JACK HAIJES
Nr. 40 I 1. Oktober 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75
Mut zur Seelsorge Bischof Manfred Scheuer stellte anlässlich der Priesterweihe im Stift Schlierbach die Zuwendung zu den Menschen ins Zentrum. Seiten 4 und 14 Interview. Seit 20 Jahren segnet Pfarrer Franz Zeiger Tiere in Linz-St. Peter. Seite 3
Dechantenkonferenz. Generaldechant Slawomir Dadas spricht über die Diözesanreform. Seite 4
Jubiläum. Vor 100 Jahren wurde Österreichs Verfassung beschlossen. Seite 6
2 Meinung KOMMENTAR
1. Oktober 2020
Kirche, wie geht‘s?
Volksschulkampf
Zuletzt wurde medial trübes Licht auf den Zustand der Kirche auch in Oberösterreich geworfen – unter dem Motto: Kirche in der Corona-Defensive. Dieses Bild ist ergänzungsbedürftig. Zahlreiche Pfarren bemühen sich aktuell darum, die verschobenen Erstkommunionfeiern unter verschärften Schutzbedingungen durchzuführen. Ohne enormes Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen wäre das nicht möglich. Diese überlegen und planen schon jetzt, wie die normalerweise übervollen „Kindermetten“ am Heiligen Abend stattfinden können. Wo es verantwortbar ist, werden auch andere Feiern begangen, zum Beispiel jene für Ehejubilare. Bedenkt man den Aufwand, der in Corona-Zeiten dafür notwendig ist, darf, ja muss man sich über diese enorme Arbeit freuen! Vor allem gilt es, jenen zu danken, die ihre Kraft einbringen, an welcher Stelle auch immer.
In Mamas Stöckelschuhen herumspazieren? Dasselbe Dirndl wie Mama tragen, nur vier Nummern kleiner? Mädchen experimentieren, kopieren und fühlen sich stolz mit Mama verbunden. (Buben tun das übrigens auch.) Dieser Stolz lachte aus Aminas Gesicht, als sie eines Tages aus der Schule spazierte – sie trug ein Kopftuch in derselben Farbe wie Mama.
monika.slouk@koopredaktion.at
Seit 2019 ist es verboten, in der Volksschule Kopftücher zu tragen. Doch Diskriminierung von Frauen und Mädchen gibt es noch. Die lässt sich nämlich nicht so leicht aus der Welt schaffen wie ein buntes Kopftuch aus der Volksschule. Neben der Debatte zum Thema Sterbehilfe geht unter, dass auch das Kopftuchverbot vom Verfassungsgericht geprüft wird. Kippa und Kinderturban der Buben sind nicht verboten. Solange vorwiegend Männer Gesetze machen, solange Buben mehr verdienen werden als ihre Mitschülerinnen, solange ist ein Kopftuchverbot Augenauswischerei. Dass (muslimische, katholische, atheistische und welche auch immer) Männer Frauen keine Vorschriften machen, die sie aufgrund ihres Frauseins einhalten müssen, ist ein wichtiges Ziel. Wir erreichen es aber nicht, indem wir Kindern vorschreiben, was sie nicht anziehen dürfen.
Damit ist auch der entscheidende Punkt bei jedem Reformprozess in der Kirche angesprochen: Zukunft wird es sicher dort geben, wo Menschen sich einbringen, wo Gemeinschaft gelebt wird sowie Gottes- und Nächstenliebe im Zentrum stehen. Das hängt im Letzten nicht vom Papst und von Rom ab, nicht vom Bischof oder vom Pfarrer, sondern einzig allein von jedem einzelnen gläubigen Menschen – egal ob Kleriker oder Laie. Kirche – das sind die Menschen und das Vertrauen, dass Gott mit uns ist.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
KOPF DER WOCHE: NORMA PIMENTEL, EINFLUSSREICHE ORDENSFRAU
„Lieblingsnonne des Papstes“ Das US-Magazin „Time“ nennt die Ordensfrau Norma Pimentel unter den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2020. Sie engagiert sich für Flüchtlinge.
REBECCA BLACKWELL / APA
MONIKA SLOUK
KirchenZeitung Diözese Linz
Seit drei Jahrzehnten ist Schwester Pimentel eine Galionsfigur der Barmherzigkeit, schreibt Julián Castro in seiner Laudatio im „Time“-Magazin. Sie unterstützt Migranten, die an der Grenze zwischen Mexiko und den USA stranden. Als Caritasdirektorin des Rio Grande Valley organisiert Sr. Norma Zuflucht, Nahrung und Trost für Menschen, die sonst oft wie „Untermenschen“ behandelt werden.
„Wenn wir menschliches Leiden sehen, können wir ihm nicht den Rücken kehren, wir müssen reagieren.“ SR. NORMA PIMENTEL
Opposition. Ihre Arbeit habe unter Präsident Donald Trump noch an Bedeutung gewonnen, schreibt der Demokrat Julián Castro: „Während Trump den Migranten gegenüber Härte zeigte, zeigte sie Mitgefühl. Während er die Verwundbaren zurückwies, predigte sie Gemeinschaft und Akzeptanz. Während er Angst schürte, lehrte sie Liebe.“ Ihre nie versiegende Hoffnung und ihr unerschütterliches Mitgefühl hätten ihr den Spitznamen „Lieblingsnonne des Papstes“ beschert. Ein Volk. Sr. Norma Pimentel, als Kind mexikanischer Einwanderer in den USA und Mexiko aufgewachsen, sagte in ihrer Dankesbotschaft: „Wir sind alle ein Volk Gottes, Menschen, die von der Gegenwart Gottes in uns selbst und in anderen getrieben werden. Wenn wir menschliches Leiden sehen, können wir ihm nicht den Rücken kehren, wir müssen reagieren.“ Das „Time“-Magazin veröffentlicht seit 2004 jährlich eine Liste mit den nach Ansicht der Zeitschrift 100 einflussreichsten Persönlichkeiten, darunter für 2020 auch Donald Trump und Joe Biden. SLOUK
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Im Gespräch 3
1. Oktober 2020
20 Jahre Tiersegungen und 10 Jahre Tiertafel in der Pfarre Linz-St. Peter im Stadtteil Spallerhof
„Gott sind die Tiere nicht egal“ Der Heilige Franz von Assisi ist der Schutzpatron der Tiere. Sein Gedenktag wird am 4. Oktober gefeiert. Warum er zu diesem Anlass vor 20 Jahren Tiersegnungen in seiner Pfarre eingeführt hat und wieso Hund und Katz in den Himmel kommen, erklärt Pfarrer Franz Zeiger im Interview. Wie erinnern Sie sich an Ihr erstes Haustier? Franz Zeiger: Meine ersten Haustiere waren
eine Wasserschnecke und ein Hamster. Meine Eltern wollten, dass ich Verantwortung übernehmen lerne für ein lebendiges Geschöpf. Mein richtiges Bezugstier war aber die Susi, eine Pudeldame, die hat mich lange begleitet, vom Kindesalter bis fast ins Erwachsenenalter. Wenn Kinder Haustiere haben, werden sie dadurch auch mit dem Tod konfrontiert? Zeiger: Ja, auf jeden Fall. Wenn ein Haustier
gestorben ist, haben wir es im Garten eingegraben und eine kleine Zeremonie gemacht. Das haben wir nicht einfach weggeschmissen. Die Mama hat gesagt: „Du brauchst dir nichts denken, dein Haustier ist jetzt beim Herrgott, denn Gott hat die Tiere genauso lieb. Ihr seht‘s euch ja wieder im Himmel.“ Das ist genau das, was ich heute auch vermitteln will. Kommen Tiere wirklich in den Himmel? Zeiger: Natürlich, das wäre doch urfad ohne
Tiere. Das spüre ich ganz deutlich, dass das so ist. Außerdem schreit die ganze Schöpfung nach Erlösung. Sie haben vor 20 Jahren Tiersegnungen am Spallerhof eingeführt. Aus welchem Grund? Zeiger: Ich habe gesehen, dass in der Kirche
Tierschutz und Liebe zum Tier nicht einmal eine Nische war, das ist überhaupt nicht vorgekommen. Mir war aber in meiner Spiritualität der Schöpfungsbegriff immer wichtig. Nicht der Mensch allein ist das Maß aller Dinge, sondern wir sind reingestellt in die Schöpfung mit einer besonderen Verantwortung dafür. Was ist das biblische Fundament der Tiersegnungen? Zeiger: Im Psalm 36 heißt es: „Herr, du hilfst
Menschen und Tieren.“ Das ist vielfach gar nicht im Bewusstsein: Gott sind die Tiere nicht egal.
Pfarrer Franz Zeiger segnet seit zwanzig Jahren in seiner Pfarre Linz-St. Peter Hund, Katze und Co. In seinem Pfarrhof leben derzeit sechs Katzen und eine Hündin. PFARRE LINZ-ST PETER Zeigt sich Gott durch die Tiere? Zeiger: Natürlich, Gott begegnet uns grund-
sätzlich durch jedes Geschöpf, das ist sonnenklar. Man muss nur die Leute anschauen, wie die plötzlich aufblühen, wenn sie ein Tier haben, das auf sie zugeht. Besonders ältere Menschen, die sonst wenig Sozialkontakte haben. Haben Sie in Ihrer Gemeinde bemerkt, dass der Bezug zu den Haustieren während der CoronaKrise an Bedeutung gewonnen hat? Zeiger: Ja, gerade während des Lockdowns
wurde klar, dass die Leute, die ein Katzerl oder einen Hund haben, schon besser dran sind. Für die Menschen ohne Haustiere habe ich angeboten, dass sie mit der Pfarrhündin Laura Gassi gehen können oder die Katzen im Pfarrgarten streicheln. Das haben gerade einige ältere Leute gerne angenommen. Das waren Lichtblicke im Lockdown. Welche Bedeutung haben tierethische Themen für Sie, wie wichtig sind diese in Zusammenhang mit der Tiersegnung? Zeiger: Wir haben letztes Jahr bei der Tier-
segnung das Tierschutzvolksbegehren aufgegriffen, weil ich glaube, dass hier vieles im Argen liegt. Etwa bei den Massentiertransporten oder dem Schreddern von Küken, wo die Würde der Geschöpfe mit Füßen getreten wird. Wenn wir Tiere so behandeln, als wären sie Abfall oder Müll, stimmt etwas in
unserem Handeln nicht. Wir müssen ins Bewusstsein rufen, dass wir Konsumenten es in der Hand haben, solche Zustände zu ändern. Stichwort Corona. Wie gehen Sie mit der Situation bei der Tiersegnung am 4. Oktober um? Zeiger: Wir erstellen einen Präventions-
plan, wir halten natürlich alle Vorschriften ein. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass wir feiern können. Das Fest „10 Jahre Tiertafel“ haben wir wegen Corona schon zweimal verschieben müssen. Jetzt legen wir dieses Jubiläum mit der Tiersegnung zusammen und hoffen, dass alles passt. Bei der Tiertafel bekommen arme Menschen in Ihrer Pfarre gratis Tierfutter. Ist hier der Andrang höher geworden durch die Wirtschaftskrise? Zeiger: Ja, ganz eindeutig. Wir bekommen
auch aus anderen Bundesländern Anfragen. Wir müssen uns aber auf den Großraum Linz und mit einer weiteren Zweigstelle auf Mattighofen beschränken. Es wäre schön, wenn es Nachahmer geben würde und somit in jedem Bundesland eine Tiertafel angeboten werden könnte.
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DAS GESPRÄCH FÜHRTE PAUL STÜTZ
u Am Sonntag, dem 4. Oktober 2020, wird in der Pfarre Linz-St. Peter um 9.30 Uhr Tiersegnung gefeiert. Zudem wird in diesem Rahmen auch das Jubiläum „10 Jahre Tiertafel“ begangen.
4 Oberösterreich
1. Oktober 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Generaldechant Dadas über die aktuelle Lage
Kirche darf sich nicht verstecken „Wir müssen die Situation ernst nehmen, wir dürfen uns aber als Kirche nicht verstecken“, betont Slawomir Dadas, der wiedergewählte Generaldechant, im Anschluss an die Herbstversammlung der Dechanten. „Als Dechanten wollen wir unseren Beitrag leisten, die Corona-Krise gut zu bewältigen“, beschreibt Slawomir Dadas, worin er aktuell die drängendste Herausforderung für die neununddreißig Dechanten der Diözese sieht. „Wir müssen uns der Corona-Lage stellen, gleichzeitig aber auch die Pfarren motivieren, kreative Wege für die Seelsorge zu finden.“ Er appelliert, mit Mut in das soeben begonnene Arbeitsjahr zu gehen und nicht über sich selbst den Lockdown zu verhängen: „Die Menschen brauchen für die Seele die Gemeinschaft.“ Und Dadas lädt ein, die Sensibilät für all jene Menschen zu stärken, die durch die CoronaPandemie unter die Räder und an den Rand geraten.
Bei der Dechanten-Konferenz am 24. September 2020 wurde Dr. Slawomir Dadas (2. von links), Pfarrer in Wels-Hl. Familie und Pfarrprovisor in Gunskirchen, nach fünf Jahren im Amt als Generaldechant der Diözese Linz wiedergewählt. Sein Stellvetreter ist Mag. Ing. Klemens Hofmann (rechts), Pfarrer in Neumarkt im Mühlkreis, Pfarrmoderator in Freistadt und Dechant im Dekanat Freistadt. Bischof Manfred Scheuer hat die Wahlen bestätigt. Pfarrer Helmut Part (links) stand nach 15 Jahren als Generaldechant-Stellvertreter nicht mehr für das Amt zur Verfügung. KIZ/JW
Neue Dekanatsgrenzen. Eine weitere Herausforderung sieht Generaldechant Dadas in der Neuziehung der Dekanatsgrenzen. Die neuen Dekanate sollen jene Territorien umfassen, die möglicherweise einmal die „Pfarren neu“ sein werden. Doch unabhängig davon, wann und ob das neue Modell der Pfarrseelsorge in Kraft gesetzt wird, hält Dadas den Schritt für sinnvoll: „So kann man in der Pastoral besser auf die Menschen schauen, die zusammengehören, und sehen,
was sie bewegt.“ Bevor der Bischof endgültige Entscheidungen trifft, werden aber alle Pfarren, die von einer Änderung betroffen wären, nochmals gehört, erklärt Dadas das Prozedere. Er geht davon aus, dass im Sommer 2021 die Neustrukturierung abgeschlossen sein wird. Zusätzlich zu den Überlegungen zur Neustrukturierung der Pfarrseelsorge wurde nun auch ein Reformprozess der diözesanen Ämter gestartet. J. WALLNER
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Mut zur Seelsorge
Diözesanes Jahrbuch 2021 erschienen
Stift Schlierbach. Bischof Manfred Scheuer spendete am 26. September 2020 in der Stiftskirche Schlierbach den beiden Zisterziensermönchen P. Matthäus Haslinger (rechts) und P. Jakobus Neumeier (links) die Priesterweihe. (Das Bild zeigt sie bei der Spendung des Primizsegens.) In der Predigt wies der Bischof auf die Aufgabe der Priester hin: Bei allem Gegenwind gehe es beim priesterlichen Dienst um den Mut zur Seelsorge und um die Zuwendung zu den Armen und Kranken, den Heimatlosen, Notleidenden und Orientierungslosen. „Viele Seelsorger leben vor, dass der Glaube sicher nicht kühl, abstrakt oder lebensfern ist. Es gilt, das Volk aufzubauen als Menschen, die die Zeichen der Zeit erspüren.“ HAIJES
Linz. Erinnerungen prägen das Leben. Das Jahrbuch 2021 der Diözese Linz erzählt von der menschlichen Gabe des Erinnerns. Das Jahrbuch ruft zudem in einer umfassenden Chronik die wichtigen kirchlichen Ereignisse zwischen Juli 2019 und Juni 2020 in Erinnerung. Der aktuelle Schematismus gibt Auskunft über Zuständigkeiten von der Weltkirche, der Kirche Österreichs und der Diözese Linz bis zu den Orden und Pfarren. Gestaltet wurde das Buch von Matthäus Fellinger (Bild links). Herausgeber Bischofsvikar Wilhelm Vieböck (rechts) übergab ein Exemplar an Diözesanbischof Manfred Scheuer (Mitte), der selbst über „Gotteserinnerung“ einen Beitrag für das Jahrbuch geschrieben hat. DIÖZESE/APPENZELLER
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Im Gespräch 5
1. Oktober 2020
Oberösterreich engagiert im Klimaschutz
„Klimaschutz: Teil der Identität“ Trotz oder vielleicht gerade wegen der Corona-Pandemie bleibt Oberösterreich in Sachen Klimaschutz nicht untätig. So engagieren sich etwa das BRG Traun, die Region Freistadt und die Gemeinde Feldkirchen an der Donau in unterschiedlichen Projekten. LISA-MARIA LANGHOFER
Das BRG Traun erhob letztes Jahr den Klimaschutz zum Jahresthema. „Wir haben gemerkt, dass das die Jugendlichen sehr beschäftigt“, sagt dazu Direktor Christian Rad. Im Laufe des Schuljahres sind zahlreiche Projekte entstanden, die zum Teil heuer, im Schuljahr 20/21, fortgesetzt werden sollen. „Im Sommer haben wir ein Innenraumbegrünungsprojekt umgesetzt. Das Konferenzzimmer wurde in den oberen Aulabereich erweitert und mit Hydrokulturen (Grünpflanzen ohne Erde, Anm.) bestückt“, gibt Rad ein Beispiel. Die so neu entstandene grüne Zone soll das Raumklima verbessern. Zahlreiche Projekte. Zwei andere Projekte sind „Tauschen statt wegwerfen“ und „Radfahren statt Staustehen“. Ersteres ist eine Tauschbörse für Kleidung und Gebrauchsgegenstände. Unterstützt werden sollen mit der Aktion bedürftige Familien mit und ohne Migrationshintergrund. Mit „Radfahren statt Staustehen“ sollen sowohl Lehrkräfte als auch Schüler/innen dazu motiviert werden, öfter das Fahrrad für den Schulweg zu nutzen. „Geplant ist außerdem ein Schulwettbewerb zum Thema Klima und Umwelt. Die besten Projekte werden zu Schulschluss prämiert“, ergänzt Rad. Sehr erfolgreich sei letztes Jahr das Stöpselsammelprojekt gewesen, das auch bereits an anderen Schulen und Einrichtungen durchgeführt wird. Stöpsel von Plastikflaschen werden in Behältern gesammelt, anschließend zu Granulat verarbeitet und an eine Recyclingfirma verkauft. Der Erlös kommt Kindern mit Beeinträchtigungen zugute. Neben den kleineren Klimaprojekten, die innerhalb der Schule durchgeführt werden, schweben Direktor Rad auch zwei Großprojekte vor: „Ich wünsche mir eine Photovoltaikanlage für das Dach der Schule und eine eigene Stromtankstelle für E-Autos.“ Das BRG Traun beantrage überdies das Österreichische Umweltzeichen: „Klimaschutz ist mittlerweile Teil unserer Schulidentität.“
Bei einem Klimawandertag sammelten Schüler/innen des BRG Traun den am Wegrand liegenden Müll und machten sich dabei Gedanken zum Klimaschutz. BRG TRAUN
Schutz und Anpassung. Der gemeinnützige Verein „Energiebezirk Freistadt“ ist nach Eigendefinition ein Vorzeigebeispiel für Klimaschutz auf kommunaler Ebene. 2016 startete etwa das Projekt „MühlFerdl“, eine E-Carsharing-Plattform in den Bezirken Freistadt und Urfahr-Umgebung. Im Frühjahr 2020 wurde das „Mitfahrbankerl im Kernland“ etabliert, das Autostoppen attraktiver machen soll. Die Region nimmt an zwei Programmen des österreichischen Klima- und Energiefonds teil, die Maßnahmen zum Klimaschutz bzw. zur Klimawandelanpassung vorantreiben. Eine wichtige Rolle spiele die Bewusstseinsbildung, sagt Energiebezirk-Projektmanagerin Sonja Hackl: „Mit Seminaren, Vorträgen und Workshops wollen wir über klimafreundliches und zukunftsorientiertes Bauen, Wohnen und Arbeiten informieren.“ Als Beispiel für heuer gestartete Projekte nennt Hackl das bereits beschriebene Mitfahrbankerl, Klimawandel-Schulungen für Mitglieder der Feuerwehr und das Netzwerk „Freistadt For Forest“, bei dem Wälder, die nach einem Borkenkäfer-Befall gerodet werden mussten oder durch Stürme stark beschädigt wurden, unter Mithilfe der Bürger/ innen wieder aufgeforstet werden sollen. Flächennutzung. Feldkirchen an der Donau ist als einzige oberösterreichische Gemeinde für den Baukulturgemeinde-Preis
2021 nominiert, initiiert vom Verein Landluft zur Förderung von Baukultur im ländlichen Raum. Was Feldkirchen anders mache, sei das frühe Miteinbeziehen der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse, sagt Bürgermeister Franz Allerstorfer: „Wer weiß besser als die Bevölkerung, was Feldkirchen ausmacht, was bewahrt und weiterentwickelt werden soll?“ Er wolle keine Bauprojekte nach Schema F, sondern einen aktiven Austausch zwischen ökologischen, ökonomischen und Bürger-Interessen. Im Westen von Feldkirchen liege ein fünf Hektar großes Baufeld, wo genau das geschehe. Hier sollen in den nächsten Jahren mehrere Wohneinheiten entstehen. „Die Herausforderung ist, einerseits die Tradition des Ortes zu bewahren und ihn gleichzeitig in eine Zukunft zu führen, die nicht von der Tradition losgelöst ist“, sagt Allerstorfer. Mehr Leben. Das Ortszentrum soll durch die Nutzung von Leerständen belebt werden, wofür sich der riesige Pfarrhof anbiete. „Gemeinsam mit der Pfarre haben wir überlegt, was wir mit dem Pfarrhof machen könnten. Da kamen viele Ideen, etwa für ein Jugendzentrum, eine Bibliothek mit Café, Veranstaltungsräume, generationenübergreifende Wohnmöglichkeiten“, sagt Allerstorfer. „Als ersten Schritt wollen wir dort zwei zusätzliche Kindergartengruppen unterbringen.“
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6 Interview
1. Oktober 2020
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Ohne Recht kein Staat Vor 100 Jahren, am 1. Oktober 1920, wurde das Bundes-Verfassungsgesetz beschlossen – die rechtliche Grundlage unserer Republik. Das zentrale Verfassungsdokument hat mehrere Mitgestalter, aber vor allem einen Architekten: Hans Kelsen, Rechtswissenschaftler und Denker von Weltrang. Über Kelsens Beitrag zur Verfassung, seine „Reine Rechtslehre“ und sein Verhältnis zur Religion spricht der Rechtshistoriker Thomas Olechowski im Interview. Er hat heuer eine umfassende KelsenBiografie veröffentlicht.
