KiZ-ePaper Nr. 13/2021

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FRANZ WEISS, DER AUFERSTANDENE, AQUARELL, PRINZT ART

Nr. 13 I 1. April 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Auferstanden „Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier im Grab.“ Seiten 2, 3, 4 und 16

Interview. Autor Thomas Brezina über sein neues Buch „Bibel in Reimen“. Seite 6

Thema. Schwester Silke Mallmann über Krankheit und Auferstehung. Seite 10

Bewusst leben. Das Ei und seine Bedeutung in den verschiedenen Kulturen. Seite 18


2 Meinung KOMMENTAR

1. April 2021

Im Licht der Auferstehung

Todesmutig

Christus ist auferstanden – er ist wahrhaft auferstanden! Diese Grundaussage unseres Glaubens einander zuzusprechen, ist die wichtigste Aufgabe von uns Christ/innen zu Ostern. Und wir dürfen niemanden auslassen, denn wir alle haben als Getaufte gemeinsame Würde, wie schon Papst Leo I. vor rund 1600 Jahren geschrieben hat. Deshalb gibt es im Licht der Auferstehung keine Unterschiede: Nicht zwischen Christ/ -innen der verschiedenen Kirchen, nicht zwischen Katholik/innen der verschiedenen kirchenpolitischen Lager, auch nicht zwischen den mitteleuropäischen Ortskirchen und dem Vatikan in Rom. Wir ringen und wir streiten in der Kirche – und alle Seiten tun es (hoffentlich), weil ihnen die Kirche ein Anliegen ist. Die Kirche gibt es aber nicht um der Kirche willen. Die Kirche sollte die Überbringerin der Frohen Botschaft sein, die in der Verheißung der

Er setze sich für die Demokratie im Land ein, behauptet General Min Aung Hlaing unermüdlich. Das tut er, mithilfe des Militärs, mit gezielten Kopfschüssen gegen junge und ältere Menschen, sogar gegen Kinder in Myanmar. Die vielen Menschen, die seit dem Putsch am 1. Februar trotz der damit verbundenen Lebensgefahr aus Protest gegen die Militär-

monika.slouk@koopredaktion.at

machthaber auf die Straße gehen, bezeichnet der General als „Terroristen“. Offenbar gibt es noch genügend Menschen, die ihm glauben, denn ganz alleine wäre auch er machtlos. Er solle die Zivilbevölkerung schützen statt angreifen, ließen ihm Armeevertreter anderer Länder ausrichten. Myanmar hat leider eine lange Tradition der Militärmacht und des brutalen Umgangs mit der Bevölkerung. Umso erstaunlicher, dass nicht längst alle Burmesen eingeschüchtert sind und jeden Mut verloren haben. Auch in Mitteleuropa gibt es Menschen, die sich kampfesmutig fühlen, weil sie auf Corona-Demos den Machthabern ihre Wahrheiten entgegensetzen. „Stopp dem Impf-Genozid“ oder „Stoppt den Putsch des Merkel-Regimes“ steht auf ihren Transparenten. Zum Glück dürfen sie hier ihre Wahrheiten ausleben. Nur hoffentlich stecken sie damit niemanden an.

Auferstehung gipfelt. Das ist das Gemeinsame, das über dem Trennenden steht. Und vielleicht erinnern wir uns bei den kommenden Auseinandersetzungen an diesen Moment, an die Feier des Osterfestes, an dem wir uns gegenseitig die Botschaft der Auferstehung zusagen. Das soll nicht die notwendige Diskussion beenden, aber uns daran erinnern, dass wir im Licht der Auferstehung gleich sind. Denn Christus ist für alle auferstanden.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BILLI THANNER, KÜNSTLERIN

Leuchtendes Hoffnungssymbol Billi Thanners „Himmelsleiter“ wird in der Osternacht erstmals hell erleuchtet am Südturm des Stephansdoms entlang nach oben ragen. Für die Wiener Künstlerin ist ihr aktuelles Werk ein Symbol der Hoffnung.

JENNI KOLLER

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Beim Blick nach oben zum Stephansdom kam Billi Thanner blitzartig die Idee zu einer „Himmelsleiter“, die symbolisch für Hoffnung und Zuversicht steht. „Sie soll uns Menschen den Glauben an das Gute nicht verlieren lassen – gerade auch jetzt in den schwierigen Zeiten von Corona.“ Die biblische Grundlage für die Himmelsleiter findet sich im Alten Testament. Im Traum sieht Jakob auf einer Leiter, die von der Erde bis in den

„Im Mittelpunkt meines Lebens und meiner Arbeit steht immer der Mensch. Jeder von uns hat gleichberechtigt einen Platz auf dieser Welt.“ BILLI THANNER

Himmel reicht, Engel Gottes auf- und niedersteigen. Billi Thanner erinnert sich mit diesem Bild vor Augen an ihre Kindheit. „Ich war ein ängstliches Kind, und meine Oma sagte oft zu mir, die Engel würden mich von allen Seiten beschützen. Das hat mich beruhigt. Ich glaube, dass sie auch heute noch über mich wachen“, erzählt die 48-Jährige, deren Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens von Malerei über Skulptur bis hin zu Installationen und Performances reicht. Auf und Ab. Die Sprossen der Leiter können als Sinnbild für die verschiedenen Wege des Lebens stehen, sagt Billi Thanner. Es sei ein ewiges Auf und Ab und „es kommt darauf an, wie wir unser Leben leben, egal auf welcher Sprosse. Wichtig ist, dass wir uns nicht über andere erheben. Das sollten wir, wenn wir auf der obersten Sprosse angekommen sind, gelernt haben.“ Dompfarrer Toni Faber und das gesamte Domkapitel waren schließlich begeistert von Billi Thanners Kunstinstallation, die im Inneren des „Steffls“ beginnt und nach außen bis zur Südturmspitze in den Himmel führt. Bestaunen kann man die „Himmelsleiter“ vom 3. April bis 31. Mai. SUSANNE HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

1. April 2021

Bischof Manfred Scheuer über Auferstehung

„In den Himmel kommen wir nicht allein“ Ostern ist das höchste Fest des Christentums und das Zentrum des Glaubens. Was es bedeutet, „Ich glaube“ zu sagen, und was uns in der Auferstehung verheißen ist, erklärt Bischof Manfred Scheuer im Interview. INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

Herr Bischof, das Apostolische Glaubensbekenntnis beginnt mit „Ich glaube“. Was bedeutet „glauben“? Bischof Manfred Scheuer: Im Deutschen hat

das Wort eine gemeinsame Wurzel mit „loben“, „lieben“ und „leben“. Zu glauben hat mit dem Urvertrauen des Menschen, mit dem Jasagen zum Leben und zu Gott zu tun. Das lateinische Wort „credo“ geht auf „cor dare“ zurück: das Herz schenken. Glaube ist die liebende Beziehung zu Gott, die Annahme seiner Liebe und das Mitlieben. Im Glaubensbekenntnis wird das irdische Leben Jesu nur kurz behandelt. Mehr Gewicht liegt auf Leiden, Tod, Grabesruhe und Auferstehung. Wäre es in Ordnung, wenn daher der Glaube lediglich als Jenseitshoffnung gesehen wird? Scheuer: Nein, das können wir nicht dar-

aus schließen, zumal die Menschwerdung durchaus im Glaubensbekenntnis vorkommt. Schon im Johannesevangelium hat Auferstehung verschiedene Dimensionen: Neben der Auferstehung Jesu, also der Überwindung des Todes, finden wir dort auch die kleinen Auferstehungen des Lebens: Wer in der Sünde ist, der ist „tot“ – und die Versöhnung ist dann auch Auferstehung. Paulus erinnert uns daran, dass wir auf Jesu Tod und Auferstehung getauft sind. Das ganze christliche Leben ist Nachvollzug von Tod und Auferstehung Jesu. Auferstehung ist damit die Überwindung des Todes – gerade auch mitten im Leben. Was bedeutet es dann, mit Blick auf die Auferstehung zu leben? Es heißt ja, dass das Reich Gottes schon im Hier und Heute beginnt. Scheuer: Es bedeutet, mit den Augen der

Hoffnung und der Liebe die Wirklichkeit zu sehen, auch die Wirklichkeit des Leidens der anderen. In Jesu Wort und seinem Wirken ist sein Reich schon mitten unter uns. Wir

„Auferstehung ist die Überwindung des Todes – gerade auch mitten im Leben“, sagte Bischof Manfred Scheuer. HERMANN WALKOLBINGER/DIÖZESE LINZ

leben in der Hoffnung, noch nicht in der Erfüllung. Stirbt ein Mensch, so bleibt etwas offen – bei ihm und bei uns. Im Glaubensbekenntnis heißt es: Er wird wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten. Dieses Gericht ist das Versprechen der Gerechtigkeit für die Opfer, die zu kurz Gekommenen, die unschuldig gelitten haben. Es geht dabei aber nicht um Vertröstung ... Scheuer: Nein, denn die Aussicht auf das Ge-

richt gibt ja gerade diesem Leben hier Gewicht. Wenn Christus vom Jenseits spricht, dann in Bildern. Was lässt sich darüber aus theologischer Sicht sagen? Scheuer: Es sind Bilder der Hoffnung, der

Gemeinschaft, des Festes und des Lebens. Wir erkennen auch manches über die Auferstehung in der Art, wie der Auferstandene Menschen begegnet: Er spricht Maria von Magdala mit Namen an und gibt ihr so die verlorene Identität wieder. Er sagt den Jüngern den Frieden zu, denn das österliche Geschenk ist Friede und Versöhnung. Den Jüngern von Emmaus deutet er ihr Leben und die Schrift – da gehen ihnen die Augen auf, sie erkennen ihn. Auch die Begegnung mit

Thomas ist wichtig: Christus lässt ihn die Wundmale berühren, denn Liebe lässt sich daran erkennen, dass sie verwundbar ist. Das verweist auch auf die Leiblichkeit der Auferstehung. Viele Menschen tun sich damit schwer. Aber gerade im Leib sind die Erfahrungen unseres Lebens und die Beziehungen eingeschrieben. Wir können nicht sagen: Hier bin ich und dort ist mein Leib. Was ist die Antwort des christlichen Glaubens auf die Frage: Was darf ich hoffen? Scheuer: Von Jesus her dürfen wir auf die

Fülle des Lebens hoffen. Letztlich hoffen wir auf Gott selbst, denn Gott ist als Geschenk der Himmel – aber nicht ohne die anderen Menschen, nicht ohne Gemeinschaft. In den Himmel kommen wir nicht allein. Denn wie schon das Glaubensbekenntnis anzeigt: Die Erwartung der kommenden Welt ist verbunden mit der Gemeinschaft der Heiligen. Gemeinschaft, Glück, Friede, Gerechtigkeit, Leben und Freude – mit solchen Worten wird der Himmel beschrieben. Damit sind zwei gute Nachrichten verbunden: Erstens ist unser Leben heute anschlussfähig an den Himmel. Und zweitens wird es nicht nur so sein, wie wir uns das vorstellen, denn das wäre zu kurz gegriffen.

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4 Lebendige Kirche Zum Titelbild: „Der Auferstandene“ Es sind die Farben des Frühlings, die der Maler Franz Weiss hier verwendet hat. Gelber Hintergrund, etliche Grüntöne, die diesen Mann umkränzen. Der „Auferstandene“ auf dem Titelblatt sieht uns an – mit ernstem Gesichtsausdruck, mit kräftigen Armen und großen Händen ist er dargestellt. Die Finger der rechten Hand zeigen das Segens- bzw. Siegeszeichen. Die linke Hand umfasst ein schlankes, hohes Kreuz. Es ist in Rot gehalten, genauso wie der Umhang, die zahlreichen Verletzungen und die Wundmale Christi. Obwohl das Bild die Verwundungen sichtbar macht, strahlt es eine gewisse Leichtigkeit aus. – Dieses Aquarell des Auferstandenen schuf der Maler Franz Weiss, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre. „Kaum ein anderer prägte die Steiermark wie er ...“ heißt in einem Buch zum 100. Geburtstag, das kürzlich erschienen ist. Zahlreiche sei-

Franz Weiss: Der Auferstandene, Aquarell PRINT ART

ner Werke entstanden in der Schlierbacher Glaswerkstätte. Franz Weiss war ein „Diener der Schöpfung“ heißt es da, ein „Urgestein der Steirischen Moderne“. Über 400 Werke an 250 Standorten umfasst sein Schaffen. Die Farbgebung war ihm wichtig, sie diente der Bewusstmachung des Lebens. Das gilt wohl auch für die Botschaft dieses Bildes: „Jesus lebt!“ ELISABETH LEITNER

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Reichhaltige Online-Angebote in Kooperation mit dem Bibelwerk der Diözese Linz

Mit der Apostelgeschichte auf Pfingsten zugehen Zwischen Ostern und Pfingsten erzählt die Apostelgeschichte Sonntag für Sonntag vom Wirken der frühen Christ/innen – nachzulesen auf den Sonntagsseiten der KirchenZeitung. Zahlreiche Impulse für diese heute sehr relevanten Themen bietet das Bibelwerk der Diözese Linz. Die KirchenZeitung wird beginnend mit dem Weißen Sonntag (nächste Ausgabe) ihre Sonntagsseite behutsam erweitern. Zu den Verbesserungen gehört auch ein größeres Augenmerk auf die sogenannten Bahnlesungen, also die in der offiziellen Leseordnung vorgesehenen Lesungen aus einem biblischen Buch über mehrere Sonntage hinweg. Bis Pfingsten sieht die Ordnung der Kirche Lesungen aus der Apostelgeschichte vor, die vom Werden der jungen Kirche berichten. In den „Worten zum Sonntag“ der KirchenZeitung wird dabei der Leiter des Bibelwerks Linz, Franz Kogler, die Leser/innen begleiten. Doch das Online-Angebot an Impulsen ist viel größer: Ab Osterdienstag, dem 6. April 2021 wird täglich – bis Pfingstmontag – eine E-Mail mit dem Text einer Perikope der Apostelgeschichte, einem Bild und Impulsfragen angeboten. Am Mittwoch, dem 7. April, geben Reinhard Stiksel und Franz Kogler von 19 bis 21 Uhr einen Einführungsvortrag un-

ter dem Titel: „Der Apostelgeschichte auf der Spur“. Jeden Montag und Mittwoch finden zwischen 19 und 20 Uhr Bibeltalks zu einem Abschnitt aus der Apostelgeschichte statt. Eine Predigtvorbereitung für Leiter von Sonntagsgottesdiensten wird jeden Dienstag von 16 bis 17 Uhr angeboten. Und alle Interessierten sind bis Pfingsten jeden Freitag um 9 und um 19 Uhr zu Bibelgesprächen über die Lesung des darauffolgenden Sonntags eingeladen.

