KiZ-ePaper Nr. 44/2019

Page 1

Nr. 44 I 31. Oktober 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

Ob sie trägt, die Brücke, hinüber auf die andere Seite, die das Auge nicht sieht? Ob jemand wartet da drüben, mit einem Willkommen? Ob ein Zittern sein wird oder Lachen? STOCKFOTO/SVETLANA LUKIENKO

Ob ein Wiedersehen ist, überhaupt ein Erinnern und Leben? Fragen, an Gräbern gestellt. Seite 6/7 3 Im Gespräch. Caritas legt Studie zu Missbrauch in Heimen vor.

10 Thema. 29 Kultur. 18/19 Bewusst Die Amazonas-Synleben. Verabschiedungsode ist zu Ende. Was Sterben zulassen raum in Linzhat sie gebracht? – nicht gestalten. St. Magdalena. REUTERS/REMO CASILLI


2 Meinung Kommentar

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Küchenplatte aus Stein

Geschwindigkeit

Eine Küchenplatte aus Stein. So wünschen es sich manche. Unverwüstlich und pflegeleicht. Eine Anschaffung für „die Ewigkeit“, sagt man, zumindest „fürs Leben“. Wenn sie bloß nicht so teuer wäre. Dem Stein begegnet man wieder. Auf Friedhöfen ist er das dominierende Material. „Bleiben“ soll der Stein signalisieren. Die Erinnerung möge bleiben – gar auch das Leben? So hofft es der Glaube. Aber da ist noch das andere „Material“: Erde. Auch Erde war einmal Stein, in tausendfachen Prozessen gebrochen, zermahlen, zerfallen – Staub geworden. Erde ist Lebensboden. Verwandelter Stein. Grundlage für neues Leben. Nicht in der Verhärtung. In der Verwitterung und Abnutzung wird totes Gestein lebensdienlich und fruchtbar. Der Mensch auch. Auf den Friedhöfen erfährt er sich hineingenommen in dieses Wandlungsge-

Wohl wissend, dass die Fragen der Zulassung zur Priesterweihe und nach Ämtern für Frauen nur ein Teil der Amazoniensynode waren, ist dieser Kommentar ihnen gewidmet: Zu vorherrschend ist das Interesse bei uns daran. Nun denn: Die Synode tritt für die Weihe von Familienvätern in abgelegenen Gegenden nach einer ausreichenden Diakonatszeit ein. Ob das der kleine Stein ist, der die Mauer des Pflichtzölibats zum Einsturz bringt, wie die einen hoffen und die anderen befürchten, lässt

schehen. Dass auch in den Abschürfungen und Verwundungen Sinn liegen mag, dass gerade dadurch Leben aufgeht, und dass ein Mensch nicht fruchtbar wird, wenn er sich bloß unversehrt und jung halten will. Zu Allerheiligen kommt ein Drittes hinzu: Blumen und Licht. Den Schmerzensort Friedhof verwandeln sie in einen Zuversichts-Ort. Schön ist es da. Trauer, verwandelt in Zuversicht. Manche haben diese tägliche Erinnerung bei sich daheim: Mit einer Küchenplatte aus Stein.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

Kopf der Woche: kardinal cláudio hummes

sich heute nicht sagen. Entscheiden muss ohnehin Papst Franziskus. Es ist freilich eine Entscheidung unter dem Druck des Priestermangels und nicht aus positiven Überlegungen heraus – etwa, dass Familienväter zusätzliche Lebenserfahrung ins Priesteramt bringen würden. Immerhin: die Kirche bewegt sich. Fragt sich nur: Wie schnell? Die vorsichtigen Formulierungen zum Thema Diakoninnenweihe im Schlussdokument der Synode zeigen, wie schwer sich manche Leute in der Kirche mit einem vernünftigen, (sach)gerechten Verhältnis zwischen den Geschlechtern tun. Insofern war die Synode durchaus ein Spiegel, den sich die Kirche mit der Frage vorgehalten hat: Wo stehen wir?

Es ist Zeit für einen Wandel Am Sonntag ging die Amazonas-Synode im Vatikan zu Ende. Der brasilianische Kardinal Cláudio Hummes war als Generalrelator für die inhaltliche Arbeit und die Erstellung des Abschlussdokuments zuständig und hatte damit eine Schlüsselfunktion inne.

kna

HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Drei Wochen lang wurde im Vatikan über sozial-ökologische Herausforderungen in der Amazonas-Region und über neue Wege der kirchlichen Seelsorge in diesem Gebiet beraten. Zum Auftakt appellierte Cláudio Hummes, der vom Papst zum Generalrelator der Synode ernannt wurde, „keine Angst vor

„Habt keine Angst vor dem Neuen.“ cláudio hummes

dem Neuen“ zu haben. Mit Papst Franziskus verbindet ihn eine jahrelange Freundschaft. Beide werden einer Theologie des Volkes zugerechnet. „Vergiss die Armen nicht“ soll Cláudio Hummes beim Konklave 2013 zu Kardinal Bergoglio gesagt haben und ihm den Papstnamen Franziskus vorgeschlagen haben. Am 13. März 2013 war er dabei, als der neu gewählte Papst auf den mittleren Balkon des Petersdoms vor die Weltöffentlichkeit trat. Neue Wege. Cláudio Hummes stammt aus einer deutschen Einwandererfamilie und wurde in Montenegro/Brasilien geboren. Der 85-jährige Franziskaner und emeritierte Kurienkardinal war von 1998 bis 2006 Erzbischof von São Paulo und danach bis 2010 Präfekt der Kleruskongregation. Derzeit ist Hummes, der in Brasilien lebt, Präsident des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks REPAM, das in einem Schlussfazit zur Amazonas-Synode die Notwendigkeit für kirchliche Reformen in der Region betonte. Außerdem warnte das Netzwerk davor, auf jene zu hören, „die nichts ändern wollen“ und fordert als Ergebnis der Synode „neue Wege“ u. a. in der Seelsorge, Pastoral und Ökologie. susanne huber


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

31. Oktober 2019

Studie über Gewalt und Missbrauch in den Heimen der Caritas OÖ wurde veröffentlicht

Heimopfer bekommen endlich eine Stimme In den Heimen der Caritas OÖ waren Kinder und Jugendliche jahrzehntelang Gewalt ausgesetzt. Dafür hat die Caritas OÖ nun die Verantwortung übernommen. Christine Grüll

Am 25. Oktober 2019 präsentierte die Caritas OÖ im Linzer Ursulinenhof eine Studie, die Caritas-Direktor Franz Kehrer vor drei Jahren in Auftrag gegeben hat. Untersucht wurden die Lebensbedingungen ab 1945 in folgenden Heimen: das ehemalige Erziehungsheim Steyr-Gleink (geschlossen 2009), das ehemalige Schülerheim Windischgarsten (von 1954 bis zur Schließung 1985) sowie die Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in St. Pius in Peuerbach und St. Isidor in Leonding. Was in der Studie auf 500 Seiten zusammengefasst wurde, zeichnet ein erschütterndes Bild. Am Beispiel Steyr-Gleink. „Es war alles verboten, was ein Kind ein bisschen glücklich macht“, sagte ein ehemaliges „Heimkind“ von Steyr-Gleink bei der Veranstaltung, in deren Rahmen Betroffene noch einmal von ihren traumatisierenden Erfahrungen erzählten. Aus dem Heim Steyr-

Gleink wurden die mit Abstand meisten Vorfälle an die diözesane Ombudsstelle gemeldet. Das Heim in einem ehemaligen Stift wurde bis 1989 unter Caritas-Verantwortung von Herz-Jesu-Missionaren geführt. Der Orden war nicht bereit, an der Studie mitzuarbeiten. Im Heim wurden männliche Kinder und Jugendliche betreut, die von den Jugendwohlfahrten des Landes OÖ und anderer Bundesländer zugewiesen wurden und die oft schon in ihren Herkunftsfamilien Gewalt erfahren mussten. Vor allem in den 1950er-Jahren waren Kinderrechte unbekannt und körperliche Strafen üblich. Doch in Steyr-Gleink ging man über das „Übliche“ hinaus. Die Kinder bekamen zu wenig zu essen, wurden geschlagen, mussten Kollektivstrafen erleiden und im Freien Strafe stehen, bis es sogar zu Erfrierungen kam. Drei weltliche und geistliche Erzieher, die strafrechtlich verurteilt wurden, missbrauchten Kinder vielfach auch sexuell. Die Kinder wurden mit militärischer Härte „erzogen“. Sie waren in einem geschlossenen Kreislauf aus Schule und Heim in einem Gebäude und unter ständiger Aufsicht gefangen. Der neue Leiter ab 1976 untersagte Gewalt. Trotzdem wurde von den Erzieher/innen, die zum Teil keine oder eine unzureichende Ausbildung hatten,

weiterhin physische und psychische Gewalt – wenn auch weniger systematisch – ausgeübt. Bis zur Schließung 2009 wurde Vieles verbessert, doch das Gesamtsystem konnte, auch aufgrund des Widerstands vieler Beschäftigter, nicht aufgebrochen werden. Die Gewalt war bekannt. Hilferufe von Kindern und Jugendlichen, aber auch von Heimleiter/innen und Mitarbeiter/innen wurden nicht gehört. Die Caritas OÖ bzw. die Diözese Linz und das Land OÖ haben nicht bzw. zu wenig eingegriffen. Bitte um Entschuldigung. Er sei froh, dass er durch die Wissenschafter/innen der Studie endlich eine Stimme bekommen habe, sagte ein Betroffener. Zu lange waren er und viele andere der Lüge bezichtigt worden. „Ich bin sehr betroffen, auch beschämt und bitte als Repräsentant der Kirche um Vergebung“, sagte Bischof Manfred Scheuer. Direktor Franz Kehrer bat die Leidtragenden im Namen der Caritas um Entschuldigung und sieht eine Auftrag für die Zukunft: „Wir dürfen beim Thema Gewaltschutz niemals stehenbleiben. Wir alle müssen sehr genau hinschauen, um Warnsignale möglichst früh zu erkennen.“

«

XX Siehe auch Seite 28.

„Verantwortung und Aufarbeitung“ Die Studie „Verantwortung und Aufarbeitung. Untersuchungen über Gründe und Bedingungen von Gewalt und Missbrauch in den Heimen der Caritas OÖ nach 1945“ wurde von den Wissenschafter/innen Michael John, Marion Wisinger und Angela Wegscheider durchgeführt. Dafür wurden mehr als 120 ehemalige „Heimkinder“ und Bewohner/innen sowie Erzieher/innen und Verantwortliche interviewt und zahlreiche Akten durchforstet. Im ehemaligen Erziehungsheim Steyr-Gleink soll eine Gedenktafel angebracht werden. Sie wurde am 25. Oktober im Ursulinenhof präsentiert. (v. li.) a. Univ. Prof. Dr. Michael John, Bischof Dr. Manfred Scheuer, Dr. Angela Wegscheider, Dr. Marion Wiesinger und Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer, MAS (mit der Studie). Caritas

XX Die Studie ist online verfügbar unter: www.caritas-linz.at


4 Kirche in Oberösterreich

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Tag der Hochschulen spürte Gründen für Zuversicht nach

Man dürfte ruhig auch mal optimistisch sein Schlechte Nachrichten finden viel mehr Aufmerksamkeit als gute. So etwas ärgert Josef Nussbaumer. „Man dürfte ruhig auch mal optimistisch sein“, meint der emeritierte Wirtschafts- und Sozialhistoriker aus Innsbruck. Beim Tag der Linzer Hochschulen machte er am 23. Oktober in der Katholischen Hochschulgemeinde in Linz deutlich, warum er sich dem üblichen Pessimismus so gar nicht anschließen will. Wollen müsse man, vor allem die Politik müsse es wollen. Er ist ein Sammler von „Hoffnungstropfen“ – guten Nachrichten aus aller Welt. Zusammen mit seinem Kollegen Stefan Neuner hat er solche 2017 in ein Buch gefasst. „Auch die Donau besteht aus lauter einzelnen Wassertropfen“, meint er. Viele Hoffnungstropfen würden dem Optimismus Nahrung geben und – zum Strom gefasst – die Welt zum Guten ändern. Bildung ist der Schlüssel. Bildung senkt nachweislich das Bevölkerungswachstum, das derzeit vor allem in Afrika bedrohlich schnell vor sich geht. Wenn Frauen in Wohlstand leben können, werde die Weltbevölkerung nicht weiter ansteigen. Seriöse Wissenschaftler sähen schon heute die Anzeichen, dass die Erdbevölkerung Mitte des 21. Jahrhunderts mit dann über 9 Milliarden Men-

schen auf der Welt ihren Höhepunkt erreichen, in der Folge aber eher stagnieren oder gar sinken werde. Die für das Jahr 2100 vorausgesagten 12 Milliarden Menschen würden voraussichtlich nicht erreicht werden, wenn heute vor allem durch Bildung gegengesteuert werde. Auch in der Umweltfrage sieht Nussbaumer Hoffnungszeichen. „Wir müssen die Sonne in die Hand nehmen“, sagt er und zeigt Bilder aus aller Welt von entsprechenden Versuchen. Genug erneuerbare Energie zu erzeugen, sei nicht mehr die technische Frage, sondern eine des politischen Willens. Riesige und zahlreiche Aufforstungsprojekte gebe es schon heute. Selbst große Wüstenflächen seien wieder begrünt worden. Es seien oft Einzelne, die Erstaunliches zuwege brächten. Zu wenig ins Gewicht fielen bei Menschen Hoffnungstropfen wie diese: Dass es noch nie so wenige Kriegsopfer gegeben habe, wie dies heute der Fall sei, und dass noch nie ein so niedriger Anteil der Weltbevölkerung Hunger litt. 10 Prozent seien es heute, vor 100 Jahren waren es 70 Prozent. Der Tag der Hochschulen wird von der katholischen und evangelischen Kirche ausge-

Beim 13. Linzer Religionsgespräch ging es um Politik, Islam und Christentum

Vom Verdacht zum Vertrauen Religion ist Teil der Gesellschaft – und insofern politisch. Für katholische Theologen und Theologinnen eine Selbstverständlichkeit. So auch für Magdalena Holztrattner, die Direktorin der Katholischen Sozialakademie in Österreich (KSÖ). Mit einem „politischen Christentum“ meint man ein kirchliches Engagement, das sich um die sozialen und gesellschaftlichen Fragen und Probleme kümmert. Was aber, wenn Islam in Zusammenspiel mit Politik gebracht wird? Von einem „politischen Islam“ distanzieren sich viele. Über Fragen wie diese wurde beim 13. Linzer Religionsgespräch am 24. Oktober in der Katholischen Privatuniversität Linz spannend diskutiert. Ümit Vural, seit einem

Jahr Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, wehrte sich gegen den Generalverdacht, der Islam würde vordergründige politische Ziele verfolgen und sei dafür gewaltbereit. Muslimisch zu sein heiße, ständig beweisen zu müssen, dass man unschuldig sein, beklagte Vural. Dennoch weiß er um das Problem, dass manche im Islam den Glauben missbrauchen, politisch aufladen und Gewaltaktivitäten setzen. Die islamische Glaubensgemeinschaft wolle selbst aufklären und sich auf dem selbstverständlichen Boden einer liberalen demokratischen Gesellschaft bewegen. So plädierte er dafür, dass auch die Ausbildung von Religionslehrkräften in staatlichen Kanälen er-

Josef Nussbaumer lehrte Wirtschaftsund Sozialgeschichte in Innsbruck. Mit der Verein „Team Globo“ fördert er Hoffnungsprojekte (teamglobo.net). KIZ/mf

richtet. „In der Hoffnung liegt Trost“, meinte Superintendent Gerold Lehner. Es müsse nicht bleiben, wie es ist. Bischof Scheuer erzählte von einem besonderen Hoffnungstropfen. Bei der jüngsten Visitation im Dekanat Bad Ischl hat er es erlebt. „Wenn ich sie allein esse, kriege ich Bauchweh!“, antwortete ein Kind auf die Frage, ob Schokolade mehr oder weniger würde, wenn man sie teile. M.Fellinger

«

XX Josef Nussbaumer, Stefan Neuner: „Hoffnungstropfen“, Studia Universitätsverlag, Innsbruck 2017, 274 Seiten, € 19,90.

folgt, und dass nicht Imame aus dem Ausland eingesetzt werden sollten. Als Politik-Vertreter war der neue GrünenAbgeordnete Stefan Kaineder Gast am Podium. Vor seiner noch jungen politischen Laufbahn war er im kirchlichen Bereich tätig, im entwicklungspolitischen Bereich bei Welthaus, dann bei der katholischen Jungschar. Er erzählte von der anfänglichen Skepsis, mit der er als Kirchenmann von Kolleginnen und Kollegen aufgenommen wurde. Doch die Skepsis hat zum Entdecken großer Gemeinsamkeiten in den Zielen geführt. „Eine atheistische Politikerin und ein engagierter Christ können dennoch dieselben politischen Ziele haben“, erzählte er. Er plädierte zum Beispiel dafür, dass sich der Staat um Ethikunterricht für alle kümmern müsse, aber zugleich, dass der Religionsunterricht im Interesse des liberalen Staates sein müsse. Umgekehrt müssten sich auch


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

31. Oktober 2019

EZA-Woche von 3. bis 10. November

Lust auf fair Die Woche der Entwicklungszusammenarbeit lädt ein, selbst zu probieren, was etwa bei den Fridays-for-Future-Demos gefordert wird: nachhaltig und fair zu leben. Kaffee ist nach wie vor das meistgehandelte Fair-trade-Produkt. Stockfoto/Dima Sobko

Diözese Linz/Reischl

Bereits zum achten Mal setzt das Land Oberösterreich mit der Woche der Entwicklungszusammenarbeit (EZA-Woche) von 3. bis 10. November 2019 durch den flächendeckenden Verkauf von fairtrade-Produkten wieder ein klares Zeichen für fairen Handel. Ein starker Partner dabei sind kirchliche Einrichtungen. An über 450 Standorten in ganz Oberösterreich werden während dieser Woche fair gehandelte Produkte aus Ländern der Entwicklungszusammenarbeit angeboten. „Durch die Unterstützung von nachhaltigen Projekten wie dem Kauf von EZAProdukten sollen die Lebensverhältnisse in ausgewählten Regionen spürbar verbessert werden“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer am 28. Oktober bei einer Pressekonferenz. Aktuell, so Stelzer, wende das Land 2,1 Millionen Euro im Jahr auf, um damit etwa 100 nachhaltige EZA-Projekte zu unterstützen. So würde Hilfe zur Selbsthil-

fe für mehr als 500.000 Menschen geleistet werden. Zum zweiten Mal beteiligt sich heuer auch der Lebensmittelhandel an der EZA-Woche,

«

Landeshauptmann Thomas Stelzer beim Einkauf im Weltladen Traun Land OÖ / Max Mayrhofer

Religionsgespräch mit Dr. Magdalena Holztrattner (KSÖ), Mag. Ümit Vural (Islamische Glaubensgemeinschaft), Matthäus Fellinger (Moderation) und Stefan Kaineder (Abgeordneter zum Nationalrat).

