KiZ-ePaper Nr. 30/2020

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Nr. 30 I 23. Juli 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Zierschleife Die Schlögener Schlinge, die im vierten Teil unserer Sommerserie im Zentrum steht, verleiht

NIEDERLEITNER / KIZ

der Schöpfung besondere Anmut. Seite 10

Fussball. Von der integrativen Wirkung des Frauenfussballs erzählt Elisabeth Siegl. Seite 3

Sommerinterview. Skistar Elisabeth Görgl spricht über Träume, Erfolg und Glück. Seite 6

Kultur. Die Landesausstellung in Steyr greift die Themen Arbeit, Wohlstand und Macht auf. Seite 21


2 Meinung KOMMENTAR Mehr Geld? Beim Geld hört für viele der Spaß auf. Wer wie viel verdient, gehört zu den am besten gehüteten Geheimnissen überhaupt. „Kirchen erhalten mehr Geld vom Staat“ titelte der ORF am Sonntag auf seiner Startseite. ‚NOCH mehr?!‘, fragten sich nicht wenige. Nur wer weiterlas und mit Fremdwörtern vertraut war, merkte, dass es nicht darum ging, dass die Kirchen MEHR bekämen,

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

sondern dass eine regelmäßige Auszahlung angepasst wurde, damit Religionsgemeinschaften nicht aufgrund der Geldentwertung immer weniger bekommen. Die Anpassung ist nicht einer guten Laune der Regierung entsprungen, sondern in einem Vertrag von 1960 festgeschrieben. Er regelt die Wiedergutmachung von in der NS-Zeit enteignetem Kirchenvermögen. Die Schlagzeile „Kirchen erhalten mehr Geld vom Staat“ ist also tendenziell. Sie müsste ungefähr so lauten: Vier Religionsgemeinschaften erhalten auch in Zukunft nicht weniger als 1960 vereinbart. Dann wäre die Schlagzeile aber keine Schlagzeile mehr. In der Abwägung zwischen Emotion und Fakten hat sich ein Kollege oder eine Kollegin aus dem ORF für das Erste entschieden. Dieser Verlockung unterliegt jeder von uns irgendwann. Der Titel ist eine Mahnung, sich bei jeder Schlagzeile dreimal zu fragen: Stimmt das?

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Der arge Weg der Erkenntnis Der Schriftsteller Lion Feuchtwanger hat in seinem Roman „Goya oder der arge Weg der Erkenntnis“ den schwierigen Weg eines angepassten Hofmaler zum kritischen Künstler nachgezeichnet. „Arg“ erscheint auch der Weg der Erkenntnis, wenn es um das Zusammenwachsen Europas geht. Das war besonders am Montag dieser Woche zu sehen: Da feilschten die Staats- und Regierungschefs heftig um die Corona-Hilfen und damit zusammenhängende Fragen. Das Positive dabei war, dass das gemeinsame Vorgehen nicht in Frage stand. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Aber eben nicht nur der Teufel! Denn die EU hat auch ihr Mobilitätspaket präsentiert und das birgt gerade für Fernfahrer eine Reihe wichtiger Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen: Sie haben künftig europaweit alle drei Wochen ein Recht auf Heimaturlaub und für die Wochenendruhe muss ein

Hotel- bzw. Pensionszimmer zur Verfügung stehen statt auch hier auf die Fahrerkabine zurückgreifen zu müssen. Auch die Ruhezeiten sollen ab 2022 besser überwacht werden. All das sind Schritte gegen das Sozialdumping. Im EU-Recht sind es Details, aber für die Betroffenen enorm hilfreich. Um zu verstehen, warum die europäische Zusammenarbeit mühsam, langsam, aber richtig ist, braucht es eben den „argen Weg der Erkenntnis“, auch die Details zu sehen.

Heinz Niederleitner

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: ÜMIT VURAL, IGGÖ-PRÄSIDENT

Hagia Sophia gemeinsam nutzen Dieses Gotteshaus war zuvor beides: Kirche und Moschee. Es sollte im Sinne eines Zusammenwachsens unserer Kulturkreise, um Ausgrenzung und Konflikte zu vermeiden, eine gemeinsame Nutzung möglich sein.

Im Zuge der Debatte um die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee hat sich Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ), kürzlich im „Standard“ für eine „gemeinsame Nutzung“ der Hagia Sophia als Ort des Gebets ausgesprochen. GERHARD DEUTSCH/KURIER/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

23. Juli 2020

VBSC Ladies zeigen, wie Frauenfußball integrativ wirken kann

„Fußball hilft, über Tellerrand zu schauen“ Spielerinnen unterschiedlichster Herkunft kicken beim VBSC Vöcklabruck Ladies. Der Verein leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration und wurde dafür mit dem Solidaritätspreis ausgezeichnet. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Trainerin, Don-Bosco-Schwester Elisabeth Siegl, zu. Die KirchenZeitung besuchte das Training. PAUL STÜTZ

Ein Ball. Ein Hof oder ein Park. Und ein paar Mitspieler/innen. Mehr braucht es nicht, damit die Sache ins Rollen kommt. So ist Fußball der global am weitesten verbreitete Sport und dabei längst nicht nur auf die Männerwelt beschränkt. Immer mehr Frauen begeistert die Jagd nach dem runden Leder. Auch für Masuma Sultani ist Fußball eindeutig der Lieblingssport. „Ich habe schon als 8-Jährige in Afghanistan mit meinen Cousinen gespielt“, erzählt die 18-jährige gebürtige Iranerin, die in Afghanistan aufgewachsen ist und mit sechs Geschwistern und ihrer Mutter seit fast fünf Jahren in Österreich lebt. Meine Mama ist dem Fußballspielen zwar immer positiv gegenübergestanden, insgesamt ist es in Afghanistan für junge Frauen ab der Pubertät aber schwierig, Fußball zu spielen“, berichtet sie. Umso mehr merkt man ihr die Freude an, dass sie beim VBSC Vöcklabruck Ladies gelandet ist und in ihrer Freizeit ohne Einschränkung das tun kann, was ihr am meisten Spaß macht. So wie an diesem Dienstagabend, als die Spielerinnen bei der Ballführung durch einen Slalomparcours, Passübungen und Torschüsse ins Schwitzen kommen. Fußball verbindet soziale Schichten. 25 Spielerinnen aus dem Kongo, Syrien, Iran, Afghanistan, Holland, Deutschland und Österreich stehen beim VBSC Ladies gemein-

Ordensschwester Elisabeth Siegl integriert als Trainerin Neuankömmlinge im Fußballverein. VBSC

Leidenschaft Fußball. Setare Rahimi (links im Bild) und Masuma Sultani sind in Afghanistan aufgewachsen und seit einem Jahr beim Verein, Sophie Stöttinger hat vor wenigen Wochen begonnen. KIZ/PS

sam am Platz. Der Verein legt dabei großen Wert auf Integration. Mit der Don-BoscoSchwester Elisabeth Siegl ist eine Trainerin speziell für die Neuankömmlinge und Anfängerinnen abgestellt und wirkt so als integrative Kraft. Als Kind glühender Rapidfan, begann Elisabeth Siegl mit Anfang zwanzig vereinsmäßig zu spielen, wurde später als Verteidigerin Teil des Frauenteams Vöcklabruck und wechselte nach ihrer aktiven Karriere ins Trainergeschäft. „Fußball hilft, über den eigenen Tellerrand zu schauen, und schafft es, alle sozialen Schichten zu verbinden. Der Verein ist im Prinzip offen für jeden. Am Platz wird man nicht gleich gefragt, woher man kommt. Dass ich im Orden bin, ist im Verein Nebensache“, sagt Elisabeth Siegl. Für sie besteht im Übrigen kein Zweifel daran, dass die Kombination Ordensschwester und Fußballtrainerin gut zusammenpasst: „Auch Don Bosco war selbst Sportfan,“ folgt sie den Spuren des Ordensgründers. Gemeinschaft so wichtig wie Erfolg. Dabei ist ihr die Förderung der Gemeinschaft unter ihren Mitspielerinnen genauso wichtig wie der sportliche Erfolg. Elisabeth Siegl misst Aktivitäten abseits des Fußballplatzes einen hohen Stellenwert zu. „Wir gehen nach den Trainings immer wieder mal gemeinsam Pizza essen“, sagt sie. Dabei kommen auch Themen abseits des Fußballs zur

Sprache, wird offen über alltägliche Probleme geplaudert. „Für mich ist es gut, dass ich durch den Kontakt im Verein mein Deutsch verbessern kann“, meint Masuma. Beim Besuch der KirchenZeitung zeigt sich schnell, dass Schwester Elisabeth Siegl keine harte Schleiferin ist, die über den Platz schreit, sondern versucht, sich mit ihrer „verständnisvollen Art“ beim Training einzubringen, wie sie es selbst bezeichnet. Späteinsteigerin. Das kommt bei ihren Schützlingen gut an, wie etwa Sophie Stöttinger erklärt. „Ich fühle mich sehr wohl hier, ich glaube, ich möchte noch eine Weile bei den Anfängerinnen bleiben“, meint sie mit ein bisschen Augenzwinkern. Sie ist erst seit wenigen Wochen beim Verein und als 30-Jährige eine Späteinsteigerin. „Ich habe schon als Kind mit meinem älteren Bruder Fußball gespielt, aber da bin ich nie zum Ball gekommen.“ Eine frühere Schulkollegin hat sie nun davon überzeugen können, es mit dem Kicken doch noch mal zu probieren. „Mir hat es auf Anhieb gefallen“, betont Sophie Stöttinger. Obwohl sie noch keine Ambitionen angemeldet hat, ist es gut möglich, dass sie bald zu ihrem ersten Einsatz in einem Spiel kommt. Der Verein achtet darauf, dass jede Spielerin in der Meisterschaft auflaufen kann. Auch das ist ein wichtiger Faktor, damit Integration gelingen kann.

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4 Diözese Linz MOMENTE Einsamkeit im Alter „Mehr als ein Drittel der über 65-Jährigen leben allein.“ Unter Hinweis auf Zahlen wie diese belegte der Landesobmann des Seniorenbundes, LH a.D. Josef Pühringer, vergangene Woche im Rahmen des Seniorendialogs die Wichtigkeit des Themas Einsamkeit schon vor Corona. Die eingeladenen Experten erläuterten mehrere Aspekte: Altersforscher Franz Kolland warnte vor der Verleugnung der Einsamkeit. Dies sei kein konstruktiver Umgang mit dem Problem. Der Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner sagte, wer in guten Zeiten – aus welchen Gründen auch immer – nicht für ein soziales Netzwerk sorge, bezahle das später mit einem „brutal hohen Preis“. Hinsichtlich der Seelsorge habe er sich während der Wochen der strengen Coronaregeln mehr Einsatz der Kirche für die Ermöglichung der Seelsorge etwa in Krankenhäusern oder Pflegeheimen gewünscht. Seelsorge. Dass sich hier Bewegung anbahnt, machten Pühringer und LH Thomas Stelzer klar: Derzeit entstehe ein konkreter Vorschlag, um künftig zu verhindern, dass Seelsorger/innen Altenheime aus rechtlichen Gründen bei Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr betreten könnten. Das sei auch relativ einfach regelbar, sagte Pühringer. Stelzer sprach von einem Lernen aus den Erfahrungen des Lockdown. Konkret umgesetzt werden muss eine entsprechende Regelung auf Landesebene. Hier trifft es sich gut, dass die OÖ. Alten- und Pflegeheimverordnung derzeit geändert wird. Der Seniorenbund hat in einer entsprechenden Stellungnahme bereits angeregt, dass Seelsorger/ innen „als Mitglieder des Pflege- und Betreuungsdienstes gesehen werden müssen“ – und nicht als Außenstehende. NIE

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Rad mit „Opa-Antrieb“ beim Sportlergottesdienst Pfandl (Bad Ischl). „Wir radeln in die Kirche“ lautete das Motto eines Gottesdienstes in der Pfarrkirche Pfandl. Organisiert wurde die Feier von der Diözesansportgemeinschaft Pfandl, die über die Pfarre hinaus für ihr vielfältiges Sportprogramm bekannt ist. Der jüngste Teilnehmer dieses Sportlergottesdienstes, Leopold, fuhr mit seinem „E-Bike“ vor. Der „Motor“ war – sehr umweltschonend – sein Opa, Pfandls Diakon Alois Wiesauer, der die zahlreich gekommenen Radfahrer/innen nach dem Gottesdienst segnete. PFARRE

Neuer Secondhandshop In Kooperation mit dem Verein Wir & Ihr startet die Caritas OÖ mit dem neuen Secondhandshop CARLA im alten Kino in der Rainerstraße 22 in Mondsee.

