KiZ-ePaper Nr. 47/2020

Page 1

MICHEL EMPRECHTINGER

Nr. 47 I 19. November 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Wertvolles Kulturgut Die 45 deutschsprachigen Knabenchöre sind Teil des europäischen Kulturguts. In Corona-Zeiten fehlen Konzerte, auch Nachwuchs wird dringend benötigt. Ein Blick nach St. Florian. Seite 29 Serie „Krippenfiguren“. So wird die Linzer Domkrippe restauriert. Seite 6 und 7

Thema. Die Corona-Pandemie verlangt eine starke „Hauskirche“. Seite 10, 11 und 23

Bewusst leben. Wie Eltern ihren Kindern den Glauben vermitteln können. Seite 18 und 19


2 Meinung KOMMENTAR

19. November 2020

Schenken wir kleine Freuden

Vergessen

Wenn wir jetzt den zweiten Lockdown dieses Jahres begonnen haben, ist festzustellen, dass sich die Situation doch anders darstellt als im März. Das hat positive und herausfordernde Seiten. Wir wissen vor allem jetzt besser als damals, was ansteht. Das führt dazu, dass Seelsorge in den Alten- und Pflegeheimen jetzt durchaus als unverzichtbarer Beitrag gesehen wird (siehe Seite 5). Wir merken es auch daran, dass neben Familienangehörigen in den Corona-Vorgaben „einzelne wichtige Bezugspersonen“ auftauchen, mit denen Kontakt gepflegt wird: Es gibt eben Menschen, die keine Familie (mehr) haben, aber einen guten Freund, eine nette Nachbarin. Zudem können wir selbst vieles tun: Suchen wir uns Aufgaben: Bastelarbeiten, Handarbeit, ein Buch (haben Sie zum Beispiel schon mal alle Evangelien am Stück gelesen?). Greifen wir öfter zum Telefon. Spie-

Er glaube nicht, dass er jene Dinge getan habe, die man ihm vorwirft, sagte der ehemalige Washingtoner Kardinal Theodore McCarrick 2019. „Jene Dinge“ waren Grund zur Entlassung aus dem Kardinals- und Klerikerstand: sexuelle Verführung von Seminaristen und Priestern, denen er Vorgesetzter war, und Vergewaltigung eines 16-jährigen Ministranten 1971. „So et-

monika.slouk@koopredaktion.at

was hat es nicht gegeben. Das ist alles erfunden“, beteuerte auch ein 49-Jähriger, der letzte Woche in Wien verurteilt wurde, jahrelang seine Töchter vergewaltigt und missbraucht zu haben. Er legte Berufung ein, obwohl es Beweisvideos gibt. Was lässt Menschen ihre Taten so falsch einschätzen? Ebenfalls letzte Woche analysierte ein 450-seitiger Vatikanbericht, wie Theodore McCarrick trotz bekannter Gerüchte als geschätzter Kirchenmann wirken und aufsteigen konnte. In Österreich wurde Hans Hermann Groër trotz „Geschichten hinter vorgehaltener Hand“ zum Kardinal ernannt und war uneinsichtig. Auch die Bibel schildert das Vergessen der eigenen Fehler: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir nicht geholfen?“ Im Friedensgebet ist „Schau nicht auf unsere Sünden“ eine irreführende Formulierung. „Schau auf unsere Sünden“ wäre hilfreicher. Hinschauen fällt schwer.

len wir Gesellschaftsspiele mit den Personen im Haushalt. Gehen wir wenn möglich an die Luft, vor allem wenn wir Abstand brauchen. Sonntags sind wir eingeladen, den Gottesdienst im TV mitzufeiern. Für Andachten gibt es Tipps auf den Seiten 10 und 23. Wenn wir Hilfe benötigen, dann scheuen wir uns nicht, sie in Anspruch zu nehmen. Hilfreich kann es auch sein, den Blick auf kleine Freuden zu lenken und sie uns gegenseitig zu schenken: ein Lächeln, einen Anruf, ein aufmunterndes Wort.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BARBARA KAPUSTA, OTTO-MAUER-PREISTRÄGERIN

Von Sanftheit und Schmerz In diesem Jahr wird die niederösterreichische Künstlerin Barbara Kapusta mit dem „Monsignore Otto Mauer Preis“ gewürdigt.

MARIE HAEFNER

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Faszinierend sind die Arbeiten von Barbara Kapusta. Tragendes Element ist die Verbindung des Körpers mit Materialität und Sprache. Die Künstlerin gestaltet dabei ihre Werke mit verschiedenen Techniken wie Film, Video- und Rauminstallationen, Fotografie, Text und Objektkunst. In ihrem Film „Empathic Creatures“ („Einfühlsame Kreaturen“, 2018) geht es beispielsweise um eine Annähe-

„Es macht mir Spaß mit meiner Kunst andere Zugänge zu schaffen.“

BARBARA KAPUSTA

rung zwischen Figuren. Aufgezeigt wird, wie Sanftheit, Nähe und Zärtlichkeit gleichzeitig mit Brutalität, Zerbrochenheit und Schmerz aufeinandertreffen. „Sanftheit und Schmerz liegen oft nahe zusammen“, sagt die 1983 in Niederösterreich geborene und in Wien lebende und arbeitende Künstlerin. Von Figuren, die sich anschmiegen oder zerspringen können die einzelnen Betrachter auch Rückschlüsse ziehen auf Ereignisse, die mit ihnen selbst zu tun haben oder mit der Gesellschaft allgemein. In den Mittelpunkt gerückt werden auch Fragen, wie man sich ein Zusammenleben vorstellt oder wie man solidarisch sein kann. Online-Unterricht. Barbara Kapusta studierte Kunst und Digitale Medien an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo sie heute selbst unterrichtet – coronabedingt derzeit online. In dieser schwierigen Krisenzeit geht es ihr, ihrer zweijährigen Tochter und ihrem Partner den Umständen entsprechend gut. Eine Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten der Künstlerin ist ab 4. Februar bis 16. März 2021 bei freiem Eintritt im Jesuitenfoyer in Wien zu sehen. SUSANNE HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

19. November 2020

Wettlauf um Corona-Impfstoff

Globaler Süden, bitte warten? Das Rennen um einen Corona-Impfstoff ist voll im Gang: 13 Prozent der Weltbevölkerung sicherten sich laut Expert/innen bereits zwei Drittel der Impfstoffmengen. Dazu gehören Nordamerika, Europa oder das Vereinigte Königreich. Nicht oder ganz hinten in der Warteschlange steht der Globale Süden. LISA-MARIA LANGHOFER

Die USA orderten 100 Millionen Dosen Impfstoff, die EU-Kommission handelte einen Liefervertrag mit dem Unternehmen Biontech/ Pfizer aus, und auch Japan und Australien haben sich schon einen Anteil eines möglichen Impfstoffs gesichert. Auffällig ist, dass sich hauptsächlich einkommensstarke Länder in dieser Liste befinden. „Wir sehen, dass die Länder des Globalen Südens wieder eimal ganz hinten oder gar nicht in der Warteschlange um einen Corona-Impfstoff stehen“, sagt Marcus Bachmann von Ärzte ohne Grenzen Österreich. Die Nothilfeorganisation fordert daher von den Regierungen die Offenlegung von (Vor-)Verträgen für die Beschaffung der Impfstoffe und volle Transparenz von Kosten und Daten, um einen weltweit gerechten Zugang zu gewährleisten. Frage der Verteilung. Mehr als zwölf Milliarden US-Dollar (zehn Milliarden Euro) flossen bisher in Erforschung, Entwicklung und Herstellung sechs potenzieller Corona-Impfstoffe. Da ein großer Teil der Erzeugung in Europa stattfinde, müsse sich die hiesige Bevölkerung keine Sorgen machen, ist Clemens Martin Auer, Sonderbeauftragter im Gesundheitsministerium, überzeugt: „Für Europäer/innen wird es keinen Mangel an Zugang zum Impfstoff geben. Ich rechne damit, dass es rund um Weihnachten die ersten Marktzulassungen geben wird und wir zu Jahresbeginn in Europa und Österreich anfangen können, zu impfen.“ Bachmann dagegen

Marcus Bachmann ist Berater für Humanitäre Angelegenheiten bei der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. H. PRAMMER

Bernhard Kerschberger (rechts) ist für Ärzte ohne Grenzen in Eswatini (Swasiland) im Einsatz und hofft auf einen leistbaren Corona-Impfstoff auch für den Globalen Süden. ÄRZTE OHNE GRENZEN

äußert die Befürchtung, dass der jeweilige Impfstoff weniger im Sinne der Pandemiebekämpfung eingesetzt werde, sondern mehr den politischen und wirtschaftlichen Interessen der reicheren Länder folge. „Menschen im Globalen Süden, selbst in Ländern mit sehr hoher Sterblichkeit und Inzidenz, werden einen wesentlich eingeschränkteren Zugang zu Corona-Impfstoffen haben.“ Bei verschiedenen anderen Krankheiten sei die Situation ähnlich gewesen: „HIV-Medikamente etwa waren auch nur in reicheren Ländern zugänglich, für arme Länder waren sie zu teuer. Deshalb muss die WHO Druck auf die Pharmafirmen ausüben, um einen gleichberechtigten Zugang zu ermöglichen.“ Auch Ärzte ohne Grenzen wolle als Wortführer agieren, denn anders als Europa oder die USA hätten die Entwicklungs- und Schwellenländer keine gemeinsame Stimme, mit der sie sich global behaupten könnten. Kampf an vielen Fronten. Vor welchen Herausforderungen diese Länder stehen, weiß Arzt und Einsatzleiter Bernhard Kerschberger, derzeit für Ärzte ohne Grenzen in Eswatini (ehem. Swasiland) aktiv: „Eswatini ist ein kleines Land mit großteils ländlicher Bevölkerung, das seit vielen Jahren einen Kampf gegen zwei andere Viren führt: HIV und Tuberkulose. 70 Prozent der Menschen sind mit beidem

infiziert, im März kam dann noch Corona dazu.“ Derzeit gebe es rund 6.000 Fälle in Eswatini, bei einer Einwohnerzahl von 1,2 Millionen. Die Vorbereitung auf die zweite Welle laufe bereits. Das Gesundheitsministerium erhöhe die Kapazitäten für Tests, es werde verstärkt auf präventive Maßnahmen hingewiesen und dazu aufgefordert, soziale Kontakte möglichst zu vermeiden. Ärzte ohne Grenzen habe ein mobiles Einsatzteam vor Ort. „Die Hoffnung ist, dass die zweite Welle nicht so groß sein wird wie die erste, weil die Behandlungskapazitäten sehr gering sind“, sagt Kerschberger. Es gebe wenig Intensivbetten, der Zugang zur Gesundheitsversorgung sei generell schlecht. „Deshalb wäre ein Impfstoff wichtig“, betont Kerschberger. Christliche Verantwortung. Dass Impfstoffe weltweit zu vertretbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden sollen, mahnen auch die heimischen Bischöfe in einer Erklärung zum Abschluss der herbstlichen Bischofskonferenz-Vollversammlung ein. Nationale Egoismen oder wirtschaftliche Interessen sollen dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Die Bereitschaft zur eigenen Impfung sehen die Bischöfe darüber hinaus als Ausdruck christlicher Verantwortung, die sich in Eigenverantwortlichkeit, Rücksicht und Solidariät zeige.

«


4 Kirche in Oberösterreich

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Reinhard Kaspar (ganz links im Bild) von der KMB achtet darauf mit den Mitgliedern im Gespräch zu bleiben. Michaela Leppen (rechts) von der Katholischen Frauenbewegung (kfb) wirbt für das Briefeschreiben in Corona-Zeiten. KMB/JULIANE WIZANY, KIZ/JW

Die Diözesanstellen unterstützen ihre Gruppen in den Pfarren

Frauen- und Männerbewegung sowie Bildungswerk ermutigen zum Kreativsein Katholische Frauen- und Männerbewegung sowie das Katholische Bildungswerk tragen in vielen Pfarren dazu bei, dass man Pfarre als lebendige Gemeinschaft erleben kann. Die coronabedingten Einschränkungen treffen ihre Arbeit besonders hart. JOSEF WALLNER

„Die persönliche Gemeinschaft vor Ort fehlt einfach“, sagt Wolfgang Schönleitner, Abteilungsleiter der Katholischen Männerbewegung (KMB) Oberösterreich. Wo Begegnungen möglich sind, ist beim Sammeln des Mitgliedsbeitrags. Die Gespräche über den Gartenzaun dauern bei einem einzigen Mitglied oft bis zu zwanzig Minuten, weiß Schönleitner aus den Rückmeldungen der Pfarr-Aktivisten: „Das ist eine gute Gelegenheit, unseren Mitgliedern zu zeigen, dass uns interessiert, was sie bewegt“. Mit Sorge sieht Schönleitner auf den 6. Dezember. Die Nikolausaktion ist in vielen Pfarren Domäne der KMB und bereits ein Beitrag zur jährlichen „SEI SO FREI“-Sammlung am 3. Adventsonntag. Gemeinsam mit der Jungschar hat man schon an einem „coronaverträglichen“ Nikolaus gearbeitet. Nach dem aktuellen Lockdown ist alles anders.

Gespräche als Quelle. In knapp 250 Pfarren der Diözese findet man das Katholische Bildungswerk mit seinem „KBW Treffpunkt Bildung“. Neben Selba- und Spiegel-Gruppen sowie Bibliotheken ist der „KBW Treffpunkt Bildung“ vor allem als Veranstalter von Vorträgen und Kursen aktiv. „Die klassi­ schen V ­ eranstaltungen sind natürlich nicht möglich“, betont Michaela Wagner, Leiterin der Diözesanstelle. „Solange es erlaubt war, ­haben wir aber motiviert, kleinere Veranstaltungen zu den Themen Demokratie, Bibel und Theologie anzubieten, die erfahrungs­ gemäß nie überlaufen sind. Eine Angebotsreihe, die vom aktuellen Lockdown nicht berührt ist, sind die SINNquell-Gespräche online. Infos zur Teilnahme finden sich unter: www.dioezese-linz.at/site/sinnquell/home In Kontakt bleiben. „Die Frage, wie die Diözesanleitung der Katholischen Frauenbewegung mit den Frauen in den Pfarren und Dekanaten verbunden bleiben kann, beschäftigt uns seit Monaten intensiv“, erklärt Michaela Leppen, Abteilungsleiterin der kfb Oberösterreich. Die kfb ist in 80 Prozent aller 487 Pfarren der Diözese Linz aktiv. Sie versorgt nun ihre Multiplikatorinnen regelmäßig per E-Mail mit Tipps und Infos. Die

letzten Hinweise sind bereits auf den Advent bezogen. Noch vor dem aktuellen Lockdown verfasst, heißt es dazu: „Es ist bereits absehbar, dass wir im Advent heuer auf einige liebgewordene Gewohnheiten verzichten müssen. Adventkranzbinden in geselliger Runde, Adventmärkte, Adventfeiern mit Bewirtung, ...“ – Wenn auch durch die derzeitige Situation alles schwieriger geworden ist, bleibt eine Reihe von Aktivitäten möglich: Angefangen von der Gestaltung von Schaukästen über das Aufmerksammachen auf die Gebetstexte, die die kfb online gestellt hat, bis zum Schreiben von Grußbotschaften. Auf der Website der kfb finden sich vier Segenstexte für den Advent „als Nahrung für die Seele in der dunkelsten Zeit des Jahres“. Wer gerne persönlich die A ­ dventkranzsegnung mitfeiern möchte, kann das online mit der Geistlichen Assistentin V ­ eronika Kitzmüller und der kfb-Vorsitzenden Paula Wintereder am 28. November um 18.30 Uhr tun. Michaela Leppen weist auch auf das Schreiben von Grußkarten hin. Viele Menschen gehen derzeit nicht außer Haus. Sie freuen sich sicher über Post oder einen kleinen Gruß vor der Haustür. Die kfb stellt Billets kostenlos zur Verfügung.

«

X  Infos: www.dioezese-linz.at/kfb


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

19. November 2020

Seniorinnen und Senioren als Wirtschaftsfaktor

Die „Generation 60 plus“ sitzt nicht nur daheim Die Älteren werden immer mehr und stellen das Pensionssystem sowie den Gesundheits- und Pflegebereich vor Herausforderungen. Gleichzeitig kurbeln sie aber auch die Wirtschaft an. LISA-MARIA LANGHOFER

Die Altersstruktur unserer Gesellschaft hat sich spürbar verändert. Im Jahr 1960 wurden Frauen durchschnittlich noch 73 Jahre alt und Männer 67. Heute liegt die Lebenserwartung bei 84 und 80 Jahren, Tendenz steigend. „Damit einhergehend steigen auch die Kosten im Gesundheits- und Pflegebereich, sowie für das Pensionssystem“, sagt Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer. Er warnt allerdings davor, die Senior/innen als „Kostentreiber im System“ zu betrachten. Tatsächlich entfalle ein Viertel des gesamten Inlandskonsums auf die „Generation 60 plus“, wie Friedrich Schneider, emeritierter Hochschulprofessor der Abteilung Wirtschaftspolitik der Johannes-Kepler-Universität, sagt: „Die Über60-Jährigen haben 2019 rund 52 Milliarden Euro ausgegeben, ausgehend von einem Inlandskonsum von 205 Milliarden.“ Aktiv und kauffreudig. Für Tourismus und Handel stellen die Senior/innen einen bedeutenden und wachsenden Wirtschaftsfaktor dar. Besonders gerne buchen sie ge-

Senior/innen besitzen hohe Kaufkraft.

ALOTOFPEOPLE/STOCKADOBE

führte Gruppenreisen, Fahrradtouren und andere Sportangebote sowie Wellness-Aufenthalte und Pilgerreisen. Beim Thema Digitalisierung werde die „Generation 60 plus“ häufig unterschätzt, denn auch das Internet spiele bei ihr eine immer größere Rolle, wie Schneider ausführt: „Gaben 2012 bei einer Umfrage noch 63 Prozent der 60- bis 69-Jährigen an, das Internet zu nutzen, so steigerte sich dieser Anteil auf 86 Prozent. Bei den Über-70-Jährigen ist ein ähnlicher Trend abzulesen.“ Sie nähmen dadurch vermehrt Internetdienstleistungen wie etwa Streamingdienste in Anspruch und kauften auch öfter online ein, was wiederum zur Förderung der Wirtschaft beitrage.