Religionsgemeinschaften an Grundprinzipien, wie etwa der Gleichbehandlung der Geschlechter, orientieren: „Menschen dürfen nicht diskriminiert werden.“ Als das große gemeinsame Ziel stellte sich die Sorge um das Gemeinwohl und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft heraus. Religion hat Motivationskraft für poli-

und zwar mit einer Erweiterung des Sortimentes fair gehandelter Produkte in den Geschäften. Aktiv unterstützt wird diese Aktion auch von der Johannes Kepler Universität Linz, der Anton Bruckner Privatuniversität Linz, der Katholischen Privatuniversität Linz sowie der Fachhochschule Oberösterreich (Campus Linz und Campus Hagenberg), um gezielt junge Menschen auf die Bedeutung des fairen Handels aufmerksam zu machen. Auch Ordensspitäler sowie zahlreiche Pfarren und Gemeinden unterstützen die EZAWoche. „Sie tragen wesentlich dazu bei, dass das Thema Entwicklungszusammenarbeit und die Handlungsmöglichkeiten jedes Einzelnen bewusst gemacht werden“, freut sich Stelzer über diese Unterstützung. M.F.

tisches Engagement. Doch: Religion werde missbraucht, wenn sich eine Partei als Alleinvertreterin christlicher Werte präsentiere, zugleich aber mit dem Leistungsdenken den sozialen Zusammenhalt infrage stelle, meinte Holztrattner. Dass Menschen in Lebenskrisen nicht alleingelassen werden dürfen, sei auch eine der gemeinsamen Sorgen. Ümit

XX Alle Veranstaltungen und Termine auf www.land-oberoesterreich.gv.at/ezawoche

Vural nennt die Barmherzigkeit, den Einsatz für Andere, die Solidarität, die Bereitschaft zur guten Tat als hohe islamische Ideale. Tod, Zerstörung und Unmenschlichkeiten widersprächen dem Islam. Man müsse dem Islam, wie anderen Religionen, auch die Weiterentwicklung aus Fehlinterpretationen in diese lebensfreundliche Richtung zugestehen. Holztrattner und Kaineder betonten, wie das Christentum in der Sorge um das Gemeinwohl keine Unterscheidungen machen dürfe, weder nach Religion, Geschlecht noch Hautfarbe. Deutlich wurde, wie sehr es auf möglichst viel persönliche Begegnung und Dialog auf allen Ebenen ankommt. Dann kann sich ein dumpfes Grundklima des Verdachts, in dem man sich für gefährlich hält, wandeln in eine Atmosphäre des Vertrauens, in der man sich das gemeinsame Mitwirken am Gemeinwohl zutraut.

«

Matthäus Fellinger


6 Besinnung

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Allerheiligen und Allerseelen

Ostern im

Herbst Matthäus Fellinger

Im

Leiber der Menschen in Gräbern verwesen: Nicht Verwesten, Vollendeten gilt das Erinnern.

Der November zieht ins Land. Nur noch ein kurzes, farbenfrohes Aufbäumen der Natur lässt sich an seltenen sonnigen Tagen erleben. Das große Absterben hat eingesetzt. Kargheit, Nebel und Dunkel prägen die Landschaft, und die Fröhlichkeit zieht sich zurück in geschlossene Räume. Da feiern Christinnen und Christen es noch einmal: Ostern im Herbst.

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Und den Trauernden, den Sanftmütigen, den nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, den Barmherzigen und den im Herzen Reinen, den Friedenstiftern, den um der Gerechtigkeit willen Verfolgten.

Frühling, wenn alles aufblüht und wächst, wenn es nach vorne geht mit dem Jahr, die Kälte weicht und alles ins Wachsen kommt, feiern Christinnen und Christen Ostern. Fröhlich ist man und feiert ein Lebensfest.

Lebensfeste sind es. Denn nichts anderes meinen die beiden Feste Allerheiligen und Allerseelen. Gott lässt den Menschen nicht fallen wie ein vergilbtes Blatt. Wenn alles rundherum abstirbt, selbst die

So feiern Christinnen und Christen die großen Zusagen Gottes, wie sie in den Seligpreisungen genannt sind. Am Allerheiligentag werden sie vorgetragen:

Gerade an Gräbern, wo das Leben so sehr in Frage steht, lässt sich tief ahnen, was Gott mit dem Leben meint und was somit auch Ostern bedeutet. Ob man sich einzulassen wagt auf das Gotteswort von der Seligkeit oder ob man sich seine Seligkeiten lie-


KirchenZeitung Diözese Linz

Allerheiligen 7

31. Oktober 2019

E

ine Kerze für Oma. Sie war so gut. Und für den Onkel.

Wie lustig war es mit ihm! Da drüben: eine Kerze brennt für ein Kind. Dass man es nicht auch einmal so erleben muss! Name für Name, in Stein geritzt, auf Emailtäfelchen geschrieben, dort und da noch auf einem frischen hölzernen Kreuz, weil der Grabstein noch nicht

shutterstock.com/Gerd-Harder

ber selbst zimmert – mit den zweifellos schönen, aber zerbrechlichen Dingen der Welt. Nicht nur im Aufwachen des Frühlings, auch an manchmal recht „trostlos“ scheinenden Tagen gilt diese Botschaft. Sie tröstet und stärkt und man steht nicht allein. Nicht zurück wendet sich das Erinnern, nicht gilt es nur dem, was war. Es erinnert nach vorne:

bestellt ist.

M

an steht an Gräbern, zündet die Kerzen an, aber mehr als für Oma,

Onkel und Kind leuchten sie ins eigene Herz – als Schein von drüben, der sagt:

Fürchte dich nicht.

Nutze die Tage. Lebe und wage Seligkeit.

m. F.


8 Lebendige Kirche

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Diözese Linz / Fürlinger

Persönliche Mission und Weltmission

Mariendom Linz. Mit einer Dankfeier am 26. Oktober 2019 im Linzer Mariendom ließ die Katholische Kirche Oberösterreichs den von Papst Franziskus ausgerufenen „Außerordentlichen Monat der W ­ eltmission“ ausklingen, der unter dem

momente

Zum Glück nur eine Übung

Linz-Pichling. Die Pfarre St. Paul im Linzer Stadtteil Pichling feierte am 20. Oktober einen Festgottesdienst und Festakt mit Bischof Maximilian Aichern anlässlich 50 Jahre Pfarrzentrum und 50 Jahre Pfarrcaritas-Kindergarten. Die Pfarre wurde vor etwas mehr als 50 Jahren von der Mutterpfarre Linz-Ebelsberg losgelöst und hat sich zu einem wichtigen Begegnungsort in diesem stark wachsenden Stadtteil von Linz entwickelt. Pfarrzentrum und Kindergarten ­spielen seither eine bedeutende ­Rolle für neu Zugezogene, um in Pichling eine Heimat zu finden.

Die Pfarre Linz-St. Paul feierte zwei Jubiläen. wikipedia/franz groSS

Motto „Getauft und gesandt“ stand. Unter anderem erzählte Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel, von der Missionstätigkeit ihrer Ordensgemeinschaft, die seit 2002 in Uganda tätig ist. „Weltmissi-

on und persönliche Mission gehören zusammen. Wenn ich selbst weiß, warum und wofür ich lebe, wofür ich im Herzen brenne, kann ich diese Erfahrung auch überzeugt weitergeben – und davon lebt Mission“, so die Genaraloberin.

Feuerwehr-Großeinsatz in der Pfarrkirche Leonding-St.Michael. Etwa 75 Feuerwehrleute und zehn Helfer/innen des Roten Kreuzes probten kürzlich den Ernstfall. In Erinnerung an den großen Brand von Notre-Dame in Paris kam die Anfrage für den Übungseinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Rufling an die Pfarre. Übungsannahme war ein Brand des Dachstuhls während einer Andacht in der Kirche. Die Feuerwehrleute mussten nicht nur von außen löschen, sondern auch mit Atemschutzgeräten in das Innere der Kirche vordringen und von dort Menschen bergen. kiz/bh


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

31. Oktober 2019

Pinsdorf: Luftballons auf dem Friedhof

Die Toten fliegen hoch Luftballons sind auf dem Friedhof in Pinsdorf zu Allerheiligen eine Botschaft der Hoffnung. Sie symbolisieren zudem, dass es Zeit ist, die Toten loszulassen. Paul Stütz

Seit sechs Jahren gibt es zu Allerheiligen ein spezielles Ritual am Friedhof von Pinsdorf (Bezirk Gmunden): Am Vormittag werden Luftballons mit Helium befüllt und auf den Grabkreuzen befestigt. Am Nachmittag werden sie beim Totengedenken nach der Ansprache am Friedhof losgeschnitten und steigen in den Himmel. Nicht auf allen Gräbern gibt es Luftballons, sondern nur auf jenen der Verstorbenen des vergangenen Jahres. „Wir machen damit sichtbar, wie viele Menschen von Allerheiligen bis Allerheiligen gestorben sind“, erklärt Pfarrassistent Gerhard Pumberger. Botschaft Hoffnung. Für ihn ist es ein nochmaliges bewusstes Abschiednehmen der Angehörigen. „Die Beziehung zu den Verstorbenen verändert sich“, so Pumberger. Die Luftballons symbolisieren, dass es Zeit ist, loszulassen. Und: „Die größte theologische Botschaft beim Begräbnis und zu Allerheiligen ist Hoffnung, auch dafür stehen die Luftballons.“ Jedes Jahr werden die Angehörigen

Gerhard Pumberger (mit den Luftballons) hat das Allerheiligenritual in Pinsdorf entwickelt.

vorab gefragt, ob sie mitmachen wollen. Bis dato lag die Beteiligung bei 100 Prozent. Für den Pfarrassistenten kommt mit den Luftballons eine Leichtigkeit, die die „altbekannte katholische Schwere“ verdrängt. In diesem Sinn wurde am Pinsdorfer Friedhof heuer ein Apfelbaum gepflanzt, als Zeichen für das Paradies. Wenn der Baum größer ist, soll eine Bank darunter errichtet werden, die zum Verweilen und zum Plaudern einlädt. Dabei sind die Luftballons und der Apfelbaum wohl durchdachte Maßnahmen und kein kurzfristiger Gag, wie Gerhard Pumber-

pfarre

ger betont: „Das alles ist das Ergebnis einer zehnjährigen Veränderung der Begräbnisliturgie in Pinsdorf.“ Eines war ihm dabei stets wichtig: „Das Ritual soll den Menschen dienen und nicht umgekehrt.“ Das diesjährige Leitmotiv „Danke“ von Allerheiligen in Pinsdorf richtet sich demnach nach einem konkreten Bedürfnis der Leute. Pumberger: „Ich habe Leute in meiner Pfarre auf ein Plakat schreiben lassen, was sie tun würden, wenn heute ihr letzter Tag wäre: Die große Mehrheit hat ,Danke‘ darauf geschrieben. Das hat zu diesem Motto geführt.“

pfarrimpulse

pfarre/dax

kisi kids

Abenteuer in der Mongolei

Vorhang auf für „Ruth“

Timelkam. Der Timelkamer Valentino Dax hat heuer eine abenteuerliche Reise durch die Mongolei bewältigt, bei der er im Alleingang in dreieinhalb Monaten das Land auf einer Strecke von 1.500 km durchquerte. Zuerst ritt er auf einem Pferd, doch dann „sattelte“ er nach einem Drittel des Weges auf ein Motorrad um. Seine Erfahrungen schilderte er kürzlich in der Pfarre Timelkam.

Ried/Innkreis. Das Musical „Ruth“ der Kisi Kids begeisterte am Samstag, 26. Oktober, das Publikum in der Jahnturnhalle Ried im Innkreis. Rund 500 Zuschauer/innen fieberten mit den Darstellenden mit und belohnten diese mit Standing Ovations. Mit dem Musical erzählt das gut 100-köpfige junge Team eine hoffnungsvolle biblische Geschichte von Höhen, Tiefen und einer jungen Frau, die nicht aufgibt.

Dom-Jugend-Treffen. Die Linzer Dompfarre lädt am Di., 5. 11, um 14 Uhr, die Generation, die ca. zwischen 1935 und 1960 in der Domjugend war, zu einem Treffen ein. Zuerst findet eine Domführung statt, danach ist gemütliches Zusammensitzen. Treffpunkt beim Dompfarrhof, (Baumbachstraßenseite). Obernberg am Inn. Am Freitag, 8. 11., findet um 19 Uhr im Pfarrhof Obernberg der Video-Vortrag „Faszination Ostchoral“ – Eintauchen in die Schätze des Ostens“ statt. Platzsicherung bitte unter Tel. 07758 22 57.


10 Thema Reaktionen Zufrieden. Der österreichisch-brasilianische Bischof Erwin Kräutler ist zufrieden mit dem Schlusspapier der Amazonien-Synode: „Ich finde es gut. Was drin ist, entspricht dem, was ich mir eigentlich wirklich erwartet habe“, sagte Kräutler. Er rief dazu auf, in der Betrachtung des Schlusspapiers nicht einzelne Aspekte heraus- und aus dem Zusammenhang zu reißen.

Bischof Erwin Kräutler in der Synodenaula KNA

Lebenszeichen. Als ein „starkes Lebenszeichen für Amazonien und die Kirche“ hat Kardinal Christoph Schönborn das Ergebnis der Bischofssynode bezeichnet. Vom Abschlussdokument gingen „starke Impulse“ an die Weltgemeinschaft aus, sowohl was den ökologischen Erhalt des Amazonas-Regenwaldes als auch den Schutz der dort lebenden Menschen betrifft, sagte der Wiener Erzbischof. Positiv bewertete er den Vorschlag der Synode, der einen Weg für den künftigen Einsatz von verheirateten Priestern skizziert. Bestärkt. Zufrieden mit den Ergebnissen hat sich die Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, Anja Appel, geäußert: „Wir fühlen uns von den Ergebnissen der Synode bestärkt in unserer Arbeit für globale Gerechtigkeit und einen ökologischen und ökonomischen Systemwandel.“

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Ergebnisse der Amazonien-Synode

Ganzheitliche Ökologie und vorsichtige Reformvorschläge Ein Vorschlag für verheiratete Priester unter speziellen Bedingungen, Eintreten für indigene Völker und eine ganzheitliche Ökologie – das sind die wesentlichen Ergebnisse der Amazonien-Synode, die am Wochenende in Rom zu Ende gegangen ist. Eine deutliche Mehrheit der Synodenväter will die Voraussetzungen dafür schaffen, dass in abgelegenen Amazonasgebieten verheiratete katholische Diakone zu Priestern geweiht werden können. Eine allgemeine Aufhebung des Zölibats ist damit nicht verbunden. Im Synoden-Schlussdokument wird vorgeschlagen: „Die zuständige Autorität gemäß Lumen Gentium Kapitel 26 möge Kriterien und Voraussetzungen schaffen, um geeignete und von der Gemeinde anerkannte Männer zu Priestern zu weihen. Sie sollten bereits ein fruchtbares Diakonat und eine Ausbildung zum Priesteramt absolviert haben und sie sollten eine legitime und stabile Familie beibehalten können.“ Zehn Jahre? Wann es – die Zustimmung des Papstes vorausgesetzt – die ersten verheirateten Priester im Amazonasgebiet geben könnte, blieb unklar. Noch gibt es keine Kriterien, zum Beispiel dafür, wie lange die Diakonatszeit sein soll. Der deutsch-brasilianische Bi-

Die Synode machte beratende Vorschläge. Papst Franziskus muss nun darauf antworten. MASSIMILIANO MIGLIORATO/PA/picturedesk.com

schof Johannes Bahlmann könnte sich vorstellen, in seiner Diözese im Amazonasgebiet in etwa zehn Jahren verheiratete Priester zu haben, wie er auf Radio Vatikan sagte. Weiter spricht sich das Schlussdokument für Gemeindeleiterinnen aus. Die Frage einer Zulassung von Frauen zum Diakonat soll weiter erörtert werden: Man wolle mit der Kommission, die der Papst zu diesem Thema gebildet hat, Erfahrungen teilen. Die Absätze zu verheirateten Priestern (128 Ja-, 41 Nein-Stimmen) und dem Frauendiakonat (137 Ja-, 30 Nein-Stimmen) bekamen bei der Abstimmung über das Schlussdokument zwar die meisten Gegenstimmen, hatten aber doch mehr als die notwendige Zweidrittelmehrheit. Zudem könnten die Absätze von einzelnen Bischöfen auch abgelehnt worden sein, weil sie ihnen zu schwach waren. Entscheiden muss letztlich der Papst. Die Frage des Frauendiakonats soll – nach dem widersprüchlichen Ergebnis der bisherigen Kommission – jedenfalls erneut untersucht werden. Themen. In dem insgesamt 120 Artikel umfassenden Schlussdokument bekennen die Synodenväter weiters Rückhalt für die amazonischen Völker und deren Lebensweise. Es gelte, sich den Indigenen „auf Augenhöhe zu nähern, ihre Geschichte, ihre Kulturen, ihren Stil des ‚guten Lebens‘ zu respektieren“. Eine „Evangelisierung im Kolonialstil“ wird ausdrücklich verworfen. Auch die auf der Synode aufgetauchte Idee eines eigenen Amazonas-Ritus wurde ins Schlussdokument aufgenommen. Unter ökologischer Perspektive warb die Synode für einen ganzheitlichen Ansatz. Die Kirche müsse sich mit der Ausbeutung des „gemeinsamen Hauses und seiner Bewohner“ auseinandersetzen. Auch die Verteidigung der Menschenrechte wurde als verpflichtend bezeichnet. Das Schlussdokument sprach sich für eine Beobachtungsstelle für Ökologie und Sozialfragen aus, die auch mit nichtkirchlichen Akteuren zusammenarbeiten soll. Papst am Zug. Nun muss der Papst entscheiden, was zu geschehen hat. Das offizielle Papstdokument zur Synode will er noch heuer veröffentlichen. Papst Franziskus gab