Am Foto von links: Corinna Kogler, Obfrau des Vereins Wir & Ihr sowie die CARLA-Mitarbeiterinnen Borsika Lea Moricz und Roswitha Schleicher (Filialleitung) CARITAS LINZ

CARLA steht für CARitas LAden, wo es Kleidung, Accessoires, Spielsachen und viele andere Dinge zu besonders günstigen Preisen gibt. Neben dem Verkauf ausgewählter Secondhandware werden über ein AMSProjekt zwei Arbeitssuchende

jeweils sechs Monate beim Wiedereinstieg in das Berufsleben unterstützt. Gut erhaltene Kleidung, Bücher, Spielsachen oder Kinderartikel können während der Öffnungszeiten als Spenden im CARLA abgegeben werden. Elektrogeräte, Möbel, Matratzen, Stofftiere oder Federbetten können leider nicht angenommen werden. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr sowie Samstag von 9 bis 12.30 Uhr

PFARRE

n Erstkommunion. Niederwaldkirchen konnte als eine der ersten Pfarren das Erstkommunionsfest im Juli nachholen. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, fand es am Marktplatz unter freiem Himmel statt. Pfarrer Karl Arbeithuber brachte den Kindern die Bedeutung der Erstkommunion mit dem Thema „Jesus ist unser Schatz“ näher, verbunden mit der Hoffnung, dass Gott auch ihr zukünftiges Leben prägen möge.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 5

23. Juli 2020

Sommeraktion in Kirchdorf an der Krems

Wo die Kinder ihre Kirche erforschen können Schatzsuche, Fehlersuchbild, Zählaufgaben, Fragen zum Evangelium, knifflige Rätsel und Anregungen, im Kirchenraum etwas zu tun – all das gibt es bei der Sommeraktion für Kinder in der Pfarrkirche Kirchdorf zu erleben. Jede Woche gibt es einen Kirchen-Forschungsauftrag. Dieser kann immer, wenn die Kirche geöffnet ist, erledigt werden. Wer also in der Stadt unterwegs ist, findet hier ein wenig Abkühlung und spannende Entdeckungsreisen. „Wir freuen uns, dass wir dieses Angebot ab sofort starten können, denn seit Beginn der Corona-Maßnahmen können wir leider keine Kinderkirche feiern. Dieses Angebot ist „coronasicher“ und kann von den Kirchenforschern zu jeder Zeit genutzt werden“, betont Kirchdorfs Pastoralassistentin Bernadette Hackl. Für jüngere und ältere Kinder. Wie oft wird in der Messe „Amen“ gesagt? Solche oder ähnliche Fragen stellt der Forschungsauftrag Gottesdienst. Jeden Sonntag gibt es einen neuen passenden Auftrag zum Lösen während der Messe. Die Forschungs-Aufträ-

Die ersten Kinder haben bereits mit ihren Forschungen begonnen. BARBARA MÜLLER

ge gibt es in zwei Ausführungen, jeweils einen für jüngere und einen für ältere Kinder. Die ausgefüllten Forschungsblätter werden in der Kirche gesammelt. Am Ende des Sommers wartet eine Überraschung auf alle Entdecker und Entdeckerinnen. Weitere Informationen gibt es im Pfarrbüro Kirchdorf: Mo., Mi., Fr., 8 bis 12 Uhr, 07582/62052 oder unter E-Mail: bernadette. hackl@dioezese-linz.at

STENOGRAMM Telefonservice. Gemeinsam gegen Einsamkeit: Die aufgrund der Corona-Krise gegründete oberösterreichische Initiative„Lass uns telefonieren“ hat sich rasch etabliert. Um künftig noch mehr Menschen helfen zu können, ist das Projekt ab sofort auf der Crowdfunding-Plattform www.respekt. net präsent und bittet dort um „überschaubare“ Geldspenden. Ziel ist es, das Telefonservice für einsame Menschen mithilfe von überschaubaren Geldspenden weiter wachsen zu lassen. Die Initiative soll noch bis mindestens Jänner 2021 weitergeführt werden. Walding. Tierbegeistert sein und gleichzeitig bedürftigen Menschen in Afrika helfen: Das können Kinder und Jugendliche am Donnerstag, 23. Juli, im Tiergarten Walding. Die youngCaritas OÖ lädt von 14 bis 17 Uhr ein, die tierische Rallye zu meistern und mit einer kleinen Spende die Hilfe der Caritas in Afrika zu unterstützen. Dabei gibt es zu jedem Nutztier eine Station, wo knifflige Aufgaben gelöst werden sollen.

Zukunftsweg als inhaltliche Vergewisserung für Seelsorge

Stift Schlägl. Das Stift Schlägl ist um ein geistliches Angebot reicher. Am 19. Juli 2020 wurde ein „Beziehungsweg“ eröffnet. Der Schöpfungsgarten und der Pfad der Verantwortung waren bei der Landesgartenschau 2018 rund um das Stift wirkliche Publikumsmagneten, nun haben die öffentliche Hand, das Stift und beziehungleben.at sowie das Bibelwerk der Diözese Linz einen weiteren spirituellen Impuls geschaffen. A. KOGLER

Diözese Linz. In einem Schreiben an die Mitarbeiter/ innen der Diözese Linz betont Generalvikar Severin Lederhilger, dass es sich beim diözesanen Zukunftsweg vor allem um „eine inhaltliche Vergewisserung unseres Einsatzes in der Seelsorge“ handle. Es gehe um die Verkündigung und die Feier des Evangeliums – als „Froher Botschaft“ gerade in unserer Zeit. Dabei sei der Blick auf die Budgetvorgaben der eine, die Sorge um die ausreichende

Verfügbarkeit von Menschen im Dienst der Kirche der andere Fokus. Der Generalvikar verweist auf eine Ansprache von Papst Franziskus, der gegenüber der römische Kurie gesagt hat, dass Veränderung zum Leben gehört. „Dabei ist dem Papst – und auch uns hier in Linz – wichtig, dass in der Kirche ‚Prozesse der Evangelisierung‘ angestoßen, und nicht ‚Räume der Macht‘ verteidigt werden“, schreibt Lederhilger.


6 Thema

16. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Suche nach dem Eigenen Lizz Görgl fuhr 378 Rennen im alpinen Skiweltcup. Nun macht sie sich als Sängerin einen Namen. Ihre Lieder handeln von der Kunst zu leben und der Treue zu sich selbst. INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Lizz Görgl, Sie sind eine vielseitige Frau: Skirennläuferin, Sängerin, Dancing-Stars-Gewinnerin – gibt es etwas, das Sie nicht gut können? Lizz Görgl: Ja, bis vor kurzem hatte ich Alb-

träume, dass ich die Mathe-Matura noch nicht habe. Mathe ist mir schwergefallen. Sie haben im Leben mehr erreicht als die meisten Gleichaltrigen. Was ist der Sinn des Lebens? Görgl: Der Sinn des Lebens ist, dem Leben ei-

nen Sinn zu geben. Ich bin ein Mensch, der viel nachdenkt. Seit ich klein war, hat mich das beschäftigt: Worum geht es eigentlich? Ich bin auch sehr gläubig. Ich glaube, das sage ich ganz offen, nicht unbedingt an die Institution Kirche, aber ich glaube auf alle Fälle, dass es etwas gibt, was uns alle verbindet. Wir sollten unseren Intellekt kombinieren mit unserem Herzen, dann hätten wir eine ganz schöne Gesellschaft. Wie geht das? Görgl: Wir alle haben Potenzial mitbekom-

men, aus dem wir unsere Kernkompetenz entwickeln können – wenn wir fleißig sind, unseren eigenen Weg verfolgen und uns nicht irritieren lassen von unserem Umfeld. Oder uns, so gut es geht, mit Menschen umgeben, die wohlwollend sind und uns fördern. Da hatte ich immer großes Glück. Das hilft natürlich, um Dinge zu entwickeln, eigene Träume zur verwirklichen und in die Umsetzung zu bringen. Jeder von uns hat die ganz klare Aufgabe, das Eigene, das wir mitbekommen haben, zu entwickeln und zu entfalten. Alles, was in mir schlummert, zu entdecken und nach außen zu tragen. Über Dinge zu reden ist das eine, Dinge zu machen das andere. Ich habe allen Widerständen zum Trotz das gemacht, was ich wollte.

Die Corona-Pandemie zeigte uns auch Grenzen der Machbarkeit. Was können wir daraus lernen? Görgl: Die Frage: Wie viel brauche ich wirk-

lich, um glücklich zu sein? Muss es immer höher, schneller, weiter sein? Es ist ja spannend, dass ich als ehemalige Spitzensportlerin das sage. Die Frage: Bin ich mit weniger zufrieden? Dieses Abtriften in den Konsum und die Befriedigung im Wachstum ist nicht sinnvoll. Die Corona-Zeit hat uns alle mit diesen Fragen konfrontiert. Da habe ich

„Muss es immer höher, schneller, weiter sein?“ LIZZ GÖRGL

mich schon gefragt: Wie viel brauche ich wirklich? Es ist nicht so viel übrig geblieben auf meiner Liste: Natur, frische Luft, gutes Wasser, liebe Menschen, Sport, etwas Gutes zu essen, Zeit für mich selbst, etwas machen, was mir Freude bereitet. Was soll sich aufgrund dessen ändern? Görgl: Der Lebensstil der europäischen Mit-

telschicht ist komfortabel. Aber ich sehe auch ein großes Problem. Es ist nicht artgerecht, acht Stunden täglich zu sitzen. Ich als Ex-Sportlerin kenne das nicht, ich habe mich immer den ganzen Tag bewegt. Es ist auch nicht artgerecht, wenn man den Berg so schnell wie möglich hinunterfährt, aber es ist zumindest Bewegung. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch. Wenn mein Körper mobil ist, flexibel und beweglich, dann bin ich auch in meinem Tun freier. Das ist für mich eine hohe Lebensqualität. Ich will ei-

nen breiten Horizont haben. Ich will neugierig sein. Ich will leben und ausleben können, was mir vorschwebt. Als Konditionstrainerin ist es auch mein Thema Menschen zu inspirieren, dass sie das machen, was ihnen Spaß macht, und keine Ausrede dafür suchen. Das wiederum bringt viel Motivation und Lebensqualität für andere Bereiche in ihrem Leben. Was inspiriert Sie? Görgl: Ich habe zwei Neffen, drei und vier

Jahre alt, die sind so geschickt! Der Dreijährige ist gestern am Mountainbike Trail für Kinder gefahren. Diese Neugier, immer wieder hinzufallen, aufzustehen – so lernen wir gehen! Das ist unsere Natur. Der Kleine denkt nicht nach, soll ich aufstehen, will ich überhaupt aufstehen – der steht einfach auf. So lerne ich gehen, so lerne ich, lebensfähig zu sein und parat zu sein für das, was kommt im Leben. Meine Brüder und Schwägerinnen wissen das. Sie fördern ihre Kinder und wissen, dass sie sie auch frei laufen lassen müssen, hinfallen lassen müssen, damit sie die ganz wichtige Bewegungserfahrung machen, hinzufallen. Da werden ja Bahnen gelegt im Gehirn. Es ist spannend, was da alles passiert und wie stark ich über Bewegung auch mein Gehirn entwickle. Es ist durch Studien belegt, dass Kinder, die sich viel bewegen, gescheiter sind. Ab sechs kommst du in die Schule und dann musst du sitzen. Das ist unnatürlich. Wir können uns entscheiden: Wollen wir es so oder anders? Was gibt Ihren Schritten Sicherheit? Görgl: Die Mitte, die Zentrierung, war im-

mer mein Erfolgsrezept. Ich habe vor jedem intensiven Tag meditiert, habe mich in


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Thema 7

16. Juli 2020

Lizz Görgl liebt Radfahren im Wienerwald. Vom Herkulestempel bei Mödling reicht die Aussicht bis Wien und darüber hinaus.

den Tag eingestimmt, habe geschaut, dass ich mit mir in Kontakt trete und dann bewusst und aktiv in den Tag starte. Also zuerst: Zurückziehen, ungestört sein, draußen im Freien bequem hinsetzen, wenn es warm genug ist. Das muss nicht der Lotussitz sein, ich setze mich einfach auf einen Sessel. Gerne habe ich auch in die Sonne geschaut. Mit Augen geschlossen zwar, aber das spürt man ja, wenn man die Sonne anschaut. Einfach zur Ruhe kommen. Einen gewissen Zugang zur eigenen inneren Stimme zu finden. Das habe ich immer praktiziert, es hat mir sehr viel Klarheit und Struktur gegeben, Gelassenheit und viel Dankbarkeit, ein inneres Lächeln.

Gesellschaft gegenüber leisten. Nicht als Grundbedingung, sondern von sich aus. Die Menschen wollen ja etwas beitragen. Aber das geht nur, wenn ich bei mir angekommen bin und mich selber leben kann. Je weniger Zwang, desto besser. Wir haben die wunderbaren Menschenrechte, die gescheite Leute aufgestellt haben als Empfehlung für die Gesellschaft. Wenn wir uns alle danach richten würden, dann hätten wir eh eine gute Zeit. Bildung ist ganz entscheidend. Dass wir un-

„Ich bin gerade dabei, neue Träume zu entwickeln.“ LIZZ GÖRGL

In einem halben Jahr feiern Sie Ihren 40. Geburtstag. Was wünschen Sie sich zum Geburtstag? Görgl: Ich bin sehr dankbar, wie es bisher ge-

laufen ist. Ich habe mir alle Träume erfüllt und bin gerade dabei, neue Träume zu entwickeln, zu schauen, was da noch ist. Ich bin es gewohnt, sehr hart zu mir selbst zu sein. Das ist eine Stärke von mir. Ich bin sehr ehrlich zu mir selber. Das ist nicht immer angenehm für mich, aber auch nicht für mein Umfeld, weil ich auch von meinem Umfeld viel verlange und einfordere. Da lerne ich gerade, ein bisschen lockerer zu werden. Das ist vielleicht, was ich mir wünschen kann für die nächsten vierzig Jahre: Dass ich ein bisschen lockerer mit mir selber bin. Von welcher Gesellschaft träumen Sie? Görgl: Ein friedliches Miteinander geht nur,

wenn ich den einzelnen, den individuellen Menschen einen Platz gebe und eine Förderung. Dann werden sie glücklich und zufrieden sein und auch ihren Beitrag der

ser Hirnkastl fördern und fordern, nachdenken, querdenken, hinterfragen, reflektieren, weiterlernen. Bei Dancing Stars letztes Jahr waren Sie Publikumsliebling. Was ist das Geheimnis Ihrer Ausstrahlung? Görgl: Es geht darum, echt zu sein, keine

Show abzuziehen. Das Eigene nach außen bringen, das ist ein spannendes Thema. Oft hat man ein Gefühl zu etwas und glaubt, das ist man selber, dabei hat das gar nichts mit dem eigenen Ursprung zu tun, ist nur eine Prägung, die man mitbekommen hat. Ich habe vor jedem Live-Auftritt meditiert, habe mich zentriert und habe geschaut, dass ich aus mir heraus meine Sachen mache. Das ist mir oft gut gelungen, dass ich wirklich ich selber war. Und ich glaube, darum geht es. Das spürt man auch. Die Suche nach dem Eigenen hört nie auf.

