OSKAR LEHNER
Nr. 27 I 2. Juli 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75
Welt erleben Oskar Lehner war als Konfliktberater in Krisengebieten dieser Welt unterwegs. Mit Ursula Forster bereist er auch weiterhin den Globus. Seite 6
Interview. Pfarrer Reinhard Bell berichtet von seiner CovidErkrankung. Seite 3
Esskultur. Wie das Filet Wellington und andere Speisen zu ihren Namen kamen. Seite 20
Spiritualität. Rektor Franz Gruber bringt den Höhepunkt seiner Serie über Umgang mit Leid. Seite 27
2 Meinung KOMMENTAR Er fehlt Es wirkt ein wenig kindisch, wenn sich Erwachsene gegenüberstehen und zuwinken. Und äußerst unsicher. Das ist es auch, denn gewöhnt hat sich kaum jemand an den berührungsfreien Gruß. Aus Verlegenheit scherzt man mit Ellbogentechnik, Fußgruß oder Verneigung. Ein befriedigender Ersatz ist das nicht. Wer einen Eindruck von sprichwörtlicher südländischer Körperlich-
MONIKA SLOUK
monika.slouk@koopredaktion.at
keit bekommen möchte, muss nicht nach Lateinamerika fliegen, auch in Süditalien gehen die Menschen mit Nähe, Umarmungen, Schulterklopfen oder Unterhaken verschwenderischer um als im gemäßigten Klima. Der Händedruck hatte sich noch gerettet als kultivierte Form der körperlichen Kontaktaufnahme in unserer tendenziell unterkühlten Gesellschaft. Und nun ist er weg. Grußlos verschwunden. So fest kann man sich gar nicht zunicken, dass nicht die neue Leere spürbar wäre. Es muss kein Vertragsabschluss sein, kein Gipfeltreffen und kein Sport-Event. Schon bei der kleinen Runde im Pfarrgemeinderat fällt es ein wenig schwerer, gut in Austausch zu kommen, wenn sich alle nur mit einem freundlichen „Hallo“ auf ihren Platz gesetzt haben. Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut, der kurze Hautkontakt verbindet mehr als man ihm zutraut. Er fehlt, der Händedruck.
2. Juli 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Aufstehen für Religion Der Religionsunterricht braucht unsere Hilfe. Zwar sieht das derzeit begutachtete Gesetz zum Ethikunterricht vor, dass dieser für jene Schüler/innen angeboten wird, die sich vom Religionsunterricht abmelden (siehe Seite 10). Aber in weiten Teilen des politischen Spektrums und unter missionarischen Atheisten wird eine andere Vorstellung propagiert: Ethik für alle, Religion nur als Freifach. Wie kann man dem Religionsunterricht helfen? Erstens mit der Verbreitung von Fakten: 97 Prozent aller katholischen Schüler/ -innen Oberösterreichs besuchen den Religionsunterricht, obwohl sie von den Eltern abgemeldet werden oder ab 14 Jahren sich selbst abmelden könnten. 28 Prozent der Pflichtschüler/innen ohne Bekenntnis nehmen am katholischen Religionsunterricht teil. Das sind harte Fakten, keine Umfragedaten, wie sie die Plattform „Ethik für alle“
verbreitet. Dort wird aus der tendenziösen Fragestellung heraus nicht klar, dass „Ethik für alle“ das Ende von Religion als Pflichtfach bedeutet. Zweitens muss Vorstellungen widersprochen werden, dass der Religionsunterricht Indoktrination oder Missionierung sei. Von vielleicht vereinzelten Problemen abgesehen ist das Fach Religion eine Schule fürs Leben – auch zu ethischen Fragen. Wir Katholik/innen haben den Religionsunterricht lange für selbstverständlich erachtet. Es wird Zeit, für ihn einzutreten.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
WORT DER WOCHE: EGON KAPELLARI, EHEM. GRAZER DIÖZESANBISCHOF
Kunst und Religion Leben und Tod, Glück und tragische Vergeblichkeit, Frieden und Krieg, Schönheit und Schrecken – diese großen Themen des Menschseins waren und bleiben ja in jeder Epoche Herausforderungen sowohl an die Kunst wie an die Religion.
Egon Kapellari, ehemaliger Grazer Diözesanbischof und Kunstkenner, äußerte sich in einer Dokumentation über eine im Internet eröffnete Ausstellung des Grazer „Steiermarkhof“ unter dem Titel „Weg-Kreuz“ mit Werken von 22 Kunstschaffenden. ERWIN SCHERIAU/APA
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
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Pfarrer Reinhard Bell im Interview über seine überstandene schwere Covid-19-Erkrankung
„Das war meine Auferstehung“ auszukurieren. Als Priester habe ich normalerweise viele unaufschiebbare Termine (Taufen, Hochzeiten, Begräbnisse etc.), für die in der heutigen Zeit kaum eine Vertretung zu finden ist. Da muss man funktionieren. Es war ein Stück Befreiung, dass ich in dieser Corona-Zeit auf meinen Körper hören konnte. Der hat mir schon lange gesagt: „Es ist zu viel.“ Eine Konsequenz der CovidErkrankung, die ich ziehe, ist es, meine über 30-jährige Religionslehrer-Tätigkeit ab Herbst zu beenden. So werde ich in den Sommer-Ferien nach einem lang geplanten Kur-Aufenthalt Urlaub machen, in der Hoffnung, dass meine angeschlagene Stimme sich erholen kann und ich wieder ganz fit werde.
Pfarrer Reinhard Bell kämpfte wochenlang gegen Covid-19. Wie er die schlimme Zeit überstanden hat, welche Konsequenzen er aus der Erkrankung zieht und warum er Corona trotz allem nicht hasst, erklärt er im Interview. DIE FRAGEN STELLTE PAUL STÜTZ
Wann haben Sie den ersten Verdacht gehabt, dass Sie Corona haben könnten? Reinhard Bell: Mein Arzt und ich rechne-
ten nicht, dass ich angesteckt sein könnte, da mich schon längere Zeit eine verschleppte Grippe geschwächt hat. Schon seit Jänner musste ich Antibiotika nehmen, um meine unaufschiebbaren Aufgaben als Priester erfüllen zu können. Ich fühlte mich meist kraftlos. Mitte März kam der Zusammenbruch. Alle meine Glieder schmerzten, ich konnte plötzlich nicht mehr meine gewohnte Laufstrecke beenden, ich hatte Atembeschwerden, die Zahnpaste brannte wie Feuer, alles schmeckte versalzen. Es waren alles Corona-Symptome, das wusste ich halt nicht. Erst spät ließ mich mein Arzt testen. Übrigens weiß ich bis heute nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte. Wie stark ist die Erkrankung ausgebrochen? Bell: Ich hatte einen ziemlich schweren Ver-
lauf mit hohem Fieber und Atembeschwerden. Ich war total entkräftet. Ich habe wirres Zeug geredet und war teilweise weggetreten. Vielleicht wäre es besser gewesen, ins Krankenhaus zu kommen. Wenn ich ohnmächtig geworden wäre oder in meinem Pfarrhof bei einem Fieberschub über die Treppe gestürzt wäre, hätte das schlimm ausgehen können. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich es so überstanden habe. Dankbar bin ich auch für die vielen Menschen, die mich immer wieder angerufen haben und mir in der schwersten Phase Essen vor die Tür gestellt haben. Wann waren Sie wieder gesund? Bell: Kurz vor Ostern bin ich wieder gene-
sen. Das war meine persönliche Auferstehung. Ich war froh, wieder in der freien Natur laufen zu können. Da man nach einer überstandenen Corona-Erkrankung weder ansteckend ist noch selber angesteckt werden kann, konnte ich bedenkenlos in mein Elternhaus zu meiner kranken Mutter
Welche Lehren kann die Gesellschaft aus der Coronakrise ziehen? Bell: Ich bin dankbar für alles, was in unseReinhard Bell (57) ist Augustiner Chorherr des Stifts St. Florian, Pfarrer in St. Martin im Mühlkreis und Pfarrprovisor in Lacken und St. Peter am Wimberg. KIZ/PS
fahren und dort im kleinen Kreis mit meinen Schwestern, die sie liebevoll betreuen, den Ostergottesdienst feiern. Das war wahrscheinlich ein einmaliges Erlebnis, das mich sehr berührt hat. Hassen Sie das Corona-Virus? Bell: Nein, ich glaube, dass trotz aller leid-
vollen Erfahrungen auch ein tiefer Sinn in der Corona-Krise verborgen ist. Als Strafe Gottes habe ich es nie gesehen. Ich glaube an einen Gott, der uns als seine Kinder liebt. Manchmal müssen Kinder auch schmerzliche Erfahrungen machen, damit sie etwas fürs Leben lernen. Ich hoffe für mich, in der Zukunft die richtigen Konsequenzen aus dieser Erfahrung zu ziehen. Welche sind das für Sie? Bell: Ich habe gemerkt, dass ich nicht vom
Alter her, aber vom Stress, dem ich ausgesetzt war, zur Risikogruppe gehört habe. Um es ein bisschen spaßig zu formulieren, mit der verschleppten Grippe hat mein Körper zum Coronavirus gesagt: „Ich bin bereit, lieber Virus, komm!“ Noch nie in meinem bereits langen Priester-Leben habe ich mir so viel Zeit nehmen können, meine Krankheit
rem Land an Positivem geleistet wurde, an Vorsichtsmaßnahmen und raschen, richtigen Entscheidungen, sodass viele Menschenleben gerettet wurden. Trotzdem ist es wichtig, aus der jüngsten Vergangenheit zu lernen. Zum Beispiel, dass man in Altenheimen nicht nur Menschenleben rettet, indem man sie vor dem Corona-Virus schützt, sondern auch Wege findet, wie die Menschen dort seelisch gut überleben können. Im nahe gelegenen Altenheim, in dem ich sonst regelmäßig Menschen besuche und auch immer wieder Gottesdienste feiere, kann ich bis heute die seelsorglichen Aufgaben nicht erfüllen, obwohl ich nach meiner Corona-Erkrankung derzeit für niemanden ein Risiko bin. Viele sind zwar vor Corona bewahrt worden, aber seelisch fast oder sogar wirklich gestorben. Ohne anklagen zu wollen, hoffe ich, dass wir das in Zukunft besser machen. Glauben Sie, dass bei der Coronakrise das Schlimmste überstanden ist? Bell: Ich freue mich natürlich über die Lo-
ckerungen und dass wir in Österreich derzeit das Schlimmste überstanden haben, weltweit schaut es aber ganz anders aus. Die Gefahr ist nicht gebannt und die Ansteckungsgefahr und deren Folgen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zu viele sind gestorben und weltweit werden noch viele sterben. Es ist wichtig, ja lebensrettend, weiterhin die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.
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4 Diözese Linz IM ÜBERBLICK
2. Juli 2020
Predigtkurs der Diözese Linz
Das Wort Gottes für die Menschen aufschließen Zu einem guten Sonntagsgottesdienst gehört normalerweise auch eine Predigt. In einem neuen Kurs macht die Diözese Linz vor allem die Leiter/innen für WortGottes-Feiern „fit“ für den Predigtdienst.
Firmungen finden heuer nur in den Pfarren statt. HARALD OPPITZ/KNA
Firmungen. Die im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzte Spendung des Firmsakraments wird wieder aufgenommen. Ab 20. Juni 2020 ist die Feier unter Einhaltung der in der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz zu Feier öffentlicher Gottesdienste festgelegten Präventionsmaßnahmen wieder möglich. Aufgrund der damit verbundenen Auflagen können heuer in der Diözese jedoch ausschließlich Pfarrfirmungen stattfinden, da bei diesen eine bessere Planbarkeit gegeben ist. Es wird heuer keine großen überregionalen Firmungen, zu denen man einfach mit Firmkarte kommen kann, geben. Der Weg zur Firmung führt über das Pfarramt, bei welchem man die Firmvorbereitung belegt hat. Einige Pfarren werden im Herbst einen Firmtermin anbieten, eine weitere Option ist die Verschiebung auf 2021.
KirchenZeitung Diözese Linz
24 Personen, davon 15 Frauen, gehen derzeit dem Ende des ersten Kursdurchlaufs entgegen: An sich hätten sie schon im April das letzte Modul bewältigen sollen, nur brachte die Corona-Pandemie eine Verzögerung. So werden im Herbst kurzzeitig zwei Kurse parallel stattfinden: der auslaufende und der neue Kurs, für den man sich jetzt anmelden kann. Die bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv, wie Michael Zugmann vom Liturgiereferat der Diözese berichtet: „Die Teilneh-
mer/innen begrüßen es, sich nun selbst mit den biblischen Texten auseinanderzusetzen statt vorbereitete Predigten heranzuziehen. Besonders wirkungsvoll sind die zwei Probepredigten, die jede/r im Rahmen des Kurses hält und zu denen wir direkte Rückmeldungen geben können.“ Natürlich gehört zu den Kursinhalten das „Handwerkszeug“: Es gibt Hinweise darauf, wo die exegetischen Grundlagen zur Bibelarbeit zu finden sind ebenso wie praktische Hinweise zum Sprechen beim Vortrag. „Das Grundanliegen des Kurses ist: Wie komme ich vom Bibeltext zur Predigt?“, sagt Zugmann. Dazu kommen auch Hinweise auf Stolpersteine wie die Versuchung, zu viel Inhalt in eine Predigt pressen zu wollen. Abgeschlossen wird der Kurs mit einer Teilnahmebestätigung. Sie ist Grundlage dafür, dass die Pfarre für die betreffende Person um eine Beauftragung für den Predigtdienst bei Bischof Manfred Scheuer ansuchen kann. NIE
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Das Wort Gottes für die Menschen von heute zu erschließen, ist Aufgabe des Predigtdienstes. HARALD OPPITZ/KNA
� Der nächste Kurs mit acht Modulen findet zwischen September 2020 und April 2021 statt. Zwar ist der Kurs vorrangig für aktive Leiter/-innen von Wort-Gottes-Feiern in Pfarren gedacht, eine Teilnahme darüber hinaus ist aber möglich. Informationen und Anmeldungen (bis 17. August) beim Liturgie-Referat: www.liturgie-linz.at
NEUERÖFFNUNG Beziehungsweg durch den Schöpfungsgarten Der für die Landesgartenschau des Vorjahres gestaltete Schöpfungsgarten im Stift Schlägl präsentiert sich heuer um einen Beziehungsweg ergänzt: Er lädt – wie auch der bisherige Pfad der Verantwortung durch den Garten – Einzelne und Gruppen zu einem meditativen Spaziergang ein. Themen wie Liebe, Treue, Stärkung, Gemeinschaft, Heilung, Segen und Versöhnung sind im Gehen erschließbar. Abt Lukas Dikany segnet und eröffnet dieses neue Angebot gleich hinter dem Stift im Rahmen eines Festgottesdienstes am 19. Juli, um 10 Uhr. Anschließend führen Bibel-
werksleiter Franz Kogler und Familienseelsorger Franz Harant durch den Garten. Heuer startet wieder der bereits aus dem Vorjahr bekannte „Kirchenmittwoch“: Ab 14 Uhr werden jeweils Besuchende durch die beiden Themenwege begleitet, um 18 Uhr steht an diesen Tagen eine Vesper in der Stiftskirche am Programm. Beginn der Mittwochsreihe ist am 22. Juli, Ende am 14. Oktober. Eine Anmeldung für dieses kostenlose Angebot ist über das Stift möglich (Tel. 07281 8801-810). Außerhalb dieser Tage sind (kostenpflichtige) Führungen möglich. Am 12. August läuft der Jägerstätter-Film „Ein verborgenes Leben“ im Innenhof des Stiftes (20 Uhr). Auch davor ist ab 18.45
Uhr eine Führung durch den Beziehungsweg angesetzt. Wer sich schon vor dem Besuch auf den Beziehungsweg oder den Pfad der Verantwortung im Schöpfungsgarten einstimmen will, kann eine Broschüre beim Bibelwerk Linz anfordern: Tel. 0732 7610-3230.
Ein meditativer Garten beim Stift Schlägl. STIFT SCHLÄGL
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Oberösterreich 5
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Peter-und-Paul-Tag
Nachgeholte Ölweihe-Messe Da die Ölweihemesse, bei der die heiligen Öle für die Sakramente geweiht werden, heuer coronabedingt nicht am Gründonnerstag gefeiert werden konnte, fand sie jetzt am Festtag St. Peter und Paul zusammen mit der Messe für die Weihejubilare statt. Bischof Manfred Scheuer dankte den Jubilaren für ihren Dienst. Die geringe öffentliche Beachtung von Religion und Kirche während des Corona-Lockdowns sei mitunter „als Kränkung“ erfahren worden, resümierte Scheuer. Mit dem Bild der „Schlüssel des Himmelreiches“ verwies der Bischof darauf, dass es in der seelsorglichen Arbeit darum gehe, Zugang zum Leben der Menschen zu finden, auch durch Nachgehen und Gastfreundschaft.
Gebet über die heiligen Öle – heuer verspätet im Linzer Mariendom.