«

IMPULS Postkarten gegen die Einsamkeit Kontaktreduzierung ist eine der obersten Coronaregeln, was die kommende Zeit für einsame Personen noch schwieriger macht. Die oberösterreichische Initiative „Lass uns telefonieren!“ hat nun neben der Förderung von Telefonfreundschaften eine Postkartenaktion gestartet. Mitmachen geht ganz einfach, indem man sich fragt: Wer aus dem eigenen Bekannten- und Familienkreis würde sich über eine Postkarte freuen? Einfach eine E-Mail an lassunstelefonieren@gmx.at schreiben und darin die ­eigene Adresse sowie die ­gewünschte Anzahl an Karten bekannt geben. Die Postkarten ­kommen direkt per Post mit einem Zahlschein nach Hause. Jeder entscheidet selbst, welchen Beitrag er dafür zahlen möchte. www.lassunstelefonieren.com

Postkarten schreiben ADOBE/ANDRIY BEZUGLOV

Wichtiger Schritt

Seelsorge kommt in die oö. Altenheimverordnung Linz. Vom aktuellen Besuchsverbot in den Altenheimen sind die Seelsorger/innen ausgenommen. Das begrüßt Altlandeshauptmann Josef Pühringer ausdrücklich. Als Obmann des „OÖ Seniorenbundes“ hat er sich – ebenso wie die ­Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Altenheimseelsorger/innen – dafür eingesetzt, dass die Heimbewohner/innen trotz coronabedingter Besuchs-

beschränkungen weiter seelsorglich begleitet werden können. Beim ersten Lockdown im Frühjahr durften die meis-

Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer OÖ SENIORENBUND

ten Seelsorger/innen die Heime nicht betreten. „Das war ein Fehler, der aber nicht böse gemeint war“, erklärt Pühringer. Nun wird das Land Oberösterreich einen Schritt weitergehen und die Seelsorge in die Altenheimverordnung aufnehmen, sodass nicht jedes Mal von Anlass zu Anlass entschieden werden muss. Weil das Angebot einer seelsorgerlichen Begleitung

im Alter wichtig ist, soll es einen festen Platz bekommen, resümiert Pühringer: „Das Alter ist jene Lebensphase, wo die eigene Endlichkeit ins Bewusstsein kommt. Diese ist häufig mit Leid und Einschränkungen verbunden. Bedenkt man dies, kommt der Seelsorge eine besondere Bedeutung zu, denn sie kann über dunkle Stunden hinweghelfen.“ JOSEF WALLNER


Hirten und Schafe sind bereits im Mariendom anzutreffen. Auch die Heilige Familie wird sich bald auf den Weg machen: Die Domkrippe wird nun in der Krypta aufgebaut. Elisabeth Scheel und Ilse Prenner restaurieren die Figuren, fast die Hälfte ist schon geschafft. Die Domkrippe lädt im Advent wieder zum Serie „Krippenfiguren“ Teil 1

(Be-)Staunen ein.

Betritt man zurzeit den Linzer Mariendom, trifft man vereinzelt auf Menschen. Wer sich in die Krypta hinunterwagt, erlebt dort eine besondere Atmosphäre. Restauratorinnen haben hier ihre Werkstatt eingerichtet. Elisabeth Scheel und Ilse Prenner sind unter ihnen: Sie sind für die Restaurierung der insgesamt 59 Krippenfiguren zuständig. Lebendig, innig, fromm. Elisabeth Scheel steht vor der Heiligen Familie: Maria und Josef und eine Schar von Engeln blicken auf

ELISABETH LEITNER

Scheel. Das gilt auch für den Rossbändiger (siehe Bild rechts), den die beiden Restauratorinnen in der Krypta präsentieren: „Er ist voller Kraft, voller Energie!“ Glaubensbekenntnis. Die Domkrippe hat der bayrische Künstler Sebastian Osterrieder für Linz geschaffen. Entstanden ist sie in den Jahren 1909 bis 1913. Den Auftrag dafür gab Bischof Franz Maria Doppelbauer. „Die beiden waren ganz auf derselben Wellenlänge“, meint Scheel. Die Krippe ist nicht nur künst-

Domkrippe in der das Jesuskind in der Mitte. Der Gesichtsausdruck, die Kleidung, die Details, die der Münchner Bildhauer Sebastian Osterrieder herausgearbeitet hat, begeistern die Besucher/innen seit mehr als 100 Jahren. Während die Figuren, allesamt aus Lindenholz geschnitzt, farblich gefasst und teilweise vergoldet sind, ist das Jesuskind aus Elfenbein und hat sogar Augen aus Glas, um seine Besonderheit zu unterstreichen. „Die Innigkeit und Frömmigkeit der Figuren ist beeindruckend. Die Figuren wirken sehr lebendig, sie erzählen Geschichten!“, sagt dazu Elisabeth

„Die Figuren sind aus Lindenholz geschnitzt, nur das Jesuskind ist aus Elfenbein“, erklärt Elisabeth Scheel (li.). In Linz gab sie Einblick in ihre Arbeit: Gerätschaft (Mitte) und zu konservierende Figur (re.) KIZ/ELLE (2)

lerisch-handwerklich meisterhaft gearbeitet, sondern auch theologisch durchdacht. Das ganze Glaubensbekenntnis wird hier umgesetzt: von der Geburt bis zur angedeuteten Kreuzigung – die Engel sind mit den Leidenswerkzeugen dargestellt. Die „Gloriole“, der Ehrenkranz mit 42 Figuren über der Krippe, versinnbildlicht die Verherrlichung Gottes. Eine der größten Krippenanlagen. Die Domkrippe zählt bis heute zu den größten Krippenanlagen der Welt. Nach mehr als 100 Jahren sind nun konservatorische und

restauratorische Maßnahmen notwendig, um sie in ihrer Substanz gut erhalten zu können. Zwei Jahre werden die Arbeiten dauern, ein Teil der Figuren wurde bereits restauriert. Die Staubschicht wird mit Pinseln entfernt, die Oberflächen werden gereinigt, die zahlreichen Bruchstellen werden ergänzt, gekittet und retuschiert. Die Aufbauarbeiten für die Linzer Domkrippe schreiten bereits zügig voran. Die Landschaftsarchitektur, die Geburtsgrotte und weitere Kulissenbauten sowie die Hintergrundgemälde werden teilweise vor Ort restauriert.


KirchenZeitung Diözese Linz

Serie Krippenfiguren 7

19. November 2020

ZUR SACHE Die Domkrippe

ATELIER PRENNER/SCHEEL

Werkstatt Apropos Geburtsgrotte: Sebastian Osterrieder reiste 1910 ins Heilige Land, um die Gewänder, Landschaften und Alltagsszenen genau zu studieren und einfangen zu können. Auch die Geburtsgrotte vermaß er und baute sie für die Domkrippe maßstabsgetreu nach. Wer heuer unbedingt die Geburtsgrotte sehen will, was coronabedingt kaum möglich sein wird, kann sich in der Krypta des Mariendoms einen ersten Eindruck verschaffen. Osterrieder war nicht nur voller Phantasie, er hatte auch persönliche Lieblingstiere – wie die Kamele, die bis zu 96 cm hoch sind.

Die Domkrippe von Sebastian Osterrieder (1864–1932) wurde im Zeitraum von 1909 bis 1913 geschaffen, seit 1921 befindet sie sich in der Krypta des Mariendoms. Osterrieder ist ein bayrischer Bildhauer und Krippenkünstler. Sein Auftraggeber war Bischof Franz Maria Doppelbauer. Die Ausmaße der Domkrippe sind beeindruckend: Sie ist 12 Meter breit, hat eine Tiefe von 4 Metern und ragt 5 Meter in die Höhe. Sie zählt zu den größten Krippenanlagen der Welt und besteht aus 59 Figuren, aus Lindenholz geschnitzt, farblich gefasst und metallisiert (vergoldet). Die Gloriole mit Engels-Chor zählt 42 Figuren. Alle Figuren sind mit viel Hingabe geschaffen, sie strahlen große Lebendigkeit und Frömmigkeit aus. Dazu gibt es Landschaftsarchitektur und Kulissenbauten sowie Hintergrundgemälde. Die Szenen wechseln passend zum Kirchenjahr. Das Atelier Prenner & Scheel hat einen Teil der Figuren bereits restauriert. Die Arbeiten an den Korkkrippenbauten mit der Darstellung der Geburtsgrotte und an der Stadt Bethlehem werden von der Holzrestauratorin Petra Gröger in Wien und vor Ort in Linz durchgeführt. Das Bundesdenkmalamt ist in alle Arbeiten eingebunden. Info: www.krippeimdom.at

Ars Electronica und Domkrippe. Heuer werden die Figuren erstmals besonders in Szene gesetzt: In Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica „Futurelab“ wurden sämtliche Figuren digital erfasst und sind nun in 3D-Ansicht in Form einer eigenen Installation direkt neben der Domkrippe hautnah zu erleben. Dazu gibt es Texte von Dompfarrer Max Strasser: Die Betrachtungen zu einzelnen Figuren können Sie übrigens in der Adventserie der KirchenZeitung ab nächster Woche exklusiv lesen.

Die Domkrippe von Sebastian Osterrieder wird restauriert. Dompfarrer Max Strasser führt in der KiZ-Serie an die Domkrippe und ihre Figuren heran: ab Ausgabe Nr. 48. PAUL KRANZLER / MARIENDOM LINZ (2)

Jetzt Krippenpatin werden! Werden Sie exklusiv Patin oder Pate einer Krippenfigur und helfen Sie so mit, die Krippe im Dom als wertvolles Kulturgut zu bewahren. Als Dankeschön erhalten Sie „Ihre“ Figur als Miniaturausgabe und haben so immer ein Stück Weihnachtsgeschichte bei sich zu Hause. Patenschaften ab Euro 1.000,– finden Sie auf: www.krippeimdom.at Hier ein Beispiel: Hirte mit Schaf (siehe Foto), Euro 3.000,– Patenschaft für die Originalfigur von Sebastian Osterrieder, 64 cm hoch, Lindenholz, farbig gefasst


8 Lebendige Kirche MOMENTE

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

„Manche glauben ...“-Kampagne der Weltanschauungs-Referenten

Verschwörungsmythen: Stellung beziehen, nicht abwenden Maria Khoury holte das Licht aus der Geburtsgrotte. ORF OÖ

n Friedenslicht. Corona hin oder her: das ORF-Friedenslicht kommt auch heuer nach Oberösterreich. Weil aufgrund der Situation kein oberösterreichisches Kind nominiert werden konnte, hat die neunjährige Maria Khoury aus Betlehem die Flamme aus der Geburtsgrotte geholt. Es wurde daraufhin zum Flughafen nach Tel Aviv gebracht, berichtet der ORF. Die Schülerin aus einer christlichen Familie hat die Aufgabe demnach gerne übernommen: „Meine Familie und ich sind sehr froh, heuer Teil dieser österreichischen Weihnachtstradition zu sein“, sagte sie. Unter Corona-Auflagen wird die Verteilung des Lichts in Oberösterreich organisiert. n St. Nikola. Der feierliche Empfang des Nikolaus, der traditionell mit einem Schiff kommt und das anschließende Nikolaus-Fest finden heuer coronabedingt nicht statt. Auch das Sonderpostamt wird nicht eingerichtet. Die diesjährigen Sonderbelege und die personalisierte Marke können aber am Marktgemeindeamt St. Nikola bestellt werden. Die heurige Marke zeigt eine barocke Nikolaus-Figur aus der ­Filialkirche St. Nikolaus in ­Widungsmauer (Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich). Briefsendungen, die bis zum 4. Dezember 2020 bei der Marktgemeinde einlangen, werden an die zentrale Stempelstelle nach Wien weitergeleitet. X  Bestellung: Tel. 07268 8155, gemeinde@st-nikoladonau.ooe.gv.at

Verschwörungstheorien, Esoterik und fragwürdige Lebenshilfeangebote: Hilfe und Beratung durch die diözesanen Weltanschauungsreferent/innen ist gefragter denn je. Sie reagieren mit einer neuen Initiative auf die aktuellen Herausforderungen. HEINZ NIEDERLEITNER

„Sogenannte Verschwörungstheorien sind für uns an sich nichts Neues“, sagt Herbert Mühringer, Referent für Weltanschauungsfragen der Diözese Linz. „Seit dem ersten Lockdown beschäftigt uns das Thema bei den Anfragen, die uns erreichen, aber deutlich mehr.“ Wobei Mühringer gleich dazusagt, dass es eigentlich Verschwörungsmythen und keine „Theorien“ sind, da sich die Inhalte ja einer wissenschaftlichen Überprüfung entziehen. Zu den bekanntesten dieser Mythen zählt jener von der angeblichen „Züchtung“ des Corona-Virus in einem chinesischen Labor. In den seltensten Fällen wenden sich jene, die das glauben, an die Referenten, sondern indirekt Betroffene wie Verwandte und Freunde, die sehen, wie jemand in solche Welten eintaucht. „Hier ist es wichtig, möglichst viele geprüfte Fakten zur Hand zu haben. Wir bieten Informationsmöglichkeiten auf unserer neuen Homepage an“, sagt Mühringer. (siehe unten) Da Verschwörungsmythen einen Mechanismus gegen rationale Einwände haben (etwa: „Gegenargumente sind lediglich von den Verschwörern selbst gelegte falsche Fähr-

ten“), ist es schwierig, zum Betroffenen durchzudringen. Mühringer rät aber davon ab, sich deshalb von der Person zurückzuziehen: „Die persönliche Beziehungsebene sollte man nicht verlassen, aber klarstellen, dass man eine Meinung nicht teilt. Bricht man die Beziehung ab, besteht die Gefahr, dass die Person noch weiter in der Meinungsblase abtaucht.“ Einen Rückgang der Verschwörungsmythen erhofft sich der Experte stufenweise, wenn mit einem Impfstoff erste Erfolge im Kampf gegen Corona erzielt werden. Ein anderes großes Thema für Mühringer und seine Kolleginnen und Kollegen sind esoterische Angebote. Manches sei harmlos, anderes gefährlich. „Da geht es um unser Menschenbild: Wir sind von Gott geschaffen und zur Freiheit berufen. Problematisch sind Angebote, bei denen Abhängigkeiten entstehen“, sagt Mühringer. Das können auch handfeste finanzielle Abhängigkeiten sein.

Mit einer neuen Kampagne machen die Weltanschau-

Veränderungen. Die Weltanschauungsszene hat sich laut Mühringer in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Es gehe in den Anfragen nicht mehr so stark um große Gruppen (früher „Sekte“ genannt), sondern zunehmend um vereinzelte, kleine Angebote. Der Zugang der Expertinnen und Experten nimmt die Freiheit der Menschen ernst, verurteilt und bevormundet nicht, spricht aber auf der Ebene der Fakten eine klare Sprache. „Wenn ein Anbieter behauptet, dass er durch das bloße Betrachten der Hände seines Gegenübers die Ursachen von Krankheiten erkenne, dann ist dies ein Spiel mit den Hoffnungen und Ängsten von Menschen. Und man muss auch klar sagen, dass das keine Deckung in der Wissenschaft hat“, erläutert Mühringer. Mit dem neuen Angebot, das auf einer Internetseite aufbaut, aber auch z. B. durch Plakate in die Öffentlichkeit getragen werden soll, machen die Weltanschauungsreferent/innen auf ihre Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam. „In Oberösterreich arbeiten wir mit dem Land zusammen: Jeder Oberösterreicher, jede Oberösterreicherin kann sich an uns wenden“, sagt der Experte. In nicht wenigen Fällen sind es auch Multiplikatoren wie Lehrer/innen, die sich Anregungen und Infomaterial holen.

ungsreferent/innen auf ihr Angebot aufmerksam. NIE/KIZ

X  Linktipp: www.weltanschauungsfragen.at

«


KirchenZeitung Diözese Linz

19. November 2020

Pfarren & Regionen 9

Häkeln und Quatschen, das war kurz vor dem Lockdown im Jugendzentrum „Gewölbe“ noch möglich. Bild von links: Eva Mullane, Felix Koppler und Leonie Immler KIZ/PS