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SLOUK

sommerfrisch mit Lizz Görgl Lizz Görgl war bis 2017 als Skirennläuferin aktiv. Trotz mehrerer Kreuzbandrisse am Beginn ihrer Karriere arbeitete sich die Allrounderin unter die Weltbesten vor und erreichte in allen Weltcup-Disziplinen Podestplätze. 2011 war sie Doppelweltmeisterin in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Im selben Jahr sang sie das WM-Lied „You‘re the Hero“ bei der WM-Eröffnungsfeier in Garmisch-Partenkirchen. Seit ihrem Abschied aus dem Skirennsport wirkt sie als Sängerin, Konditionstrainerin, Führungskräftetrainerin und Skitrainerin. 2019 gewann sie mit Thomas Kraml die ORF-Tanzshow „Dancing Stars“. Sie wuchs in der Steiermark auf, besuchte das Skigymnasium Stams in Tirol, lebte zwischen ihren vielen Reisen zu Trainings und Rennen gerne in Innsbruck und wohnt nun in Mödling bei Wien. Persönlichkeiten im Gespräch


8 Panorama KURZ BERICHTET  Multimedial. Barbara Krenn ist neue Leiterin der ORFHauptabteilung „Religion und Ethik – multimedial“. Die Journalistin und Theologin war zuletzt interimistische Leiterin der Religionsabteilung im ORF Fernsehen, zuvor Sendungsverantwortliche der Fernsehreihe „FeierAbend“. Die Funktion der medienübergreifenden Leiterin ist neu. Die Reichweite der ORFReligionsabteilungen wuchs in der Corona-Krise stark an.

Barbara Krenn leitet „Religion und Ethik – multimedial“. ORF/HANS LEITNER

 Islam. Integrationsministerin Susanne Raab stellte gemeinsam mit Islamforschern Eckpunkte einer geplanten „Dokumentationsstelle Politischer Islam“ vor. Ein „Start in wenigen Wochen“ sei vorgesehen, erklärte die Ministerin. Ziel der Einrichtung sei, einen „blinden Fleck in der Extremismusforschung“ zu beheben. Raab unterstrich, dass die Stelle „im Einsatz für Religionsfreiheit“ und „nicht gegen den Islam oder gegen Muslime gerichtet“ sein werde.  Rückzahlungen. Der Staat valorisiert die jährlichen Wiedergutmachungsleistungen an die Katholische, Evangelische und Altkatholische Kirche sowie an die Israelitische Religionsgemeinschaft. Es handelt sich dabei nicht um Förderungen, sondern um Entschädigungszahlungen für Güter, die vom NS-Regime beschlagnahmt und nicht an die Kirchen und Religionsgemeinschaften restituiert wurden. Grundlage für die Zahlungen an die Katholische Kirche ist ein 1960 abgeschlossener Vermögensvertrag.

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Versöhnliche Töne im Neuaufstellungsprozess der Katholischen Sozialakademie

ksoe: Gemeinsam entscheiden Die Katholische Sozialakademie (ksoe) soll sich verändern, wünscht sich die Bischofskonferenz laut einem Beschluss von der Sommervollversammlung in Mariazell. Doch wie arbeitet die ksoe eigentlich und was bringt sie? Ein Blick auf Programm und Wegbegleiter der ksoe. Die neue Leiterin der multimedialen ORFHauptabteilung Religion und Ethik, Barbara Krenn, verbindet etwas mit dem langjährigen Wirtschaftskammerpräsidenten Christoph Leitl: Beide absolvierten einen Lehrgang der Katholischen Sozialakademie (ksoe). Bundespräsident Alexander Van der Bellen war viele Jahre Referent des Lehrgangs. Der berufsbegleitende Lehrgang „Soziale Verantwortung“ ist als Nachfolger des früheren „Dreimonatskurses“ ein Flaggschiff der ksoe. Trotz Corona-Krise läuft der Lehrgang sehr gut, wie aus der ksoe zu erfahren ist. Learning by doing. Themen wie Sozialethik, Projektentwicklung oder Umgang mit Konflikten stehen auf dem Programm, neben Kooperationen mit den politischen Akademien verschiedener Parteien (ÖVP, SPÖ, Grüne und Neos) und europäischen Organisationen. Daneben sind Lehrgänge wie „Die Kunst, gemeinsam zu entscheiden“, „Lehrgang für Frauen in Führungspositionen“ und „Solidarisch wirtschaften“ im Angebot, die das Qualitätssiegel „Ö-Cert“ tragen. Als neues Format gibt es „ksoe-Werkstätten“ mit Inhalten wie Konfliktlösung, Grundeinkommen oder arbeitsfreier Sonntag. Wien und Salzburg gehören ebenso zu den Kursorten wie Götzis (Vorarlberg). Perspektivenwechsel. Christoph Leitl, Präsident des Europäischen Handelskammernverbands und bis 2018 Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, schätzt die ksoe als Organisation, in der verschiedene Zugänge Platz haben: „Ich habe den partnerschaftlichen Ansatz der ksoe immer als bereichernd Kontroversielle Diskussionen erlebt.“ Die Grundim Netzwerk der ksoe schätzt prinzipien der kaChristoph Leitl. MICHEL HEIDI/APA

tholischen Soziallehre hätten ihm als Unternehmer Orientierung gegeben. Etwa, dass Wirtschaft menschen-, sach- und gesellschaftsgerecht sein soll. Der Austausch unterschiedlicher Meinungen im Netzwerk der ksoe hätte ihn intellektuell inspiriert. „Ich habe immer gerne kontroversiell diskutiert. Das vermisse ich in meiner Kirche heute oft schmerzlich“, so Leitl. Gut wirtschaften. Ähnlich sieht es Karin Petter-Trausznitz von der Fraktion Christlicher Gewerkschafter/innen (FCG) im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB): „Unterschiedliche Blickwinkel machen die ksoe aus. Der Ansatz, der die Lernenden mitgestalten lässt, hat mich schon als Studentin im Dreimonatskurs geprägt.“ Sie verweist auf ein EU-Projekt zur Digitalisierung, an dem die ksoe 2017 bis 2019 mit verschiedenen Universitäten zusammenarbeitete. Die Gewerkschaften arbeiteten am Praxisteil mit. „Auch die Personalvertretungen und Betriebsrät/innen konnten vom wertschätzenden Umgang im Rahmen des Projekts etwas lernen.“ Als Bildungsverantwortliche in der FCG schätzt sie, dass sich die ksoe gleichzeitig um Einnahmen und um hochqualitative Angebote kümmert. „Zwei Drittel des Umsatzes selbst zu erwirtschaften – das macht kaum jemand im Bildungsbereich!“ Obwohl das finanzielle Ringen Zeit und Ressourcen gekostet habe, hätte es die ksoe geschafft, nicht um sich zu kreisen, sondern nach außen zu wirken. Als ksoe-Kuratoriumsmitglied wünscht sich Petter-Trausznitz für die Neuaufstellung einen konstruktiven Dialog aller Betroffenen. Mitdenken. Dasselbe wünscht sich Bischof Hermann Glettler von Innsbruck, der gemeinsam mit Militärbischof Werner Freistetter und Bischof Josef Marketz von Gurk-Klagenfurt für die Steuerung des Erneuerungsprozesses vonseiten der Bischofskonferenz zuständig ist. Zahlreiche Personen oder Institutionen hätten sich in den letzten Tagen mit Stellungnahmen und Briefen zur Causa ksoe an die Bischöfe gewandt. Die Bischöfe antworteten mit einer Einladung: „Wir ersuchen Sie um ein inhaltliches Mitdenken, welchen spezifischen Arbeitsauftrag, welche Gestalt und welche Vermittlungsinstrumentarien eine ksoe (neu) haben soll.“ In der Ankündigung der Neuaufstellung sei manches unglücklich gelaufen, so Glettler, und bittet um Entschuldigung dafür. SLOUK

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KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 9

23. Juli 2020

Viele Diözesen im gesamten deutschen Sprachraum suchen derzeit nach Wegen, ihre Pfarren zukunftsfit zu organisieren. Wichtig ist dabei ein nüchterner Blick auf die Realität, oft scheint die Wahrnehmung verzerrt. NIE / KIZ

Kleruskongregation zieht Grenzen für die Erneuerungsprozesse in den Diözesen

Vatikan zu Diözesanreformen Die Kleruskongregation im Vatikan hat mit einem neuen Schreiben auf in vielen Diözesen vorhandene Pläne zu Strukturreformen reagiert. Die Diözese Linz sieht ihre angedachte Reform der Pfarrleitung im Einklang mit dem Kirchenrecht. Laut der am Montag veröffentlichten Instruktion können Laien „an der Ausübung der Hirtensorge“ in einer Pfarre „beteiligt“ werden. Auch der notwendigen Zusammenarbeit des Pfarrers mit geschultem Personal beispielsweise in Bereichen wie Vermögensverwaltung, Gemeindekatechese oder Caritas steht nichts im Wege. Von der letztverantwortlichen Gemeindeleitung bleiben Laien aber ausgeschlossen. Auch auf Bezeichnungen wie „Leitungsteam“, die eine kollegiale Leitung der Pfarre zum Ausdruck bringen, ist zu verzichten, betont das Schreiben. Stattdessen seien für Laien Bezeichnungen wie „Koordinator für ... “, „pastoraler Mitarbeiter“, „pastoraler Assistent“ und „Beauftragter für ... “ passender. Als Zweck des elf Kapitel umfassenden Schreibens nennt der Vatikan eine Antwort auf Strukturreformen, die „wegen tiefgehender sozialer und kultureller Veränderungen in nicht wenigen Diözesen vorbereitet werden oder durchgeführt worden sind“. Für die Aufhebung oder Zusammenlegung von Pfarren, wie sie vielerorts geplant werden, verlangt das Schreiben begründete Einzelfallentscheidungen von den Bischöfen. Die Neuorganisation von Pfarrgemeinden und Diözesen sei „flexibel und behutsam durchzuführen“.

Die Instruktion betont die Pfarre als Ort, um „durch die Verkündigung des Glaubens und die Spendung der Sakramente das Evangelium den Menschen zu bringen“. Pastorales Handeln sei „durch eine wirkliche und vitale Zusammenarbeit zwischen Priestern, Diakonen, Gottgeweihten und Laien“ geprägt. Analyse in Linz. Bei der vom Vatikan veröffentlichten Instruktion handelt es sich um eine weltweite Instruktion für alle Diözesen. In der Diözese Linz war bekannt, dass das Schreiben kommen würde. Eine Instruktion sei kein neues Gesetz, sondern eine Auslegung des bestehenden Kirchenrechts, wird betont. Das Konzept der Strukturreform der Diözese Linz mit einem Pfarrer und zwei weiteren Vorständen entspreche dem Kirchenrecht, heißt es seitens der Diözesanleitung. Welche genauen Auswirkungen die Instruktion auf das diözesane Strukturmodell hat, wird derzeit von Generalvikar Severin Lederhilger geprüft. Wie bereits angekündigt, wird aktuell an Gesetzestexten für die Diözese Linz gearbeitet. Enttäuschte Kritik in Deutschland. Erste Reaktionen in Deutschland auf das vatikanische Schreiben fielen negativ aus. Die Instruktion dürfte alle vor den Kopf stoßen, die sich in den letzten Jahren bemüht haben, auf den Priestermangel zu reagieren und das Leben in den Pfarreien trotzdem organisatorisch abzusichern, heißt es zum Beispiel in einem Kommetar auf katholisch.de, dem „Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland“. KATHPRESS/RED.

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Feuer in der Kathedrale. LUDOVIC STANG/REUTERS/PICTUREDESK.COM

Brand in Nantes. Bei ersten Untersuchungen nach dem Brand der Kathedrale im französischen Nantes am Samstagmorgen wurden keine Einbruchsspuren gefunden. Bisher gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. Techniker untersuchen aber auch die Elektrik. Das Feuer, das unter anderem die historische Orgel der Kathedrale zerstörte, wurde von etwa hundert Feuerwehrleuten unter Kontrolle gebracht. Trauer. Der 67-jährige deutsche Moraltheologe Eberhard Schockenhoff ist am 18. Juli 2020 in Freiburg nach einem Unfall verstorben. Bischof Manfred Scheuer trauert um seinen Studienkollegen und Freund. Schockenhoff war einer der renommiertesten Theologen und Ethiker im gesamten deutschen Sprachraum. Er war 2003 auch bei der Jägerstätter-Tagung und hat mit seinen Arbeiten zu „Gewissen“ und „Martyrium“ einen wichtigen Beitrag zur Seligsprechung von Franz Jägerstätter geleistet. „Ich danke Eberhard Schockenhoff für sein Wirken als Priester, Lehrer und Wissenschafter, für sein Zeugnis für das Evangelium vom Frieden und auch für die persönliche Freundschaft seit der gemeinsamen Studienzeit.“

Eberhard ­Schockenhoff

KNA


10 Sommerserie

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Schlögen ist ein kleiner Ort im Oberen Donautal. Er wäre nicht so bekannt, hätte sich die Donau nicht just hier die Zähne an Granit und Gneis ausgebissen und es nur nach zwei 180-Grad-Verrenkungen geschafft, ihren Lauf ins Schwarze Meer fortzusetzen. Die Schlögener Schlinge macht den Ort einzigartig. HEINZ NIEDERLEITNER

Als Kind war die Ankündigung meiner Eltern, dass wir zur Schlögener Schlinge fahren, noch nicht so reizvoll für mich wie heute: Mein Vater hatte zwar eine Zille auf der Donau, aber bei den Ausflügen wurde vor allem gefischt. Langes Stillbleiben bis ein Fisch anbeißt, war für mich als Kind nicht attraktiv. Mittlerweile habe ich einen Angelschein und die Stille schätzen gelernt. Stille findet sich auch an der Schlögener Schlinge, wenn auch nicht immer am Radweg unten am Strom, sondern oben, in den Donauleiten, wo auch die guten Ausblicke auf das Naturpanorama des gewundenen Flusses zu finden sind. Rund um die Schlögener Schlinge gibt es eine Reihe von Wanderwegen. Nicht nur, dass der Mar-

Wo die Donau fast einen Kreis beschreibt: die Schlögener Schlinge.