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X  Nähere Informationen und Anmeldung zu den einzelnen Online-Angeboten: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte

Auf den Weg machen

NIE/KIZ

Wo Männer gerne zuhören Die Katholische Männerbewegung Oberösterreich (KMB) veröffentlicht monatlich einen Podcast als Impuls für Männergruppen und zum persönlichen Nachdenken. „Wir möchten auf kompakte Art Themen aufbereiten, die für Männer interessant sind“, erklärt Wolfgang Schönleitner von der KMB. Im Juli 2020 ging der erste Podcast zum Thema Arbeit und Arbeitslosigkeit online, inzwischen sind neun weitere dieser Impulse

zum Anhören über Smartphone, Laptop ... erschienen. Der jüngste Podcast beschäftigt sich mit dem Fasten. Der KMB-Referent Johannes Ebner hat dazu Johannes Hessler, Wertevorstand des Ordensklinikums Linz-Barmherzige Schwestern und geistlicher Begleiter, eingeladen. Hessler spricht und plaudert eine halbe Stunde lang und lässt aufmerken, wie aktuell das Thema und wie einfach sich manches davon im Alltag umsetzen lässt. „Unsere Perspektive ist stets das, was Männer zum

Kopfhörer rein und KMBPodcast hören FKIZ/JW

Gespräch in den Runden anregen und persönlich bereichern könnte“, meint Schönleitner. J.W X  Sämtliche bisher ­erschienenen Folgen unter: www.dioezese-linz.at/kmb


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

1. April 2021

„Jahr der Demenz“ bei SOM

Mit Demenz umgehen lernen und vorsorgen Der Sozialsprengel Oberes Mühlviertel (SOM) stellt das Jahr 2021 unter das Thema „Demenz“. Zwei neue Folder geben Tipps zur Vorsorge und zum Umgang mit Demenzkranken. Sarleinsbach. In Österreich leben aktuell ca. 130.000 Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen. Ungefähr 80 Prozent der pflegebedürftigen Personen werden daheim von ihren Angehörigen betreut und nicht selten stoßen diese an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Gerlinde Arnreiter von der

Sozial- und Demenzberatungsstelle beim Sozialhilfeverband Rohrbach, Vorstandsmitglied bei SOM, hat zwei neue Broschüren gestaltet. Im Folder „Tipps zur Demenzprophylaxe“ gibt es wertvolle Tipps zur Vorsorge. Im zweiten Folder „Positive Kommunikation macht vieles leichter“ gibt es hilfreiche Tipps aus der Praxis für einen wertschätzenden Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Die Broschüren sind direkt im Internet abrufbar (www.sozialsprengel.or.at) oder bei den Gemeinden, Ärzten und Pfarren

Gerlinde Arnreiter gestaltete die DemenzBroschüren. SOM

des SOM-Gebietes, im Stefansplatzerl in St. Stefan, beim Nahversorger Pfarrkirchen, bei der Gärtnerei in Altenfelden, bei der Arcus-Zentrale in Sarleinsbach und natürlich beim Sozialhilfeverband Rohrbach erhältlich.

n Unterschätzte Jugendarbeitslosigkeit. Arbeiterkammer-OÖ-Präsident Johann Kalliauer kritisiert, dass Lehrstellensuchende oder jene, die in einer Schulung sind, in der Jugend-Arbeitslosenquote nicht mit einbezogen werden. „Wird das gesamte Ausmaß bei den unter 25-Jährigen berücksichtigt, beträgt die Quote bundesweit rund 16 statt neun Prozent und in Oberösterreich mehr als zehn statt nur sechs ProDie AK OÖ fordert ein Gesamtkonzept gegen zent“, sagt Kalliauer. Im Februar 2021 waren bereits mehr als 6.300 Menschen unter 25 langzeitarbeitslos, Jugendarbeitslosigkeit. FIZKES/STOCKADOBE1. April 2021 deshalb erwarte er sich mehr Engagement seitens der Politik sowie ein wirksames Gesamtkonzept für junge Menschen. Konkret fordert die AKOÖ unter anderem einen Ausbau der überbetrieblichen Lehre und der AMS-Schulungen, eine Optimierung der Ausbildungspflicht bis 18 Jahre oder eine Ausbildungsgarantie für 20- bis 24-Jährige.

Am Glaubensweg „vom Tod zum Leben“ Grieskirchen. Der Arbeitskreis Familie des Pfarrgemeinderats Grieskirchen hat einen Osterweg errichtet. Entlang der Strecke des Wanderwegs Tollet wird in acht Stationen die biblische Osterbotschaft in Wort und Bild dargestellt und mit viel Kreativität in die landschaftlichen Gegebenheiten eingepasst. Inhaltlich spannt sich der Bogen vom Tod Jesu über die Auferstehung bis zu Christi Himmelfahrt (so lange wird der Osterweg auch aufgebaut bleiben). Bei mehreren Stationen gibt es Postkästen, in denen auch für Kinder etwas zum Mitnehmen zu finden ist. Start ist oberhalb des Krankenhauses, die Streckenlänge beträgt rund 1,5 Kilometer, der Weg endet bei der Lahofsiedlung. J. W.

Die Station zur Auferstehung ist in einen Strommasten, der eine A-Form aufweist, eingepasst. PFARRE/FEINDERT

MELDUNGEN Mobbingtelefon. Die Betriebsseelsorge Oberösterreich ist Anlaufstelle für all jene Menschen, die sich am Arbeitsplatz schlecht behandelt fühlen, sich im Abseits erleben oder betriebsinterne Konflikte nicht mehr alleine lösen können. „Oft ist Mobbing ein Symptom für das Fehlen von positiver Autorität im Betrieb. Wenn Führungskräfte unter Zeitdruck leiden oder mit ihrer Leitungsaufgabe überfordert sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Mobbing“, sagt Karl-Heinz Hellinger, Betriebsseelsorger und Referent für Mobbing in der Diözese Linz. Er und die weiteren sechs ausgebildeten BeraterInnen beim Mobbingtelefon ermutigen Betroffene, sich so früh wie möglich Hilfe zu holen und mit den schwerwiegenden Erfahrungen der Ausgrenzung nicht allein zu bleiben. X  Mobbingtelefon: 0732 7610-3610 jeweils montags 17–20 Uhr oder unter www.mobbingtelefon.at

Linz. Im Linz Spallerhof ist die Kirche St. Peter durch ein Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein unbekannter Täter hat am Abend des Palmsonntags einen Brand in der Linzer Kirche ausgelöst. Dabei wurde das auf einem Tisch abgelegte Totenverzeichnis in der Kapelle angezündet. Ein Holzaltar ist zerstört und eine Marienfigur beschädigt worden. Durch den dichten Qualm ist die Kirche derzeit nicht zu nutzen, berichtete ORF Oberösterreich am Montag. Die Osterfeierlichkeiten sollen auf dem Kirchenplatz im Freien abgehalten werden. Eine Passantin hatte den Rauch bemerkt und Pfarrer Franz Zeiger alarmiert. Ein zufällig anwesender Bekannter griff zu einem Feuerlöscher und konnte so noch Schlimmeres verhindern. Das Linzer Stadtpolizeikommando ermittelt nun wegen des Verdachtes der schweren Sachbeschädigung.


6 Interview

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Ich versuche, die Wolken zu zerreißen“ Über 570 Bücher hat Thomas Brezina bereits geschrieben. Warum er jetzt ein Bibelbuch herausbringt, wie er anderen Menschen Mut zusprechen will und was für ihn das Vatikan-Nein zur Segnung von homosexuellen Menschen bedeutet, erzählt er im Interview mit der KirchenZeitung.

Sie streichen in ihren öffentlichen Äußerungen gerne den Wert des positiven Denkens in der Coronapandemie heraus. Finden Sie diese optimistische Lebenseinstellung auch in der Bibel bzw. im Christentum wieder? Thomas Brezina: Ich glaube, dass das Chris-

tentum sehr viel Positives hat. Die Bibel gibt viele gute bildhafte Beispiele, mit denen man vieles viel leichter verstehen und umsetzen kann für ein erfülltes Leben. In der Bibel steht viel, was wir alle gerade jetzt brauchen können. Wie sind Sie mit Glauben und Religion aufgewachsen? Brezina: Weil meine Eltern beide berufstä-

tig waren, hat am Nachmittag eine Frau auf mich aufgepasst, die sehr gläubig war und die mir aus ihrem persönlichen Erleben erzählt hat, das hat mich besonders berührt. Geprägt hat mich auch, dass mein Vater ein richtiger Humanist war, und die Werte, die er vertreten hat, waren sehr christliche, ohne dass er sie so genannt hätte. Er hat diese Werte vor allem gelebt, und das lebende Beispiel ist der beste Lehrmeister.

INTERVIEW: PAUL STÜTZ

„Der Kern der christlichen Lehre ist lebens- und liebesbejahend, und das ist das Wichtigste für mich“ THOMAS BREZINA

ich mir gedacht, das kann es doch nicht sein. Was wollten Sie anders machen? Brezina: Wer die Bibel in Reimen liest, soll

die Kraft der Geschichten vermittelt bekommen und sie gleichzeitig wirklich verstehen und begreifen können. Mein Anspruch war, dass man durch die Lektüre bestärkt wird, Halt und Zuversicht findet, was gerade in Zeiten wie diesen wichtig ist. Warum die Reimform? Brezina: Ich erkläre die Dinge gerne in Reim-

Wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich die Bibel als Buchprojekt vorgenommen haben? Brezina: Ein Anlass war, dass eine Freundin

form, weil ich daraufgekommen bin, dass man sich dadurch auf die Kernaussagen von allem konzentrieren kann. Die Bibel in Reimen war ja zuerst für Kinder gedacht, aber im Entstehungsprozess kamen auch von Erwachsenen sehr gute Rückmeldungen.

eine Bibel für ihre kleine Tochter geschenkt bekommen hat. Diese Freundin hat mir nachher erzählt, dass sie begeistert war und sich gefreut hat, gemeinsam mit ihrer Tochter die Kinderbibel zu lesen. Ihre Tochter hat aber dann eine Frage nach der anderen gestellt, die meine Freundin nicht beantworten konnte, und schließlich haben sie aufgehört zu lesen. Und da habe

Sie sind in jungen Jahren aus der Kirche ausgetreten. Der Grund war der Umgang der katholischen Kirche mit Homosexualität. Jetzt hat der Vatikan jüngst in einem Dokument die Segnung homosexueller Paare abgelehnt. Bringt Sie das – als jemand, der mit einem Mann verheiratet ist – wieder ein Stück weiter weg von Kirche und Glaube?

Brezina: Da müssen wir etwas auseinanderhalten. Wie ich es erlebe, wird im Christentum keiner ausgeschlossen. Wie das jetzt manche Kirchenvertreter in der katholischen Kirche interpretieren, ist eine andere Sache. Mein Glaube wird davon nicht beeinflusst. Ich finde es aber schade und ich finde es gesellschaftlich nicht gut. Aus meiner Sicht ist das Christentum wesentlich liebender, als es von manchen ausgedrückt wird. Der Kern der christlichen Lehre ist lebensund liebesbejahend, und das ist das Wichtigste für mich. Eines muss ich dazu aber noch ergänzen: Mein Leben hat sich für mich verändert, als meine Tiroler Ersatzgroßmutter, die eine tiefgläubig katholische Tirolerin ist, mich bei jedem Telefonat gefragt hat, wie es meinem Mann geht. Dadurch habe ich gewusst, es schaut manches ganz anders aus für die Leute. Ein Team um Wiens Dompfarrer Toni Faber steuerte die Expertise für Ihr Bibelbuch bei. Welchen Eindruck von Kirche haben Sie durch diese Arbeit gewonnen? Brezina: Ich habe eine offene Kirche erlebt.

Mit dem Toni Faber bin ich ja schon länger in Kontakt, da habe ich das schon vorher so gekannt, im Stephansdom und auch von anderen Kirchenvertreten fühle ich mich angenommen und nicht ausgegrenzt. Hadern Sie manchmal mit Gott? Etwa jetzt in Zeiten der Pandemie, sodass Sie sich fragen, wieso um Himmels Willen muss das so sein? Brezina: Ich habe nicht den Glauben, das

Gott dafür verantwortlich ist, für uns alles wunderbar zu machen. Es gibt einen frei-


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Interview 7

1. April 2021

ZUR PERSON Thomas Brezina

Thomas Brezina will das strahlende KInd in sich selbst entdecken.

en Willen des Menschen, ein Gestalten des Menschen, es gibt etwas, das nach wie vor Schicksal ist. Gott gibt Kraft, mit all dem besser fertigzuwerden. Sie wollen mit Ihren Büchern und gerade mit ihren jüngsten Ratgeberbüchern und dem Bibelbuch Mut zusprechen. Was ist dabei Ihr Antrieb? Brezina: Dass ich für andere inspirierend sein

möchte, liegt auch an den Zeiten, in denen ich sehr unzufrieden war. Obwohl eigentlich rundherum alles so gut gelaufen ist, war ich nicht glücklich. Damals habe ich entdeckt, dass es wirklich darauf ankommt, wie ich mein Leben sehen möchte. Und das prägendste Erlebnis dabei war, dass ich Kinderfotos von mir gesehen habe, und auf allen Fotos strahle ich nach allen Regeln der Kunst. Da habe ich mir gedacht: Moment! Dieser Mensch ist nicht weg, das mag überlagert sein, wie die Sonne von Wollen verdeckt ist, aber der ist nicht weg. Also kümmere ich mich darum, dass ich die Wolken zerreiße. Die Coronapandemie dauert länger, als wir geglaubt haben. Wie geht es Ihnen persönlich damit? Brezina: Ich versuche, dem allen im Mo-

ment möglichst neutral gegenüberzustehen. Ich bin voll damit beschäftigt, den heutigen, den morgigen Tag und die nächste Woche zu gestalten. Und das tue ich, so gut es irgendwie geht. Ich stehe dazu, dass mich die ganze Situation zeitweise wirklich belastet.

LUKAS BECK

Immer fröhlich sein ist für mich unmöglich. Ich muss auch sagen, kennen Sie einen Menschen, der in der jetzigen Situation ehrlicherweise überhaupt kein Problem hat? Ich nicht. Außer die, die so tun, und ich glaube es ihnen nicht. Also ich glaube, es ist für jeden schwer. Sie haben einen Zweitwohnsitz in London. Dorthin zu reisen, ist derzeit wohl kaum möglich für Sie. Brezina: Seit einem Jahr nicht und vor

Herbst rechne ich auch nicht damit. Auch nicht so, dass Sie sagen, ich flieg mal rüber, weil dort schneller geimpft wird? Brezina: Dazu muss ich erst reinkommen,

weil die Briten erst recht eine Impfung ver-

BIBEL IN REIMEN  Die Geschichten der Bibel erzählt Thomas Brezina in einer klaren, prägnanten und sehr verständlichen Weise, was die Kraft der frohen Botschaft spürbar werden lässt. Das im Wiener Joppy-Verlag erschienene Buch umfasst 368 von Pablo Tambuscio illustrierte Seiten und kostet rund 25 Euro.

Geboren am 30. Januar 1963 in Wien. Seine 570 Bücher, die in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurden, verkauften sich mehr als 70 Millionen Mal. Er veröffentlichte zu Beginn der Pandemie ein kostenlos verfügbares Corona-Tipp-Buch. Brezina ist auch TV-Produzent und TV-Moderator, u.a. verantwortlich für das Kinderprogramm des ORF, und ausgezeichnet mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich. Er engagiert sich für benachteiligte Kinder und ist seit 1996 offizieller Botschafter von UNICEF Österreich. Thomas Brezina ist mit Ivo, einem Maler, verheiratet. langen für die Einreise, und wenn ich die nicht habe, muss ich zu Hause in London zwei Wochen in Quarantäne sitzen. Dann bleibe ich gleich viel lieber da in Wien. Sie haben ja auch einmal empfohlen, nicht zu viele Coronanachrichten zu konsumieren. Halten Sie sich derzeit daran? Brezina: Wenn ich auf Schlagzeilen schaue,

gibt es gewisse Sachen, wo ich sofort sage, ich will nicht mehr, stopp aus. Das halte ich für sehr wichtig. Ivo, mein Mann, liest jede Woche eine englische Zeitung. Und der hat neulich wieder gesagt: ,Unglaublich, jede Schlagzeile hat mit Corona zu tun.‘ Endlich kommt er auf der Kulturseite zu einem Beitrag, in dem es scheinbar nicht um Corona geht, und in der zehnten Zeile steht ein Zitat: ,Nicht einmal Corona wird mich stoppen.‘ Man braucht schon eine Zeit, in der man die momentane Lage ausblenden kann? Brezina: Wissen Sie was? Ich habe meinen

Schreibwagen in meinem Garten und wenn ich vom Haus hergehe, bleibe ich stehen und schaue mich um: Ich sehe die Primeln und die Veilchen und die Sonne ist da. Da gebe ich mir drei Minuten, in denen ich das nur inhaliere, weil das zeigt einem, das Leben geht weiter, für die Natur geht es weiter. Alles erwacht wieder, das halte ich für doppelt und dreifach wichtig, das bewusst zu sehen. Langfassung des Interviews unter www.kirchenzeitung.at

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8 Lebendige Kirche

1. April 2021

MOMENTE Pasching, Dörnbach und Kirchberg bei Linz. Am 19. März 2021 haben die drei Pfarren zu einem Gottesdienst zu Ehren des heiligen Josef, dessen Gedenktag an diesem Tag gefeiert wird, und zum Beginn des Jahres der Familie eingeladen. Die Ordensgemeinschaft der Marienschwestern überreichte der Pfarre eine Josef-Statue und hat den Gottesdienst musikalisch gestaltet. Zum Abschluss wurden die anwesenden Familien gesegnet und bekamen eine Familienkerze und eine Ikone mit der Darstellung der heiligen Familie.