Notprogramm in den Jugendzentren

Für die Jugendlichen immer erreichbar bleiben Jugendzentren zählten zu den wenigen Orten, wo sich Jugendliche bis vor Kurzem noch treffen konnten: mit Abstandhalten und Masketragen. Nun wurde aber auch hier der Großteil der Jugendarbeit wieder in den virtuellen Raum verlagert. Ein nebeliger Novembertag, wenige Tage vor dem harten Lockdown. Die Rückzugsorte, die Jugendlichen Kontakte im „echten Leben“ außerhalb der eigenen Familie ermöglichen, sind selten geworden. Das „Gewölbe“, ein kirchliches Jugendzentrum am Pfarrberg in Steyr, hat trotzdem oder gerade deshalb noch offen. Einer der Stammgäste, der 15-jährige Felix Koppler, kommt heute schon bald am Nachmittag ins Jugendzentrum. Nachdem er es sich auf der Couch gemütlich gemacht hat, packt er bunte Wollknäuel aus einem Plastiksackerl. Häkeln steht am Programm. „Das war meine Idee, sonst können wir momentan nicht viel tun“, erzählt er. Etwa ein halbes Dutzend Hauben hat er schon fabriziert. „Es ist besser, wir haben wen zum Quatschen und uns ist gemeinsam fad, als dass wir in der Freizeit alleine zuhause sitzen“, meint Leonie Immler (15), die vor ein paar Minuten im „Gewölbe“ eingetroffen ist. Sie macht in einem Hotel, das aufgrund der Geschäftsreisenden noch offen haben durfte, ihre Koch- und Kellnerlehre und ist Stammgast im „Gewölbe“. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt Leonie. Es ist eine Familie, die viel gemein-

sam singt, kocht und in der herzliche Umarmungen eine wichtige Rolle spielen. Normalerweise, muss man dazusagen. „Das ist alles per Verordnung nicht mehr erlaubt“, erklärt Zentrumsleiterin Melanie Berger. Beziehungspflege auf der Straße. Trotz allem weitertun und für die Jugendlichen immer erreichbar bleiben, das ist für die Mehrheit der kirchlichen Jugendzentren in Oberösterreich die Devise. Das gilt auch für das „Kidszentrum Turbine“, das für die 9- bis 14-Jährigen im Linzer Stadtteil Auwiesen da ist. „Wir haben unseren Betrieb stark umgestellt und treffen die Kids draußen auf der Straße“, berichtet Jakob Freudenthaler, Leiter der „Turbine“. Das kann vor dem Einkaufszentrum, bei der Straßenbahnhaltestelle oder beim Skaterpark sein. Das Turbineteam probierte die Arbeit im öffentlichen Raum schon vor Corona aus und kann damit auf ein bewährtes Konzept zurückgreifen. „Ich denke, das geht auch dann noch, wenn der Lockdown strenger ist“, sagt Freudenthaler. Ein Betrieb in den Räumlichkeiten der „Turbine“ ist mit Abstandsregeln sowieso unmöglich, bei einer Altersgruppe, die sich nach der Schule vor allem einmal austoben will. Möglichst lange offenhalten. Im „Gewölbe“ ist dafür mit Klebestreifen markiert, wo die Jugendlichen auf den Sofas sitzen dürfen. Der Babyelefant lässt grüßen. Die Maske

ist sowieso verpflichtend, auf einem Zettel müssen sich alle Gäste eintragen. „Natürlich sind es große Einschränkungen, aber dadurch können wir das Zentrum noch möglichst lange offenhalten“, sagt Melanie Berger. Kreative Lösungen sind bei sich rasch ändernden Umständen ständig gefragt. Auch auf die 21-jährige Irin Eva Mullane, die ein Austauschprogramm macht, und im „Gewölbe“ in diesem Schuljahr freiwillig mitarbeitet, trifft das zu. Eigentlich würde sie im Auftrag des Jugendzentrums durch die Schulen ziehen und über ihr Leben in Irland erzählen. Da dies nicht möglich ist, bietet sie via Instragram einen Crashkurs für die irisch-gälische Sprache an. Nach der Pandemie. In den nächsten Wochen wird der Betrieb, so wie im ersten Lockdown, in den virtuellen Raum verlagert. Melanie Berger und ihr Team geben ihr Bestes, um für die Jugendlichen da zu sein. Spieleabende, Theaterworkshops und seelsorgliche Gespräche sollen im „Gewölbe“ online stattfinden. Daneben könnte es pädagogische und beratende Einzelgespräche direkt im Jugendzentrum geben, was aber zu Redaktionsschluss noch nicht eindeutig geklärt war. Klar ist dagegen, dass Monate vergehen werden, bis wieder richtige Normalität einzieht. Fest steht für das „Turbine“-Team dabei schon jetzt: Das Ende der Pandemie soll bei einem großen Fest mit Grillerei gefeiert werden.

«

PAUL STÜTZ


10 Thema

10. Monat 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

Corona verlangt eine starke „Hauskirche“

Keine Angst vor dem Do-it-yourself-Gottesdienst Sind Hausgottesdienste peinlich? Wie fühlt es sich an, daheim laut zu beten und Kirchenlieder zu singen? Die Botschaft des Österreichischen Liturgischen Instituts: Keine Angst vor dem ersten Mal. Es gibt Hilfen für die ersten Schritte, und niemand muss sich überfordern. MONIKA SLOUK

Früher hätte man „Heimwerken“ gesagt, heute heißt es „Do-it-yourself“ oder kurz „DIY“. Das Internet und beliebte Magazine sind voll mit DIY-Anleitungen zum Wohnung Möblieren, Schmuck Basteln, Grill Bauen, alte Dinge Restaurieren, Adventkalender Machen und und und. Corona provoziert nun auch den DIY-Gottesdienst. Während die Kinderkrippenfeiern, Nachmittags- und Mitternachtsmetten, aber auch Jahresschlussandachten und andere Feiern viele Kirchen jedes Jahr bis auf den letzten Platz und darüber hinaus füllten, ist diese Menschenfülle und Feierdichte im Jahr 2020 keine gute Idee. Corona-Mindestabstände könnten nicht eingehalten werden, außerdem könnten sich über die inzwischen berühmten Aerosole, die beim Singen und Atmen ausgestoßen werden, in Kürze ganze Menschengruppen mit dem Corona-Virus anstecken. Ob es in Advent- und Weihnachtszeit überhaupt öffentliche Gottesdienste geben wird, ist nach den jüngsten Lockdown-Bestimmungen alles andere als klar. Was also tun? Die Weihnachtslieder, die sonst am Christkindlmarkt tagaus, tagein ertönen, einfach zuhause abspielen? Weihnachten ausfallen lassen? Fotos von früher anschauen, um in Advent- und Weihnachtslaune zu kommen? Die Professionalisierung der westlichen Gesellschaft hat viel Gutes bewirkt: Die Menschen sind daran gewöhnt,

eine Arbeit zu verrichten, für die sie eine mehrjährige Ausbildung absolviert haben. So macht jede und jeder, was sie oder er gut kann, und überlässt den Rest anderen Profis. Die Rettung kümmert sich um Schwerverletzte, die Caritas um Obdachlose, pädagogisch geschulte Personen betreuen und unterrichten die Kinder. Alles hat seine Ordnung. Die Arbeitsteilung führte dazu, dass auch Beten mehr und mehr an Fachleute delegiert wurde. Priester und Seelsorgerinnen kümmern sich darum. Coronas Botschaft

Danken, bitten, segnen: Beten kann einfach sein. an die Christinnen und Christen ist: „Do it yourself.“ Das Know-how der Profis kann dabei helfen. Und wie geschickte Heimwerker/ -innen die Fliesen vielleicht selbst verlegen, aber zum Anschluss der Gasheizung doch die Handwerker holen, können sich auch beim liturgischen Feiern die Do-it-yourselfAnteile und die „Profi-Dienste“ ergänzen. Konkurrenzlos. „Segnen können wir alle!“, erinnert Christoph Freilinger vom Österreichischen Liturgischen Institut. „Wir segnen die Kinder und wir können uns gegenseitig segnen. Jeder und jede kann den Advent-

kranz zu Adventbeginn segnen, oder die Familie macht es gemeinsam.“ Ein Dankgebet, ein Bittgebet für andere Menschen, zu denen es Bezug gibt, ein Segensgebet für Anwesende und nicht Anwesende gehören zu den Basics aus dem Werkzeugkasten des gemeinsamen oder einzelnen Gebets. Freilinger weiß, dass manche Sorge haben, es könnte eine Konkurrenz zum Gemeindegottesdienst entstehen. Diese Sorge teilt er nicht. „Das neuentdeckte Feiern zuhause wird den Gemeindegottesdienst verändern, es wird ihn bereichern“, ist der Liturgiewissenschaftler überzeugt. Was er sich für Gebete von Hausgemeinschaften oder Einzelpersonen wünscht, ist ein starker „Vernetzungsgedanke“. Je nach aktueller Strenge der CoronaAuflagen ist eine Einladung zum Mitfeiern an Nachbarn, Verwandte oder Freunde vielleicht nicht möglich. Füreinander beten ist jedoch immer möglich. Und die zusätzliche Vernetzung über Online-Konferenzprogramme ist eine weitere, neue Spielart des gemeinsamen Gebets oder der Besinnung. Zeit haben. Am Anfang steht immer der Entschluss, sich gemeinsam oder allein hinzusetzen. „Um zur Ruhe zu kommen, kann es helfen, den Raum ein wenig herzurichten“, schildert Christoph Freilinger. Hilfreich kann eine Kerze, ein Kreuz oder ein Bild sein. Wer sich zusätzliche Anregungen holen möchte, findet auf netzwerk-gottesdienst.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

10. Monat 2016

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Private Andacht Zeit und Ort absprechen, Vorbereitungszeit einplanen. Egal, ob schlicht oder aufwändig: Es braucht Vorbereitung. Ort gestalten. Z. B. durch Kerzen, Steine oder Zweige (nicht zu nah an den Kerzen), Weihrauch oder Räucherstäbchen (Achtung, starker Duft kann ablenken). Musik überlegen. Singen? Instrumente? CD oder Playlist am Handy? Liederhefte? Tipp: Wenn zu wenige Liederhefte da sind, Liedtexte fotografieren und per WhatsApp an die Runde schicken. Das ist nicht so romantisch wie auf Papier, aber im Halbdunkel leichter lesbar. Im Internet gibt es auch Videos zum Mitsingen.

und auf den diözesanen Webseiten Feiervorschläge zum Herunterladen oder zum Ablesen vom Bildschirm – Ideen und Tipps, wie Erwachsene feiern können oder auch für Familien mit Kindern. „Die Gebetsvorschläge auf netzwerk-gottesdienst.at sind schlicht gehalten und sollen zum Mitmachen anregen.“ Doch niemand soll sich überfordern, betont Freilinger. „Wenn die Kinder unruhig werden oder man selbst, kann und soll man das Gebet, den Gottesdienst, die stille Stunde abschließen.“ Öffentlich und privat. Beten ist nichts, was nur in der Kirche und mit einem Priester möglich ist. Noch vor wenigen Generationen waren Rosenkranzandachten in der Familie, Litaneien ohne Priester oder etwa Maiandachten und Wallfahrten im Freien üblich. Christoph Freilinger beobachtet den sozialen Wandel, der sich vollzogen hat und der die Rituale beeinflusst. „Es gibt weniger Mehrgenerationen-Familien, und die Woche ist nicht mehr so rhythmisiert wie vor 50 Jahren.“ Ein Blick in andere Kontinente zeigt, dass das Hausgebet in anderen Kulturen eine lebendige Tradition ist, weil es sehr wenige Priester für sehr viele Menschen gibt und weil es dem Feierverständnis und den Familienstrukturen entspricht. Die CoronaPandemie regt an, das Hausgebet in neuem Rahmen neu zu entdecken. Info: netzwerk-gottesdienst.at

«

Kerzen mit oder ohne Adventkranz, ein „Hirtenfeuer“ im Garten, Weihrauch im Haus: Äußere Zeichen erleichtern das Ruhigwerden und die Besinnung. Mehr braucht es manchmal gar nicht für ein Gebet. Hilfestellungen zum Beten zuhause bieten die Diözesen und die Liturgiereferate. ANGELIKA WARMUTH / DPA / PICTUREDESK.COM

Rituale überlegen. Was kann jeder und jede mitmachen? Beispiel: Eine/r nach dem anderen zündet eine Kerze an und erinnert an jemanden, der gerade nicht da ist. Die Verbindung mit anderen darf auch in kleiner Runde spürbar werden. Manchmal passt eine „Prozession“ durch die Wohnung mit Kerzen oder Weihrauch und Bibel. Fantasie ist gefragt. Verschiedene Elemente können das Beten zuhause zur Feier werden lassen. Stimmungsvolle Zeichen wirken auch außerhalb des Kirchenraums. Weihwasser kann sparsam zum Segnen des Adventkranzes verwendet werden. Gesprochene Elemente. Kreuzzeichen, Willkommensgruß, Bibelstelle, Austausch über die Bibelstelle, Vaterunser, Gegrüßet seist du Maria (oder für „Fortgeschrittene“ein Gesätzchen Rosenkranz), Fürbitten (vorbereitet oder spontan) als kurze Gebete für bestimmte andere Menschen auf der Welt, Segen. Siehe dazu auch Seite 23.

TIPPS FÜR DEN ANFANG Corona-Tipp. Im Lockdown nur wenige gleichbleibende Kontakte pflegen, auch nachher Vorsicht mit großen Einladungen. Zum Feiern im Freien eignen sich Garten, Park, Wald, Kirchenvorplatz, ... Eine kleine private Andacht in der Kirche ist an vielen Orten möglich, das am besten in der Pfarrkanzlei bekanntgeben. Werbe-Tipp. Wenn Sie Kinder und Freunde motivieren wollen, überlegen Sie, wie Sie die Feier nennen. „Gottesdienst“ ist für manche schwerer zu verstehen als „ruhige Stunde“, „Adventrunde“ oder „Advent-Event“. Was Sie stimmig finden, verstehen auch die anderen. Peinlichkeits-Tipp. Wirkt die Feier „aufgesetzt“? Keine Sorge, das ist anfangs normal. Nehmen Sie sich lieber wenig vor, zum Beispiel nur zwei Lieder, gemeinsames Kerzenanzünden, Segen für den Adventkranz.


12 Panorama KURZ BERICHTET Online-Symposium. Digitalisierung und ihre Folgen stehen im Fokus der öffentlichen Herbsttagung des Katholischen Akademiker/innenverbandes. Am 20. November referieren online NEOS-Gründungsmitglied und Unternehmer Matthias Strolz, Kommunikationswissenschaftlerin Beate Großegger, Pastoraltheologin Judith Klaiber sowie Politikwissenschafter Daniel Schulz aus Berlin. Angemeldete Gäste können live und kostenlos mitdiskutieren, zusehen ist auch auf YouTube möglich. Anmeldung: kavoe.at

Digitalisierung als Thema. SLOUK

Schulschließungen. Der Katholische Familienverband kritisiert die Schulschließungen im Lockdown. „Kinder, die erkennbare Defizite haben, müssen deutlich gefördert und unterstützt werden“, so Vizepräsidentin Astrid Ebenberger. Schüler/ -innen müssten die Möglichkeit haben, in der Schule Aufgaben zu erledigen, und sie sollten dabei Unterstützung erhalten. Auch die Katholische Jungschar warnte vor erhöhtem Stress und Isolation bei Kindern. Home-Sport. Um auch im Lockdown in Bewegung zu bleiben, verweisen Österreichs Kirchensportler auf die Angebote der Sportunion: Von der digitalen Turnstunde zuhause bis hin zur digitalen Bewegungspause für Homeoffice-Beschäftigte reichen die Angebote, die von der Diözesansportgemeinschaft unterstützt werden. Die an alle Altersgruppen gerichteten Livestream-Angebote von Ballsport- und Krafttraining bis hin zu Tanz oder Zumba finden sich unter sportunion.at

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Corona-Situation verschärft

Lockdown: Keine öffentlichen Gottesdienste

Die Kirche will damit ihren Beitrag zur Erholung der angespannten Pandemie-Lage in Österreich leisten. Auch die 15 anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften kündigten an, auf öffentliche Gottesdienste zu verzichten. Aber: „Ähnlich wie beim Lockdown im Frühjahr werden die Kirchen für das persönliche Gebet offen bleiben“, so Lackner. Außerdem sei auch in diesen Wochen die seelsorgliche Begleitung von Kranken und Sterbenden möglich.

schlag in Wien, zur grassierenden CoronaPandemie und zu globaler Kooperation angesichts der Bedrohungen der Schöpfung und des Friedens. „Gemeinsam gegen den Terror“ lautet der programmatische Titel der Erklärung zum Gewaltakt am 2. November, der die Gesellschaft als Ganzes und das Zusammenleben spalten und zerstören sollte, so die Bischöfe. Die Bischöfe plädieren für einen redlichen Diskurs über die Gefahr von politisch instrumentalisierter Religion im Allgemeinen und zum Vormarsch islamistischer Spielformen politischer Religion. „Jegliche pauschale Diffamierung von Religion weisen wir jedoch entschieden zurück“, hieß es. Den „Weg der respektvollen Begegnung und des ehrlichen Dialogs mit dem Islam“ wollen die Bischöfe weiterhin gehen.

Pandemie-Bewältigung. Der Lockdown für Handel, Gastronomie, Schulen und kulturelle Veranstaltungen ist vorerst bis 6. Dezember angesetzt. Am Montag trafen die Religionsgemeinschaften eine Vereinbarung mit Kultusministerin Susanne Raab, die den Rahmen für das religiöse Leben während dieser Zeit vorgibt. Aufgrund der Vereinbarung präzisierten die Bischöfe die Regeln für Gottesdienste. Die Feier nicht öffentlich zugänglicher Gottesdienste ist mit maximal zehn Personen unter strengen Bedingungen zulässig, an Begräbnissen und Begräbnismessen dürfen 50 Personen teilnehmen. Die kirchliche Rahmenordnung gilt ebenso wie der staatliche Lockdown seit Dienstag, 0.00 Uhr.

Covid-19-Impfung. Verantwortung und Solidarität fordern die Bischöfe mit Blick auf die Covid-19-Pandemie ein. Sobald es einen geeigneten Impfstoff gibt, sollte dieser weltweit zu vertretbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden, nationale Egoismen oder wirtschaftliche Interessen hätten hier Nachrang. Besonders schutzbedürftige Personen oder solche in systemerhaltenden Berufen sollten bevorzugt werden. Die Bereitschaft zur eigenen Impfung sei Ausdruck einer eigenverantwortlichen christlichen Haltung, so die Bischöfe. Erzbischof Lackner präzisierte bei der Veröffentlichung, das sei keine Befürwortung einer allgemeinen Impfpflicht. Er setze auf die Eigenverantwortung der Menschen.

Öffentliche Gottesdienste werden in den kommenden Wochen nicht gefeiert, das erklärte der Bischofskonferenz-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner, nachdem Bundeskanzler Sebastian Kurz den zweiten Lockdown verkündet hatte.

