KiZ-ePaper Nr. 07/2020

Page 1

Nr. 7 I 13. Februar 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Erfrischend fröhlich

Sie sind mit Spaß dabei und das darf man auch sehen. Jetzt gehen die Pinsdorfer Ministrant/innen mit außergewöhnlichen Plakaten an die Öffentlichkeit. Ihr Dienst in der Kirche ist wichtig. Da werden sie gebraucht. Gleichzeitig bringen sie Leben in die Pfarre. Mehr über das Foto-Shooting lesen Sie auf den Seiten 8 und 9.

FOTO: PHOTO & KREATIV SERVICE / KIENSBERGER


2 Meinung KOMMENTAR

13. Februar 2020

Namensfrage

Der, die, das

Zunächst herzliches Mitgefühl mit allen Frauen, die Sabine heißen. Unter ihrem Namen war in den vergangenen Tagen ein zerstörerisches Wetterphänomen in Europa unterwegs – für das sie natürlich gar nichts können. Die eine oder andere musste sich wohl manchen dummen Scherz anhören – von wegen „die wilde Sabine“ oder Ähnliches. Womit wir beim Thema sind: Warum müssen Wetterphänomene überhaupt Personennamen tragen? Es war zwar ein Fortschritt, als man 1978 begann, Tiefdruckgebiete nicht mehr rein weiblich zu benennen. Aber es wäre auch nichts besser, wenn der letzte Orkan Rüdiger und nicht Sabine geheißen hätte. Natürlich sprechen die vereinfachte mediale Berichterstattung und die bessere Zuordenbarkeit eines Wetterphänomens für die Namensvergabe. Im deutschsprachigen Raum können die Namen übri-

Eine Flipchart steht in einem Seminarraum, sieht wie eine Staffelei aus und dient als riesiger Notizblock. Das Verwirrende daran ist der Artikel: Der Duden erlaubt alle drei, die das Deutsche zu bieten hat: „das, der ODER die Flipchart“. Es ist ein bisschen wie mit dem Zölibat. Sagt man eigentlich der oder das Zölibat? Insbesondere Bischöfe beklagen gerne, dass es nicht

monika.slouk @koopredaktion.at

nur grammatikalisch, sondern auch inhaltlich kein Verständnis mehr dafür gäbe. (Offenbar verstanden das früher immer alle.) Dabei ist das Verständnis, ja die Normalität des ehelosen Lebens so groß wie selten zuvor! Es ist genau genommen kein Ausreißer mehr, wer sich entschließt, ohne Partner/in und Nachwuchs zu leben. Erst durch das außergewöhnliche Wort „Zölibat“ (egal, ob der oder das) bekommt die Lebensform ihr endloses Diskussionspotenzial. Weihebedingung ja oder nein? Das Verständnis für die priesterliche Rolle in Kirche und Gesellschaft ist sicher weit geringer als das Verständnis für diese oder jene Lebensform. Wozu Priester? ist die wesentliche Frage, die Klarheit und Kontur sucht. Wenn diese Frage gelöst ist, ist zweitrangig, ob davor ein „der“ oder ein „die“ steht.

gens zu Gunsten studentischer Förderung „erworben“ werden. Dennoch: Das Wetter ist ein Naturphänomen ohne Identität – und im Gegensatz zum Beispiel zu Bergen ist es auch sehr flüchtig. Wetterphänomene sollten daher eine Bezeichnung, aber keinen Personennamen tragen. Das könnte ganz schlicht eine Nummer ab Jahresbeginn sein. Sabine wäre dann schlicht „Tief 19“. Das wäre den Ereignissen angemessener und würde weniger befremdlich klingen.

HEINZ NIEDERLEITNER

geschäftsführender Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: JULIA LIS, POLITISCHE THEOLOGIN

Einmischen ist christlich INSTITUT FÜR THEOLOGIE UND POLITIK

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Die deutsche Theologin Julia Lis wurde gemeinsam mit zwei Kollegen in Polizeigewahrsam genommen und reicht Klage dagegen ein. Engagierte Menschen sollen sich nicht entmutigen lassen, ist ihre Botschaft. In Deutschland stellen Kohlekraftwerke etwa 30 Prozent der Elektrizität her. Doch wenn Kohle verbrennt, entsteht Kohlendioxid, und das heizt die Klimaerwärmung an. Daher gibt es einen Grundkonsens, alle Kohlekraftwerke mittelfristig abzuschalten. Doch „Datteln 4“ soll 2020 in Betrieb gehen und ist dementsprechend umstritten. Die Theologin Julia Lis vom Institut für Theologie

Alle Menschen sollen „das Leben in Fülle haben“, erinnert Julia Lis an eine Verheißung Jesu Christi.

und Politik in Münster sieht zwei Gründe dagegen. Einerseits den Klimaschutz: „Wir sind als Menschen dafür verantwortlich, wie wir die Erde gestalten.“ Andererseits die soziale Gerechtigkeit: „Hier soll Steinkohle aus Kolumbien oder Russland verbrannt werden, das ist sowohl ökologisch als auch sozial falsch. Die Arbeitsbedingungen im Kohleabbau sind dort nicht menschengerecht.“ Eingesperrt. Als sich Julia Lis mit zwei Kollegen am 1. Februar auf den Weg nach Datteln macht, um sich einer friedlichen Demonstration in der Nähe des entstehenden Kohlekraftwerks anzuschließen, wird sie von der Polizei angehalten und nach etwa einer Stunde in eine Einzelzelle gebracht, in der sie in Unterwäsche übernachten muss. Begründung: Die drei hätten sich Protesten anschließen und Straftaten begehen können. Solche Polizeiaktionen sollen Menschen einschüchtern, ist Lis überzeugt. Diese Woche reicht sie Klage ein. „Wir sind als Christen und Christinnen gefordert, uns einzumischen, damit alle in Würde leben können.“ Das will sie sich und anderen nicht nehmen lassen. MONIKA SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

13. Februar 2020

Zur Diskussion um die Vaterunser-Bitte

In der Versuchung ist Gott Herr der Situation und gleichzeitig der Ausweg In Italien wird aus der Vaterunser-Bitte „führe uns nicht in Versuchung“ ab Herbst „überlasse uns nicht der Versuchung“. Weil es dabei aber auch um einen Text direkt aus den Evangelien geht, nimmt hier Franz Kogler, Leiter des Bibelwerks Linz, Stellung. „Und führe uns nicht in Versuchung ...“: Diese Bitte hat wohl jene Fragen provoziert, die in all den Jahren meiner Tätigkeit im Bibelwerk am häufigsten und intensivsten an mich herangetragen wurden: Stellt Gott mir Fallen? Glaubst du wirklich an einen Gott, der uns versuchen will? Warum habt ihr das nicht schon längst geändert? Weil der Text so schwer verständlich ist, wurden oft Auswege gesucht: „Lass mich in der Versuchung nicht fallen.“ oder „Geleite mich durch meine – von der Versuchung bedrängte – Lebensgeschichte.“ Bereits in der alten Kirche gab es alternative Vorschläge: „Lass nicht zu, dass wir in Versuchung geraten.“ (Marcion) oder „Lass nicht zu, dass wir in Versuchung geführt werden.“ (Ambrosius) bzw. „Führe uns nicht in eine Versuchung, die wir nicht zu tragen vermögen.“ (Hieronymus). In der Diskussion wird auch auf die Bibel verwiesen: „Keiner, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott lässt sich nicht zum Bösen versuchen, er führt aber auch selbst niemanden in Versuchung. Vielmehr wird jeder von seiner eigenen Begierde in Versuchung geführt, die ihn lockt und fängt.“ (Jak 1,13–17) Wörtlich. Im griechischen Originaltext des Vaterunsers (Mt 6,13; Lk 11,4) ist Gott der Handelnde und nicht nur der, der etwas zulässt. Somit sind viele der oben genannten „Verbesserungen“ zwar gut gemeint, gehen aber am Bibeltext vorbei. Und an zahlreichen Bibelstellen begegnen uns Versuchungserzählungen. Die Übersetzung „und führe uns nicht in Versuchung“ sagt streng genommen nicht, dass Gott versucht. Zwar ist Gott das mit der Versuchung konfrontierende Subjekt. Er ist aber nicht der Versucher, von dem das Böse ausgeht, wie auch der zweite Teil der Bitte „sondern erlöse uns von dem Bösen“ deutlich macht. Matthäus erzählt, wie Jesus vom Geist Gottes mit der Versuchung durch den Teufel konfrontiert wird (Mt 4,1–11). Jesus hat die

Ein Vorteil der Diskussion um das Vaterunser ist: Wir sind eingeladen, darüber mehr nachzudenken, was genau wir beten. kna

Bewährung bestanden, weil er sich ganz am Willen Gottes festgemacht hat. Diese Herausforderung bleibt auch den Nachfolgern Jesu nicht erspart. Aber: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.“ (1 Kor 10,13) Nach der Vorstellung des Paulus bringt Gott also nicht nur die Versuchung, sondern auch den Ausweg. Gott tritt nicht als Versucher auf, sondern ist und bleibt Herr der Situation. Herausforderung. „Erlöse uns von dem Bösen“ kann sprachlich „den Bösen“ oder „das Böse“ bedeuten. Nach dem damaligen antiken Weltbild wird hier vom Satan/Teufel auszugehen sein. Der moderne Mensch wird aber vorsichtig sein, weil er damit ein dualistisches Weltbild mit in Kauf nimmt, wo Gott und ein widergöttliches Prinzip auf der gleichen Ebene stehen würden. Gott wäre dann nur für das Schöne und Angenehme zustän-

dig. Es wäre dies ein „lieblicher“ Gott. Es ist aber unser Auftrag, mit dem Dunklen in unserer erfahrenen Welt zurechtzukommen. Gott ist und bleibt Letztverantwortlicher und zugleich Ausweg. Deswegen dürfen wir wagen, uns an ihn zu wenden mit der vertrauensvollen Bitte: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ Gott hat keine Freude daran, uns in Versuchung zu führen oder fallen zu sehen. Die Bitte macht deutlich: Schwach bin ich, versuchbar und oft genug nur halbherzig dabei. Somit bleibt die letzte Doppelbitte des Vaterunsers eine große Herausforderung: Daran ist aber nicht unbedingt das Vaterunser schuld, sondern unser Ausweichen vor der Frage nach dem Bösen. Als alternatives Denkmuster für die Bitte könnte hilfreich sein: „Lass unser Vertrauen zu dir nicht erschüttert werden; gib uns die entsprechende Widerstandskraft in der Versuchung, um dir treu zu bleiben.“ Franz Kogler

«

XX Eine Langfassung dieses Artikels finden Sie auf www.kirchenzeitung.at. Leserbriefe zum Thema auf Seiten 30 und 31.


4 Kirche aktuell

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

momente Seelsorgeteams und die Kirchenmusik Diözese Linz. Rund 250 Mitglieder von Seelsorgeteams und Verantwortliche für die Teams kamen am 7. Februar 2020 zum Jahrestreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels zusammen. Die Veranstaltung stand im Zeichen der Kirchenmusik. Singen verbindet. Ob Gottesdienste, Andachten oder kirchliche Hochfeste – Musik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Liturgie. Die Teilnehmer/innen aus den Pfarren und die Kirchenmusiker/innen der Diözese erlebten an diesem Praxistag die „gemeinschaftsbildende Kraft der Musik“, erlernten neue Lieder und bekamen Tipps für die musikalische Gestaltung von

Sr. Anna Pointinger

In der Zuversicht steckt Kraft

An die 150 Ordensfrauen und Ordensmänner sowie Mitglieder von Säkularinstituten der Diözese Linz feierten am 1. Februar 2020 bei den Kreuzschwestern in Linz den Tag des geweihten Lebens“. „Das Ge-

schenk der Zuversicht“ war das Thema, das Adi Trawöger, Bischofsvikar für Orden, ausführte. Zuversicht ist eine Mischung aus Glaube und Hoffnung, die gefunden und nicht gemacht werde, betonte er.

Für Orgelbau: Benefizkonzert mit den St. Florianer Sängerknaben

Pöstlingberg: Auf dem Weg zur neuen Orgel

Bruno Fröhlich (links) und Reinhard Wimmer von der Abteilung Pfarrgemeinde und Spiritualität der Diözese Linz führten durch das Programm. Diözese Linz / Waselmayr

Gottesdiensten. „Musik schlägt eine Brücke zu uns selbst und zu anderen“, hoben die beiden Kirchenmusikreferenten der Diözese, Andreas Peterl und Marina Ragger, den gemeinschaftsbildenden Aspekt von Musik hervor. Sie erläuterten die Bedeutungen und Funktionen von Gesängen und die sinnvolle Einbettung von Liedern in den Gottesdienst. Ragger führte auch aus, wie junge und ältere Menschen generationsübergreifend singen können.

Linz, Pöstlingberg. Die KirchenZeitung hat bereits im Herbst 2019 darüber berichtet: Die Basilika am Pöstlingberg braucht eine neue Orgel. Nachdem alle Genehmigungen eingeholt sind und der erste Teil der Finanzierung gewährleistet ist, konnte nun der Auftrag vergeben werden. Die Orgelbaumeister der renommierten Firma „Freiburger Orgelbau“ erhielten den Zuschlag und lieferten bereits erste Entwürfe und Pläne. Als Wallfahrtskirche hat die Basilika auch überregionale Be-

Das Orgelkomitee treibt den Orgelbau in der Basilika voran: Judith Lindtner, Gottfried Buchroithner, Pfarrer Eugen Szabo OSF, Pfarrer Paulraj N. Ramaiyan OSFS, Andrea Mayer, Wolfgang Seitz, Martin Buchgeher Wilfried Heinrich

deutung und zählt zu den Wahrzeichen von Oberösterreich und Linz. Bischof Manfred Scheuer meint dazu: „Ich freue mich, dass die Pöstlingbergbasilika bald von den Klängen einer neuen Orgel erfüllt sein wird.“ Musik sei eine urmenschliche Größe und als solche ein Symbol für die Sehnsucht des Menschen nach Gott. Bischof Manfred Scheuer sagt dazu weiters: „In der Musik spiegelt sich die ganze Bandbreite des Lebens wider, Melodien loten die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins aus. Die Orgel spielt aufgrund ihrer klanglichen Vielfalt von jeher eine besondere Rolle in den Kirchen aller Welt.“ Der Zusammenklang der Pfeifen sei aber auch Ausdruck für die Einheit der Kirche, die unterschiedlichen Menschen und Glaubenszugängen Raum gäbe. Musik könne hier Brücken schlagen, so Bischof Manfred Scheuer in einer Stellungnahme. – Zur Finanzierung der Orgel wird es ein Benefizkonzert mit den St. Florianer Sängerknaben geben: Dieses findet am 31. März, um 19 Uhr in der Pöstlingbergkirche statt. elle XX Karten für das Benefizkonzert gibt es im Pfarramt Pöstlingberg und beim Thalia in Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

13. Februar 2020

Feier: 25 Jahre Berufsgemeinschaft der Krankenhausseelsorger/innen am 5. Februar

Krankenhäuser: Seelsorge vermehrt in den Ambulanzen Sie kümmern sich um die Krisen der Patient/innen, um Sterbende und die Sorgen des Personals. Dabei haben es Krankenhausseelsorger/innen mit der ganzen Bandbreite der Gesellschaft zu tun, wie bei einer Tagung und Feier zum 25-Jahr-Jubiläum der Berufsgemeinschaft im Bildungshaus Schloss Puchberg betont wurde. In den 21 Krankenhäusern Oberösterreichs arbeiten derzeit 61 hauptamtliche Krankenhaussseelorger/innen. Die Zahl umfasst Priester, Ordensfrauen und Pastoralassistent/innen. Angestellt sind sie bei der Diözese Linz, wobei die Krankenhäuser sich als Kooperationspartner finanziell an der Krankenhausseelsorge beteiligen. Dazu kommen noch 75 Ehrenamtliche, die in diesem Bereich wirken. „Im Krankenhaus begegnet einem die ganze vielfältige Gesellschaft, verschiedene Kulturen, Sprachen und Milieus. Drogenabhängige genauso wie Prostituierte oder Touristen. Das macht unser Aufgabengebiet sehr spannend und vielfältig“, betonte Krankenhausseelsorger Stephan Kopf bei der Tagung in Schloss Puchberg zum Jubiläum der Berufsgemeinschaft der Krankenhausseelsorger/innen der Diözese Linz. Kopf weiß als deren Vorsitzender um die hohe Akzeptanz der Seelsorge im Krankenhaus. „Nur wenige Patient/innen lehnen das Angebot entschieden ab“, sagt Kopf: „Dass die Seelsorgerinnen und Seelsorger Zeit haben, ist eine Qualität, die hoch geschätzt wird.“ Ähnlich

Stephan Kopf, Vorsitzender der Berufsgemeinschaft der Krankenhausseelsorger/innen der Diözese Linz, und Christiane Roser, Referentin für Krankenhauspastoral KIZ/PS

formuliert es Christiane Roser, Referentin für Krankenhauspastoral: „Die Pflegenden erleben es als Entlastung, wenn sie den Gesprächsbedarf an Seelsorger delegieren können.“ Nach Rosers Beobachtung hätten die meisten Menschen eine hohe Kompetenz ,mit ihrem Schicksal umzugehen. Aufgabe der Seelsorger/innen sei es, Mut und Kraft zuzusprechen. Veränderungen. Klar machte Stephan Kopf im Gespräch mit der KirchenZeitung, dass die Seelsorge relativ stark von Veränderungen im Ablauf der Krankenhäuser betroffen ist: „Im Krankenhaus werden die Behandlungspläne für die Patienten immer dichter, die Aufenthalte immer kürzer. Als eine Konsequenz überlegen wir, dass wir künftig die Seelsorge vermehrt in Richtung der Ambulanzen und Tageskliniken verlagern.“ P. Stütz

Zeit als entscheidende Ressource in der Krankenhausseelsorge

Adobe/- LIGHTFIELD STUDIOS

stenogramm Arbeitsklima. Während bei den Berufen mit den besten Bewertungen das Arbeitsklima gleich geblieben ist, sind die Berufe mit den schlechtesten Bewertungen etwas abgesackt. Das ergibt der Mehrjahresvergleich im Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer OÖ. Die zehn Prozent der zufriedensten Arbeitnehmer/innen in den vergangenen 20 Jahren reihten sich zwischen 136 und 143 Punkten am Index ein (aktuell: 140). Der Abstand zu den unzufriedensten zehn Prozent ist aber in den vergangen Jahren leicht angewachsen: 2013 betrug der Abstand nur 69 Indexpunkte (139 zu 70), heute sind es 78 (140 zu 62). Eine zentrale Rolle spielt laut AK die Ausbildung: 20 Prozent der Menschen, die nach der Pflichtschule keine weitere Ausbildung mehr absolviert haben, sind extrem unzufrieden. Bei Menschen mit Lehrabschluss sind es nur acht Prozent. Besuch. François-Xavier Bellamy, Leiter der französischen EVP-Delegation im EU-Parlament, war bei seinem ersten Österreich-Besuch am Wochenende an St. Radegund interessiert: Er wollte den Wohnort von Franz Jägerstätter besuchen. „Das Leben und Beispiel von Jägerstätter zeigt uns, worum es in unserem politischen Leben geht. Der Wahrheit und den Menschen mit Courage zu dienen, ist unsere Aufgabe. Das Beispiel Jägerstätters hilft uns auch, die Bedeutung der Menschenwürde zu begreifen“, sagte Bellamy.

