KiZ-ePaper Nr. 20/2019

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SHUTTERSTOCK /FABRIKA SIMF

Nr. 20 I 16. Mai 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

KirchenZeitung verlieh Solidaritätspreise 2019

Gute Seilschaften Menschen, die in einer Seilschaft unterwegs sind, geben einander Sicherheit – und diese Sicherheit sind sie selber: einer und eine für den anderen und die andere. Die KirchenZeitung hat am Dienstag, 14. Mai, zum 26. Mal im Landhaus die Solidaritätspreise verliehen. Sie erzählt damit Geschichten von Menschen, die die Seilschaft wagen, indem sie ihr Leben miteinander verknüpfen: mit Zeit, mit Geld, vor allem mit persönlichem Einsatz. Niemand soll abstürzen, herausfallen oder alleine gelassen werden, wenn er den Weg aus eigener Kraft nicht schafft. In Seilschaften unterwegs zu sein bedeutet, im gleichen Schritttempo unterwegs zu sein. Nicht, wer am schnellsten ist, zählt dann, sondern wie gut das Miteinander gelingt. Seite 3, 6 und 7

5 Oberösterreich. Begegnung mit Landwirt/innen bei Visitation im Dekanat Perg.

18 Bewusst leben. Gesund, geschickt, gescheit – wie Bewegung hilft.

9 Pfarren. Wege wecken Dankbarkeit.

28 Kultur. Nikolaus Geyrhalters Film „Erde“ zeigt auf, wie grob der Erde Gewalt angetan wird.

10 Interview. „Europabischof“ Ägidius Zsifkovics im Gespräch.

23 Impressum.


2 Meinung Kommentar Das Dilemma des Papstes Papst Franziskus legt sich bis auf Weiteres nicht fest, was die Weihe von Frauen zu Diakoninnen betrifft. Offizieller Hintergrund ist, dass die von ihm eingesetzte Kommission keine gemeinsame Meinung zur geschichtlichen Rolle der Diakoninnen hat. Das war erwartbar und führt zu der Frage, wo das eigentliche Problem steckt. Wahrscheinlich nicht in der Geschichte, sondern in der heutigen Situation der Kirche. Wer die heftigen „Nachwehen“ des neuen Umgangs mit wiederverhei-

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Artensterben Angeblich – warnen Wissenschaftler – ist gerade das größte Artensterben seit den Tagen der Dinosaurier im Gange. Lebewesen, die ihre Fähigkeiten und ihre Gestalt über zigtausende Jahre hin entwickelt haben, finden sich nicht mehr zurecht auf der Erde. Sie kümmern dahin, sterben. Nicht alle Ursachen mögen bekannt sein, doch liegt nahe: Es hat mit dem menschlichen Umgang mit den Schätzen der Erde zu tun. Wer schon ein halbes Dutzend Lebensjahrzehnte hinter sich hat, hat es ja erlebt: Die Welt ist gewaltig anders geworden. In den Lebensrhythmen seiner Kindheit, mit den damaligen Ausstattungen in Häusern und Dörfern, würde man sich kaum mehr zurechtfinden. Ein beständiges Mehren und Größerwerden hat stattgefunden. Lasten, die zu bewegen man imstande ist, Motorleistungen, Fassungsvermögen, die Fernsehprogramme, die Anzahl der Marken. Alles

größer, stärker, mehr – und vor allem bequemer. Die höchsten Gipfel, die tiefsten Tiefen: erforscht und genutzt. Ein menschliches Artensterben ist im Gange. Wesensarten, die man früher oft erleben konnte, trifft man nur selten an: die Genügsamkeit mit dem Nötigen. Die Bescheidenheit ist im Verlangen nach Bequemlichkeit verlorengegangen, Zufriedenheit im Meer der Möglichkeiten erstickt. Wo alles möglich erscheint, kann alles verlorengehen.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: jürgen Klopp, fuSSball-trainer HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

rateten Geschiedenen im Dokument „Amoris laetitia“ betrachtet, kann sich gut vorstellen, dass eine Weihe für Frauen für Teile der Kirche der Anlass zum Bruch mit dem Papst sein dürfte. Das will Franziskus nicht riskieren – ebenso wenig aber auch den Verlust der wesentlichen Trägerinnen kirchlicher Präsenz in Mitteleuropa: die engagierten, aber von der Kirche zunehmend enttäuschten Frauen (siehe den aktuellen Kirchenstreik „Maria 2.0“). Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Franziskus einen Ausweg aus dem Dilemma findet – das er selbst verschärft hat. Denn mit der Einsetzung der Kommission hat er Hoffnungen geweckt, deren Erfüllung in den Sternen steht.

Der Glaube trägt Mein absoluter Stabilisator ist mein Glaube. Der Glaube führt mich durchs Leben. (...) Gott lässt dich nie allein. Der deutsche Fußball-Trainer Jürgen Klopp schaffte mit einem 4:0-Sieg seiner Mannschaft FC Liverpool gegen FC Barcelona den Einzug ins Champions-League-Finale, was medial als Fußballwunder gefeiert wurde. Der Evangelische Pressedienst erinnerte in diesem Zusammenhang, dass Klopp auch praktizierender Christ ist. reuters


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

16. Mai 2019

Gruppenbild mit Geretteten, 1945: Anna (hinten Mitte) mit ihren Eltern Maria und Johann Langthaler, drei ihrer Geschwister sowie Nikolaj Cemkalo (hinten, 2. von links) und Michail Rybcinskij (hinten rechts). Privatbesitz Anna Hackl

Die Geschichte einer Rettung

Anna Hackl, Solidaritätspreisträgerin 2019

Bleibt wachsam! Laut einer aktuellen Studie wissen Österreicherinnen und Österreicher wenig über den Völkermord der Nationalsozialisten und über die Existenz von Konzentrationslagern. Gegen das Vergessen kämpft Anna Hackl unermüdlich an. Seit Jahrzehnten erzählt die Zeitzeugin, was auf einem kleinen Bauernhof im Mühlviertel geschah. Etwas außerhalb von Schwertberg steht ein schön renovierter Bauernhof. Er könnte eine Pilgerstätte sein. Doch seine Bewohnerin Anna Hackl hat schon vor Jahren aufgehört, Besuchergruppen zu empfangen. Es waren einfach zu viele, die einen Blick auf den Dachboden werfen wollten. Der Dachboden, auf dem zwei junge Männer das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebt haben. Anna Hackl, geborene Langthaler, geht lieber in Schulen, Pfarrsäle und Gedenkstätten, um die Geschichte einer Rettung zu erzählen: Sie war 14 Jahre alt, als ihre Familie zwei ukrainische Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen im Haus versteckt und vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Heute, mit 88, kommt sie ihrem selbst erwählten Auftrag immer noch voller Energie nach. Das Leugnen und Vergessen. „Es ist mir ein Bedürfnis, dass junge Leute wissen, dass es Konzentrationslager gegeben hat“, sagt Anna Hackl bei einem Besuch in ihrer Stube. Hier sind auch die beiden Geretteten, Nikolaj Cemkalo und Michail Rybcinskij, gesessen, nachdem der Krieg zu Ende war und sie ihr Versteck verlassen konnten. Von hier

aus ist Anna Hackl allein im vergangenen Jahr zu fast fünfzig Vorträgen aufgebrochen. Wenn sie dabei in die Gesichter von jungen Menschen schaut, fühlt sie sich in ihrem unermüdlichen Einsatz bestätigt. Denn sie erzählt dagegen an, dass die Menschenverachtung der Nationalsozialisten vergessen wird. Sie will dazu motivieren, sich für Freiheit und Nächstenliebe einzusetzen. „Gerade jetzt, weil es nicht so gut ausschaut“, sagt Anna Hackl. Sie spielt damit auf Aussagen von Regierungsmitgliedern an, die Stimmung gegen Flüchtlinge machen. Am Ende ihrer Vorträge ermutigt sie deshalb auch immer dazu, wachsam zu bleiben, damit eine Katastrophe wie der Nationalsozialismus „nicht mehr passiert“. Quer durch Österreich und bis nach Berlin hat sie ihre Lebensgeschichte schon geführt. Die Kraft dafür schöpft sie aus ihrem Glauben. „Es wäre schön“, sagt Anna Hackl lächelnd, „wenn der Glaube generell ein bisschen mehr werden würde“.

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Christine Grüll

XX Siehe Solidaritätspreis 2019, Seite 6/7.

In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1945 brachen 500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen aus. Die anschließende mörderische Suche nach den russischen Offizieren ging als „Mühlviertler Hasenjagd“ in die Geschichte ein. Zwei junge Männer konnten bis zum Bauernhof der Familie Langthaler in Winden bei Schwertberg flüchten. Maria Langthaler überzeugte ihren Mann davon, die beiden zu verstecken. Die Gefahr für die elfköpfige Familie war groß. „Der Herrgott hat‘s so wollen, als Christin hab‘ ich damals gar nicht anders handeln können“, sagte Maria Langthaler später. Am Tag nach der schicksalshaften Entscheidung machten sich die Eltern mit Tochter Anna auf den Weg in die Kirche. Ein Suchtrupp der „Schutzstaffel“ (SS) kam ihnen entgegen. Anna lief zurück und vergrub mit ihrer älteren Schwester Maria die beiden Männer unter großen Strohbinkeln – sie wurden nicht entdeckt. Lebenslange Freundschaft. Drei Monate lang blieben die Männer auf dem Hof. Nach Ende des Krieges kehrten sie in ihre Heimat Ukraine zurück. Erst neunzehn Jahre später kam es zu einem Wiedersehen. Bei einem Besuch in der Ukraine lernte Maria Langthaler auch die Mutter von Nikolaj CemkaAnna lo kennen, die ihr für die RetHackl tung ihres Sohnes dankte. Mit mit Willi Michail Rybcinskij war Anna Merny vom Maut- Hackl bis zu dessen Tod 2008 befreundet. Die Geschichte der hausen Familie Langthaler hat Regisseur Komitee Andreas Gruber mit „Hasenjagd Öster– Vor lauter Feigheit gibt es kein reich. Erbarmen“ verfilmt. MKÖ/Godany


4 Oberösterreich

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Trauer um Hansjörg Eichmeyer Der frühere Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Oberösterreich, Hansjörg Eichmeyer, ist nach langer Krankheit am Sonntag, 12. Mai, im 80. Lebensjahr verstorben. Eichmeyer leitete von 1990 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 die Evangelische Diözese Oberösterreich. Zuvor wirkte er als Pfarrer in Attersee, dann in Vöcklabruck. In einem Nachruf der Evangelischen Kirche A.B. wird Eichmeyer als „Mann des Wortes“ und „herausragender Prediger“ beschrieben, er war „mit Leib und Seele Pfarrer“. Erinnert wird auch an Eichmeyers umfangreiches Wirken in Hörfunk und Fernsehen, über 20 Jahre lang habe er in hunderten Sendungen „Menschen mit der Botschaft des Evangeliums erreicht“. Eng verbunden war Hansjörg Eichmeyer zusammen mit seiner Frau Ulrike mit der KirchenZeitung: Er war Mitinitiator der Ökumenischen Reisen, die die Evangelische Kirche OÖ, das Evangelische Bildungswerk OÖ und die KirchenZeitung seit dem Jahr 1995 regelmäßig gemeinsam unternommen haben. Eichmeyer nahm in seiner Amtszeit immer persönlich an diesen ökumenischen Begegnungsfahrten rund um Österreich teil und schätzte diese als wichtigen Baustein

Hansjörg Eichmeyer, Superintendent der Evangelischen Kirche OÖ. von 1990 bis 2005. Evangelischer Pressedienst

der Ökumene in Oberösterreich. Die Reiseteilnehmer/innen erlebten ihn dabei als geistlich tiefen und zugleich geselligen Begleiter. Ebenso war Hansjörg Eichmeyer Gründungspartner der Ökumenischen Sommerakademie, die seit dem Jahr 1999 jedes Jahr im Stift Kremsmünster gehalten wird.

Der Nachfolger als Superintendent, Gerold Lehner, Superintendentialkurator Johannes Paul Eichinger, Bischof Michael Bünker und Synodenpräsident Peter Krömer würdigen Eichmeyers Wirken als Superintendent, das von tragfähigen und freundschaftlichen Beziehungen zum Land Oberösterreich und zur Ökumene, besonders zu Altbischof Maximilian Aichern, geprägt gewesen sei. Besondere Schwerpunkte habe Eichmeyer in der Bildungsarbeit gesetzt, etwa mit der Initiative des Theologischen Grundkurses und der Förderung des Evangelischen Bildungswerkes. „Sichtbarste Ergebnisse“ seiner beharrlichen Arbeit seien das Evangelische Studentenheim „Dietrich Bonhoeffer“ in Linz und das Evangelische Museum OÖ in Rutzenmoos, beide Häuser seien „aus der evangelischen Landschaft nicht mehr wegzudenken“. Für seine vielfältigen Verdienste hat Hansjörg Eichmeyer mehrfach Auszeichnungen erhalten, so das Goldene Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich sowie das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Die Verabschiedung findet am Freitag, 24. Mai, um 15 Uhr in der Evangelischen Friedenskirche in Vöcklabruck statt.

EU-Wahl-Appell der Katholischen Aktion OÖ

Brücken bauen für Europa Für die Katholische Aktion Oberösterreich ist die Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai 2019 ein richtungsentscheidender Urnengang für die Zukunft Europas. „Wir haben eine Verantwortung über das Nationale hinaus“, betont Maria Hasibeder. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreichs ruft in einer Aussendung den Artikel 2 des Vertrags über die Europäische Union in Erinnerung: „Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. (...)“ In diesem Artikel ist zusammengefasst, was auch in Zukunft nicht gefährdet werden darf. „Wir erwarten von den Parteien und von allen Kandidat/innen, die

sich der Wahl zum Europäischen Parlament stellen, dass sie im Sinne dieser Vertragsbestimmung ihre politische Arbeit ausrichten und entschieden für diese Werte eintreten“, betont die Präsidentin der KA, Maria Hasibeder. Europa stehe nach Ansicht der KA vor großen Herausforderungen. In den vergangenen Jahren seien in der EU – nicht zuletzt aus populistischen Motiven – unübersehbare politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gräben aufgerissen worden. „Mehr denn je gilt es jetzt, Brücken zu bauen und Europa mit vereinten Kräften zu gestalten“, appelliert Hasibeder an die wahlwerbenden Parteien. Auftretende Schwierigkeiten und globale Entwicklungen ließen sich keinesfalls durch egoistische Abgrenzung, sondern nur in einem respektvollen und empathischen Miteinander nachhaltig lö-

Maria Hasibeder, Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreichs. Wakolbinger

sen. Eine kleingeistige und auf parteipolitische Interessen schielende Politik gefährde andernfalls das „Friedensprojekt Europa“, so Hasibeder. Die Katholische Aktion appelliert an alle Wählerinnen und Wähler, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, um so die Richtung mitzubestimmen, in die sich Europa entwickeln soll.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

16. Mai 2019

Begegnung Kirche und Landwirtschaft in Mitterkirchen

Politik muss Öko richtig fördern Einen unfairen Wettbewerb zwischen in- und ausländischer Landwirtschaft orten Bauernvertreter aus dem Machland. Einen Ausweg sieht Moraltheologe Michael Rosenberger in einer Ökosteuer, die den Treibstoff verteuert. Zur Sprache wird gebracht, wie eine nachhaltige Ernährungsethik gefördert werden kann und was die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft sind. Das Treffen findet beim Bauernhof Huber in Mitterkirchen statt, der bereits seit 1991 auf biologische Landwirtschaft setzt. Der lang ersehnte Regen, der in der Woche der Visitation gekommen ist, täuscht nicht über den deutlich spürbaren Klimawandel hinweg. Nicht das Asylthema, über das ständig gesprochen werde, sondern die Veränderung der Umwelt sei wirklich wichtig, betont einer der anwesenden Bauern aus dem Machland. Seine Bitte an die Kirche ist, diese Botschaft zu transportieren und zur Bewusstseinsbildung beizutragen. Bischof und die Bauern. Mit Manfred Schauer treffen sie auf einen Bischof, der einen starken persönlichen Bezug zum Leben der Bauern hat. „Wir hatten in meiner Kindheit neben der Bäckerei auch eine kleine Landwirtschaft“, sagt er. Für den Bischof ist klar: „Es braucht eine starke Landwirtschaft, damit das Gesamtgefüge nicht aus dem Lot fällt.“ Wie sehr diese Ordnung bedroht ist, macht Michael Rosenberger klar. Bei den Umweltthemen wie Klimaerwärmung, der Bodenversiegelung und der Zerstörung der

Bischof Manfred Scheuer lässt sich von Bäuerin Elisabeth Huber erklären, wie der Biobetrieb Huber funktioniert. Das Zusammentreffen fand im Rahmen der bischöflichen Visitation im Dekanat Perg statt. KIZ/PS

Artenvielfalt sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Die Landwirtschaft spielt eine große Rolle, wenn wir wieder in den grünen Bereich kommen wollen.“ In der Verantwortung sieht Moraltheologe Rosenberger nicht zuletzt die Verbraucher, damit eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft gut funktioniert. „Die Italiener geben doppelt so viel aus für die Ernährung wie die Österreicher. Da ist noch viel Luft nach oben.“ Unfairer Wettbewerb. Doch vor allem die Politik ist laut Rosenberger gefordert: „Wenn wir wollen, dass die Landwirtschaft einen Beitrag zur Ökologisierung leisten kann, braucht es eine neue Politik, die das auch fördert.“ Derzeit ist davon noch wenig zu merken, meinen die Bauern. Johann Lehbrunner, Landwirt in Baumgartenberg, ortet einen unfairen Wettbewerb. Während hierzulande nicht nur Ökobetriebe hohe

Qualitätsauflagen erfüllten, gebe es bei Lebensmittel-Importen aus dem Ausland viel niedrigere Standards. „Die Konsumenten finden es super, dass viele Pestizide bei uns in der Landwirtschaft verboten sind und kaufen dann trotzdem die gespritzten Produkte aus dem Ausland“, meint Johann Lehbrunner. Eine Meinung, die unter den anwesenden Bauern auf Zustimmung trifft. Ein möglicher Ausweg ist für Michael Rosenberger eine Ökosteuer auf Treibstoff bei gleichzeitiger Entlastung der niedrigen Einkommen: „Das würde verhindern, dass Lebensmittel weit herumgekarrt werden“, so Rosenberger. Für ihn ist der Biobetrieb Huber jedenfalls ein gutes Beispiel, wie ÖkoLandwirtschaft funktionieren kann. Es gehe nicht darum, immer größer zu werden, sondern auch die landwirtschaftlichen Produkte besser zu verarbeiten. Paul Stütz

Beten um geistliche Berufe

Abt Ambros Ebhart OSB (links) führte die Wallfahrt an.