11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt.

JULIA BREITWIESER

KirchenZeitung Diözese Linz

n Linz-Elmberg. Die Schüler/innen und Lehrer/innen der HBLA Elmberg haben einen Kreuzweg gestaltet, der virtuell „begangen“ werden kann. Alle waren eingeladen, unter dem Motto „Wir 2021 – was uns bewegt“ mitzumachen. Die intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Stationen sollte zeigen, dass Jesus auf seinem Leidensweg Krankheit, Enttäuschung und Tod, aber auch Glück, Liebe und Hilfsbereitschaft erlebt hat. Situationen, die gerade jetzt in der Pandemie eine besondere Bedeutung haben. Der daraus entstandene Kreuzweg lädt zum Nachdenken, Innehalten und Dankbarsein ein und kann unter www.elmberg.at besucht werden. Zudem können die Stationen auch auf das Handy geladen werden.

Zelt und Petition als Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen

Mindestens 100 Flüchtlinge Die Pfarre Vöcklamarkt macht in der Karwoche mit einem Zelt vor der Kirche auf die dramatische Lage von Flüchtlingen in Griechenland aufmerksam.

Pfarrer Heinz Purrer vor der Statue des hl. Josef PFARRE

Frankenmarkt. Die Goldhaubenfrauen schmückten zwei Brunnen des Ortes mit Kränzen und Ostereiern. Dieser Brauch weist auf die Bedeutung des Wassers hin und wurde aus Franken übernommen, erklärt Konsulent Gerhard Hofmann: Die Bamberger besiedelten im 12. Jahrhundert den Attergau und auch Frankenmarkt.

Geschmückter Brunnen in Frankenmarkt HOFMAN

Das Engagement für Flüchtlinge ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Pfarre Vöcklamarkt. Ein eigener Pfarrausschuss für Integration ist in der Begleitung und Betreuung von Flüchtlingen aktiv. Seit der großen Flüchtlingsbewegung in den Jahren 2014 und 2015 wurden über 60 Personen dadurch unterstützt. Die Pfarre hat sich nun den Protesten gegen die Situation der Flüchtlinge in griechischen Lagern angeschlossen. Gemeinderat und Pfarrgemeinderat von Vöcklamarkt haben im Dezember eine Petition an verschiedene verantwortliche Politiker gesendet, in der sie aufgefordert werden, „in dieser humanitären Notlage Verantwortung zu übernehmen“. Zelt als Zeichen der Solidarität. Mit einem Zelt im Kirchenpark wollen die Aktivisten der Pfarre in der Karwoche ein Zeichen der Solidarität setzen und an die Lage der Flüchtlinge erinnern. „Wenn in diesen Tagen wir Christen den Kreuzweg Jesu nachgehen und uns auf das Fest seiner Auferstehung freuen, wollen wir die Menschen nicht vergessen, die in diesen Tagen einen Kreuzweg gehen müssen und die Hoffnung auf Auferstehung zu einem menschenwürdigen Leben aufgegeben haben: die Flüchtlinge in

Im Zelt wird in der Karwoche über die Lage der Flüchtlinge informiert. F. GEBETSBERGER

den griechischen Lagern, vor allem mehr als 2000 Kinder, die dort unter unvorstellbaren Bedingungen leben“, erklärt Franz Gebetsberger vom Fachausschuss Integration der Pfarre Vöcklamarkt. Mindestens 100 Flüchtlinge sollten in Österreich aufgenommen werden. Auf der Homepage der Pfarre Vöcklamarkt (www.dioezese-linz.at/pfarre/4442) kommen sieben Personen aus der Gemeinde auf einem Video mit ihren persönlichen Stellungnahmen zum Thema Moria zu Wort. Passanten sind zudem eingeladen, beim Gang zur Kirche für eine Lösung zu beten und eine Kerze anzuzünden. Am 27. und 28. März fand im Übrigen auch das mittlerweile zehnte Protestcamp „Wochenende für Moria“ am Linzer Domplatz statt. Einige Teilnehmer/innen verbrachten die Nacht im Zelt, darunter auch Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. PAUL STÜTZ

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KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

1. April 2021

IM LEBENS-SPIEGEL Wo die Güte und die Liebe wohnt Kraftorte erwandern

OÖ. TOUR. /FICKERT

Hartkirchen. Die Hartkirchner möchten besondere „Kraftorte“ rund um ihr Pfarrgebiet ins Zentrum rücken. Dazu zählen etwa die Ruine Schaunberg (im Bild) oder das Shalomkloster Pupping. Diese Plätze rund um Hartkirchen sind einfach zu erwandern und können genutzt werden zum Ruhigwerden, zum Staunen und Beten. In der Pfarrkirche liegen Folder auf, welche die Orte näher beschreiben und kurze Andachten anbieten.

Fastenkrippe als Geschenk

PFARRE

Freistadt. Ein schönes Geschenk machte Gottfried Kerschbaummayr (im Bild links mit der leitenden Pfarrseelsorgerin Irmgard Sternbauer) der Stadtpfarrkirche Freistadt. In Hinterglastechnik ausgeführt zeigt seine Fastenkrippe Motive vom Abendmahl bis zur Auferstehung. Die Krippe lädt bis Ostermontag zum Meditieren und Betrachten ein. Am Karfreitag zeigt Gottfried Kerschbaummayr seinen Kreuzweg in Wort und Bild um 15 Uhr.

Kunstinstallation der Firmlinge

Fastentuch zeigt das Pandemieleid Die Pfarre Brunnenthal sammelte via Kurznachrichten 400 Zitate über „das, was an Corona nervt“, die dann von Firmlingen auf Stoff gebracht wurden. Brunnenthal. Ein Fastentuch in Brunnenthal führt vor Augen, worin für die Menschen gerade „ihr Kreuz“ mit Corona liegt. Firmlinge der Pfarre haben darauf 400 Zitate von Menschen, die ihr Leid an der Pandemie zum Ausdruck bringen, niedergeschrieben. Die Kunstinstallation verbinde die Belas-

tung, als welche viele Menschen die nun bereits ein Jahr andauernde Coronazeit empfinden, mit Reduktion, um die man sich in der Fastenzeit bemühe, erklärte der Initiator des Tuches, Pastoralassistent Florian Baumgartner. Im Vorfeld hatte Baumgartner die 250 Abonnenten des pfarrlichen YouTube-Kanals sowie Mitglieder der verschiedenen Gruppierungen der Pfarrgemeinde darum gebeten, in Form einer Kurznachricht darzulegen, „was sie an Corona und der damit verbundenen Zeit nervt“.

Firmlinge schreiben Coronasorgen auf das Tuch. PFARRE

„Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort (nur) ist der Herr.“ Aus der Gründonnerstags-Liturgie stammt der aus dem religiösen Liedschatz vielen vertraute Vers. Chorleute kennen ihn lateinisch: „Ubi caritas et amor, Deus ibi est.“ Welch knappe Beschreibung ist das dafür, um welche Kostbarkeit es im Christentum geht. Welch Gegenbild dem gegenüber zeigt es, wo heute die Idealform menschlichen Miteinanders vermutet wird! Güte und Liebe – das ist die Humusschicht, auf der ein Mensch aufblühen kann. Aus den Nachrichten der Gegenwart erlebt man es anders: Justiz wird wichtiger genommen als Caritas. Recht vor Liebe. Justiz, was sein muss, Caritas – Liebe – bloß das, was als Fleißaufgabe dazukommen kann. Menschen vermuten ihr Heil in einer perfekt ausjudizierten Gesellschaft. Wo Recht und Ordnung herrschen, sei es gut. Aber Recht und Ordnung, so wichtig sie sind, schaffen nur den Raum für das Leben. Sie sind wie ein Haus, das erst bezogen werden muss. Die Atmosphäre im Haus, ob gut hier wohnen ist, braucht mehr. Alle Andeutungen aus der Heiligen Schrift, was als Himmel den Menschen erwarte und wie dieser schon auf der Erde zu erleben sei – und selbst das Jüngste Gericht deutet es so – sagen: Am Ende wird dir nicht recht gegeben. Angenommen wirst du – dort, wo die Güte und die Liebe wohnt.

GYMNASIUM ORT/KELLER

n Gmunden. Das traditionsreiche „Gymnasium Ort“ in Gmunden wird mit Ende des Schuljahres 2024/25 geschlossen. Schülerinnen und Schüler, die diesen Herbst mit der Ober- oder Unterstufe starten, können diese noch vollwertig abschließen. Der Grund für die Schließung sind schwindende Schülerzahlen. Kindergarten, Volksschule und Hort bleiben am Standort bestehen und werden sogar weiter ausgebaut. MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Man lebt intensiver mit Ablaufdatum“ Wo etwas kaputtgeht, kann Neues aufkeimen. Schwester Silke Mallmann hat Erfahrung mit den Brüchen des Lebens. Als Psychologin hilft sie Gewaltopfern, seit Jahren lebt sie selbst mit Krebs. Corona lehrt uns, Schwieriges durchzustehen – ein Lernschritt Richtung Auferstehung, sagt die 52-Jährige. INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Schwester Silke, wenn Ihre Schüler Sie fragen, was Auferstehung ist: Was sagen Sie dann? Sr. Silke Mallmann: Auferstehung ist für

mich die Wirklichkeit, die auf mich wartet, wenn ich das jetzige Leben beendet habe, und das Durchscheinen der Gegenwart Gottes im Alltag. Ich gehe darauf zu, ich hoffe darauf, ich sehne mich danach, gleichzeitig ist sie in Momentaufnahmen schon erlebbar und scheint immer wieder durch. Wo zum Beispiel? Sr. Silke: Nehmen wir den Unterricht gestern

zwischen 15 und 16.45 Uhr. Alle sind müde, niemand hat Lust. Die Hälfte der Klasse sitzt vor mir, die andere Hälfte am Bildschirm zuhause. Alle sind frustriert durch die ganze Coronasituation. Wir hatten eine Referentin eingeladen, die kam nicht. Das Thema war heftig, es ging um Gewalterfahrungen. In dieser mühsamen Lage entwickelte sich etwas: Die Schülerinnen und Schüler schafften es, aufeinander zu hören, sogar über den Computer. Ich habe wenig vorgegeben, wir haben die Stunde gemeinsam gestaltet. Irgendwann habe ich gesagt: „Seid ihr euch eigentlich bewusst, dass ihr unheimlich engagiert bei der Sache seid und es zustandebringt, euch in der 9. und 10. Stunde noch dermaßen zu fokussieren?“ Sie schauten mich an und sagten: „Ja, aber das ist ja spannend!“ Es gab nicht mehr Lehrerin und Schüler, sondern eine Gruppe von Leuten, die sich gemeinsam intensiv mit etwas beschäftigten. Das war eine Auferstehungserfahrung. Wo aus einer anscheinend nicht funktionierenden Situation etwas erwächst. Da bricht etwas von dem auf, was im Menschen als göttlich angelegt ist, dieser göttliche Funke, der in jedem da ist! Es sind die

Winzigkeiten im Alltag, wo Beziehung und Interesse entsteht, Freundschaft wächst. Wo sich Menschen zum je Größeren hin entwickeln. Da entstehen Pläne, Visionen und Toleranz für unterschiedliche Meinungen. Etwas, was hinweist auf eine bessere, neue Welt. Das ist Auferstehung. Auferstehung mitten in zweifelhaften Umständen! Sr. Silke: Ja, Auferstehung bricht in zweifel-

haften Umständen auf. Wir dürfen die Welt nicht schwarz-weiß sehen oder nur das Katastrophale sehen. Gerade in dem, was kaputtgeht, wo Grenzen gespürt werden, wo Pläne vernichtet werden, selbst wenn es nur eine Schulstundenplanung ist – das sind Momente, wo etwas Neues aufkeimen kann!

„... dieser göttliche Funke, der in jedem da ist!“ SCHWESTER SILKE MALLMANN

Das passt zur Pandemie. Wie können wir konstruktiv mit dieser negativen Zeit umgehen? Sr. Silke: Dass Corona nicht einfach ist, ist

klar. Dass wir alle darunter leiden und es gerne anders hätten, ist auch klar. Jetzt kann ich in diesem „Ich hätte es gerne anders“ stehenbleiben, oder ich kann sagen „Das ist jetzt so. Wir tun alles, um es zu ändern, aber es schafft auch neue Möglichkeiten.“ Also dieses ganz bewusste Hinschauen auf das, was in dieser Situation wächst. Wie gestalte ich Leben sinnvoll in Situationen, die meiner Kontrolle entzogen sind? Wie gehe ich mit dem Kontrollverlust um? Das ist ja, worunter wir so leiden. Die Schüler etwa sind

jugendlich, aber zu sagen, das sind verlorene Jahre, ist verfrüht. Auch Jugendliche können sich fragen: „Wie kann ich mein Leben in dieser Situation sinnvoll gestalten? Wie finde ich trotzdem Möglichkeiten, Ideen und Visionen zu entfalten?“ Sie können sagen: „Ich lerne etwas auszuhalten, was schwer ist und was ich nicht direkt ändern kann.“ Ich glaube, das Aushalten muss wieder gelernt werden. Ich muss es selber lernen. Es ist ja nicht so, dass ich das alles locker-flockig aushalte. Etwas Schwieriges durchzustehen ohne zu verzweifeln – auch das sind Lernschritte Richtung Auferstehung. In Ihrem Leben haben Sie einige Stationen durchgemacht, die nicht locker-flockig waren. Als Psychologin arbeiteten Sie an verschiedenen Orten in der Gewaltprävention oder -bewältigung. Sr. Silke: Ich habe viel mit Menschen gear-

beitet, die Grenzerfahrungen erlebt haben. Sei es in HIV-/Aids-Projekten in Afrika, in Flüchtlingslagern, in der Prostitution: Menschen waren existenziell betroffen, es ging ums Überleben. Wahrscheinlich bereitet das darauf vor, nachzufragen, wo in dieser schwierigen, scheinbar ausweglosen Situation noch der Funke Hoffnung ist, auf den man zugehen kann, die Auferstehung. Wo zeigt sich das Mitgehen Gottes in dieser Situation? Wo keimt im Elend neues Leben? Wo erlebten Sie das Mitgehen Gottes? Sr. Silke: Ich denke an die Kinderstation im

Krankenhaus in Südafrika. Wir hatten dort ein Zimmer mit 20 Betten, die Kinder waren eineinhalb bis elf Jahre alt. Da wurde ein etwa siebenjähriges Kind mit offenem Schädelbruch nach einem Verkehrsunfall eingeliefert. Es lebte noch, aber es war klar, da war


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

1. April 2021

Wo Pläne vernichtet werden, kann Neues aufkeimen. Hinschauen lohnt sich, sagt Schwester Silke Mallmann.

nichts mehr zu machen. Ich setzte mich neben dieses Kind, andere Kinder setzten sich dazu. Plötzlich fragte eine etwa Gleichaltrige: „Stirbt der?“ Ich war kurz sprachlos und fragte zurück: „Was glaubst denn du?“ „Ja, ich glaube, der stirbt.“ Ich sagte: „Ich denke auch. Es gibt manche Verletzungen, die man nicht überlebt.“ Und dann hat sich zwischen diesen Kindern und mir ein Gespräch entwickelt über die Frage, was ist, wenn man stirbt. Das eine oder andere Kind ging weg, kam wieder. Sicher fünf, sechs Kinder saßen da, während das eine Kind dann wirklich starb. Es war so klar, dass es möglich war, darüber zu reden. Ich habe damals wahnsinnig viel gelernt. Ich habe gelernt, dass es zumutbar ist für Kinder und auch für Erwachsene. Dass man Zeit braucht und gewisse Schritte miteinander bewältigen kann. Es war ein gemeinsames Lernen über das Leben.