DIE FRAGEN STELLTE HEINZ NIEDERLEITNER
In Ihrer Biografie beschreiben Sie die Rolle Kelsens bei der Erstellung des Bundes-Verfassungsgesetzes als die eines Architekten: Mit seiner Sachkenntnis setzte er das um, was politisch ausverhandelt war. Muss man dabei nicht betonen: Kelsen war selbst überzeugter Demokrat? Thomas Olechowski: Ja natürlich. Er war ein
Befürworter der parlamentarischen Demokratie und des Verhältniswahlrechts, aber ein Skeptiker gegenüber einer starken Rolle des Bundespräsidenten und kein Freund des Föderalismus. Kelsens eigene Vorstellungen flossen aber nicht unbedingt in den Verfassungstext ein. Er bekam seine Vorgaben von Staatskanzler Karl Renner und hat eine Reihe von Verfassungsentwürfen geschrieben. Von diesen Varianten wurde ein Text zur weiteren Beratung ausgewählt. Bei den Beratungen kam Kelsen dann weiteren Änderungswünschen seiner Auftraggeber nach. Ein Wort im zweiten Satz des Bundes-Verfassungsgesetzes geht aber direkt aus Kelsens Denken hervor. Dort steht: „Das Recht geht vom Volk aus“, es heißt nicht: die Staatsgewalt. Warum? Olechowski: Damals war es herrschende Leh-
re, der Staat sei sowohl etwas Juristisches als auch etwas Soziales. Kelsen hat nachgewiesen, dass der Staat nichts anderes ist als die Rechtsordnung. Denkt man sich das Recht weg, gibt es auch den Staat nicht. Kelsen wechselte vom Judentum zur katholischen und dann weiter zur evangelischen Kirche. Welchen Bezug hatte er zu Religion? Olechowski: Die beiden Konversionen ge-
schahen aus pragmatischen Gründen: Als
„Der Vorteil der Reinen Rechtslehre liegt darin, dass sie von einem strikten Obrigkeitsdenken befreit.“ THOMAS OLECHOWSKI
Jude hätte er damals keine Chance gehabt, im Staatsdienst zu arbeiten. Damals war es für jüdische Jusstudenten üblich, sich vor der letzten Prüfung taufen zu lassen. So hat es auch Kelsen gehalten. Der Übertritt zur evangelischen Kirche hat wohl mit seiner Eheschließung zu tun: Damals galt für Katholiken auch nach staatlichem Recht, dass sie sich nicht scheiden lassen konnten. Wenige Tage vor seiner Hochzeit wechselte Kelsen zur evangelischen Kirche, wo eine Scheidung auch nach staatlichem Recht möglich war. Die Konfession war Kelsen offenbar nicht wichtig. Er hat zwar Weihnachten mit Christbaum gefeiert, war aber Agnostiker: Anders als ein Atheist lehnt dieser Gott nicht ab, sondern sagt lediglich: Wir können es nicht wissen. All das hat Kelsen nie gehindert, sich intensiv mit dem Christentum auseinanderzusetzen – zum Beispiel mit der Gerechtigkeitslehre des Jesus von Nazareth. Seine liebste Bibelstelle war das 18. Kapitel des Johannesevangeliums. Dort sagt Jesus: „Ich bin in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Und Pilatus fragt zurück: „Was ist Wahrheit?“ Bei Kelsen steht Pilatus überraschenderweise als Demokrat da ...
Olechowski: Ja, denn Jesus antwortet nicht
und Pilatus geht hinaus und fragt das Volk, was mit Jesus geschehen soll. Kelsens Haltung ist: Wenn man die Antwort nicht weiß, muss man abstimmen. Es gibt zwar keine Garantie, dass die Mehrheit recht hat. Aber laut Kelsen kann nur Gott erkennen, was letztlich gerecht ist. Den Menschen bleibt nur das Abstimmen. Kelsen war Humanist und Pazifist. Ausgehend von der indischen Philosophie ist er von der Wiedererkennung des Ich im Du ausgegangen: Der andere – das bin ja ich, den muss ich genauso behandeln wie mich selbst. Das ist natürlich auch eine zutiefst christliche Haltung (vgl. Mt 7,12). Kelsen hat Pazifismus und Demokratie aufeinander bezogen – im Gegensatz zu Diktatur und Imperialismus, wo dem anderen der eigene Wille aufgezwängt werden soll. Als Verfassungsrichter ist Kelsen dafür eingetreten, dass sich geschiedene Katholiken zumindest staatlich gültig neu verheiraten können (Dispensehen-Frage) – entgegen den Vorstellungen der Kirche. Gleichzeitig hatte er stets Kontakt zu katholisch-konservativen Personen. Wie passt das zusammen? Olechowski: Kelsen hat sich immer um Kon-
takte gerade auch zu Menschen bemüht, die seine Überzeugungen nicht teilten. August Maria Knoll, ein katholischer Soziologe, hat Kelsen einmal gefragt: „Herr Professor, Sie sind ganz anders als ich: Sie sind Liberaler, ich bin Katholik, Sie sind Sozialist, ich bin Monarchist – warum fördern Sie mich?“ Kelsen soll Knoll umarmt und gesagt haben: „Gerade weil wir so verschieden sind.“ Wer
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Interview 7
1. Oktober 2020
BUCHTIPP Ein Juristenleben
Der Rechtshistoriker Thomas Olechowski, Professor an der Universität Wien (links), schrieb ein Buch über den großen Rechtsgelehrten Hans Kelsen (rechts). AGNES STADLMANN, PIETZNER & FAYER, ATELIER / ÖNB-BILDARCHIV / PICTUREDESK.COM
gut argumentiert hat, aber zu anderen Ergebnissen kam, dem hat Kelsen sich nicht verschlossen. Übrigens gibt es starke Hinweise dafür, dass er zur Zeit der Verfassungserstellung auch ein freundschaftliches Verhältnis zu Ignaz Seipel (der Führungsperson des politischen Katholizismus in der Ersten Republik, Anm.) hatte. Die Naturrechtslehre der katholischen Kirche besagt, dass aus der von Gott geschaffenen Natur (dem Sein) rechtliche Normen (das Sollen) ableitbar sind. In Kelsens Reiner Rechtslehre sind Sein und Sollen strikt getrennt. Bis heute tut sich die Kirche schwer mit Kelsen. Muss das so sein? Olechowski: Viele Anhänger der Reinen
Rechtslehre waren und sind Katholiken: Adolf Merkl, Alfred Verdross – und auch ich. Das ist also kein Ausschließungsgrund. Wichtig ist, eine klare Unterscheidung zu machen: Wo beginnt die Wissenschaft und wo endet die Religion? Kelsen und Verdross haben sich gemeinsam um eine mögliche Kompromissformel bemüht. Die Reine Rechtslehre lehrt, dass alles von Menschen gemachte Recht auf der sogenannten Grundnorm, die man sich nur denken kann, beruht. Wenn jemand als Grundnorm ein Gebot Gottes (z.B. Mt 22,21) denkt, widerspricht das nicht der Reinen Rechtslehre. Der Vorteil der Reinen Rechtslehre liegt darin, dass sie von einem strikten Obrigkeitsdenken befreit: Recht ist von Menschen gemacht und kann daher fehlerhaft sein. Damit fordert sie geradezu heraus, das Recht kritisch zu hinterfragen, weil es nicht religiös untermauert wird und man sich nicht
hinter Rechtsnormen verstecken kann. Das eigene Gewissen ist gefragt. Papst Benedikt XVI. hat 2011 vor dem deutschen Bundestag die Behauptung aufgestellt, Kelsen habe mit 84 Jahren die Unterscheidung von Sein und Sollen aufgegeben. Das hieße ja, er hätte seine Rechtslehre verworfen. Stimmt das? Olechowski: Nein, da ist dem Heiligen Va-
ter ein Fehler unterlaufen, indem er schlecht aus anderer Literatur zitiert hat. Hintergrund ist, dass Kelsen 1962 in Salzburg in der eigenartigen Situation war, vor einem katholischen Publikum darauf hinweisen zu müssen, dass das Naturrecht nur funktioniert, wenn man an Gott glaubt. Kelsen selbst hat aber die Unterscheidung von Sein und Sollen nie aufgegeben, eher sogar in seinem Alterswerk verschärft. Benedikt XVI. hat vor einer „Diktatur des Relativismus“ gewarnt, Kelsen einen Werterelativismus vertreten. Er schrieb, wer absolute Werte der menschlichen Erkenntnis für unzugänglich betrachte, müsse andere Meinungen zumindest für möglich halten. Was meinte er damit? Olechowski: Kelsen meinte nicht, dass man
persönlich keine Werte haben soll. Aber er vertrat die Ansicht, dass man anderen seine Werte nicht aufzwingen dürfe. Das entspricht auch Kelsens pazifistischer Grundhaltung.
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Ausstellungshinweis: „Hans Kelsen und die Eleganz der österreichischen Bundesverfassung“, von 1. Oktober 2020 bis 5. April 2021. Jüdisches Museum, 1010 Wien, Dorotheergasse 11.
Rund 1000 Buchseiten sind nicht wenig. Aber wenn es darum geht, das Leben Hans Kelsens zu beschreiben, sind sie angemessen. Denn Kelsen (1881–1973) gehört in Österreich zu den unbekannteren Genies. Umso begrüßenswerter ist die vorliegende umfassende Biografie des Rechtswissenschaftlers und Rechtsphilosophen. Wissenschaftlich ist Kelsen für seine Reine Rechtslehre und seine völkerrechtliche Arbeit in der zweiten Lebenshälfte bekannt. Sein Leben zwischen Prag, Wien, Köln, Genf, wieder Prag und den USA spiegelt die Verwerfungen Österreichs und des 20. Jahrhunderts insgesamt wider. Als liberaler Humanist hatte es Kelsen in der geistigpolitischen Enge gegen Ende der I. Republik schwer, als gebürtiger Jude musste er NSDeutschland verlassen, als Deutschsprachiger war er in Prag in der Minderheit und in den USA musste er sich eine neue Existenz aufbauen. Dieses Leben faktengesättigt und unterhaltsam beschrieben zu haben, ist das Verdienst Thomas Olechowskis – und mehrerer Forschungsprojekte unter seiner Leitung. Das Buch steht auf dem festen Fundament so umfangreicher Recherchen, dass es eine Freude beim Lesen ist und großen Respekt abnötigt. Da sind 1000 Seiten gerade recht. NIE Thomas Olechowski: „Hans Kelsen. Biographie eines Rechtswissenschaftlers“ Verlag Mohr Siebeck, 1027 Seiten, 60,70 Euro
8 Kirche in Oberösterreich
1. Oktober 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Regionale Seelsorgeteamausbildung für die Dekanate Weyer und Steyr
„Dankbar für die Wege zu einer lebendigen Kirche“ Erwartungsvoll sind unter anderem die musikalischen Angebote bei „Advent am Dom“. Im Bild ein Fensterdetail aus dem Dom. NIE/KIZ
Erstmals in Linz: Stimmungsvoller Advent am Dom Linz. Von 27. November bis 23. Dezember lädt die Diözese Linz heuer zu einem Adventmarkt am Domplatz ein. Echtes Kunsthandwerk, ein hochwertiges kulinarisches Angebot und die beeindruckende Kulisse der größten Kirche Österreichs sind einige der Zutaten für eine Auszeit im vorweihnachtlichen Trubel. Ein besonderes Erlebnis erwartet die Besucher/innen in der Krypta des Mariendoms: Die 1913 fertiggestellte Krippe wird erstmals virtuell erlebbar sein. Bischof Manfred Scheuer kündigt an, dass man mit dem Begleitangebot spirituelle Impulse setze, die „Advent am Dom“ zu einem stilleren Adventmarkt machen werden. X Weitere Informationen unter: www.adventamdom.at
Fünfzig Frauen und Männer aus dem Dekanat Weyer sowie den Pfarren Steyr Resthof und Münichholz engagieren sich künftig in den Seelsorgeteams ihrer Pfarren. Mitte September haben sie ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Schwerpunkte des letzten Schulungsmoduls waren Inputs zur Öffentlichkeitsarbeit, Teamaufstellungen, Kirchenrechtliches, Leitung im Geist Jesu. Die Teamaufstellungen brachten gut zutage, wie weit ein Team schon zusammengefunden hat. Beim feierlichen Abschluss in der Pfarrkirche Losenstein überreichten der Ausbildungsleiter Bruno Fröhlich vom Referat Pfarrgemeinde und Spiritualität und Dekanatsassistentin Regina Nagler den Kursteilnehmer/innen die Zertifikate und Segenskarten für die Grund-
aufträge von Liturgie, Diakonie, Verkündigung und Gemeinschaft. Dechant Friedrich Lenhart zeigte durch seine Teilnahme an der Ausbildung den Stellenwert der Seelsorgeteams und setzte damit ein Zeichen zur Stärkung der Teammitglieder. Begeisterung und ein tiefes Verbundensein im Glauben waren beim Abschlussgottesdienst zu spüren, betonte eine Reihe von Seelsorgeteam-Mitgliedern.„Wir können dankbar sein, dass unsere Diözese so einen Weg für lebendige Kirche ermöglicht“, brachte eine Kursteilnehmerin ihr Empfinden auf den Punkt. All jene Pfarren aus dem Dekanat Weyer, die nun einzelne ausgebildete SST-Verantwortliche, aber noch kein vollständiges Team haben, werden auf dem Weg zu einer Teambeauftragung in den nächsten Jahren weiter begleitet und motiviert.
Als erstes der neu ausgebildeten Seelsorgeteams aus dem Dekanat Weyer wurde von Bischofsvikar Willi Vieböck (rechts) das Team aus Maria Neustift beauftragt. Die Feier fand am 13. September 2020 statt, weitere Teams folgen in den kommenden Wochen. HAIDER
Firmlinge gestalten Besinnungstafeln Laussa. Einen Impuls für die Pilger/innen und Wanderer auf dem kürzlich eröffneten Sebaldusweg setzten die Firmlinge von Laussa. Die Jugendlichen gestalteten unter Anleitung der Firmbegleiter Silvester Steindler, Martina Großauer und Karin Klein fünf Wegtafeln aus Eichenholz mit Sprüchen aus der Bibel und Mutmachersätzen. Am 5. September 2020 segnete Altabt Christian Haidinger vom Stift Altenburg bei der Firmung die Tafeln. Mittlerweile wurden sie an ihren Bestimmungsorten am Sonnberg in Laussa aufgestellt und auch schon von Vorbeikommenden bestaunt. SCHWAIGER
KirchenZeitung Diözese Linz
Pfarren & Regionen 9
1. Oktober 2020
Wanderung zum Gottesdienst statt Bergmesse
Wandern an den alten Grenzen
Enns/Lorch-Asten. Da Corona Fahrgemeinschaften zur traditionellen Bergmesse nicht ratsam erscheinen lässt, beschloss die Pfarre Enns-St. Laurenz, zu einem Gottesdienst zu wandern. Am 20. September gings zu Fuß zur Ausee-Kapelle im Gemeindegebiet Asten. Pfarrleiter Harald Prinz feierte an diesem idyllischen Platz mit den Wanderern und Radpilgern Gottesdienst. HUEMER
Auf den Spuren der Geschichte. Eine Gruppe von Pilger/innen unter Leitung von Gabriele Weidinger war an der alten Grenze zwischen Bayern und Österreich unterwegs (im Bild ein ehemaliger Grenzstein). Die Route führte in neun Tagen von Passau durch den Hausruck- und Kobernaußerwald über Mattsee bis an die Salzach. ALOIS LITZLBAUER
Als Zeichen der Schöpfungsverantwortung
Tour auf den Traunstein Fünf Theologen bzw. Geistliche werden Anfang Oktober mit dem Rad nach Gmunden fahren und in der Folge zu Fuß den Traunstein bezwingen. Damit wollen sie auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen. Krönung ist ganz oben die Messe mit dem Bischof. „Wir wollen in Nachbarschaft zum Gedenktag des hl. Franz von Assisi, den die Kirche am 4. Oktober feiert, in Bewegung sein und auf unsere durch die derzeitigen Krisen bedrohte Welt, auf die Umwelt und die Schöpfung achtgeben“, sagt Theologe Helmut Eder, der das Projekt koordiniert. Fünf Kirchenmänner starten am 2. Oktober in Linz mit dem Rad, Ziel ist die Gmundner Hütte am Traunstein. Den Abschluss bildet am 3. Oktober um 11 Uhr eine gemeinsame Bergmesse mit Bischof Manfred Scheuer. „In Dankbarkeit und Achtsamkeit werden wir Gottesdienst feiern“, meint Eder. Bei dem Vorhaben handelt es sich um die Fortsetzung des Projekts „12 Füße für ein Halleluja“, das vor einem Jahr quer durch alle Bundesländer Österreichs führte. Die sechs Extremsportler waren dabei 2.019 Kilometer und 25.000 Höhenmeter in sechs Tagen nonstop unterwegs. Die Sportler
machten in Sozialeinrichtungen in den Bundesländern Halt, die Menschen am Rande der Gesellschaft unterstützen, und sammelten auf ihrer Tour für diese Menschen. Die zweite Auflage von „12 Füße für ein Halleluja“ findet in fast der gleichen Besetzung statt wie 2019: Dabei sind die Priester Gerhard Kobler und Michael Münzner sowie die Theologen Heinz Mittermayr, Christoph Burgstaller und Helmut Eder. Paul Neunhäuserer ist diesmal nicht physisch, aber „im Geiste mit dabei“. Alle bergbegeisterten Menschen sind eingeladen, die Bergmesse am Traunstein mitzufeiern. Bei starkem Regen, Gewitter oder Schneefall wird das Projekt nicht durchgeführt.