Video-Bischofskonferenz. Die Bischofskonferenz hatte vergangene Woche zum ersten Mal online getagt. Die Bischöfe einigten sich dabei auf Erklärungen zum Terroran-

Neue Politik. In einer Erklärung zur Enzyklika „Fratelli tutti“ werben die Bischöfe für eine „neue Politik“. Gegen die bisher vorherrschende „Logik einer unersättlichen Gier und Lebensausbeutung“ muss es nach Überzeugung der Bischöfe mehr als bisher gelingen, Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang zu bringen. Die Bereitschaft, Fluchtursachen zu beseitigen, müsse einhergehen mit der Aufnahme und Integration schutzsuchender Menschen, „soweit dies nur irgendwie möglich ist“. Bei all dem gelte es, die internationalen Beziehungen und Institutionen zu stärken und damit TendenErzbischof Lackner gedachte des Terroranschlags in Wien. Die zen zu Abschottung und NatioBischöfe äußerten sich gemeinsam gegen den Terror. WUTHE/KATHPRESS nalismus zu begegnen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

19. November 2020

In einem aktuellen Vatikan-Bericht geht es um die Frage, wie der entlassene US-Kardinal Theodore McCarrick trotz umlaufender Gerüchte von moralischem Fehlverhalten Karriere machen konnte. Er gehörte zu den einflussreichsten Figuren der katholischen Kirche in den USA. VINCENZO PINTO/APA

Vatikan-Bericht zu Ex-Kardinal McCarrick Vergangene Woche veröffentlichte der Vatikan seinen rund 450-seitigen Untersuchungsbericht zu US-Kardinal Theodore McCarrick. Nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs wurde er von Papst Franziskus 2018 aus dem Kardinalsstand und 2019 aus dem Klerikerstand entlassen. Laut dem VatikanReport wird ein systemisches Versagen der Kirchenhierarchie deutlich, seit den 1990er Jahren kursierende Hinweise auf moralisches Fehlverhalten des damaligen Bischofs und heute 90-jährigen McCarrick ernstzu-

nehmen; dazu gehörte auch ein Missbrauch seiner Machtposition für die sexuelle Ausbeutung erwachsener Priesteramtskandidaten und Geistlicher. Im Ergebnis stellt die Untersuchung fest, dass an verschiedenen Stellen Verantwortliche über Hinweise hinweggesehen hätten und etwa auch Johannes Paul II. bereits vor zwei Jahrzehnten darum gewusst habe. Die Reaktionen auf den Bericht reichen von Trauer über Wut bis hin zu Lob. Für Missbrauchsopfer ist das Dokument ein Meilen-

stein. Die US-Bischöfe reagieren geschockt auf die Erkenntnisse aus dem Bericht. Der Report unterstreiche „die Notwendigkeit, Buße zu tun“, erklärte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez. In einer Erklärung entschuldigte er sich bei den Opfern McCarricks. Papst Franziskus bekräftigte in einer Videobotschaft den Willen zum Kampf gegen Missbrauch und er erneuerte seine Nähe zu den Opfern jeden Missbrauchs und den Einsatz der Kirche, um dieses Übel auszurotten.

Corona-Teststation für Obdachlose

Berg-Karabach: Waffen­ stillstand neu verhandeln

WELTKIRCHE

Zum Welttag der Armen am vergangenen Sonntag forderte Papst Franziskus mehr Einsatz für Notleidende und Bedürftige. Zudem kritisierte er den Kapitalismus und mahnte in Zeiten voll Unsicherheit, nicht nur an sich selbst zu denken. Anlässlich des Aktionstages feierte der Papst eine Messe mit Bedürftigen im Petersdom, deren Zahl wegen der Corona-Pandemie auf 100 beschränkt wurde. Zugleich unterstützt die Diözese Rom finanzschwache Familien mit Lebensmittelpaketen und Masken. Weiters wurde am Petersplatz eine Corona-Teststation für Obdachlose eingerichtet.

In einem gemeinsamen Schreiben fordern rund 100 armenische kulturelle, politische und religiöse Organisationen aus Europa die Neuverhandlung der Waffenstillstand-Vereinbarung in der umkämpften Region Berg-Karabach. In dem Schreiben wird u. a. kritisiert, dass mit dem aktuell geltenden Waffenstillstand weder die Sicherheit der armenischen Bevölkerung gewährleistet, noch ein echter Frieden möglich sei. Gefordert wird zudem, dass die Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an einem neuen Waffenstillstand arbeiten solle.

Inmitten der Corona-Pandemie legt Papst Franziskus ein neues Buch vor. Es trägt den Titel „Wage zu träumen! – Mit Zuversicht aus der Krise“ und erscheint am 4. Dezember. Franziskus will den Angaben zufolge darin Hilfestellungen für den Weg aus persönlichen Krisen aufzeigen. Nach dem Wahlsieg von Joe Biden in den USA ist die Befriedung der Lager nach den Worten des US-Experten und Münchner Jesuiten Godehard Brüntrup jetzt die „große Aufgabe“. Der gewählte demokratische Präsident sei aber „kein ­Heiler, schon gar kein Heiland.“ So ein Attribut halte er für eine Über­forderung des neuen Präsidenten.

Godehard Brüntrup HOCHSCHULE FÜR PHILOSOPHIE


14 Spiritualität LEBENSSPIEGEL Gurkerl im Glas Es kommt wieder – dass Leute Gurkerl und anderes Gemüse selbst einlegen. Das ist gut, denn worauf man dabei achten muss, ist eine gute Übung für ein hoffnungsvolles, menschliches Miteinander. Auf Sorgfalt und auf die richtige Mischung, mit der man den Sud bereitet, kommt es an. Der Sud prägt den Geschmack – und ob die Früchte mild und würzig oder, mangelnder Sorgfalt wegen, ungenießbar werden. Gewürze, Zwiebelringe und Knoblauch in richtigem Maß: nicht zu viel, nicht zu wenig. Menschen, die zusammen leben, ergeht es wie Gurkerln im Glas. Sie leben und bewegen sich in einer Art Sud, den sie sich gegenseitig mischen. Sie prägen einander – in Familien, in ihren beruflichen und freundschaftlichen Kreisen, auch im Staat. Da kommt es sehr darauf an, dass dieser Sud gut gemischt ist. Wo nur die Bitterstoffe des Misstrauens, des Neides oder einer eifersüchtigen Kritik, die am anderen nichts Gutes gelten lässt, ins Glas gemischt werden, wird der Sud verdorben. Mit patzigen Händen geht gar nichts. Es braucht die milde Würze des Wohlwollens und Zutrauens, damit ein Mensch in diesem Sud reifen kann. Es braucht auch den schwarzen Pfeffer des Ernstes und den weißen des Humors, damit die Früchte nicht fad schmecken. Menschen selbst bilden die Atmosphäre, den Sud, in dem sie leben und reifen können. Allein für sich wird man nicht gut.

MATTHÄUS FELLINGER

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Zum Fest der heiligen Elisabeth von Thüringen am 19. November

Als Caritas-Direktorin eher „nicht geeignet“ Die heilige Elisabeth hat mit ihrem Einsatz für die Armen einen Schub an Nächstenliebe in Mitteleuropa ausgelöst, der immer noch aktuell ist. Bis heute stellt sich ihr radikales Leben aber völlig quer zu einem engagierten Leben aus dem Glauben. Mit vier Jahren kommt die ungarische Königstochter Elisabeth 1211 auf die Wartburg nach Thüringen. Da der älteste Sohn des Landgrafen überraschend stirbt, geht die Brautwerbung einfach auf den zweitältesten über. Elisabeth wird mit dem zehnjährigen Ludwig verlobt, 1221 wird geheiratet.

Eine Darstellung der heiligen Elisabeth (Ausschnitt) grüßt Patient/innen und Besucher/innen des Ordensklinikums der Elisabethinen Linz. ORDENSKLINIKUM

Die beiden sind ein Traumpaar: glücklich und reich. Die Wartburg zählt damals zu den prächtigsten Fürstenhöfen Deutschlands. Elisabeth fehlt es an nichts und sie führt mit ihrem Mann ein standesgemäßes Leben, was aber nicht ausschließt, dass sie beide auch konsequent religiös leben. Während sich Elisabeths Ehemann den strengen und krankhaften Konrad von Marburg zum Beichtvater wählt, nimmt sich Elisabeth vorerst einen Bruder aus dem gerade entstehenden Franziskanerorden zum geistlichen Berater. Sie fühlt sich zur Spiritualiät der Franziskaner hingezogen. Vermutlich weiß sie sich durch die Christusfrömmigkeit, die sie intensiv

von Kindheit an lebt, mit Franz von Assisi innerlich zutiefst verbunden. Auch die europaweit moderne Kultur der Armut zieht Elisabeth in ihren Bann. Kaum – im Alter von sechzehn Jahren – zur Landgräfin geworden, versteht es Elisabeth, anzupacken. Sie gründet unterhalb der Wartburg ein Hospiz für Aussätzige und gemeinsam mit ihrem Mann ein weiteres in Gotha. Als Konrad, der inzwischen auch Elisabeths geistlicher Führer geworden war, verlangte, dass am Hof nur Speisen auf die Tisch kommen, die nicht aus der Ausbeutung der Armen stammen, griff der sonst tolerante Landgraf ein. Er spürte den gesellschaftspolitischen Sprengstoff, der in dieser Forderung lag. Nach sechsjähriger Ehe starb Landgraf Ludwig IV. auf einem Kreuzzug, der Schwager Elisabeths riss die Herrschaft an sich und schließlich wurde die Witwe Elisabeth mit ihren drei Kindern von der Wartburg vertrieben. Strahlkraft. Nach heftigen Streitigkeiten um die Zukunft Elisabeths – es soll sogar Kaiser Friedrich um ihre Hand angehalten haben – gründet sie mit dem Erbe, das ihr Konrad erstreiten konnte, ein Hospital vor den Toren von Marburg. Trotz der Beziehung zu Konrad, die man nur als Missbrauchsverhältnis beschreiben kann, entwickelt Elisabeths Einsatz für die Armen eine ungeahnte Strahlkraft. Ihr Engagement ist aber alles andere als ein Vorbild an strukturierter Hilfe. So verschenkt sie an einem „Tag der Armen“ einmal ein Viertel ihres Vermögens. Nach nur drei Jahren stirbt Elisabeth 1231 26-jährig – entkräftet von extremer Askese und aufopfernder Fürsorge. Ihr Hospital wird bald nach ihrem Tod geschlossen. Doch die offizielle Heiligsprechung, vier Jahre nach ihrem Sterben, stellt lediglich fest, was sie für das Volk bereits war: eine Heilige. Vor allem durch Ordensgründungen und als Inspiration für die Caritas lebt der Geist der heiligen Elisabeth bis in die Gegenwart weiter. Ihr Vermächtnis ist bleibend aktuell, auch wenn sie als Caritas-Direktorin oder Führungskraft in einem Spital der Elisabethinen nicht geeignet wäre, wie der Bischof von Erfurt, dessen Diözesanpatronin die heilige Elisabeth ist, einmal mit einem Augenzwinkern angemerkt hat.

«

JOSEF WALLNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

19. November 2020

Franziskaner: zwischen spätberufen und „schwerhörig“

„Manche hören weniger gut“ BRUDER MORITZ WINDEGGER

Der Begriff „Spätberufener“ irritiert mich meistens: Obschon erst mit 36 Jahren eingetreten, fühlte ich mich damit nie richtig angesprochen. In Wirklichkeit begleitet mich die Frage nach dem Ordensleben seit meiner Zeit im Franziskanergymnasium Bozen. Oder besser: Seit ich in der Bozner Franziskanerkirche Ministrant geworden bin. Als Bub lernte ich die Mitbrüder „von der anderen Seite der Klostermauer“ kennen: Franziskaner – das wunderte mich damals ein bisschen – sind alles Mögliche: Es gibt Kluge und betont Einfache, Sympathische und Nervöse, solche, die hauptsächlich in Wissenschaft oder Schule tätig sind, und andere, für die ein Handwerk oder der soziale Dienst die hauptsächliche Lebensbeschäftigung darstellt. Im Grunde sind Franziskaner also wie alle Menschen. Ich fand das faszinierend. Vertagt. Nach meiner Matura habe ich die Frage „vertagt“: Studieren in Padua, einige Jahre Lehrer, dann fast zehn Jahre Journalist bei den „Dolomiten“. Zwischen Karriere und Lebensabenteuer verrinnt die Zeit. Die Vorstellung, Franziskaner zu werden, blitzte zwar immer wieder einmal auf. Dass das ein „Ruf“ sein könnte, auf den ich auch „hinhören“ sollte, war nur eine theoretische

Berufungsg’schichten Teil 3 von 3 Bruder Moritz Windegger OFM

Moritz Windegger wurde 1977 in Bozen geboren. Er war Journalist und ist mit 36 Jahren in den Franziskanerorden eingetreten. „Manche“, schreibt er von seinem Hinhören auf Gott, „hören weniger gut.“ franziskaner.at

In Zusammenarbeit mit dem Berufungszentrum „Quo vadis?“ der Ordensgemeinschaften Österreich bringen wir Lebensund Berufungsgeschichten von Ordensleuten. quovadis.or.at

Der Journalist Moritz Windegger entschloss sich 2014 im Alter von 36 Jahren, Franziskaner zu werden. Mit am Bild die Seelsorgerin und Kreuzschwester Gertraud Johanna Harb. EMMANUEL MARIA FITZ

Überlegung. Einige wenige Menschen wussten davon, dass ich ernsthaft um diese Frage ringe.

„Zwischen Karriere und Lebensabenteuer verrinnt die Zeit.“ BRUDER MORITZ WINDEGGER

Leben in die Hand nehmen. Im Februar 2013 eilte ich über den Bozner Obstmarkt, als am Handy die Nachricht aufleuchtete „Benedikt XVI. zurückgetreten“. Für den Berichterstatter, den Journalisten war das eine fast alltägliche Herausforderung: Wie bereiten wir das für die Leser auf? Wen werden wir dazu befragen? Vorerst. Nach einem langen Arbeitstag ergriff mich eine erschreckende Erkenntnis: Heute hast du gespürt, wie „Geschichte passiert“, wie „die Zeit vergeht“. Es war dies der Auftakt einer Serie ähnlicher Momente: Wenn ich will, dass mein Leben nicht dadurch gestaltet wird, dass „einfach die Zeit vergeht“, muss ich es selbst in die Hand nehmen. „Die Berufung ist heute. Eine Sendung gilt der Gegenwart“, nennt Papst Franziskus das. Herausfordernd war das He-

raus-Lösen aus einem detailliert gestalteten Leben: Ich hatte einen Beruf, der mir Freude machte und in dem ich auch Erfolg hatte; außerdem ein starkes soziales Umfeld aus Freunden und in Vereinen. Entschlossen. Erneut fing ich an zu grübeln, dann wurde mir klar: Ein solcher „Schnitt“ muss rasch und eindeutig organisiert sein. Dass mir das gelungen ist, war auch der umsichtigen Art des Franziskanerprovinzials und der verständnisvollen Reaktion meines Chefredakteurs zu verdanken. Und so bin ich im September 2014 ins Postulat der Franziskaner gezogen. Nur vier Wochen vorher hatte ich den Entschluss einem breiteren Umfeld kundgetan. Als ich in der Redaktion ankündigte, mein Leben anders zu gestalten und ins Kloster zu gehen, hat es einigen Kollegen die Sprache verschlagen. Journalisten eines Tagblattes sind gewohnt, alles Mögliche zu verarbeiten: Menschliche Abgründe, Tragödien, wunderbare Ereignisse, Siege oder Niederlagen. Aber dass ein Mensch ins Kloster geht, überfordert offenbar alle Routine. Spätestens da wurde mir klar, dass es für mich wirklich Zeit war. Es gibt wohl keine „Spätberufenen“, sondern allenfalls „Schwerhörige“ wie mich, die mit der Antwort auf den Ruf etwas länger brauchen.

«


SONNTAG Letzter Sonntag im Jahreskreis / Christkönigssonntag – Lesejahr A, 22. November 2020

Worauf es ankommt Soll Glaube keine graue Theorie bleiben, muss er sich im konkreten Leben bewähren. Vermag er Trost und Hoffnung zu spenden? Gibt er Kraft zum Guten? Hilft er, auf die eigenen Nöte und jene der Mitmenschen zu achten?

Mitten unter uns – in jedem Menschen, der unsere Hilfe

Matthäus 25,31–46

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben?

Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

1. Lesung Ezéchiel 34,11–12.15–17

Denn so spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben. Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen – Spruch GOTTES, des Herrn. Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde – so spricht GOTT, der Herr –, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.

2. Lesung 1 Korinther 15,20–26.28

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

Evangelium


WORT ZUM SONNTAG

Am Ende des Lebens

braucht, wartet Gott auf uns.

PIXABAY.COM/ SABINE VAN ERP

D

er HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen.

Sie saß in der letzten Bank, meist nicht sonderlich interessiert an meinem Unterricht. Dieses Mal aber schnellte die Hand in die Höhe und sie fragte: „Und was hat das alles mit Religion zu tun?“ Vorausgegangen war eine Einladung, die Stimme gegen Unrecht zu erheben und sich für faire Produktionsbedingungen in der Textilbranche einzusetzen. Mich hat diese kurze Episode nie losgelassen. Genau das ist es doch, worauf es ankommt: dass sich der Glaube im konkreten Leben erdet. Die „Werke der Barmherzigkeit“, wie sie im heutigen Evangelium aufgezählt werden, sind eine sehr anschauliche Darstellung, worauf es im Leben als Christinnen und Christen ankommt: auf die Hinwendung zum Mitmenschen, vor allem zum Notleidenden. Dieses „Was ihr einem der Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“, halte ich für eine der zentralsten Aussagen des Evangeliums. Sie erlaubt es nicht, Glauben vom Leben zu trennen, so zu tun, als könne man Christin oder Christ sein, und dabei die Augen vor den anderen zu verschließen. Der Flüchtling im Lager, die Bettlerin am Bahnhof, die Tante im Altersheim, das eigene Kind, der Partner und die Chefin … in ihnen allen ist Christus gegenwärtig. Sie alle sind eine stille Einladung, meinem Glauben ein konkretes Gesicht zu geben. Denn, so hat es der hl. Johannes vom Kreuz auf den Punkt gebracht: „Am Ende des Lebens werden wir nach der Liebe gefragt.“

Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Meine Lebenskraft bringt er zurück. Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen.

Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab, sie trösten mich.

Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde.

ZUM WEITERDENKEN n Ich lasse die Vorstellung in mir groß werden, dass Gott in meinen ganz konkreten Nachbarn, Arbeitskolleginnen, Familienmitgliedern … gegenwärtig ist. n Ich nütze einen ungestörten Augenblick und lasse den Atem ruhig fließen. Dann lege ich in das Einatmen in aller Stille den Satz „DU in mir“ und in das Ausatmen „Ich in DIR“. Ich gebe der Dynamik dieses Gebetes Raum.