„Ich glaube, der stirbt.“

terung Goldfäden erscheinen, die Himmel und Erde miteinander verbinden und eine Ahnung von dem geben, was für uns vorbereitet ist. In meinem Krankheitsverlauf zeigten sich immer wieder Goldfäden. Dort, wo mir die Kontrolle genommen wurde, wo ich nichts mehr machen konnte, wo die Lebenserwartung auf ein paar Monate festgelegt wurde und es von einer Komplikation in die nächste holperte, ist, wie Mediziner sagten, eine Verbesserung eingetreten, die größer war als medizinisch machbar gewesen wäre. Für mich selbst war diese Zeit schwierig, ich möchte sie aber nicht missen. Sie ist auch nicht vorbei. Ich habe ein Rezidiv, es geht also weiter, es ist nicht die super Heilung, und alles ist gut. Sondern es ist diese Erfahrung, dass einem in diesem Gebrochensein und dem Ausgeliefertsein Kräfte zuwachsen können, die einen in eine neue Form von Leben tragen. Auch in eine große Dankbarkeit. In ein Staunen über die Gegenwart Gottes und darüber, dass alles Gnade ist.

SIEBENJÄHRIGES KIND IM KRANKENHAUS

Wie sieht diese neue Form des Lebens aus? Sr. Silke: Man lebt intensiver mit einem AbAuch Sie haben eine lebensgefährliche Krankheit. Sr. Silke: Ja, die Diagnose Krebs bekommt je-

der Vierte von uns. Ich habe meine Erfahrungen damit aufgeschrieben, ursprünglich nur für Freunde und Bekannte. Es sind nämlich so viele Dinge passiert in dieser Zeit, wo die Auferstehung durchleuchtete. Das wollte ich mit meinem Freundeskreis teilen. Dass der Herder Verlag es wirklich veröffentlicht hat, ist mir eher passiert. Das Buch heißt „Goldfäden“, der Titel kommt vom Jesuiten Alfred Delp. Er schickte aus der Haft vor seiner Hinrichtung Adventmeditationen. Da schrieb er, dass in Zeiten tiefster Erschüt-

laufdatum. Ich erlebe so Minimomente wie diese Schulstunde gestern unheimlich bewusst. Ich lebe in der Erwartung dessen, was kommt. Der Tod ist weniger das Problem als das Sterben. Das Sterben beginnt nicht da, wo ich liege und meinen letzten Japser mache, sondern das Sterben beginnt täglich im Leben eines jeden Menschen, wo er Dinge loslassen muss. Von daher ist Corona eine Sterbe-Erfahrung. Es gehen manche Dinge im Moment nicht. Deshalb wehren wir uns dagegen, anstatt mit dem zu leben, was noch geht! Und das gut zu leben und das neu zu leben, was da Spannendes kommt!

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ANGELIKA KAMPFER

Schwester Silke Mallmann Sr. Silke-Andrea Mallmann CPS (geboren 1968) stammt aus dem Rheinland und lebt als Missionsschwester vom Kostbaren Blut im Kloster Wernberg in Kärnten. Als Psychologin engagiert sie sich für Migranten und Opfer von Menschenhandel. Acht Jahre wirkte sie in Projekten für Aids-Kranke in Südafrika. An einer Schule der Caritas unterrichtet sie Sozialmanagement. Goldfäden zwischen Himmel und Erde, Glauben in dunklen Stunden. Schwester SilkeAndrea Mallmann, Verlag Herder, 240 Seiten, Euro 22,70.


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Runder Geburtstag. Der frühere Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), Helmut Kukacka, feiert am 1. April seinen 75. Geburtstag. „Die Gesellschaft aus dem Glauben heraus mitzugestalten“, nannte Kukacka als Grundmaxime der AKV, der er von 2012 bis 2020 vorstand. Der ÖVP-Politiker hatte in der oberösterreichischen Landessowie Bundespolitik zahlreiche Ämter und Funktionen, 2003 bis 2007 war er Staatssekretär.

Helmut Kukacka

KATHPRESS/FEICHTNER

Ostern im Netz. Wann und wo Ostergottesdienste stattfinden und welche Regeln es zu beachten gilt, zeigt die neue Seite www.ostergottesdienste.at in kompakter Form. Man kann dort nach öffentlichen Gottesdiensten suchen, es gibt aber auch einen Kalender mit Gottesdienst-Angeboten in Radio, TV und Internet. Pfingstkalender. Der Pfingstkalender 2021 ist als tägliche Inspirationsquelle von Ostersonntag bis Pfingstsonntag gedacht und dem Thema „Berührung“ gewidmet. Die Pastoralinnovation von Georg Plank präsentiert den Kalender auf pfingstkalender.org. Brezina-Bibel. Thomas Brezina veröffentlicht „Die Bibel in Reimen“. „Ich war tief berührt, wie viel in der Bibel steht, das wir alle gerade jetzt brauchen können“, sagte der Erfolgsautor bei der Buchpräsentation im Stephansdom. Das Buch war ursprünglich als Kinderbibel gedacht und wurde dann auf alle Altersstufen ausgeweitet.

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Sanktionen für Meinungsäußerung?

Verdacht: Kurz und Schmid drohten Kirche Kardinal Christoph Schönborn und Peter Schipka, der Generalsekretär der Bischofskonferenz, hatten sich im März 2019 kritisch zu Vorhaben des damaligen Innenministers Herbert Kickl (Präventivhaft für Asylwerbende) geäußert. Zeitnah wurde Schipka davon informiert, dass die Regierung Steuererleichterungen infrage stellt, die im Konkordat festgelegt sind. Recherchen des „profil“ legen nahe, dass auf Regierungskritik von Kirchenvertretern Drohungen aus dem Finanzministerium folgten. Ein SMS-Austausch zwischen Bundeskanzler Sebastian Kurz und dem damaligen Generalsekretär des Finanzministeriums, Thomas Schmid, unterstützt diese Vermutung. Steuern. Anerkannte Religionsgemeinschaften sind in Österreich steuerbegünstigt, denn sie erfüllen für die Gesellschaft wesentliche Funktionen. Mitglieder können etwa Kirchenbeiträge von der Steuer absetzen, die Kirchen zahlen für diese Einnahmen keine Steuern. Religiöse Gebäude wie Kirchen (nicht jedoch andere kirchliche Gebäude) sind von der Grundsteuer befreit.

„Vollgas“. Die Steuererleichterungen, die im Konkordat mit dem Vatikan formuliert sind, stellte Generalsekretär Thomas Schmid gegenüber dem Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, in Frage. Dabei unterstützte ihn Bundeskanzler Sebastian Kurz. Er solle „Vollgas“ geben, hatte dieser in einer SMS am 13. März 2019 formuliert, nachdem Schmid ihm geschrieben hatte, dass er „die Kirche massiv hinterfragt“. „Schipka war fertig“. Danach schienen sich der Bundeskanzler und der höchste Beamte des Finanzministeriums über die Reaktion des Generalsekretärs der Bischofskonferenz lustig zu machen. Dieser erinnert sich an das Treffen in den Räumen der Bischofskonferenz. „Man hat uns ... mitgeteilt, dass man im Zuge der Steuerreform verschiedene Verbindungen zwischen Staat und anerkannten Kirchen prüfe. ... Es ging ... unter anderem um die Absetzbarkeit von Kirchenbeiträgen und die Beiträge zum Denkmalschutz. Es ist zwar legitim, dass ein Staat sich darüber Gedanken macht, aber ich war schon überrascht und verwundert.“ Zu den angedrohten Änderungen kam es nicht.

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Schwierige Zeiten für Bildungshäuser

Don Bosco Haus sperrt zu Die Salesianer Don Boscos schließen 2021 ihr „Zentrum für Jugend- und Erwachsenenbildung“ in Wien, das Don Bosco Haus. Nötige Investitionen in den Beherbergungsbetrieb führten zu der Entscheidung, teilte der Orden mit. Die Salesianer nützen die freiwerdenden Ressourcen für die außerschuli-

Das Don Bosco Haus schließt. KATHBILD.AT/RUPPRECHT

sche Jugendbildung. „Orientierungstage für Oberstufenklassen und Projekttage für die Unterstufe setzen wir ab 2022 im Salesianum im 3. Bezirk fort“, kündigt Maria-Theres Welich, die Leiterin des Jugendbildungs-Teams, an. Seit 1903 engagieren sich Salesianer Don Boscos in Österreich gemeinsam mit ihren Mitarbeiter/innen für Jugendliche. Strukturelle Unterstützung. Die Gefährdung der Bildungshäuser sei nicht auf die Pandemie zurückzuführen, erklärt Christian Kopf, Vorsitzender des Forums Katholischer Erwachsenenbildung, auf Anfrage. Die staatliche NPO-Unterstützung hält die Bildungshäuser während der Corona-Sperre gemeinsam mit der Kurzarbeitsregelung über Wasser. Außerdem hätten viele Häuser ihr digitales Angebot ausgebaut. Wichtig für das Überleben sei das Bewusstsein, dass Gastfreundschaft und Bildung kein Luxus, sondern ein Kernauftrag der Kirche seien. SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

1. April 2021

Wie im Vorjahr so sind auch heuer bei den Papst-Zeremonien zu Ostern nur wenige Gläubige zugelassen.

REMO CASILLI/REUTERS/PICTUREDESK.COM

Wieder reduzierte Osterfeierlichkeiten Wegen der Corona-Krise finden die Osterfeierlichkeiten im Vatikan erneut unter starken Einschränkungen statt. Papst Franziskus feiert das höchste christliche Fest in einem weithin leeren Petersdom. Bei sämtlichen Feiern sind nur wenige Gläubige zugelassen, teilte das vatikanische Presseamt mit. Die Messe am Ostersonntag und der von zahlreichen Sendeanstalten international übertragene Segen „Urbi et orbi“ finden nicht wie früher auf dem Petersplatz, sondern im vorderen Teil des Petersdoms statt. Eröffnet hat Papst Franziskus die Karwoche

am Palmsonntag mit einer Messe in Sankt Peter. Die traditionelle Prozession auf dem Petersplatz fand nicht statt. Am Gründonnerstag hält der Papst morgens ebenfalls im kleinen Rahmen die sogenannte Chrisam-Messe, bei der für Segenshandlungen benötigte Öle geweiht werden. Am Karfreitag erinnert Franziskus am frühen Abend in der vatikanischen Basilika an das Leiden und Sterben Christi. Der sonst am römischen Kolosseum stattfindende abendliche Kreuzweg, der die Stationen des Leidensweges Jesu von seiner Gefangennahme bis

Kardinäle rufen zu Appell zu weltweitem Frieden in Myanmar auf Waffenstillstand Die obersten Vertreter der katholischen Kirche Asiens rufen in einem eindringlichen Appell zu Frieden in Myanmar auf. Die Armee des Landes hatte am 1. Februar 2021 die demokratisch gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi gestürzt. Zehntausende Menschen demonstrieren seitdem mit Protestaktionen im ganzen Land gegen das Militärregime und für eine Rückkehr zur Demokratie. In einer gesonderten Erklärung rief Kardinal Charles Bo, Erzbischof von Yangon, seine Landsleute dazu auf, trotz Trauer und Wut nicht bewaffnet gegen die Militärjunta vorzugehen.

Der Vatikan und die Universität von London (SOAS) haben bei einem Online-Seminar Initiativen und Beispiele für Abrüstung und Konfliktlösung vorgestellt. Anlass war der Aufruf von UNGeneralsekretär Antonio Guterres vor einem Jahr zu einem „sofortigen weltweiten Waffenstillstand“ angesichts der Pandemie. Umfassende Abrüstung sei auch notwendig, um Ressourcen für das Gesundheits- und Sozialwesen zu gewinnen, so die Forderung zahlreicher Referenten. Organisiert wurde die Konferenz von der Vatikanbehörde für ganzheitliche Entwicklung.

zum Begräbnis symbolisch nachgeht, wird wie im ersten Corona-Jahr auf den Petersplatz verlegt und unter weitgehendem Ausschluss persönlich anwesender Teilnehmer abgehalten. Die Osternachtfeier, in der die Kirche der Auferstehung Jesu gedenkt, beginnt am Karsamstag bereits um 19.30 Uhr und endet eine halbe Stunde vor der ab 22.00 Uhr geltenden Ausgangssperre. Das Mittagsgebet am Ostermontag spricht der Papst in der Bibliothek des Apostolischen Palasts, es wird als Livestream im Internet übertragen.

WELTKIRCHE Seit 50 Jahren besteht der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) mit Sitz in St. Gallen/ Schweiz. Ziel des kirchlichen Gremiums, das Ende März 1971 gegründet wurde, war, die Zusammenarbeit der katholischen Bischöfe in einer Zeit des Auf- und Umbruchs (Eiserner Vorhang, Kalter Krieg) zu fördern. Wichtige Erfolge erzielte der CCEE unter anderem im Bereich Ökumene und interreligiöser Dialog. Die Bedeutung der Frauenpräsenz in vatikanischen Leitungsgremien ist von der katalanischen Ordensfrau Nuria Calduch-Benages hervorgehoben worden. Für die neue Sekretärin der Päpstlichen Bibelkommission öffneten sich dadurch für Calduch-Benages die Kirche „neue Horizonte“. UNIVERSITÄT GREGORIANA


14 Glaube

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Verzeihen und Vergeben So schwer es auch fällt: Verzeihen bringt mehr Leichtigkeit als nicht zu verzeihen. Nichtvergeben verursacht Stress, Krankheiten oder einen Verlust der Lebensqualität. Vergeben ist zwar Schwerstarbeit, aber in allen Religionen ein göttliches Prinzip.

Schuld und Vergebung Serie in der Fastenzeit Teil 7 von 7 Reinhard Haller nähert sich dem Phänomen „Schuld“ aus psychologischer Sicht, geht den Wurzeln der Schuldgefühle auf den Grund und erklärt, wie man sie überwinden kann.