Bürgermeister Simon Sigl aus St. Radegund, François-Xavier Bellamy und Europa-Abgeordneter Lukas Mandl aus Österreich (v.l.) EVP


6 Interview

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

„Bei der Predigt setze ich die Narrenkappe auf“ Gert Smetanig ist Pfarrer von zwei Gemeinden, Dechant und zaubert als „Magic Priest“ im ganzen Land. Den Fasching nutzt der Priester dazu, Humor und Glauben miteinander zu verknüpfen. Ein Interview über unbequeme Wahrheiten, fröhliche Christinnen und Christen und die magische Geldvermehrung für den neuen Finanzminister. Interview: Paul Stütz

Was bedeutet Ihnen persönlich die Faschingszeit? Gert Smetanig: Ich liebe den Fasching aus

mehreren Gründen. Ich kann jedes Jahr die Leute dazu motivieren, zu mir verkleidet in den Gottesdienst zu kommen. Die Ministranten sind alle verkleidet, die Lektoren, die Kommunionshelfer, die Mitfeiernden. Jeder, der kostümiert kommt, kriegt am Ende der Messe einen Faschingskrapfen überreicht. Ich liebe es außerdem, die Faschingspredigt zu halten. Ich gehe dabei pointiert auf Geschehnisse in der Kirche oder Pfarrgemeinde ein. Heuer werde ich sicher was zum Zukunftsweg der Diözese bringen. Das Strukturmodell und die Bedingungen für die Leitung der Pfarre werden auf humoristische Weise vorkommen. Humor schafft Distanz, man kann unbequeme Wahrheiten ansprechen. Versuchen Sie das auch im Fasching? Smetanig: Ja, ich habe es einmal in der

Faschingspredigt thematisiert, dass sich einige Gläubige immer nur ganz hinten in die Kirche setzen. Ich habe sie mit den Blumen und Gewächsen verglichen, die hinter einer Mauer wachsen und besser zur ­Geltung kommen würden, wenn sie mehr ins Zentrum rücken würden. Mit ein bisschen Schmäh geht es leichter, manche Dinge anzusprechen.

„Wenn wir zusammenkommen, erinnern wir uns an Jesus und an seine Auferstehung und dass er mitten unter uns ist. Muss man da traurig sein?“ Als zaubernder Pfarrer stehen Sie wohl gerade im Fasching oft auf der Bühne? Smetanig: Ja, gerade jetzt engagieren mich

viele Vereine und Schule, weil Zaubern für sie zur Faschingszeit dazugehört. Einige Kinder verkleiden sich auch als Zauberer, dort wo ich auftrete. Das ist unter den Kinderkostümen immer noch stark verbreitet. Ich sehe das Zaubern stark in Verbindung mit meinem Beruf. Kirche ist heute nicht mehr so in, da mag ich die Chance nutzen durchs Zaubern ein positives Bild von Kirche zu vermitteln. Zaubern Sie auch im Gottesdienst? Smetanig: Nicht jedes Mal. Ich setze das ge-

zielt ein, sonst ist die Gefahr groß, dass es kein besonderer Reiz mehr ist.

Beim Ostergottesdienst letztes Jahr habe ich zum Beispiel ein Verwandlungszauberstück gezeigt, wo die Raupe zum Schmetterling wird. Sind Sie selbst in der Messe am Faschingssonntag verkleidet? Smetanig: Bei der Messe am Sonntag habe ich

schon mein liturgisches Gewand an. Darunter trage ich jedoch was Buntes. Außerdem setzt ich bei der Predigt die Narrenkappe auf. Was hebt Ihre Faschingsmesse neben der Faschingspredigt und den Verkleidungen von einem normalen Gottesdienst ab? Smetanig: Ich gestalte die Gebete, die Bußge-

danken und die Fürbitten auf den Fasching hin. Ich versuche, überall das Element der Freude einzuarbeiten, dass sich der Fasching wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zieht. Für manche Gläubige sind Gottesdienste eine sehr ernste Angelegenheit. Wieso plädieren Sie dafür, dass Humor und Glaube keine Gegensätze sind? Smetanig: Viele meiner Kollegen feiern die

Gottesdienste als wäre jeder Sonntag wie ein Karfreitag. Ich bin ein Gegner davon, dass ein Gottesdienst was Ernstes sein muss. Wenn wir zusammenkommen, erinnern wir uns an Jesus und an seine Auferstehung und dass er mitten unter uns ist. Muss man da traurig sein, muss da die Sprache so abgeho-


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 7

13. Februar 2020

Gert Smetanig hält jedes Jahr eine Faschingspredigt. Dazu gehört auch die Narrenkappe. pfarre

Vorabdruck Genial und inspiriert Gert Smetanig hat der KirchenZeitung einen Auszug seiner Faschingspredigt, die er am Sonntag, 23. Februar halten wird, zur Verfügung gestellt.

ben sein, dass sie die Leute nicht verstehen? Ich finde, da muss in den Pfarrgemeinden noch viel geschehen. Wenn wir die Fröhlichkeit nicht feiern und ausstrahlen, dann sind wir nicht anziehend für andere. Ich kann das, was der neue Bischof von Klagenfurt gesagt hat, nur unterstreichen: ,Das Erkennungszeichen eines jeden Christen muss das Lachen und das Fröhliche sein.‘ Sind Sie ein Mensch, der gerne Witze erzählt? Smetanig: Ja, ich lache gerne, und erzähle

oft Witze, wenn ich z. B. beim Pfarrausflug mit den Leuten unterwegs bin. Insbesondere bei den Seniorengottesdiensten berichte ich, was Lustiges unter der Woche passiert ist. Können Sie uns einen Witz erzählen? Smetanig: Gerne. Zwei Jäger sind am Jagd-

stand. Sagt der eine zum anderen: ‚Siehst du da vorne diesen prächtigen Hirsch? Der kann sein Testament aufsetzen.‘ Er setzt das Gewehr an und schießt leider daneben. Der Hirsch galoppiert davon. Meint der andere Jäger: ‚Schau, der muss sicher vorher noch zum Anwalt.‘ Auf Ihrer Facebookseite sieht man, dass Sie vor Kurzem den Finanzminister bei einer Zaubershow zu Gast hatten. Wie kam es dazu? Smetanig: Ich war vor Kurzem im Gymnasi-

um Unterwaltersdorf und habe für die Schü-

„Ich lache gerne und erzähle oft Witze.“ ler/innen eine Show gemacht. Knapp vor Beginn geht auf einmal die Türe auf und der Finanzminister Gernot Blümel, der ein Absolvent des Gymnasiums ist, kommt herein. Ich wusste vorher nichts davon. Da habe ich spontan ein paar 100-Euro-Scheine genommen und sie durch Zauberei vermehrt, bis zu einem Riesen-Stapel an Scheinen. Ich habe zum Finanzminister gesagt: ‚Sehen Sie, wenn Sie wollen, kann ich Ihnen auch in Zukunft helfen Geld herbeizuzaubern, damit das Budget für das nächste Jahr passt.‘

«

Zur Person Gert Smetanig ist Pfarrer von Mauerkirchen und Burgkirchen sowie Dechant von Braunau. Als „Magic Priest“ tourt er seit vielen Jahren mit Zaubershows durchs Land. Am Freitag, 21. Februar, um 18.30 Uhr ist Gert Smetanig zum Thema Fasching im ORF, Radio OÖ zu hören.

„Der Gottesdienst, so hört man klagen, sei oft nur schwerlich zu ertragen. Denn manches wäre schon seit Jahren erstarrt und völlig eingefahren. Doch hier bei uns hab ich entdeckt, wie kreativ und aufgeweckt, wie genial und inspiriert man immer wieder ausprobiert, den Gottesdiensten neues Leben und wieder Pfiff und Schwung zu geben … … Dynamik, Flexibilität – das ist‘s, was man der Kirche rät. Denn ihre Regeln seien starr und auch bisweilen sehr bizarr ...“ Gert Smetanig


8 Lebendige Kirche

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Pinsdorf setzt die Ministrantinnen und Ministranten in Szene

Sie bringen Leben in die Pfarre Die Profifotografin Riki Kienesberger hat die Lebendigkeit der Ministrantinnen und Ministranten der Pfarre Pinsdorf in einem eigenen Fotoshooting in kreative Bilder umgesetzt. Die besten Fotos sind derzeit in der Pfarre und zahlreichen Geschäften in Pinsdorf zu bewundern. PAUL STÜTZ

Z

wei Mädchen kreuzen ihre Kerzen, ein Ministrant schultert ein Kreuz, ein anderer sitzt hinter einem Riesenstapel an Gesangsbüchern und lacht herzhaft. Die Bilder, die von den Ministrantinnen und Ministranten der Pfarre Pinsdorf entstanden sind, sind erfrischend anders, dynamisch und lebendig. Entstanden sind sie bei einem eigenen Fotoshooting. Drei Stunden lang hat die Gmundner Profifotografin Riki Kienesberger kreative Fotos von den fast 30 Ministrant/innen geschossen. Den Kindern und Jugendlichen sieht man den Spaß bei der Sache an

,und dass sie sich in ihrer Kirche wohlfühlen. „Wir haben wieder neue Bilder machen wollen von unseren Minis und da haben wir gesagt, wenn wir das machen, dann wirklich gescheit“, erzählt Pinsdorfs Pfarrassistent Gerhard Pumberger, für den ein offener, liberaler und menschennaher Zugang zu Kirche und Glaube wichtig ist. Verwandlungskünstler. Die Fotoserie ist nicht zuletzt eine besondere Wertschätzung für den Einsatz der Burschen und Mädchen im Alter von sechs bis 14 Jahren. „Sie haben eine wichtige Aufgabe und werden ge-

braucht“, meint Pumberger, für den die Ministrant/innen „Verwandlungskünstler“ sind. In den letzten Jahren habe sich die Anzahl der verschiedenen Gottesdienste vervielfacht. Kannte man früher nur die Eucharistiefeier, so gibt es heute noch zusätzlich Wortgottesfeiern, mit oder ohne Kommunion, Segensfeiern, Andachten, Stationsgottesdienste, Begräbnisse als Andacht. „Bei all diesen Feiern haben die Minis unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Da braucht es schon ein großes Talent als Verwandlungskünstler. Aber Fehler dürfen eben in Pinsdorf gemacht werden. Hauptsache der Spaß


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

13. Februar 2020

Freude in der Kirche. Der Spaß am Ministrieren kommt durch die Fotoserie mit den Pinsdorfer Ministrant/ innen zum Ausdruck. photo & Kreativ service/ kienesberger (4)

am Ministrieren geht nicht verloren“, betont Pumberger. Plakate in Geschäften. Für den Theologen war auch wichtig, mit der Aktion bewusst in die Öffentlichkeit zu gehen. Aus diesem Grund hat die Pfarre Plakate mit den besten Fotos drucken lassen. Diese sind derzeit nicht nur im Pfarrheim, sondern auch in vielen Geschäften in der Gemeinde zu sehen. „Wir wollen das Bild von Kirche im Ort prägen“, sagt Pumberger. Der Slogan auf den Plakaten ist dafür gut gewählt: „Ich bringe Leben in die Pfarre.“

«

Stenogramm Bad Wimsbach-Neydharting. Seit 3. Februar 1220 sind schriftliche Aufzeichnungen über die Pfarre Bad WimsbachNeydharting vorhanden. Am vergangenen Wochenende feierte die Pfarre dieses 800-Jahr-Jubiläum. In einem vollbesetzten Pfarrsaal nahm Historiker Thiemo Gaisbauer am 8. Februar die Bevölkerung mit auf eine „Zeitreise durch 800 Jahre Wimsbacher Pfarrgeschichte“. In seiner Predigt beim Festgottesdienst am Sonntag, 9. Februar spannte Altbischof Maximilian Aichern den Bogen von der bewegten Geschichte der Pfarre in der Mutterdiözese Passau zum Leben heute, im Licht des Evangeliums. „Die Wimsbacher/innen verstehen es, zu feiern und zu zeigen, dass ihnen die Pfarre wichtig ist“, zieht Pastoralassistentin Ursula Putz ein positives Resümee über das Wochenende.

Zitiert Pinsdorfer Ministrantinnen und Ministranten erzählen, was ihnen der Dienst am Altar bedeutet. „Es ist super, ganz vorne in der Kirche sein zu dürfen und der Minis-Ausflug ist jedes Jahr genial. Beim Foto-Shooting zu posen war cool.“ Anna „Es ist lustig und abwechs-

lungsreich und ein positiver Nebenffekt ist, dass man dafür ein bisschen Geld bekommt.“ Adam und Ludwig

„Mir gefällt der andere Blickwinkel im Gottesdienst. Wie ich angefangen habe, musste ich nicht aufschauen zum Pfarrer, sondern konnte ihn auf einer Höhe mit mir als Freund wahrnehmen. Und die Lieder: Dieser Klang, wenn man im Altarraum die ganze Kirche singen hört, ist meiner Meinung nach unübertroffen.“ Peter

Festgottesdienst in Wimsbach zum 800-Jahr-Jubiläum. pfarre

Gallneukirchen. Zum ersten Mal seit 70 Jahren wurde eine neue Glocke für Gallneukirchen gegossen – das ließen sich 40 Gallneukirchner/innen, die sich am 7. Februar zum Guss der Glocke für den Gallneukirchner Friedhof auf den Weg nach Innsbruck machten, nicht entgehen. Am Ende stimmten die Zuschauer gemeinsam mit den Gießern „Großer Gott, wir loben dich“ an, bevor mit dem traditionellen „Gussschnapserl“ auf das gelungene Werk angestoßen wurde.

1.150 Grad heiß war die flüssige Bronze, mit der die Glocke gegossen wurde. pfarre gallneukirchen/B. Hainbuchner


10 Thema

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Einfach da sein dürfen vor Gott – auch wenn das Leben durchkreuzt wird Schicksalsschläge werfen oft aus der Bahn. Benediktinerpater Martin Werlen weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, wenn einen das Leben vor unerwartete Wendungen stellt. In der kommenden Fastenserie „Durchkreuzt“ macht Pater Martin Mut, in solchen Situationen nicht zu verzweifeln und er fordert dazu auf, den Glauben neu zu entdecken.

