KiZ-ePaper Nr. 09/2019

Page 1

Nr. 9 I 28. Februar 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

3 Im Gespräch. Schüler/innen im Klimastreik. 8 Oberösterreich. Wie Pfarren Fasching feiern. 10 Thema. Respekt – der Kern der Menschenrechte. 18 Bewusst leben. Müllberge voller Überfluss. 28 Kultur. Im Museum beginnt die Bibel zu sprechen. 26 Impressum.

Frische Zitrusfrüchte, vom Baum gepflückt. Köstlich!

Winter

Der Duft der frischen Zitrusfrüchte Die KirchenZeitung war mit 185 Leserinnen und Lesern in Sizilien zu Gast

Noch ist es kalt bei uns. Eine Orange sorgt für Vitamin-C-Nachschub. Teetrinken mit einem Spritzer Zitronensaft wärmt. In Sizilien sind die Zitronen und Orangen längst reif zum Pflücken. Sie wachsen dort auf natürlichem Weg. Nur wenn sie reif seien, würden sie auch duften, erklärten die Reiseleiter/innen der KiZ-Leser/innen-Reise. Mit Zitrusfrüchten im Gepäck und vielen wunderbaren Eindrücken einer Frühlingswoche in Sizilien machten sich die 185 Leser/innen wieder auf den Weg nach Hause. Seite 6/7


2 Meinung Kommentar Nicht falsch, aber zu schwach Will man den Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan aus mitteleuropäischer Sicht zusammenfassen, wird man sagen müssen: Das meiste, was dort besprochen wurde, war nicht falsch. Aber die Ergebnisse sind zu schwach. Das beginnt bei der Diskussion um das Kirchenrecht. Natürlich müssen die Verfahren transparenter, die Opfereinbindung stärker und die Laienbeteiligung größer werden. Aber das Kirchenrecht alleine ist zu schwach. Die strengste

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Die zerstreute Gesellschaft Er ist etwas zerstreut, sagt man von einem Menschen, dem es schwerfällt, bei einer Sache zu bleiben. Etwas verträumt vielleicht mag er erscheinen, mit den Gedanken – weiß Gott wo. Es mag die charaktertypische Form der Zerstreutheit geben. So ist dieser Mensch halt. Doch es gibt auch die Zerstreutheit, die sich mehr und mehr als eine Krankheit herausstellt. Ein Mensch „verliert sich“ immer mehr, verloren steht er da in der Welt. Es ist nicht leicht, mit solcher Zerstreutheit zurechtzukommen – für die Menschen selbst nicht, für An- und Zugehörige auch nicht. Umso erstaunlicher ist es, wie Menschen bewusst in das Zerstreut-Sein hineinsteuern – mit voller Absicht – als müsse man es tun, um nur ja dabei zu sein im Geschehen. „Zerstreue dich!“ scheint die geforderte Seinsweise des modernen Lebens zu sein. Versuche nur möglichst überall dabei zu

sein, offen nach allen Seiten. Die modernen Kommunikationsmittel sind da eine Versuchung. Jeden Augenblick eine Neuigkeit! Doch man verliert sich so schnell im Vielen – und wo vieles gleich gültig ist, steht ihm der Mensch schließlich gleichgültig gegenüber. Wer auf alles aus ist, dem ist letztlich nichts mehr bedeutsam. Eine Bescheidenheit täte gut – nicht nur im Materiellen oder beim Essen, auch in den Wissensdingen. Nicht im Vielen, im Guten öffnet sich Leben.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: veronica openibo, ordensobere HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Strafe für Missbrauchstäter ist die Entlassung aus dem Priesteramt und auch das ist unvollkommen: Wer die Strafe nicht wahrhaben will, feiert Sakramente zwar unerlaubt, meist aber gültig, weil man seine Weihe nicht rückgängig machen kann. Die staatliche Justiz kennt zwar die Verjährung, kann aber ihre Strafen durchsetzen. Deshalb muss die Anzeige des Verdächtigen dort zwingend sein. Auch der Widerwille, sich mit dem Zölibat oder der kirchlichen Sexualmoral auseinanderzusetzen, hat dem Treffen im Vatikan viel an möglicher Wirkung genommen. Wenn der Zölibat offenbar zum Teil unreife Personen anzieht, die sich vor dem gesunden Umgang mit Sexualität verstecken, dann ist das eine Gefahrenquelle.

Für eine Ausbildungsreform Es bereitet mir Sorge, wenn ich sehe, wie hier in Rom und anderswo die jüngsten Seminaristen behandelt werden, als wären sie etwas Besonderes. Denn das fördert in ihnen eine falsche Selbstwahrnehmung über ihren eigenen Status.

Angesichts des sexuellen Missbrauchs hat die nigerianische Ordensobere Veronica Openibo katholische Kirchenführer aus allen Erdteilen aufgefordert, die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten grundlegend zu überdenken. Openibo äußerte sich am Samstag als erste Ordensfrau beim weltweiten Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan. Sie ist Vorstandsmitglied der weltweiten Vereinigung der weiblichen Ordensoberen (UISG). kna


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

28. Februar 2019

Greta Thunberg (Bild Mitte) bei einer Pro­ testveranstaltung in Brüssel für das Klima. Greta hat es geschafft, eine weltweite Bewegung zu starten. reuters/Yves Herman

Klimawandel: Freitag ist Streiktag

„Streiken ist anstrengender als Schule“ Schule zu gehen“, betont Ida. „Ich fahre extra mit dem Zug von Schärding nach Linz. Während der Protestkundgebung schreien wir zwei Stunden lang, springen herum, singen.“ Dazu komme noch sehr viel Planungsund Vernetzungsarbeit: „Auf meinem Handy kommen ständig Nachrichten herein.“

Der Klimastreik hat Oberösterreich voll erreicht. Hunderte Schüler/innen gehen freitags für das Klima auf die Straße. Wer sind die Jugendlichen, denen der Klimawandel nicht egal ist? Klimastreikerin Greta Thunberg liefert die Inspiration. Immer mehr junge Menschen gehen freitags unter dem Motto „Fridays for Future“ („Freitage für die Zukunft“) auf die Straße statt in die Schule. Eine der Initiatorinnen des Protests in Oberösterreich ist Ida Berschl, 18 Jahre und Schülerin am BORG Schärding. „Der CO²-Austoß steigt, die Temperaturen steigen, die Gletscher schmelzen. Der Klimawandel lässt sich nicht leugnen. Ich habe mich gefragt, wieso dennoch nichts getan wird. So ist mir der Gedanke gekommen, das selbst in die Hand zu nehmen“, erzählt Ida. Sie rief vor sechs Wochen mit Gleichgesinnten eine Facebook-Seite ins Leben, vernetzte sich und veranstaltete Ende Jänner den ersten Klimastreik in Linz. „Wir sind überparteilich, das ist uns ganz wichtig, wir lassen uns nicht vereinnahmen“, sagt Ida. Mittlerweile versammeln sich jeden Freitag bis zu 200 Klimastreiker/innen auf dem Linzer Hauptplatz. Sogar in den Semesterferien wurde protestiert. Drohender Schulverweis. Linda Mayer, die in Linz ins Gymnasium geht, ist eine der Schülerinnen, die jeden Freitag streikt. Die drohenden Folgen des Klimawandels und Politiker/innen, die untätig bleiben, anstatt die Welt zu retten, haben die 18-Jährige auf die Straße getrieben. Da Linda bereits volljährig ist, verfasst sie ihre Entschuldigungen für das

Schwänzen die Schule für das Klima: Ida Berschl (links) und Linda Mayer KIZ/PS (2)

Fernbleiben von der Schule selbst. „Ich erfinde keine Ausreden, sondern schreibe, dass ich für das Klima streike“, sagt Linda. Die Schule reagiert darauf geteilt: „Ein Lehrer aus unserer Schule ist sogar mit einer ganzen Klasse zum Streik gegangen. Andere Professoren drohen dagegen mit einem Verweis von der Schule.“ Ab 30 unentschuldigten Fehlstunden kann man in Österreich von der Schule fliegen. Bis jetzt wisse sie von niemanden, dem der Klimastreik einen Verweis eingebracht habe, sagt Ida Berschl. „Ein paar haben eine Betragensnote im Semesterzeugnis bekommen. Die Betroffenen nehmen das aber nicht tragisch, weil ihnen das Thema ‚Klimawandel‘ wichtiger ist als die Note.“ Ida selbst hat die Direktorin ihrer Schule schon im Vorfeld der Klimastreiks informiert. „Natürlich sagt keiner, dass wir jeden Freitag die Schule schwänzen können. Gleichzeitig ist es den Lehrern schon wichtig, dass wir uns engagieren“, versteht sie die Zwickmühle, in der sich die Schulleitung befindet. Anstrengender als Schule. „Für das Klima zu streiken ist anstrengender, als in die

Streiken, bis die Politik handelt. Der Kampf gegen den Klimawandel ist ihr den Aufwand jedoch wert. Wie lange wird sie noch für das Klima streiken? „Greta Thunberg hat gesagt, sie macht das so lange, bis sie zufrieden ist mit dem, was die Politiker gegen den Klimawandel machen. Diese Haltung teile ich. Es ist für uns nicht vertretbar, zu streiken, und dann tut sich nichts. Wir Schulstreiker sind hartnäckig.“ Ideen, welche Maßnahmen die Politik gegen den Klimawandel setzen könnte, hat Ida jedenfalls genug: Anstrengungen, den öffentlichen Verkehr auszubauen und für alle gratis zu machen, und eine ökosoziale Steuerrefom zählen dazu. Beim Klimaschutz setzt sie auch bei sich selbst an. „Ich werde nach meiner Matura nicht irgendwo fliegen, sondern an einem österreichischen See campen.“

«

Paul Stütz

Weltweiter Aktionstag Am Freitag, 15. März soll der Klimastreik noch größere Dimensionen annehmen. In mehr als 40 Ländern soll an diesem globalen Aktionstag geballt gestreikt werden.


4 Kirche in Oberösterreich

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Gruppe auf Besuch in den Räumen der Europäischen Kommission. Bei den Treffen mit den Expertinnen und Experten in der Europäischen Kommission wurden Informationen zu Agrarpolitik, Sozialem, Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ausgetauscht. P. Josef Kampleitner

Bischof Manfred Scheuer bei Diözesaner Studienfahrt in Brüssel: „Wann haben wir das letzte Mal ‚Wir Europäer‘ gesagt?“

Die EU weitet den Horizont Mit Bischof Manfred Scheuer an der Spitze unternahmen 41 Personen – Mitglieder der Diözesanleitung und Dechanten der Diözese Linz – eine Studienfahrt nach Brüssel. Ziel der Fahrt waren Begegnung und Austausch mit Repräsentantinnen und Repräsentanten der Kirche bei der EU und mit Vertreter/innen der EU-Institutionen. Die Plattform, die sich die katholische Kirche Europas geschaffen hat, um gemeinsam in den EU-Institutionen auftreten zu können, ist die COMECE: die Kommission der Bischofs-

konferenzen der Europäischen Union aus den 28 EU-Mitgliedstaaten. Michael Kuhn, Referent der Österreichischen Bischofskonferenz für Europa und die COMECE, erläuterte die Arbeit in Brüssel: „Die Kirche hat etwas beizutragen zur politischen Entwicklung Europas.“ Immer wieder werde in letzter Zeit dabei die päpstliche Enzyklika „Laudato si’“ als Grundlage verwendet. Bischof Manfred Scheuer erkundigte sich nach kontroversen Themen der EU mit der Kirche. Diese sind unter anderem der Lebensschutz am Beginn und am Ende des

menschlichen Lebens sowie der Stellenwert der Religion im Gesamten in den europäischen Gesellschaften. Gespräch im EU-Parlament. Beim Besuch im EU-Parlament sagte der Dechant von Perg, Konrad Hörmanseder: „Es ist für mich etwas Besonderes, im Plenarsaal des Europaparlaments zu sitzen. Die Europäische Union weitet den Blick.“ Es standen auch Gespräche mit den EU-Abgeordneten Othmar Karas (ÖVP), Josef Weidenholzer (SPÖ) und Thomas Waitz (Grüne) auf dem Programm.

Bad Zeller Pilgergruppe begegnet Papst Rom – Bad Zell. Unter der geistlichen Leitung von P. Maximilian Schiefermüller OSB, der aus Bad Zell stammt und nun Prior im Stift Admont ist, pilgerten an die 50 „Zeller/innen“ nach Rom. Bei der wöchentlichen Generalaudienz mit Papst Franziskus kam es zu einem persönlichen Zusammentreffen mit dem Heiligen Vater, bei dem ihm Bürgermeister Hubert Tischler, P. Prior Maximilian

(links) und weitere Verantwortliche des „Hedwigsausschusses“ eine Statue der heiligen. Hedwig überreichen konnten. Der Papst bedankte sich herzlich und bat alle Zeller um das Gebet für ihn und, wie er wörtlich sagte, sein „schweres Amt“. Die Pfarre Bad Zell pflegt seit Jahren die Verehrung der heiligen Hedwig von Andechs, der Patronin des Zeller „Hedwigsbründls“. L‘Osservatore Romano


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

28. Februar 2019

In Kürze Der neue Sozialratgeber 2019

Schülerinnen und Schüler des 4A-Jahrgangs der HLBLA St. Florian

HLBLA St. Florian

Denk- und Diskussionsanstoß

Gegen die Bodenversiegelung Am Ende einer Veranstaltung zum Thema „Bodenverbrauch“ forderten Schülerinnen und Schüler der HLBLA St. Florian: „Stoppt den Bodenverbrauch!“ Der Umgang mit dem Boden, einer der wichtigsten Lebensgrundlagen, müsse sich ändern. Darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung „Stoppt den Bodenverbrauch“, die am 13. Februar in der Höheren landwirtschaftlichen Bundeslehranstalt (HLBLA) St. Florian stattfand, einig. Die Schüler/innen beschäftigten sich mit Bewusstseinsbildung im Hinblick auf den Schutz des Bodens, mit Risiken und Gefahren durch Versiegelung, den gesetzlichen Änderungen, die den Bodenverbrauch eindämmen sollen, und mit erfolgreichem Leerflächenmanagement. Die Realität aber zeichne das Bild einer Gesellschaft, die die „Bodenhaftung“ verloren habe, so Hannes Hohensinner von der HLBLA. Die ungebremste Flächenversiegelung wird gebilligt, weil sie im Rahmen des Wirtschaftswachstums stattfindet, das den Wohlstand sichern

soll. Gemeinden stehen bei Firmenansiedelungen miteinander in Wettbewerb, weil diese zusätzliche Steuereinnahmen bringen. Wiesen werden umgewidmet, Einkaufszentren entstehen, das Straßennetz wird ausgebaut und Ortskerne veröden. Versiegelter Boden sei aber toter Boden, sagte Wolfgang Winkler von der Österreichischen Hagelversicherung. Toter Boden speichert kein Wasser, bindet kein Kohlendioxid, hat keine temperaturausgleichende Wirkung, produziert keine Lebensmittel und bietet keinen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Raumordnung. Um die Bürgermeister/innen bei einer flächensparenden Gemeindeentwicklung zu unterstützen, müsse die Raumordnung gemeindeübergreifend organisiert werden. Waidhofen an der Ybbs könnte dafür als Vorbild dienen: Laut Gemeinderatsbeschluss ist der Bau von Einkaufszentren auf der grünen Wiese untersagt, gleichzeitig wurde eine Strategie entwickelt, mit der das Ortszentrum belebt werden soll. HLBLA/Grüll

Betreuungs- und Beratungsangebote bei Problemen unterschiedlichster Art. Die kostenlose Broschüre wird jährlich von der Sozialplattform OÖ in Zusammenarbeit mit Land OÖ, Arbeiterkammer OÖ und KirchenZeitung herausgegeben.

XX Videobotschaft unter www.hlbla-florian.at

Programm „Arbeitsplatz 2030“ Oberösterreich. Das neue Programm „Arbeitsplatz Oberösterreich 2030“ ist ein Maßnahmenpaket, mit dem der Wirtschaft langfristig hoch qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen sollen. Andernfalls würden in Oberösterreich im Jahr 2030 bis zu 127.000 Fachkräfte fehlen, so WirtschaftsLandesrat Markus Achleitner. Das Programm soll langfris-

Wer hat Anspruch auf Altersteilzeitgeld oder ist von Rezeptgebühren befreit? Welche Förderungen gibt es für pflegende Angehörige? Wie hoch ist die Lehrlingsfreifahrt? Fragen wie diese beantwortet der Sozialratgeber, der soeben für das Jahr 2019 erschienen ist. Der Ratgeber bietet einen Überblick über soziale Leistungen in Oberösterreich. Er gibt Auskunft über Geringfügigkeitsgrenzen, Notstandshilfe oder Ausgleichszulage, über Kinderbetreuungsgeld und Pflegegeld, über

tig eine Ausbildung mit Blick auf den technologischen Fortschritt und die Digitalisierung fördern und dabei die Zahl der Menschen, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen, verringern. Zweitens soll die Erwerbsbeteiligung bei Frauen gesteigert werden sowie in der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen und der Gruppe der Personen mit Migrationshin-

Mehr Ältere sollen erwerbstätig sein. Stockadobe/Ingo Bartussek

tergrund. Drittens sollen Fachkräfte außerhalb Oberösterreichs gezielt angeworben und gewonnen werden.

Vorwort von Bischof Scheuer. In seinem Vorwort zum Sozialratgeber zitiert Bischof Manfred Scheuer aus dem ökumenischen Sozialwort der christlichen Kirchen. Es hält fest, dass der Zugang zu sozialen Dienstleistungen in hoher Qualität für alle, unabhängig von Einkommen und Herkunft, gesichert werden müsse. „Das soziale Netz wirkt umso besser, je gezielter und früher die Menschen zu Einrichtungen kommen, die helfen können“, so Bischof Scheuer. C. G. u Die gedruckte Broschüre ist bei der KirchenZeitung erhältlich, Tel. 0732 76 10-39 44. Die Onlineversion ist unter www.kirchenzeitung/ gesellschaftsoziales verfügbar.