Fünf Kirchenmänner radeln für die Bewahrung der Schöpfung. DIÖZESE LINZ/ APPENZELLER
STENOGRAMM Mauthausen. „Geh-DenkSpuren 2020“ lautet der Titel einer Wanderausstellung, die sich mit den Todesmärschen von Jüdinnen und Juden von Mauthausen nach Gunskirchen im April 1945 beschäftigt. Die Ausstellung, bestehend aus 24 RollUps, wurde in den vergangenen vier Jahren von der Arbeitsgemeinschaft „Geh-Denk-Spuren 2020“ entwickelt, umgesetzt und kürzlich offiziell mit einem kleinen Festakt im Freien auf dem ehemaligen Appellplatz vor dem Museumseingang der KZ-Gedenkstätte Mauthausen eröffnet. Dort wird die Schau in den Ausstellungsräumen zu sehen sein. Danach zieht sie weiter zum großen Netzwerktreffen im Bildungshaus Schloss Puchberg am 10. Oktober und ist bis 27. dort zu sehen. Hartheim. Am 1. Oktober findet um 17 Uhr die jährliche Gedenkfeier für die Opfer der NS-Euthanasie in Schloss Hartheim statt. Details und Link zum Livestream im Internet unter www.schloss-hartheim.at
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KirchenZeitung Diözese Linz
Unser Herz führt uns zu guten Entscheidungen Den roten oder den blauen Pullover anziehen? Heiraten oder noch abwarten? Eine Wohnung kaufen oder mieten? Das Leben fordert immer wieder auf, uns zu entscheiden. Manchmal fällt es schwer, die richtige Entscheidung zu fällen. In der kommenden Herbstserie und in ihrem neuen Buch zeigt die Salvatorianerin Melanie Wolfers Strategien auf, wie es leichter gelingen kann, eine gute Wahl zu treffen.
Gibt es momentan in Ihrem Leben eine wichtige Entscheidung, die ansteht? Melanie Wolfers: Derzeit nicht. Sie lauert si-
cher um die nächste Ecke, aber ich kenne sie noch nicht. Doch eine weitreichende Entscheidung für mich war mein Ordenseintritt 2004. Ich habe mich davor gefühlt wie ein Fisch im Wasser. Mein Leben war gut, ich hatte in München eine tolle, sinnvolle Arbeit in der Seelsorge mit jungen Erwachsenen, eine super Wohnung, nette Freunde. Dann bin ich einer Salvatorianerin begegnet und habe gemerkt – wow, hier liegt jetzt für mich eine echte Option, diesen Weg als Ordensfrau im Leben auszuprobieren. Ich war mir damals nicht hundertprozentig sicher, ob das wirklich mein Weg ist, aber ich hatte so eine tiefe Gewissheit in mir, da liegt ein Mehr für mich drinnen, es zu versuchen. Also bin ich aufgebrochen und sagte mir: hab den Mut. Trotzdem hat man oft Angst, sich falsch zu entscheiden. Wie bringt man den Mut auf, sich auf Ungewissheiten einzulassen? Wolfers: Ich finde es hilfreich, den eigenen
Ängsten auf die Spur zu kommen, die mich davon abhalten wollen, eine Entscheidung zu treffen. Ist es die Angst vor einer Fehlentscheidung? Ist es die Angst davor, den Preis zahlen zu müssen, der mit einer Entscheidung einhergeht? Ist es die Angst vor den Widerständen im sozialen Umfeld? Erst dann, wenn ich meine Ängste in den Blick nehme, kann ich bewusst mit ihnen umgehen, anstatt dass meine Ängste mit mir umgehen. Immer dann, wenn ich eine Entscheidung treffe, stärkt das meine Entscheidungsfähigkeit. Das ist wie ein Muskel, den ich trainiere. Je mutiger ich bin, umso mehr wächst mein Selbstvertrauen. Was steckt dahinter, wenn man eine Entscheidung so gar nicht treffen will und sie verdrängt?
Wolfers: Auch da spielt die Angst eine Rolle. Oft fliehen wir vor der Entscheidung, weil wir uns davor fürchten. Widerstände im sozialen Umfeld sind eine typische Entscheidungsangst. Wenn ich zu einem runden Familiengeburtstag eingeladen werde, aber zeitlich passt der Termin für mich gar nicht, dann kommt die Angst hoch, was wird die Familie sagen, wenn ich beim Geburtstag nicht auftauche. Eine Entscheidung wegzuschieben kann aber auch damit zu tun haben, mich nicht festlegen zu wollen, weil ich dadurch etwas verpassen könnte. Denn
„Entscheiden im Sinne Gottes heißt, sich seine Hoffnungen für unsere Welt zu eigen machen und tatkräftig werden.“ MELANIE WOLFERS
wenn ich das eine wähle, entscheide ich mich gefühlt gegen 1000 andere Möglichkeiten. Wenn ich mich für diesen Menschen als Partner entscheide, wer weiß, vielleicht begegne ich noch einmal einem netteren Mann oder einer netteren Frau. Oder wenn ich dieses Studium mache, kann ich die andere Ausbildung, die mich auch reizt, nicht beginnen. Dann kommt es zur berühmten Aufschieberitis – eine sehr verbreitete Krankheit. Aber Leben lässt sich nicht aufschieben. Was also tun? Wolfers: Ich finde es hilfreich, sich die Kon-
sequenzen vor Augen zu führen, wenn ich auf Dauer einer Entscheidung ausweiche.
INTERVIEW: SUSANNE HUBER
Mein Eindruck ist, dass das größere Unglück häufig nicht in Fehlentscheidungen besteht, sondern aus fehlenden Entscheidungen erwächst. Irgendwann ist der Zug abgefahren und mein Partner wird nicht mehr länger auf ein „Ja“ von mir warten und sich vielleicht trennen. Oder Bewerbungsfristen laufen auf diese Weise ab. Wenn man sich mit den Konsequenzen auseinandersetzt, dann sieht man, der Preis ist möglicherweise hoch. Das kann einem Mut geben, eine Entscheidung anzugehen. Und wie geht man damit um, wenn man merkt, sich tatsächlich falsch entschieden zu haben? Wolfers: Wenn es eine Fehlentscheidung
war, dann ist es wichtig, auf Ursachenforschung zu gehen, um aus Fehlern zu lernen. Es kann aber auch sein, dass sich die Umstände so entwickelt haben, dass ich vom heutigen Zeitpunkt aus sage, damals konnte ich dieses oder jenes noch nicht wissen. Mit Corona erleben wir das jetzt alle. Wie viele Entscheidungen haben wir vielleicht vor einem Jahr getroffen, wo wir heute sagen, das können wir so nicht mehr machen. Aber Corona war nicht abzusehen. Das heißt, manchmal erkenne ich erst im Nachhinein, ob eine Entscheidung gut oder weniger gut war oder ob durch Situationen plötzlich alles ganz anders ist … Wolfers: Ja. Entscheiden können wir nur
vorwärts. Entscheidungen verstehen und beurteilen, ob sie sich bewähren oder nicht, ist erst im Rückblick möglich, denn das Leben entwickelt sich unvorhergesehen. Bei Fehlentscheidungen ist es auch wichtig abzuwägen, ob die Folgen wirklich so dramatisch sind. Und ob sich eine Kurskorrektur vornehmen lässt. Und wenn ich tatsächlich eine Fehlentscheidung getroffen habe, die
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Melanie Wolfers ist Philosophin und Theologin und eine der bekanntesten christlichen Autorinnen im deutschsprachigen Bereich. 2004 trat sie in den Orden der Salvatorianerinnen ein. Sie leitet IMpulsLEBEN, ein Projekt für junge Erwachsene, und ist gefragte Referentin und Bestsellerautorin. Dabei schöpft sie aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Seelsorgerin und Beraterin. Homepage: www.melaniewolfers.at FOTO: MANUELA HOLZER-HORNY
ich nicht mehr ändern kann, bin ich aufgefordert, mit den Folgen leben zu lernen. Und mich damit auszusöhnen, dass ich ein Mensch bin, der Fehler macht.
lebe oder nicht. Jeder möchte am Abend des Lebens in den Spiegel schauen können.
Was haben Entscheidungen mit Glaube und Spiritualität zu tun? Wolfers: Entscheiden im Sinne Gottes heißt,
Ort unserer inneren Mitte, an dem der göttliche Geist wohnt, an dem wir vor Gott sind und ihm begegnen. Deswegen ist das Herz auch der Ort des Gewissens – Gewissen nicht nur als moralische Instanz, sondern als die Größe, die für unsere Wahrhaftigkeit eintritt. Oft wissen wir in tiefer innerer Gewissheit, was wir wollen, unterdrücken unseren Herzensspruch aber häufig aus Angst vor den Konsequenzen oder weil wir etwas nicht wahrhaben wollen. Wenn wir uns dann aber doch dem Herzen gemäß entscheiden, auch wenn es schwerfällt, wird es gut und wir können wieder in den Spiegel schauen. Es ist eine innere Instanz, eine ganzheitliche Größe – man kann sie Gewissen nennen, unsere personale Mitte, unser Herz. Und da ist alles einbezogen – Emotionalität, Vernunft, Körpergefühl.
sich seine Hoffnungen für unsere Welt zu eigen machen und tatkräftig werden. Und welche Hoffnungen hat Gott für diese Welt? Dass wir Menschen in Not unterstützen. Dass wir uns um Gerechtigkeit mühen, anstatt zu sagen, es ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn ich jemanden unterstütze. Ich sage ganz bewusst im Hinblick auf unsere politische Diskussion derzeit in Österreich: Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt. Der Glaube und Entscheidungen haben etwas damit zu tun. Der Glaube wird immer ins konkrete Handeln übersetzt werden und hängt auch mit gesellschaftlichen und politischen Optionen zusammen. In Ihrem Buch schreiben Sie, „als Mitte unserer Person befähigt uns das Herz zu einer ganzheitlichen Wahl“. Was heißt das? Wolfers: Es ist ein Bild, das wir in vielen Re-
dewendungen finden – „mit ganzem Herzen ja sagen“, „mir ist das Herz in die Hose gerutscht“ oder „mein Herz ist gebrochen“. Das Herz steht für die Mitte unserer Person. Es befähigt uns zu einer ganzheitlichen Wahl. Etwa: Wenn unser Kopf und Bauch sich streiten, dann kommt das Herz als moderierende Instanz zum Zug. Im Herz können wir die Signale von Kopf und Bauch erwägen und erspüren, was entspricht jetzt mehr dem, was ich tun soll und tun kann. Wir nehmen wahr, welche Entscheidungsoption stimmig ist. Und das heißt auch, ob sie zu uns als Person passt oder nicht. Ob ich an mir vorbei-
Gibt es dafür auch eine spirituelle Bedeutung? Wolfers: Biblisch betrachtet ist das Herz der
Mit einer Herzensentscheidung kommt auch Klarheit ins Leben. Um zu wissen, was man will, braucht es also auch eine Klärung in sich … Wolfers: Genau. Ich wette, wenn wir jetzt
zwanzig Leute auf der Straße fragen würden, worauf kommt es ihnen im Leben an, dass viele das nicht so genau sagen können. Es ist aber entscheidend zu wissen, was uns wirklich wichtig ist. Denn nur dann werde ich an einer Wegkreuzung erkennen, was mich mehr zu meinem Ziel führt. Die Klarheit zu haben über meine eigenen Ziele und Werte, ist nicht selbstverständlich. Aber das Auseinandersetzen mit sich selbst hat große Bedeutung. Es ist ein Ausdruck von Selbstachtung und Selbstwertschätzung, dass man sich fragt, worum geht es mir im Leben, wo-
rauf kommt es mir an, wofür will ich meine Lebenszeit verwenden und verschenken. Das ist das Wertvollste in unserem Leben, das wir haben. Und nicht die Entscheidung anderen überlassen ... Wolfers: Ja, denn da lässt man sich auf dem
Beifahrersitz durchs Leben kutschieren, anstatt selber das Steuer in die Hand zu nehmen und die Richtung einzuschlagen, in die man will. Andere haben ja andere Ideen von meinem Leben. Manche Eltern wollen, dass ihr Sohn oder ihre Tochter den Bauernhof übernimmt. Aber das ist vielleicht gar nicht im Sinne der Kinder. Dann gilt es, in sich hineinzuspüren und den Forderungen der anderen die eigenen Anliegen entgegenzusetzen … Wolfers: Absolut. Das kostet was, aber es
lohnt sich, denn es geht um unser Leben. Im Johannesevangelium 10,10 heißt es „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Es geht darum, das eigene Leben zu ergreifen, damit ich das, was in mich hineingelegt ist, in diese Welt hineinbringen kann. Dort, wo ich mich im positiven Sinne selbst verwirkliche, meine Talente einbringe, werde ich meiner Berufung gerecht, weil Gott möchte, dass ich meine Gaben einsetze zum Wohle anderer. Dazu braucht es gute Entscheidungen. Mir ist es ein Herzensanliegen, den Menschen dabei behilflich zu sein.
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u In Ausgabe 41 startet die neue 4-teilige Herbstserie „Gute Entscheidungen treffen“ von Melanie Wolfers. u Buchtipp: Melanie Wolfers „Entscheide dich und lebe! Von der Kunst eine kluge Wahl zu treffen.“ Verlag: bene!, 1. Oktober 2020. Euro 19,60.
12 Panorama KURZ BERICHTET Bürgerinitiative. Aktion Leben brachte die 2014 gestartete Bürgerinitiative „Fakten helfen!“ nochmals ins Parlament. Knapp 3.400 Unterschriften wurden an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka übergeben, diese schaffen die Voraussetzung für einen neuen Anlauf der Bürgerinitiative, die in den letzten zwei Legislaturperioden 55.000 Bürger/innen unterstützt hatten. Ziel ist, Fallzahlen und Motive von Schwangerschaftsabbrüchen anonymisiert zu erheben, um Grundlagen für Prävention und Hilfe zu schaffen. Auf www.fakten-helfen.at kann man die Initiative unterstützen. Sternsingen und Corona. Ein Corona-Leitfaden soll bei der Sternsingeraktion die Gesundheit aller Besuchten und Beteiligten gewährleisten. Unter dem Titel „Sternsingeraktion 2021 – aber sicher!“ veröffentlichte die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Tipps und Richtlinien für die Pfarrgemeinden. Sie griff auch auf die Expertise des Gesundheitsministeriums zurück. Das Singen und Aufsagen von Segenssprüchen solle im Freien oder am Gang erfolgen. Die Spenden müssen „möglichst kontaktlos“ übergeben werden. Der Leitfaden auf www.sternsingen.at/corona wird laufend ergänzt.
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Suizid-Beihilfe: Entscheidung aufgeschoben
Würdevoll sterben Was ist Sterben in Würde? Dem Leben ein Ende setzen, wenn man möchte, oder würdevoll begleitet dem Tod entgegengehen, der manchmal auf sich warten lässt? Mit dieser heiklen Frage beschäftigten sich die 14 Richterinnen und Richter des Verfassungsgerichtshofs in einer öffentlichen Verhandlung am 24. September. Die medizinischen, rechtlichen und ethischen Aspekte des Sterbens in Würde diskutierten am 24. September Gegnerinnen und Befürworter der aktiven Sterbehilfe vor dem Verfassungsgericht. Der Fokus lag auf der Frage, ob Beihilfe zur Selbsttötung in Österreich unter bestimmten Voraussetzungen straffrei werden soll. Derzeit ist sie verboten, ebenso wie die Tötung auf Verlangen. Grundsätzlich handelt es sich um ein Delikt, das Österreichs Gerichte selten beschäftigt. Seit 2012 gab es laut Statistik Austria zwei Verurteilungen wegen „Mitwirkung am Selbstmord“, keine wegen Tötung auf Verlangen. Verbote verfassungskonform? Allerdings hatten vier Antragsteller bewirkt, dass sich der Verfassungsgerichtshof (VfGH) der Frage stellt, ob die Verbote von Suizidbeihilfe und Tötung auf Verlangen verfassungskonform seien. Diese Frage wird der VfGH voraussichtlich bis 10. Oktober entscheiden. Die öffentliche Verhandlung diente der Meinungsbildung. Das deutsche Bundesverfassungsgericht hatte am 26. Februar das Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid als verfassungswidrig erklärt, allerdings sind die rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland
„Keine Moralkeule“ Der Seniorenbund OÖ hat ein „klares Nein“ zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe ausgesprochen. Seniorenbund-Landesobmann Josef Pühringer betonte, dass ein „verbrieftes Recht auf Tötung auf Verlangen“ Druck auf kranke, hochbetagte und pflegebedürftige Menschen ausüben würde. Pühringer warnte aber auch vor einer „Moralkeule“. In tragischen Einzelfällen gelte: „Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.“ Das richtige Sterben löst Diskussionen aus.
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anders als in Österreich. Dennoch könnte das deutsche Beispiel Auswirkungen auf die Entscheidung des österreichischen VfGH haben, sagen Experten wie der Jurist Univ.-Prof. Alois Birklbauer von der Universität Linz. Kirchenrecht. Unabhängig von der deutschen und österreichischen Rechtslage bekräftigte das Schreiben „Der barmherzige Samariter“ der vatikanischen Glaubenskongregation am 22. September, dass aktive Sterbehilfe und assistierter Suizid die ethischen und rechtlichen Grenzen der Selbstbestimmung überschreiten würden. Die Veröffentlichung kritisiert eine verengte Auffassung von Lebensqualität. Gleichzeitig betont sie, dass Lebensverlängerung durch unverhältnismäßige Therapien abgelehnt werden könne. Würde jemand Hilfe zur Selbsttötung in Anspruch nehmen, könnte er oder sie jedenfalls nicht die Sakramente der Beichte und Krankensalbung empfangen, ruft das Dokument in Erinnerung. Gewissensfragen. Die Evangelische Kirche in Österreich tritt in Hinblick auf die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs für die Beibehaltung des Verbots der aktiven Sterbehilfe ein. Es dürfe nicht normal werden, sich den Tod mithilfe eines anderen oder gar durch einen anderen geben zu lassen, so Bischof Michael Chalupka. Doch seien die Gewissenskonflikte ernst zu nehmen, in denen sich Angehörige, Ärztinnen und Ärzte, aber auch die Sterbewilligen selbst befänden. „Angesichts dieser moralischen Tragik braucht es eine offene Diskussion über rechtliche Regelungen, die dem Gewissen Spielraum lassen und für dramatische Ausnahmefälle Möglichkeiten der Straffreiheit vorsehen“, so Chalupka in Übereinstimmung mit einer Stellungnahme der Generalsynode aus dem Jahr 1996 sowie einer Orientierungshilfe der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa aus dem Jahr 2011. Angst vor Pflegenotstand. In einem Punkt stimmen quer durch alle politischen und weltanschaulichen Unterschiede viele in Österreich überein: Es braucht eine Kultur der Fürsorge, wie es Erzbischof Lackner als Vorsitzender der Bischofskonferenz formuliert. „Wir dürfen den Menschen nicht aufgeben, auch dann nicht, wenn er sich selbst aufgegeben hat.“ SLOUK
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Panorama 13
1. Oktober 2020
Die katholische Gemeinschaft Sant‘Egidio unterzeichnete mit dem Innenministerium in Rom erneut ein Abkommen, das die Aufnahme von 300 Flüchtlingen aus Griechenland vorsieht. YARA NARDI/REUTERS/PICTUREDESK.COM
Sant‘Egidio nimmt erneut Flüchtlinge auf Schnellere Asylverfahren und eine gerechtere Lastenverteilung bei der EU-Migrations politik – das schlägt die EU-Kommission aktuell vor. Die katholische Gemeinschaft Sant‘Egidio begrüßt diese Pläne, ist aber skeptisch hinsichtlich einer schnellen Umsetzung. Marco Impagliazzo, Präsident der international tätigen Organisation, verwies dabei auf den anhaltenden Widerstand in den Staaten der Visegrad-Gruppe, Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei. Auch die
Caritas Europa zeigt sich kritisch zum Vorschlag der EU-Kommission. Befürchtet werde u. a., dass durch die Identitätsüberprüfung an der Außengrenze und schnellere Asylverfahren das Recht auf Asyl verwässert werde und mehr Geflüchtete in geschlossenen Unterkünften ausharren müssen. Sant‘Egidio hatte sich kürzlich mit dem Innenministerium Italiens über die Aufnahme von weiteren 300 Flüchtlingen aus Lesbos verständigt. Die Menschen dürfen
durch einen sogenannten „humanitären Korridor“ nach Italien einreisen. Dieses System, durch das europaweit inzwischen über 3000 besonders gefährdete Flüchtlinge aus Nahost, Ostafrika und Libyen aufgenommen wurden, habe sich laut Impagliazzo bewährt. Sant‘Egidio schlug dieses Modell auch den Vereinten Nationen vor. Besser als solche Abkommen in einzelnen Ländern „wäre natürlich ein europaweiter humanitärer Korridor“, sagte Impagliazzo.