Welche Bedeutung hat es, wenn das Leben durchkreuzt wird? Pater Martin Werlen: Jedes Menschenleben

ist durchkreuzt. Bei keinem von uns läuft das Leben so ab, wie wir uns das vorgestellt haben. Es gibt so viele Beispiele dafür – wenn man etwas Schweres erleidet, wenn man ungerecht behandelt wird, wenn man nicht mehr weiter weiß. Aber wenn ich gerade in durchkreuzten Lebenswegen entdecke, dass Glaube Leben ist und keine Theorie, kein System, keine Dogmatik, dann geht Vieles auf im Wort Gottes, das uns auffängt. Die Benediktinerin Silja Walter hat das so formuliert: Das Wort ist Brot geworden. Ich glaube, in dem Moment, wo wir das erfahren, passiert etwas in uns – selbst in den schwierigsten Momenten. Gab es auch in Ihrem Leben durchkreuzte Wege und plötzliche Wendungen? Werlen: Ein Sportunfall im Jänner 2012 war

tatsächlich ein massiver Eingriff in mein Leben, weil mich das genau in dem Bereich getroffen hat, der mir sehr wichtig ist – der Sprache. Beim Badminton-Spielen bin ich gestolpert und mit voller Wucht mit dem Kopf an eine Mauer geschlagen. Das hatte einen Schädelbruch und eine Hirnblutung zur Folge. Ich konnte nicht mehr sprechen und war mehrere Wochen in Spezialkliniken. Man weiß auf einmal, was dieses Durchkreuztsein heißt. Es kommt immer unerwartet. Das macht es auch so schwer, damit umzugehen. Wie war das für Sie, aus den gewohnten Bahnen gerissen zu werden?

interview: susanne huber

Werlen: Ich war verzweifelt. Was die Gebete betrifft, so wusste ich, dass es das Vaterunser und das Jesusgebet gibt und dass sie mir wichtig sind, aber ich hatte keine Chance, die dazugehörigen Worte wiederzufinden. Sie waren nicht mehr da. Gedichte, die ich auswendig konnte, waren weg. Für mich ist es damals ganz wichtig gewesen, diese Not

Das war so entlastend, weil ich mir keine Vorwürfe mehr machte und nicht mehr am Verzweifeln war. Das habe ich als ein Geschenk und eine Vertiefung meines Glaubens erlebt. Das heißt, Sie haben Ihre gegenwärtige schwierige Situation angenommen ... Werlen: Genau. Es blieb mir ja nichts ande-

pater martin werlen

res übrig. Wenn ich mich nur auflehne, dann verzweifle ich, denn ich habe keine Chance, etwas aktiv dagegen zu tun.Aber das Annehmen entlastet und macht es auch wieder möglich, dass neue Kreativität ins Spiel kommt und etwas anderes passiert. Wenn ich verkrampft bin, dann fixiere ich mich so sehr auf das, was jetzt nicht mehr geht und nehme gar nicht wahr, was mir in dieser Situation geschenkt werden könnte.

im stillen Gebet vor Gott zu tragen. In dem Moment stellte ich mich und schrie innerlich die Verzweiflung hinaus zu dem, dem ich letztlich vertrauen kann.

In diesen Augenblicken ist das oft unbegreiflich, man möchte es unbedingt anders haben und merkt gar nicht, dass im Annehmen Chancen liegen ... Werlen: Das zeigt auch ein Beispiel eines mu-

„Gerade da, wo das Leben durchkreuzt wird, nach Gottes Gegenwart suchen – dann ist der Glaube spannend.“

Wann ging es wieder bergauf? Werlen: Ich erinnerte mich in dieser Zeit da-

ran, dass ich in meinen Vorträgen und Publikationen immer wieder gesagt habe, wie bedeutsam es ist, dass wir in Gottes Gegenwart leben. Dann habe ich plötzlich in einer tieferen Weise gemerkt, dass ich das nun in meiner schwierigen Lage tatsächlich leben soll. Mir ist bewusst geworden, dass ich nichts sagen muss – ich darf einfach da sein in der Situation, in der ich jetzt bin.

sikalisch begabten Österreichers, der ein großer Geiger hätte werden können und dessen Karriere nach einem Unfall plötzlich vorbei war. Die meisten würden verzweifeln in dieser Situation oder mittelmäßig bleiben; aber er ist besser geworden – auf einem anderen Gebiet. Franz Welser-Möst wurde Dirigent. Wenn wir uns den Durchkreuzungen stellen, dann kann etwas Großartiges daraus entstehen, das wir uns nie vorgestellt hätten. Der Glaube hilft dabei.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

13. Februar 2020

Pater Martin Werlen lebt seit 1983 als Mönch im schweizerischen Benediktinerkloster Einsiedeln. Der Walliser studierte Philosophie, Theologie und Psychologie in der Schweiz, in den USA und in Italien. Von 2001 bis 2013 war er Abt der Klöster Einsiedeln und Fahr und Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz. Ab 16. August 2020 wird er die Propstei St. Gerold in Vorarlberg leiten, die zum Kloster Einsiedeln gehört. Pater Martin Werlen hat mehrere Bücher geschrieben, die zu Bestsellern geworden sind. Er ist ein gern gehörter und geschätzter Referent in kirchlichen und weltlichen Kreisen und unter @ MoenchMartin ein aktiver Nutzer von Twitter. Foto: franz Kälin

Würden Sie sagen, dass es möglich ist, durch den Glauben aus der Finsternis ans Licht zu kommen? Werlen: Ja, aber das ist nicht programmierbar.

Diese Erfahrung kann ich letztlich nur geschenkt annehmen. Das denke ich, ist auch ein wichtiges Grundgesetz unseres Glaubens: Loslassen und mich Gott anvertrauen. Solange ich das, was schiefgeht, umklammere, bin ich nicht frei, beschenkt zu werden. Wann konnten Sie wieder sprechen? Werlen: Einen Monat später kam plötzlich

das Jesusgebet wieder – „Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner“. Und ich habe gemerkt, jetzt passiert etwas, ein Prozess. Ich hatte ja nicht mehr damit gerechnet, dass ich wieder fähig sein werde, einen Vortrag zu halten oder etwas zu schreiben.

mich das Entscheidende. Mit Begeisterung verkündete ich dann dem Pfarrer: Ich werde Benediktiner. Sie sind in den Bergen aufgewachsen ... Werlen: Ja, in Obergesteln, einem Dorf im

Kanton Wallis, auf 1360 Metern in den Alpen gelegen. Ganz in der Nähe ist der Rhône-

„Ich denke, ein wichtiges Grundgesetz unseres Glaubens ist: Loslassen und mich Gott anvertrauen.“ pater martin werlen

Wie kam es dazu, dass Sie Mönch geworden sind? Werlen: Zufällig habe ich die Benediktsregel

in die Hand bekommen, als ich 18 Jahre alt war. Als Organist in einem kleinen Dorf mit 200 Leuten im Kanton Wallis war ich in Vorbereitung der Karwoche und bin zum Pfarrer gegangen. Bei ihm lag gerade die Post auf dem Schreibtisch – darunter ein Buch „Die Benediktsregel, übersetzt und kommentiert von Georg Holzherr, Abt von Einsiedeln“. Von der Schule her wusste ich, dass es dieses Leitbild gibt, aber ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Aus Interesse und weil ich neugierig bin, fragte ich den Pfarrer, ob ich das Buch mitnehmen darf. Und so habe ich die Regel des hl. Benedikt von Nursia gelesen, eine Lebensordnung für Mönche. Für mich war klar, das ist mein Weg. Mönch werden war für

gletscher, wo der Fluss entspringt. In den Bergen zu sein hat mich sehr geprägt. Viel von der Weite des Herzens habe ich auch dort geschenkt bekommen. Die Berge sind für mich ein ganz wichtiges Bild für meinen Glauben. Manche Leute, die ins Gebirge kommen, haben den Eindruck, hier sei es eng. Für mich ist es so, dass die Berge mich hinaufschauen lassen in die Weite. Und wenn man dann von oben ins Tal blickt, schenkt einem das eine Aussicht, die man im Flachland nie erlebt. Am Morgen werde ich übrigens immer geweckt mit dem Lied aus „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy – „Hebe deine Augen auf zu den Bergen, von welchen dir Hilfe kommt.“

Haben Sie vor, im heurigen Jahr in die Berge zu fahren? Werlen: Heuer im Sommer komme ich nach

Österreich. Seit vielen Jahrhunderten hat ja unser Kloster Einsiedeln eine Propstei in Vorarlberg – St. Gerold. Ab 16. August werde ich dort neuer Leiter sein. Auf diese Aufgabe freue ich mich sehr. Mir ist es ein großes Anliegen, dass dieser Ort vermehrt eine Reformzelle in der Kirche wird, wo wir den Glauben neu entdecken dürfen in der Situation der Zeit, in der wir heute sind. Wir müssen den Glauben nicht erfinden, aber neu entdecken. In St. Gerold wollen wir die Menschen dazu einladen, die Freude des Evangeliums zu erleben. Was herauskommt, weiß ich nicht. Aber wenn ich das von vornherein schon weiß, dann bewege ich mich in einem System, das ich kontrolliere und nicht im stets überraschenden Glaubensleben. Sich überraschen lassen, was das Leben bringt, auch wenn es schwer ist ... Werlen: Genau. Gerade da, wo das Leben

durchkreuzt wird, nach Gottes Gegenwart suchen – dann ist der Glaube spannend.

«

u In Ausgabe 9 startet die neue 7-teilige Fastenserie „Durchkreuzt“ von Pater Martin Werlen. Zu dieser Serie bietet die KirchenZeitung ein eigenes Kurz-Abo um 9,– Euro an. Nähere Informationen dazu finden Sie auf Seite 31 und im Internet unter www.kirchenzeitung.at.


12 Panorama Kurz berichtet

13. Februar 2020

Archäologen legten Friedhof frei

Friedhof in Elisabethinen-Kloster gefunden Bei Bauarbeiten auf dem Areal des Elisabethinen-Klosters im 3. Wiener Gemeindebezirk wurde kürzlich ein Friedhof aus der Barockzeit entdeckt.

Clemens Paulovics

Vereinigung von

Ordensschulen Österreichs/Martin Gröbner

Schulsystem. Von der Gesellschaft würden immer mehr Anforderungen an die Schulen gestellt, dafür gebe es aber weder mehr Ressourcen noch würden die Lehrer entsprechend fortgebildet. Mit dieser Kritik hat sich am Montag der neue Verantwortliche für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, Clemens Paulovics, zu Wort gemeldet. Andererseits sei für wichtige Themen kein Platz in Schulen; Haltungen und Werte würden im allgemeinen Schulsystem oft viel zu wenig angesprochen, sagt Paulovics. Priester-Team. Das heimische Priesternationalteam hat die Vorbereitungen für die FußballEM der Priester, die am 17. Februar in Prag startet, abgeschlossen. Kapitän ist der Ybbser Pfarrer Hans Wurzer. Er kann aus rund 3500 österreichischen Priestern auswählen. Im vergangenen Jahr erreichte die rot-weiß-rote Auswahl bei der Europameisterschaft in Montenegro Rang elf. Karfreitag. „Verwundert“ über Äußerungen von Kultusministerin Susanne Raab zum Karfreitag hat sich der evangelischlutherische Bischof Michael Chalupka gezeigt. Diese hatte in einer Ö1-Sendung ihr Interesse an einem Dialog mit den Religionsgesellschaften unterstrichen, gleichzeitig aber die evangelischerseits kritisierte geltende Karfreitagsregelung bekräftigt. Die Dialogbereitschaft Raabs sei zu begrüßen, sagte der Bischof. Er sei jedoch erstaunt, dass über die missglückte Karfreitagsregelung kein Dialog möglich erscheine.

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Orden hatte dort 1715 ein Spital für Frauen samt Friedhof eingerichtet, berichtete das Ö1 Mittagsjournal. Mehr als 300 Bestattungen von Patientinnen konnten die Archäologen freilegen. Es handelt sich bei den Toten vor allem um einfache Frauen. „Das Projekt ist deshalb so spannend, weil wir durch die Skelette eine gesellschaftliche Schicht fassen können, die sonst in den schriftlichen Quellen kaum vorkommen“, erläuterte die Anthropologin Michaela Binder die Relevanz des Fundes.

Auf dem Areal des Elisabethinen-Klosters in Wien legten Archäologen einen Friedhof aus der Barockzeit frei. kna

Bernd Wachter, Generalsekretär der Caritas Österreich. caritas österreich/Ingo Pertramer

Rekonstruktion. Wer die Frauen waren, können Binder und ihr Team anhand von Sterbebüchern rekonstruieren, die im Archiv der Elisabethinen erhalten sind. Dabei sei man zu dem Schluss gekommen: Die wenigsten der dort begrabenen Frauen stammen aus Wien. „Wir können davon ausgehen, dass Arbeitsmigration im 18. Jahrhundert ein wichtiges Thema war und wirklich aus allen Teilen des Reiches Frauen, Familien, einfache Menschen nach Wien gekommen sind, um in der Hauptstadt Arbeit zu finden“, so Binder. Krankheiten. Die hygienischen Bedingungen im barocken Wien seien katastrophal gewesen. So habe es weder eine Kanalisation, Antibiotika noch Desinfektionsmittel gegeben. Anhand der Skelette kann Michaela Binder nun herausfinden, welche Erkrankungen die Frauen zu Lebzeiten plagten, denn diese haben sich in die Knochen eingeschrieben. Häufige Krankheiten seien chronische Lungenentzündungen, Tuberkulose oder Krebs gewesen, so die Anthropologin. Die Skelette würden darüber hinaus starke Anzeichen für hohe körperliche Belastungen aufweisen. Eine genaue wissenschaftliche Auswertung soll das Folgeprojekt bringen. Die Ausgrabungen sind abgeschlossen. Gemeinsam mit dem „Wien Museum“ und dem „Institut für österreichische Geschichtsforschung“ wollen die Archäologen nun alle Skelette beleuchten und die Funde historisch auswerten.

Pflegereform: Nägel mit Köpfen machen

Forderungskatalog des Familienverbandes

Hilfsorganisationen wie Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz sehen die Zeit gekommen, bei der Pflegereform „rasch Nägel mit Köpfen zu machen“. Anlass ist der Start der „Dialog-Tour“ von Bundesminister Rudi Anschober. Die „Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt“ (BAG) – ein Zusammenschluss von Hilfsorganisationen mit Schwerpunkt Pflege und Sozialhilfe – forderte den Ausbau von Pflege- und Betreuungsdiensten sowie die Entlastung von pflegenden Angehörigen. Diese bezeichnete Bernd Wachter, Generalsekretär der Caritas Österreich, als „größten Pflegedienst des Landes“.

Die Verdoppelung des Schulstartgeldes, Unterhaltssicherung für jedes Kind, eine Mehrwertsteuersenkung auf Windeln, das Recht des Kindes auch auf Großeltern im Fall der Trennung der Eltern sowie eine viel höhere Wertschätzung der familiären Betreuungsarbeit – das ist nur ein Auszug aus dem neuen Forderungskatalog des Katholischen Familienverbands Österreich (KFÖ) unter dem Titel „Familienpolitik Konkret“. Insgesamt beinhaltet das neue Programm „76 Ideen und Maßnahmen für eine familienfreundliche Gesellschaft und Politik“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

13. Februar 2020

„Gott übertreibt“, meint Schwester Andre Randon (im Bild mit Toulons Bürgermeister Hubert Falco), die am Dienstag ihren 116. Geburtstag feierte. ANNABELLE LHUILLIER BONNAL/AFP/picturedesk.com

Die älteste Ordensfrau ist 116 Jahre alt Schwester Andre Randon, älteste katholische Ordensfrau der Welt, ist am Dienstag 116 Jahre alt geworden. Sie lebt in einem Seniorenheim in Toulon am Mittelmeer. Seit Oktober 2017 gilt sie auch als die älteste lebende Französin, seit Juni 2019 als älteste Europäerin. Nach der Japanerin Kane Tanaka (117) ist Randon die zweitälteste Frau der Welt mit verbürgtem Alter. Geboren am 11. Februar 1904 im südfranzösischen Ales als Lucile Randon, hat

Schwester Andre zehn Päpste erlebt, drei französische Republiken und die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Mit zwölf Jahren begann sie als Kindermädchen zu arbeiten; später war sie Hauslehrerin. Zu ihren Arbeitgebern zählte auch die Autobauerfamilie Peugeot. Erst 1923, mit 19 Jahren, ließ sie sich taufen. 1944 trat sie in Paris als Novizin in den Orden der Vinzentinerinnen ein. Seit 2009 lebt Schwester Andre im Seniorenheim; sie ist erblindet

und sitzt im Rollstuhl. Sie hat zahlreiche Kriege und Katastrophen erlebt – und beklagt statt eigener körperlicher Beschwernisse vor allem, „dass die Menschen nicht in Eintracht leben können“. In einem Interview zu ihrem 115. Geburtstag berichtete sie über ihre Zwillingsschwester, die 2018 starb: „Sie ruft mich, sie zieht mich. Beten Sie für mich, dass der gute Gott mich nicht mehr zu lange warten lässt. Er übertreibt!“

Andere Aufgaben für Georg Gänswein

Nötige Schritte gegen die Armut gefordert

weltkirche

Erzbischof Georg Gänswein konzentriert sich bis auf weiteres auf seine Aufgabe als Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Die vatikanische Pressestelle bestätigte Medienberichte über einen veränderten Aufgabenschwerpunkt des Präfekten des Päpstlichen Hauses. Die Tatsache, dass Gänswein seit einigen Wochen nicht mehr wie üblich bei Papstaudienzen zu sehen sei, beruhe auf einer „normalen Umverteilung der verschiedenen Aufgaben und Funktionen“. Von einer Entlassung sei nichts bekannt, heißt es laut Pressestelle des Vatikan.