Frühling in Sizilien Blühende Mandelbäume, jahrtausendealte Tempelanlagen, Paläste und Kirchen aus der Normannenzeit und ein Besuch im Anti-Mafia-Zentrum: Das sind nur einige der Höhepunkte der Leser/innen-Reise von KirchenZeitung und Biblische Reisen. Eine bunte Reisegesellschaft mit 185 Teilnehmern genoss in den Semesterferien vom 16. bis 23. Februar den Frühling in Sizilien.

D

ie Mandelbäume stehen auf der größten Insel Italiens in voller Blüte, die Zitronen sind reif, Schafe grasen auf der Weide, Hyazinthen verströmen ihren Duft. Die ganze Woche begleitete Sonnenschein die 185 Leser/innen der KirchenZeitung auf ihrer Reise. Erst als am Samstag, 23. Februar die Abfahrt Richtung Flughafen auf dem Programm stand, fing es zu regnen an. „Das ist enterisch“, meinte eine Reiseteilnehmerin lachend. Ob der viele Gesang die Regenwolken vertrieben hatte, ist ungewiss. Auffallend war jedenfalls, dass an allen möglichen Orten gesungen wurde: auf dem Ätna, Europas höchstem Vulkan, oder vor dem Tempel der Concordia in Agrigento, in der Wallfahrtsgrotte der heiligen Rosa-

Winter

Elisabeth Leitner

lia – und täglich in den vier Bussen, mit denen die Teilnehmer/innen unterwegs waren. Griechen, Römer, Araber. Kultur, Natur und Religion prägen seit Jahrtausenden die dreizackige Insel – von den Griechen „Trinakria“ genannt –, sie waren auch Fixpunkte dieser Reise. Sizilien ist nur einige Kilometer vom italienischen Festland entfernt, Tunesien liegt in 160 Kilometer Entfernung. Griechen, Römer und Araber haben in Architektur und Kulinarik ihre Spuren auf der Insel hinterlassen. Zierliche Spitzbögen und Couscous mit Gemüse zählen dazu. Beeindruckend, wie Christen, Juden und Muslime im 12. Jahrhundert friedlich mit- und auch nebeneinander gelebt haben. Zeugen davon sind drei-

sprachige Inschriften aus der Zeit Rogers II. und der Normannenpalast mit prächtigen Mosaiken. Über allem thront – wie im Dom von Monreale – der Pantokrator, Jesus Christus als der „Allherrscher“. Faszinierend, wie Kultur und Architektur auf bereits vorhandenen Traditionen aufbauten: In vielen Kirchen finden sich Tempelsäulen, die in die christlichen Gotteshäuser integriert wurden. Besonders gut sichtbar sind diese im Dom von Syrakus. Auch der Tempel der Concordia in Agrigento hat die Zeiten nur überdauert, weil er im 6. Jahrhundert in eine Kirche umgewandelt wurde. Festspiele für das Volk. Theateranlagen in Segesta, Syrakus und Taormina boten Platz für bis zu 15.000 Zuschauer/innen. Im klei-

Leben in Sizilien. Ein Besuch am Markt gehört dazu (links). Tempelsäulen in Kirchen integriert – hier in Ortygia. Der Pantokrator im Dom von Monreale

kiz/elle (4)


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

28. Februar 2019

Bewegende Momente Ein Seliger, der eine Stadt verändert

nen Städtchen Taormina finden heute wieder alljährlich Festspiele im griechisch-römischen Theater statt. Johann Wolfgang von Goethe war 1787 einer der ersten Touristen dort. Die Anlage mit Blick auf das Meer wurde im 3. Jahrhundert vor Christus errichtet und liegt an der Ostküste nordöstlich des Ätna. Auf dem Vulkan. Der Ätna spuckte in diesen Tagen nur mäßig, sodass alle 185 Reisegäste einen Spaziergang in 2.000 Meter Höhe wagen konnten. Für viele ein unvergessliches Erlebnis, das durch den gemeinsam angestimmten Sonnengesang des Franz von Assisi noch verstärkt wurde. Wenn die KirchenZeitung eine Reise mache, dürfe auch der Blick auf die Gesellschaft und die soziale Situation der Menschen heu-

te nicht fehlen, betonte der Herausgeber der KirchenZeitung, Bischofsvikar Willi Vieböck. In Palermo besuchten alle Reisenden das Anti-Mafia-Zentrum, das auf den seligen Padre Pino Puglisi zurückgeht. Seinen Einsatz für die ärmeren Bewohner/innen Palermos beäugte die Mafia misstrauisch. Letztlich bezahlte der Priester sein Engagement für die sozial Schwächeren mit dem Leben, sein Werk lebt jedoch weiter (siehe Spalte rechts).

«

„Ich bin eine Blume von Pater Puglisi.“ Im Anti-Mafia-Zentrum Teilten Jugendliche diesen Text aus (siehe Rechts oben).

Die Mandelblüte sorgte für Frühlingsstimmung, der Spaziergang am Ätna beeindruckte.

Schmidinger, Bumberger.

Nur drei Jahre war Pino Puglisi Pfarrer im Stadtteil Brancaccio in Palermo gewesen. Erzählen Menschen dort heute von ihm, wird ihre Stimme zittrig, die Augen werden feucht. Am 15. September 1993 wurde er vor dem Wohnhaus, in dessen erstem Stock er wohnte, von Mafia-Leuten erschossen. Es war an seinem 56. Geburtstag. Auch sein Mörder habe die Augen seines Opfers nicht vergessen können, wie er später erzählte. Pino Puglisi hat das „Zentrum der Gastfreundschaft Padre Nostro“ gegründet. Kinder und Jugendliche sollten vor allem Bildung erhalten – und damit eine Zukunft in diesem verarmten Stadtteil der sizilianischen Hauptstadt. Im Mai 2013 wurde Padre Puglisi von Papst Franziskus seliggesprochen. Der Besuch dieses Zentrums war einer der bewegenden Höhepunkte der Leser/innen-Reise der KirchenZeitung. Das Zentrum ist ein Ort der Begegnung. Draußen auf dem Sportplatz herrscht reger Betrieb. Jugendliche Freigängerinnen und Freigänger, die wegen Armut straffällig geworden sind, können hier ein wenig Abwechslung vom Gefängnisalltag erleben. Am Nachmittag werden die Kinder des Stadtteils kommen. Ein Altenheim wird vom Zentrum geführt. Auch Frauen, die Gewaltopfer geworden sind, finden hier Unterstützung. Drinnen, in einer großen Garage, die der Mafia vom Staat abgenommen worden ist, werden die Besucher/innen aus der Diözese Linz von den Freiwilligen des Zentrums bewirtet. Es ist eine herzliche Begegnung. Sogar der Bürgermeister der Stadt Palermo, Leoluca Orlando, ruft während der Begegnung an, um einen Gruß an die Gruppe zu richten. Er ist für seine konsequente Haltung gegenüber der Mafia bekannt, aber auch als einer, der keinen Unterschied zwischen Heimischen und Flüchtlingen macht. Mit der „Charta von Palermo“ plädiert die Stadt für eine grundsätzlich Haltung: Der Mensch braucht keine Aufenthaltsgenehmigung für das Leben. Wo er sich befindet, soll er auch Staatsbürger sein. Matthäus Fellinger


8 Lebendige Kirche momente Aschenkreuz „to go“. Der Aschermittwoch ist voll am Abend mit Fastenmenüs und Heringsschmaus. Ein ganz besonderes Menü, einen ganz besonderen Schmaus bietet in diesem Jahr die Pfarre Pinsdorf am Aschermittwoch an. Viele Menschen haben nicht die Möglichkeit, am Abend zum Gottesdienst zu kommen. Daher besteht die Möglichkeit, während des ganzen Tages in die Kirche zu kommen. Vorne bei den Altarstufen steht ein ­kleiner Tisch mit Asche. Jede und j­eder kann kommen und sich selber das Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen. Ein Meditationstext zum Mitnehmen soll die Menschen durch diesen besonderen Tag und die Fastenzeit begleiten. Wer doch Zeit haben sollte: Der Gottesdienst mit dem Thema „Kreuzweise“ beginnt um 19 Uhr in der Pfarrkirche Pinsdorf.

Aschenkreuz zum ­Selbstabholen in Pinsdorf adobe/littleny

Meditation. Spezielle Meditationsabende werden mittwochs in den Pfarren Alkoven und Aschach (Dekanat Eferding) in der Fastenzeit angeboten, jeweils von 19.30 Uhr bis 21 Uhr). Die Teilnahme ist kostenlos. In Aschach beginnt der Kurs am 6. März (Beginnzeit ausnahmsweise erst um 20 Uhr). Weitere Termine sind 13., 20. und 27. März sowie 3. und 17. April, Anmeldung per E-Mail: sabine.wolfsteiner@gmx.at. In Alkoven findet der Kurs am 13., 20. und 27. März sowie am 3., 10. und 17. April statt. Anmeldung per E-Mail: andrea.peherstorfer@dioezese-linz.at. Detailinfos auf w ­ ww.dekanat-eferding.at unter „Spirituelle Angebote“.

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Faschingsevents und Faschingsgottesdienste in den Pfarrgemeinden

So bunt ist der Fasching Der Fasching nähert sich seinem Höhepunkt und nimmt noch einmal so richtig Fahrt auf. Die Pfarren mischen dabei kräftig mit. Zweifelsohne gehört Ebensee zu den Faschingshochburgen in Oberösterreich. Weit über die Region hinaus bekannt ist etwa der Ebenseer Fetzenzug, der immer am Rosenmontag stattfindet. Von der UNESCO wurde der Fetzenzug 2011 zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Traditionsreich und von großer Bedeutung ist jedoch auch der Maskenball der Pfarre Ebensee, der am vergangenen Wochenende mit lustigen Einlagen, viel Tanz und gemütlicher Atmosphäre aufwartete. Das Motto der diesjährigen Auflage am 23. Februar im Rathaussaal: „Die ganze Welt ist eine Bühne“. Dazu konnte Pfarrer Alois Rockenschaub in ungewohnt haarigem Outfit auch das regierende Ebenseer Faschingsprinzenpaar, Katrin I. von Bits und Bytes und Clemens I. vom Schattental samt Faschingsrat, Pritschenmeistern und Gardemädchen begrüßen – und dazu natürlich jede Menge bunter Masken. Das Faschingsfest wurde zum Stelldichein für fantasievolle Kostüme und Verkleidungen. Die Katholische Jugend kürte Ebensees Next Topmodel, der Jugendstammtisch Hotel Post begeisterte mit einer PuppenbühnenAufführung. Der Pfarrball garantierte auch heuer wieder Tanzvergnügen für Anfänger/ innen wie Könner/innen. Showeinlagen ver-

Ballvater Pfarrer Alois Rockenschaub (2. von rechts) begrüßte am Maskenball das Faschingsprinzenpaar. hörmandinger

schiedener Gruppen sorgten für die Unterhaltung der Ballgäste. Faschingsfans. Doch nicht nur in Ebensee spielt der Fasching eine große Rolle. In manchen Pfarren schlüpfen die Gläubigen am Faschingssonntag in andere Rollen, wenn sie in die Kirche gehen. So etwa in der Pfarre Steyr-Ennsleite. „Ich lade die Leute immer herzlich dazu ein. Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene verkleiden sich gerne im Faschingsgottesdienst“, erzählt Pfarrassistentin Angelika Paulitsch, die jedes Jahr eigens eine Faschingspredigt dichtet. Ähnlich ist es auch in Gampern, wo es mit Pfarrer Reinhold Stangl einen ausgewiesenen Faschingsfan gibt. Er leiht sich jedes Jahr ein lustiges

n Es war einmal in Wels. Für die 400 Gäste der Pfarrballparty in der Pfarre Wels-Herz Jesu ging es märchenhaft zu, hieß doch das Motto „Es war einmal ...“. Von der Eröffnung der Jugend zum Thema „Die Schöne und das Biest“, bis zur Mitternachtseinlage („Schneewittchen und die sieben Zwerge“) und darüber hinaus durften die Besucher/innen aus der Realität ins Märchenland entfliehen. pfarre


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

28. Februar 2019

in den Pfarren

pfarrimpuls

Die Pfarre Bad Hall verbindet Zum fünften Mal fand kürzlich in der Pfarre Bad Hall ein Begegnungsfest von Bad Hallern mit deutscher Muttersprache und Bad Hallern mit kroatischer Muttersprache statt. Um das Miteinander und den Austausch noch weiter zu vertiefen, hat die Pfarre eine neue Initiative gesetzt. Vom 30. Mai bis 2. Juni 2019 findet eine gemeinsame Pilgerreise nach Medjugorje und in die ehemalige Königsstadt Jajce in Bosnien und Herzegowina statt. Viele der heute in Bad Hall lebenden Familien kroatischer Muttersprache stammen aus dieser Region, sie wollen den Mitreisenden ihre Heimat zeigen und sich

Der Ebenseer Maskenball wird von der Pfarre veranstaltet: Er wurde wieder zum Stelldichein für fantasievollste Kostüme und Verkleidungen. hörmandinger

Kostüm für den Pfarrfasching aus. Der Priester verkleidet sich gerne, auch in der Kirche. Nur hier fällt die Verkleidung ein bisschen dezenter aus, meist ist es eine lustige Kopfbedeckung. Dass ihm der Humor wichtig ist, beweist er, indem er lustige Witze erzählt und eine heitere Faschingspredigt hält. „Mir ist es ein Anliegen, Fröhlichkeit auszudrücken. Wenn wir eine einladende Kirche sein wollen ist es gut, wenn in der Kirche gelacht werden darf, und das nicht nur im Fasching“, erzählt Reinhold Stangl im Gespräch mit der KirchenZeitung.

«

Faschingspredigt als Fixpunkt in vielen Kirchen Die Faschingspredigt ist in vielen Pfarren eine beliebte Form, die „fünfte Jahreszeit“ im Gottesdienst zu würdigen. Schon jahrzehntelang bringt etwa der Priester Josef Etzlstorfer seine Gläubigen mit lustigen Witzen zum Lachen. Seine und weitere Faschingspredigten sind online nachzulesen unter: www.kirchenzeitung.at

Paul Stütz

Viele Kirchgänger/innen sind in Steyr-Ennsleite am Faschingssonntag verkleidet. Bild rechts: Reinhold Stangl und seine Pfarrsekretärin Cornelia Eberl sind ausgewiesene Faschingsfans. Pfarre (2)

Das Begegnungstreffen ist ein beeindruckendes Zeichen des Miteinanders. pfarre Bad Hall

auf diesem Weg auch für das gute Miteinander hier in Bad Hall bedanken“, betont Katica Matic vom Organisationsteam. Die Vielfalt der Pfarre. 30 bis 40 kroatische Familien wohnen in Bad Hall und Pfarrkirchen. Die meisten von ihnen sind 1991 und 1992 in den Wirren der Jugoslawien-Kriege vertrieben worden, manche sind schon früher wegen der Arbeit hergekommen. „Man hat sich vorher nur vom Sehen gekannt, und doch sind unsere kroatischen Mitchristen teilweise seit mehr als 20 Jahren regelmäßig in unserer Pfarre“, erzählt Christa Meuwissen, Pastoralassistentin der Pfarre Bad Hall. Deshalb wurde vor etwa fünf Jahren die Idee eines Begegnungsfests geboren, begleitet von einem Gottesdienst mit kroatischen und deutschen Liedern und Gebeten sowie anschließendem Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen. Pfarrer Mag. P. Johannes Czempirek freut die Initiative: „Es ist schön, dass beim Begegnungsfest die Vielfalt unserer Pfarre spürbar wird.“


10 Thema

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Respekt ist der Kern der Menschenrechte Die Einhaltung von Menschenrechten wird wegen ihrer massiven Missachtungen mehr denn je eingefordert. Zum Schutz und zu ihrer Stärkung wurden zahlreiche Abkommen und Pakte geschlossen. Trotzdem finden sie zu wenig Gehör. Gründe dafür erläutert der Theologe Heiner Bielefeldt.

Menschenrechte sind „nicht nur Wunschlisten, sie gelten verbindlich“, das betont der Theologe Heiner Bielefeldt, Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. Es war ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit, als am 10. Dezember 1948 die Generalversammlung der UNO die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ in Paris verkündete. Diese unverbindlichen Empfehlungen wurden dann 1966 und 1976 durch UN-Pakte über wirtschaftliche, soziale und kulturelle als auch über bürgerliche und politische Rechte völkerrechtlich verbindlich niedergelegt. Um die Menschenrechte zu fördern, folgten weitere Abkommen. Weltweit gibt es keinen Staat, der nicht irgendein Menschenrechtsabkommen unterzeichnet hat. Schutz. Mit den Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen oder des Europarats seien auch immer bestimmte Durchsetzungsmechanismen zum Schutz und zur Einhaltung der Menschenrechte verbunden, erklärt Bielefeldt. Zum Teil werden dadurch Wege der Gerichtsbarkeit eröffnet. Individualbeschwerden können beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht werden, wenn nationale Wege erschöpft sind. Zur Umsetzung der Menschenrechtsabkommen gibt es außerdem Expertengremien des UN-Menschenrechtsrats in Genf, die prüfen und beobachten, ob Mitgliedsstaaten die diversen Verträge auch einhalten. Fehlende Aufmerksamkeit. Auch die Zivilgesellschaft sei hinsichtlich der Menschenrechte immer aktiver geworden und nutze die Gelegenheit, sich selber sehr stark einzubringen, hebt der Theologe hervor. Trotzdem hapert es an der Umsetzung und Einhaltung. Krieg. Gewalt. Mangelnde Grundbedürfnisse.

