KiZ-ePaper Nr. 50/2020

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Nr. 50 I 10. Dezember 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Über den Wolken scheint die Sonne Die vorsichtigen Lockerungen der Corona-Regeln ermöglichen ein Weihnachtsfest mit etwas mehr Freiheit als zunächst angenommen.

ALOIS LITZLBAUER

Seite 6

Krankenhäuser. Über den Dienst der Seelsorger/innen in den Spitälern. Seite 3

Bewusst leben. Berührungen und Nähe lassen uns Menschen aufleben. Seiten 10 und 18

Kultur. Buchtipps für den Advent und Weihnachten – auch als Geschenk. Seite 26


2 Meinung KOMMENTAR

10. Dezember 2020

Eine Chance für Weihnachten

Wenn

„Dieses Gefühl der Sicherheit war der erstrebenswerteste Besitz von Millionen, das gemeinsame Lebensideal. Nur mit dieser Sicherheit galt das Leben als lebenswert, und immer weitere Kreise begehrten ihren Teil an diesem Gut.“ So hat Stefan Zweig die Habsburgermonarchie vor dem Ersten Weltkrieg beschrieben – mit dem Wissen, dass dem Ersten Weltkrieg ein Zweiter folgte. Auch wenn geschichtliche Vergleiche hinken: Haben wir vor einem Jahr erwartet, was uns 2020 getroffen hat: eine weltweite Pandemie mit ihren sozialen Auswirkungen? Lebten nicht auch wir in Mitteleuropa in der Vorstellung, eine unverlierbare Sicherheit für unser Leben erreicht zu haben? Freilich war das Gefühl der Sicherheit zum Teil auf Sand gebaut. Erstens schloss es unzählige Menschen aus, die nicht denselben Lebensstandard hatten. Zweitens hat die Forschung uns daran erinnert, dass wir in

„Wenn das Wörtchen ‚wenn’ nicht wär’, wär’ mein Vater Millionär.“ Ein altes Sprichwort kritisiert das Denken in Möglichkeiten. Lieber nicht „wenn“ sagen, denn das wäre so sinnlos wie daran zu glauben, dass die Eltern Millionäre wären! Corona verlangt aber das Gegenteil. Die ständige Kompetenz, im Konjunktiv zu denken. Was könnten wir machen, wenn im Jänner wie-

monika.slouk@koopredaktion.at

der Vorträge und Veranstaltungen möglich sein sollten? Und was machen wir dann, wenn sie doch noch nicht erlaubt wären? Aber auch für die Gegenwart können wir im Konjunktiv denken und ein wenig träumen. „Was wäre, wenn heute der Christkindlmarkt offen hätte?“ Das führt zwar nirgends hin, macht aber Phantasiereisen möglich. Und Phantasiereisen wären in der Menschheitsgeschichte eine überlebenswichtige Kompetenz gewesen, fand ein Forscher der Uni Wien heraus. Er nannte die Phantasiereisefähigkeit auch „Höhlenkompetenz“ und geht davon aus, dass etwa in Eiszeiten ein Großteil der Menschheit gestorben sei und nur jene überlebten, die ihre Lebenszeit in der schützenden Höhle konstruktiv nutzen konnten. Die Verengung des Innenraums bewirkte bei ihnen eine Erweiterung des Bewusstseins. Möge das auch für das 21. Jahrhundert gelten.

einer „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck) leben. Das betrifft z. B. die Umwelt- und Klimakrise, die wir lange ignoriert haben. Corona können wir nicht ignorieren. Wo Risiko ist, ist aber auch eine Chance. Zum Beispiel die Chance zur Umkehr im Umgang mit dem Mitmenschen und dem Planeten. Und die Chance, heuer Weihnachten jenseits von Kitsch und Konsum als das zu feiern, was es eigentlich ist: das Kommen Gottes in diese unruhige Welt zum Heil der Menschen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: MAYRA ORELLANA, ROMERO-PREISTRÄGERIN 2020

Hilfestellung mit Herz Der Romero-Preis 2020 geht an Mayra ­Orellana aus Guatemala. Die Verleihung des Menschenrechtspreises der Katholischen Männerbewegung Österreichs wurde wegen der Corona-Pandemie-Maßnahmen vorerst einmal verschoben.

SEI SO FREI

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

In den entlegenen Bergdörfern von Joyabaj in Guatemala leben die Menschen großteils in bitterer Armut. Mayra Orellana weiß um die Nöte, Sorgen und Ängste der Einheimischen in dieser Region. Als Leiterin der Organisation ADICO mit Sitz in Guatemala-City bietet sie gemeinsam mit

„Den Familien in den entlegenen Bergdörfern zu helfen, ist mein größtes Herzensanliegen.“

MAYRA ORELLANA

ihren vier Mitarbeiterinnen den Familien im Hochland Unterstützung. Dabei geht es vor allem um die Schaffung und Betreuung von Projekten und Programmen im Bereich Bildung und ländliche Entwicklung. Herzensanliegen. Mayra Orellana studierte Finanzwissenschaften, ist Mutter von zwei Kindern und lebt und arbeitet in der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes. Um die Projekte in den Bergen gut betreuen zu können, besucht die 58-Jährige in regelmäßigen Abständen die Familien vor Ort. Der Alltag der Menschen, die in einfachen Hütten mit offenen Feuerstellen wohnen, ist hart und die gesundheitliche Belastung durch den beißenden Rauch enorm. Ein aktuelles Projekt soll nun Abhilfe schaffen. Mit Unterstützung des Projektpartners „Sei so Frei“, der entwicklungspolitischen Organisation der Katholischen Männerbewegung Österreichs, bringen gemauerte Holzsparöfen mit Eisenplatte und Rauchabzug große Erleichterung ins Leben der Menschen. Mayra Orellana freut sich mit den Familien, denn sie sind ihr größtes Herzensanliegen. u Infos: Siehe auch Seite 4. SUSANNE HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

10. Dezember 2020

Krankenhaus-Seelsorge in Coronazeiten

Der Dienst am Krankenbett Den Patient/innen Beistand leisten, den Angehörigen Kontakt ermöglichen und mit den Mitarbeiter/innen solidarisch sein: Das leisten die Krankenhaus-Seelsorger/innen in der Coronakrise. „Im Krankenhaus sieht es anders aus als sonst“, sagt Abt Lukas Dikany vom Stift Schlägl. Er ist Krankenhaus-Seelsorger in Rohrbach – einem derzeit besonders von Corona belasteten Spital. „Wo sich sonst Menschen treffen, ist es sehr ruhig. Dafür gibt es die Eingangsschleuse“, sagt er. Auf den Corona-Stationen sei die Schwere der Krankheit spürbar. Auch Dikanys Dienst gestaltet sich anders: Zwar sei ihm als Seelsorger nichts verschlossen, aber das Gehen von Station zu Station, von Zimmer zu Zimmer, sei nicht mehr wie früher möglich. „Zu den Covid-Patienten komme ich auf Anforderung“, berichtet der Abt. Er lobt dabei das Stationspersonal, das ein Auge darauf habe, wo Seelsorge nötig sei. So könnten seelsorgliche Grundbedürfnisse abgedeckt werden. Christine Roser, Referentin für Krankenhaus-Seelsorge der Diözese Linz, bestätigt mit Blick auf die Gesamtsituation: „Seelsorge und Sakramentenspendung sind bei Bedarf möglich.“ Das sei nun im zweiten Lockdown klar geregelt. Im Frühjahr hätten Krisenstäbe in Krankenhäusern das noch sehr unterschiedlich gehandhabt und da sei es auch teilweise zu Fällen gekommen, wo ein Seelsorgerbesuch nicht möglich gewesen sei, sagt Roser auf einen Hinweis aus dem Kreis der KirchenZeitungs-Leser angesprochen. Besucher fehlen. Natürlich möchten die Patienten vor allem von ihren Angehörigen besucht werden, was aber bis 6. Dezember nur in wenigen Ausnahmefällen und auch jetzt nur sehr eingeschränkt möglich ist. „Dass den Patient/innen die Angehörigen fehlen, ist bei praktisch jedem Gespräch ein Thema“, berichtet Abt Lukas. Er erzählt von der Freude einer 90-jährigen Frau, als zur Feier der Krankensalbung ausnahmsweise doch die Kinder kommen konnten. Für die Covid-Stationen und die Intensivstation ist Abt Lukas zuständig. Von seinem ehrenamtlichen Team können nur jene, die eine spezielle Ausbildung haben, ins Krankenhaus generell hinein. Die ehrenamtlichen Kommunionspender gelten dagegen als „normale“ Besucher. Dennoch sei einmal

Seelsorge im Krankenhaus läuft zu Coronazeiten unter erschwerten Bedingungen ab, übernimmt aber gleichzeitig zusätzliche Aufgaben, berichten Abt Lukas Dikany und Christine Roser. KNA, DIÖZESE LINZ

in der Woche die Kommunionspendung an die Patienten, die das wünschen, möglich. „Lebendige Adventkränze“. Christine Roser berichtet auch von einer Aufgabenkonzentration auf die hauptamtlichen Seelsorger. „Ein Teil der ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen gehört selbst Risikogruppen an“, sagt sie. Die Sondersituation führe dazu, dass heuer der Advent im Krankenhaus anders aussieht und auch nicht so wie immer gefeiert werden kann. „Wichtig ist, dass die Seelsorger/innen da sind. Und wenn gar nichts anderes geht, dann sind sie eben selbst lebendige Adventkränze“, sagt Roser. Das Dasein gilt natürlich auch den Angehörigen der Patienten und dem Krankenhauspersonal. Gerade Letzteres sei extrem eingespannt, berichten Roser und Dikany. „Seelsorgliche Gespräche mit Pfleger/innen und Ärzt/innen finden zwischen Tür und Angel statt“, sagt Roser. Die Seelsorge beteiligt sich auch an der Hotline für überlastete Mitarbeiter/innen der OÖ. Gesundheitsholding. Sowohl Roser als auch Abt Lukas berichten von großer Wertschätzung für die Seelsorge. Das hat zum einen damit zu tun, dass Seelsorge die Arbeit des medizinischen Personals unterstützt, zum anderen geht es um die sichtbare Solidarität: „Dass man als Seelsorger ganz selbstverständlich bereit ist,

auch auf die Covid-Stationen zu gehen, wird dankbar angenommen“, sagt der Schlägler Abt, der auch eine große Solidarität im Krankenhaus insgesamt wahrnimmt. „Die starken Schutzmaßnahmen, die auch körperlich anstrengend sind, treffen alle gleich – Ärzt/ innen, Pfleger/innen und Seelsorger/innen“, sagt Roser. „Verbunden bleiben“. Unterdessen hat sich ein sehr konkreter Dienst unter dem Motto „Verbunden bleiben“ entwickelt: Da die Seelsorger/innen zu den Patienten gehen können, erledigen sie Aufträge der Angehörigen: Das reicht vom Ausrichten eines Grußes über das konkrete Nachfragen oder Kontaktherstellen via Handy und Tablet bis zum Überbringen von Dingen, welche die Patient/innen nötig haben. Abt Lukas Dikany war schon vor seiner Wahl Krankenhaus-Seelsorger und hat sich diesen Dienst bewusst neben seinen neuen Pflichten als Vorsteher seiner Gemeinschaft behalten: „Das ist eine so direkte, so persönliche Aufgabe, den Menschen an den Krankenbetten nahe zu sein. Man legt so viel in diese Aufgabe hinein, aber es kommt auch viel zurück“, sagt er. HEINZ NIEDERLEITNER

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X  Telefonnummern zum Kontakt mit der Seelsorge in Oberösterreichs Krankenhäusern finden Sie auf www.kirchenzeitung.at.


4 Kirche in Oberösterreich IM LEBENS-SPIEGEL Es duftet und klingt Man merkt es an Düften und Klängen: Weihnachten kommt. Der süß-würzige Duft nach Gebackenem – und die ganz speziellen Melodien – Vorboten sind sie einer Zeit, auf die man sich freut. Schwer zu sagen ist, was das ausmacht, dass man bestimmten Melodien weihnachtlichen Charakter zuschreibt, während man andere für alltäglich hält. Unverkennbar duften und klingen sie weihnachtlich. Wohlgerüche sind es gewöhnlich, schöne, erhebende Klänge. Etwas Kindliches mutet Weihnachtsliedern oft an, und Gebackenes aus der vorweihnachtlichen Küche kitzelt die Gaumen der Kinder wie jene der Alten. Mit den weihnachtlichen Düften drängelt sich etwas wie Sehnsucht in die Nase: dass es doch gut wird. Und man hört ihn auch gern, diesen anderen Ton, der unter Menschen doch möglich wäre: der göttliche Zuspruch von Rettung, vom Gutwerden des Lebens. Ob ein weihnachtliches Gebäck gut ist, ist keine Sache einer großartigen Erkenntnis: Es genügt, dass es schmeckt. Und beim Lied: Melodien versteht man nicht. Man empfindet sie. Sie nehmen einen mit. Ob vielleicht auch die göttliche Botschaft gar nicht so sehr eine Sache nüchternen Verstehens und Entscheidens ist – eher eine lockende Melodie, der man folgt, ein Duft, der aus der himmlischen Küche zieht? Jesus, den man erwartet, hat den Himmel als Festmahl erzählt.

MATTHÄUS FELLINGER

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Adventsammlung der Aktion „Sei so frei“

Sichere Öfen für Guatemala 85 Prozent der Menschen in den entlegenen Bergdörfern der Gemeinde Joyabaj in Guatemala leben in Armut. Die Einfachheit ihrer Hütten ist auch eine gesundheitliche Belastung. Die Aktion „Sei so frei“ hilft mit ihrer Adventsammlung. Die Hütten bestehen aus nur einem Raum, in dem die acht- bis zehnköpfigen Familien schlafen, wohnen und kochen. Mittelpunkt des Geschehens ist die offene Feuerstelle: Sie dient zum Kochen und wärmt, wenn es auf rund 2000 m Seehöhe nachts kalt wird. Doch diese Situatiuon ist eine große gesundheitliche Belastung! Die Frauen leiden besonders, weil sie den Rauch beim Kochen stundenlang einatmen. Ihre Haut im Gesicht ist gerötet, teilweise sogar verbrannt, ihre Atemwege sind schwer beeinträchtigt, viele haben chro-

nischen Husten, Herz-Kreislauferkrankungen und gereizte Augen. Immer wieder passieren auch Unfälle und Verbrennungen, vor allem bei den Kindern. Hinzu kommt der sehr hohe Holzverbrauch. Das Zukaufen von Brennmaterial können sich die armen Familien meist nicht leisten, deswegen kümmern sich die Kinder um das Sammeln von Holz in den kargen Wäldern – Zeit für Hausaufgaben bleibt da kaum. Lösung aus OÖ. Sieben Jahre ist es her, dass Frauen aus dem Dorf Xek‘ich’elaj ihren ganzen Mut zusammennahmen und „Sei So Frei“-Projektpartnerin Mayra Orellana (siehe Seite 2) ihr Leid klagten. Im Nu war die Idee geboren, die Familien mit „Tischherden“ zu unterstützen. Auf Basis der Arbeit von guatemaltekischen Ofensetzern entwickelten die Mitarbeiter der Firma ÖkoFEN aus Niederkappel (OÖ) kostenlos einen einfachen, aber effizienten gemauerten „Holzsparofen“ mit Eisenplatte und Rauchabzug. Seither erhielten schon 550 Familien einen solchen Ofen. Die Begeisterung der Frauen ist ungebrochen: Die Kochstelle befindet sich in größere Höhe und ist somit viel ergonomischer und außer Reichweite für Kinder, Hunde und Katzen. Außerdem verbrennt das Holz nun im Ofen ohne Rauchentwicklung, sodass die Gesundheit und – durch den niedrigen Holzverbrauch – auch die Umwelt und das Familieneinkommen geschont werden.

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Die neuen Öfen sind gesundheitsschonend.

SEI SO FREI

 Siehe Beilage zu dieser Ausgabe. Der Text entstand in Kooperation mit „Sei so frei“.

ZUR DIÖZESANGESCHICHTE Neuerscheinung Der Diözese Linz um das Jahr 1968, dem Inhalt von Zeitkapseln auf Kirchturmspitzen und der Linzer Schriftstellerin Maria Schmidtmayr widmen sich die Beiträge der Archivare Klaus Birngruber und Magdalena Egger im eben erschienenen 19. Beiheft zum Neuen Archiv für die Geschichte der Diözese Linz.Es ist um € 13,– (plus Versand) im Diözesanarchiv erhält-

lich ist (Tel. 0732 77 12 05-40 60). Neben einer Beschreibung des Archivs und einem Bericht aus dem Verein für Linzer Diözesangeschichte schrieb der Liturgiewissenschaftler Hans Hollerweger einen Aufsatz über die Linzer Rituale des Jahres 1836/38. Heinz Niederleitner von der KirchenZeitung stellte sich mit einem Beitrag über den Strafprozess Bischof Franz Joseph Rudigiers wegen dessen Hirtenbrief 1868 ein.