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, übervoll ist mein Becher.

Ja, Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang

SR. MARIA MAXWALD

und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN

Don Bosco Schwester und

für lange Zeiten.

Leiterin des Geistlichen Zentrums Schloss Wohlgemutsheim in Baumkirchen/Tirol. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 23)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Gemeinsame Zeit mit den Vätern – auch so können Kinder Glaubenserfahrungen machen. STOCK ROCKET/STOCKADOBE.COM

Leicht zuzubereiten und saftig: der Kokoskuchen MILTON OSWALD/STOCKADOBE.COM

Kokoskuchen TEIG 120 g Butter 80 g Staubzucker 200 g Mehl 3 Dotter 1 P. Vanillezucker 1/4 P. Backpulver 2 EL Rum 3 EL Kakao Milch nach Bedarf Marmelade

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

BELAG

∙ 3 Eiklar ∙ 150 g Zucker ∙ 1 P. Vanillezucker ∙ 150 g Kokosflocken ZUBEREITUNG Aus den Zutaten einen Rührteig bereiten, auf ein Blech streichen, vorbacken. In der Zwischenzeit Belag vorbereiten: Eiklar mit Vanillezucker und Zucker aufschlagen, Kokosflocken einrühren. Nach dem Vorbacken den Teig mit Marmelade bestreichen, Belag darauflegen und fertigbacken. KOKOSFLOCKEN Kokosflocken sind zwar fett (bis zu 60 Prozent), aber bieten viele wertvolle Inhaltsstoffe (Natrium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Kalium, Phosphor, Jod, Folsäure sowie die Vitamine B1, B2, B6 und E). Damit bereichern sie besonders die Ernährung von Menschen, die vegan leben. Kokosflocken eignen sich für Desserts, Suppen, Kleingebäck, Kuchen und Torten. Kokosnüsse sind tropische Früchte, allein der Transport ist ökologisch zu hinterfragen. Kokosflocken sollte man daher möglichst nur selten und dann bewusst und unbedingt aus fairem Handel und Bio-Anbau genießen.

„Unser Kind geht so selten in die Kirche und beten mag er auch nicht“, gläubige Eltern und Großeltern suchen deshalb oft nach Hilfen, wie Glaube heute gelebt und vermittelt werden kann. KMB-Referent Andreas Oshowski hat seit vielen Jahren Erfahrungen mit diesem Thema. BRIGITTA HASCH

Gemeinsam unterwegs Früher gehörte der sonntägliche Kirchgang zum Leben. Heute werden, besonders von jungen Menschen, nicht nur der Sonntagsgottesdienst, sondern der Glaube und die Religion an und für sich hinterfragt und sind nicht mehr selbstverständlich Teil des Lebens. „Was haben wir falsch gemacht?“, fragen sich besorgte Eltern und Großeltern, und „Was könnten wir besser machen?“. Zuhören. Zulassen. Zutrauen. Andreas Oshowski ist als Referent der KMB in Salzburg seit neun Jahren für das Vater-KindProgramm mit bisher rund 3.000 Teilnehmenden verantwortlich. Er ist Vater von zwei Söhnen und hat auch als Fußballtrainer viele Jugendliche, vor allem Burschen, kennengelernt. „Aus meiner Erfahrung ist es der falsche Weg, den Jugendlichen zu sagen, sie sollen in die Kirche gehen, damit sie dort

Andreas Oshowski ist Referent der KMB Salzburg. Seine Erfahrungen und Gedanken schreibt er in Büchern nieder (siehe Buchtipps). KMB SALZBURG

den Glauben erfahren. Vielmehr kommt man beim gemeinsamen Erleben ins Reden. Eben zum Beispiel beim Fußballtraining oder auch beim Wandern. Da entstehen Gespräche. Man schaut auf das Gemeinsame, hat eine Freude daran und ist dankbar. Da spürt man, dass Gott im Menschen wirkt.“ Fragen stellen. „Meine Söhne sagen mir oft, dass ich andere zum Sprechen bringe. Vielleicht, weil ich offene Fragen stelle und keine vorgefertigten Antworten erwarte?“ Andreas Oshowski fragt nicht aus der Warte der Überlegenheit und Erfahrung und drängt nicht auf bestimmte Antworten. „Das geht schief“, weiß er, „junge Menschen wollen und sollen die Kirche als Freiraum erleben. Nicht vorgefertigt, nicht vorgekaut, wie das zum Beispiel manchmal im Firmunterricht zu erleben ist. Wenn man die Jugendlichen mit eigener Begeisterung anstecken will, sollte man sie ganz offen fragen ,Was brauchst du jetzt?’, ihnen zuhören und ihnen vertrauen.“ Verbringt man seine (Frei-)Zeit mit Kindern und Jugendlichen, kommen manche Fragen wie von selbst, zum Beispiel beim Wandern: „Für wen gehst du?“ – oder am Berggipfel, beim Anblick der Natur: „Was bewegt dich jetzt?“


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

19. November 2020

Wohlschmeckend und wohltuend

Kräuter und Früchte im Teehäferl Kamille, Pfefferminze, Hagebutte, Melisse oder eine aromatisch-weihnachtliche Teemischung erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Gegen alles ist ein Kraut gewachsen – das wusste schon Pfarrer Kneipp. Kräuterexpertin Maria Treben bezeichnete Kräutertees gar als „Apotheke Gottes“. Und tatsächlich steigt – besonders in der Winterzeit – wieder das Interesse an Kräuter- und Früchtetees, Geschmack und Wirkung der verschiedenen Kräuter sind nicht nur bei Krankheiten gefragt.

zum Glauben Ohnmacht eingestehen. Auch ehrliche Antworten gehören zu Oshowskis Verständnis von Glaubensvermittlung. „Wir können Gott nicht erklären und wir müssen uns das bewusst machen.“ Trotzdem sollte man klare, verständliche Worte finden und Werte authentisch vorleben. Sich einlassen. „Vater-Kind-Abenteuer werden zu einem wichtigen Ort ,Praktischer Theologie’”, schreibt Andreas Oshowski in sein Buch „... dass meine Söhne morgen noch beten können“. Und weiter: „Hier kann Glaubensverkündigung im gemeinsamen Gebet, im gemeinsamen Schweigen, im gemeinsamen Staunen, im Abenteuer und in den Wegkreuzungen der unterschiedlichen väterlichen und kindlichen Biographien erfolgen.“

«

X  Buchtipps: „... dass meine Söhne morgen noch beten können“ Eine Zusammenstellung von Texten; „Normal bleibt anders“ Ein kleines biblisches Krisentagebuch; Beides erhältlich im Buchhandel und bei der Kath. Männerbewegung (kmb@dioezese-linz.at).

Kühlend oder wärmend. An heißen Sommertagen ist kühler Kräutertee ein hervorragender Durstlöscher. Dabei greift man aber lieber zu kühlenden Sorten wie Pfeffer- oder Apfelminze oder zu frischen Geschmacksrichtungen wie Zitronenverbene oder Melisse. Eistee selbst gemacht ist jedenfalls vorzuziehen, allein schon wegen des hohen Zuckergehalts in den Fertigprodukten. Nach einem Spaziergang im Schnee wärmt die Teetasse die klammen Finger und der dampfende Tee den restlichen Körper. Winterliche Teemischungen sind deutlich intensiver und haben oft einen würzigen Duft. Zugaben wie Ingwer und Kurkuma wirken zusätzlich wärmend, Apfel und Zimt stimmen auf die Weihnachtszeit ein. Belebend oder entspannend. Neben Schwarztees können auch Kräutertees echte Muntermacher sein, besonders Pfefferminze und Zitronengras eignen sich fürs Frühstück. Wer lieber einmal abschalten möchte, dem helfen Kräuter wie Kamille und Lindenblüten oder Mischungen mit Majoran und Oregano.

Gegen Zipperlein. Salbei hilft gegen Halsschmerzen, Malve beruhigt den gereizten Darm, Kümmel und Fenchel wirken entkrampfend, Hagebutte stärkt das Immunsystem und wird gerne bei Infekten der Harnwege eingesetzt. Zitronenmelisse fördert die Konzentration, Brennnessel und Löwenzahn sind wassertreibend und kurbeln den Stoffwechsel an. Die Aufzählung heilender Wirkungen von Kräutern ließe sich noch lange fortsetzen. Fachkräfte in Apotheken und Drogeriefachmärkten können bei der Auswahl helfen. Wer sich selber schlaumachen möchte, findet eine große Auswahl an Büchern. Auf einschlägige Seminare oder Kräuterwanderungen muss man coronabedingt wohl noch etwas warten. Buchtipp. Die Autor/innen des Buches „Kräutertee“ beschäftigen sich nicht nur mit der Geschichte und der Vielfalt des Kräutertees. Sie beschreiben 100 Kräuter im Detail und geben Tipps zum Nachmachen von Kräuterteemischungen. Ebenso nachzulesen sind Ratschläge zum richtigen Sammeln, Trocknen und Lagern von Kräutern sowie die verschiedenen Methoden der Teezubereitung.

«

BRIGITTA HASCH

Simone J. Taschée, Klaus Postmann: Das große Buch vom Kräutertee. Natürlich Trinken und Genießen. Braumüller Verlag, Wien 2020, 384 Seiten, farbig bebildert und illustriert, € 25,–. ISBN: 9783-99100-315-1


20 Familie & Unterhaltung

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 38 Jahren in der „Linzer Kirchenzeitung“

Eine Kirche ohne Jugend wäre eine Katastrophe In Zusammenhang mit einer Leser/innenUmfrage und der Aktion „Kirchenzeitung als Weihnachtsgeschenk“ zeigte Chef­ redakteur Franz Schmutz viel Verständnis mit den Anliegen der Jugendlichen.

„Eine Kirche ohne Jugend wäre eine Katastrophe. Sie muss in der Kirche einen Platz finden und sich am Dialog beteiligen können. Mitsprache und Mittun verlangen als Voraussetzung Information. Das Interesse der Jugend an religiösen Fragen ist groß. Die Erwachsenen mögen das Grundinteresse nicht der Sektenwerbung überlassen“, so Schmutz. Alte neue Probleme. Die österreichischen Bischöfe tagten im Oktober 1982 in Kärnten und diskutierten über den Priesternachwuchs und ein zeitgemäßes priesterliches Leben. „In einem Grundsatzreferat vor der

Studientagung stellte der Wiener Theologe Prof. Greshake fest, daß es theologisch nicht haltbar sei, dem Priestermangel dadurch zu begegnen, daß Laien die Eucharistiefeiern leiten. Wolle man Laien als Gemeindeleiter, müsse man sie auch weihen. Ein Priester kann nur durch einen Priester ersetzt wer-

«

BRIGITTA HASCH

Die Jugend der 1980er-Jahre

KIZ MIT WITZ

RatMal

Zwei Kinder laufen an einem ausgetrockneten See vorbei. Sagt das eine zum anderen: ,,Schau, der See ist weg!‘‘ Sagt das andere Kind: ,,Das war bestimmt ein Seeräuber!“

Arukone: Verbinden Sie die Buchstabenpaare – A und A, B und B, … – mit einer durchgehenden Linie entlang des Rasters. Die Linien entlang des Rasters dürfen einander weder kreuzen noch berühren.

Im Zoo trifft ein Elefant auf zwei Ameisen. Sagen die Ameisen: „Wollen wir kämpfen.“ Sagt der Elefant: „Zwei gegen einen ist unfair.“ Ein Junge grüßt einen Bauern, der seine Kuh melkt. Einen Tag später sieht der Junge den Bauern besorgt umherrennen. Der Bauer fragt, ob jemand seine Kuh gesehen habe. Sie sei weggelaufen. Daraufhin sagt der Junge: „Keine Sorge, lieber Bauer. Die Kuh kann ja nicht weit gekommen sein. Du hast ihr ja gestern den ganzen Tank leergepumpt.“ Herr Maier hat seine Ernährung umgestellt. Die Chips stehen jetzt rechts vom Laptop.

den. Man könne Laien nicht die Gemeindeleitung übertragen, ihnen aber zugleich die Priesterweihe verweigern, meint Greshake. Auch das Berufsbild des Diakons müßte klarer als bis jetzt abgesteckt werden“, war zu lesen. „Ausführlich befaßte sich die Studientagung mit den Priestergemeinschaften, in denen Priester weniger isoliert leben und sich gegenseitig Halt und Stärkung geben. (...) Grundsätzlich sprach sich die Konferenz positiv zu verschiedenen Modellen der Priestergemeinschaften aus.“ Aber es gab auch warnende Stimmen: „Die Priestergemeinschaften dürften nicht dazu führen, daß man sich von der Seelsorge zurückzieht.“ X  Tipp in eigener Sache: Auch in diesem Jahr bietet die KirchenZeitung ein Weihnachtsgeschenk-Abo an. Nähere Infos in Kürze auf: www.kirchenzeitung.at

KIZ/ARCHIV

E A A E D C B B C

F F D

© Philipp Hübner

Auflösung des letzten Loopy-Rätsels


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

19. November 2020

Advent in Überall

Uschi schmückt den Adventkranz

Wie jedes Jahr hat die Redaktion vom „Regenbogen“ mit viel Liebe einen kindgerechten Adventkalender mit Geschichten und Engeln zum Basteln geschrieben und gedruckt. Es gibt ein Dörfchen, das heißt Überall. Es liegt nicht weit von uns entfernt. Wie jedes Jahr herrscht um die Weihnachtszeit besondere Geschäftigkeit ... So ist es alle Jahre wieder im Dörfchen Überall. Nein! Etwas ist in diesem Jahr anders ... Ein „Herr Engel“ ist heimlich in das Dorf gekommen und lädt die Bürger und Bürgerinnen zu einer gemeinsamen Reise nach Bethlehem zum Kind in der Krippe ein ...

Uschi steht im Keller und schüttelt den Kopf. Gerade hat sie die große Schachtel mit den Weihnachtsdekorationen geöffnet und findet darin richtige Schätze.

BALDUIN BAUM

Schon will sie mit dem Auspacken beginnen, da steht Papa hinter ihr und meint: „Weißt du was? Ich trage dir die Schachtel hinauf ins Wohnzimmer. Da kannst du mit Mama in Ruhe aussuchen, was ihr heuer aufstellen wollt.“ Gesagt – getan. Uschi ist richtig aufgeregt und auch ein bisschen stolz. Heuer darf sie zum ersten Mal helfen, das Wohnzimmer adventlich zu dekorieren und den Adventkranz zu schmücken. Bisher hat das ihre Mama alleine gemacht. Nun befindet sie, dass ihre Tochter groß genug sei, um mit den goldenen Kerzen, Kugeln und Sternen den Raum vorweihnachtlich zu gestalten. Bevor sie beginnen, will Uschi allerdings einmal alles aus der Kiste holen. „Was da alles drin ist“, staunt sie, „da ist ja auch der Stern, den ich im Kindergarten gebastelt habe! Und meine Zeichnungen hast du auch aufgehoben“, Uschi freut sich sehr darüber. Schnell ist der Tisch vollgeräumt und Uschi kann sich gar nicht entscheiden, wo sie was hinstellen soll. Mama lacht. „Ich würde vorschlagen, dass wir alles, was wir später für den Adventkranz brauchen einmal zur Seite räumen. Dann haben wir einen besseren Überblick.“ Und wirklich – Uschi kann sich auch wieder erinnern, wo

der große Strohstern und die Bienenwachskerze im letzten Jahr gestanden sind. „Ich stell´ das wieder da hin, das hat mir gut gefallen“, eifrig verteilt sie die schönen Bastelarbeiten. Zum Schluss holt Mama den grünen Kranz vom Balkon herein. „Der ist aber groß“, jubelt Uschi, „und er riecht so gut!“ – „Papa hat neue Kerzen besorgt. Holst du sie bitte?“, fragt Mama. Stolz geht Uschi in den Abstellraum und trägt die Kerzen vorsichtig zum Tisch. Dort hat Mama in der Zwischenzeit etwas Draht und eine Zange zurechtgelegt. Geschickt zwickt sie die Drahtstücke ab und steckt sie unten in die Kerzen. Uschi beobachtet alles ganz genau. „Magst du auch eine Kerze in den Kranz stecken? Schau, ich zeige dir, wie es geht“, erklärt Mama. Uschis Augen leuchten vor Freude. Gemeinsam fixieren sie die Kerzen und hängen dann noch Sterne und Bänder an die grünen Zweige. „Das hast du sehr schön gemacht. Ich finde, wir beide haben uns ein Stück Kuchen verdient!“ Den genießen Mutter und Tochter dann auch. BRIGITTA HASCH

«

 „Regenbogen“-Adventkalender mit Adventgeschichten und Engel-Basteleien für jeden Tag, € 2,50 zzgl. Versandkosten  Bestellungen: Tel. 0463 5877-2145 oder unter https:// shop.kath-kirche-kaernten. at/c/regenbogen

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

22. bis 28. November 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

22. NOVEMBER

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Johanneskirche in EltvilleErbach. ZDF 9.45  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr (Religion). Christkönig. Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Gedenktag der Entschlafenen, Sonntag des Gerichts. Der Christkönigstag hat viele Namen und eine bewegte Vergangenheit. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Christkönig, München. BR 10.00  Evangelischer Gottesdienst aus der Pfarrgemeinde Schwechat. ORF III 12.30  Orientierung (Religion). Sinn und Suche: Kirchen im neuerlichen Lockdown. – Brennglas Pandemie: Armut als zunehmende Herausforderung. – Poesie und Provokation: Zum 100. Geburtstag von Paul Celan. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Mehr als Moor. Vorarlberg ist nicht nur ein Land der Berge und Seen, sondern auch ein Land der Moore. Über 1500 Moore und Teilmoore, ein Viertel aller Moorkomplexe Österreichs, befinden sich im westlichsten Bundesland. ORF 2 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Klöster Haghpat und Sarahin, Armenien. Zwei ungleiche Geschwister. 3sat 20.15  Herren (Drama, D, 2019). Amüsante und unverkrampfte Komödie über Identitätssuche von Menschen mit dunkler Hautfarbe in Deutschland. 3sat MONTAG

