KiZ-ePaper Nr. 51/2020

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Nr. 51 I 17. Dezember 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Wovon träumt dieses Kind? Advent bedeutet Ankunft. Dieses Mädchen aus Afghanistan, seine Mutter und sein Bruder sind nirgendwo angekommen. Sie sind in einem Flüchtlingslager auf Lesbos – und träumen vermutlich von so etwas wie Heimat.

MURAT TUEREMIS / LAIF / PICTUREDESK.COM

Seiten 12 und 14

Weihnachten. In Eferding gibt es einen Baum, der hilft, Wünsche zu erfüllen. Seite 6

Erkenntnis. Der Verfassungsgerichtshof entkriminalisiert die Suizidbeihilfe. Seiten 2 und 12

Post. Es ist nicht altmodisch, sich Weihnachtswünsche per Post zu senden. Seite 19


2 Meinung KOMMENTAR

17. Dezember 2020

Keine Überraschung

Masse

„Dammbruch“, „schwarzer Tag für Österreich“ – so reagiert man in der Kirche auf das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH), Beihilfe zum Selbstmord zu entkriminalisieren. Das Erkenntnis war aber absehbar – auch mit Blick auf andere Länder in Europa. Auf katholisch.de konnte man lesen, dass aus deutscher Sicht das Urteil „weniger ungewöhnlich“ sei. Hat man in Österreich wirklich geglaubt, die Sache sei hierzulande juristisch ganz anders gelagert? Der Verfassungsgerichtshof hat dem Gesetzgeber jetzt ein Jahr Zeit zur Gestaltung einer neuen Regelung gegeben. Es geht darum, Bedingungen zu formulieren, unter denen Beihilfe zum Selbstmord möglich sein soll. Vorarbeit hat hier bereits die Mehrheit der Bioethikkommission im Bundeskanzleramt geleistet: Eindeutige Begrenzung auf Ausnahmesituationen, Aufklärung, Berücksichtigung des Gewissens der Ärzte, Sicher-

„Massentest“ ist ein unsympathisches Wort. Weder „Masse“ noch „Test“ klingt irgendwie anziehend. Seltsam, dass sich niemand um ein attraktiveres Wort gekümmert hat. Es wäre doch für den guten Zweck gewesen. Man mag triftige Argumente gegen die organisierten Corona-Tests vorbringen: der falsche Zeitpunkt, die falsche Strategie, zu teuer, die falsche Zielgruppe und so wei-

monika.slouk@koopredaktion.at

ter. Aber nicht hinzugehen macht die Sache nicht besser. Es gibt wichtigere Gelegenheiten für politischen Widerstand. Warum also war nicht einmal jeder Vierte beim Gratis-Schnelltest? Bequemlichkeit? Angst vor dem Ergebnis? Oder mit Online-Einkauf beschäftigt? 4.000 symptomfreie Virusträger/innen wurden gefunden. Mindestens 12.000 symptomfreie Infizierte laufen aber ungetestet herum. Der Zusammenhalt, der im Corona-Frühjahr beschworen wurde, war wohl ein Märchen. P.S. Während des Schreibens dieser Zeilen trifft die Nachricht ein: Beim „Massentest“ wurden zwei Schulkinder positiv getestet und aufgrund dessen fünf Schulklassen nachgetestet, in denen wieder je ein Kind positiv getestet wurde. Vielleicht hat es ja doch Sinn, trotz aller Fehlplanung? Wenn im Jänner wieder nur dieselben Wenigen zum Test gehen, können wir das endlos spielen. Bitte: hingehen!

stellung der freien und ernsthaften Entscheidung ... Klar sollte auch sein, dass nur uneigennützige Handlungen erlaubt sein dürfen – also keine Hilfe gegen Geld. Auf diese Weise erscheint eine restriktive Anwendung möglich. Der Diskussion darüber sollte man sich jetzt nicht verweigern, egal wie man zum Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes steht. Und wir alle müssen mehr für die Suizidprävention tun.  Hilfe findet man auf suizid-praevention.gv.at oder bei der Telefonseelsorge 142.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: HEILIGER JOSEF, PATRON DES JAHRES 2021

Vater und Alltagsheld TV-YESTERDAY/INTERFOTO/APA, DEUTSCHLAND UM 1880

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

„Mit dem Herzen eines Vaters“ (Patris corde) heißt das Schreiben von Papst Franziskus, in dem er 2021 zu einem Jahr des heiligen Josef ausruft und daran erinnert, dass dieser vor 150 Jahren zum Kirchenpatron erklärt worden war. Die Pandemie mit ihren Folgen zeige, wie wichtig für das persönliche Leben nicht die Prominenten der Headlines und TV-Shows seien, sondern Menschen, „die jeden Tag Geduld und große Hoffnung beweisen und sich bemühen, nicht Panik zu streuen, sondern VerantwortungsDer heilige Josef wurde am 8. Dezember 1870 von Pius IX. zum Universalpatron der Kirche ernannt.

bewusstsein“. Das schreibt Papst Franziskus in „Patris corde“, das er am 8. Dezember veröffentlichte. Sein Schreiben solle ein Wort der Anerkennung und Dankbarkeit sein für Eltern, Großeltern, Lehrer/innen, Pflegekräfte, Ärzt/innen, Reinigungspersonal, Polizei, Spediteure, Priester und Ordensleute – „alle, die zeigen, dass niemand sich allein rettet“. Zur Freiheit befähigen. Josef sei ein Vorbild für alle Väter, schreibt Franziskus. Vater werde man nicht, „indem man ein Kind in die Welt setzt, sondern indem man sich verantwortungsvoll um es kümmert“. Vater zu sein bedeute, ein Kind in die Wirklichkeit des Lebens zu begleiten. Dies geschieht laut Franziskus nicht, indem man den Sohn, die Tochter „festhält, gefangenhält, besitzt, sondern sie zu Entscheidungen, Freiheit und Aufbruch befähigt“. Josef werde als „keusch“ bezeichnet, weil keusche Liebe die anderen nicht besitzen und festschreiben wolle. 2021. Mit dem Schreiben ruft der Papst ein „Jahr des heiligen Josef“ aus, in dem dieses Heiligen besonders gedacht werde und sein Vorbild inspirieren solle. SLOUK/KATHPRESS


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

17. Dezember 2020

Die 1932 erbaute und im Wesentlichen bis heute unveränderte Ennsbrücke von der „amerikanischen“, der Ennser Seite aus gesehen. ARCHIV Zur Sonderausstellung des Museumvereins Lauriacum-Enns ist das Buch „Ennsbrücke 1945. Dokumente. Fotos. Zeitzeugen“ (Ennser Forschungen 2) erschienen. Zu den Öffnungszeiten des Museum Lauriacum siehe: www.museumlauriacum.at

Sonderausstellung „Ennsbrücke“ des Museumvereins Lauriacum-Enns soll Bewusstsein für Demokratie stärken

Die längste Brücke der Welt Enns war nach dem 2. Weltkrieg Österreichs zentraler Grenzübergang zwischen der amerikanischen und russischen Besatzungszone: Die Ennsbrücke ist bis heute Denkmal und Mahnmal. In den späten Abendstunden des 5. Mai 1945 besetzten Einheiten der US-Armee die Stadt Enns, ohne auf Widerstand zu treffen. Der sechs Jahre dauernde Krieg war für die Ennser Bevölkerung zu Ende. Nach und nach begannen Verwaltung und Politik in Österreich wieder Gestalt anzunehmen, die aber durch die Aufteilung des Landes zwischen den Besatzungsmächten bestimmt war. Mit der Bundesstraße 1 und der Westbahn führten die beiden wichtigsten Verbindungen aus dem Westen zur Bundeshauptstadt Wien durch Enns. So ist es verständlich, dass die Straßen- und Bahnbrücke über die Enns gleichbedeutend mit der Teilung Österreichs in eine amerikanisch-westliche und eine russische Besatzungszone wurde. Ein österreichischer Politiker – man weiß nicht mehr wer – soll von der Ennsbrücke als „der längsten Brücke der Welt“ gesprochen haben, „die direkt von Washington nach Moskau führt“. Nicht nach Moskau, aber in die Straflager Sibiriens führte die „Ennsbrücke“

auf jeden Fall für eine Reihe von Österreichern. Das Wort „Ennsbrücke“ stand in der Bevölkerung auch für die Angst vor den russischen Kontrollen. Immer wieder kam es zu Zwischenfällen: Menschen wurden aus dem Auto oder Zug gezerrt und festgenommen. Oft handelte es sich um Verständigungsschwierigkeiten, häufig auch um Willkür. Erst 1953 stellte die Sowjetunion die Kontrollen an der Ennsbrücke ein, die Westmächte hatten das bereits 1947 getan.

Ein russischer Soldat vor der Ennsbrücke

ARCHIV

Kaplan in Haft. Johann Zauner, der Langzeit-Bürgermeister von Ennsdorf, das in Niederösterreich liegt, aber zur Pfarre Enns und damit zur Diözese Linz gehört, weiß über den damaligen Kaplan Moser zu erzählen, dass dieser nach einem Versehgang in Ennsdorf nicht mehr in den Pfarrhof Enns zurückgekehrt ist. Zauner fragte bei den russischen Soldaten nach. Die gaben ihm die Auskunft, dass er bei ihnen im Bunker sitze. Sie würden nach einem Moser suchen und hätten den Erstbesten, der ihnen mit diesem Namen unterkam, verhaftet. Zauner erläuterte den Russen, dass sie der Teufel holen würde, weil sie einen Pfarrer eingesperrt hätten. Daraufhin ließen sie den Kaplan frei. Demokratie stärken. Gottfried Kneifel, lange Jahre Bundesrat und Obmann des Museumverein Lauriacum-Enns, erklärt, dass das Jubiläum „75 Jahre Kriegsende“ zwar der Anlass für die Sonderausstellung über die Ennsbrücke gewesen sei, dass es aber um mehr als ein historisches Gedenken gehe: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Das ist die Botschaft der Ausstellung. Die Impulse aus der Zeitgeschichte sollen beitragen, unsere Demokratie immer wieder zu stärken.“ JOSEF WALLNER

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4 Kirche in Oberösterreich IM LEBENS-SPIEGEL Das große Suchen Was ist denn da nur verloren gegangen, dass auf einmal so viele Leute auf der Suche sind? Josef und Maria suchen nach einem Platz für die Nacht. Hirten suchen nach einer merkwürdigen Nachtvision den Stall, in dem sie ein Wunder erleben würden. Reisende aus dem Morgenland sind auf der gleichen Spur. Herodes ist mächtig; er muss nicht selber fort, sondern lässt suchen. Man müsste die Bibel genauer erforschen, ob sich noch andere Stellen finden lassen, an denen so viel gesucht wird – als eben bei dem, was um die Geburt Jesu erzählt wird. Dass Weihnachten eher als ein heimeliges Fest betrachtet wird, schöne Tage, an denen man es sich ein wenig gemütlich macht, trifft den Charakter des Festes nicht ganz. Weihnachten erzählt weniger von einem Nachhausekommen, viel eher vom Fortgehen. Um Suchen geht es: die Christussuche. Der Spur folgen. Dem Stern nachgehen. Wenn Menschen einander besuchen, aufsuchen, einander suchen, ist das ein zutiefst weihnachtliches Geschehen – so bedeutsam, wie das In-die-Mette-Gehen. Die damals Jesus gesucht haben, mussten schnell sein. Er war nicht lange daheim, wenn man den Stall überhaupt ein Heim nennen kann. Es folgte die Flucht. Da war die Heilige Familie wieder eine Suchende. Nach Herberge. Nach Unterkunft. Weihnachten ist auch dies: Mach hoch die Tür, die Tor mach weit: für die Suchenden.

MATTHÄUS FELLINGER

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Hoffnungslicht

Der Blickwinkel Das Haus nicht immer verlassen zu dürfen bedeutet, ein Dach über dem Kopf zu haben. Im Homeoffice zu arbeiten heißt auch, den Weg zur Arbeit ohne Stau zurückzulegen. Es kommt immer auf den Blickwinkel und die Sichtweise an. Dann lässt sich entdecken: Gott ist auch im Lockdown da. Diese Gedanken stammen aus dem in Worte gefassten „Hoffnungslicht“ von Ingrid Penner, Referentin im Bibelwerk Linz. In voller Länge ist ihr Text am 17. Dezember im virtuellen Adventkalender des Kommunikationsbüros der Diözese Linz (www.dioezese-linz.at/hoffnungslicht) zu lesen. Lassen Sie sich von diesen Lichtern der Hoffnung und Zuversicht inspirieren. X  Möchten auch Sie sich beteiligen? Dann schicken Sie Ihren Beitrag in Text- und Bildform (bitte nur eigene Texte bzw. Bilder verwenden) bis 20. Dezember an: hoffnungslicht@dioezese-linz.at

Jeder weiß: Mit Abstand oder von oben betrachtet sieht vieles anders aus. KIZ/NIE

Sichere Weihnachten

Eine Brücke der Liebe für die Kinder DIÖZESE/HAJES

Sternenkinder Viele Familien gedachten weltweit am zweiten Adventsonntag ihrer Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Bei einem Gedenkgottesdienst am 13. Dezember 2020 mit Bischof Manfred Scheuer im Linzer Dom wurde der Trauer um die „Sternenkinder“ Zeit und Raum gegeben. Über 120 Menschen – Erwachsene und Kinder, Paare, Familien und Einzelpersonen – waren gekommen, um am Gedenken teilzunehmen. „Auch wenn es nur eine kurze Zeit war, das Kind wird für immer zur Familie gehören, es ist ein Teil Ihres Lebens, es hat einen Platz im Herzen“, fand Bischof Scheuer berührende Worte.

Die Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen vereinbarten Maßnahmen, damit die Gläubigen auch in Pandemie-Zeiten Weihnachten würdig gemeinsam feiern können. Daher gibt es zu den Weihnachtsfeiertagen eine erhöhte Zahl an Gottesdiensten, damit sich die Anzahl der Mitfeiernden besser verteilen kann. Wo es aufgrund der zu erwartenden Anzahl der Mitfeiernden nötig ist, kann es auch eine zusätzliche Christmette geben. Daneben werden die Gemeinden darin bestärkt, Gottesdienste auch via Video zu übertragen (Streaming), um ein Mitverfolgen von zu Hause aus zu ermöglichen. Nach Möglichkeit werden die Gemeinden ein Anmeldesystem für die Gottesdienstbesucher/innen anbieten und die Gottesdienste gestaffelt organisieren. Weiters stellen die Gemeinden durch eigene Mitarbeiter/innen auch während der Gottesdienste sicher, dass die vereinbarten Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Dazu zählt die Wahrung des Mindestabstands von 1,5 Metern zu jenen Personen, mit denen man nicht in einem gemeinsamen Haushalt lebt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

17. Dezember 2020

BHS RIED

OÖRK/AFFENZELLER

MOMENT

Rotes Kreuz zieht Bilanz

Ordensspitäler unter einem Dach

Linz. Seit 26. Februar steht das OÖ. Rote Kreuz im Einsatz, um die Gesundheitsbehörden in der Pandemie zu unterstützen. Bis kurz vor den Massentests hat die Hilfsorganisation an 16 Drive-in-Stationen mehr als 163.400 Testabstriche genommen und landesweit mehr als 9.200 Covid-Transporte durchgeführt. Über die Gesundheits-Hotline 1450 nahmen die Mitarbeiter/innen in Oberösterreich 291.000 Anrufe entgegen.

Linz. Die „Tau.Gruppe“ der Franziskaner­ innen von Vöcklabruck und die „Vinzenz Gruppe werden ihre beiden Krankenhäuser St. Josef in Braunau und Barmherzige Schwestern in Ried in eine gemeinsame Gesellschaft einbringen. Die künftige „Ordensklinikum Innviertel Holding GmbH“ werde einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des Gesundheitsstandorts Innviertel leisten, sagt Michael Heinisch, Geschäftsführer der „Vinzenz Gruppe“.