Mit deutlichen Worten forderte Papst Franziskus eine gerechtere Wohlstandsverteilung in der Welt. Vor den Teilnehmern einer Vatikan-Konferenz zu Solidarität und internationalen Finanzen rief er kürzlich dazu auf, dringend notwendige Schritte gegen die globale Armut zu unternehmen. „Die Welt ist reich“, sagte Franziskus. Und sie werde immer reicher. Zugleich aber hätten Hunderte Millionen Menschen nicht genug zu essen, kein sauberes Wasser, keine Schulen und keine Gesundheitsversorgung. Dabei handle es sich hier um lösbare Probleme, sagte der Papst.

Schutz der Regenwälder. Führende Vertreter der Religionen Indonesiens, darunter der katholische Bischof Yohanes Harun Yuwono, haben eine Initiative zum Schutz der Regenwälder gegründet. Die noch rund 94 Millionen Hektar großen Regenwälder und Torfmoore dieser Region sind nach den Urwäldern im Amazonasgebiet und im Kongo der drittgrößte CO2-Speicher der Welt. Talent. Der irische katholische Priester und Sänger Ray ­Kelly (66), hofft, sein Land beim nächsten Eurovision Song Contest vertreten zu dürfen. ­Bekannt wurde er durch eine Gesangs­ einlage bei einer Hochzeit 2014, wo er für das Brautpaar eine umgetextete Version von Leonard ­Cohens „Hallelujah“ sang.

Ray Kelly Gregorowius,Stefan/Action Press/picturedesk.com


14 Analyse

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischof Rudolf Voderholzer empfängt die heilige Kommunion von einer jungen Frau. kna

Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland

Letzte Chance für die Bischöfe Die erste Vollversammlung des Synodalen Weges in Deutschland geriet zum Offenbarungseid: Angesichts mancher Wortmeldungen kann jedes Kirchenmitglied sehen, wem die Kirche wirklich am Herzen liegt. Eine Analyse von Heinz Niederleitner

„Möchten Sie, dass das Bischofsamt noch relevant bleibt? Wenn ja, dann ist das hier Ihre letzte Chance.“ Es mochte provokant sein, was eine junge Delegierte bei der Vollversammlung den Bischöfen entgegenhielt – vor allem aber ist es wahr: Wollen Bischöfe künftig in der Gesellschaft und unter den Gläubigen ernst genommen werden, so müssen sie sich dem Heute stellen und Veränderungen in der Kirche nicht nur zulassen, sondern mit Augenmaß betreiben. Der Mehrheit der deutschen Bischöfe kann man es hoch anrechnen, dass sie den ersten Schritt in die richtige Richtung getan haben: Sie haben den Synodalen Weg ermöglicht – einen auf zwei Jahre angelegten Gesprächsprozess, der zwar die großen Missbrauchsskandale zum Auslöser hat, aber deutlich über das Thema hinausgeht. Die Themenschwerpunkte sind: Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag, priesterliche Existenz heute, Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche, Leben in gelingenden Beziehungen, Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft. Diese Schwerpunkte sind zu begrüßen, weil es um genau die Themen geht, bei denen viele Menschen die Kirche heute abgeschrieben haben. Dass der Papst das Thema Evangeli-

sierung angeregt hat (was von den Reformgegnern mit Eifer betont wurde), ist kein Einwand: Das ist immer und überall Auftrag der Kirche. Nur muss diese zuerst ihre Hausaufgaben machen, um wieder eine ernst zu nehmende Stimme in der Gesellschaft zu werden. Vor allem ist dem deutschen Synodalen Weg zu wünschen, dass er erfolgreicher wird als der einstige Dialog für Österreich. Der Druck ist heute jedenfalls deutlich höher als damals und manche deutsche Bischöfe dürften begriffen haben, dass es nicht wie bisher weitergehen kann. „Quasi-protestantisch“. Aber es gibt auch die anderen – und die lieferten rund um die erste Vollversammlung Stellungnahmen ab, die zum Teil Karikaturen eines angezählten Klerikalismus waren: Der Kölner Kardinal Rainer Maria Wölki kritisierte zum Beispiel, dass beim Synodalen Weg Kleriker und Laien auf Augenhöhe miteinander diskutieren: Die hierarchische Verfasstheit der Kirche werde in Frage gestellt. Es sei „quasi ein protestantisches Kirchenparlament“, ätzte er – offenbar ohne die Abwertung der evangelischen Schwesterkirchen in seinen Worten zu bemerken. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer stellte in seinem Redebeitrag gar die Wissenschaftlichkeit der großen deutschen Missbrauchsstudie (MHG-Studie) in Frage. Natürlich ist die den Reformgegnern unbequem, weil dort ein heikles Thema angesprochen wird: Der verpflichtende Zölibat könnte auch sexuell unausgereifte Menschen, also potentielle Missbrauchstäter, ins Priesteramt

locken. Aber bitte, Herr Bischof Voderholzer, vermuten Sie dahinter keine kirchenpolitische Finte: Der Zölibat hat einen hohen Wert, wenn er frei und geprüft gewählt wird. Für das Priesteramt notwendig ist er nicht. Zerstörerisch. In einer noch einmal ganz anderen Liga spielt ein Bischof, der gar nicht in den Synodalen Weg eingebunden ist: Der von Papst Franziskus ins Abseits gestellte frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Er griff in die unterste Schublade und verglich den Synodalen Weg mit dem Ermächtigungsgesetz, das den Nazis 1933 den Durchgriff auf den deutschen Staat und die Verfolgung und Knechtung ihrer Gegner ermöglichte. Einmal von der Verharmlosung des Nationalsozialismus abgesehen, darf man sich der Einschätzung des Jesuiten Bernd Hagenkord, einem der Begleiter des Synodalen Wegs, anschließen: Was Müller hier tut ist nicht mehr konservativ (bewahrend), sondern zerstörerisch. Vielleicht liegt ein Fehler, der in der katholischen Kirche bei Debatten seit Jahrzehnten gemacht wird, darin, praktisch hinter jeder Wortmeldung einen guten Willen zu vermuten. Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt viele konservative Menschen in der Kirche, an deren besten Absichten niemand zweifeln sollte. Das trifft fraglos auch auf manche deutsche Bischöfe zu. Aber offensichtlich gibt es auch jene, die ganz andere, dunkle Spiele spielen. Kann man Kardinal Gerhard Ludwig Müller angesichts seiner Wortwahl noch einen guten Willen unterstellen? Wohl kaum.

«


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

13. Februar 2020

„Fake News“ in der Bibel

Mose am Roten Meer Die Teilung des Roten Meeres gehört zu den großen Naturwundern des Alten Testaments, das heutige Menschen für ein klares „Fake News“ halten. Schaut man sich den biblischen Text genau an, relativieren sich manche Vorstellungen von dem, was dort wirklich steht. Auf den ersten Blick wirkt die Erzählung des Auszugs aus Ägypten mit all i­hren ­detaillierten Angaben zunächst einmal wie ein historischer Tatsachenbericht. So wird die Auszugsroute genau nachgezeichnet und die Anzahl der ausbrechenden Menschen wird mit 600.000 Männern an­gegeben.Versucht man aber diesen biblischen Befund durch außerbiblische Quellen zu stützen, ergeben sich Schwierigkeiten. Der Reiseweg ist nicht wirklich nachvollziehbar. Das ist aber wahrscheinlich keine absichtliche Falschangabe, weil zur Zeit der Autoren eine derartige Route wohl existierte. Die Zahl der Israeliten ist aber mit Sicherheit übertrieben. In den ägyptischen Archiven findet sich nirgends auch nur eine einzige Notiz, die im Sinne des biblischen Exodus gelesen werden könnte. Insofern kann die Zahl nicht so groß gewesen sein. „Schilfgewässer“. In der Exodus-Erzählung lässt Gott das Volk jedenfalls einen Umweg nehmen: den Wüstenweg zum R ­ oten Meer. So zumindest die gängigen Übersetzungen. Ist die Bezeichnung „Rotes Meer“ aber korrekt, hätte die riesige Menschenmenge das Meer durchqueren müssen, das zwar an der tiefsten Stelle „nur“ 95 Meter misst, an seinen engsten Stellen aber immerhin noch drei bis fünf Kilometer breit ist. In der Erzählung kommt aber eine falsche Angabe vor, die nicht den biblischen Autoren anzulasten ist: das Rote Meer ist nämlich im

„Fake News“ in der Bibel Teil 3 von 4 simone paganini geschäftsführender direktor des instituts für katholische theologie der RheinischWestfälischen Technischen Hochschule Aachen paganini

Mose am Roten Meer – Mose teilt das Meer.

gesamten Text nicht zu finden. Auf Hebräisch wird das Gewässer nämlich als „jam suf“ bezeichnet. „suf“ kann zwar mit „rot“ übersetzt werden, seine Grundbedeutung ist aber „Schilf“. Der Übersetzungsfehler passierte bereits in der griechischen Fassung der Bibel, wo das Meer plötzlich als „eruthrós“ (rot) beschrieben wird. Im Lateinischen steht dann „mare rubrum“ (rotes Meer). Auch das Wort „jam“ ist nicht unproblematisch. Es bezeichnet auch einen See oder gar ein sumpfiges

Esther Lanfermann

Gebiet. Dank einer ungenauen Übersetzung ist also aus dem „Schilfgewässer“ der Golf von Suez geworden. Gottes Machterweis. Als wunderbarer Anfang der Geschichte des jüdischen Volkes wurde der Auszug aus Ägypten als Machterweis Gottes verstanden. Diesem Gott traute man sogar zu, dass er das Rote Meer, das in der Bibel gar nicht vorkommt, zweiteilt.

«


Sonntag

6. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 16. Februar 2020

Euer Ja sei ein Ja. In seiner Bergpredigt (Matthäus Kapitel 5 bis 7) spricht Jesus unter anderem über den Umgang mit jahrhundertealten Regeln. Jesus sagt von sich, er sei nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen. Er entwickelt es sozusagen weiter. Und gleichzeitig fordert er von seinen Nachfolger/innen Entschiedenheit und klare Worte ein.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Matthäus 5,20–22a.27–28.33–34a.37

Jesus Sirach 15,15–20

1 Korinther 2,6–10

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. [...] Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. [...] Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht. [...] Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.

Gott gab den Menschen seine Gebote und Vorschriften. Wenn du willst, wirst du die Gebote bewahren und die Treue, um wohlgefällig zu handeln. Er hat dir Feuer und Wasser vorgelegt, was immer du erstrebst, danach wirst du deine Hand ausstrecken. Vor den Menschen liegen Leben und Tod, was immer ihm gefällt, wird ihm gegeben. Denn groß ist die Weisheit des Herrn, stark an Kraft ist er und sieht alles. Seine Augen sind auf denen, die ihn fürchten, und er kennt jede Tat des Menschen. Keinem befahl er, gottlos zu sein, und er erlaubte keinem zu sündigen.

Wir verkünden Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung. Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Nein, wir verkünden, wie es in der Schrift steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.

u Langfassung: Matthäus 5,17–37

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Die Angebote Gottes „Ich möchte gerne etwas über die zehn ­Angebote Gottes erfahren“, meint ein ­Schüler im Religionsunterricht. „Du bist aber schon ein bisschen blöd“, antwortet sein Klassenkollege, „das sind doch die zehn Gebote und nicht die zehn Angebote Gottes.“ Die „Angebote Gottes“? So blöd ist das gar nicht, denke ich mir. Gott ist kein kleinlicher Moralist. Wir müssen nicht brav sein, damit Gott uns liebt, sondern es ist anders herum: In Gottes Liebe leben wir, sie ist ­unverdientes ­Geschenk von Anfang an. Ein wunderbares Angebot Gottes, und das gratis. Wir können Gottes Angebot annehmen und dann seine Liebe weiterschenken.

Sean Foster / Unsplash.com

S

elig, deren Weg ohne Tadel ist, die gehen nach der Weisung des HERRN.

Selig, die seine Zeugnisse bewahren, ihn suchen mit ganzem Herzen, Du hast deine Befehle gegeben, damit man sie genau beachtet. Wären doch meine Schritte fest darauf gerichtet, deine Gesetze zu beachten. Handle an deinem Knecht, so werde ich leben. Ich will dein Wort beachten. Öffne mir die Augen, dass ich schaue die Wunder deiner Weisung! Weise mir, HERR, den Weg deiner Gesetze!

Ich will ihn bewahren bis ans Ende.

Auf den ersten Blick scheint das ­heutige ­Evangelium diesem Gedanken nicht zu ­entsprechen. Jesus kommt mit einem hohen moralischen Anspruch daher. Ein Schlüsselwort des Evangelisten M ­ atthäus hilft mir weiter: Die Gerechtigkeit. Eure ­Gerechtigkeit muss weit größer sein als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, sagt Jesus. Ist dieses „mehr an Gerechtigkeit“ rein quantitativ zu verstehen? Dann ist es ein sehr hoher Anspruch, an dem wir doch sehr leicht scheitern. Vielleicht ist es qualitativ gemeint: Es geht um die Gerechtigkeit Gottes und die Gerechtigkeit Jesu, die ganz anders sind als unsere Gerechtigkeit. Gottes Gerechtigkeit ist verbunden mit dem Angebot seiner ­Liebe und seiner Barmherzigkeit. Das befreit von menschlichem Leistungsdenken. Angebot vor moralischem Anspruch: Das nimmt die Angst weg, an der Moral zu scheitern.

Zum Weiterdenken n Welches Angebot Gottes hören Sie heute aus dem Wort Gottes heraus? n Welches der „Angebote Gottes“ interessiert Sie besonders?

Gib mir Einsicht, damit ich deine Weisung bewahre, ich will sie beachten mit ganzem Herzen! Antwortpsalm (aus Psalm 119)

Fabian Jochum Jugendseelsorger der Diözese Feldkirch Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Wie kann man Kinder am besten dabei unterstützen, ihre Möglichkeiten auszutesten und sich zu entfalten? Welche Rolle dürfen digitale Medien dabei spielen? Fragen, die Eltern und Lasagne einmal anders

trias verlag

Brokkoli-Schinken-Lasagne

Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen gleichermaßen beschäftigen. Trendforscher Ali Mahlodji setzt stark auf die

4 Portionen leicht

20 Min. + 40 Min. Garzeit

Neugierde der Kinder. Brigitta Hasch

ZUTATEN 500 g Brokkoli Salz 1 Zwiebel 2 EL Butter 1 EL Mehl 500 ml Milch Pfeffer Muskat 150 g gekocher Schinken 100 g geriebener Gouda 300 g Lasagneblätter

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

zubereitung Brokkoli waschen, putzen, in Röschen teilen und in Salzwasser 5 Minuten garen. Kalt abschrecken (so behalten sie ihre Farbe) und in einem Sieb abtropfen lassen. Zwiebel fein würfeln und in 1 EL Butter glasig schwitzen. Mehl zugeben, kurz anschwitzen und dann Milch nach und nach einrühren. Diese Bechamel-Sauce unter ständigem Rühren aufkochen lassen, am Ende mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Schinken würfeln. Mit der restlichen Butter eine Auflaufform einfetten und etwas Sauce auf den Boden auftragen. Nun wird geschichtet: Nudelplatte, Brokkoli, Schinken, Sauce, Käse, usw. Die obersten Nudelplatten werden mit Sauce und Käse bedeckt, dann kommt die Lasagne in den vorgeheizten Ofen und wird bei 200 °C etwa 30 Minuten gebacken. XX Anne Beck (Hg.): Trias: Familien­küche. Rezepte für jeden Tag. € 15,50, Trias Verlag 2018, 312 Seiten, ISBN 978-3-432-10599-4

Frag alles, was Schon von klein an sind Kinder neugierig, erforschen ihre Umwelt und stellen Fragen. Manchmal sind es sehr viele Fragen und oft werden sie immer wieder gestellt. „Bitte sagen Sie nie zu Ihrem Kind, es soll nicht so neugierig sein“, fordert Ali Mahlodji. Für ihn ist die angeborenen Neugierde der Kinder ein ganz wichtiger Faktor für ihre Entwicklung.