Bischöfe gehen auf Becciu verteidigt sich „Ökumene-Bremse“ ein gegen Vorwürfe
WELTKIRCHE
Eine Abstimmung über Möglichkeiten der eucharistischen Gastfreundschaft zwischen Protestanten und Katholiken werden die deutschen katholischen Bischöfe auf unbestimmte Zeit verschieben. Damit respektiere man die Einwände aus Rom, die eine neue Sachlage geschaffen hätten, erklärte Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, zum Abschluss der Herbstvollversammlung des deutschen Episkopats in Fulda. Nun solle erst einmal der Ökumenische Arbeitskreis (ÖAK) auf die Kritik aus dem Vatikan reagieren. Danach müsse die Debatte weitergehen.
Klimawandel. Die Globale Katholische Klimabewegung (GCCM) zieht fünf Jahre nach Erscheinen der Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si‘“ eine ernüchternde Bilanz: Die Menschheit sei dem Aufruf des Papstes und der Wissenschaft noch nicht gefolgt. GCCM warnt vor dem dramatischen Verlauf des Klimawandels und versucht, die Gesellschaft auf der Grundlage von „Laudato si‘“ zu einem „ökologischen Wandel“ zu animieren.
Kardinal Giovanni Angelo B ecciu, der vom Papst seines Amtes als Präfekt der Heiligsprechungskongregation entbunden wurde, weist sämtliche Unterschlagungsvorwürfe zurück. Becciu war vor seiner Zeit an der Spitze der Heiligsprechungskongregation Substitut des Staatssekretariats und u. a. für finanzielle Angelegenheiten in der Kirchenleitung zuständig. In diese Zeit fällt eine Investition einer dreistelligen Millionensumme in eine Immobilie. Laut Medien soll er zudem seine Position genutzt haben, um eigene Familienangehörige bei Sozialprojekten finanziell zu unterstützen.
Nominierung. Amy Coney Barrett ist von US-Präsident Donald Trump zur Nachfolgerin von Ruth Bader Ginsburg am obersten Gericht der USA nominiert worden. Barrett wäre nach einer Bestätigung durch den Senat die sechste Katholikin in dem neunköpfigen Richterkollegium.
Amy Coney Barrett OLIVIER DOULIERY/APA
14 Zu Gast IM LEBENS-SPIEGEL Gespannte Verhältnisse Das Gummiringerl ist ein gutes Sinnbild für das Zusammenleben bei den geltenden Abstandsregeln. Seine Kraft entfaltet das kleine Ding im Zustand der Spannung, gedehnt bis auf das Äußerste. Wer als Kind eine Steinschleuder gebastelt hat, weiß: Je weiter man den Gummi ziehen kann, umso stärker seine Kraft. Jetzt leben Menschen auf Abstand – in verordneter und meist auch akzeptierter Distanz. Nähe ist nicht mehr selbstverständlich. Da macht es einen Unterschied, ob es eine lockerlose oder eben eine spannungsgeladene Distanz ist. In der Selbstverständlichkeit, die sich nie in die Spannung wagt, geht die Beziehungskraft verloren – wie bei einem spröde gewordenen Gummiring. Beziehung, die sich nur in der Nähe sicher weiß, in zur Routine gewordener Nähe also, ist vielleicht bequem, aber kraftlos geworden. Beziehung mit Spannkraft – das ist, wenn sie auch in der Distanz zu spüren ist. Selbst mit Verstorbenen, mit denen man keine leibliche Nähe mehr erleben kann, kann man solche Spannkraft spüren. Auch das zeigt der Gummiring. Immer in Spannung – überdehnt – verliert er die Kraft. Menschen leben jetzt in gespannten Verhältnissen. Dennoch Nähe zu zeigen und spüren zu lassen, ist die Kunst. Eine Beziehung, die nicht voneinander weiß, wäre nicht nur kraftlos, sondern tot.
1. Oktober 2020
Gegenseitiges Getragensein In diesen Wochen finden die coronabedingt verschobenen Priesterweihen und Primizen statt. Die Feste sind Anlass, mit Michael Münzner, dem Regens des Linzer Priesterseminars, über seine Aufgaben, das Faszinierende und Schwere am Priestersein und die Berufungspastoral zu sprechen.
Am Wochenende haben Sie die Primiz von Franziskus Schachreiter in Atzbach mitgefeiert. Wie haben Sie das Fest erlebt? Michael Münzner: Als große Freude. Als Re-
gens freut man sich, dass jemand, der vor Jahren den Weg zum Priestertum begonnen, sein Ziel nun erreicht hat – nicht nur äußerlich, sondern dass er besonders innerlich dafür reif geworden ist. Es war schön zu sehen, wie alle in der Pfarre und darüber hinaus bei der Vorbereitung des Festes zusammengeholfen und dann miteinander gefeiert haben. Der Neupriester wurde nicht auf einen Thron gestellt, sondern man konnte eine schöne Gemeinschaft erleben. Obwohl der Priesterberuf gesellschaftlich und mitunter auch innerkirchlich in Frage gestellt wird, war bei den Leuten eine große Dankbarkeit darüber zu spüren, dass es Priester gibt, die die Sakramente spenden und für die Menschen da sind. Der Neupriester Franziskus – er ist studierter Musiker – hat der Gemeinde ein Lied geschenkt und zum Schluss der Primizmesse gesungen. Da war wirklich eine Atmosphäre des gegenseitigen Getragenseins zu spüren.
Anforderungen entsteht der Eindruck, dass Priester unter permanentem Zeitmangel leiden und für Seelsorge wenig Zeit haben. Was sind Ihre Aufgaben als Regens? Münzner: Die Begleitung der Seminaristen
und die Organisation der Ausbildungselemente im pastoralen, menschlichen und geistlichen Bereich wie zum Beispiel Predigtkurs oder Einführung in das Beichtsakrament. Die kleine Zahl der Seminaristen macht die Planung manchmal sogar schwieriger als die Arbeit mit einer größeren Gruppe – wenn man zum Beispiel an die Verpflichtung von Referent/innen denkt.
Michael Münzner ist Regens des Linzer Priesterseminars und Domkapitular. Dem Seminar gehören sechs Priesterstudenten an, zwei davon sind Gastseminaristen aus Afrika. PRIVAT
In der Öffentlichkeit steht in Diskussion, was das Priestersein heute ausmacht. Wie würden Sie diese Debatte beschreiben? Münzner: So wie P. Bernhard Eckerstorfer
Sie leiten seit Kurzem die Berufungspastoral der Diözese. Was werden Sie tun, um Menschen für einen geistlichen Beruf zu interessieren? Münzner: Der Referent für Berufungspasto-
vom Stift Kremsmünster bei der Primizpredigt in Atzbach. Die Faszination des Priesterseins besteht darin, ganz bei den Menschen und gleichzeitig ganz erfüllt von der Beziehung zu Gott zu sein. Das ist ein hoch sinnvolles Leben, ich erlebe das selbst so. Als Priester bei Gott und den Menschen zu sein, kann auch für junge Leute eine spannende Berufs- und Lebensperspektive darstellen. Ich halte den Priesterberuf für attraktiv, aber die konkrete Ausgestaltung ist nicht einfach.
ral Florian Wegscheider und ich werden wieder ein Team aufbauen. Ein Schwerpunkt wird sicher das Ausprobieren von Möglichkeiten sein, kirchliche und geistliche Berufe wieder mehr in den Medien ins Gespräch zu bringen. Dass wir den Welttag für geistliche Berufe gut bewerben, ist natürlich selbst verständlich. Außerdem wollen wir mit jungen Leuten, die auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens sind, ins Gespräch kommen und sie begleiten. Dazu wird es gezielt Angebote geben. Noch vor der Frage, ob jemand einen Priester- oder Ordensberuf oder einen kirchlichen Beruf ergreifen möchte, ist die Frage wichtig: Wie kann ich meinem Leben eine christliche Form geben?
Was meinen Sie damit? Münzner: Vielfach wird man als Priester als
MATTHÄUS FELLINGER
KirchenZeitung Diözese Linz
Getriebener erlebt. Wie heute Pfarrer ihr Leben – etwa in Verantwortung für sechs Pfarren – gestalten müssen, ist für junge Menschen wenig anziehend. In der Fülle der
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DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER
KirchenZeitung Diözese Linz
Glaube 15
1. Oktober 2020
Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und uns lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten.
Wie Vater, Sohn und Geist zueinander stehen, definieren die Glaubensbekenntnisse.
„GROSSES“ GLAUBENSBEKENNTNIS, GOTTESLOB 586
MEISTER VON MESSKIRCH UM 1540 / WOLFGANG RADTKE / KNA
Niemand hat Gott je gesehen
Ich glaube an dich! Oft gesprochen, selten hinterfragt: das Glaubensbekenntnis. Eigentlich die Glaubensbekenntnisse, gibt es doch mehrere Formeln, den Glauben zu bekennen. Welchen Glauben eigentlich?
Teil 4 von 4
MIT ERHARD LESACHER LEITER DER THEOLOGISCHEN KURSE GERD NEUHOLD
Sonntag für Sonntag wird das Glaubensbekenntnis im Gottesdienst gesprochen – üblicherweise das Apostolische, zu besonderen Anlässen das so genannte Große Glaubensbekenntnis. Letzteres können nur wenige Gläubige auswendig – und nicht alle wissen, dass das Große, genauer: das „Nizäno-Konstantinopolitanische“ Glaubensbekenntnis, wichtige dogmatische Festlegungen enthält, die von den beiden ersten Ökumenischen Konzilien in Nizäa (325) und Konstantinopel (381) eingefügt wurden. Nicht wenige Christ/innen haben mit diesen alten Texten ihre Schwierigkeiten. Es gelingt ihnen nicht, diese Inhalte mit ihrem eigenen Glaubensverständnis zusammenzubringen. Eine bestimmte Auslegung der Bibel. Ja, es sind alte Texte, in denen der persönliche und gemeinschaftliche Glaube öffentlich zum Ausdruck kommt. Durch das gemeinsame Rezitieren stelle ich mich in die Gemeinschaft, für die dieses Bekenntnis grundlegend ist. Wichtig: Glaubensbekenntnisse basieren auf der Heiligen Schrift und akzentuieren die Auslegung der Bibel. So war die Auseinandersetzung in Nizäa, beim ersten Konzil überhaupt, ein Ringen um das biblische Christuszeugnis. Ist der Sohn Gottes ein Geschöpf oder ewiger Sohn des Vaters: „wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen …“? Das Konzil von Nizäa (325 n. Chr.) hält – in durchaus interpretationsbedürftigen Formulierungen – fest, dass in Jesus Christus, dem menschgewordenen
Sohn, wirklich Gott selbst als Liebe nahegekommen und offenbar geworden ist: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.“ (Joh 1,18) Theologische Erschließung. Um die Bedeutung und Tiefe der Aussagen der Glaubensbekenntnisse erfassen zu können, braucht es ein Minimum an theologischem Wissen. Auch für das Verständnis anderer Glaubenssätze kann dies von Vorteil sein. Ich hatte etwa lange Zeit Schwierigkeiten mit der Aussage „Er sitzet zur Rechten Gottes“. So wie sich manche Aussagen und Bilder der Bibel erst durch Hintergrundinformation erschließen, ist es auch bei Passagen der Glaubensbekenntnisse. Nicht der ganze Jesus. Die Glaubensbekenntnisse fassen wesentliche – biblisch bezeugte – Glaubensinhalte zusammen. Aber über das Leben Jesu schweigen sie sich aus: Auf „geboren von der Jungfrau Maria“ folgt im Apostolischen Glaubensbekenntnis sogleich „gelitten unter Pontius Pilatus“. Auch im Großen Glaubensbekenntnis schließt „für uns gekreuzigt“ direkt an „Mensch geworden“ an. Der Jesus der Glaubensbekenntnisse isst nicht mit den Sündern, heilt nicht und predigt nicht das Reich Gottes … Die Glaubensbekenntnisse – wie alle kirchlichen und dogmatischen Aussagen – ersetzen die Bibel nicht, sondern verweisen auf sie als Grundlage unseres Glaubens.
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SONNTAG 27. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 4. Oktober 2020
Hoffen auf die Ernte Der Weinberg. Ein wahrhaft biblisches Bild - für die Beziehung zwischen Gott und den Menschen, aber auch der Menschen untereinander. Der Weinberg wurde oft gemalt, oft beschrieben, oft besungen. Er ist ein Ort der Arbeit - und manchmal auch ein Ort der Gewalt.
Evangelium Matthäus 21,33–42.44.43
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: Was wird er mit jenen Winzern tun? Sie sagten zu ihm: Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen? Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.
1. Lesung Jesaja 5,1–7
Ich will singen von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Er baute in seiner Mitte einen Turm und hieb zudem eine Kelter in ihm aus. Dann hoffte er, dass der Weinberg Trauben brächte, doch er brachte nur faule Beeren. Und nun, Bewohner Jerusalems und Männer von Juda, richtet zwischen mir und meinem Weinberg! Was hätte es für meinen Weinberg noch zu tun gegeben, das ich ihm nicht getan hätte? Warum hoffte ich, dass er Trauben brächte? Und er brachte nur faule Beeren! Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: seine Hecke entfernen, sodass er abgeweidet wird; einreißen seine Mauer, sodass er zertrampelt wird. Zu Ödland will ich ihn machen. Nicht werde er beschnitten, nicht behackt, sodass Dornen und Disteln hochkommen. Und den Wolken gebiete ich, keinen Regen auf ihn fallen zu lassen. Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Er hoffte auf Rechtsspruch – doch siehe da: Rechtsbruch, auf Rechtsverleih – doch siehe da: Hilfegeschrei.
2. Lesung Philipper 4,6–9
Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren. Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
n Erratum Beim Evangelium des vergangenen S onntags (Matthäus 21,28–32) ist leider ein Fehler unterlaufen. Auf die Frage, wer von den beiden Söhnen den Willen des Vaters erfüllt hat, muss es natürlich heißen: der erste. Wir bitten um Entschuldigung. DIE REDAKTION
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART
WORT ZUM SONNTAG
Wir sind Mission
JONATHAN FARBER / UNSPLASH.COM
E
inen Weinstock hobst du aus in Ägypten, du hast Völker vertrieben und ihn eingepflanzt.
Seine Ranken trieb er bis zum Meer und seine Schösslinge bis zum Eufrat! Warum rissest du seine Mauern ein? Alle, die des Weges kommen, plündern ihn. Der Eber aus dem Wald wühlt ihn um, es fressen ihn ab die Tiere des Feldes. Gott der Heerscharen, kehre doch zurück, / blicke vom Himmel herab und sieh, sorge für diesen Weinstock! Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat, und den Sohn, den du dir stark gemacht!
Das schöne Bild vom geliebten Weinberg in der ersten Lesung als Vergleich mit dem Volk Gottes nimmt im Evangelium eine dramatische Wendung. Hier kommt die Ablehnung Jesu besonders durch die religiösen Führer zum Ausdruck. Die Geschichte vom Weinberg, von den bösen Pächtern und ihren Taten spielt sich aber auch heute ab. Nehmen wir also an: Der Weinberg ist die Kirche, d.h. wir, alle Getauften. Bringen wir als Kirche die Früchte, die Gott sich von uns erwartet? Benehmen wir Christ/innen uns nicht zu oft wie diese Knechte im Gleichnis Jesu? Sicher, es gibt wunderbare Menschen unter den Christen/innen, große Vorbilder, die gute Früchte bringen. Aber wie oft werden sie in den eigenen Reihen verkannt, verfolgt, verachtet. Das Leben der Heiligen ist reich an Leiden durch die eigene Kirche. Mit diesem Sonntag beginnen wir den Oktober-Monat als den Missions-Monat. Die Kirche fällt und steht mit unserem missionarischen Geist. Wenn wir uns bemühen, den katholischen Glauben so echt wie möglich zu leben, dann werden wir zu einem Anziehungspunkt für andere. Zuerst muss ich mich selber „missionieren“, um dann durch mein gelebtes Beispiel den Glauben anderen schmackhaft zu machen. Jesus in die Mitte unseres Lebens zu nehmen, bringt uns so viel neue Lebensqualität und Freude, sodass sich andere auch dafür interessieren werden. Wir haben als Getaufte nicht nur eine Mission, sondern wir selber sind Mission. Es geht im Leben nicht nur darum, sagen zu können: „Es geht mir gut!“, sondern vielmehr „Wozu bin ich gut?“ Paulus sagt: „Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut!“
ZUM WEITERDENKEN n Ist es mir ein Bedürfnis, andere für Jesus und seine Kirche zu gewinnen? n Welches sind meine Früchte, die ich im Weinberg des Herrn beitrage?
Wir werden nicht von dir weichen. Belebe uns und wir rufen deinen Namen an. HERR, Gott der Heerscharen, stelle uns wieder her, lass dein Angesicht leuchten und wir sind gerettet.
PFR. GEORG NIGSCH Pfarrer in Lochau und Eichenberg (Vorarlberg). Den Autor erreichen Sie unter
ANTWORTPSALM (AUS PSALM 80)
sonntag@koopredaktion.at
18 Bewusst leben
1. Oktober 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Am 3. Oktober heulen wieder die Feuerwehrsirenen mit unterschiedlichen Signalen quer durchs ganze Land. So werden sie jährlich auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. Dieser „Zivilschutztag“ ist aber gleichzeitig auch ein Aufruf an die In diesen Reissalat hat sich auch etwas Thunfisch gemischt. DUŠAN ZIDAR/STOCKADOBE.COM
Reisgerichte als Resteverwertung
gesamte Bevölkerung, einen Blick auf ihre Eigenvorsorge im Haushalt zu werfen. BRIGITTA HASCH
REISSALAT gekochter Reis bunte Paprikawürfel, Tomaten, Mais Lauchringe (oder Zwiebelringe) Essig, Öl, etwas Senf, Salz, Pfeffer Jogurt, Kräuter
∙ ∙ ∙ ∙ ∙
ZUBEREITUNG Alle Zutaten werden mit der Marinade gut durchgemischt. Der Salat sollte vor dem Essen etwa 15 Minuten ziehen. SÜSSER REISAUFLAUF
∙ ca 350 g gekochter Reis ∙ 100 ml Milch oder Obers ∙ 1/4 kg Äpfel, geschnitten ∙ Rosinen (nach Geschmack) ∙ 60 g Butter ∙ 4 Dotter, 2 + 2 Eiklar ∙ 50 g Kristallzucker ∙ Vanillezucker ∙ Bio-Orangen-Zesten ∙ 60 g Staubzucker ZUBEREITUNG Reis mit Milch (Obers) aufkochen, Äpfel und Rosinen einrühren und abgedeckt ziehen lassen. Butter schaumig schlagen, nach und nach Dotter einrühren. 2 Eiklar mit Kristallzucker und Vanillezucker zu Schnee aufschlagen. Dottermischung und Schnee abwechselnd unter die abgekühlte Reismasse ziehen. Mit Orangenzesten aromatisieren, in eine gebutterte Auflaufform füllen und bei ca. 170 °C eine gute halbe Stunde backen. Aus weiteren 2 Eiklar und 60 g Staubzucker eine Schneehaube aufschlagen, kurz vor Ende der Backzeit auf den Reis streichen und alles hellbraun überbacken. Mit Minze garnieren, mit Fruchtsirup oder Schokoladeraspeln servieren.