Entscheidungsvorschläge bis Anfang 2021 erwartet
Zweiter Teil des Zukunftswegs: Anpassung diözesaner Ämter Während für die Pfarren und Dekanate ein neuer Strukturplan bereits als Vorschlag vorliegt, starteten vergangene Woche auch die Beratungen über die Gestaltung der Einrichtungen auf Ebene der Diözese. „Dies ist notwendig, um die Vorgaben aus dem Zukunftsweg bestmöglich gestalten, entwickeln und unterstützen zu können“, sagt Generalvikar Severin Lederhilger. Ziel sei es, dass die Dienstleistungen sowie die Arbeitsweise der diözesanen Einrichtungen dem Bedarf der Menschen in der Diözese Linz entsprechen und dies im Zusammenspiel mit den pastoralen Orten verwirklicht wird. Vor dem Hintergrund der Coronakrise komme zudem die Finanzierbarkeit der Angebote und Dienstleistungen dabei intensiver mit in den Blick, sagt der Generalvikar. Start. Bei einem Projekttreffen am 26. und 27. Juni wurde der Prozess konkretisiert. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll der Stand der Strukturen und der verschiedenen Angebote in den Blick genommen werden, um zu sehen, wo Veränderungen sinnvoll sein
könnten. Aufgrund dieser Bewertung soll zu Beginn des nächsten Jahres die Entwicklung von Entscheidungsvorschlägen angegangen werden. Für die Durchführung dieses Prozesses hat Bischof Manfred Scheuer unter dem Vorsitz des Generalvikars eine Steuerungsgruppe beauftragt, die zum einen aus den Mitgliedern der Erweiterten Ordinariatskonferenz besteht. Ergänzt wird diese Steuerungsgruppe zum anderen durch die Mitglieder einer Kerngruppe. Der Prozess wird bei den Organisationsabläufen und der Analyse fachlich unterstützt vom externen Beratungsinstitut „2denare“ aus Essen (Deutschland), das auf die Weiterentwicklung kirchlicher Institutionen spezialisiert ist.
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Generalvikar Severin Lederhilger DIÖZESE LINZ
KIZ/NIE
IM ÜBERBLICK Mehr Anfragen bei Caritas-Beratung Aufgrund der von der CoronaPandemie ausgelösten Arbeitslosigkeit sind seit dem Lockdown am 13. März durchschnittlich ein Drittel mehr Unterstützungsansuchen bei den zwölf Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich eingegangen als im Vergleich zum Vorjahr. „In Linz haben wir in dieser kurzen Zeit bis Ende Mai ebenfalls um ein Drittel mehr Gespräche geführt. Wir haben 773 Erwachsene und 679 mitbetroffene Kinder unterstützt“, berichtet Cornelia Birklbauer, Leiterin der Caritas-Sozialberatung in Linz. Die Caritas-Nothilfe in den Sozialberatungsstellen funktioniert nur dank der Spenden, die großteils bei der Haussammlung eingenommen werden. Wegen der Corona-Krise sind die Haussammler/innen heuer verspätet unterwegs und führen die Sammlung unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften durch.
Viele kennen diese Länder nur aus den Weltnachrichten: Afghanistan, Ruanda, Somalia oder Pakistan. Oskar Lehner war 23 Jahre lang in den Krisengebieten der Welt als Projektmanager unterwegs. Im Einsatz für Menschenrechte, Demokratisierung und Sicherheit hat der Linzer für die UNO, die OSZE und die EU gearbeitet. Und wenn er nicht auf Weltreise ist, macht er Urlaub in Österreich. ELISABETH LEITNER
Eine Szene aus dem beruflichen Alltag von Oskar Lehner: Eine alleinstehende ältere Frau wird bedroht. Männer stürmen in ihre Wohnung und verlangen von ihr, sie solle auf der Stelle verschwinden. Die Frau weiß: Wenn sie jetzt geht, wird sie nie mehr zurückkönnen. Die Wohnung ist alles, was sie noch hat in diesem Land, in dem sie nun unerwünscht ist. Sie gehört zu einer Minderheit. Niemand hilft ihr. – Oskar Lehner arbeitet für die OSZE, Friedenssicherung und Schutz von Minderheiten ist sein Aufgabengebiet. Er erfährt von diesem Fall und eilt in diese Wohnung, kann die Männer – es sind Soldaten – dazu bringen, die Wohnung zu verlassen, die Frau kann bleiben und wird nicht vertrieben. Jahre später kommt er wieder in dieses Gebiet. Er fragt nach dieser Frau und ob sie noch hier lebt: ja – sogar in dieser Wohnung! – Das waren die kleinen Erfolgserlebnisse, die Leh-
Im Einsatz für die ners oft gefährlichen Weg als Mitarbeiter der OSZE, UNO und EU pflasterten. Da spürte der Verfassungsjurist, der seine akademische Laufbahn nach 16 Jahren Uni-Leben aufgegeben hatte, dass seine Arbeit sinnvoll war und das Leben von Menschen veränderte. „Meine Arbeit hat hier ein Gesicht bekommen“, meint er rückblickend. Soziale Gerechtigkeit. 23 Jahre dauerte die Mission der etwas anderen Art, für die der ehemalige Assistenz-Professor der Kepler-Universität an fast allen Brennpunkten der Weltpolitik tätig war: Ruanda, Afghanistan, BosnienOskar Lehner hat einen Großteil seines Lebens in den Krisengebieten der Welt verbracht. Rechts: bei einem Einsatz in Ruanda 1994/95 für die UN-Menschenrechtsorganisation. LEHNER (3)
Herzegowina, Somalia, Indonesien, Nigeria. Er lebte mit Einheimischen in Tajikistan, er lernte ihre Kultur kennen und leitete dort ein Flüchtlingsbüro. Meist blieb er für ein, zwei Jahre, dann folgte der nächste Einsatz in einem anderen Land. Er dokumentierte Massaker in Ruanda, er fotografierte, filmte, sprach mit Opfern, Angehörigen, Regierungsvertretern und Militärkommandanten – und suchte nach Lösungen. „Mein Ziel war immer, zur Verbesserung der Situation in diesen Ländern beizutragen. Es ging für mich um die gerechte Sache: soziale Gerechtigkeit, Schutz von Menschen- und Frauenrechten
KirchenZeitung Diözese Linz
Reportage 7
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Zur Sache Oskar Lehner war 16 Jahre als Assistent und Dozent an der Kepler-Universität in Linz tätig, danach war er 23 Jahre für die UNO, OSZE und die EU als Projektmanager in Krisengebieten im Einsatz. OSZE steht für die „Organisati-
on für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“. Mit 57 Staaten aus Europa, Zentralasien und Nordamerika ist die OSZE die weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation. Die UNO (Vereinten Nationen) sind ein vor 75 Jahren gegründeter Zusammenschluss von 193 Staaten. Die Aufgaben sind die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit. OSKAR LEHNER
gerechte Sache und die Etablierung von demokratischen Werten.“ Auch der Kampf gegen Korruption gehörte dazu. „Viele Menschen auf dieser Welt leben in ganz schwierigen Situationen. Sie haben keinen Strom, kein Wasser. Es gibt keine Sicherheit, der Staat bietet keinen Schutz!“ Mit Blick auf Österreich sagt er: „Die Sicherheit, in der wir hier leben, ist ein sehr hoher Wert. Dessen muss man sich bewusst sein.“
Nach drei Jahren in Nord- und Südamerika folgt nächstes Jahr Asien. Jetzt legt er für ein paar Monate in Micheldorf und Linz eine Pause ein: „Ich treffe jetzt viele Freunde und Bekannte. Wir arbeiten im Garten. Auch Österreich hat landschaftlich viel zu bieten: die Berge, die Seen. Es ist wunderschön hier“, sagt Oskar Lehner und packt seinen Rucksack. Dieses Mal ruft der Berg, auf geht´s nach Tirol. Asien muss noch warten.
Fremde Kulturen. „Das Schönste war für mich die Begegnung mit fremden Kulturen, die Zusammenarbeit mit Menschen verschiedener Herkunft und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sehen zu lernen“, erzählt er. Oskar Lehner spricht fünf Sprachen fließend, kann sich gut in Menschen und Situationen hineinfühlen. Das hilft ihm auch jetzt: Seit 2016 ist er nach seiner Pensionierung als Weltreisender unterwegs. Obwohl er viel Schreckliches gesehen hat, ist die Begeisterung für fremde Welten geblieben. „Ich bin noch neugieriger geworden, den Rest der Welt zu sehen!“ Mit seiner Partnerin Ursula Forster bereist er nun die Welt. Sie sind mit dem eigenen Auto unterwegs und schlafen im Dachzelt.
X Infos zur Weltreise: www.oskarlehnertravel.news
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Mit seiner Partnerin Ursula Forster bereist Oskar Lehner aus Linz die Welt. Naturerlebnisse und Begegnungen mit Einheimischen sind Höhepunkte der Weltreise, hier zu sehen in Peru.
8 Oberösterreich
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MOMENTE Steyr-St.Anna. Die Barmherzigen Schwestern übergaben am 18. Juni 2020 die Schulliegenschaft in Steyr an das Institut der Österreichischen Orden. „Weil wir unserer ehemaligen Schule Zukunft ermöglichen wollen“, übergab Generaloberin Sr. Cordula Kreinecker von der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern in der Gumpendorfer Straße die gesamte Schulliegenschaft in Steyr an das Institut Österreichischer Orden. Die Schulen der Bildungsgemeinschaft St. Anna in Steyr (Volksschule, Neue Mittelschule und Hort) werden bereits seit dem Schuljahr 2010/11 von der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs geführt. Mit diesem Schritt der Liegenschaftsübertragung setzten die Schwestern ganz entschieden einen wesentlichen Akt zur Zukunftssicherung dieses Schulzentrums. Im Rahmen eines Gottesdienstes am 21. Juni 2020 wurden von der Pfarrexpositur Steyr-St. Anna die beiden Barmherzigen Schwestern Herlinde Ganser und Sophia Mathae verabschiedet. Damit endet die Präsenz des Ordens in Steyr, die 1849 begonnen hatte.
ALOIS STOCKHAMMER
Zeit zum Anhalten und Entdecken
Die beginnende Urlaubszeit lädt ein, bewusster seine Umgebung wahrzunehmen. Nicht nur zu hasten, ohne nach rechts und links zu blicken, sondern sich Zeit zu nehmen für das Betrachten des Gewöhnlichen. Vielleicht fällt
dabei Überraschendes auf und man entdeckt ungewöhnliche Perspektiven. „Mein vielleicht bestes Foto eines Brautpaares“, sagt Alois Stockhammer aus Braunau, der für seine Fotos mit ungewöhnlichen Blickwinkeln bekannt ist. J. W.
tungen befasste sich mit dem Thema Pädagogik, gefolgt von Religion und Mitarbeiter/innenbildung.
Das Team der Hauptamtlichen des Katholischen Bildungswerks in Linz freut sich über die positiven Zahlen für 2019. KBW OÖ
Das Katholische Bildungswerk legt Jahresbericht 2019 vor
Bildung lebt von Begegnung Das Katholische Bildungswerk OÖ, als größter Bildungsnahversorger des Landes, verzeichnete 2019 sowohl bei den Veranstaltungen als auch bei den Teilnehmer/innen Zuwächse. Exakt 5.219 Veranstaltungen (im Jahr 2018: 5.073) mit 132.289 Teilnehmenden (2018: 128.906) weist die Statistik für 2019 auf. Dazu kommen noch 114.299 Teilnehmende bei 3.208 Veranstaltungen der öffentlichen Bibliotheken. (Zwei Drittel der öffentlichen Bibliotheken sind in
kirchlicher Trägerschaft oder in einer kooperativen Trägerschaft aus Gemeinde und Kirche.) „Wir sind mit unserem Bildungsnetzwerk und seinen 900 Knotenpunkten vor Ort ganz nahe bei den Menschen und bieten ein qualitativ hochwertiges und ganzheitliches Angebot – beginnend bei den Krabbelkindern bis zu den Senioren und Seniorinnen. Das ist eines unserer Erfolgsrezepte“, sagt Christian Pichler, Leiter des Katholischen Bildungswerkes Oberösterreich. Knapp die Hälfte der Veranstal-
KirchenZeitung Diözese Linz
Pfarren & Regionen 9
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Das Programm des Bertholdfestes 2020 in Garsten
Berthold-Stätten in Garsten Mit der Krönungsmesse zum Garstener Bertholdfest wird es heuer nichts, dafür rückt die Pfarre die Orte, an denen der heilige Berthold zu sehen ist, in den Mittelpunkt. Schon bald nach seinem Tod 1142 wurde der Benediktinermönch Berthold vom Volk als Heiliger verehrt. Er war der erste Abt des Klosters Garsten. Das Kloster verdankte ihm eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Er liegt in der Stiftskirche begraben. Im 13. Jahrhundert gestattete der Bischof von Passau für den 27. Juli die Einschreibung Bertholds in das Verzeichnis der Heiligen. Die offizielle Anerkennung des Kults durch Rom erfolgte aber erst 1970 durch Papst Paul VI. Das geplante große Fest zu „50 Jahre Kultanerkennung“, für das die Vorbereitungen bereits liefen, muss coronabedingt heuer anders gestaltet werden.
Am 5. Juli, an dem Tag an dem die Pfarre das Bertholdfest begeht, wird um 9 Uhr gleichzeitig an sieben unterschiedlichen Orten Gottesdienst gefeiert. An allen GottesdienstOrten (Pfarrkirche, Kindergarten, Bertholdhaus, Kapelle Kranawetter/Oberhollner, Mühlbach bei der Volksschule und Dambach hinter dem Feuerwehrhaus) befindet sich eine Darstellung des heiligen Berthold. Am 3. Juli 2020, um 19.30 Uhr referiert Univ.-Prof Jozef Niewiadomski über „Epidemie–Gewalt–Religion“ im Großen Pfarrsaal Garsten und geht der Frage nach, ob die Anti-Rassismus-Proteste etwas mit der Pandemie zu tun haben. Am Todestag des hl. Berthold, am 27. Juli, feiern Altbischof Maximilian Aichern und Altabt Berthold Heigl vom Stift Seitenstetten um 19 Uhr einen Festgottesdienst (ab 18.15 Uhr Einstimmung mit Orgelmusik und Texten). J.W.
Einige „Berthold-Stätten“ in Garsten fotografiert von Berthold Heindl.
HEINDL
Jugendzentrum Gewölbe blickt zurück auf Corona-Zeit
Herausforderung gemeistert Steyr. Das Coronavirus hat auch die Arbeit des kirchlichen Jugendzentrums Gewölbe in Steyr stark verändert. Dennoch zieht das Gewölbe-Team eine positive Zwischenbilanz über diese Zeit. Um Kontakt mit den Jugendlichen halten zu können, wurde während des Lockdowns auf Videobotschaften, Online-Spielerunden und Brieffreundschaften zur Beziehungspflege gesetzt. Für Auflockerung sorgte auch der Aufruf an die Jugendlichen, zu Hause kurze Videoclips zu filmen und einzusenden, um ge-
meinsam eine „Party“ zu feiern. Denn in diesem Schuljahr beging das Gewölbe sein 20-jähriges Jubiläum am Standort Pfarrgasse 6. Seit Mai hat sich das Gewölbe der Normalität angenähert. So trafen sich Jugendleiterinnen und Jugendliche im Park zu Wikingerschach und Federball. Seit Juni steht auch ein wöchentlicher Besuch im City Kino auf dem Programm. Die Sehnsucht auf ein nächstes Schuljahr ohne Abstand halten zu müssen ist jedoch groß – bei den Jugendlichen und dem Team.
Jugendliche schickten während des Lockdowns Videobotschaften und Clips an das Jugendzentrum Gewölbe. Das Video ist ab sofort auf Youtube unter „GEWÖLBE spirit“ zu finden. GEWÖLBE
IMPULSE Dekanat Schärding sucht Gebetsraum für Muslime Die Muslime im Bezirk Schärding haben seit 2019 keinen Gebetsraum mehr. Im Vereinsgebäude des Islamischen Kulturvereins sind aus widmungstechnischen Gründen Gebet und Vereinsaktivitäten untersagt worden. Das Projekt „Brücken bauen“, eine Initiative der Katholischen Kirche in den Dekanaten Andorf und Schärding, hat sich seit längerem des Problems angenommen. Die Suche nach einem anderen Vereinslokal blieb bislang aber erfolglos. Interreligiöser Einsatz. Das Team von „Brücken bauen“ stellt dazu fest: „Als anerkannte Religionsgemeinschaft genießt der Islam das Recht auf öffentliche Religionsausübung. Wir solidarisieren uns mit den Muslimen und treten dafür ein, dass sie sich regelmäßig zu ihrem gemeinschaftlichen Gebet treffen können. Zudem wissen wir um die Gefahr unterdrückter Religionen für die Gesellschaft, weil sich ‚im Untergrund’ fanatische oder gewaltbereite Tendenzen breitmachen können.“ Schärdings Dekanatsassistent Martin Brait hofft „auf ein konstruktives Zusammenarbeiten der zuständigen Stellen“. Gebet in Pfarrsälen. Derzeit arbeitet die Initiative „Brücken bauen“ gerade an einer Überbrückungslösung. Sie hat die Pfarren der Region gebeten, jeweils für ein Monat ihr Pfarrheim für das muslimische Freitagsgebet zu vermieten. Zwei fixe Zusagen seien bereits eingetroffen, erklärt Martin Brait, und er hofft noch auf zwei bis drei weitere Pfarren, die ihre Räume öffnen. Damit gewinnt die islamische Gemeinschaft Zeit, weiter einen neuen Versammlungsort zu suchen. J.W.