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

31. Oktober 2019

Interview

„Schöpfungsverantwortung gehört zum Christentum“ Gudrun Sailer hat für Vatican News die Synode drei Wochen lang beobachtet. Im Interview beschreibt die Journalistin und Buchautorin ihre Eindrücke. Mit welchem Eindruck fahren die Teilnehmer/innen von der Amazonien-Synode nach Hause? Gudrun Sailer: Mein Eindruck ist

Nicht nur im Vatikan – auch weltweit weckte die Synode die Aufmerksamkeit für Amazonien und seine Bewohner/innen. VINCENZO PINTO / AFP / picturedesk.com

aber bereits die geplante Errichtung einer eigenen Sektion für Amazonien innerhalb der Entwicklungs- und Menschenrechtsbehörde des Vatikan bekannt. Unter dem Applaus der Synodenteilnehmer kündigte er an, dass demnächst alle künftigen Vatikan-Diplomaten mindestens ein Jahr in einem Missionsgebiet als Seelsorger eingesetzt würden. Eine weitere Neuerung werde die Schaffung spezieller Priesterseminare für Ureinwohner sein. Proteste. Die Synoden-Beratungen der vergangenen Wochen waren begleitet von einer Polemik sehr konservativer Katholiken gegen indigene Riten und Symbole. Für Widerspruch sorgte bereits ein „Gebet für die Schöpfung“ zum Synodenauftakt. Im Brennpunkt von Angriffen standen auch Holzfiguren schwangerer Frauen, die das Leben und die Verbindung mit der Natur symbolisieren sollten. Papst-Kritiker sahen darin Heidnisches, darunter auch Kardinal Gerhard Müller, der englisch von „idols“ (Götzenbildern) sprach. Die in einer Kirche in Vatikannähe ausgestellten Figuren wurden von Unbekannten in den Tiber geworfen. Der Papst bat diejenigen, die sich dadurch verletzt fühlten, um Verzeihung. kathpress/nie

«

der einer großen Zufriedenheit und auch Gelassenheit unter den Bischöfen und den übrigen Teilnehmern. Diese drei Wochen in Rom waren für sie eine Zeit des Innehaltens, des Nachdenkens über das, was ihre Heimat braucht, und was die 33 Millionen Menschen dort brauchen. Das Schlussdokument passt aus ihrer Sicht im Großen und Ganzen, das ist mein Eindruck. Und klar, jetzt wartet alles gespannt auf das Schreiben von Papst Franziskus, er will es ja bis Ende des Jahres noch vorlegen, das wäre übrigens sehr schnell für so ein nachsynodales Schreiben. Was den Umgang mit den indigenen Völkern betrifft: Die positiven Signale der Synode wurden durch eine Protestaktion – in den Tiber geworfene Statuen – konterkariert: Wie nahm das die Synode wahr? Sailer: Der Diebstahl und der an-

schließende Akt der Gewalt gegen die Statuen haben bei der Synode für Befremden gesorgt. Es wurde als feindselig empfunden, zugleich als kleinlich. Ruhig und ausgewogen hat die lateinamerikanische Organisation reagiert, die diese Begleit-Events gestaltet und die Figuren zusammen mit vielen anderen Amazonien-Symbolen nach Rom gebracht hat. Das war richtig gut. Und alle waren sehr erleichtert und erfreut, als die Gendarmerie die Figuren aus dem Tiber gerettet hat. Beim Thema Ökologie lag die Synode ganz auf der Linie von Papst Franziskus und seiner Enzyklika

„Laudato si’“. Worin besteht der Fortschritt durch die Synode? Sailer: Aus meiner Sicht darin,

dass man diesen Teil der katholischen Soziallehre jetzt nicht mehr unter „und dann war da noch …“ verbuchen kann, als sei die ökologische Frage ein unbedeutendes Anhängsel. Schöpfungsverantwortung gehört ursächlich zum Christentum. Ich habe bei der Synode gerade auch die Bischöfe aus westlichen Ländern so erlebt, dass ihnen durch das Hinhören auf den „Schrei der Armen“ in der Synodenaula bestimmte Zusammenhänge neu aufgegangen sind. Wann kann es im Amazonas-Gebiet realistischerweise verheiratete Priester geben? Und wie sind die vagen Ausführungen zum Frauendiakonat zu deuten? Sailer: Ständige Diakone gibt

es in Amazonien ja schon lange, es müssten ungefähr 3000 allein in Brasilien sein. Wenn der Papst den Vorschlag der Synode annimmt, solche verheirateten Männer unter ganz bestimmten Bedingungen zu Priestern zu weihen, dann dauert es wohl trotzdem noch ein paar Jahre. Aber Franziskus hat ja auch schon einmal angedeutet, dass er sich eine solche Ausnahmeregelung „für extrem entlegene Gebiete“ vorstellen kann. Anders das Frauendiakonat, dafür ist es aus Sicht vieler offenbar zu früh. Immerhin, der Papst hat gesagt, er besetzt die Studienkommission zum Frauendiakonat jetzt neu, und dann wird man weitersehen. nie

«

Gudrun Sailer ist Redakteurin bei Radio Vatikan. Eines ihrer Bücher heißt: „Keine Kirche ohne Frauen“. ruprecht/kathbild.at


12 Panorama Kurz berichtet

31. Oktober 2019

Österreichische Bischofskonferenz

Ökumenische Premiere in Wien Erstmals tagen die Mitglieder der katholischen sowie der orthodoxen Bischofskonferenz gemeinsam und werden dafür am 4. November im Wiener Erzbischöflichen Palais zusammenkommen.

Waltraud Klasnic

hospiz österreich

Opferschutz. Im Kampf gegen Missbrauch und Gewalt darf es keinen Schlussstrich geben. Das betonte Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic vergangene Woche bei einer Expertentagung mit dem Thema Missbrauch der Diözese Bozen-Brixen. Im Fokus der Tagung unter dem Titel „aufdecken und aufarbeiten“ im Pastoralzentrum in Bozen stand der verantwortliche Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche und dessen Prävention. Regelung. Die Österreichische Bischofskonferenz hat im Vorjahr neue Regelungen zu Feuer- und Naturbestattung verabschiedet. In einem dafür erstellten Papier wird den Gläubigen auch die Möglichkeit zur Feuerbestattung eingeräumt. Keine christliche Option seien hingegen ein anonymes Verstreuen von Asche in der Natur, in der Luft oder auf dem Wasser, das Aufstellen der Urne in einem Privathaus oder einer Wohnung, die Beisetzung im privaten Garten oder das Aufteilen der Asche in mehrere Erinnerungsgegenstände. Laurentius von ­Brindisi. Mit einer international besetzten wissenschaftlichen Fachtagung wird vom 7. bis 9. ­November an der Universität Wien das Leben und Wirken des heiligen Laurentius von Brindisi (1559–1619) beleuchtet. In Vorträgen und Workshops soll u. a. das bewegte Leben des vor 400 Jahren verstorbenen vielseitigen Patrons der österreichischen Provinz des Kapuzinerordens und Gründer der meisten seiner Klöster betrachtet werden.

KirchenZeitung Diözese Linz

Die ökumenische Begegnung steht auf dem Programm der Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz, die unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn bis zum 7. November dauert. Noch vor den Gesprächen mit den orthodoxen Würdenträgern gibt es laut Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka einen ersten Höhepunkt: Am 4. November mittags trifft der katholische Episkopat mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Ein-

Die Herbstvollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz findet ab 4. November statt. HANS PUNZ/APA/picturedesk.com

Michael Landau erhielt den Bruno-KreiskyMenschen­rechtspreis. caritas österreich

ladung des Staatsoberhauptes in der Wiener Hofburg zusammen. Gemeinsame orthodoxe Vesper. Das Treffen der katholischen mit der orthodoxen Bischofskonferenz besteht aus zwei ­Teilen. Nach einem Austausch über T ­ hemen, die für beide Kirchen wichtig sind, wird um 18.30 Uhr gemeinsam eine orthodoxe ­ Vesper in der griechisch-orthodoxen Kathedrale (Wien, Fleischmarkt 13) gefeiert, zu der die Gläubigen eingeladen sind. Die gemeinsame Tagung endet mit einem Empfang des ­ griechisch-orthodoxen Metropoliten ­Arsenois (Kardamakis), der auch Vorsitzender der orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich ist. Beratungen. Am Dienstag, 5. November, setzen die katholischen Bischöfe ihre Vollversammlung im Kloster Laab im Walde fort. Dorthin kommen die Caritasdirektoren der Diözesen, um mit den Bischöfen aktuelle soziale und kirchliche Themen zu beraten. Am Mittwoch, 6. November, wird der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, an der Sitzung der Bischöfe teilnehmen. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung des Episkopats sind die Ergebnisse der aktuellen Amazonien-Synode, an der seitens der Bischofskonferenz Kardinal Schönborn teilnimmt. Die Tagung der Bischöfe endet am Donnerstag, 7. November.

Auszeichnung für Michael Landau

Ali Wajid ist „wieder daheim“ in Österreich

Caritas-Präsident Michael Landau ist kürzlich mit dem Ehrenpreis der Bruno-Kreisky-Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte ausgezeichnet worden. Laut Landau gilt es hellhörig zu sein an den gesellschaftlichen Rändern, denn dort zeige sich, „wie es um den Gerechtigkeitssinn in einer Gesellschaft bestellt ist“. Landau sagte in seiner Dankesrede, er sei davon überzeugt, dass das gemeinsame Eintreten für Menschenwürde und Menschenrechte auch in Zukunft gelebt und weiter verwirklicht werden muss. „Konkret, handfest und beharrlich.“

Der aus Pakistan stammende Ali Wajid, der wegen eines negativen Asylbescheids trotz „Kirchenasyl“ im Jänner nach Kenia ausreiste, befindet sich wieder in Salzburg. Der ehemalige Asylbewerber hat die Genehmigung eines Studienplatzes an der Uni Salzburg erhalten und in Folge ein Visum für die Wiedereinreise nach Österreich. Bei einem Pressegespräch berichteten der Menschenrechtsaktivist Bernhard Jenny, die Präsidentin der Katholischen Aktion, Elisabeth Mayer, und Flüchtlingspfarrer Alois Dürlinger in Wajids Namen über dessen „Heimkommen“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

31. Oktober 2019

Blumen liegen in der Nähe des Fundortes eines Lkw mit 39 Toten in Essex bei London.

reuters

Legale Wege für Flüchtlinge gefordert Hilfsorganisationen und Kirchenvertreter in Großbritannien haben mit Entsetzen, aber auch mit der Forderung nach einer Änderung der Flüchtlings- und Migrationspolitik auf die Entdeckung von 39 offenbar erstickten Menschen in einem Lkw nahe London reagiert. Er sei „zutiefst traurig und schockiert“, sagte der katholische Bischof von Portsmouth, Philip Egan, laut britischen Medienberichten. Aus der anglikanischen Kirche riefen u. a. der Bischof von Chelmsford, Stephen Cottrell, und die

Londoner Bischöfin Sarah Mullally zum Gebet für die Toten und deren Angehörige auf. Laut Medien sollen die 39 Toten aus China stammen; die Behörden gehen von Menschenschmuggel aus. Die Direktorin des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes JRS im Vereinigten Königreich, Sarah Teather, sprach von einer „verheerenden“ Nachricht und rief ebenfalls zum Gebet auf. Gleichzeitig warnte Teather davor, dass sich derartige Tragödien wiederholen könnten. „Solange wir statt an sicheren und legalen Wegen an

Mauern bauen, um Menschen fernzuhalten, werden verzweifelte Menschen ihr Leben mit kriminellen Banden riskieren, mit tragischen Folgen“, sagte sie. Alles weise auf eine „erneute Tragödie der Immigration“ hin, erklärte auch die Gemeinschaft Sant‘Egidio in Rom. Sie appellierte an die europäischen Institutionen und Länder, Maßnahmen gegen den „traurigen Todeszug“ von Flüchtlingen zu ergreifen. Die Gemeinschaft verwies auch auf die Menschen, die vor wenigen Tagen vor der Küste Lampedusas ertrunken waren.

Der Vatikan dementiert Warnung vor Ver­ nahenden Finanzkollaps folgung von Gläubigen

weltkirche

Der Leiter der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls APSA, Bischof Nunzio Galantino, wies Aussagen des Journalisten Gianluigi Nuzzi in einem neuen Buch zurück, der Vatikan stehe vor einem finanziellen Kollaps. Derzeit unterziehe der Vatikan seine Bilanzen einer Ausgabenprüfung. Anders als Staaten habe der Vatikan weder Steuereinnahmen noch ein öffentliches Defizit. Seine Einnahmen stammten alle aus Spenden von Gläubigen, Zuwendungen von Diözesen, Anlagerenditen in mehreren Ländern, Eintrittsgeldern der Vatikanischen Museen und Mieteinnahmen.

Berufung. Papst Franziskus hat die Chemie-Nobelpreisträgerin Frances Hamilton Arnold zum Mitglied der Päpstlichen Akademie für Wissenschaften ernannt. Die 63-jährige US-Amerikanerin erhielt für ihre Forschungen zu Methoden einer gezielten Evolution und der Erzeugung neuer Enzyme 2016 den Millennium Technology Prize und 2018 den Nobelpreis.

Der jüngste Einmarsch der Türkei in Nordsyrien hat den internationalen Blick auf die Lage der ethnischen und religiösen Minderheiten in der Region gelenkt. Menschenrechtler warnen davor, dass die Türkei in Syrien und im eigenen Land Christen und andere Minderheiten vertreibe. Von „ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen, insbesondere der Vertreibung von Kurden, Christen und Jesiden“, spricht die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). In aktuellen Berichten wird davor gewarnt, dass die Glaubensfreiheit weltweit in arger Bedrängnis ist.

Ehrung. Tomas Halik, katholischer Theologe, Soziologe und einer der bekanntesten Intellektuellen der Tschechischen Republik, wurde mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz für ­seinen langjährigen Einsatz für die deutsch-tschechische Versöhnung und für den Dialog zwischen Völkern und Religionen geehrt.

Thomas Halik

kna


14 Zu Gast

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Juistzanstalt Linz. (links), Pfarrer Hans Gruber in der Gefängniskapelle (rechts). Seelsorgende in Österreich erhielten erstmals 1804 Zutritt zu den Gefangenen. Während des Nationalsozialismus war das verboten. 1954 wurde die Arbeitsgemeinschaft der Gefangenenseelsorger Ö. gegründet. Die ehrenamtliche Mitarbeit ist heute ein wesentlicher Bestandteil der Gefangenenseelsorge. MANFRED GRUBER

Der Gefangenenseelsorger Hans Gruber erzählt in einem Buch von Begegnungen und der Geschichte der Freiheitsstrafe

Der „Häfenpfarrer“ von Linz „In ein Gefangenenhaus bringst du mich nicht hinein“, hörte Hans Gruber als junger Geistlicher. Er aber wagte den Schritt. Seit 50 Jahren ist er für Häftlinge da und beobachtet die „Einsperrwut der Österreicher“. CHRISTINE GRÜLL

Hans Gruber steht ohne Zweifel an der Seite von eingesperrten Menschen, egal, aus welchen Gründen sie im Gefängnis gelandet sind. Aus der Erfahrung von 50 Jahren als Gefangenenseelsorger kann er von unzähligen Begegnungen erzählen. Und er tut es auch, in seinem soeben erschienenen Buch „Beinahe lebenslänglich“. Der „Häfenpfarrer“ Hans Gruber hat Trauer und Verzweiflung bei den Inhaftierten erlebt, Lüge und Verrat. Vor allem im Drogenmilieu gibt es kaum Einzeltäter, sondern Gruppen. „Da werden Kollegen verraten, um sich selber reinzuwaschen“, sagt Hans Gruber. Aber er hat auch Bekehrungen erlebt, Herzlichkeit und kleine Wunder. Wie bei dem Mann, der mit 16 Jahren zum ersten Mal eingesperrt wurde, 20 Jahre lang „Häfenerfahrung“ machte und den Hans Gruber zeitweilig in seine Wohnung aufgenommen hat. „Er hat sich derfangen“, sagt Hans Gruber, „heute ist er Masseur.“ Im Oktober 1968 trat Hans Gruber seinen Dienst als Seelsorger in der heutigen Jusitzanstalt Linz an. Geprägt von der Stimmung

des Aufbruchs auch in der katholischen Kirche wollte er im Gottesdienst den Haftinsassen „fortschrittlich“ gegenübertreten. Er verzichtete auf das alte Messgewand – und wurde prompt von den Gefangenen kritisiert: ‚Wir sind es ihm nicht wert, dass er sich feierlich anzieht!‘ Neben dem wöchentlichen Gottesdienst ist der Arbeitsalltag bis heute von der Zusammenarbeit mit dem Wachpersonal, von Gruppen- und Einzelgesprächen mit Häftlingen und der Beichte geprägt. Wobei diese gerne für andere Formen der Kommunikation genutzt wird. „Ich war oft eine Projektionsfläche für ihre Verteidigungsrede“, sagt Hans Gruber. „Sie dachten, wenn ich ihre Lügengeschichte glaube, vielleicht schluckt sie dann auch der Richter.“ Maß an Jesus nehmen. Die Gefangenenseelsorge muss an Jesus Maß nehmen. Das schreibt Hans Gruber in seinem Buch und zitiert aus dem Neuen Testament: „… ich war gefangen und ihr habt mich besucht …“ (Mt 25,46). Ab 1978 leitete er die neu eingerichtete Koordinationsstelle für Gefangenenpastoral in der Diözese Linz. Seitdem wurde kontinuierlich an der Professionalisierung der Gefangenenseelsorge gearbeitet, trotz immer noch bestehender Hürden, was die finanzielle Ausstattung und die zugestandene Bedeutung innerhalb der Diözese anbelangte.

