norddänischen Fischerstädtchen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führt eine französische Köchin den Haushalt zweier in asketischer Frömmigkeit lebender alternder Schwestern. Sie erfüllt sich einen Lebenswunsch und bewirtet die pietistischen Dörfler. Literaturverfilmung mit ausgesucht schönen Bildern. arte Foto: A-S Panorama Film Int. 23.20 kreuz und quer (Dokumentation). Päpstlicher als der Papst – Die Piusbruderschaft. Die Piusbruderschaft, 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, sieht die katholische Kirche auf einem Irrweg des Modernismus. ORF 2 MITTWOCH
1. JULI
8.00 Evangelischer Gottesdienst aus Oberwart. ORF III 19.00 Stationen (Religionsmagazin). Menschen in Uniform. Die Uniform wirkt: Sie sorgt für Respekt – oder aber für Ablehnung. Und sie verändert etwas in der Person, die sie anzieht. BR 20.15 Der Flug des Schmetterlings (Drama, F/CH, 1992). Die zehnjährige Violette ist ein glückliches Scheidungskind. Doch dann entdecken die Ärzte bei ihr einen unheilbaren Hirntumor. Ein poetischer, sensibler Film, der ein schwieriges Thema mit Ernst und Leichtigkeit behandelt; ein Film über den Tod, der die Lust am Leben weckt. arte DONNERSTAG
2. JULI
20.15 Die Moldau (Dokumentation). Der goldene Fluss. Im Böhmerwald liegt die Geburtsstätte der Moldau. Dunkelgelb wie schweres Gold füllt sie ihr Bett. Der goldene Fluss hat Dichter, Architekten und Komponisten inspiriert. arte FREITAG
3. JULI
9.00 Kippa, Kirchen und Koran (Dokumentation). Für Juden, Christen und Muslime ist Jerusalem das Zentrum ihres Glaubens. Doch das Zusammenleben ist nicht einfach. ZDFinfo
Mi 22.45 Eine Klinik im Untergrund – The Cave. Syrien 2018. Sicherheit und Hoffnung liegen in der Hochburg der Aufständischen in Ost-Ghouta unter der Erde. Eine Gruppe mutiger Ärzte und Krankenschwestern hat der humanitären Katastrophe des Krieges etwas entgegengesetzt: eine weitverzweigte unterirdische Klinik, genannt The Cave. Das Erste
Foto: SWR/Danish Documentary
20.15 Die Pfeiler der Macht (Abenteuer, D/IR, 2015). England, Mitte des 19. Jahrhunderts: In London kreuzen sich die Wege vom jüngsten Spross einer mächtigen Bankiersfamilie und einem Mädchen aus der Arbeiterklasse. Das Drama erweckt das viktorianische England stilvoll zum Leben. 3sat 22.30 Massai – Der große Apache (Western, USA, 1954). Western um den letzten Krieger der Apachen (1886), der nach tragischem Kampf gegen die Weißen zum friedlichen Farmer wird. Im Mittelpunkt des ruhigen, sorgfältig inszenierten Western steht eine interessante Charakterstudie. Das Happy-End wurde Regisseur Aldrich vom Produzenten aufgezwungen. BR SAMSTAG
4. JULI
11.30 Arbeit auf der Alm in den steirischen Alpen (Dokumentation). Holz fällen, Bänderzäune aufstellen, Gebüsch zurückschneiden, Almpferde betreuen – viele Berufe auf der Alm sind auch heute meistens nur von Hand zu erledigen. 3sat 23.00 Selma (Drama, USA/GB, 2014). Im Jänner 1965 eskalieren die US-amerikanischen Rassenunruhen. Der Anführer der Bürgerrechtsbewegung, Martin Luther King, konzentriert seine Bemühungen auf die Stadt Selma, wo die Segregation in vollem Umfang betrieben wird. Packendes Historiendrama. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Foto: Hummer
Zwischenruf. Wie Schawuot gefeiert wird. Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Bergkirche der Pfarre Rodaun, Wien. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Menschenbilder. Geschichten erzählen. Die Schriftstellerin Christine Nöstlinger. Eine Erinnerung zum 2. Todestag. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „TraumReisen.“ Träume begleiten die Menschen, meint der katholische Theologe und Priester Johann Pock. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Weltbaustein CO2. Ein global gut gemischtes Gas auf dem Prüfstand. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Ein vielseitiger Systembetrachter. Der Nutztier- und Agrarforscher Werner Zollitsch im Porträt. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Spielwiesen statt Betonwüsten. Wie Freiräume neue Stadtkonzepte formen. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Die Touristen kommen!“ Perspektiven des Fremdenverkehrs. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. „Prüfen, rufen, drücken!“ Leben retten ist einfach. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Kinder brauchen Freiheit.“ Gespräch mit Paulus Hochgatterer, Kinder- und Jugendpsychiater. Do 21.00, Ö1. Intrada. Eine Reise durch die volksmusikalische Landschaft Oberösterreichs: Landler, Almschroa und Andachtsjodler. Fr 10.05, Ö1. Tao. „Meine Philosophie ist Freundlichkeit.“ Ein Porträt des 14. Dalai Lama. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News Täglich 20.20 Uhr.