10 Thema
10. Monat 2016
KirchenZeitung Diözese Linz
Der Streit um den Ethikunterricht ist in einer heißen Phase
Zankapfel Religionsunterricht Seit bald 30 Jahren führt sie immer wieder zu heißen Debatten: die Frage des Ethikunterrichts. Soll er für alle eingeführt werden oder als Alternative zum Religionsunterricht? Würde er den Religionsunterricht verdrängen? Und was soll er überhaupt leisten? Bildungsminister Heinz Faßmann favorisiert das „Verflechtungsmodell“. Doch es gibt Widerstand. MONIKA SLOUK
Am Freitag endet die Begutachtungsfrist für ein Gesetz, das einen 23 Jahre alten Schulversuch in das Regelschulsystem aufnehmen soll: Jugendliche, die keinen Religionsunterricht besuchen, erhalten Ethikunterricht. Das Gesetz gilt nur für Schüler/innen ab der 9. Schulstufe, also ab etwa 14 Jahren, Berufsschulen sind ausgeschlossen. Jede dritte Schule, die das betrifft, hat den Schulversuch bereits eingeführt, das sind 233 Standorte. Das Gesetz wird, falls es nach den Stellungnahmen interessierter Organisationen und weiteren Debatten im Parlament tatsächlich beschlossen wird, zu Schulbeginn 2021 wirksam. Es betrifft dann nur die 9. Schulstufe, die flächendeckende Einführung des Ethikunterrichts wächst Jahr für Jahr mit, bis dieser nach fünf Jahren in der gesamten Oberstufe umgesetzt ist. Bischöfe zufrieden. Die Bischofskonferenz gab ihre Stellungnahme diese Woche ab. Die Bischöfe halten die Gesetzesvorlage für sinnvoll. Es gibt große Überschneidungen zwischen den Lehrplänen der verschiedenen Formen von Religionsunterricht (jeder der 16 anerkannten Religionsgemeinschaften in Österreich steht Religionsunterricht zu) und dem geplanten Ethikunterricht. Ethik ist die Wissenschaft vom moralischen Handeln, der Unterricht soll Orientierung für eine gelingende Lebensführung geben. Religion beschränkt sich zwar nicht auf Fragen der
Lebensführung, doch auch der Religionsunterricht gibt Orientierung in praktischen Fragen auf dem Boden des jeweiligen Weltund Menschenverständnisses. Die Bischöfe nennen als Beispiele dafür Beschäftigung mit den Menschenrechten, mit anderen Kulturen und Religionen, mit Umwelt- und Klimaschutz, Erziehung zu selbständigem und kritischem Denken und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. „Verflechtungsmodell“ nannte das Bildungsminister Heinz Faßmann bei einer Diskussionsveranstaltung im Frühjahr, weil die Lehrpläne von Religion und Ethik inhaltlich „verflochten“ sein sollen. Kritik. Gegen den Plan der Bundesregierung formiert sich auch Widerstand. Die Initiative „Ethik für alle“ setzt sich dafür ein, dass Ethikunterricht für alle Schüler/innen ein Pflichtfach wird, kein alternatives Pflichtfach zum Religionsunterricht. Sie bewertet die Wahlmöglichkeit zwischen Religion und Ethik nicht gleichberechtigt wie etwa zwischen Latein und Französisch, sondern sieht den geplanten Ethikunterricht „ausschließlich als Ersatzpflichtgegenstand zum Religionsunterricht“ oder noch schärfer „Strafunterricht für Religionsverweigerer“ und kritisiert die „Übertragung der staatlichen Wertevermittlungsaufgaben auf die Religionsgemeinschaften“. Das stimme so nicht, erklärt Andrea Pinz als Leiterin des Inter-
diözesanen Amtes für Unterricht und Erziehung: „Der Religionsunterricht ist keine kirchliche Angelegenheit, sondern eine gemeinsame Angelegenheit von Staat und Kirche.“ Der Vorteil dieses Modells sei, dass der Staat die Qualität des Religionsunterrichts kontrollieren könne. Das wäre nicht möglich, wenn der Religionsunterricht aus den Schulen in den privaten Raum der Religionsgemeinschaften verdrängt würde. Trennend oder verbindend? Die Philosophin Amani Abuzahra schildert einen wei-
„Der Religionsunterricht ist keine kirchliche Angelegenheit, sondern eine gemeinsame Angelegenheit von Kirche und Staat.“ ANDREA PINZ
teren Vorteil des Religionsunterrichts an Schulen. Im islamischen Unterricht etwa kämen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen islamischen Traditionen zusammen. Dort würden sie üben, in ihrer Verschiedenheit miteinander umzugehen. Außerdem
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
10. Monat 2016
Praxis des Ethikunterrichts
Gute Erfahrungen Das ideale Konzept findet der Ethik-, Russisch- und Religionslehrer Alois Kohlmayr den Ethik-Schulversuch.
Religion oder Ethik? Ab 2021 werden voraussichtlich alle 15-Jährigen entweder Religions- oder Ethikunterricht besuchen. SLOUK
würden die Jugendlichen eine Sprachfähigkeit entwickeln, um über ihre eigene Religion zu sprechen, sie zu reflektieren und auch kritisch zu hinterfragen. Dem häufigen Argument, der konfessionelle Religionsunterricht würde die Kinder separieren, also trennen, hält sie entgegen: Eine gefestigte eigene Position erleichtert die Begegnung mit anderen, während eine schwache Identität die Auseinandersetzung mit anderen erschwert und radikale Vereinnahmungen ermöglicht. Diese Erfahrung bekräftigt der 18-jährige Halleiner Schüler und Salzburger Landesschulsprecher Melih Öner: „Wir diskutieren im Religionsunterricht über verschiedene Richtungen, verschiedene Meinungen. Jede und jeder nimmt sich etwas mit.“ Verdacht: Indoktrination. Die Situation, die Melih Öner aus dem islamischen Religionsunterricht schildert, bestätigen Jugendliche sowohl aus dem katholischen wie aus dem evangelischen Religionsunterricht und aus dem Schulversuch Ethik: Neben den Inhalten, die sie in den potenziellen Maturafächern durchnehmen, widmen sie viel Zeit dem Austausch über Themen, die an der Schule sonst keinen Platz haben. Als Beispiele nennen sie die Stellung der Frau, sexuellen Missbrauch oder Drogenaufklärung. Nicht allein die Inhalte wären aber wertvoll, sondern das Üben der kultivierten Auseinandersetzung. „Unser Religionslehrer bemüht sich
in der Diskussion immer die Position einzunehmen, die wir nicht haben, um uns herauszufordern“, erzählt Dominik Hohla aus dem katholischen Religionsunterricht. Die Frage, ob sie den Religionsunterricht als Indoktrination erleben würden, belächeln die Jugendlichen. „Ein Mensch kann nie komplett objektiv sein“, meint der evangelische Schüler Moritz Grünberger. „Es gibt immer eine persönliche Meinung, die man im Unterricht merkt. Aber keine Indoktrination.“ Und Dominik Hohla fügt hinzu: „Wenn ein Lehrer keine Meinung hat, ist es doch das Schlimmste, was es gibt.“ Wenige Abmeldungen. Beim Religionsunterricht klaffen das mediale Image und das Erlebnis in der Schule oft weit auseinander. Das Bild aus der Ferne schwankt zwischen „Missionierung in der Schule“ und „irrelevantem Geschwafel“. Andrea Pinz nennt die Zahlen, die eine andere Sprache sprechen. „Von den 600.000 katholischen Schüler/innen nehmen mehr als 90 Prozent am Religionsunterricht teil, obwohl sie sich abmelden könnten. Welches andere Fach könnte da mithalten? So schlecht kann der Unterricht wohl nicht sein.“ Bischof Werner Freistetter spricht daher seine Bewunderung für die Religionslehrer/innen aus, „denen es offensichtlich gelingt, schwierige und umfassende Themen anzusprechen und Antworten zu vermitteln.“
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Das Gymnasium Klosterneuburg ist einer der 233 Standorte, in denen das Gesetz, dessen Entwurf Bildungsminister Heinz Faßmann in Begutachtung geschickt hat, bereits als Schulversuch Wirklichkeit ist: Alle Oberstufenschüler/innen, die keinen Religionsunterricht besuchen, erhalten Ethikunterricht. Alois Kohlmayr unterrichtet seit zehn Jahren auch Ethik, nachdem er einen speziellen Aufbaulehrgang dafür besucht hat. Die Kritik, dass ein Religionslehrer nicht Ethik unterrichten könnte, kann er nicht nachvollziehen. „Der Ethikunterricht ist neutraler, aber man kann nicht vollkommen neutral sein. Ich sage meine Meinung, die disku-
Alois Kohlmayr unterrichtet sowohl Ethik als auch Religion. PRIVAT
tieren wir auch. Es hat sich in all den Jahren noch niemand beschwert – und das würden sie hier sicher machen, wenn es ein Problem gäbe.“ Was im Ethikunterricht nicht vorkommt, ist religiöse Praxis, sind spirituelle Übungen und Inhalte aus der katholischen Tradition, die die Religionsschüler/innen kennen sollen – „auch wenn sie sie nicht 1:1 teilen“. In beiden Fächern findet Kohlmayr das Unterrichten durch die kleinen Gruppen angenehm. SLOUK
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12 Panorama KURZ BERICHTET
2. Juli 2020
Geringe Zahl der Priesteramtskandidaten
Deutschland: Reform der Priesterausbildung Die Ausbildung der katholischen Priester in Deutschland steht vor einschneidenden Änderungen.
Maria Katharina Moser RAINSBOROUGH
Forderung. Das evangelische Hilfswerk Diakonie fordert von der Regierung ein Konjunkturpaket mit mehr Investitionen in soziale Dienstleistungen. Österreich liege dahingehend im EUDurchschnitt zurück, kritisierte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Gegen die soziale Krise brauche es konjunkturelle Maßnahmen vor allem in den Bereichen Jugend, Arbeitsmarktprojekte und Pflege, sagt Moser.
Angesichts einer anhaltend geringen Zahl von Kandidaten könnte die Ausbildung auf wenige Standorte (München, Münster und Mainz) konzentriert werden, wenn die Bischöfe einem Vorschlag zustimmen, den eine Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz nun vorgelegt hat. Sinkende Zahlen. Mehrere deutsche Diözesen haben bereits Kritik daran geübt. Die Bischofskonferenz-Arbeitsgruppe betonte, dass dieser Vorschlag „Grundlage für weitere Diskussionen und Überlegungen“ sein soll und dass noch keine Entscheidung über die Standorte gefallen sei. Früher hatte – mit Ausnah-
US-Ehrendoktorat. Die in Miami (USA) beheimatete „Johann Heinrich Pestalozzi Christian University“ hat dem Wiener Kirchenmusiker, Organisten und Komponisten Prof. Peter Planyavsky (73) ein Ehrendoktorat verliehen. Die Überreichung erfolgte in der Kapelle des Erzbischöflichen Curhauses in Wien. Die Zahl an Priesteramtskandidaten in Deutschland sinkt. KNA
Jubiläum. Das „Kardinal-König-Archiv“ feierte sein zehnjähriges Bestehen. Die Eröffnung der Räumlichkeiten im Wiener Erzbischöflichen Palais fand am 24. Juni 2010 in Anwesenheit des damaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer statt. Das Archiv umfasst neben der persönlichen Bibliothek Kardinal Franz Königs (1905–2004) rund 2000 Archivschachteln der Jahre zwischen 1958 und dem Tod des Kardinals 2004 mit persönlichen Dokumenten, Fotos, Briefen und zahlreichen Gegenständen. Erratum. In der letzten Ausgabe schlich sich leider ein Fehler ein. „Kopf der Woche“ Paul Chaim Eisenberg feierte am 26. Juni seinen 70. Geburtstag, nicht wie fälschlich angegeben seinen 80. Wir bedauern den Fehler.
KirchenZeitung Diözese Linz
Regina Polak, Pastoraltheologin. KATHPRESS
me der ostdeutschen Diözesen – fast jede Diözese ein eigenes Priesterseminar. Angesichts der sinkenden Zahl der Priesteranwärter hatten sich in den letzten Jahren bereits mehrere Diözesen in Gruppen zusammengetan, um ihre Priesteranwärter gemeinsam auszubilden. Österreichische Diözesen kooperieren. In Österreich gibt es heuer laut Kathpress 32 Priesterweihen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 28 neuen Priestern. In der Priesterausbildung gibt es hierzulande bereits seit einigen Jahren diözesanübergreifende Kooperationen. So leben und studieren die Seminaristen aus den drei ostösterreichischen (Erz-)Diözesen Wien, Eisenstadt und St. Pölten unter einem Dach in Wien. Auch die Diözesen Innsbruck und Feldkirch bzw. die Diözesen Graz-Seckau und Gurk-Klagenfurt bereiten ihre Priesteramtskandidaten gemeinsam vor. Weitere Priesterseminare unterhalten die Erzdiözese Salzburg und die Diözese Linz, das Stift Heiligenkreuz (Leopoldinum) sowie der „Neokatechumenale Weg“ (Redemptoris Mater) in Wien. Für die Priesterkandidaten der österreichischen Diözesen gibt es das Propädeutikum als Einführungsjahr in einem gemeinsamen Angebot. Die akademische Ausbildung findet an einer der staatlichen Katholisch-Theologischen Fakultäten oder kirchlichen Einrichtungen wie der Katholischen Privat-Universität Linz (KU) und der Hochschule Heiligenkreuz statt.
Sprachlosigkeit überwinden
Nachhaltige Entwicklung fördern
Angesichts der Corona-Pandemie attestiert die Pastoraltheologin Regina Polak der Theologie eine weitreichende Sprachlosigkeit. Zwar würde im Zusammenhang mit Corona oft die Frage nach Gott und dem Leiden gestellt oder – wie zuletzt durch die österreichischen Bischöfe – die Dankbarkeit angesichts der erfolgreichen Pandemie-Eindämmung ins Zentrum gerückt; eine „theologische Situationsanalyse“ bleibe jedoch zumeist aus. Dies sei aber „an der Zeit (...), um eine Basis für Handlungsperspektiven entwickeln zu können“, schrieb Polak in einem Gastbeitrag in der Zeitung „Die Furche“.
Die aktuell in Lateinamerika völlig aus dem Ruder laufende Corona-Krise zeigt nicht nur die Fehlkonstruktion des dortigen Polit- und Wirtschaftssystems auf, sie ist zugleich als Weckruf an Europa zu verstehen, Ansätze einer nachhaltigen Entwicklung der Region zu fördern: Das haben Kirchenvertreter aus Brasilien, Guatemala und Bolivien bei einem Online-Seminar der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) und der Ordensgemeinschaften unter dem Titel „Globale Krise – Globale Kirche“ deutlich gemacht.
KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 13
2. Juli 2020
Das neue Buch „Direktorium für die Katechese“ mit weltweit gültigen Richtlinien für die Katechese, wurde vor ein paar Tagen im Vatikan vorgestellt. KNA
Neuer Leitfaden für kirchliche Katechese Der Vatikan hat neue, weltweit gültige Richtlinien für die Glaubensunterweisung (Katechese) veröffentlicht. Das kürzlich in Rom vorgestellte „Direktorium für die Katechese“ ersetzt die bisher gültige Fassung von 1997. Der überarbeitete, 143 Seiten umfassende Leitfaden trägt Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte Rechnung. Vor allem die Themen Globalisierung und digitaler Wandel werden in den Blick genommen. Einen Schwerpunkt bildet zudem die stärkere Verknüpfung von Katechese und
Glaubensverkündigung. Eine erste Fassung des Leitfadens war – als Ergebnis des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–65) – im Jahr 1971 herausgegeben worden. Die Version von 1997 nahm den Katechismus der Katholischen Kirche von Johannes Paul II. (1978–2005) als Bezugspunkt. Grundlage der nun veröffentlichten Neufassung sind die Bischofssynode zu Fragen der Evangelisierung (2012) und „Evangelii gaudium“ (Freude des Evangeliums), die erste Enzyklika von Papst Franziskus aus dem Jahr
2013. Das neue Direktorium führe in drei Abschnitten aus, was eine Katechese unter dem Primat der Evangelisierung bedeutet, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag mit. Sie hat auf ihrer Website www.dbk.de eine vorläufige deutschsprachige Fassung des neuen Dokuments veröffentlicht. Das Handbuch solle laut Kurienerzbischof Rino Fisichella nun den verschiedenen Teilkirchen dienen. Sie seien aufgerufen, auf Basis des Papiers zeitgemäße eigene Vorgaben zu erstellen.