23. NOVEMBER

20.15  Weil du mir gehörst (Drama, D, 2019). Ein geschiedenes Paar teilt sich das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter. Als der Vater schon nach kurzer Zeit einen glücklichen Neuanfang erlebt, nutzt seine Exfrau ihren Einfluss auf das Kind, um dieses dem Vater zu entfremden. Ausgezeichnet gespieltes Drama über einen Sorgerechtsstreit. 3sat 21.45  Sterne über uns (Drama, D, 2019). Eine alleinerziehende Mutter, die durch eine Verkettung unglücklicher Umstände obdachlos geworden ist, haust mit ihrem Sohn in einem winzigen Zelt am Kölner Stadtrand. Herausragend gespieltes, mitreißendes Drama über den hartnäckigen Kampf gegen sozialen Abstieg und den drohenden Zerfall einer Familie. 3sat

Morgengedanken von Lisa Huber, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

So 17.00  Die Kamine von Green Knowe. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wird ein 13-Jähriger aus Manchester zu seiner Großmutter aufs Land geschickt. In ihrem Schloss macht er sich mit der Familientradition vertraut und entdeckt die Möglichkeit, auf Zeitreisen zu gehen. Fantasievolles, sehr unterhaltsames Jugendabenteuer. 3sat

DIENSTAG

Foto: ZDF/ARD Degeto

24. NOVEMBER

20.15  Universum (Dokumentation). Undercover unter Tieren. Auf geheimer Mission zwischen Arktis und Äquator. ORF 2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Hauptsach‘ gsund! „Hauptsach‘ gsund!“ lautet eine bekannte Redensart. Aber stimmt es tatsächlich, dass Gesundheit „Hauptsache“ im Leben ist? Die Doku geht der Frage nach, ob es auch Werte gibt, für die es sich lohnt, die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. ORF 2 MITTWOCH

25. NOVEMBER

20.15  Dok 1 (Dokumentation). Jagd nach Impfstoff. Alle Hoffnungen ruhen auf einem bald verfügbaren Impfstoff gegen das Coronavirus. ORF eins 20.15  Vier Saiten (Komödie, D, 2019). Der ehemalige Cello-Solist Karl Michaeli ist ein Grantscherben, wie er im Buche steht. Ester, die Eigentümerin des Wiener Zinshauses, in dem er seit vielen Jahren lebt, beherbergt auch Flüchtlinge. Sie sind Karl ein besonderer Dorn im Auge. Bis Hamid, ein sechzehnjähriger Syrer, bei ihm einbricht. Der vermeintliche Kriminelle erweist sich als musikalisch hoch talentiert. 3sat DONNERSTAG

26. NOVEMBER

20.15  Wilde Reise mit Erich Pröll (Dokumentation). Entdeckungsreise durch das idyllische Rodltal in Oberösterreich. ORF III 21.00  Der Bach (Dokumentation). Der preisgekrönte Tierfilmer Jan Haft stellt in beeindruckenden Bildern das Leben im und am Bach im Laufe der vier Jahreszeiten vor. arte

Mi 19.00  Stationen. Wie geht Vergebung? Wer das Vaterunser betet, spricht die Worte: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Doch wie geht das, vergeben, wenn man schwer enttäuscht wurde? Unverschuldet Opfer eines Unfalls ist? Oder wenn man hintergangen und belogen wurde? BR Foto: pixabay/music4life FREITAG

27. NOVEMBER

20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Biber, Bunker, Eisbaden. Conny Bürgler auf einer Reise durch die an vielen Stellen noch naturbelassene Fluss-Landschaft der Leitha, die romantisch-lieblich wirkt, aber auch wild und kalt wie ein Gebirgsbach sein kann. ServusTV SAMSTAG

28. NOVEMBER

14.50  Hier lässt sich‘s leben (Volkskultur). Außergewöhnliche Lebensorte, spannende Menschen: Gemeinsam mit ihren drei Kindern bewohnen Patrick und Mikela Endl die Schutzhütte Gjaid Alm. Wetterwart Ludwig Rasser lebt und arbeitet seit über 40 Jahren am SonnblickObservatorium. Was sie verbindet? Ein Leben in luftiger Höhe. ServusTV 16.30  Unser Österreich (Dokumentation). Advent- und Weihnachtsbrauchtum in Österreich. ORF III 20.15  Festliche Operngala – Die Highlights (Konzert). 2020 muss die Gala für die Deutsche AIDS-Stiftung aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. 3sat zeigt die Highlights der vergangenen 26 Jahre mit beliebten Opernarien, berühmten Sängerinnen und Sängern, großen Dirigenten und eloquentem Wortwitz aus der Feder von Loriot und Max Raabe. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Von der Kunst des Lebens und des Sterbens. Gedanken und Erfahrungen. – Angenommen und begleitet. Ein Erfahrungsbericht. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Kleinraming, Oberösterreich. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm.“ Der Literaturkritiker und Übersetzer Cornelius Hell anlässlich des 100. Geburtstages von Paul Celan. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Gefährliche Beziehungen. Über Verstrickung und Lösung aus der Abhängigkeit. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Wir sind Zeugen. Eine Geistesgeschichte des Testimoniums von der Antike bis Covid-19. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Für soziale Gerechtigkeit. Zum 200. Geburtstag von Friedrich Engels. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Berufsmensch ohne Geist, Genussmensch ohne Herz. Zum 100. Todestag des Soziologen Max Weber. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Dóbry den´ und guten Tag. Wir lernen Russisch! Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Mein Spielpartner ist die Stille.“ Andreas Obrecht im Gespräch mit Christian Reiner, Sänger, Stimm- und Sprachkünstler. Do 21.00, Ö1. Hörbilder. „Love, to find beauty everywhere.“ Evelyn Brezinas Leben mit Glasknochen. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Beherzt entschieden.“ Über die Kunst der klugen Wahl. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Fratelli tutti: Die neue Enzyklika des Papstes.


KirchenZeitung Diözese Linz

Hauskirche 23

19. November 2020

Für den Gottesdienst zu Hause Gottesdienste mit Anwesenheit der Gläubigen sind derzeit nicht möglich. Neben der Mitfeier der Gottesdienste über die Medien sind alle Gläubigen eingeladen, im Sinne der Hauskirche selbst Andachten zu feiern oder gemeinsam zu beten. Hier bieten wir Hilfestellungen und Anregungen.

V: Gott ist uns nahe in seinem Wort, das wir nun hören: Der/Die Vorbeter/in liest das Evangelium des jeweiligen Tages (siehe die Liste auf Seite 25). Er/ Sie endet mit: Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. A: Lob sei dir, Christus.

Eine einfache, aber durchaus feierliche Gottesdienstform, die auch das Liturgiereferat der Diözese Linz empfiehlt, ist die Andacht, die sich aus dem Gotteslob (GL) gut gestalten lässt. Sie besteht aus drei Teilen:

An einem Sonntag können das Wort zum Sonntag aus der KirchenZeitung oder ein passender Impuls des Bibelwerks (www.dioezese-linz.at/bibelwerk) gelesen werden. Lied (z. B.: „Du bist das Licht der Welt“)

• Eröffnung (GL 673) • Andachtsabschnitt (zahlreiche Vorschläge zu verschiedenen Themen GL 675,1 bis 680,9) • Abschluss (GL 681)

Es folgen die Fürbitten, die nach der persönlichen Situation natürlich auch selbst formuliert werden können. Wir halten jeweils eine Stille, damit jede/r sich die Gebetsanliegen zu eigen machen kann, nach der Stille folgt der Ruf: V: Christus, höre uns. – A: Christus, erhöre uns.

Sollten Sie kein Gotteslob zur Hand haben, ist auch eine einfache Form der Andacht möglich. Sie kann jeden Tag mit den jeweiligen Schriftlesungen (siehe Seite 25) gestaltet werden. Die Vorlage finden Sie auf dieser Seite. X  Weitere Vorschläge für Gottesdienste zu Hause finden Sie auf: www.dioezese-linz. at/liturgie; Impulse für die sonntäglichen Bibellesungen bietet das Bibelwerk: www.dioezese-linz.at/bibelwerk

Hinweis – Erratum Möglicherweise ist Ihnen aufgefallen, dass vergangenen Sonntag im Gottesdienst in Ihrer Pfarre andere Schrifttexte verwendet worden sind, als jene, die in der KirchenZeitung abgedruckt waren. Der Hintergrund ist, dass im Allgemeinen der 33. Sonntag im Jahreskreis gefeiert wurde (darauf bezogen sich die abgedruckten Texte), in der Diözese Linz aber am 15. November das Leopoldsfest gefeiert wird und es dafür besondere Schriftstellen gibt. Die Sonntagsseiten der vergangenen Ausgabe wurden wie immer von einer Redaktion der Kirchenzeitungs-Kooperation erstellt, in diesem Fall in der Diözese Innsbruck. Deshalb wurden die Texte zum 33. Sonntag im Jahreskreis abgedruckt. Leider wurde es bei uns in Linz übersehen, auch auf der Sonntagsseite auf das Leopoldsfest hinzuweisen (auf Seite 25 derselben Ausgabe ist das geschehen). Wir bedauern dieses Versehen. DIE REDAKTION

V: Guter Gott, voll Vertrauen wenden wir uns dir zu mit unseren Bitten:

Zum Gebet und zum Gottesdienst sind Gläubige gerade auch zu Hause eingeladen. NIE/KIZ

Andacht Lied (zum Beispiel: „Komm her, freu dich mit uns, tritt ein“) V(orbeter/in): Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A(lle): Amen.

In einem ersten Gebet stimmen wir uns ein. Dieses Gebet kann das jeweilige Tagesgebet aus dem Messbuch sein (abrufbar zum Beispiel unter: www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/) oder ein eigenes, wie zum Beispiel: V: Guter Gott, wir erleben eine herausfordernde Zeit. Doch wir vertrauen auf die Zusage deines Sohnes: „Ich bin bei euch alle Tage.“ Du bist uns immer und überall nahe, du teilst unsere Freude und unsere Sorgen. Dafür danken wir dir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. A: Amen.

• Eine Krankheit fordert unsere gesamte Gesellschaft heraus. Gib uns die Kraft, Zuversicht und Zusammenhalt zu erhalten. • Steh denen bei, die krank sind oder um kranke Angehörige bangen. • Stärke in dieser Zeit der Trennung zwischen den Menschen die Herzen jener, die unter Einsamkeit leiden. • Hilf denen, die in Politik, im Gesundheitswesen, bei Einsatzorganisationen, in der Grundversorgung, in der Pflege, in der Seelsorge und anderen Bereichen Verantwortung tragen. • Nimm unsere Toten bei dir auf. V: Herr, höre unsere Bitten, die wir vor dich bringen, jetzt und in Ewigkeit. A: Amen.

Es folgen das Vaterunser und die Segensbitte: V: Wir wollen beten, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: A: Vater unser ... V: Im Vertrauen auf Gott, der sein Angesicht über uns leuchten lässt und uns behütet, wollen wir um seinen Segen bitten: Es segne uns der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen. Lied (z.B. „Mit dir geh ich alle meine Wege“ oder „Voll Vertrauen gehe ich“)

«


24 Termine NAMENSTAG

19. November 2020

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Elisabeth Aichinger (35) ist Sonderkindergartenpädagogin in Wels. PRIVAT

Elisabeth (19. November) Meine Namenspatronin ist Elisabeth von Thüringen, die Heilige der Nächstenliebe. Den Namen haben meine Eltern gewählt, weil sie mir diese besondere Frau als Vorbild für mein Leben mitgeben wollten. Elisabeth hatte als Fremde auf der mittelalterlichen Wartburg kein einfaches Leben. Dennoch ließ sie sich nicht von ihrem Weg abbringen: Sie erkannte, dass es Menschen gibt, die ihre Hilfe brauchten und diese hat sie ihnen gegeben. Als Kind hatte ich ein Buch, das Legenden der Heiligen Elisabeth erzählt. So habe ich mich mit ihr auseinandergesetzt. Ihre Taten imponierten mir und ich bin froh, den Namen einer so starken und mutigen Frau zu haben. Die Heilige Elisabeth ist die Patronin der Caritas, die heute mein Dienstgeber ist. Ich versuche, auch andere Menschen, in meinem Beruf vor allem Kinder, zu unterstützen und für sie da zu sein. An meinem Namenstag denken vor allem meine Oma und meine Eltern an mich.

AUSSAATTAGE 23. 11.: 24. 11.: 25. 11.: 26. 11.: 27. 11.: 28. 11.: 29. 11.:

Blüte Blüte bis 9, ab 10 Blatt Blatt Blatt bis 16, ab 17 Blüte Blüte bis 5, ab 6 Frucht Frucht Frucht bis 4, ab 5 Wurzel

Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

SAMSTAG, 21. NOVEMBER  Feldkirchen a. d. Donau. Tag der offenen Tür, auch für Abendschule, 99 Jahre FS Bergheim, 10 bis 17 Uhr, Anmeldung erforderlich, Tel. 0732 77 20 33 200.

MONTAG, 23. NOVEMBER  Linz. Mut zur Entfaltung: Wie wir zum Blühen bringen, was in uns steckt, virtuelles Symposium, online, 14.30 bis 17 Uhr, Anmeldung unter: www.die-elisabethinen.at/ entfaltung DIENSTAG, 24. NOVEMBER  Linz. Grundeinkommen. Mehr Geld für alle? – Auch für mich?, Impulsvortrag von Paul Ettl, nur online, 18.30 bis 20 Uhr, OnlineTeilnahme: Link auf www.urbiorbi.at DONNERSTAG, 26. NOVEMBER  Linz. Geschichten und Märchen stellen, mit Geschichten und Gesprächen die eigenen Potenziale ent-

KirchenZeitung Diözese Linz

decken, diesmal „Hänsel und Gretel“, nur online, 17.30 bis 19 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer, Link zur Teilnahme auf www.urbiorbi.at FREITAG, 27. NOVEMBER  Linz. Online-Café, Einstimmung in den Advent, 11 bis 12 Uhr, mit Pfarrer em. Wilfried Schumacher, Link auf www.urbiorbi.at

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

BILDUNG Die Durchführung der Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der Termin stattfindet. Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Innehalten im Advent, vom Flügel des Engels berührt, Fr., 11. 12., 16 bis 20 Uhr, Ref.: Lydia Neunhäuserer, Anmeldung erforderlich.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Klimawandel, Klimakrise oder Klimakatastrophe?, Leben in Zeiten des Umbruchs, Fr., 11. 12., 18 bis 20 Uhr, Auf Grund der aktuellen Situation wird der Vortrag online übertragen, Anmeldungen sind möglich unter: hdf@dioezese-linz.at, 0732 66 70 26 bzw. online über den Veranstaltungskalender auf www.hausderfrau. at, Ltg.: Em.O.Univ.Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Vorlesen im Gottesdienst, Akademie für Ehrenamtliche, Intensivkurs für Lektorinnen und Lektoren, Fr., 11. 12., 16 bis 21.30 Uhr, Ref.: Mag. Helmut Außerwöger, Franz Strasser.  Futtertrog, Fetzenwindel und Asylantenkind – Vom ganz anderen Kommen Gottes, Weihnachten neu entdecken, Online-Seminar, Mi., 16. 12., 18 bis 20 Uhr, Ref.: Dr. Stefan Schlager.

Treueangebot

Die große Hausbibel Diese Prachtausgabe der revidierten Einheitsübersetzung enthält den gesamten Bibeltext in Großdruck. Zusätzlich finden Sie auf 90 Seiten umfangreiche Hinweise für einen guten Einstieg in die Bibel. Über 60 ganzseitige Farbbilder aus den Ländern der Bibel geben einen guten Einblick in die biblische Welt. Acht großformatige Landkarten machen Ortslagen und

Entfernungen deutlich. Eine Familienchronik und zwei ansprechende Meditationsbilder zum Herausnehmen sind beigelegt. Die große Hausbibel, Stuttgart (Verlag Kath. Bibelwerk) 2020, 90+1492 Seiten, gebunden, Halbleinen. Normalpreis: € 61,70. Sie erhalten „Die große Hausbibel“ zum ermäßigten Preis: 37,– Euro inkl. Versand und Heftchen

„Pflanzen in der Bibel“. Angebot gültig bis 23. Dezember 2020. Bestellungen bitte an die KirchenZeitung. Vorteilskarte vorweisen oder Bestellung inkl. Angabe der Beziehernummer mailen an: vorteilskarte@ kirchenzeitung.at . KirchenZeitung Diözese Linz Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz Tel: 0732 76 10 – 3944 www.kirchenzeitung.at/vorteilskarte


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise & Liturgie 25

19. November 2020

Kunst per Luftpost zum Selbergestalten

Lesejahr A Lesereihe II

Linz. Das Spielwerk, der Ort für junges Publi-

kum im OÖ. Kulturquartier, kommt zu den Familien nach Hause. Fünf Künstler/innen haben zehn interaktive Impulse entwickelt, die per Post verschickt werden und die eigenen vier Wände in eine Kreativwerkstatt verwandeln. Wie fühle ich mich, wenn ich mich im Dunklen bewege? Riechen Erinnerungen? Was passiert mit mir, wenn ich sehr viel Zeit an einem einzigen Ort verbringe? Das alles sind Fragen, die sich die LuftpostKünstler/innen gestellt haben. Die Kunstimpulse laden dazu ein, sich spielerisch mit Raum, Kunst, Körper und Zeit zu beschäftigen. In den Briefen stecken von einer Duft­ installation über Performances bis hin zur Handlungsanweisung die vielfältigsten Inspirationen. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern zwischen vier und zwölf Jahren. Die entstandenen Werke können an die OÖ. Landes-Kultur GmbH geschickt werden. Hier werden sie online präsentiert.