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

10. Dezember 2020

MELDUNGEN

DIÖZESE LINZ/ APPENZELLER

Camilla Estermann im Gedächtnisbuch Oberösterreich

Eine, die den Gequälten half Im Gedächtnisbuch Oberösterreich werden jährlich Biografien von Menschen vorgestellt, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden oder Widerstand geleistet haben. Eine von ihnen war Camilla Estermann.

eine kreative Frau und wollte sich dementsprechend ausleben. Das machte sie wohl zu einem Störfaktor in einem Orden, der auf Beschaulichkeit und Zurückgezogenheit ausgerichtet ist.“ 1917 verlässt sie vermutlich deshalb den Orden und zieht nach Linz.

LISA-MARIA LANGHOFER

2009, Linz ist Kulturhauptstadt. Im Rahmen des zeitgeschichtlichen Vermittlungsprojektes „In Situ“ wird ein Hinweis auf den Gehsteig vor dem Haus in der Klammstraße 7 gesprüht, wo Camilla Estermann jahrelang gewohnt hat: „Camilla E. hilft Kriegsgefangenen mit Essen und Kleidung. Sie verbreitet Weissagungen über das nahe Ende des ‚Dritten Reiches‘. Eine anonyme Anzeige führt zu ihrer Verhaftung und Hinrichtung.“ 2020, elf Jahre später, ist die Schrift längst verblasst. Auch am Wohnhaus selbst ist keine Tafel oder eine andere Art des Denkmals zu finden. „Mich hat interessiert, was die Nachwelt mit jemandem wie Camilla Estermann macht“, sagt Ernst Gansinger, langjähriger Redakteur der KirchenZeitung und Verfasser des Beitrags über die Widerstandskämpferin im Gedächtnisbuch Oberösterreich. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Franz und Franziska Jägerstätter-Instituts. „Unruhige Seele“. Viel ist über die gelernte Näherin, die am 21. Jänner 1881 in Linz geboren wurde, nicht bekannt. Im Jahre 1907 tritt sie in das RedemptoristinnenKloster in Ried im Innkreis ein, wo sie zehn Jahre verbringt und den Ordensnamen Maria Martina bekommt. „Camilla Estermann war nicht nur eine fromme, sondern auch

Hilfe für Gefangene. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten muss Estermann in der Linzer Bekleidungsfirma Norbert Hager arbeiten, wo sie in Kontakt zu französischen Kriegsgefangenen kommt. Diese werden von den Aufsehern gequält, die sogar vor Gewalt gegen Mütter und Kinder nicht zurückschrecken. „Camilla Estermann sah es als ihre Christenpflicht, diesen Menschen zu helfen“, sagt Gansinger. „Für die Nazis war das ‚Wehrkraftzersetzung‘.“ Estermann steckt den Gefangenen immer wieder Lebensmittel, Seifen, Medikamente und Kleidung zu. Jemand denunziert sie, am 21. November 1944 wird sie mit dem Fallbeil hingerichtet und in einem Massengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof „verscharrt“. Erinnerung einzige Chance. Das Gedächtnisbuch möchte nicht nur jener Menschen gedenken, die Widerstand geleistet haben, sondern auch dazu aufrufen, sich kritisch mit der eigenen (Familien-)Geschichte auseinanderzusetzen. Gansinger: „Nur in der Erinnerung besteht die Chance, sich gegen die Anfänge zu stemmen. Man muss erkennen, wohin diese Dinge führen können, und den Mut finden, dagegen aufzustehen.“  Alle Biografien sind nachzulesen unter: www.ku-linz.at/forschung/franz_und_ franziska_jaegerstaetter_institut

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 Gebet. Die Veranstalter des Politischen Gebets in Linz laden bis 17. Dezember zum persönlichen Gebet für den Frieden ein. Entsprechende Texte sind beim Menschenrechtsbrunnen am Linzer Friedensplatz aufgelegt.  Frauenhausplätze. Aufgrund der hohen Auslastung und der nicht mehr zeitgemäßen Wohnverhältnisse werden die beiden Frauenhäuser in Ried und Steyr an einem neuen Standort ersetzt, inklusive Neubau. In Braunau ist zudem für 2021 der Spatenstich für ein weiteres Frauenhaus geplant. „Anhand der aktuellen Zahlen sehen wir, dass trotz intensiver Präventionsarbeit Gewalt gegen Frauen und Kinder steigt“, sagt Landesrätin Birgit Gerstorfer.  Barbarafeier der voestalpine. Aufgrund der aktuellen Situation musste die Barbarafeier, das große Totengedenken der Betriebe am Standort voestalpine, abgesagt werden. Stattdessen wurde im kleinen Rahmen aller verstorbenen Kolleg/innen gedacht. Bilder des Gedenkens möchte die Betriebsseelsorge gerne teilen und stellt deshalb ein kurzes Video ins Internet unter: www.voestalpine.com/ menschundarbeit

MENSCH UND ARBEIT VOESTALPINE

Camilla Estermann half Kriegsgefangenen und musste dafür sterben.

 Arbeitsfreier Sonntag. Die Mitglieder des Pastoralrates der Diözese Linz treten gemeinsam mit Bischof Manfred Scheuer für die Beibehaltung des arbeitsfreien Sonntags ein. Wolfgang Froschauer, geschäftsführender Vorsitzender des Pastoralrates: „Der Sonntag bietet Freiraum für die Pflege familiärer und freundschaftlicher Beziehungen, für Freizeitaktivitäten und Impulse der Entschleunigung.“ Er sei konstitutiver Bestandteil christlicher Kultur.


6 Kirche aktuell

10. Monat 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Christkind im Schatten von Corona

Wie die Pfarren das Weihnachtsfest retten wollen Weihnachten im Freien feiern mit Tieren oder im Stationenbetrieb, um Menschenansammlungen zu vermeiden – in diesem Jahr wird die Weihnachtsbotschaft kreativ verkündet. Es wird wohl kürzere, flexiblere, dafür aber mehr Gottesdienste geben. Warm anziehen ist dort die Devise, wo es nach draußen geht. PAUL STÜTZ/ JOSEF WALLNER

Die Erwartungen waren an die Pfarren noch nie so hoch wie heuer. Nach den Ostergottesdiensten ohne Gläubige in der Kirche soll nun Weihnachten wenigstens schön gefeiert werden. Das bekommen die Seelsorgerinnen und Seelsorger im ganzen Land zu hören. Sie versuchen, den Wunsch nach Weihnachtszauber mit der Corona-Realität in Einklang zu bringen. Auch wenn die Bischofskonferenz noch an den Details zu weihnachtlichen Hygienebestimmungen feilt, die wahrscheinlich auch eine Maskenpflicht in den Metten beinhalten werden: Zahlreiche Pfarren haben sich schon längst kreative Feierformate für den Heiligabend ausgedacht. Es geht ihnen letztlich um nichts weniger als die Rettung des Weihnachtsfestes in der Kirche. „Es ist eine schmerzliche Gewissheit, dass wir Weihnachten nicht in der großen Gemeinschaft feiern können, wie wir das gerne hätten“, erklärt Beate Schlager-Stemmer, Referentin für Pfarrgemeinderäte in der Diözese Linz. Ihr fällt positiv auf, dass die Pfarren mit möglichst sicheren Modellen arbeiten wollen. Keinen wegschicken müssen. Zum Beispiel Enns-St. Marien, eine Pfarre, die von den Franziskanern betreut wird. Dort können Besucher am Heiligabend Weihnachten im Kreuzgang des Franziskanerklosters in Stationen erleben. Alles ist flexibel gestaltet, was helfen soll, Menschenansammlungen zu vermeiden. Genau aus diesem Grund kann die lebendige Krippe der Ennser Pfarre nicht wie gewohnt draußen stattfinden. „Es sind in den letzten Jahren teilweise bis

zu 1500 Menschen zu dieser Feier gekommen, das geht einfach nicht“, sagt Pater Markus Schlichthärle. Zu groß ist die Angst, im Zweifelsfall Menschen wieder vom Weihnachtsgottesdienst wegschicken zu müssen. „Jesus hat auch niemanden abgewiesen“, betont der Franziskaner. Mobile und flexible Feiern. Viele Pfarren planen deshalb ähnlich wie die Ennser gerade in der Kinderliturgie mit mobilen Formen: Stationenbetrieb, Weihnachtswege im Freien oder Schatzsuche. In der Pfarre Kirchdorf an der Krems wird die Kindermette von 14 bis 17 Uhr in der Kirche halbstündlich mit einer kurzen Andacht gefeiert. „Sollte man zu seiner Wunschzeit gerade keinen Platz in der Kirche finden, werden wir die Familien bitten, den Besinnungsweg um die Kirche zu gehen und so die Wartezeit gut zu nützen“, sagt Pastoralassistentin Bernadette Hackl. Das Gottesdienstangebot wird zudem jeweils um eine Christmette und eine Eucharistiefeier am 25. Dezember erhöht. Die Feiergemeinde soll so jeweils kleiner bleiben. Für die Messfeiern sind Anmeldungen notwendig, nicht aber für die Kindermette. Für jede Familie eine Bank. Auch in der Pfarre Wartberg ob der Aist wird es zusätzliche Gottesdienste zu Weihnachten geben, um dichtes Gedränge zu vermeiden, erklärt Pfarrassistent Franz Küllinger. Der Leitgedanke, der hinter allen Planungen steht, ist der Wunsch, dass die Menschen sichtbar (oder: richtig) zusammenkommen können: „Die real erfahrbare Gemeinschaft ist

mir und den Leuten sehr wichtig.“ So wird um 15 Uhr nach einer Sternwanderung eine Kinderfeier bei der Wenzelskirche stattfinden. Jede Familie wird eine eigenen Bank zur Verfügung gestellt bekommen. Franz Küllinger erläutert: „Da das Gelände sehr weitläufig ist, wird es kein Problem sein, die notwendigen Abstände zu halten. Noch steht jede Planung unter dem Vorbehalt, dass es auch so erlaubt wird.“ Es folgt eine weitere Kinderfeier in der Pfarrkirche. Da an der Kirche Lautsprecher montiert sind, kann man

„Die real erfahrbare Gemeinschaft ist mir und den Leuten sehr wichtig. “ PFARRASSISTENT FRANZ KÜLLINGER

– ebenfalls wie bei den folgenden Gottesdiensten – auch außerhalb der Kirche mitfeiern. Die älteren Menschen, die traditionell die Kinderfeier besucht haben, lädt Pfarrassistent Küllinger zu einer Vigilfeier um 20.30 Uhr in die Kirche. Die Mette beschließt dann den Reigen der Gottesdienste. Senioren feiern vom Fenster aus mit. Ebenfalls nach draußen zieht es die Pfarre Ternberg am Heiligabend. Das Erntedankfest unter dem großen Dach des ADEGMarktes von Ternberg ist auf so positives Echo gestoßen, dass die Pfarre auch die Christmette unbedingt auf dieselbe ­Weise


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 7

10. Monat 2016

Pfarre Kirchdorf an der Krems

Anregungen für drinnen und draußen Die Pfarre Kirchdorf an der Krems hat vier Adventwege mit insgesamt 18 Impulsstationen geschaffen und darüber hinaus eine professionell gestaltete Broschüre für Advent und Weihnachten verfasst.

gestalten will. Die Katholische Männerbewegung wird die Bierbänke herbeischaffen, damit man familienweise Platz nehmen kann. Gleichzeitig wurde angeregt, auch Decken mitzunehmen, damit man nicht zu sehr frieren muss. Pfarrer Friedrich Lenhart hofft, dass Gottesdienstfeiern im Freien wie vor dem Lockdown wieder erlaubt sind: „Zusätzlich könnten nämlich auch die Bewohner/innen des Bezirksalten- und Pflegeheims von den Fenstern aus mitfeiern, da das Heim in Nachbarschaft zum Kaufmarkt liegt.“ Anstatt der Kindermette wird es in Ternberg einen Weihnachtsweg von Schaufenster zu Schaufenster geben, den die Eltern oder Großeltern – ausgestattet mit einem Textheft – mit ihren Kindern oder Enkelkindern gehen können. Tiere am Kirchenvorplatz. Tiere können dagegen Klein und Groß in der Pfarre LinzSt. Peter am 24. Dezember bestaunen. Auf dem Kirchenvorplatz wird Pfarrer Franz Zeiger einen eigenen „Spallerhofer Stall zu Bethlehem“ aufstellen. Von 15 bis 17 Uhr erwartet die kleinen und großen Besucher eine lebendige Krippe. Ziege, Enten und Gänse des Circus Alfoni werden die Krippe bevölkern. Anders als in Enns ist dies möglich, weil kein so starker Besucherandrang zu erwarten ist. Außerdem wird auch hier die Feier flexibel gestaltet, mit einem ständigen Kommen und Gehen. In den zwei Stunden wird das Weihnachtsevangelium mehrmals gelesen, damit die Weihnachtsbotschaft und der Zauber des Festes trotz allem für alle Menschen spürbar werden.

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Den Weihnachtszauber spüren. Das soll heuer trotz Corona möglich sein. ADOBE/ YESPHOTOGRAPHERS

Die Texte, die man bei einzelnen Stationen entnehmen kann, sind ein untrüglicher Gradmesser dafür, dass die Themenwege bestens angenommen werden. Manche Fächer waren schon nach dem ersten Adventwochende ganz leer, freut sich die Pfarrleitung und wirbt für einen besinnlichen Spaziergang oder eine Wanderung: „Holen Sie sich Inspiration und Tiefgang. Lassen Sie sich adventlich bewegen“. Die vier Wege mit unterschiedlicher Länge kann man dazu nutzen. Unter vier Perspektiven greifen sie Themen auf, die besonders im Advent ihren Platz haben: Sehnsucht, Licht, Begegnung und Hoffnung. Am 24. Dezember werden die Advent- zu Weihnachtswegen umgestaltet. Daheim feiern. Neben dem „Outdoor“-Impuls hat die Pfarre auch eine Broschüre unter dem Titel „Advent und Weihnachten daheim“ erarbeitet und in einer Auflage vom 6000 Stück gedruckt. Das Heft ist ein umfassender Begleiter durch die Adventzeit bis zum Jahreswechsel. Es gelingt der Broschüre, für die unterschiedlichen Vorstellungen und Gewohnheiten, wie man den Glauben zu Hause feiern kann, praxistaugliche Vorschläge zu machen. JOSEF WALLNER

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Der Adventweg „Hoffnung“ führt rund um die Kirche. Neben einem Text kann man sich dort Streichhözer zur Erinnerung mitnehmen. HAIJES


8 Lebendige Kirche MOMENTE Umgekehrter Adventkalender Beim „umgekehrten Adventkalender“ wird jeden Tag eine Sachspende in einen Sammelbehälter gelegt und anschließend abgegeben – etwa an eine Organisation, eine Sozialeinrichtung oder an Familien, die Hilfe benötigen. Braunauer und Freistädter Pfarren führen diese Aktion bereits zum wiederholten Male durch – mit großem Erfolg.„Einer der vielen schönen Aspekte an dieser Art des Adventkalenders ist: Jede noch so kleine Spende zählt und bereitet anderen eine Freude“, sagt Elisabeth Kronreif, Pastoralassistentin der Pfarre Braunau-St. Stephan. Körbe für Spenden stehen bis 20. Dezember in den Pfarrkirchen von Braunau-St. Stephan, in Ranshofen und in der Werktagskapelle von BraunauSt. Franziskus bereit. Dort liegt auch eine Liste der benötigten Artikel auf. Die Spenden werden zu Weihnachten über die RegionalCaritas an Sozialeinrichtungen und bedürftige Menschen in der Region weitergegeben. In den Pfarren Rainbach, Leopoldschlag, Grünbach, Windhaag und Sandl setzt man auf den umgekehrten Adventkalender in Sackerlform. Einfach eine Papiertasche mit Beschreibung aus der Kirche mitnehmen, mit Hygieneartikeln, Waschmitteln und haltbaren Lebensmitteln befüllen und bis 20. Dezember in der Kirche abstellen. Vor Weihnachten werden die Taschen dem Sozialmarkt „Arcade” in Freistadt übergeben.