In Granit und Gneis Mein Kraftort Mit den Kirchenzeitungen die schönsten Plätze in Österreich und Südtirol entdecken. Teil 4 von 10: Oberösterreich

tinsweg als Pilgerstraße hier vorbeizieht, auch sehr viel Lokales gibt es zu entdecken, etwa einen Naturlehrpfad oder den „Es muss seyn“-Weg, der an den Oberösterreichischen Bauernkrieg 1626 erinnert: Bauernführer Christof Zeller stammte aus Haibach, sein Schwager Stefan Fadinger aus dem benachbarten St. Agatha. Der heilige Severin. Aber schon die Römer hatten hier am Donaulimes ein Kastell, an der Grenze zu den Völkern jenseits des Flusses, genau in Schlögen, wo die Donau ihre Schlinge beginnt. Von dort lässt sich gemächlich den Fluss abwärts zu dem Weiler Inzell wandern, ein paar wenige Häuser, die etwas entlegen im Schlingengebiet liegen. Auf der Strecke findet sich eine kleine Kapelle des heiligen Severin, die heuer frisch renoviert wurde. Das Kleinod geht angeblich auf eine Schneckenplage im 18. Jahrhundert zurück, aber Schlögen dürfte auch die in der Biografie des heiligen Severin genannte Siedlung Io-

viacum sein: Dorthin schickte der Heilige in den wilden Zeiten der frühen Völkerwanderung mehrere Warnungen, denen aber kein Glaube geschenkt wurde. Schließlich verwüsteten die Heruler die Ortschaft, wie die Heiligenvita berichtet. Apropos Völkerwanderung: Dass die Bundesstraße hier Nibelungenstraße heißt, erinnert daran, dass die sagenhaften Burgunder auf ihrem Weg zu den Hunnen durch das Donautal gezogen sein sollen. Sagen ranken sich auch um die Burg­ruine Haichenbach, die am Nordufer strategisch gut gelegen an zwei Stellen in die Donauschlinge blicken lässt: Der Gefangene eines Raubritters soll diesen verflucht und einen Kirschkern vor die Burg geworfen haben. Über die Jahre wuchs ein Kirschbaum, über den es Feinden des Ritters gelang, in die Burg einzudringen. Aber die Schlögener Schlinge ist vor allem ein Naturjuwel und, wie das Obere Donautal insgesamt, Teil des Natura 2000 Naturschutzgebiets. Ob Uhu, Kammmolch


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie 11

23. Juli 2020

Rund um die Schlögener Schlinge Die Anreise mit dem Auto erfolgt am besten von der A 1 weg über Wels oder Linz (je nach Anreiserichtung) nach Eferding und dann die B 130 donauaufwärts. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Anreise per Bus (bis Eferding auch per Bahn) möglich. Die verschiedenen Attraktionen der Schlögener Schlinge (Gemeinde Haibach ob der Donau) verteilen sich auf das Nord- und das Südufer der Donau. Für die Überquerung zu Fuß oder mit dem Fahrrad stehen mehrere kostenpflichtige Fähren zur Verfügung. Für das Auto wäre die Fähre Obermühl geeignet – oder man nutzt weiträumig die Brücken bei Aschach oder Niederranna. Für die Fähren bitte jeweils die Fährzeiten beachten.

KIRCHENZEITUNG / HEINZ NIEDERLEITNER

gezeichnet oder die geschützte Fischart des Semling (Hundsbarbe): Die Donau und die Hangwälder bieten mehreren besonderen Tierarten Lebensraum. Schöpfung. Hier bewährt es sich, dass der Großteil der Schlögener Schlinge vom Autoverkehr verschont ist und in der warmen Jahreszeit nur Radler/innen am Treppelweg gemächlich durchfahren – oder noch besser: die einmalige Landschaft zur Rast nützen und die dahinfließende Donau auf sich wirken lassen. Beinahe sieht es aus, als habe der liebe Gott die Schlinge mit seinem Finger in Granit und Gneis gezeichnet. Jedenfalls erinnert die in Millionen Jahren entstandene Geologie an die Kürze des menschlichen Erdendaseins, die Kraft der Zeit und erfreut doch durch die Schönheit des zum Kranz gewundenen Stromes, von dem man sich nicht trennen mag. So umschlingt die Donau letztlich auch mich als Gast an ihrem Gestade und lässt mich zur Ruhe kommen.

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Attraktionen am Südufer (Haibach, Geburtsort des Linzer Bischofs Manfred Scheuer) sind vor allem der Donaublick (siehe Bild), verschiedene Wanderwege und der Römerpark Schlögen. Erlebnis- und Wanderwege gibt es auch auf der Nordseite, dazu kommt die Ruine Haichenbach (Gemeinde Hofkirchen im Mühlkreis). In Kirchberg ob der Donau liegt der Aussichtsberg Burgstall (613 m). In Obermühl (Gemeinde Niederkappel) kam 1915 Bundespräsident Rudolf Kirchschläger zur Welt; an ihn erinnert ein Gedenksteig. Kirchen und Klöster. Auch in der Umgebung gibt es viel zu sehen: das Stefan-Fadinger-Museum in St. Agatha (Informationen im Gemeindeamt, Tel. 07277 82 550), das Wallfahrtskirchlein Hilkering (Öffnungsinfos über Pfarre Hartkirchen, Tel. 07273 6374) oder das Shalomkloster der Franziskaner in Pupping, dem Sterbeort des heiligen Wolfgang. Donauaufwärts liegt das Stift Engelszell, Österreichs einziges Trappistenkloster. Dort werden Liköre und Bier hergestellt.

Tipps Heinz Niederleitner ist Chefredakteur der Linzer KirchenZeitung.

n Informationen über die gesamte Donauregion bietet: WDG Donau Oberösterreich, Tel. 0732 72 77 800, www.donauregion.at

KIZ / RACHLÉ

n Auch die Gemeinden bieten Infos: www.haibach-donau.ooe.gv.at www.hofkirchen.at www.kirchberg-donau.at www.st-agatha.at www.niederkappel.at


SONNTAG 17. Sonntag – Lesejahr A, 26. Juli 2020

Sich überraschen lassen Nicht alles planen, dem Leben Vertrauen schenken, mit Gott rechnen: Wer sich auf die Suche macht, wer offen und veränderungsbereit ist, gibt Gottes Überraschungen Raum. Denn kostbare Entdeckungen sind Geschenke, die wir nicht machen, nur finden können.

Evangelium Matthäus 13,44–52 (oder 13,44–46)

In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn und grub ihn wieder ein. Und in seiner Freude ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, ging er hin, verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie. Wiederum ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wurde und in dem sich Fische aller Art fingen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, sammelten die guten Fische in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten ihm: Ja. Da sagte er zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.

1. Lesung 1 Könige 3,5.7–12

In jenen Tagen erschien der Herr dem Sálomo nachts im Traum und forderte ihn auf: Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll! Und Sálomo sprach: Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß nicht aus noch ein. Dein Knecht steht aber mitten in deinem Volk, das du erwählt hast: einem großen Volk, das man wegen seiner Menge nicht zählen und nicht schätzen kann. Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren? Es gefiel dem Herrn, dass Sálomo diese Bitte aussprach. Daher antwortete ihm Gott: Weil du gerade diese Bitte ausgesprochen hast und nicht um langes Leben, Reichtum oder um den Tod deiner Feinde, sondern um Einsicht gebeten hast, um auf das Recht zu hören, werde ich deine Bitte erfüllen. Sieh, ich gebe dir ein so weises und verständiges Herz, dass keiner vor dir war und keiner nach dir kommen wird, der dir gleicht.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

2. Lesung Römer 8,28–30

Schwestern und Brüder! Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht, denen, die gemäß seinem Ratschluss berufen sind; denn diejenigen, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei. Die er aber vorausbestimmt hat, die hat er auch berufen, und die er berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.


WORT ZUM SONNTAG

Von Gnade und Staunen

Wie die Perle in der Muschel sind die Schätze des Lebens oft im Unscheinbaren versteckt. FLOCKINE /PIXABAY.COM

M

ein Anteil ist es, HERR, das habe ich versprochen,

deine Worte zu beachten.

Gut ist für mich die Weisung deines Mundes, mehr als große Mengen von Gold und Silber. Tröste mich in deiner Liebe, nach dem Spruch für deinen Knecht! Dein Erbarmen komme über mich, sodass ich lebe, denn deine Weisung ist mein Ergötzen. Darum liebe ich deine Gebote

Für Jesus sind Gott und seine siegreiche Präsenz, das Himmelreich, etwas unsagbar Kostbares: ein überraschender Schatz im Acker für einen Landarbeiter, eine traumhaft schöne Perle für einen begeisterten Schmuckhändler, ein Netz voller Fische für einen geplagten Fischer – das sind nur unzureichende Vergleiche für den einzigartigen Wert Gottes und seiner Liebe! Ob wir etwas von dieser unvergleichlichen Überraschung, von dieser faszinierenden Schönheit und Fülle, die hier Gott zugeschrieben wird, manchmal spüren können!? So vieles drängt sich uns im alltäglichen Leben auf, drängt sich zwischen uns und jene geheimnisvolle Wirklichkeit, die wir „Gott“ nennen! Ist es uns manchmal geschenkt, etwas vom Glanz, von der Schönheit und Lebensfülle Gottes zu erahnen? Wir können solche Erfahrungen, Ahnungen und überwältigende Einsichten nicht selber herstellen. Sie sind überraschende Geschenke, gnadenhafte „Zufälle“, falls sie uns zufallen. Es ist wie in den Gleichnissen des Evangeliums: der Landarbeiter erfindet nicht den Schatz, er findet ihn. Der Kaufmann produziert nicht die einzigartige Perle, er entdeckt sie. Die Fischer füllen nicht selber das Fischernetz, sie staunen über den reichen Fang. Das Himmelreich wird für uns alle überwältigende Überraschung sein, jetzt noch unvorstellbare Schönheit und Lebensfülle. Jesus spricht vom „Ende der Welt“ – das kann unterschiedliche Gefühle auslösen: Erschrecken, weil alles aufgedeckt wird; Staunen, weil alles erfüllt wird. Das Evangelium ist eine Einladung zu Vertrauen und Hoffnung, dass „das Beste erst noch kommt.“

ZUM WEITERDENKEN Finden die Verheißungen von Jesus Widerhall in meinem Leben? Kann ich mich auf die Begegnung mit dem letzten Du des Lebens freuen?

mehr als Rotgold und Weißgold. Darum halte ich alle deine Befehle für richtig, alle Pfade der Lüge hasse ich. ERNST JÄGER

Wunderwerke sind deine Zeugnisse,

war von 1998 bis 2005 Generalvi-

darum bewahrt sie meine Seele.

kar der Diözese Innsbruck. Derzeit

Das Aufschließen deiner Worte erleuchtet,

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 119)

ARCHIV

den Unerfahrenen schenkt es Einsicht.

ist er Vikar im Seelsorgeraum Westliches Mittelgebirge. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Vorschlag, wandern zu gehen, mag für manche Kinder erst einmal nicht sehr aufregend klingen. Doch wird das Ganze als Abenteuer gestaltet, mit einer abwechslungsreichen Route, kreativen Spielen und Die Spinatknödel sind in etwa 30 bis 60 Minuten auf dem Teller. ADOBE STOCK / KAB-VISION

einer leckeren Jause, steht dem Spaß – auch für die Eltern – nichts mehr im Weg.

Oberösterreich: Spinatknödel

LISA-MARIA LANGHOFER

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN:

∙ 200 g frischer Spinat ∙ 200 g Erdäpfel ∙ 100 g Semmelbrösel ∙ 25 g Butter ∙ 2 Stk Eier ∙ Salz ∙ Pfeffer ∙ Knoblauch

ZUBEREITUNG Vorbereitung: Spinat gut ausdrücken und durchpressen, Erdäpfel kochen und kalt passieren, Butter schmelzen, Knoblauch hacken oder Knoblauchpaste verwenden. Zuerst Ei, Dotter und Spinat vermischen. Dann alle Zutaten miteinander vermengen und die Masse etwas rasten lassen. Zu etwa 60-70 g schweren Knödeln formen und diese in leicht wallendem Salzwasser 20 Minuten ziehen, aber nicht kochen lassen. Die Knödel dürfen auf keinen Fall kochen, sonst zerfallen sie. Als Beilage eignen sich Rahmsauce und Parmesan. Sie können die gekochten Knödel auch wahlweise mit Schinkenstreifen belegen, kurz mit Käse überbacken und mit Schnittlauchbutter beträufeln. Eine andere Variante ist, die Knödel mit Schafskäse zuzubereiten. X  Oberösterreich gilt als Knödelland. Mit den Nachbarn Bayern und Böhmen hält das Bundesland eine große Vielfalt der schmackhaften Kugeln mit verschiedenen Teigen und Füllungen bereit. Von Bärlauch- über die beschriebenen Spinatknödel bis hin zu Wilderer-, Wurst- und Leberknödeln ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch süße Varianten wie Marillenoder Zwetschkenknödel gehören dazu.