REINHARD HALLER BESTSELLERAUTOR UND GERICHTSPSYCHIATER KATH. KIRCHE VORARLBERG/ BEGLE

D

er Umgang mit Schuld und Schuldgefühlen ist nicht einfach, sowohl für diejenigen, die Schuld zuweisen, als auch für jene, die beschuldigt werden und sich schuldig fühlen. Im Verlauf dieser Fastenserie haben wir uns mit dem Wesen der Schuld, den Belastungen durch schuldhaftes Verhalten und den Reaktionen auf Beschuldigungen befasst. Der Fokus lag ganz auf der Seite derer, die Schuld auf sich geladen haben. Zum Abschluss wollen wir uns jenen zuwenden, die den Schuldigern vergeben, die also ursprünglich Opfer geworden sind, aber verzeihen wollen und die Kraft zur Vergebung suchen.

und das Loslösen von Gefühlen der Enttäuschung und des Zorns, der Rache und der inneren Aggressivität. Der Weg zur Vergebung, zu dem niemand gezwungen werden kann, ist aber nicht einfach. Denn es handelt sich um einen schmerzhaften Prozess, welcher besser zu bewältigen wäre, wenn die Täterschaft um Entschuldigung bittet. Verziehen

Nicht die Tat wird verziehen. Verzeihung heißt, dass eine Person, die sich geschädigt fühlt, auf den Schuldvorwurf und den Anspruch auf Wiedergutmachung verzichtet. Da es sich um einen innerseelischen Prozess handelt, kann man auch ohne Schuldbekenntnis und Reue des Täters verzeihen. Verzeihen, das nicht mit Vergessen, Verdrängen, Rechtfertigen oder Gutheißen verwechselt werden darf, setzt Empathie, Demut, Selbstsicherheit, Gelassenheit und ein positives Menschenbild voraus. In mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen wurden die positiven psychischen Effekte des Verzeihens sowohl für die schädigende als auch die verletzte Person nachgewiesen. Für letztere geht es um die Befreiung aus der Opferrolle

REINHARD HALLER

„Verziehen wird ja nicht die Tat, die man wahrscheinlich nie vergessen kann, sondern den Tätern.“

wird ja nicht die Tat, die man wahrscheinlich nie vergessen kann, sondern man vergibt den Tätern. Befreiung aus der Opferrolle. Echtes Verzeihen wird definiert als „mentale Bewältigung eines schmerzlichen Ereignisses“. Voraussetzung ist, sich als Opfer den erlittenen Schmerz bewusst zu machen, Trauerarbeit zu leisten, nicht im Selbstmitleid zu verharren und loslassen zu können. Diese gedankliche und emotionale Bewältigung von Ereignissen, die anfangs Ärger, Enttäuschung, Gekränktheit und Wut hervorgerufen haben,


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

1. April 2021

Vergeben fällt leichter, wenn der Täter oder die Täterin um Entschuldigung bittet. Es ist aber auch ohne Schuldeingeständnis möglich. SLOUK

stellen eine psychologische Schwerstarbeit dar. Dies konnte sogar durch Untersuchungen des Hirnstoffwechsels nachgewiesen werden. Ebenso wurde wissenschaftlich belegt, dass Vergeben über alle Alters- und Geschlechtsgruppen hinweg mit positiven Gefühlen, mit mehr Optimismus und Lebenszufriedenheit, mit psychischer Ausgeglichenheit und umfassendem Wohlbefinden verbunden ist. Hingegen kann das Nichtvergeben negativen Stress auslösen, was zu den bekannten Stresskrankheiten und zum Verlust der Lebensqualität führt. Entscheidend aber ist, dass man sich durch Verzeihen auch selbst vergibt. Denn man befreit sich nicht nur aus der Opferrolle, sondern löst ein bedrückendes Konglomerat aus Vorwürfen, Grübeleien, Ängsten, Schlafstörungen, aus Einengungen seiner Möglichkeiten und düsterer Färbung allen Erlebens auf. „Vergebungstherapie“. Ein praktikables, auch außerhalb der Therapie verwendbares Konzept für den Weg zum Verzeihen hat der amerikanische Psychologieprofessor Robert Enright, Mitbegründer des „International Forgiveness Institute“, entwickelt. In den vier Schritten des bewussten Durchlebens der anfänglichen Kränkung, des Entschlusses zum Vergeben, des Verständnisses für den Schädiger und der Akzeptanz soll man befähigt werden, schmerzliche Gefühle loszulassen und durch Mitgefühl und Groß-

zügigkeit zu ersetzen. Am Ziel der vier Stufen soll man zur Erfahrung gelangen, wie befriedigend das Loslassen schmerzlicher Gefühle und deren Ersatz durch Mitgefühl, Toleranz und Gelassenheit sein kann. Die von Enright geschaffene „Vergebungstherapie“ kommt bei Inzestüberlebenden, misshandelten Frauen, Alkohol- und Drogensüchti-

„... sich als Opfer den erlittenen Schmerz bewusst zu machen, Trauerarbeit zu leisten, nicht im Selbstmitleid zu verharren und loslassen zu können.“ REINHARD HALLER

gen sowie Patienten in Hospizen erfolgreich zur Anwendung. Ein ähnliches therapeutisches Verfahren ist die vom Berliner Psychotherapeuten Michael Linden für Patienten mit Verbitterungsstörungen entwickelte Weisheitstherapie. Das auf dem Weg zum Verzeihen in den letzten Jahren angewendete Modell „spirituell-therapeutischer Vergebungs- und Versöhnungsarbeit“ berücksichtigt neben der psychotherapeutischen auch die spirituelle Dimension des Verzeihens.

Vergebung als göttliches Prinzip. Vergeben bedeutet eigentlich noch mehr als Verzeihen. Denn Verzeihen heißt zwar, eine „Zeihung“ – also eine Beschuldigung – zurückzuziehen. Durch Vergeben wird dem Schädiger aber zusätzlich noch etwas gegeben, nämlich die Gabe des Ausgleichs, der Versöhnung und des Friedens. Vergebung, die reifste und edelste Form der Schuldbewältigung, ist in allen Religionen ein göttliches Prinzip. Sie ist aber nicht als ein Privileg Gottes zu betrachten, sondern als erstrebenswerte Tugend, die nach den Vaterunserworten „wie auch wir“ allen Menschen zuzutrauen ist. So soll die Fastenserie mit jener Bitte abgeschlossen werden, in der alles umfasst ist, was ich Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, zu Schuld und Vergebung sagen wollte: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.

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REINHARD HALLER IM GESPRÄCH Über Schuldgefühle und Gelassenheit, Rache, Tabu und mehr sprach Reinhard Haller beim virtuellen Live-Gespräch mit den Kirchenzeitungen. Sie können das Gespräch weiterhin ansehen, der Zugang findet sich auf www.kirchenzeitung.at


SONNTAG Ostersonntag am Tag – Lesejahr B, 4. April 2021

Loslassen im Glauben Ostern ist ein Geschenk - es ist die Zusage zu einem neuen Leben. Jesus ist uns nahe, doch wir können ihn nicht festhalten.

1. Lesung

2. Lesung

Apostelgeschichte 10,34a.37–43

Kolosser 3,1–4

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

Alternative Lesungen 2. Lesung: 1 Korinther 5,6b–8 Evangelium: Johannes 20,1–9 (Kurzfassung) oder Markus 16,1–7 oder Lukas 24,13–35

Evangelium Johannes 20,1–18

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gele-

gen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Mágdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte. EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Frei werden für mehr

„Halte mich nicht fest“, sagt Jesus. Nicht das Besitzen, sondern das offen empfangende Herz soll die Haltung des Jesus-Nachfolgenden sein. MOHAMED NOHASSI / UNSPLASH.COM

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anket dem HERRN, denn er ist gut,

denn seine Huld währt ewig!

So soll Israel sagen: Denn seine Huld währt ewig. Die Rechte des HERRN, sie erhöht, die Rechte des HERRN, Taten der Macht vollbringt sie. Ich werde nicht sterben, sondern leben, um die Taten des HERRN zu verkünden.

An Maria von Magdala fasziniert mich, wie sie stets die Nähe Jesu suchte. Sie folgte ihm nach. Diente ihm mit ihrem Vermögen. Unter dem Kreuz steht sie mit Maria, der Mutter Jesu und letztendlich sucht sie sein Grab auf. Mit dem Tod Jesu mag für sie eine Welt zerbrochen sein. Mag alles zerbrochen sein, wofür sie gelebt hat. Dann geschieht das Menschenunmögliche. Das unser Denken und Fassen alles Übersteigende. Jesus lebt! Und mit seiner Auferstehung alles, was er verkündet und verheißen hat. Für Maria von Magdala muss es überwältigend gewesen sein. Sie spricht ihn an – und bekommt zu hören: „Halte mich nicht fest.“ Mit Ostern ist tatsächlich nichts mehr so, wie es vorher war. Maria von Magdala darf Jesus nicht festhalten. Sie darf sich nicht an diesem Jesus festmachen, den sie erlebt hat in all den Jahren. Sie darf nicht klammern oder besitzen. Jesus führt sie weiter, öffnet ihr Herz für eine neue Dimension. Für ein Sich-beschenken-Lassen mit dem „Mehr“ und „Größer“, als vorher war; als wir uns ausdenken können. Ein offenes, empfangendes Herz, ein sehnsuchtsvolles Herz, das sich nach ihm ausstreckt, wird die Haltung des Jesus-Nachfolgenden nach Ostern sein. Ostern selbst ist ein Geschenk. Ein Geschenk des Lebens. Für die Jünger/innen beginnt nun eine neue Zeit. Sie erleben Jesus als ihnen nahe und doch nicht zu fassen, nicht festzuhalten. Sie lernen, aus der Osterzusage Jesu zu leben: Seht, ich bin mit euch alle Tage – und doch können sie ihn nicht besitzen. Sie lernen Jesus zu suchen inmitten der Herausforderungen, die auf sie zukommen und diese in ihm und mit ihm zu bewältigen, ohne über ihn zu verfügen. Sie lernen ein Loslassen im Glauben und empfangen die Freiheit, sich immer neu beschenken zu lassen mit dem „Mehr“ und „Größer“, die Gott für uns bereitet hat.

ZUM WEITERDENKEN Wie sehen deine Ostererfahrungen aus? Wurdest du mit einem „Mehr“ und „Größer“ beschenkt?

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden. Vom HERRN her ist dies gewirkt, ein Wunder in unseren Augen.

SR. M. MAGDALENA EBNER OCist, Zisterzienserinnenabtei Mariastern Gwiggen, Vorarlberg. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 118)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Ei – ein kleines Oval mit großer Symbolkraft MISSESJONES/STOCKADOBE.COM

Das Ei ist nicht einfach nur ein Lebensmittel, sondern Wer kein Lammfleisch mag, nimmt Rindoder Schweinefleisch. LFILKOOE/GÜNTER WOHLSCHLAGER

spielt in fast allen Kulturen der Welt eine wesentliche

Lammröllchen mit Wildkräuterfülle

Rolle: als Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt, in

ZUTATEN (für 4 Personen) 2 EL Öl 1 gelbe Zwiebel 2 Knoblauchzehen Wildkräuter, z. B. Giersch, Wiesenbärenklau, Knoblauchrauke 1 Schuss Weißwein 125 g Topfen 2 Eier 4 Stk. Lammfilets Salz, Pfeffer 100 ml Rotwein 250 ml Suppe 1 Becher Crème fraîche Öl Butterschmalz

LISA-MARIA LANGHOFER

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ZUBEREITUNG Für die Fülle Zwiebel und Knoblauch fein schneiden, in etwas Öl anschwitzen, die geschnittenen Kräuter dazugeben und etwas mitrösten. Mit Weißwein ablöschen, die Flüssigkeit soll vollständig verdunsten. Etwas überkühlen lassen. Eier, Topfen, Salz und Pfeffer dazugeben und gut vermischen. Die Filets leicht klopfen, salzen und pfeffern, mit der Fülle bestreichen, fest zusammenrollen und mit Zahnstocher oder Spagat zusammenstecken bzw. -binden. In Öl oder Butterschmalz rundherum anbraten, mit Rotwein ablöschen und mit Suppe aufgießen. Zugedeckt ca. 20– 30 Minuten dünsten lassen. Sauce mit Crème fraîche verfeinern. X  Als Beilage eignen sich neben Petersilkartoffeln auch Spätzle oder Nudeln, auch ein bunter Salat passt dazu. X  Mehr Rezeptideen gibt es unter: www.regionale-rezepte.at

Schöpfungsmythen und natürlich zu Ostern.

Mehr als nur zwei Im Christentum steht das Ei für die Auferstehung Christi, es gilt als Symbol neuen Lebens. Aber auch in anderen Religionen und Kulturen hat das Ei eine besondere Bedeutung, nicht nur rund um Ostern. In Mythen steht es häufig in Zusammenhang mit der Entstehung der Welt. In Malaysia spielt das Ei bei Hochzeiten als Symbol der Fruchtbarkeit eine große Rolle. Das Brautpaar bekommt Gestecke aus Blumen und hart gekochten, verzierten Eiern überreicht, auch als Tischdekoration werden sie verwendet. Ist das Kind geboren oder feiert es seinen ersten Geburtstag, werden in China rote Eier verschenkt. In der chinesischen Medizin werden außerdem Wachteleier als Heilmittel eingesetzt: Sie sollen erschöpften Patienten ihre Lebenskraft zurückbringen. Das iranische Neujahrsfest „Nowruz“ („Neuer Tag“) wird im März gefeiert, und auch hier gehören bunt gefärbte Eier zu jenen Dingen, die am Neujahrstag verschenkt werden. Seit 2009 gehört dieses Fest, das auch in Afghanistan und den kurdischen Gebieten des Irak und der Türkei gefeiert wird, zum immateriellen Unesco-

Kulturerbe. Die alten Ägypter sollen gesegnete Eier als Schutz vor allem Bösen für das Haus ausgelegt haben. Jedes Familienmitglied bekam ein gesegnetes Ei, dessen Verzehr vor Krankheit schützen sollte. Dies ist offenbar der Ursprung des Karfreitagseis. Als Grabbeigaben sind Eier in unterschiedlichen Kulturen bekannt. Bunte Hühnerund Gänseeier wurden etwa in keltischen, slawischen, römischen oder auch ostmediterranen Gräbern gefunden. Im Rheinland fanden Forscher Eier als Beigabe in einem römischen Grab. Es handelte sich dabei um zwei bemalte Gänseeier. Anderswo wurden auch Eier aus Ton oder Bronze gefunden, wie in der ehemaligen griechischen Kolonie Metapont in Süditalien. Die Eier sollen den Verstorbenen die Auferstehung ermöglichen. Zuerst das Ei. In vielen Schöpfungsmythen steht das Ei in irgendeiner Weise im Mittelpunkt und wird häufig als „Weltenei“ bezeichnet. In der indischen Mythologie steht es für den Kosmos, je nach Mythos entsteht daraus der Schöpfergott Prajapati oder Himmel und Erde. Ein anderes kosmisches Ei zerbricht durch Schwingungen und bringt den


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Bewusst leben 19

1. April 2021

Ostergeschenk in letzter Minute

Eine Mütze fürs Frühstücksei Es ist bald Ostern und Ihnen fehlt noch ein Geschenk fürs Osternest? Eierwärmer sind schnell gestrickt und dazu noch praktisch. Material: • bunte Wollreste • Nadelspiel Nr. 4 • Wollnadel • Häkelnadel Nr. 4 • Pompon-Set (Ø 33mm) Eierwärmer mit Streifen:

Buchstaben Schöpfergott Nommo hervor, so ein Mythos der afrikanischen Volksgruppe Dogon. Eine chinesische Legende wiederum besagt, das der Welterschaffer Pangu in einem Ei aufwuchs, das zersprang und aus dessen Dotter der Himmel und aus dessen Eiweiß die Erde entstand. Ostertraditionen. Auch bei den Osterbräuchen darf das Ei in fast keiner Kultur fehlen. In der französischen Bretagne essen Schulanfänger/innen einen Zettel, auf dem das Alphabet notiert ist und der mit einem Karfreitagsei verrührt wird. Lesen und schreiben sollen sie so leichter lernen. In Bulgarien bringt jede/r ein gefärbtes Ei mit zum Kirchgang, nach dem Gottesdienst werden vor der Kirche die Eier aneinander geschlagen. Wessen Ei zum Schluss heilgeblieben ist, dem soll besonderes Glück widerfahren. Etwas anders machen es die Engländer: Beim „Egg-Shackling“ werden die Namen der Kinder auf rohe Eier geschrieben. Die kommen dann in eine Schüssel und werden so lange geschüttelt, bis nur noch ein heiles Ei übrig ist. Das Kind, dessen Name auf diesem Ei steht, bekommt einen Preis.

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• Grundmuster: glatt rechts, in Runden alle Maschen rechts stricken • Streifenabfolge: frei wählbar, zum Beispiel vier Runden in einer Farbe, dann wechseln • Anleitung: Zunächst 32 Maschen auf vier Nadeln des Nadelspiels verteilen und in der Streifenabfolge stricken. Beim letzten Farbstreifen auf jeder Nadel die 3. und 4. Masche sowie die 7. und 8. Masche zusammenstricken. Diese Abnahmen in jeder 2. Runde wiederholen. Die letzten vier Maschen mit dem Endfaden und der Wollnadel zusammenziehen. Mithilfe des Pompon-Sets einen kleinen Pompon in der Wunschfarbe wickeln und auf die Spitze nähen.