Fehlende Religions-, Presse- und Meinungsfreiheit. Moderne Sklaverei. Missbrauch. Politische Zensur. Folter. Todesstrafe. Verstoß gegen Asylrecht. Fremdenfeindlichkeit. Die Liste von Menschenrechtsverletzungen ist lang. Woran liegt es, dass die Menschenrechte immer wieder mit Füßen getreten werden? Laut Heiner Bielefeldt fänden sie nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Auch die mediale Aufmerksamkeit könne sehr viel größer sein, „denn auf diese Weise entstehen mehr Anreize für Staaten, für Regierungen, für Institutionen, den menschenrechtlichen Bekenntnissen auch Taten folgen zu lassen. Wenn diese Bekenntnisse folgenlos bleiben, weil sich niemand oder nur gelegentlich wer dafür interessiert, dann macht man es in der Tat leicht, Menschenrechtsverletzungen zu kaschieren.“ Respekt, Würde, Freiheit. Dabei wäre der Anspruch der Menschenrechte prinzipiell sehr einfach. „Im Kern geht es um Respekt. Respekt auf Augenhöhe. Um gleiche Würde und gleiche Freiheit auf Augenhöhe“, führt Hei-

Prof. Heiner Bielefeldt ist Theologe und Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der FriedrichAlexander-Universität in Erlangen-Nürnberg. Von 2010 bis 2016 war er Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats. Harald Sippel

susanne huber

ner Bielefeldt aus. So steht es auch im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Wenn man sich ausführlicher mit den Menschenrechten beschäftigen wolle, dann gehe es natürlich ins Kleingedruckte, ins Juristische, sagt Professor Bielefeldt. „Da kommen Grundfragen ins Spiel, die auch kompliziert sein können – aber man soll sich durch das Kleingedruckte nicht die Überschriften verstellen lassen. Gerade in der aktuellen Situation, wo manche Bündnisse und Vereinbarungen aufgekündigt werden, müssen wir wieder sehr elementar, sehr einfach werden.“ Vertrauenskrisen. Der fehlende Respekt voreinander macht sich auch in der Gesellschaft verstärkt bemerkbar. Im Internet hagelt es Hasstiraden, an den Schulen wird gemobbt, auf der Straße gepöbelt. Hintergründe dafür seien laut Heiner Bielefeldt Vertrauenskrisen auf unterschiedlichen Ebenen. Das fange dabei an, dass man heute gar nicht mehr wisse, welche Informationen und Fakten überhaupt noch vertrauenswürdig seien. „Zu viele Bilder, zu viele Betrugsmanöver, zu viele Skandale machen uns skeptisch und erzeugen ein resignierendes Gefühl. Das vereinzelt Menschen und sie werden auf sich zurückgeworfen, z. B. auf die Binnenräume von Chatrooms, wo sie dann mit Gleichgesinnten schmollen und Groll ausbrüten.“ Eine weitere Ebene von Vertrauenskrisen sind Kommunikationszusammenbrüche. „Wenn man an nichts mehr glaubt, kann man nicht mehr miteinander reden, vor allem nicht über Gruppengrenzen hinaus. Man bleibt im Kreise derer, die ähnlich fühlen, ähnlich denken“, erklärt der Theologe. Ein Beispiel dafür wären politische Lager, die nicht mehr miteinander sprechen, etwa in den USA oder in europäischen Ländern wie


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

28. Februar 2019

Amnesty International Österreich startet ein Pilotprojekt

Über Menschenrechte reden In Österreich werden immer mehr Menschen gegeneinander aufgehetzt. Gespräche über Menschenrechte sind dadurch wichtiger denn je. Amnesty International hat deshalb das Projekt „Regional Buddies“ ins Leben gerufen. Initiiert wurde es von Philip Doyle. Begegnungen auf Augenhöhe fördern die Menschenrechte.

reuters

Im Frühjahr wird das Projekt „Regional Buddies“ in ganz Österreich gestartet. Worum geht es konkret? Philip Doyle: Es geht darum, dass

Polen oder auch Österreich. „Hinzu kommt noch das schrumpfende Vertrauen in verlässliche Institutionen etwa durch Korruption. Ohne öffentliche Institutionen gibt es aber keinen öffentlichen Raum. Und ohne öffentlichen Raum gibt es keine öffentlichen Diskurse. Da wird das Leben eng. All diese Vertrauenskrisen machen das Leben nervös, machen die politische Kultur nervös, hysterisieren Gesellschaften und bieten den Boden, wo die Saat des Hasses aufgehen kann.“ Reale Begegnung. Eine Lösung sieht Heiner Bielefeldt darin, wieder mehr auf Gespräche von Angesicht zu Angesicht zu setzen. Das zeige auch das Experiment der deutschen Grünen-Politikerin Renate Künast, die in Chat­rooms massiv beschimpft wurde. Sie hat daraufhin einige Leute, die mit Namen identifiziert wurden, besucht. Denen war es äußerst peinlich, damit konfrontiert zu werden und sie reagierten plötzlich sehr freundlich. Das zeigt: Im Internet verschwinden Kontrollinstanzen, weil das Gegenüber fehlt; im direkten Gespräch sind sie auf einmal wieder da. „Wir können uns online verabreden, aber wir müssen offline miteinander reden. Wir brauchen die reale Begegnung, auch über Lagergrenzen hinweg. Wir müssen raus aus den Filterblasen. Gerade die kommunale Stadtebene scheint mir dabei eine wichtige Rolle zu spielen, weil hier reale Begegnungen eher möglich sind, als auf der Bundesebene oder gar international.“ Lerngeschichte. Generell seien Menschenrechte laut Bielefeldt „nicht Kulturgut irgendeiner Religion oder Region; sie sind auch nichts typisch Westliches oder Europäisches; sie sind Bestandteil einer Lerngeschichte, die unabgeschlossen ist, oft durch Konflikte. Ich habe kein Problem damit, dass es auch in Zukunft Konflikte geben wird, wenn wir sie friedlich und konstruktiv lösen können.“

«

interview: susanne huber

Menschen über Menschenrechte in ihrem Umfeld diskutieren. Diese Gespräche in so genannten Dialogveranstaltungen können überall stattfinden oder entstehen – ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, am Stammtisch oder in der Pfarre im Ort. Welche Themen werden dabei zur Sprache kommen? Doyle: Themen, die jeden von

„Vertrauenskrisen machen das Leben nervös, machen die politische Kultur nervös, hysterisieren Gesellschaften und bieten den Boden, wo die Saat des Hasses aufgehen kann.“ heiner bielefeldt

uns bewegen, wie Altersarmut, Zugang zu Bildung oder Klimawandel. Die „Regional Buddies“ sind Menschen, die bei Bedarf eingeladen werden können, um solche Gespräche zu moderieren. Es sind verschiedene Leute – sei es der 19-jährige Student aus Wien oder die 72-jährige Pensionistin aus Kärnten –, die alle unglaublich viel Erfahrung aus ihren Berufen oder ihrer Freiwilligenarbeit mitbringen. Aktuell haben sich rund 40 Menschen aus ganz Österreich in allen Altersgruppen beworben.

Philip Doyle leitet den Bereich Kampagnen, Kommunikation und Mobilisierung bei Amnesty International Österreich. Florian Albert

Wie werden die „Regional Buddies“ auf dieses Projekt vorbereitet? Doyle: Es wird eine eintägige

Schulung von Amnesty-Mitarbeiter/innen auf die Dialogveranstaltungen geben. Dabei nutzen wir unsere langjährige Erfahrung in der Menschenrechtsbildung. Wir unterstützen die Freiwilligen dabei, das vorhandene Wissen über Moderationsmethoden und Gesprächstechniken, die sie bereits haben, zu vertiefen. Aufgabe ist es nicht, Wissen über die Menschenrechte zu vermitteln, sondern die Menschen dabei zu unterstützen, eine respektvolle, produktive und spannende Diskussion über Menschenrechte auf Augenhöhe zu führen für ein friedliches Miteinander. Wie ist die Lage der Menschenrechte derzeit in Österreich? Doyle: Sie war in den vergange-

nen Monaten turbulent: Von Angriffen auf die Meinungs- und Pressefreiheit über Jugendliche, denen ohne Rechtsgrundlage die Freiheit entzogen wurde, bis hin zu einer angekündigten Neuregelung der Mindestsicherung, die zur Verarmung vieler Menschen, die es ohnehin schwer haben, beitragen könnte. Gleichzeitig haben in den vergangenen Monaten viele Österreicher/innen ihre Stimme für Frauenrechte und den Klimaschutz erhoben und damit gegen eine Politik, die am Fundament unserer Gesellschaft rüttelt – den Menschenrechten. Welche Forderungen haben Sie an die politisch Verantwortlichen? Doyle: Dass sie die Menschen

nicht gegeneinander ausspielen. Sie haben die Verantwortung, sicherzustellen, allen Menschen in Österreich gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleiche Freiheiten zu garantieren. Dafür setzen wir uns jeden Tag mit Tausenden Unterstützer/innen ein. u Infos über das Projekt oder über Dialogveranstaltungen gibt es unter: aktivwerden@amnesty.at


12 Panorama

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Anti-Missbrauchs- und Kinderschutzgipfel im Vatikan

Vier Tage im Zeichen des Kampfs gegen den Missbrauch Seit dem 24. Februar kann keiner in der katholischen Kirche mehr behaupten, Missbrauch gehe ihn nichts an. Dieses wesentliche Ergebnis des Anti-Missbrauchs-Treffens ist aber vielen viel zu wenig. Geplante Maßnahmen müssen sich erst zeigen. Was soll das Ganze bewirken? Anfänglich übergroße Erwartungen an das weltweite Gipfeltreffen zu Missbrauch und Kinderschutz in der katholischen Kirche waren zuletzt arg heruntergeschraubt worden. Das Ziel des Papstes, „nur“ ein gleiches Bewusstsein für den Skandal des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen zu schaffen, stieß bei nicht wenigen auf Empörung. „Das ist ein weltweites Problem! Welchem Bischof muss das noch erklärt werden?“, sagte Denise Buchanan aus Jamaika. Als eine Vertreterin des Netzwerks „Ending Clergy Abuse“ („Missbrauch durch Kleriker beenden“) demonstrierte sie mit bis zu 40 weiteren Betroffenen auf den Plätzen rund um den Vatikan für „Null Toleranz“ in Sachen Missbrauch. Zeugnisse. Seit Donnerstag vergangener Woche sahen dort die 190 Bischöfe und Ordensobere vier Tage lang Zeugnisse von Opfern, lauschten Referaten, berieten in

Arbeitsgruppen, bekannten in einem Bußgottesdienst das Versagen der Kirche und hörten eine grundsätzliche Rede des Papstes. Dass am Sonntagmittag, fast drei Stunden nach Ende des Treffens erst, der Vatikan weitere konkrete Schritte bekanntgab, kam für die Teilnehmer so überraschend wie für die Öffentlichkeit. Erwartet worden waren sie bereits in der Schlussrede des Papstes, Platz darin wäre gewesen. Die Reaktionen von Betroffenen-Verbänden zu Papstrede und angekündigten Maßnahmen zeugen von Enttäuschung. Betroffenheit. Dennoch lassen sich rückblickend vier wesentliche Ergebnisse des Treffens festhalten: Erstens galt es, gemeinsame existenzielle Betroffenheit zu wecken. Nur dann kann der Kampf gegen Missbrauch zu einem „Herzensanliegen“ werden, wie Hans Zollner, Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission, es fordert. Als am Freitagabend eine rund 50-jährige Frau den Kirchenoberen ausführlich berichtet, wie ein Priester sie als Kind über fünf Jahre hinweg vergewaltigte und sie zu drei Abtreibungen zwang, war dies einer der bedrückendsten Momente des Treffens.

Papst Franziskus betonte in seiner Rede den Zusammenhang zwischen sexuellem Missbrauch und Macht. Reuters

Ein zweites Element war die wiederholte Forderung, bestehende Regelungen konsequent anzuwenden – inklusive der Verpflichtung, mit staatlichen Stellen zu kooperieren. Wer von den Bischöfen da bisher unsicher war, soll in Kürze einen Leitfaden erhalten, der Schritt für Schritt erläutert, wie bei Missbrauchsverdacht sowie Prävention vorzugehen ist. Kirchliche „Task-Forces“ dazu sind angekündigt, warten dem Vernehmen nach auf die Freigabe von oben. Vorschläge. Weiterreichende Vorschläge umfassen – drittens – die Forderung des deutschen Kardinals Reinhard Marx, das „Päpstliche Geheimnis“ bei Missbrauchsermittlungen nicht mehr gelten zu lassen. Eine Kontrolle von Bischöfen durch Metropolitan-Erzbischöfe oder mit Klerikern und Laien gemischt besetzte Kommissionen sind weitere Vorschläge, ebenso eine radikale Reform der Ausbildung von Priester- und Ordensnachwuchs. Die vielzitierten Begriffe Zölibat und Homosexualität fielen zwar hier und da, waren aber kein bestimmendes Thema. Weder das eine noch das andere stehe in direktem Zusammenhang mit Missbrauch, betonten Teilnehmer des Anti-MissbrauchsGipfels. Viertens sollte das Treffen Mut machen, sich dem Thema zu stellen. Etliche Bischöfe seien wie gelähmt, wenn sie damit konfrontiert werden, sagte Erzbischof Charles Scicluna, der Chefermittler des Papstes für Sexualstraftaten. Hinzu kommen Länder, in denen Behörden das Thema Missbrauch zur Verfolgung der Kirche ausnutzen. Deutliche Kritik. Die Außenwirkung des Treffens indes erlitt einige Stolperer. Ohne sie wäre das Treffen wohl wirksamer und glaubwürdiger gewesen. So durften OpferVerbände nur am Rande des Treffens auftreten. Eine kurze persönliche Begegnung mit Franziskus, ein kurzes Statement vor der Vollversammlung hätten Gemüter beruhigt. Auch hatte Franziskus zu Beginn konkrete Schritte gefordert; in seiner Abschlussrede blieb er im Grundsätzlichen. Die promp-


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

28. Februar 2019

Missbrauchsskandal

Gericht in Australien sprach Kardinal George Pell schuldig Wie erst in der Nacht auf Dienstag nach europäischer Zeit bekannt wurde, hat ein australisches Gericht den früheren Papstberater Kardinal George Pell schuldig gesprochen, in den 1990er Jahren zwei minderjährige Buben missbraucht zu haben. Pell beteuert seine Unschuld.

Während die Bischöfe im Vatikan berieten und einen Bußgottesdienst begingen, machten Opferverbände vor den Toren auf ihre Anliegen aufmerksam. Reuters

te Kritik in etlichen Medien bestätigt den Widerspruch. Die drei Stunden später bekanntgegebenen nächsten Schritte fingen das nur wenig auf (gemeint sind ein PapstErlass „zum Schutz von Minderjährigen und schutzbefohlenen Personen“, der erwähnte Leitfaden und die Task Forces“ zur Unterstützung von Bischofskonferenzen). Was das veränderte Bewusstsein bewirkt, muss sich vor Ort zeigen. „Entscheidend is‘ auf‘m Platz“, heißt es beim Fußball. Die Plätze der Kirche sind die Diözesen, Ordensgemeinschaften, Pfarren, Schulen – und die Kurie selber. Der angekündigte Papst-Erlass (Motu proprio) etwa ist angeblich seit zwei Jahren so gut wie fertig. Er beinhaltet nichts anderes als jene Richtlinien, die die Bischofskonferenzen weltweit längst haben fertigstellen müssen, dieses Mal für den Vatikanstaat und die Diözese Rom. Roland Juchem/Kathpress

Das Urteil, das bereits im Dezember ausgesprochen wurde, ist wegen einer Mediensperre des Gerichts nun erst bekanntgeworden. Die Nähe zum Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan ist zwar auffällig, doch wird die jetzige Bekanntgabe damit begründet, dass ein geplantes zweites Verfahren wegen eines anderen Vorwurfs nun doch nicht stattfindet. Laut dem Urteil soll Pell einen zwölf- und einen dreizehnjährigen Buben sexuell missbraucht haben. Ein Strafmaß ist noch nicht bekannt. Seine Anwälte sagen, der Kardinal beteuere seine Unschuld und man werde gegen das Urteil, das damit nicht rechtskräftig ist, berufen. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt in Österreich die Unschuldsvermutung. Laufbahn. Pell ist der bisher höchstrangige Kirchenmann, den ein Urteil eines staatlichen Gerichts wegen Missbrauchs trifft. Der 20003 von Johannes Paul II. ins Kardinalskollegium berufene frühere Erzbischof von Melbourne und später von Sydney war 2013 von Papst Franziskus in den neuen Kardinalsrat berufen und 2014 zum Präfekten des neuerrichteten Wirtschaftssekretariats gemacht worden. 2008 waren Vorwürfe laut geworden, Pell habe Missbrauchsfälle zu vertuschen versucht. Der Kardinal räumte später einen fehlerhaften Umgang mit dem Thema ein. Als aber Vorwürfe laut wurden, Pell sei selbst Missbrauchstäter, wurde er 2017 von seinem Amt im Vatikan freigestellt und 2018 als Papstberater entpflichtet.