KirchenZeitung Diözese Linz
Kirche in OÖ & Weltkirche 27
25. Juni 2020
Mariendom: höchster Aussichtspunkt mitten in Linz
Der höchste Balkon Das Wetter muss passen: Dann erleben Besucher/innen ein Alpenpanorama vom Ötscher über den Traunstein bis nach Salzburg. Zuvor müssen mit etwas Kraftaufwand 633 Stufen von ganz unten bis zum Steinbalkon am Turmspitz des Mariendoms erklommen werden. Dort lädt der Balkon zum Verweilen ein – ein erster Besuch war am Montagabend, 22. Juni möglich. Auf Einladung des Katholischen Journalistenforums nutzten 30 Journalist/innen die Gelegenheit, erstmals den Steinbalkon in 112 Meter Höhe zu erklimmen. Der Wind blies den Besuchern um die Ohren, der Ausblick von oben war beeindruckend. Die Zahlen dahinter sind es auch: eine 45.000 kg Stahlkonstruktion wurde im letzten Halbjahr im Turmhelm für die neue Treppe verbaut. Die neue Wartungstreppe löste damit das alte Holzleitergerüst ab, das teils morsch war und nicht mehr den Si-
cherheitsstandards entsprach. Die Stahl-Innentreppe beginnt ab der Eremitenebene in 65 m Höhe und reicht bis zum Steinbalkon. Es ist dies der höchste innerstädtische Aussichtspunkt in Linz und gleichzeitig die höchste Aussichtsmöglichkeit einer Kirche in Österreich. War die Eremitage mit 395 Stufen schon für viele das höchste der Gefühle, müssen nun zusätzlich 238 Stufen genommen werden. Ein Aufstieg, der sich lohnt. Heuer exklusiv für Turmpaten und -patinnen. ELISABETH LEITNER
Der neue Aussichtspunkt in 112 m Höhe. Der Entwurf für die Stahltreppe zum Steinbalkon stammt von Dombaumeister Wolfgang Schaffer (li), Martina Noll von ProMariendom begleitete die Besucher/innen. KIZ/NIE
Sr. Maria Corda Waldhör CPS aus Puchkirchen am Trattberg lebte und arbeitete 41 Jahre in Südafrika
OÖ. Missionarin an Covid-19 verstorben lometer mussten sie entweder in den Norden oder in den Süden ausweichen, um ihnen das Baden zu ermöglichen.