Freiheitsstrafe und Politik. Das Buch bietet auch einen Überblick über die Geschichte der Freiheitsstrafe. Mit Verweis auf die Zahlen der Untersuchungs- und Strafgefangenen von 1970 bis heute stellt Hans Gruber eine wahre „Einsperrlust der Österreicher“ fest. Im Jahr 1970 waren in den Niederlanden pro 100.000 Einwohner 25 Personen eingesperrt – in Österreich 120. 2019 waren 9.500 Menschen inhaftiert, das sind immer noch zirka 107 pro 100.000 Einwohner. Die Zahlen stiegen an oder fielen, je nachdem, wer gerade Justizminister oder -ministerin war. Für eine „populistische Meinungsmache“ sei das Thema immer gut, so Hans Gruber mit Seitenblick auf die Strafverschärfungen der letzten Regierung. Das Leben in der Justizanstalt, ein Haus voller Verwünschungen und voller Sehnsüchte, verändert die Menschen, auch den Gefangenenseelsorger: „Dieses Haus verlässt niemand unberührt.“

«

Hans Gruber, Beinahe lebenslänglich. 50 Jahre Häfenpfarrer, Wagner Verlag, Linz 2019, 252 S., € 23,–.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

31. Oktober 2019

D

enn ihr habt nicht ­einen Geist der Knecht-

schaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater. Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Betende Frau bei einer Generalaudienz von Papst Franziskus auf dem Petersplatz.

Römerbrief 8,15–16

reuters

Beten verwandelt

Gebetsperlen aus der Bibel

I

ch kann mir ein Leben ohne Gebet nicht vorstellen. Es ist für mich ein großes Geschenk, dass ich beten darf und dass mir viele Menschen ganz selbstverständlich vorgelebt haben, wie es gelingen kann. Mit Dankbarkeit verwende ich viele Gebete, die uns die Bibel überliefert. Folgende Besonderheiten des christlichen Betens bilden für mich eine Perlenkette. Betende Menschen haben nicht weniger Probleme, aber mehr Lösungsmöglichkeiten. Beten schafft keine heile, sorglose Welt, aber hilft, erlöster mit dem vielen Ungelösten umzugehen und manches sogar zu verwandeln. Wenn ich für jemanden bete, dann begegne ich ihm anders. Diese Erkenntnis motiviert mich, besonders für jene zu beten,

Mit der Bibel beten Teil 1 von 4 franz troyer dekan in lienz/osttirol, Leiter der bibelpastoral der diözese innsbruck, autor des Buches „beten verwandelt“ privat

mit denen ich mich schwertue. Nach einem Gebet für diese Menschen bin ich im Umgang mit ihnen freier und gelassener, wohl auch ehrlicher. Christliches Beten hat als Adresse ein Du. Gute und ehrliche Selbstreflexion ist für ein geglücktes Leben hilfreich. Beten öffnet eine zusätzliche Tür. Ich darf mein Leben mit den gütigen Augen Gottes anschauen und muss mich nicht um mich selbst drehen. Der Pharisäer im Tempel (Lukas 18,11) macht den Fehler, dass er mehr zu sich selber spricht als zu Gott. Kein Wunder, dass er engstirnig und engherzig geworden ist. Beim Beten wende ich mich an den Vater und spreche mit Jesus das Vaterunser. Ich erlebe Jesus als Vorbild, Lehrmeister und Fürsprecher. Auch der Heilige Geist stärkt mein Beten. „Wir wissen nicht, was wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.“ (Römerbrief 8,26) Beten fördert die Beziehung zu Gott. Bei der Eingangstür zur Heiliggeistkirche in Sterzing fand ich folgenden Text: „Jede Kirche ist ein Ort des Gebetes und der Stille, ein Raum, in dem wir im Dialog mit Gott leben dürfen. Wenn du ihn in deinem Leben bereits getroffen hast, dann bete und danke; wenn du ihn aber suchst, rufe zu ihm und mach dich be-

reit, ihn im Leben wirken zu lassen! Öffne dein Herz und deine Gedanken für die Begegnung mit ihm!“ Beten ist gelebte Freundschaft mit Gott. Es geht nicht um eine Pflicht oder Leistung, sondern um das Pflegen der Liebesbeziehung zu Gott. Auf die Frage „Warum sollen wir beten? Gott weiß ja sowieso, was wir brauchen!“ antworte ich gerne: „Auch wenn Menschen wissen, was mir wichtig ist, so suche ich doch den Kontakt zu ihnen und erzähle ihnen von den täglichen Ereignissen.“ Die Bibel unterstützt mein Beten. Sie zeigt viele Chancen und Möglichkeiten auf, wie wir beten können. Sie ermutigt uns, Gott als Abba anzureden und eine ­Vater-Kind-Beziehung zu ihm zu pflegen. Sie beschreibt das vorbildliche Beten Jesu, um uns die Kunst des Betens in allen Lebenssituationen aufzuzeigen. Als zusätzliche Hilfe lenkt die Bibel den Blick auf den Heiligen Geist. Dieser spricht mit uns und in uns das „Abba, ­Vater“.

«

u Buchtipp: „Beten verwandelt. Kraftvolle Impulse und Gebete aus der Bibel“ von Franz Troyer. Tyrolia-Verlag Innsbruck – Wien, 2019. Euro 17,95.


Sonntag

31. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 3. November 2019

Gott – Freund des Lebens Zachäus steigt auf den Baum, um Jesus von oben zu suchen. Aber Gott ist schon da, vor allem Suchen. In Gottes Willen hat alles Bestand. Er zeigt sich als Freund des Lebens.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Lukas 19,1–10

Weisheit 11,22–12,2

2 Thessalonicher 1,11 – 2,2

In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Herr, die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt. Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie umkehren. Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens. Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist. Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.

Schwestern und Brüder! Wir beten immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende. So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Jesu Christi, des Herrn. Brüder und Schwestern, wir bitten euch hinsichtlich der Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, wie wir ihn geschrieben haben sollen, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Gott ist schon da „Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen, wenn in einem prophetischen Wort […] oder Brief behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!“ Ich muss ab und zu bei den Formulierungen des Paulus schmunzeln, da ich ihn mir bildlich auf dem Marktplatz in Thessaloniki vorstelle, wie er mit Händen und Füßen von Jesus schwärmt. Lassen wir uns also nicht aus der Fassung bringen, geraten wir nicht gleich aus dem Häuschen, wenn uns gesagt wird: „Jesus ist schon da!“ Ab und zu habe ich allerdings den Eindruck, dass Mitglieder unserer Kirche eher aus der Fassung geraten, weil sie große Zweifel haben, ob Jesus wirklich bei den Menschen da ist. Doch bereits Kardinal Hermann Volk sagte nach dem Konzil: „Wir starren in eine Richtung, aus der Gott kommen muss, in der Zwischenzeit steht er allerdings hinter uns und sagt: ‚Dreh dich um, ich bin schon da.‘“ Geraten wir nicht aus dem Häuschen, wenn Gott bereits vor uns bei den Menschen ist. Wenn wir ihn nicht hintragen müssen. Das verändert die Perspektive und auch das seelsorgliche Handeln. Es befähigt und ermächtigt Menschen, als Christin und Christ heute in dieser Gesellschaft zu leben und Zeugnis zu geben. Das ist schön! Dadurch kommt eine Farbenpracht zusammen, wie Christsein heute gehen kann. Paulus sagt in seinem Brief allen die Würde der Berufung zu und dass Jesus in jeder/jedem verherrlicht werde. Das ist eine freudige Zusage. Gehen wir mit dieser Haltung auf unsere Mitmenschen zu.

Gott hinter mir shutterstock/Pressmaster

I

ch will dich erheben, meinen Gott und König, ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.

Jeden Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben auf immer und ewig. Der Herr ist gnädig und barmherzig,

langmütig und reich an Huld. Der Herr ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Danken sollen dir, Herr, all deine Werke,

Zum Weiterdenken

deine Frommen sollen dich preisen. Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden,

Einladung zum Perspektivenwechsel: Drehen Sie sich um oder schauen Sie einmal schräg in den Raum oder die Landschaft hinein. Was sehen Sie? Was überrascht Sie? Was macht es mit mir, wenn ich denke: „Gott ist schon vor der Missionarin/dem Missionar beim Menschen“?

von deiner Macht sollen sie sprechen, Dein Königtum ist ein Königtum aller Zeiten, von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Herrschaft. Der Herr stützt alle, die fallen, er richtet alle auf, die gebeugt sind.

Violetta Wakolbinger

Antwortpsalm (aus Psalm 145)

Gabriele Eder-Cakl ist Pastoralamtsleiterin der Diözese Linz. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

In den letzten Koffer werden sehr persönliche Dinge gepackt. stockadobe/inventart

löwenzahn verlag

Vom Sterben redet man nur, wenn man von einem Todesfall

Gebratener Karfiol mit Kichererbsen und Aioli

aktuell betroffen ist oder zu Allerheiligen. Jörg Fuhrmann

FÜR DEN KARFIOL

findet das schade. Schließlich gehört das Sterben zum Leben

∙∙200 g getrocknete Kichererbsen ∙∙1 Bund frische Petersilie ∙∙1 rote Zwiebel ∙∙1 Karfiol ∙∙1 Romanesco („grüner Karfiol“) ∙∙2 Karotten ∙∙2 gelbe Rüben ∙∙3 EL Maiskeimöl ∙∙1 EL Currypulver FÜR DIE AIOLI

∙∙1 TL scharfer Senf ∙∙1 EL Weißweinessig ∙∙4 Knoblauchzehen ∙∙100 ml Olivenöl ∙∙1 Prise Zucker zubereitung Schon am Vortag weicht man die Kichererbsen für etwa 10–12 Stunden in lauwarmem Wasser ein, dann werden sie in frischem Salzwasser 60 Minuten weichgekocht. Für die Aioli kommen Senf, Essig und geschälter Knoblauch in ein hohes, schmales Gefäß, bei laufendem Mixer wird langsam das Öl zugegeben. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Petersilie grob hacken, Zwiebel schälen und in Ringe schneiden, Karfiol und Romanesco in Röschen brechen, Karotten und gelbe Rüben in Streifen schneiden. In die heiße Pfanne kommen zunächst Karotten und gelbe Rüben, dann Karfiol und Romanesco und zum Schluss die Kicherbsen und Zwiebelringe. Ist alles goldbraun angebraten, wird mit Salz, Pfeffer und Curry gewürzt und mit Petersilie angerichtet. TIPP Die Stängel von Karfiol schmecken auch hervorragend, also nicht wegwerfen, sondern mitverarbeiten! XX Andrea Ficala: Superfoods einfach & regional. Löwenzahn Verlag, 240 Seiten, € 29,90. ISBN 978-3-7066-2610-1.

dazu und daher sollte man sich auch öfter damit und mit seinem eigenen Leben auseinandersetzen. Brigitta Hasch

Das Sterben zulassen, Viele Menschen haben Angst vor dem Tod. „Am meisten Angst sehe ich vor dem Loslassen“, Trauerbegleiter Jörg Fuhrmann beobachtet das sowohl bei den Sterbenden als auch bei den Hinterbliebenen. Ein wichtiger Grund dafür sind für Fuhrmann die vielen offenen Baustellen und Wunden, die man im Laufe des Lebens zurückgelassen hat und um die man sich bis jetzt nicht weiter gekümmert hat. „Man sollte sich immer wieder begegnen, auf der Suche nach sich selbst sein und versöhnen. Dann kann man darauf hoffen, dass man beim Sterben mit einem gütigen Blick auf das Leben zurückschauen kann.“ Respekt. Jörg Fuhrmann möchte, dass man dem Tod mit Respekt begegnet. Man muss die Sterblichkeit und Endlichkeit des Lebens zulassen und ihr bewusst begegnen. „Nur Jörg Fuhrmann MSc, leitet das Seniorenheim Haus Barbara in Ottnang/OÖ., ist Diplom. Krankenpfleger, Clini Clown und hält Vorträge und Seminare zur Trauer- und Krisenintervention. fuhrmann

wenn ich als Zuhörer gut bei mir bin, kann ich begreifen, wer der andere ist. Das Ende des Lebens muss für den Sterbenden erträglich sein, nicht für mich. Ich muss auch nicht Feuerwehr am Ende des Lebens spielen.“ Versöhnungen oder Wünsche sollten möglichst nicht bis zum Lebensende aufgeschoben werden. Im Mittelpunkt steht der sterbende Mensch und seine emotionalen Bedürfnisse. Ihn soll man würdevoll und mit Empathie bis zu seiner Brücke am Ende des Lebens begleiten – das nennt Fuhrmann emotionale Kompetenz. Berührungen. Alte Menschen leiden oft darunter, dass man sie nicht in den Arm nimmt, sie streichelt, berührt. „Das ist der soziale Tod“, findet Jörg Fuhrmann. Als Beispiel schildert er eine Situation mit einer schwerkranken Brustkrebs-Patientin: „Versorgen Sie nicht meine Wunde, sondern nehmen sie mich bitte in den Arm“, das war ihr Wunsch an ihn. So wichtig ein richtiges Lagern im Bett ist, soll man dabei immer ins Gesicht des Patienten schauen und sich fragen: „Will er das auch?“ Denn die Erlebnisfähigkeit bleibt bis zum Schluss. „Auch Menschen mit Demenz sehen zumindest alles. Man sollte sie nicht korrigieren, sondern versuchen in ihre Welt zu kommen und dort mit ihnen zu kommunizieren.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

31. Oktober 2019

Mit Kindern über den Tod sprechen

Ehrliche Antworten An den Tagen um Allerheiligen ist das Thema „Tod“ und „Sterben“ in vielen Familien präsent. Wir besuchen die Gräber und gedenken gemeinsam der Verstorbenen.

nicht gestalten Beeindruckt von meinem Leben. Sich mit dem Sterben und dem eigenen Leben zu beschäftigen ist nicht unbedingt eine Fra­ ge des Alters. In seinen Semina­ ren und Workshops fordert Jörg Fuhrmann die Teilnehmer/innen „Es geht nicht auf, ganz persönliche Dinge in ih­ darum, dem Leben ren letzten Koffer zu packen. „Sei­ en Sie dankbar dafür, was Sie ge­ mehr Tage zu schafft haben und versöhnen Sie geben, sondern sich mit der eigenen Geschichte. Stellen Sie sich Fragen, die nur Sie den Tagen mehr selbst beantworten können“, for­ Leben.“ dert er dabei auf. Fuhrmann weiß aber auch, dass Cicely Saunders (1918-2005), die Beschäftigung mit dem Leben Ärztin, sie gilt als Begründerin und dem Sterben „unendlich viel der modernen Hospizbewegung Arbeit“ ist. Die tägliche Begegnung und Palliativmedizin. mit Sterbenden, Demenzkranken und ihren Angehörigen sieht er als Bereicherung und Geschenk an. Abschied. „Für mich ist Sterben die wich­ tigste Zeit im Leben. Da kommt alles zusam­ men. Es ist wie Herbst. Zeit um zusammen­ zuräumen. Und Zeit um loszulassen.“ Auch das sei sehr schwer. „Aber ich kann mir nichts mitnehmen, nicht einmal ein Hand­ gepäck.“ Den Abschied kann man nur be­ dingt gestalten, man tut gut daran, ihn zu­ zulassen und anzunehmen.

«

Erwachsene sehen eine ihrer zentralen Aufgaben im Umgang mit Kindern darin, sie vor Leid und Kummer zu beschützen. So versuchen sie auch, sie vor dem Thema Tod fernzuhalten, über­ sehen dabei aber, dass Kinder dem Sterben immer wieder auf unterschiedliche Art begegnen – sei es durch das Entdecken eines verstorbenen Insektes im Garten oder auch durch den Tod eines nahestehenden Menschen. Für die Entwicklung eines Kindes ist nicht das Fernhalten, sondern die Art der Auseinandersetzung von großer Bedeutung. Wie kann dies geschehen? Grundsätzlich ist es natürlich ein Unterschied, wenn die Fa­ milie akut von einem Todesfall betroffen ist. Die eigene Betrof­ fenheit macht es Erwachsenen schwerer, sich auch noch mit den Fragen und Gefühlen der Kinder auseinanderzusetzen. Doch sowohl in der Akutsituati­ on als auch in der allgemeinen Auseinandersetzung sind Fragen der Kinder ernst zu nehmen. Wir müssen einen sensiblen Um­ gang pflegen. Wichtigkeit der Sprache. Das Thema „Tod“ ist immer emoti­ onal besetzt. Gleichzeitig ist es ein Thema, das von vielen offe­ nen und unbeantwortbaren Fra­ gen gekennzeichnet ist.

begleiten beleben bestärken

Je nach Alter und Entwick­ lungsstand stellen Kinder unter­ schiedlich Fragen. Es sind in Folge die vom Erwachsenen ge­ wählten Worte, die das Kind prä­ gen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, ist dabei die Wahr­ heit eine Grundvoraussetzung. Oft haben Erwachsene dabei Angst, das Kind zu überfordern und weichen aus. Sie wählen keine direkten Worte, sondern beschreiben den Tod als „Schlaf“ oder als „Reise“. Dabei muss je­ doch bedacht werden, dass bei Kindern unbewusst Ängste ge­ schürt werden können. Eigenes Tempo. Vielleicht hilft Erwachsenen auch das Wissen, dass Kinder grundsätzlich ande­ re Bewältigungsstrategien und ihr eigenes Tempo haben. Kin­ der achten auf sich selbst. So verlassen sie zum Beispiel die Si­ tuation, wenn die dadurch aus­ gelösten Gefühle für sie nicht mehr aushaltbar sind. Es kann sogar in einer konkreten Situati­ on sein, dass Kinder mitten im Gespräch aufstehen und spie­ len gehen. Das sollten sie dann können, auch wenn oft in der Erziehung die Regel gilt, dass ein Kind zuhören sollte, solan­ ge gesprochen wird. Das mag bei manchen Themen gut sein, hier aber nicht. Tod ist und bleibt ein Lebensthe­ ma, so auch im Umgang mit Kindern. Es können immer wie­ der neue Fragen auftauchen. Oft in einer Situation, in der der Erwachsene gar nicht da­ mit rechnet. Dann sollte er als Gesprächspartner neuerlich zur Verfügung stehen und sich da­ mit auseinandersetzen.

veronika burtscher-kiene Ehe- und Familienzentrum, Bregenz www.erziehungsgedanken.com

«


20 Familie & Unterhaltung

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Zeit für herbstliche Grabpflege men und nicht extrem kalten Wintermonaten besteht die Gefahr für Pflanzen eher im Austrocknen als im Erfrieren. Die neue Bepflanzung muss nicht extra gedüngt werden, die Erdballen sind beim Kauf ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Außerdem ist ein übermäßiges Wachstum in die Höhe meist gar nicht erwünscht.