Umgekehrter Adventkalender Braunau PFARRE/FINK

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Pfarre Christkindl hat offene Türen, aber eingeschränkten Betrieb

Steyr Christkindl: die Botschaft lebendig halten Die Wallfahrtskirche, Laden und Postamt in Christkindl ziehen jährlich zur Advent- und Weihnachtszeit tausende Menschen an. Heuer ist alles anders. Die Kirche mit der kleinen Jesusstatue, der Gnadenstatue, ist natürlich für das persönliche Gebet offen, erklärt Johanna Eisner, die das Wallfahrtsgeschehen in Christkindl seit Jahren koordiniert. Die Kirche ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet, allerdings nur bis zum Gitter zugänglich. Den gesamten Kirchenraum kann man aus Sicherheitsgründen außerhalb der Gottesdienste heuer nicht betreten. In der Loretto Kapelle neben der Kirche besteht aber die Möglichkeit eine Kerze anzuzünden. Wegen der Enge kann man heuer auch die berühmten Krippen nicht besichtigen und auch der Christkindl-Laden geschlossen bleibt. Die Briefmarkensammler/ innen kommen aber auf ihre Rechnung. Das Christkindl-Postamt, das heuer zum 71. Mal seine Tore öffnet, konnte seine Aktivitäten vom Inneren des Hotels Christkindlwirt auf die Terasse verlegen. Steyr - Marienkirche. Die Marienkirche (beim Dominikanerhaus) ist jeweils von mittwochs bis samstags von 16 bis 18 Uhr (bis 19. Dezember) als Ort der Stille und Zuversicht gestaltet. JOSEF WALLNER

Die barocke Wallfahrtskirche von Christkindl bei Steyr GEH-FOTO

Hilfsaktion der Katholischen Jugend für in Not geratene Menschen

Jugendzentrum sammelt Lebensmittel Leonding. Unter dem Eindruck der Coronakrise hat die Katholische Jugend Oberösterreich in Kooperation mit der Caritas eine Hilfsaktion gestartet. Bereits während der ersten Welle im Frühjahr wurden an mehrere Annahmestellen Lebensmittel, Supermarktgutscheine und Hygieneartikel gesammelt. Tonnen an Lebensmitteln konnten so an Bedürftige verteilt werden, die in der Coronazeit in Not geraten sind. Im Jugendzentrum Plateau in Leonding wird das Projekt nun auch im Herbst weitergeführt. „Der Bedarf ist nach wie vor ungebremst“, berichtet

die Projektverantwortliche Alexandra HagerWastler. Über 300 Pakete wurden in den letzten Monaten dort ausgegeben. Um weitere Spenden in Form von Lebensmitteln oder Einkaufsgutscheinen wird gebeten. Bei den Lebensmitteln ist Haltbarkeit ein wichtiges Kriterium. Nudeln, Marmelade, Mehl, Reis oder Kartoffeln können beispielsweise gebracht werden. Sammelstelle befindet sich im Jugendzentrum Plateau, Harterfeldstraße 2a, 4060 Leonding. Abgabezeiten sind Montag bis Freitag von 13 bis 18 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

10. Dezember 2020

IMPULS

PFARRE

PFARRE/KEPLINGER

100 Sackerl für den Advent

Blaue Stunde in der Kirche

Bad Goisern. Gemeinsam feiern war heuer zu Beginn des Advents nicht möglich. Die Pfarre Bad Goisern hat deshalb eingeladen, den Advent auf andere Art festlich zu beginnen. In der Kirche war alles vorbereitet, um die Adventkränze selbst zu segnen. Das Team der Kinderliturgie hat 100 Sackerl für den Weg durch den Advent gepackt: Anregungen, Impulse, Bastelideen und so manche Überraschung für Groß und Klein.

Grünbach/Freistadt. An den Freitagen bis Weihnachten kann man den Kirchenraum der Pfarrkirche Grünbach bei Freistadt von 17 bis 18 Uhr auf besondere Art und Weise erleben. Das gotische Gewölbe ist blau beleuchtet, es erklingt jazzige Musik und ein Text zum Mitnehmen ist in der Kirche aufgelegt. „Es ist ein unkompliziertes Angebot, bewusst in den Feierabend bzw. ins Wochenende zu gehen“, sagt Pfarrassistent Peter Keplinger.

Grundstückskauf soll Zukunft für Pfadfinder sichern

Linzer Pfadfindergruppe kämpft um Standort Linz. Die Pfadfindergruppe Linz 2 ist, mitten in der Großstadt gelegen, eine Konstante in der Kinder- und Jugendarbeit. Ein an das Heim angrenzender Garten bietet dabei Freiraum für Spiel, Abenteuer und Lagerfeuer. Doch nun ist der Standort bedroht. Das seit 1987 gepachtete Grundstück in der Ludlgasse muss aufgrund einer geänderten Pachtvereinbarung mit dem Land Oberösterreich gekauft werden, um es wei-

ter nutzen zu können. Für den Erwerb des 1000-QuadratmeterGrundstücks und die dringend nötige Sanierung des Heims fallen Kosten von 250.000 Euro an. Die Gruppe, die seit 75 Jahren besteht, muss diese Mittel rasch aufbringen. Daher bittet sie um Geldspenden für etwa einen, vier oder zehn Quadratmeter Fläche. Spenden können über www.linz2.at/gutergrund/ abgewickelt werden.

Die Pfadfinder Gruppe 2 leistet wertvolle Kinder- und Jugendarbeit. PFADFINDER

n Neue Krippe für Stadtpfarre Urfahr. Josef, Maria und das Jesuskind haben in der Stadtpfarrkirche Urfahr ein neues „Zuhause“ bekommen. Krippenbauer Gilbert Mathie (im Bild) schuf in zwei Jahren Bauzeit mit einigen Unterstützer/innen aus der Pfarre eine neue Krippenlandschaft. Die Figuren wurden von der bisherigen Krippe übernommen, sie sind ca. 100 Jahre alt. Für Gilbert Mathie, pensionierter Zahntechniker und Obmann des Pfarrgemeinderats der Gehörlosen, ist Krippenbauen eine besondere Leidenschaft, er hat bereits über hundert Krippen in Handarbeit gefertigt. Am 13. Dezember soll die neue Krippe in der Stadtpfarrkirche präsentiert werden.

PFARRE/

Online-Adventkalender. Schüler/innen der Bundesanstalt für Elementarpädagogik (BafEP) Linz wollen mit ihrem virtuellen Adventkalender für vorweihnachtliche Stimmung sorgen und Interesse für Menschen mit Beeinträchtigungen wecken. Dazu hat die 3C-Klasse literarische Texte von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen und Lernhandicaps ausgewählt. Die Texte stammen aus Einreichungen des Literaturwettbewerbs der Initiative „Ohrenschmaus“. In der Folge ließen sich einige Schüler/innen der 5. Klassen der BafEP von diesen Texten für eigene Fotografien inspirieren, um den Kalender optisch ansprechend zu präsentieren. Ein Zitat des Ohrenschmaus-Autors Christian Aigner wählten die Jugendlichen als Leitmotiv für den Adventkalender: „Unsere Herzen sind nicht behindert!“ Es sind lebensfrohe, schöne und berührende Texte mit stimmigen Bildern, die diesen Kalender zu etwas ganz Besonderem machen. „Wer sich auf das Denken und Fühlen dieser Menschen einlässt, auf ihre Sensibilität und unkonventionelle Weise, die Wirklichkeit darzustellen, das Leben, den Menschen mit Leib und Seele zu betrachten, nähert sich einer Wahrheit, die auch zur eigenen werden kann“, erklärt die Bafep- Religionslehrerin Irene Rossoll, die das Projekt betreut hat. www.bafep-linz.at/adventkalenderbafep.html

Das Titelbild des BafEPAdventkalenders stammt von Iris Jungwirth aus der 5C-Klasse. JUNGWIRTH


10 Thema

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Beziehungen stehen kopf Seit März lief die Schule nur zehn Wochen lang normal. Geschäfte mussten für viele Wochen schließen, Sportstätten, Kulturbetriebe und Gasthäuser auch. Die Coronazeit, die für die meisten zum großen Stresstest wurde, zeigte unerwartete Nebenwirkungen: Familien verbrachten Zeit miteinander und lernten sich dadurch besser kennen. MONIKA SLOUK

Sie hat keine Erfolgsstory zu erzählen, meint Franziska Ehrenfellner, Sängerin, Juristin, Mutter von drei Kindern und Managerin des Kultursalons Ehrenfellner. Wenn sie auf das coronageprägte Jahr 2020 zurückblickt, fühlt sie sich nicht wie eine Gewinnerin. „Es ist unmöglich auszublenden, was alles passiert ist.“ Und dennoch: Mitten im Chaos der fünfköpfigen Familie und der beruflichen Aufgaben findet sie schöne Momente, die sie dem außergewöhnlichen Jahr 2020 verdankt. „Ich mag den sozialen Stress, die vielen Kontakte, Termine und Begegnungen. Deshalb war ich sehr überrascht, wie wohltuend es war, ihn nicht zu haben.“ Im Frühling verwirklichte sie mit ihrem Mann und den kleinen Kindern Projekte im Garten wie einen Miniteich und ein Hühnerhaus. „Dafür hätten wir sonst keine Zeit gefunden.“ Der üblichen Tagesstruktur von Volksschule und Kindergarten zu entkommen, ohne auf Urlaubsreise oder zumindest Tagesausflüge gehen zu können, bewirkte eine neue Erfahrung. „Dadurch, dass wir 24 Stunden täglich beisammen waren und uns nicht ablenken konnten, waren wir gezwungen, uns mehr miteinander zu beschäftigen, als wir das sonst auch versuchen. Das war etwas Schönes und Wertvolles für uns.“ Alles neu. Sämtliche Beziehungen waren durch die Lockdowns der Coronazeit herausgefordert, sagt auch Martina Höber, Bereichsleiterin für Alleinerziehende und gigagampfa im Ehe- und Familienzentrum der Diözese Feldkirch. Sie mussten und konnten sich neu definieren: die Eltern-Kind-Beziehungen, die Beziehungen der Kinder untereinander und die Beziehung zwischen den

Eltern. „Die Beziehungen sind teilweise auf den Kopf gestellt worden“, erzählt Höber aus der Beratungspraxis. „Geschwister sind aufeinander zugegangen, weil sie sich nicht mit Freundinnen oder Freunden treffen konnten, Eltern-Kind-Beziehungen wurden neu aufgerollt, und Partner waren gefordert.“ In der Beratung begegnet sie speziellen Herausforderungen, da sie Trennungen, Scheidungen und Alleinerziehende oder getrennt lebende Familien begleitet. Für Paare im Trennungsprozess bedeutete der CoronaLockdown eine Verzögerung. „Wenn etwa Scheidungsgerichtsverfahren ausgehebelt werden, weil Termine nicht haltbar sind, ist das psychisch belastend.“ Dazu kam die Unsicherheit der Unterhaltszahlungen bei Kurzarbeit und der Eltern-Besuchsregeln für Kinder im Lockdown.

In dieser Zeit entdeckten sie ihre Bindung und Verbindung wieder neu. Streitkultur. Martina Höber erlebte zwischen all diesen Schwierigkeiten unerwartetes Potenzial. Ein Paar war dabei, sich zu trennen, weil es Alltäglichkeiten als Konfliktpotenzial erlebte und sich im Kreis der Kränkungen und verbalen Gewalt drehte. Während des Lockdowns im Frühling konnten die Partner einander nicht begegnen. In dieser Zeit entdeckten sie ihre Bindung und Verbindung wieder neu, die Konfliktthemen waren nicht mehr überdimensional. Nach einer dramatischen Trennung gab es einen

sensiblen Neustart. Das sei nicht der Normalfall, sagt Beraterin Martina Höber, aber „bedrohliche Themen von außen ändern die Familiensituation“. Auch Paare, für die ein Neustart kein Thema war, fanden teilweise zu einer neuen Streitkultur. „Wo man sich vorher auswich und manche Themen daher umschiffen konnte, statt sie zu klären, musste und konnte man nun hinschauen. Routinen, Wiederholungen und Muster in Konflikten konnten dadurch aufbrechen.“ Jugendliche. Ähnliche Wendungen erlebte Martina Höber in Eltern-Kind-Beziehungen. Sie erzählt von einer 14-Jährigen, deren Eltern immer wieder das Gespräch mit ihr suchten, aber nicht fanden. „Da kann es heilsam sein, dass man als Familie beisammen ist.“ Während des Lockdowns im Frühling erhielten die Eltern plötzlich einen liebevollen Brief von ihrer Tochter im gemeinsamen Haushalt, überraschend und umso erfreulicher. Die Gesprächsbrücken zwischen den Generationen finden sich leichter, wenn man mehr Zeit miteinander verbringt, ist die Begleiterin und Beraterin überzeugt. Nähe. Das bestätigt auch Franziska Ehrenfellner, deren Erstgeborene manchmal gar nicht leicht aus der Reserve zu locken war. Die Umstellung vom Schulbetrieb nachhause war für die Erstklässlerin eine Herausforderung, aber danach fanden sich exklusive Momente der Zweisamkeit zwischen Mutter und Tochter, die sonst im Trubel nicht stattgefunden hätten. „Ich habe ein Scrabble-Spiel gekauft, da können die kleinen Brüder noch nicht mitspielen, das haben nur


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

10. Dezember 2020

wir gemeinsam gespielt. Elsa ist richtig aufgeblüht dabei.“ Die neue Verbindung zwischen Mutter und Tochter wirkte sich auch nach dem Lockdown positiv auf ihre Beziehung aus. Franziska Ehrenfellner weiß das zu schätzen. „Ich fühle mich privilegiert, dass es so ausgehen kann. Wir haben schon auch Sorgen, das Virus und die Ansteckungsgefahr erscheinen mir manchmal sehr bedrohlich, aber unsere Sorgen sind nicht so existenziell wie bei vielen anderen.“ Lösungen. Mit existenziellen Sorgen hatte Martina Höber in ihrer Beratungspraxis zu tun. Und gleichzeitig mit ganz neuen Lösungen, die Menschen gefunden haben. Bei Wohnungsnot zum Beispiel, die in Trennungen immer eine Rolle spielt, sprangen Gemeinden und Gemeindeverbände mit teils unkonventioneller, unbürokratischer Unterstützung ein. Ein Bürgermeister nahm eine verzweifelte Mutter in eine WhatsAppGruppe zum Thema Wohnen auf, wodurch sie immer aus erster Hand informiert war und leichter eine Lösung fand. Auch in der Schule waren kreative Lösungen möglich, beobachtete Höber. „Viele Schulen haben den ‚Schalter umgelegt’. Eltern wurden als Team-Partner gesehen.“ Seit dem Lockdown würden Kinder außerdem individueller betrachtet. „Ich hoffe, dass aus den positiven Erfahrungen, die wir auch gemacht haben, etwas überbleibt für die Zukunft.“ Computerfreaks. Das Distance Learning über elektronische Geräte bot außerdem Andock-Möglichkeiten für Kinder aus bildungsfernen Familien. „Sonst verhaltensauffällige Kinder ließen sich durch die Technik gut ein-

binden.“ Schon vor Corona spielten manche Schüler/innen gerne täglich stundenlang am Computer. „Jetzt sind sie mit ihren technischen Kenntnissen eingebunden“, so Höber. Während sie die Kenntnisse im ersten Lockdown häufig auch zum Stören nutzten (Online-Sitzungen unterbrechen oder Lehrerinnen und Mitschüler aus der Sitzung werfen fanden sie besonders cool), hätte sie erlebt, dass im zweiten Lockdown das Wissen um die Technik besser als Ressource in das Schulsystem eingebunden wurde. Die Familienberaterin hofft, dass die Fördermöglichkeiten, die sich durch virtuellen Unterricht ergeben, auch über die Coronazeit hinaus beibehalten werden. Erinnerungen. Franziska Ehrenfellner ist überzeugt, dass aus dem schwierigen Jahr 2020 auch Positives hängenbleibt. Für Kinder, die nicht unter verstärkter Gewalt oder Überforderung der Eltern gelitten hätten, bliebe die Zeit wahrscheinlich sogar in guter Erinnerung als eine „schöne, gemeinsame, verhältnismäßig glückliche Zeit“. Sie selbst erinnert sich an einen ganz besonderen Abend ihrer Kindheit. Es gab mehrere Stunden kompletten Stromausfall. Ihre Mutter zündete Kerzen an und holte eine Gitarre aus irgendeinem Schrank. „Ich hatte vorher keine Ahnung, dass meine Mutter Gitarre spielte.“ Sie würde sich heute sicher nicht mehr an den Stromausfall erinnern, ist sich Ehrenfellner sicher, wenn sie nicht an jenem Abend mit ihrer Mutter gemeinsam gesungen hätte. Ähnlich wie der Stromausfall könnte auch die herausfordernde Coronazeit im Gedächtnis der Kinder nicht nur als Belastung hängenbleiben.

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Eigene Hühner waren die Attraktion für Elsa, Paul und Ferdinand während des Frühlings-Lockdowns. Die Geschwister spielten in dieser Zeit mehr als sonst miteinander und lernten auch ihre Eltern von neuen Seiten kennen. EHRENFELLNER


12 Panorama KURZ BERICHTET

Michael Landau

10. Dezember 2020

Neue Corona-Maßnahmen

Öffentliche Gottesdienste sind wieder möglich Unter erhöhten Schutzmaßnahmen sind seit Montag, 7. Dezember, öffentliche Gottesdienste wieder möglich. Darauf haben sich die Kirchen und Religionsgesellschaften in einer neuen Vereinbarung mit dem Kultusministerium geeinigt.