„Ihr Herz brannte für die schwarzen körperbehinderten Kinder in Südafrika“ steht auf der Parte von Sr. Maria Corda Waldhör Ihre Geschwister sehen diesen Satz als Zusammenfassung des lebenslangen, unglaublichen Engagements ihrer Schwester. Nach wie vor steckte Sr. Maria Corda voller Energie, obwohl sie in wenigen Wochen ihren 80. Geburtstag gefeiert hätte. Die ihr anvertrauten behinderten jungen Leute hielten sie jung. Im letzten Jahrzehnt managte sie das Ikhwezi Lokusa Rehabilitationszentrum in Mthatha für knapp siebzig körperlich und leicht geistig behinderte junge Erwachsene. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter/innen-Team bildete sie ihre Schützlinge in Nähen, Töpfern, Kunsthandwerk und in der Fertigung von Lederwaren aus. Über Andreas Reumayr, den Leiter der Missionsstelle der Diözese Linz, hat sie ihre Projektanträge in der Heimat abgewickelt. Noch Ende Mai 2020 war er mit ihr in Kontakt und konnte ihr mitteilen, dass das Land OÖ sie mit mehr als 40.000 Euro unterstützen werde.
Sr. Maria Corda Waldhör CPS.
MISSIONSSTELLE
Im März 1969 ist die Wernberger Missionsschwester Maria Corda nach Südafrika gekommen. „Im Gehorsam“, wie sie betonte, denn Südafrika war wegen seines ApartheidRegimes kein begehrtes Einsatzland. Als Mathematiklehrerin hat sie erlebt, was Rassendiskriminierung für die schwarzen Kinder bedeutete. Der nahe Strand in Durban war für ihre Schüler/innen gesperrt. Zwanzig Ki-
Pionierin. Weil Sr. Maria Corda neben Mathematik auch Bildhauerei studiert hatte, wurde sie bald von der Schule weg nach Mthatha geholt, wo ihr Orden die allererste Internatsschule für körperbehinderte schwarze Kinder im südlichen Afrika gegründet hatte. Mit kreativen Angeboten hat sie dort Pionierarbeit geleistet. Die Schwestern nannten die Einrichtung Ikhwezi Lokusa – Morgenstern, weil österreichische und deutsche Sternsinger den Bau der Anlage ersungen hatten. Nach Jahren in der Lehrerfortbildung, Studierendenpastoral und Ordensleitung ist Sr. Maria Corda 2012 wieder in Ikhwezi Lokusa gelandet und hat sich mit ganzer Kraft für die Behinderten eingesetzt. Dabei litt sie selbst ein ganzes Leben lang an schweren Wirbelsäulenerkrankungen. Zum 80. Geburtstag wäre sie gerne nach Hause gekommen. Doch die Corona-Pandemie wurde am 12. Juni 2020 ihr Schicksal. JOSEF WALLNER
28 Kultur
25. Juni 2020
FÜR SIE GELESEN
Ausstellung in Hellmonsödt: Karl Korab in der Galerie Artemons
Die Geburtskirche in Bethlehem Wer als Pilger/in Bethlehem besucht, den zieht es in die Geburtsgrotte, um dort vor dem silbernen Stern zu knien, der als Stätte der Geburt Jesu verehrt wird. Das „Drumherum“ ist häufig nicht so wichtig. Es wäre aber schade, der Geburtskirche selbst keine Aufmerksamkeit zu schenken: befindet man sich doch in der ältesten Kirche des Landes. Mit Georg Röwekamp, lange Jahre Geschäftsführer und theologischer Leiter von Biblische Reisen, lädt ein herausragender Kenner des Heiligen Landes zu einem Rundgang durch die Geburtskirche. Er nimmt seine Leser/innen mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise durch die 1700-jährige Geschichte des Gotteshauses und erschließt es auch unter geistlich-theologischer Perspektive. Geweiht wurde die Geburtskirche im Jahr 339 in der Regierungszeit Kaiser Konstantins, von dieser ersten Kirche sieht man noch kleine Teile des Mosaikbodens. Die heutige Geburtskirche mit ihren den Raum prägenden Säulenreihen entstand vermutlich im 6. Jahrhundert. Aus der Zeit der Kreuzfahrer datieren die Mosaike, die zwar großteils zerstört, die erhaltenen Reste aber immer noch beeindruckend sind. Sie bezeugen ein überraschend ökumenisches Klima zwischen den Kirchen des Ostens und Westens und erzählen von der Mitte des Glaubens: „Dass das Wort Fleisch geworden ist.“ J. WALLNER Georg Röwekamp: Die Geburtskirche in Bethlehem. Kunstverlag Josef Fink, 1. Aufl. 2020, 64 Seiten, € 5,–.