Stift Kremsmünster

Stift Kremsmünster. Unter dem Motto „Sei Bereit!“ hat sich am 10. Mai 2019 ­anlässlich des Weltgebetstages um geistliche ­ Berufungen auf ­ Einladung der Benediktiner von Kremsmünster eine Schar von Pilger/innen auf den Weg vom Schacherteich nach Heiligenkreuz gemacht, um für dieses wichtige Anliegen der K ­ irche zu beten. In der Kirche Heiligen­kreuz feierte Abt ­Ambros mit einer Reihe

von Konzelebranten Eucharistie. Die Messe wurde musikalisch von einem Team um Prof. Theresia Obermair aus dem Stiftsgymnasium Kremsmünster gestaltet. Die Predigt hat mit Frater Anselm Demattio der jüngste Mönch aus dem Stift gehalten. Es ging um das Hören auf die Stimme des guten Hirten Jesus Christus und um die Bereitschaft, seinem Ruf im Leben Raum zu schaffen.


Ein Netz aus Hält der Knoten? Der 26. Solidaritätspreis der KirchenZeitung zeichnet Menschen aus, die Sorge für den Zusammenhalt in der Gesellschaft tragen.

V

iele Hände in Oberösterreich knüpfen an einem Netz. Es besteht aus vielen kleinen und größeren Knoten, geknüpft in ungezählten Stunden, und das meist ehrenamtlich. Das Netz trägt dort, wo Menschen Unterstützung brauchen, um ein würdiges Leben zu führen; wo Zuspruch nötig ist, um Mut fassen zu können; wo Inspiration gefragt ist, um sich für eine bessere Welt einsetzen zu können. Neun solcher Projekte und Engagements zeichnet der Solidaritätspreis der KirchenZeitung heuer aus – stellvertretend für die vielen, die am Netz des Zusammenhalts in der Gesellschaft arbeiten.

1 KIZ/CG

1 Seit Jahrzehnten erzählt Anna Hackl aus Schwertberg von der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“ im Februar 1945, aber auch von Menschenwürde und Nächstenliebe: Die damals 14-Jährige hat mit ihrer Familie zwei Häftlinge versteckt. 2

Die ausgebildeten, ehrenamtlichen Einzugsbegleiter/innen in

2 KIZ/CG

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VOLKER WEIHBOLD

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FINK

Vöcklabruck stehen Mieterinnen und Mietern in einer neuen Wohnumgebung zur Seite. Damit beugen sie Konflikten vor und tragen zu einem guten Zusammenleben bei.

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Hilfe für Asylwerbende bieten die Mitglieder des Vereins ZuFlucht in Linz an. Sie unterstützen Asylwerbende, sich im Alltag


KirchenZeitung Diözese Linz

Solidaritätspreis 2019 7

16. Mai 2019

Menschlichkeit und auf Behörden zurechtzufinden, bieten gespendete Dinge im Kostnix-Laden an und gewähren Mikrokredite für den Aufbau eines neuen Lebens.

4 Hilfe zur Selbsthilfe für ein Dorf in Myanmar, das wollen Ewald Fink aus Traunkirchen und der „Verein zur Unterstützung des Waisenhauses ‚Traunsee‘ in Myanmar“ bieten. Mit gespendeten 100 Rindern und einer Teeund Kaffeeplantage können sich die Bewohner/innen ein Einkommen erwirtschaften.

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„Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ – Diesen Spruch hat sich Christa Tatár in Ebensee zu Herzen genommen und das „Familien-Tandem“ ins Leben gerufen: Erwachsene kümmern sich ehrenamtlich um Kinder, deren Familien in schwierigen Lebenssituationen sind oder einfach ein Netzwerk brauchen.

6 Die Schüler/innen des Khevenhüller-Gym-

nasiums in Linz kamen im Rahmen des Wahlfachs „Theorie und Praxis“ in Kontakt mit Menschen mit Demenz. Das hat sie dazu motiviert, ein Theaterstück zu schreiben und aufzuführen. Den Erlös spendeten sie der „Elisabethstub’n“ der Caritas.

7 Flucht, Krieg und Asyl haben die Jusstudentin Linda Greuter schon in früher Jugend beschäftigt. Seit 2015 leistet die Leondingerin kostenlose Rechtsberatung für Asylwerbende, zum Teil im Dienst der Caritas, zum Teil ehrenamtlich. Die Vorbereitung auf Verhandlungen ist zeitintensiv. 8 Ewald Kreuzer hat Selbsthilfegruppen für Menschen mit Depressionen in Steyr, Linz, Wels und Vöcklabruck ins Leben gerufen. Der ehemalige Krankenhausseelsorger und die Mitarbeiter/innen des Vereins „pro homine“ arbeiten ehrenamtlich. Sie bieten Zeit und Räume für Begegnungen, Gespräche und gemeinsame Aktivitäten. 9 Nach dem Vorbild der jungen Schwedin Greta Thunberg streiken junge Menschen weltweit jeden Freitag, um auf die notwendigen Schritte gegen die Klimakrise aufmerksam zu machen. Ida Berschl aus St. Florian am Inn organisiert den „Klimastreik“ in Linz. Ihr Engagement wurde erst nach Ende der Einreichfrist des Solidaritätspreises öffentlich. Doch wegen der Bedeutung des Themas spricht die Jury eine „Anerkennung“ für die Schülerin aus.

9 KIZ/PS

8 PRIVAT

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KHEVENHÜLLER GYMNASIUM

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8 Lebendige Kirche momente Gutau. Beim Färbermarkt in Gutau wurden die Besucher/innen und Besucher auch zu Kirchenführungen, Turmbesteigungen und musikalischen Darbietungen des Vokalensembles „Blauton“, einer Abordnung des Kirchenchors, eingeladen. Rund 800 Färbermarktgäste nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch der gotischen Pfarrkirche, um sich zu besinnen, die Ruhe zu genießen oder dem Gesang zu lauschen. Gedenken in Ansfelden. Die Schüler/innen der Volksschule und NMS Ansfelden erinnerten bei einer Gedenkveranstaltung an den Todesmarsch der ungarischen Juden und Jüdinnen im April 1945. Kinder, Frauen und Männer waren durch den Terror der Nationalsozialisten ums Leben gekommen, viele auch bei der Kremsbrücke im Ort, dem Schauplatz der Gedenkveranstaltung. Alle Menschen, die bei diesem Gedenken dabei waren, hörten die Häftlingsnummern, die Nationalität, den Namen, das Geburtsdatum und den Beruf jener Häftlinge, deren blecherne Häftlingsnummern erst vor wenigen Wochen im KZ Mauthausen gefunden wurden. Die SchülerInnen der 1. Klassen und 4. Klassen lasen die Namen der Menschen laut und deutlich vor.

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Was das Dekanat Wels für die Zukunft plant

Ein neues kirchliches Jugendhaus für Wels Wels. Mit einem Festakt am 10. Mai in der St. Franziskus-Kirche präsentierte die katholische Kirche in Wels die Ergebnisse des zweijährigen „Nachdenkprozesses“. Ein Teil der Seelsorge soll in den öffentlichen Raum verlagert werden. Ein Lastenrad wird verstärkt für Aktionen für „Seelsorge unterwegs“ zur Verfügung stehen. Außerdem ist ein neues Jugendhaus in Wels geplant, wo junge Menschen Beheimatung erleben dürfen und von dem auch Impulse in die Stadt und die Schulen gehen. Eine eigene Anstellung für die/den künftigen Jugendhaus-Verantwortliche/n soll es ab Jänner 2020 geben.

Ein Lastenrad bringt die Seelsorge in Wels auf die Straße. laumat

Positive Stimmung bei Resonanztreffen in Puchberg

Gute Erfahrungen mit Seelsorgeteams Puchberg. 180 Pfarrgemeinderät/innen aus 75 Pfarren gaben am 11. Mai ihre Rückmeldung zum Reformplan der Diözese Linz, der vorsieht, dass die Dekanate in Pfarren umgewandelt werden, die Pfarrgemeinden erhalten bleiben und die Leitungsfunktionen für Laien noch mehr als bisher geöffnet werden. Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl betonte bei dem Treffen, dass 2022 Pfarrgemeinderatswahlen durchgeführt werden und – sollte die neue Struktur bereits implementiert sein – die neue Wahlordnung bis dahin fertig wird. Bestehende Seelsorgeteams berichteten, wie gut das Modell ehrenamtlicher Beteiligung an der Pfarrleitung funktioniert. Es soll ab 2020 verstärkt zum Einsatz kommen. Als

Herausforderung betrachten es manche Pfarrgemeinderät/innen jedoch, dass die Gleichberechtigung der Frauen in der neuen Reformstruktur ausreichend mitbedacht wird.

Rückmeldungen zum Zukunftsprozess. Die Pfarrgemeinderät/innen brachten sich ein. haijes.

Ein Prost auf den Mariendom

Das begehrte Dombier der KMB.

Peivat

Katholische Männerbewegung (KMB). Auf Initiative des Krenglbacher KMB-Obmanns Otto Brauschmid hat eine Handvoll Männer im Haidinger Brauhaus ein eigenes Bier als Benefizaktion für die Renovierung des Linzer Mariendoms gebraut. Von der Idee bis zum trinkfertigen Bier sind sechs Wochen vergangen, da das Getränk seine Zeit zum Reifen braucht. Das Warten hat sich gelohnt. Das „Dom-Zwickl hell“ und das „Dom-Zwickl dunkel“ schmecken her-

vorragend. Weil das Ergebnis so gelungen ist, verbinden seither manche mit dem Kürzel KMB den Slogan „Kenner machen Bier“. Mit eigens gestalteten Etiketten und Tragerln in Dom-Form hat sich das Bier hervorragend verkauft. Die KMB der Dekanate Wels Stadt und Land, die die Aktion mittragen, erwarten von den einhundert Bierpaketen mit je zwei Flaschen einen Reinerlös von 1.200 Euro. Wegen der großen Nachfrage denkt die KMB an eine zweite Charge. j.w.


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Pfarren & Regionen 9

16. Mai 2019

Besinnungs- und Meditationswege erfreuen sich großer Beliebtheit

Wege wecken Dankbarkeit Seit einhalb Jahrzehnten organisiert Maria Höfler aus Sarleinsbach Fahrten zu „Besinnungswegen“. Kürzlich ist sie von ihrer 30. Wallfahrt aus Südtirol zurückgekommen. Josef Wallner

Ein Autobus voll Männer und Frauen – 57 Personen – war vier Tage in der Region Alta Badia, um miteinander zwei Besinnungswege zu gehen. Zum ersten Ziel musste der Schneepflug für den Autobus der Mühlviertler Pilger/innen die Straße freimachen. Sie kamen so bis zur Kapelle, die das Ende des „Bruder Klaus und Dorothea“-Wegs markiert und haben dort die Impulse gehalten, die H. Vitus Glira vom Stift Schlägl für die einzelnen Stationen vorbereitet hatte. Der Or-

densmann abolviert derzeit sein pastorales Einführungsjahr und war der geistliche Begleiter der Fahrt. „Jede Fahrt bringt Überraschungen“, weiß Maria Höfler: „Diesmal waren es dreißig Zentimeter Schnee.“ Dafür konnte die Gruppe am Tag darauf bei strahlend blauem Himmel den Franziskusweg im Arntal gehen. Die einzelnen Tafeln orientieren sich am Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi. Der etwas mehr als zwei Kilometer lange Weg ist eine einzige Einladung zum Lob des Schöpfers, so H. Vitus, der den Wallfahrer/innen den Schöpfungs-Psalm 104 erschlossen hat: „Das Gehen in Stille, das Betrachten der Landschaft und die Texte der Heiligen Schrift – all das zusammen weckt Dankbarkeit.“ Die älteste Teilnehmerin war 87 Jahre alt. Maria Höfler sieht es als eine

ihrer wichtigen Aufgaben, das richtige Tempo zu wählen, sodass niemand überfordert wird. Der Franziskusweg hat vor dem letzten Anstieg auch eine Aussteigemöglichkeit, wo der Autobus gewartet hat. Das aufeinander Rücksichtnehmen hat Max Wiederseder, der das erste Mal dabei war, sehr beeindruckt. Wegen eines Unfalls kann er keine weiten Strecken gehen: „Ich habe ein großes Verständnis gespürt. Das war sehr bewegend.“ In jedem Bundesland, in Südtirol und auch Deutschland: überall laden Themenwege zur Besinnung und Meditation, sodass Höfler die Ziele nicht ausgehen werden. Auch Fahrten zu Wegen, die innerhalb eines Tages erreichbar sind, bietet sie an. So führt die nächste Tour nach Schönbach ins Waldviertel zum Via Lucis (Lichtweg).

Eine Station am Franziskusweg im Arntal (Südtirol). Rechtes Bild: Einen Höhepunkt bildet ein Halt am Wasserfall.

privat (2)

Verlässliche Hilfe zählt doppelt

Der Ecuador-Arbeitskreis der Pfarre Christkindl ist seit fünfzehn Jahren ein treuer, verlässlicher Partner der Straßenkinder in Ecuador. pfarre

Steyr-Christkindl. Vor fünfzehn Jahren hat eine junge Frau aus der Pfarre ein Volontariat in einem Straßenkinderprojekt der Salesianer Don Boscos in Ecuador gemacht. Um das Projekt unterstützen zu können, bildete sich zur selben Zeit ein Arbeitskreis. Im Laufe der Jahre arbeiteten weitere Jugendliche aus der Region in Ecuador mit, und es wuchs eine Beziegung zum

Projekt: Es kam zu zahlreichen Informations- und Benefizveranstaltungen, zu Besuchen und Gegenbesuchen. „Für uns ist es ein Blick über den Tellerrand, ein Fenster in die Welt, auch in die Weltkirche“, meinte Pfarrassistentin Sissy Kamptner in ihrer Predigt beim Gottesdienst zum Fünfzehn-Jahr-Jubiläum des Ecuador-Arbeitskreises der Pfarre Steyr-Christkindl.