«

«

„Qualitätssprung“ Der Kinderschutzgipfel brachte laut Kardinal Christoph Schönborn einen „Qualitätssprung in der Auseinandersetzung mit einem schweren, sehr belastenden Thema“. Das wichtigste Ergebnis sei gewesen, dass es eine „gemeinsame Betroffenheit“ durch das Hören von Opfern gegeben habe. Die Notwendigkeit der „Verbindlichkeit gemeinsamen Handelns“ sei klar geworden. Ruprecht/kathbild.at

George Pell wurde, wie am Dienstag in der Früh bekannt wurde, bereits im Dezember verurteilt. Reuters


14 Zu Gast

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Zum 25. Todestag von Diözesanbischof DDr. Franz Salesius Zauner fand im Mariendom ein Gedenkgottesdienst statt

Der Bischof mit dem Motorrad Fast 33 Jahre leitete Franz Salesius Zauner die Diözese Linz und war damit der am längsten amtierende Bischof von Linz. Am 20. Februar 1994 ist er im 90. Lebensjahr verstorben. Sein Nachfolger, Altbischof Maximilan Aichern, würdigt seinen Einsatz. Die Amtszeit von Bischof Zauner fiel in die Nachkriegszeit, in die Jahre des Wiederaufbaus und in die Periode eines einzigartigen Wirtschaftsaufschwungs. In den mehr als drei Jahrzehnten seines Wirkens hat er die Diözese entscheidend geprägt. „Bischof Franz Zauner war unermüdlich tätig im Einsatz für das Leben der Kirche und der ­Diözese“, betont Altbischof Maximilian Aichern. Aichern verweist auf Zauners Pastoralkonzept, das sich auf den Nenner bringen lässt: in jede Pfarre ein Pfarrheim, ein Katholisches Bildungswerk und eine lebendige Katholische Aktion zur Förderung des Laienapostolats, damit „alles in allem die Diözese verchristlicht werde“, so Bischof Zauner. „Die Kluft zwischen Domkirche und Diözese, zwischen Pfarrkirche und Pfarrvolk zu überbrücken, ist die größte Aufgabe der Gegenwart.“ Dazu war auch eine Infrastruktur notwendig, an der Zauner tatkräftig gearbeitet hat: Er schuf 213 neue Pfarrheime durch Neubau, aber auch durch die Nutzung des Raums, der durch die Auflösung der 290 pfarrlichen Landwirtschaften gewonnen wurde. In Zauners Amstzeit wurden 43 Pfarrkirchen und 25 Filialkirchen neu gebaut sowie 28 Kirchen erweitert. Bis Ende der 1960er-Jahre enstanden an die 60 neue Seelsorgestationen als Basis für neue Pfarren. Alles in allem – eine beeindruckende bauliche und auch pastorale Bilanz. Die Diözese Linz zählt heute 487 Pfarren. Verbunden mit Rom. Franz Zauner – er stammt aus Grieskirchen – studierte in Rom Philosophie und Theologie, beides schloss er mit dem Doktorat ab. Zauner war 45 Jahre alt, als er 1949 zum Bischofskoadjutor mit dem Recht der Nachfolge von Joseph Cal. Fließer ernannt wurde. Sein bischöfliches Wirken stellte er unter das Leitwort „Omnia Christo – Alles für Christus“. Von 1956 bis 1980 war Zauner Diözesanbischof, nach seinem Rücktritt leitete er noch bis 1982 das Bistum als Apostolischer Administrator. Die zwölf Jahre bis zu seinem Tod lebte

Wo immer Bischof Franz Zauner mit seinem Motorrad hinkam, war er bald von Kindern umringt. Diözesanarchiv

er gemeinsam mit seinem Nachfolger, Maximilian Aichern, im Bischofshof. Zaunermühle treibt NS-Widerstand an. Unzählige Erinnerungen kreisen um den „Bischof mit dem Motorrad“, mit dem Zauner zu Bildungswerkvorträgen fährt und nicht selten auch unangemeldet bei kirchlichen Baustellen oder bei Pfarrern auftaucht. Sein Geschick, selbst schwierige Reparaturen an seiner BMW ausführen zu können, bringt ihm sogar eine wohlwollende Erwähnung im deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein. Rund 443.000 Kilometer soll der Bischof im Laufe der Jahrzehnte mit dem Motorrad zurückgelegt haben. Sein letztes Motorrad kann man heute blitzblank poliert im Lesesaal des Diözesanarchivs bewundern. Auch die „Zaunermüh-

le“ befindet sich im Archiv, ein von ihm motorisierter Abzugsapparat, mit dem er in der Zeit des Nationalsozialismus im Geheimen liturgische Texte und sogar einen Hirtenbrief vervielfältigte – insgesamt verarbeitete er in jenen Jahren zwei Waggons Papier. Zukunftsweisende Diözesansynode. Bischof Zauner war nicht nur als MotorradBischof über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannt, sondern vor allem wegen seines Einsatzes für die Erneuerung der Liturgie. Beim Konzil wurde Zauner mit der höchsten Stimmenanzahl, die ein Konzilsvater je erreichte, in die vorbereitende Kommission für die Liturgie gewählt. Zu den bis heute die Diözese prägenden Initiativen seiner Amtszeit gehört natürlich die Diözesansynode von 1970 bis 1972. K-Büro/wallner

«


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

28. Februar 2019

Letzter Teil der Serie

Macht Jesus Witze? Haben Sie je darüber nachgedacht, ob Jesus gelacht hat? Denken wir an all die Geschichten, die wir von Jesus kennen. Würden wir sagen, „Jesus, das war ein humorvoller Mensch“? Die Erzählungen der Evangelien sind Texte mit enormer kultureller Aufladung. Wir haben gelernt, sie in bestimmten Kontexten zu lesen, sie ernst zu nehmen, über sie nachzudenken. Was würde passieren, wenn wir sie durch eine andere Brille lesen, sie sozusagen mit neuen Augen betrachten? Eine Geschichte. Es war einmal vor langer Zeit ein reicher Mann. Dieser Mann hatte den Wunsch, ein großes Fest zu veranstalten. Er lud viele Freunde und Nachbarn ein, ließ Vorbereitungen treffen; für Speis, Trank und Unterhaltung war gesorgt. Wir können uns vorstellen, es sollte wirklich ein besonderes Fest werden, das seinen Gästen lange in Erinnerung bleiben würde. Als das Fest aber beginnen sollte, kamen keine Gäste. Der Mann stand alleine da und seine Gäste ließen sich entschuldigen. „Ich habe ein Stück Land gekauft, das muss ich unbedingt heute besichtigen“, sagte der Erste. „Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft, jetzt muss ich sie mir genau ansehen“, sagte der Nächste. „Ich habe geheiratet und kann deswegen nicht kommen“, sagte wieder der Nächste. So ging es mit allen Gästen weiter – niemand kam. Da schickte der Mann einen Diener in die Stadt und ließ ihn all die Menschen einladen, die auf den Straßen leben. Als aber immer noch Platz im Festsaal war, schickte er den Diener weiter: „Geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.“ (Lk 14,15–24)

Freude und Humor

von Anna Kraml Die Tiroler Theologin arbeitet an einer Dissertation über Freude in der Bibel

Foto: Privat

in der Bibel – eine Serie zum Fasching Teil 4 von 4

Der auferstandene Jesus lacht auf diesem Bild der sechsjährigen Petra aus Wien. Vielleicht sehen Kinder das Offenbare besser als wir Erwachsenen. rupprecht/kathbild.at

„Nötige die Leute zu kommen“ – immer wieder ringt mir dieser Satz ein Schmunzeln ab. Sollten wir nicht alle mit Freude zu einer Feier strömen? Diese Gleichnisse, die durchaus auch humorvoll gemeint und überspitzt formuliert sind, sind eine typische Form der Kommunikation Jesu. Er äußert sich nicht nur immer wieder mit pointierten Vergleichen (stellen Sie sich doch nur ein Kamel vor, das im wahrsten Sinne des Wortes durch ein Nadelöhr geht) oder sarkastischen Reaktionen auf die Schriftgelehrten („sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebote außer Kraft und haltet euch an eure eigenen Überlieferungen“, Mk 7,9) oder mit fein geschliffener Ironie („Das Aussehen der Erde und des Himmels könnt ihr deuten. Warum könnt ihr dann die Zeichen dieser Zeit nicht deuten?“, Mt 12,56). Viermal kommt es in den Evangelien zu einer weiteren, ganz besonderen Aufforderung: zu werden wie die Kinder (Mt 18,2–5

und 19,13–15; Mk 10,13–16; Lk 18,15–17). In diesem Moment verdichtet sich der Humor Jesu vielleicht am deutlichsten. Die Kinder, die das Leben nehmen, wie es ist, die sich unbändig freuen und über alles und jeden lachen können, so sollen wir wieder werden, nachdem wir mühsam gelernt haben, diese Eigenschaften abzulegen. „Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch, selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.“ (Mt 6,28–29) Wie Kinder. Luftig leicht kommt der Humor im Neuen Testament daher, und wir neigen dazu, ihn nicht zu entlarven, die Texte zu starr und zu ernst zu lesen. Lassen wir doch einen Moment den Gedanken zu, dass sie auch Leichtigkeit enthalten, lustig und humorvoll sein dürfen, eben wie die Lilien auf dem Feld oder die Kinder um uns herum.

«


Sonntag 8. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 3. März 2019

Durch das Sieb Auch der Mensch muss durch das Sieb. Die Prüfung des Herzens, aber auch die Prüfung des Denkens muss er bestehen. Zuerst gilt es, den Balken im eigenen Auge zu finden und auszusieben, ehe man Splitter beim Nächsten sucht.

Evangelium In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt. Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.

1. Lesung Jesus Sirach 27,4–7

Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück; so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken. Der Brennofen prüft Töpferware und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm. Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; so das Wort die Gedanken des Herzens. Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; denn das ist die Prüfung für jeden!

2. Lesung 1 Korinther 54–58

Schwestern und Brüder! Wenn sich dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. Daher, meine geliebten Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Lukas 6, 39–45


Wort zum Sonntag

Splitter und Balken

AdobeStock_Hannah

G

ut ist es, dem Herrn zu danken,

deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen,

am Morgen deine Huld zu verkünden

Mit dem Bild vom Splitter und vom Balken hält Jesus in der sogenannten Feldrede (Lk 6,20–49) seiner Zuhörerschaft einen Spiegel vor Augen: Wer blind ist für eigenes Fehlverhalten, wird anderen mit Kritik nicht wirklich weiterhelfen können. Jesus weist eindringlich darauf hin, dass ein Urteil erst dann gerechtfertigt ist, wenn der eigene „Balken“ erkannt und weggeräumt ist. Erst nach einem kritischen Blick auf mich selber kann ich mein Gegenüber dazu anregen, eine Kleinigkeit – „Splitter“ – zu ändern. Dann kann Kritik lebensförderlich wirken und wird nicht zur Gelegenheit, sich selbstgerecht darzustellen und ein abschätziges Urteil anzubringen. Jesus zielt letztlich auf Selbsterkenntnis ab, eine Fähigkeit, die es sich in einem umfangreichen Lernprozess sorgfältig anzueignen gilt. Und dazu rät Jesus, sich in die Schule des „Meisters“ zu begeben. Der Lesungstext aus dem Buch Jesus Sirach verdeutlicht in Bildern aus dem Alltagsleben, welche Sorgfalt, Mühe und Weisheit es braucht, um einen Menschen richtig einzuschätzen. Ja sogar in Bezug auf Lob empfiehlt der Verfasser, die Meinung nicht spontan zu bilden, sondern gründlich zu prüfen. Ein Blick allein reicht nicht aus. Er greift zu kurz, er bleibt verzerrt. Vielmehr kommt es auf den „guten Schatz des Herzens“ an, womit in der biblischen Sicht des Menschen nicht die Ebene der Emotionen gemeint ist, sondern der Verstand und das Gewissen. Entscheidend ist also die innere Haltung, die nicht zuletzt an den Früchten abgelesen werden kann.

und in den Nächten deine Treue. Der Gerechte sprießt wie die Palme, er wächst wie die Zeder des Libanon. Gepflanzt im Haus des Herrn, sprießen sie in den Höfen unseres Gottes. Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben voll Saft und Frische;

Zum Weiterdenken Um einen Menschen richtig einschätzen zu können, ist zuallererst Selbsterkenntnis gefragt – auch wenn im Fasching die Maske Vorrang hat. Doch womöglich bietet gerade das Finale der närrischen Zeit eine Chance, sich so manchen Witz zu Herzen zu nehmen, über sich selbst zu lachen und die Maske der Selbstgerechtigkeit abzulegen.

sie verkünden: Der Herr ist redlich, mein Fels! An ihm ist kein Unrecht. Mag. Magdalena Jahn, Antwortpsalm (aus Psalm 92)

Theologin, Referentin für Jugendspiritualität bei der Katholischen Jugend Oberösterreich u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Konsum ist ein wesentlicher Teil des Lebens in westlichen Gesellschaften. Vieles wird gekauft, weil man es sich leisten kann oder es einem einfach gefällt. Ob man es tatsächlich braucht, steht auf einem anderen Blatt. BRIGITTA HASCH

Speisereste, köstlich verkocht

TYROLIA

Restl-Tortilla ZUTATEN (für 1 Hauptspeise)

∙ 1 EL Öl oder Butter ∙ 2–3 Handvoll Gemüsereste, klein geschnitten ∙ beliebige weitere Reste (gekochte Kartoffeln, Reis oder Nudeln, Brot etc.) ∙ dazu passende Kräuter(-Reste), frisch oder getrocknet ∙ 1/2–1 kleine Tasse Milch ∙ 2–3 Eier ∙ (Kräuter-)Salz, Pfeffer ZUBEREITUNG Fett erhitzen, Gemüse darin bei mittlerer Garstufe zugedeckt anbraten. Bei Bedarf mit einem Schuss Wasser aufgießen. Andere Reste zugeben und kräftig würzen. Eier und Milch verquirlen und über das Gemüse verteilen. Zugedeckt weitergaren und stocken lassen. Abschließend mit Kräutern bestreuen. DAS BUCH Ist das noch gut? Kann ich das noch essen? Jeder ist mit diesen Fragen schon einmal in der Küche gestanden. Im Zweifelsfall lieber entsorgen, oder doch nicht? Dieses Buch hilft dabei, Unsicherheiten zu beseitigen und sich bei jedem Produkt die richtigen Fragen zu stellen: Wie riecht es? Wie sieht es aus? Darf ich es noch probieren – und wenn ja, wie sollte es schmecken? Mit Tipps zur richtigen Lagerung und Restl-Rezepten.  Angelika Kirchmaier: Nicht alles ist Mist! Verdorbene Lebensmittel erkennen, Reste verwerten, Geld sparen. Tyrolia Verlag, Innsbruck 2018, € 14,95

Überfluss landet Mit ihrem Buch „Wegwerfen ist eine Sünde“ schaut die Zeithistorikerin Helene Belndorfer auf ganz andere Zeiten. Sie liegen fast 100 Jahre zurück. Konsum gehörte nicht zur Tagesordnung. Sie lässt 60 Frauen und Männer der Geburtsjahrgänge 1919 bis 1958 erzählen, Zeitzeugen, die von Not und Armut, aber auch von Wünschen und Träumen berichten. Und davon, dass so gut wie nichts im Müll landete. Familiengeschichten. Weder in den Kriegsjahren noch in den Zeiten davor und danach konnten sich die Menschen viel leisten. Die meisten waren arm, viele litten an Hunger und Entbehrungen. Gerade deshalb, weil dies in der heutigen Zeit schwer vorstellbar ist, sind die Texte umso eindrucksvoller, weil es allesamt persönliche Erinnerungen sind. Da ist etwa zu lesen, dass nur in der Küche geheizt wurde, das Wasser im Waschkrug war eingefroren. Die Kinder bekamen nur für den Winter Schuhe, mit Holzsohle und gleich ein paar Nummern zu groß, damit man sie länger tragen konnte. Als Beleuchtung diente Petroleumlicht, Fleisch gab es, wenn überhaupt, nur am Sonntag, und Süßigkeiten waren eine Rarität. Auch

von Müttern, die sich der Kinder wegen mit ganz kleinen Portionen zufriedengaben und selbst hungrig blieben, ist da zu lesen. Es sind Alltagsgeschichten, wie sie viele Kinder und Jugendliche damals so oder so ähnlich erlebt haben. Keine von „guten alten Zeiten“ also. Erst in den 1950er- und 1960erJahren ging es langsam bergauf. In Erinnerung geblieben und im Buch wiederzufinden sind aus dieser Zeit auch Marken, die man noch heute kennt: Manner, Elin, Puch oder Ovomaltine. Achtsamkeit. So unterschiedlich die Erzählungen auch sind, ihnen allen ist zu entnehmen, dass man mit dem, was man hatte, auch sorgsam umging. Unmittelbarer Grund dafür war natürlich die Not. Doch die Achtsamkeit ist diesen Menschen auch geblieben, als es ihnen besser ging. Gekauft wurde auch später nur das, was man benötigte, Wegwerfen blieb „eine Sünde“. Der neue Tisch, der schon beim Transport Schäden abbekommen hatte, wurde mit einem Tuch versehen und diente danach noch Jahre als Arbeitstisch. Hemden, deren Ärmel unansehnlich geworden waren, trug man kurzärmelig weiter. Vom Festtagsbraten wurde fünf


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

28. Februar 2019

Sprüche zum Merken

In reichem Maß beschenkt: ge-geben Sprüche kann man sich gut merken. Und oft sind bestimmte Sprüche auch mit bestimmten Menschen verbunden, die diese gerne benutzt und darin auch die eine oder andere Lebensmaxime verpackt haben.

Die Müllberge werden immer größer.

Gudellaphoto

im Müll Tage gegessen, auch dann, wenn er schon trocken war. Konsum und Überfluss. Heute leben wir in einer Zeit, in der Bäcker aus Hygienegründen altes Brot im Müll entsorgen und Obst und Gemüse tonnenweise weggeworfen werden, in der immer mehr produziert und immer weniger repariert wird und in der die Persönlichkeit vieler Menschen vom Konsum bestimmter Marken abhängig ist. Klimawandel und Rohstoffknappheit lassen die Schilderungen in diesem Buch in einem ganz neuen Licht erscheinen. Die Botschaft soll nicht der erhobene Zeigefinger sein, es soll und kann auch nicht wieder so werden wie „damals“. Nachdenken und sinnvolleres Konsumieren sind aber gerne erlaubt.