KirchenZeitung Diözese Linz
KARL KORAB, OT, MISCHTECHNIK - 25 X 25 CM - 2016/DUNZENDORFER
Karl Korab wurde 1937 im Waldviertel geboren und erlebte als Kind die Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Sein künstlerisches Schaffen wird bis heute davon beeinflusst. Die Landschaft ist bevorzugtes Motiv seiner Werke. Wie ein roter Faden zieht sich die Positionierung des Horizontes, die Fixierung der Unendlichkeit durch seine Arbeiten. In den letzten Jahren hat sich Karl Korab mehr und mehr zurückgezogen. Die in der Galerie Artemons gezeigten Arbeiten des aktuellen Schaffens beeindrucken durch ihre Dichte und ihre formale Präzision. Die aktuelle Ausstellung ist bis 13. September jeweils sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. ELLE
Den Hunger auf Kultur stillen – vor der Haustüre
Sommerkonzerte in St. Marien und Ansfelden Das kulturelle Leben bekommt wieder Aufwind: Die internationalen Kammermusiktage St. Marien und der Brucknerbund Ansfelden bieten im Juli und August unter der Leitung von Peter Aigner eine Reihe von Michaela Reingruber, Alvaro Collao Leon, Saxophon; Florian Reider, Klavier ST.MARIEN
Sommerkonzerten an. Sie verschaffen vorwiegend heimischen Musikerinnen und Musikern eine Auftrittsmöglichkeit und ermöglichen dem Publikum, den Hunger nach Kultur aufgrund der Corona-Zwangspause zu stillen. So werden vom 18. Juli bis 16. August „Sommerkonzerte“ in der Dauer von 50 Minuten zu erleben sein, jeweils zweimal gespielt. Beide Konzertreihen sind Teil des OÖ. Kultursommers. Der Reigen wird am 18. Juli in St. Marien in der Kirche St. Michael um 18.30 Uhr eröffnet, das zweite Konzert folgt um 20 Uhr. Am Sonntag, 19. Juli wird um 19 Uhr im Anton Bruckner Centrum in Ansfelden fortgesetzt. ELLE
Coronatauglicher Spielplan des Landes- und Musiktheaters Linz für kommende Saison
„Freiheit“ ist jetzt angesagt Linz. Zwar stand der Titel „Freiheit“ für die nächste Saison schon vor Corona fest, passt jetzt aber umso besser. Das Landes- und Musiktheater präsentierte unter sängerischer und tänzerischer Mitwirkung des Ensembles das Programm der kommenden Spielsaison: Von „Le nozze di Figaro“, „Land des Lächelns“, „Bilder einer Ausstellung“, „Piaf“, „Wie im Himmel“ bis „Gefährliche Liebschaften“ und „Die weiße Rose“ sind vie-
le Höhepunkte dabei. Der Abo-Verkauf wird vermutlich im Juli beginnen. ELLE Der Tod und das Mädchen. Beeindruckende Einstimmung bei der SpielplanPräsentation. KIZ/ELLE
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
25. Juni 2020
KULTURLAND Ticket-Aktualisierung für Klassik am Dom Klassik am Dom und die KirchenZeitung möchten noch einmal darauf hinweisen, dass Tickets für die heurige abgesagte Saison über die Website von Klassik am Dom aktualisiert werden müssen, wenn Sie die Konzerte nächstes Jahr besuchen wollen. Ein Umtausch ohne weitere Kosten ist hier mittels Online-Formular möglich. Die Bearbeitung kann bis zu 14 Tage in Anspruch nehmen. Eine Rückgabe der Tickets ist auch in den Vorverkaufsstellen, bei denen Sie die Karten erworben haben, möglich. Ein Umtausch kann aber nur über die Website von Klassik am Dom erfolgen.