Beim gemeinsamen Gedenken am Friedhof soll die Grabstätte besonders schön aussehen. Aber auch danach gibt es bis in den Winter hinein noch einiges zu tun, wobei die Grabpflege in der kalten Jahreszeit schon weniger Zeit erfordert als in den heißen Sommermonaten. Was Friedhofsgärtner empfehlen. Viele Gräber stehen in der Nähe oder direkt unter Bäumen, die nun laufend ihre Blätter abwerfen. Dieses Laub sollte unbedingt immer wieder von den Grabpflanzen entfernt werden, besonders immergrüne Bodendecker könnten darunter zu faulen beginnen. Vor allem ist auf Nuss- und Eichenlaub zu achten, die darin enthaltenen Gerbstoffe schaden den Grünpflanzen beim Wachstum.

Heidekraut ist eine beliebte und winterfeste Grabbepflanzung. stockadobe/Irina Fischer

Ein Rückschnitt wird erst am Ende der Wintersaison empfohlen, solange die Pflanzen noch in der Ruhephase sind und kein Frost mehr zu befürchten ist. Das Abdecken mit Fichtenzweigen dient dem Frostschutz und ist jetzt noch nicht notwendig. In schneear-

kiz mit witz

RatMal

Kohn trifft seinen Freund Grün in Venedig. „Was machst du da?“, fragt er neugierig. „Ich bin auf Hochzeitsreise.“ – „Gratuliere! Und wo ist deine Frau?“ – „Na, daheim! Jemand muss ja im Geschäft bleiben!“

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem „3 x 3“-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Fleischhauer Wilhelm macht Wurst. Sein Geselle beobachtet und stellt schließlich fest: „Wenn das herauskommt, was da hineinkommt, kommen Sie irgendwo hinein, wo Sie nie mehr herauskommen!“

«

b. hasch

2 8 7 5 8

4 5 2 3 6

Lösung der letzten Woche.

8 6

9 3

1 7 4 2

8 7

3

„Wer ist denn das?“, will die Touristin auf der Kreuzfahrt vom Kapitän wissen und zeigt auf einen Mann mit Lumpen, der auf einer einsamen Insel herumhüpft und wild mit den Armen rudert. – „Keine Ahnung, aber er freut sich immer total, wenn wir vorbeifahren!“ Streitfrage: Wer sticht wen, wenn sich eine Biene in eine Brennnessel setzt?

5

Schmücken und Dekorieren. Zu Allerheiligen und später im Advent werden viele Gräber zusätzlich mit Gestecken, Kränzen oder Mooskreuzen geschmückt. Eine Symbolkraft kann sowohl in der Farbe als auch in der Form liegen. Wichtig ist, dass diese Gestecke nach Möglichkeit befestigt werden, damit sie der Wind nicht davonbläst. Dass es immer wieder Menschen gibt, die den Blumenschmuck von fremden Gräbern wegnehmen und weiterverkaufen, ist nicht nur ein juristisches Delikt, sondern extrem respektlos.

1 1 6 2 3

8

© Philipp Hübner

Vor Allerheiligen sind viele Angehörige von Verstorbenen fleißig damit beschäftigt, die Gräber zu putzen und neu zu bepflanzen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

31. Oktober 2019

Rund um den Apfel Viele runde Obst- und Gemüsesorten sind typisch für den Herbst: der Kürbis, die Maroni, der Krautkopf und natürlich auch der Apfel.

englischen Physiker Isaak Newton einmal ein Apfel auf den Kopf gefallen sei und er so das Prinzip der Schwerkraft erkannte.

Keine echten Äpfel. In man­ chen Gegenden Österreichs Äpfel wachsen fast überall auf und Deutschlands nennt der Welt, in Europa, Afri­ man die Kartoffeln ka, Amerika, Australien Erdäpfel. Und die To­ und Neuseeland, ins­ maten sind auch gesamt gibt es angeb­ unter den Namen lich mehr als 30.000 Paradiesäpfel oder verschiedene Sorten. Liebesäpfel be­ Bei uns in den Ge­ kannt. schäften bekommt man trotzdem gerade Apfel-Sprichwöreinmal vier oder fünf ter. davon, viele alten Ap­ felsorten sind selten ge­ Auch ein schöner Apworden. Äpfel sind nicht fel hat einmal einen nur sehr beliebt, sie sind auch Wurm. (Auch Menschen gesund, besonders unter der oder Dinge, von denen man Schale ist reichlich Vitamin C einen guten Eindruck hat, stockadobe/ bergamont – darum sollte man sie möglichst können unangenehme Eigen­ ungeschält essen. Geerntet werden Äpfel bei schaften haben.) uns zwischen Juli und Oktober, Zeit zum Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleiApfelbaum-Setzen ist bis Ende Oktober. Weil chen. (Verschiedene Dinge sind nicht mitei­ sie gut lagerfähig sind, kann man sie auch nander zu vergleichen.) den Winter über genießen. Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb. (Böse Menschen können eine ganze Gruppe Märchen und Legenden. Schneewittchen zum Nachteil beeinflussen.) isst ein vergiftetes Apfelstück und die Pech­ Da muss ich wohl in den sauren Apfel beimarie bei Frau Holle ist zu faul, die reifen ßen. (Das muss ich leider in Kauf nehmen.) Äpfel vom Baum zu schütteln. Der Schwei­ Das bekommt man für einen Apfel und ein zer Nationalheld Wilhelm Tell soll der Sage Ei. (Das bekommt man sehr günstig.) nach seinem Sohn mit einer Armbrust ei­ Beiß nicht gleich in jeden Apfel, er könnte nen Apfel vom Kopf geschossen haben. Und sauer sein. (Entscheide nicht nach dem ers­ in einem Monat bringt der Heilige Nikolaus ten Eindruck, sondern überlege, bevor du nicht nur Nüsse, sondern vor allem Äpfel. handelst.) Überliefert ist, dass der bekannte deutsche Du sollst mich nicht veräppeln. (Lach mich Dichter Friedrich Schiller den Duft von ver­ nicht aus, mach dich nicht über mich lus­ faulenden Äpfeln mochte und dass dem tig.) B. Hasch

balduin baum

«

Lesestoff Entspannen mit einem Lama Auch Kinder haben manch­ mal ganz schön viel Stress. Ob mit Freunden oder in der Schu­ le, es gibt viele Situationen, die schwer zum Aushalten sind. Und es ist nicht einfach, da ge­ lassen zu bleiben. Aber man kann es lernen. So wie Sam. Als Sam eines Tages die Tür öff­ net, steht ein großes Lama, das einen Poncho trägt, vor ihm. Es stellt sich als „Daily Lama“ vor und will zu Sams Mutter, um ihr beizubringen, wie man sich richtig entspannt. Die hat aber dafür gar keine Zeit und so kümmert sich Sam um den Be­ sucher. Die beiden erleben eine aufregende und recht seltsame Woche, inklusive einem Kirsch­ kernweitspucken. Und am Ende hat Sam gelernt, wie er mit stressigen Situationen umgehen kann und dabei gelassen bleibt. Das Buch handelt von Stärke und Selbstbewusstsein. Mithil­ fe des Lamas lernt Sam auf sich selbst zu achten und sich zu ent­ spannen. Dabei kann Me­d i­t ation ebenso hilf­ reich sein wie eine Wärm­ flasche.

Saskia Gaymann und Sarah Rondot: Der Daily Lama. Wie Sam Freundschaft mit einem Lama schloss. medhochzwei Verlag, Heidelberg 2019, € 24,99. Empfohlen für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. ISBN 978-3-86216-559-9

kiki-kontakt Hast du Fragen oder ­lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti


teletipps Sonntag

3. bis 8. November 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

3. november

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Laurentius in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland. ZDF 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Wallfahrtskirche „Die Wies“ im bayerischen Voralpenland. ARD-alpha 20.15  Lawrence von Arabien (Monumentalfilm, USA, 1962). In epischer Breite wird die Geschichte des englischen Offiziers T. E. Lawrence erzählt, der während des Ersten Weltkrieges den arabischen Aufstand gegen die türkischen Besatzer anzettelte und anführte. Der von großartigen Darstellern getragene Film, dessen visuelle Bildkraft der Wüstenszenen überwältigt, macht die entbehrungsreichen Wüstenritte, die Einsamkeit und die ungeheure Kraftanstrengung augenfällig. 3sat 22.40  Das Tagebuch der Anne Frank (Drama, D, 2016). Mehr als zwei Jahre lang verstecken sich ab 1942 acht Menschen im Hinterhaus der Amsterdamer Prinsengracht 263, um der Deportation nach Auschwitz zu entkommen. In warmen Sepia-Tönen entfaltet der empathische Film das Schicksal von Anne Frank, die an ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommt und darin ihre Erlebnisse und Gefühle notiert. ORF 2 Montag

4. november

13.00  Geschichte des Todes (Dokureihe). Friedhöfe in Europa. Die vier Folgen ergeben eine kulturhistorische Darstellung des Umgangs der westlichen Zivilisation mit dem Tod und den Bildern, Symbolen und Formen, die gewählt wurden, um die Idee des „ewigen Lebens“ zu bewahren. ORF III 19.40  Re: Treffpunkt Kriegsgrab (Reportage). Junge Leute aus Deutschland, Polen und Russland verbringen im Sommer in Polen außergewöhnliche Ferien: Sie arbeiten auf deutsch-russischen Kriegsgräberstätten. arte 20.15  Familiengrab (Krimi, USA, 1976). Ironisch-hintersinnige Komödie von Alfred Hitchcock über wechselnde und vorgetäuschte Identitäten, in bedächtig leisem Stil, ohne äußerliche Effekthascherei inszeniert. arte

Morgengedanken von Pfarrer Harald Kluge, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  Menschen & Mächte. Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa. Am 10. Dezember 1938 setzt sich am Wiener Westbahnhof die Lokomotive in Bewegung und bringt jüdische Kinder in Sicherheit. Das Ziel dieses „Kindertransportes“ war England. In der Doku werden die unterschiedlichsten Schicksale und Folgen der Kindertransporte thematisiert. ORF 2 ORF/Bundesarchiv

Fr 20.15  Das Fenster zum Hof. Der Pressefotograf L. B. Jeffries beobachtet durch sein Teleobjektiv die Nachbarin im gegenüberliegenden Haus. Eines Tages glaubt er, Zeuge eines Mordes geworden zu sein. Ein sehr spannender, dramaturgisch ausgefeilter Thriller von Alfred Hitchock, ohne Schockeffekte, aber voller atemloser Spannung. ORF III Foto: ORF/Universal

Dienstag

5. november

Donnerstag 7. november

19.40  Re: Lesbos und die Flüchtlinge (Reportage). Lesbos kommt nicht aus den Schlagzeilen: Immer mehr Flüchtlinge drängen sich auf der kleinen Insel im Mittelmeer, die Zustände im Camp sind katastrophal. arte

14.45  Der schmale Grat – 100 Jahre Südtirol bei Italien (Dokumentation). Vor 100 Jahren wird Südtirol von Italien annektiert – damit beginnen Jahrzehnte von Unterdrückung und Widerstand, aber auch die Erfolgsgeschichte einer europäischen Versöhnung. ServusTV

23.25  Die Kinder der Villa Emma (Drama, A/D, 2016). Im Frühjahr 1941 vertrauen jüdische Eltern aus Wien ihre Kinder einer Hilfsorganisation an, die sie hinaus aus Europa ins britische Mandatsgebiet Palästina schaffen soll. Der Weg endet jedoch vorläufig in einer leerstehenden Villa in Italien, wo für kurze Zeit die Illusion von Sicherheit entsteht, bis der Krieg auch diesen Ort erreicht. Nach einer wahren Begebenheit mit einem Höchstmaß an Sentimentalität in Szene gesetztes Weltkriegsdrama. ORF 2 Mittwoch

6. november

11.15  Heimwärts (Reportage). Was tun, wenn die Mitschwestern immer älter und bedürftiger werden, ins Pflegeheim müssen, dafür aber das Geld fehlt? Vor dieser Frage steht die Oberin des St. Galler Klosters Notkersegg. Für die Lösung vertraut Schwester Manuela auf Gottes Hilfe – und auf kreative Ideen. 3sat 19.00  Stationen (Religion). Die unsichtbare Mauer? 30 Jahre nach der Grenzöffnung. Wer live erlebt hat, wie die Grenzen zwischen dem geteilten Deutschland geöffnet wurden, war euphorisch und gerührt, im Osten wie im Westen. Während sich die junge Generation die Mauer kaum mehr vorstellen kann, mehren sich die Stimmen derer, die das Gefühl haben, „zu kurz gekommen zu sein“. BR

22.30  Menschen & Mächte (Dokumentation). Lebensborn, die vergessenen Opfer. Die Zuchtanstalten der „arischen Kinder für den Führer“ dienten einerseits als „sexualklinische“ Begattungsinstitute für die Zeugung von Herrenmenschen. Andererseits wurden sie als Anlaufstelle für die Verschleppung und „Eindeutschung“ mittel- und osteuropäischer Kinder benötigt. In der Doku kommen ehemalige Lebensborn-Kinder zu Wort. ORF 2 Freitag

8. november

15.05  Rund ums Sterben – Friedhofsgeschichten (Volkskultur). Doku über die Kultur des „Sterbens“ im Wandel der Zeit. ServusTV Samstag

9. november

20.15  Carmina Burana aus der Verbotenen Stadt (Musiktheater). Die geheimnisvolle, exotische Atmosphäre der Verbotenen Stadt in Peking und das monumentale Chorwerk „Carmina Burana“ von Carl Orff sorgen für einen Musik-Event mit Seltenheitswert. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. „Fürchtet euch nicht!“ Erinnerungen des evangelischen Pfarrers und DDR-Staatsfeindes Christoph Wonneberger an die Zeit vor dem Mauerfall. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Grafendorf im Gailtal. Karl Kraft: Messe in Es; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Neithan90

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Der Fall der Berliner Mauer. Um Erinnern muss gerungen werden, meint Martin Jäggle, katholischer Theologe und Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Mo–Sa 6.56, Ö1. Anklang. Requiem und Trauermarsch. Musik zum Totengedenken. Mo 10.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Orte des Lebens und Gedenkens. Zur Geschichte der österreichischen Synagogen. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Das Ö1 Konzert. A. Schnittke: Drei geistliche Gesänge für gemischten Chor. Di 19.30, Ö1. Praxis. „Abenteuer Kasachstan.“ Franziskanerschwester Kunigunde Fürst im Dorf der Wolgadeutschen. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Placebo wirkt. Heilsame Erwartungen in der Medizin. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Wirklichkeit oder Konstrukt? Der Wahrheit auf der Spur. Mi 21.00, Ö1. Logos. „Mit meinem Gott überwinde ich Mauern“. 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer kommen einige der damals im Untergrund wirkenden Protagonist/innen zu Wort. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Kardinal Gerhard Ludwig Müller – Gespräch über Glauben.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

31. Oktober 2019

Internationales Menschenrechte-Symposium Mauthausen – Gusen – St. Georgen. Die Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen veranstaltet von Donnerstag, 7., bis Sonntag, 10. November 2019, das dritte internationale Menschenrechte-Symposium. Der heurige Schwerpunkt lautet: Diskriminierungen sichtbar machen und Menschenrechte leben. Eröffnung ist am 7. November, 19 Uhr, im Johann-Gruber-Pfarrheim St. Georgen/G., u. a. mit Mathilde Schwabeneder, ORF-Journalistin, Moderation: Christine Haiden. Bis 10. November stehen u. a. eine Podiumsdiskussion, Workshops und Rundgänge sowie kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm, wie das Konzert der Wiener Tschuschenkapelle am 9. November, 19.30 Uhr, im Donausaal Mauthausen.

Wiener Tschuschenkapelle

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 XX Schöne Neue Welt 4.0, Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution, Do., 14. 11., 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Mag. Michael Hirschbrich. XX Die Heilkraft der heimischen Nadelbäume, Fr., 15. 11., 14 bis 21 Uhr und Sa., 16. 11., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Sissi Kaiser und Tom Beyer. XX Kraftstoff. Was Männer stärkt, Buchpräsentation, Di., 19. 11., 19 Uhr, Ref.: Mag. Wolfgang Schönleitern und Christoph Enzinger. Michael Winkelmann

XX Programm und Anmeldung (bis 3. November erbeten): www.menschenrechtesymposium.eu, Tel. 0660 16 88 65 13

Streit um den rechten Glauben Linz. Im 5. und 6. Jahrhunderte gab es

in den Synoden der Apostolischen Kirchen des Ostens in Persien einen Streit um die Kirchenhierarchie und um den rechten Glauben. Dieses spannende Kapitel der Kirchengeschichte ist Thema eines Abends, zu dem Pro Oriente Linz einlädt. Hochschulseelsorger Joachim Jakob ist Spezialist auf diesem Gebiet. Die Apostolische Kirche des Ostens,die heute in Europa kaum bekannt ist, hat eine ebenso vielschich-

tige wie faszinierende Geschichte aufzuweisen. In ihren Glanzzeiten reichte sie bis nach China. Vortrag und Diskussion an der Katholischen-Privatuniversität Linz XX Do., 7. November, 18 Uhr, Kath. Privat-Universität Linz, Bethlehemstraße 20, 4020 Linz. Anmeldung erbeten: petra.lindinger@dioezese-linz.at

Joachim Jakob Privat

KiZ-Angebot

Don Kosaken Chor Festliche Konzertgala am Freitag, 29. November, um 20 Uhr im Linzer Mariendom. Der Chor bietet einen Abend mit festlichen Gesängen sowohl der russisch-orthodoxen Kirche als auch Volksweisen und zauberhafte Klänge von bekannten Komponisten. Im unnachahmlichen Zusammenwirken von kraftvollen, herrlich timbrierten Stimmen

entfaltet der Don Kosaken Chor Serge Jaroff unter der Leitung von Wanja Hlibka den ganzen Zauber der russischen Musik. Alle Mitglieder des Ensembles stammen aus großen russischen Opernhäusern und verfügen über akademische Stimmbildung. Hlibka sang als Jüngster über 12 Jahre im Original Don Kosaken Chor. Karten unter: www.oeticket.com, VeritasTicketbüro, Tel. 0732 77 28 33,

bildung

Dom-Center Linz, Tel. 0732 94 61 00, Restkarten an der Abendkasse. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten für diese Konzertgala. Schreiben Sie bis Fr., 8. 11., (Kw.: „Don Kosaken Chor“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Ist die Liebe noch zu retten?, Do., 14. 11., 18.30 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Dr.med. Günther Holzinger MAS und Dr.phil. Renate Holzinger. XX Rhythmus für alle, Fr., 15. 11., 18 bis 21 Uhr, Sa., 16. 11., 10.30 bis 18.30 Uhr und So., 17. 11., 10.30 bis 13 Uhr, Ltg.: Bakk.art. Katharina Loibner. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 XX Frauenfrühstück, von Frau zu Frau, Sa., 16. 11., 9 bis 11 Uhr, mit Isabelle Ntumba, Anmeldung erforderlich. XX Adventkranz binden und gestalten, Do., 21. 11., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Sandra Feldweber. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Meditationsabend, Do., 21. 11., 19 bis 20 Uhr. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Fasziengesang, Stimm-, Klangund Faszientraining, Fr., 15. 11., 18 bis 20 Uhr und Sa., 16. 11., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Susanne Leitner. XX Resilienz, schwierige Lebenssituationen mit Leichtigkeit erleben, Sa., 16. 1., 9 bis 18 Uhr, mit Mag. Ronald Lengyel MSC. XX Begegnungscafé, So., 17. 11., 15 bis 17 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX Gehen und staunen, mein Pilgerweg von Dachsberg nach Rom, Vortrag und Buchvorstellung, Di., 19. 11., 19 Uhr, Ref.: P. Ferdinand Karer. XX Kirche weit denken, Aufbruch in eine Kirchenzukunft, Mi., 20. 11., 19 Uhr, Ref.: em. Univ.-Prof. Dr. Walter Kirchschläger. XX Religion und Politik, Wieviel Religion und Politik verträgt der Staat?, Vortrag, Mo., 18. 11., 19 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka.