Wandern mit „Juhu, wir gehen wandern!“, hören wohl die wenigsten Eltern, wenn sie dem Nachwuchs eine Tour auf die Alm oder einen Berg vorschlagen. Erwiesenermaßen ist die Bewegung im Freien und besonders auch das Wandern gut für die Gesundheit, aber es kann auch den familiären Zusammenhalt fördern. Denn sind die Handys einmal aus und ist kein Fernseher in der Nähe, ist endlich wieder Zeit für Gespräche. Bevor man sich jedoch darauf konzentriert, gilt es einiges bei der Planung einer Wanderung mit Kindern zu beachten. Breite Wege, Zwischenziele. Die ideale Route ist breit und flach genug zum Herumtoben. Steile oder schmale Wege werden den Kindern schnell zu anstrengend, sie verlieren die Motivation. Sie sollten auch einmal ein Stück vorausrennen können, ohne dass Mama und Papa sie aus den Augen verlieren. Genügend Auswahl bieten Wanderführer in Buchform ebenso wie zahlreiche Quellen im Internet. Je nachdem, wie lange die Wanderung dauert, ist es sinnvoll, mehrere Zwischenziele festzulegen, sodass den Kleinen der Weg nicht allzu weit vorkommt. Das kann eine Hütte sein, eine Bank, ein Wasserfall, ein besonderer Aussichtspunkt oder was eben am Weg liegt. So hat man als Elternteil auch gleich eine Anwort parat, wenn die obligatorische Frage auftaucht: „Wie weit ist es denn noch?“ Darüber hinaus

bietet jede Zwischenstation die Gelegenheit, eine kleine Rast einzulegen und die Umgebung genauer zu begutachten: Was mag unter dem Stein sein? Was ist das für ein Insekt? Wie heißen diese Bäume, und kann man diese Beeren eigentlich essen? Spaß im Vordergrund. Das Wandern mit den Kindern sollte unter dem Motto „Spaß und Abenteuer“ stehen. Zu viel sportlicher Ehrgeiz ist hier fehl am Platz, vor allem, wenn es sich um kleinere Kinder handelt. Gut sind dagegen Spiele, die in die Umgebung integriert werden. In Bächen können Fische, Frösche oder Wasserläufer entdeckt werden, Baumstämme können zu Pferden werden, und am Weg eingesammelte Holzstecken können entweder als Würstelspieß oder Schwert fungieren. Aus Tannenzapfen und Blättern lassen sich Muster legen oder später Figuren basteln. Spaß macht auch das Singen von Wanderliedern, wie etwa dem klassischen „Das Wandern ist des Müllers Lust“ oder „Wenn wir erklimmen“. Themenwanderung. Wer es pädagogisch wertvoll und/oder besonders abenteuerlich angehen möchte, kann sich für einen Themenweg entscheiden. Derer gibt es einige, die Auswahl reicht von Natur- und Wanderlehrpfaden über Erlebniswege, die sich etwa mit Geschichte auseinandersetzen. Hier können die Kinder


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

23. Juli 2020

Karten lesen leicht gemacht Auf einer Landkarte ist alles in einem bestimmten Maßstab gezeichnet. Was das genau ist und was du sonst noch auf der Karte entdecken kannst, erfährst du hier.

Kindern einerseits herumtoben, andererseits lernen sie etwas über Wildtiere, Pflanzen und das Leben auf der Alm. Manche Wege beschäftigen sich mit dem Element Wasser, andere tauchen in die Kultur der Kelten ein. Doch egal, wohin es geht, ein gemeinsames Foto sorgt dafür, dass der Ausflug noch lange in Erinnerung bleibt – und gibt möglicherweise Anstoß für die nächste Tour. Dann hören Eltern vielleicht den Satz: „Wann gehen wir denn wieder wandern?“

Zum Bild: Mit etwas Kreativität wird die Familienwanderung zum Abenteuer. SOLISIMAGES – STOCKADOBE.COM

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Wenn du mit deiner Familie wandern gehst, benutzt ihr vielleicht Landkarten. Die sind wie Google Maps, nur auf Papier. Auf der Landkarte sind die Straßen, Berge und Flüsse viel kleiner dargestellt, als sie in Wirklichkeit sind. Damit man weiß, wie viel kleiner etwas dargestellt ist braucht man den Maßstab. Er wird mit zwei Zahlen angegeben, zwischen denen ein Doppelpunkt steht, zum Beispiel 1:100 oder 1:1000. Man liest: eins zu hundert oder eins zu tausend. Ein Maßstab von 1:100 bedeutet, dass alles auf dem Plan 100-mal kleiner ist als in Wirklichkeit. Die Zahl vor dem Doppelpunkt gibt also immer die Größe auf der Karte an und die Zahl hinter dem Doppelpunkt sagt dir, wie groß etwas in der Wirklichkeit ist. Ein Zentimeter auf der Landkarte bedeutet dem-

nach 100 Zentimeter in Wirklichkeit, also ein Meter. Aus Wanderkarten kannst du aber noch viel mehr herauslesen. Es gibt unterschiedliche Symbole, Flächen und Linien in verschiedenen Farben. Blaue Linien stehen meistens für Flüsse, grüne Flächen sind Wälder oder Wiesen und graue Flächen Felsen. Oft sind auch kleine Symbole für Kirchen, Burgen oder andere Gebäude eingezeichnet. Wanderwege sind oft als rote Linien eingezeichnet. Besteht die Linie aus kleinen Strichen, handelt es sich um einen Pfad. Der ist meist schmaler als ein normaler, durchgängig rot markierter Wanderweg. Ist die Linie rot gepunktet, dann musst du auf jeden Fall schwindelfrei sein, denn dieser Weg ist ein Wandersteig, der viel steiler und schmaler ist als die anderen Wege. Damit du auch weißt, in welche Richtung du gehen musst, nimm am besten einen Kompass mit. Auf der Karte sind nämlich auch die Himmelsrichtungen eingezeichnet: Norden, Süden, Osten, Westen.

FAMILIENFREUNDLICHE WANDERWEGE IN OBERÖSTERREICH  Hengstpass-Runde. Diese 5 Kilometer lange Rundwanderung führt an Puglalm, Karlhütte und Laussabaueralm entlang und hält Wissenswertes über das ursprüngliche Almleben und Weidetiere bereit. Dauer: 1:40 Stunden.  Naturerlebnisweg Wasser-Spuren. Dieser Weg liegt im Bodinggraben, einem Talschluss im Nationalpark Kalkal-

pen. Er führt entlang der Krummen Steyrling mit zahlreichen Infotafeln rund um das Thema Wasser. Dauer: ca. 1 Stunde.  Keltenbaumweg St. Georgen im Attergau. An kreativ gestalteten Stationen erfährt man hier mehr über das Leben der Kelten in der Eisenzeit, inklusive Keltenspielplatz und „Waldinsel der Sinne“. Dauer: bis 1:30 Stunden.

Um eine Landkarte lesen zu können, musst du wissen, was ein Maßstab ist. ADOBE STOCK / STOCKPICS


16 Familie & Unterhaltung

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 29 Jahren in der KirchenZeitung

Pater Hehenbergers Mission Im Juli 1991 steckte Pater Hehenberger mitten im Kampf für die Rechte landloser Bauern in Brasilien. Der Zisterzienser aus Oberösterreich bekam es mehrmals mit Morddrohungen und -anschlägen zu tun.

„Obwohl die Bauern nach brasilianischem Gesetz bereits einen Anspruch auf das Land besitzen, wurde ihnen dieser durch den Entscheid eines bestochenen Richters steitig gemacht.“ – Das stand am 4. Juli 1991 in der Ausgabe Nummer 27 der KirchenZeitung. Priester Josef Hehenberger wollte gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber den Bauern ankämpfen, was ihm jedoch die Feindschaft der brasilianischen Großgrundbesitzer einbrachte: „Vor einem Jahr kam Hehenbergers Auto buchstäblich unter Beschuss der Handlanger des Pistoleros (Revolvermannes, Anm.) und späteren Großgrundbesitzers Arlindo Caica. Einer der beiden Insassens des Autos, ein Mitarbeiter aus Hehenbergers Pfarrgemeinde, wurde dabei so schwer verletzt, dass er immer noch an den Folgen des

KIZ MIT WITZ Zwei Streichhölzer gehen gemeinsam im Wald spazieren. Als ihnen ein Igel über den Weg läuft, sagt das eine Streichholz zum anderen: „Ich wusste gar nicht, dass hier ein Bus fährt!“

Attentats leidet.“ Die Situation war dramatisch, doch Pater Hehenberger ließ sich in seinem Auftrag nicht beirren und rief im Gegenteil zur Mithilfe Europas und besonders Österreichs auf, damit „die Menschenrechte in Brasilien, im Staat Bahia respektiert und von der Regierung energischer und wirkungsvoller verteidigt werden.“ Der damalige Weihbischof Florian Kuntner fordert die Leser/innen der KirchenZeitung zu Briefen der Solidarität auf, die an die Behörden in Brasilien geschickt werden sollen: „Ich weiß,

dass Briefe aus dem Ausland auf die Behörden einen Einfluss haben.“ Was noch geschah: Die Kirchenzeitung kaufte im Rahmen einer Aktion mit Caritas, evangelischer Diakonie und Lionsclub ein Haus für behinderte Kinder in Rumänien. Die Katholische Jugend wies mit einem Flüchtlingszelt vor dem Stephansdom in Wien auf die kritische Situation der Asylwerber hin und protestierte damit auch gegen die damalige Einwanderungspolitik. Die Caritas baute ihre Altenhilfe weiter aus und initiierte eine „mobile Altenhilfe“ für Menschen am Land. Die Familienseite gab Tipps für „Ferienspaß auch zu Hause – Vom Faulenzer bis zum Erlebnis Sonnenaufgang.“

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LISA-MARIA LANGHOFER

SuchMal Buchstabensalat: Folgende Worte sind hier versteckt: Aist, Attersee, Braunau, Donau, Enns, Freistadt, Gosau, Hausruck, Irrsee, Klaus, Lehar, (Bad) Leonfelden, Lorch, Mondsee, Perg, Pyhrn, Sandl, Scharnstein, Schlägl, Traun und Wilhering.

Sie finden diese Wörter, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.

Michi kommt wieder einmal zu spät zur Schule. Auf der Treppe trifft er den Direktor. „Zehn Minuten zu spät!“, sagt der Direktor ernst. „Ich auch!“, sagt Michi. Sagt der Lehrer zur kleinen Anna: „Nenn mir fünf Säugetiere aus Afrika!“ Sofort antwortet Anna: „Drei Löwen und zwei Giraffen!“ Der Chef sagt zu seinem Mitarbeiter: „Wenn Sie nicht schneller arbeiten, mache ich Sie zur Schnecke!“ Da fragt ihn der Mitarbeiter: „Glauben Sie wirklich, dass ich dann schneller bin?“

Lösung der letzten Woche.

© Dir. Ernst Hausner


KirchenZeitung Diözese Linz

Anzeigen und Kolumne 17

23. Juli 2020

KLEINANZEIGEN

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KONSUMENTENRECHTE IN DER CORONAKRISE

Die häufigsten Fragen Beim AK-Konsumentenschutz ­laufen die Leitungen heiß. Die Zahl der Telefonanfragen ist seit der Corona-Krise um 65 Prozent gestiegen, jene der E-Mails sogar um 75 Prozent. Die häufigsten Fragen drehen sich um Reisen, ­abgesagte Konzerte und geschlossene Fitnesstudios. Was passiert, wenn mein Flug/ meine Pauschalreise abgesagt wurde? Fluglinien müssen bei annullierten Flügen den vollen Ticketpreis erstatten, dasselbe gilt auch für abgesagte Pauschalreisen. Bei Streitigkeiten mit Fluglinien oder Veranstaltern hilft der Konsumentenschutz – wenn nötig auch mit Klagen. Kann ich meine gebuchte Reise stornieren? Wenn eine Reisewarnung der Stufe 5 oder 6 vorliegt, kön-

nen Sie kostenlos stornieren. Bei einer bevorstehenden Pauschalreise ist eine kostenlose Stornierung dann möglich, wenn am Urlaubsort außergewöhnliche Umstände vorherrschen. Was passiert mit meinen Tickets für ein abgesagtes Konzert? Für Karten unter 70 Euro bekommen Sie einen Gutschein. Bei teureren ­Karten gibt es einen Gutschein über 70 Euro, der rest­liche Betrag wird ausbezahlt. Wie die Rechtslage bei mehrtägigen Festivals ist, klärt die AK in einem Musterverfahren. Mein Fitnessstudio war geschlossen. Muss ich für diese Zeit bezahlen? Für die Dauer der Schließung sind keine Beiträge an das Fitnessstudio zu bezahlen. Die Zeit der Sperre darf auch nicht an eine Vertragsbin-

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„Ein Krügerl bitte“, bestellt der Gast – und ist verwundert, wenn ihm daraufhin der Wirt das Glas auf den Tisch stellt. Leer. Ohne Inhalt. Exakt nach Bestellung. Dass gemeinsames Leben nicht funktioniert, wenn sich Menschen nicht nach Regeln verhalten, ist eine Grunderfahrung. Religionen haben dafür Sorge getragen – und tun dies bis heute. Zunehmend mehr Menschen verstehen sich als religionslos – ohne konkretes Bekenntnis, wie sie von sich selbst sagen. Dass es dennoch Grundübereinkünfte braucht, spüren auch sie. „Ethik“ muss es geben – für alle –, wird gefordert. Es gehört zu den Widersprüchlichkeiten des Zeitgeistes: Während religiös motivierte Ethik – die Moral – als überholt beiseite geschoben wird, wird einer Art religionsloser Ethik das Wort geredet. Es ist, als würde man dem Gast ein leeres Glas vorsetzen. Nur das Gefäß nämlich – aber mit nichts drin – oder gar mit einem schädlichen Getränk. Auch Gift wird in Bechern gereicht. Dass ein Mensch zugunsten des Nächsten handeln soll – womit wäre es begründbar? Schützen Gesetze ausreichend? Ein volles Glas also – und zwar mit gutem, erfrischendem Inhalt: Das wäre ein Gutsein, weil ich dem anderen von Herzen her Gutes will – und weil mir an ihm gelegen ist. Glas und Krug braucht es, damit das Gute nicht verschüttet wird. Doch erst der Inhalt stillt den Durst.