CHRINSTINE AICHER, HÄNGEBRÜCKE, MAXIMILIANHAUS
Bilder zum Klimawandel im Bildungszentrum Maximilianhaus in Attnang-Puchheim
Auf schwankendem Grund ELISABETH LEITNER
Idyllisch, diese Hängebrücke. Sie führt
obachtung der Natur gehört zu ihrem Be-
über einen Bach, Wiesen, Bäume, zartes
rufsbild. Die veränderten klimatischen
Grün umgeben die Brücke. Die Dimensi-
Bedingungen, unter denen bäuerliches Le-
onen sind etwas aus den Fugen geraten.
ben und Landwirtschaft heute stattfinden,
Die Bäume wirken klein im Vergleich zur
greift Christina Aicher in ihren Arbeiten
Größe der Hängebrücke. Und wo
vermehrt auf.
endet sie? Im Ungewissen. Das Ende der
Am Do., 25. Juni wird um 19 Uhr im Bil-
Brücke ist fast nicht auszumachen. Wer
dungszentrum Maximilianhaus die Aus-
sich über die Brücke wagt, sollte schwin-
stellung „PrimaKlima!?“ von Christine
delfrei sein, denn die Brücke ist lang und
Aicher mit einer Bildserie zum Thema Kli-
wirkt fragil. „Wir gehen auf schwanken-
mawandel eröffnet. Diese Ausstellung will
dem Grund“, sagt dazu Christine Aicher.
einen Einblick in die Veränderungen der
Aicher ist Bäuerin und malt seit Jahren
Natur zeigen – aus Sicht einer Bäuerin
Aquarelle. Die Beschäftigung mit und Be-
und Malerin.
X Umtausch/Aktualisierung: www.klassikamdom.at/ticketaktualisierung
KAD-Konzerte 2021 mit 10-Jahr-Jubiläum Donnerstag, 8. Juli: ELINA GARANCA mit Freunden und dem Symphonieorchester der Volksoper Wien Samstag, 10. Juli: JEDERMANN RELOADED SYMPHONIC Philharmonie Salzburg mit Philipp Hochmair & Die Elektrohand Gottes Sonntag, 11. Juli: GREGORY PORTER & BAND Sonntag, 18. Juli: KLASSIK AM DOM FOR KIDS, Karneval der Tiere mit Günther Lainer und dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Vorprogramm: Kinders Soundkistn Freitag, 23. Juli und Samstag, 24. Juli: DAVID GARRETT & Band, Unlimited Live 2021
30 Personen & Dank
25. Juni 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
LESER/INNEN
MOMENTE n Feldkirchen an der Donau. Einen Schnappschuss hat Pfarrer Josef Pesendor fer, Seelsorger in Feldkirchen und Gold wörth, an die KirchenZeitung geschickt. Eine Katze zwängt sich – ihre Gelenkigkeit und Geschicklichkeit sind bewundernswert – durch die nur angelehnte Kirchentür und erkundet einmal, ob in der Kirche noch Platz ist. Sie konnte beruhigt sein: Es waren noch Bänke frei. PESENDORFER
Meinungsvielfalt Zum Interview mit Pamela RendiWagner in Ausgabe Nummer 24:
verteilt über das ganze Pfarrgebiet, chauf fiert. Dort spendete er jeweils den Gläubi gen mit dem Allerheiligsten den eucharisti schen Segen. FOTO: GRUBER n Hallstatt. Die Fronleichnamsprozessi on am See ist ein Markenzeichen von Hall statt. Heuer musste sie aufgrund der Coro na-Pandemie ausfallen. So hat die Pfarre das Fronleichnamsfest anders, aber nicht we niger würdig, gefeiert. Pfr. Ryszard Czurylo (links) segnete, assistiert von Diakon Fried rich Pichler, vom Christophorus-Fresko an der Ostseite der Pfarrkirche aus den Ort, sei ne Bewohner/innen und ganz besonders den Bergbau. FOTO: FRÜHAUF