CARITAS ÖSTERREICH

 Jubiläum. Michael Landau (60) hatte vor 25 Jahren, am 1. Dezember 1995, seinen ersten Arbeitstag bei der Caritas. An dieses Jubiläum hat Klaus Schwertner, Geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, in einem Facebook-Eintrag für seinen Chef erinnert, der neben seinen Aufgaben in Wien seit 2013 auch Präsident der Caritas Österreich und seit heuer auch der Region Europa der Caritas Internationalis ist.  Sterbestatistik. „Verstorbene sind keine Zahlenreihen“, betonte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka in einer aktuellen Aussendung. Hintergrund ist die wegen der Corona-Pandemie höchste Sterbefallstatistik seit 1978. So meldete die Statistik Austria für die Woche vom 16. bis 22. November 2.431 Todesfälle. Hinter der Statistik stünden konkrete Schicksale von Menschen, deren Familien und Angehörigen, so Chalupka. Konkret rief der evangelische Bischof alle in Österreich lebenden Menschen dazu auf, der Toten in ihrer jeweiligen Tradition zu gedenken. „Aus evangelischer Sicht ist die Würde der Sterbenden und das Gedenken der Verstorbenen zentral“, erläuterte Chalupka. Ebenso zentral sei die Achtung der Trauer um die Toten und die Sorge um die Hinterbliebenen.  Video-Impulse. Mit 24 spirituellen Impulsen aus 24 Gemeinschaften wollen die heimischen Orden im heurigen Advent einen besonderen Akzent setzen und möglichst viele Menschen virtuell durch die schwierige Coronazeit begleiten.  Infos: www.ordensgemeinschaften.at

KirchenZeitung Diözese Linz

Damit gelten im Wesentlichen wieder jene Regeln, die bereits vor dem Lockdown ab 3. November praktiziert wurden. Konkret ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern bei Gottesdiensten einzuhalten und wie bisher ein Mund-Nasenschutz zu tragen. Darüber hinaus werden Gemeinde- und Chorgesänge bis auf Weiteres ausgesetzt. Religiöse Feiern wie zum Beispiel Trauungen werden aufgeschoben. Wie bisher muss bei Gottesdiensten Desinfektionsmittel ausreichend zur Verfügung gestellt werden.

Öffentliche Gottesdienste sind nun – mit Abstand – wieder möglich. KNA

Laut der Bibelwissenschafterin Rita Perintfalvi sind die Anerkennung der Gleichberechtigung und die Würde aller Menschen für die christliche Ethik unabdingbar. UNIVERSITÄT GRAZ

Außerdem werden die Kirchen und Religionsgesellschaften weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus setzen, legt die Vereinbarung fest. Als Beispiele werden der Einsatz von Online-Angeboten, die kürzere Dauer von Gottesdiensten und die Absperrung jeder zweiten Kirchenbank genannt. Erarbeitung einer Rahmenordnung. Die Bischofskonferenz hat am vergangenen Freitag auf Grundlage der neuen Vereinbarung eine Rahmenordnung veröffentlicht, die die Details für die Feier von Gottesdiensten im Bereich der katholischen Kirche bis vorerst 6. Jänner festlegt. An den Regeln für die Feier von öffentlichen Gottesdiensten zu Weihnachten tagsüber und auch in der Nacht wurde zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch gearbeitet. Würdiges Weihnachtsfest. Nach den Einschränkungen durch den Lockdown hat die Bundesregierung Lockerungen seit 7. Dezember beim Handel, bei den Schulen und in einigen anderen Bereichen beschlossen. Die „behutsamen Öffnungsschritte“ werden gesetzt, um ein „würdiges und halbwegs sicheres Weihnachtsfest“ feiern zu können, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz nach der Sitzung des Ministerrats. Lockerungen gibt es auch für den privaten Bereich: Bei den Weihnachtsfeiertagen und zum Jahreswechsel soll es möglich sein, dass sich zehn Personen treffen können.

Klare Haltung gegen Rechtspopulismus

Caritas für deutsches Konzept in Pflege-Lehre

Die christlichen Kirchen und Theologien dürfen gegenüber rechtspopulistischen Strömungen und der sie begleitenden menschenverachtenden, gewaltbereiten Genderfeindlichkeit in Europa nicht schweigen. Das hat die in Graz lehrende Theologin Rita Perintfalvi in einem Kathpress-Interview betont. Im Vorfeld eines von ihr geleiteten Online-Webinars über Rechtspopulismus und religiösen Fundamentalismus warnte sie vor Demokratie-bedrohenden Entwicklungen in Ländern wie ihrer Heimat Ungarn; der Widerstand dagegen sei auch ein Kampf um grundlegende Rechte und die Freiheit des Menschen.

Die Caritas plädiert angesichts des Pflegekräftemangels dafür, den Abschiebestopp für Asylwerber in Lehre auf diesen Bereich auszudehnen. Generalsekretärin Anna Parr verwies dazu auf das deutsche „3plus2-Modell“. Es ermöglicht ausreisepflichtigen Personen, eine maximal dreijährige Ausbildung zu absolvieren und dann zwei Jahre in einem erlernten Beruf zu arbeiten. Anschließend besteht die Möglichkeit zum Umstieg auf einen anderen Aufenthaltstitel. Ein daran angelehntes Modell sei auch für Österreich denkbar, sagt Parr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

10. Dezember 2020

Nach einem Amoklauf in der Fußgängerzone im deutschen Trier gedenken die Menschen der Opfer der brutalen Gewalt.

KNA

Entsetzen über die Gewalttat in Trier Mit einem ökumenischen Gebet haben die Kirchen in Trier der Opfer der Amokfahrt vom 1. Dezember gedacht. „Noch gibt es für die furchtbare Tat keine Erklärung“, sagte der katholische Bischof Stephan Ackermann am Abend im Dom der Stadt. Das Gebet wolle Raum geben, der Fassungslosigkeit, Sprachlosigkeit und Trauer, die in der Stadt angesichts der „brutalen Gewalttat“ herrschen, Ausdruck zu verleihen. Am Dienstagnachmittag war ein Mann

mit hohem Tempo in Zickzacklinien durch die Innenstadt von Trier gefahren und hatte dabei mindestens fünf Menschen, unter ihnen ein Baby, getötet und weitere zum Teil schwer verletzt. Die Polizei nahm die Person fest und stellte das Fahrzeug sicher. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 51 Jahre alten Deutschen aus der Region um Trier. Die Oberstaatsanwaltschaft teilte mit, es gebe keine Anhaltspunkte für ein politisches oder religiöses

Motiv. Vermutet würden eher psychische Probleme. An dem Gebet, das Bischof Ackermann mit dem evangelischen Trierer Superinten­ denten Jörg Weber leitete, nahmen etwa 150 Menschen teil. Auf den Treppen zum Altarraum stellten Besucher ­Kerzen auf, dazwischen ein Teddybär-Kuscheltier. ­Parallel zu dem Gottesdienst im Dom ­läuteten in allen Trierer Kirchen die ­Totenglocken.

Echo auf EU-Erklärung gegen Antisemitismus

Todesstrafe: Protest gegen Erweiterungen

WELTKIRCHE

Die von den EU-Staaten veröffentlichte Erklärung zur Bekämpfung von Antisemitismus stößt bei Vertretern der jüdischen Gemeinschaft auf ein geteiltes Echo. Der Jüdische Weltkongress (WJC) begrüßte die Erklärung des EU-Rates als einen „deutlichen Schritt, Europa zu einem besseren Ort für Juden zu machen“. Auch die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) sprach von einem „willkommenen Schritt in die richtige Richtung“, vermisst aber Garantien für die Religionsfreiheit. Die Verantwortung liege nun bei den Mitgliedstaaten, die Maßnahmen der Erklärung umzusetzen.

Scharfe Kritik äußerten führende US-Katholiken an einem Vorstoß des Justizministeriums, die Tötungsarten bei Hinrichtungen zu erweitern. „Erschießungskommandos und andere Hinrichtungsmethoden wieder einzuführen, ist ein Schlag ins Gesicht eines Landes, das sich von der Praxis der Todesstrafe abwendet“, so Krisanne Vaillancourt Murphy, Geschäftsführerin des „Catholic Mobilizing Network“. Schwester Helen Prejean, die sich seit Langem gegen die Todesstrafe einsetzt, bezeichnete die Ankündigung als „gefühllose rohe Gewalt der Mentalität der Trump-Administration“.

„Der Bischof und die Einheit der Christen – ein ökumenisches Vademecum“ – so lautet der Titel einer neuen Handreichung für katholische Bischöfe zu ihrem Umgang mit anderen Konfessionen. Das aktuell vom Vatikan veröffentlichte Dokument solle laut Papst Franziskus den Bischöfen als „Leitfaden für die Ausübung ihrer ökumenischen Verantwortung“ dienen. Trotz der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie ruft der Weltkirchenrat die Christen zu Weihnachten zu Mut und Hoffnung auf. Das Kind in der Krippe in all seiner Verwundbarkeit sei „ein Sinnbild für fragile Hoffnung“, sagt Ioan Sauca, Generalsekretär des weltweiten Ökumenischen Rates der Kirchen.

Ioan Sauca ÖRK/ALBIN HILLERT


Einer, der den Menschen nachgeht Zu einer Pilgerfahrt ins heilige Land gehört der Besuch der „Hirtenfelder“. In Bethlehem befindet sich die Geburtskirche mit der Geburtsgrotte Jesu, im Nachbardorf Bet Sahúr stößt man auf zwei von einer Mauer umgebene Parkanlagen mit jeweils kleiner Kirche, einigen Felshöhlen und Resten archäologischer Ausgrabungen: Eines ist das Hirtenfeld der Franziskaner und das andere besitzt die griechisch-orthodoxe Kirche.

JOSEF WALLNER

MARIENDOM

Als Katholik macht man in aller Regel beim lateinischen Hirtenfeld Halt. Das felsige Gelände mit seinen Höhlen und Grasflächen erinnert unweigerlich an die Erzählung des Lukasevangeliums: „In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen (...) und sagte: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren: Es ist der Messias, der Herr. (...) Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten sie zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem.“ Bibelwissenschafter machen darauf aufmerksam, dass bis heute bei den Beduinen die Nachricht von der Geburt eines Sohnes

Jetzt Krippenpatin werden! Sie möchten ein Stück Weihnachtsgeschichte bei sich zu Hause haben? Werden Sie Patin oder Pate einer Krippenfigur und helfen Sie mit, die Krippe im Dom als Kulturgut zu bewahren. Als Dankeschön erhalten Sie „Ihre“ Figur als Miniaturausgabe. Patenschaften ab Euro 1.000,– finden Sie auf: www.krippeimdom.at

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in ganz ähnlicher Weise verbreitet wird. Buben warten vor dem Zelt, in dem die Frau gebiert. Sobald es soweit ist, laufen sie los, um den Vater zu informieren: „Frohe Botschaft, frohe Botschaft, ein Sohn ist dir geboren.“ Überraschend, wie ähnlich die Botschaft der Engel der Sprache der Beduinen, der einfachen Leute, ist. Im Schatten von Herodes. Vermutlich weltweit gratuliert man Eltern zur Geburt eines Kindes, auch im Orient war und ist es fester Brauch. Nicht nur Verwandte und Bekannte kamen damals in den Tagen nach der Geburt, sondern auch Fremde, die sich zufällig vor Ort aufhielten. Eine schwere Beleidigung stellte es dar, nicht zu gratulieren – so wie König Herodes. Von den Hirtenfeldern aus ist ein vulkanförmiger Hügel zu sehen: das Herodeion. König Herodes ließ inmitten der Wüste Juda einen Palast bauen, der – so wie jede seiner Residenzen – mit allem nur erdenklichen Luxus ausgestattet war: Gärten, Bäder, vergoldete Kapitelle und Säulen. Herodes der Große fand im Herodeion auch seine letzte Ruhestätte. Die Totenbahre war aus reinem, edelsteinbesetztem Gold, darüber lag eine bestickte Purpurdecke, darauf der Leichnam, wiederum in eine Purpurdecke gehüllt, wie Zeitgenossen berichten. Die Armut der Krippe und die Einfachheit der Hirten in Sichtweite von unvorstellbarem königlichem Prunk und Macht: Der Kontrast könnte nicht größer sein. Und doch hat nicht der zu seiner Zeit allmächtige Herodes Bestand, sondern Jesus mit seiner Botschaft von der Liebe Gottes.

Dass ausgerechnet die Hirten die Ersten sind, die von der Geburt des Retters und Messias erfahren, ist außergewöhnlich. Als Israel ab dem zweiten Jahrhundert vor Christus immer mehr verstädterte, machte sich auch zunehmend eine ablehnende Einstellung gegenüber den Hirten breit, die üblicherweise ein nomadenähnliches Leben führten. So bestimmt die rabbinische Tradition, dass Räuber, Hirten, Gewalttätige und alle, die in Bezug auf das Geld verdächtig sind, nicht Zeugen vor Gericht sein dürfen. Ein Rabbi sagt: „Du findest, dass es in der Welt keine verächtlichere Beschäftigung gibt als die des Hirten.“ Der Evangelist Lukas setzt gleich zu Beginn seines Evangeliums einen Kontrapunkt: Die frohe Botschaft von der Ankunft des Gottesreiches ergeht als Erstes an die ausgestoßenen Hirten.

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Die Kapelle der Verkündigung der „heiligen Engel an die Hirten“auf dem lateinischen Hirtenfeld ROSENTHALER


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie Krippenfiguren 15

10. Dezember 2020

Im Angesicht des Todes Der Jesuit Alfred Delp schreibt im Dezember 1944 als Gefangener der Nationalsozialisten Meditationen zur Advents- und Weihnachtszeit. Er wartet auf die Gerichtsverhandlung, die ihm schließlich in einem Schauprozess das Todesurteil bringt. Über die Hirten notiert Delp:

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„Es mußten Menschen sein, deren Seele noch warm wurde bei der Erinnerung an die alten Verheißungen. Deren Leben noch weite Horizonte hatte (...). Das war ihr Geheimnis: die schlichte Gesundheit des Herzens, die wache Lebendigkeit der Seele, die hurtige Bereitschaft auf den Anruf hin. (...) Dieser Typ fehlt, existiert nicht mehr. Nicht der Beruf oder die Beschäftigung, aber der Mensch, die wache Bereitschaft, dem Wunder zu glauben. Die echte Sehnsucht über sich selbst hinaus. (...) Lasst uns wieder glauben aus allen Kräften, und die Welt wird anders sein.“

Eine Botschaft für alle Zu Weihnachten stellen die Hirten zusammen mit den Schafen die größte Figurengruppe in der Domkrippe dar. Die Hirten in der Krippe erinnern daran, dass Israel einst ein Volk von Nomaden, von Wanderhirten war. Der Hirte David wird von der Herde weggerufen und zum König gesalbt. Könige wurden oft „Hirten des Volkes“ genannt. Sie galten dann als gute Hirten, wenn sie durch ihr Wort und vor allem ihr Verhalten auf Gott, den wahren Hirten seines Volkes, hinwiesen. Oft werden sie von Propheten getadelt, weil sie dieser Aufgabe nicht nachkommen. Zur Zeit Jesu gehören Hirten eher der Unterschicht im Volk an und leben am Rand der Gesellschaft. Weitergeben. Der Evangelist Lukas erzählt, dass Engel den Hirten als Ersten die Geburt des Retters, des Christus, des Herrn verkünden. Die Hirten werden diese Botschaft Gottes weitergeben. So tun sie das, was von Anfang an die Aufgabe der „Hirten Israels“ war. Zugleich will Lukas zeigen, dass sich das Evangelium an alle richtet, vor allem an die, denen es die Herrschenden nicht zutrauten.

Zum Hirten mit dem Schaf auf der Schulter. Zwei Hirten tragen ein Schaf auf der Schulter, einer geht zur Krippe, einer kniet bereits und weist mit der Hand auf das Jesuskind hin. Der erwachsene Jesus wird folgendes Gleichnis erzählen, als ihm die Frommen vorwerfen, er gäbe sich zu viel mit Sündern ab: „Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf seine Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn Serie „Krippenfiguren“ zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir, Teil 4 denn ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war!“ (Lk 15,4-6) Der Hirte weist auf das hin, was Jesus einmal tun wird: Menschen nachgehen, die sich „verirrt“ haben und von ihren religiösen Mitmenschen als „Sünder“ bezeichnet werden, sie davor bewahren, dass sie ihr Leben verlieren, und ihnen den Anschluss an eine Gemeinschaft anbieten, in der ihr Leben gelingen kann.