«

Helene Belndorfer: „Wegwerfen ist eine Sünde“. Böhlau Verlag, 2018. 262 Seiten, € 29,-

Freigiebig. Immer wieder begegnet man Menschen, die einem im Gespräch rückblickend erzählen, dass „sie alles zurückbekommen“ hätten, was sie an Energie emotional oder auch materiell weitergegeben haben. Es sind meist vom Charakter her positiv und grundsätzlich optimistisch gestimmte Typen. Sie haben in ihrem Leben die Erfahrung gemacht, dass man keine Angst haben muss, am Ende mit leeren Händen dazustehen, wenn man „etwas“ investiert. Im Lukasevangelium spricht Jesus zu den vielen Menschen (6,38): „Gebt, dann wird auch euch gegeben werden.“ Wer etwas hergibt, der bekommt auch etwas. Zu einer solchen Einstellung wird hier motiviert. Wesentlich. Interessant finde ich, dass solche Lebensmaximen gerne in Form von Sprüchen wiedergegeben werden. Ein Spruch versucht Aspekte der durchaus komplexen Wirklichkeit und Lebensrealität zusammenzufassen und auf den Punkt zu bringen. Erfahrungen werden gebündelt und münden in einer knappen, leicht merkbaren

begleiten beleben bestärken

Form. Damit soll den Menschen eine Orientierungshilfe geboten werden, die im Fall des Falles dann passend abgerufen und eingesetzt werden kann. Überfließend. Im Lukasevangelium geht der Spruch noch weiter: „In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.“ Der letzte Teil entspricht auf eine gewisse Art und Weise dem ersten Spruch und führt ihn weiter. Das Geben wird mit einem Maß in Relation gebracht. Und in der Mitte findet sich die Pointe. Wer gibt, bekommt nicht nur zurück, sondern der wird beschenkt, reich beschenkt. Und das illustriert das Bild vom Maß. In einer Zeit, in der man zumeist fertig abgepackte und normierte Waren kauft, erlebt man es nicht mehr so oft, dass vor den eigenen Augen etwas abgewogen oder mithilfe eines Maßes gemessen wird. Das biblische Maß ist sehr großzügig. Es ist nicht nur wirklich voll. Man komprimiert sogar den Inhalt und rüttelt das Maß auch noch, damit noch mehr hineingeht. Und letztlich wird nochmals alles gehäuft aufgefüllt. Ist das nur ein schönes Wunschbild oder spricht hier auch jemand aus Erfahrung? Aus einer Gotteserfahrung?

«

werner urbanz Institut für Religionspädagogik, PH diözese linz www.phdl.at


20 Familie & Unterhaltung

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

St Peter’s Cricket Club Der Verein wurde im September 2013 gegründet und war Teil eines Kultur- und Sportprogramms des Vatikans. Am 22. Oktober 2013 wurde der Club der Presse erstmals vorgestellt, im April 2014 absolvierten die Sportler ihr erstes Training. Die Mannschaft besteht vorwiegend aus indischen, pakistanischen und sri-lankischen Spielern, da in diesen Ländern Cricket zu den Nationalsportarten zählt. Die Sportmannschaft soll zum einen die christliche Religion verbreiten, und zum anderen will man über den Sport mit anderen Religionen in Kontakt treten. Spiele gegen nicht katholische Mannschaften, etwa aus

Cricket im Vatikan. Nicht sportliche Höchstleistung, sondern Freundschaft zwischen Christen und Angehörigen anderer Religionen steht im Vordergrund. youtube

Indien, Bangladesch oder Pakistan, sind daher geplant und sollen dazu beitragen, den Dialog in aller Welt zu stärken. Im vergangenen Jahr absolvierten die Sportler des „St Peter’s Cricket Club“ ihr erstes ökumenisches und interreligiöses Turnier in England. In Anwesenheit von Queen Eli­zabeth II. spielten die katholischen Priester und Seminaristen beim Schloss Windsor gegen den „Royal Household Cricket Club“.

kiz mit witz

RatMal

Ein erfolgreicher Wirt schreibt auf seine Werbetafel: „Bei uns gibt es ALLE Fleischsorten.“ Bald darauf bestellt ein Gast einen Elefantenbraten. Der Kellner geht zum Chef und fragt, was er jetzt machen soll. „Sag ihm, wegen einer Portion können wir den Elefanten nicht anschneiden!“

Gesucht: Die Felder mit Zahlen nennen das, was jeder religiöse Mensch immer wieder benötigt.

Maxl möchte in der Apotheke um 20 Groschen „gemischte Zuckerl“ kaufen. Der Apotheker gibt ihm launig eine Krachmandel und ein Hustenzuckerl: „Mischen kannst sie dir selber!“ Der Gutsbesitzer fragt einen ungewöhnlich tüchtigen Waldarbeiter: „Wo hast du denn gelernt, so großartige Waldarbeit zu leisten?“ – „In der Sahara!“ Das überrascht den Wissbegierigen: „In der Sahara stehen ja keine Bäume!“ Darauf die Antwort: „Ja, jetzt nicht mehr!“ XX Herzlichen Dank für die Witze an unseren treuen Leser, Herrn Eduard Staudinger!

Auflösung zur letzten Woche D B C C

F

F

A D E A B E

Ganz neu hingegen ist der Sportverein des Vatikans. Das Team mit dem Namen „Athletica Vaticana“ besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern. Erster Auftritt der Vatikan-Sportler war am 20. Januar 2019. An diesem Tag nahm das Team am Solidaritätslauf „La corsa di Miguel“ in Rom teil.

«

b. h.

© Dir. Ernst Hausner

Es ist nicht neu, aber weitgehend unbekannt: Der Vatikan hat seit einigen Jahren einen eigenen Cricket-Club.


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

28. Februar 2019

Da mach ich mit

Isa-Pisa verkleidet sich

balduin baum

Mama weiß viel. Ihr Kopf ist voll. Das ist zwar meistens auch ganz toll. Nur dann nicht, wenn sie glatt vergisst, dass morgen Faschingsdienstag ist. „O je, das hab ich völlig vergessen!“, ruft sie nach dem Mittagessen. Sie wäscht noch schnell die letzten Teller und holt die Schachtel aus dem Keller. Prinzessinnenkleider liegen drin und die Uniform einer Bahnschaffnerin. Auch Clownschuhe, ein Ritterschwert, ein Fächer und ein Steckenpferd. Mama reicht Isa-Pisa ein Glitzerkleid. „Probier mal das.“ – Doch es ist ihr zu weit. Das nächste zu eng, sie platzt fast heraus. Das dritte sieht wie ein Bikini aus. Das letzte Kleid geht ihr nur bis zum Knie. Und in die Clownschuhe passt sie nie! Auch die Ritterrüstung ist viel zu klein. Mit Müh und Not zwängt sich Stefan rein. Er galoppiert auf dem Steckenpferd und schwenkt dabei sein Ritterschwert. „Ich weiß wirklich nicht, was wir mit dir machen“, sagt Mama. „Du brauchst neue Sachen.“ Bloß, da fehlt die Zeit dafür. Der Schulfasching steht vor der Tür.

Tanzspiele fürs Faschingsfest

atena neuhuber

Wichtig für ein gelungenes Faschingsfest ist die richtige Musik. Warum eigentlich nicht danach tanzen und spielen? Zum Beispiel so:

Mama ist ratlos. „Wie verkleiden wir dich?“ Da sagt Isa-Pisa: „Ich gehe als Ich.“ Am nächsten Tag, in der letzten Stunde, sitzen alle in einer Runde. Geister geistern. Gefängniswärter warten. Drei Piraten spielen Karten. Wolf ist ein Wolf, Rolf ein Pinguin. Marie ist eine Balletttänzerin. Alle sagen, was ihre Verkleidungen tun. Tom ist ein Rockstar. Lena ein Huhn! Marie sagt natürlich: „Ich tanze Ballett.“ Die Lehrerin findet: „Das ist nett.“ Sie fragt Isa-Pisa: „Wann verkleidest du dich?“ – „Ich bin ja verkleidet – verkleidet als Ich! Als Zirkusprinzessin und Zoodirektor, als Kopf-in-den-Wolken und Flöhe-im-Ohr. Als Zauberkünstler und Schiffskapitän, als Räuberhauptfrau kann man mich seh’n. Ich segle und ich zaubere, ich tanze und ich raubere. Und ab und zu verkleide ich mich als Isa-Pisa und Immer-noch-Ich.“

«

Barbara Schinko

Stopptanz. Alle tanzen zur Musik, bis sie plötzlich aufhört. Dann „friert“ jeder genau so ein, wie er gerade dasteht. Das kann man als Ausscheidespiel mit einem Sieger oder einer Sie­ gerin gestalten. Es macht aber auch so viel Spaß! Luftballontanz. Jedes Kind bekommt einen Luftballon ans Bein gebunden und muss wäh­ rend des Tanzens versuchen, die Luftballons der anderen zum Zerplatzen zu bringen. Zwi­ schendurch sollte die Musik stoppen, damit das Tanzen und Hüpfen nicht zu wild wird. Zeitungstanz. Zweierteams erhalten eine Doppelseite einer Zeitung, auf der sie tanzen müs­ sen. Stoppt die Musik, wird die „Papiertanzfläche“ auf die Hälf­ te zusammengefaltet. Wer beim Tanzen übers Papier hinaustritt, scheidet aus. Limbo. Rechts und links ein Stapel Bücher, darüber ein ­Besen. Die Anfangshöhe soll­ te so gewählt werden, dass alle leicht unter dem Besen durch­ tanzen können. Je niedriger der Bücherstapel wird, desto schwieriger wird das.

kiki-kontakt Hast du Fragen oder ­lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti


teletipps Sonntag

3. bis 9. März 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

3. märz

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrei St. Anna in Schwerin. ZDF 09.05  Blitzgescheit, gut ausgebildet, weiblich – Zum Weltfrauentag. Warum gibt es in der Kunstund Kulturwelt in Österreich so wenige Frauen an der Spitze? Sind Frauen schlechter? Warum schließen sie dann überdurchschnittlich gut entsprechende Studien ab? ORF 2 12.30  Orientierung. „Pro Pope Francis.“ Initiatoren Paul M. Zulehner und Tomas Halik im Vatikan. – Erinnerungen an den Religionsphilosophen Karl Jaspers (anlässlich des 50. Todestages). – Jüdisches Leben in St. Petersburg. ORF 2 16.00  Tradition trifft Innovation – Englische Gartenkunst. Auf Entdeckungsreise mit dem Biogärtner Karl Ploberger. ORF 2 16.30  planet e.: Schäfer in Not – Ein Traditionsberuf vor dem Ende. Deutschlands Wanderschäfer schlagen Alarm. Sie können von ihrem Beruf nicht mehr leben. Viele Schäfer müssen ihre Betriebe aufgeben. ZDF 18.00  ZDF-History. Sissi. Wer war diese Frau, deren Faszination ungebrochen ist und die nicht zuletzt mit der Filmtrilogie „Sissi“ zur Legende wurde? ZDFinfo 19.30  Gartenträume – Südtirol. Die fünfteilige Dokumentationsreihe „Gartenträume“ lädt ein zu einer Reise in die verschiedensten Gärten Europas.. arte 20.15  Erlebnis Bühne. Eugen Onegin. Anna Netrebko und Piotr Beczala begeistern als unglückliches Liebespaar mit einem stimmlichen Feuerwerk. ORF III Montag

4. märz

10.10  The Brain – Das menschliche Gehirn. Die Doku-Reihe nimmt Einblick in die komplexe Wirkungsweise des Gehirns und seine Auswirkungen auf den Alltag der Menschen. ServusTV 13.20  Expeditionen. Reisewege Österreich: Mit Sissi in Wien. ORF III 17.40  Alles Karneval – Salvador de Bahia. Die Kollektion „Alles Karneval“ spürt mit allen Sinnen einer jahrhundertealten Tradition nach. In fünf ausgewählten Ländern verwandeln Narren ihre Stadt in eine riesige Parademeile. arte

Morgengedanken von von Barbara Haas, Bildungshaus St. Michael, Tirol. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Fr 20.15  Suffragetten – Taten statt Worte. Brillant besetztes, fesselndes Drama über den Beginn der Frauenbewegung im London der 1910er Jahre. Großartiger Auftritt von Meryl Streep als Leitfigur der Suffragetten, Emmeline Pankhurst. Carey Mulligan schließt sich als junge Arbeiterin dem Kampf um Gleichstellung und Wahlrecht der Frauen an. ORF 1

Dienstag

Foto: ORF/Telemünchen

5. märz

19.40  Re: Eine Klinik in Jerusalem. Zehn Kilometer westlich von Jerusalem liegt die größte Klinik des Nahen Ostens: das Hadassah-Hospital. Vor über hundert Jahren wurde es von amerikanischen Hebammen gegründet. Ihr Credo: Bedürftigen helfen, unabhängig von Herkunft oder Religion. arte 20.15  Gottes missbrauchte Dienerinnen. Nach der Enthüllungsserie über Vergehen pädophiler Priester tritt jetzt ein weiterer Skandal zutage: Ordensschwestern, die von hierarchisch über ihnen stehenden Klerikern sexuell missbraucht wurden. arte Mittwoch

6. märz

11.15  Cenacolo – Ein neues Leben. Kein Fernsehen, keine Zigaretten, kein Alkohol, keine Handys, kein Computer: Die Regeln der Gemeinschaft Cenacolo, einer Einrichtung für junge Menschen in Krisensituationen, sind streng. Das Ziel ist ein neues, besseres Leben. 30 junge Männer aus halb Europa gehen im österreichischen Burgenland diesen Weg. 3sat 15.00  Aschermittwoch der Künstler. Der Aschermittwoch der Künstler in Regensburg steht in diesem Jahr im Zeichen der Kirchenmusik. BR 16.45  FeierAbend: Der Duft des Fastens. Live aus St. Andreas in Regensburg mit Bischof Rudolf Voderholzer. Der „Kräuterpfarrer“ des Stiftes Geras, Benedikt Felsinger, kennt für jede Lebenslage das passende Kraut, auch für die christliche Fastenzeit, die der Aschermittwoch einläutet. ORF 2

Sa 20.15  Das Streben nach Glück. Niemand interessiert sich für das Röntgengerät von Chris. Die finanziellen Probleme des Familienvaters werden immer größer. Ohne Geld landen Chris und sein Sohn schließlich auf der Straße. Verzweifelt kämpft Chris um ihr Überleben. Drama von Gabriele Muccino, mit Will Smith und Sohn Jaden Smith. ServusTV Foto: Columbia Pictures Industries 19.00  Stationen. Luxus – Wie der Mensch sich reich fühlt. BR 20.15  Colonia Dignidad – Es gibt kein zurück. Daniel Brühl und Emma Watson sind dem heuer verstorbenen Michael Nyqvist als ExNazi und sadistischem Sektenführer hilflos ausgeliefert. BR Donnerstag

7. märz

15.05  Heimatleuchten – Fetzen und Flinserl: Fasching in Österreich. Conny Bürgler auf den Spuren bekannter, aber auch fast vergessener Faschingsbräuche. ServusTV 20.15  Die Geschichte des Essens. Warum essen wir, was essen wir, und wie hat sich das entwickelt? Sternekoch Christian Rach begibt sich auf eine Reise durch die Kulturgeschichte des Kochens und des Essens. ZDFinfo Freitag

8. märz

16.15  Mit Eseln durch die Steiermark – Trekking mit Gefühl. Moderatorin Andrea Grießmann und ihr Esel Villi mit dem sie auf 7-tägige Trekkingtour geht. ORF 1 Samstag

9. märz

20.15  zeit.geschichte. Die Queen – Ein Leben für die Krone. Diese Dokumentation zeigt einen bildgewaltigen und distanzierten Blick auf die Windsors und die britische Gesellschaft. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf von Christine Hubka, Wien. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Oberpullendorf, Burgenland. Musik: Kirchenchor. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Momente – Leben heute. Wenn das Lebensende naht. Die letzten Jahre oder Monate. Gefühle, Gedanken und Handlungen mit dem Hintergedanken, bald sterben zu müssen. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Female Icons.“ Gedanken über weibliche Ikonen und Idole. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Das Recht zu wählen. Privileg, Pflicht, Partizipation. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Erfolgsmodell: Sesshaftwerdung. Wie die ersten Ackerbauern und Viehzüchter nach Europa kamen. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Das Ö1 Konzert. Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem, op. 45. Mi 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. „Power Woman“ – Anlässlich des Internationalen Frauentags. Camilla de Rossis Oratorium „Il sacifizio d‘Abramo“. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Kulturkampf im Klassenzimmer? Neue Bücher und Projekte bringen Schwung in die Integrationsdebatte. Mi 21.00, Ö1. Pionierinnen. Johanna Dohnal war eine Politikerin, die unermüdlich für Frauenanliegen kämpfte. Logos. „Was glauben Sie?“ Die Philosophin Svenja Flaßpöhler. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Der Papst erklärt die Zehn Gebote.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

28. Februar 2019

Anstöße: „Wegen erwachsenen Glaubens“ Pregarten. Die Pfarre Pregarten lädt an drei Abenden in der Fastenzeit zur Vertiefung des persönlichen Glaubens. Es kommen vier Männer und Frauen, die erzählen, was ihnen der Glaube im Alltag bedeutet. Die Reihe eröffnet Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der KU Linz (14. März 2019, alle Treffen im Pfarrzentrum, jeweils von 19.30 bis 21 Uhr, anschließend bis 22 Uhr Gesprächsmöglichkeit). Ihm ist es ein besondere Anliegen, in der Glaubensgeschichte echt zu sein und persönlich

bildung

Zeugnis zu geben, wovon das Herz voll ist. Petra Burger ist Begleiterin bei Lebenswenden und in Übergangssituationen und bekannt für besondere Rituale. Wie ihr persönlicher Glaube gereift ist, erzählt sie am 28. März 2019. Dr. Martin und Judith Hamberger geben Einblick, wie sie als Ehepaar aus dem Glauben leben und wie es ihnen bei der Weitergabe des Glaubens an ihre drei Kinder geht (11. April 2019). XX Donnerstag, 14. und Donnerstag, 28. März sowie Donnerstag, 11. April 2019, 19.30 bis 21 Uhr bzw. 22 Uhr, Pfarrzentrum Pregarten

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 XX Heilsames Berühren, Vortrag und Seminar, Fr., 8. 3., 19 Uhr, Seminar: Sa., 9. 3., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Anemone Eglin, Anmeldung erforderlich. XX Hydrolate, Destillate und ätherische Öle selber herstellen, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr, mit Sissi Kaiser und Tom Beyer, Anmeldung erforderlich.