(...) Völlig unverständlich ist mir das Scheininterview von Frau Rendi-Wagner, deren Wertschät zung nicht einmal für ein Ge spräch von Angesicht zu Ange sicht reicht. Stattdessen kommt ihre aggressive Art der Oppositi onspolitik, auf die ohnehin kein Mensch mehr Wert legt. Dann kommt gebetsmühlenar tig die lächerliche Behauptung, dass ohne ihre Ratschläge die Re gierung nichts richtig gemacht hätte. Wie sollen sich junge Menschen für ein politisches Amt interes sieren oder bewerben, wenn En gagement nur noch herunter gemacht wird, wenn keinerlei Wertschätzung spürbar ist? Hat die KirchenZeitung nichts ande res mehr zu schreiben? (...) MAG. WOLFGANG DEDL, ST. GEORGEN AN DER GUSEN
n St. Georgen bei Grieskirchen. Um die Vorschriften im Zusammenhang mit C ovid19 sicher einzuhalten, hat sich die Pfarre St. Georgen bei Grieskirchen für eine beson dere Form der Feier des Fronleichnamsfes tes entschieden. Pfarrer P. Herbert Sojka CR bestieg das alte Feuerwehrauto der Marke „Dogde“ und wurde zu fünfzehn Stationen,
GEBURTSTAG
IM GEDENKEN
n Am 26. Juni 2020 vollendet Herbert Schiller, Ständiger Diakon in Schwanen stadt, sein 65. Lebensjahr. Er wohnt in Brei tenschützing und ist selbständiger Bera ter und Kommunikationstrainer. Seit seiner Weihe zum Ständigen Diakon 2004 enga giert er sich vor allem in der Liturgie bei Wort-Gottes-Feiern, Andachten und Seg nungen, Taufen und Hochzeiten. Schiller ist Bezirksfeuerwehrkurat und bietet Stressbe arbeitungen nach belastenden Einsätzen an. Er ist verheiratet und Vater von drei Töch tern.
n Am 6. Juni 2020 ist P. Leopold Steininger OSB im 80. Lebensjahr verstor ben. P. Leopold stammt aus Rüstdorf und war Benediktiner des Stiftes Seiten stetten. Nach mehreren Seelsorgsposten war er von 1986 bis 2005 Pfarrer in Öh ling und Seelsorger an der Landesnerven klinik Mauer-Öhling. Seither lebte er im Stift und übernahm Seelsorgsaushilfen in Stiftspfarren. Er starb plötzlich während eines Spaziergangs im Konventgarten.
Als Leser der Linzer KirchenZei tung frage ich mich schon, wel chen Stellenwert die Seite drei hat, wenn die SPÖ-Vorsitzende diese Seite bekommt? Braucht sie die Unterstützung durch die KirchenZeitung, weil sie plötz lich auch die Kirche und ihre Me dien entdeckt hat und auch auf dieser Ebene auf „Stimmenfang“ gehen will? Ich bin zwar kein Fan der Dr. Rendi-Wagner, aber ein treuer Leser der KirchenZeitung (und das schon seit vielen Jahren), aber trotz Meinungsvielfalt geht meiner Meinung nach die Linzer KirchenZeitung zu weit. (...) GR. OSTR. PROF. MAG. HERIBERT BISSENBERGER, PER E-MAIL
Veröffentlichungen von Leserbriefen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen sind vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 31
25. Juni 2020
Dogmen Zum „Wort der Woche“ in Ausgabe 23 und zu den Leserbriefen in Ausgabe 25:
(...) Es geht „um das Eingemachte“ – ja! Und ich gehe sogar noch weiter: Nichts ist unveränderlich! Dogmen sind alte Glaubensmeinungen. Sie wurden von den Mächtigen zu Wahrheiten erklärt – aus durchschaubaren Gründen. Im Katechismus heißt es im Absatz 89: „Die Dogmen sind Lichter auf unserem Glaubensweg …“ Lichter haben sich gewandelt und im heutigen Licht sieht manches anders aus als im Licht eines Kienspans damals. Und heutige Menschen hinterfragen kritischer. Verstehen kann ich schon auch die Meinung von Männern, die in den Strukturen der Kirche „groß geworden sind“. Kann „alles beim Alten lassen“ jedoch die Lösung sein? Orientierung an den Worten und Taten Jesu kann als Richtschnur dienen. HUBERT EHGARTNER, TAISKIRCHEN
Foto: stock.stock.com/Netzer Johannes