Mission und Kolonialismus
Neue Leitung bei Solwodi
WELTKIRCHE
Nach den Worten des deutschen Historikers Jürgen Zimmerer müssen die Kirchen das Verhältnis zum Kolonialismus noch stärker aufarbeiten. Seit Beginn der europäischen Expansion vor mehr als 500 Jahren seien Mission und Kolonialismus „aufs engste“ miteinander verbunden gewesen, sagte Zimmerer. „Kolonialismus brauchte die Legitimation, die die kirchliche Lehre bot. Und die Mission profitierte von den Rahmenbedingungen der europäischen Herrschaft.“ Den zu Bekehrenden blieb kaum eine andere Wahl, als sich zwischen Schwert und Bibel zu entscheiden, so Zimmerer.
Maria Decker übernimmt die Leitung des deutschen Dachvereins der international tätigen Menschenrechts- und Frauenhilfsorganisation Solwodi von deren Gründerin, der Frauenrechtlerin und Ordensfrau Lea Ackermann (83). Ab 1. Juli führt Maria Decker (55) den Vorsitz, unterstützt wird sie von Gudrun Angelis und Barbara Wellner. Die Bezeichnung Solwodi steht für Solidarity with Women in Distress (Solidarität mit Frauen in Not). Lea Ackermann wird den Verein weiterhin unterstützen und bei Vorträgen und Workshops in der Öffentlichkeit repräsentieren.
Weltgebetswoche 2021. Die Texte zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen 2021 liegen bereits vor und kommen von der Schwesterngemeinschaft von Grandchamp/Schweiz. Als Thema wählten sie „Bleibt in der Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen.“ Aufforderung. Die Ordensfrau Mary Haddad, Vorsitzende der US-amerikanischen „Catholic Health Association“, forderte Präsident Donald Trump auf, seine Entscheidung zum Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO zu überdenken. Jetzt sei die Zeit, „sich mit Notleidenden in aller Welt solidarisch zu zeigen, um Leben zu retten und Hoffnung zu geben“, so Haddad.
Mary Haddad THE CATHOLIC HEALTH ASSOCIATION OF THE UNITED STATES
14 Zu Gast IM LEBENS-SPIEGEL Neueinkleidung Dann und wann muss es sein. Bei den einen, weil sie meinen, die Mode erfordere es, bei anderen, weil die alten nicht mehr passen. Die Kleider – und eine Neueinkleidung steht an. Wenigstens „sauber“ sollte man daherkommen, hieß es früher, als man sich neue Kleider nicht so leicht leisten konnte. Sauber war wichtiger als modern. Bei den Kleidern, die man außen trägt, ist es klar. Man trägt nicht die gleichen in jedem Alter, nicht zu jeder Jahreszeit und auch nicht bei jedem beliebigen Anlass. Auf sein Äußeres soll man achten, lehrt es der Anstand. Doch auch auf sein Inneres – und dann und wann ist eine Neueinkleidung des Inneren angebracht. Passen die Hosen der Lebensgewohnheiten noch? Angesichts dessen, was man erlebt und erfahren hat – kann man da mit dem dicken Rock der Bequemlichkeit einfach bei jedem kleinen Weg ins Auto steigen, oder mit dem Minirock der Leichtfertigkeit alles wegwerfen, was nicht mehr gefällt? Die Wetterlage hat sich umgestellt. Umziehen also, neu einkleiden. Wer heute noch mit den alten Kleidern des bedenkenlosen Konsumzeitalters durch die Welt stolziert, sieht wie von gestern aus, auch wenn er Gegenteiliges meint. Bis ins Persönlichste reicht diese innere Neueinkleidung, zum Verhalten, bei dem niemand zusieht. Man wird entdecken: Die Unterwäsche neuer Lebenshaltungen kann durchaus reizend sein.
MATTHÄUS FELLINGER
2. Juli 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Aushilfspriester aus dem Ausland
„Hoffentlich kann ich nächstes Jahr nach Österreich“ Durch die Coronapandemie können Priester aus Ländern wie Indien oder Nigeria nicht nach Österreich einreisen, um in den Ferien in der Seelsorge in Oberösterreichs Pfarren zu wirken. Dafür sorgen teilweise afrikanische Priesterstudenten für Abhilfe. In Indien gibt es mehr als eine halbe Million Corona-Fälle – und die Zahlen steigen weiter. „Die Situation ist ganz schlimm bei uns, viele sind krank“, erzählt Georg Kolleril, der in der Nähe der Hauptstadt Neu Delhi lebt und als Priester wirkt. „Die Kirchen sind geschlossen, ich darf mit höchstens fünf Personen Gottesdienst feiern“, berichtet er über die aktuelle Lage in seiner Diözese Meerut. Eigentlich wäre er im heurigen Sommer nach Österreich geflogen, um die Ferienzeit in der Pfarre Pabneukirchen zu verbringen und Altpfarrer Otto Ransmayr sowie Pfarrassistent Josef Rathmaier zu unterstützen. Langjährige Verbindung zu Pfarre. Seit 1998 war er bereits insgesamt siebenmal hier. Heuer hat Corona die Pläne durchkreuzt, eine Reise nach Österreich ist unmöglich. „Ich bete dafür, dass sich die Lage bessert in Indien, aber auch für die Menschen in Pabneukirchen, die ein Teil meines Lebens sind“, sagt Georg Kolleril. In Pabneukirchen habe er sich immer sehr wohl gefühlt, „die Leute sind sehr nett und gastfreundlich“. Was die Zukunft betrifft, bleibt der Priester vorsichtig
optimistisch: „Die Corona-Maßnahmen werden in Indien diszipliniert umgesetzt.“ Klar ist, dass er sich bis zur nächsten Auslandsreise gedulden muss. „Hoffentlich kann ich nächstes Jahr nach Österreich“, meint Kolleril. Aus Nicht-EU-Ländern. So wie der indische Geistliche werden heuer aufgrund der Coronapandemie einige Ferien-Aushilfspriester in der Diözese Linz ausbleiben. Vor einem Jahr waren es rund 30 Priester, die aus Nicht-EULändern einreisten, damit sie im Sommer in der Seelsorge aushelfen. Sie sind gern gesehene Gäste, die in viele Pfarren öfters als nur einmal kommen. Nun sind aber andere Lösungen gefragt. In Pabneukirchen wird es etwa vermehrt Wortgottesdienste geben, berichtet Pfarrassistent Josef Rathmaier: „Die Pfarren im Dekanat haben außerdem einen Plan für gegenseitige Vetretungen ausgearbeitet “, sagt Rathmaier. Entschärft wird die Lage in der Diözese Linz jedoch dadurch, dass einige Aushilfspriester aus EU-Ländern stammen und durch die jüngsten Lockerungen wieder einreisen dürfen. So werden im Sommer beispielsweise zwölf polnische Seelsorger in Oberösterreich im Einsatz sein. Außerdem werden heuer mehr afrikanische Studenten aus dem Collegium Canisianum, ein internationales theologisches Kolleg in Innsbruck, als Ferienaushilfe in der Diözese Linz zur Verfügung stehen und die Personalnot somit deutlich lindern. PAUL STÜTZ
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Ein großer Teil der Aushilfspriester kommt aus dem Ausland. Während Polen oder Deutsche nach Österreich dürfen, ist eine Einreise aus Ländern wie Nigeria oder Uganda nicht möglich. ADOBE/ WHEAT FIELD
KirchenZeitung Diözese Linz
Glaube 15
2. Juli 2020
G
elobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne, welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest. Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz: Von dir, Höchster, ein Sinnbild.
FRANZISKUS-QUELLEN, BUTZON & BERCKER 2009
Sonne, gestaltet von Schüler/innen der 7o-Klasse, BORG Oberndorf bei Salzburg
ANITA LEDERSBERGER
Der Sonne entgegenlaufen Sonnengesang Franz von Assisi preist Gott mit den Elementen der Natur. Ein Stück Weltliteratur über die Wunder der Schöpfung, bald 800 Jahre alt. Jugendliche lassen den Sonnengesang lebendig werden. Sie gestalteten mit der Kunstpädagogin Maria Juen Aluminium-Tafeln zu Strophen des Sonnengesangs und teilen ihre Gedanken. Teil 5 von 6 Sonne
MIT BRUDER HANS PRUCKNER KAPUZINER UND RELIGIONSLEHRER ÖSTERR. KAPUZINERPROVINZ
Der Film meines Leben ist „Forrest Gump“. Forrest lief spontan durch die USA und schenkte den Menschen Hoffnung. Seiner Frau Jenny, die im Sterben lag, erzählte er von seinen Erlebnissen. Unter anderem vom Morgenlauf durch die Wüste, bevor die Sonne aufging. Er wusste nie, wo die Erde aufhörte und der Himmel anfing. Das war wunderschön. Strahlend und mit großem Glanz ist für Franziskus Bruder Sonne ein Sinnbild für den Höchsten. Mit großer Dankbarkeit und Vertrauen spricht er den Schöpfer aller Dinge an. Respekt. Menschen zweifeln und verzweifeln auch an der Existenz des Höchsten. Leutnant Dan Taylor klagt im Film „Forrest Gump“ mit seiner schweren Kriegsverletzung über einen Gott, der alles hört und überwacht. Forrest erklärt davon unbeeindruckt, dass er in den Himmel kommt. Diese zwei unterschiedlichen Standpunkte zerstören ihre Freundschaft nicht. Forrest missioniert nicht und Dan Taylor spottet nicht. Eines Tages schließt Leutnant Dan Frieden mit Gott. Staunend und respektvoll schweigt Forrest. „Lobt und preist meinen Herrn und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.“ So dichtet Franziskus am Schluss des Sonnengesangs. BRUDER HANS PRUCKNER
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Heil und Unheil. Ein riesiger Feuerball, der 50 Millionen Kilometer von dem Planeten, den wir unser Zuhause nennen, entfernt ist. Die Sonne kann Leben fördern und es auch nehmen. Ohne sie gäbe es uns nicht. Auf der Erde würde nichts existieren außer Kälte und Dunkelheit. Die Sonne gibt uns Sicherheit und Geborgenheit. Licht und Wärme verbinden wir mit Hoffnung. Wir freuen uns, wenn wir einen wunderschönen Tag bei sonnigem Wetter mit unseren Freunden verbringen können. So schön die Sonne auch ist, kann sie genauso gefährlich sein. Denn wenn wir nicht aufpassen, verbrennt uns die Sonne. Sie sorgt dafür, dass Pflanzen wachsen, aber auch für Dürre und Trockenheit. Schnell kann sie eine unglaubliche Zerstörung anrichten und mit einem Waldbrand riesige Gebiete verwüsten. Zeichen der Hoffnung. Die Sonne tut der Seele gut. Wenn man sie im Herzen trägt, kann nichts schiefgehen. Klar gibt es auch Tage, an denen die Sonne nicht scheint. Nach jedem Regen kommt die Sonne wieder heraus, deshalb: Verlier nie deine Hoffnung und bleib auf der Sonnenseite des Lebens.
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ANNA NEUMAYR, VALENTINA TEUFL/BORG OBERNDORF
Nächster und letzter Teil der Serie: Mond
SONNTAG 14. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 5. Juli 2020
Demütig und bodenständig Jesus lehrt uns neue Perspektiven auf uns selbst, auf unsere Mitmenschen und auf das Leben als Ganzes zu werfen: Der Blick auf das Schwache macht stark. Die Mitte finden wir am Rand. Gott offenbart sich in den scheinbar Unbedeutenden.
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Sacharja 9,9–10
Röm 8,9.11–13
Matthäus 11,25–30
So spricht der Herr: Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin. Ausmerzen werde ich die Streitwagen aus Éfraim und die Rosse aus Jerusalem, ausgemerzt wird der Kriegsbogen. Er wird den Nationen Frieden verkünden; und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.
Schwestern und Brüder! Ihr seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt. Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern, sodass wir nach dem Fleisch leben müssten. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART
WORT ZUM SONNTAG
An die Ränder
Einladung: Jesus verspricht Ruhe für die Seele.
Jesus betet. Als frommer Jude spricht er den Lobpreis Gottes (Berakah). Er tut es im Bewusstsein der einzigartigen Beziehung zwischen Gott, dem Vater, und ihm: „Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn – und der, dem es der Sohn offenbaren will.“ Dann folgt eine Einladung. Die Kleinen, Unmündigen, Mühseligen und Beladenen werden zu einer Erfrischung und Erquickung eingeladen. Auffallend ist, dass Jesus sich auch hier vorrangig an „Fortschrittsverlierer“ wendet. Sein vorrangiger Blick gilt nicht den Starken, Erfolgreichen und Mächtigen, sondern den Kleinen und Armen jeder Art. Das ist ein Auftrag an die Kirche, an uns als Christinnen und Christen. Mutter Teresa hat die Frage gestellt: „Kennst du die Armen deiner Gemeinde?“ Gemeint sind nicht nur die materiell Armen, sondern auch sozial Arme (Ausgegrenzte) und psychisch Arme. Ja, kenne ich wenigstens einige der „Unbedeutenden“ in meiner Umgebung? Oder bewege ich mich nur in gehobenen Kreisen? Wir sollen von Jesus lernen, der „von Herzen demütig“ ist: bodenständig, mit den Füßen am Boden bleibend, dienstwillig und achtsam! An die „Ränder“, die Peripherie, gehen (wie es sinngemäß Papst Franziskus ausdrückt) – sich nicht immer nur im Zentrum bewegen! Denn die Einladung von Jesus gilt allen, vorrangig denen, die so leicht übersehen werden und unbeachtet bleiben.
HOLGER FEULNER/PIXABAY
I
ch will dich erheben, meinen Gott und König, ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.
Jeden Tag will ich dich preisen
ZUM WEITERDENKEN
und deinen Namen loben auf immer und ewig. Der Herr ist gnädig und barmherzig,
Ein nachdenklicher Mensch sitzt oft am Ufer eines Flusses und schaut in das vorbei fließende Wasser. „Warum tust du das?“ – so wird er gefragt. Seine Antwort: „Das Wasser ist wie ein sehr guter Mensch. Es fließt immer nach unten (!), ist überaus großzügig und freigebig. Und überall, wo es hinkommt, schafft es Leben.“ Welche Kontakte lasen mich (auf)leben? Was lerne ich von Jesus?
langmütig und reich an Huld. Der Herr ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Danken sollen dir, Herr, all deine Werke, deine Frommen sollen dich preisen. Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, von deiner Macht sollen sie sprechen, Treu ist der Herr in seinen Reden,
ERNST JÄGER
und heilig in all seinen Werken.
war von 1998 bis 2005 Generalvikar der Diözese Innsbruck. Derzeit
Der Herr stützt alle, die fallen,
ANTWORTPSALM (AUS PSALM 145)
ist er Vikar im Seelsorgeraum WestARCHIV
er richtet alle auf, die gebeugt sind.
liches Mittelgebirge. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at
18 Sommerserie
2. Juli 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Das Ruster Hügelland fasziniert Tamara Strommer seit ihrer Kindheit. Nach einer Krebsdiagnose erlebt sie den traumhaften Landstrich noch bewusster. AUFGEZEICHNET VON GERALD GOSSMANN
Das Ruster Hügelland ist meine Kraftquelle – diese Weite, dieser Blick über Wiesen, Äcker, Dörfer, den Neusiedler See. Ich bin hier aufgewachsen. In Oslip, einem kleinen Dorf (1.260 Einwohner), in dem sich vor 500 Jahren die heutigen Burgenlandkroaten ansiedelten. Die Dorfgemeinschaft trägt mich bis heute. Traditionen werden hier gelebt – gesellschaftlich und kirchlich. Letztes Jahr erhielt ich eine Krebsdiagnose, die mich etwas aus der Bahn geworfen hat. Deshalb marschiere ich gerne los und durchquere das Ruster Hügelland – von Oslip über Feldwege nach St. Margarethen zum Römersteinbruch. Ich war nie hoffnungslos, sondern habe mich immer getragen gefühlt. Von meiner Familie, meinen Freunden, dem schönen Stück Land, in das meine Heimatgemeinde eingebettet ist. Hier treffen das Wulkatal, das Ruster Hügelland und das Leithagebirge aufeinander. Ich überquere vor meinem Haus nur die Ödenburger Straße und bin mitten in einem traumhaften Erholungsgebiet. Der erste Schritt vor die Tür tut gut, wenn man die Vögel zwitschern hört, das Gras wachsen sieht, die Blumen
Weitblick: Das Ruster Hügelland bietet Gelegenheit zum Kraft tanken.
Meine Kraftquelle vor Mein Kraftort Mit den Kirchenzeitungen die schönsten Plätze in Österreich und Südtirol entdecken. Teil 1 von 10: BURGENLAND
sprießen, die Grillen zirpen. Man marschiert vorbei an Marterln, Bildstöcken, Kapellen. Ich gehe gerne alleine, weil ich dadurch alles viel stärker wahrnehme. Ich bin dann dankbar und demütig zugleich. Dankbar für die Schöpfung und meine Familie. Ich bin verheiratet und Mutter von zwei Kindern, einem Sohn und einer Tochter. Und ich bin Oma von zwei Buben.
den Gassen und in den Geschäften Burgenlandkroatisch gesprochen. Meine Vorfahren sind als Fremde gekommen und heute tuscheln wir, wenn ein unbekanntes Gesicht im Ort auftaucht: „Wer ist denn das?“ In Oslip sind die Menschen tiefreligiös und mit der Kirche verbunden. Während der Corona-Maßnahmen keinen Gottesdienst besuchen zu können hat viele stark belastet.