Die Pfarre Pregarten bietet Impulse für die Fastenzeit, zu denen natürlich auch Interessierte aus der Region willkommen sind. Pfarre

Wie viel Religion braucht der Mensch? Zeller Schlossgespräche. Vorbei ist die Zeit, in der die Kirche die Welt erklärte und das Leben von der Wiege bis zur Bahre bestimmte. Skandale in der Kirche und in anderen Religionen erschüttern ihre Autorität. In der Zeit der Digitalisierung und der Globalisierung wirken Religionen generell altmodisch und überholt. Der Alltag ist kaum

mehr von religiösen Überzeugungen oder Geboten geprägt. Vor allem für die jüngere und mittlere Generation ist die Kirche vielfach bedeutungslos geworden. Kurzvorträge und Diskussionsrunden, hochkarätig besetzt mit Paul Michael Zulehner und Christine Haiden als Hauptreferenten.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Kolumbien: Karibik, Kaffee, Kontraste, Multimediashow mit Livemusik, Riedbergpfarrsaal, Mi., 13. 3., 19.30 Uhr, Ltg.: Renate Kogler, Franz Marx. XX Die vielen Gesichter der Angst – und trotzdem Ja zum Leben sagen, Mi., 13. 3., 19 Uhr, Ltg.: Mag. Renate Bukovski.

XX Zeller Schloss­ gespräche, 15. bis 16. März, Anmel­ d­ung und Infos: Schloss Zell an der Pram, Schlossstr. 1, 4755 Zell an der Pram, Tel. 07764 64 98, E-Mail: schloss-zell.post@ ooe.gv.at, www.schloss-zell.at

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Die Chance der neuen Lektionare, Lebendig ist das Wort, Do., 7. 3., 18.30 bis 21.30 Uhr, Dr. Franz Kogler, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 XX Verstehst du, was du liest?, Biblische Lektorenfortbildung zur Osternachtslesung, Mo., 11. 3. und Mo., 1. 4., jeweils 19 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Ingrid Penner.

Konzert des Trios „Recorder de Luxe & Guitar Excellence“ – mit der KirchenZeitung Karten gewinnen. Kammermusikalische Raritäten und Kostbarkeiten vom Barock bis ins 20. Jahrhundert bieten die Blockflötistinnen Elisabeth Markowetz und Michaela Vaught gemeinsam mit dem Gitarristen Wolfgang Jungwirth am Sonntag,

10. März, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Markus in Linz-Urfahr. Das Trio „Recorder de Luxe & Guitar Excellence“, bekannt für sein Suchen nach Raritäten und Kostbarkeiten, ist bei den „Großen“ fündig geworden und begibt sich beim Konzert im Rahmen der KulturKirche St. Markus auf einen Streifzug vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Zu hören sind

Pfarre

KiZ-Angebot Konzert in der KulturKirche St. Markus

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Durch die Domfrauen den Dom entdecken und den Ausklang feiern, Fr., 8. 3., Mariendom, 16 Uhr, danach sind alle ins Haus der Frau eingeladen zu einem gemeinsamen Abschluss, Ltg.: E ­ rika Kirchweger, Maria Grillnberger, Martina Resch, Michaela Leppen, Veronika Kitzmüller.

Werke von G. P. Telemann, J. S. Bach, J. Haydn, W. A. Mozart, C. Bresgen und E. Schaller. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten für dieses Konzert. Schreiben Sie bis Mi., 6. 3. (Kw.: „KulturKirche St. Markus“) an: KirchenZeitung D ­ iözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 XX Jugendvesper, Unterbrechung, Fr., 15. 3., 19 Uhr, mit anschließender Agape, Anmeldung bis Di., 12. 3. erwünscht: sr.stefana@franziskanerinnen.at oder Tel. 0676 888 05 71 48. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 XX Meditationsabend, Mo., 11. 3., 19 Uhr, mit Herta Sixt. XX Wie das Miteinander durch Kommunikation gelingt!, Verstehen und verstanden werden, Einführungstag, nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation von Dr. M. B. Rosenberg, Sa., 9. 3., 9.30 bis 17 Uhr, Ref.: Mag. Elisabeth Williams.


24 Termine namenstag

Reinhard Ronacher ist Obmann der Katholischen Männerbewegung Schwertberg. Privat

Reinhard (7. März) In meinem Elternhaus in Kärnten war es nicht üblich, den Namenstag zu ehren. Meine ­Mutter hat beim Durchblättern im Kalender den Namen Reinhard gefunden, der in den 1960erJahren durchaus gebräuchlich war. Der Name leitet sich von den Wörtern „ragin“ (Rat, Entschluss) und „harti“ (stark) her, bedeutet also der „gute Ratgeber“. Im Mittelalter kannte man auch das Fabelwesen Reinhard Fuchs, später Reineke Fuchs und in Frankreich heißt er „le renard“. Der Liebe wegen bin ich nach Oberösterreich gezogen, und für meine Frau als Theologin war der Namenspatron unserer drei Kinder von B ­ edeutung. Mit meinem Namen kann ich gut leben, er passt zu mir. Familie und Freunde sind mir ein wichtiger Rückhalt. Ich engagiere mich für Anliegen in unserer Gemeinde und in der Pfarre, vor allem beim Katholischen Bildungswerk und in der Männer­ bewegung. Besonders schätze ich das Engagement von SEI SO FREI mit seinen Projekten in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit. Reinhard Ronacher

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Freitag, 1. März XX Buchkirchen bei Wels. Ökumenischer Weltgebetstag von und für Frauen, Pfarrzentrum St. Jakobus, Salon, 19 Uhr, anschließend gemütlicher Ausklang. XX Steyr. Christen im Heiligen Land, in Israel und Palästina leben Christen, doch viele Pilger treffen während ihrer Reise keinen einzigen, Treffpunkt Dominikanerhaus, 19.30 bis 21.30 Uhr. Samstag, 2. März XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Franz Jägerstätter: Besser die Hände gefesselt als der Wille, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit Segen, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche Linz, mit Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt für junge Leute, Vom Proleten zum Propheten, Erfahrungen aus der Gefängnisseelsorge, Vortrag, 17 Uhr, Stift Kremsmünster, Wintersaal, vorher Vesper, Michaelskapelle, 16.30 Uhr, Ref.: Andreas Leibl. XX Linz. Mississippi Roll Along, Faschingskonzert mit Countrymusik, Theatersaal der Jesuiten, Eingang hinter der Ignatiuskirche Alter Dom, 18.30 Uhr, mit P. Werner Hebeisen & Friends. XX Riedegg bei Gallneukirchen. Gedenktag des seligen Martyrers P. Engelmar Unzeitig CMM, Festgottesdienst, Schlosskapelle, 9 Uhr, Hauptzelebrant und Prediger: P. Andreas Rohring. Sonntag, 3. März XX Braunau. Frauencafé, eine Reise durch Lateinamerika, Veranstaltungszentrum, 15 Uhr, Canto y Cuerdas, Cartinel Berindei und Klaus Neubert. XX Kremsmünster. Missa in C-Dur, KV 317, Krönungsmesse, W. A. Mozart, 10.15 Uhr. XX Linz. Vorwiegend heiter, Benefizlesung für den Verein „Zu-Flucht – Flüchtlingshilfe Linz“, „Opheus“ im Nordico, 18 Uhr, mit Werner Striek und Gerhard Strohofer. XX Linz, Mariendom. So weit der Himmel ist, Messe für gemischten

Franz Jägerstätter auf seinem Motorrad. Am Samstag, 2. März findet in Maria Puchheim die Monatswallfahrt im Gedenken an Franz Jägerstätter mit Bischof Manfred Scheuer statt (siehe links). Am Donnerstag 7. März (16 bis 18 Uhr) referiert Univ.-Prof. Józef Niewiadomski aus Innsbruck an der KU Linz über „Eine Heilige des Alltags: zum Gedenken an Franziska Jägerstätter“ (Veranstalter: Haus der Frau). Chor, Querflöte und Orgel, Alfred Hochedlinger, 10 Uhr, Domchor, Wolfgang Rath, Flöte, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schärding. Faschingsmatinee, Schärdinger Rathaus, 11 Uhr, Salonorchester der Musikakademie Passau. XX Wels, St. Franziskus. Faschingssonntags-Gottesdienst mit besonderer Einladung an die Kinder, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Wels, St. Josef. Faschings­stüberl, die Kath. Männerbewegung lädt zum Mittagessen und gemütlichen Beisammensein ein, Pfarrheim, 10.30 Uhr. Montag, 4. März XX Linz. The Magic Brass Show feat. Hannes Koch, Konzert und Zaubershow, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Ensemble „Magic Brass Vienna“, Hannes Koch, Magier. XX Linz, Karmelitenkirche. Jugend-Gebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Windischgarsten. Kleinkinderfasching, Pfarrheim St. Jakob, 15.30 Uhr. Dienstag, 5. März XX Linz. Irische und Amerikanische Folkmusik, Abendmusik im Krankenhaus, Andachtsraum am Neuromed Campus, 18 Uhr, mit Robert Höfler und Walter Stöger. XX Linz. Schlager-Zeit, Gott und

die Welt, bei einer Tasse Tee oder Kaffee ins Gespräch kommen über Schätze aus Christentum, Islam, Buddhismus, über Lebenskunst und das, was Sie derzeit beschäftigt, Urbi@Orbi, 17 bis 18 Uhr, mit Stefan Schlager. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Faschingsvesper, heitere Musik für zwei Orgeln, 17.15 Uhr, Gerhard Raab und Theresa Zöpfl, Orgel. XX Schärding. Der kleine Pumuckl stellt am Faschingsdienstag mit seinem Schabernack die Stadtbücherei auf den Kopf, spaßige Geschichten, Musik und Tanz, lustige Lieder und Spiel, Stadtbücherei, 15 bis 16 Uhr, für Kinder ab 4 Jahren geeignet. XX St. Johann am Walde. Wurstsalat, Kabarett, Mehrzweckhalle, 19.30 Uhr, mit Günther Lainer und Christian Putscher. Mittwoch, 6. März XX Kopfing. praySing, Jugendgebetskreis, Festsaal Kopfing, 20 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, 19.30 Uhr, Ignatiushaus, Domgasse 3. XX Linz. Barmherzigkeitsabend, Krankenhauskapelle, 18.45 Uhr, hl. Messe, anschließend musikalisch und mit Texten gestaltete ­Anbetung. XX Maria Schmolln. Hl. Messe mit Aschenkreuz, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

Ausstellung – Flohmarkt – Theater XX Attnang-Puchheim. Flohmarkt der Missionsrunde Attnang, Keplerstraße/Römerstraße, Fr., 8. 3., 9 bis 17 Uhr und Sa., 9. 3., 9 bis 13 Uhr, Erlös für soziale Zwecke. XX Gmunden. Landflucht, Manfred Hebenstreit, Ausstellung, Galerie 422, Ausstellungsdauer bis Sa., 23. 3., Öffnungszeiten: Mi., Do., Fr. jeweils 14 bis 18 Uhr und Sa. 10 bis 16 Uhr sowie nach tel. Voranmeldung. Tel. 07612 626 68. XX Helfenberg. Helfenberger Frauenfasching, Sketche, Lieder, Hoppalas aus Helfenberg, Gasthof Haudum, Sa., 2. 3. und Mo., 4. 3., jeweils

20 Uhr, So., 3. 3. und Di., 5. 3., jeweils 15 Uhr. XX Leonding. Umtauschbasar, Michaelszentrum, Fr., 8. 3., 8 bis 16.30 Uhr. XX Mauthausen. Flohmarkt, Bücher, Spielsachen, Geschirr, Elektrogeräte u. v. m., Pfarrheim, Sa., 9. 3., 8 bis 15 Uhr und So., 10. 3., 8 bis 11.30 Uhr, XX Neuhofen an der Krems. Kinderartikelflohmarkt, Pfarrsaal, Sa., 2. 3., 9 bis 11 Uhr. XX Ried im Innkreis. Rumänienhilfe-Flohmarkt, Messegelände, Halle 12, Fr., 1. 3., 9 bis 18 Uhr und Sa., 2. 3., 9 bis 13 Uhr.

XX Timelkam. Jägerstätter, Theater, St.-JosefsBühne, Premiere: Fr., 8. 3., 18 Uhr, weitere Termine: Sa., 9. 3., 19.30 Uhr, So., 10. 3., 18 Uhr, Fr., 15. 3., 19.30 Uhr, Sa., 16. 3., 19.30 Uhr, So., 17. 3., 18 Uhr, Fr., 22. 3., 19.30 Uhr, Sa., 23. 3., 19.30 Uhr, Fr., 29. 3., 19.30 Uhr, Sa., 30. 3., 19.30 Uhr, So., 31. 3., 18 Uhr, Fr., 5. 4., 19.30 Uhr, Sa., 6. 4., 19.30 Uhr, So., 7. 4., 18 Uhr, Fr., 12. 4., 19.30 Uhr, Sa., 13. 4., 18 Uhr, Treffpunkt Pfarre, www.kartenbestellung.at. XX Wels, St. Josef. Kinderartikelbasar, Pfarrheim, Sa., 2. 3., 9 bis 14 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

28. Februar 2019

XX Pinsdorf. Aschenkreuz „to go“, während des ganzen Tages steht ein kleiner Tisch mit Asche bei den Altarstufen, mit Meditationstexten zum Mitnehmen. XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum, 18 bis 20 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Aschermittwochsgottesdienst, Kreuzweg in fünf reproduzierten Holzschnitten, Pfarrkirche, 19 Uhr mit Künstlerin Lydia Wassner-Hauser und dem Chor „Septakkord“. XX Zwettl an der Rodl. Griechisches Tanzen, Pfarrsaal, 20 bis 22 Uhr, mit Hanni Schneitler. Donnerstag, 7. März XX Braunau, St. Stephan. Die Kraft der Vergebung – wie mit Kränkungen umgehen, Veranstaltungszentrum, Braunau am Inn, 19.30 bis 21 Uhr, Ref.: Dr. Melanie Wolfers. XX Grieskirchen. Menschenhandel, die Rückkehr der Sklaverei im 21. Jahrhundert mitten unter uns, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Maria Schlackl, P. Mag. Hans Eidenberger. XX Linz. Missa ex D, Orgelsolomesse für vierstimmigen Chor (Soli), zwei Violinen und Basso continuo, Festgottesdienst, Ordensgründer Johannes von Gott, Barmherzige-Brüder-Kirche, 19 Uhr, Chor der Barmherzigen Brüder Linz, Maria Kammerer, Orgel, Ltg.: Ingrid Zittmayr. XX Linz. Dankbar-leben-Gruppe Linz, Dankbarkeit (im Sinne von Br. David Steindl-Rast) in der Gruppe einüben, Urbi@Orbi, 19 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Im-

puls, 19.30 Uhr, Ignatiushaus, Domgasse 3. XX Puchenau. Exerzitien im Alltag, Pfarrsaal, 20 bis 21.30 Uhr, Pfarrsaal, Ref.: Editha Leibhart. XX Schärding. Agrat, Musikkabarett, Kubinsaal, 20 Uhr, Da Huawa, da Meier und i. Freitag, 8. März XX Linz. Singabend zum Internationalen Frauentag, Frauen- und ArbeiterInnenlieder zum Mitsingen – neue Lieder kennenlernen, ihre Entstehungsgeschichte erfahren, Cardijn-Haus, 19 Uhr, Empfang ab 18.30 Uhr, nur für Frauen. XX Maria Schmolln. Kreuzweg, Wallfahrtskirche, 18 Uhr. XX Neuhofen an der Krems. Albert Frey, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr, Dirk Benner, Keys, Luca Genta, Bass, Cello, Flöte, Percussion. Samstag, 9. März XX Maria Schmolln. Exerzitien im Alltag, Beichte und Anbetung, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, hl. Messe mit Impuls „Maria in Nazareth“, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Schärding. Tanz mit mir in den Morgen, Tanzrevue, Kubinsaal, 20 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Abend der Barmherzigkeit, Hinführung und hl. Messe, Stadtpfarrkirche, 18 und 19 Uhr, anschließend Agape im Pfarrheim. Sonntag, 10. März XX Aigen-Schlägl. Choralproprium „Invocabit me“, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Helfenberg. Mit Jesus in Gethsemane, Passionskonzert,

Pfarrkirche, 17 Uhr, Tea Clancel, Gesang, Jean Matau, Orgel, Klavier, Nicolas Clancel, Text. XX Linz. Sonntagabend im Café Meier, bei einem Abendessen miteinander reden über die Bibelstelle des aktuellen Sonntags und das, was dieser Text mit meinem Leben am Montag zu tun haben könnte, 18 bis 20 Uhr, Anmeldung erwünscht, Tel. 0676 87 76 60 01. XX Linz, Mariendom. Sing to the Lord a New Song, Gospels und Spirituals, 10 Uhr, Collegium Vocale Linz, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schärding. Messe zum Hochfest des Ordensbegründers hl. Johannes von Gott, Missa brevis Sancti Joannis de Deo ex B in der Fassung von J. M. Haydn, F. J. Haydn, Sonata ex C, KV 26, W. A. Mozart, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 17.45 Uhr, Mag. Markus Grasl CanReg, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Ltg.: Johannes Dandler. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. XX Vorchdorf. Filmabend, Hidden Figures, anlässlich des Internationalen Frauentages, Pfarrsaal, 20 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Taizégebet, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Tage der Achtsamkeit, Eucharistiefeier, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, mit P. Bernhard Bürgler SJ.

XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Linzer Bibelkurse

Ehevorbereitung

2. Abend: Jesus Worte und Taten Die Botschaft vom ankommenden Reich Gottes.

Partnerkurs für Brautpaare

XX Linz. Stadtpfarre, Do., 7. 3., 9.45 Uhr, Hans Hauer. XX Schönering. Pfarrheim, Do., 7. 3., Uhr, Rainer Haudum. 3. Abend: Jesus am Weg nach Golgota Die letzten Tage in Jerusalem. XX Katsdorf. Pfarrheim, Do., 7. 3., Franz Schlagitweit. XX Ried im Innkreis. Franziskushaus, Do., 7. 3., Josef Schwabeneder. XX Schlüßlberg. Pfarrheim, Do., 7. 3., Martin Zellinger. XX Bad Kreuzen. Pfarrheim, Fr., 8. 3., Ingrid Penner. XX Scharnstein. Pfarrheim, Fr., 8. 3., Renate Hinterberger-Leidinger. 4. Abend: Jesus – der Christus Der Auferstandene und seine Bedeutung für uns Christinnen und Christen. XX Altmünster. Pfarrzentrum, Do., 7. 3., Renate Hinterberger-Leidinger. Wenn nicht anders angegeben, jeweils von 19 bis 21.30 Uhr. Die weiteren Termine werden laufend auf unseren Terminseiten veröffentlicht.