„Papa Gruber“ weiterdenken Durch die grundlegende Biografie über den Priester „Papa“ Johann Gruber von Helmut Wagner im Jahr 2011 konnte die Initiative „Plattform Johann Gruber“ wesentliche ­Schritte

Bischöfliche Arbeitslosenstiftung

Hilfe für arbeitslose Menschen in der Krise Die Zahl arbeitsloser Menschen ist coronabedingt stark gestiegen. Im November waren es in Oberösterreich mit 42.286 um fast 10.000 Personen oder um 30 Prozent mehr als im November des Vorjahres. Linz. „Mit der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung unterstützen wir Hilfesuchende im Rahmen unserer Möglichkeiten und beraten die Mitarbeiter/innen in den Pfarren, die diese Menschen ebenfalls begleiten“, sagt Bischof Manfred Scheuer. Dankbar sei er für die belastbare Sozialpartner-

WWW.FOTOSTUDIO-STAUDIGL.AT

n OÖ. Menschenrechtspreis verliehen. Schwester Tarci­sia Valtingoier (Bild), Volkschuldirektorin i. R. Maria Atteneder und dem Projekt #guteNach-

schaft sowie die staatlich garantierte soziale Absicherung. Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung ergänzt: „Arbeitslos zu sein, macht die Menschen und ihre Umgebung oft sprachlos. Mit entsprechender Betreuung können sie Ausbildungsoder Arbeitsplätze finden, die es ja auch in der Krise gibt.“ AK-Präsident Johann Kalliauer weist in einer eigenen Aussendung darauf hin, dass acht von zehn Arbeitslosen sagen, sie könnten kaum oder gar nicht vom Arbeitslosengeld leben. Er

fordert eine bessere finanzielle Absicherung.

barschaft des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen wird der OÖ. Menschenrechtspreis 2020 verliehen. LH Thomas Stelzer gratuliert: „Die drei Preisträger/innen zeigen eindrucksvoll, dass Engagement zur Durchsetzung und Verbesserung von Menschenrechten viele Facetten hat. Schwester Tarcisia Valtingoier hat sich 20 Jahre lang für die Obdachlosenhilfe eingesetzt, Volksschuldirektorin Maria Atteneder enga-

giert sich bereits jahrzehntelang für das Menschenrecht auf Bildung. Dem Projekt #guteNachbarschaft des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen ist es gelungen, während des ersten Lockdowns zusätzlich zu den bisher rund 700 Freiwilligen bis Ende April rund 1.500 Menschen zu gewinnen, die ihre Hilfe angeboten haben. Ich danke allen für ihre Tatkraft und gratuliere sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.“

Der Jobverlust schmerzt nicht nur GINA SANDERS/STOCKADOBE finanziell.

zur Rezeption des NS-Opfers Gruber in Pädagogik und Kunst anstoßen. Ch. Freudenthaler und Th. Schlager-Weidinger sind die Motoren dieses Prozesses. Die beiden haben einen Sammelband herausgegeben, der zwanzig Beiträge vor allem zur Wirkungsgeschichte von Dr. Johann Gruber enthält. (Er wurde 1944 im KZ Gusen zu Tode gefoltert.) Weil er einen „Stachel“ in der Beschäftigung mit Gruber aufgreift, sei auf den Artikel von Andreas Telser, Assistenzprofessor an der KU Linz, ausdrücklich hingewiesen. Er geht der spannenden Frage nach möglichen Theologien im Anschluss an das Lebenszeugnis von Johann Gruber nach, der keine theologischen Schriften hinterlassen hat. Telser macht auf den allgegenwärtigen, unentrinnbaren Hunger aufmerksam, der das Leben aller KZ- Häftlinge geprägt und sowohl Körper als auch den „Lebensglauben“ vieler „aufgefressen“ hat oder „aufzufressen“ drohte. Im Kampf gegen den Hunger sieht Tesler einen Ansatz „Gruber‘scher Theologie“. JOSEF WALLNER Christoph Freudenthaler, Thomas Schlager-Weidinger: Dr. Johann Gruber – Annäherung und Anstoß. Wagner-Verlag, Linz 2020, 202 Seiten, € 23,–.


„Jeder Mensch hat es verdient, beschenkt zu werden“ Viktoria-Anna Schapfl, die Pfarrsekretärin von Eferding, hat eine Wunschbaum-Aktion ins Leben gerufen. Den Menschen, denen das Geld für Geschenke fehlt, soll damit eine besondere Freude gemacht werden. Wünsche werden an den Baum gehängt, der damit zur Drehscheibe für das kleinere oder auch größere Weihnachtsglück wird. PAUL STÜTZ

Viktoria-Anna Schapfl hat die Aktion „Wunschbaum“ in

D

ie alleinerziehende Mutter von zwei Kindern wartet jeden Monat vergeblich auf die Unterhaltszahlungen des Kindesvaters. Mit 250 Euro springt der Staat pro Kind ein – was längst nicht alle Kosten deckt. Die Miete kann sie gerade noch so zahlen. Darüber hinaus wird jeder Cent umgedreht. An Weihnachten denkt sie nur ungern, denn auch für Geschenke für die Kinder fehlt ihr das notwendige Geld. Das Beispiel der Alleinerzieherin ist auch in einer Kleinstadt wie Eferding kein Einzelfall, wie Viktoria-Anna Schapfl aus ihrer Arbeitspraxis berichtet. Sie ist Pfarrsekretärin in Eferding und betreut für die Pfarrcaritas das ganze Jahr über Menschen quer durch alle Altersschichten, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Gerade zu Weihnachten schmerzt die Armut besonders, weiß sie. „Es gibt einige Menschen, die gerade halt so über die Runden kommen, aber für ein schönes Weihnachtsessen oder gar Geschenke ist einfach kein Geld mehr übrig“, sagt Viktoria-Anna Schapfl. Aus diesem Grund hat sie heuer bereits zum zweiten Mal ehrenamtlich die Aktion „Wunschbaum“ in Eferding initiiert.

Weltliche Hilfsaktion für alle Menschen. Auf einem von Pfarrangehörigen weihnachtlich geschmückten Baum hängen Kärtchen, aus denen Alter und Geschlecht

eines zu beschenkenden Menschen sowie Wunsch und ungefährer Preis abzulesen sind. Die Wünsche selbst und die verpackten Geschenke werden im Pfarrzentrum abgegeben. Der Standort des Wunschbaumes ist dabei bewusst im Stadtzentrum gewählt, ein paar hundert Meter weg von der Pfarrkirche: „Wir helfen allen, nicht nur Katholikinnen und Katholiken. Es ist eine weltliche Hilfsaktion“, erklärt Viktoria-Anna Schapfl den Grund dafür. Natürlich gehe es bei Weihnachten um mehr als um Geschenke, aber deren Bedeutung will sie nicht kleinreden. „Jeder Mensch hat es verdient, beschenkt zu werden. Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung.“ Mehr Wünsche als letztes Jahr. Waren es im ersten Jahr noch 20 Wünsche, die auf den Baum gehängt wurden, hat sich die Zahl heuer mit 36 beinahe verdoppelt. Die wirtschaftliche Misere, ausgelöst durch Corona, dürfte die Zahl der Bedürftigen noch einmal deutlich erhöht haben. Einige Kinder bekommen ihr Spielzeug, von dem sie so lange geträumt haben, für andere geht mit Gutscheinen für Reitstunden oder für den Besuch eines Schwimmbads ein großer Wunsch in Erfüllung. Die Erwachsenen dürfen bei der Aktion Wunschbaum auch auf ihre Kosten kommen. Denn in manchen Familien bekommen die Kinder zwar

Geschenke, die Eltern können sich aber für sich selbst nichts mehr gönnen. „Eine Frau hat sich Friseurgutscheine gewünscht. Seit fünf Jahren war sie nicht mehr beim Friseur. Es ist für sie fast ein Luxus, sich endlich einmal die Haare schneiden zu lassen.“

„Es ist ein gewaltiger und mutiger Schritt, wenn man sich zu Weihnachten Hilfe holt.“ Darüber hinaus werden auch Lebensmittelgutscheine verschenkt, damit es zu Weihnachten ein ordentliches Festmahl geben kann. Besonders freue es sie, sagt Schapfl, dass es in Eferding so viele großzügige Spenderinnen und Spender für die Aktion gebe. Viele würden sich die Mühe machen, nicht nur die Geschenke zu besorgen, sondern diese auch liebevoll zu verpacken. „Das Schöne an der Aktion ist die Bereitschaft, etwas herzugeben, ohne zu wissen, wer es bekommt. Keine und keiner hinterfragt diese anonyme Hilfe, für die wir auch keine Überprüfungen der Bedürftigkeit brauchen“, sagt sie. Anders als bei vielen anderen weihnachtlichen Hilfsaktionen werden die Schicksale der bedürftigen Menschen beim Wunschbaum


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Reportage 7

17. Dezember 2020

Der „Stern von Betlehem“ zieht über den Himmel Der 21. Dezember ist bei vielen Astronomen im Kalender rot eingerahmt: Die beiden Planeten Jupiter und Saturn werden sich so nahe kommen, dass sie scheinbar „verschmelzen“. Das Phänomen kann helfen, den „Stern von Betlehem“ zu verstehen. JOSEF WALLNER

Eferding initiiert. PFARRE EFERDING/MAXIMILIAN NEUNDLINGER,

Die ersten Weihnachtspackerl sind schon eingetroffen. In den nächsten Tagen wird sie Viktoria-Anna Schapfl diskret verteilen. KIZ/PS

nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten. Das würde die Menschen zu sehr beschämen, meint Viktoria-Anna Schapfl: „Es ist auch so ein gewaltiger und mutiger Schritt, wenn man sich zu Weihnachten Hilfe holt.“ In den Tagen vor Weihnachten wird sie die Packerl dann persönlich und diskret übergeben. Aus dem vergangenen Jahr weiß sie, dass dabei viele Emotionen im Spiel sind. „Da fließen manchmal schon die Tränen der Erleichterung und Freude.“ In diesen Momenten merke sie, wie sehr der Wunschbaum als Drehscheibe eines kleineren oder auch größeren Weihnachtsglücks dient. Schapfl: „Manche Beschenkten sagen zu mir: ‚Endlich kann es auch für mich ein richtiges Weihnachtsfest werden.’“

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Nicht der geheimnisvolle Stern und schon gar nicht der hinterlistige Herodes stehen im Mittelpunkt der Geschichte von den Sterndeutern, die zu Jesus kommen und ihm huldigen. Die Erzählung aus dem Matthä­ usevangelium beschreibt vielmehr in komprimierter Form, welchen Bedeutung Jesus hat: Sein Wirken geht über das Volk ­Israel hinaus und lässt auch alle „Heiden“ am Heil Gottes teilhaben. Doch hat von Anfang an nicht nur diese Kernbotschaft die Leser/innen interessiert, sondern auch die Details der Erzählung. Vor allem der „Stern über Betlehem“ bewegte und bewegt zum Nachdenken und Nachrechnen. Keinen Anhaltspunkt im astronomisch fassbaren Geschehen haben Erklärungsversuche der Sterndeuter-Geschichte, die einen Kometen oder eine Supernova (einen explodierenden Stern) ins Spiel bringen. Anders ist es mit der Konjunktion (Begegnung) der Planeten Jupiter und Saturn im Jahre 7 vor Christus. Johannes Kepler hat im 16. Jahrhundert als Ergebnis seiner Berechnungen auf die dreimalige Konjunktion der beiden Planeten im Laufe eines Jahres hingewiesen. Der bis 1978 an der Universität Wien lehrende Astronom Konradin Ferrari d‘Occhieppo hat diese Theorie weiterentwickelt und so manche Verständnisschwierigkeit ein wenig

geglättet. Durch die ganze Geschichte hindurch ist bekannt, dass die Babylonier Meister in der Planetenbeobachtung waren. Im Gebiet des heutigen Irak wurde ein Tontafel-Archiv mit astronomischen Informationen gefunden, eine Keilschrift-Tafel weist sogar das Jahr 7 vor Christus wegen der Planetenkonjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische als herausragendes „astronomisches“ Jahr aus. Der Planet Jupiter stand in Babylon für den höchsten Gott, der Saturn galt auch als Planet des jüdischen Volkes und das Sternbild der Fische bedeutete „Land im Westen“. Die Sternenkonstellation eröffnete für die Experten in Babylon, die auch nach der Bedeutung der Himmelsphänomene fragten, eine spannende Perspektive: „im Land der Juden“ ist ein König geboren. Wenn man die Planeten-Konjunktionen mit Jesus in Zusammenhang bringt, kann man auf jeden Fall treffend seine Besonderheit beschreiben. Einladung. P. Christoph Gerhard, Mönch und Astronom, resümiert die Debatten um den Stern von Betlehem: „Der Text lädt uns ein, uns selbst auf die Suche nach dem wahren König des Lebens zu machen.“ Dass sich Jupiter und Saturn „begegnen“, war im Jahr 7 vor Christus kein einmaliges Geschehen, in dieser Intensität geschieht es aber nur etwa alle 800 Jahre. Weniger spektakuläre, aber trotzdem fasziniernde Konjunktionen ereignen sich alle zwanzig Jahre. Darum lohnt es sich am 21. Dezember 2020 - auch bereits ein paar Tage davor ist möglich - am frühen Abend Richtung Südwesten zu schauen und nach den „verschmolzenen“ Sternen zu suchen.

Der helle Stern in der rechten Bildhälfte ist der Planet Jupiter.

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PROF. FRANZ GRUBER


8 Pfarren & Regionen

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE Rohrbach-Berg. Ein Blitzschlag hat vor Jahren eine Linde so getroffen, dass im Laufe des weiteren Wachstums eine Nische entstand. Ein Landwirt aus der näheren Umgebung brachte darin ein Kruzifix an. NOPP

Krippe der Pfadfinder

PRIVAT

Hörsching. Die Pfadfindergilde Hörsching und die Familie Schmidthaler haben gemeinsam eine begehbare Krippe gestaltet und im Garten der Familie Schmidthaler aufgebaut. Alle, die sich die Krippe näher anschauen oder vor ihr eine kurze Zeit der Stille halten möchten, sind eingeladen, in den Garten zu kommen. Eine große Zahl von Spaziergängern hat diese Einladung bereits angenommen, freuen sich die Pfadfinder.

Mauer-Adventkalender

PFARRE

Neumarkt im Mühlkreis. Die Pfarre hat einen Adventkalender unter dem Motto „24 gute Worte im Advent“ auf der Kirchenmauer aufgebaut. Entstanden ist die Idee in den Teams der Kinderliturgie und der Pfarrzeitung. Für jeden Tag wurde eine pfarrliche oder eine der Pfarre nahestehende Gruppierung gebeten, eine der Metalltafeln zu gestalten. Bis Weihnachten wird ein „Besinnungsweg“ auf der Steinmauer wachsen.

Jugendliche vor Weihnachten mit 24-Stunden-Radioprogramm Weibern. Heuer ist der Nikolaus nicht zu den Kindern gekommen, sondern die Kinder zu ihm. Sie waren eingeladen, am 5. und 6. Dezember die Kirche zu besuchen. Dort wurden sie von einer lebensgroßen Nikolaus-Figur „begrüßt“, die mit Hilfe einer Audioaufnahme aus dem Leben des Heiligen Nikolaus erzählte. Da coronabedingt jeweils nur eine Familie in der Kirche der „sprechenden“ Nikolausfigur zuhören konnte, ergab sich von selbst eine Nikolausfeier im Kreis der Familie. Abschließend durften sich die Kinder in der Taufkapelle eine Überraschung abholen. Im Vorfeld wurden die Kinder auch gebeten, eine Nikolauszeichnung mitzubringen. PFARRE WEIBERN

Schülerradio macht Hilfsaktion

Moritz Reisenberger (l.) und Tobias Takacs sind mit ihrem „Radio Franziskusschulen“ on Air (radio-franziskusschulen. jimdofree.com). ORG

Vöcklabruck. Seit fast zwei Jahren betreiben Tobias Takacs und Moritz Reisenberger mit ihrem Team das „Radio Franziskusschulen“. Im letzten Jahr starteten die Schüler/innen des ORG der Franziskanerinnen in Vöcklabruck in der Woche vor Weihnachten die Aktion „Christmas Miracle“: 24 Stunden lang sendeten sie durchgehend ein Sonderprogramm mit Musik, Beiträgen, Weihnachtsgeschichten von Schüler/innen und Lehrer/innen sowie Interviews mit Gästen. Für eine kleine Spende konnte man Wunschtitel bestel-

len. Die Spendensumme wurde der Aktion „Schüler helfen Schülern“ zur Unterstützung von bedürftigen Schüler/innen zur Verfügung gestellt. Für ihr Engagement haben die beiden Jungmoderatoren jüngst den St.-Georgs-Bildungspreis der Katholischen Privatschulen Österreichs gewonnen. Nun haben sie am Oberstufenrealgymnasium ein ganz neues Studio eingerichtet. Sie werden am 22. Dezember ab 7.30 Uhr 24 Stunden durchgehend live senden und so ihre erfolgreiche Aktion aus dem Vorjahr wiederholen.

n Lambrechten. Ein riesiger Adventkranz stimmt die Familie Manaberger aus Lambrechten auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. Mit einem Eisenring eines ausrangierten Trampolins und einem umgeschnittenen Baum dekorierte die ganze Großfamilie von den Großeltern bis zu den Enkerl den Adventkranz, um sich nun an den Adventsonntagen darum zu versammeln.

PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

17. Dezember 2020

Segensfeiern unter dem Gesichtspunkt: „Weihnachten ohne dich“

Jemand fehlt unterm Christbaum Eigentlich sollten es ja „Frohe Weihnachten“ sein. Doch jetzt, ein paar Tage vor Heiligabend, ist manchen Menschen gar nicht froh zumute, weil sie um jemanden trauern oder jemanden vermissen. Für sie gibt es in Altenfelden und Pinsdorf knapp vor Weihnachten eigene Segensfeiern. Weihnachten ist für Trauernde eine besonders schwere und emotionale Zeit. Eine Zeit voller Erinnerungen – schmerzhafter und aber auch schöner – in der die Lücke, die ein geliebter Mensch hinterlassen hat, ganz besonders deutlich wird. Mit dem Angebot „Weihnachten ohne dich“ lädt die Katholische Jugend der Region Oberes Mühlviertel am Mittwoch, 23. Dezember, 19 bis 20 Uhr alle Trauernden und Hoffenden jeglichen Alters zu einer besinnlichen Feier in die Pfarrkirche Altenfelden ein. Die Katholische Jugend (KJ) im Oberen Mühlviertel organisiert diese Veranstaltung zum wiederholten Male, im vergangenen Jahr hat sie dafür den Solidaritätspreis der KirchenZeitung bekommen. Mit berührenden Texten, verschiedensten Impulsen und instrumentalen Liedern kann der Verbindung zu geliebten Verstorbenen nachgespürt werden. Es geht darum, die eigene Trauer zuzulassen und sich so auf Weihnachten vorzubereiten. In Pinsdorf gibt es am Samstag, 19. Dezember in der Pfarrkirche von 17 bis 19 Uhr

Die Katholische Jugend Oberes Mühlviertel erhielt den Solidaritätspreis (das Foto stammt aus dem Vorjahr). Rechts: EIne der Stationen von „Weihnachten ohne dich“ in Altenfelden. HANVF.COM (2)

ebenfalls eine Segensfeier zu diesem Thema. Der Titel lautet: „Weihnachten ohne dich spezial. Süßer die Glocken nie klingen.“ Gedacht ist die Veranstaltung für all jene, denen jemand fehlt, der im letzten Jahr noch mitgefeiert hat. Wenn jemand gestorben ist, oder wenn durch Trennung, Scheidung, Streit oder Arbeit an einem fernem Ort einfach in diesem Jahr jemand unterm Christbaum fehlt. Allein wegen Corona. Dazu kommt noch, dass in diesem Jahr Weihnachten ohnehin nochmals anders gefeiert werden muss, auf Grund der Corona-Pandemie. Für alle Men-

schen bedeutet das eine große Herausforderung. Erwachsene und Kinder sind zu einem Stationenweg eingeladen, der sich unter anderem über Pfarrkirche und Pfarrzentrum verteilt. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. Im Zeichen der Weihnachtsglocke und mit verschiedenen Ritualen wird versucht, die hoffnungsvolle Botschaft von Weihnachten und die persönliche Lebenssituation miteinander zu verbinden, um den Klang der Weihnachtsglocke trotzdem hören und spüren zu können. Die Kirchenglocken von Pinsdorf wollen dabei mit ihrem abwechselnden Geläute zu jeder Viertelstunde eine Hilfe sein. PAUL STÜTZ

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Getrennt, aber nicht allein

PFARRE

Vorschriften verschönern Weyregg am Attersee. „Es darf nur jede zweite Sitzreihe benutzt werden“, heißt es lapidar in der Verordnung für die Gottesdienste in Corona-Zeiten. Drei Frauen aus der Pfarre Weyregg haben Maschen genäht und mit dem „IHS“-Symbol bedruckt und so der Vorschrift eine besondere, sympathische Note gegeben.

Traun. Die Katholische Frauenbewegung (kfb) Traun gestaltete heuer ihre Adventfeier in neuer, von Corona „diktierter“ Form. Jede kfb-Frau erhielt eine „Adventpost“ mit einer Engelsgeschichte, Text und Noten des Liedes „Engel des Herrn“, einem Engelsegen und einem aus Filz gefertigten Engel. In diesem Brief stand auch die Bitte, am Abend des 2. Dezembers eine Kerze zu entzünden, die Geschichte zu lesen, das Lied zu singen und den Segen zu beten. Jene Frauen, die nicht kfb-Mitglieder sind, fanden diese Information auch im „Adventkalender“ der Pfarre. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass die Einladung auf großes Echo gestoßen ist.

LITZLBAUER

Licht von der Kapuzinerkirche Ried im Innkreis. Das erste Mal steht heuer am Kapuzinerberg bei der Klosterkirche ein Christbaum. Das Team der Kapuzinerkirche freut sich sehr über dieses weithin sichtbare Zeichen, das die Stadtgemeinde Ried ermöglicht hat. Christbaum und Kirche bilden ein ansprechendes Ensemble.


10 Thema

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Corona-Bibel – ein verbindendes Projekt Ein ökumenisches Team aus der Schweiz stellte kurz vor dem ersten Corona-Lockdown im März ein tolles Bibel-Projekt auf die Beine. Mitgemacht haben rund 1000 Menschen aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und anderen Ländern, die per Hand Kapitel aus der Bibel abgeschrieben und an das Team gesandt haben. Herausgekommen ist die St. Galler Corona-Bibel, die aktuell online abrufbar ist.

SUSANNE HUBER

Blättert man in der Online-Ausgabe der Corona-Bibel, so kommt man ins Staunen. Die per Hand geschriebenen und oft künstlerisch gestalteten Seiten machen neugierig und laden ein, weiterzublättern. In den Kopf kommen einem dabei unweigerlich alte Handschriften in Bibliotheken oder Archiven. Vor allem im frühen Mittelalter wurden in den Schreibstuben, den so genannten Skriptorien, die es meistens in Klöstern gab, Texte per Hand verfasst und mit wunderschönen Initialbuchstaben oder Bordüren künstlerisch geschmückt und verziert. Mit dieser alten Tradition haben sich die Beteiligten des Corona-Bibel-Projekts durch ihre händisch abgeschriebenen Passagen aus der Bibel nun also verbunden. Hohe Beteiligung. Initiator des zunächst für die Schweiz angedachten ökumenischen Konzepts der Corona-Bibel ist Uwe Habenicht. Der reformierte Pfarrer und Theologe hat es gemeinsam mit dem Team der katholischen Cityseelsorge St. Gallen kurz vor dem ersten Lockdown im März begonnen umzusetzen. Insgesamt wurden 1189 Kapitel der Bibel vergeben und handschriftlich abgeschrieben. Entstanden sind rund 4000 Seiten in 7 Bänden, die aktuell online durchgeblättert und bestaunt werden können. Wie viele Menschen tatsächlich an diesem Projekt teilgenommen haben, weiß man nicht genau. „Einige Leute haben mehrere Kapitel geschrieben. Andere Familien oder Gruppen haben sich ein Kapitel untereinander aufgeteilt. Da nicht alle mit ihrem Namen unterzeichnet haben, konnte wir auch nicht durchzählen. Wir gehen davon aus, dass zwischen 900

und 1000 Menschen mitgemacht haben“, sagt Uwe Habenicht. Wenige Tage nach dem Projektstart war klar, dass auch Menschen aus Österreich, Deutschland, Frankreich und sogar aus den USA großes Interesse daran bekundeten und ebenfalls mitwirkten. Zeitgemäße Spiritualität. Pfarrer Habenichts Beweggründe, die Corona-Bibel ins Leben zu rufen, sind ganz klar: Er wollte sich dieser Krisensituation nicht tatenlos hingeben und ausliefern. Also mussten Möglichkeiten auf die Beine gestellt werden, „um gerade in dieser Zeit der Isolierung die Menschen nicht völlig alleine zu lassen, sondern ihnen das Gefühl zu geben, etwas tun zu können und gemeinsam Verbindendes zu schaffen.“ Das Projekt war laut dem Theologen nicht nur ein Geistesblitz, sondern auch das Ergebnis einer sehr langen intensiven theologischen Arbeit im Hinblick darauf, „wie Spiritualität heute sein muss, damit Menschen sie auch aufnehmen und in ihr Leben integrieren.“ Es gehe dabei auch um Formen zeitge-

Roman Rieger (links) und Uwe Habenicht. ST. GALLER CORONA-BIBEL


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

17. Dezember 2020

Verschieden gestaltete Seiten aus der St. Galler Corona-Bibel.

mäßer Spiritualität, die Habenicht in seinem Buch „Freestyle religion“ zum Thema machte. „Wichtig ist, den Menschen viel Freiraum zu lassen, eine eigene Form der Spiritualität zu entwickeln. Das Corona-Bibel-Projekt gehört auch mit in diesen Rahmen.“ Deutungshoheit abgegeben. Roman Rieger, Leiter der katholischen Cityseelsorge St. Gallen, sieht es ähnlich. „Für mich war dieses Projekt ein Lernfeld im Bereich Kirche und Theologie. Wir haben dabei die Deutungshoheit abgegeben. Ich glaube, das ist etwas, was wir als Kirche noch viel stärker lernen müssen.“ Es wurde, so Rieger, nicht vorgeschrieben, welche Übersetzung gewählt werden muss und in welcher Sprache man schreiben soll. „Die Menschen konnten frei kommentieren und illustrieren. Ich glaube, dieses Loslassen, nicht zu kontrollieren und den Menschen etwas zuzutrauen ist ein Schlüssel auch für die Zukunft der Kirche. Das hat mich sehr begeistert.“ Es sei ein tolles Gemeinschaftswerk entstanden, das sich zusammensetzt aus Menschen verschiedenster Bereiche, Altersstufen und Glaubensrichtungen. „Es gab auch Atheisten, die mitmachten und das auch hingeschrieben haben“, erzählt Roman Rieger. Seelsorge. Dass dieses Projekt auf so viel Anklang stößt und „Menschen mit Hingabe geschrieben, gestaltet, gemalt und gezeichnet haben, das ist einmalig“, sagt Pfarrer Uwe Habenicht. Dass die Corona-Bibel „so etwas Großes“ werden würde, damit hat auch Roman Rieger von der Cityseelsorge nicht gerechnet. Der katholische Theologe, der ursprünglich aus dem technischen Be-

ST. GALLER CORONA-BIBEL (7)

reich kommt, zog innerhalb von einer Woche eine Website hoch. Mit jenen Teilnehmern, die am Computer nicht so fit waren, gab es auch viele Gespräche per Telefon. „Dabei haben wir viel erfahren über die Situation der Menschen zu Hause. Da gab es auch tragische Geschichten von Leuten, in deren Umfeld Menschen an Corona gestorben sind“, sagt der Seelsorger. „LichtZeichen“. Die „wunderbare Bibelausgabe“ soll nun auch in der durch Corona schwierigen Advent- und Weihnachtszeit den Menschen zu Hilfe kommen. „LichtZeichen“ – so heißt die neue Idee des ökumenischen Teams. „Alle, die Lust haben, laden wir ein, jeden Tag ein Kapitel aus der Corona-Bibel zu lesen und daraus einen Satz herauszuschreiben. Der kann dann entweder zu Hause an eine Wand gepinnt und auch Freunden oder Verwandten zugeschickt werden“, sagt Uwe Habenicht. Mit solchen ,LichtZeichen‘ wolle man, so der Theologe, mit den Leuten durch diese dunkle Zeit gehen. Würdiger Platz. Mittlerweile wurden die sieben Bände der Original St. Galler Corona-Bibel gebunden. Die Einbände werden derzeit noch künstlerisch gestaltet. Am 14. März 2021, dem Jahrestag des Lockdown, soll sie an die Stiftsbibliothek des St. Galler Benediktinerklosters übergeben werden. So erhält die Corona-Bibel einen würdigen Platz an einem Ort, der schon eine Vielzahl an Handschriften beherbergt. u Online-Corona-Bibel: www.coronabibel.ch u Adventprojekt „LichtZeichen“:

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www.coronabibel.ch/#/de/advent-2020


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Hospizfinanzierung. Der Nationalrat sprach sich einstimmig für die finanzielle Absicherung der Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche aus. Der Entschließungsantrag war von allen fünf Fraktionen gemeinsam eingebracht worden. Die Regierung ist aufgefordert, die Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Erwachsene in die Regelfinanzierung überzuführen und das Angebot auszubauen.

Schwerkranke brauchen professionelle Begleitung. HARALD OPPITZ/KNA

Kopftuch. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hob das seit 2019 bestehende Kopftuchverbot an Volksschulen als verfassungswidrig auf. Die Regelung greife eine bestimmte Religion, den Islam, ohne nähere Begründung heraus, was dem Gebot der religiösen und weltanschaulichen Neutralität des Staates widerspreche, begründeten die Verfassungsrichter. Die Bischofskonferenz hatte das Verbot bereits 2019 als „wenig wünschenswert“ bezeichnet. Entschädigung. Österreich valorisiert die Entschädigungszahlungen an Kirchen und Religionsgemeinschaften. Das wurde im Nationalrat mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen. Die Katholische Kirche erhält pro Jahr 20,75 Mio. Euro, die Evangelische Kirche 1,33 Mio., die Israelitische Religionsgesellschaft rund 370.000 und die Altkatholische Kirche rund 61.000 Euro. Dabei handelt es sich um Entschädigungszahlungen für Enteignungen während des NS-Regimes. Etwa alle 10 Jahre werden sie wertangepasst.

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

„Es ist verfassungswidrig, jede Art der Hilfe zur Selbsttötung ausnahmslos zu verbieten“

VfGH-Urteil erlaubt Suizidbeihilfe Suizidbeihilfe zu bestrafen widerspricht der Verfassung, urteilt der Verfassungsgerichtshof. Verleitung zur Selbsttötung und Tötung auf Verlangen bleiben strafbar.

vorzusehen, damit die betroffene Person ihre Entscheidung zur Selbsttötung nicht unter dem Einfluss Dritter fasst.“ Dazu hat der Gesetzgeber bis 31. Dezember 2021 Zeit.

Am 11. Dezember verkündete der Verfassungsgerichtshof (VfGH) nach langen Debatten ein „Sterbehilfe“-Urteil: Demnach ist verfassungswidrig, dass mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren zu bestrafen ist, wer beim Suizid Hilfe leistet. „Das Recht auf freie Selbstbestimmung umfasst das Recht des Suizidwilligen, die Hilfe eines dazu bereiten Dritten in Anspruch zu nehmen“, begründet der VfGH. Jemand anderen zur Selbsttötung zu verleiten, bleibt strafbar. In der Verlautbarung heißt es: „Der Verfassungsgerichtshof übersieht nicht, dass die freie Selbstbestimmung auch durch vielfältige soziale und ökonomische Umstände beeinflusst wird. Dementsprechend hat der Gesetzgeber zur Verhinderung von Missbrauch Maßnahmen

Kulturbruch. Für die Bischofskonferenz ist das Sterbehilfe-Erkenntnis ein Kulturbruch mit dem bedingungslosen Schutz des Menschen. Das betonte Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender der Bischofskonferenz. „Jeder Mensch in Österreich konnte bislang davon ausgehen, dass sein Leben als bedingungslos wertvoll erachtet wird – bis zu seinem natürlichen Tod. Diesem Konsens hat das Höchstgericht eine wesentliche Grundlage entzogen.“ Lackner nennt das Urteil einen „Dammbruch“ und warnt davor, dass der Druck auf kranke und alte Menschen steigen werde. Die Kirche werde sich in der Palliativ- und Hospizarbeit und in der Suizidprävention und Begleitung der Menschen in Lebenskrisen noch intensiver engagieren.