Verwurzelt. Oslip habe ich nie länger verlassen. Fast überall wird hier noch burgenlandkroatisch gesprochen. Früher gehörte dieser Landstrich zu Ungarn. Meine Großeltern und alle im Dorf waren einfach Leute. Sie verkauften auf Märkten was sie selbst produzierten und lebten davon. Mein Vater war Schmied, mein Großvater Maurer. Man hat sich untereinander geholfen. Beim Hausbau verschuldete sich niemand monetär sondern moralisch. Wer einem geholfen hat, dem hilft man zurück. So funktioniert Gemeinschaft. Bis heute wird auf
„Wie groß bist du!“ Da zog es die Menschen natürlich in die Natur. Viele lernten ihre Heimat neu kennen. Oft schnappe ich mir meine Walking-Stöcke. Acht Kilometer bin ich dann unterwegs. Ich singe einfach vor mich hin: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die du geschaffen durch Dein Allmachtswort ... dann jauchzt mein Herz dir, großer Herrscher, zu: Wie groß bist du! Wie groß bist du!“ Nach einigen Feldwegen erreiche ich den Römersteinbruch. Biege ich links ab, gelange ich zum großen Gelände des „Familypark“ – man
KirchenZeitung Diözese Linz
Sommerserie 19
2. Juli 2020
Ruster Hügelland
Koglkapelle in St. Margarethen.
ARGE NATURPARK / FRANZ KOVACS
Attraktion: Römersteinbruch.
GEMEINDE ST. MARGARETHEN
STEINBRUCH ST. MARGARETHEN / JOSEF SIFFERT
der Haustür hört von Weitem herumtollende Kinder. Ich biege aber rechts zum Römersteinbruch ab. Auf einer Anhöhe steht ein großes Kreuz und die Koglkapelle, die zur Pestzeit 1713 errichtet wurde. Hier ist ein wunderbarer Ort: Egal in welche Richtung man sich dreht, man blickt über das gesamte Gebiet des Nordburgenlandes. Man sieht Forchtenstein, Eisenstadt, die Windräder der Parndorfer Platte, über den Neusiedler See bis nach Illmitz. Früher holten sich meine Vorfahren am Steinbruch nicht nur Energie sondern Steine. Mit Ochsenkarren haben sie Material für den Hausbau besorgt. In Eigenregie wurden ganze Dörfer errichtet. Während der Corona-Maßnahmen habe ich viele Menschen auf diesen Pfaden angetroffen. Oft sind gar Wiener hierher gefahren, um die Natur zu genießen. Ich habe allen wohlwollend zugenickt. Ich dachte mir: Ihr habt ein schönes Plätzchen gefunden. Und musste schmunzeln: Meine Vorfahren wussten wo man sich niederlässt.
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Tamara Strommer, Mitarbeiterin der burgenländischen Kirchenzeitung „martinus“, präsentiert ihren Lieblingsplatz im Burgenland.
Das Gebiet erstreckt sich, parallel zum Neusiedler See verlaufend, auf rund 12 Kilometer Länge von Schützen am Gebirge über Mörbisch am See bis nach Fertörakós in Ungarn. Die höchste Erhebung ist der Goldberg südlich von Schützen mit 224 Metern. Gemeinsam mit dem Leithagebirge gelten die Hänge des Ruster Hügellandes als östliche Ausläufer der Alpen. Der Kern dieses mit Weingärten bedeckten Hügelzuges besteht aus kristallinem Urgestein, ummantelt von Leithakalk und Kalksandstein. Nur an wenigen Stellen gelangt das Grundgebirge bis an die Oberfläche. Mehrere Steinbrüche in St. Margarethen, Oslip und Fertörakós zeugen von der einstigen Bedeutung des Bergbaus. Teile der Wiener Ringstraße sowie der Stephansdom sind aus Kalkstein des Ruster Hügellandes gebaut. Touristische Attraktionen sind der Römersteinbruch von St. Margarethen (hier werden renommierte Opernfestspiele und im Fünfjahres-Rhythmus Passionsspiele aufgeführt), der Familypark (größter Freizeitpark Österreichs), das Tor zur Freiheit in St. Margarethen (Gedenkstätte, die an das Paneuropäische Picknick erinnert, das als Meilenstein der Vorgänge gilt, die zur deutschen Wiedervereinigung führten). Der Römersteinbruch war in Besitz des Kaiserhauses und in den Händen der jeweiligen Grundherren. Seit 2001 ist der Steinbruch (heute in Besitz der Stiftung Esterházy) aufgrund seiner historischen Bedeutung als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet. Die Hanglagen des Gebiets und das sonnige Klima bieten ideale Bedingungen für den Weinbau. Die Gegend bietet sich für Radtouren oder ausgedehnte Spaziergänge an. Im Gebiet des Ruster Hügellandes liegen die Cselley Mühle in Oslip – ein uriges Kultur- und Aktionszentrum – sowie idyllische Seebäder in Rust und Mörbisch. Für eine gemütliche Einkehr gibt es in den Gemeinden hervorragende bodenständige und gehobene Gastronomie.
Tipps n Haubenküche im Taubenkobel und (für die kleinere Geldbörse) in der hauseigenen Greisslerei in Schützen: www.taubenkobel.com n Kultur- und Kulinarik in der Cselley Mühle in Oslip: www.cselley-muehle.at n Familienvergnügen in Österreichs größtem Freizeitpark: www.familypark.at
20 Bewusst leben
2. Juli 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Ob einem eine Speise schmeckt oder nicht, das hat wenig mit ihrer Geschichte zu tun. Dies bleibt wohl eher eine Beilage der unterhaltsamen Art. Was aber auffällt: Unter den Namensgebern findet man fast ausschließlich Männer. BRIGITTA HASCH
Der Name Esterházy ist stark im Burgenland verwurzelt, der Rostbraten ist ein Klassiker der österreichischen Küche. ÖSTERREICH WERBUNG/WOLFGANG SCHARDT
Burgenland: Esterházy-Rostbraten ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN)
∙ 100 g Sellerie ∙ 100 g Karotten ∙ 1 Zwiebel ∙ 40 g Butter ∙ 1/4 l Suppe ∙ 4 Rostbraten vom Rind ∙ Salz, Pfeffer ∙ Mehl zum Stauben ∙ Öl, 6 EL Rahm
ZUBEREITUNG Wurzelwerk und Zwiebel werden feinnudelig geschnitten und in Butter angeröstet. Mit Suppe aufgegossen und zugedeckt lässt man das Gemüse (nicht zu weich) dünsten. Der Rostbraten wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und in Mehl getaucht. Anschließend wird er beidseitig in Öl gebraten und danach aus dem Fett genommen. Der Bratenrückstand wird mit dem Gemüse (ohne Wurzelwerk) aufgegossen. Dann wird Rahm untergerührt und alles noch einmal aufgekocht. Nach Geschmack kann noch nachgewürzt werden. Der Rostbraten wird mit dem Wurzelwerk und der Sauce angerichtet. Dazu passen – je nach Vorliebe – Bandnudeln oder ein Erdäpfelpüree. X Rezepte aus dem Pfarrhaushalt, Band 2, Ennsthaler Verlag X In den folgenden Wochen lesen Sie hier Rezepte von regionalen Spezialitäten, die parallel zur Serie „10 Kraftorte“ aus den jeweiligen Bundesländern kommen.
Gerichte und ihre Geschichten Ist das Holstein-Schnitzel tatsächlich eine Spezialität aus dieser deutschen Region? Wer war wohl jene „Suzette“, nach der die süßen Crêpes benannt sind? Und warum heißt die Praline ausgerechnet Praline? Hinter vielen Gerichten stecken wahre und auch falsche Geschichten. Doch Vorsicht! Wer sich auf diese kulinarische Spurensuche begibt, könnte bald mit knurrendem Magen in der Küche stehen. Keine Zeit zum Essen. Seinem Ruf nach war der deutsche Geheimrat Fritz von Holstein (1837–1909) ständig in Eile. Deshalb war man auch in seinem Berliner Stammlokal Borchardt (dieses Spitzenlokal gibt es nach wie vor) angewiesen, „Vorspeise und Schnitzel, schnell, schnell“ bereitzuhaben. Das ließ sich der Koch nicht zweimal sagen und richtete alles auf einem Teller an. Doch schon diese erste Geschichte ist zwar plausibel, aber erfunden. Das besagte Schnitzel ist „nur“ eine Spezialität der Region Holstein. Stimmen dürfte hingegen die Geschichte von einem zweiten Herren, der sich nur ungern lange beim Essen aufhielt. John Montagu, 4. Earl of Sandwich war zwar nicht in Eile, seine Aufmerksamkeit galt jedoch mehr dem Kartenspiel als dem Essen, weshalb auch er seine Mahlzeiten – inmitten von Brotscheiben – auf einem Teller serviert bekam. Ob ihn tatsächlich das Kartenspiel oder seine Arbeit am Schreibtisch vom „richtigen“ Essen abhielt, bleibt ein Geheimnis.
KirchenZeitung Diözese Linz
2. Juli 2020
Bewusst leben 21
Die Kardinalschnitte: Die gelbe Biskuitmasse und der weiße Eischnee symbolisieren die Farben des Vatikans. In manchen Rezepten scheint auch eine Ribiselmarmelade auf – mit ihrem Rot steht sie für die Kardinalswürde. LISA PAYR–ADOBESTOCK.COM
Viele historische Namensgeber. Feldmarschall Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, der später bei Waterloo Napoleon besiegen sollte, wird als Pate für das in Teig eingeschlagene „Filet Wellington“ genannt. Schon zwei Jahre zuvor wurde ihm vor der Schlacht von Vitoria (1813) diese Speise serviert und sie soll von da an seine Leibspeise gewesen sein. Apropos Napoleon: Zum Ursprung des Gerichts „Huhn Marengo“ gibt es zwei Erzählungen, die beide mit Napoleon und der Schlacht von Marengo (1800) in Italien zusammenhängen. Nach erfolgreich geschlagener Schlacht gegen die Österreicher soll Napoleon in einem Gasthof eingekehrt sein, wo ihm die Wirtin ein Schmorgericht aus den gerade vorhandenen Zutaten (Huhn, Hühnerbrühe, Brot und Eier) zubereitet haben soll. Oder war es doch Napoleons Küchenchef, der die Speise erfunden hat? Geschmortes findet man auch beim Esterházy-Rostbraten (ung. Esterházy-rostélyos) auf dem Teller. Der Name des Gerichtes leitet sich von Nikolaus Esterházy, Fürst und Feldherr (1714 bis 1790) her. Glaubt man hingegen einer (deutschen) Rezeptquelle, wird schlicht die Beilagen-Zusammenstellung von Lauch, Sellerie und Karotten als „Esterházy“ bezeichnet. Ganz stimmen kann das wohl nicht, denn da würde die cremig-süße Esterházy-Torte wohl anders aussehen und schmecken. Diese wurde Ende des 19. Jahrhunderts von einem ungarischen Konditor zu Ehren von Paul III. Anton Esterházy de Galantha kreiert. Zum Dessert. Mit dieser aufwändigen ungarischen Tortenbzw. Schnittenrezeptur ist die Patensuche endlich bei den Süßspeisen angelangt. Als Österreicher/in kommt man hier um die Sachertorte nicht herum. „Dass er mir aber keine Schand’ macht, heut‘ Abend!“, soll Fürst Metternich 1832 in der Küche gesagt haben. Diesen Befehl nahm sich der erst 16-jährige Lehrling Franz Sacher so zu Herzen, dass er den
hochrangigen Gästen die Grundform der Sachertorte servierte. Zu ihrem Ruhm gelangte diese besondere Schokoladentorte allerdings erst viel später, um das Originalrezept gab es sogar einen Rechtsstreit zwischen dem Hotel Sacher und der Konditorei Demel. Die Herkunft der Bezeichnung „Praline“ kommt – wenig verwunderlich – aus Frankreich. Es war bereits im 17. Jahrhundert, als der Koch des Comte de Plessis-Praslin seine Schokoladenerzeugnisse nach seinem Herren benannte. Auch die „Crêpe Suzette“, im Grunde eine hauchdünne, flambierte Palatschinke, kommt aus Frankreich und soll eigentlich nur die Folge der Tollpatschigkeit eines jungen Kochs gewesen sein. Glaubt man der Anekdote, war der spätere König Edward VII. zugegen, als das Malheur im legendären Café de Paris in Monte Carlo passierte. Wer Suzette war, darüber kursieren viele Geschichten. Einen französischen Namensgeber hat schließlich auch der in Rum getränkte Kuchen namens „Savarin“, der zu Ehren des französischen Richters, Schriftstellers, Gourmets und Gastronomiekritikers Jean Anthelme Brillat-Savarin seinen Namen erhielt. Mit der Kardinalschnitte endet die Spurensuche wieder in Österreich. Sie ist eine Kreation der Traditions-Konditorei Heiner (früher K.u.K. Hofzuckerbäckerei) und wurde anlässlich des Katholikentages 1933 geschaffen.
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Das Filet Wellington ist beileibe kein Alltagsgericht. HLPHOTO–ADOBESTOCK.COM
Im Huhn Marengo tummeln sich je nach Rezeptur neben dem Huhn auch Garnelen oder Flusskrebse, Pilze, Tomaten und Eier. WIKIMEDIA.COM Bei Pralinen ist die Vielfalt seit ihrer Erfindung ständig größer geworden. JIRI HERA–ADOBESTOCK.COM
(v.l.n.r.)
22 Familie & Unterhaltung
2. Juli 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 55 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“
Der Schritt in den Beruf Heute sagt man jungen Menschen, sie sollen vieles ausprobieren, um aus den so gewonnenen Erfahrungen ihre Berufswahl treffen zu können. Im Jahr 1965 hat man das noch ganz anders gesehen, was folgende Zitate aus dem Kirchenblatt veranschaulichen.
„Einer der wichtigsten Meilensteine im Menschenleben ist der Eintritt in das Berufsleben. An diesem entscheidenden Wendepunkt schlüpft der junge Mensch aus seinen Kinderschuhen, und der rauhe Wind des Lebens bläst ihn zum ersten Male spürbar an. (...) Denn – haben wir erst einmal die Weichen gestellt, gibt es kein zurück mehr.“ Den Arbeitgeber zu wechseln war damals schon die Ausnahme, einen anderen Beruf zu ergreifen, etwas Neues zu erlernen fast undenkbar. Natürlich drehten sich die Gedanken der Eltern – ähnlich wie heute – darum, wie es dem „Kind“ im Beruf ergehen würde: „Und wir Zurückbleibenden, wir Väter
KIZ MIT WITZ Lehrer: „Wieso hast du deine Aufgaben nicht gemacht?“ – Franz: „Wir hatten einen Stromausfall!“ – Lehrer: „Und was hast du im Dunkeln gemacht?“ – Franz: „Bei Kerzenlicht Fernsehen geschaut!“
und Mütter? Mit Bangigkeit verfolgen wir den ersten Alleinflug unseres Buben aus der Geborgenheit des heimischen Nestes und spüren mit Unbehagen, daß das Leben das Kind unserem Einfluß entzieht.“ Dem Zeitgeist entsprechend wird aber auch der Lehrherr an seine Verantwortung erinnert: „Es darf den Erwachsenen nicht egal sein, welche Vorbilder sich der Lehrling nimmt; ob er mit Freude oder Widerwillen seine Arbeit
tut. (...). Die Entscheidung fällt sehr bald, ob aus dem Neuen ein brauchbarer Mensch wird oder ein unfähiger, verdorbener Kerl.“ Kritisch: Ein anderer Artikel in dieser Ausgabe befasst sich – fast schon visionär – mit den Massenmedien: „Film, Rundfunk, Presse und Fernsehen sind nun einmal da und üben einen Einfluß aus, dem sich der einzelne kaum entziehen kann. (...) Zunächst muß jeder einzelne dazu erzogen werden, nur das anzuhören und anzusehen, was ihn innerlich bereichert, dagegen auf alles zu verzichten, was seinem Glauben oder seiner sittlichen Haltung schaden könnte. Das wird nicht möglich sein ohne bewußten Verzicht und spürbares Opfer.“ BRIGITTA HASCH
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SuchMal Buchstabensalat: Versteckt ist allerlei über die oberösterr. Landschaft (in Klammer gesetzte Silben fehlen): Böhmerwald, Dachstein, Feuerkogel, Grünberg, Hausruck, Höllengebirge, Innkreis, Kasberg, Pöstlingberg, Pötschen(pass), Pyhrn(pass), Salzkammergut, Sauwald,
Schaf(berg), Steyrtal, TotesGebirge, Traunstein und Wurzer(alm). Sie finden diese, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.