SONNTAG, 22. NOVEMBER Christkönigssonntag. L1: Ez 34,11–12.15–17 L2: 1 Kor 15,20–26.28 Ev: Mt 25,31–46

Das Spielwerk im OÖ. Kulturquartier schickt Kunst zu Familien nach Hause. LAURINGER X  Spielwerk-Luftpost-Abo mit zehn Zusendungen im Abstand von ca. zwei Wochen, Preis für Porto und Spesen 30 Euro; Info und Anmeldung unter www.ooekulturquartier. at, spielwerk@ooelkg.at oder 0732 784 178

Abschlussausstellung

AEC: Online-Workshop

Nach 26 Jahren Galeriearbeit beendet die Galerie Pehböck in Naarn ihre Tätigkeit mit Ende des Jahres 2020. Bis Sa., 19. Dezember besteht allerdings noch die Möglichkeit, Werke verschiedener Künstler/innen bis zu 50 Prozent günstiger zu erwerben. Mit dabei in dieser Abschlussausstellung sind etwa Franz Blaas, Evelyn Gyrcizka, Helga Hofer, Wolfgang Stifter, Christine Bauer oder Eduard Bousrd Bangerl.

Das Ars Electronica Center (AEC) bietet im Rahmen des neuen digitalen Schulprogramms erstmalig einen Online-Workshop mit dem Titel „Artistic Journalism“ an. Die Schüler/innen sollen künstlerische Perspektiven und Herangehensweisen kennenlernen, die Journalist/innen bei der Bearbeitung komplexer Themeninhalte helfen können. Konkret geht es im Workshop darum, ein Grundverständnis für Künstliche Intelligenz zu vermitteln. Die Teilnehmer/ innen können via Skype oder Youtube-Kommentare Fragen stellen und mitreden.

X  Terminvereinbarung unter 0664 480 79 23 oder kunst@pehboeck.at

X  Fr., 13. November, 8.30 bis 10.30 Uhr; Infos unter: ars.electronica.at

Wunschbaum-Aktion

Franz Blaas, „Mit kaffeebraunen Augen“ 2018 GALERIE PEHBÖCK

LITURGIE

Manchmal ist es finanziell knapp oder man weiß aus anderen Gründen nicht, wie man sich selbst oder seinen Liebsten einen vielleicht schon lange gehegten Weihnachtswunsch erfüllen soll. Die Pfarre Eferding ruft deshalb in einer Aktion dazu auf, Weihnachtswünsche per Telefon (0676 87 76 60 67) oder E-Mail (pfarre.eferding@dioezeselinz.at) einzureichen. Am ersten Adventwochenende werden die Wünsche auf einem Wunschbaum in der Schmiedstraße in Eferding (Ammererplatz) deponiert. Wird der Wunsch erfüllt, so meldet sich die Pfarre bei den Beschenkten.

MONTAG, 23. NOVEMBER Hl. Kolumban, Abt von Luxeuil und von Bobbio, Glaubensbote im Frankenreich. Hl. Klemens I., Papst, Märtyrer. L: Jes 52,7–10 Ev: Lk 9,57–62 L: 1 Petr 5,1–4 Ev: Mt 16,13–19 L: Offb 14,1–3.4b–5 Ev: Lk 21,1–4 DIENSTAG, 24. NOVEMBER Hl. Andreas Dung-Lac, Priester, und Gefährten, Märtyrer. L: Offb 14,14–19 Ev: Lk 21,5–11 L: Weish 3,1–9 oder 1 Kor 1,17–25 Ev: Mt 10,17–22 MITTWOCH, 25. NOVEMBER Hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau, Märtyrin. L: Röm 5,1–5 Ev: Lk 9,23–26 L: Offb 15,1–4 Ev: Lk 21,12–19 DONNERSTAG, 26. NOVEMBER Hl. Konrad und hl. Gebhard, Bischöfe von Konstanz. L: Sir 44,1–2.3b–4.7.10.14–15 Ev: Lk 10,1–9 L: Offb 18,1–2.21–23; 19,1–3.9a Ev: Lk 21,20–28 FREITAG, 27. NOVEMBER L: Offb 20,1–4.11–21,2 Ev: Lk 21,29–33 SAMSTAG, 28. NOVEMBER Marien-Samstag. L: Offb 22,1–7 Ev: Lk 21,34–36 SONNTAG, 29. NOVEMBER 1. Adventsonntag. L1: Jes 63,16b–17.19b; 64,3–7 L2: 1 Kor 1,3–9 Ev: Mk 13,33–37 oder Mk 13,24–37


26 Anzeigen & Service KLEINANZEIGEN GRUNDSTÜCK / SUCHE Grundstück im Raum Linz, Linz-Land (Leonding, Wilhering ...), Eferding von PRIVAT gesucht! Zahle angemessenen Preis bis ca. € 350.000,–! Bitte keine Maklerangebote! Tel. 0676 739 26 60 KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 PARTNERSCHAFT Haus mit Garten sucht für Besitzerin (48, NR) Hobbyhandwerker/-gärtner (ab 45, NR) mit großem Herzen. Von Freundschaft bis zum gemeinsamen weiteren Lebensabschnitt ist nichts ausgeschlossen. Bezirk Gmunden/ Vöcklabruck. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 08/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Lehrgang für spirituelle Fastenbegleitung Linz. Im Ausbildungslehrgang für Spirituelle Fas-

tenbegleiter/innen werden lebendiges Wissen aus der neuesten Fasten- und Ernährungsforschung sowie ein reicher Erfahrungsschatz aus der Traditionellen Chinesischen Medizin spannend vermittelt. Das füllt den Methoden- und Werkzeugkoffer für die eigene Praxis. „In diesem Lehrgang betrachten wir den Menschen in seiner Ganzheit und in seinem individuellen Sein. Gemeinsam entdecken, praktizieren und kultivieren wir die spirituelle Dimension des Fastens“, sagt Elisabeth Rabeder, Betriebsleiterin im Curhaus Bad Mühllacken. Das ist auch die Intention von Lehrgangskoordinator Gerald Kiesenhofer. Für ihn entsteht erst durch Fasten eine persönliche Beziehung zum eigenen Selbst und in der Folge zur eigenen Genussfähigkeit: „Viele Menschen glauben, dass Fasten nur bedeutet, eine Diät zu halten oder vollkommen auf Nahrung zu verzichten. Die spirituelle Dimension des Fastens aber lässt einen ganz tief in eigene Muster blicken und eröffnet Felder der liebevollen Anteilnahme an allem, was uns umschließt und nährt.“ Nach Abschluss dieser zertifizierten Ausbildung können die Teilnehmer/innen Fastengruppen fachlich fundiert begleiten, egal ob

Lehrgangskoordinator Gerald Kiesenhofer. DIÖZESE LINZ / APPENZELLER

in Gemeinde, Pfarre, Betrieb oder Kurhaus. Der Lehrgang ist eine Kooperation von Bildungshaus Schloss Puchberg, Katholischem Bildungswerk OÖ/Spirituelle WegbegleiterInnen und Curhaus der Marienschwestern Bad Mühllacken. Der erste Termin ist für Do., 14. Jänner 2020 geplant.  Online-Informationsabend: Mi., 25. November um 19 Uhr, www.spirituelle-wegbegleiter.at

Mit Lernlotsen zu mehr Freude beim Lernen Wels. Eltern und Kinder sind häufig einem Leistungs-

druck ausgesetzt, der das Familienklima negativ beeinflussen kann. Im Kurs für Lernlotsen der SpiegelElternbildung werden sowohl lernpsychologische Hintergründe wie auch praktische, erlebnisorientierte Lernmethoden vermittelt. Zielgruppe sind Eltern mit Kindern im letzten Kindergartenjahr und im Volksschulalter, Horthelfer/innen, Leihomas und -opas sowie Interessierte. Erster Termin: Fr., 26. Februar, 9 bis 17 Uhr. Ausgebildete Lernlotsen können beim Lernen helfen und den Prozess freudvoll gestalten. DPIXABAY/KLIMKIN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

 Info und Anmeldung unter 0732 7610-3221 und www.spiegel-ooe.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN


KirchenZeitung Diözese Linz

Service & Anzeigen 27

19. November 2020

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Virtuell Zivilcourage trainieren und mehr Die Sensibilisierungsarbeit und Wissensvermittlung, speziell mit jungen Menschen, ist ein wichtiger Teil der Arbeit des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ). Da mit dem neuerlichen Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie die Durchführungen dieser Angebote in gewohnter Form nicht möglich ist, bietet das MKÖ diese nun virtuell an. Auf den Websites der Angebote „denk mal wien“, „Zivilcourage TRAINIEREN“, „Zivil.Courage.Online“ und „Mauthausen-Außenlager-Guides“ gibt es Videos mit den Trainer/innen, Vermittler/innen und Guides des MKÖ zu sehen, die Einblicke und Informationen aus den einzelnen Projekten präsentieren. Bei „denk mal wien“ wird anhand thematischer Rundgänge der Fokus auf die Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus mit einem permanenten Bezug zur Gegenwart gelegt. Bei den Zivilcourage-Projekten geht es beispielsweise darum, wie man Hass im Netz und Cybermobbing entgegentreten kann, wie man Fake News erkennen oder wie man Zivilcourage online und offline trainieren kann.

WAS GLAUBST DU, MACHT DICH STARK?

Erratum: Die feiernde Gemeinde

Egal wo deine Stärke liegt, wir freuen uns auf dich. Egal ob du Kraft in der Gemeinschaft oder in der Ruhe findest. Egal ob du dich gerne weiterentwickelst oder auf deine Talente vertraust. Egal ob es der Austausch an Erfahrungen oder das Zusammentreffen mit Gleichgesinnten ist. Deine Zeit ist jetzt.

Im Beitrag über die neue Kirchengestaltung in Pollham in Nr. 46 wurde im Bildtext falsch zitiert und auf Lumen Gentium verwiesen. Richtig heißt es: „(....) ,Eucharistie ist nur dann vollständig, wenn es die feiernde Gemeinde gibt‘, sagt Pfarrassistent Wolfgang Froschauer und erinnert an die ,Participatio actuosa‘ (Sacrosanctum Concilium).“ Wir bedauern den Fehler.

DEINE ZEIT IST JETZT: © Ester Negro_Missioni Don Bosco

www.kfb-zeitzuleben.at

Winterhilfe in Syrien und Libanon Von Krieg und Flucht betroffene Kinder in Syrien und im Libanon brauchen dringend unsere Hilfe. Die Corona-Pandemie hat die schlechte wirtschaftliche Situation und die Lebensbedingungen dramatisch verschärft. Die Menschen haben keine Arbeit und sie haben oft nicht einmal die notwendigsten Dinge zum Leben. Besonders leiden die Kinder im Winter, denn sie haben oft keine warme Kleidung. Auch die Kinder zu unterrichten ist nur unter schwierigsten Bedingungen möglich.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Die Salesianer Don Boscos helfen den Menschen vor Ort. Sie versorgen die Familien mit dem Notwendigsten, mit Unterkünften, Lebensmitteln, warmer Kleidung und Medizin. Bitte helfen Sie uns, die Kinder zu schützen und im Winter warm und gesund zu halten!

SPENDENKONTO : IBAN AT33 6000 0000 9001 3423 BIC BAWAATWW

ONLINE-SPENDEN:

www.donboscomissionaustria.at Don Bosco Mission Austria, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien, mission@donbosco.at


28 Kultur

19. November 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Filmkunst in der KirchenZeitung

Wenn der Vatikan Filme empfiehlt Der Lockdown schränkt den Kulturgenuss ein. Aber zumindest beim Fernsehen muss man nicht darauf verzichten: Es gibt viele gute Filme, sogar der Vatikan hat 45 empfehlenswerte Streifen zusammengestellt. HEINZ NIEDERLEITNER

Die Filmliste des Vatikan entstand 1995, als das Kino als Kunstform 100 Jahre alt wurde. Geordnet in die Kategorien „Religion“, „Werte“ und „Kunst“ sind Filmwerke vom Stummfilm „La vie et la passion de Jésus Christ“ aus dem Jahr 1905 bis zu „Schindlers Liste“ (1993) dabei. Natürlich gibt es erwartbare Streifen auf der Vatikan-Liste. In der Kategorie Religion zum Beispiel die „Ben Hur“Fassung mit Charlton Heston (1959), „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ (1966) von Fred Zinnemann über den heiligen Thomas Morus oder „Mission“ (1986) über Jesuiten in Südamerika von Roland Joffé. Wohltuend ist, dass – außer „Ben Hur“ – Monumental-„Schinken“ wie „Die zehn Gebote“ (1956), „Das Gewand“ (1953) oder „Die größte Geschichte aller Zeiten“ (1965) mit Max von Sydow als Jesus fehlen. Stattdessen kommt der linke Regisseur und Intellektuelle Pier Paolo Pasolini mit seinem einfach ge-

haltenen Streifen „Das 1. Evangelium – Matthäus“ (1964) auf der Liste vor: Ein Wink, dass große Ausstattung nicht alles ist. Werte und Kunst. In der Kategorie „Werte“ wird der schwedische Filmemacher Ingmar Bergman zweimal genannt: Mit „Wilde Erdbeeren“ und „Das siebte Siegel“, beide Filme aus dem Jahr 1957. Der italienische Realismus ist mit den Sozialdrama „Fahrraddiebe“ (1948) und dem Klassiker „Rom, offene Stadt“ (1945) stark vertreten. Die Kategorie „Kunst“ versammelt vor allem stilbildende Filme wie „Metropolis“ (1927) von Fritz Lang, „Citizen Kane“ (1941) von Orson Welles oder „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) von Stanley Kubrick. Seitens des Vatikans hat man immer betont, dass die Liste kein abgeschlossener Kanon sei: Zweifellos gibt es viele Filme, die auf der Liste stehen könnten. Insofern ist es gewöhnungsbedürftig, wenn dort zwei Filme über Franz von Assisi empfohlen werden, mehrere Regisseure zweimal aufgenommen wurden (Bergman, Rosselini, Fellini, Dreyer) oder der letzte Film der Kategorie „Kunst“ 1968 entstand – als sei in den 1970er- und 1980er-Jahren nichts mehr auf diesem Sektor entstanden.

Alternativen. Gelegentlich hätte man sich mehr Mut gewünscht: „Die letzte Versuchung Christi“ (1988) von Martin Scorsese ist ein religiöser Film, auch wenn er auf einem Roman und nicht auf der Bibel beruht und daher eine gewisse Distanz verlangt. Beim Thema „Werte“ hätte auch „Der Priester“ (1994), ein vielschichtiger Film über einen homosexuellen Geistlichen, gepasst. Dass aus dem deutschsprachigen Bereich nur zwei Stummfilme vorkommen, zeigt eine echte Lücke auf: „Die Blechtrommel“ (1979) hätte in die Kategorie „Kunst“ gepasst, „Die weiße Rose“ (1982) über die studentische Widerstandsgruppe gegen die Nazis wäre ein guter Beitrag für „Werte“ gewesen und „Der Fall Jägerstätter“ (1971) von Axel Corti für „Religion“. Im Übrigen sind sehenswerte Filme auch nach 1995 entstanden: „Silence“ (2016, Martin Scorsese), „Das weiße Band“ (2009, Michael Haneke) oder „Die syrische Braut“ (2004, Eran Riklis). Insgesamt hat die Liste ihr oberstes Ziel aber dennoch erreicht: Dass über die Themen Religion, Werte und Kunst in Filmen diskutiert wird.

«

X  Viele der genannten Filme sind über Bibliotheken oder Streamingdienste erhältlich.

 Mission (1986). Packendes Drama über Jesuiten in Südamerika, die sich im 18. Jahrhundert auf die Seite der Ureinwohner stellen, damit aber in einen Konflikt mit der Politik und der Kirche geraten. Starbesetzt mit Robert De Niro und Jeremy Irons. Das Drehbuch von Robert Bolt wurde von dem Stück „Das heilige Experiment des Österreichers Fritz Hochwälder“ angeregt.

 Der Leopard (1963). Üppiges Sittengemälde nach dem Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa. Burt Lancaster beeindruckt in der Rolle des Fürsten von Salina, der beobachtet, wie sich die Welt im 19. Jahrhundert auch auf Sizilien verändert. Grundaussage: Wenn wir wollen, dass alles bleibt, wie es ist, müssen wir zulassen, dass sich alles verändert.

 Fahrraddiebe (1948). Vittorio de Sicas vorwiegend mit Laienschauspielern gedrehtes Meisterwerk zeigt realistisch das Leben in prekären Verhältnissen und die Auswirkungen auf die Gesellschaft und den Einzelnen – insbesondere die Entwürdigung: Ein Mann wird Opfer eines Diebstahls und am Ende selbst zum Dieb – beobachtet von seinem Sohn.

 Auf Wiedersehen, Kinder (1987). Louis Malles autobiografischer Film über jüdische Kinder, die im Zweiten Weltkrieg in einer katholischen Schule in Frankreich versteckt werden. Es ist auch ein Film über Freundschaft in schwierigen Zeiten. Der Film ist unaufgeregt inszeniert – umso mehr werden die Zuseher/innen von der Geschichte mitgenommen.