Im Moria-Ersatzlager Kara Tepe kämpfen Familien mit Kindern ums Überleben

Lesbos: Kein Verdrängen mehr Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler besuchte vergangene Woche die Insel Lesbos. Angesichts der elenden Verhältnisse im Moria-Ersatzlager Kara Tepe appelliert er wie auch der evangelische Bischof Michael Chalupka an die österreichische Bundesregierung, Flüchtlinge aus Lesbos aufzunehmen. Er wünsche sich für Österreich sachliche Kommunikation über die Situation, sagt Glettler: „Die Wahrheit ist der Bevölkerung zumutbar.“ Weder ein „Schönreden“ noch eine „Empörungsrhetorik“ helfe weiter. Ös-

Bei Regen stehen viele Zelte unter Wasser. 15 Duschen gibt es für 9000 Personen. Im Winter wird es eiskalt. GLETTLER

terreich sollte ein deutliches Zeichen setzen, fordert der Bischof: „Wir sollten uns rasch an der Aufnahme von Menschen beteiligen, die bereits einen positiven Asylbescheid haben.“ Die Länder an den EU-Außengrenzen bräuchten mehr Solidarität von den anderen EU-Ländern. Auch nur hundert Personen aufzunehmen, wäre schon eine Hilfe und Erleichterung. „Weihnachten hätte dafür die nötige Symbolkraft.“ Für die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen und besonders vulnerablen Familien spricht sich auch der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka aus. Die Berichte aus dem provisorischen Lager auf Lesbos, das nach dem Brand des Camps Moria im September eingerichtet worden war, hätten gezeigt, das die auch von der österreichischen Bundesregierung versprochene Hilfe vor Ort nicht angekommen sei. „Das, was uns gesagt wurde, war falsch. Vor Ort wird nicht geholfen. Die Menschen leben im Elend. Und die Länder, die Kinder und Jugendliche aufgenommen haben, haben keine Pull-Effekte ausgelöst”, verweist Chalupka auf die Beispiele Deutschlands und Frankreichs.


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Panorama 13

17. Dezember 2020

Mehr Klimaschutz: Laut Papst Franziskus will der Vatikan seine Nettoemissionen bis 2050 auf null senken.

KNA

Mahnung zu Kurswechsel in Sachen Klima Beim digitalen UN-Klimagipfel am vergangenen Samstag hat Papst Franziskus einen Kurswechsel verlangt. Man dürfe kommenden Generationen nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft rauben, sagte er bei dem virtuellen Treffen, das zum fünften Jahrestag des Paris-Abkommens Druck auf die Staats- und Regierungschefs zu mehr Klimaschutz machen sollte. Nach Worten des Papstes sollen die Nettoemissionen des Vatikanstaats bis 2050 auf null sinken. Die seit Jahren laufenden Bemühungen um eine ef-

fiziente Nutzung von Wasser und Energie, nachhaltige Mobilität, Wiederaufforstung und Recycling würden verstärkt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte beim Online-Gipfel vor einem „katastrophalen Temperaturanstieg“ um 3 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Die in Paris 2015 abgegebenen Verpflichtungen reichten nicht aus, um die angezielte Eindämmung der Erderwärmung zu erreichen, und selbst diese Zusagen würden nicht erfüllt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der

Leyen verwies auf das Ziel der Union, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Wert von 1990 zu senken. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel führte als deutschen Beitrag den Ausstieg aus der Atomkraft und der Kohleverstromung an. Diese ehrgeizigen Ziele nicht nur zu setzen, sondern sie auch zu erreichen, wolle man schaffen, sagte Merkel. Der für dieses Jahr vorgesehene UN-Klimagipfel COP 26 in Glasgow wurde wegen Corona auf 2021 verschoben.

Vertuschungsvorwürfe gegen Kardinal Woelki

Papst Franziskus plant eine Irakreise

WELTKIRCHE

Die gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki erhobenen Vertuschungsvorwürfe will dieser nun vom Papst prüfen lassen. Anlass für den Schritt Woelkis ist der Vorwurf, er habe im Jahr 2015 einen früheren Fall schweren sexuellen Missbrauchs durch einen Priester pflichtwidrig nicht nach Rom gemeldet und keine Voruntersuchung eingeleitet. Die Missbrauchsaufarbeitung in der Erzdiözese Köln sei laut dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, „ein Desaster“. Laien und Missbrauchs-Betroffene fordern personelle Konsequenzen.

Überraschend kündigte der Vatikan vom 5. bis 8. März 2021 eine Irakreise des Papstes an. Es wäre der erste Besuch eines Papstes in dem arabischen Land. Mit großer Freude hat Patriarch Louis Raphael I. Sako aus Bagdad die Ankündigung des Besuchs von Franziskus aufgenommen. Christen waren im Irak immer eine Minderheit. Seit dem Irak-Krieg und dem IS-Terror sind in den vergangenen Jahren rund zwei Millionen Menschen geflohen. Verlauf und Programm der Reise würden später unter Berücksichtigung der weiteren Corona-Pandemie-Entwicklung mitgeteilt.

Ein neues Gerichtsurteil, das als Kinder in die USA gekommene Einwanderer ohne Papiere („Dreamer“) wieder besser vor Abschiebungen schützt, wird von den katholischen US-Bischöfen begrüßt. Besonders erfreut seien sie darüber, dass Jugendliche zum ersten Mal seit 2017 wieder einen Antrag zur Aufnahme in das DACAAbschiebeschutz-Programm stellen könnten. Bewaffnete haben in ­Nigeria eine Schule überfallen und Kinder entführt. Die angespannte Sicherheitslage im Land verschlechterte sich in den vergangenen Wochen zunehmend. Der nigerianische Erzbischof ­Ignatius Kaigama zeigte sich sehr besorgt, auch mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest.

Ignatius Kaigama KNA


Kurzer Satz mit großer Kraft „Weil in der Herberge kein Platz war“, obwohl dieser Vers aus dem Lukasevangelium nicht einmal ein vollständiger Satz ist, geht von ihm eine erstaunliche Wirkung aus. Er hat den volkstümlichen Brauch des Herbergsuchens genauso angestoßen, wie er bis heute zum Einsatz für Obdachlose und Flüchtlinge motiviert.

JOSEF WALLNER

KRANZLER

Der Vers „Weil in der Herberge kein Platz war“ erklärt, warum Maria ihr neugeborenes Kind in eine Futterkrippe legen musste. Die Geschichte von der Geburt Jesu, wie sie der Evangelist Lukas erzählt, ist selbst im säkularen Europa Allgemeinwissen: Josef und seine hochschwangere Verlobte Maria sind von Nazaret unterwegs zur Volkszählung nach Betlehem, zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt setzen die Wehen ein, Maria muss ihr Kind in einem Stall zur Welt bringen. Die biblische Erzählung lässt daran denken, dass die Karawanserei von Betlehem übervoll mit Leuten war, die wegen der Volkszählung in ihren Geburtsort gekommen waren. Das griechische Wort für Herberge, Katalyma, das Lukas hier gebraucht, beschreibt aber kein Gasthaus mit Fremdenzimmern, son-

Geschenk-Tipp Sie sind noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk? Wie wäre es mit einem „Eselsohr“? Oder einer „Schaf-Gabe“? Auf www.krippeimdom.at und im DomCenter am Domplatz gibt es außergewöhnliche Geschenkideen mit Bezug zur Krippe. Mit dem Kauf dieser Packerl unterstützen Sie die Erhaltung der wertvollen Krippe im Dom: DomCenter Linz, Herrenstraße 36, 4020 Linz, Tel. 0732 94 61 00 MARIENDOM

dern heißt bloß „großes Zimmer“. Damals bestehen viele Häuser nur aus einem einzigen Raum, einem „großen Zimmer“, manchmal müssen auch die Tiere darin noch Platz finden. Aber die Lage wird für Josef und Maria totzdem nicht besser, wenn man „Katalyma“ mit „Wohnstube“ übersetzt. Denn auch diese war vermutlich brechend voll. Da Josef aus Betlehem stammt, gibt es dort eine Art „Elternhaus“ mit Verwandten. Selbstverständlich ist er hier jederzeit willkommen und steht ein Schlafplatz für ihn bereit. Das Problem ist aber, dass wegen der Volkszählung alle Verwandten gleichzeitig gekommen sind. Das sprengt die Möglichkeiten. Da bleibt für Josef und Maria in ihrer besonderen Situation wohl oder übel nur jener zumeist etwas niedriger liegende Teil des Hauses, in dem die Tiere untergebracht sind. Das ist noch der geeignetste Platz für die Entbindung. Oder ein eigener Stall in umittelbarer Nähe des Wohnhauses. Oft dienen bei Betlehem auch Höhlen als Ställe. Ohne Obdach und auf der Flucht. Wo immer auch Jesus geboren wurde – es war in bitterer Armut. Da liegt es nahe, an die Menschen zu denken, die wie er arm, ohne Herberge und auf der Flucht sind. Das sind viele. Mitte des Jahres 2020 waren auf der ganzen Welt mehr Menschen aus der Heimat vertrieben als je zuvor. Das UNO-Flüchtlingshilfwerk schätzt 80 Millionen Menschen. Die Zahl ist deswegen so erschreckend, weil wegen der Corona-Pandemie durchaus viele Grenzen geschlossen sind. Vermutlich würden sonst noch weit mehr Menschen ihre Heimatländer verlassen. Nur 800.000 Flücht-

linge – das ist ein Prozent aller Geflüchteten und Vertriebenen – haben laut UNO im ersten Halbjahr 2020 in ihre ursprünglichen Wohngebiete zurückkehren können. Auf der Insel Lesbos. Ein Brennpunkt der Flüchtlingskrise in Europa ist aktuell Lesbos. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler besuchte von 6. bis 9. Dezember 2020 Flüchtlingslager auf der griechischen Insel. Das Schicksal der Flüchtenden, die lebensgefährliche Überfahrten hinter sich haben, beschäftigt ihn schon seit vielen Jahren, erzählt er: „Unser Besuch sollte kein politischer Aktivismus sein, sondern ein bewusstes Hinschauen auf einen der größten humanitären Katastrophenschauplätze Europas.“

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Bischof Hermann Glettler hilft auf Lesbos der Grazer Menschenrechtsaktivistin Doro Blancke beim Verpacken von Essensrationen. PRIMAS


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie Krippenfiguren 15

17. Dezember 2020

„Beim Wegschauen nicht mehr dabei sein“

ARS ELECTRONICA FUTURELAB/DIGILITHIC

Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler sagt über seinen Besuch in einem Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos:

„Unsere Reise war ein humanitärer Faktencheck und eine aktuelle Herbergsuche zugleich. Das Leitwort jeder Herbergsuche stammt aus dem Mund Jesu: ‚Wer einen Heimatlosen aufnimmt, nimmt mich auf.’ Wir hatten natürlich keine perfekte Lösung im Gepäck, aber wir wollen beim Wegschauen und Verdrängen nicht mehr dabei sein. Wahrnehmen – das war und ist unser erster Auftrag, was auch immer dann an konkreten politischen Handlungen, Bitten und Aktionen folgen mag.“

Nahrung für Körper und Geist 59 Figuren beleben die Domkrippe insgesamt, 30 davon sind schon restauriert: unter ihnen zwei männliche Figuren. Sie zeigen einen Mann mit einem Früchtekorb und einen Mann, der zwei Hühner zur Krippe trägt. Hier geht es nicht nur darum, den Hunger nach Essen zu stillen – auch diese Figuren haben biblische Bezüge.

Brot und Wein. In jeder Messfeier werden Brot und Wein zum Altar gebracht, Gott wird gepriesen für das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit, für den Wein, die Frucht des Weinstocks und der menschlichen Arbeit. Damit wird die Bitte verbunden, dass diese Gaben Brot des Lebens und Kelch des Heiles werden.

Mann mit Korb voll Früchten. Ein Mann kniet vor dem Kind und hält einen Korb mit Früchten hin; er will der jungen Familie Nahrungsmittel schenken. Diese Geste erinnert zugleich an das, was ein gläubiger Israelit jedes Jahr beim Erntedank getan hat. Er hat einen Korb mit Feldfrüchten zum Heiligtum gebracht, ihn dem Priester übergeben und sich vor dem HERRN, seinem Gott, niedergeworfen und ihm gedankt für das Land, in dem er leben kann und Lebensunterhalt findet. (vgl. Dtn 26,1–10)

Mann mit zwei Hühnern. In manchen Krippenspielen kommt die Frage auf: „Was bringen wir dem Kind mit?“ Der Mann, der dem Jesuskind zwei Hühner entgegenhält, scheint von dieser Frage inspiriert zu sein. Auch hinter dieser Figur steht ein Wort des erwachsenen Jesus. Matthäus überliefert es im Zusammenhang der Wehe-Rufe gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer und einer Klage über die drohende Zerstörung Jerusalems: „Wie oft wollte ich deine Kinder sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; ihr aber habt nicht gewollt.“ (Mt 23,37) Jesus spricht mit diesem Bildwort von der Henne und ihren Küken die mütterliche und fürsorgliche Seite im Gottesbild an. DOMPFARRER MAXIMILIAN STRASSER

Begegnung. Das Kind in der Krippe ist der „Ort“, an dem Menschen Gott begegnen und ihm für alle guten Gaben danken.

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Serie „Krippenfiguren“ Teil 5

 Tipp: Die Domkrippe erleben: im Deep Space des AEC jeweils freitags und an den Wochenenden zwischen 14 und 16 Uhr; in der Krypta des Mariendoms täglich von 9.30 bis 12 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr, am Wochenende bereits ab 14 Uhr. Dazu gibt es eine digitale Installation mit den Figuren – neben der Krippe – in der Krypta zu bestaunen.


SONNTAG 4. Adventsonntag – Lesejahr B, 20. Dezember 2020

Für Gott ist nichts unmöglich Der Herr will die Rettung der Welt, aber er will auch unsere Zustimmung dazu. Maria hat ihr Ja gesagt. Heute sind wir an der Reihe.

1. Lesung 2 Samuel 7,1–5.8b–12.14a.16

In jenen Tagen als König David in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe vor allen seinen Feinden ringsum verschafft hatte, sagte er zu dem Propheten Natan: Ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, die Lade Gottes aber wohnt in einem Zelt. Natan antwortete dem König: Geh nur und tu alles, was du im Herzen hast; denn der Herr ist mit dir. Aber in jener Nacht erging das Wort des Herrn an Natan: Geh zu meinem Knecht David und sag zu ihm: So spricht der Herr: Du willst mir ein Haus bauen, damit ich darin wohne? Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst über mein Volk Israel wirst, und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist. Ich habe alle deine Feinde vor deinen Augen vernichtet und ich werde dir einen großen Namen machen, der dem Namen der Großen auf der Erde gleich ist. Ich werde meinem Volk Israel einen Platz zuweisen und es einpflanzen, damit es an seinem Ort wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss und schlechte Menschen es nicht mehr unterdrücken wie früher und auch von dem Tag an, an dem ich Richter in meinem Volk Israel eingesetzt habe. Ich verschaffe dir Ruhe vor allen deinen Feinden. Nun verkündet dir der

Herr, dass der Herr dir ein Haus bauen wird. Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen. Ich werde für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein. Dein Haus und dein Königtum werden vor dir auf ewig bestehen bleiben; dein Thron wird auf ewig Bestand haben.