Ali Mahlodji, EUJugendbotschafter und Trendforscher beim Zukunftsinstitut. Bei der KIFO 2020 spricht er zum Thema „Potentialentfaltung im digitalen Zeitalter“ ali Mahlodji

Von selber. Ein Kind nimmt vieles aus seiner Umwelt auf, ohne dass man es dazu anleiten muss. „Ich muss einem Kind nicht sagen, es soll sprechen oder aufrecht gehen lernen. Ein Kind ist von Haus aus neugierig. Es will tun, was die anderen tun, und auch wissen, was die anderen wissen. Das Schlimmste, was man tun kann, ist das Kind dabei zu bremsen und seine Neugierde zu stoppen.“ Die große Kunst in der Erziehung ist für Mahlodji, diese Neugierde am Leben zu erhalten. Eltern und Pägadog/ innen haben die wichtige Aufgabe dafür zu sorgen, dass niemand dem Kind sagt: „Sei nicht so eine Neugierdsnase!“ Sie sollen als eine Art Beschützer dieser Neugierde fungieren und Kinder darin bestärken. Sonst könnte es schnell passieren, dass sie brechen und mit ihren Fragen aufhören. Sie ziehen sich zurück und glauben, Neugierde sei etwas Schlechtes. „Man muss Kinder gar nicht aktiv zum Fragen ermuntern. Es reicht, wenn man ihnen


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

13. Februar 2020

Medienerziehung als Herausforderung Eine aktuelle Studie im Auftrag von Safer Internet zeigt, dass 72 Prozent der 0- bis 6-jährigen Kinder das Internet nutzen, zumeist am Tablet. Während die Jüngeren häufig Fotos am Bildschirm betrachten, wird ab dem 3. Lebensjahr häufig gespielt, Musik gehört und Videos angeschaut. Bereits 22 Prozent haben dazu ein eigenes Tablet. Für 10 Prozent der 3- bis 6-Jährigen gehört ein Video zum Einschlafritual.

du willst

Kinder und digitale Unterhaltung. Um digitale Medien sicher und verantwortungsvoll zu nutzen, benötigen sie die Unterstützung ihrer Eltern. stockadobe/cromary

zuhört und sie dabei wertschätzt.“ Das heißt aber nicht, dass man alle Fragen sofort beantwortet. Wenn man keine Zeit hat oder die Antwort nicht weiß, soll man das auch so sagen. Mahlodji weiß, dass Kinder mit ihren vielen Fragen auch nerven können. Ihm geht es trotzdem darum, die Haltung zu zeigen: Frag weiter und bleib neugierig. Selbstbestimmte Menschen. Für Ali Mahlodji ist die Zeit, in der Führungskräfte sagen konnten, wie die Welt in zwanzig Jahren aussehen werde, vorbei. „Niemand kann sagen, wohin wir uns entwickeln. Und daher braucht es Menschen, die selbständig denken, Mitarbeiter, die alles hinterfragen. Für die Entwicklungen und Produkte der Zukunft braucht es Neugierde.“ Den Erwachsenen von heute würde es an dieser Neugierde mangeln, stellt er fest. Früher habe man nur Sachen hinterfragt, die zum Lernstoff in der Schule gehörten. Abseits davon hieß es früher: „Sei nicht so neugierig. Lern das, was im Buch steht!“ Neugierde nicht abstellen. Zu fragen ist nichts Kindliches und nichts Negatives. Auch Erwachsene dürfen und sollen Fragen stellen und ihre Neugierde als etwas Normales empfinden. „Früher hörte man ,Frag nicht so viel, du bist ja wie ein kleines Kind!‘. Oft wird auch ge-

sagt ,Entschuldige, ich hätte eine Frage.‘ Warum entschuldigt man sich? Man sollte Kindern beibringen, dass man sich für Fragen nicht entschuldigen muss. Im Gegenteil. Es ist ein grundlegender Faktor des Lernens.“ Neugierde auf Digitales. Wenn sich Eltern mit Smartphones oder Computern beschäftigen, lenkt dies natürlich die Neugierde der Kinder. „Wir haben ja früher auch ferngeschaut, weil es die Eltern so gemacht haben“, erinnert sich Ali Mahlodji. Aber es gab Regeln und die sollte man auch im Umgang mit digitalen Medien haben. So findet er es nicht schlimm, wenn auch schon kleinere Kinder digital Spiele spielen. „Sie lernen ja auch was dabei. Da hat sich ja ganz viel verändert. Die Welt da draußen spielt sich nicht mehr in Schulbüchern ab. Wenn man das Internet aufmacht, muss man lernen, sich da zurechtzufinden. Man muss lernen, Zusammenhänge zu verstehen und Fake News zu erkennen.“ Entwarnung gibt es von Ali Mahlodji für Eltern, die ihre Kinder ab und zu mit digitalen Tools ablenken: „Da muss man kein schlechtes Gewissen haben, das kann im Alltagsstress schon mal passieren. Wichtig ist, dass Sie sich dessen bewusst sind, dass dies auf Dauer keine Lösung ist. Vielmehr sollten Kinder bei Ungeduld lernen, diese auszuhalten, weil sie diese Fähigkeit später im Leben brauchen werden.“

«

„Mama, darf ich dein Handy?“ und „Safer Internet im Kindergarten“: Zwei informative Folder zum Thema gibt es auf www. saferinternet.at zum Download.


20 Familie & Unterhaltung

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Geschenke von Herzen nung. Spaziergänge oder Ausflüge an Orte, die gemeinsame Erinnerungen wecken – was gibt es Romantischeres? Für Filmliebhaber/innen und Feinschmecker/innen lassen sich diese Vorlieben perfekt zu einem schönen Abend verbinden. Entweder mit Kino mit Vor- oder Nachspeise im Lieblingslokal. Oder daheim: gemeinsam kochen, genießen und dann bei Kerzenlicht Filme und Fotos aus dem Familienarchiv anschauen.

Wer Valentinstag sagt, denkt dabei meist an Blumen. Damit liegt man auch selten falsch. Und doch lässt sich über das Thema Jahr für Jahr trefflich diskutieren. Der Klassiker – so wird zumindest oft erzählt – ist der Sprint zum Blumengeschäft knapp vor Ladenschluss. Das soll an dieser Stelle nicht generell schlechtgeschrieben werden. Blumen bereiten jedenfalls Freude. Bei der Auswahl darf man allerdings schon ein bisschen Fingerspitzengefühl an den Tag legen. Einfache Fragen helfen vielleicht bei der Entscheidung: Hat der/die zu Beschenkende eine Lieblingsfarbe? Eine Lieblingsblume? Gibt es etwa einen Garten oder einen Balkon, für den man eine Pflanze kaufen könnte? Da würde die Freude sogar länger anhalten als bei Schnittblumen. Ergänzt wird die Blumengabe gerne mit süßen Naschereien und feinen Parfums. Dabei wahllos ins Regal zu greifen, kann allerdings ins Auge gehen. Niemand wird sich einen Duft auftragen, mit dem er/sie sich selber nicht riechen kann.

ER darf SIE und SIE darf IHN am Valentinstag mit Liebe beschenken. stockadobe/Elena Kratovich

Zeit für uns. Sehr persönlich und entsprechend beliebt sind gemeinsame Aktivitäten. „Zeit statt Zeugs“, „Kino statt Schoko“ oder „Waldluft statt Parfum“ – mit einem kleinen Augenzwinkern kann man dem Zeitgeschenk einen schönen Rahmen verpassen. Allerdings gehört dazu auch ein wenig Pla-

kiz mit witz

RatMal

Chef zur neuen Sekretärin: „Ihre Briefe werden immer besser.“ – „Wirklich, Herr Direktor?“ – „Bald wird der Tag kommen, an dem wir den ersten abschicken können!“

Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. Gleiche Buchstaben dürfen nicht nebeneinanderstehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

Huber holt schon zum fünften Mal Nachschlag am Buffett. „Sei doch nicht so verfressen“, raunt seine Frau. „Was sollen denn die Leute von dir denken?“ „Wieso von mir?“ – entgegnet er mit vollem Mund. „Ich sag immer, es sei für dich!“ Im Autobus macht ein Fahrgast eine Dame darauf aufmerksam, dass sie ein Paket liegen gelassen hat. „Lassen Sie nur“, meint sie, „das ist das Frühstück für meinen Mann. Der arbeitet im Fundbüro!“ XX Herr Rudolf Klinger aus AigenSchlägl hat uns seine umfangreiche Witze-Sammlung geschickt, aus der wir hier und in weiterer Folge zitieren werden. Vielen Dank dafür!

Überraschung! Mit einem Frühstück ans Bett rechnen wohl die Wenigsten zum Valentinstag (oder aus Zeitgründen am Wochenende darauf). Auch eine harmlose Entführung („Steig ins Auto, wohin wir fahren, verrate ich nicht!“) kann in einen Tag voller romantischer Zweisamkeit führen. Jede/r freut sich. Man kann am Tag der Liebe nicht nur an den Partner oder die Partnerin denken. Es ist auch eine schöne Geste, wenn man am Valentinstag Eltern, Nachbarn und Freunde mit einem kleinen Geschenk überrascht. Brigitta Hasch

«

B

C F B D A D F A C B F C F A

© Philipp Hübner

Lösung der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

13. Februar 2020

Familie & Unterhaltung 21

Was feiert Konrad?

Semesterferien im Ars Electronica Center Das Ars Electronica Center bie­ tet während der Semesterferien jungen Besucher/innen ein ab­ wechslungsreiches Programm. • Maschine 9 x klug (für Kin­ der von 6 bis 10 Jahren): Kön­ nen Maschinen eigentlich „den­ ken“ oder „lernen“? Natürlich. Das nennt sich dann künstliche Intelligenz. XX Di., 18. Februar, 10–12:30 Uhr

• Im Moos viel los (für Kin­ der von 6 bis 10 Jahren): Moose sind der Lebensraum für unzäh­ lige kleine Tierchen. Mit bloßem Auge können viele nicht gese­ hen werden, aber unter dem Mi­ kroskop betrachtet, erwacht das Moos plötzlich zum Leben. XX Mi., 19. Februar, 10–12:30 Uhr

• Von Hardware bis Weichteil (für Kinder ab 11 Jahren): Hier geht es um die Ausein­ andersetzung mit robotischen Komponenten, die statt aus fes­ ten Bauteilen aus weichen, an­ passungsfähigen Materialien be­ stehen. XX Do., 20. Februar, 10–12:30 Uhr

• AUTOnom (für Kinder ab 11 Jahren): Selbstfahrende Autos können ohne menschliche Steu­ erung von A nach B fahren. Um dies zu bewältigen und daraus zu lernen, wird auf künstliche In­ telligenz zurückgegriffen. XX Fr., 21. Februar, 10–13 Uhr

Rate die Begriffe und gewinne ein Buch!

wort. Ein Tipp dazu: Konrad fei­ ert etwas sehr Lustiges!

An und um Konrad herum fin­ dest du Hinweise. Trage diese Be­ griffe in der richtigen Zeile ein und schon hast du das Lösungs­

Schicke deine Lösung an KiKi. Verrate mir bitte auch dein Alter, dann kann ich nach dem richti­ gen Buch für dich suchen.

XX Schreibe die richtige Lösung per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at XX oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. XX Einsendeschluss: 24. Februar XX Viel Spaß beim Lösen des Rätsels! kiki vog.photo

balduin baum

XX Anmeldungen unter 0732 727 20 oder center@ars.electronica.art

kiki-kontakt Hast du Fragen oder ­lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Deine gitti


teletipps Sonntag

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche zum Heiligsten Herzen Jesu in Zeltweg, Steiermark. ORF 2 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Papst veröffentlicht Schreiben zur Amazonien-Synode. – Loge und Altar: Das Verhältnis von katholischer Kirche und Freimaurertum. ORF 2 17.30  Weg von der Straße (Reportage). Manuela und die obdachlosen Jugendlichen. Welche Chance haben Straßenkinder, zurück in ein geregelteres Leben zu finden? Über zwei Jahre lang hat ein Filmteam die Jugendlichen der Notschlafstelle „Raum58“ in Essen begleitet. Das Erste 20.15  Lawrence von Arabien (Monumentalfilm, USA, 1962). Die Heldengeschichte eines außergewöhnlichen Offiziers. arte 17. februar

17.20  Rituale der Welt (Dokumentation). Sevilla – Im Bann der Prozession. Eine Woche vor Ostern wird die Semana Santa, eines der wichtigsten Rituale des Christentums, gefeiert. arte 19.40  Re: Ciao Trostlosigkeit (Reportage). Hoffnung für Palermos Problemviertel Danisinni. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, viele Männer sitzen im Knast. Zupackende Frauen des Viertels wollen, dass Danisinni auf die Beine kommt. Unterstützung bekommen sie vom Franziskanermönch Mauro Billetta. arte Dienstag

der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

16. februar

9.05  Dem Geheimnis auf der Spur – Bruder David Steindl-Rast (Dokumentation). David SteindlRast wurde vor über 90 Jahren in Wien geboren. Er gehört zu den bekanntesten Mystikern der Gegenwart. Nach vielen Jahren der Kontemplation begann der Benediktiner-Mönch Zen-Buddhismus zu studieren. Seine Gedanken zur Dankbarkeit haben zu einem weltweiten Netzwerk geführt. ORF 2

Montag

16. bis 22. Februar 2020

18. februar

20.15  Universum (Dokumentation). Europas letzte Nomaden. Rumäniens Waldkarpaten, die heiße Steppe Spaniens, die romantische Inselwelt an der Küste von Wales, die mediterranen Bergzüge im Süden Frankreichs und die alpinen Welten Tirols haben eines gemeinsam: Die Fernweidewirtschaft bestimmt den Rhythmus des Lebens. ORF 2

Morgengedanken von Bernhard Loss, Vorarlberg. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

Di 22.30  kreuz und quer. Schwesternherz. Indien kämpft mit einer Divergenz von Traditionen und kulturellen Ritualen. Mitten darin befindet sich die katholische Ordensfrau Sr. Lucy Kurien und um sie herum eine stetig wachsende Anzahl an Hilfesuchenden. Sie beschließt, aus den Klostermauern auszubrechen, um näher an den Leuten zu sein. Foto: ORF/Rocafilm ORF 2

Mi 19.00  Stationen. Auf der Suche nach der Leichtigkeit. In diesen Tagen erreicht der Fasching seinen Höhepunkt. Und es scheint, als hätten wir es nötiger denn je, nicht alles so ernst zu nehmen. Wie schaffen wir Gelassenheit im Leben? Welche Rolle spielen dabei Ironie, Humor und Religion? Kann man lernen, sich nicht gleich und über alles aufzuregen? BR

23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Maria Stromberger. Kann man nach Auschwitz noch glauben? ORF 2

20.15  alpha-retro: Huisele Hermann – der Sagenforscher aus Tirol (Volkskultur, 1965). Hermann Holzmann alias Huisele Hermann, Heimatforscher, Journalist und Schriftsteller, wandert durch das winterliche Tirol auf der Suche nach alten Sagen und Bräuchen der dort ansässigen Bergbauern. ARD-alpha

Mittwoch

19. februar

20.15  Die Nonne (Drama, F/D, 2013). Eine 16-jährige Französin wird im 18. Jahrhundert von ihrer Familie genötigt, ins Kloster zu gehen. Da sich die junge Frau aber nicht von Gott berufen fühlt, wehrt sie sich, die Gelübde abzulegen. So beginnt ein Leidensweg, an dem sie zu zerbrechen droht. Eine betont spröde, kunstsinnige Verfilmung des gleichnamigen Romans von Denis Diderot, der um den Konflikt zwischen inneren Überzeugungen und sozialem Druck kreist. arte 23.50  Selma – Der Marsch zur Freiheit (Drama, USA/GB, 2014). Im Jänner 1965 eskalieren die USamerikanischen Rassenunruhen. Der Anführer der Bürgerrechtsbewegung, Martin Luther King, konzentriert seine Bemühungen auf die Stadt Selma, wo die Segregation in vollem Umfang betrieben wird. Ein packendes Historiendrama über den Bürgerrechtler. ORF 2 Donnerstag 20. februar 20.15  Appaloosa (Western, USA, 2008). Zwei Revolverhelden nehmen im Auftrag der Bürger einer Stadt das Sheriff-Amt an, um einem autokratisch den Ort tyrannisierenden Rancher das Handwerk zu legen. Klassisch anmutender Western. ServusTV Freitag

21. februar

20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Lei-Lei und leise Töne – Villach im Winter. ServusTV

Foto: Archiv

22.35  Universum History (Dokumentation). Andreas Hofer – Held wider Willen. In Österreich wird Andreas Hofer als Nationalheld verehrt. Als einfacher Gastwirt hat er den Aufstand gegen Napoleon gewagt. Für die einen ist er ein Märtyrer, der sein Leben für das Vaterland opferte. Für andere ein Kämpfer, dem es vor allem um einen „religiösen Fundamentalismus“ ging. ORF 2 Samstag

22. februar

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Petäjävesi (Finnland), Blockhaus des Glaubens. Die kleine Holzkirche von Petäjävesi im Herzen Finnlands ist ein Denkmal der einfachen Gläubigkeit der Menschen und des handwerklichen Könnens der Erbauer. ARD-alpha 20.15  Das Land des Lächelns (Musiktheater). Unvergessliche Melodien wie „Dein ist mein ganzes Herz“ durchziehen Lehárs erfolgreichste Operette. Aufführung von den Seefestspielen Mörbisch 2019. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Diözese Feldkirch

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. „Jeder kann Opfer eines Verbrechens werden. Keiner muss es bleiben“. Dina Nachbaur vom Verein Weißer Ring über Verbrechensopferhilfe. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre St. Veit an der Glan. Gloria von Charles Gounod; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Foto: Pfarre Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Von Narren und Weisen.“ Die evangelische Theologin Luise Müller lüftet so manche Maske. Mo–Sa 6.56, Ö1. Betrifft: Geschichte. Idylle und Moderne. Kurstädte als Laboratorium der bürgerlichen Gesellschaft. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Gesundheit auf Fingerdruck. Shiatsu in Wissenschaft und Medizin. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Warten. Erkundigungen zur Nichthandlung im hyperaktiven Zeitalter. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Welche Geschichte steckt in einem Knochen? Über die Arbeit von Anthropologinnen und Anthropologen. Do 16.40, Ö1. In Concert. Polnische Jazzorchestermusik der Zwischenkriegszeit, neu interpretiert. Fr 14.05, Ö1. Logos. Kein Tanz, kein Sex, kein Alkohol. „Was die Kirchen gegen die ‚kleinen Freuden‘ des Lebens haben.“ Am Faschingssamstag geht LOGOS der Frage nach, ob diese Klischees (noch) der Realität entsprechen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Stefan Heid – Die „Norm der Väter“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

13. Februar 2020

BILDUNG

Hilfe im Lernalltag Spiegel-Elternbildung. Schon in

der Volksschule spüren Eltern und Kinder einen Leistungsdruck, der das Klima in der Familie beeinträchtigt. Mit der Ausbildung zum Lernlotsen/zur Lernlotsin erhält man ein gutes Rüstzeug, um Lernsituationen positiv zu gestalten.