RONALD GRANT ARCHIVE / MARY EVANS / APA, COPYRIGHT © 20TH CENTURY FOX LICENSING / EVERETT COLLECTION / APA, MK2 / MARY EVANS / APA

VIER BESONDERS GUTE FILME AUF DER VATIKAN-LISTE


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

19. November 2020

Die St. Florianer Sängerknaben sind ein musikalisches Aushängeschild Oberösterreichs. Auch sie sind als Kulturbetrieb in Corona-Zeiten stark gefordert und brauchen zudem laufend Nachwuchs. Nächstes Jahr wird ein Jubiläum gefeiert: 950 Jahre St. Florianer Sängerknaben. MICHEL EMPRECHTINGER

Kulturgut: Sängerknaben Kürzlich haben die 45 Sängerknaben-Chöre im deutschsprachigen Raum auf ihre Situation aufmerksam gemacht: Wie Nachwuchs finden, wenn keine Konzerte stattfinden? Ein altes Kulturgut ist teilweise bedroht. Wolfgang Gruber leitet das Internat der Sängerknaben in St. Florian und berichtet von den aktuellen Herausforderungen.

im Pflichtschulalter für ein Internatsleben zu gewinnen. Zudem haben wir schon seit längerer Zeit den Eindruck, dass in den Familien und auch in Kindergarten und Volksschule immer weniger gesungen wird. Gott sei Dank gab es und gibt es dennoch viele Familien, in denen die Begeisterung für das Singen nach wie vor vorhanden ist.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Warum profitieren Kinder von ihrer Zeit bei den Sängerknaben, auch wenn sie später keine Berufsmusiker bzw. -sänger werden? Gruber: Es gibt mittlerweile schon viele Stu-

Wie lernen Kinder im Corona-Jahr die Sängerknaben kennen, wenn es keine Tage der offenen Tür oder Konzerte gibt? Wolfgang Gruber: Wir versuchen, verstärkt

über Social Media und Fernsehen Bild- und Tonaufnahmen zu übermitteln, aber auch über alle Printmedien, wie auch die KirchenZeitung, zu transportieren, dass es uns noch gibt und dass wir unseren Ausbildungsbetrieb aufrechterhalten. Einen Tag der offenen Tür haben wir dennoch geplant – und zwar am 15. Jänner 2021. Wir werden ihn je nach Verordnungslage organisieren. Dieser sowie die Möglichkeit eines individuellen Besuchstermins bei uns wird auch an Volksschulen und Musikschulen beworben. Warum ist es heute ganz allgemein schwieriger, Buben für die Sängerknaben zu begeistern als noch vor zehn oder zwanzig Jahren? Gruber: Abgesehen von der heurigen speziel-

len Corona-Situation, in der weder Internate noch das Singen ein besonders gutes Image haben, ist wahrscheinlich in den letzten 30 Jahren die größte Herausforderung stets jene gewesen, Kinder und deren Familien

dien, die den positiven Einfluss von musikalischer Aktivität auf die Persönlichkeitsbildung belegen, noch dazu wenn man diese so intensiv und „professionell“ betreibt, wie die Sängerknaben mit ihrem Instrument Stimme. Dazu kommt noch, dass die Sängerknaben auf Grund der Tatsache, dass sie einerseits als Chor zusammenarbeiten und andererseits gemeinsam mit über 40 anderen gleichaltrigen Kindern in einem Haus gut zusammenleben müssen, eine außerordentlich hohe soziale Kompetenz entwickeln. Und: Zusätzlich noch die Erfahrung von ca. 200 öffentlichen Auftritten, die eine gesamte Sängerknabenkarriere durchschnittlich mit sich bringt. Werden Sie auch gefragt, ob und wann sich die Sängerknaben für Mädchen öffnen? Ist das überhaupt eine Option? Gruber: Wir werden natürlich immer wieder

zu diesem Thema gefragt. Abgesehen davon, dass unser Internat nicht für den Betrieb mit Buben und Mädchen ausgelegt ist und dies in der derzeitigen Situierung in einem Trakt

des Stiftes St. Florian auch nicht möglich wäre, möchten wir auch die – mittlerweile sehr seltene – Tradition des reinen Knabenchores aufrechterhalten, der dadurch etwas Besonderes ist, dass die Knabenstimme einen ganz speziellen Klang hat und etwas Vergängliches ist. In der Schulklasse sind die Sängerknaben übrigens mit Mädchen gemeinsam und haben keine Scheu. Wie viele Sänger brauchen Sie, um den Betrieb langfristig aufrechterhalten zu können? Gruber: Derzeit haben wir 46 Sängerknaben

im Alter von 9 bis 14 Jahren. Es geht nicht nur um die absoluten Zahlen, aber die Erfahrung zeigt, dass jedes Jahr ca. 10 bis 15 neue Sängerknaben beginnen sollten. Was ist für die nächste Zeit geplant? Gruber: Sofern möglich, möchten wir die ge-

planten Adventkonzerte singen, außerdem werden wir auf unserem YouTube-Kanal an jedem Adventsonntag ein kleines Musikvideo präsentieren. Auch eine CD-Präsentation ist geplant. Weiters wird am 8. Dezember um 20.15 Uhr auf ORF III eine Dokumentation mit dem Titel „Weihnachten mit den St. Florianer Sängerknaben“ ausgestrahlt. Nächstes Jahr ist unser großes Jubiläumsjahr, in dem wir 950 Jahre St. Florianer Sängerknaben feiern. Wir hoffen, dass wir dies in einem einigermaßen normalen Rahmen durchführen können. Ein Höhepunkt wird ein Konzert mit dem Brucknerorchester Linz unter der Leitung von Franz Welser-Möst sein, das am 11. Juni 2021 im Stift St. Florian stattfinden wird.

«

X  www.florianer.at/termine


30 Personen & Dank DANK

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN

Bei 15.000 Messen an der Orgel Krenglbach. Die Pfarre Krenglbach dankt ihrer Organistin und Kirchenchorleiterin Marianne Drumm für 72 Jahre vorbildlichen Einsatz im Kirchenchor und 66 Jahre Orgeldienst in der Pfarrkirche. Marianne Drumm legte nun mit fast 85 Lebensjahren aus gesundheitlichen

NIKLAS

Gründen diese Aufgaben zurück. Die Freude am Singen erbte sie von ihrem Vater, der Bass-Sänger im Kirchenchor war. Bereits als 13-jähriges Mädchen wurde sie von ihrem Schul-Lehrer als Kirchenchor-Sängerin angeworben, was damals für ein Schulkind eine besondere Ehre bedeutete. 1954, mit erst 19 Jahren, angeregt durch den damaligen Pfarrer, begann ihre Laufbahn als Organistin. Als Ehefrau und Mutter von drei Kindern hat sie mit voller Einsatzbereitschaft und Treue in den vielen Jahren über 15.000 Gottesdienste an der Orgel gespielt, dazu kamen unzählige Trauungen, Begräbnisse und viele Festgottesdienste als Chorleiterin. Kirchenchor und Pfarrgemeinde feierten mit ihr einen Dankgottesdienst.

Am 31. Oktober ist

Marianne Mayer 85-jährig verstorben. Die Linzerin und Mutter von drei Kindern war Ehe-, ­Familien- und Lebensberaterin mit Leib und Seele. „Bis ins hohe Alter von 85 Jahren war sie eine gefragte Beraterin, die ihre Arbeit gerne und mit viel Leidenschaft gemacht hat“ beschreibt sie Josef Lugmayr, Beziehungs-, Ehe- und Familienseelsorger der Diözese Linz. Marianne Mayer war eine Pionierin. Sie hat bei Bernhard Liss die erste Eheberatungsausbildung gemacht und war seit 1977 in verschiedenen Stellen tätig. „Mit ihrer frohen, hoffnungsvollen und zuversichtlichen Art hat sie mit ihren Klient/innen neue Perspektiven für ihre Beziehung erarbeitet und hat viele Menschen durch schwierige Lebensphasen begleitet“, betont Lugmayr. Sie ist an einer Krebserkrankung verstorben, die vor rund einem halben Jahr diagnostiziert wurde.

GEBURTSTAGE n Am 20. November 2020 wird Dr. Leopoldine Anna Seyfried 70 Jahre alt. Sie stammt aus Wels und arbeitete von 1986 bis 2013 als Krankenhausseelsorgerin. Darüber hinaus übernahm sie 1995 im Pastoralamt das Referat für Krankenhausseelsorge und war von 1997 bis 2013 Leiterin der Abteilung Spezifische Lebenssituationen.

DANK n Obernberg am Inn. Der Chorherr des Stiftes Reichersberg Lambert Wiesbauer (im Bild) feierte kürzlich in seiner Heimatpfarre Obernberg am Inn sein 50-jähriges Priesterjubiläum. Seine Heimatpfarre dankte ihm und wünscht ihm für sein Wirken – seit 2015 als Pfarradministrator von Kopfing – Gottes Segen. PRIVAT Jugendlicher Jude an der „Klagemauer“. MOSER

n Waldzell. Noch in der Zeit vor dem Veranstaltungsverbot erzählten Karl und Christa Moser auf Einladung des Katholischen Bildungswerks in der Kirche vor rund 45 Interessierten von der Diözesanwallfahrt nach Israel im Februar 2020. Sie s­ tellten nicht

19. November 2020

nur die biblischen Orte vor, sondern auch einige Begegnungen. Tiefen Eindruck hat das ­Treffen mit Sr. Hildegard Enzenhofer hinterlassen, die in Qubeibeh das Altenheim „Beit Emmaus“ für palästinensische Frauen leitet. Als Umrahmung trug Sigrid Obermüller vier jüdische Lieder vor. Die Spenden von 245,– Euro stockte das KBW Waldzell auf 1.000,– Euro auf und überwies sie an Sr. Hildegard.

n Am 21. November 2020 feiert Hofrat KonsR Mag. Hermann Vorhauer, wohnhaft in Schwanenstadt, seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Taiskirchen und wurde 1966 zum Priester geweiht. Mehr als 25 Jahre war Vorhauer als Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht im Bereich der Pflichtschulen tätig. In dieser Zeit war er vorübergehend auch Lehrbeauftragter an der damaligen Religionspädagogischen Akademie und Assistent an der Katholisch-Theologischen Hochschule. Neben seinen Aufgaben als Fachinspektor war er auch in den Pfarren Traun-Oedt-St. Josef, Pasching, Reichenau und Leonding als Kurat seelsorglich tätig. n Am 25. November 2020 wird Helmut Auinger 70 Jahre alt. Er stammt aus Peuerbach, ist gelernter Tischler und war bis zu seiner Pensionierung 2007 passionierter Briefträger. 2010 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht, er ist für den Krankenhausbesuchsdienst und den Sozialausschuss der Pfarre zuständig. Darüber hinaus engagiert er sich in den Bereichen Caritas und Liturgie. Auinger ist verheiratet und hat fünf Kinder. n Jubiläum. Am 21. November 2020 begeht Msgr. Dr. Hubert Puchberger, Pfarrer in Altenberg, das 50-JahrJubiläum seiner Priesterweihe.


KirchenZeitung Diözese Linz

19. November 2020

Terror

MARIA HASIBEDER, PRÄSIDENTIN DER KA OÖ

Gleichstellung Zum Bericht „Gleichstellung: Es geht weiter“ in Ausgabe Nr. 46:

Zuerst möchte Margit Schmidinger, natürlich auch ihrem Mann und der gesamten Pilgergruppe herzlich zu ihrer Leistung gratulieren. Auch das Thema Gleichstellung von Frau und Mann ist aktueller denn je. Beschämend die Ignoranz des Vatikans, die für mich total unverständlich ist. Sehr geehrter Herr Bischof Scheuer, bitte greifen sie doch dieses Thema einmal wirklich ernstlich auf. (...) PETER INZINGER, PGR-OBMANN VON MARIA SCHARTEN

Totenrufer Zum Bericht „Die Wiederbelebung eines Barockjuwels“ in Ausgabe Nr. 46:

Ich freue mich, dass dieses Totenrufen (von der Pfarrkirche Rohrbach, Anm.) mit dem Megaphon in alle vier Windrichtungen wieder möglich sein

Foto: © Ars Electronica Futurelab/ Digilithic

Foto: © Ars Electronica Futurelab/ Digilithic

(...) Der Anschlag in Wien ist ein Anschlag auf unsere Demokratie und unsere Freiheit. Es muss alles getan werden, um die Sümpfe trockenzulegen, aus denen solche „Früchte“ entstehen. Einsperren/Wegsperren aber ist zu wenig, ein gutes Zusammenleben braucht mehr. Es gibt eine tiefe Demütigung, Kränkung der arabisch-muslimischen Welt durch den „christlichen“ Westen. Mohammed-Karikaturen verursachen auch bei unzähligen gutwilligen Muslimen eine Verletzung. (...) Es bleibt, trotzdem, eine Tat in der Verantwortung des Täters, das darf man nicht kleinreden. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man ein Muster in der Biografie von Tätern: junge Menschen, die zunehmend an sich und der Welt verzweifeln, und die ein Angebot annehmen, sich für eine höhere Sache opfern zu können. (...) Eine ernsthafte Reflexion der „Theologie der Gewalt“ ist unabdingbar, muslimische Theologie muss sich dieser Herausforderung stellen. Und wir „Alteingesessenen“ sollten aktiv zur Friedenserziehung beitragen, uns unseres eigenen kulturellen und religiösen Reichtums besinnen, die Beziehungen zu Muslimen und Musliminnen auf Augenhöhe gestal-

ten, gerade auch dort, wo es um unbequeme Fragen geht. Kulturkampfrhetorik hilft nicht weiter.

Geschenk-Abo bestellen!

Leser/innen am Wort 31 wird. Ich war am 6. Oktober 1965 zu Besuch bei meinen Eltern in Rohrbach. Diese wollten meiner 80 Jahre alten Oma, bevor sie wieder nach Wien ging, mit einem Ausflug in den Bayrischen Wald eine Freude bereiten. Da kam am Nachmittag ein Anruf meiner Mutter, dass sie bei Vilshofen einen unverschuldeten Verkehrsunfall hatten. Mein 55-jähriger Vater und meine Oma seien dabei gestorben. Meine Mutter und mein damals 4-jähriger Bruder hatten großes Glück und blieben mit Verletzungen am Leben. Woher meine Mutter trotz ihrer Verletzungen die Kraft zum Telefonieren hatte, war erstaunlich. Als ich am Morgen fürs Frühstück einkaufen ging, hörte ich den Mesner vom Turm die Namen meiner Angehörigen rufen, nachdem vorher die Sterbeglocke geläutet hatte. Mein Vater war Tierarzt in Rohrbach und daher allen bekannt. Wie erstarrt blieben die Menschen stehen, die gerade am Weg waren, und konnten es nicht glauben. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, wie es mir erging. Alles in allem ein schauriger, aber schöner Brauch vom Totenrufen! Schön, dass es nach der Renovierung wieder möglich sein wird! HELGA THALLER, LICHTENBERG

Gebet in der Krise

H

err, es ist nicht immer einfach, einen guten Zusammenhalt auf Dauer herzustellen. Bitte, knüpfe du das Band, das uns zusammenhält immer intensiver, damit uns schwierige Lebensumstände nicht aus der Bahn werfen.

H

err, unsere Seelen sind aufgewühlt – zu viel um uns herum, das verstört ... Wir kommen zu dir, um unsere Lasten abzulegen. Selbst alles zu schultern, überfordert uns zunehmend.

H

err, wie beruhigend ist es, dich an unserer Seite zu wissen. Bitte, halte weiterhin deine Hand über uns, damit das Vertrauen ins Leben – als verlässliche Konstante – Halt und Geborgenheit gibt. Amen.

FRANZISKA SCHNEGLBERGER, ST. FLORIAN BEI LINZ

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

Weihnachtsgeschenk Ihr Geschenk für einen lieben Menschen. Bis 17. Dez. 2020 bestellen und Geschenkabo beginnt mit der Weihnachtsausgabe. 52 Wochen: € 57,60 26 Wochen: € 32,– 10 Wochen: € 11,– Abo endet automatisch. www.kirchenzeitung.at/geschenkabo Tel. 0732 76 10-39 69, abo@kirchenzeitung.at


UNTER UNS GeburtstagsMarathon

DENKMAL

Ein Königtum nicht von dieser Welt Seit 1925 gibt es den Christkönigssonntag in der katholischen Kirche, seit 1970 beschließt er das liturgische Jahr. Seine Geschichte hat nicht nur Facetten des Glaubens. HEINZ NIEDERLEITNER

gen zu tun. Vom Licht des Glaubens her wäre das Königtum Christi bei ihm selbst und in seiner Nachfolge zu finden, wenn er im Lukasevangelium (Lk 11,20) sagt, das Reich Gottes sei mit seinem Wirken schon zu den Menschen gekommen. Machen Sie mit! Welcher Papst führte 1925 das Christkönigsfest ein? X  Einsendungen bis 23. November an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 45: 1986

BRIGITTA HASCH BRIGITTA.HASCH@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Zumindest zu Beginn dürfte der Advent heuer das sein, was er sonst nie ist: die stillste Zeit im Jahr.

Christliche Nächstenliebe muss sich jetzt im rücksichtsvollen Schutz der Mitmenschen, in Eigenverantwortung sowie in aufmerksamer Nähe und Hilfe für Bedürftige bewähren. FRANZ LACKNER, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Dabei sagt Christus selbst: „Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.“ (Joh 18,36) Er ist der König mit der Dornenkrone. Das Christkönigsfest hatte damit ursprünglich wenig zu tun: Es entstand, als infolge des Ersten Weltkriegs reale Monarchien zerbrochen waren und es galt, die geistig-moralische Macht der Kirche zu sichern. Wieder anders gewendet wurde das Christkönigsfest unter der katholischen Jugend etwas später zum Widerspruchszeichen gegen den Führerkult der Nationalsozialisten. Beide Sichtweisen haben viel mit zeittypischen Herausforderun-

Fresko von Max Weiler in der Christkönigskirche in Linz EVERBRUIN (CC BY-SA 4.0), WIKIPEDIA

Weil es gegenwärtig einfach wenig zum Schmunzeln gibt, blicke ich – wieder einmal – ein paar Jahre zurück. In einen Lebensabschnitt, wo ich als junge Mutter im November extrem gefordert war. Denn: Da haben meine beiden Sprösslinge Geburtstag. Torten backen war das geringste Problem. Beim ersten „Bärenfest“ zum 4. Geburtstag meiner Tochter hieß es gleich einmal Tränen trocknen, weil ein Kind seine Mama gar so schmerzlich vermisst hat. Später, als sechs bis acht Buben unsere Wohnung stürmten, war ich regelmäßig geschafft und froh, wenn sich niemand verletzt hatte. Jedes Mal bereitete ich Spiele und andere IndoorAktivitäten vor und wurde so zur Rätsel-Rallye-Expertin. Es gab Zug-, Bären- und Herztorten, die Tortenformen gingen im Freundinnenkreis reihum. Nach gefühlten zwanzig solcher Feste (fast alle in der Wohnung) begann ich, die Lokalitäten zu wechseln. Eine Tennishalle, das Schlossmuseum, das Ars Electronica Center, ja sogar eine Kegelbahn waren fortan Schauplätze der Kindergeburtstage. Heuer wird es wohl nur eine Feier am Bildschirm geben. Für Getränke und Süßes müssen die Geburtstagskinder in London und Wien selbst sorgen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.