Es ist höchst erfreulich, dass endlich auch Angehörige des Klerus aufstehen und die Rechtgläubigkeit in (Streit-)Fragen zu verteidigen suchen, bei denen es „ans Eingemachte geht“, wie fünf Pfarrer in einem gemeinsamen Leserbrief glauben. Wenn die Redaktion der KirchenZeitung in ihrer „Antwort“ meint, der Kritik dieser fünf Geistlichen an Johanna Rahners Meinungen, u. a. mit Hinweis auf deren kirchliche Lehrerlaubnis, den Wind aus den Segeln nehmen zu können, dann kann dieser Hinweis nur mit einem müden Lächeln quittiert werden. Welcher kirchliche Oberhirte würde es denn heute noch wagen, einer theologischen (Universitäts-)Lehrperson, die Irrleh-
ren verbreitet, die einmal erteilte kirchliche Lehrerlaubnis wieder zu entziehen – noch dazu, wenn besagte Lehrperson weiblichen Geschlechts ist? (...) DR. JOHANN HAHN, PERG (...) Frau Univ. Prof. Dr. Johanna Rahner hat leider die ihrem großen Namenskollegen Karl Rahner zugesprochene Geschichte nicht zitiert, in der Dogmen wie Laternen sind, hilfreich zum Finden des Weges in der Nacht, aber durchaus auch veränderbar. Und manche Leute müssen sich an ihnen festhalten um sich orientieren zu können. (...) Man bedenke nur, wie oft im Laufe der Kirchengeschichte massive Veränderungen stattgefunden haben, Veränderungen, die durchaus der Forderung des II. Vatikanischen Konzils entsprochen haben und entsprechen: Ecclesia semper reformanda, die Kirche ist eine stets zu reformierende, die Kirche muss stets reformiert werden! Das betrifft aber nicht nur die Struktur und die Dogmen. Es müssen auch Glaubensfragen mit den Dogmen in Einklang gebracht werden! Wo liegt denn das Hauptproblem der gegenwärtigen Seelsorge? Doch in dem leidigen Nebeneinander und damit weitgehenden Unverständnis von gelebtem Alltag und Kirche. Vielleicht fällt es uns leichter, Entwicklung und Veränderung zuzulassen und mitzutragen, wenn wir aus dem Nebeneinander ein Miteinander machen und die Sorgen um unsere Kirche nicht auf Dogmen fixieren! MMAG. PETER ZUBER, PER E-MAIL (...) Woran glauben wir als Katholik/innen in erster Linie? An (von Menschen aufgestellte und somit natürlich nicht) „unveränderliche Glaubensinhalte“ oder an Jesus Christus,
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der das Reich Gottes verkündete? Seit Petrus und Paulus strebt die Kirche doch danach, das Evangelium Jesu Christi auch bis hinein in ihre Strukturen immer besser umzusetzen. DAS sehe ich als gute katholische Tradition an, und nicht das Beharren auf Dogmen, deren teilweise auf tönernen Füßen stehende Begründungen durch Denk- und Sprechverbote aufrechterhalten werden sollen! Ich bin sogar überzeugt davon, dass die Kirche auch mit ihrer Lehre in Bewegung bleiben MUSS, um den Menschen der jeweiligen Zeit das Evangelium Jesu Christi glaubwürdig weitergeben zu können. Der KirchenZeitung sage ich Danke für die ausgewogene Berichterstattung! MARIA HALLER, ENNS (...) Im Internet kann man die Liste der gültigen römisch-katholischen Dogmen finden und durchlesen. Es sind 245. Es würde mich interessieren, ob die fünf ihren Brief unterzeichnenden Pfarrer diese alle kennen und auch erklären können. Einige Dogmen erscheinen mir derart vorsintflutlich, dass man den Text gar nicht laut sagen darf – was ja auch niemand tut, dem das Wohl unserer Kirche ein Anliegen ist. Mit der in der Bibel festgeschriebenen Offenbarung haben nur ganz wenige dieser Dogmen zu tun, eher mit mittelalterlichen Philosophien. Mit den Erkenntnissen des II. Vatikanums haben einige aus der Liste überhaupt nichts mehr zu tun. (...) Würde ich die Liste der Ungereimtheiten hier systematisch fortsetzen, wäre mein Beitrag drei Zeitungsseiten lang. Ich bin Frau Prof. Rahner für ihr „Wort der Woche“ dankbar, sowie auch der KirchenZeitung, dass sie es abgedruckt hat. (...) DIPL.-ING. HILDEBRAND HARAND, WILHERING