MATTHÄUS FELLINGER


18 Termine NAMENSTAG

23. Juli 2020

Beatrix (29. Juli)

FREITAG, 24. JULI X  Attersee am Attersee. Orgelkonzert, Werke von Krieger, Pachelbel, Buxtehude, Walther, Bach, Wallfahrtskirche Maria Attersee, 20 Uhr, mit Ingrid Keplinger. X  Freistadt. orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Ronald Peter, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. X  Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzert, Sonate für Klavier und Violine Nr. 7 c-Moll op. 30/2, Kaisersaal, 18 und 20 Uhr, Julian Rachlin, Violine, Johannes Piirto, Klavier. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Wein und Fisch – komm schnell zu Tisch!, Fischen (Kescher) im Fischkalter, Besuch der Weinkellerei und Verkostung, 14 bis 16 Uhr, immer freitags bis 13. 9.

Beatrix gehört wohl zu den selteneren Vornamen, aber ich mag ihn sehr gerne. Lange war ich nur als „Trixi“ bekannt, nun stelle ich mich immer bewusst mit meinem ganzen Namen vor. Er bedeutet die Beglückende, die Glückbringende. Das heißt für mich nicht, dass ich für das Glück des anderen verantwortlich bin, aber ich kann mein Glück mit anderen teilen. Mein Dasein und Zuhören (ob privat oder im Beruf) kann etwas Bereicherndes für mein Gegenüber sein, das es ahnen lässt, dass es da einen Gott gibt, bei dem ich geborgen und gehalten sein kann, bei dem ich tieferes Glück erfahren kann. Die hl. Beatrix war eine Märtyrerin aus Rom, die eigentlich Viatrix hieß. Dies bedeutet die Pilgernde. Damit kann ich mich auch sehr gut identifizieren. Wir alle sind auf dem Weg in der Sehnsucht nach Heil-sein und Ganz-werden, wir entwickeln uns und reifen, Schritt für Schritt, Tag für Tag, von Gott geleitet und begleitet.

SAMSTAG, 25. JULI X  Bad Ischl. Klavierabend, Zeitreise am Klavier, Museum der Stadt Bad Ischl, 19.30 Uhr, mit Roman Seeliger. X  Kremsmünster. Neubeginn, Impulse zum geistlichen Leben, Einkehrtag, Haus Subiaco, 9 bis 16 Uhr, mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB, Info und Anmeldung unter: Tel. 0677 63 42 31 16. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Rätselspaß mit Mumie in der Sternwarte, Besuch der Sternwarte bis zur Aussichtsterrasse, 14 bis 16 Uhr, immer samstags bis 13. 9. X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“, Marmorsaal, 18 Uhr, Mitglieder des Orchesters Wiener Akademie. X  St. Marien. Sommerkonzert, ausgewählte Lieder von Schumann und Schubert, Kirche St. M ­ ichael, 18.30 Uhr und 20 Uhr, Matthias Helm, Bariton, Christoph Helm, E-Gitarre, Johanna Male, Klavier. X  Tragwein. Bibel-Sing- und Tanzwoche, Ihr werdet meine Zeugen sein. Die Apostelgeschichte neu entdecken, Bildungshaus Greisinghof, Sa., 25. 7., 17 Uhr bis Sa., 1. 8., 13 Uhr, Anmeldung unter Tel. 07263 86 011, mit Ingrid Penner. X  Wolfsegg. St. Anna Patrozinium, Schlosskapelle, 19 Uhr.

Beatrix Gmeiner (47) ist Krankenhausseelsorgerin in Ried und Musiktherapeutin. PRIVAT

SONNTAG, 26. JULI X  Ansfelden. Sommerkonzert, ausgewählte Lieder von Schumann und Schubert, Anton Bruckner Centrum, 19 Uhr, Matthias Helm, Bariton, Christoph Helm, E-Gitarre, Johanna Male, Klavier. X  Kremsmünster. OÖ. Stiftskonzert, Klavierrecital, Klaviersonate Nr. 29 B-Dur op. 106 „Hammerklaviersonate“, Ludwig van Beethoven, Kaisersaal, 11 Uhr, Andreas Haeflinger. X  Meggenhofen. Fahrzeugsegnung, jede/r ist mit ihrem/seinem Fahrzeug zur Drive-In-Segnung willkommen, Kinderwagen, Dreiradler, Trettraktor, Fahrräder, Moped, Motorrad, Auto, Lastwagen, Traktor etc., Wortgottesfeier, Pfarrkirche, wenn möglich mit Übertragung auf den Dorfplatz, 8.30 Uhr, Fahrzeugsegnung am Dorfplatz und auf der Straße vor der Kirche, 9.30 bis 11.30 Uhr, nur bei Schönwetter und im Rahmen der gültigen Corona-Maßnahmen. X  St. Florian. Orgelsommer, Glanzlichter „Mit Mozart bei Bruckner“, Stiftskirche, 17 Uhr, Martin Riccabona, Brucknerorgel. X  St. Wolfgang. Orgelkonzert, Werke von Holzmann, Bach, Ladurner, Mendelssohn Bartholdy, Pfarrund Wallfahrtskirche St. Wolfgang, 20.30 Uhr, Peter Kofler, München. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Wels, Herz-Jesu. Hl. Messe mit anschließender Fahrzeugsegnung zum Christophorussonntag, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. MONTAG, 27. JULI X  Linz, Ursulinenkirche. Abendmusik, London Calling, A collection of aires, fantasies and musical humours, Werke von Robert Johnson, Thomas Tollet, Nicola Matteis u. a., 20 Uhr, Austrian Baroque Company. DIENSTAG, 28. JULI X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Theresa Zöpfl, Orgel. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Auf den Spuren Herzog Tassilos, Entdeckungsreise durch das Kloster und die Zeichen der Gründungslegende im Stift erfor-

AUSSTELLUNG – FLOHMARKT – FÜHRUNG X  Linz. Kunst-Interventionen: „Band“ von Frenzi Rigling und „Gruppenbild mit Pflanzen“ von Regula Dettwiler, Ursulinenkirche, bis Fr., 7. 8., betreute Öffnungs­ zeiten jeweils Do., Fr., Sa. von 14 bis 17 Uhr, generelle Öffnungszeiten täglich 8 bis 19 Uhr. X  Hirschbach. Reiseandenken aus aller Welt von Lambert Kep-

linger, Bauernmöbelmuseum, Ausstellungsdauer: bis 31. 10. Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So., 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr sowie außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 07948 541. X  Steyr. Öffentliche Führung im „Stollen der Erinnerung“, So., 2. 8., 14 bis 15.30 Uhr,

Treffpunkt Museum Arbeitswelt, Wehrgrabengasse 7, Anmeldung erforderlich unter 07252 77 3510 oder E-Mail: anmeldung@museum-steyr.at X  Timelkam. Flohmarkt beim Anna-Fest, So., 26. 7., 10 Uhr, Klosterhof St. Anna. Gegenstände aus dem Kloster werden zugunsten von Uganda-Projekten angeboten.

KirchenZeitung Diözese Linz

schen, 14 bis 16 Uhr, immer dienstags bis 13. 9. MITTWOCH, 29. JULI X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Die Reise des Elefanten Soliman und andere Kuriositäten, Wie kommt Kunst ins Kloster?, 14 bis 16 Uhr, immer mittwochs bis 13. 9. X  Linz. Wort & Klang-Konzert, Summer Cocktail, Botanischer Garten, 19 Uhr, Kartenreservierung unter botanischergartenmag.linz.at oder Tel. 0732 70 70 18 70, mit Tina Smiles & First Avenue. DONNERSTAG, 30. JULI X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Raus in den Garten, Besuch der Gartenküche in der Stiftsgärtnerei, Steifzug durch die Stiftsgärten und Murmelbahnwettrennen, 14 bis 16 Uhr, immer donnerstags bis 13. 9. X  Linz, Alter Dom. Linzer Orgelsommer, Domenico Scarlatti, Jacques Boyvin, Maurice Ravel, Improvisation, Johannes Sebastian Bach, 20 Uhr, Monica Melcova, Orgel. X  Wels, St. Franziskus. Musik auf der Veranda, Konzert, Veranda der Pfarre, 19.30 Uhr. FREITAG, 31. JULI X  Freistadt. orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Sebastian Guttenbrunner, Orgel, unter vorgeschriebenem Abstand, inkl. Mundschutz. X  Freistadt. Waldluftbaden Thementag, Lebenspflege durch Wyda & Qigong, Treffpunkt: Parkplatz Thurytal, 14 bis 17 Uhr, Anmeldung unter: anfrage@muehlviertel.at, bei Schlechtwetter entfällt der Thementag. X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Wein und Fisch – komm schnell zu Tisch!, Fischen (Kescher) im Fischkalter, Besuch der Weinkellerei und Verkostung, 14 bis 16 Uhr, immer freitags bis 13. 9. SAMSTAG, 1. AUGUST X  Kremsmünster. Familien-Tour im Stift, Rätselspaß mit Mumie in der Sternwarte, Besuch der Sternwarte bis zur Aussichtsterrasse, 14 bis 16 Uhr, immer samstags bis 13. 9. X  St. Marien. Sommerkonzert, Werke von B. Martinú, J. S. Bach/G. Kurtag und Dvořák, Kirche St. Michael, 18.30 Uhr und 20 Uhr, Maria und Sophie Wahlmüller, Peter Aigner (Violine). SONNTAG, 2. AUGUST X  Ansfelden. Sommerkonzert, Werke von B. Martinú, J. S. Bach/G. Kurtag und Dvořák, Pfarrkirche Ansfelden, 18 Uhr und 19.30 Uhr, Maria und Sophie Wahlmüller, Peter Aigner (Violine). X  Schwanenstadt. Hl. Messe


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

23. Juli 2020

mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkiche, 10 Uhr.  St. Wolfgang. Orgelkonzert, Werke von F. de Tejada, A. de Cabezón, Anonymus, F.C. de Arauxo, F. Couperin, J. S. Bach, F. Mendelsohn Bartholdy, A. P. Fr. Boëly, Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Wolfgang, 20.30 Uhr, Ángel Montero Herrero, Segovia.

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

AUSSAATTAGE 27. 7.: 28. 7.: 29. 7.: 30. 7.:

Wurzel bis 22, ab 23 Blüte Blüte Blüte bis 5, ab 6 Blatt Blatt bis 8, ab 9 bis 24 Blüte 31. 7.: Blatt ab 1 bis 7 1. 8.: ---------, Pflanzzeit Ende 10 2. 8.: --- Frucht ab 3 bis 17, ab 18 Wurzel Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

Gedenkausstellung in Hartheim. Die Ausstellung zeigt Donaulandschaften von Helmut Schachner: von Regensburg bis Bratislava. Die Arbeiten sind in der Sala Terrena von 30. Juli bis 30. August zu sehen. Besuch nach Vereinbarung möglich: Tel. 0676/3163779. PRIVAT

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare  Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 1. 8., 9 bis 18 Uhr Anmeldung: beziehungleben.at

LITURGIE Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 26. JULI 17. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Kön 3,5.7–12 L2: Röm 8,28–30 Ev: Mt 13,44–52 (od. 13,44–46) MONTAG, 27. JULI Hl. Berthold, Abt von Garsten. L: Jer 13,1–11 Ev: Mt 13,31–35 L: 1 Joh 2,7–11 Ev: Mk 6,32–44 DIENSTAG, 28. JULI L: Jer 14,17b–22 Ev: Mt 13,36–43 MITTWOCH, 29. JULI Hl. Martha von Betanien. L: Jer 15,10.16–21 oder 1 Joh 4,7–16 Ev: Joh 11,19–27 oder Lk 10,38–42 DONNERSTAG, 30. JULI Hl. Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer. L: Eph 3,8–12 Ev: Lk 6,43–45 L: Jer 18,1–6 Ev: Mt 13,47–52 FREITAG, 31. JULI Hl. Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer. L: Jer 26,1–9 Ev: Mt 13,54–58 L: 1 Kor 10,31–11,1 Ev: Lk 14,25–33