10 Thema

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Europawahl am 26. Mai 2019

„Europa hat seine Kraft“ Was bei der Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai auf dem Spiel steht, warum die Kirche das europäische Projekt unterstützt und weshalb Verhandlungen für einen neuen EU-Vertrag ein Risiko sind, sagt Österreichs Europabischof Ägidius Zsifkovics im Gespräch mit der KirchenZeitung. Interview: Heinz Niederleitner

Herr Bischof, in Ihrem Osterbrief an die Katholik/innen des Burgenlands haben Sie sehr deutlich für ein europäisches Engagement und für die Teilnahme an der Wahl zum EU-Parlament geworben. Warum ist diese Wahl so wichtig? Zsifkovics: Wir stehen vor einer Entschei-

dung: Mit dieser Wahl zeigen wir entweder die Bereitschaft, mitgestalten zu wollen. Oder wir zeigen, dass es uns gleichgültig ist und wir in einem anonymen Desinteresse unsere Zukunft leben wollen. Ich werbe dafür, dass wir ein eindeutiges Zeugnis dafür geben, dass uns der Fortbestand dieses Friedensprojekts für eine gemeinsame Zukunft auf unserem Kontinent wichtig ist. Vom „Friedensprojekt Europa“ wird aber wenig gesprochen, eher vom Brexit-Chaos, den politischen Volten in Ungarn oder der Korruption in Rumänien. Warum erscheint die EU vor allem als Problemansammlung? Zsifkovics: In der politischen Landschaft und

in den Medien werden stets negative Themen in den Vordergrund gestellt, weil man sich davon eigene Vorteile erhofft. Was wir stattdessen bräuchten, wären Wahlwerbung und Berichterstattung zu den Leistungen Europas. Das Burgenland hat zum Beispiel eindeutig von der EU profitiert. Wir sind von einem Land am ehemaligen Eisernen Vorhang in die Mitte gerückt. Die EU-Förderung als „Ziel 1“-Region hat viel bewirkt und wir schulden Europa unsere Unterstützung. Aus der österreichischen Bundesregierung kommt der Vorschlag, einen neuen EU-Vertrag

auszuhandeln. Aber ist das sinnvoll? Gibt es eine Garantie, dass neue Verträge besser sind als die alten? Zsifkovics: Es gibt doch schon beim Einhal-

ten der bisherigen Verträge viel Luft nach oben! Würden wir uns gut daran halten, könnten wir viele der anstehenden Probleme heute besser lösen – auch ohne die Verträge zu ergänzen. Natürlich braucht jeder Vertrag ab und zu eine Adaptierung. Man muss sich anschauen, wo so etwas sinnvoll ist. Aber es wäre gefährlich, alles aufzuschnüren, weil Europa derzeit in einer instabilen Situation ist. Der Schuss mit einem neuen Vertrag könnte nach hinten losgehen. Ich denke, es braucht keine großen neuen Verträge. Wir sollten erst lernen, gemeinsam umzusetzen, was wir bisher auch gemeinsam beschlossen haben. Bei der EU-Parlamentswahl sind wir in der skurrilen Situation, dass die Briten noch einmal mitwählen, obwohl sie eigentlich schon draußen sein wollten. Schadet das der EU? Zsifkovics: Das ist für uns alle unverständ-

lich, aber einen großen Schaden erwarte ich mir nicht. Ich hoffe eher auf eine Stärkung jener britischen Kräfte, die gegen den EUAustritt waren. Sucht man heute nach besonderer Unterstützung für die europäische Einigung, dann wird man die katholische Kirche in der ersten Reihe finden. Warum ist das so? Zsifkovics: Es liegt in den „Genen“ der ka-

tholischen Kirche, dass sie weltumfassend

ist. Was die EU in Europa anstrebt, das vertritt die Kirche seit zweitausend Jahren weltweit: die Botschaft des Miteinander und Füreinander. Es ist eine Botschaft, die Menschen zusammenführt und keine, die sie auseinanderdividiert. Aus dem Auftrag des Evangeliums ist ersichtlich, dass wir keine Gegner der europäischen Einigung sein, sondern nur für ein gemeinsames Europa eintreten können. Ist das so, weil die EU wie die Kirche eine Institution ist, die den Nationalismus überwindet? Zsifkovics: Ja, die katholische Kirche ist jen-

seits des Nationalismus. Sie nimmt natürlich jede Nation, jede Sprache in ihrer Identität wahr und unterstützt sie. Aber das darf nie auf die Kosten des gemeinsamen Ganzen gehen. Wenn wir in Europa diesen Weg gehen würden, hätten wir viele Sorgen heute nicht. Kritiker könnten aus kirchlicher Sicht einwenden: Das mit dem Gottesbezug in den EU-Verträgen hat nicht geklappt; die EU ist ein säkulares Projekt, das sich in manchem Handeln auch nicht mit katholischen Vorstellungen deckt. Zsifkovics: Europa ist auf drei Hügeln ge-

baut: Die Akropolis von Athen steht für das Individuum, das römische Kapitol für das Recht und Golgota für die Auferstehung Jesu Christi. Mit der Auferstehung wird der Mensch erst wirklich zum Menschen und bekommen auch das Kreuz und das Leid einen Sinn. Das ist die „christliche DNA“ Europas. Wir wollen sie niemandem aufdrängen oder überstülpen. Doch Europa ist wie ein Baum, der zwar viele Blätter und Zweige


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

16. Mai 2019

Daten und Fakten

Die größte Wahl des Kontinents Knapp 427 Millionen Europäer/innen sind zwischen 23. und 26. Mai aufgerufen, 751 Abgeordnete des Europaparlaments zu wählen. In Österreich haben am 26. Mai 6,4 Millionen Österreicher/innen und EU-Bürger die Wahl zwischen den Kandidat/innen aus sieben Parteien. Die unterschiedlichen Wahltermine ergeben sich daraus, dass die genauen Wahlvorschriften Angelegenheit der Mitgliedsstaaten sind. Den Beginn machen die Niederlande am 23. Mai, es folgen am 24. und 25. einzelne weitere Staaten, aber das Gros wählt – wie Österreich – am Sonntag, 26. Mai.

hat, aber eben auch diese gemeinsame Wurzel. Es hieße an Europas Entstehung vorbeizugehen, würde man dies nicht erkennen. Und wie erkennt man diese „DNA“ heute? Zsifkovics: Erstens in der Spiritualität, auch

wenn das nicht zwingend heißen muss, dass jemand bis ins letzte Detail an Gott glaubt; zweitens in der Solidarität, der Liebe zum Mitmenschen; und drittens in der Barmherzigkeit. Wenn diese drei Haltungen wieder Fuß fassen, dann kann es ein besseres Europa geben, das auch seine positive Wirkung in der Welt hat. Ist es ungerecht, vom „alten Kontinent“ Europa zu sprechen? Zsifkovics: Ja und nein. Auch Papst Fran-

ziskus hat einmal gesagt, Europa wirke alt, müde und kraftlos. Das bedeutet aber vor allem, dass es eine Erneuerung braucht, dass man das Alte kennen und in der Adaptierung für die heutige Zeit neue Wege finden muss. Europa hat seine Kraft und seine Wurzeln. Es ist unsere Aufgabe, die junge Generation auf diese Kraft und diese Wurzeln aufmerksam zu machen und uns nicht mit der derzeitigen Situation abzufinden.

Europabischof: Ägidius Zsifkovics ist seit 2010 Bischof der Diözese Eisenstadt. In der Bischofskonferenz ist der 56-Jährige neben Flucht, Integration und Migration für Europa zuständig. Er vertritt Österreich in der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) in Brüssel. Gerald Gossmann

Mandatare. Da Großbritannien die EU nicht rechtzeitig verlassen wird, nehmen auch die Briten an der EUWahl teil. Das bedeutet, dass die bisherige Verteilung von 751 Mandaten beibehalten wird und Österreich 18 Sitze im EU-Parlament zustehen. Nach dem Austritt Großbritanniens kommt die neue Verteilung von 705 Mandaten zum Zug, wobei 27 der 73 britischen Mandaten auf die anderen Mitgliedsstaaten verteilt werden, 46 aber für den Fall einer EU-Erweiterung unbesetzt bleiben. Von den 27 zu verteilenden Mandaten wird Österreich eines dazubekommen und dann 19 haben. Antretende Parteien. In Österreich treten ÖVP, SPÖ, FPÖ, Neos, Grüne, KPÖ und Europa Jetzt – Initiative Johannes Voggenhuber (die von „Jetzt“, der früheren Liste Pilz unterstützt wird) zur Wahl an. Die Wahl hat ein Vorzugsstimmensystem, was bedeutet, dass der Wähler und die Wählerin eine Kandidatin der von ihnen gewählten Partei durch eine Vorzugsstimme unterstützen können (nicht jedoch von einer anderen Partei). Damit kann die Reihung auf der Wahlliste verändert werden und unter Umständen jemand, der an sich kein Mandat bekäme, doch zum Zug kommen. Das EU-Parlament ist heute zusammen mit dem Europäischen Rat (die jeweiligen Fachminister aus den Regierungen der Mitgliedsstaaten) das Gesetzgebungsorgan der EU. Es wirkt bei der Bestellung der EUKommission mit (einige der Spitzenkandidaten der EUWahl treten mit dem Ziel an, Kommissionspräsident zu werden) und es kontrolliert die Kommission. nie

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in den Kirchenzeitungen für einen Europapatriotismus geworben. Wann spüren Sie Europa positiv? Zsifkovics: Ich fahre mehrmals in der Woche

über Grenzen, die früher ein harter, Eiserner Vorhang getrennt hat. Jedes Mal denke ich mir: Danke, Europa.

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751 Mandate im Europäischen Parlament werden bei den anstehenden Wahlen besetzt. nie


12 Panorama Kurz berichtet Operation. Kardinal Christoph Schönborn hat seine Operation in der Vorwoche gut überstanden. „Der Herr Kardinal ist wohlauf. Er erholt sich vom Eingriff und bedankt sich bei allen für die vielen Genesungswünsche und Gebete“, hieß es aus der Erzdiözese Wien. Auszeichnung. Der Mediziner und Theologe Prof. Johannes Huber wird am 4. Juni von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände mit der Opilio-Rossi-Medaille 2019 ausgezeichnet. Neupriester. In Österreichs Kirche gibt es heuer mindestens 25 Männer, die zu Priestern geweiht werden bzw. wurden. Elf gehören Orden an, 16 sind Österreicher, darunter fünf gebürtige Oberösterreicher, je drei Wiener und Burgenländer, je zwei Steirer und Niederösterreicher und ein Kärntner. Medjugorje. Nach Medjugorje dürfen nach einer Entscheidung von Papst Franziskus offizielle Pilgerfahrten organisiert werden. Dies bedeutet aber keine Anerkennung der angeblichen Wundererscheinungen, hieß es aus Rom.

16. Mai 2019

Erzbischof Pedro Quintana Lopez in Österreich eingetroffen

Neuer Nuntius: „Bin Helfer, nicht Kontrollor“ Als neuer Apostolischer Nuntius in Österreich verstehe er sich als Instrument der Kommunikation des Papstes mit der Kirche in Österreich, sagte Erzbischof Pedro Quintana Lopez (65) bei seiner ersten offiziellen Begegnung mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner. Er komme „nicht als Kontrollor“ der Bischöfe, sondern als deren Helfer und mit viel Hoffnung, betonte Lopez: „Meine Rolle als Apostolischer Nunti-

us ist die einer Brücke zwischen der Kirche in Österreich und dem Heiligen Vater in Rom.“ In der Kirche in Österreich gebe es Schwierigkeiten, wie in anderen Ländern auch. „Ich weiß darum und biete den Bischöfen bei ihrer Bewältigung meine volle Hilfe an.“ Die ganze Bischofskonferenz trifft Lopez im Rahmen der Vollversammlung vom 17. bis 19. Juni. Davor wird er Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg das Beglaubigungsschreiben überreichen.

Resolution der Katholischen Frauenbewegung Österreichs

Einstehen für Rechte und die Würde Die Katholische Frauenbewegung Österreich hat eine Neubestimmung des Phänomens Macht in der Kirche gefordert. Ein neues Verständnis, das auf das gemeinsame Gestalten von Räumen in Kirche wie Gesellschaft ziele, sei der Schlüssel zu einem gleichberechtigten Miteinander von Männern und Frauen, hieß es in einer Erklärung der 30 Leitungsfrauen, die vergangene Woche in Salzburg zur Vollversammlung der kfbö zusammengekommen sind.

Publizisten. Gabriele Neuwirth wurde als Vorsitzende des Verbandes katholischer Publizistinnen und Publizisten Österreichs bestätigt. Ihre Stellvertreter sind Eva Maria Kaiser (ORF) und Heinz Niederleitner (Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen). Tiran Petrosyan, der neue armenischapostolische Bischof in Wien, hat im Jänner einen Sonntagskommentar für die KirchenZeitung verfasst. nie Vorsitz-Team: Niederleitner, Kaiser, Neuwirth und geistlicher Assistent Matthias Beck (v.l.) Rupprecht/Kathbild.at

KirchenZeitung Diözese Linz

KFBÖ-Leitung: Eva Oberhauser, Veronika Pernsteiner, Petra Unterberger mit der Theologin Michaela Quast-Neulinger (zweite von rechts) Rosenberger

Wien ist armenischer Bischofssitz

Soldatenwallfahrt nach Lourdes

Wien wird Sitz eines armenischapostolischen Bischofs: Der bisherige Patriarchaldelegat Tiran Petrosyan wurde am Sonntag vom Katholikos-Patriarch aller Armenier Karekin II. in Etschmiadzin zum Bischof geweiht. Petrosyan ist für Mitteleuropa (Österreich, Tschechische Republik, Slowakei usw.) und Skandinavien zuständig. Der Begrüßungsempfang für den neuen Bischof findet am 17. Mai statt, am 19. Mai wird Bischof Tiran erstmals in der armenisch-apostolischen Kirche St. Hripsime im dritten Wiener Bezirk ein Pontifikalamt zelebrieren.

„Suche Frieden und jage ihm nach.“ – Unter diesem Motto machen sich diese Woche 450 österreichische Soldatinnen und Soldaten auf den Weg nach Lourdes, um von 16. bis 20. Mai mit 14.500 weiteren Militärangehörigen aus rund 40 Nationen im südfranzösischen Wallfahrtsort für den Frieden zu beten. Die Wallfahrt ist die größte europäische Friedenskundgebung von katholischen Soldatinnen und Soldaten in den europäischen Armeen. Die österreichische Pilgerschar wird von Militärbischof Werner Freistetter angeführt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

16. Mai 2019

Der verstorbene Pionier der Behinderteninklusion, Jean Vanier, wurde u. a. vom Papst für sein Lebenswerk gewürdigt.

reuters

„Arche“-Gründer Jean Vanier gestorben Jean Vanier, Gründer der christlichen „Arche“-Gemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammenleben, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Laut Website der Organisation starb der durch eine Krebserkrankung geschwächte Vanier vergangene Woche in der Nacht zum Dienstag in seiner ArcheGründung in Paris. Jean Vanier wurde am 10. September 1928 in Genf geboren. Er wuchs in Kanada, England und Frankreich auf. Als er 15 Jahre alt war, trat er der Marine bei, die er 1950 verließ, um in einer

Kommunität bei Paris zu leben. Vanier begann ein Theologie- und Philosophiestudium in Paris. Nach Abschluss des Doktorats lehrte er ab 1962 am St. Michael‘s College an der Universität von Toronto. 1964 nahm Vanier mit dem Dominikanerpater Thomas Philippe zwei geistig behinderte Männer in ein Häuschen im französischen Dorf Trosly-Breuil, dem ersten Haus der Arche, auf. Er wollte ihnen helfen und merkte auf einmal, wie sie ihm halfen. 1965 übernahm Vanier die Leitung des Behindertenheimes in Val Fleuri, wo 32 Männer mit einer geisti-

Verschärfung des Kirchenrechts und kein Entscheid zu Diakoninnen

Papst verschärft das Kirchenrecht Die Kirchenrechtsnormen im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch durch Geistliche sind von Papst Franziskus nun drastisch verschärft worden. Ein derartiger Schritt war unter anderem von Opferverbänden, Politikern und zahlreichen Bischöfen der Weltkirche gefordert worden. Das kirchliche Gesetz sieht neue Verfahrensweisen für die Strafanzeige vor und führt eine weltweite Anzeigepflicht ein. Erstmals regelt es die Untersuchung gegen Bischöfe, die Ermittlungen vertuscht oder verschleppt haben. Es verpflichtet die kirchlichen Stellen, die staatlichen Strafermittler in ihrer Arbeit zu unterstützen. Zudem müssen alle Di-

özesen bis spätestens Juni 2020 ein leicht zugängliches Meldesystem für Anzeigen einrichten. Was die Frage zu einem möglichen Di­ akonat der Frau in der katholischen Kirche betrifft, so gibt es nach den Worten von Papst Franziskus in absehbarer Zeit keine Entscheidung. Zwar habe die von ihm eingesetzte Kommission ihre Arbeit beendet, sei aber zu keinen gemeinsamen Schlussfolgerungen gekommen, sagte der Papst in der traditionellen „Fliegenden Pressekonferenz“ beim Rückflug seiner Balkanreise gegenüber Journalisten. Laut dem Papst bedarf es weiterer Arbeit und Überlegungen durch die Kommission.

gen Behinderung lebten. Er veränderte das Heim unter dem Konzept, dass Behinderte und Nichtbehinderte in Hausgemeinschaften miteinander lebten, woraus die ArcheBewegung entstand. 1981 übergab Vanier seine Leitungsfunktion. Seither gab er seine Erfahrungen im Zusammenleben mit geistig behinderten Menschen in Vorträgen und Veröffentlichungen weiter. Heute gibt es weltweit rund 150 „Archen“ mit etwa 5000 Mitgliedern in 35 Ländern – in Österreich in Steinach am Brenner und in St. Jodok; beide gehören zum Verein „Arche Tirol“.

weltkirche Kirchenstreik. An hunderten Orten Deutschlands haben katholische Frauen an diesem Wochenende einen Kirchenstreik begonnen. Bis Samstag protestiert die Bewegung „Maria 2.0“ gegen eine männerdominierte Kirche und für den Zugang von Frauen zu den Weiheämtern in der katholischen Kirche. Die Initiative von fünf Münsteranerinnen hat sich zu einer bundesweiten Protestwelle entwickelt. Asia Bibi in Kanada. Die Ende Jänner vom Vorwurf der Lästerung gegen den Islam freigesprochene Katholikin Asia Bibi ist nun in ihrem Exil in Kanada angekommen. Das bestätigte Saiful Malook, der Anwalt von Asia Bibi. In Kanada leben ­bereits ihre fünf Kinder.