Der Lehrer will von seinen Schülern wissen, welches sie für das lustigste Tier halten. Da meldet sich Robert und meint: „Das ist wohl klar: das Pferd!“ – Der Lehrer ist erstaunt und will wissen, weshalb. – Robert: „Na, das veräppelt doch die ganze Straße!“ Ein Chirurg holt sein Auto aus der Werkstatt und bekommt gleich die Rechnung überreicht. „Das ist aber ein stolzer Preis, Ihr Stundenlohn ist ja höher als meiner!“ Darauf meint der Mechaniker: „Sie haben es ja auch seit Adam und Eva immer mit dem gleichen Modell zu tun. Uns setzt man laufend neue vor!“
Lösung der letzten Woche.
© Dir. Ernst Hausner
KirchenZeitung Diözese Linz
2. Juli 2020
Familie & Unterhaltung 23
Eis in der Tüte
Kunterbunte Farbenspiele Viele Eissorten sind rot. Aber nicht alle. Die Theke im Eissalon hat noch mehr Farben zu bieten. Darum hat sich KiKi heute einige Farbenspiele für dich ausgedacht.
Konrad isst heute zwei Kugeln Eis. Welche Sorten sucht er sich aus?
Damit die Erklärungen einfa cher zu verstehen sind, spielen wir alles einmal mit der Farbe „ROT“ durch.
Schau genau und gewinne ein Buch! Da möchte man gleich auch ein Eis na schen, so wie Konrad, oder? Finde heraus, welche Sorten er sich heute ausgesucht hat. Verrate mir bitte auch dein Alter, dann kann ich nach dem richti gen Buch suchen. Viel Spaß beim Lösen des Rätsels! KIKI X Schreibe die richtige Lösung per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at X Oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz X Einsendeschluss: 13. Juli
Finde Gegenstände, die ganz typisch eine rote Farbe ha ben! Tomaten, Feuerwehrauto, Blut, ... Finde verschiedene Rot-Tö ne! Kirschrot, dunkelrot, rosen rot, ... Finde zusammengesetz te Worte oder Eigennamen mit „rot“! Rotkelchen, Rotbuche, Rotes Meer, ... Was reimt sich auf „rot“? Brot, Not, Jod, ... Jetzt wird es richtig schwie rig! Finde Worte, in denen „rot“ steckt! Rotor, Trotz, Karotte, ... Wenn dir rot zu einfach ist, dann versuch es doch gleich mit blau, gelb und grün! Alle Spiele kannst du auch gemein sam mit anderen Kindern spie len. Und danach habt ihr euch ein Eis verdient.
BALDUIN BAUM
X Viel Spaß dabei wünscht dir KiKi!
KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief freundin oder einen Brief freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI
24 Termine NAMENSTAG
Sr. Berta Bumberger, Pastoralassistentin in der Pfarre Gunskirchen. PRIVAT
Berta (4. Juli) Nachdem ich einige Geschwister habe, sind meinen Eltern die Namen ausgegangen. Sie nahmen sich den Kalender zu Hilfe. Der Blick fiel auf den Namen Berta. Der Name war anfangs eher befremdlich für mich, bis ich verschiedene Kosenamen bekam, wie z. B. Edel-Berta, die meinen Namen veredelten. Im Laufe der Zeit wurde ich auf die Biografie von der Heiligen Berta von Blangy aufmerksam. Ich war beeindruckt von ihrer Persönlichkeit und ihrem tiefen Gottvertrauen. Ihre Lebensweisheit und Ehrfurcht vor Gott und jedem Leben möchte ich von ihr lernen und im Alltag umsetzen. Bei der Heiligen Berta hat sich die Bedeutung des Namens im konkreten Leben verwirklicht. Die Glänzende, die Prächtige: Gott konnte durch sie wirken und ausstrahlen. Berta gründete als Witwe das Kloster Blangy bei Arras, das sie als erste Äbtissin leitete. Berta starb um 725 und wurde zu Blangy begraben.
2. Juli 2020
FREITAG, 3. JULI Freistadt. orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Johannes Wenk, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. Linz. Musica Austriaca, Encaenia musices, Sonaten für fünf und mehr Instrumente, op. 1 (1695), Romanus Weichlein, Brucknerhaus, großer Saal, 19.30 Uhr, Ensemble Ars Antiqua Austria: Gunar Letzbor, Fritz Kircher, Violine, Peter Aigner, Barbara Konrad, Viola, Peter Trefflinger, Violoncello, Hubert Hofmann, Theorbe, Erich Traxler, Orgel, Magdalena Hasibeder Cembalo, Ltg.: Gunar Letzbor. Linz. Mosaik – wir spielen Kammermusik, Pure Klassik, Wolfgang A. Mozart, Anton Bruckner und Ludwig van Beethoven, Musiktheater am Volksgarten, Foyer, 19.30 Uhr, begrenzte Platzanzahl, bitte Reservierungen unter office@brucknerorchester.at, Chefdirigent Markus Poschner und Norbert Trawöger, der Künstlerische Direktor des BOL, werden zu Konzertbeginn in die Programme einführen. Vöcklabruck. Internationales Frauentreffen – Picknick im Park, im Freizeitpark Vöcklabruck beim Teich/Nähe Hallenbad, 17 bis 20 Uhr, coronabedingt sollte bitte jede ihr Essen und Trinken selbst mitbringen, ebenso eine Sitzunterlage. SAMSTAG, 4. JULI Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, Treffpunkt beim Feigenhaus, Vesper, 16.30 Uhr, kurzer Impuls von P. Bernhard und anschließend Austauschgruppen zum Thema „Kirche in der Zukunft – Die Chancen der Krise“, 17 Uhr, Anbetung und Beichtmöglichkeit, 18 Uhr, Messe mit Primiziant Richard Hansl und Primizsegen, 19 Uhr. Linz. Mosaik – wir spielen Kammermusik, Bunte Kammermusik, Werke von Antonin Dvorak, Iannis Xenakis „OKHO“, Dmitri Schostakowitsch Klaviertrio C-Dur op. 8, Paul Dukas und George Gershwin, Musiktheater am Volksgarten, Foyer, 19.30 Uhr, begrenzte Platzanzahl, bitte Reservierungen unter office@
Orgelsommer im Stift St. Florian. Peter Frisée spielt am Sonntag, 12. Juli, Glanzlichter „Aus den Symphonien von Charles-Marie Widor“ an der Brucknerorgel. STIFT ST. FLORIAN/PEDAGRAFIE
bruckner-orchester.at, Chefdirigent Markus Poschner und Norbert Trawöger, der Künstlerische Direktor des BOL, werden zu Konzertbeginn in die Programme einführen. Pettenbach. Orgelkonzert mit Trompete, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. SONNTAG, 5. JULI Kremsmünster. Hochamt, Missa brevis in B (KB 275), W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. Linz, Alter Dom. Gesänge von A. Dvorak, P. Griesbacher, F. X. Müller u. a., 10.30 Uhr, Karl Brandstätter, Tenor, Anton Reinthaler, Orgel. DIENSTAG, 7. JULI Linz. Schlagerzeit, Stefan Schlager spricht über die Schätze aus Christentum, Judentum und Buddhismus und über all das, was Sie gerade bewegt, URBI@ORBI, 16 bis 17 Uhr, gemeinsam mit Fritz Schwarz, Leiter des Botanischen Gartens. Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Andreas Peterl, Orgel.
Pfarrzentrum, Sa., 4. 7., 8 bis 16 Uhr und So., 5. 7., 8 bis 11 Uhr. Naarn. Artsale bis –50 % auf eine Fülle ausgewählter Werke, bis 1. 8., bitte um Anmeldung unter Tel 0664 480 79 23. Pennewang. Pfarrflohmarkt, Gemeindehalle, Fr., 3. 7., 14 bis 18 Uhr, Sa., 4. 7., 9 bis 16 Uhr und So., 5. 7., 9.30 bis 11.30 Uhr. Sattledt. Hut–Tuch –Helm,
MITTWOCH, 8. JULI Linz. Klassik-Konzert, ein musikalischer Blumenstrauß, Botanischer Garten, 19 Uhr, Kartenreservierung unter botanischergarten@ mag.linz.at oder Tel. 0732 70 70 18 70, bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung abgesagt. DONNERSTAG, 9. JULI Pregarten. Africa Twinis, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr, mit Roland Düringer. FREITAG, 10. JULI Freistadt. orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Klaus Geitner, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. St. Florian. Manuel Randi in Concert, Marmorsaal des Stiftes St. Florian, 19.30 Uhr, Kartenreservierung ausschließlich über das Konto laut www.alteskino.org, bitte um Einzahlung, Einzahlungs-/Überweisungsbeleg zur Abendkassee mitnehmen.
AUSSAATTAGE
AUSSTELLUNG – FLOHMARKT Attnang-Puchheim. PrimaKlima!?, eine Ausstellung zum Entdecken, Hinschauen und Weiterdenken, Maximilianhaus, bis So., 19. 7., Öffnungszeiten: Mo., Di., 8 bis 11.30 Uhr, Mi., 8 bis 11.30 Uhr und 16 bis 18.30 Uhr, Do., 16 bis 18.30 Uhr, Fr., 8 bis 11.30 Uhr und Sa., 8 bis 10 Uhr. Hartkirchen. Großer Bücherflohmarkt, Bücher, Zeitschriften, Schallplatten, DVDs und CDs,
KirchenZeitung Diözese Linz
Ausstellung, Kulturzentrum Alte Schule, Öffnungszeiten: So., 5. 7. und So., 12. 7., jeweils von 10 bis 11 Uhr, Manfred Schnellnberger. Weißkirchen an der Traun. But...Fly?! – Textilstein von Florian Nörl, Ausstellung, Alte Leichenhalle Weißkirchen, So., 5. 7., 15 bis 19 Uhr, Anwesenheit des Künstlers, Künstlergespräch, 17 Uhr, bis 12. 7., täglich einsehbar.
6. 7.: 7. 7.: 8. 7.: 9. 7.: 10. 7.: 11. 7.: 12. 7.:
Frucht bis 9, ab 10 Wurzel Wurzel Wurzel bis 13, ab 14 Blüte Blüte Blüte bis 14, ab 15 Blatt Blatt Blatt bis 8, ab 9 bis 24 Blüte
Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.
KirchenZeitung Diözese Linz
Angebot & Liturgie 25
2. Juli 2020
Unterweißenbach. Abendmusik, Zwischen Himmel und Erd, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Mitwirkende: Unterweißenbacher Saitenensemble, Julia Fragner-Lieb, Hackbrett, Diatonische Ziehharmonia, Karl Hack, Sprecher und Stefan Schatz, Orgel, im Anschluss gemeinsamer Ausklang im Pfarrheim. SONNTAG, 12. JULI St. Florian. Orgelsommer, Glanzlichter „Aus den Symphonien von Charles-Marie Widor“, Stiftskirche, 17 Uhr, Peter Frisée, Brucknerorgel.
Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at
KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 VERKAUF Urnenkammern für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr
BIBELKURSE Den Wandel gestalten Schlägl. Seminarzentrum des Stiftes, Mo., 6. 7., mit Lukas Dikany. Traun. Pfarrheim, Mi., 8. 7., mit Rainer Haudum. Zell an der Pram. Pfarrzentrum, Do., 9. 7., mit Martin Zellinger. Suben. Pfarrheim, Fr., 10. 7., mit Martin Zellinger. Jeweils 19 bis 21.30 Uhr.
EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Attnang. Bildungszentrum Maximilianhaus, Fr., 10. 7., 13.30 bis 22 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at
LITURGIE
Vöcklabruck, Geistl. Zentrum 07672 726 67 Ignatianische Einzelexerzitien, 11. 8. bis 18. 8., Anmeldung bis 28. 7., im Geistlichen Zentrum.
Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 5. JULI 14. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sach 9,9–10 L2: Röm 8,9.11–13 Ev: Mt 11,25–30
HINWEIS Die KirchenZeitung veröffentlicht wieder zugesandte Terminhinweise. Die Einhaltung der durch die Corona-Pandemie bedingten Vorschriften und die Information darüber obliegt allein den jeweiligen Veranstaltern.
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770
KiZ-Angebot
Sternschnuppen über dem Heimweg Mit 87 Jahren hat die bekannte Religionspädagogin Monika Nemetschek ein Trost-Buch geschrieben. Das neue Buch liest sich wie ein Vermächtnis der in ganz Österreich bekannten Autorin. Ihre zentrale Botschaft – „Du bist von Gott geliebt. In den Höhen und Tiefen des Lebens bist du von Gott gehalten.“ – hat sie in einfachen Sätzen
BILDUNG
formuliert, die sich bei der täglichen Lektüre wie Blumen am Wegesrand pflücken lassen. Ihre Gedanken und Gebete sind wie Sternschnuppen, die vom Himmel fallen und das Herz erhellen. Der autobiographische Einstieg ermöglicht Einblicke in das Leben der Religionspädagogin, die dem Wunsch, Lehrerin zu werden, immer treu geblieben ist.
Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
MONTAG, 6. JULI Hl. Maria Goretti, Jungfrau, Märtyrin. L: 1 Kor 6,13c–15a.17–20 Ev: Joh 12,24–26 L: Hos 2,16b.17b–18.21–22 Ev: Mt 9,18–26 DIENSTAG, 7. JULI Hl. Willibald, Bischof von Eichstätt, Glaubensbote. L: Hebr 13,7–8.15–17.20–21 Ev: Mt 19,27–29 L: Hos 8,4–7.11–13 Ev: Mt 9,32–38 MITTWOCH, 8. JULI Hl. Kilian, Bischof von Würzburg, und Gefährten, Glaubensboten, Märtyrer. L: Weish 3,1–9 Ev: Lk 6,17–23 L: Hos 10,1–3.7–8.12 Ev: Mt 10,1–7 DONNERSTAG, 9. JULI Hl. Augustinus Zhao Rong, Priester, und Gefährten, Märtyrer in China. L: 1 Joh 5,1–5 Ev: Joh 12,24–26 L: Hos 11,1–4.8a.c–9 Ev: Mt 10,7–15
Infos zum Buch finden Sie auch auf youtube: Monika Nemetschek, Sternschnuppen
Die KirchenZeitung verlost 5 Bücher „Sternschnuppen über dem Heimweg“, Verlag Tyrolia. Schreiben Sie bis Fr., 10. 7. (KW: Buch Nemetschek) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
FREITAG, 10. JULI Hl. Knud, König von Dänemark, Märtyrer, Hl. Erich, König von Schweden, Märtyrer, Hl. Olaf, König von Norwegen. L: Sir 44,1a.2–3b.7–8.10–15 Ev: Mt 10,34–39 L: Hos 14,2–10 Ev: Mt 10,16–23 SAMSTAG, 11. JULI Hl. Benedikt von Nursia, Vater des abendländischen Mönchtums, Schutzpatron Europas. L: Spr 2,1–9 Ev: Mt 19,27–29 SONNTAG, 12. JULI 15. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 55,10–11 L2: Röm 8,18–23 Ev: Mt 13,1–23 (od. 13,1–9)
teletipps SONNTAG
5. bis 11. Juli 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
5. JULI
9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Christuskirche in Mainz. ZDF 12.30 Orientierung (Religionsmagazin). Family Matters: Ausstellung thematisiert Rollenbilder in Familien. – Über Leben: Persönliche Berichte über sogenannte Nahtod-Erfahrungen. ORF 2 17.35 Traditionsreiches Österreich (Dokumentation). Die Sendung macht sich auf die Spur von Menschen, die mit großer Leidenschaft regionales Brauchtum pflegen. ORF 2 18.25 Österreich-Bild aus Oberösterreich (Dokumentation). Kaiser Franz Joseph – 82 Sommer im Salzkammergut. ORF 2 19.45 Hoagascht (Volkskultur). In schwindligen Höhen. Die Arbeit von Kirchturm-Dachdeckern ist nicht nur spektakulär, sondern verlangt auch handwerkliches Geschick. ServusTV 20.15 Erlebnis Bühne (Klassik). Mozart per sempre – Opernstars in Salzburg. Aus der Felsenreitschule 2006. ORF III MONTAG
6. JULI
20.15 Ich kämpfe um dich (Krimi, USA, 1945). Eine Psychoanalytikerin verliebt sich in den neu in die Klinik gekommenen Chefarzt. Bald aber kommen ihr Zweifel an seiner Identität. Kunstvoll gestalteter, bemerkenswert gespielter Hitchcock-Krimi. – Whg. Fr 15.35 Uhr. arte 22.00 Fitzcarraldo (Drama, BRD, 1981). Von der Idee besessen, eine große Oper in das noch unberührte Gebiet des Amazonas zu bringen, leitet Fitzcarraldo ein gefährliches Unternehmen in die Wege, bei dem ein Schiff über eine unpassierbare Urwaldhöhe transportiert werden muss. „Fitzcarraldo“ besticht durch die eindrucksvollen Landschaftsbilder des Regenwaldes. arte 22.25 Unzertrennlich (Dokumentarfilm). Das Leben von Kindern, die Geschwister mit einer Behinderung oder mit lebensverkürzenden Erkrankungen in der Familie haben, ist beim Aufwachsen unzertrennlich mit diesen verbunden. Leise beobachtend und mit großem Respekt vor allen Familienmitgliedern nähert sich der der Film den unterschiedlichen Lebensrealitäten der Geschwisterkinder an und führt in ihren Alltag ein. 3sat
Morgengedanken von Christine Haiden, Linz. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.