Zielgruppe: Eltern mit Kindern im letzten Kindergartenjahr bzw. im Volksschulalter, Horthelfer/innen, Leihomas/-opas, Tagesmütter/-väter und Personen, die mit Volksschulkindern lernen und Hausübung machen.  Drei Module, Beginn 6. März, Kursort: Linz, Infos und

Anmeldung (bis 24. Februar), www.spiegel-ooe.at ATZLESBERGER

Tag für Ehrenamtliche in Wilhering Stift Wilhering. Eine Pfarr-Ge-

meinde entwickelt sich im Zusammenwirken vieler Christen und Christinnen. Daraus ergeben sich Anliegen, für die sich Ehrenamtliche einsetzen, wie etwa Menschen begeistern und zusammenbringen oder generationenübergreifende Begegnungen ermöglichen. Ein eigener „Tag des Ehrenamts“ widmet sich im Stift Wilhering am Samstag, 29. Februar, von 9.30 bis 16.30 Uhr den gesellschaftlichen Bedingungen und Entwicklungen, die einen starken Einfluss ausüben: Vervielfältigung der Sinn-Angebote, unterschiedliche Kulturen, ver-

schiedene Lebensstile und Milieus nebeneinander. Zum Programm zählt unter anderem:

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 Anmeldung bis 16. Februar unter  Gruppe: Trauernde Eltern und ehrenamt@dioezese-linz.at Geschwister, Di., 3. 3., 17 bis 19 Uhr, Begl.: Christine Buchberger.

 Impulsreferat von Prof. Regi-

na Polak, Institutsvorständin am Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien  Statement „Ehrenamtliche im Zukunftsweg“ von Mag.a Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Pastoralamtes und Projektleiterin des diözesanen Zukunftswegs „Kirche weit denken“  Kabarett mit Lydia Neunhäuserer: „Glaubn hoast nix wis- Ein ganzer Tag widmet sich dem sen“ Ehrenamt. ADOBE/FERKELRAGGAE

„Ermäßigung auf Schiefer-Reliefe“ Wählen Sie aus dem reichhaltigen Sortiment der SchieferReliefe das für Sie passende Symbol oder den passenden Spruch. Egal ob für die Liebe, zur Firmung, zum neuen Haus oder für den Hund – es gibt für fast jeden Anlass eine geeignete Schiefertafel. Zum

Aufstellen oder Aufhängen. Mit Bild oder Symbol, Spruch oder Zitat. Ihr Vorteil: Mit der Vorteilskarte der KirchenZeitung erhalten Sie 20 % Ermäßigung auf ALLE Schiefer-Reliefe bei „Veritas by Melanie Hofinger“! Aktion gültig bis 30. April 2020.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Säure-Basen-Balance-Kur, 3 Abende, für Fortgeschrittene, Do., 27. 2., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Margit Trattner, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Geschichten im Kopf, sich schreibend selbst entdecken, Fr., 28. 2., 18.30 bis 21 Uhr, 4 Abende, Ref.: Mag. Heidrun Wolkenstein.  Rückenfit für Frauen, Mo., 2. 3., 14.30 bis 15.30 Uhr, 10 Nachmittage, mit Daniela Havelka.  Von Frau zu Frau: Reden wir über Geld, Vortrag, Di., 3. 3., 19.30 Uhr, mit Mag. Christine Aschauer FH. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Integrales Christsein, Seminar zum Vertiefen und praktischen Einüben integraler Spiritualität, Sa., 29. 2., 9 bis 16 Uhr, Ltg.: Marion Küstenmacher.

Ihr Vorteil

Ein Geschenk mit Symbolkraft!

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Gott 9.0 – Marion Küstenmacher in Oberösterreich, Fr., 28. 2., 15 bis 19 Uhr, Ref.: Marion Küstenmacher.  Meditation und Achtsamkeit, Sa., 29. 2., 9 bis 12 Uhr, Ref.: Gabriele Scheibl.  Familien- und Strukturaufstellung 2020, Fr., 28. 2., 17 Uhr bis max. 21 Uhr, Sa., 9.30 bis max. 22 Uhr und So., 1. 3., 9.30 bis max. 13 Uhr, Ref.: Dr. August Thalhamer.

Einfach Vorteilskarte bei Veritas by Melanie Hofinger vorweisen und Ermäßigung einlösen. Harrachstraße 5 4020 Linz Tel: 0732 77 64 01-26 01 Nähere Info: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Politischer Aschermittwoch, Mi., 26. 2., 20.15 Uhr, Ref.: Dr. Gregor Gysi, Moderation: Dr. Wilhelm Achleitner.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum. Sie können Ihre Termine jederzeit auch selbst auf unserer Homepage eintragen. Unter folgendem Link: https://www.kirchenzeitung. at/site/termine


24 Termine namenstag

Frater Matthias Meczywor ist Prior der Barmherzigen Brüder in Linz. Orden

Matthias (24. Februar) Frater Matthias Meczywor kann ganz genau angeben, seit wann er seinen Namen trägt: Es war der 15. März 1969. An diesem Tag wurde der Josef getaufte junge Mann im Zuge seiner Aufnahme in den Orden der Barmherzigen Brüder eingekleidet und erhielt vom Provinzial den Ordensnamen Matthias. „Ich wusste vorher nicht, welcher Name es wird, und musste mich erst daran gewöhnen. In der ersten Zeit habe ich oft nicht reagiert, wenn mich wer Matthias rief“, erzählt er. Dass ihm der Name von außen zugefallen ist, verbindet ihn in gewisser Weise mit dem heiligen Matthias. Dieser wurde nämlich durch Losentscheid Apostel (Apg 1,23–26), womit die Zwölferrunde wieder komplett war – auch eine Entscheidung von außen. Frater Matthias ist heute Prior der Barmherzigen Brüder in Linz. Als er vor fünf Jahren herkam, war es eine Rückkehr, weil der gebürtige Burgenländer schon vor 30 Jahren hier wirkte.

13. Februar 2020

Freitag, 14. Februar XX Alberndorf. Sakramente und Sakramentalien – Wirken sie in uns?, 1. Abend der Vortragsreihe „Bildungsangebote zur Glaubensvertiefung/Lebensvertiefung“, Abendmesse, 19 Uhr, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Kan. Prof. Dr. Christoph Baumgartinger. XX Gramastetten. Die Jahreszeiten unserer Liebe feiern, Segensfeier für Liebende zum Valentinstag, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, anschließend Agape im Pfarrheim. XX Grieskirchen. Tag der offenen Tür, im ZBZ bietet die Caritas Menschen mit Beeinträchtigungen berufliche Zukunftsplanung, Beratung, Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche, Begleitung in den Betrieben, Coaching und berufsbezogene Weiterbildung an, Zentrum für berufliche Zukunftsplanung, 11 bis 16 Uhr. XX Maria Ach. Gottesdienst für Paare, sich als Paar füreinander Zeit nehmen: Sich als Liebende verstehen und das Gefühl der Verbundenheit stärken, gemeinsam Gott für das Geschenk der Liebe danken, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX St. Marienkirchen an der Polsenz. Das Adam-und-Eva-Prinzip, Kabarett, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Wolf Gruber. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. La Vie en Rose, Valentinstags-Konzert, mit Chansons von Edith Piaf und französischer Akkordeonmusik, 19.30 Uhr, mit Klaudia La Musica, Angelina und Gerald Bok, Akkordeon, P. Werner Hebeisen, Kontrabass, Moderation: Dietmar Koschier. XX Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt: Miteinander reden – in Kontakt kommen – Deutschsprechen üben, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. XX Wels, St. Josef. Jungschar-Fasching, Pfarrheim, 16.30 bis 18 Uhr. XX Zwettl an der Rodl. Romantischer Liederabend, romantische Melodien von Barock bis heute, mit Texten von Nicolas Clancel, Pfarrhof-Saal, 17 Uhr, mit Tea Clancel, Mezzosopran und Jean Matau, Piano. Samstag, 15. Februar XX Linz. Lachen ist ansteckend,

XX St. Florian. Stabat Mater von Giovanni B. Pergolesis, Konzert im Barocken Gartensaal des Stiftes St. Florian, am Fr., 21. 2., um 19.30 Uhr mit den St. Florianer Sängerknaben, Christian Ziemski, Sopran, Alois Mühlbacher, Altus, Ensemble Scaramouche. Alexander Eder

Kabarett, Betriebsseelsorgezentrum der Voest, Treffpunkt mensch & arbeit, Standort voestalpine, 19 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer. XX Linz. Vorhang auf fürs Arcobaleno, großer Benefizabend für das Interkulturelle Begegnungszentrum Arcobaleno, internationaler Tanz, Literatur und Poesie, Gesang und Live-Musik aus aller Welt, Theater Maestro, 19 Uhr. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Good Bye Britain, Konzert, 19.30 Uhr, Ensemble Arte Sonora. XX Neukirchen am Walde. Es blüht hinter uns her, Valentinsgottesdienst, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. XX Ottnang am Hausruck. Wir stellen die Liebe unter Gottes Segen, Valentinsgottesdienst, Pfarrkirche, 19 Uhr, anschließend Agape mit Sektempfang im Pfarrzentrum. Sonntag, 16. Februar XX Kremsmünster. Missa brevis in B-Dur, Kleine Orgelsolomesse, Hob. XXII: 7 von Joseph Haydn, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Linz. Die Spiritualität einer

Ausstellung – Besondere Termine XX Linz. Wunderbunte Bilder, die die Seele berühren, Festsaal und Galerie der Elisabethinen, Ausstellungsdauer: bis Fr., 28. 2., Mo. bis Fr., täglich 14 bis 18 Uhr. XX Linz. „dasbinich“, Zeichnungen von MAgdalena Zehetner, bis 28. 3., Galerie Kulturformen und Café Viele Leute, Pfarrplatz 4, Di. bis Sa., 10 bis 18 Uhr. XX Linz. Variable Objekte + Zeichnungen aus dem Atelier zum Verkauf, Helmuth Gsöllpointner, GALERIE-halle, bis Fr., 28. 2., Öffnungszeiten: Mi., Do., 10 bis 18 Uhr und Fr., 10 bis 14 Uhr. XX Linz. Würde ich hassen, hätte Hitler gesiegt, die tiefe Menschlichkeit des jüdischen Künstlers Jehuda Bacon,

KirchenZeitung Diözese Linz

szenische Lesung mit Bettina Buchholz und ihrer Tochter, Theaterfassung und Inszenierung von Johannes Neuhauser, Tribüne, Theater am Südbahnhofmarkt, Sa., 15. 2., 19.30 Uhr, So., 16. 2., 17 Uhr, Sa., 29. 2., 19.30 und So., 29. 3., 17 Uhr, Kulturverein Etty. XX Linz. Alles, was der Seele gut tut, ein Tag voller Genuss, Achtsamkeit und Entspannung, kurze Einführung in die Theorie der Achtsamkeit, verschiedene ansprechende Übungen zur Achtsamkeit, zum Genießen und zur Entspannung, 29. 2., 9 bis 16 Uhr, Hotel Kolping, Anmeldung bis spätestens 1 Woche vorher bei Michelle Reisenberger, Tel. 0732 66 18 85-250.

Atheistin, Vertiefungsnachmittag, Karmelzentrum, 14 bis 17.30 Uhr, Ltg.: P. Francisco Javier Sancho Fermin OCD, Avila. XX Linz, Mariendom. Musik für Violine und Orgel, 10 Uhr, Johannes Sonnberger, Violine, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. XX Maria Schmolln. Pfarrcafé und EZA-Verkauf, Altenheim Maria Rast, 9 bis 12 Uhr. XX Maria Schmolln. Gottesdienst, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, mit Isabelle Ntumba vom Verein „Licht am Horizont“. XX Vöcklamarkt. Orgelmesse, Werke von Georg Böhm, J. S. Bach, Charles-Marie Widor, Pfarrkirche, 10 Uhr, Christian Köpfle, Orgel. Montag, 17. Februar XX Linz, Karmelitenkirche. Jugendgebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Linz, Ursulinenkirche. Die Glocke Künderin des Friedens?, Vortrag mit Klang-Beispielen von Prof. Johann Marckhgott, OÖ. Kulturquartier, Gewölbesaal, 19 Uhr. Dienstag, 18. Februar XX Altenfelden. Säure-Basen-Balance-Kur, Informationsabend, Pfarrheim, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Margit Trattner. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Johannes Zeinler, Orgel. Mittwoch, 19. Februar XX Wels, St. Johannes. Spiritualität am Abend, „Gebet und Gesang“, Matthäusraum, 19.30 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

13. Februar 2020

Donnerstag, 20. Februar XX Ampflwang. Bibelabend, Pfarrhof, 19.30 Uhr, mit Mag. Dr. Johann Rauscher. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, Ignatiushaus, Domgasse 3, 19.30 Uhr. XX Neumarkt. Segensfeier für Paare in allen Lebenslagen, zusammen wachsen – zusammenwachsen, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Vöcklabruck. ... was tut ihr damit Besonderes? (Mt 5,47), BibelFrühstück, Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen, 9 bis 10.30 Uhr, Begl.: Sr. Teresa ­Hametner. XX Weibern. Vesper, KIM-Zentrum, 18 bis 19 Uhr. Freitag, 21. Februar XX Gmunden. Ökumenisches TaizéGebet, Kirche „Jesus der Auferstandene“, 19 Uhr. XX St. Florian. Stabat Mater, Giovanni B. Pergolesi, Konzert, Barocker Gartensaal, Stift, 19.30 Uhr, St. Florianer Sängerknaben, Christian Ziemski, Sopran, Alois Mühlbacher, Altus, ­Ensemble Scaramouche, Ltg.: Franz Farnberger. Samstag, 22. Februar XX Thalheim. Hümmi oder Hö, Faschingskabarett, Turnsaal der Volksschule, 19.30 Uhr, ­Blitzgneisser. Sonntag, 23. Februar XX Linz, Mariendom. Heitere Orgelmusik, 10 Uhr, Gerhard Raab, Orgel. XX Linz, St. Peter. Faschingsmesse und Faschingsfest mit Circus Alfoni, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, bereits bei der Messe ist faschingsfrohe Maskierung erwünscht, Gastspiel von Circus Alfoni, Pfarrzentrum, großer Saal, 11 Uhr. XX Ottensheim. ­FaschingsIMPULSE: Mischmasch, Kabarett, Pfarrsaal, 10.30 Uhr, mit Günter AUS Linz. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit dem Gebärdenchor aus Linz. XX St. Florian. Jubiläumskonzert – 45 Jahre Camerata Austriac, Stift St. Florian, Sala terrena, 11.30 Uhr, Camerata Austriaca OÖ, Dirigent: Juan Rodriguez Romero, Elisabeth Köstler, Violine. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. XX Wels., St. Johannes. Hl. Messen, Faschingssonntag, 9 und 10.30 Uhr, mit Weißwurstessen im Pfarrsaal. XX Wels, St. Josef. Faschingsstüberl, Gestaltung Katholische Männerbewegung, für Speis und Trank ist gesorgt, Pfarrheim, 10.30 Uhr.

Liturgie

Kinderdom-Führungen

Lesejahr A Lesereihe II Sonntag, 16. Februar 6. Sonntag im Jahreskreis. L1: Sir 15,15–20 L2: 1 Kor 2,6–10 Ev: Mt 5,17–37 Montag, 17. Februar Hl. Sieben Gründer des Servitenordens. L: Röm 8,26–30 Ev: Mt 19,27–29 L: Jak 1,1–11 Ev: Mk 8,11–13 Mariendom

I n den Semesterferien werden im Mariendom Linz Führungen für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren alleine oder mit ihren Eltern angeboten. Verborgene Schätze und Botschaften entdecken – eine neue Rätselrally im Mariendom. Bei dieser Suche erfahren die ­jungen Besucherinnen und Besucher viel Spannendes über den Mariendom, der selbst eine große ­Schatztruhe ist. Beim Lösen von Botschaften und kniffligen Aufgaben kommen die TeilnehmerInnen an verschiedene Plätze und entdecken wertvolle ­Dinge im großen Dom.

Den Abschluss findet die Rätselrallye in der Krypta, der großen ­Unterkirche des Mariendoms, wo es dann mit viel Geschick gilt, einen echten Schatz aufzuspüren. Donnerstag, 20. 2., 14.30 Uhr: Wie Detektive den Dom erkunden Freitag, 21. 2., 14.30 Uhr: Von Spitzbögen, Rosetten und Kreuzblumen Samstag, 22. 2., 14.30 Uhr: Verborgene Schätze und Botschaften XX Infos und Anmeldung: DomCenter Linz, Tel. 0732 94 61 00 oder per E-Mail: domcenter@dioezeselinz.at, www.kinderdom.at

Linzer Bibelkurse

Ehevorbereitung

2. Abend: Den Glauben leben

Partnerkurs für Brautpaare

XX Münzkirchen. Pfarrheim, Di., 18. 2., mit Franz Schlagitweit. XX Pupping. Shalomkloster, Mi. 19. 2., mit Franz Schlagitweit.