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DOMPFARRER MAXIMILIAN STRASSER


SONNTAG

3. Adventsonntag (Gaudete) – Lesejahr B, 13. Dezember 2020

Freut euch zu jeder Zeit! Weihnachten rückt näher, die Vorfreude wird größer – und sie ist eine christliche Tugend. Paulus beginnt seine Ermahnungen in der zweiten Lesung nicht umsonst mit dem Wort: „Freut Euch!“

1. Lesung

2. Lesung

Jesaja 61,1–2a.10–11

1 Thessalonicherbrief 5,16–24

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung, um ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen. Von Herzen freue ich mich am Herrn. Meine Seele jubelt über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt. Denn wie die Erde ihr Gewächs hervorbringt und der Garten seine Saat sprießen lässt, so lässt Gott, der Herr, Gerechtigkeit sprießen und Ruhm vor allen Nationen.

Schwestern und Brüder! Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus. Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt! Er selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus. Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

Evangelium Johannes 1,6–8.19–28

Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war

nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du? Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus. Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern. Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.


WORT ZUM SONNTAG

Ein Licht, das uns erleuchtet

Johannes der Täufer legte Zeugnis ab für Christus, das Licht der Menschen.

M

eine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.

KIZ/NIE

Im Johannesevangelium steht am Beginn: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ (Joh 1,1) Wenn wir das Johannesevangelium weiterlesen, erkennt man, dass das Wort schon vor der Schöpfung existiert hat. Das Wort, das Gott selber ist, tritt in die Welt ein, von daher ist das Auftreten Johannes des Täufers zu verstehen, als Zeuge für die Menschwerdung Gottes durch Jesus Christus. In der modernen Welt ist uns die Bedeutung des Lichtes nicht mehr so bewusst, da fast alles elektrisch beleuchtet ist. Wenn man aber in der Dunkelheit ist und von der Ferne ein Licht erkennt, das uns entgegenkommt, dann wird unsere Umgebung umso mehr erhellt, und wir fühlen uns in Sicherheit. Johannes hat einen unsicheren Ort gewählt, die Wüste, wo es normalerweise keinen Menschen hinzieht. Einem Ort, wo es einem schnell nach Wasser dürstet. Vielleicht hat er sich auch deshalb als Rufer in der Wüste verstanden, denn in der Wüste wurden die Hebräer durch ihre Glaubenserfahrung geprägt, als sie auf der Wanderschaft von Ägypten in das gelobte Land waren. Johannes wird damit zur Schwelle zwischen dem Alten Bund und dem Neuen Bund. Er, der für einen Prophet gehalten wird, zeigt den Weg zu Christus, der Licht und Hoffnung für die Menschen ist. Wer sind die Propheten unserer Zeit, sind es die Meinungsforscher, Wissenschaftler oder die Wirtschaftsstrategen? Wie können wir zwischen echten und falschen Propheten unterscheiden? Jesus Christus ist unsere Orientierung, damit wir Prophetinnen und Propheten erkennen, die die Kirche in unserer Zeit so notwendig braucht.

ZUM WEITERDENKEN n Paulus schreibt: „Freut euch zu jeder Zeit!“ – „Gaudete!“ Es geht um die Freude, die nicht nur von Umständen abhängig ist, die trotz allem gilt, die zeitlos ist, die sich verschenkt, die von den Früchten des Glaubens lebt.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben

BR. GÜNTER MAYER

und lässt die Reichen leer ausgehen.

ist Salesianer Don Boscos. Er wirk-

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an

te viele Jahre in der Mission in Gha-

und denkt an sein Erbarmen.

rer der Don Bosco Mission Austria.

na und ist jetzt der GeschäftsfühDen Autor erreichen Sie unter

ALS ANTWORTPSALM: DAS MAGNIFIKAT (LUKAS 1,46B–48.49–50.53–54)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Berührungen bauen Stress ab und vermitteln Nähe. Was den Menschen bei der Einhaltung der notwendigen Abstandsregeln wirklich abgeht, ist das Kuschelhormon Oxytocin. BRIGITTA HASCH

Klosterkipferl sind ein fixer Bestandteil des

traditionellen Kekstellers

A_LEIN/STOCKADOBE.COM

Omas Klosterkipferl ZUTATEN

∙ 21 dag Mehl ∙ 14 dag geriebene Mandeln ∙ 10 dag Kochschokolade ∙ 7 dag Staubzucker ∙ 2 Dotter ∙ 15 dag Butter ∙ Schokoglasur ZUBEREITUNG Die Kochschokolade sollte weich sein, dazu im Wasserbad oder in der Mikrowelle vorab erwärmen. Nun werden alle Zutaten abgewogen, zusammengemischt und gut verknetet. Aus der Masse formt man etwa 2 cm dicke Rollen und schneidet davon mit einer Teigkarte gleich große Stücke ab. Daraus werden rasch Kipferl geformt und auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gelegt. Tipp: Der Teig sollte beim Verarbeiten nicht zu warm sein, sonst bricht er. Daher stellt man die Masse zwischenzeitlich in den Kühlschrank und holt eine Rolle nach der anderen zur Verarbeitung heraus. Gebacken werden die Kipferl bei 175°C, je nach Größe sind sie nach 12 bis 15 Minuten fertig und werden aus dem Rohr geholt. Nach dem Abkühlen werden die Spitzen in die Schokoglasur getunkt. Auf einem Abtropfgitter oder Backpapier lässt man die Glasur gut trocknen, bevor die Kipferl in die Keksdose wandern.

Berührung als Lebenselixier Berührungen, Umarmungen und körperliche Nähe sind ein körperliches Grundbedürfnis. Nicht umsonst nennen Experten die Sehnsucht nach Körperkontakt „Skin Hunger“ – also Hauthunger. Doch im Gegensatz zu anderen körperlichen Bedürfnissen wie Essen, Trinken oder Schlafen wird dem Verlangen nach Berührungen oft zu Unrecht weniger Stellenwert zugemessen. Der Mensch braucht Streicheleinheiten. Das Verlangen nach körperlicher Nähe ist angeboren. Babys müssen lernen zu essen und zu gehen, aber sie können von Beginn an ihre Umwelt ertasten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie schon ab der achten Schwangerschaftswoche sanfte Berührungen wahrnehmen. Wenig später beginnen sie, sich selbst zu berühren und ihre Hautzellen schicken Impulse ans Gehirn. Es ist ebenso wissenschaftlich belegt, dass zu früh geborene Babys sich besser entwickeln, wenn sie regelmäßig gestreichelt werden, als wenn sie allein in Brutkästen liegen. Erwiesen ist auch, dass Kinder, die nicht umarmt

und gehalten werden, Störungen im Wachstum, bei motorischen Fähigkeiten und in der kognitiven Entwicklung zeigen. Verhaltensauffälligkeiten und gesundheitliche Schäden sind bei ihnen häufiger. Berührungen machen glücklich. Weniger Stress und Ängste, mehr Widerstandskraft und (Selbst-)Vertrauen, ruhige Atmung, Entspannung, Beruhigung, Trost – jede zärtliche Berührung tut dem Körper gut. Schuld daran ist das Hormon Oxytocin, auch Glücksoder Kuschelhormon genannt. In erstaunlicher Geschwindigkeit melden zigtausende Sinneszellen dem Gehirn einen vertrauensvollen Hautkontakt, worauf das Hormon ausgeschüttet wird und seine angenehme Wirkung entfaltet: Die körperliche Anspannung sinkt, der Herzschlag verlangsamt sich, Wohlgefühl und Sicherheit stellen sich ein. Fatale Vereinsamung. In Zeiten von (notwendiger) angeordneter sozialer Distanz ist es für jeden Menschen leichter nachvollziehbar, wie es einsamen und alten Men-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

10. Dezember 2020

Gedanken zur Adventzeit

Bitte warten!

Aber nicht nur für die Kleinen gelten die kommenden Wochen als Wartezeit. Auch für die Großen stellen sie eine Zeit dar, die sich vom Rest des Jahres abhebt. Ausnahmejahr. Besonders heuer reagiere ich etwas empfindlich auf das Wort „warten“. Ich bin es an manchen Tagen einfach leid, warten zu müssen. So lange schon warte ich darauf, dass wir mit unseren Chorproben wieder beginnen können; dass ich wen auch immer ich möchte wieder nach Herzenslaune und ohne Bedenken treffen und in den Arm nehmen kann; dass ... – dass meine Vorfreude nicht mehr ins Leere läuft.

schen gehen mag, die nur (noch) selten berührt werden. Und das, obwohl der Tastsinn, im Gegensatz zu den anderen Sinnen, bis ins hohe Alter ohne große Einbußen gut erhalten bleibt. Mediziner sind überzeugt, dass viele Erkrankungen in direktem Zusammenhang mit Vereinsamung, Berührungs- und Körperlosigkeit stehen. Der direkte Menschzu-Mensch-Kontakt ist auch durch die Technik nicht ersetzbar. Mit Umarmungen, einem Spaziergang Hand in Hand, aber auch „nur“ mit dem Eincremen der Hände kann man alten Menschen ganz einfach den notwendigen Hautkontakt schenken. Eine Frage der Kultur. Verschiedene Kulturkreise haben unterschiedliche Begegnungsgewohnheiten. Schon alleine Dauer und Intensität von Händeschütteln unterscheiden den Mitteleuropäer zum Beispiel von südlicheren Kulturen. Da wird auch schneller und intensiver bei einer Begrüßung umarmt, was in „Distanzkulturen“ als eher verstörend oder gar als Eingriff in die Intimsphäre wahrgenommen wird.

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Umarmungen und körperliche Nähe sind fast so wichtig wie die Luft zum Atmen. Sie haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden. MASHIKI/STOCKADOBE.COM

Das Warten begleitet uns. Von klein auf sind wir Menschen mit dem Wesen und mit Zeiten des Wartens konfrontiert. Wahrscheinlich ist das Warten sogar ein so fixer Bestandteil unseres Lebens, dass wohl noch kein Tag vergangen ist, an dem wir nicht in irgendeiner Weise gewartet haben. Wie wir das Warten aber erleben, hängt wesentlich von unserer Haltung und emotionalen Wahrnehmung ab. Dabei ist das Warten ein mehr oder weniger bewusstes Erleben von gegenwärtiger Zeit. Störfaktor „Warten“. Nicht selten wird das Warten aber als etwas erlebt, das so gar nicht in den Fluss unseres Alltags hineinpasst. Ungeduldig stehen man-

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

KAREPA /STOCKADOBE.COM

„Wie oft muss ich noch schlafen, bis das Christkind kommt?“ Es scheint, als sei der Advent besonders für Kinder eine Zeit des Wartens.

che an der Bushaltestelle oder im Stau und kämpfen damit, diese scheinbar unproduktive Stehzeit auszuhalten. Ablenkung zeigt sich dann als Wundermittel, um die Wartezeit etwas erträglicher zu machen und uns außerdem das Gefühl zu geben, dass wir ja nichts verpassen – wohlgemerkt: während die Zeit vorüberzieht und schlichtweg verwartet wird. Erwarten statt verwarten. Genauso kennen wir aber nicht zuletzt aus Kindertagen das Warten, das von tiefer Vorfreude geprägt ist, und manches Warten ist mit einer Haltung des Hoffens verbunden. Das Warten zeigt sich hier als Erwarten. Anders als bei einer vermeintlich sinnlosen Verwarte-Zeit ist die Wahrnehmung dieser Zeit viel positiver gestimmt. Als glücklich werden die sich bezeichnen, die die Zeit des Wartens gar schätzen gelernt haben. Als eine solche Zeit gilt auch der Advent: eine Zeit des Erwartens und der Vorbereitung, in der wir – wie bei einem Adventkalender – jeden neuen Tag wie ein Türchen öffnen dürfen, um zumindest für einen Augenblick das Erwarten achtsam wahrzunehmen und wenigstens für einen Moment die Zeit im Jetzt auszukosten.

EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at


20 Familie & Unterhaltung

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 65 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Nach Rom gepilgert und die Frau fürs Leben gefunden In zwei Extrazügen auf der Südbahn- und Westbahnstrecke reisten im Dezember 1955 über 1500 Katholik/innen zur Papstaudienz nach Rom. Unter ihnen war auch Bernhard Atzwanger, damals Student an der Universität für Bodenkultur. Für ihn veränderte diese Reise sein ganzes Leben. Er kam als Pfadfinder zur Reisegruppe. Schon auf dem Weg zum Bahnhof, in einer Wiener Straßenbahn, fiel ihm eine „junge hübsche Dame“ auf, wie er der KirchenZeitung erzählt. In ihrem dunkelblauen Kleid mit Schleier sah sie sehr elegant aus, der junge Mann hielt sie zunächst für eine Klosterschwester. Es stellte sich aber heraus, dass sie Krankenschwester im Wiener Rudolfinerhaus war und mit einigen älteren Kolleginnen von ihrem Arbeitgeber auf die Fahrt nach Rom geschickt worden war. „Wir

Ein Löwe und ein Tiger bummeln durch die Fußgängerzone. Sagt der Löwe zum Tiger: „Also dafür, dass heute Einkaufssamstag ist, ist hier aber echt wenig los!“ Zwei Konzertbesucher unterhalten sich. Fragt der eine: „Sagen Sie, kennen Sie eigentlich Beethovens 8.?“ Die erstaunte Antwort des anderen: „Nein, ich wusste gar nicht, dass er so oft verheiratet war!“ Erzählt ein Bauer einem Freund: „Stell dir vor, letztens bin ich mit meinem Traktor in die Radarfalle gefahren!“ – „Und, hat es geblitzt?“ – „Nein, aber ordentlich gescheppert!“ Ein Betrunkener wacht auf und fragt einen Passanten: „Entschuldigung, wo bin ich hier?“ – „Ecke Poststraße/ Hauptstraße!“ „Keine Details! Ich möchte wissen, in welcher Stadt ich bin!“

maligen Zeit entsprach, wie Bernhard Atzwanger schildert. Jedenfalls kam man sich schnell näher und schon ein Jahr darauf heiratete er seine Dorothea. „Es haben so viele Zufälle zusammengespielt, dass wir uns kennengelernt haben, das musste wohl alles so sein.“ Bis zum Tod von Dorothea Atzwanger 2018 führten die beiden eine glückliche Ehe. Vom Kennenlernen des jungen Paares bei der Pilgerreise wusste man beim Kirchenblatt 1955 natürlich nichts. Man berichtete über diverse Führungen und Besuche der Pilgergruppe und über Messen in bekannten Kirchen. Und auch darüber, dass die Teilnehmenden vom damaligen Bischof-Koadjutor von St. Pölten, Franz König, begleitet wurden. „Höhepunkt der Pilgerfahrt war unstreitig die große Papstaudienz. Mit dankbarer Freude und Ergriffenheit empfingen alle seinen Segen.“ BRIGITTA HASCH

Diese Bild gehört zu den privaten Erinnerungen an die Romreise von Bernhard Atzwanger. PRIVAT

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RatMal ohne Wohnung

große Rosine Veränderung am Haus

frz. Regisseur: ... Besson

Atemnotleiden

Raubfisch

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polit. Gemeinwesen

Entschuldigungslügen

exotischer Urwald enthaltsame Lebensweise

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afrik. Strom

chem. Z. für Nickel

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portug.: Sankt (vor Namen)

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amer. Jazzmusikerin †: ... Simone

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SchwarzeneggerFilm: „True ...“

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Papstname

dt. afrik. Hunde- Wildtier: rasse ...antilope

europ. Insulanerin

Auskunft (Kurzwort)

austeilender Kartenspieler

4 Weinernte

Abk. für die engl. Königin

grober Sand

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6 feine Ziegenwolle

einheim. Singvogel

Himalajastaat

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© Philipp Hübner

KIZ MIT WITZ

waren nur wenige jüngere Teilnehmer. Die meisten Pilger waren deutlich älter als wir“, was auch der wirtschaftlichen Lage der da-

6

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A D E N D G E R U7 E N G

Wechsel, Abwandlung

E T C H O E L N D G R N E I L O

Z R A N I2 K F A P F T E E L

Hüne

dummes Gerede

Gegenstück, Ergänzung

R I E S8 E

Geflügelprodukt

chem. Z. f. Tellur

absurd, lächerlich

so beschaffen

griech. Göttin der Gerechtigkeit

Auflösung des letzten Kreuzworträtsels

sprichwörtl. Streitobjekt

Haarpflegemittel

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Neffen und ...

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lat.: usw.

Rüsseltiere

veraltet: leichtlebiger Mensch

FacebookButton

T Waldsporenpflanze

Himmelsbote

großes Wiener Spital (Abk.)