KiZ-Angebot

Keltendorf Mitterkirchen Sie möchten an einen historischen Drehort von Universum History reisen? Dann besuchen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie das Freilichtmuseum in Mitterkirchen. Im Keltendorf erfahren Sie, wie die Menschen im Machland vor rund 2700 Jahren lebten. Machen Sie eine Zeitreise in die Vergangenheit und tauchen Sie ein in die Welt der Kelten. Bei uns wird die Vergangenheit wieder lebendig, indem Sie sich in

den verschiedensten Handwerkstechniken wie Töpfern, Metallschmuck herstellen, Brotbacken uvm. ausprobieren können. Heuer bieten wir erstmals AudioGuides für Ihre Führung mit Abstand an. Möchten Sie lieber persönlich durch das beschauliche Dorf mit seinen rund 20 Gebäuden spazieren, können Sie auch gerne von unserem geschulten Personal durchgeführt werden (telefonische Voranmeldung notwendig) oder aber das Keltendorf

auf eigene Faust erkunden und anschließend in der Jausenstation verweilen. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Eintrittskarten. Schreiben Sie bis Fr., 31. 7. (KW: Keltendorf) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at BILD: KELTENDORF MITTERKIRCHEN

SAMSTAG, 1. AUGUST Hl. Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof, Kirchenlehrer. L: Jer 26,11–16.24 Ev: Mt 14,1–12 L: Röm 8,1–4 Ev: Mt 5,13–19 SONNTAG, 2. AUGUST 18. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 55,1–3 L2: Röm 8,35.37–39 Ev: Mt 14,13–21


teletipps SONNTAG

26. Juli bis 1. August 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

26. JULI

9.30  Katholischer Gottesdienst aus dem St.-Patrokli-Dom in Soest, Westfalen. ZDF 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Pfad der Erleuchtung: Die Buddhistische Laien-Nonne Claudia Martini. – Vom Surfbrett auf die Kanzel: Das Leben der Pastorin Mira Ungewitter. – Ältestes Frauenkloster Europas: Stift Nonnberg in Salzburg. – Kraft der Tat: Salzburgerin als Missionarin in Bolivien. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Klassik). Das Beste vom Besten – Opernhighlights der Salzburger Festspiele. ORF III MONTAG

27. JULI

20.15  Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (Drama, GB/USA 2017). Eine über den Mord an ihrer Tochter verbitterte Frau klagt den örtlichen Polizeichef auf drei großen Werbetafeln der Untätigkeit an, was in der Kleinstadt für Aufruhr sorgt und in einen erbitterten Kleinkrieg mündet. Berührendes Drama, in dem es weniger um Rache als darum geht, untereinander und für sich selbst so etwas wie Gnade walten zu lassen. ORFeins 20.15  Gervaise (Drama, F, 1955). Sozialstudie, die Mitte des 19. Jahrhunderts spielt: Die Wäscherin Gervaise, Mutter zweier Kinder, steht zwischen zwei Männern, die immer wieder den mühsam erarbeiteten sozialen Aufstieg durch Untreue und Alkoholismus zunichte machen. René Clément hat mit dieser Adaption zweifellos die kompromissloseste, werkgetreueste und dadurch auch düsterste Verfilmung eines Werkes von Émile Zola vorgenommen. arte DIENSTAG

28. JULI

13.05  Expeditionen (Dokumentation). Oberitaliens vergessene Wasserwege. Oberitalien verfügt über ein riesiges Netz von Wasserwegen, die einerseits durch den natürlichen Lauf der Flüsse – wie etwa des Po, der Etsch oder der Piave – und andererseits durch ein hervorragend ausgebautes Kanalsystem entstanden sind. Die österreichische Reederei Lloyd war im 19. Jahrhundert die treibende Kraft hinter dem Ausbau des oberitalienischen Kanalsystems. ORF III 20.15  Universum (Dokumentation). Planet Earth – Das Wunder Erde: Städte. Eine Reise um die Welt zu den buntesten Großstadtdschungeln der Erde. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mi 19.00  Stationen. Prinz Ludwig – Vom Königsschloss ins Wüstenzelt. Seine Vorfahren haben Schlösser gebaut, Prinz Ludwig investiert in Menschen: Einen Großteil des Jahres verbringt der Wittelsbacher in Afrika, um junge Leute zu unterstützen. Max Kronawitter zeigt einen Adeligen, der durch seine Vision für eine gerechtere Welt auffällt. BR

Foto: BR/Kronawitter

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Mein Outing – Muslim und homosexuell. Nach konservativer Schriftauslegung verurteilt der Koran Homosexualität. Der dänische Fernsehmoderator Abdel Aziz Mahomoud hat bis jetzt seine Homosexualität nach außen hin geheim gehalten. Nun hat er sich als homosexuell geoutet. ORF 2 MITTWOCH

29. JULI

20.15  Die Spätzünder (Komödie, D, 2010). Eine berührende Komödie über alte und junge Menschen, die ihre echten und ihre seelischen Krücken wegschmeißen und ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen. – Whg. 2. August, 20.15 Uhr. Das Erste 20.15  Toni Erdmann (Tragikomödie, D/A/RO, 2016). Ein alternder Musiklehrer taucht unangemeldet bei seiner Tochter in Bukarest auf. Vorzüglich inszeniert und getragen von zwei überragenden Darstellern, entwirft der Film mit großer innerer Wahrhaftigkeit ein vielschichtiges Vater-Tochter-Verhältnis mit zeitkritischen Anklängen. arte DONNERSTAG

30. JULI

21.00  Menschen & Mächte (Dokumentation). Die Macht der Bilder. Ein abwechslungsreicher Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Fernsehens. ORF 2 23.15  Simpel (Literaturverfilmung, D, 2017). Ein junger Mann kümmert sich liebevoll um seinen geistig behinderten jüngeren Bruder. Überzeugend gespielte Mischung aus Drama und tragikomischem Road Movie, das die Brüder auf einer Reise allerlei kuriose Begegnungen erleben lässt. ZDF

Sa 21.15  Jedermann. Tobias Moretti führt eine Riege namhafter KollegInnen an: Edith Clever, Caroline Peters, Mavie Hörbiger, Gregor Bloéb und Peter Lohmeyer beweisen wieder, dass das Spiel vom Sterben des reichen Mannes nicht nur eine spezifische Geschichte meint, sondern für alle Menschen von Bedeutung ist. Live zeitversetzt vom Salzburger Domplatz. Foto: pixabay ORF 2 FREITAG

31. JULI

17.15  Weniger ist mehr – Vom Trend, mit Nichts glücklich zu sein (Dokumentation). Das schicke Auto, die gut bestückte Bibliothek, ein voller Kleiderschrank. Statussymbole von gestern. Heute boomen (Lebens-)Projekte wie CarSharing, Tauschbörsen und der Minimalismus als ein dem Materiellen absagender Lebensstil. ARDalpha 22.35  Universum History (Dokumentation). Das Inferno von Hiroshima – Als die Bombe fiel. Die amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 waren das letzte Kapitel im Zweiten Weltkrieg und der Beginn des atomaren Zeitalters. Der Film dokumentiert anhand berührender Schilderungen von ZeitzeugInnen die dramatischen Ereignisse vor, während und nach den Atombombenabwürfen. ORF 2 SAMSTAG

1. AUGUST

17.35  plan b: Vielfalt säen (Dokumentation). Saatgutretter im Einsatz. ZDF 17.45  Unser Österreich (Dokumentation). Zwischen Himmel und Erde: Eine Wanderung über Österreichs Almen. ORF III 18.35  Heimat Österreich (Dokumentation). Leben unterm Himmelszelt – Almen im Sölktal. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Summender Klostergarten – Die Kräuter und Bienenstöcke der Elisabethinen in Klagenfurt. So 7.05, Ö1. Gedanken. „Ich habe mich immer schon für Außenseiter stark gemacht.“ Die Soziologin Birgit Birnbacher. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Bruck an der Mur. Max Reger: Dein Wort, o Herr; J. S. Bach: „Ich ruf zu dir“; H. v. Herzogenberg: Schmecket und sehet“; So 10.00, Ö2. DGS/Schiffer Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. FALKNER über das Öffnen von utopischen Räumen. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Abenteurer, Grenzgänger und Kulturnomaden. Über die Sehnsucht nach dem intensiven Leben. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Krisenwochen. Eine Chronologie der Corona-Epidemie. Mi 19.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Johann Sebastian Bach: Messe hMoll, BWV 232. Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Ein Detektiv der Erdgeschichte? Auf der Suche nach fossilen Fundstücken. Do 16.40, Ö1. Talentbörse. Junger Künstler im Porträt: Peter Tiefengraber, Kirchenmusiker. Fr 7.55, Ö1. Intrada. Eine Reise durch die volkstümliche Steiermark. Stad-Lustig mit Seitlpfeiferl und Dudelsack. Fr 10.05, Ö1. Hörbilder. Von der Idee zur Tat: Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Sa 9.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Schriftsteller Josef Haslinger. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.vaticannews.va Sonntag: Papst Franziskus – Die Seligpreisungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

23. Juli 2020

KULTURLAND

Mit Kurzfilmen laden Jugendliche ein, die Umwelt und das Klima zu schonen.

WELTHAUS

Dreh deinen eigenen Film! „Kooperation statt Konkurrenz“ war das Thema des Projekts „Smart up your life“. Jugendliche waren eingeladen, sich über die Entwicklung unserer Gesellschaft Gedanken zu machen und dies in selbst geschaffenen Kurzfilmen zu verarbeiten. Seit sieben Jahren organisiert die entwicklungspolitische Fachstelle „Welthaus“ der Diözese Linz dieses Filmprojekt. Jugendliche aus ganz Oberösterreich sind der Einladung gefolgt, 31 Einreichungen gab es. Eine Jury wählte elf Filmbeiträge aus, die bei einer Filmgala – coronabedingt ohne Publikum – gezeigt wurden. Doch damit nicht genug: Etliche der Kurzfilme werden nun in den OÖ Programmkinos im Vorspann gezeigt. Die

Filmbeiträge thematisieren den Klimawandel, Solidarität und Teamarbeit. Gemeinschaft zu stärken und Umwelt zu schonen wurde kreativ, humorvoll und auch mahnend eingefordert. „Alleine chancenlos, gemeinsam riesengroß“ war etwa das Motto des Beitrags der HLBLA St. Forian, „Müll vermeiden – Plastic Reduction“ nannte die HLW Steyr ihren Beitrag. „Die Schüler/innen profitieren sehr von der Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Themen mithilfe des Mediums Film- und Videoschnitt,“ war ihr Lehrer Thomas Haunschmid beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen – und von den Ergebnissen. Diese können nun im Kino und auf YouTube, Stichwort „Filmgala SUYL 2020“, begutachtet werden. ELISABETH LEITNER

«

n Orgelkonzert im Alten Dom. Am Do., 30. Juli, wird Monica Melcova aus Spanien ein Orgelkonzert im Alten Dom in Linz geben. Werke von Scarlatti, Boyvin, Ravel und Bach stehen auf dem Programm. Der Brucknerschen Traditon folgend wird Melcova auch improvisieren. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse. n Walter Kainz in Ried. Arbeiten von Walter Kainz werden ab 6. August im 20er Haus in Ried gezeigt. Walter Kainz, Bildhauer und Maler aus Pramet, ist diesmal mit reduzierten Zeichnungen, kombiniert mit Tusche und Aquacolor, vertreten. Die Arbeiten zeigen abstrahierte Wasserreflexionen, Blüten und Holzstücke, die auf der Bildoberfläche „treiben“. Sie erzeugen eine Poesie der Vergänglichkeit, eine vage Erinnerung an den Fluss des Lebens. Die zarten Blüten verweisen auf die Fragilität unseres Lebens und den ewigen Kreislauf von Aufkeimen, Erblühen und Verwelken. X  Infos: www.20gerhaus.at

Landesausstellung 2021 in Steyr Steyr. Naturschönheiten und Baudenkmäler, Arbeiterstadt und Zentrum des Handels, Hochblüte und Krise: All das ist Steyr. Der Steyr-Traktor gehört

zu Steyr wie der gleichnamige Fluss. In der Stadt, in der die Steyr und die Enns zusammentreffen, ließ sich einst Franz Schubert zu seinem Forellen-

BM Gerald Hackl und LH Thomas Stelzer bei der Vorstellung der nächsten Landesausstellung in Steyr - hier mit Plakatmotiven (li.) LANDOÖ/PRIVAT

quintett inspirieren. – All das fließt ein in die nächste Landesausstellung, die im Jahr 2021 in Steyr eröffnet wird. Sie trägt den Titel „Arbeit. Wohlstand. Macht.“ und ist vielleicht die letzte ihrer Art. Ungewiss ist, ob und in welcher Form Landesausstellungen in Zukunft stattfinden werden. Für Steyr läuft alles wie geplant – und das trotz Corona. Die Landesausstellung zeigt die Entwicklung der Gesellschaft vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Drei Standorte – das Museum Arbeitswelt, der renovierte Innerberger Stadel und

das Schloss Lamberg – ermöglichen Einblicke in das Leben von Adel, Bürgertum und Arbeiterschaft. Exemplarisch sind diese auf den Plakaten und Sujets dargestellt – mit Katharina von Lamberg, Josef Werndl und Franz Draber. Die ganze Stadt soll 2021 bespielt und einbezogen werden. Bürgermeister Gerald Hackl meint dazu: „Wir sind Landesausstellung und stolz, Gastgeber für den kulturellen Höhepunkt des Jahres sein zu dürfen.“ Die Landesausstellung wird am 24. April 2021 eröffnet. ELISABETH LEITNER


22 Personen & Dank

23. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK & EHRUNG n Andrichsfurt. Der Seniorenbund spendete für die Bründlkapelle Sitzauflagen und ein Kreuzstichdeckerl. Fleißige Frauen hatten diese genäht und bestickt. In dieser Kapelle finden regelmäßig Fatima- und Maiandachten statt. Weiters wird sie gerne als Taufkapelle genützt.

dienst zelebrierte Monsignore Josef Honeder. ÖR. Kons. Karl Weichselbaumer war von 1967 bis 1988 Bürgermeister von Rechberg sowie im OÖ. Landtag und als VizePräsident in der OÖ. Landwirtschaftskammer tätig.