Asia Bibi HANDOUT/AFP/picturedesk.com


14 Zu Gast

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Direktor des Gymnasiums Dachsberg und Sales-Oblate P. Ferdinand Karer über seinen Pilgerweg nach Rom

Der Alltag ist zurück, die Dankbarkeit ist geblieben Wenige Monate nach Erscheinen von Ferdinand Karers Pilgerbuch, in dem er seinen Weg nach Rom beschreibt, geht die 2. Auflage in Druck. Die Erfahrungen des Ordensmanns ziehen die Leser/innen in Bann. JOSEF WALLNER

Von seinem Arbeitsplatz und Wohnort, dem Gymnasium Dachsberg, ist er aufgebrochen. Mit einem acht Kilogramm schweren Rucksack am Rücken und mit einer Wander-App auf dem Handy. An die dreißig Kilometer täglich ist der damals 56-jährige Pater der Oblaten des heiligen Franz von Sales und Schuldirektor gegangen, bis Rom waren es schließlich 1.500 Kilometer. Am Anfang war die körperliche Anstrengung eine Herausforderung, aber die Kondition wächst beim Gehen, ist P. Karers Erfahrung. Und dann geschieht, was das Faszinierendste bei einem solchen Abenteuer ist: „Man geht sich frei. Der Kopf wird vollkommen frei. Das ist die schönste Erfahrung von Freiheit.“ Diese Erfahrung tut dem Geist und auch den Augen gut. Durch die Langsamkeit schärfe sich der Blick, so P. Karer. „Man nimmt die Umwelt, die für mich auch Schöpfung Gottes ist, bewusster wahr.“ Das zeigt sich an den Fotos. Sie wurden immer intensiver: „Am Anfang habe ich nicht wahrgenommen, was ich im Laufe der Zeit an Lichteinfall und Wechselspiel von Licht und Schatten gesehen habe.“ In die Kindheit gehen. Das Buch bietet wenig Wegbeschreibung, weist nur dann und wann auf kunstgeschichtliche Highlights

Ferdinand Karer, Gehen und Staunen. Mein Pilgerweg nach Rom. Tyrolia Verlag, Wien – Innsbruck 2019, 144 Seiten, € 17,95.

Schon längst prägen nicht Pilgererinnerungen, sondern die Arbeit als Schuldirektor wieder den Alltag von P. Ferdinand Karer OSFS. Wenn manche Erfahrungen des Wegs auch verblasst sind, der Wunsch, irgendwann wieder einmal eine so weite Tour zu gehen, ist es nicht. Durch den Brand der Kathedrale Notre Dames in Paris hat er nun ein mögliches Ziel im Kopf. KIZ/JW

hin. Es lässt vielmehr die Leser/innen am inneren Weg von P. Karer Anteil nehmen: an seiner Dankbarkeit für Kindheit und Elternhaus und an seinen Umwegen über Schulabbruch, Lehrabbruch bis hin zur Matura: „Ich war als Schüler nicht einfach und bemühe mich, ein weites Herz für Jugendliche zu haben, die sich schwer tun.“ Schrittgeschwindigkeit. P. Karer freut sich, dass seine Reflexionen und Gedanken, die er am Weg niedergeschrieben hat, auf so großes Echo stoßen. „Ich glaube, weil es um Erfahrungen geht, die Menschen ersehnen, aber immer weniger die Möglichkeit haben, sie im Getriebe von Alltag und Beruf zu erfahren.“ Das Tempo, das dem Menschen eigen ist, ist das Gehen. Da kommt der Geist am besten mit, betont der Rompilger Karer. Bei Schrittgeschwindigkeit ist es auch mög-

lich, mit der spirituellen Dimension des Lebens in Berührung zu kommen. Wenn er nach zweieinhalb Jahren zurückschaut, was von den knapp zwei Monaten Fußmarsch geblieben ist, sagt er lächelnd: „Man müsste die anderen fragen.“ Es gibt aber doch Bereiche – leider nur wenige, wie er meint – wo er gelassener geworden ist. Und die Dankbarkeit hat zugenommen, ebenso wie die Barmherzigkeit. Er ließ sich zwei TShirts mit Aufschriften zum „Jahr der Barmherzigkeit“ anfertigen und hat eines davon auch bei der Begegnung mit Papst Franziskus getragen. Dass Gerechtigkeit auch Barmherzigkeit braucht, hat sich am Weg tief in ihm festgesetzt: „Ich glaube, ich sehe seither unsere Schule nochmals anders.“ Und noch eine Frucht hat der Weg nach Rom gebracht, die für einen Ordensmann nicht unwesentlich ist: „Ich kann besser beten, das ist geblieben.“


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Glaube 15

16. Mai 2019

Wenn der „Kleine Prinz“ auf die richtige Fährte führt

Der Brunnen in der Wüste – der Schatz in uns Woraus speist sich unser Leben, was ist die Quelle aus der wir schöpfen? Manchmal muss man nicht in der weiten Ferne suchen, sondern in sich selbst, um die Liebe zu finden. Als Antoine de Saint-Exupéry keinen Tropfen Wasser mehr in seinem Behälter hat, geht er mit dem Kleinen Prinzen in seinem Buch auf die Suche nach Wasser. Sie sprechen über die Schönheit der Wüste. Da sagt der Kleine Prinz: „Was die Wüste noch schöner macht, ist, dass sie einen Brunnen birgt, irgendwo.“ Saint-Exupéry wird durch dieses Wort an seine Erfahrung in der Kindheit erinnert. Da wohnte er in einem Haus, von dem es hieß, dass darin ein Schatz vergraben ist.

Aufwachen. Der Brunnen, den die beiden durstigen Wanderer in der Wüste finden, hat eine Rolle, einen Eimer und ein Seil. Der Kleine Prinz bewegt die Rolle hin und her. Und er sagt zu Saint-Exupéry: „Hörst du? Wir haben diese Rolle aufgeweckt und jetzt singt sie.“ Der Kleine Prinz hat die Fähigkeit, alles, was ist, durch seine Liebe und durch seine reine Gegenwart aufzuwecken. Auf einmal leuchtet der Sand wie Honig. Die

Verheißung für jeden Dürstenden: Erst der Brunnen macht die Wüste schön, heißt es im „Kleinen Prinzen“. MEIKEL.INSPIRIT / PHOTOCASE.DE

Rolle beginnt zu singen. Das Wasser hat eine andere Qualität. Es ist gut für das Herz. Alles bekommt einen neuen Glanz. Sich einlassen. Der Kleine Prinz will uns lehren, alles, was ist, achtsam zu betrachten. Dann wird für uns – wie für den Kleinen Prinzen – alles zu etwas Geheimnisvollem. Der Brunnen spiegelt uns das Geheimnis des Lebens und der Liebe, der Freude und der Heiterkeit. Alles, was wir tun, bekommt eine andere Qualität. Wenn wir uns wie der Kleine Prinz auf die quietschende Rolle einlassen, wecken wir sie auf und sie beginnt zu singen. Wenn wir uns auf eine Blume einlassen wie er, dann erwecken wir sie zum Leben. Sie blüht für uns auf. Und das gilt auch für die Begegnung mit einem Menschen. Indem wir uns auf einen Menschen einlassen, wecken wir ihn auf. Er wird fähig, uns seine Lebendigkeit und seine Liebe zu zeigen. Die innere Quelle. Das Gespräch zwischen dem Kleinen Prinzen und dem Flieger Saint-

Exupéry erinnert an das Gespräch Jesu mit der Samariterin. Wie Jesus bittet der Kleine Prinz: „Gib mir zu trinken.“ Jesus verweist die Frau auf das lebendige Wasser, das in ihrem Inneren sprudelt. Der Kleine Prinz erinnert Saint-Exupéry an die innere Quelle, die er in seiner Kindheit erlebt und die seinen Durst nach Liebe gestillt hat. Es geht darum, mit dem Herzen zu suchen. Dann entdecken wir mitten in der Wüste den Brunnen und das Wasser, das dem Herzen guttut.

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Die Spiritualität des Kleinen Prinzen Teil 3 von 4 VON PATER ANSELM GRÜN

FOTO: RACHLÉ

Biblische Bilder. Beides – der Schatz im eigenen Haus und der Brunnen in der Wüste – sind Bilder, wie sie auch die Bibel kennt. Jesus spricht vom Schatz im Acker, den wir ausgraben. Der Schatz steht für das wahre Selbst. Wir finden diesen kostbaren Schatz aber nur, wenn wir uns die Finger schmutzig machen und durch unsere Emotionen und Leidenschaften hindurchgraben, bis wir den Schatz finden. Ähnlich ist das Bild vom Brunnen in der Wüste. Beim Propheten Jesaja verheißt Gott seinem Volk: „Ich lasse in der Steppe Wasser fließen und Ströme in der Wüste, um mein Volk, mein erwähltes, zu tränken.“ (Jes 43,20) In uns, mitten in der Wüste, in der wir uns wie ausgetrocknet fühlen, ist in uns eine Quelle. Jesus spricht von der Quelle des Heiligen Geistes, die in uns sprudelt. Aus ihr können wir trinken, auch wenn wir uns manchmal wie in der Wüste fühlen.


Sonntag

5. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr C, 19. Mai 2019

Liebt einander Die Lesung aus der Offenbarung spricht von einem neuen Himmel und einer neuen Erde, einer neuen Schöpfung also. Dazu gehört – so sagt das Evangelium – auch das neue Gebot: Liebt einander! Daran kann die Welt die Christ/innen und Christus erkennen.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Johannes 13,31–33a.34–35

Apostelgeschichte 14,21b–27

Offenbarung 21,1–5a

Als Judas vom Mahl hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn ­verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. [...] Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle ­erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.

In jenen Tagen kehrten Paulus und Bárnabas nach Lystra, Ikónion und Antióchia ­zurück. Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, treu am Glauben festzuhalten; sie sagten: Durch viele ­Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen. Sie setzten für sie in jeder Gemeinde Älteste ein und empfahlen sie unter Gebet und Fasten dem Herrn, an den sie nun glaubten. Nachdem sie durch Pisídien gezogen waren, kamen sie nach Pamphýlien, verkündeten in Perge das Wort und gingen dann nach Attália hinab. Von dort segelten sie nach Antióchia, wo man sie für das Werk, das sie nun vollbracht hatten, der Gnade Gottes übereignet hatte. Als sie dort angekommen waren, riefen sie die Gemeinde zusammen und berichteten alles, was Gott mit ihnen zusammen getan und dass er den Heiden die Tür zum Glauben geöffnet hatte.

Ich, Johannes, sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine ­laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Verherrlichung Gott und Jesus werden verherrlicht. Verherrlichung – ein Begriff, der in seinem männerlastigen, patriarchalen Ausdruck heute ziemlich verpönt ist. Seine deutsche Wortwurzel liegt in „hehr“. Hehre Ziele sind uns vertraut. Sie sind erhaben, würdevoll, rein. Und so verliert das Verherrlichen seinen negativen Geschlechteranstrich und kann in seiner ursprünglichen, auch biblischen Bedeutung hell und glänzend leuchten. Das hebräische „kapod“ und das griechische „doxa“ meinen nämlich „das, was Eindruck macht“.

Christus der Auferstandene. Altargemälde im Nazarenerstil von Melchior Paul Deschwanden in der Pfarrkirche Thal, Vorarlberg. Katholische Kirche Vorarlberg / Fliri

I

ch will dich erheben, meinen Gott und König, ich will deinen Namen preisen auf immer und ewig.

Jeden Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben auf immer und ewig. Der HERR ist gnädig und barmherzig,

langmütig und reich an Huld. Der HERR ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Danken sollen dir, HERR, all deine Werke, deine Frommen sollen dich preisen. Von der Herrlichkeit deines Königtums sollen sie reden, von deiner Macht sollen sie sprechen.

Im Religionsunterricht lasse ich Schüler gerne nach ihrer Lieblingsdarstellung von Jesus suchen, nicht ohne sie zuvor mit den großartigen Zeugnissen der Kunstgeschichte vertraut zu machen. Die Wahl der Schüler fällt überwiegend auf Jesusbildnisse aus dem Kunststall der Nazarener. Lieblich und heldenhaft zugleich, makellos schön, manchmal mit ­klinisch reinen Wunden oder offenem Herzen. Mit etwas ­intellektuellem Hochmut ausgestattet mag man es Kitsch nennen. Oder fehlende Lebenserfahrung. Oder ist es vielleicht ein Akt der Gotteserkenntnis? Die Suche nach dem Reinen und Schönen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Der Vorgang des Überhöhens gehört zutiefst zum menschlichen Sein dazu. Problematisch kann es werden, wenn man ­andere oder anderes deswegen erniedrigt. Aber kommt in dieser Suche nicht ein spirituelles Sehnen zum Vorschein, das jedem Menschen ­eigen ist, oft auch unbewusst, bei manchen vielleicht auch ungewollt? Die wechselseitige Verherrlichung zwischen Gott und dem Menschensohn geschieht am Vorabend und in voller Ahnung der Passion. Aus den Worten Jesu wird klar, dass die Erhöhung und das Kreuz zusammengehören. Am Ende der Stunde kann ich mich mit der Bildauswahl meiner Schüler anfreunden. Aber zumindest einen Kratzer, eine schmerzende Wunde ­würde ich mir in die Bilder wünschen. Denn auch diese ­Erfahrungen gehören zum Verherrlichen dazu.

Zum Weiterdenken Wie viel Schönheit ertrage ich?

Treu ist der HERR in seinen Reden, und heilig in all seinen Werken.

Othmar Lässer

Der HERR stützt alle, die fallen,

Religionslehrer am

er richtet alle auf, die gebeugt sind.

BRG Dornbirn Schoren, Diözesankonservator. Den Autor erreichen Sie unter

Antwortpsalm (aus Psalm 145)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Kinder schaukeln gern. Für jedes Alter gibt es sichere und geeignete Sitze. adobestock/amveldman

Heurige Kartoffeln aus Österreich sind bald wieder am Markt erhältlich. verlag

Kartoffelsalat mit Frühlingsgemüse 2 Personen

ca. 30 Minuten

leicht

vegetarisch

Es ist kein Geheimnis, dass der menschliche Körper Sport und Bewegung braucht. Speziell für Kinder ist es eine wichtige Grundlage für ein gesundes Leben. brigitta hasch

ZUTATEN

∙∙8 kleine heurige Kartoffeln ∙∙50 g Brokkoli ∙∙50 g Zuckererbsen ∙∙4 EL Olivenöl ∙∙3 EL Jogurt ∙∙2 TL Mayonnaise ∙∙1/2 TL Dijonsenf ∙∙Salz, Pfeffer ∙∙1 Frühlingszwiebel ∙∙2 EL frisch gehackter Dill ∙∙3 EL Schnittlauchröllchen ∙∙2 Handvoll Blattsalat (z. B. Rucola, junger Spinat)

zubereitung Kartoffeln waschen, kochen, eventuell schälen und in Spalten schneiden. Brokkoli und Zuckererbsen ebenso waschen, in mundgerechte Stücke schneiden und diese in 2 EL Olivenöl in einer Pfanne bissfest (nicht zu weich) garen. In einer Schüssel Jogurt, Mayonnaise, 2 EL Olivenöl, Senf, Salz, und Pfeffer gut verrühren. Für etwas mehr Säure kann man auch einen Schuss Essig oder Zitronensaft zufügen. Frühlingszwiebel fein hacken und gemeinsam mit Dill und Schnittlauch zum Dressing geben. Kartoffeln gut mit dem Dressing vermengen, Gemüse und Blattsalat dazugeben und servieren. XX Martina Schurich: Essen to go, Dort-Hagenhausen Verlag, München 2015, € 14,95. ISBN 978-3-86362-021-9

Gesund, geschickt Ausreichende und regelmäßige Bewegung fördert die körperlichen, motorischen, geistigen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten von Kindern. Aus eigenem Antrieb lernen sie in den ersten Lebensjahren das Drehen, dann das Robben und Krabbeln, später das Gehen und Hüpfen ohne fremde Hilfe. Dieser natürliche Bewegungsdrang verkümmert später oft angesichts zunehmenden Fernseh-, Computer- und Spielekonsolenkonsums. Ungesunde Essgewohnheiten, die Übergewicht zur Folge haben, mindern ebenso den unbekümmerten Spaß an der Bewegung. Ein Kreislauf, den es aktiv zu stoppen gilt. Gesundheit. Es ist erwiesen, dass Kinder durch Bewegung eine dichtere Knochensubstanz in ihrem Körper aufbauen können. Auch die Muskeln werden kräftiger. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Wirbelsäule stabiler gestützt wird und die Körperhaltung eine bessere ist. In der Regel sind fitte Kinder weniger oft krank, weil ihr Immunsystem besser arbei-

tet. Bewegung regt zudem den Stoffwechsel an. Überflüssige Kalorien werden verbrannt, Heißhungerattacken kommen meist gar nicht auf. Körpergefühl. Durch Bewegung lernen Kinder ihren Körper und seine Grenzen kennen. Balance halten, hoch und weit springen, Bälle fangen und werfen, Purzelbäume und Räder schlagen – überall wird spielend die Koordination, die Geschicklichkeit und die Motorik des jungen Körpers trainiert. Man darf den Kindern – Schritt für Schritt – ruhig immer mehr zutrauen und kann sie fördern. Alles ohne Druck und mit viel Spaß, versteht sich. Aufmerksam und ausdauernd. Nicht nur die körperliche Kondition, auch die geistige Aufnahmefähigkeit und die Konzentration nehmen zu, je mehr sich Kinder bewegen. Das hängt mit der besseren Durchblutung des Gehirns zusammen. Wenn sich Schüler/innen in ihrer Freizeit austoben können, sind sie eher in der Lage, in der Klasse auf


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

16. Mai 2019

Klingt einfacher, als es ist

Runter vom Sofa, raus in den Garten

und gescheit dem Stuhl sitzen zu bleiben und dem Unterricht zu folgen. Selbständig und gut gelaunt. Nicht zuletzt entwickeln sportliche Kinder ein gutes Selbstbewusstsein. Sie können ihre Fähigkeiten selber gut einschätzen, kennen Erfolge und Misserfolge und entwickeln einen gesunden Ehrgeiz. Sport ist oft eine Sache der Gemeinschaft, was wiederum die sozialen Fähigkeiten und Kontakte fördert und meist auch für gute Laune sorgt. Naturbezogen. Dass sich Bewegung vielfach im Freien abspielt und man die Natur genießen kann, ist für jüngere Kinder nicht das Hauptargument dafür. Die bewusste Wahrnehmung von Vogelgezwitscher, klaren Flüssen oder hohen Bergen spielt bei ihnen noch keine so große Rolle, man kann sie aber darauf hinweisen. Für Jugendliche und Erwachsene ist es allerdings doppelt schön, sich in der freien Natur zu bewegen und dabei auch noch ein tolles Bergpanorama vor Augen zu haben.