A6 O zuvor, zunächst

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Gehalt

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N I K O L A U S

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E L5 E F A N T E N

E I N1 A K T E R Umlaut

Bühnenwerk

holl.: eins

K E E R N H A S K3 S T O4 E

Abk. für Rhesusfaktor

Schriftstück

gegenüber NNW


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

10. Dezember 2020

Ein Buch über Weihnachten für kleine und große Menschen

Auf dem Weg nach Bethlehem Der Höhepunkt von Weihnachten ist die Geburt Jesu. Den Weg dahin beschreibt das neue Buch „Das Weihnachtsgeheimnis“ Melanie Vierziger ist 1992 in Prambachkir­ chen geboren und malt sehr gerne. Sie hat schon ein Buch über Ostern gestaltet. Nun ist ein neues Buch für kleine und große Menschen erschienen: Es heißt „Das Weih­ nachtsgeheimnis“. Die junge Künstlerin wohnt im Institut Hartheim in Oberöster­ reich. Dort leben und arbeiten Menschen mit vielen Talenten und mit einer Beein­ trächtigung. Es gibt auch eine Werkstatt, in der die Bewohnerinnen und Bewohner fast alles malen, zeichnen, drucken und herstel­ len dürfen, was ihnen gefällt. Das klingt wie eine Weihnachts-Wunder-Werkstatt! Viele Stationen. Das Weihnachtsbuch be­ ginnt beim Heiligen Martin. Alle Stationen bis zum Weihnachtsfest werden von der Schriftstellerin Lene Mayer-Skumanz in Ge­ schichten erklärt, auch Kinder der Volks­ schule Alkoven haben Texte für das Buch geschrieben. Melanie hat dazu bunte Zeich­ nungen gemacht. So versteht man die Er­ zählungen aus der Bibel oder manche Ge­ schichten über Heilige noch besser. Was ist denn nun der Höhepunkt von Weihnach­ ten? – Genau: die Geburt des Jesuskindes. Melanie Vierziger hat wunderbare Zeichnungen für das Buch „Das Weihnachtsgeheimnis“ gestaltet. Es enthält Bilder und Texte zum Vorlesen und Malen. INST. HARTHEIM

Musikalische Adventkalender Musikschule Linz. Durch den Advent mit 24 musikali­ schen Überraschungen von Schüler/-innen und vom Er­ wachsenenchor „United Voices“. Hinter den Türen ver­ stecken sich besinnliche und bekannte Weihnachtslieder ge­ nauso wie fröhliche und rhyth­ mische Melodien aus anderen Ländern und Kontinenten. Du kannst alle Türchen bis zum ak­ tuellen Tag öffnen, du kannst aber nicht schummeln und dir eine musikalische Schokolade der nächsten Tage anhören.

Die Geburt Jesu aus der Sicht von Melanie, zu sehen im Buch „Das Weihnachtsgeheimnis“ (Wagner-Verlag). MELANIE VIERZIGER

Auf dem großen Bild hat Melanie die Ge­ burt Jesu im Stall von Bethlehem gezeich­ net. Fällt dir bei Maria und Josef etwas auf? Nur Maria und Jesus haben von Melanie ei­ nen Heiligenschein bekommen, Josef nicht. Naja, wahrscheinlich hat sich Melanie ge­ dacht, dass die beiden auch besonders viel zur Weihnachtsgeschichte beitragen. Aber nicht nur der Weg bis nach Bethlehem wird erklärt, die Weihnachtsgeschichte geht ja noch weiter. – Mit dem 2. Februar endet das Buch. Habt ihr eine Idee, was da gefei­ ert wird? Fragt mal eure Großeltern oder El­ tern! Wer uns schreibt und die richtige Ant­ wort weiß, kann eines von fünf Büchern „Das Weihnachtsgeheimnis“ gewinnen. ELLE

X  https://musikschule.linz. at/adventkalender.php

Landesmusikschule Bad Leonfelden. Das traditionel­ le Adventsingen der Landes­ musikschule Bad Leonfelden/ Oberneukirchen/Vorderweißen­ bach kann heuer nicht stattfin­ den, aber die Schülerinnen und Schüler begleiten dich online mit einem musikalischen Ad­ ventkalender.

X  Schreib bis 14. Dezember an: KirchenZeitung, KIKI, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

BALDUIN BAUM

X  https://bad-leonfelden. landesmusikschulen.at/

KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

13. bis 19. Dezember 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

13. DEZEMBER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus Kulm in der Ramsau. ServusTV

Morgengedanken von Dr. Johannes Thonhauser, Klagenfurt. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Rabanus Maurus in Mainz. ZDF 10.00  Katholische Gottesdienst aus der Bergkirche Eisenstadt-Oberberg. ORF III 10.45  Cultus (Religion). 3. Advent. ORF III 11.30  Adventsingen aus Grafenegg. Besinnlich durch den Advent mit traditionellen Weisen aus dem reichen niederösterreichischen Liederschatz. 2018. 3sat 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin des ORF berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 17.05  Magische Weihnachten im Marchfeld (Dokuemntation). In der Korn- und Gemüsekammer Österreichs, dem Marchfeld, wird Weihnachten mit vielen Dorffesten und Adventfeiern vorbereitet. Es wird nicht nur gefeiert, sondern auch gebacken, gekocht, gejagt. ORF 2 18.25  Österreich-Bild aus der Steiermark (Dokumentation). 100 Jahre Gestüt Piber. Sie sind eines der bekanntesten kulturellen Aushängeschilder Österreichs: Die Lipizzaner, die weißen Pferde der Spanischen Hofreitschule in Wien. Seit 1920 werden sie im weststeirischen Gestüt Piber gezüchtet und für ihren majestätischen Einsatz in der Bundeshauptstadt vorbereitet. ORF 2 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Stabkirche von Urnes, Norwegen. Das Holz vom Baume Yggdrasil. 3sat MONTAG

14. DEZEMBER

10.35  GEO Reportage. Der Leipziger Thomanerchor ist ein weltberühmter Knabenchor mit einer mehr als 800-jährigen Chortradition. 1212 wurde der Thomaskirche eine Schule angegliedert, auf der Knaben dafür ausgebildet wurden, den musikalischen Gottesdienst anstelle der Chorherren zu übernehmen. arte 17.40  Eine ruhige Zeit – Winter im Ausseer Land (Dokumentation). Die Entdeckung der Heilkraft der Sole im 19. Jahrhundert hat das kleine Land aus seiner Abgeschiedenheit befreit. ORF III

So 10.45  Esel, Ochs‘ und Kind – Weihnachtskrippen in Europa. Als „Vater der Weihnachtskrippen“ gilt Franz von Assisi, der im italienischen Dorf Greccio die Herbergssuche nachgespielt hat. Im Südtiroler Gröden werden Krippen und Figuren gern aus Zirbenholz geschnitzt. Eine Krippen-Tour durch Österreich, Deutschland, die Schweiz und Italien. 3sat

Sa 20.15  Winterklang. Der Film verknüpft die atemberaubende Hochgebirgslandschaft des Nationalparks Hohe Tauern mit einem der bedeutendsten Werke der österreichischen Musikgeschichte: Schuberts „Winterreise“. Der Tenor Michael Schade selbst wird zum Wanderer durch die atemberaubende Hochgebirgslandschaft. 3sat

Foto: ZDF/ORF/Produktion West

19.40  Konflikt unterm Kreuz (Reportage). Reformdruck in der katholischen Kirche. arte 20.15  Omas Hausmittel – Wo sie helfen, wo sie schaden (Dokumentation). Wer kennt das nicht? Allheilmittel Hühnersuppe gegen Grippe oder mit Kräuterdämpfen „den Schnupfen ertränken“, oder die berüchtigten Wadenwickel bei Fieber – seit Generationen werden diese alten Hausmittel tradiert. Ob sie wirklich wirken? Und was die moderne Medizin dazu sagt? ORF III DIENSTAG

15. DEZEMBER

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Kirche bin ich – Wie Papst Pius IX. unfehlbar wurde. ORF 2 MITTWOCH

16. DEZEMBER

18.30  Dezember in Salzburg (Dokumentation). Handwerk in der alten Stadt. ORF III 19.00  Stationen (Religion). 2020 – Ein Rückblick mit Ausblick. BR 20.15  Wir Trümmerkinder – Zeit der Hoffnung (Dokumentation). Wie wir wurden, was wir sind: Am Beispiel prominenter Lebensläufe zeichnet die Dokumentation ein persönliches Bild der deutschen Nachkriegszeit. Mario Adorf, Ingrid van Bergen, Michael Degen, Winfried Glatzeder, Eva-Maria Hagen, Vera von Lehndorf sowie Elmar und Fritz Wepper: Sie gehören einer Generation an, die Deutschland bis heute prägt. Als Kinder haben sie den Krieg überstanden, an der Seite ihrer Mütter Bombennächte, Flucht und Vertreibung, die Befreiung der NS-Lager erlebt. Phoenix

Foto: ZDF/Leopold Hermann

DONNERSTAG 17. DEZEMBER 19.40  Unser Haus! (Reportage). Kölner Obdachlose helfen sich selbst. arte 20.15  250 Jahre Ludwig van Beethoven (Konzert). Hochkarätig besetzt spielen in festlicher Atmosphäre Pianisten- und DirigentenLegende Daniel Barenboim und sein renommiertes West-Eastern Divan Orchestra Beethovens drittes Klavierkonzert sowie seine „Schicksalssinfonie“ Nr. 5. Konzert aus der Oper Bonn. 3sat FREITAG

18. DEZEMBER

20.15  Andre Hellers Menschenkinder. Sepp Forcher. Anlässlich seines 90. Geburtstages. Mit seiner Sendung „Klingendes Österreich“ hat sich Sepp Forcher eine große Fangemeinde in Österreich geschaffen. Kaum jemandem nimmt man die Vermittlung von ländlicher Kultur und Tradition ab wie ihm. ORF III SAMSTAG

19. DEZEMBER

13.55  Schwanensee (Ballett). Die märchenhafte Inszenierung einer unmöglichen Liebe zwischen einem menschlichen Prinzen und einer Schwanenprinzessin. arte 21.45  Papst Franziskus (Dokumentation). Ein Mann seines Wortes. Wohin führt Franziskus die katholische Kirche? Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Wallner

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. Perinne Schober: Engagement für soziale Werte. Auf den Spuren der Schattenseiten. Die Gründerin von Shades Tours über die Komplexität von Obdachlosigkeit und den schwierigen Weg zurück in die Gesellschaft. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Graz-St. Leonhard. Mitgestaltung: Odilieninstitut für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen. So 10.00, Ö2. Foto: DGS/Schiffer Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Einstehen für das Recht der anderen.“ Der Schauspieler Cornelius Obonya erzählt Geschichten vom Ankommen, von Herbergssuche und gastfreundlicher Aufnahme. Mo– Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Lösungsbegabung in unsicheren Zeiten. Wir leben in unsicheren Zeiten. Nichts ist mehr, wie es einmal war. Spätestens seit dem Lockdown wird Althergebrachtes infrage gestellt. Selbstverantwortung ist das Gebot der Stunde. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie lebten Kinder früher? Ländlicher Alltag vor 200 Jahren. Do 16.40, Ö1. Hörbilder. Corona – eine akustische Langzeitbeobachtung. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Der österreichische Schriftsteller Bodo Hell über sein Werk und seinen Glauben. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radio-Akademie. Die Päpste und ihre Heiligen. Ein Streifzug durch die interessantesten Selig- und Heiligsprechungen seit Johannes Paul II.


KirchenZeitung Diözese Linz

Spiritualität 23

10. Dezember 2020

Ein Licht erstrahlt in der Dunkelheit G ewalt –

Hilflosigkeit, Mutlosigkeit

Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung,

Unbegreiflichkeit, Resignation,

Angst, Wut, Hass und

Ausgeliefert-sein

D

ie Spirale der Gewalt

muss durchbrochen werden.

Aus der Geschichte lernen

Liebe bringen, wo man hasst

U

topie oder neue Hoffnung? – Blinde werden sehen

Taube werden hören

Lahme werden gehen

Hassende werden vergeben

A

ngst wird in Mut verwandelt

Gefühllose werden spüren lernen

Verzweifelte werden getröstet werden

Ohnmächtige werden Hoffnung schöpfen

Ausgelieferte werden Geborgenheit spüren

Ein Licht erstrahlt in der Dunkelheit

GABRIELE BAUER, PFARRE DÖRNBACH ADOBE STOCK PHOTOS

Zum Fest der Hl. Luzia am 13. Dezember In Schweden, Dänemark und Norwegen ist es weit verbreitet: das „Luziafest“, das am Gedenktag der hl. Luzia am 13. Dezember gefeiert wird. Von der hl. Luzia wird erzählt, dass sie einen Kerzenkranz um den Kopf trug, um die Hände frei zu haben, damit sie Christ/innen heimlich mit Le-

Das Luziafest wird besonders in Skandinavien gefeiert. FREDRIK MAGNUS/COMMONS.WIKIMEDIA

bensmitteln versorgen konnte. Das weiße Gewand lässt sich als Bekenntnis zum Christentum und ihre Zugehörigkeit zum Stand der Jungfrauen deuten, das rote Band kann als Zeichen ihres Martyriums gesehen werden. Die hl. Luzia lebte in der Nachfolge Christi ehelos und starb 304 nach Christus – so wird es überliefert – an einem Dolchstoß in den Hals. Inwiefern die hl. Luzia nun maßgeblich mit diesem Fest zusammenhängt, ist historisch nicht eindeutig zu beantworten. Das Luziafest war ursprünglich mit der Tradition der Sonnwendfeierlichkeiten verbunden, in Schweden gibt es ab dem Mittelalter Belege dafür, dass dieses Fest gefeiert wurde. Ab 1760 folgen Berichte, die an diesem Tag vom Tragen weißer Gewänder auf Gutshöfen erzählen. Die wichtigsten Elemen-

te sind heute neben dem Tragen des weißes Gewandes ein Kranz mit leuchtenden Kerzen auf dem Kopf und ein um die Hüften geschlungenes rotes Band. Es werden Luzia­ lieder gesungen, mancherorts wird auch eine „Luzia“ gewählt. – Erst in den letzten hundert Jahren entwickelte sich das Luziafest zu einem landesweiten Brauch in Skandinavien. Es ist aber wenig kirchlich geprägt. – Veronika Kitzmüller, geistliche Assistentin der kfb oö, hat zum Fest der hl. Luzia ein Gebet formuliert, das die hl. Luzia als eine Frau beschreibt, „die in ­ihrem Leben ganz frei für die Liebe wurde“. Gebete und Texte für den Advent finden Sie u.a. auf der Website der kfb. ELLE X  Gebet zum Luziafest auf der Website der kfb: www.dioezese-linz.at/site/kfb/ home/featured/article/161732.htmh


24 Termine NAMENSTAG

Luzia Falkinger (47) ist Sozialarbeiterin in der Flüchtlingshilfe. CHARLOTTE DEWALD

Luzia (13. Dezember) Ich wurde Luzia getauft, weil meine Mutter sehr berührt war von der Geschichte der FatimaKinder. In meiner Kindheit habe ich die Geschichte gehört und war fasziniert, dass diese Lucia dos Santos noch bis 2005 gelebt hat. Erst später habe ich auch die Legende von Luzia, der Patronin der Elektriker und Anwälte, kennengelernt. Sie war eine junge Christin aus Syrakus (Sizilien) und hat in einer wohlhabenden Familie im 3. Jahrhundert während der Christenverfolgung gelebt. Sie versorgte die Christen, die sich in den Katakomben versteckt hatten, mit Lebensmitteln. Damit sie die Hände frei hatte, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf. Luzia bedeutet auch die Lichtträgerin oder Leuchtende. Licht ist lebensnotwendig für uns, Licht kann im Alltag ein gemeinsames Lachen, ein aufmerksames Zuhören, ein humorvolles Handeln sein. Mir gefällt die Bedeutung meines Namens und ich versuche, mich im Alltag immer wieder daran zu erinnern.

AUSSAATTAGE 14. 11.: Blatt bis 9 und ab 20 15. 11.: Blatt bis 10, ab 11 Frucht Pflanzzeit Ende 23 16. 11.: Frucht 17. 11.: Frucht bis 5, ab 6 Wurzel 18. 11.: Wurzel 19. 11.: Wurzel bis 7, ab 8 Blüte 20. 11.: Blüte Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

10. Dezember 2020

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Ob die Veranstaltungen ab dem 7. Dezember wieder öffentlich stattfinden dürfen, war uns bei Redaktionsschluss leider nicht bekannt. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten. Vielen Dank für Ihr Verständnis. FREITAG, 4. DEZEMBER X  Baumgartenberg. Online-InfoNachmittag, alles über die drei Schultypen an den BBS Baumgartenberg, ab 14 Uhr; nähere Infos und Anmeldung: Tel. 07269 222 40-10, E-Mail: sekretariat@bbsbaumgartenberg.at X  Freistadt. HLW Freistadt lädt zum Informationsnachmittag ein, findet online statt, ab 14 Uhr. Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bitte ein E-Mail an sekretariat@hlwfreistadt.at, dann bekommen Sie einen Link zur Teilnahme. SONNTAG, 6. DEZEMBER X  Peuerbach. Gottesdienstübertragung auf YouTube, 10 Uhr, mit Stadtpfarrer Mag. Johann Padinger, Einstieg über die Homepage der Pfarre Peuerbach. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, Pfarrkirche, 10 Uhr.