Professjubiläen bei den Barmherzigen Schwestern Linz. Im Rahmen eines Festgottesdienstes am 4. Juli 2020 in der Klosterkirche in Linz feierten mit Pfarrer Franz Schmalwieser, Pfarrer Heinz Purrer und ihren Festgästen drei Barmherzige Schwestern ihr fünfzig- bzw. sechzigjähriges Profess-Jubiläum. Von links nach rechts: Sr.

Isabella Krimmel (Immendorf/ NÖ), Pfarrer Franz Schmalwieser, Sr. Cassiana Mayrhuber (Taiskirchen), Pfarrer Heinz Purrer, Sr. Gerhardina Luftensteiner (Münzbach). Zweite Reihe: Hausoberin Sr. Maria Michaela Roth und Generaloberin Sr. Cordula Kreinecker. PRIVAT

Agnes und Karl Weichselbaumer sind seit 60 Jahren verheiratet. F. JAHN

Übergabe der Sitzauflagen und Deckerl. PFARRE

n Rechberg. Agnes und Karl Weichselbaumer konnten das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit, 60 Jahre in Liebe verbunden, feiern. Den Festgottes-

n Linz. Der oberösterreichische Landesjagdverband betonte seine soziale Ader: Insgesamt 25 Kilo feinstes Wildbret überreichte Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner dieser Tage dem Küchenteam des Vinzenzstüberl in Linz, einer Einrichtung, die sich obdachloser Menschen annimmt.

GEBURTSTAGE n Am 24. Juli 2020 wird Sr. Dr.in Hanna Jurman OSB, Priorin der Benediktinerinnen in Steinerkirchen, 60 Jahre alt. Sie wurde in Schwarzau im Gebirge geboren und übersiedelte 1969 mit ihrer Familie nach Matzen im Weinviertel. Nach dem Jusstudium in Wien war Hanna Jurman in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig. Durch den Cursillo fand sie zu einer persönlichen Gottesbeziehung. 1994 trat sie bei den Benediktinerinnen vom Unbefleckten Herzen Mariens in Steinerkirchen an der Traun ein und feierte 2001 ihre ewige Profess. Sr. Hanna Jurman begann 1996 als Vernehmungsrichterin und Notarin beim Diözesangericht Linz und wurde nach entsprechender Ausbildung zur Diözesanrichterin ernannt. 2003 betraute sie Bischof Aichern mit der Aufgabe der Ordinariatskanzlerin. Seit 2009 ist Sr. Hanna Jurman Priorin der Benediktinerinnen in Steinerkirchen. n Am 26. Juli 2020 feiert Diethard Wiltsche, Ständiger Diakon für den Karmeliten-

konvent in Linz, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus Glanhofen in Kärnten, ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Der gelernte Koch wurde 2016 in der Karmelitenkirche in Linz zum Ständigen Diakon geweiht. Er wirkt dort in der Tauf-, Trauungsund Begräbnispastoral und besonders in der Familienpastoral mit.

burtstag. Er stammt aus Neuhofen an der Krems, trat 1960 in das Stift Kremsmünster ein und wurde 1965 zum Priester geweiht. Er war Professor am Stiftsgymnasium, Katechet und Konviktspräfekt sowie Seelsorger in mehreren Stiftspfarren. Von 1991 bis 2016 war P. Bruno Pfarrer in Weißkirchen an der Traun.

n Am 27. Juli 2020 vollendet GR Friedrich Eder, em. Ständiger Diakon in Gallneukirchen, sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Gallneukirchen, ist verheiratet und arbeitete bis zu seiner Pensionierung 2009 im Landesdienst. Während dieser Zeit war er von 1968 bis 1971 als Entwicklungshelfer in Tansania. 1990 wurde er zum Diakon geweiht. Er spendete zahlreiche Taufen, leitete Glaubenskurse und Pfarrwallfahrten. Im Juli 2009 beendete Friedrich Eder seinen ehrenamtlichen Diakonatsdienst.

n Am 29. Juli 2020 wird Ingrid Penner, Referentin im Bibelwerk Linz, 60 Jahre alt. Sie stammt aus Mauthausen, wohnt jetzt in Schwertberg und ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. Bis 2002 arbeitete sie bei einem praktischen Arzt im Labor. Daneben begann sie im zweiten Bildungsweg den Wiener Theologischen Fernkurs, studierte in Linz Theologie und absolvierte eine Ausbildung in der Erwachsenenbildung im Fachbereich Bibel. Seit 2001 ist Ingrid Penner im Bibelwerk Linz tätig. Bereits seit 1997 ist sie als Referentin beim Grundkurs Bibel, bei Bibelkursen und biblischen Wochen tätig und hat viele Reisen in biblische Länder begleitet.

n Am 29. Juli 2020 feiert KonsR P. Bruno Niederkrotenthaler OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, seinen 80. Ge-


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

23. Juli 2020

Sozialakademie Zu „Die ksoe wird anders aussehen“ in Ausgabe Nr. 28:

Als alter Christlich-Sozialer bin ich bestürzt, dass die Katholische Sozialakademie einen Relaunch durchmachen soll. Die Vorzeichen lassen mich nichts Gutes erwarten. Der Hauptverantwortliche ist der Militärbischof. Dass es so einen Bischof überhaupt in einer katholischen Kirche gibt, ist mir unverständlich. Wenn man sich eine Militärdiözese leistet, dann muss auch Geld für eine Sozialakademie vorhanden sein. Man räumt sich viel Zeit für die Reform ein, aber gleich einmal werden 13 Mitarbeiter gekündigt. Als Zeichen einer modernen Reform der Institution kann das nicht gelten. Eher erinnert das an eine Maßnahme nach Art eines kapitalistischen Kahlschlages, der meilenweit von Laudato si und dem Sozialwort entfernt ist. Dann noch zu sagen, dass die Gekündigten sich nach dem Relaunch wieder bewerben können, halte ich für zynisch. Ich hoffe aber dennoch, dass sich für die bestehenden Probleme eine christlich-soziale Lösung finden lässt. RUDOLF STANZEL, ROSENAU/H.

GERHARD LEHRNER, PREGARTEN

Wenn Sie meinen, werte „Obrigkeit“, mit uns Christen tun und lassen zu können, wie es Ihnen behagt, dann tun Sie es – aber ohne mich! Sie wollen die ksoe „umfunktionieren“, warum und mit welcher Argumentation? Was würden ein noch lebender Bischof Johann Weber oder unser Altbischof Maximilian Ai-

chern sagen, die meines Wissens immer für die Anliegen der berufstätigen Menschen ein offenes Ohr und Herz hatten? Die Katholische Soziallehre und das sich daraus ergebende Handeln waren immer ein zentraler Punkt, der auch im politischen Geschehen geachtet und von der Kirche eingefordert wurde. Das alles soll nun mit einem Federstrich Geschichte sein? (...) KARL LANZERSTORFER, THALHEIM

Dass über die Themenrichtung, die Ämter und Institutionen überlegt und darüber nachgedacht werden kann und muss, ist für mich klar und auch kein Thema. Thema jedoch und was mich und viele Freunde sehr nachdenklich stimmt, ist, wie die Kirchen-Obrigkeit damit umgeht. Wenn das ganze Team der Kath. Sozialakademie, 13 Personen, alle gekündigt werden und davon niemand in eine neue Denkrichtung eingebunden wird. Was soll das heißen? Wir sind sehr zufrieden mit eurem bisherigen Tun? Alle vor die Türe stellen, in dieser schwierigen Zeit? Noch dazu die lapidare Antwort, es können sich alle wieder bewerben, aber ob sie wieder genommen werden? Ist das soziale Denkweise, Beispiel und Vorbild der kath. Kirche? ROBERT KLAUSBERGER, KATSDORF

Zölibat Zu einem Leserbrief in Ausgabe 29:

(...) Jesus hat niemals vom Heiraten abgeraten. Er hat sogar ausgerechnet bei einer Hochzeit sein erstes Wunder gewirkt, weil (s)eine Mutter ihn dazu veranlasst hat! Wollte ER nicht „alle“ an sich ziehen, die der Vater ihm gegeben hat? Meinte Jesus damit nur die zölibatär lebenden Priester? Die Apostelgeschichte und die Paulusbriefe berichten uns von einigen Frauen, die sich schon zu Zeiten des Urchristentums sehr eifrig in den Gemeinden engagiert haben. Haben diese etwa ihre Familien vernachlässigt, um Jesu würdig zu sein? Und welche Antwort legt uns das Lebenszeugnis vom seligen Franz und seiner Frau Franziska Jägerstätter nahe? Von den Würdenträgern der Amtskirche fühlte sich Franz Jägerstätter jedenfalls ziemlich im Stich gelassen. Für mich als Ehefrau, Mutter und Bäuerin sind diese beiden jedenfalls ein sehr hilfreiches Vorbild, für welches ich täglich dankbar bin. (...) ULRIKE STADLER, ENGERWITZDORF

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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Die angekündigte Kündigung aller Mitarbeiter/innen der Katho-

lischen Sozialakademie (KSÖ) schockiert mich, weil die wirklichen Gründe dafür nicht genannt werden. Welche mächtigen Personen und Gruppen stehen hinter dieser Vorgangsweise? Was hat denen nicht gepasst und wieso treten sie nicht öffentlich in eine Auseinandersetzung ein? Mit dieser Art karikieren die Bischöfe ihr eigenes Pfingsthirtenwort, in dem sie zu Solidarität, Wertschätzung, Dialog und Beteiligungsprozessen in unseren Krisen einladen. Die KSÖ habe sehr verdienstvoll gearbeitet, betont Militärbischof Freistetter, und die gut eingeführte Marke KSÖ soll erhalten bleiben. Wer anders als die Mitarbeiter/innen garantiert denn für diese gute Arbeit? Was soll anders werden? Wenn es den Bischöfen um ehrlichen Dialog und Beteiligung geht, dann bitte ich damit sofort zu beginnen, wenn es jetzt um die Zukunft der KSÖ geht.

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UNTER UNS Der Stapel wächst

DENKMAL

Die Wichtigkeit der Neugier Warum braucht das Auto Benzin? Wie weit ist der Mond von der Erde weg? Kann ich zu Fuß nach Australien gehen? Kinder können mit ihren vielen Fragen ganz schön anstrengend sein. Dabei ist Neugier ein wichtiges Element des Lebens. „Was wird uns die Mutter zum Essen vorbeibringen?“

Thomas von Aquin, der mittelalterliche Theologe, ordnete die Neugier den Lastern zu. Die Wissbegierde aber, die eine Spielart der Neugier ist, rechnete er zu den Tugenden – offenbar getreu dem alten Spruch: Neugierig bin ich nicht, aber wissen möcht‘ ich es schon. Natürlich hat im sozialen Leben Neugier auch Schattenseiten, wenn sie unangenehm ins Privatleben eindringt. Aber von der Evolution her ist der Trieb, Neues kennenzulernen, sehr wichtig – und zwar sowohl beim Menschen als auch beim Tier. Das Risiko der Neugier wird nämlich durch den

Erfahrungsgewinn aufgewogen: Wer mehr Erfahrungen hat, kann auf die Widrigkeiten des Lebens besser reagieren und ist weniger dem Stress der Unsicherheit ausgesetzt.

KIZ / NIE

Machen Sie mit! Wissenschaftler untersuchte die Lebensdauer von Ratten. Wer lebte länger: die neugierigen oder die anderen? Einsendungen bis So., 2. August 2020 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung des Denkmals von Ausgabe 28: Rollgerste oder Graupen

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Laut einer Studie mindert Maskentragen die körperliche Belastbarkeit. Allerdings ist für die Betroffenen die Neuigkeit so groß wie jene, dass Hunde Vierbeiner sind.

„Nicht mitzuhassen, (sondern) mitzulieben bin ich da.“ AUS DEM ANTIKEN DRAMA „ANTIGONE“ DES SOPHOKLES, URAUFGEFÜHRT WAHRSCHEINLICH UM 442 V. CHR.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

In unserem gemeinsamen Büro stapeln mein Kollege Paul Stütz und ich die Pfarrblätter, die uns aus allen Ecken und Enden der Diözese erreichen. Sie sind uns für die Berichterstattung in der KirchenZeitung eine wichtige Informations- und Inspirationsquelle. Weil wir mit dem Lesen oftmals hinterherhinken, wachsen die Pfarrblätter zu einem Stoß, der immer wieder in gefährliche Schieflage gerät und dann und wann auch abstürzt. Die letzten Monate aber war das anders. Nachdem wir den Stoß einmal abgearbeitet hatten, ist er coronabedingt lange Zeit nicht mehr gewachsen. Verständlicherweise. In den meisten Pfarren gab es Informationsblätter, die über die jeweils aktuellen Maßnahmen Auskunft gaben. Nur sehr spärlich wurden richtige Pfarrblätter produziert. Es war ein seltsames Gefühl, so unübersehbar miterleben zu müssen, wie anders diese Wochen waren. Tagelang ist oft kein neues Pfarrblatt gekommen. Doch welche Überraschung hat nach drei Wochen Urlaub auf mich gewartet: Pfarrblätter, Pfarrblätter, eine Menge Pfarrblätter. Auch wenn der Stapel schon wieder gefährlich schief in die Höhe wächst, ist der Anblick eine Freude. Denn sie sind ein kräftiges Zeichen, dass neues Leben in die Pfarren zurückgekehrt ist.


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