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Viele Eltern kennen das: Draußen scheint die Sonne, doch die Kinder sitzen beim Computer. Es ist nicht immer einfach, den Nachwuchs in die Gänge zu bringen.

nen Kinder kaum vorbeigehen, ohne sie auszuprobieren. Alt – und noch immer beliebt – sind Bewegungsspiele wie „Gummi­twist“, „Tempelhüpfen“, „Dosenwerfen“ und viele mehr.

Die gute Nachricht: Manchen Kinder reicht der Hinweis, dass im Garten oder auf dem Spielplatz bereits andere Kinder spielen. Die „schlechte“ Nachricht: Auch beim Thema Bewegung sind die Eltern Vorbild Nummer eins. Es heißt also, immer wieder selber in die Pedale zu treten oder den Ball zur Hand zu nehmen.

Bewegungswürfel. Für dieses Spiel, das sich für die ganze Familie eignet und viel Abwechslung bietet, braucht man zwei spezielle Würfel. Das Würfelnetz kann man ganz einfach zeichen, ausschneiden, beschriften und zusammenkleben. Auf einem Würfel steht, wie oft oder wie lange eine Bewegung auszuführen ist. Auf dem zweiten Würfel stehen die Bewegungsarten. Je nach Wurf muss man entweder fünf Mal auf einem Bein hüpfen, zehn Sekunden lang rückwärts gehen oder zwanzig Kniebeugen machen (siehe Abbildung).

In den Alltag einbauen. Es muss nicht jedes Wochenende ein Wandermarathon unternommen werden. Kurze Strecken zu Fuß erledigen. Treppen steigen statt mit dem Lift fahren. Solche Kleinigkeiten können Eltern ganz selbstverständlich und ohne Aufwand vorleben. Dann wird es auch bei den Kindern zur alltäglichen Routine. Spielend bewegen. Über das Spielen kann man Kinder gut in Bewegung bringen. Bälle in unterschiedlichen Größen sind einfache Hilfsmittel. Auf vielen Spielplätzen findet man Klettergerüste und Schaukeln, an de-

Platz und Verständnis. Damit sich Kinder „draußen“ bewegen können, brauchen sie genug Freiräume, wo sie sich auch richtig austoben dürfen. Dass Kinder dabei nicht still und leise sind, ist selbstverständlich. Umso ärgerlicher ist es, wenn dann Erwachsene die Freude der Kinder als „Lärm“ bezeichnen, sie beschimpfen oder gar verängstigen. Brigitta Hasch

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Beispiel für Bewegungswürfel. Dauer und Bewegungsarten kann man nach Belieben variieren. kiz/bh


20 Familie & Unterhaltung

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Sind manche Bäume wirklich schüchtern? Bäume durch den Abstand vor den Schädlingen des Nachbarbaumes schützen wollen. Ohne Berührungspunkte in der Krone können schädliche Käfer, Raupen oder Insekten den nächsten Baum nicht befallen. • Licht. Ein dritter möglicher Grund könnte sein, dass sich die Bäume gegenseitig nicht zu sehr beschatten wollen und darum genug Sonne für das Wachstum durchlassen.

Das Phänomen ist fast seit 100 Jahren bei Forscher/innen bekannt und hat einen Namen: Crown shyness (Baumkronen-Schüchternheit). Die Bäume verkürzen ihre Jahrestriebe, augenscheinlich mit dem Ziel, den Nachbarn nicht zu berühren. Doch warum tun sie das? Darüber rätseln Expert/innen noch immer und halten drei Erklärungsmodelle für denkbar. • Wind. Eine der Theorien besagt, dass die Bäume dort, wo starker Wind herrscht, ihr Wachstum einstellen. Damit verhindern sie,

Crown shyness. Ein Bild vom FRIM (Forest Research Institute of Malaysia) aus Malaysia.

dass die jungen Äste und Knospen durch die Berührung mit dem Nachbarbaum abgeschlagen werden. • Schädlinge. Es könnte auch sein, meinen andere Wissenschafter/innen, dass sich

kiz mit witz

RatMal

„Ist es wahr, dass du allen Frauen den Kopf verdrehst?“ – „Ja, wenn ich hinschaue, schauen sie weg!“

Diagonal-Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, jeder Spalte, jedem 3 x 3-Block und in beiden Diagonalen jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Der Kommandant brüllt laut: „Die ganze Kompanie, kehrt!“ Murmelt ein junger Rekrut: „Na, gut, wenn es sein muss. Wo sind die Besen?“ „Diese blöden Fußgänger“, schimpft Robert, „dass die doch immer mitten auf der Straße herumrennen müssen!“ – „Sei jetzt vernünftig Schatz“, meint seine Frau, „und fahr bitte endlich vom Gehsteig runter!“ Der Zoodirektor weist entrüstet einen Pfleger zurecht: „Sie haben gestern die Käfigtür offen gelassen!“ – „Halb so schlimm“, meint der darauf, „wer klaut schon einen Löwen?“ „Herr Ober, in meiner Suppe schwimmt ein Hörgerät!“ – „Wie bitte?“

H-AB

Photography/adobestock

Geografisch lässt sich das Phänomen auch schwer eingrenzen. Mehrfach ist es in Malaysien, Argentinien und Australien zu beobachten, aber ebenso auf der deutschen Insel Rügen. Die Abstände zwischen den Baumkronen können zwischen gleichartigen und unterschiedlichen Bäumen auftreten. Eine Untersuchung dazu hat ergeben, dass Buchen und Eschen voneinander Abstand halten, während Buchen und Linden in bester Eintracht und Nähe nebeneinander groß werden. brigitta hasch

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© Philipp Hübner

Das gibt es tatsächlich! Schmale Linien verlaufen zwischen den Baumkronen, sie halten voneinander Abstand. Nicht überall, aber besonders bei hochgewachsenen Bäumen und bei Windstille kann man es gut erkennen: Die Baumkronen lassen Platz zum nächsten Baum, als wollten sie sich absichtlich nicht berühren.


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

16. Mai 2019

Politik für Kinder

Teil 1

Der Alltag von Politiker/innen

Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Ideen und Wünsche an die Politik auf Plakate gemalt und geschrieben. Die Klasse 4a der Praxis-Volksschule mit der Lehrerin Manuela Paireder. PHDL/KRÖSCHE

BALDUIN BAUM

Hast du dir auch schon manchmal die Frage gestellt: „Was machen eigentlich Politikerinnen und Politiker so den ganzen Tag?“ Beim Aktionstag zur politischen Bildung konnten Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Linzer Praxisvolksschulen diese und viele andere Fragen direkt an zwei Politikerinnen stellen. Es wurde viel diskutiert und geredet. Die Kinder konnten auch ihre eigenen Ideen und Vorstellungen äußern. Anschließend malten und schrieben sie auf Plakate, was

sie für ihre Zukunft für wichtig halten und was sie sich wünschen. Umweltschutz ist auf den Plakaten ein ganz wichtiges Thema. Da heißt es „Papier statt Plastik“ und „Elektroautos“. Außerdem wünschten sich die Kinder mehr Gerechtigkeit, mehr Geld für arme Menschen und bessere Hilfe für Flüchtlinge. Für einen guten Umgang mit digitalen Medien sollen eigene Schulstunden eingerichtet werden.  Wegen der EU-Wahlen gibt es hier nächste Woche Infos zur „Europäischen Union“.

Im Fernsehen sieht man sie bei Interviews, Pressekonferenzen, öffentlichen Veranstaltungen oder bei Schulbesuchen. Und diese Termine sind auch ein ganz wichtiger Teil der Arbeit, die Bürgermeister/innen, Abgeordnete oder Minister/innen zu tun haben. Da kommen schon viele Kilometer zusammen, die nicht alle Politiker/innen im bequemen Dienstauto mit Fahrer zurücklegen. Neben diesen „offiziellen“ Terminen gibt es im Büro oder im Parlament unzählige Gespräche. Kontakte mit Interessensgruppierungen – so nennt man zum Beispiel die Vertreter der Arbeitnehmer oder der Wirtschaft – sind wichtig, um Informationen auszutauschen. Die meisten Politiker/innen gehören einer politischen Partei an. Und auch hier muss man miteinander diskutieren und abstimmen, welche Pläne man hat und wie man diese umsetzen will. Im Parlament, im Landhaus und im Rathaus werden schließlich immer wieder neue Gesetze verhandelt und dann beschlossen. Bekannte Politiker/innen werden auch in ihrer Freizeit oft von den Menschen erkannt, angesprochen und um ein gemeinsames Foto ersucht. Klingt also teilweise sehr anstrengend.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

19. bis 25. Mai 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

19. mai

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Paul der Katholischen Hochschulgemeinde in Königswiesen/Regensburg. ZDF 10.00  Das ganze Interview. Sandra Szabo im Gespräch mit Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. ORF III 20.15  Geheimnisvoller Garten (Dokumentation). Frühlingserwachen. Phoenix 21.45  Rufmord (Drama, D, 2018). Eine junge Lehrerin ist an ihrer neuen Schule in der bayerischen Provinz sehr beliebt, bis eines Tages ein Nacktfoto von ihr über die SchulWebsite verbreitet wird. In der Darstellung der perfiden, durchs Cyber-Mobbing beförderten Praktiken, durch welche eine Betroffene zum psychischen Wrack wird, ein herausragendes Drama mit einer brillanten Hauptdarstellerin. ZDFneo Montag

20. mai

20.15  The Salesman (Drama, Iran/F, 2016). Das Beziehungsdrama reflektiert die Probleme eines gebildeten Paars aus dem iranischen Mittelstand, das mit Fragen um Scham, Bloßstellung und Ehrgefühlen konfrontiert wird. Der fantastisch gespielte und elegant inszenierte Film spiegelt kunstvoll das Scheitern an den Geschlechterrollen. arte Dienstag

21. mai

18.35  Wildes Österreich – Die Kraft des Wassers (Dokumentation). Im Fluss der Zeit. Wasser ist nicht nur die Grundlage allen Lebens, es hat Österreich auch einige der spektakulärsten Naturwunder Europas geschenkt. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Ein Stück Leben. Die Transplantationsmedizin eröffnet neue Möglichkeiten: Sie kann Menschenleben retten und die Situation von Patienten, die chronisch geschädigt sind, nachhaltig verbessern. Doch dem steigenden Bedarf steht ein Mangel an Spenderorganen gegenüber. ORF 2 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Zu Hilfe – Warum helfen schwierig ist. Die Bereitschaft, dem Nächsten oder einem Fremden zu helfen, ist allen Menschen gegenwärtig. In allen Religionen der Welt ist sie tief verankert. Dennoch ist Helfen ein schwieriges Unterfangen. Wie hilft man richtig? Woran erkennt man wahre Hilfe? ORF 2

Morgengedanken von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Foto: Defner Ö2. Do 20.15  Das manipulierte Bild. Nie war es einfacher, Bildund Videoaufnahmen zu fälschen. Nie war die Öffentlichkeit mehr in Gefahr, sich durch manipulierte Bilder fehlleiten zu lassen. Die Doku lässt die Zuschauer eintauchen in die Welt der digitalen Manipulation und zeigt, welche Auswirkungen sie auf den Journalismus hat. 3sat

Mittwoch

Foto: ZDF/Dress

22. mai

11.15  Das Kreuz mit dem Frieden (Dokumentation). Die Christen und der Krieg. Das Christentum nennt sich eine Religion des Friedens. Und doch wurden im Namen des Glaubens entsetzliche Kriege geführt. Wie passt das zusammen? 3sat 12.00  Schleuser, Schurken und der Papst (Dokumentation). Papst Franziskus und sein Kampf gegen den Menschenhandel. 3sat 19.00  Stationen (Religion). Typisch Frau!? Frauen können nicht einparken, gehen immer zu zweit aufs Klo, sind emotional und haben keinen Orientierungssinn. Doch was hat es mit diesen Vorurteilen auf sich? Wie prägen Evolution, Erziehung und Religion das Bild von Weiblichkeit? BR Donnerstag

23. mai

16.05  Heilige Stätten (Dokumentation). Irland. Wieso wandten sich die Menschen in Irland vor mehr als tausend Jahren von ihrer Verehrung der Erde ab und nahmen den Glauben an einen Gott an und verehrten fortan den Himmel? ServusTV Freitag

24. mai

21.15  Junge Wilde, altes Handwerk (Magazin). Im heimischen Handwerk findet ein Generationenwechsel statt. Wer sind diese jungen ÖsterreicherInnen? Welche Träume und Ziele verfolgen sie? Mit welchen kreativen Ideen wollen sie gleichzeitig das Traditionelle bewahren, aber „entstauben“, um damit erfolgreich zu werden? Wie viel Mut gehört dazu, etwas völlig Neues zu wagen? ServusTV

Fr 19.40  Re: Mostar Rock School. Mehr als 20 Jahre sind seit dem Krieg in Bosnien und Herzegowina vergangen, doch das Land ist heute noch tief gespalten. Besonders spürt man das in Mostar: Im Osten leben die muslimischen Bosnier, im Westen die katholischen Kroaten. Verwaltung, Krankenhäuser, Schulen – alles ist getrennt. Mit einer Ausnahme: der Mostar Rock School. arte Pinzler/WDR Samstag

25. mai

13.40  Annas Heimkehr (Drama, D/A, 2003). München 1942: Als eine jüdische Buchhändlerfamilie von Nazi-Schergen deportiert wird, nimmt die ehemalige Haushälterin das jüngste Kind der Familie an Kindes statt auf und kehrt mit dem Mädchen in ihr Heimatdorf zurück, das sie vor zehn Jahren im Streit verlassen hatte. Sie wird keineswegs mit offenen Armen aufgenommen ... Thematisch wichtiges Drama über Zivilcourage und Menschlichkeit, das einfache Menschen in den Mittelpunkt stellt, die in unmenschlicher Zeit ihrem Gewissen folgen. ORF III 16.40  Unser Österreich (Dokumentation). Dem Himmel so nah – Die Gipfelkreuze Vorarlbergs. ORF III 20.15  Die Hälfte der Welt gehört uns (Dokumentarfilm). Als Frauen das Wahlrecht erkämpften. Für ihr politisches Engagement werden sie verspottet, eingesperrt und gefoltert. Aber beirren lassen sie sich nicht. Marie Juchacz, Anita Augspurg, Emmeline Pankhurst und Marguerite Durand – ihr Vorgehen ist so unterschiedlich wie ihre Charaktere. Gemeinsam stehen sie an der Spitze des Kampfes tausender Frauen um das Wahlrecht – quer durch Europa. Phoenix

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. Die Schriftstellerin Barbara Frischmuth über die Schleier der Vergangenheit und ihre Auswirkungen auf das Heute. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Schlägl; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Foto: Stift Ö2. Menschenbilder. „Vom geglückten Leben.“ 35 Jahre Menschenbilder. Ein Rückblick. So 14.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Mind the Gap.“ Über den Welttag der kulturellen Vielfalt. Brigitte SchwensHarrant, Feuilletonchefin der Wochenzeitung „Die Furche“ und Buchautorin, geht u. a. der Frage nach, wie Gerechtigkeit in Form von gegenseitiger Anerkennung gelingen kann. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wie viele Regeln braucht der Mensch? Sinn und Unsinn von Vorschriften. Mo–Do 9.05, Ö1. Anklang. Methode, Lehre und Gottesdienst. Ein Blick auf Johann G. Albrechtsberger. Mo 10.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Mut zum Leben haben. Krisenintervention aus Sicht der Existenzanalyse. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Warum können tonnenschwere Flugzeuge fliegen? Airbusse, Vogelbeobachtungen und die Physik des Luftverkehrs. Do 16.40, Ö1. Das Ö1 Konzert. Schubertiade Hohenems. F. Schubert: Salve Regina A-Dur; Chor der Engel aus „Faust“; Szene im Dom aus „Faust“; Deutsches Salve Regina F-Dur; Der 92. Psalm. Do 19.30, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Glauben und zweifeln – ein Gespräch mit Tomáš Halík.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

16. Mai 2019

Trommel-Spaß in Freistadt Freistadt. Im Rahmen ihres 50-Jahr-Jubiläums will die Lebenshilfe im September in Zusammenarbeit mit dem Oö. Landesmusikschulwerk den Weltrekord „größte Trommel-Unterrichtseinheit“ brechen. Am Freitag, 17. Mai, werben sie für diesen Termin lautstark beim Genussmarkt auf dem Hauptplatz in Freistadt: Schlagwerkschüler/innen, Klient/innen der Lebenshilfe und Gäste trommeln ab 15 Uhr. Besucher/innen sind eingeladen, Djembe-Trommeln mitzubringen und mitzumachen. Beim gemeinsamen Trommeln stehen Spaß und Miteinander im Vordergrund. Info zum Weltrekordversuch im September: www. ooe.lebenshilfe.org, Tel. 07672 275 50-0. LEBENSHILFE OÖ

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

EHEVORBEREITUNG BILDUNG Partnerkurs für Brautpaare  Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 25. 5., 9 bis 18 Uhr.  Ried i. Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 25. 5., 9 bis 18 Uhr, outdoor.  Steyr. Bildungszentrum Dominikanerhaus, Sa., 25. 5., 9 bis 18 Uhr.  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 25. 5., 9 bis 18 Uhr.  Wels. Cordatushaus, Fr., 25. 5., 9 bis 18 Uhr, ökumenisch.  Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 1. 6., 9 bis 18 Uhr.  Linz, St. Markus. Pfarrheim, Sa., 1. 6., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at

AUSSAATTAGE 20. 5.: --- Blatt ab 7 21. 5.: Blatt bis 7, ab 8 bis 12 -und ab 19 Frucht 22. 5.: Frucht bis 17 --- Pflanzzeit Ende 8 23. 5.: --- Frucht 9 bis 17, ab 18 Wurzel 24. 5.: Wurzel 25. 5.: Wurzel 26. 5.: Wurzel bis 1, ab 2 Blüte Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.