Vorräte auf dem Was sich lange Zeit niemand vorstellen konnte und wollte, ist Anfang März Realität geworden. Corona hat viele Menschen wohl zum ersten Mal in ihrem Leben dazu gebracht, Vorräte anzulegen. Zum Glück war schnell klar, dass die Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet war. Wertvolle Tipps für die Notfallvorsorge gibt der Österreichische Zivilschutzverband. Essen und trinken. Welchen Lebensmittelvorrat braucht ein Mensch für eine Woche? Was ist lagerfähig? Um diese Fragen für sich individuell zu beantworten, sollte man sich am besten eine Woche oder länger notieren, welche Lebensmittel im Haushalt gebraucht werden. Schließlich hat jede Person und jede Familie eigene Essgewohnheiten und Vorlieben. Grundsätzlich sollte man genügend Kohlehydrate, Eiweiß und Fett in Form von unterschiedlichen Lebensmitteln vorrätig haben. Wichtig sind Getreideprodukte, wobei Nudeln, Reis, Coucous und dergleichen auch lange haltbar sind. Schwieriger ist es da bei Milchprodukten, nur H-Milch und Kondensmilch bilden eine Ausnahme. Bei Käse gilt: Je härter, desto höher ist der Trocken-
masseanteil und desto lagerfähiger ist das Produkt. Fisch und Fleisch sind in Dosen am längsten haltbar, wobei es auch viele Hartwürste gibt, die ebenso lange genießbar sind. Öle halten grundsätzlich besser in Dosen als in Glas- und Plastikbehältern. Je mehr ungesättigte Fettsäuren das Öl enthält, desto begrenzter ist die Lagerfähigkeit. Daher sind Sonnenblumen- und Rapsöl hier besser als Lein- oder Kürbiskernöl. Für Obst und Gemüse gibt es unzählige Arten des Haltbarmachens. Je nach Produkt kann man trocknen, einkochen, in Essiglösungen einlegen oder gären. Auch Vakumieren – wie man es vom Kaffee kennt – verlängert die Lebensdauer von Speisen. Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen oder Erbsen kauft man sich zur Lagerhaltung am besten getrocknet. Gerne wird beim Lagern auf diverse Würzmittel vergessen: Salz, Pfeffer, Zucker, Essig, getrocknete Kräuter oder (selbst hergestelltes) Suppenpulver sind aber ebenso Lebensmittel, die man täglich braucht. Getränke, vor allem ein ausreichender Wasservorrat, gehören unbedingt und in ausreichender Menge zur Vorsorge. Darüber
KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 19
1. Oktober 2020
Zurück in die Schule Für viele Kinder und Jugendliche begann in den letzten Wochen ihr eigentlich üblicher Alltag. Es ist ein Alltag, den sie seit März nicht mehr gelebt und nun – nach Wochen der Pause – doch wieder herbeigesehnt haben: der Schulalltag.
Prüfstand
Nudeln, verschiedene Getreidesorten und Hülsenfrüchte sind fixer Bestandteil von Lebensmittelvorräten. NATASHA BREEN/
hinaus sind Tee, Kaffee und Erfrischungsgetränke nach persönlicher Gewohnheit einzulagern. Und schließlich ist insbesondere in Krisensituationen auch „Seelenfutter“ in Form von Süßigkeiten oder sonstigen Naschereien ganz wichtig. Medikamente und Hygieneartikel. Verordnete Dauermedikamente hat man meist im Blick, doch eigentlich sollte die komplette Hausapotheke regelmäßig überprüft werden. Nicht nur Tabletten und Tropfen, auch Verbandskästen haben ein Ablaufdatum. Hier informiert man sich am besten in einer Apotheke. Von Zahnpasta bis Putzmittel, von Wattestäbchen bis Müllbeutel – esgibt viele unterschiedliche Produkte, die man im Haushalt täglich benötigt und die man auch auf Vorrat zu Hause haben sollte. Weniger alltäglich, aber ebenso wichtig sind Batterien, Kerzen und Zünder. Tierhalter müssen natürlich auch an Futter und andere lebensnotwendige Dinge für Hund, Katze, Hamster oder Fische denken.
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X Die Broschüre „Vorsorgen schützt“ kann man auf www.zivilschutz-ooe.at herunterladen.
STOCKADOBE.COM
Ein Leben ohne Schule. Selbst wenn vor Corona die Fantasie eines Schulausfalls für viele Schüler/nnen wie ein Wunschtraum schien, sieht die Realität heute anders aus. Die Schule fehlt. Aber was war es, was diese Zeit für die Betroffenen so schwierig gemacht hat? Und warum ist es wichtig, neuerliche Schulschließungen in den nächsten Wochen nach Möglichkeit zu verhindern? Schule kann mehr. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus war die Schließung der Schulen eine der ersten und rigorosesten Maßnahmen. Vielerorts wurde darüber diskutiert, wie Schüler/innen den Stoff unter den gegebenen Umständen möglichst gut lernen können. Hier wurden in kürzester Zeit viele Dinge entwickelt. Doch ein Defizit konnte trotz aller Bemühungen nicht behoben werden: der fehlende soziale Kontakt. Denn Schule ist mehr als reine Bildungsstätte: Sie ist Begegnungsstätte. Die sozialen Medien. Ein Teil des fehlenden Kontaktes konnte durch soziale Medien ausgeglichen werden. Trotzdem war dies über die vielen Wochen nur schwer durchzuhalten. Denn
BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN
der Mensch ist ein soziales Wesen. Er lebt von und in Begegnung. Und eben diese findet auch in der Schule statt. Kinder begegnen den Lehrer/innen als Erwachsene, die sie in diesen Stunden des Tages begleiten. Sie sehen sich verschiedenen Gruppen von Kindern gegenüber. Sie begegnen anderen Einstellungen, anderen Kulturen. Sie erleben Herausforderungen, mit denen sie zu Hause nicht konfrontiert werden. Und sie müssen sich der Eigenständigkeit und Selbstverantwortung stellen. Zukunft. Vielleicht hat die schulfreie Zeit Eltern und ihren Kindern die Chance gegeben, sich mit weniger Hektik und weniger Terminen zu begegnen. Gleichzeitig hat sie aber den jungen Menschen diese Möglichkeiten der Persönlichkeitsbildung durch soziale Kontakte und das Erleben von Unabhängigkeit und Abgrenzung genommen. Wir wissen nicht, was in den nächsten Monaten auf uns zukommt. Wir wissen nicht, welche Herausforderungen diese außergewöhnliche Zeit für jeden Einzelnen von uns birgt. Aber wir wissen, dass wir in allen Maßnahmen, die auch Kinder und Jugendliche betreffen, nicht vergessen dürfen, dass Schule mehr ist als reines Faktenlernen. Sie ist eine Lehrstätte auf vielen verschiedenen Ebenen des Lebens und daher für eine gute Entwicklung der Kinder ein wichtiger Nährboden, den wir ihnen, wenn irgend möglich, nicht entziehen sollten.
VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com
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20 Familie & Unterhaltung
1. Oktober 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 42 Jahren in der „Linzer Kirchenzeitung“
Der plötzliche Tod des Papstes Nach nur 33 Tagen im Amt verstarb am 29. September 1978 völlig unerwartet Papst Johannes Paul I. Wohl aus technischen Gründen konnte die Kirchenzeitung erst über eine Woche später darüber berichten.
nausgeht, während anderen das Notwendige fehlt.“
„So unerwartet, wie er gekommen ist, ist er wieder von uns gegangen: Papst Johannes Paul I., der mit seinem Lächeln innerhalb weniger Tage die Welt eroberte.“ Um die Persönlichkeit des Papstes zu charakterisieren, waren in der Zeitung einige eindrucksvolle Begebenheiten und Zitate zu lesen. Über seine Situation im Vatikan etwa vertraute er sich einem ausländischen Kardinal wie folgt an: „Unter den Kardinälen hier habe ich keinen Freund. Ich weiß nicht, mit wem ein herzliches Gespräch führen. Man nähert sich mir nur mit bürokratischen Fragen. Wohin bin ich geraten?“ In seiner letzten Generalaudienz verwies der Papst auf Hunger und Elend in weiten Teilen der Welt: „Niemand ist berechtigt, das
Atomgespräche. In einer kurzen Serie, die für die Leser/innen eine Hilfe zur Urteilsbildung sein sollte, bat die Linzer Kirchenzeitung unter anderen den damaligen Handelsminister und glühenden Zwentendorf-Befürworter Josef Staribacher und den Biologen und profilierten AKW-Gegner Dr. Peter Weish zum Gespräch. Staribacher sah es als „seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dafür zu sorgen, daß die nötigen Energiemengen vorhanden sind.“ Weish hingegen warf der Regierung vor, „nur jene Wissenschafter herauszustreichen, die ihnen nach dem Mund reden. Die anderen aber, die sagen, was den Zwentendorf-Bauherren nicht in den Kram paßt, erklären sie dann einfach für unglaubwürdig.“ BRIGITTA HASCH
Im Oktober 1978 beherrschten zwei Themen die Medienlandschaft: der Tod von Johannes Paul I. und die bevorstehende Abstimmung zum AKW Zwentendorf. KIZ/ARCHIV
für seinen ausschließlichen Gebrauch zurückzuhalten, was über seine Bedürfnisse hi-
KIZ MIT WITZ
RatMal
Ein Prüfling tritt nach vielen Durchfallern zum allerletzten Mal bei der Jagdprüfung an. Prüfer: „Damit Sie endlich durchkommen, hier eine wirklich leichte Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Auerhahn und der Reblaus?“ Der Prüfling reibt sich die Hände vor Freude über diese leichte Frage und antwortet: „Der Auerhahn hat am Montag Sperrtag und die Reblaus am Mittwoch!“
Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.
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Was ist das Lieblingsgetränk von Führungskräften? - Leitungswasser! Ein Mann geht in ein Musikgeschäft: „Bitte ich hätte gern die weiße Ziehharmonika da und dort die rote Trompete.“ Verkäufer: „Moment, da muss ich mich beim Chef erkundigen.“ Als er zurückkommt, meint er: „Den Feuerlöscher können Sie haben, aber beim Heizungsradiator gibt es Schwierigkeiten.“
A
D E B E
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© Philipp Hübner
C A D B F C
Auflösung des letzten Arukone-Rätsels
KirchenZeitung Diözese Linz
Familie & Unterhaltung 21
1. Oktober 2020
KinderKulturwoche
Im Caritas-Reitzentrum St. Isidor werden Pferde zu Therapeuten. CARITAS LINZ
Wie Tiere helfen Hast du schon einmal von einem Lesehund oder einem Therapiepferd gehört? Diese besonderen Tiere werden dazu eingesetzt, Menschen mit körperlichen oder seelischen Erkrankungen oder Problemen zu helfen. Tiere nehmen dich so, wie du bist, sie strei ten nicht und es ist ihnen egal, wie du aus siehst und ob du etwas gut oder schlecht kannst. Mit Tieren kannst du schnell Freund schaft schließen. Diese Vorteile nützt die so genannte „tiergestützte Therapie“, wo zum Beispiel Pferde, Hunde, Lamas, Nagetiere oder sogar Vögel eingesetzt werden, um Kin dern mit Beeinträchtigungen oder Krankhei ten zu helfen. Natürlich ist hier auch immer ein menschlicher Therapeut dabei, zum Bei spiel im Integrativen Reitzentrum St. Isidor in Leonding (siehe Bild).
BALDUIN BAUM
Reittherapie. „Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, sagt ein be rühmter Spruch. Und wirklich, beim Rei
ten, Striegeln, am Zügel Herumführen und Spielen bekommen die meisten gar nicht mit, dass sie eigentlich gerade eine Therapie machen. Aber wie geht das? Stell es dir ein fach wie eine Turnstunde mit Tier vor: Du sitzt auf dem Pferd und wirfst dir mit dei nen Freunden Bälle zu, läufst mit dem Pferd um die Wette oder versuchst Kunststücke im Sattel. So lernst du dich besser zu bewegen und wirst ganz nebenbei selbstbewusster. Der Lesehund. Einige Kinder haben Schwie rigkeiten beim Lesen oder tun es nicht gern, weil sie Angst vor Kritik haben oder davor, ausgelacht zu werden. Bei der Caritas gibt es seit September einen Lesehund, der helfen soll, diese Ängste zu überwinden. Der Vier beiner sitzt einfach ruhig neben dir und du liest ihm laut aus einem Buch vor. Sollte der Hund etwas nicht verstanden haben, liest du ihm den Satz einfach noch einmal vor. So lernst du besser Lesen und der Hund hört eine schöne Geschichte.
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Kultur kann so vieles sein! Mu sik, Theater, Tanz, Museum, Kino, Bücher – und das alles kannst du bei zahlreichen Ver anstaltungen in Linz elf Tage lang erleben und dabei sogar ak tiv mitmachen. Ein buntes Pro gramm für Kinder, Jugendliche und die ganze Familie. Für die Kleinsten gibt es den Kasperl und Kinderfilme, die Größe ren interessiert vielleicht ein Ke ramik-Workshop oder ein For schungslabor. Im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchtage er warten euch spannende Lesun gen. Freien Eintritt in die Mu seen gibt es für alle unter 14 Jahren.
X 8. bis 18. Oktober. Detailinfos zum Programm auf www. kinderkulturwoche.linz.at X Corona-Update! Schau kurz vor dem Veranstaltungsbesuch noch einmal auf die Website und prüfe, ob sich coronabedingte Änderungen ergeben haben.
KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief freundin oder einen Brief freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI
teletipps SONNTAG
4. bis 10. Oktober 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
4. OKTOBER
9.30 Katholischer Gottesdienst aus dem Deutschordensmünster St. Peter und Paul in Heilbronn. ZDF 18.25 Österreich-Bild aus Kärnten. Ein Land sagt „Ja“. 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung. ORF 2 19.25 Eine Riesenorgel für den Stephansdom (Dokumentation). Die Riesenorgel im Stephansdom ist das größte Musikinstrument, das je in Österreich gebaut worden ist. Insgesamt wurden 12.554 Pfeifen und Flöten für die Orgel gebaut, restauriert oder bearbeitet. Es entstanden Klangfarben, die es weltweit nur im Stephansdom gibt. Die Doku zeigt nicht nur den Abbau und die Restauration von mehr als 500 kg schweren Pfeifen, sondern auch den Aufbau der Riesenorgel. ORF III 20.15 Donauklöster (Dokumentation). Am Tisch der Herren – Stift St. Florian. ARD-alpha 23.05 Der Graben – zwei Volksgruppen, eine Geschichte (Dokumentation). 100 Jahre Kärntner Volksabstimmung. Es ist gelungen, sowohl die deutsche als auch die slowenische Seite zu überzeugen, am Film mitzuwirken. ORF 2 MONTAG
5. OKTOBER
13.45 Tucker – Ein Mann und sein Traum (Biopic, USA, 1988). Porträt des amerikanischen Autobauers Preston Tucker, der mit seinem Traum eines ultramodernen, aber preiswerten PKW Ende der 40er-Jahre dem Machtkampf mit der Großindustrie unterlag. arte 20.15 Krisenherd Iran – Gottesstaat zwischen Macht und Ohnmacht (Reportage). Nach außen schwankt der Gottesstaat zwischen Aggressivität und Verhandlungswilligkeit. Nach innen lassen die Mullahs dem Volk kleine Freiheiten als Ventil, bei Demonstrationen aber greift die Religionspolizei hart durch. ZDFinfo 23.50 37°: Mein stiller Freund (Dokumentation). Wenn Frauen trinken. 3sat DIENSTAG
6. OKTOBER
19.40 Re: Wildtiere erobern die Stadt (Reportage). Im Schatten von Corona. Delfine in italienischen Häfen, Wildschweine in Barcelona, Füchse in Berlin: Wildtiere erobern die Städte. Der Rückzug des Menschen während der Corona-Zeit hat diesen Trend vorangetrieben. arte
Morgengedanken von Luise Müller, Kufstein. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.
So 9.05 Katholischer Gottesdienst und Orgelweihe aus dem Wiener Stephansdom. Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn wird die neue Riesenorgel segnen und ihrer Bestimmung übergeben. Als Ordinarium wird die Messe „Salve Regina“ von Yves Castagnet, dem Titularorganisten von Notre Dame de Paris, musiziert. ORF 2
Foto: ORF/Thomas Bogensberger
22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Die Kinder des Kalifats. ORF 2 23.25 kreuz und quer (Dokumentation). Mama putzt. Marisa Vollizial, eine Mutter aus Bolivien, wird Gastarbeiterin in Tel Aviv. Die sehr persönliche Doku portraitiert Marisa und zeigt ihre Sehnsucht, wieder zurückzukehren. ORF 2 MITTWOCH
7. OKTOBER
19.00 Stationen (Religionsmagazin). Was uns bewegt. Was berührt uns? Warum regen wir uns über manche Entwicklungen auf, engagieren uns und protestieren? BR 20.15 Heimat Österreich (Dokumentation). Sehnsucht nach dem Dorf – Leben im Voralpenland. ORF III DONNERSTAG
8. OKTOBER
10.20 Zugvögel (Dokumentation). Kundschafter in fernen Welten. Die Dokumentation begleitet unsere Zugvögel in alle Welt – mit atemberaubenden Luftbildern von den Reisen derer, die die „Vogelperspektive“ erfunden haben. Der Kamera-Helikopter überquert mit den Störchen die gefährliche Straße von Gibraltar und fliegt mit ihnen bis in ihr Winterquartier in Tansania und Kenia. 3sat 19.40 Re: Auf den Hund gekommen (Reportage). Die Tierretter vom Goldstrand. „Re:“ begleitet die 31-jährige Jeni Karabishlieva von Frankfurt aus an den Goldstrand in Bulgarien. Mit Hilfe von Spenden deutscher Tierliebhaber päppeln sie und ihre Mitstreiter von „Animal Hope Bulgaria-Varna“ Straßenhunde auf. arte
Mi 19.40 Re: Auf Knochen gebaut. Gulag – das Netz aus Zwangsarbeitslagern in der Sowjetunion, in dem schätzungsweise 20 Millionen Menschen inhaftiert waren und Millionen Menschen starben. Trotz dieser unheimlichen Größenordnung wurde die Geschichte des Terrors gegen die eigene Bevölkerung in Russland nie richtig aufgearbeitet. Foto: Niko Karasek FREITAG
9. OKTOBER
19.40 Re: Bergbauern in Not (Reportage). Ohne Hilfe geht‘s nicht mehr. Lange Tage, harte Arbeit und ein niedriges Einkommen: In ihrem Alltag kommt die Schweizer Bauernfamilie Teuscher immer wieder an ihre Belastungs- und finanzielle Grenze. Lohnt sich ihre Arbeit noch? arte 20.15 Zuckersand (Drama, D, 2017). In den 1970er-Jahren verleben zwei Schulfreunde in der DDR eine unbeschwerte Kindheit, bis die alleinerziehende Mutter des einen die Ausreise in den Westen beantragt. Einfühlsames, poetisches Drama, das die Lebenswirklichkeit in der DDR aus der Sicht von Heranwachsenden beschreibt. 3sat SAMSTAG
10. OKTOBER
17.35 plan b: Neues von nebenan (Dokumentation). Ideen für eine gute Nachbarschaft. „Die lieben Nachbarn“ – das ist oft Ironie. Lärm, falsch geparkte Autos: Gründe für Streit finden sich leicht. Dabei zeigt sich meist auch Gemeinsames, wenn man denn danach sucht. ZDF 21.00 Rätselhafte Geschichten (Dokumentation). Die Suche nach der Bundeslade. In diesem Schrein sollen nach biblischer Vorstellung die Steintafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt worden sein. Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Evang. Presseverband
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Der „grüne Heilige“. Franz von Assisi, Patron der Tiere und Umweltschützer. So 7.05,Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Herzogenburg, Niederösterreich. So 10.00, Ö2. Bwag/Wikimedia Menschenbilder. „Anstiftung zum Innehalten.“ Der Schriftsteller Alfred Komarek. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Bei Wind und Wetter.“ Gedanken über das jüdische Laubhüttenfest macht sich der Schriftsteller David Weiss. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Zauber des Spielens. Aspekte einer evolutionsbiologischen Errungenschaft. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Zeugnis einer modernen Demokratie. Die Österreichische Bundesverfassung. Mo– Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Von der Umweltsünderin zur Klima- und Artenschützerin. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Die Lust auf Fleisch und ihre Kosten. Wege zur Agrarwende. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Pflanzenzucht: Konzernmonopol oder Gentechnik für Biobauern? Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das große Atemholen. Konrad P. Liessmann über Leben und Denken nach der Pandemie. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Kann man mit Computerspielen lernen? Do 16.40, Ö1. Dimensionen. Ein Green Deal für Europa. Do 19.05, Ö1. Matrix. PC statt Pflug oder die Nebenwirkungen des digitalen Bauernhofs. Fr 19.05, Ö1. Logos. „Ans Kreuz mit ihm!“ Wie juden-feindlich ist die „Frohe Botschaft“? Sa 19.05, Ö1.