24 Termine namenstag

Hubert Hofstadler ist Fachausschuss-Leiter in der Pfarre Reichenau. Privat

Hubert (3. November) Der Name Hubert hat eine besondere Bedeutung für mich. Meine Eltern, meine Paten, haben den Namen nicht zufällig gewählt. Sie wollten mir eine Information auf meinem Lebensweg mitgeben. Mein Namenspatron, der auch Patron der Jäger ist, sagt mir, dass ich im besondern Maße für unsere Umwelt, die Gott uns anvertraut hat, verantwortlich bin. Ich bin in einem Land geboren, wo wir im Überfluss leben. Gerade deshalb ist Teilen und Unterstützung derer, die es nicht so gut haben, eine riesige Herausforderung, die mich täglich fordert. Wir müssen verstehen, dass auch Menschen, die in anderen Kontinenten zu Hause sind, das Recht auf ein besseres Leben haben. Sie werden dafür Energie und Rohstoffe brauchen. Unsere Erde, auf der wir leben und von der wir leben, braucht uns nicht. Wir brauchen sie. Ich hoffe, dass mein Beitrag ausreicht, eine lebenswerte Welt unseren Nachkommen zu übergeben. HUBERT HOFSTADLER

31. Oktober 2019

Freitag, 1. November XX Bruckmühl. Allerheiligenfestmesse, Messe in C, op. 25 für Soli, Chor, Streicher und Orgel, Josef Güttler, Lieder zum Fest, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Chor und Instrumentalensemble der Pfarre. XX Enns. Missa brevis F-Dur KV 192, W. A. Mozart, Basilika St. Laurenz, 10 Uhr, Basilikachor und -orchester, Harald Gründling, Orgel, Ltg.: Anton Reinthaler. XX Geiersberg. Gottesdienst in der Pfarrkirche, 9.15 Uhr, Rosenkranzgebet, 13 Uhr, Allerseelenandacht mit Friedhofsgang, 13.30 Uhr. XX Kremsmünster. Missa in honorem Sanctissimae Trinitatis in C-Dur KV 167, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Lambach. Pontifikalamt zu Allerheiligen, Stiftspfarrkirche, 9 Uhr, mit Abt Maximilian Neulinger, Liveübertragung von Radio Maria. XX Linz. Missa „Vous perdez temps“, Johannes de Cleve, Kirche der Barmherzigen Brüder, 9.15 Uhr, Chor der Kirche der Barmherzigen Brüder Linz, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Linz, Karmelitenkirche. Missa solemnis in b-Moll WAB 29, Anton Bruckner; Psalm 24, Versikel „Kommt alle zu mir“, Motette à 8 „Unter deinen Schutz und Schirm“, op. 30, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Ltg.: Michael Stenov. XX Ried im Innkreis. Allerheiligen, Trinitatismesse KV 167, W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchester der Kantorei, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. XX Schärding. Teile vom Mozartrequiem zu Allerheiligen, Kyrie, Hostias, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchenchor und Streicher des Landestheaters Passai, Basil Coleman, Truhenorgel, Ltg.: Generalmusikdirektor Basil H. E. Coleman. XX Schwanenstadt. Allerheiligenhochamt mit der Theresienmesse von Joseph Haydn, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche, Sabine Nikolic, Orgel, Maria Keiblinger, Mathilde Staudinger, Ludwig Götzl, Alfred Starl, Solisten, Gesamtleitung: Ernst Kronlachner. XX Traun. Mozart, Orgelsolomesse, KV 259, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit

Orchester, Solisten und dem Kirchenchor der Pfarre Traun. XX Vorderweißenbach. Kirchen­ musik zu Allerheiligen, Jugendmesse in F, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 9 Uhr, Kirchenchor und Orchester Vorderweißenbach, Elisabeth Gallee und Margarete Haudum, Sopran, Regina Nopp, Orgel, Ltg.: Josef Lischka. XX Wels. Ökumenische Gräbersegnung, Friedhof, 14.30 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Hl. Messe, Pfarrkirche, 9 und 10.30 Uhr, Thomas Schatzdorfer, Trompete, Thomas Dinböck, Orgel. XX Wilhering. Pontifikalamt, Missa brevis in d-Moll, KV 65, Wolfgang Amadeus Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. Samstag, 2. November XX Döllersheim (NÖ). Allerseelenfeier am Truppenübungsplatz, Ausstellung von Fotos aus privaten Sammlungen, Friedenskirche, ab 12.30 Uhr, Begrüßung und einführende Worte, 13.30 Uhr, Hl. Messe, zelebriert von Altabt Wolfgang Wiedermann vom Stift Zwettl, musikalische Umrahmung durch die Chorgemeinschaft Windigsteig, anschließend Gräbersegnung, Worte des Gedenkens, Kranzniederlegung. XX Grieskirchen. Requiem in Es, J. B. Weiß, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Chor und Orchester der Stadtpfarre Grieskirchen, Ltg.: Markus Springer, Judith Ramerstorfer, Sopran und Choreinstudierung, Eva Maria Schossleitner, Alt, Michael Schmidbauer, Tenor, Reinhard Mayr, Bass. XX Leonding, St. Michael. MozartRequiem, Gedenkfeier zu Allerseelen im memoriam Pfarrer Kurt Pittertschatscher, Pfarrkirche, 19 Uhr, Cantus Michaelis, Leondinger Symphonieorchester, Ltg.: Uwe Christian Harrer. XX Linz, Christkönig. Mozart-Requiem zu Allerseelen, Pfarrkirche, 19 Uhr, Chor und Sinfonia Christkönig, Martha Matscheko, Sopran, Valentina Kutzarova, Alt, Jan Petryka, Tenor, Manfred Mitterbauer, Bass, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Mariendom. Requiem, John Rutter, 18.15 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.

Ausstellung XX Eberstalzell. Buchausstellung, EZA-Markt und Pfarr-Café, Sa., 9. 11., 14 bis 20 Uhr, So., 10. 11., 10 bis 17 Uhr. XX Linz. Pumuckl und der große Krach, ab 5 Jahren, Theater, Theater Maestro, Sa., 9. 11., 15 Uhr, ­weitere Vorstellungen; So., 24. 11., 15 Uhr, mit dem theater tabor. XX Linz. Jubiläum 160 Jahre Diözesankunstverein, Ausstellungseröffnung, Bischofshof, Fr., 8. 11.,

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Maria Schmolln. Allerseelen, Hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, gestaltet von der Chorgemeinschaft, Gedenkmesse für die Verstorbenen des Jahres 2019, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Neuhofen an der Krems. Requiem in F-Dur, Johann Ev. Habert, Pfarrkirche, 19 Uhr, Kirchenchor und Orchester. XX Pichl. Krieg & Frieden, 105 und 80 Jahre nach dem Ausbruch der Weltkriege, Vortrag, Pfarrsaal, 17 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka; Einladung zur Teilnahme an der Gedenkfeier: feierliches Allerseelen-Requiem, Pfarrkirche, 19 Uhr; Gedenkakt für die Kinder von Etzels­dorf, 75 Jahre nach dem großen Sterben im „Fremdvölkischen Kinderheim“ Schloss Etzelsdorf, Friedhof, 20 Uhr. XX Schärding. Allerseelen, Schrattenbach-Requiem von Johann Michael Haydn, in memoriam Frater Engelbert Raab OH (Barmherzige Brüder Linz) und Prälat Eberhard Vollnhofer CanReg (Augustinerchorherrenstift Reichersberg, Aufführ­ ung auf Originalinstrumenten, Kurhauskirche Schärding, 17.45 Uhr, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Ltg.: Johannes Dandler. XX Steyr. Requiem in d, KV 626, W. A. Mozart, Michaelerkirche, 19 Uhr, Edith Kaltenböck, Sopran, Barbara Eisschiel, Alt, Hans Sommerer, Tenor, Alfred Sausack, Bass, musikalische Leitung: Wolfgang Nusko. XX Timelkam. Kraftquellen im Glauben, „Lass dich überraschen...“, Treffpunkt Pfarre, 9 bis 16 Uhr, mit Sr. Teresa Hametner und Abt em. Mag. Christian Haidinger. XX Vöcklamarkt. Requiem mit Gedenken der Verstorbenen des vergangenen Jahres, Josef Gruber, Requiem in d-Moll op. 20, Solisten, Chor und Orchester der Pfarre, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ltg.: C ­ hristian Köpfle. XX Wels, St. Franziskus. Totengedenken, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Josef. Allerseelen, Gottesdienst-Totengedenken für die Pfarrangehörigen, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen des vergangenen Jahres, 19 Uhr.

aussaattage 12.15 Uhr. XX Pucking. Schwungvolle Musikveranstaltung mit ruhigen und bekannten Liedern, Fr., 8. 11., 19.30 Uhr, Spektrum Pucking, mit gemütlichem Ausklang für einen guten Zweck. XX Schwanenstadt. propiedades emergentes, Ausstellung von Joseph Heer, Stadtturmgalerie, bis 8. 11. XX Vöcklabruck. Ich bin ein Rei-

sender – KUNST.KOFFER, 50 Koffer erzählen Geschichte, Kunstprojekt, Ausstellung, Stadtplatz 38, 4840 Vöcklabruck, Ausstellungsdauer: bis Do., 31. 10., Öffnungszeiten: Mo. bis Fr., 9 bis 12 und 15 bis 17 Uhr, Sa., 9 bis 12 Uhr. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

4. 11.: Wurzel 5. 11.: Wurzel bis 17, ab 18 Blüte 6. 11.: Blüte 7. 11.: Blüte bis 19, ab 20 Blatt 8. 11.: Blatt bis 10, ab 11 bis 23 Blüte 9. 11.: Blatt ab 00 10. 11.: Blatt bis 14 --Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

31. Oktober 2019

Sonntag, 3. November XX Geiersberg. Leonhardiritt, Gottesdienst, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, Treffpunkt der Pferde und Gespanne beim Schmid, bis 11 Uhr, anschließend Pferdesegnung, danach Festzug und Reiterspiele. XX Kremsmünster. Missa brevissima in C, Johann Ernst Eberlin, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz, Mariendom. Leopoldmesse, Vinzenz Goller, Motetten, Karl Norbert Schmid, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schwanenstadt. Heilige Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Unterweißenbach. Zusammenwachsen – Liebeslieder – Lebenslieder, Konzert, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit den Gernsingern (aus Wartberg ob der Aist und Umgebung). Montag, 4. November XX Kremsmünster. Der Tod und das Danach, Vortrag, Dr. Ferry Kienberger und Dr. Stefan Schlager, Pfarrsaal, 19 Uhr. XX Linz. Gesprächskonzert im Rahmen des Forschungsprojekts Lechler-Manuskripte, Anton Bruckner ­Privatuniversität, Kleiner Saal, 19.30 Uhr. XX Linz, Guter Hirte. Gott liebt die Fremden, Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Dr. Wilhelm Achleitner. XX Linz, Karmelitenkirche. Jugendgebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Putzleinsdorf. Die Lebenden reparieren, Kino im VITUM, 20 Uhr. Dienstag, 5. November XX Linz. Abendmusik im Krankenhaus, eine Stunde unterhaltsame Vokalmusik mit 9 Frauenstimmen und 88 Klaviertasten, Andachtsraum am Neuromed Campus, 18 Uhr, POP UP – Das Damen-Vokalensemble mit Herrenbegleitung. XX Linz. Schlager & Friends, Dr. Stefan Schlager spricht mit Mag. Andrea Bina, Urbi@Orbi, 17 bis 18 Uhr. XX Linz. Dankbarkeits-Runde, Dankbarkeit im Sinne von Br. David SteindlRast einüben, Urbi@Orbi, 18.30 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Bernd Geißelbrecht, Orgel. XX Linz, Urfahr. Jedes Kind hat ein Recht auf Familie, Vortrag, Evangelische Pfarrgemeinde A.B., 19 Uhr. XX Schärding. Rotzpipn forever, Kabarett, Kubinsaal, 20 Uhr. Mittwoch, 6. November XX Bad Ischl. So tun als ob es regnet, Jazz und Literatur, Lesung, Katholisches Pfarrheim, 20 Uhr, mit Iris Wolff, Hugo Siegmeth und Axel Wolf. XX Geiersberg. Festtag des Hl. Leonhard, Pfarrgottesdienst, Pfarrkirche, 8 Uhr, Pilgergottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr.

XX Munderfing. Meditationsabend, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Michaela Steidl. XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg, 18 bis 20 Uhr. Donnerstag, 7. November XX Altheim. „Bleib AKTIV“-Frühstück, Rotes Kreuz, 8 bis 10 Uhr. XX Bad Zell. Mitmachkonzert für Kinder, Zatsch der Zwerg, live, Pfarrsaal, 16 Uhr. XX Gallneukirchen. Brücken statt Mauern, Startveranstaltung für Stammtisch-Serie, Pfarrzentrum St. Gallus, 19 Uhr, Ref.: Gertrude Grafeneder. XX Gampern. Reden wir ruhig ... über´s Sterben, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Bernhard Panhofer. XX Grieskirchen. Per Rad von Prag in die Mauren, entlang Elbe, Neiße, Oder, der Küste Polens und durch die masurischen Seen, Pfarrheim, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Franz Binder. XX Hagenberg im Mühlkreis. Afrika – Hilfsprojekt in Nigeria, Lichtbildervortrag, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Karl Hochedlinger. XX Lichtenberg. Abschied nehmen in Würde, Leid, Sterben und Tod aus der Sicht der Logotherapie, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Christine Binder. XX Linz. Christsein heute gefährlich, monatliche Gebetsstunde für die verfolgten Christen, damit sie nicht vergessen sind, Kirche der Marienschwestern, Friedensplatz 1, 19 Uhr, mit Mag. Florian Wegscheider. XX Linz. Streit um die Kirchenhierarchie und den rechten Glauben. Konflikte und ihre Bewältigung bei den Synoden der Apostolischen Kirche des Ostens in Persien (5. und 6. Jahrhundert), Katholische PrivatUniversität Linz, 18 Uhr. XX Pabneukirchen. Die letzten Dinge, Vortrag, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Mag. Sigrid Etzlsdorfer. XX St. Johann am Walde. Frauenkräuter – Kräuterfrauen, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Silvia Fessl. XX Waidhofen an der Ybbs. Der Regenwald am Amazonas brennt – Was hat das mit uns zu tun? Vortrag, Saal der Sparkasse, 19 Uhr. XX Waizenkirchen. Eine Reise an den Rand Europas, Filmvorführung, Sr. Ingrid Sturm berichtet über ihre Hilfsprojekte, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Weichstetten. Dement, aber trotzdem Mensch, Vortrag für Angehörige, Betroffene und alle Interessierten, PfarrHOF Laurentius, 19 Uhr, Ref.: Hildegard Nachum. XX Wels, St. Josef. Die kfb lädt zum „Vegetarisch Kochen“ ein, Pfarrstüberl, 18.30 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Frauen.leben.stärken, kfb-Abend, Vortrag, anschließend Diskussion, Pfarre, 19.30 Uhr. Freitag, 8. November XX Altmünster. Synapsen stricken, Vortrag über Stressverarbei-

tung im Gehirn und Stressmanagement, Pfarrzentrum, großer Saal, 19.30 Uhr, mit Mag. Ulrike SchmidKlampfer. XX Braunau/Höft. Aus der Fülle Gottes leben (Eph. 3,19), Einkehrtag, Pfarrsaal Maria Königin, 14.30 Uhr mit Pfarrer Frank Cöppicus-Röttger; Beginn am Samstag, 9. 11., 10 Uhr, Abschlussgottesdienst, 19 Uhr. Samstag, 9. November XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche um 12.30 Uhr, Concordia-Sozialprojekte mit Pater Markus Inama SJ. Zelebrant und Prediger: P. Markus Inama SJ. XX Kirchdorf am Inn. Winterleiten, Erzählungen aus dem Kobernaußerwald von Johann G. Hermandinger, Lesung, Pfarrhof, 20 Uhr. XX Meggenhofen. Berührende Liebe, für alle Menschen, die ihre/n geliebte/n Partner/in durch den Tod verloren haben, Pfarrkirche, 19 Uhr. Sonntag, 10. November XX Desslbrunn. Leonhardiritt, Abritt in der Ortschaft Bubenland, 10 Uhr, Festzug über Desselbrunn, Feldmesse, ca. 10.30 Uhr, am Dorfplatz gibt es einen Kirtag, Fest findet bei jeder Witterung statt. XX Feldkirchen an der Donau. Leonhardiritt auf der Mörschinger Wiese in Pesenbach, Festmesse, Filialkirche zum Hl. Leonhard, 9 Uhr, anschließend Pferdesegnung, zugleich wird der Pesenbachkirtag abgehalten. XX Hartkirchen. Ein Mann seines Wortes, Kirche wird Kino, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Linz, Mariendom. Musik für Holzbläserensemble, 10 Uhr, Oberösterreichische Bläsersolisten, Gerhard Raab, Orgel. XX Linz, Minoritenkirche. Himmels Lieder, Musica Sacra, geistliche Lieder und Motetten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Werke von Melchior Franck, Johann Hildebrand, Jan Pieterson Sweelinck u. a., 17 Uhr, Franz Vitzthum, Altus, Ensemble Colcanto, Bernhard Prammer, Orgel und Leitung. XX Neukirchen an der Vöckla. Leonhardiritt, Aufstellung der Reiter in der Ortschaft Höllersberg und Platzkonzert der Musikkapelle Neukirchen im Ort, 13 Uhr, Ritt von Höllersberg über Weyr durch den Ort zur Stehrerkapelle, 13.30 Uhr, Festakt mit Festansprache von Pfarrer GR Mag. Wolfgang Schnölzer und anschließend Pferdesegnung. XX Pinsdorf. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 9.15 Uhr, anschließend Martinimarkt in der Lebenswelt.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 3. November 31. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 11,22–12,2 L2: 2 Thess 1,11–2,2 Ev: Lk 19,1–10 Montag, 4. November Hl. Karl Borromäus, Bischof von Mailand. L: Röm 11,29–36 Ev: Lk 14,12–14 L: Röm 12,3–13 Ev: Joh 10,11–16 Dienstag, 5. November L: Röm 12,5–16a Ev: Lk 14,15–24 Mittwoch, 6. November Hl. Leonhard, Einsiedler von Limoges. L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 13,44–46 L: Röm 13,8–10 Ev: Lk 14,25–33 Donnerstag, 7. November Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Röm 14,7–12 Ev: Lk 15,1–10

Freitag, 8. November L: Röm 15,14–21 Ev: Lk 16,1–8 Samstag, 9. November Weihetag der Lateranbasilika. L: Ez 47,1–2.8–9.12 oder 1 Kor 3,9c–11.16–17 Ev: Joh 2,13–22 Sonntag, 10. November 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: 2 Makk 7,1–2.7a.9–14 L2: 2 Thess 2,16–3,5 Ev: Lk 20,27–38 (oder 20,27.34–38)


26 Anzeigen & Hinweise

31. Oktober 2019

KLEINANZEIGEN

HINWEISE

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91.