Eierwärmer im Jacquardmuster: • Grundmuster: glatt rechts • Kästchenmuster: zwei Maschen in Farbe A, dann zwei Maschen in Farbe B im Wechsel. Nach zwei Runden die beiden Farben versetzt stricken, also mit B beginnen. • Anleitung: Zunächst 32 Maschen anschlagen, auf vier Nadeln des Nadelspiels verteilen und 3 Runden kraus rechts stricken (= linke Maschen arbeiten). Weiter im Kästchenmuster glatt rechts stricken. Nach 24 Runden im Kästchenmuster noch zwei Runden kraus rechts in Farbe A stricken und alle Maschen locker abketten. Aus Farbe B eine Luftmaschenkette aus 50 Luftmaschen häkeln. Diese Kordel mithilfe der Wollnadel in ca. 8 Zentimeter Höhe durch die Maschen ziehen und die Spitze des Eierwärmers zusammenziehen. Die Kordelenden verknoten oder zur Schleife binden. Die Eierwärmer werden etwa 11 Zentimeter hoch mit einem Durchmesser von ungefähr sechs Zentimetern. Je nach Wunsch kann die Größe auch angepasst werden. LILA

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Diese hübschen Eierwärmer sind auch für Strickanfänger/ innen kein Problem. LILA/KIZ


20 Familie & Unterhaltung

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 20 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Mit Oma und Opa durchs Internet surfen gemeine Tenor bei den Kursteilnehmer/innen. „Es gibt im Internet viel wertvolle Informationen, aber auch viel Mist“, wird Prof. Helmut Paul zitiert. Eine Aussage, die bis heute nichts an Gültigkeit verloren hat.

Die Kirchenzeitung berichtete im April 2002 über einen Kurs, in dem Senior/innen ihre ersten Gehversuche im Internet machen konnten. Vor zwanzig Jahren war das Smartphone lange noch nicht erfunden und ständig online zu sein noch ziemlich ungewöhnlich. Gerade in der Generation 60 plus verspürten viele einen Aufholbedarf, was das Internet betraf. „Immer mehr Senior/innen absolvieren Einführungskurse“, hieß es einleitend in dem Bericht über einen Schnupperkurs mit Helmut Paul. Der frühere Uniprofessor hatte beim Kernforschungszentrum CERN in Genf in den 1950er-Jahren seine ersten Rechenprogramme geschrieben. „Man will sich beim Nachwuchs nicht blamieren“, lautete der all-

KIZ MIT WITZ  Lukas ist zum ersten Mal auf dem Bauernhof seines Opas. Der erzählt ihm, wie eine Kuh zur Welt kommt: „Also, als Erstes kommen die Beine, dann der Bauch und zuletzt der Kopf.“ „Toll“, sagt Lukas, „und wer setzt dann am Ende alles zusammen?“  Die Religionslehrerin erzählt den Kindern in dramatischen Worten vom jüngsten Gericht: „Donner wird grollen, Blitze werden zucken, alle Mauern stürzen ein und die Sintflut bricht aus!“ Fragt Thomas nur: „Haben wir dann wenigstens schulfrei?“  „Haben Sie beim Einbrechen denn gar nicht an Ihre arme alte Mutter gedacht?“, schimpft der Richter mit dem Einbrecher Emil. Sagt Emil: „Doch, schon! Aber für sie war einfach nichts Passendes dabei!“

Immer mehr Senior/innen entdeckten die faszinierende Welt des „World Wide Web“. KIZ/ARCHIV

Jesus-Karikaturen. 2002 erschienen die Jesus-Karikaturen von Gerhard Haderer, was zu heftigen Kontroversen führte und wochenlang die Leserbriefspalten der Kirchenzeitung füllte. Bei einer Podiumsdiskussion in der Stadtpfarre Urfahr nahm der Karikaturist Stellung: „Ich habe Jesus immer verehrt. Aber ich frage mich, ob sich die Kirche nicht von der Botschaft Jesu entfernt hat“, sagte Haderer. Durch sein Buch würde über die Bedeutung Jesu und seinen Anspruch diskutiert wie schon lange nicht mehr. PAUL STÜTZ.

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SuchMal Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

S H T R U F G N E W E G

M U O L P P I W I R R U

U A A F R E I N B E R G

S R L H A P R W B N R G

L E F K N L A S B E R G

G K C A H I T R U T A E

R U N O H E E U Z R N D

L D E I R R E T N U N L

Z F S E W Z S R S G E A

T U G E E N E S R R R W

U A L D N I H C S E K N

K M O E T L A S S P I D

C B A E C

E F

F

E A D E B

E C © Philipp Hübner

Lösung des Buchstabensalats der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

1. April 2021

Die Osterwoche Ostern ist das höchste Fest der Christen. Nach dem Palmsonntag, an dem Jesus in Jerusalem einzog, feiern wir weitere vier Tage. Am Gründonnerstag feierte Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl. Dabei hat sich Jesus uns in Brot und Wein geschenkt. Nach dem Gottesdienst am Gründonnerstag verstummen die Glocken und die Orgel, ebenso die Schellen der Ministrant/innen. Am Karfreitag denken wir bei den 14 Stationen des Kreuzweges an die Leiden Jesu und seinen Tod am Kreuz. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag, der Osternacht, feiern wir die Auferstehung Jesu. Die Gläubigen treffen sich noch in der Dunkelheit zum Gottesdienst, meist brennt vor der Kirche ein Osterfeuer. Dort wird die Osterkerze entzündet und daran kann man selbst eine mitgebrachte Kerze anzünden. Außerdem wird in der Osternacht das Taufwasser geweiht, mit dem alle Täuflinge bis zum nächsten Osterfest getauft werden.

Auf der Osterkerze finden wir die griechischen Buchstaben Alpha und Omega, sie sind der erste und der letzte Buchstabe dieses Alphabets. Auf der Kerze bedeuten sie, dass Jesus Anfang und Ende ist. Mit einer einfachen weißen Kerze und ein paar farbigen Wachsplatten kannst du für die Familie selbst eine Osterkerze gestalten. SR. M. JUTTA GEHRLEIN, IN: PFARRBRIEFSERVICE.DE

Neue Pauli-CDs Das kleine schwarze Schäfchen Pauli muss man einfach gernhaben. Ihm passieren Dinge, die jedem Kind ebenso passieren könnten: dass er zum Beispiel seinen geliebten Hirten Florian anlügt oder beleidigt wegläuft. Doch kein Problem ist zu groß für Florian, und so enden alle Geschichten mit einem glücklichen Pauli im Kreise seiner Familie Wolliweiß und seiner lustigen Freunde. Die neuen Pauli-CDs von KISI – God‘s singing kids sind liebenswürdig und kindgerecht. Jede CD hat eine Dauer von ca. 70 Minuten, fein geteilt in acht Geschichten mit passenden Liedern.

 Die CDs können unter shop. kisi.at bestellt werden.

RATEN UND GEWINNEN Unter den richtigen Einsendungen werden Buchpreise verlost. Viel Spaß beim Lösen des Rätsels! KIKI  Schreibe die richtige Lösung und dein Alter per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Einsendeschluss: 10. April

BALDUIN BAUM

DEIKEPRESS

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps OSTERSONNTAG

4. bis 10. April 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

4. APRIL

8.55  Cultus (Religion). Ostern. ORF III

Morgengedanken von Ingeborg Brandl, Kaisersdorf, Burgenland. So/Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2.

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Salzburg-Mülln. ServusTV 10.00  Katholischer Ostergottesdienst aus Rom. Papst Franziskus feiert die Ostermesse im Petersdom, gefolgt von der traditionellen Osterbotschaft und dem Segen Urbi et Orbi. ORF 2 12.30  Orientierung. Urbi et orbi: Segen mit Geschichte. – Bildhauer Oskar Höfinger und sein Auferstehungskreuz. – Armut und psychischer Stress: Kinder und Jugendliche unter Druck. ORF 2 13.10  „Oster-Reich“ – Osterbräuche in Österreich (Dokumentation). Palmbuschen binden, Kinder, die mit Ratschen gehen, Speiseweihe, Osterfeuer, „Gükalar ufhänga“, oder die Wache am Heiligen Grab – es gibt einen bunten Strauß voll Osterbräuche in Österreich. Die meisten haben eine katholische Wurzel. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). Verschwunden, verdrängt und vergessen – Maria von Magdala. ORF 2 21.45  Ludwig van Beethoven: Missa solemnis. ARD-alpha OSTERMONTAG

5. APRIL

10.00  Evangelischer Gottesdienst aus der Kirchengemeinde Gosau. ORF III 10.00  Evangelischer Gottesdienst aus der Kreuzkirche Hamburg-Kirchdorf. Das Erste 11.05  Die Osterglocken läuten (Dokumentation). Anita Lackenberger führt durch Tirol, Südtirol und das Trentino auf der Spur nach den vielfältigen Osterglocken, ihren Klängen und Geschichten – und zu österlichen Gaumenfreuden. ORF III

So 19.30  Geo Reportage. Die Schwestern der Erde. In tausend Metern Höhe, auf dem Berg Ossa in Griechenland, liegt ein orthodoxes Kloster, das ausschließlich von Nonnen bewohnt wird. Sie stammen aus vielen Ländern und haben sich hier zusammengefunden, um gemeinsam ein Leben in Eintracht und Gleichklang mit der Natur zu führen. arte

Mi 20.15  Lieber leben. Nach einem Moment jugendlichen Leichtsinns erwacht ein junger Mann mit gebrochenem Halswirbel im Krankenhaus und kann Arme und Beine nicht mehr bewegen. In einer Reha-Klinik versucht er wieder auf die Beine zu kommen. Regiedebüt des Poetry-Slammers Grand Corps Malade mit viel Humor. – Whg. Do 13.45 Uhr. arte

Foto: Medienkontor/Gabriel

20.15  Über den Dächern von Nizza (Krimi, USA, 1955). Zeitlos amüsante und geistvolle Kriminalhumoreske, die mit spitzzüngigen Dialogen und einem raffiniert verschlungenen Spannungsknoten vorzüglich unterhält. 3sat DIENSTAG

6. APRIL

19.40  Re: Designer-Mode aus der Tonne (Reportage). Altkleider und ihr Weg um die Welt. Eine Million Tonnen Altkleider werfen allein die Deutschen jedes Jahr in den Container. Ein Großteil davon landet in Afrika. Der französische Designer Amah Ayivi sucht in Togo aus den Wegwerf-Textilien Einzelstücke aus, die er dann wieder zurück nach Europa bringt. In Paris verkauft er sie als Designer-Mode. Eine Reise, die den Irrsinn der Modeindustrie verdeutlicht. arte 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Speisen wie die Götter – Ein himmlisches Kochduell. Treffen sich ein Rabbi, ein Pfarrer und ein Imam – und treten zu einem gemeinsamen Wettkochen gegen eine Spitzenköchin an: Religion muss nicht immer schwere Kost sein. ORF 2 MITTWOCH

7. APRIL

11.15  Spurensuche im Heiligen Land (Religion). Auf Osterwegen mit Kardinal Friedrich Wetter. ARDalpha

19.40  Re: Flüchtlinge in der Türkei (Reportage). Die Gestrandeten von Istanbul. arte

19.52  FeierAbend (Religion). Aus dem Leben einer Haubenköchin. Ihr Leben ist gekennzeichnet von Veränderungen und Neuanfängen: Sissy Sonnleitner, die mittlerweile pensionierte Spitzen-gastronomin aus Kärnten, ist heute eine engagierte Bloggerin, die anderen Frauen Mut machen will, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. ORF 2

21.05  Land der Berge (Dokumentation). Heilige Berge – Zwischen Almtal und Pyhrnpass. Heilige Berge von oben und unten: In der Neuproduktion zeugen Flugaufnahmen von Berggipfeln und Hügelketten im oberösterreichischen Alpenvorland und im Toten Gebirge von Kultstätten und Kirchen, die unsere Vorfahren errichteten. ORF III

DONNERSTAG

Foto: Jessica Forde

8. APRIL

20.15  Böden im Burnout (Dokumentation). Wie Chemie Bienen und Äcker bedroht. In unserer auf Massenerträge ausgelegten Agrarwirtschaft wird der Boden nicht nur beackert, sondern auch ausgelaugt. 3sat FREITAG

9. APRIL

14.15  Lebenslinien (Dokumentation). Die unheilvolle Narbe. Rita ist Zwilling. Doch ihre Zwillingsschwester stirbt bei medizinischen Experimenten durch die Nationalsozialisten. Rita überlebt schwer verletzt und wird ihrer Mutter zurückgegeben. Seite an Seite kämpfen sie für die Anerkennung der Sinti und Roma als Opfer des Nationalsozialismus. ARD-alpha SAMSTAG

10. APRIL

20.15  zeit.geschichte (Dokumentation). Gegen den Befehl – Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkriegs. ORF III 20.15  Bob, der Streuner (Biopic, GB, 2016). Verfilmung der britischen „James Bowen Bücher“ über die Freundschaft eines heroinsüchtigen Straßenmusikers mit einer ihm zugelaufenen Katze. Der Familienfilm plädiert mit sympathischer Wärme für eine zweite Chance und erzählt von der Kraft, die aus dem Umgang mit Tieren erwächst. ZDFneo Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Mo 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Wolkersdorf, Niederösterreich. So 10.00, Ö2. Foto: Bwag Apropos Oper. „Lasst uns preisen den Herrn, der erstanden.“ Ein sizilianisches Dorf an einem Ostermorgen – Ausschnitte aus Pietro Mascagnis Oper „Cavalleria rusticana“. So 15.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Memo. Von Osterkrippen und Kalvarienbergen. „Ein leeres Grab statt Ochs und Esel.“ Ein österlicher Streifzug durch Brauchtum, Geschichte und Theologie. Mo 19.05, Ö1. Musik am Feiertag-Abend. Georg Friedrich Händel: „Oratorio per la Resurrezione di Nostro Signor Gesù“ HWV 47. Mo 19.30, Ö1. Gedanken für den Tag. „Zwischen Moderne und Melancholie.“ Anlässlich des 200. Geburtstages von Charles Baudelaire begibt sich der Literaturwissenschafter Wolfgang Müller-Funk auf literarische Spurensuche. Di–Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Maschendraht gegen Virus. Die Afrikanische Schweinepest kommt näher. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Für Gedenken, Toleranz und Demokratie. 15 Jahre Zukunftsfonds der Republik Österreich. Mi 21.00, Ö1. Hörbilder. „Ich bin Optimist von Natur aus.“ Eine Hommage an Sir Peter Ustinov zum 100. Geburtstag. Sa 9.05, Ö1. Logos. Was im Alter tragen könnte. Gibt es eine „vierte Säule“ in Form einer geistig-spirituellen Altersvorsorge? Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.www.radiovaticana.de Sonntag: Die Seligpreisungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

1. April 2021

HINWEISE

T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wir suchen MitarbeiterIn in der Friedhofspflege (m/w/d) 20 h / Mo.-Fr., 8 bis 12 Uhr Ihre Aufgaben • div. gärtnerische Tätigkeiten (Mäharbeiten, Hecken schneiden, Unkraut jäten ...) • Reinigung und Pflege der Gehwege, Grünan- lagen, Allgemeinflächen • Winterdienst Ihr Profil • allgemeines gärtnerisches Wissen von Vorteil • Kenntnisse im Umgang mit entsprechenden Geräten • Verlässlichkeit, Genauigkeit, selbstständiges Arbeiten, gute Umgangsformen Das bieten wir • Angestelltendienstverhältnis gem. Kollektiv vertrag der Diözese Linz • € 980,-- brutto für 20 Stunden/Woche • kollegiales Betriebsklima Bewerbungen bitte schriftlich mit Lebenslauf und Foto an die Friedhofsverwaltung der röm. kath. Stadtpfarre Urfahr, Friedrichstraße 20, 4040 Linz oder per E-Mail: friedhof.urfahr@stadtpfarre-urfahr.at