SAMSTAG, 12. DEZEMBER X  Linz. Interaktive Adventfeier, 16 Uhr, Urbi@Orbi, online, Lieder, Texte, Austausch; wenn möglich, nehmen Sie Adventkranz oder ­Kerze zum Laptop bzw. Handy mit, Link zum Videoeinstieg auf www.urbiorbi.at. SONNTAG, 13. DEZEMBER X  Grieskirchen. Gaudete Sonntag, Werke von J. S. Bach, J. H. Schein, J. J. Fux, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, Ltg.: Markus Springer. X  Linz, Mariendom. Orgelmusik zur Adventszeit, 10 Uhr, Gerhard Raab, Orgel. X  Peuerbach. Gottesdienstübertragung auf YouTube, 10 Uhr, mit Stadtpfarrer Mag. Johann Padinger, Einstieg über die Homepage der Pfarre Peuerbach. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Über­ setzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Taizégebet, Pfarrkirche, 18.30 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

BILDUNG Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Da war auch viel Schönes, Jahresrückblick 2020, So., 27. 12., 16 Uhr bis Di., 29. 12., 16 Uhr, Ltg.: Veronika Santer. X  Silvester und Neujahr, die Kraft der 12 Segenskräfte, eine segenreiche Jahreswechselfeier, Mi., 30. 12., 16 Uhr bis Sa., 2. 1., 13 Uhr. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Weihnachten in Puchberg, Mi., 23. 12., 18.30 Uhr bis Sa., 26. 12., 14 Uhr, Teilnehmerbegrenzung, bitte um Anmeldung. X  Weihnachtsmatinee, LALÁ trifft Rudi Habringer, zuckerguss – Singing Christmas, Sa., 26. 12., 16 Uhr, Anmeldung erforderlich.

BESONDERER TERMIN – INFORMATION X  Linz. Das Landestheater Linz nimmt alle Vorstellungen und Veranstaltungen vor Publikum – vorerst für die Zeit von Mo., 7. 12. bis So., 20. 12. – vom Spielplan. X  Linz. Lentos und Nordico haben ab 8. 12. wieder geöffnet, Ausstellungen im Lentos: Franz Gertsch: Die Siebziger, bis 18. April 2021, Luciano Castelli: Reckenbühl, bis 18. April 2021, Hommage à VALIE EXPORT: bis 28. Februar 2021, Linda Bilda: Amor vincit omnia, bis 7. März 2021, die Sammlung ganzjährig; Ausstellungen im Nordico: Graffiti & Bananas: Die Kunst der Straße, bis 21. März 2021. X  Wels. Wo Mut das Leben bestimmt: Weihnachten? Nicht abgesagt!, Musik und Wort, Krankenhauskapelle, Übertragung im Hausradio, bis 24. 12. jeweils Di., 17 Uhr, Mi., 19.15 Uhr und Do., 15.30 Uhr.

KiZ-Angebot NISI DOMINUS, STABAT MATER ST. FLORIANER SÄNGERKANBEN

Für die neue CD aus dem Haus der St. Florianer Sängerknaben hat man das Stabat Mater von G. B. Pergolesi ausgewählt, gesungen von ­Alois Mühlbacher und Christian Ziemski, begleitet vom ­Ensemble Scaramouche. Im Nisi Dominus von Antonio Vivaldi, dem zweiten Werk, das auf dem Tonträger zu hören ist, singt Alois Mühlbacher ­allein und wird vom selben ­Ensemble begleitet.

Für diese CD hat Alois Mühl­ bacher Christian Ziemski auf die Bühne geholt. Ziemski war Sopransolist der St. F­ lorianer Sängerknaben. Stimmlich b ­ eeindruckend, zart, fast engelsgleich, wandelbar, kräftig, die Duette wie aus einem Guss: So interpretieren sie diese Klassiker – das ist packend, berührend und mutig. Was soll man sagen: Für alle Freunde dieser Musik ein absoluter ­Hochgenuss!

http://www.florianer.at/shop Die KirchenZeitung verlost 5 CDs Nisi Dominus, Stabat mater der St. Florianer Sängerknaben. Schreiben Sie bis Fr., 19. 12. (KW: „CD Florianer Sängerknaben“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Liturgie & Anzeigen 25

10. Dezember 2020

 STELLENAUSSCHREIBUNG

Das Schulamt der Diözese Linz schreibt mit 1. September 2021 aus:

Fachinspektor/-in für den katholischen Religionsunterricht an mittleren und höheren Schulen X Über Aufgabenfelder und Voraussetzungen gibt die Ausschreibung auf der Schulamts-Homepage Auskunft: www.dioezese-linz.at/schulamt/news/2020/11/23/ausschreibung-fi X Für 12. Februar 2021 ist ein Hearing der KandidatInnen geplant. X Bewerbungen bis spätestens 11. Jänner 2021 erbeten. 

KLEINANZEIGEN

LITURGIE

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46

Lesejahr B Lesereihe I

VERSCHIEDENES Riesengroße Bitte an die KirchenZeitungsleser/-innen: Für einen sehr guten Zweck suche ich Uhren und Modeschmuck (auch defekt). Bitte günstig bis kostenlos! Danke! Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22

MARIANDOM LINZ

 Herzenswünsche im Mariendom. Nachdem die Premiere von Advent am Dom ausfallen musste, wurde der Adventmarkt kurzerhand ins Internet verlegt. Dort finden sich nicht nur die Produkte der jeweiligen Aussteller/innen , sondern auch der „Weihnachtswald der Herzenswünsche“: Auf www.adventamdom.at schreibt man seinen Herzenswunsch virtuell auf eine Karte, die ausgedruckt und an einen Christbaum im Mariendom gehängt wird. So entsteht nach und nach ein Wald der Herzenswünsche mitten in der Stadt.

SONNTAG, 13. DEZEMBER 3. Adventsonntag (Gaudete) L1: Jes 61,1–2a.10–11 L2: 1 Thess 5,16–24 Ev: Joh 1,6–8.19–28 MONTAG, 14. DEZEMBER Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer. L: Num 24,2–7.15–17a Ev: Mt 21,23–27 L: 1 Kor 2,1–10a Ev: Lk 14,25–33

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

AK BERÄT BESCHÄFTIGTE IM HANDEL

Das gilt für Arbeit im Advent Die letzten Wochen vor Jahreswechsel wird es für Beschäftigte im Handel immer besonders stressig, vor allem in diesem Corona-Ausnahmejahr. Wie schon in den Jahren zuvor gelten in dieser Zeit eigene Regeln zu Arbeitszeit und Co. Die AK berät.

D

ie Sozialpartner haben sich darauf geeinigt, dass es zu Mariä Empfängnis und an den letzten Samstagen vor Weihnachten verlängerte Öffnungszeiten geben darf. Wichtig zu wissen ist: Wer zwischen 18 und 19 Uhr an einem dieser Tage arbeitet, muss dafür einen Überstundenzuschlag von 100 Prozent bekommen.

Abgesehen von dieser Corona-Spezialsituation gibt es in der Vorweihnachtszeit im Handel schon seit vielen Jahren gesonderte Regelungen für Arbeitszeit, Entlohnung und Zeitausgleich für Feiertagsarbeit bzw. Überstunden. Am 24. Dezember endet die Normalarbeitszeit um 13 Uhr, am 31. Dezember um 17 Uhr – mit einigen Ausnahmen. Die ausgefallenen Stunden (wenn Sie sonst an diesen Tagen länger zu arbeiten hätten) müssen entlohnt werden. Arbeiten Sie am 24. 12. nach 13 Uhr bzw. am 31. 12. nach 17 Uhr, dann sind dies Überstunden. Alle Bestimmungen hat die AK in der Broschüre „Arbeiten in der

Weihnachtszeit“ zusammengefasst, die auch online auf ooe.arbeiterkammer.at aufgerufen werden kann. Kostenlose telefonische Beratung gibt es unter 050/6906-1 oder per Mail an rechtsschutz@akooe.at. DIENSTAG, 15. DEZEMBER L: Zef 3,1–2.9–13 Ev: Mt 21,28–32 MITTWOCH, 16. DEZEMBER L: Jes 45,6b–8.18.21b–25 Ev: Lk 7,18b–23 ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

DONNERSTAG, 17. DEZEMBER L: Gen 49,1a.2.8–10 Ev: Mt 1,1–17 FREITAG, 18. DEZEMBER L: Jer 23,5–8 Ev: Mt 1,18–24 SAMSTAG, 19. DEZEMBER L: Ri 13,2–7.24–25a Ev: Lk 1,5–25 SONNTAG, 20. DEZEMBER 4. Adventsonntag. L1: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 L2: Röm 16,25–27 Ev: Lk 1,26–38


26 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

Liedermacher Raul Pubertät, Corona, Novembergefühle: Die Lieder von „Raul“ sind aus dem Leben gegriffen. Im Dialekt gesungen, mit Gitarre begleitet, gegen den Strich gebürstet: Die Eigenkompositionen des Schauspielers und Sängers Rudi Müllehner treffen unmittelbar. Befragt nach dem, was er einmal werden wolle, sagte er: „Ein Narr.“ Die Umgebung beharrte darauf, dass er „was lernen müsse“, um sich selbst zu erhalten, daraufhin entgegnete er: „Ich hab zwar was gelernt, aber ein Narr bin ich auch.“ – Gelernt hat er zu schreiben, zu singen, zu musizieren, Beobachtungen des Alltags, seine Sehnsüchte, sein Scheitern in Lieder zu gießen, die das Publikum treffen. Die Erschaffung von „Raul“ ist ein Gewinn. Danke! ELLE Raul, Da Regn is nu woam, CD, LC 86 231, € 15,– Bestellung: kontakt@raul-musik.at

Museums-Tipp Museen und Bibliotheken dürfen wieder aufsperren: Die meisten Museen öffnen ihre Tore am 8. bzw. 9. Dezember. Darüber hinaus bieten zahlreiche Museen in Oberösterreich einen virtuellen Museumsbesuch an: Auf Facebook und Instagram wird vom 1. bis 24. Dezember täglich ein neues Objekt aus einem oberösterreichischen Museum vorgestellt. Eine Reise in vergangene Zeiten und Weihnachtsbräuche.  Links: www.facebook. com/ooemuseen oder www. instagram.com/ooemuseen_at

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Buchtipps für Sie

Wissenswertes & Humorvolles rund um Weihnachten Heiteres und Tiefgründiges bieten die Bücher, die wir heute vorstellen. Dazu kommt noch ein Buch, das die Fähigkeit, lösungsorientiert zu denken, beflügelt – nicht nur zu Weihnachten höchst notwendig. Von wegen Heilige Nacht. Was ist damals wirklich passiert? Über Fakten, Märchen, Erzählungen und Legenden erzählen Simone und Claudia Paganini in ihrem Buch „Von wegen Heilige Nacht. Der große Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte“: Wie kam es zur Jungfrauengeburt, was steckt hinter dem 24. Dezember, war die Geburt wirklich in Betlehem? – Das Theologenpaar geht Kapitel für Kapitel in verständlicher Sprache durch und zeigt, was historisch gesicherte Daten sind und was biblische Schreibstuben erzählen wollten. Das deckt sich nicht immer – und muss es auch nicht. Welche Botschaft bleibt von Weihnachten über? Noch sehr viel, wie das Autoren-Duo glaubwürdig und kurzweilig vermittelt. ELLE Von wegen Heilige Nacht, Der große Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte, Simone und Claudia Pagagini, Gütersloher Verlagshaus, € 14,40.

Waun fangt Weihnachten au? Hans Dieter Mairinger schreibt für sein Leben gern, Gedichte und Geschichten, auch in Mundart, sind seine Spezialität. Die Advent- und Weihnachtszeit hat es ihm besonders angetan. Auch heuer hat er dazu ein Buch herausgebracht mit alten und neuen Texten. Es trägt den Titel: „Waun fangt Weihnachtn au?“ und thematisiert, worum es zu Weihnachten geht: Wenn der Kleine groß, der Große klein wird, wenn der, der Geld hat, gibt und der, der keines hat, bekommt. Dass Weihnachten passiert, wenn man dafür Augen, Ohren und sein Herz öffnet, kommt in vielen Gedichten zur Sprache. Tiefgründiges, Kritisches, Erhellendes und Herzerwärmendes lässt Mairinger in seine Texte einfließen. Das neue Buch ist eine Sammlung von alten Texten – ein „Best of“ – mit neuen Gedichten kombiniert. Sie eignen sich auch für Adventbesinnungen, Lesungen oder die gemeinsame Feier am Heiligen Abend. ELLE Waun faungt Weihnachten au? Altes und Neues zu Advent und Weihnachten, Hans Dieter Mairinger, Kral Verlag, € 19,90.

Zeichn, Zimtstern, Zinnober. Oft liegen die Nerven blank vor Weihnachten. Monika Krautgartner hat deshalb die Idee des „Adventometers“ geboren, der anzeigt, wie hoch die emotionale Belastung ist. Bei „Rot“ kann man dann rechtzeitig die Flucht ergreifen. Die umtriebige Autorin hat in ihrem Buch „Zeichn, Zimtstern und Zinnober“ die Advent- und Weihnachtszeit im Blick, mit Humor und Ernsthaftigkeit erzählt sie in Mundart von allerlei Traditionen, die den Menschen das Leben vor und zu Weihnachten leicht und schwer machen. Alle Jahre wieder ... plagen sich die Menschen mit den Weihnachtsvorbereitungen und neigen dazu, das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Alle Jahre wieder ... freuen sich die Menschen auf Keks, Lichterketten und Weihnachtsfrieden. All das greift Krautgartner in ihren Geschichten und Gedichten gekonnt und mit Augenzwinkern auf. ELLE

Die Lösungsbegabung. Beinahe täglich prasseln neue Herausforderungen auf uns ein. Das kann dazu führen, dass wir uns am Ende für gar nichts mehr engagieren, weil es einfach zu viel ist. Autor Markus Hengstschläger nennt das die „Mitmachkrise“. Um sich auf die eigenen Potenziale zu besinnen, sprich „Lösungsbegabung“ für die anstehenden Aufgaben zu entwickeln, braucht es ein gewisses Maß an Sicherheit, aus der heraus sowohl der „gerichteten“ als auch der „ungerichteten“ Zukunft entgegengearbeitet werden kann. Hengstschläger liefert hier einen spannenden Denkanstoß, auch wenn die oftmalige Wiederholung der Devise in den einzelnen Kapiteln mit der Zeit etwas ermüdet. LILA

Zeichn, Zimtstern und Zinnober, Monika Krautgartner, Trauner Verlag, € 16,90.

Die Lösungsbegabung, Markus Hengstschläger, Ecowin Verlag, € 18,99.


Anzeigen 27

10. Dezember 2020

Hirte aus der Krippe im Mariendom Linz ⋅ Künstler: Sebastian Osterrieder ⋅© Foto: Mariendom Linz ⋅ Design: honigkuchenpferd

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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

KirchenZeitung Diözese Linz

Bitte nur mit Termin ins Finanzamt Um direkte Kontakte zu reduzieren, sind die Infocenter der Finanzämter österreichweit eingeschränkt geöffnet. Grundsätzlich lassen sich die meisten Anliegen unkompliziert über finanzonline.at erledigen. Sollten Sie dennoch den persönlichen Kontakt wünschen, ist eine Terminvereinbarung unbedingt notwendig: •

Online über bmf.gv.at/terminvereinbarungen oder

• Telefonisch unter der Nummer 050 233 700 Dadurch können wir Menschenansammlungen und Wartezeiten vermeiden. Bitte tragen Sie beim Betreten des Finanzamts Ihren mitgebrachten Mund-Nasen-Schutz.