XX Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 22. 2., 9 bis 18 Uhr. XX Braunau. Pfarrheim, Sa., 22. 2., 9 bis 18 Uhr. XX Freistadt. Pfarrhof, Sa., 22. 2., 9 bis 18 Uhr. XX Sarleinsbach. Pfarrheim, Sa., 22. 2., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, Sa., 22. 2., 9 bis 18 Uhr. XX Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 23. 2., 9 bis 18 Uhr.

Wenn nicht anders angegeben, jeweils von 19 bis 21.30 Uhr.

aussaattage

Dienstag, 18. Februar L: Jak 1,12–18 Ev: Mk 8,14–21 Mittwoch, 19. Februar L: Jak 1,19–27 Ev: Mk 8,22–26 Donnerstag, 20. Februar L: Jak 2,1–9 Ev: Mk 8,27–33 Freitag, 21. Februar Hl. Petrus Damiani, Bischof, Kirchenlehrer. L: 2 Tim 4,1–5 Ev: Joh 15,1–8 L: Jak 2,14–24.26 Ev: Mk 8,34–9,1

XX Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

17. 2.: Blatt 18. 2.: Blatt bis 9, --- ab 15 bis 20 Frucht 19. 2.: --- Frucht ab 4, Pflanzzeit Ende 9 20. 2.: Frucht bis 13, --- und ab 20 21. 2.: Frucht bis 17, ab 18 Wurzel 22. 2.: Wurzel bis 24 23. 2.: Blüte ab 1 Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

Samstag, 22. Februar L: 1 Petr 5,1–4 Ev: Mt 16,13–19 XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Sonntag, 23. Februar 7. Sonntag im Jahreskreis. L1: Lev 19,1–2.17–18 L2: 1 Kor 3,16–23 Ev: Mt 5,38–48


26 Anzeigen & Hinweise

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN

Lourdes-Wallfahrten

BRIEFFREUNDSCHAFT Ich wohne seit heuer im teilbetreuten Wohnhaus der Lebenshilfe in Großraming, bin 63 Jahre alt, ledig, römisch-katholisch, wandere und lese gerne, bin Mitglied bei verschiedenen Vereinen.

um 19 Uhr, der letzte um 18 Uhr. Kosten: € 120,– pro Paar.

Das Marianische Lourdeskomitee führt heuer zwei Flug-Wallfahrten in den bekannten französischen Marienwallfahrtsort durch: Von 7. bis 12. Mai mit Bischof emeritus Klaus Küng und von 9. bis 14. Juli mit Propst emeritus Maximilian Fürnsinn. Bei der ersten Wallfahrt ist eine Betreuung der Kranken durch Ärzte und Pflegepersonal gewährleistet. Bei der zweiten Wallfahrt kann mit eigener Betreuung teilgenommen werden.

 Informationen und Anmeldung: Karolin und Johannes Schwaiger, Telefon: 0664 798 29 19.

Zuschriften erbeten an: Hermine Riegler Klientin der Lebenshilfe-Werkstätte Großraming Eisenstraße 28 4463 Großraming BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 www.betreuung12-24.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT Berufstätig, 37, NR, NT, sportlicher Mann mit ernsten Absichten sucht gläubige Dame, der Treue, ehrliche Beziehung, Familienwunsch mit christlichen Werten von Bedeutung sind. Raum Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Linz-Land, Linz. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 01/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz VERKAUF Urnenkammern für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at VERKAUF Verkaufe neuwertiges Graf-CarelloBadekissen (Preisnachlass) und einen Persianermantel (Gr. 40). Tel. 0664 102 61 31 VERSCHIEDENES Wer hat Uhren und Schmuck (auch defekt) für einen guten Zweck übrig, günstig bis gratis? Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22

IHRE ANZEIGE AUF KIZ-WEB Sie können Ihre Kleinanzeige für nur 50 % Aufschlag auf den Print-Anzeigenpreis auch auf www.kirchenzeitung.at schalten. Infos: www.kirchenzeitung.at/ anzeigen

 Weitere Informationen: www.lourdeskomitee.at

Kabarett I Zugunsten des Vereins Zu-Flucht (Flüchtlingshilfe Linz) treten Josef Hader, Lainer und Putscher, Omar Sarsam und Clemens Maria Schreiner bei einem Benefiz-KabarettAbend auf. Dieser findet am 2. März, ab 20 Uhr in der Kürnberghalle in Leonding (Limesstraße 8-12) statt.  Nähere Informationen und Karten: www.zu-flucht.at

Kabarett II Unter dem Titel „Hümmi oder Hö“ tritt das Duo Blitzgneisser am 22. Februar, um 19.30 Uhr im Turnsaal der Volksschule Thalheim zu einem Faschingskabarett auf. Der Reinerlös wird für den Umbau des Pfarrzentrums verwendet.  Kartenvorverkauf bei der Raiffeisenbank Thalheim und im Büro der Pfarre Thalheim (€ 17,–; Abendkasse € 20,–).

Ehevorbereitung

In Absprache mit der Abteilung „Beziehung/ Leben“ der Diözese Linz bietet die Schönstatt-Bewegung einen Ehevorbereitungskurs im Greisinghof (Tragwein) im Unteren Mühlviertel an. Termine: 6., 13., 20. und 27. März, 3. und 24. April, die ersten Termine jeweils

Jugendbuch-Wettbewerb Bereits zum 18. Mal schreibt die Stadtgemeinde Schwanenstadt ihren internationalen Kinder- und Jugendbuchwettbewerb aus. Zum Rahmenthema „Über Ströme, Seen und Meere“ sind alle Generationen zur Einreichung eingeladen. Das Siegerbuch wird publiziert, in den weiteren Kategorien winken ebenfalls Preise. Die Gestaltung der Bücher mit Text und Bild ist der Fantasie überlassen. Die Werke können von Einzelpersonen, Gruppen oder Schulklassen gestaltet werden. Einreichfrist ist der 19. Juni 2020, 12 Uhr.  Informationen erteilt das Stadtamt Schwanenstadt, Frau Juric, Tel. 07673 22 55-311.

Offener Sozialstammtisch Am 3. März findet im Cardijn-Haus (Kapuzinerstr. 49, Linz) ab 19 Uhr der 144. offene Sozialstammtisch statt. Es referiert die Autorin Veronika Bohrn Mena von der Gewerkschaft GPA-djp Wien zum Thema „Arm trotz Arbeit: prekäre Arbeit ist weiblich“.

Ausstellung zur Courage Von 19. Februar bis 24. Mai zeigt der Verein „Die österreichischen Freunde von Yad Vashem“ zusammen mit der Kepler-Universität eine Ausstellung im Linzer Schlossmuseum. Unter dem Titel „Die Gerechten. Courage ist eine Frage der Entscheidung“ werden Österreicher/innen vorgestellt, die in der NS-Zeit jüdischen Mitbürger/innen ohne Gegenleistung geholfen haben. Während des Eröffnungsabends am 18. Februar (ab 18 Uhr) wird Dr. Lucia Heilman interviewt, die während der NS-Zeit zusammen mit ihrer Mutter von Reinhold Duschka versteckt worden war.

Workshop

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Geschäftsführender Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Die bekannte Theologin und Autorin Marion Küstenmacher leitet am 28. Februar, ab 15 Uhr einen Workshop in AttnangPuchheim zum Thema „Vom spirituellen Wachsen und Erwachsenwerden“.  Nähere Informationen und (notwendige) Anmeldung im Maximilianhaus Attnang-Puchheim, Telefon: 07674 665 50


KirchenZeitung Diözese Linz

Dank & Werbung 27

13. Februar 2020

Dank n Don-Bosco-Schulen Vöcklabruck. Im Rahmen der Diplomarbeit organisierten Annalena Schlager (4. v. re.) und Stefanie Affenzeller (2. v. re.), beide Schülerinnen der HLW der Don-Bosco-Schulen Vöcklabruck, in Zusammenarbeit mit der Gesunden Gemeinde Vöcklabruck einen Vortrag zum Thema „Der Darm als die Zentrale der Gesundheit“. In Anwesenheit von Bürgermeister Herbert Brunsteiner und der Stadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel konnten die Schülerinnen die freiwilligen Spenden des Vortrags von 700 Euro an Elisabeth HolubLandl für die Österreichische Krebshilfe überreichen. Privat

n Steyr. Aus dem Erlös der Krippenausstellung konnte die Obfrau der Goldhaubengruppe Steyr, Pauline Leitner (4. von links), der Leiterin des Integrationszentrums Paraplü Steyr, Brigitte Egartner (2. v. rechts), 3.650 Euro übergeben. Seit 25 Jahren ist das Caritas Integrationszentrum Paraplü ein Ort der Begegnung und Bildung. Hilu n Schiedlberg. Die Hilfsvereinigung SSTA (Sierning, Schiedlberg, Aschach, Ternberg) unterstützt seit langem die Inititiave Mary‘s Meals. Das 1992 gegründete Hilfswerk versorgt Schulkinder mit einem täglichen, warmen Essen. Etwa 1,6 Millionen Schüler/innen in 18 Ländern können sich dank einer Schulküche von Mary‘s Meals einmal täglich satt essen. Bei einem Informationst-

reffen in Schiedlberg versammelten sich kürzlich unterstützende Gruppen und Mitarbeiter/innen aus Eferding, Dietach, Salzburg, Steyr, Linz, Kollerschlag, Ernsthofen, Waldneukirchen, Wien, Wels, Pettenbach und Kremsmünster. Seit 2016 unterstützt die SSTA von Schiedlberg aus eine Schulküche in Liberia (Afrika), einem der ärmsten Länder der Welt. Dort erhalten 1.065 Kinder eine warme Mahlzeit und es kommen ständig mehr. Weiters werden in Schiedlberg Schulrucksäcke und -taschen gesammelt. Aus halb Österreich treffen sie ein. In Schiedlberg werden sie von Helfer/innen mit Schulutensilien wie Bleistiften, Kugelschreibern, Heften ... bestückt. Bereits 6.500 volle Schultaschen wurden nach Afrika geschickt. privat

Entgeltliche Einschaltung Foto: BMF/Adobe Stock

bmf.gv.at

Was ist neu 2020 •

Entlastung von geringverdienenden Arbeitnehmern bzw. Pensionisten von bis zu 300 bzw. 200 Euro pro Jahr

Erhöhung der Kleinunternehmergrenze von 30.000 auf 35.000 Euro jährlich sowie Pauschalierung für Kleinunternehmer

Einführung einer Digitalsteuer für große internationale Online-Konzerne

Was sich 2020 noch ändert finden Sie gesammelt auf bmf.gv.at/wasistneu2020


28 Kultur

13. Februar 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Leidenschaft für die Hubert Nitsch. Abteilungsleiter des Kunstreferats und Diözesankonservatorats. Er sichtete den Nachlass Rombolds. Andraschko

Angebote n Kepler-Salon-Extern. Fragen nach dem Existenziellen – ein Rundgang durch die Ausstellung mit Hubert Nitsch und Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie, am Do., 2. April, 18 Uhr. n Buchpräsentation. Präsentation des Werkkatalogs: „Auf Kunst verzichten, heißt sprachlos werden.“ Die Sammlung Günter Rombold, am Do., 2. April, um 19 Uhr. n Tango Y Arte. Führung durch die Ausstellung mit Monika Leisch-Kiesl, Tango Argentino im Festssal der Landesgalerie mit DJ Joachim Leisch, am So., 10. Mai, von 10 bis 17 Uhr.

Künstler Arnulf Rainer und Günter Rombold im Gespräch (li.); Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie, mit Prof. Rombold in seiner Wohnung (Mitte); Kreuzigungsgruppe in Rombolds Wohnzimmer (rechts). Nöbauer/LandOÖ/Kiz/elle

Er war Priester, Kunstförderer und Sammler. Seine Wohnung in Linz war ein Ort der Begegnung und der Kunst: Prof. Günter Rombold pflegte einen regen Austausch zu Kunstschaffenden und diözesanen Mitarbeitern. Hubert Nitsch war einer davon. Er wurde angefragt, nach Rombolds Tod dessen Nachlass zu sichten. Ein Schatz tat sich auf.

waren, dem OÖ Landesmuseum. Die private Bibliothek ging an die Katholische Privatuniversität. Fast drei Wochen lang ist Hubert Nitsch damals nach der Arbeit für zwei bis drei Stunden in die Wohnung Rombolds gegangen und hat dort im Auftrag des Nachlass-Verwalters die Wohnung Zimmer für Zimmer, Schrank für Schrank nach Kunstwerken durchgesehen.

Elisabeth Leitner

Sprache der Religion. Die Leidenschaft für Kunst wurde bei Rombold im Kindesalter durch seinen Onkel Max Fischer geweckt, weiß Nitsch. „Das hat mein Leben reich gemacht“, sagt Rombold in seiner Autobiographie dazu. Die Freundschaft mit Msgr. Otto Mauer war geprägt von der Beschäftigung mit Kunst. Die Kirche für Kunst zu öffnen, war beiden ein Anliegen: „Kunst ist die Sprache der Religion. Auf sie verzichten, heißt sprachlos werden“, ist eines der wichtigsten Zitate von Prof. Günter Rombold.

Günter Rombold war zeit seines Lebens ein interessierter, aufgeschlossener Mensch, erinnert sich Nitsch: „Er war sehr wertschätzend und wollte immer wissen, was in der Diözese los ist, welche Projekte gerade im Entstehen waren, welche Künstler an Neugestaltungen arbeiteten.“ Dieser Austausch fand, je älter Prof. Rombold wurde, immer öfter auch in den privaten Räumlichkeiten des Priesters, Kunstförderers und Sammlers statt. Dort sah man ein Bild von Siegfried Anzinger im Wohnzimmer hängen, daneben eine frühbarocke Kreuzigungsgruppe über dem Sofa, ein Bild von Alfred Kubin am Schreibtisch. Kunst war allgegenwärtig. „Spannend ist für mich, dass er mit der Kunst gelebt hat.“ Vieles verbarg sich aber auch in Sammelmappen in Schränken: „Das ist einfach schön, wenn man Originale anschauen kann und Arbeiten von Kubin und Rainer in Händen hält“, erzählt Nitsch, der selbst Künstler und Theologe ist. Fülle an Werken. „Die Fülle, die in der Wohnung von Günter Rombold vorhanden war, hat mich überrascht“, erzählt Hubert Nitsch, der hauptberuflich Abteilungsleiter des Kunstreferats ist. Rombold verstarb am 10. Dezember 2017 im 93. Lebensjahr. In seinem Testament vermachte er alle Kunstwerke, die noch in seiner Wohnung in Linz

Sammlung Rombold. An der damaligen Katholisch-Theologischen Hochschule hat Rombold das Institut für Kunst und Kirchenbau gegründet. Die Förderung des Bereichs Kunst war ihm immer wichtig. Heute gibt es an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität eine Fakultät für Kunstwissenschaft und Philosophie. Prof. Monika Leisch-Kiesl hat sein Werk weitergeführt und auch die aktuelle Ausstellung mitkuratiert. An die 200 Grafiken, 16 Mappenwerke und vier Ölbilder konnten nach Rombolds Tod an die Landesgalerie Linz übergeben werden. Sie ergänzen nun die Sammlung Rombold, die er bereits im Jahr 2002 dem Land Oberösterreich übergeben hat. Die Ausstellung „Passion Kunst. Die Sammlung Rombold“ wird nun, am 26. Februar, um 18.30 Uhr in Anwesenheit von Bischof Hermann Glettler eröffnet. XX Landesgalerie Linz, 27. 2.–1. 6. 2020


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

13. Februar 2020

Kunst ALFRED KUBIN, Golgotha, um 1920, sign., Aquarell, Tusche auf Katasterpapier, 39,2 × 31,2 cm, Inv.-Nr.: Ha II 13.179, OÖ Landesmuseum ©EBERHARD SPANGENBERG, MÜNCHEN / BILDRECHT WIEN 2020.

Monika Leisch-Kiesl ist Professorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Fakultät für Philosophie und für Kunstwissenschaft der KU Linz. Seit 2002 Mitherausgeberin von „kunst und kirche. Magazin für Kritik, Ästhetik und Religion“. WINDER

Linz ist „Vorzeige-Diözese“ in puncto Kunst & Kirche Sie kennt die Sammlung Rombold besonders gut: Prof. Monika Leisch-Kiesl. Sie hat den von Günter Rombold gesetzten Schwerpunkt Kunst an der damaligen Katholisch-Theologischen Hochschule weiterentwickelt und nun die aktuelle Ausstellung gemeinsam mit Sabine Sobotka und Gabriele Spindler kuratiert. INTERVIEW: ELISABETH LEITNER

Was ist das Besondere an der Sammlung? Monika Leisch-Kiesl: Günter Rombold hatte

ein großes Gespür für Qualität. Dadurch konnte er bedeutsame Werke – wie etwas von Max Beckmann – bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt relativ günstig erwerben. Daneben zeugt die Sammlung von seinem existenziellen Zugang zur Kunst. Expressive Tendenzen sind vorherrschend: Werke des Expressionismus vom Beginn des 20. Jahrhunderts, Werke des Informel aus den 1950er-/60er-Jahren und schließlich die sogenannten „Neuen Wilden“ der 1980erJahre. Daneben hat ihn die Abstraktion interessiert; hier sah er stärker spirituelle und meditative Aspekte artikuliert.