2. Lesung Römerbrief 16,25–27

Dem, der die Macht hat, euch Kraft zu geben – gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen –, ihm, dem einen, weisen Gott, sei Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen.

Evangelium Lukas 1,26–38

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war

mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Fürchte dich nicht!

Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir! Nach orthodoxer Tradition erreichte der Engel Maria, als sie Wasser schöpfte, wie dieses Mosaik aus Nazaret darstellt. KIZ/NIE

V

on der Huld des Herrn will ich ewig singen, von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden.

Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, im Himmel deine Treue gefestigt. Einst hast du in einer Vision zu deinen Frommen gesprochen: „Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erwählten und David, meinem Knecht, geschworen: Auf ewig gebe ich deinem Haus festen Bestand

Als Mann kann ich eigentlich nicht wirklich erahnen, wie es einer Frau geht, wenn sie erfährt, dass sie schwanger ist, vor allem, wenn die Schwangerschaft nicht geplant ist. Es kündigt sich etwas an, das das Leben einer Frau verändert, das sie mit Freuden, Ängsten und mit Fragen für die Zukunft begleitet. Maria wird es nicht anders ergangen sein, wie vielen anderen Frauen davor und bis heute. Bei der Begegnung Marias mit dem Engel Gabriel ist eine Aussage des Engels sehr wesentlich: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“ Das bedeutet: Sie ist gesegnet, von Gott reich beschenkt und auf einzigartige Weise geliebt. Das, was danach folgt und mit ihr geschehen soll, wird sie noch eine längere Zeit beschäftigen, um das alles verstehen zu können. Aber Gott möchte ihre Zustimmung, ihr freies Ja, damit sein Heilsplan Wirklichkeit wird. Ein Ja, das ihre Ängste und Sehnsüchte nicht wegnehmen wird, die sie bis zum Tod und zur Auferstehung ihres Sohnes begleiten werden. Ein Ja, das die Menschen und die Ereignisse in der Welt verändern wird. Gott möchte auch unser Ja, er möchte uns mit Maria sagen: „Ich brauche dich, damit die Frohe Botschaft, die in Betlehem begonnen hat, zu allen Menschen weitergetragen wird.“ Denn wenn wir auf Gott vertrauen, dann ist nichts unmöglich, ja, dann sind Wunder möglich. Das heutige Evangelium soll als Vorfreude für das eigentlich Geheimnis dienen, das wir zu Weihnachten feiern. Denn durch die Zustimmung von Maria, „mir geschehe, wie du es gesagt hast“, hat sich Gott geoffenbart und wird Mensch. Darum ist Maria, die im Heilsplan Gottes eine wichtige Rolle hat, für uns Menschen Hoffnungsträgerin, Mittlerin und Fürsprecherin.

ZUM WEITERDENKEN n Freude ist nicht nur ein Geschenk, es ist etwas, das wachsen muss. Weihnachten ist eine Zeit, in der wir unseren Blick besonders auf Familie und Freundschaften richten sollen, denn sie sind ein guter Grund, um uns zu freuen.

und von Geschlecht zu Geschlecht gründe ich deinen Thron. Er wird zu mir rufen: Mein Vater bist du,

BR. GÜNTER MAYER

mein Gott, der Fels meiner Rettung.

ist Salesianer Don Boscos. Er wirk-

Auf ewig werde ich ihm meine Huld bewahren,

te viele Jahre in der Mission in Gha-

mein Bund mit ihm ist verlässlich.“

rer der Don Bosco Mission Austria.

na und ist jetzt der GeschäftsfühDen Autor erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 89)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

Unwiderstehlich! Schokomuffins,

aus denen die weiche Schokolade herausrinnt. EMMI/STOCKADOBE.COM

Schoko-Genüsse SCHOKOMUFFINS MIT FLÜSSIGEM KERN 180 g Butter 100 g Zucker 50 g Mehl 300 g Zartbitterschokolade 2 Eier 2 Eigelb

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Schokolade über dem heißen Wasserbad schmelzen und mit der weichen Butter gut verrühren. Eier und Eigelb mit Zucker mixen, Mehl unterrühren. Flüssige Schokolade dazugeben und langsam weiterrühren. Teig in Muffinförmchen gießen, in die Mitte ein Stückchen Schokolade drücken und bei 180 °C im vorgeheizten Rohr ca. 20 Minuten backen. BLITZ-SCHOKOKUCHEN

∙ 200 g Zartbitterschokolade (mind. 70 %) ∙ 200 g Butter ∙ 200 g Zucker ∙ 200 g gemahlene Mandeln ∙ 1/2 Pkg. Backpulver ∙ 1 Pkg. Vanillezucker ∙ 1 Prise Salz ∙ 4 Eier ZUBEREITUNG Schokolade und Butter über dem heißen Wasserbad schmelzen lassen. Die übrigen Zutaten (zum Schluss die Eier) unterrühren. Wenn der Teig sehr flüssig ist, 2 bis 3 EL Mehl dazugeben. Der Teig kommt in eine – mit Backpapier ausgelegte – Springform (26 cm) und wird im vorgeheizten Rohr bei 140 °C Heißluft etwa 40 Minuten lang gebacken. X  Tipp: Nicht zu lange backen, der Teig sollte innen noch etwas klebrig sein.

17. Dezember 2020

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Schokolade und andere Seelentröster Ja, Weihnachten wird heuer anders. Und trotzdem bleibt vieles, wie gewohnt. Zum Beispiel die guten Düfte und süßen Naschereien. Die sollte man sich auch in diesem Jahr nicht wegnehmen lassen. BRIGITTA HASCH

Wenn es draußen kalt wird, braucht der Körper mehr Energie. Deshalb sind Herbst und Winter sicher die falschen Jahreszeiten, um an die Figur zu denken und zu fasten. Ganz im Gegenteil. Als Stimmungsaufheller haben sich Süßigkeiten allgemein, und Schokolade im Speziellen, immer gut bewährt. Warum gerade Schokolade? Fast jeder mag Süßigkeiten. Diese Vorliebe wird auch von klein auf bedient. Schon die Muttermilch, das erste Nahrungsmittel der meisten Babys, ist süß. Später folgt für Kinder oft ein Stück Schokolade als Trost oder Belohnung. Schokolade macht glücklich. So heißt es. Verantwortlich dafür ist Serotonin, das gerne auch als Glückshormon bezeichnet wird. In Schokolade ist Serotonin zwar nicht enthalten, aber es entsteht im Körper, wenn Tryptophan abgebaut wird, das wiederum in Schokolade beziehungsweise im Kakao zu finden ist. Neben der hormonellen Glückseligkeit löst der Verzehr von Schokolade auch bei anderen Sinnen Wohlbefinden aus. Sowohl der Geruch der Aromen beim Zerkauen und

noch mehr die Konsistenz der Schokolade, wenn sie im Mund zergeht, hinterlassen rundum positive Gefühle. Schokolade hebt allerdings nur kurzzeitig die Stimmung. Mit dem Zuckerspiegel sinkt auch die gute Laune wieder. Wie auch immer – zu einem kleinen Bisschen Glück kann Schokolade schon beitragen und das ganz ohne Beipackzettel. Wahr oder falsch? Wirklich gesund ist Schokolade nicht, auch wenn das gerne in den Raum gestellt wird. So sagt man vor allem dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil nach, sie würde den Cholesterinspiegel und den Blutdruck senken, die Durchblutung fördern und ihre löslichen Ballaststoffe würden sogar die Verdauung unterstützen. Auch die Kosmetikindustrie setzt auf Kakaobutter und zwar als Badezusätze und Lotionen für Schokoladebäder und -massagen. Ob das tatsächlich das Wachstum der Hautzellen fördert, ist noch nicht bewiesen. Musik und Bewegung. Abseits von kalorienreichen, kulinarischen Stimmungs-


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Bewusst leben 19

17. Dezember 2020

Besondere Post für besondere Menschen

Weihnachten ist Zeit zum Schreiben Wie manches andere auch, hat sich auch die Weihnachtspost bei vielen Menschen ins Internet verlagert. Eigentlich schade. Klar. Es geht schnell und unkompliziert. Aber halt auch recht unpersönlich. Ab in eine der bekannten Suchmaschinen und schon hat man die geeigneten Sprüche und Motive. Einmal kopiert und eingefügt und mit einem Klick an alle Freundinnen und Freunde verschickt – fertig ist die Weihnachtspost.

aufhellern hat Musik für viele Menschen eine positive Wirkung. Wer es kann, greift selber zu einem Instrument und spielt liebgewonnene Stücke oder Lieder, die mit einer schönen Erinnerung verbunden sind. Oder man hört sich die Musik nur an, summt oder singt vielleicht mit. Gemeinsam singen und damit für gute Laune sorgen, das funktioniert auch sehr gut mit Kindern. Und mit alten Menschen. Es ist übrigens erstaunlich, dass selbst demente Patient/innen sich beim gemeinsamen Singen an Texte erinnern können, die sie vor Jahrzehnten zuletzt gesungen haben. Zur Musik kann natürlich auch getanzt werden – eine weitere gute Möglichkeit, den Alltagsstress hinter sich und die Seele baumeln zu lassen. Bewegung ganz allgemein, ob laufen, Rad fahren oder gehen macht den Kopf frei und ist so auf eine ganz andere Weise gut für das geistige Wohlbefinden. Balance durch Entspannung. Was dem Körper hilft, tut auch der Seele gut. So betrachtet können Entspannungsübungen, Massagen oder auch ein Saunagang auf ihre Art ein Seelentröster sein.

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Schokolade naschen ist die süßeste von vielen Möglichkeiten, sich selbst in eine positive Stimmung zu bringen. SAMO TREBIZAN/STOCKADOBE.COM

Von wegen altmodisch. Es mag wie aus einer anderen Zeit klingen, wenn man von Weihnachtskarten und gar Briefen spricht. Oder doch nicht? Vielleicht ist es gerade heuer eine gute Idee, zu Papier und Stift zu greifen und dem Freund/der Freundin einige persönliche Zeilen zu schreiben. Nach diesem besonderen Jahr 2020, in dem die sozialen Kontakte und persönlichen Gespräche so eingeschränkt waren, hat sich vielleicht sogar ein richtiger Stau an Informationen ergeben, die man bisher nicht teilen konnte. Kurze Meldungen und Infos waren

zwar schnell ausgetauscht oder Fotos verschickt – das war es aber auch schon. Um alles nachzuholen kommt die gute, alte Weihnachtspost da gerade recht. Jahresrückblick. Was ist bei uns/bei mir in den letzten zwölf Monaten passiert? Manche Familien legen ihre persönliche Rückschau traditionell zur Weihnachtspost bei. Eine schöne Geste und wertvoll für beide Seiten. Zum einen tauchen sowohl beim Schreiben und als auch Lesen viele gemeinsame Erinnerungen fast bildhaft wieder auf. Zum anderen kann man als Leser/in an der Geschichte des anderen teilhaben. Einen schöneren Beweis für Freundschaft gibt es wohl kaum. Zumindest ein paar Zeilen. Auch Schreibmuffel oder Menschen, die glauben, keine passenden Worte zu finden, sollten einmal versuchen, etwas mehr als den Standardtext zu schreiben: Denken Sie einfach daran, über welche lieben Wünsche Sie sich freuen würden – und schon fließen die Worte aufs Papier.

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BRIGITTA HASCH

Briefe schreiben ist eine sehr persönliche Art von Verbindung zwischen zwei Menschen. ANNA/STOCKADOBE.COM


20 Familie & Unterhaltung

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 49 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Start einer wechselvollen Zusammenarbeit Erste, zarte Annäherungsversuche zwischen einigen Kirchenzeitungen Österreichs wurden im Dezember 1971 angekündigt. Vorangegangen waren dem Prozess entsprechenden Beschlüsse in mehreren Diözesansynoden. Neben der Diözese Linz waren die Erzdiözesen Wien und Salzburg sowie die Diözese Eisenstadt Teil dieser ersten Kooperation. Wobei man sich für den Anfang eher ein unstrittiges Terrain ausgesucht hat, nämlich die Rundfunk- und TV-Seiten. „In einer vierseitigen Beilage werden wir einen verbesserten Fernseh- und Rundfunkdienst anbieten. Wir glauben, daß die Kirche die Aufgabe hat, den Menschen zu helfen, sich im vielfachen Angebot der Massenmedien zurechtzufinden. Die zwei Seiten, die wir bisher dafür zur Verfügung gestellt ha-

Ein Dalmatiner steht im Supermarkt. Fragt die Kassierin: „Sammeln Sie Punkte?“ Lisa fragt ihre Freundin: „Was wünscht du dir heuer zu Weihnachten von mir?“ „Hmm“, überlegt Leni, „ich weiß nicht so recht.“ – „Gut“, sagt Lisa, „dann schenke ich dir noch ein weiteres Jahr zum Überlegen!“ Treffen sich zwei Kerzen. Fragt die eine: „Was machst du heute Abend?“ Darauf die andere: „Ich glaub, ich gehe aus!“ Laura und Peter streiten um die Weihnachtskekse. „Könnt ihr euch denn nicht einmal einig sein“, jammert die Mutter entnervt. „Sind wir doch – wir wollen beide die gleichen Kekse!“

zeigt, dass die Diözesen Linz, Innsbruck, Feldkirch und Eisenstadt mit deutlich mehr Schnittmengen als dem TV-Programm – nämlich den Sonntags- und Glaubensseiten sowie den Themen- und Panoramaseiten – eine gedeihliche Zusammenarbeit pflegen.

Aus den vier TV-Seiten ist mit vielen Zwischenstationen eine teilweise redaktionelle Kooperation zwischen Linz, Innsbruck, Feldkirch und Eisenstadt geworden. KIZ/ARCHIV

Brauchen Kinder ein Lernspielzeug? Im Jahr 1971 waren „didaktische Spiele“ noch Neuland für viele Eltern. Und so fragte man sich auch im Kirchenblatt, ob nicht „Omas guter alter Baukasten den gleichen Zweck erfüllen könnte“. Man vermutete „eine Erfindung tüchtiger Geschäftsleute, die damit nicht nur den Weihnachtsmarkt, sondern auch sich selbst bereichern wollen“.Prinzipiell sind solche Einwände nicht ganz von der Hand zu weisen. Klar ist: Eine Vielfalt an Spielen und körperliche Bewegung sind wohl für jedes Kind förderlich. B. HASCH

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RatMal Musikcharts

Thronerbe

österr. Politiker †: … von Habsburg

3

ein Bild versetzen

Fischöl

frz.: Straße

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US-BoxLegende (Muhammad ...)

USStar: ... Turner

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Moment, Augenblick

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9.Tonstufe

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Rille

Abk.: Sankt

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beständig, konstant

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Herrscher

USBasketballliga (Abk.)