 Pichl bei Wels. „Krieg & Frieden. 105 und 80 Jahre nach dem Ausbruch der Weltkriege.“, Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Anton Pelinka, der selber nach dem 2. Weltkrieg mehrmals den Sommer in Pichl bei Wels verbrachte. Anschließend feierliches Allerseelen-Requiem und Gedenkakt für die „Kinder von Etzelsdorf“. UNI INNSBRUCK

PRIVAT / KAUF Suche Wohnung in Linz-Zentrum bis ca. € 140.000,–, nur von privat, Tel. 0676 347 37 02.

 Sa., 2. November, 17 Uhr, Vortrag im Pfarrsaal Pichl, 19 Uhr, Requiem, 20 Uhr, Gedenkakt. Das Katholische Bildungswerk Pichl lädt herzlich ein.

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

 Wels. Kundgebung als Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass mit Alfons Haider, Martin Kamrat und Nuray Bahcetepe anlässlich des 81. Jahrestages der Reichsprogromnacht. Zur Teilnahme laden die Welser Initiative gegen Faschismus und mehr als 40 religiöse, politische, kulturel-

REISEN LEIDINGER – Innviertler Busreisen Pilger- und Kulturreisen nach Israel: Termin 1 mit Pfarrer Santan Fernandes (St. Ulrich) 15. – 22. 2. 2020 Termin 2 mit Pater Florian (Familie Mariens) 25. 4.– 2. 5. 2020  jeweils 8 Tage  Transfer zum/vom Flughafen  inkl. Flüge  7 x Übernachtung mit Halbpension  alle Ausflüge vor Ort  deutschsprachige Reiseleitung im Doppelzimmer € 1.625,– Für nähere Informationen besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.leidinger-reisen.at oder fordern Sie Ihr persönliches Reiseprogramm unter 07716 63 40 an. STELLENAUSSCHREIBUNG Die Missionare von Mariannhill, Schloss Riedegg, Alberndorf, suchen Mitarbeiter/in zum ehesten Eintritt für 15 Wochenstunden.  Arbeitsbereich: kochen bis 10 Personen, vertretungsweise Reinigung der Wohnungen und Wäsche  variable Arbeitszeiten mit Wochenenddiensten  Entlohnung nach dem KV der Diözese Linz (für 100% € 1.870,–) Bewerbung an: Helga Dorninger verwaltung@mariannhill.at 07235 622 24 VERKAUF Systeme für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at

KirchenZeitung Diözese Linz

le und humanitäre Organisationen, darunter die katholische und evangelische Kirche, ein.  Mi., 6. November, 19 Uhr, vor dem Jüdischen Mahnmal im Pollheimerpark Wels.

 Waidhofen. Der Regenwald im Amazonas brennt – was hat das mit uns zu tun? Der Österreicher Johann Kandler arbeitet beim Klimabündnis Österreich und hat zwanzig Jahre in Brasilien gelebt und mit den indigenen Völkern gearbeitet.  Do., 7. November, Vortrag und Diskussion, 19 Uhr, Saal der Sparkasse Waidhofen/Ybbs, eine Veranstaltung des Weltladens.

 Linz. Stammkundenaktion. 10 % Rabatt auf alle lagernden Krippenfiguren, Ställe und Krippenzubehör  Sa., 2. November, 9 bis 17 Uhr, Veritas by Melanie Hofinger, Harrachstraße 5, Linz

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

KONKRETE HILFE FÜR LEISTBARES WOHNEN

AK erweitert das „Startpaket Wohnen“ Wohnkosten sind für die meisten Oberösterreicher/innen eine hohe Belastung. Besonders für junge Menschen stellen die Anfangskosten wie Baukostenzuschuss oder Kaution große Hürden dar. Die Arbeiterkammer Oberösterreich bietet deshalb ihren jungen Mitgliedern im Alter von 18 bis 35 Jahren eine finanzielle Unterstützung: das „Startpaket Wohnen“.

D

as „Startpaket Wohnen“ ist ein kostenloses Darlehen für die Finanzierung des Baukostenzuschusses, der Kaution, für ein Mietkaufmodell oder für die Sanierung von eigenem Wohnraum. Die maximale Höhe des Kredits, der in höchstens

48 Monatsraten zurückgezahlt wird, wurde auf 10.000 Euro ausgeweitet. Die Zinsen und Gebühren bei regelmäßigem Rückzahlungsverlauf trägt zur Gänze die AK Oberösterreich. Anträge und Informationen zum Darlehen erhalten Interessierte beim AK-Konsumentenschutz: ooe.arbeiterkammer.at/wohnen oder unter 050/6906-3140. Kostenlose Beratung und Vertretung für AK-Mitglieder Das „Startpaket Wohnen“ ist eine Unterstützung speziell für junge AK-Mitglieder zwischen 18 und 35 Jahren. Die AK-Mietrechtsexperten/ innen bieten allen Mitgliedern kostenlose Beratung und Vertretung in Musterfällen im Mietrecht. Im

Jahr 2018 wandten sich über 20.000 Oberösterreicher/innen mit ihren Fragen und Problemen an die AKMietrechtsberater/innen. Außerdem setzt sich die AK für die Verbesserungen der rechtlichen Rahmenbedingungen für Mieter/innen ein.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Werbung 27

31. Oktober 2019

Die Die Welt Welt ein ein Stückchen Stückchen besser besser machen machen

Entgeltliche Einschaltung

ANZEIGE ANZEIGE

Immer mehr Menschen möchten dem Elend nicht länger Sie helfen – auchdem überElend den eigenen Immer zuschauen. mehr Menschen möchten nicht Tod hinaus. länger zuschauen. Sie helfen – auch über den eigenen Tod hinaus. Hungernde Familien, überflutete Dörfer, kranke Kinder: An vielen Orten herrscht große Notkranke und es Hungernde Familien, überflutete Dörfer, könnte deshalb sogar der Mut verlassen. Kinder: einen An vielen Orten herrscht große Not undDoch es immer gehen umgekehrten Weg: könntemehr einenMenschen deshalb sogar derden Mut verlassen. Doch Sie machen einer Testamentsspende die Welt Weg: ein immer mehrmit Menschen gehen den umgekehrten Stückchen Sie machenbesser. mit einer Testamentsspende die Welt ein Stückchen besser. Peter Alfred Zocher war Leid auch persönlich nicht fremd: In seinen Vierzigern er schwer, mit Peter Alfred Zocher war Leiderkrankte auch persönlich nicht 50 verlor den Kampf gegen den Krebs. Trotz seines fremd: Iner seinen Vierzigern erkrankte er schwer, mit Schicksals fand die Kraft, anden andere zu Trotz denken. 50 verlor er denerKampf gegen Krebs. seines Schicksals fand er die Kraft, an andere zu denken.

Förderung internationaler Entwicklungsprojekte,© Brot für die Welt

In seinem Testament bestimmte der Oberösterreicher, dass der Verkaufserlös seiner Eigentumswohnung In seinem Testament bestimmte der Oberösterreicher, Menschen in Not zugute kommen solle. Besonders dass der Verkaufserlös seiner Eigentumswohnung lag ihm dieinArbeit von Brot für diesolle. Welt Besonders am Herzen. Menschen Not zugute kommen In Oromia Äthiopien hat der lagder ihmRegion die Arbeit voninBrot für die Welt amGroßteil Herzen. der Bevölkerung kein sauberes Wasser keine In der Region Oromia in Äthiopien hat und der Großteil Sanitäranlagen. Bewässerung fehltkeine das der BevölkerungAuch kein zur sauberes Wasser und kostbare Nass. Hunger undBewässerung Krankheiten sind Folge. Sanitäranlagen. Auch zur fehltdie das Mit dem Nass. Projekt „Wasser Leben“ und der kostbare Hunger und ist Krankheiten sinddank die Folge. Hilfe vonProjekt Menschen wie Herrn Zocher errichtet Mit dem „Wasser ist Leben“ und dank der Brot Welt dort Brunnen und BewässerungsHilfefür vondie Menschen wie Herrn Zocher errichtet systeme – und schenkt damit vielen eine Brot für die Welt dort Brunnen und Familien BewässerungsErnährungsgrundlage. systeme – und schenkt damit vielen Familien eine Ernährungsgrundlage. Auch Gertraud Blätterbinder (60) möchte dem Leid nicht tatenlos zuschauen: mit Anfang 20 Auch Gertraud BlätterbinderSeit (60)sie möchte dem Leid wegen einer Augenthrombose aufmit einem Auge nicht tatenlos zuschauen: Seit sie Anfang 20 plötzlich nur noch Schatten sah, auf gehteinem ihr besonders wegen einer Augenthrombose Auge das Schicksal Kinder nahe. Sie selbst erlangte plötzlich nur blinder noch Schatten sah, geht ihr besonders ihr wieder, viele Mädchen und Burschen dasAugenlicht Schicksal blinder Kinder nahe. Sie selbst erlangtein den ärmsten Ländern haben nicht dieses Glück, in ihr Augenlicht wieder, viele Mädchen und Burschen und das obwohl eine einfache Operation helfen den ärmsten Ländern haben nicht dieses Glück, könnte. Kindern miteinfache grauem Star das Sehvermögen und dasUm obwohl eine Operation helfen zurückzugeben, spendet die Lehrerin an Sehvermögen Licht für die könnte. Um Kindern mit grauem Star das Welt. Mit ihrer Schwester hatLehrerin sie zudem zurückzugeben, spendet die an beschlossen, Licht für die die Hilfsorganisation im Testament zu bedenken. Welt. Mit ihrer Schwester hat sie zudem beschlossen, „Wir haben keine Erben wollen,zu dass unser Geld die Hilfsorganisation im und Testament bedenken. etwas Gutes keine bewirkt“, sagt Oberösterreicherin. „Wir haben Erben unddie wollen, dass unser Geld etwas Gutes bewirkt“, sagt die Oberösterreicherin.

Für Frau M. ist es immer wichtig, dass einmal im Jahr eine Messe für ihre verstorbenen Eltern ge­ feiert wird. Sie weiß sich dadurch mit ihnen in ganz besonderer Weise verbunden. Es gibt viele Men­ schen wie Frau M., die ihre Gebetsanliegen in ei­ nem Gottesdienst aufgehoben wissen wollen. Sie tun dies, indem sie eine Messe feiern lassen.

Die Steyler Missionare übernehmen gerne solche Anliegen. Damit wird doppelt geholfen: Einerseits schließen Priester während der Eucharistiefeier diese Anlie­ gen in ihr Gebet ein und andererseits erhalten die Missionare eine finanzielle Unterstützung. So kön­ nen sie in den armen Regionen dieser Welt ihren

Förderung internationaler Entwicklungsprojekte,© Brot für die Welt

Gertraud Blätterbinder, © Heller Gertraud Blätterbinder, © Heller

Die Initiative Vergissmeinnicht will Bewusstsein dafür schaffen,Vergissmeinnicht dass man mit einem Vermächtnis Die Initiative will Bewusstsein auch das eigene hinaus Gutes tun kann. dafürüber schaffen, dass Leben man mit einem Vermächtnis Mehrüber Infosdas zureigene Initiative undhinaus zu ihren Mitgliedern: auch Leben Gutes tun kann. www.vergissmeinnicht.at Mehr Infos zur Initiative und zu ihren Mitgliedern: www.vergissmeinnicht.at Erbrechtsratgeber kostenlos bestellen unter: Gratis-Hotline 0800/70 01 11 unter: Erbrechtsratgeber kostenlos bestellen oder info@vergissmeinnicht.at Gratis-Hotline 0800/70 01 11 oder info@vergissmeinnicht.at

Mess­Stipendien: für mich, für dich, für die Welt! Lebensunterhalt abdecken, Kinder unterrichten, Katechisten ausbilden, Kranke pflegen ... Noch eine dritte Seite wird in diesen Gottes­ diensten offensichtlich: Denn egal, ob sie in Ghana, Indonesien oder Brasilien gefeiert werden: Sie sind ein Zeugnis für die weltweite Verbunden­ heit und Fürsorge aller Christinnen und Christen.

Entgeltliche Einschaltung

ANZEIGE

Missionsprokur St. Gabriel International In Österreich beträgt das Mess­Stipendium € 9,–. Bitte überweisen Sie den Betrag auf das Konto der Missionsprokur St. Gabriel International: AT26 2011 1800 8068 0800, Spendenzweck: Mess­Stipendium P. Alois Ortner feiert Gottesdienst auf den Philippinen

Steyler Missionar in Papua-Neuguinea

FOTOS: PILZ, SVD

www.steylermission.at


28 Kultur

31. Oktober 2019

FÜR SIE GELESEN

Vergiftete Orte

Letzte Hilfe

Ausstellung in Linz. Viele Orte haben ihre „Unschuld“ verloren, weil an ihnen Menschenunwürdiges passiert ist. Es sind Orte, an denen Gewalt und Kriminalität ausgeübt wurden, von einzelnen Personen oder von öffentlichen Institutionen. Die Ausstellung „Kontaminierte Orte“ im afo – Architekturforum OÖ greift einige dieser Orte in Oberösterreich auf: wie das „Bettler-Haftlager“ der 1930er-Jahre in Schlögen oder das Stift Kremsmünster, wo Internatsschüler bis in die 1990er-Jahre Gewalt und Missbrauch erfahren mussten. Sie geht den Fragen nach: Welche Interessen stehen dahinter, wenn das Geschehene verdrängt wird oder wenn daran erinnert wird? Und vor allem: Welche Taten werden die Erinnerungsorte der Zukunft bestimmen? C. G. Ehemaliger Standort des „Bettler-Haftlagers

Der Leichnam stößt etwas an, er ist von Tabus umgeben und löst eine „heilige Scheu“ aus. Der ehemalige Bestatter und Notfallpsychologe Martin Prein, Gründer des Instituts für Thanatologie in Linz, hat langjährige Erfahrungen als Sanitäter und Bestatter. Mit seinem Buch „Letzte Hilfe Kurs“ will er Menschen im Umgang mit Leichnam und Tod selbstermächtigen. Berührende Erzählungen von Begegnungen, die Hintergründe von Tabus oder Hinweise zum Umgang mit Trauernden machen das Buch zu einer stärkenden Lektüre. C. G. Martin Prein: Letzte Hilfe Kurs. Weil der Tod ein Thema ist. Styria 2019, 175 S., € 22,–.

Schlögen“ (1935 bis 1938). Vagabundierende Arbeitslose sollten durch Haft und Arbeitsdienst „reintegriert“ werden. AFO

Frodermann, Lang: Von der Weite der Welt, Butzon & Bercker 2019, 256 Seiten, € 20,60.

 Bis 21. Dezember, geöffnet Mi. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, und Fr., 14 bis 20 Uhr; Herbert-BayerPlatz 1, https://afo.at; Siehe auch Seite 3.

Stadtpfarrkirche Linz-Urfahr: Jugendkirche setzt sichtbares Zeichen in der Stadt

Eine Rutsche ins Leben

Fahrrad-Weltreise Zwei Jahre lang war das evangelische Theologenehepaar Imke Frodermann und Ralph Lang mit dem Fahrrad rund um die Welt auf fünf Kontinenten unterwegs. In Gegenden, die keine Ziele von Pauschalreisen sind, erkundeten sie Land und Leute. Das Buch handelt weniger von der körperlich beeindruckenden Leistung als vielmehr von den vielen menschlichen Begegnungen und der Freundlichkeit der Fremden auf dem Weg des radelnden Ehepaars. Es liefert eindrucksvolle Schilderungen von teilweise wenig bekannten Kulturen und ehrliche Einblicke in das Innenleben der beiden Abenteurer/innen. P. S.