Di 22.35 kreuz und quer. Gratwanderung – Wie Pfarrgemeinden um ihre Zukunft kämpfen. Vereinsamung und digitale Vernetzung, Wohlstand und soziale Umschichtungen: Wo ist mitten in diesen Zeitphänomenen der „Ort“ einer katholischen Pfarrgemeinde? Der Film zeigt, wie sich Pfarren diesen Herausforderungen stellen. – Whg. Fr. 11.05 Uhr. ORF 2
Foto: ORF/Posch TV/Stoisser
DIENSTAG
7. JULI
19.15 Schätze der Welt (Dokumentation). Die Altstadt von Florenz, Italien. An diesem Ort, in der Wiege der Renaissance, lebten die bedeutendsten Künstler vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Dante Alighieri schrieb hier seine „Göttliche Komödie“, Macchiavelli, Giotto, Botticelli, Michelangelo, Leonardo und Brunelleschi wirkten hier. ARD-alpha MITTWOCH
8. JULI
19.00 Stationen (Religionsmagazin). Ungleiche Paare – Gemeinsam sind wir stark. Die Sendung porträtiert ungleiche Paare: Ein gemischtkonfessionelles Ehepaar, das jeweils in seiner eigenen Kirche angestellt ist – ausgerechnet als evangelischer Pfarrer und katholische Gemeindereferentin. Zwillinge, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen, aber völlig gegensätzliche Wege gehen. Und das Filmteam besucht eine große Frau mit einem kleinen Mann. Ist nur der Größenunterschied hier und da problematisch? Eines haben alle gemeinsam – gemeinsam sind sie stark. BR DONNERSTAG
9. JULI
15.30 Schwester Weiß (Drama, D, 2016). Nach einem Autounfall erwacht eine Frau ohne Gedächtnis. Ihre Schwester, eine Ordensfrau, nimmt sie bei sich im Kloster auf, doch ihre Hoffnung, dass sich die Amnesie überwinden lässt, scheint vergeblich. Darüber gerät die Nonne zunehmend in eine tiefe Glaubens- und Identitätskrise, in der sie ihr ganzes Leben hinterfragt. Glänzend gespielte Tragikomödie über Tod, Glauben, Vertrauen und Familie. arte
Mi 20.15 Gegen den Strom. Eine naturverbundene Isländerin ist inkognito als knallharte ÖkoAktivistin unterwegs. Als ihr Antrag auf Adoption eines Kindes bewilligt wird, stellt sie ihre Guerilla-Aktionen in Frage. Die eigenwillige Tragikomödie porträtiert eine dickköpfige Protagonistin, die nicht länger tatenlos der Zerstörung des isländischen Hochlands zusehen will. arte Slot Machine FREITAG
10. JULI
12.25 Die Kinderdorfmutter (Reportage). Seit 15 Jahren bewohnen Kinderdorfmutter Susanne und ihr Mann Moritz mit sieben ihnen anvertrauten Kindern eine „Villa Kunterbunt“ in Hohenlohe. Doch bald wird es ruhiger werden im Haus, denn die ersten ziehen aus. 3sat 20.15 Vom Dunkel ins Licht – Die Erfindung der Gotik (Dokumentation). Christliche Bauten waren lange so konzipiert, dass ihr Inneres nicht lichtdurchflutet, sondern dunkel und klein gehalten wurde. Im 11. Jahrhundert ändert sich dieser Baustil grundlegend. Diese architektonische Revolution ist Abt Suger zu verdanken. ZDFinfo SAMSTAG
11. JULI
16.30 Unterwegs in Österreich (Dokumentation). Lebens-Schule. 100 Jahre Bildungshaus Schloss St. Martin in Graz. ORF 2 18.35 Heimat Österreich (Dokumentation). Zuhaus‘ im Defereggental – Leben von und mit der Natur. Viel altes Wissen hat sich hier erhalten. ORF III 20.15 Das Rheingau-Konzert. Das hr-Sinfonieorchester, das das Rheingau Musik Festival traditionell in der Basilika des Kloster Eberbach eröffnet, wandelt das ausgefallene Ereignis zum Benefizkonzert um. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Foto: Alexandra Grill
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Stiftskirche St. Peter, Salzburg. Michael Haydn: Missa Sancti Leopoldi. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Andrew Bossi
Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Von Heimatlosigkeit und Erlösung.“ Anlässlich des 160. Geburtstages von Gustav Mahler erzählt Mirjam Jessa, wie der Komponist ihr Leben begleitet. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Träume – Geheime Welt im Schlaf. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Geburtshilfe. Zur Geschichte des Gebärens. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Gefräßige und geschützte Räuber. Fischotter in Österreich. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Wovor fürchtet sich der Wolf? Herdenschutz in Österreich. Di 19.05, Ö1. Radiogeschichten. Straßenkindheit. „Unter Hunden“ von Zsuzsa Bánk. Mi 11.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Weltkulturerbe oder Tierquälerei? Die Fiaker-Debatte. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Metaphern, nicht Begriffe erklären die Welt. Hans Blumenberg zum 100. Geburtstag. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Mehr als bellen? Tipps, Tricks und Erfahrungen mit dem Vierbeiner. Do 16.40, Ö1. Dimensionen. Schlau und urban. Füchse in der Stadt. Do 19.05, Ö1. Intrada. Niederösterreich: Lieder von Eisheiligen, Herzogen und Knechten. Fr 10.05, Ö1. Logos. Der Papst und die Unfehlbarkeit. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News Täglich 20.20 Uhr. www.vaticannews.va
KirchenZeitung Diözese Linz
Spiritualität 27
2. Juli 2020
Auch wo Menschen mit den Leidenden verharren, wird ein Stück weit Auferstehung sichtbar. ROLAND MÜHLANGER / PICTUREDESK.COM
Ende der Serie
Ein Zeuge der Hoffnung sein Das Leid ist eine harte Tatsache des Lebens. Deshalb sind die entscheidenden Fragen: Welches Leid können wir lindern, überwinden oder gar verhindern, welches Leid aber müssen wir als schmerzvolle Begleiterscheinung des Lebens annehmen lernen? Und schließlich: Gibt es Hoffnung auf eine umfassende Überwindung des Leidens? FRANZ GRUBER
Nochmals lohnt ein Blick in die Bibel. Neben der literarischen Gestalt des Ijob, die wir aus den ersten beiden Serienteilen kennen, ist Jesus von Nazareth der Orientierungsmaßstab im Umgang mit dem Leiden. Eines Tages begegnet Jesus einem Blinden, seine Jünger fragen ihn, ob dieser durch seine eigenen oder durch die Sünden seiner Eltern mit Blindheit bestraft worden sei (Joh 9). Doch Jesus weist diese Spekulationen als fruchtlos zurück. Vielmehr soll an diesem Leidenden die Liebe Gottes offenbar werden, indem er ihn heilt. So also will Gott seine Schöpfung: Sie soll so gut als möglich heil werden und heil sein. Zuerst und zuletzt ist Jesus einer, der heilt. Für Papst Franziskus ist deshalb das Heilen auch eine therapeutische Pflicht der Kirche. In seinem ersten Interview sagte er: „Ich sehe ganz klar, dass das, was die Kirche heute braucht, die Fähigkeit ist, Wunden zu heilen und die Herzen der Menschen zu wärmen – Nähe und Verbundenheit. Ich sehe die Kirche wie ein Feldlazarett nach einer Schlacht. Man muss einen Schwerverwundeten nicht
nach Cholesterin oder nach hohem Zucker fragen. Man muss die Wunden heilen. Dann können wir von allem anderen sprechen.“ Die Fähigkeit, Wunden zu heilen, ist ein Grundauftrag des Christ- und ChristinSein. Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht und fällt mit der Solidarität mit den Leidenden, wer immer sie sind: Angehörige, Freunde, Fremde, Feinde ... Sie haben eine „Autorität“, die der Autorität der Wahrheit und Gerechtigkeit in nichts nachsteht. Der Theologe Johann Baptist Metz sprach deshalb treffend von der „Autorität der Leidenden“. Nicht das letzte Wort. Freilich bleibt die Tatsache, dass alles Heilen in einem letzten Schatten des Unheils steht, im Schatten des Todes. Im Unterschied zu Ijob, dessen Leidenstage in zahllose Tage des Glücks verwandelt wurden, trifft Jesus dieser Schatten mit tödlicher Gewalt. Sein Leben hat kein Happy End – es endet mit dem Schrei, warum ihn Gott verlassen habe. Jesus erleidet den tiefsten Schmerz jeder menschlichen Kreatur, sein Leben definitiv zu verlieren. Wer ein Gespür für den unersetzbaren Verlust eines Lebens hat, wer um die ungesühnten Verbrechen der Geschichte weiß und wer sich auch der „Grausamkeit“ der Evolution bewusst ist, die auf dem Tod der Lebewesen das Leben der Nachkommen baut, fühlt eine tiefe Ohnmacht und Verzweiflung angesichts der Abgründigkeit des Leidens in der Welt. Und dennoch ist diese Welt nicht ohne Hoffnung. Der Kern der christli-
chen Botschaft ist nicht weniger als die kühne Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Weil Jesus nicht im Nichts des Todes versank, sondern ins ewige Leben auferweckt wurde, gibt es ein Versprechen, eine Hoffnung, die seither die Welt durchdringt. Oder wie es Paulus sagt: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,55) Worauf es also heute im Christ- und ChristinSein ankommt, ist dies: von dieser Hoffnung Zeugnis und Rechenschaft zu geben, jeden Tag, wo immer das Widerfahrnis des Leidens das Leben begrenzt. Diese Hoffnung ist nicht nur eine Botschaft, sie ist ein Tun. Sie ist im Grunde ein Sakrament: Denn wo Menschen heilen und retten oder auch nur sprachlos und schweigend mit Leidenden verharren, nehmen sie schon hier und heute ein Stück Auferstehung vorweg. Dort ist nach Papst Franziskus der Platz der Kirche heute: „Man muss ganz unten anfangen.“ Eine zweifelsohne steile Vision von Kirche! Dort unten, an der Seite der Leidenden, entscheidet sich die Zukunft des Christentums, und nicht (mehr) an der Frage: Wo ist die Macht und wo sichern wir unsere Pfründe?
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X Franz Gruber ist Rektor und Universitätsprofessor für Dogmatik und Ökumenischen Theologie an der Katholischen PrivatUniversität Linz. KU
28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT
2. Juli 2020
Abendmusik in Linz Die bewährte Konzertreihe „Abendmusik in der Ursulinenkirche“ in Linz findet auch heuer statt:
Bruckners Sechste Wäre es nicht ohnehin schon eine absurde Behauptung böswilliger Geister, dass Bruckner immer wieder dieselbe Symphonie komponiert hätte, könnte man immer auf seine sechste verweisen: Sie steht als verhältnismäßig kompakte Form ziemlich isoliert zwischen ihren Schwestern. Interessanter Weise wird sie gerade auch von Bruckner-Fans unter den Interpreten mitunter nicht sehr geliebt. Nun gehört die Symphonie zu den am wenigsten umgearbeiteten des Ansfeldner Meisters. Dennoch gibt es kleine Akzentuierungsunterschiede zwischen der bisher üblichen Fassung und der Handschrift. 2016 erschien diese Urtext-Variante in Druck und nun liegt mit der Einspielung durch das London Symphony Orchestra unter Simon Rattle auch die erste Aufnahme vor. An der hohen Qualität des Orchesters und des Dirigenten gibt es nichts zu zweifeln. Insofern kann man sich auf die Wirkung der Urtextfassung ganz einlassen. Sie lässt das Werk noch dichter und prägnanter erscheinen als es bisher zu hören war, obwohl sich die Aufführungsdauer der einzelnen Sätze durchaus im üblichen Rahmen hält. Zu hoffen ist, dass sich die Bruckner-Gemeinde wieder mehr dieser etwas vernachlässigten Symphonie zuwendet. Denn in ihr steckt nicht weniger Bruckner als in den vielgeliebten Symphonien vier und sieben. NIE Anton Bruckner: Symphony No 6. (Urtextfassung) London Symphony Orchestra – LSO, Simon Rattle, ca. € 13,–, LSO Live
KirchenZeitung Diözese Linz
jeweils an den Ferien-Montagen im Juli und August wird um 20 Uhr ausgewählte Musik großteils heimischer Künstler/innen erklingen. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen von Michael Oman (Bild). Den Reigen eröffnen am Mo., 13. Juli, Ensembles des Linzer Musikgymnasiums. Kammermusik von Ludwig van Beethoven und Carl Nielsen u. a. wird erklingen. Am 20. Juli folgt mit „Element of Prime“ ein Blockflöten-Ensemble mit Werken spanischer und franko-flämischer Komponisten der Renaissance. Am 27. Juli wird Michael Oman mit Kolleg/innen musizieren. ELLE / R. WINKLER
Konzertreihe zwischen Neufelden und St. Peter am Wimberg
Musik in St. Anna in Steinbruch St. Anna, Steinbruch. Der Organist Gustav Auzinger ist nicht nur ein leidenschaftlicher Musiker, sondern auch Veranstalter. Seit Jahren organisiert er die Konzertreihe „Musik in St. Anna Steinbruch“ in der Filialkirche St. Anna zwischen Neufelden und St. Peter am Wimberg. Die Konzertreihe beginnt am So., 12. Juli: zwei Konzerte um 16 und 19.30 Uhr werden angeboten, historisches Hackbrett, sowie Orgel und Cembalo werden erklingen. Es musizieren Margit Übellacker und Jürgen Banholzer. Coronabedingt ist eine Reservierung unbedingt notwendig. Weitere Termine sind So., 19. Juli und So., 26. Juli 2020. Die Kirche wurde in den Jahren 1509 bis 1514 im Stil der Spät-Gotik erbaut. Beeindruckend sind die gotische Votivgruppe im Hochaltar und die zwölf Kreuzwegreliefs aus Marmor
sowie die prachtvolle barocke Innenausstattung. Bemerkenswert ist die Orgel, die zuerst für die Pfarrkirche in St. Peter am Wimberg erbaut wurde, aber 1778 in die Kirche nach Steinbruch kam. Nach einer sorgfältigen Renovierung in den 1980er-Jahren ist die Klangqualität der Orgel wieder so, wie sie bei der Erbauung 1726/27 vom Linzer Orgelmachermeister Richter vorgesehen war. ELLE
Anmeldung: Tel. 0664 73530340
Kulturhaus Stelzhamermuseum in Pramet
Erste Ausstellung im Coronajahr in Pramet Kulturhaus Pramet. Die erste Ausstellung im heurigen Kulturhausjahr trägt den Titel „Kretisches Stillleben“ von Ingrid Pröller. Sie wird bis 26. Juli gezeigt. Die aus Schärding stammende Künstlerin hat in Wien, Paris und Athen studiert und vier Jahre auf Kreta gelebt. Aus dieser Zeit stammen die meisten der gezeigten Gemälde. Kreta ist für die Künstlerin Zufluchts- und Kraftort, aber
auch dieses Paradies hat Risse und Brüche. In der Ausstellung gruppieren sich die Arbeiten um das zentrale, titelgebende Werk „Kretisches Stillleben“. Seine großformatige Komposition ist subtil und figural gemalt. Die Farben sind verführerisch gesetzt und leuchten wie Edelsteine. Pröllers Gemälde erzählen Geschichten und entführen den Betrachter in traumversunkene Welten. ELLE
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
2. Juli 2020
KULTURLAND n 30 Jahre Musikpavillon. Von 1. Juli bis 23. August ist er wieder geöffnet: der Musikpavillon der Stadt Linz. Seit 30 Jahren bietet er heimischen Musiker/innen eine Bühne. Blasmusik, Jazz, Pop, Swing, Folk, Rock und Klassik erklingen im Donaupark. In CoronaZeiten gibt es 6.000 Platzkarten und Sicherheitsabstände, der Musikmix bleibt wie immer aufrecht. 40 Konzerte stehen am Programm. Neues Kunstprojekt und Grabanlage am Barbara-Friedhof
FRAUSCHER
Ein Urnengarten Es ist ein Kunstprojekt und eine besondere Grabanlage, die am Mittwoch, 8. Juli am Barbara-Friedhof eröffnet und gesegnet wird: der Apfelbaum-Urnengarten. Der Trend ist unaufhaltsam: Feuerbestattungen nehmen zu und damit auch die Frage, wie Urnenbeisetzung und Beisetzungsstätten gestaltet werden sollen. Das beschäftigt Angehörige, Friedhofsverwalter und (Pfarr-) Gemeinden gleichermaßen. Am BarbaraFriedhof hat der Wiener Bildhauer Arnold Reinthaler nun einen Apfelbaum-Urnengarten geschaffen. Um mehrere Baumstämme herum hat er Sitzplätze in Form von steinernen Apfelringen installiert: zum Anlehnen, Verweilen oder Trauern unter dem Schatten der Bäume. Die biologisch abbaubaren
Urnen sind in der Wiese beigesetzt. Auf monumentale Grabsteine hat der Künstler verzichtet und stattdessen fragil wirkende Apfelkerne aus Stein schaffen. „Der Apfelkern begleitet Menschen durchs Leben und kennzeichnet am Ende den Ort der Trauer“, erklärt Arnold Reinthaler. In diese Steine können zum Beispiel Name und Lebensdaten eingraviert werden – ein sichtbares Erinnerungszeichen an die/den Verstorbene/n. Es hält die christlich geprägte Vorstellung wach, dass der Mensch nicht bloß in den Kreislauf der Natur eingeht, sondern von Gott beim Namen gerufen ist (vgl. Jes 43,1): „Mein bist du!“ ELISABETH LEITNER X Segnung & Eröffnung: Mi., 8. Juli, 10 Uhr mit Stadtpfarrer Manfred Wageneder.