Knausrigkeit

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Abk.: Elektrokardiogramm

rein

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brit. Sportwagenmarke luftholen

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selten

Vortrag

Hauswand

7 dän. Physiker † (Niels)

Gliederfüßer

Milchprodukt

© Philipp Hübner

KIZ MIT WITZ

ben, lassen dies nicht in wünschenswerter Weise zu.“ Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass es im Jahr 1971 gerade einmal zwei Fernsehprogramme zur Auswahl gab, waren die „Empfehlungen“ wohl sehr breit gefächert. Ein kurzer Ausflug in die Gegenwart

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Kfz-Z. Tulln

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S U5 L S T K A N I I N E

große Rosine

Veränderung am Haus

polit. Gemeinwesen

feine Ziegenwolle

Welches Tier frisst am wenigsten? Die Motte – sie frisst nur Löcher!

europ. Insulanerin

Auflösung des letzten Kreuzworträtsels

Auskunft (Kurzwort)

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O M B D A A S C6 H S L F O S ohne Wohnung

exotischer Urwald

Abk. für die engl. Königin

portug.: Sankt (vor Namen)

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Atemnotleiden

A S T H M A

frz. Regisseur: ... Besson

L U C H7 A M I

Entschuldigungslügen

A U S R E E N D L I E2 A O N Raubfisch

enthaltsame Lebensweise

dt. afrik. Hunde- Wildtier: rasse ...antilope

SchwarzeneggerFilm: „True ...“

Himalajastaat

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K F I I N G E K4 E S B3 L E N9 E8 R I N S E P A einheim. Singvogel

grober Sand

austeilender Kartenspieler

Papstname

amer. Jazzmusikerin †: ... Simone

Weinernte

L E B K U C H E N

chem. Z. für Nickel

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L E O afrik. Strom

N I L1


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

17. Dezember 2020

KIKI-BUCHTIPP

Hier glänzen die Stars unter den Sternen

Sternstunden für Bastler Es ist gar nicht so einfach, einen Stern zu zeichnen. Darum hat KiKi auf dieser Seite einige Vorlagen für dich zum Abpausen abgebildet. Damit kannst du Sterne malen, ausschneiden und verschieden Formen zusammenkleben. Am besten eignen sich Tonpapier und Folien zum Sternebasteln. Versuche verschiedene Kombinationen. Der große Stern rechts zum Beispiel hat richtige „Fenster“. Du kannst die Rahmen aus buntem, festem Papier vorsichtig ausschneiden und mit Transparentpapier hinterlegen. Wenn du Folien verwendest, kannst du mit einer Sticknadel Stanzmuster hineindrücken, auch das sieht sehr speziell aus. Und wenn deine Sterne glänzen sollen, verziere einzelne Abschnitte mit Glitter oder Pailletten (decke beim Auftragen des Flitters die Kanten gut ab, damit sich die einzelnen Teile schön voneinander abheben). Viel Spaß beim Basteln! KIKI

8- und 16-strahliger Strohstern Zu Beginn zwei Halme kreuzweise übereinander legen, den Faden über und unter den Halmen hindurchführen und verknoten. Danach zwei 4-strahlige Grundelemente übereinanderlegen, den Faden kreisförmig über und unter den Halmen durchführen und verknoten.

Das Weihnachtsversprechen Gott versprach, einen neuen König zu schicken. Einen König, der anders war als alle vor ihm: Er sollte die Menschen retten und für immer König sein. – In farbenprächtigen Bildern erzählen Alison Mitchell und Catalina Echeverri die Weihnachtsgeschichte. Von dem Engel, der Maria und Joseph die frohe Botschaft brachte bis zu den Hirten und den Sterndeutern und Weisen, die den neuen König besuchten. Gott gab sein Versprechen und löste es ein: Der neue König ist Jesus, der in Betlehem geboren wurde. Für die Erwachsenen werden auf der letzten Seite die Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament erwähnt, die schon vom neuen König, von einem, der die Menschen retten wird, erzählen. Ein Buch für kleine und große Menschen zum abendlichen Vorlesen und Warten aufs Christkind. ELLE

BALDUIN BAUM

Das Weihnachtsversprechen, Alison Mitchell, Catalina Echeverri, Gütersloher Verlagshaus, € 12,40.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

20. bis 26. Dezember 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. DEZEMBER

8.45  Cultus (Religion). 4. Advent. ORF III

Morgengedanken von Pfarrer Christian Öhler, Bad Ischl. So/Fr/Sa 6.05, Mo–Do 5.40, Ö2.

9.00  Katholischer Gottesdienst aus dem Benediktinerstift Göttweig. ServusTV 10.00  Katholischer Gottesdienst aus dem Salzburger Dom. ORF III 10.15  Katholischer Gottesdienst aus St. Michael in Tübingen. BR 12.30  Orientierung. Caritaspräsident Landau über Obdachlosigkeit in Zeiten der Pandemie. – Weihnachten aus dem Blickwinkel verschiedener Religionen. – Chanukka: Das jüdische Lichterfest im Autokino. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Adventbrauchtum in Niederösterreich. ORF 2 17.05  Magische Weihnachten in Stans (Dokumentation). Von Lametta und Weihnachtsbrauchtum in Tirol. ORF 2 19.10  Südtirol – 100 Jahre zwischen Tirolität und Italianita (Dokumentation). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol Italien zugeschlagen – eine jähe Zäsur für die Bevölkerung nach 550 Jahren Habsburger Großreich. Von heute auf morgen wurden aus Tirolern Italiener. 3sat MONTAG

21. DEZEMBER

19.40  Re: Die dunkle Seite des Lichts (Reportage). Wenn die Nacht zum Tag wird. Zu viel und falsches Licht schadet: Insekten gehen daran zugrunde, nachtaktive Tiere kommen aus dem Gleichgewicht. arte 22.25  Verteidiger des Glaubens (Dokumentarfilm). Als Benedikt XVI. sein Pontifikat freiwillig aufgab, war das ein ungewohnter Schritt. Christoph Röhl rekonstruiert in seinem kontrovers diskutierten Film, wie es dazu kam. 3sat DIENSTAG

22. DEZEMBER

19.40  Sibirien taut auf (Reportage). Klimawandel im Permafrost. Der Klimawandel sorgt in Russlands Teilrepublik Jakutien für tiefe Einschnitte im Leben der Einwohner. Denn steigende Temperaturen lassen den Boden im Rekordtempo auftauen. arte 20.10  Schnitzeljagd – Mit Christus um die Welt (Kinder). Vierteiliger umfassender Blick auf die Geschichte des Christentums. KIKA

Mo 19.30  Miteinander – Füreinander. Wie gelingt es, in herausfordernden Zeiten Kraft zu schöpfen, Ermutigung zu finden und einen positiven Blick in die Zukunft zu bewahren? Darüber sprechen Psychotherapeut und Theologe Arnold Mettnitzer, Bischof Michael Chalupka, DiakonieDirektorin Maria Katharina Moser und Dompfarrer Toni Faber. ORF III Foto: pixabay 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Lust, sich zu verändern. ORF 2 23.10  kreuz und quer (Dokumentation). Die Kunst der Versöhnung. ORF 2 MITTWOCH

23. DEZEMBER

19.40  Klinik in den Anden (Reportage). Europäer helfen in Peru. arte 20.15  Louis van Beethoven (Historienfilm, D/A, 2020). Der aufwändig inszenierte Historienfilm erzählt die Geschichte des großen Komponisten aus unterschiedlichen Perspektiven neu. ORF 2 HL. ABEND

24. DEZEMBER

8.40  Cultus (Religion). Heiliger Abend. ORF III 13.30  Das ewige Lied (Heimatfilm, D/A, 1997). Routiniert inszenierter Heimatfilm um die Entstehung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“. Darstellerisch hervorragend. ORF III 19.50  FeierAbend (Religion). ORF 2 20.15  Die 3 Tenöre – Das Weihnachtskonzert. Plácido Domingo, Luciano Pavarotti und José Carreras singen mit dem Kinderchor Gumpoldskirchner Spatzen und den Wiener Symphonikern, 1999. 3sat 21.25  Katholische ­Christmette aus dem Petersdom in Rom, mit Papst Franziskus. ORF 2 überträgt ab 22.55 Uhr. BR 23.20  Katholische Christmette aus der „Alten Kirche“ in Lobberich am Niederrhein. Das Erste

Mi 19.00  Stationen. Trotzdem feiern? Vieles von dem, was zu Weihnachten dazugehört, ist in diesem Jahr erschwert oder unmöglich. Für viele werden die Weihnachtsgeschenke deutlich bescheidener ausfallen, und manchen werden auch die Feiertage nicht über Existenzängste und Depressionen hinweghelfen. Was macht dieses Weihnachten aus? Foto: pixabay BR CHRISTTAG

25. DEZEMBER

9.30  Vatikanstadt – Ein Hauch von Ewigkeit (Dokumentarfilm). Restaurierungen, archäologische Ausgrabungen, geöffnete Archive: Wissenschaftler und Historiker entziffern das architektonische Erbgut des Vatikans. arte 10.45  Katholischer Weihnachtsgottesdienst aus der Stiftsbasilika in Rein, mit Abt Philipp Helm, OCist. „Das Licht kam in die Welt.“ ORF 2 12.00  Weihnachtssegen „Urbi et Orbi“ mit Papst Franziskus. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). ORF 2 STEFANITAG

26. DEZEMBER

10.30  Katholischer Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom. ORF III 12.15  Weihnachten im Vatikan (Reportage). Weihnachten im Vatikan ist ein Fest der Superlative. Schon Wochen vor dem Fest entfaltet sich auf dem Petersplatz emsige Geschäftigkeit. Der Film begleitet Menschen, die im und für den Vatikan arbeiten, durch die Adventszeit bis zum Weihnachtsfest mit der eigenen Familie. 3sat 18.45  Was ich glaube. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). ORF 2 Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Fr/Sa 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der „Kirche im Herzen der Stadt“, Alte Spitalskirche Innsbruck. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Burkhard Mücke Matinee. Franz Schubert: Messe AsDur D 678. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Weihnachten im Spiegel der Kunst.“ Von Johanna Schwanberg, DomMuseum-Wien. Mo–Do 6.56, Ö1. Radiokolleg. Großeltern: Topfit, digital, unverzichtbar. Ein Rollenbild im Umbruch. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Geben und Nehmen. Bedeutung, Freude und Last von Geschenken. Mo–Do 9.30, Ö1. Radiokolleg. Klingender Lobpreis. Der Volksgesang in der Kirchenmusik. Mo–Do 9.45, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Weihnachtliches Barock. Werke von Händel, Vivaldi u. a. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das Kreuz mit Gottes Wort. Kann man die Bibel wortgetreu übersetzen? Mi 21.00, Ö1. Das Ö1 Konzert. J. G. Rheinberger: Der Stern von Bethlehem, Weihnachtskantate. Do 19.30, Ö1. Christmette aus dem Dom zu Klagenfurt. Do 23.55 Uhr, Ö2. Weihnachtsgottesdienst aus der Stadtpfarrkirche Meran. Fr 10.00 Uhr, Ö2. Spielräume. Weihnacht in den Alpen. Fr 17.10, Ö1. Memo. „Nährvater“ Josef und seine „Heilige Familie“. Fr 19.05, Ö1. J. S. Bach: Weihnachtsoratorium. Fr 19.30, Ö1. Memo. Thekla aus Ikonium. Die erste Märtyrin. Sa 19.05, Ö1. G. F. Händel: Messiah, Oratorium. Sa 19.30, Ö1.


KirchenZeitung Diözese Linz

Spiritualität & Inserat 23

17. Dezember 2020

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Zum Aufstellen der Krippenfiguren

Gott, du Quelle unseres Lebens Als menschliches Kind wurdest du geboren, um dich für die Menschen einzusetzen und mit Liebe und Zärtlichkeit die Welt zu verändern. Das große Ereignis der Heiligen Nacht erinnert uns an unsere älteste Aufgabe: Mensch werden. Du, Gott, zeigst uns, wie das geht. Wenn wir in der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest die Figuren der Krippe aufstellen, können wir entdecken: Vertrauensvoll, furchtsam, spontan, staunend, kreativ, einfühlsam, liebevoll, hilfsbereit und lebenslustig entdecken sie den Mut zum Menschsein. Lass uns anhand dieser Figuren an diesem Weihnachtsfest herausfinden, wie wir Mensch werden können. Lass uns auf das Kind in der Krippe schauen, auf unsere Kinder und das göttliche Kind in uns. Lass uns so wachsen, Gott, und ermutige uns, mit dir gemeinsam die Welt zu verwandeln.

VERONIKA KITZMÜLLER/KFB

Engel aus der Krippe im Mariendom Linz ⋅ Künstler: Sebastian Osterrieder ⋅© Foto: Atelier Prenner & Scheel ⋅ Design: honigkuchenpferd

Die Domkrippe: Restauratorin Elisabeth Scheel bringt die Figuren in Position. Erst am Hl. Abend kommt das Jesuskind in die Krippe. MARIENDOM


24 Termine

17. Dezember 2020

NAMENSTAG

TERMINABSAGEN

Viktoria Dieringer, 17 Jahre, Schülerin der HLW Perg und Solidaritätspreisträgerin 2016. PRIVAT

Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Der Vorname Viktoria steht für „die Siegreiche“. Er wird abgeleitet vom lateinischen Wort „victoria“, welches mit „der Sieg“ übersetzt wird. Viktoria ist ein sehr alter Name, der vermutlich schon im 2. und 3. Jahrhundert vergeben wurde. Die Namenspatronin ist die Märtyrerin „Viktoria von Rom“, welche am 23. Dezember 253 in Rieti starb. Mir persönlich gefällt der Name sehr gut, da er zeitlos ist und zu jedem Alter passend. Durch seine Bedeutung hat der Vorname eine sehr positive Wirkung. Ich kann für mich behaupten, dass sich diese Bedeutung in meinem Leben widerspiegelt, da ich bestimmt eine Siegerin bin. Siegerin einer Familie, die mich unterstützt, Siegerin von meinen Freunden und Siegerin für mein Leben, welches ich in einem sicheren Land leben darf. Außerdem finde ich es schön, dass mein Name in vielen Ländern auf der ganzen Welt bekannt ist, und bin meinen Eltern dankbar, dass sie diesen für mich gewählt haben.

KLEINANZEIGEN FREUNDSCHAFT Katholischer Mann, 76, 168, Österreicher, gesund, naturverbunden und vieles mehr. Wünsche mir zu Weihnachten eine aktive Frau (Salzkammergut). Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 10/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10

SONNTAG, 13. DEZEMBER  Schlägl. Bach im Stift, „Schwingt freudig euch empor“, BWV 36, Hochamt, 10 Uhr, Impuls und gesamte Kantate, ca. 10.50 Uhr, Ensemble „musica.plagensis“, Ltg.: Fr. Ewald Nathanael. DONNERSTAG, 17. DEZEMBER  Linz. Biblische Geschichte erleben – online; Wir tauchen in die Geschichte der Verkündigung des Herrn (Erzengel Gabriel kommt zu Maria) ein und spüren nach, was diese Geschichte mit uns macht, Urbi@Orbi, 17.30 Uhr, Ltg.: Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer. FREITAG, 18. DEZEMBER  Gmunden-Ort. Ökumenisches Taizé-Gebet, Filialkirche, 19 Uhr.  Wels, St. Franziskus. Frühschicht, kurze spirituelle Impulse zum Start in den Tag, Pfarrkirche, 6 Uhr. SAMSTAG, 19. DEZEMBER  Linz. Interaktive Adventfeier, 16 Uhr, Urbi@Orbi, online, Lieder, Texte, Austausch; Wenn möglich,

SONNTAG, 20. DEZEMBER  Schlägl. Bach im Stift, „Nun komm, der Heiden Heiland“, BWV 61, Hochamt, 10 Uhr, Impuls und gesamte Kantate, ca. 10.50 Uhr, Ensemble „musica.plagensis“, Ltg.: Fr. Ewald Nathanael.

AUSSAATTAGE 21. 12.: 22. 12.: 23. 12.: 24. 12.:

Blüte bis 7, ab 8 Blatt Blatt Blatt Blatt bis 7, 8 bis 11 Blüte, ab 12 Frucht, 21 besonders günstig 25. 12.: Frucht, bis 11 besonders günstig 26. 12.: Frucht bis 11, ab 12 Wurzel 27. 12.: Wurzel bis 19, ab 20 Frucht

AUSSTELLUNG – FLOHMARKT  Ried im Innkreis. „so nah – so fern“, Kunst & Kunsthandwerk im 20gerhaus, Weihnachtsausstellung, Öffungszeiten: bis 19. 12, Di. bis Fr., 12 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 18 Uhr; 22. bis 23. 12., 12 bis 18 Uhr; 8. bis 23. 1. 2021, Fr., 15 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 12 Uhr, www.20gerhaus.at.  Ried im Innkreis. Im Dezember findet heuer ein Weihnachtsflohmarkt der Rumänienhilfe im ehemaligen Geschäft von Eisen-Wagner in Ried, Schärdinger Str. 63 (gegenüber Maxi-Markt) statt. Der Flohmarkt ist bis Weihnachten von Montag –Freitag in der Zeit von 9 –17 Uhr geöffnet. Wenn auch Sie in irgendeiner Weise helfen möchten, melden Sie sich bitte bei Frau Maria Ritter, Tel. 0664 114 27 32.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

KiZ-Angebot

Naturprodukte – Krienmühle Der Traditionsbetrieb „Krienmühle“ in Putzleinsdorf wird von Michaela und Herbert Simmel bewirtschaftet. In der Krienmühle werden Merinoschafe gezüchtet. „Das Wohl unserer Tiere ist uns wichtig, ebenso wie die Erzeugung hochwertiger Produkte. Bei unseren Produkten handelt es sich um Naturprodukte, die mit größter Sorgfalt und Liebe hergestellt werden“, erzählt Herbert.