KiZ-Angebot Klassik am Dom: Katie Melua LAUREN SASS

Am 12. Juli wird die Britin Katie Melua bei Klassik am Dom gastieren und das Publikum vor dem Linzer Mariendom begeistern. Seit dem Sieg bei der britischen Fernsehtalentshow „Stars up Their Nose“ im Jahr 2000, hat die Britin mit georgischen Wurzeln viel erreicht. Neben Auszeichnungen wie dem Echo und der Goldenen Kamera, wurden ihre Alben im U.K., in

Österreich und weltweit zigfach mit Gold und Platin prämiert. Vor allem Stücke ihres aktuellsten Albums „In Winter“, aber auch einige ihrer größten Hits wie „Nine Million Bicycles“ und „The Closest Thing to Crazy“ oder wunderbare Cover-Versionen wie „Bridge Over Troubled Water“ erreichen Menschen weltweit. 2004 startete Katie Melua ihre erste Welttournee und verzaubert seitdem mit ihrer Musik, die schwer in eine

Kategorie zu stecken ist. Mit Elementen aus Jazz, Blues und Folk schafft sie es, internationale Konzerthäuser zu füllen. Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Karten für dieses Konzert. Schreiben Sie bis Fr., 24. 5., (KW: „KaD Melua“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Lange Nacht der Kirchen, Fahrt nach Salzburg, Fr., 24. 5., 18 bis 24 Uhr, Begl.: Willi Seufer-Wasserthal.  Die metamorphische Methode, unsere vorgeburtlichen Muster, Fr., 24. 5., 17 bis 21 Uhr und Sa., 25. 5., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Maria Eibensteiner. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Lange Nacht der Kirchen im Haus der Frau, Fr., 24. 5., ab 20 Uhr. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Meditation, In der Stille eins werden, Kapelle, Do., 23. 5., 19 bis 20 Uhr.  Kräuterwanderung, Sa., 25. 5., 9 bis 12.30 Uhr, Ltg.: Silvia Kasbauer, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42  Heilsames Singen, In der Stimme liegt die Kraft, Mo., 27. 5., 19 bis 20.30 Uhr, Ltg.: Sigrid Obermüller. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Tinkturen, Salben, ... für die Hausapotheke, Exkursion in den Kräutergarten, Do., 23. 5., 18 bis 19.30 Uhr, Treffpunkt: Bahnhof Rohr, 17.45 Uhr, mit Bernadette Schützenhofer, Anmeldung erforderlich.  Lange Nacht der Kirchen, Fr., 24. 5., 19 bis 24 Uhr. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Die Kraft der Stimme, Gastseminar, Fr., 24. 5., 18 Uhr bis So., 26. 5., 12.30 Uhr, Anmeldung: Regina Weixelbaumer, Tel. 0699 81 58 85 06 oder E-Mail: regina.weixelbaumer@ gmx.at, Ltg.: Raimund Mauch.  Waldluftbade-Spezial, mit Forest Doc, Sa., 25. 5., 17 Uhr bis Mi., 29. 5., 13 Uhr, Info und Anmeldung: Tel. 07942 757 00 oder E-Mail: kernland@oberösterreich.at, Ltg.: Dr. Martin Spinka. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67  Exerzitien mit Psalmen, „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen“, Ps. 23. 1; Do., 30. 5., 16 Uhr bis So., 2. 6., 13 Uhr, Anmeldung bis 23. 5., Begl.: Sr. Stefana Hörmanseder. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Nacht der spirituellen Lieder, ChantNight im blühenden Frühling, Do., 23. 5., 19 Uhr, mit Mag. Monika Müksch, Sängerin und Claudia Frauenlob, Gitarre.


24 Termine namenstag

Mag. Dr. Renate Elisabeth Riedl ist geistliche Begleiterin und Dipl. Lebens- und Sozialberaterin beim Frauennetzwerk Linz-Land. Privat

Renate (22. Mai) Ich habe den Eindruck, dass der eigene Name wie ein Kleid ist, in das man im Laufe seines Lebens hineinwächst. Dabei geht es darum, eine Behutsamkeit mit sich selbst zu entwickeln. Das kommt mir in meiner Arbeit als Lebensberaterin zugute. Ich habe mich lange fremd mit meinem Namen gefühlt, auch weil er in meiner Familie sonst nicht vorkam. Erst viele Jahre später habe ich mich eingehend mit ihm beschäftigt und erfahren, dass ich den Namen der ersten Liebe meines Vaters trage. Und nicht nur das: Ich habe als Apothekerin auch denselben Beruf wie sie ergriffen. „Renate“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „die Wiedergeborene“. Dem entsprechen viele Erfahrungen, die ich in meinem Leben gemacht habe. „Renate“ vermittelt aber auch eine Robustheit, die meiner sensiblen Seite nicht entspricht. Deshalb finde ich mich in meinem zweiten Namen, Elisabeth, eher wieder. Renate Elisabeth Riedl

16. Mai 2019

Freitag, 17. Mai XX Andorf. Thank you for the Music, Abschlusskonzert der 4. Klasse der Musikmittelschule Andorf, Sporthalle, 19.30 Uhr. XX Linz. Jazzlounge, BlackBox Lounge Musiktheater Volksgarten, 20 Uhr, The Upper Austrian Jazz Orchestra. XX Linz, St. Michael. Abnehmen mit Leib und Seele, Integrales Gewichtsmanagement, Vortrag, Pfarrzentrum, 19 Uhr, Ref.: Mag. Karina Mayr-Kern. XX Mondsee. Konzert, Musik rund um den Erdball, Basilika St. Michael, 20 Uhr, mit dem Vokalensemble „Colors of Music“, Trommelgruppe „Jankadi“, Fritz Altrichter, Klavier, Leitung: Claudia Kirsch. XX Wilhering. Linzer Kirchenroas, Pfarrkirche Dörnbach, 15 Uhr, erreichbar mit Bus 17 bis Hietzing, dann entweder 17 Minuten Fußweg oder 1 Station mit Bus WILIA bis Dörnbach (Abf.: 14.33 Uhr, Rückfahrt: 16.24 Uhr). Samstag, 18. Mai XX Brünnl in Oberndorf. Maiandacht beim Brünnl in Oberndorf, auf dem Gelände und Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes Allentsteig, nach Oberndorf gelangt man entweder von Hörmanns ab 14 Uhr, durch Fahrzeuge des Bundesheeres oder zu Fuß aus Allentsteig, aus Allentsteig werden die Fußwallfahrer erwartet, die sich um 12.15 Uhr in der Stadtpfarrkirche treffen und von dort geschlossen ca. 8 km zum Brünnl pilgern, Ltg.: Pfarrer Mag. Slawomir Grabiszewski. XX Glöckelberg. Feier des Kirchenpatrons, Hl. Nepomuk, Wirkungsstätte des Seligen Pater Engelmar Unzeitig, 14 Uhr, Zelebrant: Pfarrer KonsR Mag. Engelbert Kobler. XX Kallham. Ein deutsches ­Requiem für Soli, Chor und Orchester, op. 45, Johannes Brahms, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Pregarten. Frauenpilgertag im Aisttal, Treffpunkt: Kirchenplatz, 9 Uhr, Anmeldung: e.greinstetter@ aon.at. Sonntag, 19. Mai XX Altmünster. Ein deutsches Requiem für Soli, Chor und Orchester, op. 45, Johannes Brahms, Pfarrkirche, 19 Uhr.

XX Ansfelden. 10 Jahre Restaurierung Bruckner-Orgel, Pfarrkirche, 17 Uhr, Andreas Etlinger, Orgel, Ensemble „Son de la Trompette“, Thomas Schütz, Florian Schätzlein, Martin Buchholzer. XX Gallneukirchen. Mahnmal für den Frieden, 18.30 Uhr, Niemals Nummer, immer Mensch, Impulse der Evangelischen Jugend Gallneukirchen, Susanne Scholl, Festansprache, Stadtkapellchen Gallneukirchen, C. Buchinger, B. Csoka. XX Kirchdorf am Inn. Hob mi gern, Literaturfrühstück, humorige Lesung mit Musik, 9 Uhr, Pfarrhof, von und mit Elfriede Grömer. XX Kremsmünster. Missa solemnis in C-Dur KV 337, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Maria Schmolln. Hl. Messe, 8.30 und 10.30 Uhr; Maiandacht, Gnadenkapelle, 15 Uhr. XX Pupping. Familienwanderung, Geh mit uns auf Zeitreise: Erlebniswanderung auf den Spuren Jesu für die ganze Familie, Treffpunkt: Schiffsanlegestelle der Donau in Brandstatt, 14.30 Uhr, gemeinsamer Abschluss mit Jungschargottesdienst, Kloster Pupping, 17.30 Uhr, Shuttleservice zurück zum Auto. XX Steyr. Missa brevis in C, Hob. XXII/6, Nicolaimesse, Joseph Haydn, Michaelerkirche, 10 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst, 9.30 Uhr, gestaltet von der Kath. Jungschar. Montag, 20. Mai XX Linz, Karmelitenkirche. Jugendgebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Steyr. Hl. Messe mit Primizsegen von Neupriester P. Benedikt Resch OSB, Haus Betanien, 17 Uhr. Dienstag, 21. Mai XX Aspach. Familie – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Vortrag, 19.30 Uhr, Daringer Kunstmuseum, Ref.: Mag. Josef Lugmayr. XX Wels, St. Josef. Bittprozession und Maiandacht vom Binder Kreuz zur Reder Kapelle, 19 Uhr. Mittwoch, 22. Mai XX Kopfing. praySing, Jugendgebetskreis, Festsaal Kopfing, 20 Uhr.

KirchenZeitung Diözese Linz

XX Linz. Glückskeks oder frohe Botschaft? Irdische Wege zum ewigen Glück, Theologie vom Fass, Josef das Stadtbräu, 19 Uhr, mit Martin Truttenberger. XX Linz, Dornach. Konflikte gehören zum Leben – und Lösungen auch, Vortrag, Vortragsraum, 19.30 Uhr, mit Christine Dittlbacher MAS. XX Enns. Erzählcafé mit Hermine Huemer (Jg. 1928) und Prof. Fritz Mayr (Jg. 1929), Pfarrsaal Enns-St. Laurenz, 17 Uhr. XX Schönering. Unterwegs in eine neue Ära der Kirche, Jubiläumsfeier 65 Jahre KBW Schönering, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit DDr. Paul Zulehner. Donnerstag, 23. Mai XX Altmünster. LEINÖL Konzert, Eggerstadl, 19.30 Uhr, Info: Kulturreferat der Marktgemeinde, Tel. 07612 876 11-229, Kartenverkauf: Ö-Ticket, Tourismusbüro und Gemeindeamt, E ­ nsemble LEINÖL. XX Leopoldschlag. Erzbischof Alois Wagner – ein Leopoldschläger prägt die Welt, Vortrag, Gemeindesaal, 20 Uhr, mit Bischof em. Dr.h.c. Maximilian ­Aichern und Kons. OSR Alois Böhm. XX Linz, Ignatiushaus (Alter Dom). Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, 19.30 Uhr, Eingang Domgasse 3. XX Neukirchen an der Vöckla. Atemlos – Tag und Nacht, Kabarett, Gasthaus Böckhiasl, 19.30 Uhr, von und mit Mag. Karl Straßer, musikalische Umrahmung: Daniela Oberransmayr. XX Wels. Repair Café, melde dich an und teile uns mit, was du zum Reparieren hast, was du an Fachwissen zur Verfügung stellen kannst, Treffpunkt Mensch und Arbeit, 18 bis 20 Uhr, Anmeldung Tel. 07242 679 09. Freitag, 24. Mai XX Alkoven. Konzert, Pfarrkirche, 20 Uhr, Vokalensemble Petersburg Singers. XX Lenzing. Frühlingskonzert, Firlefanz - Musik für Herz und Ohr mit teils außergewöhnlichen Instrumenten, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Arbeitersängerbund Linz AG, Reinhold Lörenz, Gesamtleitung. XX Linz. Lange Nacht der Kirchen, Revolution der Zärtlichkeit – Wie damit beginnen?, Urbi@Orbi, ab 20 Uhr.

Ausstellung – Flohmarkt XX Desselbrunn. Großer Flohmarkt, Pfarrheim, Sa., 18. 5., 8 bis 16 Uhr. XX Linz. Improvisationstheater, Die Schaulustigen & Mini Me´s, Kulturzentrum Hof, Ludlgasse 16, Fr., 17. 5., 20 Uhr. XX Pucking. Pfarrflohmarkt, Pfarrheim, Sa., 18. 5., 8 bis 17 Uhr und So., 19. 5., 8 bis 13 Uhr. XX Schönering. Expedition Bibel, Entdeckungsreise mit allen Sinnen, Pfarrheim, bis So., 19. 5., Öffnungszeiten: Mo. bis Do., 16.30 bis 20 Uhr, Fr., 15 bis 20 Uhr, Sa. und So., 9.30 bis 19 Uhr. XX Steyregg. Flohmarkt, Sa., 18. 5., 8 bis 17 Uhr

und So., 19. 5., 8 bis 15 Uhr. XX Steyr. Flohmarkt, evangelische Pfarrgemeinde Steyr, Fr., 17. 5., 14 bis 18 Uhr und Sa., 18. 5., 9 bis 13 Uhr. XX St. Florian. Großer Flohmarkt mit Raritätenauktion, Sa., 18. 5., 8 bis 17 Uhr, Stiftshof, stille Versteigerung – Abgabegebote: 8 bis 14 Uhr, Raritätenauktion Teil 1: 13 bis 14 Uhr, Auflösung der stillen Versteigerung: 14 bis 15 Uhr, Raritätenauktion Teil 2: 15 bis 16 Uhr, der Erlös kommt der Erneuerung der Lautsprecheranlage in der Stiftsbasilika zugute.

XX Vöcklabruck. Von K ­ amera gesehen, mit Stift gezeichnet, in der Galerie des SalzkammergutKlinikums Vöcklabruck, bis Mo., 1. Juli. XX Wallern. Kulturkreis Wallern, Heimatmuseum, Brucknerstr. 4, jeden Samstag, 14 bis 17 Uhr.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

16. Mai 2019

 Linz, Karmelitenkirche. Nightfever, Hl. Messe, 17.30 Uhr, anschließend bis 21.30 Uhr Nightfever Gebet, Gesang und Gespräch.  Linz, St. Konrad. Lange Nacht der Kirchen, Konzert des Kirchenchors, mit Soli, Chor und Orchester von St. Konrad, Maria Lotz, Orgel, Ltg.: Harald Wurmsdobler.  Mattighofen. Lange Nacht der Kirchen, 19 Uhr.  Oberthalheim. Lange Nacht der Kirchen, Lobet den Herrn, St.Anna-Kirche, 19 Uhr, Lobet den Herrn, 2. Teil, 20.15 Uhr, Was wäre heute eine Frohe Botschaft, 21.30 Uhr.  Pasching. Frühlingskonzert des Sing- und Spielkreises Pasching, Festsaal TIL (vormals Volkshaus Langholzfeld), 19.30 Uhr.  Pinsdorf. Dann singt ihr Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest, Lange Nacht der Kirchen, Moargasse 2, röm. kath. Pfarrkirche und Neuhofenstr. 28, neuapostolische Kirche, 19.30 bis 24 Uhr.  Vöcklabruck. Treffen für Frauen aus aller Welt, Thema: „Fasten/ Ramadan“, Mutterhaus der Franziskanerinnen, 17 bis 20 Uhr. SAMSTAG, 25. MAI  Linz, Minoritenkirche. Pfingstkantaten, Werke von Gottfried

LITURGIE

Heinrich Stölzel und Johann Sebastian Bach, 19.30 Uhr.  Maria Langegg. Die Welt der Ikonen, ein Tag, um die ostkirchliche Spiritiualität besser kennenzulernen, Gemeinschaft der Seligpreisung, Maria Langegg, 9 bis 20 Uhr, Anmeldung unter E-Mail: info@seligpreisungen. at oder Tel. 02753 393, bis 18 Mai.  Neukirchen. Afrika-Fest, Gottesdienst, Pfarrkirche, 14 Uhr, mit Schulchor und Schulorchester der NMS, Kinderschminken, afrikanischer Markt, Tombola, singen, tanzen, trommeln zum Mitmachen, afrikanische Märchenstube.  Wels, Minoritenkirche. Sonderkonzert der Schubertiade Wels zum 500. Todestag Kaiser Maximilians I., 18.30 Uhr, NowaCanto.