Vatican News
Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de
KirchenZeitung Diözese Linz
Ausblick 23
1. Oktober 2020
Zwischen Landwirt und Konsument
BILDUNG
Linz. In der OÖ. Landwirtschaftskammer findet am 7. Oktober 2020 um 19.30 Uhr ein Dialogabend zwischen Landwirtschaft und Kirche statt. Die Begegnung geht der Frage nach, wer im Spannungsfeld von Agrarproduktion und Lebensmittelkonsum welche Verantwortung trägt: Landwirt und Konsument sind gefordert. Nach den Referaten von Kammerpräsidentin LAbg. Michaela Langer-Weninger, des Moraltheologen Michael Rosenberger und Bischof Manfred Scheuer hat das Publikum Gelegenheit zur Diskussion.
Attnang, Maximilianhaus 07674 665 50 Biblische Figuren, ... selber machen und damit arbeiten, Fr., 23. 10., 16 Uhr, bis So., 25. 10., 16 Uhr, Ref.: Mag. Martha Leonhartsberger, Anmeldung erforderlich. Deinen Weg weitergehen, Trauerort in der Kapelle, Di., 27. 10. bis 15. 11., immer zu den Öffnungszeiten oder nach Vereinbarung. Glauben verändert Leben, Meditationsgottesdienst, Di., 27. 10., 18 Uhr, Begl.: Willi Seufer-Wasserthal, Anmeldung erwünscht.
Anmeldung (erforderlich) bis 5. Okt. 2020 an: praesidium@lk-ooe.at oder Tel. 050 6902 1480
KIZ-Leser Franz Hörndler aus Maria Neustift hat das Bild an die Redaktion geschickt, um die Leser/innen zu erinneren, dass Kühe die Bevölkerung mit wertvoller Milch versorgen.
Volksmusik für guten Zweck
Gedenkveranstaltung
Sarleinsbach. Der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel (SOM) stellt heuer das Thema Demenz in den Mittelpunkt und bringt gemeinsam mit dem Arcus Sozialnetzwerk eine CD mit alten Volksliedern heraus. Interpretiert werden die Lieder von Vroni und Hans Falkinger von den Strizlmühna‘s. Der gesamte Erlös kommt Menschen mit Beeinträchtigungen zugute. Zguada Stund a Liadl
Ternberg. Die Katholische Jugend der Region Ennstal erinnert am Fr., 2. Oktober in einer Gedenkfeier in der Pfarrbaracke Ternberg an das Leid jener Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus im KZ-Außenlager Ternberg interniert waren. Mit dem Journalisten und ZIB-1-Moderator Tarek Leitner konnte ein prominenter Gedenkredner gewonnen werden. Weitere Ansprachen halten Bischof Manfred Scheuer und Landeshauptmann Thomas Stelzer. Beginn der Feier ist um 18.30 Uhr, die Besichtigung des Gedenkraums ist ab 17 Uhr möglich.
CD: „Zguada Stund a Liadl“, office@arcus-sozial. at oder 07283/8531, gegen freiwillige Spende.
Ried, Treffpunkt der Frau 07752 802 92 Textsalat10, Kunst: unser täglich Brot, Schreiben ist die Kunst, Gedanken Worte zu verleihen, Lesung, Fr., 23. 10., 19.30 Uhr, Ltg.: Theresa Batori, Gertraud Kammerer, Hildegard Lindlbauer, Ulrike Pribil, Judith Rachbauer, Eva Rathmayr, Hannah Weinberger. Bienenwachstücher statt Folie, Workshop, Mi., 29. 10., 19 bis 22 Uhr, Ltg.: Berthilde Blaschke, Anmeldung erforderlich. Naturseifen selber machen, Di., 27. 10., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Carina Matzer, Anmeldung erforderlich.
Die Strizlmühna's Hans & Vroni Falkinger
NANCYHOROWITZ
KiZ-Angebot
Musica Sacra Die Konzertreihe „Musica Sacra“ bietet unseren KiZLeserinnen und -Lesern für die Konzerte „Bach auf zwei Violinen“ und „Silence“ Karten an. Bach auf zwei Violinen Sa., 17. 10., 17 Uhr Minoritenkirche Linz Werke von Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, Eugène Ysaÿe, Fritz Kreisler. Mit: Johanna Bohnen, Violine
Maria Held, Violine Silence Do., 22. 10., 19.30 Uhr, Ursulinenkirche Linz Eine Stunde des Hörens, Sehens und Innehaltens Werke von Hildegard von Bingen, Johann Sebastian Bach/M. Herbert, Charlie Haden, Laurie Anderson/Melissa Coleman, Heinrich Ignaz Franz Biber/M. Coleman, Johann Sebastian.
Linz, Haus der Frau 0732 66 70 26 Erzählcafé, Hoamat, i hab di so gern ... Geschichten über Dasein, Wegziehen und Ankommen, Do., 29. 10., 14 bis 15 Uhr, Ltg.: Eva-Maria Kienast M.A. MA, Anmeldung erforderlich. Ein kleines Stück vom Glück, Do., 29. 10., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Manuela Stal, Anmeldung erforderlich.
Bachh/M. Herbert, Sigur Rós/M. Ptak. Mit: eXtracello Die KirchenZeitung verlost für beide Konzerte je 2 x 2 Karten. Schreiben Sie bis Fr., 9. 10. (KW: „Musica Sacra“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
Steyr, Dominikanerhaus 07252 454 00 Emotionen, die geheimen Dirigenten, Vortrag, Do., 22. 10., 19.30 Uhr, Ltg.: Mag. Gerda Delaunay, bitte wegen Kontaktdaten anmelden. Mut und Kraft aus der Bibel schöpfen, Trostbotschaft und politisches Engagement, Sa., 24. 10., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. Franz Kogler, Anmeldung erforderlich. Von der Trauer zur Freude, ein langer Weg, Sa., 24. 10., 14.30 bis 18 Uhr, Ltg.: Dipl.-Päd. Sigrid Haminger, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof 07263 860 11 Im Atem sein, Bewusste Körperarbeit – authentisches Bewegen – Tanzen – Meditation, Fr., 23. 10., 18 Uhr bis So., 25. 10., 13 Uhr, Ltg.: Mag. Bettina Bergmair.
24 Termine NAMENSTAG
Franz Asen ist Dechant und Pfarrer von Traun. PRIVAT
Franz (4. Oktober) Seit mir mein Vater als kleines Kind von meinem Namenspatron, dem hl. Franziskus, erzählte, war ich begeistert von ihm, seiner Liebe zur Natur und den Tieren. Ein altes Heft aus meiner Volksschulzeit, das mit Zeichnungen des hl. Franziskus und vielen Tierbildern gefüllt ist, zeugt heute noch davon. Gleich meine erste Pilgerreise mit 18 führte mich nach Assisi, der Heimat meines Namenspatrons. Zählte mein Vorname in meiner Kindheit noch zu den beliebtesten, so konnte ich seit meinem Diakonatsjahr 1998 bei meinen beinahe 400 Taufen erst einen einzigen Franz taufen. Umso mehr freut es mich, dass Jorge Mario Bergoglio als Papstnamen Franziskus wählte. Für mich steht dieser Name für Bewahrung der Schöpfung, Tierschutz, Bescheidenheit, Genügsamkeit, Fröhlichkeit, Freundlichkeit und Christusnachfolge. Mein Namenspatron ist für mich eine Gestalt, die mich zeit meines Lebens geprägt hat, mich nach wie vor tief beeindruckt und berührt.
AUSSAATTAGE 5. 10.: Frucht bis 17, ab 18 Wurzel 6. 10.: Wurzel 7. 10.: Wurzel bis 23 8. 10.: Wurzel ab 7 bis 17, ab 18 Blüte 9. 10.: Blüte Pflanzzeit Beg. 16 10. 10.: Blüte bis 13, ab 14 Frucht 11. 10.: Frucht bis 5, ab 6 Blatt Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.
1. Oktober 2020
TERMINABSAGEN Aufgrund der offiziellen Vorgaben kommt es derzeit auch in der Kirche immer wieder zu kurzfristigen Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Da uns die Absagen oft erst nach Redaktionsschluss erreichen, bitten wir um Verständnis, wenn hin und wieder ein Termin aufgenommen wurde, der aufgrund der CoronaBestimmungen dann doch nicht stattfinden konnte. Im Zweifelsfall bitten wir Sie, kurz vor dem geplanten Termin Kontakt mit dem Veranstalter aufzunehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
FREITAG, 2. OKTOBER X Altenberg. Elektroauto – Umstieg jetzt oder später?, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr. X Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Pilgern auf dem Benediktweg, zu Fuß von Kremsmünster nach Montecassino, Diavortrag von Reinhild und Kurt Prieler, Einleitung von Kurt Rumplmayr, Hl. Messe mit Predigt, 19 Uhr, Vortrag im Theatersaal, 20 Uhr, Möglichkeit zur Beichte oder Aussprache, ab 17 Uhr. X Linz. Langer Tag der Flucht, „In meinem Bart versteckte Geschichten“, Lesung mit Hamed Abboud, anschließend widmet sich der zweite Teil des Abends der aktuellen Situation von Menschen auf der Flucht, Arbeiterkammer, 19 bis 21.30 Uhr.
X Pregarten. „OHRakel reloaded“, abwechslungsreiche Bühnenshow, a cappella-Sound, jede Menge Spaß und Unterhaltung und neue Show-Elemente, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr, Infos unter: www.vierkanter.at. X Schärding. XVII. Internationales Orgelfestival an der Nelsonorgel, Kurhauskirche, 19.30 Uhr, Johannes Dandler, Orgel. X St. Oswald. Letzte-Hilfe-Kurs, Veranstaltungssaal, 19.30 Uhr, mit Dr. Martin Prein. X Timelkam. Benefizkonzert, La Passione, Wie im Himmel, also auch auf Erden, klangvoller Abend u. a. mit G. F. Händels Feuerwerksmusik, Pirchners Fire-Water Music, Allegris Miserere und der Sternenmusik von Eric Esenvalds, Pfarr kirche St. Josef, 19.30 Uhr, Pro Brass & Chor Ad Libitum, Ltg.: Heinz Ferlesch. X Vorchdorf. Die kleine StrömApotheke, Basis-Seminar A, 14 bis 17 Uhr, bis 3. 10., Ref.: Susanne Jarolim. X Vöcklabruck. Ich preise dich, Vater (Mt 11,25), Bibel-Tanz, Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen, 15.30 bis 20.30 Uhr, Begl.: Michaela Pfaffenbichler. X Wels, Herz Jesu. Start ins neue Jungschar-Jahr, für Kinder von 4 bis 13 Jahren, Pfarrheim, 17 bis 18.30 Uhr. SAMSTAG, 3. OKTOBER X Aichkirchen. Turmkreuz steckung mit Erntedankfest, Gemeindeplatz, 9 Uhr, Segnung der Erntegaben und Hl. Messe am Gemeindeplatz mit H. H. Abt Maximilian, Segnung des Turmkreuzes, Aufziehen durch Minis und Jungschar und Fa. Greil/ Osttirol, anschließend Agape und Möglichkeit zur Besichtigung der renovieten Glocken- und Uhrstube. X Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt, Augen, die sehen, was ihr seht (Lk 10,23), Basilika, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier, 14.30 Uhr, Information und Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, mit Pfarrer Johann Ortner, anschließend Agape, Bus: Abfahrt von Linz, Herz-JesuKirche, 12.30 Uhr, Gestaltung:
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Bibelwerk Linz und Bildungszentrum Maximilianhaus. X Linz, Mariendom. La Passione, Benefizkonzert, 20.30 Uhr, Pro Brass & Chor Ad Libitum, musikalische Leitung: Heinz Ferlesch, Solistin: J ohanna Zachhuber, Mezzosopran, Kartenverkauf: DomCenter Linz, Tel. 0732 94 61 00, OÖN-Geschäftsstellen in Linz, Wels und Ried sowie auf nachrichten.at/ticket oder www.oeticket. com, alle Infos auf www.promariendom.at X Weibern. Pilgerwanderung zur Wallfahrtskirche Maria Rast in Steinerkirchen, Treffpunkt: in der Pfarrkirche Weibern, 9 bis 17 Uhr, mit Regina Roitinger. SONNTAG, 4. OKTOBER X Linz, Mariendom. Erntedankfest, 10 Uhr, Gestaltung durch die Dompfarre, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X Linz, Mariendom. La Passione, Benefizkonzert, 20.30 Uhr, Pro Brass & Chor ad Libitum, musikalische Leitung: Heinz Ferlesch, Solistin: J ohanna Zachhuber, Mezzosopran, Kartenverkauf: DomCenter Linz, Tel. 0732 94 61 00, OÖN-Geschäftsstellen in Linz, Wels und Ried sowie auf nachrichten.at/ticket oder www. oeticket.com, alle Infos auf www.promariendom.at X Maria Schmolln. Erstkommunion, Hl. Messe, Pfarrkirche, 10.30 Uhr. X Ottensheim. Biblische Kirchenführung, Spurensuche in unserer Pfarrkirche, Pfarrkirche, 9 bis 9.30 Uhr. X Schwanenstadt. Erntedankfest, Übersetzung in Gebärden sprache, Segnung der Erntekrone beim Brunnen vorm Stadtsaal, anschließend Festzug zur Pfarr kirche und Festgottesdienst, 9.30 Uhr. X Wels, Herz Jesu. Dankfest, wir feiern unsere Ehejubilare und Erntedank, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Musik: Flott-z-Singers. X Wels, St. Johannes. Ernte dankfest, Stadtpfarrkirche, 9 bis 10.30 Uhr. MONTAG, 5. OKTOBER X Freistadt. SelbA Freistadt Trainingsblock 4, Montagsgruppe,
AUSSTELLUNG – FLOHMARKT – FÜHRUNG X Hartheim. Gedenkausstellung in der Torhalle Schloss Hartheim, „Donaulandschaften von Regensburg bis Bratislava”, von Dr. Helmut Schachner (1924–2015, gebürtiger Linzer und Träger der Kulturmedaille OÖ.), Ausstellung wurde bis 15. 10. verlängert, täglich 15 bis 18 Uhr, Besuch nach Verein barung möglich, Tel. 0676 316 37 79.
X Linz. Albert Paris von Gütersloh und sein Sohn Wolfgang Hutter, Ausstellungsdauer: bis 30. 10., GALERIE-halle Linz, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr und Fr., 10 bis 14 Uhr, Tel. 0676 320 70 82. X Linz. Naturausstellung: Herbstliche Farbenspiele – Herbststimmung im BotanischenGarten, Sa., 3. 10., bis So., 22. 11., tages aktuelle Informationen und mögliche Programmänderungen
finden Sie auch auf www.botanischergarten.linz.at X Wels, St. Franziskus. Bücherflohmarkt, Pfarre St. Franziskus, Fr., 2. 10., 14 bis 18 Uhr und Sa., 3. 10., 9 bis 17 Uhr. X Wilhering. Führung durch die Stiftsausstellung, jeden Sonn- und Feiertag, 14 Uhr, Anmeldung: zentralverwaltung@ stiftwilhering.at, Tel. 07226 23 11-12 oder -60.