X Gratis-Sitzplatzkarten sind 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn erhältlich.
n Linzer Orgelsommer im Alten Dom zu Linz. Der künstlerische Leiter und Organist Bernhard Prammer wird den Linzer Orgelsommer im Alten Dom/Ignatiuskirche eröffnen: am Do., 16. Juli, um 20 Uhr wird er Werke von Christian H. Rinck, Theodor Dubois und Andreas Willscher interpretieren. Ihm folgt am 30. Juli Monica Melvoca, am 13. August Hans Jürgen Kaiser, am 27. August Martin Riccabona. Zu Bruckners 196. Geburtstag werden Bernhard Pötsch (Klavier) und Regina Riel (Sopran) Klavierwerke und Lieder von Anton Bruckner erklingen lassen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. X Karten nur an der Abendkasse: jeweils ab 19 Uhr.
Zur Sache Die Diözese Linz hat zum Thema Kremationen, Urnenbeisetzungen und Beisetzungsstätten im Jahr 2016 einen Text zur Orientierung herausgebracht, der hilft, wichtige Aspekte zu bedenken. Denn Trauer ist nicht privat, ein ganzheitliches Abschiednehmen von Verstorbenen ist für alle wichtig. – Aus dem Text: „Am Ort der Urnenbeisetzung ist die Möglichkeit vorzusehen, eine Erinnerung mit Kreuz, Namen und
ggf. Bild der Verstorbenen zu schaffen. Man kann dabei auch an einen gemeinsamen Grünbereich im Friedhof denken, auf dem entsprechende Erinnerungssteine aufgestellt werden oder in dessen Abgrenzungsbau das Anbringen von Erinnerungstafeln vorgesehen ist. (...) Die Diözese begrüßt die Anlage von Urnennischen und -wänden nicht. Sie befürwortet vorrangig die Beisetzung von (verrottbaren)
Urnen in der Erde. Nur in diesem Fall ist eine wirkliche und endgültige Verortung gegeben. Beisetzungsstätten für Urnen müssen ästhetischen, ethischen und praktischen Anforderungen entsprechen. Bei der Schaffung von Urnennischen bzw. -stelen ist die Schaffung eines Ortes für die endgültige Ablagerung der Asche mit zu bedenken.“ Bei www.dioezese-linz.at nach Kremation_Urnenbeisetzung suchen.
Gedenkstein mit Namen in Form eines Apfelkerns REINTHALER
30 Personen & Dank DANK n Vöcklabruck. Das Interreligiöse Dialogforum der Religionen Vöcklabruck hat kürzlich die Spenden der Aktion „Liebe, Toleranz und Frieden wachsen lassen“ an das Caritas-Lerncafé Vöcklabruck übergeben. Die vier beteiligten Religionsgemeinschaften (Neuapostolische Kirche, Bosniakischer Kulturverein, Evangelische Kirche und Katholische Kirche in Vöcklabruck) haben über die Weitergabe von Samenbällchen freiwillige Spenden gesammelt zur Unterstützung des Lerncafés. Dabei sind 1.400,– Euro zusammengekommen. Im Lerncafé werden 18 Kinder begleitet und unterstützt durch 15 ehrenamtliche Helfer/innen. Während der ganzen Corona-Zeit ist es gelungen, den Kindern 3-mal wöchentlich online für 75 Minuten Einzellernhilfe zu geben.
Christine Schön (rechts) dankt im Namen der Kinder. PRIVAT
2. Juli 2020
IM GEDENKEN
LESER/INNEN
n Am 23. Juni 2020 ist KonsR Rudolf Wolfsberger, emeritierter Pfarrer von Hartkirchen und Pfarrmoderator von Aschach an der Donau, 72-jährig verstorben. Er stammt aus Laakirchen und empfing 1972 die Priesterweihe. Dann wurde er Kaplan in Linz-Christkönig (bis 1980) und anschließend Diözesankinderseelsorger (bis 1987), ehe er zehn Jahre als Pfarrer in LinzChristkönig tätig war. Dann wurde er Pfarrer in Hartkirchen und Pfarrmoderator für Aschach/D. Aus Gesundheitsgründen übersiedelte er 2012 in das betreute Wohnen nach Bad Mühllacken. Auf der Parte wird ein Wort des Verstorbenen zitiert: „lch glaube an den unendlich großherzigen Gott, der mich mit all meinen Schattenseiten und mit all meinen guten Seiten annimmt und zur Vollendung führt.“ Seine Pfarrgemeinden, Verwandten und Freunde sind dankbar, dass „Pfarrer Rudi uns teilhaben ließ an seinem festen Glauben“. Durch seine Spiritualität und seine Musikalität war er für viele ein herzlicher und glaubwürdiger Zeuge der Liebe Gottes. Pfarrer Wolfsberger wurde am 30. Juni 2020 in Hartkirchen begraben.
Meinungsvielfalt
n Am 5. Juli 2020 vollendet Hofrat KonsR Karl Appl, wohnhaft in Gmunden, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Neufelden, erlernte den Beruf des Spenglers und Dachde-
Zu verschiedenen Leserbriefen:
Immer wieder bin ich verwundert und irritiert, wenn ich merke, wie reflexartig manche Katholik/innen abwertend auf Vertreter/innen der SPÖ reagieren. Alle Parteien dürfen in der KirchenZeitung zu Wort kommen – aber wenn eine Sozialdemokratin (eine Frau?) dran ist, wird heftig dagegen polemisiert. Die unsägliche historische Gegnerschaft der Kirche zur Sozialdemokratie mit allen schrecklichen Folgen ist für manche offensichtlich noch nicht überwunden. Dazu gab es im Übrigen im Vorjahr eine Tagung mit hochrangigen Vertreter/ innen, deren Dokumentation im Herbst als Sammelband erscheinen wird: Franz Gmainer-Pranzl/Martin Jäggle/Anna Wall-Strasser (Hg.), Katholische Kirche und Sozialdemokratie in Österreich. Ein (selbst-)kritischer Blick auf Geschichte und Gegenwart, Linz 2020. Eine Leseempfehlung für alle, die zum Überwinden historischer Feindbilder etwas beitragen wollen. MAG.ª ANNA WALL-STRASSER GALLNEUKIRCHEN
GEBURTSTAGE n Am 3. Juli 2020 wird Regierungsrat Msgr. Reinhold Kern, wohnhaft in Linz, 85 Jahre alt. Er wurde 1935 in Wien geboren. Nach der Priesterweihe 1960 begann seine Seelsorgstätigkeit in Innsbruck, dann wurde Kern Kooperator in der Stadtpfarre Urfahr. Ab 1976 war er Kurat in der neu errichteten Pfarre Linz-St. Leopold (bis 2000). Zusätzlich unterrichtete er viele Jahre als Religionslehrer an berufsbildenden Schulen in Linz. Von 1977 bis 2000 war Msgr. Kern Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht im Schulamt der Diözese Linz. Ab 2000 bis 2013 war er Seelsorger in der Linzer Stadtpfarre.
KirchenZeitung Diözese Linz
ckers und trat nach dem Besuch der Mittelschulen in Unterwaltersdorf und Horn in das Linzer Priesterseminar ein. 1966 empfing er die Priesterweihe. Es folgten Kooperatorposten in Leonding, Linz-Stadtpfarre und Traun. Von 1981 bis 2000 war Karl Appl Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht im Schulamt der Diözese Linz. Außerdem unterrichtete er an der früheren Pädagogischen und an der Religionspädagogischen Akademie der Diözese Linz.
WEIHEJUBILÄUM n Am 1. Juli 2020 feiert GR Johann Reindl, Ständiger Diakon in Goldwörth, das 30-Jahr-Jubiläum seiner Weihe zum Diakon.
Leute wie Herr Mag. Dedl scheinen immer noch zu glauben, die Kirche sei alleiniges Eigentum einer bestimmten Partei. Ich finde es sehr lobenswert, dass die KirchenZeitung alle politischen Richtungen zu Wort kommen lässt. Dass sich Herr Dr. Hahn über einen Leserbrief einiger konservativer Geistlicher freut, sei ihm unbenommen. Was er aber immer wieder gegen Frauen in der Kirche einzuwenden hat, erschüttert mich. Abgesehen von der menschenverachtenden Abwertung der Frau würde ihm ein Blick in den Personalschematismus zeigen, wie notwendig die Arbeit der Frauen in der heutigen Kirche ist. (...) FRIEDRICH LENGAUER, RAINBACH
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 31
2. Juli 2020
Dogmen Zum „Wort der Woche“ in Ausgabe 23 und zu den Leserreaktionen darauf:
Ich finde es unverständlich, dass Pfarrer, die einen akademischen Grad vor ihrem Namen tragen, sich jedweder wissenschaftlichtheologischen Diskussion verschließen und sich stattdessen hinter einer Dogma-Mauer verstecken. Wenn Christen ihren Verstand an der Kirchentüre abgeben sollen oder wollen, dann ist das ein gefährlicher Schritt in Richtung Fundamentalismus, den man in jeder Religion zu Recht fürchtet. Jesus selbst hat sich vehement und revolutionär gegen – vermeintlich aus den Schriften abgeleitete – Gesetze und Vorschriften gewandt, die nicht den Menschen dienten (Sabbatfrage, Gleichnis vom barmherzigen Samariter). (...) DI DR. GERHARD HUBMER, MARCHTRENK
Betroffen von der Angst und Mutlosigkeit im Leserbrief der Brüder im priesterlichen Dienst in der Kirchenzeitung (Ausgabe Nr. 25) drängt es mich zum Antworten. Auch die Kirche bedarf der ständigen Reformation. Unsere Kirchen wurden in den letzten Jahren immer leerer und auch die Bischöfe ermutigen, zu einer geistvollen Normalität zurückzukehren, d. h.
die alte Normalität weist nicht in die Zukunft; Veränderung, Wandlung ist notwendig. (...) Die Geschwisterlichkeit durch die Taufe, die uns zu Brüdern und Schwestern und zu geliebten Söhnen und Töchtern Gottes macht, muss mehr in der Sprache und im Alltag unseres kirchlichen Lebens sichtbar und erlebbar werden. Papst Franciskus klagt immer wieder über den Klerikalismus und die strukturelle Macht in der Kirche. Wo ist der Schwung von Pfingsten, die Kraft und der Mut zur Veränderung, Neues zu wagen? Wagen wir im Vertrauen auf Gott und seinen Geist neue Wege in eine geistvolle (neue) Normalität, mit den Frauen an unserer Seite! (...)
Und dafür wird ihr in Leserbriefen vorgeworfen, sie verlasse mit ihren Ideen das Zweite Vatikanische Konzil und man verlangt gar, dieser Stimme der Vernunft und des Fortschritts keinen Raum zu geben. Doch hat nicht genau dieses Konzil auch mit manchen überkommenen Traditionen und mittelalterlichen Vorstellungen gebrochen? Der Redaktion der KirchenZeitung ist zu danken, dass sie für eine gerechte Bewertung der renommierten Theologin eintritt und durch den Abdruck unterschiedlicher Meinungen zu einer Offenheit beiträgt. (...)
MAG. KARL GSTÖTTENMEIER, ALTMÜNSTER
Auch wenn Frau Johanna Rahner Universitätsprofessorin für Fundamentaltheologie ist, kann sie Lehrmeinungen haben, die nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmen. Das ist schon öfters der Fall gewesen, z. B. bei Adolf Holl, Eugen Drewermann, Hans Küng. Solchen Professoren, die eine eigene, selbstkonstruierte Lehre verkündeten, wurde dann auch die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Es ist gut, wenn wir an den Worten Jesu festhalten: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“
(...) Man kann sich im Internet über Themen und Vortragende dieser Tagung (aus der das Wort der Woche von Prof. Rahner stammt, Anm.) informieren und Johanna Rahner versicherte glaubwürdig, dass sie diese Diskussion führt, weil ihr die Zukunft ihrer Kirche am Herzen liegt. Die Vorstellung von starren, unveränderlichen Glaubensinhalten kann sie nicht hinnehmen und plädiert für Veränderungen hin zu einer Kirche, in der Frauen und Männer wirklich gleichberechtigt sind.
SIEGFRIED KLINGLHUBER, PER E-MAIL
ROSA HOFSTADLER, FREISTADT
Wenn sich fünf Pfarrer und ein Leser darüber mokieren, dass eine Theologieprofessorin dafür plädiert „unveränderliche Glaubensinhalte“ – sog. Dogmen – zu verändern, um auf Zeitfragen und Entwicklungen zu reagieren, dann entbehrt das nicht einer gewissen Komik. Wir sind ja nicht mehr im 19. Jh., in dem ein Großteil der Gläubigen ungebildet und brav untertänig war. Viele Katholiken im 21. Jahrhundert würden bei realistischer Betrachtung wohl am ehesten mit Spott reagieren, würde man ihnen ernsthaft vorzuschreiben versuchen, an die „Unfehlbarkeit des Papstes“ oder die „unbefleckte Empfängnis Mariens“ glauben zu müssen. Die starrköpfige Führungsschichte in der katholische Kirche will ja nicht einmal die Menschenrechte anerkennen, da wäre ja das Verändern von Dogmen direkt eine Zumutung. GERHARD WINKLER-EBNER, LEONDING
Genau wegen dieser Meinungsvielfalt in der KirchenZeitung schätze ich diese sehr und habe sie seit 40 Jahren abonniert! INGEBORG WEISS, STEYR
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Die Schönheit der Verwandlung Alle Welt bewundert die schönen Flügel des Schmetterlings. Das eigentlich Erstaunenswerte bei diesen Tieren ist jedoch ihre Verwandlung (Metamorphose). HEINZ NIEDERLEITNER
Ein Distelfalter macht Flugpause auf einer großen Blüte. KIZ / NIEDERLEITNER
Machen Sie mit! Ein Zeichen von Freiheit ist der Schmetterling in einem US-amerikanischen Abenteuerfilm mit Steve McQueen und Dustin Hoffman- Er handelt von einem französischen Strafgefangenen, der aus der Verbannung auf der Teufelsinsel fliehen will. Der Titel des Films ist das französische Wort für Schmetterling. Wie heißt der Film aus dem Jahr 1973? Einsendungen bis So., 12. Juli 2020 an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
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MERK-WÜRDIG
In Linz entsteht seit Jahren ein Hochhaus nach dem anderen. Aber so exklusiv wie der Domeremit und ich im Domturm wohnt dennoch niemand in Linz.
„Wir leben in einer Zeit der Reinigung. Das tut weh, macht uns ärmer und einfacher, bringt uns hoffentlich aber wieder näher in die Freundschaft mit Jesus.“ BISCHOF MANFRED SCHEUER BEI DER ÖLWEIHE-MESSE
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Schmetterlinge schlüpfen als Raupen aus Eiern und beginnen ihre Fressphase. Da sie stark zunehmen, häuten sie sich mehrmals. Schließlich spinnen sie sich in einen Kokon ein oder verpuppen sich in anderer Weise. In diesem Ruhezustand bilden sich die Raupenorgane zu Falterorganen um. Schließlich tritt der Schmetterling in der bekannten Form an den Tag. Manche Schmetterlingsarten nehmen in diesem letzten Lebensstadium keine Nahrung mehr zu sich, andere vornehmlich Flüssigkeit über einen Rüssel. In diesen Fällen ist das Falterstadium sehr kurz und dient vor allem der Fortpflanzung.
Der Urlaub steht vor der Tür. Endlich. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich diese Zeit des Loslassens und der Muße so sehr gebraucht hätte, wie heuer. Corona hat mich für einige Wochen ins Homeoffice geschickt, wo ich gefühlt länger am Computer saß als im Büro. Zumindest waren es oft unübliche Zeiten, zu denen ich in die Tasten klopfte oder „noch schnell“ einen Artikel auf die Startseite der Homepage stellte. Außerdem hat mich das Virus um das heiß ersehnte Wiedersehen mit meiner Tochter gebracht, die ich nun schon seit 18 Monaten nicht mehr im Arm halten konnte. Natürlich weiß ich, dass es andere viel schlimmer erwischt hat, darum will ich mich hier nicht beschweren. Ich bemerke nur, dass mein Körper nun endlich eine Pause einfordert. Wahrscheinlich hätte ich alles vor zwanzig Jahren leichter weggesteckt. Aber Konzentration und Belastbarkeit haben ihre Grenzen. Zum Glück musste ich nichts umbuchen oder stornieren, da ich meinen Urlaub sowieso am liebsten daheim verbringe. Jetzt freue ich mich auf beschauliche Tage. Ohne Internet und E-Mails. Einfach wieder auftanken beim Schwimmen, Lesen und Nichtstun.