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UNTER UNS Haustiere als Endlosthema
DENKMAL
Der Kirchturm ohne Kirche Im vierten Pariser Stadtbezirk steht ein einsamer neugotischer Turm ohne Kirche. Der Tour Saint-Jacques verlor das zugehörige Gotteshaus im Zuge der französischen Revolution. HEINZ NIEDERLEITNER
stellte ein Industrieller darin Schrotkugeln her. Seit 1836 gehört er der Stadt Paris und ist heute eine Touristenattraktion. Machen Sie mit! Paris ist voller berühmter Kirchen: Notre-Dame, La Madeleine, die Kathedrale Saint-Denis oder die berühmte Basilika Sacré-Cœur. Die letztgenannte Kirche steht auf einem Stadtberg samt gleichnamigem Künstlerviertel. Wie heißt der Berg? Einsendungen bis So., 5. Juli 2020 an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Was hat ein Domspatz dem russischen Präsidenten voraus? Er braucht keine Verfassungsänderung, um jahrzehntelang im Amt zu bleiben!
„Wir haben uns daran gewöhnt, immer aus dem Vollen schöpfen zu können, auch in Glaubensdingen. Dem ist nicht so – man muss auch mit weniger zufrieden sein.“ ERZBISCHOF FRANZ LACKNER, SALZBURG
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Die Kirche hieß einst Église Saint-Jacquesde-la-Boucherie (etwa: Jakobskirche des Fleischerhandwerks), denn sie war die offizielle Kirche der Fleischhauer-Innung, die ihre Schlachthöfe in der Nähe hatte. Vor allem aber war die Kirche ein Knotenpunkt für Pilgernde auf dem Jakobsweg. Blaise Pascal, der berühmte Forscher, nahm 1648 auf der Plattform am Turm Luftdruckmessungen vor. In der Französischen Revolution wurde die Kirche erst geschlossen, dann als Versammlungslokal genutzt und schließlich zerstört. Nur der 51 Meter hohe Turm mit seinen 310 Stufen in die Höhe blieb erhalten. Zeitweise
Ein einsamer Fingerzeig in den Himmel: der Tour Saint-Jacques in Paris KIZ / NIEDERLEITNER
Selbst wenn die Kinder erwachsen werden, aber zu Hause noch ihren Hauptwohnsitz haben, kommt immer wieder einmal die Frage nach einem – zusätzlich zum Hund – weiteren Haustier auf. Jetzt, wo die Corona-Welle ein Auslandssemester weggespült hat, könnte man an eine Katze denken. Ich hatte umgehend Bedenken, aber meine aus der Theologie gespeiste Ablehnung hat nicht recht gegriffen. Was ist, habe ich argumentiert, wenn der Jüngste Tag kommt – man kann nie wissen – und alle Tiere, die wir in den Jahren in unserem Garten in Niederösterreich begraben haben, werden auferstehen? Wenn all die Meerschweinchen, Kaninchen, Katzen und der Hund aus ihren Gräbern kommen, wird der Garten zu klein. Dann habe ich nach dem Vertrag gesucht, den wir einmal mit den Kindern, als sie in der Volksschule waren, geschlossen haben, dass ein Tier – ich glaube, es war ein Kaninchen – nun wirklich endgültig das letzte Haustier sei. Immer wieder stolpern wir über das Blatt und lachen herzlich darüber. Ausgerechnet jetzt, wo ich es gebraucht hätte, ist es unauffindbar. Langer Rede kurzer Sinn: Der kleine Kater heißt Leo und ist rötlich-weiß gestreift.