Im „G‘wölb“ des alten Hofes werden Lammwürste, Lammschinken, hausgemachte Leberknödel, Felle, Wollvlies und Düngerwolle verkauft. Michaelas handgesiedete Schafmilchseifen sind wunderbar pflegend. Honig der eigenen Bienen, sowie Brotgewürz und Backsaaten runden das Angebot ab. „Lassen auch Sie sich verführen und werden Sie zum Lammfan!“, lädt Michaela ein. „Wir versenden unsere Produkte auch.“

KRIENMÜHLE

Viktoria (23. Dezember)

nehmen Sie Adventkranz oder Kerze zum Laptop bzw. Handy mit. Link zum Videoeinstieg auf www.urbiorbi.at.

KirchenZeitung Diözese Linz

Fam. Simmel, Krien 10, 4134 Putzleinsdorf, www.krienmuehle-schaf.at Die KirchenZeitung verlost 2 Probier-Lamm-Pakete und Schafmilchseifen vom Traditionsbetrieb Krienmühle. Schreiben Sie bis Mi., 23. 12. (KW: „Krienmühle“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at


KirchenZeitung Diözese Linz

17. Dezember 2020

Hinweise, Liturgie 25

HINWEISE

Online-Theaterabend mit Bettina Buchholz

JOHANNES NEUHAUSER

Puchberg. Aufgrund der weiterhin geschlossenen Kulturstätten lädt das Bildungshaus Schloss Puchberg zu einem Online-Theaterabend mit dem Stück „ETTY – Erotik, Spiritualität und intellektuelle Leidenschaft“, das vom Tagebuch der niederländischen Jüdin Etty Hillseum handelt. Anschließend folgt ein Studiogespräch mit Schauspielerin Bettina Buchholz, Regisseur Johannes Neuhauser und dem Theologen Helmut Ausserwöger. X  „ETTY“, Fr., 18. Dezember 2020, 19 Uhr, Anmeldung unter www.schlosspuchberg.at

Lebkuchenhäuser schenken und helfen. Mit 600 selbstgebackenen Lebkuchenhäusern unterstützen die Don Bosco-Schüler/innen die Caritas-Einrichtungen im Bezirk Vöcklabruck. Die vergangenen Monate standen ganz im Zeichen der essbaren Häuschen, die die Schüler/innen der ersten und zweiten Klasse produzierten. „Der Erlös kommt Alleinerziehenden, Familien, Kindern oder älteren Menschen in Not zugute“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Christine Schön. X  Bestellungen: christine. schoen@caritas-linz.at oder 0676 8776 2022

CARITAS

HEIDI RAFFEZEDER

25 Jahre „Kupfermuckn“. Im Jahr 2021 feiert die Straßenzeitung Kupfermuckn ihr 25-jähriges Jubiläum. Mit dem Kupfermuckn-Kalender 2021 wollen sich die 250 Verkäufer/innen und Autor/innen der Straßenzeitung bedanken. „Dank unserer treuen Leser/innen ist die Kupfermuckn in 25 Jahren von einem kleinen gesellschaftspolitischen Korrektiv zu einer der vielgelesenen Zeitungen in Oberösterreich geworden“, freut sich Chefredakteur Heinz Zauner. Vom Verkaufspreis bleibt die Hälfte bei den Verkäufer/innen. X  Kupfermuckn-Kalender 2021: „Danke für die Blumen“, € 5,–. Erhältlich direkt bei den Verkäufer/innen auf den Linzer Straßen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 20. DEZEMBER 4. Adventsonntag. L1: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 L2: Röm 16,25–27 Ev: Lk 1,26–38

Am Heiligen Abend: L1: Jes 62,1–5 L2: Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25)

DIENSTAG, 22. DEZEMBER L: 1 Sam 1,24–28, Ev: Lk 1,46–56

FREITAG, 25. DEZEMBER Hochfest der Geburt des Herrn. Weihnachten. In der Heiligen Nacht: L1: Jes 9,1–6, L2: Tit 2,11–14 Ev: Lk 2,1–14 Am Morgen: L1: Jes 62,11–12, L2: Tit 3,4–7 Ev: Lk 2,15–20 Am Tag: L1: Jes 52,7–10, L2: Hebr 1,1–6 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14)

MITTWOCH, 23. DEZEMBER Hl. Johannes von Krakau, Priester. L: Mal 3,1–4.23–24 Ev: Lk 1,57–66

SAMSTAG, 26. DEZEMBER Hl. Stephanus, erster Märtyrer. L: Apg 6,8–10; 7,54–60 Ev: Mt 10,17–22

DONNERSTAG, 24. DEZEMBER Am Morgen: L: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 Ev: Lk 1,67–79 Virgilmesse am Heiligen Abend: L: Jes 62,1–5 oder Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25)

SONNTAG, 27. DEZEMBER Fest der Heiligen Familie. L1: Sir 3,2–6.12–14 oder L1: Gen 15,1–6; 21,1–3 L2: Kol 3,12–21 oder Hebr 11,8.11–12.17–19 Ev: Lk 2,22–40

MONTAG, 21. DEZEMBER L: Hld 2,8–14 oder Zef 3,14–17 Ev: Lk 1,39–45

GOT TESDIENST

B E N E D I K T I N E R S T I F T G ÖT T W E I G SONNTAG | AB 09:00 LIVE


26 Kultur

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Viele Künstler/innen, die heuer Stipendien erhalten, sind im kirchlichen Kontext immer wieder anzutreffen

Oberösterreich will Kulturland bleiben Förderungen und Stipendien sind ein wichtiges Instrument, um Künstler/innen die Planung und Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen und Arbeiten zu ermöglichen – nicht nur im heurigen Corona-Jahr. Oberösterreich vergibt alle zwei Jahre künstlerische Stipendien, die Kunstschaffenden die kontinuierliche Arbeit an einem Projekt ermöglichen sollen. Vergeben werden vom Land Oberösterreich maximal sechs Stipendien – zwei pro Sparte. Sie sind mit je 6.550 Euro dotiert. „Die Stipendien sind ein Instrument, das vielfältige Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern in Oberösterreich zu unterstützen und zu fördern, damit unser Land auch weiterhin ein Kulturland bleibt“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Funktion als Kulturreferent. Kirche und Kunst. Aus insgesamt 40 Bewerbungen wurden die Stipendien zuerkannt. Erfreulich ist, dass viele der Künstler/

Michael Wahlmüller bei seinem Interview in der KirchenZeitungs-Redaktion im Jahr 2015. KIZ/ELLE

innen auch im kirchlichen Kontext schon mehrmals zu erleben waren, wie der Musiker und Komponist Michael Wahlmüller bei den Elisabethinen in Linz. Der Schriftsteller Stephan Roiss hat an der KU studiert und die bildende Künstlerin Katharina Gruzei wurde bereits einmal im kirchlichen Kontext ausgezeichnet: Sie erhielt den Anerkennungspreis des Diözesankunstvereins im Jahr 2015. Das Margret-Bilger-Stipendium für Bildende

Kunst erhielten heuer somit Katharina Gruzei für ihr Konzept zum Thema „Mensch und Arbeit“ und Evalie Wagner aus Grieskirchen für das Konzept „avantgardening“. Das Anton-Bruckner-Stipendium 2020 aus dem Bereich Musik ging an Michael Wahlmüller für das Projekt „Lukas Passion“ und Karlheinz „Charly“ Schmid für das Projekt „Rohrbach 700. Festmusik zum 700-Jahr-Jubiläum der Markterhebung von Rohrbach“. Schmid ist auch vielen kirchlichen Veranstaltern als exzellenter Saxophonist bekannt. Ein Adalbert-Stifter-Stipendium 2020 ging an Dominika Meindl für das Romanprojekt „Die Raumforderung“. Die Schriftstellerin und Journalistin hat in Wilhering das Stiftsgymnasium besucht und ist u. a. verantwortlich für die „Original Linzer Worte“. Auch Stephan Roiss ist Stifter-Stipendiat und arbeitet an dem Romanprojekt „Solche Dinge passieren“. Heuer stand sein Roman „Triceratops“ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Gratulation! ELISABETH LEITNER

Über Corona, Trost und den Weckruf, sein Leben in die Hand zu nehmen

Buchtipps für Sie Nachdenken über Corona. Noch hält uns die Corona-Pandemie fest in Atmen, doch es ist hoch an der Zeit, zu einer vielgestaltigen wissenschaftlichen Diskussion über die Auswirkungen und die Maßnahmen im Kampf gegen die Krise zu schreiten. Der vorliegende Band tut dies in vorbildlicher Weise: Neben medizinethischen Fragestellungen (Triage!) kommen auch pastorale Fragen (Krankenhausseelsorge, Besuchsverbote ...) sowie verfassungs- und strafrechtliche Belange zur Sprache. Neben bekannten Fragen erfährt man auch manch übersehenes Problem: Besuchsbeschränkungen in Haftanstalten, um nur eines zu nennen. Natürlich ist das Lernen in der Corona-Krise mit dem Band nicht beendet, aber ein guter erster Schritt gesetzt. NIE Die Corona-Pandemie. Ethische, gesellschaftliche und theologische Reflexionen einer Krise, Kröll u. a. (Hrsg.), Nomos Verlag, € 91,50; kostenlos einsehbar auf: www.nomos-elibrary.de/

Trost. Ein Blick auf das Weltgeschehen – und schon könnte man verzweifeln angesichts des Leids, das in vielen Ländern herrscht. Auch private Krisen, Verlust, Krankheit und Tod machen einem zu schaffen. Wie findet man in schwierigen Zeiten Trost? – Dieser Frage gehen Bischof Hermann Glettler und Psychotherapeut Michael Lehofer in ihrem Buch „Trost. Wege aus der Verlorenheit“ nach. Trösten ist die empathische Anleitung, den Weg der Liebe neu zu entdecken. In Gesprächsform gehen die beiden Autoren Begriffsklärungen nach, wie etwa: Was macht den Unterschied zwischen Trösten und Vertrösten? Was steckt hinter Selbstmitleid? – Ein Buch mit vielen spannenden Zugängen zu einem Thema, das alle Menschen betrifft: trösten und getröstet werden. Das Buch ermuntert dazu. ELLE Trost. Wege aus der Verlorenheit, Hermann Glettler, Michael Lehofer, Styria Verlag 2020, € 22,–.

Das Leben in die Hand nehmen. Es sagt sich leichter, als man es verwirklichen kann: Jeder ist seines Glückes Schmied. Und doch steckt in diesem Sprichwort Lebenswahrheit.Günter Lechner, der Autor des Buches, ist Unternehmensberater und hat familiäre Wurzeln im Schmiedehandwerk. Wie der Großvater Werkzeuge geschärft hat, schärft er Persönlichkeits- und Unternehmensprofile. „Die Freiheit ruft deinen Namen“ setzt er an den Anfang seines Buches. In 35 Schritten zeigt er seinen Leser/innen, was das heißt. Dabei sind die einzelnen Kapitel etwa mit Titeln wie „Triff Entscheidungen“ oder „Stelle dich Deinen Ängsten“ ganz praktisch gehalten. Das Buch ist ein kluger Weckruf, sein Leben in die Hand zu nehmen. JW Die Freiheit ruft deinen Namen. Jede/r ist seines Glückes Schmied, Günter Lechner, 253 Seiten, € 22,50 (zzgl. € 2,70 Porto), Bestellung: guenter@lechner.co.at


ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Schau auf dich, schau auf mich. Teste dich. Abstand halten, Innenräume lüften, Hände waschen, Masken tragen, testen lassen. Weitere Informationen finden Sie auf www.oesterreich.gv.at

Schfau ich, d u a hau sc ich. auf m


28 Kultur

17. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

I

m Lukasevangelium ist natürlich nicht nur die Rede von Maria und Josef, sondern auch von Hirten und Engeln. Zunächst, so heißt es in Lukas 2,9, trat ein Engel des Herrn zu den Hirten und verkündete ihnen die Geburt Christi (vgl. Lk 2,10–12). Ein sehr bekanntes Weihnachtslied hat diese Rede des Engels nachgedichtet (Gotteslob 237):

Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch gute neue Mär, der guten Mär bring ich so viel, davon ich singn und sagen will. Die gute Mär ist selbstverständlich die Geburt Christi. Am Schluss der letzten Strophe „freuet sich“ dann auch „der Engel Schar“. Und gerade diese vielen Engel, die sich um die Krippe scharen und das „Gloria“ anstimmen (vgl. Lk 2,14), machen ja einen wichtigen Bestandteil unserer Krippenspiele aus. Das „Gloria“ ist zwar das ganze Jahr über in der Kirche präsent, als Teil des „Ordinariums“, aber die singenden und fliegenden Engel sind

Kommet, vor allem zu Weihnachten aktuell, etwa in diesem, aus dem Französischen übersetzten Lied (Gotteslob 250):

Engel auf den Feldern singen, stimmen an ein himmlisch Lied, und im Widerhall erklingen auch die Berge jauchzend mit: „Gloria in excelsis Deo.“ Damit ist Lukas 2,14 dichterisch ausgestaltet. Strenggenommen steht zwar in der Bibel nicht, dass Engel singen – das „himmlische Heer“ „spricht“ das „Gloria“ eigentlich –, aber durchgesetzt hat sich wirkungsgeschichtlich ein singender Engelschor, und der klingt ja auch viel festlicher. Ab der zweiten Strophe betreten auch die Hirten die Bühne. Sie verlassen in der vierten Strophe ihre Herde und stimmen ins Loblied der Engel mit ein:

„Hirt“ und „König“. Oft sieht man in den Hirten nur eine sozial ausgegrenzte Gruppe, die zeigen soll, dass Gott zu den Niederen kommt. Doch die Hirten sind viel mehr. Im Alten Testament sind „Hirt“ und „König“ oft austauschbare Bezeichnungen für Gott oder einen menschlichen Anführer des Volkes. Diese Bedeutung scheint bei Lukas mitzuschwingen. Die Mächtigen der Welt erkennen in Jesus den neugeborenen König. Gleichzeitig sind Hirten in antiken Texten oft die ersten, die vom Anbruch des neuen (kaiserlichen) goldenen Zeitalters erfahren. Auch davon hat sich Lukas inspirieren lassen. In Kirchenliedern wie den folgenden sind sie einfach Zeugen des Geschehens:

Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau’n, kommet, das liebliche Kindlein zu schau’n. Im folgenden Lied beschreibt ein einzelner Hirt, wie er die Botschaft des Engels empfangen hat:

Hirten, nun verlasst die Herden,

Als ich bei meinen Schafen wacht,

stimmt ins Lob der Engel ein,

ein Engel mir die Botschaft bracht.

dass die Lüfte tönend werden

Des bin ich froh, bin ich froh,

von dem Klange der Schalmein.

Benedicamus Domino!