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Termine 25
1. Oktober 2020
Pfarrsaal, 2. Stock, 9 bis 10.30 Uhr, Trainerin: Michaela Röck, Christine Winklehner. X Linz. Geschlechterreflektierte Pädagogik im Kontext Extremismus, Praxisworkshop, 16 bis 20 Uhr, Anmeldung bis Fr., 2. 10., Tel. 0732 60 58 97 oder E-Mail: kurse@arcobaleno.info X Steyr. Takk-Danke! Zu Fuß auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim, Pilgerreise-Vortrag mit Impulsen zum Thema „Dankbarkeit“, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer, um Anmeldung wird gebeten, Tel. 072152 454 00, E-Mail: dominkanerhaus@ dioezese-linz.at X Wels. Wie der Lebensalltag anders gestaltet werden kann, Zukunftsgespräche am Montag, Bildungshaus Schloss Puchberg, 18 bis 21 Uhr, Moderation: Ferdinand Kaineder. DIENSTAG, 6. OKTOBER X Bad Wimsbach-Neydharting. Ein fitter Körper braucht gesunde Füße, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Ulli Wurpes, Stefan Schwarzlmüller. X Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, mit Caroline Atschreiter, Orgel. X Marchtrenk. SelbA TZ Trainingsblock 1, BAPH Marchtrenk – Tageszentrum Sonnenschein, 10 bis 11.30 Uhr, bis 15. 12., Trainer: Wolfgang Brummer. X Ottensheim. Die Bibel, Pfarrsaal, 19 bis 21 Uhr, Uhr Ref.: Mag. theol. Martin Zellinger. X St. Marienkirchen a. d. Polsenz. Barrieren im Kopf und im täglichen Leben, Umgang mit Grenzen, Rückschlägen und mit Erfolg, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Christoph Etzlstorfer. X Wartberg ob der Aist. SelbA Traininsblock, 8 Termine, Musikraum LPBZ Schloss Haus, 9.30 bis 11 Uhr, Ref.: Theresia Königsmair, Agnes Thaler. MITTWOCH, 7. OKTOBER X Linz. Wir haben nichts, außer uns!, Bekenntnis eines Ex-Bestatters, Vortrag, St. Barbara Friedhof, 19.30 Uhr, mit Martin Prein. X Schlägl. Schöpfungsgarten im Stiftsgarten, Führung, 14 Uhr, mit Rolf Sauer, Anmeldung: 07281 88 01 810. X Schlägl. Beziehungsweg entlang der Mühl, Führung, 16 Uhr, mit Rolf Sauer, Anmeldung: Tel. 07281 88. X Wels, St. Johannes. Spiritualität am Abend – „Meditation – ein Weg nach Innen“, Stadtpfarre, Matthäusraum, 19.30 Uhr. DONNERSTAG, 8. OKTOBER X Kirchschlag. SelbA Kirchschlag Trainingsblock 7, St. Anna Pfarrzentrum, 9 bis 10.30 Uhr, bis 31. 3., Trainerin: Helga Bernkopf. X Leopoldschlag. In der Stille liegt die Kraft. Es braucht die Ruhe,
um die Kraft zu entdecken, die in uns liegt, Pfarrheim, 20 bis 22 Uhr, bis 10.12., Ref.: Erna Wiederstein. X Waldzell. Unsere Reise nach Israle, Vortrag, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Christa und Karl Moser, der Erlös der freiwilligen Spenden kommt Sr. Hildegard Enzenhofer zugute. X Wels, St. Franziskus. Frauen liturgie, Andachtsraum, 19.30 Uhr. FREITAG, 9. OKTOBER X Altenberg bei Linz. Blitzgscheit in kurzer Zeit, 60 Jahre kath. Bildungwerk Altenberg, Festabend mit Vortrag und anschließender Bewirtung, Pfarrsaal, 20 Uhr, Ref.: Mag. Max Födinger. X Lacken. More than a feeling – Entstehung und Bedeutung von Emotionen, Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Barbara Blattner, BEd. X Linz, Minoritenkirche. Orgelkonzert, Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Christoph Kellner, Carl Philipp Emanuel Bach, 19.30 Uhr, Gustav Auzinger, Orgel. X Maria Schmolln. Beichte und Anbetung, 17 Uhr, Herz-Jesu-Messe, Pfarrkirche, 18 Uhr. SAMSTAG, 10. OKTOBER X Hellmonsödt. Zweitägige Fußwallfahrt nach Maria Pötsch – Maria Trost/Rohrbach-Berg – Maria Rast/Helfenberg, hl. Messe in Oberneukirchen, Pfarrkirche, 6.30 Uhr, über St. Veit – St. Johann – St. Peter – um 13 Uhr weiter Richtung Steinbruch, vorbei an der Burgruine Pürnstein hinunter zur Großen Mühl, von dort zur Wallfahrtskapelle Maria Pötsch, Abfahrt mit dem Bus von Pürnstein nach Rohrbach, ca. 16 Uhr, Empfang der Pilger/innen am Maria-Trost-Berg durch den Priester, mit Andacht, Segen und Beichtgelegenheit, 16.30 Uhr, Übernachtung in Rohrbach in Privatquartieren. Am So., 11. 10.: hl. Messe in der Stadtpfarrkirche Rohrbach, 8 Uhr, weiter nach Haslach – St. Stefan am Walde (Busfahrgelegenheit von Haslach nach St. Stefan a. W.), Versammeln in der Pfarrkirche St. Stefan, 12 Uhr, Fortsetzung der Wallfahrt nach Helfenberg zur Waldkapelle Maria Rast, Abschlussandacht in der Waldkapelle, ca. 14 Uhr, Abholgelegenheiten muss sich jeder privat organisieren, nähere Auskünfte: Walter Schoißengeyr, Tel. 0664 73 52 86 69 oder Herbert Schoßengeyr, Tel. 0664 314 07 80. X Ottensheim. Radreise nach Pupping, Treffpunkt beim Pfarrheim, 9.30 Uhr. X Schlägl. Wortgottesfeier in Gebärde, Stift, 14 Uhr, mit Gilbert Mathie. X St. Johann am Walde. Immunsystem für Heldinnen, Vortrag, Pfarrsaal, 9.30 bis 17 Uhr, Ref.: Dr. August Zoebl. SONNTAG, 11. OKTOBER X Brunnenthal. Brunnenthaler
Konzertsommer, Missa Papae Marcelli, von Giovanni Pierluigi da Palestrina, Barockkirche, 17 Uhr, Kartenreservierung: Tel. 07712 30 55 oder 0699 11 08 97 51, Vokalensemble Beauty Farm. X Feldkirchen an der Donau. 7-Kapellen-Roas, Gemeindewanderung, Treffpunkt: Ortskapelle in Lacken, 10 Uhr, Details unter www.feldkirchenbewegtsich.at X Linz, Christkönig. Konzert, Exultate, jubilate, KV 165 und Et in carnatus est aus der Missa in c, KV 427, W. A. Mozart, Musik für Streicherorchester, op. 39, Helmut Rogl, Sinfonie Nr. 5 in c-Moll, op. 67, Schicksalssinfonie, L. v. Beethoven, 16 Uhr, Sinfonia Christkönig, Ltg.: Eduard Matscheko, Dilay Girgin, Sopran. X Linz, Karmelitenkirche. Missa „Domine, Dominus noster“ à 6, Leonhard Lechner, „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ à 6 aus der Geistlichen Chormusik 1648, Heinrich Schütz, Theresa-Gebet à 6, Versikel „Wenn jemand mich liebt“, à 6, Flos Carmeli, sowie Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, für Chor, Volk, Orgel und Instrumente, Michael Stenov, 10 Uhr, Collegium Instrumente Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov. X Linz, Mariendom. Messe in C, KV 317 Krönungsmesse, W. A. Mozart, 80 Jahre Altbischof Ludwig Schwarz, 40 Jahre Priesterjubiläum Bischof Manfred Scheuer, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuz huber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Linz, Ursulinenkirche. Messe für zwei gleiche Stimmen Op. 167, Cécile Chaminade, 20 Uhr, Susanne Thielemann, Sopran, Silke Redhammer, Mezzosopran, Anton Reinthaler, Orgel. X Maria Schmolln. Hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 und 10.30 Uhr, gestaltet vom A-Capella-Chor Mettmach. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Taizé gebet, Pfarrkirche, 19 Uhr.
EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare X Bad Ischl. Pfarrheim, Sa., 10. 10., 9 bis 18 Uhr. X Freistadt. Pfarrheim, Sa., 10. 10., 9 bis 18 Uhr. X Linz. Haus der Frau, Sa., 10. 10., 9 bis 18 Uhr. X Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 10. 10., 9 bis 18 Uhr. X Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, So., 11. 10., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehungleben.at
LITURGIE Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 4. OKTOBER 27. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 5,1–7 L2: Phil 4,6–9 Ev: Mt 21,33–44 MONTAG, 5. OKTOBER L: Gal 1,6–12 Ev: Lk 10,25–37 DIENSTAG, 6. OKTOBER Hl. Adalbero von Lambach, Bischof von Würzburg. L: Gal 1,13–24 Ev: Lk 10,38–42 L: Dtn 10,8–9 Ev: Lk 10,17–24 MITTWOCH, 7. OKTOBER Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz. L: Gal 2,1–2.7–14 Ev: Lk 11,1–4 L: Apg 1,12–14 Ev: Lk 1,26–38 DONNERSTAG, 8. OKTOBER L: Gal 3,1–5 Ev: Lk 11,5–13 FREITAG, 9. OKTOBER Hl. Dionysius, Bischof von Paris, und Gefährten, Märtyrer. Hl. Johannes Leonardi, Priester, Ordensgründer. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Mt 5,13–16 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 5,1–11 L: Gal 3,6–14 Ev: Lk 11,14–26 SAMSTAG, 10. OKTOBER Marien-Samstag. L: Gal 3,2–29 Ev: Lk 11,27–28 SONNTAG, 11. OKTOBER 28. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 25,6–10a L2: Phil 4,12–14.19–20 Ev: Mt 22,1–14
X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
26 Anzeigen & Meldungen GENERALVERSAMMLUNG DES DOMBAUVEREINES LINZ am Dienstag, 20. Oktober 2020, von 17 bis 19 Uhr im Bischofshof Linz, Herrenstraße 19. Alle Mitglieder sind dazu freundlich eingeladen.
KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 VERSCHIEDENES Bitte, wer hat für einen wirklich guten Zweck Modeschmuck und Uhren übrig (sehr günstig)? Danke! Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22
KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at
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Initiative für Flüchtlinge aus Moria Linz. Mit der Aktion #WirhabenPlatz fordern das Dekanat Linz-Mitte und der Arbeitskreis „Kirche wirkt in der Gesellschaft“ dazu auf, Menschen aus dem griechischen Flüchtlingslager Moria aufzunehmen. Einige weitere diözesane Einrichtungen beteiligen sich bereits an der Initiative, wie die Pfarren Linz-St. Konrad und Treffling oder das Bildungshaus Schloss Puchberg. Neben dieser Aktion wenden sich das Dekanat Schwanenstadt und eine Gruppe verschiedener Persönlichkeiten aus Oberösterreich in zwei offenen Briefen an die Bundesregierung. Sie kritisieren die Zustände in Moria und rufen zur Aufnahme von Flüchtlingen auf.
Das Dekanat Linz-Mitte und der Arbeitskreis „Kirche wirkt in der Gesellschaft“rufen mit der Sessel-Aktion #WirHabenPlatz zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria auf. DIÖZESE LINZ
„Sonntag der Völker“ im Mariendom Linz. Im Namen von acht fremdsprachigen
Gemeinden nahmen vergangenen Sonntag rund 170 Gläubige im Dom am „Sonntag der Völker“ teil. Hauptzelebrant war Dompfarrer Maximilian Strasser, als Gäste kamen u.a. Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl sowie Direktor Franz Kehrer und Michaela Haunold von der Caritas. Aufgrund der Coronabeschränkungen feierten die anderen Gemeinden eigene Gottesdienste. FREMDSPR. SE.
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IMPRESSUM
1. Oktober 2020
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
DIE ARBEITERKAMMER: EINE STARKE PARTNERIN
Hilfe in fast allen Lebenslagen Unbezahlte Überstunden? Falsche Lohnabrechnung? Fragen zur Weiterbildung? Firma in Konkurs? Probleme mit dem Reiseveranstalter? Es gibt kaum ein Thema, bei dem die AK nicht helfen kann. Allein im Vorjahr haben die Experten/-innen fast 118 Millionen Euro erkämpft.
E
in Arbeiter aus dem Bezirk Braunau wandte sich an die AK, nachdem er gekündigt wurde, um sich seine Abrechnung kontrollieren zu lassen. Dabei stellte sich heraus, dass er jahrelang keine Überstunden und keine Nachtschichtzulage bezahlt bekommen hat. Bis zu 130 Überstunden waren es pro Monat!
Die Rechtsexperten/-innen der Arbeiterkammer konnten einen Teil seiner Ansprüche sichern. Er bekam 4.000 Euro Nachzahlung. Der große Rest ist leider schon verfallen. Kein Einzelfall in der AK-Beratung Fälle wie dieser gehören zur täglichen Praxis der AK-Berater/-innen. Aber auch Fragen zu Pension, Altersteilzeit, Kindergeld, Konsumentenschutzthemen oder Weiterbildung. Auch hier hilft die AK mit Rat und Information und wenn nötig, geht sie für ihre Mitglieder auch vor Gericht. Das alles kostenlos. Jährlich wenden sich mehr als 300.000 Menschen an die AK Ober-
österreich. „Im Vorjahr haben wir fast 118 Millionen Euro für unsere Mitglieder erkämpft“, berichtet AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Geld, das den Betroffenen zugestanden ist, das sie aber erst mit Hilfe der Arbeiterkammer bekommen haben.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Hinweise & Werbung 27
1. Oktober 2020
INFO-TAGE DER KATHOLISCHEN PRIVATSCHULEN IN OÖ – TEIL 1 Volksschulen
18. 11. 2020, 19 Uhr. www.schulen. eduhi.at/pmhs.voecklabruck/
Adalbert Stifter Praxisvolksschule, Linz. Infoabend: 13. 10. 2020, 19 Uhr. Coronabedingt bittet die Schule um verlässliche Anmeldung pvs.ph-linz.at
Mittelschule der Franziskanerinnen Ried. Infotag: 27. 11. 2020, 14–16.30 Uhr www.franziskusschule-ried.at
Volksschule Puchheim der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, Attnang-Puchheim. Infotag: 6. 11. 2020, 9–12 Uhr. www.vs.franziskanerinnen. pu.eduhi.at
Mittelschule des Schulvereins der Kreuzschwestern Linz. Infotag: 18. 11. 2020, 14–17 Uhr www.mskreuzschwestern.at
Volksschule des Schulvereins der Kreuzschwestern, Linz. Infotag: 23. 11. 2020, 14–17. www.vskreuzschwestern.at
Adalbert Stifter Gymnasium – ORG der Diözese, Linz. Infotag: 20. 11. 2020. Infoabend: 13. 1. 2021, 19 Uhr. Der Tag der offenen Tür ist heuer ein „Virtueller Informationsnachmittag“. Informationen werden rechtzeitig auf unserer Homepage platziert: www.stiftergym.org
Mittelschulen NMS Rudigier, Steyr. Infoabend: 14. 1. 2021, 18 Uhr. www.nms-Rudigier.at Private Mittelschule der Franziskanerinnen, Vöcklabruck. Infotag: 17. 11. 2020, 10.30–15.30 Uhr. Infoabende: 17. 11. 2020, 19 Uhr;
AHS
AHS des Schulvereins der Kreuzschwestern, Linz. Infotag: 19. 11. 2020, 14–15.30 Uhr. Infoabend: 19. 11. 2020, 16 Uhr. Eine Anmeldung im Sekretariat ist für alle Termine erforderlich. www.kslinz.at/ahs
Kollegium Aloisianum, Linz. Infotag: 13. 11. 2020, 14–18 Uhr. Infoabend: 16. 11. 2020, 19 Uhr. www.aloisianum.at Bischöfliches Gymnasium Petrinum, Linz. Infotag: 20. 11. 2020, 12.30– 17 Uhr; Infoabend: 7. 1. 2021, 19 Uhr. www.petrinum.at Stiftsgymnasium Wilhering. Virtuelle Zoom-Infostunde: 13. 11. 2020, 16 Uhr. Nähere Infos zur ZOOM-Infostunde und „Monat der offenen Tür“ unter http://www. sgwilhering.at/004_service/anmeldung_1_klasse.php. www.sgwilhering.at Europagymnasium vom Guten Hirten Baumgartenberg. Infotag: 15. 1. 2021, 10–13.15 Uhr. Infoabend: 18. 11. 2020, 18.30 Uhr. Details bezüglich Covid-Maßnahmen werden auf der Homepage bekanntgegeben: www.eurogym.info Stiftsgymnasium Kremsmünster. Infotag: 13. 11. 2020, 13–17 Uhr. Genauere Informationen und eventuelle Änderungen aufgrund der
Corona-Krise werden auf der Homepage bekanntgegeben: www.stift-kremsmuenster.at/gym Gymnasium Schlierbach. Infotag: 20. 11. 2020, 14–17 Uhr. Änderungen finden Sie auf der Schulhomepage: www.gymschlierbach.at Gymnasium Ort Gmunden. Infotag: 22. 1. 2021, 11–15 Uhr. www.gymnasiumort.at ORG der Franziskanerinnen, Vöcklabruck. Infotag: 27. 11. 2020, 13 Uhr. Infoabend: 26. 11. 2020 http://schulen.eduhi.at/orgvbruck/ Aufgrund der aktuellen Situation planen viele Schulen alternative Informationsangebote. Eine Übersicht der katholischen Schulen in OÖ finden Sie unter www.dioezese-linz.at/schulen. In der kommenden Ausgabe der KirchenZeitung folgen die Bildungsanstalten für Elementarpädagogik, die berufsbildende Schulen und Kollegs.
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Krise und Krankheit
Eine fatale Realität in Amazonien
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Inmitten Amazoniens, an der Grenze zwischen Brasilien, Kolumbien und Peru, war vor dem Coronavirus alles ruhig. Lokale Probleme gab es zwar schon zuvor, aber mit dem Coronavirus geriet die Situation außer Kontrolle und das schon vorher prekäre Gesundheits system kollabierte. Viele Menschen infizierten sich und starben. Stark betroffen war vor allem die indigene Bevölkerung.
Die Pandemie hat viele Probleme in der Region sichtbar gemacht. Eines davon ist, dass sich keiner der drei Staaten um eine Infrastruktur für Spitäler bemüht. Es gibt weder eine professionelle Gesundheitsversorgung noch eine entsprechende Behandlung von COVID19-Patienten. Jetzt versucht die Zivilgesellschaft, durch freiwillige Arbeit und Solidarität, die Menschen in Amazonien im Kampf gegen COVID19 zu unterstützen. Denn das traditionelle Wissen der Ureinwohner ist besonders wertvoll.
Dafür hat SJPAM, das Amazonas-Netzwerk der Jesuiten, mit lokalen Partnern ein Sicherheitskonzept erarbeitet, mit der Möglichkeit Schutz- und Informationsmaterial zu verteilen, das die Menschen in den abgelegenen Gebieten dringend brauchen. „Gerade in der Quarantäne müssen wir sicherstellen, dass die Menschen Medizin, Lebensmittel, Hygieneprodukte und Schutzmaterial erhalten. Das gelingt
uns mithilfe von Spenden. Verantwortliche der indigenen Stämme können die Produkte mit Kanus im Hafen von Leticia, in Kolumbien, abholen, um dann ihre Familien und Gemeinschaften zu versorgen. Seit Juli hat sich die Lage verbessert und wir können den Transport wieder selbst durchführen. Trotzdem ist die Situation schwierig. Der Kampf ist noch nicht vorbei“, erzählt Edmo Flores vom Amazonas-Netzwerk der Jesuiten.
Jesuitenmission MENSCHEN FÜR ANDERE Mag. Katrin Morales Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1, 1010 Wien Tel.: 01 512 523 256 Spendenkonto: AT94 2011 1822 5344 0000 Spendenzweck: KB Amazonien www.jesuitenmission.at
Humanitäre Hilfsaktion durch SJPAM in Amazonien. JESUITENMISSION
28 Kultur FÜR SIE GELESEN
1. Oktober 2020
Die Frauen der Apostel In den Evangelien wird erzählt, dass Jesus die Schwiegermutter des Petrus vom Fieber heilte. Es ist daher anzunehmen, dass Petrus verheiratet war – und wie fast alle Apostel außer Johannes Familie hat-
Wo die Diözese Linz ihr Fundament hat Jahrzehntelang war der heute 91-jährige Otto Winkler Kustos der Lorcher Basilika und des Severinhauses. Nun hat er gemeinsam mit der Verlegerin Elisabeth Schiffkorn ein reich bebildertes Buch über die spannende Geschichte der Basilika Enns-Lorch, den heiligen Florian, die vierzig Märtyrer/innen und den heiligen Severin verfasst. Schiffkorn schlägt in einem ersten Teil einen historischen Bogen von der römischen Stadt Lauriacum bis zum heutigen Kirchengebäude. Einen Schwerpunkt legt sie dabei auf die Reliquien der Märtyrer/innen von Lorch. Dieses Thema vertieft in einem zweiten, teilweise erzählenden Teil Otto Winkler durch die Biografien jener drei Personen, die untrennbar mit der abenteuerlichen Rettung der Reliquien verbunden sind. Dazu gehören der Mesner Anton Peham und seine Familie, von der man erstmals mehr erfährt, und Pater Timotheos Stumpfl, eine schillernde Persönlichkeit mit bewundernswertem historischem Gespür. Auch von Prälat Eberhard Marckhgott, dem Dritten im Bunde, weiß Winkler eine Reihe interessanter Begebenheiten zu erzählen. JOSEF WALLNER Elisabeth Schiffkorn, Otto Winkler, Basilika St. Laurenz in Lorch. Die Lorcher Märtyrer, ISBN 978-3-90222657-0, 177 Seiten, € 24,90
KirchenZeitung Diözese Linz
Petrus und seine Frau: gemalt von Raphael Bergmann. BERGMANN
te. Bibelstellen, die diese Lesart bestätigen, gibt es ausreichend. – Der Künstler Raphael Bergmann hat sich auf die Spuren dieser namenlosen Ehefrauen gemacht und sie bildlich dargestellt. Mit dieser neuen Perspektive nähert er sich den Frauen der Apostel in fiktiven Porträts, die im Stile des barocken Kremser Schmidt gehalten sind. Bergmann entwirft dazu Lebensgeschichten, die den Alltag der ApostelPaare zeigen könnten. In der christlichen Kunstgeschichte kommen diese Frauen so bislang nicht vor. Hier im Bild zu sehen ist der Apostel Petrus: Er ist ist im Vordergrund in blau-roter Gewandung gemalt. Er beugt sein linkes Knie und öffnet begrüßend seine Arme, sein Kopf lehnt fast an der Schulter seiner Frau, die in gelbockerfarbigem Kleid dargestellt ist. Ein Bild, das große Nähe und Vertrauthaut ausdrückt. Die zwölf Bilder von Raphael Bergmann sind nun im Rahmen der Ausstellung „Frauen der Apostel“ bis 16. Oktober im Otto-Mauer-Zentrum in Wien zu sehen. ELLE
Benefizmatinee im Musiktheater: Sr. Maria Schlackl SDS und das Landestheater laden ein
Menschenwürde spielt eine Rolle Menschenhandel und Zwangsprostitution gibt es noch immer. Sr. Maria Schlackl ist hier seit Jahren aktiv, klärt auf und sammelt Spenden für betroffene Frauen. Am 18. Oktober gibt es eine Benefizmatinee im Musiktheater. „Frauenhandel und Zwangsprostitution sind eine Verletzung der Menschenrechte“, so formuliert es Sr. Maria Schlackl. Sie gründete die OÖ. Initiative gegen Menschenhandel und für Menschenwürde und setzt sich im Rahmen von „Solwodi Linz“ für Frauen in der Zwangsprostitution ein. Am 18. Oktober ist der europäische Tag gegen Menschenhandel. Solwodi Linz und Landestheater setzen hier ihre mit „Sister Act“ begonnene Kooperation fort und laden zur Benefizmatinee ins Musiktheater. Musik, Tanz, Kurzfilme, Performances, Erzählungen von Frauen und Männern, in denen der Alltag der Prostitution geschildert wird, stehen auf dem Programm. Denn: Menschenwürde spielt eine
Rolle, so lautet das Motto dieser Veranstaltung. Menschenhandel. Große Armut und falsche Versprechen sind die Kombination, die für viele junge Frauen aus den Ländern des Ostens und Südens fatal endet: Sie verlassen ihre Heimatländer in der Hoffnung auf verlockende berufliche Angebote und landen schließlich in der Prostitution. Finanzielle Abhängigkeit, physische und psychische Gewalt bestimmen ihr Leben. Ohne Ausweispapiere – diese werden ihnen spätestens bei der Einreise abgenommen –, ohne Freiheitsrechte und ihrer Würde beraubt, gelingt ihnen nur selten der Ausstieg aus diesem Kreislauf. Hinter Zwangsprostitution steht ein kriminelles Netzwerk: Die Täter verdienen daran, die Frauen haben wenig von diesem hart erarbeiteten Geld. Der Erlös der Benefizmatinee kommt entwürdigten, traumatisierten Frauen und ihren Kindern zugute. 18. Oktober, 11 Uhr, Musiktheater.