SONNTAG, 19. MAI 5. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 14,21b–27 L2: Offb 21,1–5a Ev: Joh 13,31–33a.34–35

SONNTAG, 26. MAI  Aigen-Schlägl. Barocke Sonatensätze für Violine und Orgel, Stiftskirche, 10 Uhr; Vesper im gregorianischen Choral mit Prozession und Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 18 Uhr.  Linz, Mariendom. Messe Basse, Gabriel Fauré, 10 Uhr, Vokalensemble des Koservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Studierende des Konservatoriums.

DIENSTAG, 21. MAI Hl. Hermann Josef, Ordenspriester, Mystiker. Hl. Christophorus Magallanes, Priester, und Gefährten, Märtyrer in Mexiko. Sel. Franz Jägerstätter, Familienvater, Märtyrer. L: Sir 42,15–21b Ev: Mt 11,25–30 L: Offb 7,9–17 Ev: Joh 12,24–26 L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 5,1–12a L: Apg 14,19–28 Ev: Joh 14,27–31a

Lesejahr C Lesereihe I

MONTAG, 20. MAI Hl. Bernhardin von Siena, Ordenspriester, Volksprediger. L: Apg 4,8–12 Ev: Lk 9,57–62 L: Apg 14,5–18 Ev: Joh 14,21–26

Urlaub ist wichtig – wählen aber auch! EINFACH PER BRIEFWAHL.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

post.at/briefwahl

Es gibt viele Gründe, warum Sie am Wahltag nicht ins Wahllokal gehen können. Aber das muss Sie nicht am Wählen hindern. Denn mit der Briefwahl können Sie Ihr Wahlrecht ortsunabhängig ausüben. So leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Mehr Informationen zur Briefwahl und der dafür notwendigen Beantragung einer Wahlkarte unter post.at/briefwahl Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post.

MITTWOCH, 22. MAI Hl. Rita von Cascia, Ordensfrau. L: Apg 15,1–6 Ev: Joh 15,1–8 L: Phil 4,4–9 Ev: Lk 6,27–38 DONNERSTAG, 23. MAI L: Apg 15,7–21 Ev: Joh 15,9–11 FREITAG, 24. MAI L: Apg 15,22–31 Ev: Joh 15,12–17 SAMSTAG, 25. MAI Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester, Kirchenlehrer. Hl. Gregor VII., Papst. Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau. L: 1 Kor 2,10b–16 Ev: Mt 7,21–29 L: Apg 20,17–18a.28–32.36 Ev: Mt 16,13–19 L: 1 Kor 7,25–35 Ev: Mk 3,31–35 L: Apg 16,1–10 Ev: Joh 15,18–21 SONNTAG, 26. MAI 6. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 15,1–2.22–29 L2: Offb 21,10–14.22–23 Ev: Joh 14,23–29

IHRE STIMME ZÄHLT!

26.05.19 EUROPAWAHL


26 Anzeigen & Hinweise TT Entgeltliche Einschaltung

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

TT Entgeltliche Einschaltung

Stellenausschreibung

Stellenausschreibung

Die Diözese Innsbruck sucht ab 1. September 2019 eine/n LEITER/IN DES SEELSORGEAMTES (40 Wochenstunden)

Die Diözese Innsbruck sucht ab 1. September 2019 eine/n LEITER/IN DER FINANZKAMMER (40 Wochenstunden)

Ihre Aufgaben: • Gesamtleitung des Seelsorgeamtes der Diözese Innsbruck inklusive der Koordination der Abteilungen, Referate und Einrichtungen des Seelsorgeamtes • Reflexion und Implementierung neuer pastoraler Ansätze • Mitarbeit an der Konzeption inhaltlicher diözesaner Schwerpunktsetzungen und entsprechender Struktur des Seelsorgeamtes im Blick auf die aktuellen Herausforderungen der Seelsorge • Kontakte und Vernetzung zu den Pfarren, Seelsorgeräumen und Dekanaten der Diözese Innsbruck • Kontakte und Vernetzung zu öffentlichen Stellen • Vertretungsaufgaben in diözesanen und österreichweiten Gremien

Ihre Aufgaben: • Gesamtleitung der Finanzkammer mit den Abteilungen Kirchenbeitrag, Finanzen & Controllerdienste, Recht & Liegenschaftsverwaltung, Bauamt & Gebäudeverwaltung, Datenverarbeitung • Wahrnehmen der Funktion des Ökonomen der Diözese • Aufsicht über die Vermögensverwaltung der Pfarren • Kontakte zu öffentlichen Stellen, Bauträgern und Geschäftspartnern • Vertretungsaufgaben in diözesanen und österreichweiten Gremien

Ihre Voraussetzungen: • Einschlägige Ausbildung (Studium) in Theologie, Erfahrung in der Arbeit in der Kirche • Kenntnis neuer pastoraler Ansätze und Bereitschaft zur Innovation • Mehrjährige Berufserfahrung in leitender Tätigkeit • Führungskompetenz und Managementfähigkeiten, Zusatzqualifikation in OE bzw. Management (erwünscht) • Kommunikations- und Teamfähigkeit mit lösungsorientierter Arbeitsweise • Persönliche Lebensgestaltung aus dem Glauben und Identifikation mit dem Grundauftrag der Kirche • Bereitschaft zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeiten

Ihre Voraussetzungen: • Einschlägige Ausbildung (Studium) im Bereich Wirtschaft; juristische und steuerliche Grundkenntnisse, Erfahrung mit Liegenschaftsbewirtschaftung • Mehrjährige Berufserfahrung in leitender Tätigkeit • Führungskompetenz und Managementfähigkeiten • Kommunikations- und Teamfähigkeit mit lösungsorientierter Arbeitsweise • Persönliche Lebensgestaltung aus dem Glauben und Identifikation mit dem Grundauftrag der Kirche • Bereitschaft zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeiten • Erfahrung mit Microsoft Dynamics NAV von Vorteil

Das bieten wir: • Eigenverantwortliches Arbeiten in Zusammenarbeit mit einem engagierten Team • Fort- und Weiterbildung, Supervision nach den Regelungen des diözesanen Kollektivvertrags • Gehalt und mögliche Anrechnung von Vordienstzeiten lt. Kollektivvertrag der Diözese Innsbruck, mindestens € 4.430,50 brutto/Monat (bei einer Einstufung in I/5 lt. Kollektivvertrag, inkl. einer für diese Tätigkeit vorgesehenen Leitungszulage)

Das bieten wir: • Eigenverantwortliches Arbeiten in Zusammenarbeit mit einem engagierten Team • Fort- und Weiterbildung, Supervision nach den Regelungen des diözesanen Kollektivvertrags • Gehalt und mögliche Anrechnung von Vordienstzeiten lt. Kollektivvertrag der Diözese Innsbruck, mindestens € 4.430,50 brutto/Monat (bei einer Einstufung in I/5 lt. Kollektivvertrag, inkl. einer für diese Tätigkeit vorgesehenen Leitungszulage)

Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte bis 30. Mai 2019 an: Propst Dr. Florian Huber, Generalvikar der Diözese Innsbruck Riedgasse 9-11, 6020 Innsbruck. E-Mail: generalvikariat@dibk.at, www.dibk.at

Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte bis 30. Mai 2019 an: Propst Dr. Florian Huber, Generalvikar der Diözese Innsbruck Riedgasse 9-11, 6020 Innsbruck. E-Mail: generalvikariat@dibk.at, www.dibk.at

Kleinanzeigen

TT Entgeltliche Einschaltung

EUROTAX-RECHNER DER AK HILFT BEIM AUTOKAUF

Fa. Wittmann, Scharnstein Kirchenbänke Tische + Stühle www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91. Freundschaft Witwe, 70 Jahre, sucht für gemeinsame Wanderungen einen netten, ruhigen Partner, bevorzugt unteres Mühlviertel bzw. Urfahr-Gegend. Zuschriften an: KirchenZeitung, ­Chiffre 08/2019, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz. Privat / Kauf Familie Fröhlich kauft hoch­wertige Pelze, Porzellan, Blei­kristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Deko­ratives. Tel. 0676 362 51 46. Verkauf Systeme für URNEN - F r i e d h ö f e Pic-Stein.at Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

Einfache Suche nach fairem Preis Worauf gilt es beim Kauf eines Gebrauchtwagens zu achten? Die AK hilft, im Preisdschungel die Übersicht zu wahren. Der Eurotax-Rechner auf der AKHomepage zeigt, wie günstig ein Angebot ist und welcher Verhandlungsspielraum noch besteht.

D

ie Angst bei der Suche nach ­einem günstigen Gebraucht­ wagen über den Tisch gezogen zu werden, ist nicht unbegründet. Die AK-Konsumentenschützer/-innen verglichen 22 Gebrauchtwagen­ angebote von 20 Autohändlern in Linz und Umgebung mit den Eurotax-Bewertungen. Durchschnittlich

wichen die Angebotspreise um 15 Prozent bzw. 1.469 Euro ab, im Extremfall sogar um bis zu 4.000 Euro (35 Prozent). Viele Konsumenten wissen gar nicht, dass man bei Kaufgesprächen einiges rausholen kann. Der Euro­ tax-Rechner der AK bietet dazu eine verlässliche Basis. Mittels Auto­ modell, Erstzulassungsdatum und Kilometerstand lässt sich der sogenannte „Eurotaxverkaufswert“ ermitteln. In der Regel ist eine Abfrage für Fahrzeuge, die älter als ein Jahr bzw. nicht älter als zehn Jahre alt sind, möglich – auch für Mopeds und Motorräder. AK-Mitglieder können fünf Gratis-Abfragen

pro Kalenderjahr stellen. Diese sind auch smartphone-tauglich. Um den Wert des „Wunsch-Gebrauchtwagens“ zu ermitteln, also einfach den Eurotax-Rechner auf ooe.arbeiterkammer.at/service/ rechnerundtools nutzen.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


Entgeltliche Einschaltung Foto: BMF/AdobeStock

bmf.gv.at

Entlastung Österreich Einfach weniger Steuern

„Entlastung Österreich“ bringt weniger Steuern, weniger bürokratischen Ballast und mehr Umweltschutz „Entlastung Österreich“ ist keine punktuelle Steuerreform, sondern

Mehr Spielraum für die Wirtschaft

ein mehrjähriges Entlastungsprojekt.

2020 •

Sozialversicherungsbonus

Erhöhung Kleinunternehmer-

Ziel ist, die finanzielle Belastung für

„Entlastung Österreich“ bedeu-

grenze und Pauschalierungs-

jeden Einzelnen massiv zu reduzieren,

tet mehr Geld für Investitionen in

möglichkeiten

ohne neue Schulden zu machen oder

Österreich und weniger Bürokratie.

zusätzliche Steuern einzuführen. Erste

Verbesserungen für Kleinunterneh-

geringwertigen Wirtschafts-

Maßnahmen, wie den Familienbonus

men sowie die schrittweise Senkung

gütern

Plus sowie die Senkung der Arbeits-

der Körperschaftsteuer werden

losenversicherungsbeiträge und der

Arbeitsplätze sichern sowie aus-

Umsatzsteuer im Tourismus, haben wir

bauen und den Wohlstand im Land

bereits umgesetzt.

vermehren.

Erhöhung der Grenze von

Maßnahmen im Umweltbereich

2021 •

1. Etappe der Tarifentlastung

Erhöhung des Werbungs-

Mehr Geld zum Leben

Mehr Schutz für unsere Umwelt

Rund 75 Prozent des Entlastungsvolu-

Mit „Entlastung Österreich“ werden

mens kommen arbeitenden Menschen

wir Maßnahmen aus der österreichi-

und Pensionisten zugute. Kleine Ein-

schen Klima- und Energiestrategie

1. Etappe der KÖSt-Senkung

kommen profitieren von einem Sozial-

zum Wohl unserer Umwelt setzen.

2. Etappe der Tarifentlastung

versicherungsbonus von durchschnitt-

Vor allem im Bereich der Mobilität

Erhöhung Gewinnfreibetrag

lich 280 Euro pro Jahr. 4,8 Millionen

wollen wir ökologische Anreize

Mitarbeitererfolgsbeteiligung

Steuerzahler entlasten wir außerdem

schaffen und Fahrzeuge mit gerin-

spürbar durch eine Senkung mehrerer

gem Schadstoffausstoß steuerlich

Einkommensteuertarifstufen.

begünstigen.

kostenpauschales •

Vereinfachung und Entbürokratisierung

Weitere Informationen auf entlastung.at

2022

Gesamtentlastungsvolumen ab 2022: 8,3 Mrd. Euro


28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

16. Mai 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

17. Mai: Kinostart von Nikolaus Geyrhalters neuem Film „Erde“

„Macht euch die Erde untertan“ Nikolaus Geyrhalters neuer Film „Erde“ ist eine visuell beeindruckende Dokumentation über die Folgen der durch Menschen verursachten Eingriffe auf unserem Planeten.

Teenage-Melodrama Sie ist zarte 17 Jahre alt und hat mehr Follower als Donald Trump, für den Rolling Stone ist sie der wichtigste Teenager der Saison, der renommierte NME bezeichnet sie als „the most talked about teen on the planet“ und FM4 feiert schon jetzt ihr Debutalbum „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ als Album des Jahres. Ihr Name ist Billie Eilish. Ein Interview und der ganze Hype reichten völlig aus, dass ich mich von dem Girlie völlig genervt fühlte. Ich beschloss, einen großen Bogen um sie zu machen ... bis, ... ja, bis ich eines Abends mit dem Auto nach Hause fuhr und im Radio dieser Song lief, der mich den Lautstärkenregler hochdrehen ließ. Dabei handelte es sich um „Bad Guy“, dem Album-Opener von „When We All Fall Asleep ...“. Hip HopElemente, Sprechgesang, Electro Beats und düstere Basslinien erzeugen einen wispernden Sound und einen Anflug von Horror. Das reduzierte Album erinnert an einer Stelle an Tricky, an einer anderen an Lana Del Rey, Lorde oder The xx. Und dennoch behält sich „When We All Fall Asleep ...“ seine absolute Einzigartigkeit. Beim Hören wird einem ganz schwer ums Herz und die Augen werden wässrig (Kein Scherz!). Das ist wahres TeenageMelodrama! Mit ihrem Debutalbum zieht uns Billie Eilish auf die dunkle Seite der Macht und wir lassen es gerne geschehen, was genauso schön wie bedenklich ist. KLAUS RAUSCHER Bewertung:



 When We All Fall Asleep, Where Do We Go? (erschienen bei Darkroom/Interscope Records)

Die Filme des österreichischen Dokumentarfilmers Nikolaus Geyrhalter, der nunmehr seit 25 Jahren aktiv ist, stehen in einem stetigen Dialog miteinander. So kann auch sein neuer Film „Erde“ im Zusammenhang mit „Unser täglich Brot“ (2005) und „Homo Sapiens“ (2016) gesehen werden. Für ersteren Film hat Geyrhalter in verschiedenen Betrieben in Europa die industrielle Nahrungsmittelproduktion in den Fokus gerückt. In „Homo Sapiens“ zeigt er uns unkommentiert die Erde Filmtipp von ohne Menschen, oder besser geMarkus Vorauer. sagt, das, was von den menschliFOTOLIA ARAHAHN chen Eingriffen in die Landschaft übrig geblieben ist: Ruinen und verfallende Bauten. Irreversible Eingriffe. „Erde“ ist gewissermaßen in einem zeitlichen Davor situiert, wie der Mensch mit Unterstützung von überdimensionalen Maschinen die Erdoberfläche aufreißt und das Innere aushöhlt. Es ist die Visualisierung dessen, was in der Geologie aktuell unter dem Begriff Anthropozän zusammengefasst wird und die durch den Menschen verursachten Eingriffe in die Natur bezeichnet, die irreversibel sind.