28 Kultur

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Ave B

esonders viele Advent- und Weihnachtslieder verdanken wir dem Lukasevangelium. Heute sollen einmal jene zur Sprache kommen, die Maria und Josef in den Mittelpunkt stellen. Das bekannteste (nicht nur Weihnachts-)Lied ist selbstverständlich das Ave Maria, das zwei Bibelstellen miteinander kombiniert und zitiert. Der Anrede des Engels Gabriel in der Verkündigungsszene: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir“ (vgl. Lk 1,28), folgt die Anrede der Elisabeth in der Heimsuchungsszene: „Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes“ (vgl. Lk 1,42). Hier fügt das Lied noch den Namen des Kindes an, „Jesus“, und richtet eine frei gedichtete Bitte an die Gottesmutter, für uns Fürbitte einzulegen. Morgenstern. Das Kirchenlied „Maria, sei gegrüßet“ (Gotteslob 795) berichtet ab der zweiten Strophe von der Verkündigung des Erzengels Gabriel in einer gereimten Nachdichtung. In der ersten Strophe dagegen wird aus Motiven unterschiedlicher biblischer Bücher Maria als Gottesmutter eingeführt. Sie ist der „Morgenstern“ – biblisch bezeichnet sich dagegen Christus selbst als der Morgenstern (vgl. Offb 22,16). Später wurde der Ehrentitel auch an Maria gegeben (z. B. in der Lauretanischen

Litanei). „Von jedem Makel rein“ ist ein Zitat aus dem Hohelied: Hier bezeichnet der Liebende des Hoheliedes seine Freundin als schön, ohne jeden Makel (vgl. Hld 4,7). Das wurde später auf Maria bezogen und aus der Frau ohne Schönheitsfehler wurde die Frau ohne Befleckung durch die Erbsünde. Schöner als Sonne und Mond. Ein volksliedhafterer Gesang ist das Lied „Wie schön glänzt die Sonn“, das ebenfalls Motive aus dem Hohelied verarbeitet. Die Frau, die schön ist wie Sonne und Mond, wird in Hohelied 6,10 besungen: „Wer ist sie, die da erscheint wie das Morgenrot, wie der Mond so schön, strahlend rein wie die Sonne?“ – Im Lied ist sie sogar noch schöner als Sonne und Mond:

Wie schön glänzt die Sonn’, wie hell leucht’ der Mond, der Schönheit Maria doch gleichen nichts kann. In der zweiten Strophe folgt dann die Verkündigungsszene, wo „ihr der Engel das Ave vortragt“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

10. Dezember 2020

Der Erzengel Gabriel verkündet Maria die Geburt ihres Sohnes Jesus. Ölbild auf Leinwand (1894) von Simeon Solomon, Russel-Cotes Museum in Bournemouth, England AKG-IMAGES / PICTUREDESK.COM

Bibelstellen in Adventund Weihnachtsliedern Teil 3 von 5 ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERREICHISCHEN KATHOLISCHEN BIBELWERKS FOTO: PRIVAT

Maria Verkündigungsszene. Auch das Lied „Der Engel des Herrn“ (Gotteslob 956) schildert in den ersten beiden Strophen die Verkündigungsszene aus Lukas 1. In der dritten Strophe wechselt das Lied zum Johannesprolog, wenn es Jesus als „das heilige Wort, das Fleisch worden ist“, anspricht. Magnificat. Ebenfalls nicht denkbar ohne das Lukasevangelium ist das häufig vertonte Magnificat (vgl. Lk 1,46–55), Marias jubelnder Lobpreis des rettenden Gottes. Hier erweist sich Maria als Prophetin, die den Sturz der Mächtigen und die Erhöhung der Niedrigen besingt. Herbergslied. Daneben gibt es einige weitere Lieder, die sich vom Lukasevangelium inspirieren lassen, ohne es immer direkt zu zitieren. Dem Herbergslied „Wer klopfet an?“ – „Oh zwei gar arme Leut‘!“ liegt kein Bibeltext zugrunde, es entfaltet vielmehr die lapidare Bemerkung in Lukas 2,7 „Sie … legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ Davon inspiriert schildert das Lied einige vergebliche Versuche des Elternpaares, ein Zimmer zu bekommen, und stilisiert sie zudem als „arme Leut‘“, die sich erst gar keines leisten könnten.

Die Herbergsbesitzer dagegen sind durchwegs unfreundlich und schroff. Der Gang zu Elisabeth. Das bekannte Adventlied „Maria durch ein Dornwald ging“ entfaltet ebenfalls ein Motiv aus dem Lukasevangelium weiter: den Gang Marias zu ihrer Verwandten Elisabeth. Kunstvoll wird in das Lied aber auch das Motiv des neu aufsprießenden „Baumstumpfes“ aus Jesaja 11 eingewoben (vgl. den ersten Teil dieser Serie). Wiegenlieder. Und dann gibt es noch einige Wiegenlieder, die Maria und Josef als frischgebackene Eltern zeigen, etwa „Joseph, lieber Joseph mein“:

Joseph, lieber Joseph mein, hilf mir wiegen mein Kindelein! Gott, der wird dein Lohner sein im Himmelreich, der Jungfrau Sohn Maria ... Sie verweisen dann schon auf das Jesuskind selbst. Davon wird in der letzten Folge dieser Serie die Rede sein.

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30 Personen & Dank

IM GEDENKEN Am 1. Dezember 2020 ist

Franz H. Lichtenberger 84-jährig verstorben. Der Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Wilten, Herr Franz Heinrich Lichtenberger, kommt aus Altenhof am Hausruck. Nach der Lehre als Großhandelskaufmann trat er in Wilten ein. Nach der Priesterweihe und einigen Kooperatorenposten war er Pfarrer in Innsbruck-Hötting, in Sellrain, Sistrans und Lans. Nach seiner Pensionierung betreute er von 2004 bis 2012 das Wallfahrtskirchlein Heiligwasser und war ein weitum geschätzter Aushilfspriester. „Unser Mitbruder Franz war ein beliebter Seelsorger wegen seiner freundlichen, anteilnehmenden und offenen Art“, charakterisiert ihn der Konvent des Stiftes auf der Parte. H. Franz hielt auch guten Kontakt zu seinen Verwandten und war bei ihnen sehr beliebt. Bis drei Wochen vor seinem letzlich unerwarteten Tod konnte er in der Stiftsgemeinschaft bleiben.

IM GEDENKEN Am 1. Dezember 2020 ist

P. Florian Mauhart OSB im

86. Lebensjahr verstorben.

P. Florian Mauhart stammt aus Ebelsberg. Er trat 1954 bei den Benediktinern in Kremsmünster ein. 1970 ­wurde er zum Pfarrer von Sattledt bestellt, wo er bis 1977 wirkte. Danach war er bis 1994 Religionslehrer in der Berufsschule für Tischler in Kremsmünster und gab daneben für viele Gruppen Exerzitien und Einkehrtage. 1994 begann P. Florian den Aufbau der Geistlichen Therapie mit Schwerpunkt Hagiotherapie und machte zusätzlich eine Ausbildung in Logotherapie. Fast 20 Jahre half er Menschen in Not durch Therapiegespräche und seelsorgliche Beratung und verfasste dazu eine Anzahl an Broschüren. 2013 begab sich P. Florian aufgrund gesundheitlicher Beschwerden in die Krankenabteilung des Klosters, nun ist er Covid-19-positiv an Lungenentzündung im Klinikum Wels verstorben.

10. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK Sarleinsbach. Maria Höfler, Mesnerin der Pfarre, hat zum 1. Adventsonntag ein Altargesteck mit einem Engel angefertigt und einen meditativen Text aus der KirchenZeitung (Nr. 48, aus der Serie über die Domkrippe) zur Besinnung dazugegeben: eine hervorragende Idee für einen „Zweitverwendung“ der KIZ. PFARRE

n Ebensee. Die Aktionsgruppe „Eine Welt“ – Ebensee unterstützt die Arbeit von Pfarrer Franz Windischhofer in Peru im Advent 2020 durch den Verkauf von umweltfreundlichen Abwaschtüchern. Mitglieder und Unterstützerinnen der Aktionsgruppe „Eine Welt“ strickten aus reinem Baumwollgarn bunte Abwaschtücher. Die Tücher sind für eine Spende von 5 €uro ab 9. Dezember 2020 in der Pfarr- und Gemeindebücherei Ebensee, in der Pfarrkanzlei sowie in den Trafiken Schrempf und Spitzer erhältlich. HÖRMANDINGER

X  Weitere Infos bei Hanna Sengschmid, E-Mail: j.sengschmid@ eduhi.at, Tel. 0677 61 12 38 44.

Neuhofen an der Krems. Sechs Jahre lang haben mehr als 100 Ehrenamtliche in Neuhofen/Krems über 100 Asylwerbende begleitet und unterstützt. Mit Jahresende stellt die Initiative HERBERGE NEUhofen ihre Tätigkeit ein und zieht eine positive Bilanz. „Die Menschen in Neuhofen haben bewiesen, dass sie ein Herz für Menschen in Not haben und zusammenhelfen können, egal, aus welchem Lager sie kommen.“ Maria Klaffenböck (rechts) ist voll des Lobes für ihre Mitbürger/innen. Zusammen mit ihrem Mann Erwin (links) war sie in den vergangenen sechs Jahren leitend bei der HERBERGE NEUhofen tätig. Diese ­Initiative konnte 130 Freiwillige in die Begleitung von Asylwerbenden einbinden. Von 2014 bis 2020 wurden 102 um Asyl werbende Menschen betreut. 26 von ihnen sind dauerhaft in Neuhofen geblieben. PRIVAT

Schwanenstadt. Nachdem kürzlich die Pfarre Ernst Kronlachner (links) für sein 40-jähriges Jubiläum als Leiter des Kirchenchores Schwanenstadt gefeiert hatte, ehrte ihn nun auch Bürgermeister Karl Staudinger im Namen der Stadtgemeinde. ARCHIV


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

10. Dezember 2020

Vorher durchlesen! Diese Woche bekam unser 16-jähriger Sohn Post, was heutzutage ja relativ selten passiert. Eigentlich Grund zur Freude. Umso verwunderter war ich, als ich Minuten später seinen Wutanfall mitbekommen musste. Er hatte, mit einem Begleitschreiben des örtlichen Pfarrers, als Geschenk der Pfarre eine Ausgabe des Magazins „YOU!“ erhalten und blödsinnigerweise gleich einmal die für ihn provokantesten Seiten aufgeschlagen. (...) 16-Jährige, wie unser Sohn, sind solcher Themen wie Sex, Verhütung, außergewöhnliche jugendliche Heilige, Mobbing und sonstige vielstrapazierte Aufsatzthemen schon mehr als überdrüssig. Sie wollen viel mehr Informationen über unsere pluralistische Gesellschaft und Welt, aber nicht in Schwarz/Weiß, sondern in Toleranz und mit sowohl/als auch! Sie verstehen – mit Recht – missionarisches Manipulieren, oft auch außerhalb der verifizierbaren Fakten, eben als das, was es ist, unehrliche, übertriebene, leicht zu entlarvende Werbung – und die lehnen sie ab, schon gar, wenn das Produkt „Religion“ heißt. „YOU!“ bietet neben reißerischen Inhalten und dynamischer und teurer Aufmachung, fast ein wenig versteckt,

theologische und moraltheologische Aussagen, die die jugendlichen Leser wieder ins 19. Jahrhundert zurücklotsen wollen. (...) Ich würde mir wünschen, dass Pfarren und Diözesen auch bei scheinbar so frommen Bewegungen ein gleiches Maß an Vorsicht walten lassen wie bei politisch-kirchlichen. Einfach nur durchlesen, bevor man so etwas verschenkt! (...)

Schade Zur Beilage in Ausgabe 49:

MAG. HEINZ BUDER, MICHELDORF

Danke für den Leitfaden „Weihnachten feiern“. Mir fehlt auf Seite 5, von wem „Es wird scho gleih dumpa“ stammt. Es ist der in Krenglbach geborene Priester Anton Reidinger, begraben in Obernberg. Darauf können wir stolz sein. Schade, dass es nicht dabeistand!

Pflege

KARLHEINZ SANDNER, KEFERMARKT

Das Personal in Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Mobilen Diensten braucht Entlastung. Gerade jenen, die in den letzten Monaten im wahrsten Sinn des Wortes den „Kopf hinhalten“ mussten – und auch weiter müssen – ist eine Auszeit zu verschaffen. Sie sind es, denen ich von Herzen wünsche, dass sie zu den bevorstehenden Feiertagen Zeit mit Familie und Freunden verbringen können. Als eine, die 44 Jahre im Pflegeberuf tätig war, bin ich in Gedanken oft bei meinen Kollegen*innen. Es geht nicht nur um die eigene Gesundheit. Wir müssen auch alles tun, um das medizinische und pflegerische Personal vor physischer und psychischer Erschöpfung zu bewahren! ELISABETH NEULINGER, DGKS I.R., WAXENBERG

Ungarn und Polen Zum Leitartikel „Manche mögen‘s hart“ von Heinz Niederleitner in Ausgabe 48:

Lieber Herr Heinz Niederleitner. Sie haben durch Ihre scharfe, aber falsche Kritik der polnischen und ungarischen Regierung in der Linzer Kirchenzeitung vom ersten Adventsonntag bewiesen, dass Sie ein totaler politischer Analphabet sind. Es geht im Streit dieser beiden Länder (andere wollen auch aufwachen) mit ungläubigen und arroganten Bürokraten in der EU nicht an der ersten Stelle ums Geld, sondern um den Kampf für christliche Werte, vor allem Ehe und Familie und das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Ich würde gerne

den Diözesanbischof fragen, ob sein Blatt der richtige Platz ist für Ihre privaten, irreführenden politischen Kommentare. Sie beleidigen Polen und Ungarn (ca. 50 Milionen Menschen), die demokratisch ihre Regierung gewählt haben. (...) ANTONIA ROMANIAK, PER E-MAIL

Wenn von Polen und Ungarn für die Auszahlung von ­EU-Geldern Rechtsstaatlichkeit gefordert wird, dann sollten sich auch die anderen Staaten der EU fragen, was Rechtsstaatlichkeit ist. Da werden natürliche Institutionen der Menschheit wie Ehe und Familie sowie das (Grund-) Recht auf Leben auszuhöhlen versucht. Da wird das Recht durch die Ideologie der Genderund LGBT-Lobby ersetzt. Europa kann, unabhängig von politischen Umständen, den Polen dankbar sein, dass sie das Recht auf Leben auch für Ungeborene sowie die Ehe von Mann und Frau verteidigen. FRANZ HOLLERWEGER, NEUKIRCHEN AN DER VÖCKLA

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at


UNTER UNS Was besser werden sollte

DENKMAL

Das Gewicht des Erfolgs Die Freude, dass 300.000 Exemplare der Broschüre „Weihnachten feiern“ bestellt wurden, ist groß, aber die Arbeit, sie zu den Leuten zu bringen, ebenso. JOSEF WALLNER

ARCHIV

zum Großteil zwei Mitarbeiter des Bibelwerks übernommen. Ihnen gebührt ein großes Dankeschön für diese schweißtreibende Arbeit, die mehrere Besuche im – ohnehin geschlossenen – Fitnesstudio ersetzt hat. Machen Sie mit! Wie viele Tonnen wiegen sämtliche Weihnachtsbroschüren? (Ein Tipp: Ihr Gewicht liegt zwischen 12 und 16 Tonnen.) Wir verlosen drei Bibelatlanten und zehn Weihnachtsbücher des Biblikers Rudolf Pesch.  Einsendungen bis 17. Dezember an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at  Lösung von Ausgabe 48: Der dritte Adventsonntag ist der Gaudete-Sonntag.

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Die KirchenZeitung stellt derzeit Figuren der Linzer Domkrippe vor. Ich frage mich, ob zwischen den Engeln dort nicht auch ein Spatz irgendwo hervorschaut.

„Wer redlich wirtschaftet, benötigt keine Konten in Liechtenstein.“ MARION HOHENECKER, Richterin am Straflandesgericht Wien, laut ORF bei der Verkündung des nicht rechtskräftigen Urteils im BUWOG-Prozess

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Es war vor einigen Wochen, da hat ein LKW an der Laderampe des Pastoralamts Linz die Weihnachtsbroschüren entladen: Palette um Palette, schließlich waren es 18 Stück, jede „mannshoch“ belegt. Dass die Broschüre „Weihnachten feiern“ in der vergangenen Woche jeder KirchenZeitung beilag, hat natürlich die Druckerei organisiert, aber über 250.000 Exemplare mussten „händisch“ zu Paketen abgepackt, adressiert und der Post übergeben werden. Herausgegeben haben das Heft das Bibelwerk Linz, die KirchenZeitung und das Kommunikationsbüro der Diözese, den Versand haben aber

Die Broschüre „Weihnachten feiern“

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die mit Tränen in den Augen und voller Inbrunst unsere Landeshymne „Hoamatland“ anstimmen würden, und doch muss ich zugeben, dass ich insgeheim ganz stolz bin auf mein Heimatbundesland. Oberösterreich verfügt über eine landschaftliche Vielfalt, ist größtenteils von offenen, freundlichen Menschen bevölkert und bei den Wirtschaftskennzahlen liegen wir teilweise ganz vorne. Leider auch schon lange bei den Coronazahlen, was bei allem berechtigten regionalen Patriotismus nicht verdrängt werden sollte. Sicher, manches wird dabei dem Zufall und Pech geschuldet sein, und einzelnen Infizierten die Schuld zu geben, ist sowieso falsch. Doch Oberösterreich hinkt bei der Schnelligkeit der Durchführung von Coronatests oder dem Aufspüren der Kontaktpersonen seit Wochen hinten nach. Wie konnte es so weit kommen? Was haben andere Bundesländer, wie etwa Wien, besser gemacht? Wieso ist es bei einzelnen Firmen zu Corona-Clustern gekommen? Das sind Fragen, die sachlich geklärt gehören, um es besser zu machen. Eine selbstkritische Haltung statt OberösterreichSelbstlob wäre jetzt dringend angebracht.


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