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
1. Oktober 2020
KULTURLAND Renaisscance neu
Neugestaltung durch Thomas Kluckner und Sarah Decristoforo KLUCKNER
Ein Volksaltar im Zentrum Holzabdeckungen und Teppiche verstellten den Blick auf den Altarraum. Die neue künstlerische Gestaltung rückt Altar, Ambo und Sedes in der Filialkirche Stadl-Kicking wieder ins Zentrum. Der Raum atmet Luft. ELISABETH LEITNER
Die Diözese Linz hat sich österreichweit schon lange einen Namen mit ihren künstlerischen Neugestaltungen von Kirchenräumen gemacht: Es gibt Ausschreibungen, Wettbewerbe und Jurysitzungen. Heimische und international tätige Künstler/innen wie Siegfried Anzinger, Heimo Zobernig, Maria Moser und Oswald Huber haben in Oberösterreich ihre Handschrift hinterlassen. Erst kürzlich war im Kunstmagazin „Parnass“ darüber zu lesen. Jetzt folgt ein weiteres Beispiel: In Stadl-Kicking wurde der neue Altaram Sonntag, dem 27. September, von Bischof Manfred Scheuer geweiht. Die Filialkirche Stadl-Kicking steht im Ort Stadl in der Gemeinde Engelhartszell. Sie gehört zum Dekanat Peuerbach. Gestaltet haben den Altar, den Ambo und den Vorstehersitz Thomas Kluckner und Sarah Decristoforo, beide sind mit Preisen ausgezeichnete Künstlerpersönlichkeiten. Schlicht. „Die schlichte Formensprache der neuen Gestaltung für die Filialkirche in Stadl-Kicking symbolisiert Einfachheit und rückt den neuen Volksaltar ins Zentrum der
Wahrnehmung“, sagt dazu Thomas Kluckner. Ein blauer Farbton verbindet alle neuen liturgischen Orte aus Eichenholz miteinander und bildet damit auch eine optische Klammer zur Marienfigur. Maria – hier sitzend mit Jesus in den Armen – trägt ein blaues Kleid. Sie befindet sich am höchsten Punkt des Hochaltars und wird als schmerzhafte Muttergottes dargestellt. Ihr ist auch die Kirche geweiht. „Blau gilt in der christlichen Symbolik als die himmlische Farbe und verknüpft Göttliches und Irdisches miteinander“, erklärt Kluckner dazu. Die neue Gestaltung atmet Leichtigkeit und gibt den Blick auf die (Mit-)Feiernden frei.
Die überwiegend steinsichtig aus Granit grob gemauerte Filialkirche wurde 1906 von Bischof Franz Maria Doppelbauer geweiht und 2005/2006 außen restauriert. Sie ist denkmalgeschützt. WIKIMEDIACOMMONS/ENGELHARTSZELL
Die Ausstellung „Re3 – Redesign, Reevolution, Renaissance“ des Fotokünstlers JeanClaude Grieco stellt 21 Gemälden aus der Renaissancezeit fotografische Nachstellungen und Neuinterpretationen gegenüber. Sie ist bis 30. Oktober im Pfarrsaal der Stadtpfarre Linz-Urfahr zu sehen. Der Künstler möchte angesichts der Krisen und Zukunftsfragen von heute eine Brücke zu den Aufbrüchen in der Zeit von Humanismus und Renaissance vor 500 Jahren schlagen. „Re3 schlägt uns vor, uns daran zu erinnern, wer wir sind und woher wir kommen, um uns neu zu definieren und uns selbst zu revolutionieren“, erklärt JeanClaude Grieco. Höhepunkte der Ausstellung sind fotografische Nachstellungen der „Erschaffung Adams“ von Michelangelo und des „Letzten Abendmahls“ von Leonardo Da Vinci. X Der Eintritt ist frei.
Film und Buch von Schriftstellerinnen Aufgrund von Covid-19 und der einschneidenden Maßnahmen insbesondere im Kunst- und Kulturbereich wurde im Frühjahr das Projekt „Arbeit statt Almosen“ gestartet (die KiZ berichtete). Zwanzig Autorinnen haben – durch einen Spendenaufruf im Internet finanziert – die Anthologie „Fragmente: Die Zeit danach“ herausgeben können. Dazu gibt es einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Arbeit statt Almosen“ unter der Regie von Marlen Schachinger. Sie dokumentiert die Lebens- und Arbeitssituation von Schriftstellerinnen heute. In Oberösterreich wird die Buchpräsentation nun am 11. Oktober im Bildungshaus ProDiagonal in Lambach bei Wels und die Österreich-Premiere des Films im Programmkino im Medien Kultur Haus Wels um 19 Uhr stattfinden.
30 Personen & Dank GEBURTSTAGE n Am 6. Oktober 2020 feiert KonsR Mag. Tadeusz Pirzecki, emeritierter Pfarrer, seinen 75. Geburtstag. Er war von 1992 bis 2013 Seelsorger in St. Agatha, ab 2006 auch Pfarradministrator in Heiligenberg. 2003 wurde Tadeusz Pirzecki in die Diözese Linz inkardiniert. Seit seiner Pensionierung 2013 wohnt er in Polen. n Am 7. Oktober 2020 vollendet Dipl.-Päd.in Katharina Samhaber, Pfarrassistentin in der Pfarre Raab, ihr 60. Lebensjahr. Sie ist in Tadten/Bgld. geboren und lebt in Zell an der Pram. Sie qualifizierte sich berufsbegleitend zur Religionslehrerin und nahm die Unterrichtstätigkeit in Raab und Riedau auf. Gleichzeitig war Samhaber ehrenamtlich sehr engagiert in der Pfarre Zell an der Pram und erwarb sich durch Zusatzqualifikationen die Voraussetzung für die Arbeit als Pastoralassistentin. Seit 2018 ist sie Pfarrassistentin in der Pfarre Raab und unterrichtet nach wie vor in der VS und MS Raab. Samhaber ist verheiratet und hat eine Tochter.
1. Oktober 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
EHRUNG & DANK n Weibern. Beim Erntedankfest hat die Pfarre auch die Ehejubilare und das 70-jährige Priesterjubiläum von Altpfarrer Josef Andlinger (links) gefeiert. Dechant Johannes Blaschek segnet Altpfarrer Andlinger und bittet, dass der Segen Gottes, den der Jubilar als Priester oftmals gespendet hat, auf ihn zurückkommt. PFARRE
n Garsten. Pfarrassistent Stefan Grandy wurde nach über 30 Jahren, in denen er in der Pfarre Garsten als Seelsorger tätig war, sprichwörtlich „in die Pension abgeseilt”. Ein Höhepunkt seines Schaffens ist die Renovierung der barocken Stiftskirche im Jahr 2010. Insofern war es naheliegend, als Ausgangspunkt der Verabschiedung in den Ruhestand den Kirchturm zu wählen. Die Pfarrgemeinde verwirklichte damit einen langgehegten Wunsch und ließ Grandy an einem langen Seil vom Kirchturm der Kir-
che in den Pfarrhofgarten gleiten, wo anschließend mit physischem Abstand, aber umso mehr sozialer Nähe gefeiert wurde. In den Dankansprachen wurde besonders Grandys Engagement für Kinder und Jugendliche sowie seine wertschätzende seelsorgliche Begleitung in allen Lebenslagen hervorgehoben. Seine weltoffene, von tiefer Spiritualität getragene Theologie machte ihn zu einem geschätzten Gesprächspartner und beliebten Seelsorger, der auch bei Veranstaltungen gern gesehener Gast war und, wie alle Vertreter/innen des öffentlichen Lebens betonten, auch in Zukunft sein wird. Stefan Grandy wird auch in der Pension der Pfarre und dem neuen Team ehrenamtlich zur Seite stehen. HEINDL
DANK n Diersbach. Im Rahmen der Ferienspaßaktion der Gemeinde Diersbach gestalteten 17 Kinder, unterstützt von Frauen der Kinderwortgottesdienstgruppe und Männern der Katholischen Männerbewegung, den Linzer Mariendom und gaben ihm ein buntes Kleid. Nach dem Sonntagsgottesdienst wurde das Turmkreuz von Noah Diesenberger aufgesteckt. Noah hat sich schon beim Bau des Mariendoms als guter Zimmermann und Kletterer einen Namen gemacht und wurde deshalb für die Turmkreuzsteckung auserwählt. In den Kindern steckt großes malerisches Talent, das sich in den bunten Bildern zeigt, freuten sich die Erwachsenen über die Kreativität der Diersbacher Kinder. Beim Pfarrcafé fand die Aktion den Ausklang. Der Reinerlös von 620 Euro wird für die Sanierung des Mariendoms in Linz gespendet. KOGLER
n Gramastetten. Die KiZ-Leserin Gabi Waltraud Kogler vom Pöstlingberg dankt der Katholischen Frauenbewegung Gramastetten, die kürzlich zu einem Guglhupfsonntag eingeladen hatte: „Für mich eine Gelegenheit, nach Gramastetten zu fahren. Petra Burger (im Bild) vom KFB-Leitungsteam hielt einen beeindruckenden spirituellen Wortgottesdienst, eine frei gesprochene Predigt mit mutmachenden Worten für unsere aktuelle Situation, musikalisch begleitet von zwei Frauen. Erfüllt mit neuer Schaffenskraft begab ich mich nach Hause.Was täte die Kirche ohne Frauen!" PRIVAT
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 31
1.Oktober 2020
Mut und Mumm
nem nahen und mitgehenden Gott Sicherheit und Halt im Leben schenken. (...) Mein Leben und Erleben verdanke ich jedenfalls unserem liebenden Gott, der mir – im Gegensatz zu einem „Urknall“ – in guten und schlechten Zeiten Halt und Hilfe ist und war!
Zum Leitartikel in Ausgabe 39 der KirchenZeitung:
Gratulation zum Artikel „Die Gefahr stetigen Neinsagens“! Leider trifft das nicht nur auf Rom zu. Ein bisschen mehr Mumm und Mut würde auch so mancher Pfarre und ihrem PGR zustehen.
MARIA EHGARTNER, TAISKIRCHEN
Ein Leser sieht Paralellen zwischen Pius IX. und Benedikt XVI. KIZ/NIE
KARL GLASER, ST. PETER AM HART
150 Jahre Zu „Alles Starre widerstrebt dem Wesen“ (Interview mit Professor Hubert Wolf) in Ausgabe 38:
(...) In seinen ersten Jahren wurde Pius IX. zum Befreier stilisiert, konnte 1848 diesen Hoffnungen aber nicht mehr entsprechen. Geht es uns nicht mit Papst Franziskus ebenso? Vgl. die Instruktion über die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde, die Viri probati und das Frauendiakonat. Pius‘ erzwungene Flucht aus Rom war für ihn ein traumatisches Erlebnis. Nun hatten nur noch Hardliner sein Ohr. Nach dem „Tübinger Trauma“ der Studentenproteste 1968 war der Theologe und spätere Papst Ratzinger auch kein Stürmer
mehr. Vielmehr wandelte er sich zum Hardliner. In 150 Jahren hat sich (leider) nicht viel geändert. DR. ANTON SCHWARZ, WIEN
Privatsache? Religion sei reine Privatsache und habe in Schulen nichts verloren – das „erfuhren“ wir am Sonntag nach einer wunderschönen Bergwanderung von einem Ethiklehrer. Meine Stellungnahme dazu, dass Religion sehr wohl Herzensangelegenheit, Beziehungssache eines jeden Menschen sei und unser Glaube sich durch Mitsein und Mitglauben entwickelt und in Gemeinschaft gestärkt wird, ließ ihn unberührt. Ebenso die Aussage, dass die Verbindung und der Dialog mit ei-
Moria (...) Ist Flucht und Aufnahme in einem fremden Land tatsächlich der Schlüssel für eine gute Zukunft in Menschenwürde? Sollten unsere Politiker/innen nicht alles daran setzten, dass ein Wandel in den Heimatländern dieser Menschen, die von Krieg, Hunger und Armut geplagt sind, stattfinden kann? Hilfe vor Ort mit Nahrungsmitteln, weniger Ausbeutung, Schutz der Umwelt und Schulbildung für alle Kinder könnten meiner Meinung nach eine nachhaltige Hilfe für Menschen in Not sein. PAULA HAUDUM, EFERDING
Selbstverständlich ist Hilfe vor Ort, damit Menschen nicht zur Flucht genötigt werden, besser, als nachher Flüchtlinge zu versorgen. Aber es gibt so viele Menschen, die vor Not und Elend fliehen. Offensichtlich ist
die Hilfe vor Ort erbärmlich gering. RUDOLF DANNINGER, GUTAU
(...) Ferdous ist 2015 mit seinen Eltern und seinen fünf Geschwistern nach einer monatelangen Flucht aus Afghanistan in unser Land gekommen. Damals war er fünf Jahre alt. Heute lebt er mit seiner Familie in Altheim. (...) Die Vorstellung, Ferdous, seine Familie, würde in einem unmenschlichen Lager wie Moria festgehalten, lässt uns kalte Schauer über den Rücken laufen. Und wir können förmlich die Kälte spüren, die uns aus den Wortmeldungen in den verschiedenen Medien entgegenweht. (...) Es ist schön, Ferdous und seine Familie bei uns zu haben. Eltern und Kinder haben uns bereichert. Was wir gegeben haben, haben wir vielfach zurückbekommen. Ihr, die ihr helfen könnt, holt die Hilfsbedürftigen, die Leidenden, aus der Hölle von Moria! BARBARA UND GERHARD PERNECKER, ALTHEIM
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at
Entscheidungen Foto: © Cathrine Stukhard
Bestsellerautorin Melanie Wolfers schreibt in der 4-teiligen Herbstserie über Lust und Last der vielen Entscheidungen, die wir täglich treffen. Zu lesen ab 7. Oktober in der KirchenZeitung.
Kurz-ABO
4 Wochen um € 7,Kurzabo inkl. Herbstserie bis 2. Oktober 2020 bestellen.
www.kirchenzeitung.at/kurzabo Tel. 0732/7610-3969 abo@kirchenzeitung.at
UNTER UNS Tierliebe und Menschenliebe
DENKMAL
Bestehen durch Wandel 1869 führte die österreichisch-ungarische Post die Postkarte (damals noch als Correspondenzkarte) ein. Mit immer neuem Gesicht gibt es sie auch heute noch. HEINZ NIEDERLEITNER
zu senden, freilich unter Verzicht auf das Briefgeheimnis. Der Fremdenverkehr brachte erst die Bildpostkarte, dann die Ansichtskarte in Umlauf. Die Anzahl der versandten klassischen Postkarten ist heute stark zurückgegangen, auch wegen der neuen Medien. Aber es gibt Weiterentwicklungen: Eine App der Post ermöglicht es zum Beispiel, eigene digitale Fotos noch im Urlaub hochzuladen und als gedruckte Ansichtskarten zu Hause versenden zu lassen. Machen Sie mit! Welche Adelsfamilie begründete das Postwesen in Europa? X Einsendungen bis 11. Oktober 2020 an: KirchenZeitung, K apuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X Lösung von Ausgabe 38: Neun Schuljahre
PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Laut Forschern ist ein Viertel der fleischfressenden Pflanzen wegen der Umweltzerstörung vom Aussterben bedroht. Und ich dachte schon, wegen des Veggie-Trends!
„Wirklich sehen kann ich nur mit geschlossenen Augen.“ MARLEN HAUSHOFER, ÖSTERREICHISCHE SCHRIFTSTELLERIN, IN IHREM ROMAN „DIE MANSARDE“
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
In der Kommunikationswissenschaft gibt es die sogenannte Riepl‘sche Regel. Sie besagt, dass kein gesellschaftlich etabliertes Instrument des Informationsaustauschs von anderen Instrumenten, die im Laufe der Zeit hinzutreten, vollkommen verdrängt wird. Es ändert aber unter Umständen seine Funktion. So hatte beispielsweise das Plakat einst auch die Bedeutung, (staatliche) Neuigkeiten bekannt zu machen. Heute beschränkt sich seine Bedeutung weitgehend auf Werbung. Ähnlich ist es auch bei der Postkarte: Sie war zunächst eine im Vergleich zum Brief preiswerte Möglichkeit, kurze Nachrichten
Ein klassischer Brief erfreut vielleicht mehr als eine E-Mail. Der Briefkasten wartet darauf. KIZ/NIE
„Ein jedes Lebewesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz.“ Das könnte der Slogan einer Tierschutzorganisation sein, es ist aber ein Ausspruch, der Franz von Assisi zugeschrieben wird. Im 13. Jahrhundert, als noch Tiere zur Belustigung des Volkes gehetzt wurden, war diese Botschaft revolutionär. Ganz in der Tradition des Franz von Assisi stehen die Tiersegnungen, wie sie etwa Pfarrer Franz Zeiger vor 20 Jahren in seiner Gemeinde Linz-St. Peter eingeführt hat (siehe auch Seite 3). Auch wenn meine Katzen und Meerschweinchen zu ängstlich sind, um die Segnungen direkt zu erleben, war ich schon mehrmals bei diesen Feiern in Linz-St. Peter dabei. Die Lebendigkeit hat mich jedes Mal begeistert. Mir ist klar, dass es auch Skeptiker gibt, die mit der auf diese Weise gezeigten Tierliebe weniger Freude haben und Tierfreunden unterstellen, dass ihnen Hund, Katz und Co. wichtiger sind als die Menschen. Dass das meistens zu kurz greift, beweist Pfarrer Zeiger selbst. Er hat sich in den letzten fünf Jahren um Dutzende vorwiegend syrische Flüchtlinge gekümmert. Das Engagement für die Tiere hat ihn nicht davon abgehalten.