Nikolaus Geyrhalter zeigt eine malträtierte Landschaft. GEYRHALTER

Wie immer benötigte Geyrhalter eine lange Vorbereitungszeit, um die Locations auszuwählen und Drehgenehmigungen zu bekommen. Der Film führt an sieben Orte, die in jeweils 15-minütigen Episoden mit einer

Luftaufnahme eingeleitet werden, die das ganze Ausmaß der Oberflächenbeschädigung visualisiert. Im San Fernando Valley in Kalifornien werden ganze Berge abgetragen, um Bauland für Wohnungen und Unternehmen zu schaffen. Am Brenner wird der Berg ausgehöhlt, um die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt zu schaffen. Weiter führt der Weg bis ins deutsche Wolfenbüttel in ein stillgelegtes Salzbergwerk, wo der Berg nicht angebohrt, sondern mit Atommüll gestopft wird. Reflektierte Arbeiter. In ästhetisch ansprechenden Tableaus präsentiert Geyrhalter, der auch wieder für die Kamera verantwortlich ist, die gigantischen Gerätschaften, die das jeweilige Terrain beackern und die von diesen malträtierte Landschaft. Zwischen diese Einstellungen blendet er frontal Arbeiter/innen aus den Betrieben ein und lässt diese zu Wort kommen. Deren Statements belegen das hohe Reflexionsniveau der in den Arbeitsprozess Involvierten, die einerseits von ihrer Tätigkeit begeistert, sich gleichzeitig aber der Folgen ihres Tuns bewusst sind. Neben Fortschrittsgläubigkeit („Es gibt immer eine größere Maschine, und wenn die nicht funktioniert, gibt es immer noch Dynamit. Wir werden immer gewinnen.“) überwiegt aber doch die Einsicht, dass Grenzen überschritten würden („Die Ressourcen sind begrenzt. Entweder wir ändern uns oder wir sinken.“). Schwacher Trost am Ende. Geyrhalter vermeidet eine Bloßstellung der Arbeiter. Vielmehr ist sein Film eine präzise Studie moderner Arbeitsprozesse, die nur im Teamwork funktionieren. Immer wieder wird betont, dass unser aller Fortschritt auf der Ausbeutung der Erde basiert, und dass diese Haltung ein Akt der Gewalt ist. Es gebe keine Grenzen, wie einer der Beteiligten meint. Daran will Geyrhalter dann noch nicht glauben, wie die letzte in Alberta/Kanada gedrehte Episode vermittelt. Da er keine Drehgenehmigung in der Anlage zur Schieferölgewinnung bekommen hat, kommen hier keine Arbeiter zu Wort, sondern zwei Vertreter der indigenen Bevölkerung, deren Land man okkupiert hat. Die Bagger aus der ersten Phase des Ölsandabbaus verrotten, von Bäumen überwuchert. Die Wildnis holt sich zurück, was man ihr genommen hat, auch wenn dies ein langer Prozess ist. Ein schwacher Trost am Ende eines beeindruckenden Films.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

16. Mai 2019

Kulturland n Brahms-Requiem in Kallham und Altmünster. Die Chorgemeinschaft „Hausruckvoices“ lädt am 18. und 19. Mai zu einem musikalischen Hörgenuss ein: Das Deutsche Requiem von Johannes Brahms wird in den Pfarrkirchen Kallham am Sa., 18. Mai, und in Almünster am So., 19. Mai, erklingen. Anlass ist der 150. Jahrestag der Uraufführung dieses Werks im Bremer Dom. 85 Sänger/innen der „Hausruckvoices“ und 44 Musiker/innen des OÖ. Mozartensembles werden das Brahms-Requiem zu Gehör bringen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Info: www.hausruckvoices.at Auf Augenhöhe: Begegnung mit Herbert Ploberger in der OÖ. Landesgalerie.

landesgalerie oö/Röbl

Blick hinter die Kulissen Museumstag in Oberösterreich. 55 Museen in Oberösterreich laden am 19. Mai zum Kennenlernen und Erkunden abseits des regulären Programmes ein. Grund dafür ist der internationale Museumstag. Ermöglicht wird ein Blick hinter die Kulissen, Ausstellungsgestalter/innen führen durch die Räume. Für Kinder- und Familien wird ein eigenes Programm angeboten. Die Pramtaler Museen im Innviertel locken mit Ausstellungen und mit Kulinarik sowie Musik, in Klaffer sind

drei Museen bei freiem Eintritt zu besuchen. In Linz öffnen fast alle Museen des Landes und der Stadt ihre Tore. Auch die Welser Museen haben sich für Familien Überraschendes ausgedacht. Das Evolutionsmuseum Schmiding organisert einen Tag für Kinder, bei dem junge Forscherinnen und Forscher in die Rolle von Paläontologen schlüpfen können. elle XX Infos zum Museumstag: mit ermäßigtem oder freiem Eintritt unter Tel. 0732 68 26 16, www.ooemuseen.at

n Motetten und Orgelwerke von J. S. Bach in Linz. Der Wiener Motettenchor unter der Leitung von Andreas Peterl kommt nach Linz und gibt am So., 19. Mai, um 17 Uhr ein Konzert in der Martin-Luther-Kirche. Marina Ragger an der Orgel und Szilard Chereji (Violine) werden Werke Bachs interpretieren. XX Karten: info@motettenchor.at

n Nicolaimesse von Joseph Haydn in Steyr. Die Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia Steyr wird am So., 19. Mai, um 10 Uhr die Nicolaimesse in der Michaelerkirche erklingen lassen.

Serenade in St. Florian In der Konzertreihe „Fiori Musicali“ wird das Ensemble „Harmonie Palais Meran“ zu hören sein. HarmoniemusikEnsembles waren um 1800 bedeutende Kulturträger in Österreichs Städten und Klöstern. Die Bläser-Ensembles spielten Werke von berühmten Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven, aber auch Unterhaltungsmusik heute kaum mehr bekannter Tonschöpfer. Das Serenaden-Programm stellt Kompositionen für unterschiedliche Bläserbesetzungen in den Mittelpunkt, die größtenteils einen Bezug zum oberösterreichischen Musikleben

haben, zum Beispiel Franz Asplmayr. Er war am Kärntnertortheater in Wien als Ballettmusik-Komponist tätig. Geboren wurde er 1728 in Linz und erhielt hier seinen ersten Unterricht auf der Violine. Der Komponist Adam Joseph Emmert gehörte in Salzburg zum Kreis der Freunde und Schüler Michael Haydns, betrieb die Musik jedoch nur als Dilettant. Mit Georg Druschetzky, der zwischen 1777 und 1783 in Linz als „bestallter Landschaftspauker“ angestellt war, prägte ein überaus erfolgreicher Harmoniemusik-Komponist das Musikleben in der Landeshauptstadt. Der Oboist und Kompo-

Ensemble Harmonie Palais Meran.

fiori musicali

nist Ignaz Malzat pflegte Kontakte zum Stift Kremsmünster, wo auch eine Abschrift seiner, vom Ensemble dargebrachten, Parthia in Es-Dur erhalten ist. Musik dieser Komponisten wird am Sa., 18. Mai, um 19 Uhr bei der Serenade im Kapitelgarten des Stifts St. Florian erklingen. elle


30 Personen & Dank

 Am 17. Mai 2019 wird KonsR Mag. Franz Starlinger 60 Jahre alt. Er ist gebürtig aus Atzbach und wurde 1986 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Hofkirchen an der Trattnach und Laakirchen, seit 1987 als Pfarradministrator und seit 1993 als Pfarrer bestellt. Zusätzlich ist er der verantwortliche Seelsorger in Steyrermühl (seit 1994), Roitham (seit 2008), Pinsdorf (seit 2013) und Ohlsdorf (seit 2018). 2004 wurde Franz Starlinger zum Dechant des Dekanates Gmunden ernannt.  Am 22. Mai 2019 vollendet Ing. Hannes Hofer, stellvertretender Diözesanobmann der Katholischen Männerbewegung, sein 60. Lebensjahr. Er stammt aus Auberg/ St. Peter am Wimberg und begann nach dem Besuch der Höheren landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt in St. Florian als Organisationssekretär der Katholischen SchülerInnen-Jugend in der Diözese Linz. 1984 wechselte Hofer zur Raiffeisenlandesbank und ist seit 1988 Bankstellenleiter in St. Florian. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

KirchenZeitung Diözese Linz

EHRUNG & DANK  Windischgarsten. Zu einem musikalischen Erlebnis wurde das Benefizkonzert des Musikvereins der Pfarrgemeinde Windischgarsten und der Jugendmusikkapelle. 3.348 Euro an Spenden konnten Pfarrer Gerhard Maria Wagner, der das Konzert

zeigte sich, dass viele Feuerwehrkameraden auch in der Pfarre ehrenamtlich mitarbeiten, als Ministranten, als Lektor, Kommunionspender oder Zechprobst. Auch der Feuerwehrer und Mesner außer Dienst, Georg Baier, feierte mit seinen 92 Jahren die Florianimesse mit. PFARRE

mit Texten zum Nachdenken begleitete für die Kirchturmsanierung übergeben werden. Die Pfarre dankt den Musiker/innen und Spender/innen. PFARRE  Kirchdorf am Inn. Beim „Florianiamt“ der Freiwilligen Feuerwehr von Kirchdorf

 Zell an der Pram. In der Fastenzeit lud der „Eine-Welt-Kreis Zell an der Pram“ zu einer „Solibrotaktion“ ein. In den beiden Bäckereien des Ortes konnten die Konsument/innen den Brotkauf mit einer Spende verbinden. Die Aktion erbrachte 443,Euro. Die Initatoren danken den Teams der Bäckereien und den Spender/innen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

GEBURTSTAGE

16. Mai 2019


Leser/innen am Wort 31

16. Mai 2019

Maria am Podest Zu KiZ Nr. 18, S. 23

Zur Überschrift „Das holt Maria vom Podest“ möchte ich die Botschaft der Muttergottes aus Medjugorje vom 2. Mai 2019 gegenüberstellen: „Liebe Kinder! Mit mütterlicher Liebe rufe ich euch auf, dass ihr reinen und offenen Herzens mit vollkommenem Vertrauen auf die große Liebe meines Sohnes antwortet. Ich kenne die Größe Seiner Liebe. Ich trug Ihn in mir – die Hostie im Herzen, das Licht und die Liebe der Welt. Meine Kinder, auch mein Wenden an euch ist ein Zeichen der Liebe und des Sanftmutes des himmlischen Vaters – ein großes Lächeln, erfüllt von der Liebe meines Sohnes – der Aufruf zum ewigen Leben ... Das Leben hat gesiegt, mein Sohn lebt. (...)“ Das Podest kommt von Gott, da sie Jesus empfangen und uns schenken durfte. HERMINE BÜRGSTEIN, GUTAU

Veränderung von unten Für mich ist der Klimawandel voll im Gange: Die Trockenheit des Vorjahres scheint sich heuer fortzusetzen! Und überall auf der Welt spüren es zuerst die Bauern: Die im Süden wandern mehr und mehr (zur Freude der „Landgrabber“) als Klimaflüchtlinge erst in die städtischen Slums und schließlich zu uns. Meldung der letzten Tage: Demo der Kartoffelbauern in Wien: Österreich kann sich ab Ende April nicht mehr selbst mit Erdäpfeln versorgen – aber keine Sorge: Die bekommen wir aus Ägypten. Braucht man dort keine Kartoffeln? Ach ja, wer Geld hat kauft ein, überall. Wir können den Klimawandel noch lange verleugnen. Schluss mit dem Tanz um das „Goldene Kalb“, schlachten wir die Heilige Kuh, den „Freien Markt“! Verjagen wir seine Hohen Priester, die Ökonomen und Handelskonzerne, die unseren Planeten aufheizen, ja verbrennen, weil ihnen nichts anderes

einfällt als Wirtschaftswachstum, Profit und Ausbeutung von Natur, Tier und Mensch! Es geht nur mit Konsumverzicht, regional, lokal. (...) Gehen wir auf die Straße, unterstützen wir Fridays for Future. Die Veränderung muss von unten und von oben kommen.

AM „KL ASSIK

DOM“

Tickestpsiel!

Gewinn

FERDINAND SEYRL-BERGTHALER, GMUNDEN

An-stiften Zum Leserbrief „Die Papst-Botschaft“, S. 31

„an-stiften“ ist eine Veranstaltung, zu der Propst Johann Holzinger des Augustiner Chorherrnstiftes St. Florian regelmäßig einlädt. Ein ausgewählter Text von Papst Franziskus ist jeweils Gesprächsgrundlage dieser Abende. Sehr viel und Interressantes finde ich auch in „www.vaticannews.va“. Es liegt besonders in unserer Verantwortung, wie viele der Aussagen und Predigten von Papst Franziskus wir hören oder lesen wollen. CHRISTINE SOTSAS, ST. FLORIAN

Ein großer Wurf? Mit 300 Millionen Euro weniger muss das Land Oberösterreich laut Landeshauptmann Stelzer auf Grund der Steuerreform der Regierung in den nächsten Jahren auskommen. Dafür haben die Menschen, die etwas leisten, mehr Geld im Börserl, das sie wieder in die Wirtschaft pumpen können. 300 Millionen weniger in den Kassen der Kommunen – 300 Millionen weniger für Bildung, Infrastruktur oder Pflege. Ist diese Steuerreform wirklich der große Wurf oder wieder nur eine Umverteilung vom Gemeinwohl zu einer Individualisierung, die massenweise Verlierer erzeugt? CHRISTIAN LEONFELLNER, ALBERNDORF

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

© Franz Litzlbauer

KirchenZeitung Diözese Linz

Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Tickets für „Klassik am Dom“ Konzerte.

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www.kirchenzeitung.at/gewinnspiel oder abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

JA x Ich nehme am Gewinnspiel teil. Ich bin AbonnentIn der KirchenZeitung.

Ich bestelle ein Schnupperabo der KirchenZeitung um € 10,– Das Abo beginnt mit nächstfolgender Ausgabe und endet nach 8 Wochen.

Mein Wunschkozert wäre: Katie MELUA am 12.7.2019 Rolando VILLAZÓN am 13.7.2019 Konstantin WECKER am 19.7.2019

GewinnerInnen werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, eine Barablöse ist nicht möglich. Teilnahmefrist: 15. Juni 2019.

Beziehernummer falls vorhanden Name Straße, Hausnummer Postleitzahl

Ort

E-Mail Datum Ich möchte die Rechnung elektronisch:

Telefonnummer Unterschrift £ Ja £ Nein

Mit meiner Unterschrift willige ich ausdrücklich ein, dass meine bekannt gegebenen personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail) für eventuelle weitere Kontaktaufnahmen elektronisch gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Mein Einverständnis hierzu kann ich jederzeit mittels Brief an die KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, oder per Mail an office@kirchenzeitung.at widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die AGB: www.kirchenzeitung.at/agb

Bestellen unter: abo@kirchenzeitung.at oder 0732 76 10-39 69


unter uns Das Jahr 1979

Denkmal

In der Schule der Natur An Universitäten kann man zweifellos viel lernen. Doch manchmal begeben sich die hochstudierten Uni-Leute in die Schule der Natur, um Anregung für zukunftsfähige Lösungen zu erhalten. Matthäus Fellinger

Weniger der Honig als die Bauweise der Wabe weckt das Interesse der Bioniker. Wikimedia Commons/ Merdal

Machen Sie mit: Welche Vorbilder aus der Natur für technische Lösungen kennen Sie noch? Einsenden bis 24. Mai an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Wem alles zu langsam geht oder zu wenig ist, kann sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Für 1 Kilo Honig fliegen sie dreimal um die Erde. Wär schade, wenn sie dächten, es zahlt sich nicht aus.

„Trennt nicht die Menschen in ‚wir‘ und die ‚anderen‘ … Es kann jedem passieren, dass ihr einmal zu den ‚anderen‘ abgestempelt werdet.“ Gerda Frey, jüdische Zeitzeugin, beim „Fest der Freude“ am 8. Mai in Wien

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Bionik, auch Biometik, heißt diese Wissenschaft, die sich ihre Ideen aus der Natur holt. Der aktuell allseits bedachte Leonardo da Vinci war ein Bioniker, wenn er den Vogelflug genau beobachtete, um schließlich ein Fluggerät zu skizzieren. Zurzeit „fliegen“ Bautechniker geradezu wie die Bienen auf die Waben. Die phänomenale Konstruktion des Wabenbaus, bei der mit einem Mindestaufwand an Material ein Höchstausmaß von Stabilität erreicht wird, kann man sich in heutiger Bautechnik zunutze machen. Die hochspeziellen Entlüf-

tungssysteme in Termitenhügeln sind für Klimasysteme menschlicher Behausungen interessant. Nicht nur für das Baugewerbe gibt es da viele Anregungen zu holen. Auch bei der Konstruktion von Prothesen wird die Wabentechnologie umgesetzt. Das erlaubt viel leichtere Bauweisen bei höherer Stabilität. Aber es muss sich nicht um Hochtechnologie handeln. Ganz gewöhnlicher Pappkarton nutzt – als Zwischenlage – ebenfalls das Wabenprinzip.

Vor wenigen Tagen wurde das Programm des Festtages verschickt: das 40-jährige Maturajubiläum steht an. 1979 – was für ein Jahr. Endlich keine Stundenwiederholungen mehr, keine Schularbeiten, die Enge des Internats hinter sich lassen, gespannte, aber freudige Erwartung, was das Theologiestudium bringen wird. Das Maturajahr kann man nicht vergessen, denn unzählige Male wurde an Uni und Ämtern danach gefragt. Es bleibt aber auch persönlich ein besonderes Jahr. Entsprechend ausführlich wird die Maturafeier gestaltet: beginnend mit Sektempfang im Stiftshof (den Ort verrate ich nicht) über ein mit Spannung erwartetes Nostalgie-Mittagessen im ehemaligen Speisesaal eines der drei Internate, die es am Ort gab, Schulbesichtigung, dann Zeit zum Plaudern und Spazierengehen, aber nur auf den Wegen, die damals erlaubt waren, und abends Zusammentreffen mit den Professoren. Weil 1979 in der eigenen Biografie herausragt, war ich auch stets wach dafür, was sich weltpolitisch ereignet hat. Nach und nach entpuppte es sich als Schicksalsjahr: im Iran hat Ayatollah Khomeini die Herrschaft übernommen und in Mekka erstürmten religiöse Fanatiker die Große Moschee. Das war der Beginn eines Wiedererwachens des Islam, der bis heute die Welt in Atem hält.


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