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

17. Dezember 2020

Betende Hirten. Detail der Fassade der Basilika Sagrada Familia in Barcelona. KNA

Bibelstellen in Adventund Weihnachtsliedern Teil 4 von 5 ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERREICHISCHEN KATHOLISCHEN BIBELWERKS FOTO: PRIVAT

ihr Hirten! Aufmachen zur Krippe. Hirten dienen in manchen Weihnachtsliedern auch als Weggefährten für uns alle. Wie sie sollen auch wir uns aufmachen zur Krippe und Christus anbeten. Zum Beispiel im bekannten Lied „Adeste, fideles / Nun freut euch, ihr Christen (Gotteslob 241 und 242). Da heißt es in der zweiten Strophe:

O sehet, die Hirten eilen von den Herden und suchen das Kind nach des Engels Wort; geh‘n wir mit ihnen, Friede soll uns werden, Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn. Genauso heißt es im Lied „Ihr Kinderlein kommet“ in der dritten Strophe:

O beugt wie die Hirten anbetend die Knie, erhebet die Hände und danket wie sie. „Ochs und Esel“ in der Krippe. In manchen Weihnachtsliedern finden sich auch die unverzichtbaren Krippentiere „Ochs und Esel“, etwa im beliebten

französischen Weihnachtslied „Entre le bœuf et l‘âne gris“:

Zwischen Ochs und grauem Esel schläft, schläft, schläft der kleine Sohn. Aber obwohl sie in keiner Krippe fehlen dürfen, findet sich biblisch kein Hinweis auf die beiden Tiere. Erst ein späterer Text aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. hat sich die Szene, die Lukas beschreibt, näher vorgestellt. Und entfaltet sie so: „Am dritten Tag nach der Geburt des Herrn verließ Maria die Höhle und ging in einen Stall. Sie legte den Knaben in eine Krippe; Ochs und Esel huldigten ihm“. Aber eigentlich kommen die Tiere aus dem Buch Jesaja: Dort (vgl. Jes 1,3) fragt Gott verzweifelt, warum ein Ochs zwar seinen Besitzer kennt und ein Esel die Krippe seines Herrn, aber sein eigenes Volk nicht weiß, zu wem es gehört und wer es nährt. Die Kirchenväter haben dieses Zitat aus Jesaja 1 aufgegriffen und auf das neue Gottesvolk bezogen, das aus Heiden (symbolisiert durch den Esel Bileams) und Juden (symbolisiert durch den Ochsen) besteht. Als Nebendarsteller schließlich sind Hirten, Engel und Vieh natürlich noch in einigen mehr Liedern besungen. Aber das würde hier in der Adventserie den Rahmen sprengen.

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30 Personen & Dank

17. Dezember 2020

GEBURTSTAG & JUBILÄEN

DANK

n Am 19. Dezember 2020 feiert KonsR Mag. Johann Hammerl seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Mondsee und wurde 1980 zum Priester geweiht. Von 1987 bis 2010 war er Pfarrer in Bad Ischl. Seither ist Johann Hammerl Pfarrer in Bad Goisern. Darüber hinaus betreut er seit 2012 auch die Expositur Obertraun und ist seit 2016 außerdem Pfarrprovisor von Gosau. n Am 17. Dezember 2020 begeht GR Adolf Völkl, emeritierter Betriebs- und Gefangenenseelsorger, wohnhaft in Linz, das 55-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe. n Am 19. Dezember 2020 feiert KonsR DI P. Gotthard Schafelner OSB, emeritierter Abt des Stiftes Lambach, das 55-jährige Weihejubiläum.

Ebensee. Mit dem Tod von em. Univ.-Prof. MMag. Leopold Spitzer am 2. Dezember 2020 hat Ebensee eine profilierte Musikerpersönlichkeit verloren. Spitzer war als Gesangspädagoge an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien tätig und galt als „der“ Kenner des Werkes von Hugo Wolf. In seinem Heimatort Ebensee waren ihm speziell die Kirchenmusik und der Kirchenchor ein ganz großes Anliegen: Ob als Organist bei den Gottesdiensten, als Komponist von Messen und geistlichen Gesängen, als Arrangeur, als Herausgeber der Neuauflage der Ebenseer Hirtenlieder, als Dirigent von Kirchenchor und -orchester. Die Pfarre dankt für seinen Einsatz und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

IM GEDENKEN Am 8. Dezember 2020 ist

KonsR Karl Six im 88. Lebenjahr ­verstorben.

FOTO: HÖRMANDINGER

Karl Six stammt aus Gampern und wurde 1959 zum Priester geweiht. Von 1959 bis 1969 war er Kooperator in Ternberg, Garsten und auch in Ried im Innkreis. Dann kam er nach Unterach am Attersee, wo er über 34 Jahre als engagierter und umsichtiger Seelsorger tätig war. Auch nach seiner Emeritierung als Pfarrer blieb er weiterhin als Kurat aktiv. Six wirkte auch von 1970 bis 2001 als Referent für Tourismuspastoral in der Diözese Linz. Die Beisetzung erfolgt am Pfarrfriedhof Unterach am Attersee.

KirchenZeitung Diözese Linz

Timelkam. Die Pfarre und das Katholische Bildungswerk danken Michael Leitner, der 36 Jahre lang jedes Jahr als Nikloaus unterwegs war, 17 Jahre davon hatte er auch die Leitung und Organisation der „Nikolaus­ aktion“ übernommen. Mit Freude und mit vollem Einsatz sorgte er stets für einen reibungslosen Ablauf. Tatkräftige Unterstützung erhielt er dabei auch von seiner Frau Anita. Als Michael Leitner kürzlich mit Pastoralassistentin Sabine Kranzinger ein Niko­lausvideo für die Kinder drehen wollte, überraschten ihn KBW-Leiter Alois Höfl und sein Stellvertreter Walter Schwecherl und ernannten ihn zum „Ehrennikolaus auf Lebenszeit“. Auch die Diözesanleitung der Katholischen Jungschar gratulierte und dankte per Zoom-Call. GRÜNBACHER

Jugendliche packten kräftig an Am 5. Dezember 2020 ist

KonsR P. Wilhelm Hummer OSB im 85. Lebenjahr verstorben. P. Wilhelm wurde in Kremsmünster geboren. Er trat in das Stift Kremsmünster ein und wurde 1960 zum Priester geweiht. Von 1961 bis 1968 unterrichtete P. Wilhelm am Stiftsgymnasium Werkerziehung. Ab 1971 folgte seine Tätigkeit als Pfarrer: bis 1990 in Thalheim, dann in Grünau (bis 2001) und Pfarrkirchen bei Bad Hall (bis 2009). Die Feier der Liturgie dem Zweiten Vatikanischen Konzil entsprechend zu gestalten, war ihm ein Herzensanliegen. Sein fröhlicher Charakter wurde sehr geschätzt. Schon 1971 hatte er begonnen, zusammen mit anderen Mitbrüdern den jährlichen Klosterfasching zu organisieren. Nach seiner Rückkehr ins Kloster bereicherte „PaWü“, wie er allseits genannt wurde, die Gemeinschaft durch die treue Teilnahme am Chorgebet. Wegen fortschreitendem Nachlassen der geistigen Kräfte kam er in die Infirmarie und wurde dort umsichtig betreut.

Von 12. September bis 22. November setzten hunderte Jugendliche und zahlreiche Schulklassen ein Zeichen für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei konnten die Teilnehmer/innen auf www. challenge9aus72.at aus insgesamt 72 Aufgaben neun Challenges wählen und diese alleine oder in Kleingruppen umsetzen. So verarbeiteten Jugendliche zum Beispiel alte Kleidungsstücke zu Masken, kochten ein

Mittagessen für ihre kranken Nachbarn oder machten den Garten der Großeltern winterfest. Am Ende der Challenge durften sich 11 Gruppen in ganz Österreich über Preise freuen, welche am 22. November 2020 in einer Online-Verlosung der Katholischen Jugend Österreich vergeben wurden. So gewann die Jugendgruppe der Dompfarre Linz ein Wochenende auf der Jungscharalm in Losenstein inklusive Grillkorb und das BRG Kirchdorf durfte sich über den Preis der Caritas Österreich freuen. Hinter den Kulissen wird bereits an der nächsten Sozialaktion gearbeitet. Im Herbst 2021 soll wieder „72 Stunden ohne Kompromiss“ stattfinden. Preisübergabe an die Vertretenden der Jugendlichen der Dompfarre Linz. YOUNGCARITAS OBERÖSTERREICH


KirchenZeitung Diözese Linz

17. Dezember 2020

Ungarn und Polen

und in manchen Köpfen immer noch existent ist.

Zum Leitartikel von Heinz Niederleitner in Ausgabe 49 und zwei Leserbriefen in Ausgabe 50:

WOLFGANG ORTNER, PER E-MAIL

(...) Herr Niederleitner hat Polen und Ungarn weder scharf noch falsch kritisiert, sondern lediglich den Gegensatz aufgezeigt zwischen den Einstellungen der EU und der beiden Länder Ungarn und Polen. Ungarn und Polen demonstrieren ganz unverschämt blanken Opportunismus und diktatorisches Machtstreben. Man knebelt die Justiz, damit diese auf Regierungslinie urteilt, schafft die unabhängigen Medien ab, damit die Bevölkerung einseitig informiert wird, hält aber ohne Genierer die Hand auf, wenn es um EU-Gelder geht. Und wenn die EU diesem unsauberen Treiben nicht mehr zusehen will, dann droht man mit Vetos. Das ist übelste Politik, die man keinesfalls dulden darf. Und was zur Politik dieser Regierungen sehr gut passt, ist die Diskriminierung von Minderheiten, wie Homosexuelle, Asylsuchende, Juden etc. Ich bin froh, dass unsere katholische Kirche bereits vor Jahrzehnten diese Linie verlassen hat und eine Kirche der Barmherzigkeit geworden ist. Man sieht aber, dass die alte, rechtskonservative Kirche in manchen Ländern

Orbán in Ungarn und Morawiecki (im Hintergrund Kaczynski) in Polen unterminieren und verwerfen die demokratischen Prinzipien in ihren Ländern: die Unabhängigkeit der Justiz, die Freiheit der Medien ... die Liste ist lang! Sie sind nachweislich korrupt, aber eins beherrschen sie: Sie simulieren eine „Christlichkeit“, hinter der sie ihr politisch unethisches Gebaren geschickt zu verbergen verstehen. (...) Wir kennen diese Art von „Christlichkeit“ auch aus Amerika: einerseits (...) „stürmische“ Stunden mit Pornostar „Stormy Daniels“ und andererseits das heuchlerische Demonstrieren der Bibel vor einer Kirche. Es verwundert, dass es dann Leute gibt, die als „totale politische Analphabeten“ auf solches Pharisäertum auf blauäugigste Weise hineinfallen. Niemand „beleidigt“ Polen und Ungarn mehr als Polen und Ungarn die Intelligenz der übrigen EU-Staatler beleidigen. Herr Dr. Niederleitner zeigt das zu Recht auf. Chapeau, Herr Chefredakteur! (...) FRANZ PICHLER, PERG

Sehr geehrte Frau Antonia Romaniak (...)! In Ungarn und Polen beobachten wir schon län-

Leser/innen am Wort 31 ger, dass die jeweilige Regierung durch Beeinflussung von „freien Wahlen“ im Parlament eine gefügige, regierungsfreundliche Mehrheit vorfindet, mit der sie verschiedene Gesetze „durchbringen kann“ und dies auch tut. Durch Beeinträchtigung der Pressefreiheit, Abschaffung unabhängiger Gerichte und anderer Maßnahmen entwickeln sie sich zu nicht mehr demokratischen Staaten. Solche wollen wir nicht nur in der EU nicht. Das wollen vermutlich auch die angesprochenen 50 Millionen Bürger dieser Länder nicht, aber sie haben vielleicht nicht anders wählen können, um persönliche Nachteile im täglichen Leben zu vermeiden. (...) Solche Regierungen müssen spüren, dass die Aushebelung der Demokratie in Europa keinen Platz hat. Wenn schon viele Verhandlungen, die beiden Länder zum Einlenken zu bringen, nichts genützt haben, sind strengere Maßnahmen notwendig. (...) ERASMUS GRÜNBACHER, TIMELKAM

Vorher durchlesen! Zum Leserbrief von Mag. Heinz Buder über das „YOU!“-Magazin in Ausgabe 50:

Auch auf meinem Schreibtisch landete ein (Werbe-)Exemplar

von „YOU!“. Beim Durchblättern erkannte ich rasch: Hinter einer beeindruckenden Aufmachung und reißerischen Themen verbirgt sich ein Schwarz-WeißDenken, das die Buntheit des Lebens gefährlich einengt. Auch die Vielfalt der Kirche und ihrer unterschiedlichen Stimmen bleibt völlig unterbelichtet. Den Vorwurf von Mag. Buder an den Pfarrer seines Sohnes, er hätte das Magazin vor dem Verschenken doch bitte durchlesen müssen, möchte ich aber noch deutlich erweitern: Laut Impressum wird diese Zeitschrift „mit kirchlicher Befürwortung der Erzdiözese Wien durch Erzbischof Kardinal Dr. Christoph Schönborn“ herausgegeben. Und auf der Homepage des Magazins findet sich der stolze Eintrag „Gesponsert von: missio“. So wäre also nicht nur die problematische inhaltliche Ausrichtung des Magazins zu hinterfragen, sondern höchst dringlich auch die Frage nach der Verwendung kirchlicher (Spenden-) Gelder. DR. HARALD PRINZ, ENNS

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at


UNTER UNS Der seltene Josef

DENKMAL

Ein vergessenes Fest der Kirche Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wird sich die Kirche ihrer jüdischen Wurzeln immer mehr bewusst. Dennoch geriet ein Fest mit klar jüdischem Hintergrund in Vergessenheit: die Beschneidung des Herrn. HEINZ NIEDERLEITNER

Auseinandersetzung zwischen Judentum und Frühchristentum, wie man beispielsweise beim Apostel Paulus im Römerbrief nachlesen kann. Wie so manches konnte und kann man solche Textstellen missdeuten und missbrauchen. Unbefangen betrachtet liegt in der Erinnerung, dass Jesus beschnitten und somit Jude war, aber eine Chance.

NIE/KIZ

Machen Sie mit! Wie heißt der rituelle Fachmann, der die Brit Mila, die Beschneidung, traditionell im Judentum vollzieht? X  Einsendungen bis 24. Dezember an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 49: Rumpelstilzchen.

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Im August kommt die Beachvolleyball-EM nach Wien. Die Chancen stehen gut, dass wir dann wegen Corona nicht den Kopf in den Sand stecken müssen.

„Die Zeit für einen Kurswechsel ist da. Rauben wir den jungen Generationen nicht die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.“ PAPST FRANZISKUS beim digitalen UN-Klimagipfel

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Jesus war Jude und als solcher wurde er auch beschnitten (Lukas 2,21) – genau nach dem Gesetz am achten Tag nach der Geburt. Von Weihnachten weggerechnet ist das der 1. Jänner und an diesem Tag lag auch vom Mittelalter bis 1969 das kirchliche Fest der Beschneidung des Herrn (seither ist es wieder ein Marienfeiertag). Dass wir am 1. Jänner ein neues Kalenderjahr beginnen, entspricht dem Zirkumzisionsstil (Beschneidungsstil) der Jahresrechnung. Natürlich ist die Beschneidung auch ein heikles Thema, denn um sie gab es auch eine

Beschneidung des Herrn: Glasfenster im Linzer Dom

„Josef“ steht als Vorname nicht hoch im Kurs. Dazu genügt ein Blick auf die Liste der beliebtesten Namen in Österreich. Die Statistik Austria hat die von 1984 bis 2019 vergebenen Namen nach Häufigkeit gereiht. Josef belegt den letzten, den sechzigsten Platz nach Jan und Luka. Schade, finde ich – aus nachvollziehbaren Gründen. Bis in die 1970er-Jahre war das mit den Josefs noch ganz anders. Bei meiner Taufe feierten fast nur Josefs mit: Pfarrer, Mesner, Organist, Vater und Pate und schlussendlich auch ich. Lange ist‘s her, aber jetzt kann man für den Namen Josef wieder – zumindest ein klein wenig – Hoffnung schöpfen. Papst Franziskus hat kürzlich das „Jahr des heiligen Josef“ ausgerufen. Er erinnert damit daran, dass vor 150 Jahren, am 8. Dezember 1870, Josef zum Patron der katholischen Kirche erklärt worden ist. Mit einem eigenen Schreiben hat Papst Franziskus nun den Katholik/innen den heiligen Josef als besonderes Vorbild empfohlen. Wie so viele stille Helden in der Pandemie sei der Ziehvater Jesu ein Vorbild an kreativem Mut und Bescheidenheit, meint der Papst. Unabhängig davon, ob wieder mehr Josefs getauft werden oder nicht, das Schreiben des Papstes ist ein anregender Text.


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