XX Gutau. Pfarrheim, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Handenberg. Pfarramt, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz. Haus der Frau, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Natternbach. Pfarrheim, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Rohrbach. Pfarrzentrum, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Steinbach an der Steyr. Pfarrheim, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungszentrum Schloss Puchberg, Sa., 9. 3., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 10. 3., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 3. März 8. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 27,4–7 L2: 1 Kor 15,54–58 Ev: Lk 6,39–45 Montag, 4. März Hl. Kasimir, Königssohn. L: Phil 3,8–14 Ev: Joh 15,9–17 L: Sir 17,24–29 Ev: Mk 10,17–27 Dienstag, 5. März L: Sir 35,1–15 Ev: Mk 10,28–31 Mittwoch, 6. März Aschermittwoch. L1: Joël 2,12–18 L2: 2 Kor 5,20 – 6,2 Ev: Mt 6,1–6.16–18 Donnerstag, 7. März Hl. Perpetua und hl. Felizitas, Märtyrinnen in Karthago. L: Dtn 30,15–20 Ev: Lk 9,22–25 Freitag, 8. März Hl. Johannes von Gott, Ordensgründer. L: Jes 58,1–9a Ev: Mt 9,14–15 Samstag, 9. März Hl. Bruno von Querfurt, Bischof von Magdeburg, Glaubensbote bei den Preußen, Märtyrer. Hl. Franziska von Rom, Witwe, Ordensgründerin in Rom. L: Jes 58,9b–14 Ev: Lk 5,27–32 Sonntag, 10. März 1. Fastensonntag. L1: Dtn 26,4–10 L2: Röm 10,8–13 Ev: Lk 4,1–13

aussaattage 4. 3.: Wurzel bis 3, von 4 bis 15 Blüte, ab 16 Wurzel 5. 3.: Wurzel bis 2, ab 3 Blüte 6. 3.: Blüte 7. 3.: Blüte bis 4, ab 5 Blatt 8. 3.: Blatt 9. 3.: Blatt 10. 3.: Blatt bis 7, ab 8 Frucht Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.


26 Anzeigen und Hinweise

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13. www.betreuung12-24.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PILGERFLUGREISE Pilgerflugreise nach Lourdes, 1. bis 5. September 2019, geistliche Reisebegleitung P. Otto Rothammer, hervorragendes Programm, € 998,– (all-inclusive). Anmeldeschluss: 15. März 2019. Info bei Marianne Mostler: 0664 75 03 46 48 PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46. REISEN

Politischer Aschermittwoch Die Welser Initiative gegen Faschismus, das Netzwerk „Antifa OÖ“ und das Bildungshaus Schloss Puchberg laden gemeinsam zum „Politischen Aschermittwoch“ ein: Die frühere ÖH-Vorsitzende und Nationalratsabgeordnete Sigi Maurer (sie machte sexistische Beleidigungen gegen sich öffentlich und stand daraufhin 2018 vor Gericht), die Historikerin Kathrin Quatember sowie der Extremismus-Experte Thomas Rammerstorfer sprechen über das Thema „Sexismus – Rassismus – Hass im Netz“. Anschließend stehen die Referierenden für eine Diskussion zur Verfü-

Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen „Kommt, alles ist bereit“, lässt der Gastgeber im Gleichnis des Lukasevangeliums (14,15– 24) den eingeladenen Gästen ausrichten – doch keiner kommt. So werden andere eingeladen: die Armen, die Blinden, die Lahmen, die, die an den Wegen und Zäunen stehen. Von eben solchen nicht Eingeladenen in ihrem Land berichten Frauen aus Slowenien in der Liturgie für den Weltgebetstag 2019. Das Titelbild dazu wurde von Rezka Arnuš, einer nahezu blinden Künstlerin, gestaltet.  Der Weltgebetstag der Frauen, Freitag, 1. März, wird in vielen Pfarren der Diözese gefeiert, ca. 19 Uhr in Buchkirchen und Leonding-St. Michael

Die Highlights Umbriens mit Assisi, Perugia und dem Trasimenosee 13. – 17. 4. 2019 Preis pro Person im DZ: € 515,– Wallfahrt Medjugorje 6. – 10. 5. 2019 Preis pro Person im DZ: € 324,– Frühbucherpreis sichern! Anmeldung: Tel. 07276 23 57 E-Mail: office@heuberger-reisen.at VERKAUF / PRIVAT Handgestrickte PERLBEUTEL (Mengenrabatt) sowie Hartlauer-HÖRGERÄT. Günstig! 0676 789 49 00.

IHRE ANZEIGE AUF KIZ-WEB Sie können Ihre Kleinanzeige für nur 50 % Aufschlag auf den Print-Anzeigenpreis auch auf www.kirchenzeitung.at schalten. Infos: www.kirchenzeitung.at/ anzeigen Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

KirchenZeitung Diözese Linz

Nachhaltige Friedensgestaltung Der Lehrgang „Nachhaltige Friedensgestaltung“ will die Studierenden auf Veranstaltungen hinweisen, die die Kompetenzen in den vier Kernbereichen fördern, welche die Säulen der Friedensakademie darstellen: Friede in mir, Familienwerte und Friedenserziehung, Dialog zwischen Religionen und Kulturen und werteorientierte Wirtschaft.

gung. Moderation: Laurien Scheinecker.  Mittwoch, 6. März, 20.15 Uhr, Podiumsdiskussion „Politischer Aschermittwoch: Sexismus – Rassismus – Sigi Maurer Hass im Netz“. Bildungshaus JOHANNA RAUCH Schloss Puchberg, Wels.  Eintritt: € 10,– (frei für Schüler/ innen und Studierende)  Anmeldung erbeten unter Tel. 07242 475 37 oder per E-Mail puchberg@dioezese-linz.at

 Montag, 4. März, 19 Uhr, Friedensakademie Linz, Raimundstraße 17: Infoabend zum Lehrgang „Nachhaltige Friedensgestaltung“, Eintritt frei.

Internationaler Frauentag

DENNIS HERMANN

KLEINANZEIGEN

28. Februar 2019

30 Frauen haben sich im Frühjahr 2018 bereit erklärt, als Domfrauen ihren je persönlichen Platz im Dom zu wählen. Sie erzählen seither bei Veranstaltungen den Besucherinnen und Besuchern ihre Geschichten und laden sie wiederum ein, sich auf Entdeckungsreise zu machen und ihre eigene Glaubens- und Lebensgeschichte zu reflektieren. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, laden die Domfrauen ins Haus der Frau ein, um gemeinsam den Abschluss des Projektes zu feiern.  Freitag, 8. März, 18–21 Uhr, Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, 4020 Linz

Benefizlesung

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Unter dem Motto „Vorwiegend heiter“ lesen Werner Striek und Gerhard Strohofer am Sonntag, 3. März, 18 Uhr, humoristische Texte von H. C. Artmann über Otto Schenk bis Josef Weinheber. Musik: Michaela Beltaief, Akkordeon. Die Einnahmen kommen dem Verein „Zu-Flucht – Flüchtlingshilfe Linz“ zugute.  Restaurant „Orpheus“ im Nordico Linz, Dametzstraße 23


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 27

28. Februar 2019

Norbert Artner

Der VOEST-Geist auf der Bühne

Szenenbild mit hl. Barbara: Jenny Weichert (stehend), Gunda Schanderer und Benedikt Steiner erzählen (mit Angela Waidmann und Sebastian Hufschmidt) vom VOEST-Mythos.

Linz. Am Beginn des Stücks „Mythos VOEST“ in den Kammerspielen Linz ist es kaum vorstellbar, dass ein so großes Unternehmen wie die VOEST mit seiner 80-jährigen Geschichte auf einer Bühne Platz haben soll. Doch zwei Stunden später hat das Publikum nicht nur einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Vereinigten Österreichischen Eisen- und Stahlwerke gewonnen, von der Gründung unter den Nationalsozialisten im Jahr 1938 bis zum heute hoch technisierten Unternehmen mit Standorten auf fünf Kontinenten. Den fünf Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt es auch, spürbar zu machen, wie die VOEST Generationen von Arbeiterinnen und Arbeitern geprägt und die österreichische Politik beeinflusst hat. Lieder wie „Du

Uganda: Betreuung ehemaliger Kindersoldaten ist Schwerarbeit

XX Karten und Termine: 6., 8., 13., 26., 30. März, 2., 17. April, 10., 19. Mai 2019, www.landestheater.at, Tel. 0732 76 11-400.

Dank

Sr. Hellen steckt mit Freude an Schwester Hellen Lamunu aus Uganda war auf Einladung von Missio Oberösterreich in Oberösterreich zu Gast. Die Ordensfrau setzt sich in ihrer Heimat für ehemalige Kindersoldaten und deren Kinder ein. Zwei Jahrzehnte hat die Rebellengruppe LRA im Osten und Norden Ugandas durch Entführungen von Frauen und Kindern Angst und Schrecken verbreitet. 1994 wurde Sr. Hellen selbst Entführungsopfer, wurde aber freigelassen. Ihre eigenen schrecklichen Erfahrungen hat sie mithilfe einer Psychologie-

vöest mir“ erzählen von der emotionalen Verbundenheit mit den Betrieben. Andere Szenen berichten von Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern, die das Werk mit errichtet haben, vom „Noricum“-Skandal um den Waffenverkauf an den Iran oder von der Pleite 1986. Am Ende steht der gealterte „VOEST-Geist“ einem Unternehmen gegenüber, in dem die Technik und nicht mehr der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Geist hat keinen Werksausweis mehr, der ihm erlauben würde, das Firmengelände zu betreten. Aber er hadert nicht damit. Vielleicht weiß er, dass es die VOEST ohne Privatisierung, Personalabbau und Börsengang gar nicht mehr gäbe. Christine Grüll

Ausbildung verarbeitet und widmet seither ihr Leben traumatisierten Opfern des Konflikts. Bei ihrem Besuch in der Pfarre Kirchberg, bei den Marienschwestern in Linz und in der HBLW Landwiedstraße hat sie durch ihre Herzlichkeit die vielen Zuhörer/innen tief berührt. Missio-Diözesandirektor Heinz Purrer hat sich nun zum Ziel gesetzt, 5.000,- Euro für Schwester Hellen zu sammeln. Mit dem Betrag kann sie 250 Kinder ein Schuljahr lang mit zwei warmen Mahlzeiten täglich versorgen. Missio/J. W.

n St. Aegidi. Beim Männertag dankte die Leitung der der Katholischen Männerbewegung (KMB) der Pfarre ihren langjährigen Mitgliedern für ihre Treue. 25 Jahre gehört Gerold Novak und 40 Jahre gehören Josef Mühlböck und Martin Scheuringer der KMB an. 55 Jahre ist

Die Geehrten der KMB St. Aegidi Fotograf

Sr. Hellen zu Besuch in der HBLW Landwiedstraße mit Heinz Purrer von Missio OÖ (rechts).

Missio OÖ

Franz Glas senior und 60 Jahre ist Alois Schöfberger Mitglied der KMB. Der Vorsitzende des Oö. Pastoralrates, Wolfgang Froschauer, sprach vor 45 Männern zum Thema „Christlicher Glaube – Fundament heutiger Lebensgestaltung? Mischen wir noch mit?“.


28 Kultur Kulturland n Führung in der Bischofskapelle in Linz. Der Kepler Salon Linz lädt am Montag, 4. März zu einer Exkursion mit Kunstreferent und Diözesankonservator Hubert Nitsch in die neue Bischofskapelle. Treffpunkt ist pünktlich um 18.30 Uhr beim Bischofshof, Herrengasse 19. XX Anmeldung bis Freitag, 1. März: E-Mail: kepler-salon@jku.at, Tel. 0664 650 23 43

n Chorkonzert zum Weltgebetstag der Frauen. Am Freitag, 1. März, um 19.30 Uhr, findet eine „musikalische Gebetsstunde“ in der Ursulinenkirche Linz, Landstraße 31, statt: Der neu gegründete Chor „Vocamus“ singt unter der Leitung von Martina Ragger vertonte Gebete von Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckner, Morten Lauridsen, Ola Gjeilo und anderen. Eintritt: freiwillige Spenden. n Göbel und Moser im Museum Angerlehner. Das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels, Ascheter Straße 54, zeigt in der Ausstellung „2 Captains – 1 Mission“ neue Arbeiten zweier oberösterreichischer Künstlerinnen im Dialog: Lena Göbel arbeitet in der Technik des Holzschnitts und erschafft Gestalten, Menschen und Tiere, die sie malerisch bearbeitet. Maria Moser bevorzugt abstrakte Malerei der kraftvollen Gesten in großen Formaten. n Operettenkonzert in Enns. Das Ennser Kammerorchester bringt am Sonntag, 10. März, um 16 Uhr in der Stadthalle Werke von Johann Strauß Vater und Sohn, Joseph Strauß, Carl Zeller, Franz Lehár, Richard Rodgers und Oscar Hammerstein zur Aufführung. Dirigent ist Ernst Kronsteiner, Klaus Neuhauser erzählt musikalische Anekdoten. XX Karten: VVK € 19,– bzw. € 17,– (u. a. im Bürgerservice der Stadt Enns), AK € 20,– bzw. € 18,– freier Eintritt für Jugendliche bis 18 Jahre

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Wie Kunstgeschichte und Bibelwissenschaft einander beleben

Im Museum beginnt die Bibel zu sprechen Nahezu zwei Drittel der Renaissance- und Barockbilder im Kunsthistorischen Museum Wien zeigen religiöse Szenen. Die Bibel ist daher eine hervorragende Begleiterin durch die Säle, die hilft, die Meisterwerke tiefer zu verstehen, aber auch umgekehrt: Die Gemälde öffnen die Augen für die Bibel. Josef Wallner

Aus Berlin oder Speyer oder auch aus Salzburg – 20 Männer und Frauen sind gekommen, um Wien vier Tage lang unter einem besonderen Gesichtspunkt kennenzulernen. Sie begeben sich auf die Suche nach „biblischen Schätzen“. Neben Belvedere, Albertina und Stift Klosterneuburg ist das Kunsthistorische Museum für ihr Interesse eine Goldader. Schon nach wenigen Schritten, die die Gruppe in der Gemäldegalerie zurücklegt hat, steht sie vor Meisterwerken Rembrandts, und zwei Räume weiter versammelt Toni Kalkbrenner seine Leute wiederum um ein Bild: den „Turmbau zu Babel“ von Pieter Bruegel dem Älteren (verstorben

Mag. Toni Kalkbrenner (im Bild) – seit Jahrzehnten in der Bibelpastoral tätig – hat für das Reisebüro „Biblische Reisen“ in Klosterneuburg das Angebot „Biblische Schätze in Wien“ geschaffen und führte es kürzlich bereits zum sechsten Mal durch. KIZ/JW

1569). Kalkbrenner, der über zwanzig Jahre im Österreichischen Bibelwerk Klosterneuburg tätig war, hatte die Idee, vor Kunstwerken die Bibel zu lesen. Unterstützt wird er von der Wiener Kunsthistorikerin und Malerin Silvia Rainer. Faszination des Originals. Das Erste sind einmal die Freude und das Staunen der Teilnehmer/innen an der „Biblische Schätze“Tour, das man spürt, wenn man mit ihnen im Halbkreis vor dem „Turmbau zu Babel“ steht. Und sie sagen es auch: „Wow, das also ist das Original. Ist das nicht schön, ein Geschenk, dass wir das sehen dürfen!“ Dann ergreift die Kunstgeschichtlerin Rainer das Wort. Macht darauf aufmerksam, dass der Turm an das Kolosseum in Rom erinnert, das Bruegel bei seiner Romreise gesehen hat, weist auf die noch wahrnehmbaren Vorzeichnungen hin, die Einblick in die Malweise des Künstler erlauben. Rainer gibt Informationen, die das Werk erschließen helfen, lässt aber auch genug Raum für die Bibel, die nun ins Spiel kommt. Das Buch


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 29

28. Februar 2019

Mag. Silvia Rainer (5. von links) erläutert aus kunstgeschichtlicher Sicht die „biblischen Bilder“ im Kunsthistorischen Museum in Wien.