Gab es auch Überraschendes für Sie? Leisch-Kiesl: Auffallend, und für viele

die Diözese Linz vorangetrieben? Leisch-Kiesl: Kunst und Religion gehörten

möglicherweise überraschend, sind eine Reihe herausragender Arbeiten erotischen, zum Teil auch sexuellen Inhalts. „Die Kunst ist ein Anwalt des Eros“, ist neben dem Ausdruck des Existenziellen und der Suche nach Transzendenz die dritte Säule, auf der er seine Sammlung aufbaute. Ich habe diesem Ausspruch meinen Katalogbeitrag gewidmet, um dieser bislang weniger beachteten Qualität der Sammlung Rombold ein wenig auf die Spur zu kommen.

für ihn zusammen. Da Religion die zentralen Fragen des Menschseins thematisiert und prägt, könne sie auf Kunst nicht verzichten. „Auf Kunst verzichten, heißt sprachlos werden.“ Das war sein Credo und das haben wir auch als Motto für den Sammlungskatalog gewählt. Die Diözese Linz ist innerhalb Österreichs eine „Vorzeige-Diözese“ hinsichtlich der Auseinandersetzung und des Dialogs zwischen Kirche und zeitgenössischer Kunst. Inzwischen sind wir eine Reihe von Persönlichkeiten, die sich dafür engagieren – und dies auf einem qualitativ hohen Niveau. Da ließe sich nun vieles aufzählen: Ich greife die ökumenische Zeitschrift „kunst und kirche“ heraus. Günter Rombold hat sie über Jahrzehnte als einer der Redakteure bzw. als Mitherausgeber geprägt. Sehr deutliche Spuren hat er auch an der Katholischen Privatuniversität Linz hinterlassen.

Gibt es in der Sammlung Rombold Arbeiten, die Sie in besonderer Weise ansprechen? Leisch-Kiesl: Ja, mein Lieblingsblatt ist „Do-

minanz der Weisheit“ von Maria Lassnig. Er hat es erst relativ spät erworben. Ich denke, es hing mit Rombolds Auseinandersetzung mit dem Feminismus und mit Genderfragen zusammen. Im Zuge dessen hat er auch bemerkt, dass Künstlerinnen in seiner Sammlung stark unterrepräsentiert sind. Kunst und Religion waren die Leidenschaft von Günter Rombold. Was hat er in puncto Kunst für

 Führung mit Prof. Monika LeischKiesl: Do., 23. April, 18 Uhr, Thema: Der Sammler Günter Rombold


30 Personen & Dank & Leser/innen

13. Februar 2020

Dank

KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/Innen

n Pfarrsekretär/innen. Die Gemeinschaft der pensionierten Pfarrsekretär/innen unternahm eine Kripperlroas ins Salzkammergut. In Bad Ischl führt Pfarrsekretär Giuseppe Preims durch die Kirche und zeigte die Südtiroler Moroderkrippe. Bad Goisern war eine weitere Station für die 31 Teilnehmer/innen an der Fahrt. Wiesmayr

Religionsfreiheit Wir regen uns mit Recht auf, über die Unterdrückung der Religionsfreiheit von Christen in muslimischen Ländern. Es ist ganz schlimm, was ihnen angetan wird und die Christen werden behandelt als Bürger zweiter Klasse. Der Einsatz für Religionsfreiheit ist daher eine ganz wichtige Aufgabe. Nun gibt es bei uns das Bestreben, muslimischen Mädchen das Kopftuch zu verbieten. Als Begründung dient der Verdacht, sie könnten von den Eltern gezwungen werden. Was ist aber, wenn die Eltern, und vielleicht auch Kinder, das Kopftuch als religiöses Bekenntnis sehen? (...) Wenn man verhindern will, dass muslimische Eltern ihre Töchter zwingen ein Kopftuch zu tragen, so muss man den Eltern den hohen Wert religiöser Freiheit, auch gegenüber Kindern, nahebringen. Ein Kopftuchverbot ruft nur Widerstand hervor und ist außerdem für eine Integration hinderlich.

n Lebenswelt Schenkenfelden. Acht Medaillen, darunter einmal Gold, gab es für die sechs Sportler der Lebenswelt Schenkenfelden, die Ende Jänner 2020 bei den Special Olympics in Villach teilnahmen. Insgesamt kämpften 900 Wettkämpfer/innen aus dem In- und Ausland in neun Sportarten um einen Platz auf dem Stockerl. Die Goldmedaille (für „Ski Nordisch 500 m Klassisch“) gewann Josef-Fridolin Klausner genau an seinem 63. Geburtstag. Barmh. Brüder

geburtstage

Hermann Leimer, St. Valentin

n Am 13. Februar 2020 feiert Prälat Dr. Hans Hollerweger, wohnhaft in Linz, seinen 90. Geburtstag. Er stammt aus St. Georgen im Attergau, wurde 1954 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in LinzSt. Theresia und Linz-St. Michael war er Präfekt und Musiklehrer am Kollegium Petrinum in Linz. 1966 promovierte er zum Doktor der Theologie, 1972 habilitierte er sich für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Graz. Ab 1967 lehrte Dr. Hollerweger Liturgiewissenschaft an der Phil.-Theol. Hochschule Linz. Außerdem unterrichtete er an der damaligen Religionspädagogischen Akademie der Diözese Linz. 1996 wurde Dr. Hollerweger emeritiert. Seit Mitte der Achtzigerjahre hat Dr. Hollerweger Kontakt zu den Christen im Tur Abdin in der Südosttürkei. Er ist Initiator

des Vereins „Initiative Christlicher Orient – Freunde des Tur Abdin“. Durch viele Aktivitäten versuchte er, die Christen im Orient auch im Westen bekannt zu machen. 2006 verlieh ihm der derzeitige Chaldäische Patriarch Kardinal Louis Raphael Sako den Titel „Chorepicopus der Chaldäischen Kirche von Kirkuk“. n Am 13. Februar 2020 vollendet Mag. Florian Hellwagner CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, Pfarrer in Hollenthon, Erzdiözese Wien, sein 60. Lebensjahr. Er wurde 1988 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Bromberg und Walpersbach (Erzdiözese Wien), Lambrechten und Utzenaich ist H. Florian seit 1995 Pfarrer in Hollenthon und seit 2013 zusätzlich Pfarrprovisor von Bromberg (Erzdiö-

zese Wien). Für seine Ordensgemeinschaft ist er außerdem als Verwalter der Besitzungen des Stiftes Reichersberg in Niederösterreich tätig. n Am 16. Februar 2020 feiert KonsR Johann Bernhard, wohnhaft in Linz, seinen 85. Geburtstag. Er stammt aus Gallneukirchen und wurde 1959 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in Oberkappel, Haid, Taufkirchen an der Trattnach und Steyr-Stadtpfarre kam er 1969 als Kaplan in die Pfarre Linz-St. Theresia. Mit der Errichtung der Seelsorgestelle Heiligste Dreifaltigkeit (Linz-Oed), deren Sprengel von St. Theresia abgetrennt wurde, leitete Bernhard ab 1976 bis 2004 die Pfarrer Heiligste Dreifaltigkeit. Er hilft noch als Kurat in der Pfarre und bei den Franziskusschwestern mit.

Versuchung Zum Leitartikel in Ausgabe 6:

Vor ca. einem halben Jahr hat in Pinsdorf unser Pfarrassistent Gerhard Pumberger beim „Vater unser“ folgende Formulierung vorgeschlagen: „… und führe uns in der Versuchung und erlöse uns von dem Bösen.“ Wir beten zu Hause beim Tischgebet seither sehr gerne diese Form, weil wir glauben, dass es genau das ist, worum wir Gott bitten dürfen. Möglicherweise war es ohnehin immer so zu verstehen. Natürlich dauert so eine Änderung eine gewisse Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat. Zumindest verlangt es mehr Aufmerksamkeit beim Beten. Der Text passt übrigens auch sehr gut bei der gesungenen Version. Waltraud Egger, Pinsdorf


Leser/innen am Wort 31

13. Februar 2020

Die Formulierung der Bitte im Vaterunser, uns nicht in Versuchung zu führen, steht schon länger in Diskussion. Die einfachste Lösung des Problems wäre nach meiner Meinung, das „nicht“ wegzulassen (und den Satz dann anzupassen, Anm.). Jede Bitte, etwas nicht zu tun, unterschiebt dem anderen die Absicht, etwas Unerwünschtes zu planen. Die neueste Version, mit „nicht im Stiche lassen“ bringt da keine Verbesserung, sondern hat sogar einen weiteren Nachteil. Die Redensart kommt nämlich aus den ritterlichen Kampfspielen und bedeutet, jemand in Gefahr zu verlassen. Das passt eigentlich nicht in ein christliches Gebet. Wenn man auf das „nicht“ verzichtet, dann lautet die Bitte so: „... führe uns in der Versuchung und erlöse ...“ Das entspräche auch dem gewohnten Rhythmus. RUDOLF STANZEL, ROSENAU/H.

Wenn Herr Dr. Niederleitner eine Änderung der 6. Vaterunserbitte „richtig“ nennt, so ist zu entgegnen, dass dies vielleicht in der Messe möglich (aber nicht sinnvoll) wäre, keineswegs aber in der Bibel. Von zwei verschiedenen Evangelisten wird sie so überliefert, wie wir sie beten – im Griechischen ein primitiver Satz, an dem nichts zu deuteln ist. Ein Eingriff in den Urtext der Bibel, der Urkunde des Christentums, ist Urkundenfälschung. (...) Gott wird uns nicht versuchen, wenn wir ihn darum bitten – und wenn doch, dann sicher nicht über ein für uns heilsames und folglich von uns lösbares Maß hinaus. Die 6. Bitte erinnert daran, dass Gott allein die Macht in der Welt hat und sonst niemand. Wenn wir sie gläubig beten, wie die Bibel sie überliefert, legen wir dafür Zeugnis ab. DIPL.-ING. HILDEBRAND HARAND, WILHERING

Beachten Sie bitte zu diesem Thema auch den Beitrag von Franz Kogler vom Bibelwerk der Diözese Linz auf Seite 3.

Bibelserie über „Fake news“

7 Wochen um 9 Euro!

Zur aktuellen Serie auf der Glaubensseite:

Die Bibel ist zum Glück keine „Fake-Botschaft“, sondern die „Frohe Botschaft“. Ich freue mich daher immer wieder, wenn ich aus der Bibel lese und Zeugnisse erfahre, wie es Menschen gelingt, aus dieser Botschaft heraus zu leben. Ich würde die Serie über „Fake News“ eher in einer Gratiszeitung am Bahnhof vermuten, aber nicht in der Kirchenzeitung. Mit der „Frohen Botschaft“ lassen sich Menschen immer wieder begeistern – gerade heute, mit „Fake-News“ ganz sicher nicht. Egal, was auch Simone Paganini aus Deutschland über den Regenbogen weiß oder nicht oder eben alles für „FakeNews“ hält – ich freue mich jedes Mal wenn ich einen Regenbogen sehe. REINHARD STEININGER, GARSTEN

Stimmen mit Mascherl Zum Leserbrief von Dr. Johann Hahn in Ausgabe 6:

Die Sicherheit, mit der Leserbriefschreiber Hahn behauptet, dass die 10 Gegenstimmen für rund 70 „konservative“ Priester stünden, die mit dem Strukturmodell nichts anfangen können, verblüfft: Haben die Stimmen denn ein Mascherl? Könnten einige von ihnen nicht auch KritikerInnen zugeordnet werden, denen das Modell insofern nicht weit genug geht, als wesentliche Probleme unserer gegenwärtigen Kirche damit gar nicht angegangen werden?! DR. HARALD PRINZ, ENNS

Veröffentlichungen von Leserbriefen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion zu deren Inhalt. Kürzungen aus Platzgründen sind vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

Foto: adobe.stock.com

KirchenZeitung Diözese Linz

Foto: Franz Kälin

Durchkreuzt Pater Martin Werlen – Mönch des Klosters Einsiedeln – schreibt ab 26. Februar 2020 über den gläubigen Umgang mit durchkreuzten Lebensplanungen.

www.kirchenzeitung.at/kurzabo Tel. 0732 76 10-39 69 Abtrennen und einsenden an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz

JA

Ich möchte die KirchenZeitung mit der Serie „Durchkreuzt“ von Pater Martin Werlen 7 Wochen um 9 Euro lesen. Die Zustellung endet automatisch. Aktion gültig bis 21. Februar 2020.

Ich bestelle die KirchenZeitung um derzeit 55,60 Euro pro Jahr und wähle als Willkommensgeschenk: das Buch „Wo kämen wir hin?“ von Pater Martin Werlen, Mönch und Schweizer Bestsellerautor das Holzkreuz aus Olivenholz von Veritas by Melanie Hofinger Das Abo beginnt mit nächstfolgender Ausgabe für mind. ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich, mit 14-tägiger Kündigungsfrist. Name Straße, Hausnummer Postleitzahl

Ort

Telefon

E-Mail

Datum

Unterschrift

Mit meiner Unterschrift willige ich ausdrücklich ein, dass meine bekannt gegebenen personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail) für eventuelle weitere Kontaktaufnahmen elektronisch gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Mein Einverständnis hierzu kann ich jederzeit mittels Brief an die KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz oder per Mail an office@kirchenzeitung.at widerrufen. Durch den Widerruf der Einwilligung wird die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Mit meiner Unterschrift akzeptiere ich die AGB: www.kirchenzeitung.at/agb

www.kirchenzeitung.at/kurzabo Tel. 0732 76 10-39 69


unter uns Tempo 100: Sinnvoll, aber unrealistisch

Denkmal

Ein Landsmann Anton Bruckners (1824–1896) Neuerungen in der Musik lassen ihn wie einen „Stein vom Mond“ wirken, hat Nikolaus Harnoncourt einmal gesagt. Gleichzeitig atmet seine Musik wie keine andere die Seele Oberösterreichs. Heinz Niederleitner

Gemeinfrei/Archiv

Schwester lebte; zu Bad Kreuzen, wo er auf Kur war; oder zu Kronstorf, wo er „wie im Himmel“ lebte. Weitere Brucknerorte, viele davon in Oberösterreich, finden sich auf www.antonbruckner.at. Mitmachen. Einer der frühen Lehrer Bruckners war sein elf Jahre älterer Cousin Johann Baptist Weiß, der den „Teenager“ 1835 bis 1837 in Orgelspiel und Generalbass unterwies. Unsere Frage: In welcher oberösterreichischen Gemeinde lebte Weiß, der als Lehrer und Organist arbeitete? Einsenden bis Fr., 21. Februar 2020 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Die „Tempo 140“-Strecken auf den Autobahnen werden aufgehoben. Für mich gilt auch künftig keine Beschränkung, denn ich fliege ja fast CO2-frei.

„Strategisches Um-die-Ecke-Denken oder taktische Spielereien können wir nicht gebrauchen.“ Johannes zu Eltz, Stadtdekan in Frankfurt/M., über den Synodalen Weg in Deutschland

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wenn es Musik gibt, die den Geist von Oberösterreichs Voralpengebiet spüren lässt, dann ist das der erste Satz der vierten Symphonie Bruckners. Obwohl der Meister zu der Zeit, da er diese Töne zu Papier brachte, seinen Lebensmittelpunkt schon länger in Wien hatte, blieb er bis zuletzt ein Kind Oberösterreichs. Dabei waren es eben nicht nur sein Geburtsort Ansfelden, das Stift St. Florian, die Lehrerstelle in Windhaag oder die Organistenstellung in Linz, die den Komponisten prägten. Bezüge gab es neben vielen anderen Orten auch zu Vöcklabruck, wo seine

Im Komponieren mutig: Anton Bruckner

Unterwegs zu einem Arbeitstermin. Ich bin spät dran, drücke aufs Gas. 140 km/h zeigt die Tachonadel. Hier auf der Autobahn zwischen Sattledt und Haid ist dieses Tempo als Relikt der alten Regierung noch wenige Tage erlaubt. Mit den Toleranzgrenzen beim Radar muss man sich überhaupt erst ab 150 km/h Sorgen über mögliche Strafen machen. Ich bin ein strikter Gegner dieser Raserei und ich mache es gelegentlich trotzdem. So irrational ist Autofahren. Selbstdisziplin reicht für die meisten Verkehrsteilnehmer nicht aus. Es braucht einen strikten Gesetzgeber und eine wachsame Exekutive. Dabei wäre ein generelles Tempo 100 auf Österreichs Autobahnen ideal für Umwelt und Klima, wie das Experten aus dem Verkehrsministerium schon längst vorgerechnet haben. 450.000 Tonnen Treibhausgas könnten im Autoverkehr dadurch pro Jahr locker eingespart werden, einfach indem wir alle weniger Gas geben. Und: Bei Tempo 130 wird um 64 Prozent mehr Stickoxid ausgestoßen als bei Tempo 100. So dringlich die Umweltprobleme sind, so unrealistisch ist leider derzeit aber auch, dass sich irgendeine Regierung jemals traut, diese Maßnahme umzusetzen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.