KirchenZeitung Diözese Linz

An der Außenfassade des „Grünen Anker“, der Jugendkirche Linz in der Stadtpfarre Urfahr, verändert sich etwas: Eine rotleuchtende Installation von Elisabeth Altenburg wird weithin sichtbar sein. Was seit Monaten geplant war, wird nun Ende Oktober verwirklicht: Ein Objekt der Künstlerin Elisabeth Altenburg wird donauseitig an der Kirchturmfassade angebracht. In Eine stilisierte Rutsche und Stiege werden an der Außenfassade angebracht. Hier ein Bild von den Montagearbeiten am 28. Oktober 2019: die Stiege ist bereits montiert. KIZ/ELLE

Anlehnung an eine Rutsche hat die Künstlerin eine Arbeit entworfen, die von einer Jury von Jugendlichen und Erwachsenen nach einer Ausschreibung zur Umsetzung ausgewählt wurde. „Die Jugendkirche Grüner Anker verstehe ich als Ort, an dem Jugendliche gestärkt werden, und sie selbstbewusst, mit beiden Beinen im Leben stehend, wieder weiterziehen – eine Art Rutsche ins Leben“, sagt die Künstlerin dazu. „Rutschen“ wird auch mit dem Wort „reisen“ in Verbindung gebracht. In leuchtendem Rot sollen die Rutsche und die seitlich montierte Stiege den Aufbruch ins Leben signalisieren. „Eine Stiege in der Nähe des Kirchenportals geht bei einem der unteren Kirchenfenster in den Raum hinein. Das wirkt, als würde man durch den Kirchenraum durchgehen. So entsteht eine Spannung zwischen dem Innen und Außen“, meint etwa ein Jurymitglied. Die Jugendkirche will mit dieser Kunst-Installation ein Zeichen in der Stadt setzen und auf diesen besonderen Ort aufmerksam machen. Für Jugendliche soll dieser Raum als Ort der Begegnung, der Sinnsuche und des Experimentierens erkennbar sein. Die künstlerische Zugangsweise macht auch die Spannung zwischen dem Sakralraum und dem Raum für Jugendkultur deutlich. ELISABETH LEITNER

«


KirchenZeitung Diözese Linz

31. Oktober 2019

Kunst & Kultur 29 Kulturland n Schärding, Kurhauskirche. Ein Allerseelenrequiem mit Musik von J. Haydn wird am Sa., 2. November, um 17.45 Uhr, in der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder in Schärding gefeiert. Das Schrattenbach-Requiem aus dem Jahr 1771 wird zu hören sein. Ausführende ist die Cantorey der Barmherzigen Brüder unter der Leitung von Johann Dandler. n Linz, Minoritenkirche. Geistliche Lieder und Motetten aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stehen am Programm des Musica Sacra-Konzerts am So., 4. November, um 17 Uhr, in der Linzer Minoritenkirche. Unter dem Motto „Himmels Lieder“ musiziert das Ensemble Colcanto mit Franz Vitzthum, Altus.

Walter Vopava, 2019 Acryl auf Leinwand, 235 x 280 cm, Foto: Franz Litzlbauer

Neugestaltung des Verabschiedungsraums in der Pfarre Linz-St. Magdalena

Das Dunkle wird durchbrochen Elisabeth Leitner

Die schwarzen Farbblöcke sind durchbrochen von lila, violetten und weißen Farbtönen. Das Schwere tritt in Dialog mit den hellen Farben, die nach oben streben. Sie lassen eine gewisse Leichtigkeit erahnen. Die Bildgrenzen sind aufgehoben, die Formen schwebend. – Das hier gezeigte Bild, Acryl auf Leinwand, ist das bestimmende Motiv im neugestalteten Verabschiedungsraum am Pfarrfriedhof von Linz-St. Magdalena. Das Werk hat der international tätige Künstler Walter Vopava im Jahr 2019 geschaffen, es trägt keinen Titel. In dieser Offenheit ist es – so wie das Werk selbst – deutbar in viele Richtungen: Das Dunkle, Schwere ist Teil unseres Lebensmosaiks. Es ist umgeben von einer Helligkeit, die das Dunkel durchbricht und letztlich keine Grenzen kennt. Nicht im Leben, nicht im Tod. XX Einladung: Am 31. Oktober gibt es um 19 Uhr ein Künstlergespräch mit Walter Vopava im neuen Verabschiedungsraum.

n Linz, Bischofshof. Zum 160-Jahr-Jubiläum des Diözesankunstvereins zeigen die Förderpreisträgerinnnen Iris Christiane Auer und Irma Kapeller im Linzer Bischofshof ihre aktuellen Arbeiten: am Fr., 8. November, um 12.15 Uhr.

Zum Künstler Walter Vopava zählt zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen Malerei. 2011 wurde er mit dem österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet. Er ist für seine malerischen und gleichzeitig individuellen und puristischen Farbkompositionen bekannt. Er hat sich von Beginn an der stillen, existenziellen Seite der Bilder zugewandt. Der Künstler studierte an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Heute lebt und arbeitet er in Wien und Berlin. Vopava ist Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ und der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs. Seine Arbeiten werden laufend im Inund Ausland ausgestellt.


30 Personen & Dank

31. Oktober 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Ökumenische Arbeitsgruppe unterstützt KirchenZeitungs-Solidaritätspreisträger Johann „Babu“ Eiber aus Oftering

Babu Eiber baut für Kinder in Afrika Mit einem Afrika-Hilfseinsatz, der für ein paar Monate geplant war, hat es begonnen. Inzwischen ist Hans Eiber aus Oftering seit dreizehn Jahren in Tansania tätig. Nun baut er mit einheimischen Ordensfrauen ein Behindertendorf. Der oberösterreichische Pfarrer Hans Humer – Missionspriester in der Diözese Kayanga (Tansania) – war dankbar, als ihn Johann Eiber bei seinen Bauten und Projekten zu unterstützen begann. Der pensionierte Mitarbeiter der Baufirma Strabag ist ein Alleskönner, besonders für Fragen rund um das Wasser gilt er als gesuchter Experte: vom Aufspüren von Wasseradern über das Graben von Brunnen bis zum Bau von Wasserleitungen. Dabei kann er sein Können verständlich weitergeben und afrikanische Mitarbeiter gut motivieren. Der 82-Jährige wird von den Menschen respekt- und liebevoll „Babu“, Großvater, genannt. Essen aus dem Garten. Seit Jahren ist Babu Eiber auch schon mit einem jungen einhei-

Johann Eiber mit einer einheimsichen Ordensfrau: Die Kinder freuen sich über ihr neues Zuhause. privat

mischen Frauenorden dabei, ein Behindertendorf zu errichten. Neben dem Bau der Häuser hat er im Vorjahr einen zwei Hektar großen Garten angelegt, von dessen Gemüse und Früchten die Kinder versorgt werden können. Im Juli 2019 wurden nun die ersten acht Kinder aufgenommen. Eine ökumenische Arbeitsgruppe aus Oftering und Umge-

Dank n Natternbach. Für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Zechprobst ehrte die Pfarre Walter Osterkorn (im Bild mit seiner Frau). Den Dank überbrachten Kaplan Dirk Hahn und Hilde Probst (rechts) von der Pfarrgemeinderatsleitung und überreichten eine Ehrenurkunde und ein Heiligenbild. privat

n Maria Ach. Die Pfarre Maria Ach hat ein neues Messkleid angeschafft und am Sonntag, den 13. Oktober 2019, nach der Jubelpaarmesse Pfarrer Markus Klepsa überge-

bung unterstützt Babu Eiber bei seinem Lebensprojekt. Im Frühjahr haben Mitglieder der Gruppe Babu Eiber besucht und sich einen Eindruck von der Situation vor Ort verschafft, um noch gezielter helfen zu können. XX Am Samstag, 9. November 2019, zeigt die Arbeitsgruppe um 19 Uhr im Gemeindesaal Oftering Bilder von der Reise nach Tansania.

geburtstag ben. Die Hälfte der Anschaffungskosten hat die Katholische Frauenbewegung der Pfarre übernommen. Markus Klepsa ist Dechant des Dekanates Ostermiething sowie Pfarrer in Eggelsberg, Geretsberg und Moosdorf und zusätzlich Pfarrmoderator in Hochburg und Maria Ach. Privat

n Am 5. November 2019 vollendet KonsR Roman Foissner CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, sein 95. Lebensjahr. Er wurde 1924 in Hohenfurth (Tschechien) geboren, trat 1946 in das Stift Reichersberg ein und wurde 1951 zum Priester geweiht. Er war 1957 der Gründer des Reichersberger Musiksommers und hat mehr als eintausend Konzerte für den Kulturraum Reichersberg organisiert. Er war viele Jahre Rentmeister (Wirtschaftsleiter des Stiftes) und Leiter des Bildungszentrums Stift Reichersberg, war auch mit der Restaurierung und der Adaptierung der Räumlichkeiten des Stiftes Reichersberg betraut und erwarb sich besondere Verdienste um die Oberösterreichische Landesausstellung „900 Jahre Stift Reichersberg“ im Jahr 1984.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

31. Oktober 2019

Wenn das Herz singt Zu KiZ Nr. 42, S. 19

Danke, Frau Nessl, für Ihren ansprechenden Artikel. Wenn das Herz zur Ehre Gottes singt, freut sich auch der Leib. Ein besonderes Geschenk ist es, wenn ein Lied den Schlaf und den Morgen begleitet. JOHANNA STAUDINGER, SCHWANENSTADT

Barmherzigkeit Gottes! Das bedeutet, ich kann und darf jeden Tag aufs Neue ja sagen zu meinem Leben, so wie es ist, weil Gott unendlich barmherzig ist! Dann erst kann ich diese unverdiente Liebe Gottes entsprechend erwidern, dann kann ich mein Leben aus dieser erfahrenen Liebe Gottes gestalten und werde hoffentlich Jesus Christus jeden Tag ein bisschen ähnlicher! (...)

jetzt noch verschonten Generation nur, daraus Verzeihen, Flüchtlingshilfe, Verzicht auf Rache usw. zu lernen und zu üben.

PFR. FRANZ STEINKOGLER, WAIZENKIRCHEN

Herr Dr. Hahn sitzt in seinem Leserbrief gleich mehreren Irrtümern auf. 1. Die Diözese Linz „bastelt“ nicht am Zukunftsweg. Sie arbeitet daran, mit allem Ernst und großer Verantwortung. 2. Die Diözese Linz unternimmt nicht den Versuch, naturwissenschaftlich gesehen die Zukunft in die Gegenwart zu holen. Die Leute dort wissen, dass dies nicht möglich ist. 3. Die Diözese Linz weiß aber, dass man sich mit der Zeit, die vor uns liegt, auseinandersetzen muss. Schließlich tut das auch jeder Mensch, der heute Brot für morgen einkauft. 4. Die Diözese Linz betreibt mit ihrem Zukunftsweg keinen Götzendienst. Mir ist der Zusammenhang völlig unverständlich. 5. Die Diözese Linz glaubt auch nicht, dass sie mit ihren Kräften das Reich ewiger Glückseligkeit schaffen kann. Wer wie ich mehrere Menschen kennt, die in dieser Diözese an verantwortlichen Positionen wirken, würde nie eine solche Behauptung aufstellen. Wenn schon Zitat, dann halte ich es mit Mark Twain: „Natürlich interessiert mich die Zukunft. Ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen!“

Kriegsgewinnler

Zum Sonntagskommentar Nr. 31, S. 17

Zur Titelseite Nr. 42, Syrien

Lieber Mitbruder Johannes Laichner! Ich habe dein Wort zum Sonntag gerne gelesen und stimme in den meisten Aussagen mit dir überein. Nur einmal muss ich einfach widersprechen: „Denn Himmel zu verdienen“, das können wir nicht, so sehr wir uns auch anstrengen mögen! Auch wenn wir es scheinbar Jesus nicht glauben wollen: Gott schenkt uns den Himmel, ganz unverdient! Das verstanden vor 2000 Jahren gerade die Menschen, die sich ihrer Schwächen und Sünden bewusst waren und deshalb Jesus aufsuchten. Ja, Gott ist barmherzig, auch wenn wir es so schwer glauben können! Das bedeutet niemals, einfach draufloszusündigen – wer begriffen hat, was Liebe ist, tut das nicht! – sondern die Barmherzigkeit Gottes ist die einzig mögliche Voraussetzung unserer Umkehr! Weil wir wissen, Gott ist barmherzig, weil wir wissen, er rechnet uns die Sünden nicht an, mögen sie noch so schwer sein, weil wir wissen, Gott nimmt in Jesus Christus all unsere Sünden am Kreuz auf sich, können wir umkehren! Nicht der moralische Zeigefinger hilft bei der Umkehr, sondern allein die

Grundsätzlich weiß ich schon, was Sie mit der Behauptung „Niemand gewinnt durch Krieg.“ sagen wollen. Ich bin auch überzeugt, dass gutes wie böses Tun, Denken und Reden auf dem Weg zur Gotteskindschaft mit Lernen zu tun hat und der „Freiheit zu handeln“ entspringt. Es erfüllt mich aber trotzdem jedesmal mit Wut auf diese finsteren, zerstörerischen Mächte, wenn ich den völlig unzutreffenden Titel dieser Ausgabe lese. Beim Betrachten, Hören und Lesen der ganzen Kriegsberichte in allen Medien, sehe ich hinter der fortwährenden Zerstörung die ganzen Fratzen der Kriegsgewinnler aller Zeiten und aller Art hervorgrinsen, die aus wirtschaftlichen, religiösen, machtgeilen oder einfach satanischen Interessen ihre Marionetten wie Politiker, Militär, Terroristen, Feinde usw. tanzen lassen. Sie skrupellos verhetzen und gegenseitig ermorden, rächen und vernichten lassen, um sich bei den schrecklichen Bildern genüsslich die Hände zu reiben – ohne jede Rücksicht auf Kinder und die oft friedliche oder zumindest kriegsmüde Zivilbevölkerung. Bleibt unserer bis

Foto: stock.adobe.com

Himmel als Geschenk

Kreuz aus Olivenholz von Veritas by Melanie Hofinger

Zeit zum Lesen und Genießen. KirchenZeitung abonnieren und Geschenk auswählen! Tel. 0732 76 10-39 69 = www.kirchenzeitung.at/jahresabo

KARL FAULAND, MATTIGHOFEN

Irrtümer Zum Leserbrief „Zukunft nicht vergötzen“, Nr. 42, S. 31

ROLAND MAYR, OFFENHAUSEN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

Geschirrtuch-Set Naturfabrik 2 Stück, 100 % Leinen, 50 x 60 cm

Knoxi Naturfabrik 42 x 15 cm, gefüllt mit Dinkelspelz Stumpenkerze mit Zimtmantel Ø 85 x 50 mm


unter uns Die Kraft von drei Buchstaben

Denkmal

Wenn Glaube blüht Matthäus Fellinger

Domspatz Mit der Präsentation des Wintermantels zu Allerheiligen ist es mit der globalen Erwärmung auch vorbei.

glauben schwertun – die Liebe zu Angehörigen ist ein Glaubensbekenntnis – eines, das Gott vielleicht in besonderer Weise gefällt. In ihrem Herkunftsland China werden die Blüten bestimmter Chrysanthemensorten auch als Tee, der bei Erkältungen und Grippe hilft, verwendet. Der Friedhof: auch ein heilsamer Ort. Mitmachen und gewinnen: Bilden Sie aus den Buchstaben der „CHRYSANTHEME“ Begriffe. Wie viele schaffen Sie?

Chrysanthemen. Wikimedia Commons

Antwort einsenden bis Sonntag, 10. November 2019, an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Josef Wallner josef.wallner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Wir haben mit Österreich in der Geburtslotterie einen Haupttreffer gezogen. Die meisten Menschen in unserem Land kennen Hunger oder Krieg nur aus Erzählungen.“ Michael Landau, Caritas-Direktor Wien, am 24. 10. in Kathpress.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Obwohl sie in vielen Farben und Sorten leuchtet: „Goldblume“ wird sie genannt, denn nichts anderes bedeutet „Chrysantheme“ in deutscher Sprache. Aus Asien ist diese prachtvolle Herbst-Blütenpflanze nach Europa gekommen und zu einer der beliebtesten Allerheiligenblumen geworden. Gerade mit ihrer Leuchtkraft macht sie so den Friedhof zu einem Ort, an dem man sich freuen kann. Die Chrysantheme ist so eine Art blühendes Glaubensbekenntnis. Ein zunehmend größerer Teil von Menschen – auch Christinnen und Christen – weiß heute mit den Begriffen „ewiges Leben“ oder „Weiterleben nach dem Tod“ wenig anzufangen. Eine Chrysantheme am Grab könnte eine Art Minimalbekenntnis darstellen: dass doch etwas sei nach dem Tod. Wäre es nicht so, würde man Gräber wohl kahl gestalten. Doch auch wenn sich Menschen mit dem Gottes-

Bundespräsident Alexander van der Bellen gehört nicht gerade zu jener Sorte von Rednern, die ihre Zuhörer/innen von den Sesseln reißen, aber was er sagt, geht oftmals tief. Die Rede zum heurigen Nationalfeiertag gehört für mich dazu, vor allem folgende Passage: „Verzichten wir öfter einmal auf das ‚Entweder/Oder‘ und ersetzen wir es durch ein ‚Und‘. Sie werden sehen, es geht: Wirtschaft und Klimaschutz, (...), Menschenrechte und Menschenpflichten, persönliches Fortkommen und eine Chance für Menschen, die unsere Unterstützung brauchen.“ So einfach, klar und verständlich kann man sagen, was uns als Gesellschaft weiterbringt. Was der Bundespräsident im Blick auf das Land angesprochen hat, könnte sich auch die Kirche zu Herzen nehmen. In dem Wörtchen „und“ steckt Kraft, es ist ein Bindewort, ein Verbindungswort, das fähig ist, Brücken zu schlagen zwischen den unterschiedlichen Positionen. Dass „und“ ein entscheidendes Wort ist, weiß die Kirche Oberösterreichs aber nicht erst seit dem Nationalfeiertag 2019. Für die Kirche des Linzer Priesterseminars hat der OÖ Künstler Josef Bauer schon 2015 einen Altar geschaffen, dessen Altarplatte von den drei Buchstaben des Wörtchens „und“ gehalten wird. Ein beeindruckendes Werk.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.