Genesis erzählt vom Turmbau zu Babel. Vermutlich beschreibt die Geschichte das Mammutprojekt des Assyrerkönigs Sargon II., der ab 717 vor Christus eine neue Hauptstadt mit Palastturm aus dem Boden stampfte. Das Bauwerk sollte Ausdruck für die Macht eines einzigen unumschränkten Herrschers, eines Reiches, einer einzigen Sprache und Einheitskultur sein. Es sei das erste Globalisierungsprojekt der Welt gewesen und es sei gescheitert, was sich in der Sprachverwirrung zeige, erklärt Kalkbrenner. Die Bibel übt eine versteckte, aber fundamentale Kritik an der Herrschaft Sargons II. Die Antwort auf den Turmbau findet sich dann im Neuen Testament. In der Pfingstgeschichte ist zu lesen, dass die Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern einander wieder verstehen. Der Turmbau heute. Ein Entwicklungshelfer, der Jahrzehnte in Brasilien war und die „Biblische Schätze“-Tour mitmacht, steht noch vor dem Kunstwerk, als die Gruppe schon weitergegangen ist: „Bruegels Bild spricht von der Welt heute. Die Globalisierung will alles vereinheitlichen, damit die Großen alles beherrschen können.“ Als er näher hingeht, fällt ihm auf, wie viele klei-

ne Leute am Bau mitarbeiten. „Die Großen benutzen die Kleinen.“ Diese Mechanismen kennt er bestens von seiner Arbeit in Brasilien. „Wir brauchen eine menschliche Globalisierung, eine nachhaltige, bei der nicht die Kleinen unter die Räder kommen. Ja, Pfingsten ist die Antwort.“ Er beeilt sich, wieder Anschluss zu finden. Familientreffen von Rubens. Gegen den „Turmbau zu Babel“ ist das Bild von Peter Paul Rubens (oben), mit dem sich die Gruppe gerade beschäftigt, eine harmlose Idylle – auf den ersten Blick. Von den Farben her ist es ein frohes Bild, und die Engel, die durch die Äste des dicht behangenen Apfelbaums turnen, vermitteln ebenfalls eine Beschwingtheit und Leichtigkeit wie die zwei Elternpaare mit ihren Kindern. Das Werk trägt – nicht ganz zutreffend – den Titel „Die heilige Familie unter dem Apfelbaum“. Denn es zeigt zwei Familien: Zacharias und Elisabeth mit ihrem Sohn Johannes, dem späteren Täufer, auf der einen und Jesus, Maria und Josef auf der anderen Seite. Die Szene war ursprünglich auf zwei Bilder aufgeteilt, die die Außenseiten eines Flügelaltars bildeten. Was wie eine Darstellung eines netten biblischen Verwandt-

KIZ/jw

schaftstreffen erscheint, ist ein Werk voll von Theologie. Es zeige einmal, dass das Alte, das Erste Testament und das Neue Testament zusammengehörten, erläutert Kalkbrenner. Auch Apfelbaum und Äpfel sind nicht zufällig als Motive gewählt. Die Frucht erinnert an den Baum im Paradies, der fälschlicherweise als Apfelbaum bezeichnet wurde, sowie an die gesamte Erzählung vom Garten Eden und dem Fall des Menschen. Zacharias reicht Jesus einen kleinen Ast mit zwei Äpfeln und weist damit auf die Sendung Jesu hin: die Menschen von der Sünde zu erlösen. Die beiden Äpfel befinden sich genau im Schnittpunkt der Diagonalen des Bildes und bilden damit das Zentrum dieses Werks von Rubens und des Lebenswerks Jesu zugleich. Mit den zwei Hasen am rechten unteren Bildrand hat Rubens ein Symbol der Auferstehung platziert. In der Mythologie werden Hasen als Tiere beschrieben, die mit offenen Augen schlafen. Darin sah man einen Hinweis auf die Auferstehung. Wenige Erläuterungen des Theologen Kalkbrenner genügen, und schon beginnt das Bild zu leben und die Bibel lebendig zu machen. Das beeindruckt seine Gruppe – vom Pfarrer bis zu der Frau, die von sich sagt, dass sie Atheistin ist.

«


30 Personen & Dank Dank n Neumarkt am Hausruck. 33 Schulrucksäcke spendete die Pfarre Neumarkt am Hausruck für Kinder in Afrika. Pfarrer Josef Gratzer (rechts) brachte die mit Schulsachen, Toiletteartikel und Kleidung befüllten Rucksäcke zur Sammelstelle in Schiedlberg. Dort werden die Rucksäcke für den Versand verpackt und an „Mary’s Meals“ weitergeleitet. Das Ziel von „Mary’s Meals“ ist, dass jedes Kind eine tägli-

che Mahlzeit in der Schule erhält. Seit Ende Jänner 2019 bekommen 1.425.013 Kinder in 18 Ländern an jedem Schultag eine Mahlzeit von „Mary’s Meals“. Darüber hinaus hilft die Organisation auch mit Schulrucksäcken und -material. Die ehrenamtlichen Helferinnen von Schiedlberg, Hermine Füßlberger, Maria Kaar und Klara Neustifter (links), danken herzlich für die Unterstützung aus Neumarkt. privat

geburtstage n Am 5. März 2019 wird Oberstudienrat Msgr. Dr. Josef Hager, wohnhaft in Neumarkt im Mühlkreis, 90 Jahre alt. Er stammt aus Neumarkt und wurde 1953 zum Priester geweiht. Msgr. Hager war Kooperator in Ternberg, Professor und Präfekt am Petrinum in Linz und war von 1960 bis 1994 Professor für Religionspädagogik an der Berufspädagogischen Akademie Linz und Religionsprofessor am Gymnasium für Berufstätige in Linz. Seit 1994 ist er im Ruhestand. n Am 5. März 2019 vollendet Hofrat KonsR Dr. Josef Wimmer, wohnhaft in Linz, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Gunskirchen und empfing 1963 die Priesterweihe. Wimmer studierte in Linz Theologie und machte in Salzburg das Doktorat. Anschließend war er Kooperator in Schönau und Gutau, Präfekt am Petrinum und Religionsprofessor in Linz. 1988 wurde Dr. Wimmer zum Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht an allgemeinbildenden höheren Schulen bestellt, diese Funktion hatte er bis 2001 inne. Von 1976 bis zu seiner Emeritierung 2014 war er Seelsorger in der Pfarre Linz-St. Franziskus, dort wurde er im Jahr 2000 zum Pfarradministrator bestellt und 2007 zum Pfarrer ernannt.

28. Februar 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Frauen, entscheidet!

über allgemeine Regeln hinwegzusetzen.

Zu KiZ Nr. 7, S. 1 und 12/13.

Gottfried Stögner, Thalheim

Auch ein Frauenkloster schützt nicht vor sexuellem und spirituellem Missbrauch durch Priester, die ihre Macht, ihren Status auszunützen wissen. Es war ein berührend ehrliches Gespräch zwischen Frau Doris Wagner und Kardinal Christoph Schönborn in „kreuz und quer“. Eine Betroffene, der innerhalb der Kirche endlich geglaubt wird. Eine Betroffene, die Mitgefühl von einem Kardinal erfährt. Wer, so wie ich als Frau, Respekt und Ehrfürchtigkeit vor „höherstehenden“ Personen gelernt und jahrelang eingeübt hat, sollte dringend etwas dazulernen. Eine Haltung des Respekts ist das eine, eine Haltung der Unterwürfigkeit und Minderwertigkeit das andere. Ich als Frau entscheide mich, auf Augenhöhe zu gehen. Ich übe mich darin, in Augenhöhe mit sogenannten mächtigen Personen zu kommunizieren. Keine leichte Sache, aber eine wichtige Entscheidung! Stehen wir gemeinsam gegen das vorhandene Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in Bereichen der Kirche und der Gesellschaft auf! Liebe Frauen, es braucht hier unsere solidarische Entschiedenheit! Paula Wintereder, Vorsitzende der katholischen Frauenbewegung OÖ

Heilige haben nicht immer recht! Die Diskussion über den Missbrauch von Klosterfrauen durch Priester erinnert mich daran, dass (laut Kardinal Hummes, bis 2010 Präfekt der Klerus-Kongregation) der heilige Franz von Assisi gesagt haben soll: „Wenn mir auf meinem Weg ein Priester und ein Engel begegnen würde, so würde ich zuerst den Priester und dann den Engel begrüßen (...), weil es der Priester ist, der uns in der Eucharistie Christus schenkt.“ Diese von einem Heiligen zugesprochene Macht und Hoheit machte es möglicherweise so manchem Priester leicht, sich

Christlich und sozial Mit diesen beiden Themen setzt sich nun Michael Landau, Präsident der Caritas, auseinander. Ja Gott sei Dank! Muss es denn erst so weit kommen, dass einem auf die „Zehen getreten“ werden muss, um Farbe zu bekennen? Dass die Caritas eine christlich-soziale Organisation ist, dies wird ja niemand abstreiten wollen. Aber auch der Sozialismus ist sozial aktiv. Dies darf man auch nicht leugnen. Die Unterscheidung bezieht sich aber auf die Begriffe „sozial“ und „Sozialismus“. Da sollte sich die bewusst irrig benannte „Sozialdemokratie“ auf ihren fundamentalen Namen besinnen, wie es eben auch Kreisky einst getan hat. Die Caritas ist keine Parteiorganisation. Dennoch ist ihre Tätigkeit christlich-sozial. Einer karitativen Zusammenarbeit zwischen Caritas mit jeder sozial ausgerichteten politischen Organisation sollte nichts im Wege stehen. Das wäre sinnvoll und es brächte sicher mehr für die Not leidende Menschheit auf unserem Globus. Vielleicht könnten sich die linken Ideologien einmal die Frage stellen, ob es diesbezüglich doch einen Weg der Zusammenarbeit gäbe. Das ideologische Ziel müsste ja nicht immer und überall als Aushängeschild bekannt gemacht werden. Erich HeiSSl, Attnang-Puchheim

Was kommt auf die Kirche zu? Ich bin eifrige Leserin christlicher Zeitschriften. Dazu zählt auch die KirchenZeitung. Da gibt es nun einige Artikel zu Änderungen in der Kirche. Was wird auf uns zukommen? In unserer Pfarre bin ich für die kfb verantwortlich. Pfarre, Dekanat, Diözese. Bewährtes wird es nicht mehr geben. Wie werden wir Neues schaffen? Was soll man sich unter „Seelsorgeteam“ vorstellen?


Für bestimmte Bereiche brauchen wir Zuständige, Ansprechpartner. Seelsorger können wir alle füreinander sein, und wünschenswert wäre es, wenn Talente, Berufungen gut eingesetzt werden könnten. „Dienet einander mit euren Gaben“, heißt es in der Bibel. Jesu Aussagen sind ermutigend, mahnend, bedeutsam. Wie gut, dass er das Licht der Welt ist und wir seinem Weg folgen dürfen, auf der Suche nach der Wahrheit. FRANZISKA HOFER, WAXENBERG

Der Priestermangel Wir Katholiken glauben, dass der Papst binden und lösen darf. Der verbindliche Zölibat bei Priestern wurde erst im 11. Jahrhundert eingeführt. Noch in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren Familien mit fünf Kindern ein Normalfall. Wenn in solchen Familien ein Sohn sich für den Priesterberuf entschied, fühlten sich alle Familienmitglieder als besonders gesegnet und angesehen. Es gab genug Priester, selbst in Gemeinden von unter 1.000 Einwohnern gab es vielfach zwei Priester: den Pfarrer und den Kaplan. Heutzutage liegt leider die Geburtenzahl je Frau durchschnittlich unter zwei Kindern. Bei einer so niedrigen Geburtenzahl kommt jedoch der Wunsch nach einem zölibatären Priester in der Familie in äußerst seltenen Fällen vor. Der Wunsch nach Enkelkindern bleibt primär. Der Priestermangel ist die Folge und führt so zur Verödung christlicher Gemeinden und Kultur. (...) Ein sehr fragwürdiges Konstrukt aufgrund des Priestermangels ist die Zusammenlegung von Pfarren zu Seelsorgeregionen. Erhofft man sich dadurch mehr Berufungen zum Priesteramt? (...) Da es in Europa schon Staaten gibt, wo das Christentum nur mehr eine Randerscheinung ist und jeglicher politischen Einflussnahme entbehren muss, wird der Ruf nach Neuevangelisierung immer dringli-

cher. Dies kann aber nur durch Personen geschehen, die genug Zeit für Kontakte mit der Bevölkerung haben. Der Pflichtzölibat ist dabei in vielen Diözesen eine zu große Hürde. Der Papst muss den Weg zur Evangelisierung breit machen. Er muss den Bischöfen das Recht geben, bewährten Männern oder Frauen priesterliche Vollmacht zu geben, wenn mit zölibatären Priestern das Auslangen nicht gegeben ist. (...)

7 Wochen um 7 Euro!

Fastenzeit 2019

Leser/innen am Wort 31

28. Februar 2019

Foto: Manuela Holzer-Horny, www.picts.at

KirchenZeitung Diözese Linz

HUBERT HANGHOFER, THALHEIM

Spielecken in Kirchen? Zu KiZ Nr. 4, S. 9.

Am 3. Sonntag im Jahreskreis haben wir aus Nehemia 8,2 ff. gehört: Der Priester Esra brachte das Gesetz vor die Versammlung; zu ihr gehörten die Männer und die Frauen und alle, die das Gesetz verstehen konnten. Noch ein zweites Mal werden Männer, Frauen und die, die es verstehen, erwähnt. Nicht nur die Eucharistie, auch der Wortgottesdienst ist ein wesentlicher Teil der Messe. Ich möchte das Wort Gottes hören und mich darauf konzentrieren können. (…) Ich nehme an, Eltern, die ihre kleinen Kinder in die Kirche mitbringen, beten auch zu Hause mit ihnen und lassen sie Christsein erleben. Besser als eine Spielecke wäre ein Nebenraum. Wenn vier Elternpaare ihre Kinder bringen, sind das bis zu acht Erwachsene. Jeweils eine/r könnte kindgerecht „Gottesdienst“ feiern oder nur eine Geschichte etc. erzählen. Zur Gabenbereitung schließen sich die Kleinen der Pfarrgemeinde an. Am Altar gibt es jetzt viel zu sehen. Das Vaterunser können viele mitbeten und der Friedensgruß ist für die meisten Kinder eine interessante Aktion. Und ganz nebenbei wird ihnen die Messe vertraut. ELISABETH GEISSBAUER, HÖRSCHING

 Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Trau dich, es ist dein Leben Sr. Melanie Wolfers schreibt „Von der Kunst mutig zu sein“ ab 6. März in sieben Ausgaben der KirchenZeitung. www.kirchenzeitung.at/kurzabo, Tel. 0732 76 10-39 69 Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

JA

ich möchte die KirchenZeitung mit der Serie „Trau dich, es ist dein Leben“ von Sr. Melanie Wolfers 7 Wochen um 7 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch. Aktion gültig bis 1. März 2019.

Ich bestelle die KirchenZeitung um derzeit 53,60 Euro pro Jahr und wähle als Willkommensgeschenk: das Buch „Trau Trau dich, es ist dein Leben Leben“ “ von Sr. Melanie Wolfers oder das Holzkreuz aus Olivenholz von Veritas by Melanie Hofinger

Abo beginnt mit nächstfolgender Ausgabe für mind. ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist.

Name Straße, Hausnummer Postleitzahl

Ort

Telefon

E-Mail

Datum

Unterschrift

Mit meiner Unterschrift willige ich ausdrücklich ein, dass meine bekannt gegebenen personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail) für eventuelle weitere Kontaktaufnahmen elektronisch gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Mein Einverständnis hierzu kann ich jederzeit mittels Brief an die KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, oder per Mail an office@kirchenzeitung.at widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die AGB: www.kirchenzeitung.at/agb

www.kirchenzeitung.at/kurzabo Tel. 0732 76 10-39 69


unter uns Ich will (noch) ein Haustier!

Denkmal

Frühlingssalat Der Frühling naht und mit ihm die Vorfreude auf frisches Grün und auf herzhafte Salate aus frischen Radieschen oder auch Vogerlsalat, Gänseblümchen und Löwenzahn. Noch ist es nicht so weit, und man muss sich mit einem Zahlensalat begnügen. Matthäus Fellinger

1, 1, 2, 2, 3, 3, 4, 4 Man isst aber nicht nur mit dem Mund, son­ dern auch mit dem Auge. Also kommt es sehr auf das schöne Anrichten an – und wie der Zahlensalat serviert wird.

Sie richten Ihren Salat so an, dass die Zuta­ ten auf dem Teller als achtstellige Zahl ange­ ordnet sind, und zwar: Die Einser dieser Zahl sind durch eine an­ dere Zahl voneinander getrennt, die Zweier sind durch zwei Stellen bzw. zwei andere Zif­ fern voneinander getrennt, die Dreier sind durch drei und die Vierer durch vier Stellen voneinander getrennt.

StockAdobe/ Hetizia

Machen Sie mit: Wie lautet die gesuchte achtstellige Zahl? Es gibt zwei Möglichkei­ ten. Einsenden bis 8. März an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at

Paul Stütz Paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Um mit sich selber besser zurechtzukommen, bräuchte man sich über sich selbst gelegentlich nur so lustig zu machen, wie man es gern über andere tut.

„Der Humor ist der Regenschirm der Weisen.“ Erich Kästner in seiner „GroSSdeutschen Kunstlehre“

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wir servieren eine Denksportaufgabe, die nach den Semesterferien die Wendigkeit in mathematischem Denken wieder wecken soll. Unser Salat enthält exakt acht Zutaten, in diesem Fall sind es acht Ziffern. Sie mischen den Salat aus zwei Einsern, zwei Zweiern, zwei Dreiern und zwei Vierern. Das ist nicht schwer. Die Zutaten sind also:

„Ich will ein Pferd.“ Als ­meine Tochter vor ein paar ­Jahren ih­ ren Wunsch wiederholt und mit Entschlossenheit verkün­ dete, taten wir uns noch leicht damit, „Nein“ zu ­sagen. Gegen­ argumente fanden wir schnell, sie lauteten vor ­allem „Geldund Zeitmangel“. Als der Hund zum Lieblingstier mei­ ner Tochter wurde, war das schon schwieriger, und das el­ terliche schlechte Gewissen wurde größer. Wir haben zwar zwei Katzen, aber das beein­ druckte unsere Tochter nicht wirklich. Sie wollte ein Meer­ schweinchen. Manchmal glau­ be ich, die Kinder sind sich ab­ sichtlich uneins, also schaltete sich der Sohn ein: „Ich mag lie­ ber Ratten.“ Ich war skeptisch, weil ich die eher grauslich fin­ de, und schlug vor, noch ein­ gehender zu recherchieren. Tatsächlich fand der Sohn Ge­ fallen daran, den Onlinetest „Welches Nagetier passt zu mir?“ auszufüllen. Das Ergeb­ nis war zum Glück ... Meer­ schweinchen. Das ­allwissende Internet hat mich in puncto Autorität zwar locker ausgesto­ chen, aber was soll’s: Das Er­ gebnis passt, und das zählt. Also gesellen sich zu den Kat­ zen zwei neue Meerschwein­ chen. Und ja, jetzt am Anfang streiten die Kinder fast, wer den Käfig putzen darf. Doch ich bin mir sicher: Nicht allzu lange, und wir Eltern dürfen das auch.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.