KBW-Treffpunkt Bildung tagt online. Die Jahrestagung des KBW-Treffpunktes Bildung findet heuer coronabedingt erstmals online statt, am Fr., 9 April, ab 17 Uhr und Sa., 10. April, von 9 bis 13 Uhr. Die Tagung steht unter dem Titel „Stärkung und Zuversicht – neue Wege in der Bildung“, Referent ist Risikopädagoge und Zukunftsforscher Gerald Koller (www.qualitaetleben.at). Am Freitag wirft er beispielsweise einen Blick auf Geschichten aus dem Alten Testament, die Orientierung vermitteln. Teil des Programms ist neben Vorträgen und einem Bildungsmarkt mit Online-Workshops auch ein Kulturabend mit dem Künstlerduo Andrea und Franz Froschauer, das sich auf musikalische Spurensuche nach möglichen Antworten auf große Fragen des Lebens begibt. X  Programm und Anmeldung: www.dioezeselinz.at/kbw-treffpunktbildung/jahrestagung

AA-Treffen wieder möglich. Seit Kurzem dürfen sich die Anonymen Alkoholiker (AA) auch wieder persönlich unter Einhaltung strenger Corona-Auflagen treffen. Für Meetings in Krankenhäusern wie dem Neuromed Campus (Wagner Jauregg) und Barmherzige Brüder wird ein PCR-Test, der

nicht älter 72 Stunden sein darf, oder ein Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, verlangt. In allen Meetings sind FFP2-Masken zu tragen und der entsprechende Sicherheitsabstand ist einzuhalten. Dadurch kann sich bei manchen Räumlichkeiten eine Einschränkung der Teilnehmerzahl ergeben. Meetings finden derzeit wieder in Linz, Leonding, Wels, Altmünster, Kirchdorf, Freistadt, St. Georgen, Rohrbach, Stadl Paura, Ried und Helfenberg/Ahorn statt. Das Zoom-Meeting, das jeden Mittwoch um 19 Uhr angeboten wird, bleibt bis auf Weiteres aufrecht. X  Weitere Infos: www.anonyme-alkoholiker.at oder 0664 207 20 20

Solidarwirtschaft und Tinnitus. Der Treffpunkt Dominikanerhaus veranstaltet am Do., 15. April, um 15.30 Uhr einen Online-Science-Talk zum Thema „Solidarisch wirtschaften – Real?“ mit Markus Blüml. Um 19.30 Uhr folgt Marion Weiser mit „Tinnitus – der Körper klopft an“. X  Anmeldung für beide Veranstaltungen: dominikanerhaus@dioezeselinz.at oder 0676 87 76 6431

S

HINWEIS REINHARD WINKLER

KiZ-Angebot

Brucknerbund Ansfelden Dreiteiliger StreichquartettZyklus mit dem „Atalante Quartett“ in der Pfarrkirche Ansfelden. Von April bis September gestaltet das „Atalante-Quartett“ auf Einladung des Brucknerbundes Ansfelden einen dreiteiligen Streichquartett-Zyklus in der Pfarrkirche. Julia Kürner und Elisabeth Eber (Violine), Thomas Koslowsky, Viola und Lisa Kürner, Violoncello spielen seit 2014 in dieser Formation. Das im Bezirk Linz-Land beheimatete Streichquartett brachte im Jahr 2020 seine Debüt-CD mit Werken von Joseph Haydn auf

den Markt. Alle Informationen, Termine, Programme und Tickets (u.a. günstige Kombitickets für den gesamten Zyklus) gibt es unter www.brucknerbund-ansfelden. at. Wer jetzt noch dem Brucknerbund Ansfelden als Mitglied beitritt (jährliche Mitgliedschaft um 12 €), bekommt sämtliche Tickets zum ermäßigten Preis. Konzerttermine: So., 25. 4., 16 Uhr, So., 30. 5., 16 Uhr, So., 26. 9., 16 Uhr, jeweils Pfarrkirche Ansfelden Kartenreservierung unter: https://www.brucknerbundansfelden.at/Zyklus-AtalanteQuartett/

Da die Situation bezüglich Kultur­veranstaltungen noch ziemlich unsicher ist, bleibt abzuwarten, ob das erste Konzert stattfinden kann. Die Karten behalten auf jeden Fall Gültigkeit für einen eventuellen Ersatztermin oder eine andere Veranstaltung des Brucknerbundes Ansfelden. Die KirchenZeitung verlost je Konzert zwei Karten. Schreiben Sie bis Fr., 8. 4. (KW: „Brucknerbund Ansfelden“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at

Virtuelle Gedenkwochen. Auch heuer möchte das Mauthausen-Komitee Österreich (MKÖ) anlässlich der virtuellen Gedenkwochen auf den sozialen Netzwerken aktiv sein und zur Teilnahme einladen. Der diesjährige Themenschwerpunkt widmet sich der Vielfalt an Opfergruppen, die von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Das MKÖ schlägt zum Beispiel vor, ein kurzes Video mit einem Statement zum Thema aufzunehmen oder einen Text mit einer Länge von 90 Zeichen zur Frage „Was bedeutet für Sie Vielfalt?“ zu verfassen und zu posten. Auch ein Auszug aus einer Opferbiografie oder Zitate von Überlebenden können beim MKÖ bis spätestens Do., 15. April, eingereicht werden. X  Infos und Einreichung: buero@ mkoe.at oder 01 212 83 33


24 Termine NAMENSTAG

Franz Benezeder (65) ist Pfarrer in Steyr-Münichholz. PRIVAT

Franz von Paola (2. April) Franz v. Paola ist ziemlich unbekannt. Das stelle ich immer wieder fest, wenn ich gefragt werde, welcher Franz ich bin. Meine persönliche Brücke zu ihm ist Franz v. Assisi, denn seine Geschichte steht in Verbindung mit ihm. Am 27.3.1436 zu Paola in Kalabrien (Unteritalien) geboren, gaben ihn seine Eltern den Franziskanern zur Ausbildung. Mit 15 Jahren zog er sich in die Einsamkeit zurück und lebte ein strenges, aszetisches Leben. Mit Gleichgesinnten baute er ein Kloster und gründete den Orden der Eremiten vom hl. Franz von Assisi, heute bekannt als Minoriten oder Paulaner. Das Paulaner Starkbier tranken die Mönche seinerzeit jedes Jahr zu seinem Namenstag. Franz starb am 2. April 1507 in Frankreich, wo er weiterhin blieb, nachdem ihn der damalige Papst zum schwerkranken König geschickt hatte, um diesen auf seinen Tod vorzubereiten. Franz v. Paola könnte uns Wohlstandschristen Inspiration sein für einen einfacheren, bescheidenen Lebensstil.

AUSSAATTAGE 5. 4.: Frucht bis 12, ab 13 Wurzel 6. 4.: Wurzel 7. 4.: Wurzel bis 16, ab 17 Blüte 8. 4.: Blüte 9. 4.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt 10. 4.: Blatt 11. 4.: Blatt Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

1. April 2021

 STELLENAUSSCHREIBUNG

Pädagogische Referentin im Haus der Frau, Linz Bildungs- und Begegnungszentrum der Katholischen Frauenbewegung in OÖ Dienstbeginn: 01. September 2021 (G 7, 18,75 h / Wo = 50%)

Das Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau ist eine diözesane Einrichtung der Katholischen Frauenbewegung OÖ. Ziel des Hauses ist es, interessierten Personen ein vielfältiges und zeitgemäßes Bildungsangebot zu bieten, mit dem Schwerpunkt auf Frauenbildung. Sie arbeiten in einem engagierten Team mit. Das Haus der Frau ist in der Bildungslandschaft in Linz und Oberösterreich gut vernetzt und setzt darin spezielle Akzente. www.hausderfrau.at Aufgaben  Planung, Organisation und Durchführung von Bildungsveranstaltungen und Projekten in Zusammenarbeit mit der Leiterin und dem Team des Hauses  verantwortlich für Statistik und Qualitätsmanagement, Erstellung von Jahresberichten  verantwortlich für Sponsoring und Inseratenmanagement  Subventionsansuchen und -abrechnungen  Mitarbeit bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Redaktion des Kurskalenders  Vernetzung mit Kooperationspartner*innen  Vertretungsaufgaben (auch als Stellvertreterin der Leiterin) Anforderungen  akademische Ausbildung im Fachbereich Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung  Projektmanagement, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen  kommunikative und rhetorische Fähigkeiten  Sensibilität für Frauenthemen in Kirche und Gesellschaft  Erfahrung in der redaktionellen Arbeit, CMS, MS Office  Grundkenntnisse im Bereich Marketing und Sponsoring  Teamarbeiterin, Innovationsgeist und Flexibilität Unser Angebot  wertschätzende Führungskultur  zahlreiche Sozialleistungen (u.a. Fahrtkosten-, Familien-, Mittagessenzuschuss)  regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten

Entlohnung nach dem KV der Diözese Linz; Mindestentgelt / G 7 Stufe 1: € 2.990,00 (für 100%; höhere Stufe bei anrechenbaren Vordienstzeiten)

Schriftliche bzw. elektronische Bewerbungen sind bis 09. April 2021 erbeten an das Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau, z.H. Kienast Eva-Maria M.A. MA, Volksgartenstraße 18, 4020 Linz, eva-maria.kienast@ dioezese-linz.at

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 STELLENANZEIGE Apart-Pension Wesenauerhof, direkt am Fuschlsee, sucht für Sommer 2021, Mai bis September eine/n Rezeptionist/in auch zum Anlernen und 2 Praktikantinnen. Schriftliche Bewerbung: info@wesenauerhof.at, Tel. 0664 542 90 58. SUCHE Suche Uhren und Modeschmuck (auch defekt) bitte günstig (guter Zweck) bis kostenlos. Tel. 0664 559 60 30, Tel. 0664 559 60 22.

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

1. April 2021

BILDUNG Wir empfehlen, sich im jeweiligen Bildungshaus vor der Veranstaltung zu erkundigen, ob der gewünschte Termin stattfindet.

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Gewaltfreie Kommunikation, Schnupperworkshop, online via ZOOM, Mi., 8. 4., 19 Uhr, nach der Anmeldung wird der Link zugesandt, Ref.: Nicola und Thomas Abler. X  Anpacken statt Einpacken, Komm mit deinem Projekt, der Workshop geht ganz praktisch analysierend und anregend dem Anliegen nach, wie lebendige und begeisternde Gemeinschaft geht, Fr., 9. 4., 17 bis 21 Uhr, online, Anmeldung erwünscht, Ref.: Mag. Ferdinand Kaineder. X  Leichter durch´s Leben, befreiende Lösungen durch systemische Aufstellungsarbeit, online, Fr., 9. 4., 16 bis 20 Uhr und Sa., 10. 4., 10 bis 17 Uhr, Ref.: Günter Kostrhon, Anmeldung erforderlich. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  NIA: Getanzte Lebensfreude, NIA ist ein ganzheitliches und gelenkschonendes Herz- Kreislauftraining, NIA wird barfuß getanzt und ist für jede Altersgruppe und sowohl für Frauen als auch für Männer geeignet, keine Vorkenntnisse nötig, 12. 4., 18.45 bis 19.45 Uhr, Anmeldung über die Homepage. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Science talk, Solidarisch Wirtschaften – real, online, Do., 15. 4., 15.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, um den Link zu erhalten, Ref.: Mag. Markus Blümel. X  Tinnitus – der Körper klopft an, Online-Vortrag, Do., 15. 4., 19.30 Uhr, Anmeldung erforderlich, um den Link zu bekommen, Ref.: Marion Weiser. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Heiße Eisen der Kirchengeschichte zum 5-Uhr-Tee, Di. 13. 4., 17 Uhr, Ref.: Mag. Gerhard Weißhäupl. X  Wir leben und lieben, ein Seminar für jüngere Paare, Sa., 17. 4., 9.15 bis 17.30 Uhr, Ref.: Petra Hanner und Mag. Klemens Hafner-Hanner.

TERMINE FREITAG, 2. APRIL X  Linz. Online-Bibeltalk am Freitag, Gespräche über das Sonntags­ evangelium, 19 bis 20 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, Anmeldung: bibelwerk@dioezese-linz.at X  Linz, Karmelitenkirche. Werke von Brahms, Bruckner, Croce, M. Haydn, Hoffmann, Kronsteiner, Palestrina und Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 17.30 Uhr, Andrea Holzapfel, Sopran, Willemijn Spierenburg, Alt, Domen Fajfar, Tenor, Gerald Aigner, Bass, Markus Stumpner, Kantor, Ltg.: Michael Stenov. X  Wels, St. Franziskus. Karfreitagsliturgie im Freien, mit szenischer Darstellung der Passion durch Franz Strasser, Pfarrkirche, 20 Uhr, es singt die „Septakkord“-Schola. SAMSTAG, 3. APRIL X  Linz, Karmelitenkirche. Werke von Bruch, Distler, Scarlatti, Schütz und Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 20 Uhr, Julia Nobis, Sopran, Michaela Diermeier, Alt, Raphael Trimmel, Tenor, Markus Mayr, Bass, Gabriel Scheuringer, Kantor, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov. X  Ried im Innkreis. Festliche Musik zur Auferstehungsfeier für Blechbläserquartett, Vokalsolisten und Orgel, Werke von Paulmichl, H. L. Hassler, J. Gippenbusch, Pfarrkirche, 20 Uhr, Solisten und Musiker der Kantorei, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. SONNTAG, 4. APRIL X  Leonding. Osterhochamt, Missa brevis F-Dur („Jugendmesse“), Joseph Haydn, Pfarrkirche, 10 Uhr, Cantus Michaelis, Ltg.: Uwe Christian Harrer.

LITURGIE X  Linz, Karmelitenkirche. Messe a otto voci à capella (Messe La Luna Piena) Giuseppe Corsi da Celano sowie Werke von Händel (2 Arien aus dem Messias), Monteverdi und Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Eva Falzberger, Sopran, Michaela Diermaier, Alt, Gabriel Scheuringer, Tenor, Tomaz Kovacic, Bass, Markus Mayr, Kantor, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov. X  Ried im Innkreis. „Messe in C-Dur“ und Plaudite sonat tuba, J. J. Fux, Doppeltrompetenkonzert, Vivaldi, Solisten und Instrumentalensemble der Kantorei, Pfarr­ kirche, 9.30 Uhr, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Auferstehungsfeier am Ostermorgen im Freien, Pfarrkirche, 5 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Familien­ gottesdienst am Ostersonntag, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. DONNERSTAG, 8. APRIL X  Admont. Wallfahrt um geistliche Berufungen, eucharistische Anbetung, Rosenkranz und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt, Lichterprozession um die Kirche und Abschluss bei der Fürbitt­kapelle im Garten, 19 Uhr, Zelebrant und Predigt: P. Petrus Tschreppitsch OSB. SONNTAG, 11. APRIL X  Wels, St. Franziskus. Künstlerische Intervention III ,Parochie‘, Klangraum mit Ariane Haering, Franziska Strohmayr, Jürgen Peer, Franz Frauenlob, Pfarrkirche, 11.30 Uhr.

Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 4. APRIL Ostersonntag. L1: Apg 10,34a.37–43 L2: Kol 3,1–4 oder 1 Kor 5,6b–8 Ev: Joh 20,1–9 oder Joh 20,1–18 oder Mk 16,1–7 abends: wie tags oder Lk 24,13–35 MONTAG, 5. APRIL Ostermontag. L1: Apg 2,14.22–33 L2: 1 Kor 15,1–8.11 Ev: Lk 24,13–35 DIENSTAG, 6. APRIL L: Apg 2,14a.36–41 Ev: Mt 28,8–15 MITTWOCH, 7. APRIL L: Apg 3,1–10 Ev: Joh 20,11–18 DONNERSTAG, 8. APRIL L: Apg 3,11–26 Ev: Lk 24,35–48 FREITAG, 9. APRIL L: Apg 4,1–12 Ev: Joh 21,1–14 SAMSTAG, 10. APRIL L: Apg 4,13–21 Ev: Mk 16,9–15 SONNTAG, 11. APRIL 2. Sonntag der Osterzeit. Weißer Sonntag. L1: Apg 4,32–35 L2: 1 Joh 5,1–6 Ev: Joh 20,19–31

AUSSTELLUNGEN – HINWEISE

EHEVORBEREITUNG

X  Leonding. Begleitung zur Selbstwirksamkeit, „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, digitale Fachtagung, Di. 11. 5., Anmeldung ab sofort unter http://www.planb-ooe.at/ index.php?id=354 möglich. X  Linz. „Das Verborgene“, Norbert W. Hinterberger, Ausstellung, Hofkabinett, Eröffnungstage: Do., 8. 4., 16 bis 19 Uhr, Fr., 9. 4., 16 bis 18 Uhr, Sa., 10. 4., 13 bis 17 Uhr, Finissage: Do., 20. 5., 16 bis 20 Uhr. X  Traun. Ikonen – Fenster zum Himmel, Dimitris Papaioannou, Ausstellung in der Galerie Traun in Kooperation mit dem Kulturforum Traun,

Partnerkurs für Brautpaare

bis So., 11. 4., Öffungszeiten: jeweils Donnerstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr, Anwesenheit des Künstlers an allen Samstagen während der Ausstellung von 13 bis 17 Uhr. X  Wels, Hl. Familie. Ausstellung mit biblischen Figuren, bis 11. April, ausgenommen Ostersonntag und -montag, Pfarrkirche, die Ausstellung mit biblischen Erzählfiguren wird von Mag. Martha Leonhartsberger im Altarrraum aufgebaut und stellt Szenen auf dem Weg nach Ostern dar. In der Karwoche gibt es außerdem Mitmachstationen für die Kinder.

Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

„Hoas is!“ Musik von irgendwo zwischen Alpen und Balkan, sinngemäß im Namen „Alpkan“ zusammengefasst, bringt die gleichnamige bunt gemischte Band aus Oberösterreich. Ihre Debütalbum trägt den Titel „Hoas is“, ein Zustand, auf den wir Zuhörer/innen wettermäßig noch warten müssen. Musikalisch serviert ihn „Alpkan“ schon ins Wohnzimmer. Schräge Texte, eigenwillige Arrangements, Tradionelles und Neues haben die fünf Musiker erschaffen. Mit Gitarre, Gesang, Tuba, Posaune, Tenorhorn, Trompete und Schlagzeug bieten sie ein breites Spektrum an Klängen, ihre alpenländische Herkunft verleugnen sie nicht, lassen sich aber auch nicht darauf beschränken. Lange haben Sie darauf warten müssen, jetzt ist sie da: die Lobeshymne auf den „Schlapfen“. Wer immer schon wissen wollte, wie ein Rehragout klingt, Alpkan haben ein vorzügliches Rezept dafür. Auch so manche Texte lassen sich leicht merken: „Haut“ heißt das Lied und auch der Text. Bearbeitungen bekannter Klassiker wie „Rosamunde“, die eine textliche Anleihe bei „Fürstenfeld“ nehmen, überraschen. Die Lust am Musizieren ist in jedem Titel hörbar und überträgt sich auch auf die Zuhörer/innen. Die Musiker/innen aus Perg besingen nicht nur hitzige Zustände, sie sind auch ein heißer Tipp für das nächste Konzert! Echt und unverfälscht! ELLE Alpkan, Hoas is!, Musik von irgendwo zwischen Alpen und Balkan, Mako Records, CD-1022TM, € 17,50

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Literaturreihe der KirchenZeitung

„Kompromisse sagen uns, wer wir sind“

Die Welt gegenüber. Die Menschen, von denen die in Bregenz lebende Autorin in diesen Erzählungen – wie auch in ihren früheren Büchern – erzählt, sind Menschen, wie sie uns im Alltag begegnen. Es sind keine Helden, auch keine Antihelden, sie erinnern alle irgendwie an die Protagonistin in Haushofers „Die Wand“. Gemeinsam ist den handelnden Personen in den zwölf Geschichten die Einsamkeit, die Schwierigkeit, menschlich befriedigende Beziehungen zu leben. Die erste, nur sieben Seiten kurze Erzählung, „Die Nacht“, die fast ganz ohne Handlung auskommt, lässt sich als Einführung in die folgenden Erzählungen lesen. Eine Erzählerin schaut aus dem Fenster ihres Hotelzimmers in eine Wohnung im gegenüberliegenden Haus. Sie sieht nur die Schatten von dort anwesenden Personen und imaginiert eine Beziehungsgeschichte, über der sich eine traurige Atmosphäre ausbreitet. „Es waren keineswegs Vorstellungen von Glück, so sehr ich mir dieses auch herbeizudenken versuchte, sondern solche von Einsamkeit, von gegenseitigem Ungenügen, von Kummer.“ Doch sicher ist gar nichts. Es kann auch ganz anders sein. Es liegt also an den Leser/innen, der Geschichte durch die eigenen Assoziationen möglicherweise eine Wendung zu geben. Dieses Motiv zieht sich durch alle Texte. Ob es um den alternden Schauspieler geht, der sich zum Sterben bei einer älteren Dame einmietet, oder um das fremde Kind: Immer gelingt es der Autorin, mit wenigen klaren Worten Stimmungen zu erzeugen, die die Leserin in den Text geradezu hineinziehen und Räume für das eigene Erleben öffnen. Wunderbar.

Gedankenspiele über den Kompromiss. Wer die politische Diskussion nur ein wenig verfolgt, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, der Kompromiss als Königsdisziplin politischen Handelns sei ein Auslaufmodell. Geradezu reflexartig scheint die eine Partei ihre Ablehnung in die Öffentlichkeit hinauszuposaunen, kaum dass die andere einen Lösungsvorschlag für welches Problem auch immer präsentiert – als dürfe es nur mehr Schwarz oder Weiß geben. In seiner neuen Reihe „Gedankenspiele“ lädt der Grazer Droschl-Verlag Autorinnen und Autoren ein, sich gedanklich einem konkreten Wort zu nähern. Die in Wien geborene Schriftstellerin Eva Menasse widmet sich dem Kompromiss und nähert sich dem großen Thema mit persönlichen Erinnerungen aus ihrem familiären Alltag. Mit dem israelischen Philosophen und politischen Theoretiker Avishai Margalit unterscheidet sie zwischen dem „blutleeren“ Kompromiss, der eher einem (Kuh)-Handel gleicht, und echten Kompromissen, „die langsam und unter Schmerzen geboren werden und die aus einer Zusammenarbeit erwachsen, gegen die sich zunächst einmal alles sträubt“. Eva Menasse konzentriert ihr Nachdenken auf aktuelle Themen wie die Flüchtlingsfrage, die Corona- und Klimakrise und fragt nach den Voraussetzungen für Kompromissfähigkeit. Dazu gehört die Fähigkeit, zuzuhören und andere Ansichten und Überzeugungen gelten zu lassen. Margalit: „Ideale mögen uns etwas Wichtiges darüber verraten, wer wir gerne wären. Aber Kompromisse sagen uns, wer wir sind.“ Eva Menasse kommt zu dem Schluss: „Das Zeitalter, in dem unsere Kompromissfähigkeit geprüft wird (...), ist gerade erst angebrochen.“ Ein sehr lesenswerter Anstoß zum Nach- und Weiterdenken.

Eva Schmidt: Die Welt gegenüber. Erzählungen. Salzburg und Wien: Jung und Jung 2021, 214 S., € 22,–, ISBN 9783990272503

Eva Menasse: Gedankenspiele über den Kompromiss. Graz–Wien: Literaturverlag Droschl 2020, 45 S., € 10,–, ISBN 9783990590669

Zwei Autorinnen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: Eva Menasse und Eva Schmidt. Menasse umkreist das Wort „Kompromiss“, Schmidt öffnet Räume für das eigene Erleben.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Zur Besinnung 27

1. April 2021

Jesu Grablegung „Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt“ heißt die 13. Station des Kreuzwegs und als 14. und letzte Station folgt die Grablegung Jesu. Diese beiden Szenen der Leidensgeschichte sind in einem der elf Glasfenster im Hochchor des Mariendoms in Linz dargestellt, die 1884 angefertigt wurden. Das abgebildete Detail des Fensters (links) zeigt die Grablegung Jesu. Einen zentralen Platz nimmt in dieser Bildkomposition Maria ein, sie ist ihrem toten Sohn ganz nah. Sämtliche Fenster des Hochchores stehen unter dem Thema „Maria im Leben Jesu“. „Mit Maria sind wir in das Christus-Geheimnis hineingenommen“, betont Dompfarrrer Maximilian Strasser, der einen biblisch-spirituellen Führer zum Bildprogramm der Fenster verfasst hat. Die Darstellungen möchten helfen, dem ChristusGeheimnis näherzukommen, das in nichts anderem als in der Liebe Gottes besteht. Dabei ist das nicht einfach unter einen Hut zu bringen: das qualvolle Sterben Jesu, sein Schrei der Gottverlassenheit und Gottes Liebe. Der Karsamstag ist jener Tag, an dem Christen den Tod Jesu bedenken, der immer ein Stachel bleiben wird. Schaut man auf das Glasgemälde der Grablegung, fallen die Blumen vor der steinernen Grabeinfassung auf. Sie sind ein zarter Hinweis darauf, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. FOTO: THE BEST KUNSTVERLAG, WELS

Neue Etappe der Erneuerung des Linzer Doms

Start der Renovierung der Glasfenster im Mariendom Nach dem Turm und der berühmten Krippe wird jetzt ein weiterer Schritt der Erneuerung des Linzer Mariendoms gesetzt: Die Glasfenster, die dem Mariendom seine unverwechselbare Atmosphäre verleihen, müssen dringend saniert werden. Von den insgesamt 100 Fenstern stehen 29 im Bereich des Hochchores und der Westseite des Doms auf der Liste der zu

erneuernden Glasgemäldefenster. Abgase, Vogelkot, Granatsplitter aus der Zeit des 2. Weltkriegs und Witterungseinflüsse haben den Fenstern, von denen ein Teil vor fast 150 Jahren, der andere Teil vor 100 Jahren eingesetzt wurde, stark zugesetzt. Aufgrund der arbeits- und kostenintensiven Maßnahmen, die die Arbeiten erfordern, können pro Jahr maximal drei Fenster

renoviert werden. Damit wird das Projekt zehn Jahre in Anspruch nehmen. Durchgeführt wird es von der Glasmalerei Stift Schlierbach in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt. Robert Geyer-Kubista, Geschäftsführer der Glasmalerei Stift Schlierbach, zeigt sich vom Glasbestand des Linzer Mariendoms beeindruckt. „Als Glasmaler fasziniert mich die unglaub-

lich hohe Qualität der feinen Schwarzlot- und Silbergelbmalerei der Domfenster. Beachtlich ist auch die Konsequenz, mit der der gesamte Fensterbestand in so hoher Qualität umgesetzt wurde.“ Die Restaurierung wird 2021 mit den Fenstern „Stift Wilhering“ und „Stift St. Florian“ sowie mit dem Fenster „Sendung des Heiligen Geistes“ begonnen. JOSEF WALLNER


28 Kultur KULTURLAND  Filmtipp aus OÖ: „Heilige Berge“. Die Vorfreude bei den Kirchdorfer Amateurfilmern ist groß: Am 7. April wird ihr Film „Heilige Berge zwischen Almtal und Pyhrnpass“ im ORF gezeigt. Der Film wird um 21.05 Uhr auf ORF III ausgestrahlt. Das Kamerateam des Filmkreises Kremstal befasste sich mit der Thematik „heilige Berge“ aufgrund der Diplomarbeit von Corina Handler aus Schlierbach. Franz Limberger hat mit Menschen aus der Region über heilige Berge in den verschiedenen Religionen gesprochen. Menschen, die gerne wandern und bergsteigen, er-

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Seltenes Stück aus dem 16. Jahrhundert nun restauriert

Kostbares Gefäß für heilige Öle entdeckt Braunau. In diesen Tagen werden die heiligen Öle geweiht. Die Stadtpfarre Braunau hat ein altes, wertvolles Gefäß zur Aufbewahrung der heiligen Öle, wie kostbar es ist, war vielen nicht bewusst. Verwendet wurde das Gefäß in den letzten Jahrzehnten vielfältig, zuletzt auch als Weihrauchgefäß. Die ursprüngliche Bedeutung ging über die Jahrhunderte verloren. – Anna und Wolfgang Auer kennen die Geschichte zum neu entdeckten Aufbewahrungsgefäß für die heilige Öle besonders gut: Als engagierte Pfarrmitarbeiter/innen sind sie oft im Einsatz, zudem ist Wolfgang Auer als Kunstschmied weithin bekannt, immer wieder übernimmt er auch Schmiedearbeiten für die Pfarre. Als ihm letztes Jahr ein Sackerl

mit ein paar Gegenständen zum Reparieren überreicht wurde, erkannte Auer schnell, dass es sich bei einem Gegenstand um etwas besonders Wertvolles handeln musste. Nach Rücksprache mit dem Kunstreferat zeigte sich, dass Auer recht gehabt hatte: Es handelt sich bei dem liturgischen Gerät um ein seltenes Gefäß aus dem 16. Jahrhundert aus der Werkstatt des Michael Daichberger, eines Goldschmieds, der 1591 in die Zunft aufgenommen worden war. Liturgische Geräte aus dieser Zeit sind heute rar. Das wertvolle Stück aus Silber mit Teilvergoldung wurde von einer Metallrestauratorin restauriert, vom Kunstreferat inventarisiert und ist nun wieder in die Pfarre zurückgekehrt. ELLE/FOTO: POMMER

Zum Schauen und Staunen

Heiliges Theater in Mörschwang Bei den Dreharbeiten für den Film „Heilige Berge“ LIMBERGER

zählen, was ihnen die Berge bedeuten und warum sie diese als „heilig“ bezeichnen. Flugaufnahmen von Berggipfeln mit Blick auf das Alpenvorland untermalen das Gesagte. Auch Pfarrer Gerhard Hackl – tätig in Vorderstoder, Hinterstoder und St. Pankraz – kommt im Beitrag vor: Er erzählt vom Schauen, das zum Staunen und Danken anregt.  7.4., 21.05 Uhr, ORF III

 „Fernsicht“: Filmtage. Die entwicklungspolitischen Filmund Dialogabende „Fernsicht Afghanistan“ finden von 8. bis 10. April statt. Coronabedingt muss die Veranstaltung online angeboten werden. Filme und Gespräche dazu werden auf der website https://fern-sicht.at gezeigt. Die Filmtage werden von Welthaus Linz veranstaltet.  Infos zum Programm unter: https://www.dioezese-linz.at/ fernsicht/2021/programm/linz

Mörschwang. „Biblia Pauperum“ nannte man kunstvoll gestaltete Darstellungen biblischer Szenen, die in einer Zeit, als die Mehrheit der Menschen weder lesen noch schreiben konnte, die Botschaft der Bibel den „Armen“ näherbringen sollten. Eine ähnliche Tradition ist das „Theatrum Sacrum“. Diese Besonderheit gibt es noch in der Pfarrkirche Mörschwang zu bestaunen. Dort ist das Heilige Grab in den Hochaltar eingebaut. Wird das große Altarbild herausgenommen, wird es sichtbar. Während der Feier der Osternacht wird das Heilige Grab durch einen von Hand betriebenen Zahnrad-Mechanis-

mus geschlossen und der Auferstandene kommt zum Vorschein. Dieser wird Das heilige Theater durch einen Lich- WOHLMACHER terkranz beleuchtet. Das „Theatrum Sacrum“ sorgte in früheren Zeiten bei den Gläubigen für andächtiges Staunen – und auch heute noch kann diese Form der Darstellung aufgrund ihrer Kunstfertigkeit beeindrucken. ELLE  Aufgrund von Sanierungsarbeiten und coronabedingt pausiert das Schauspiel heuer, wird aber in den nächsten Jahren wieder zu sehen sein.

„Zeichen der Hoffnung“ Die neun Landesorchester und das Radio Symphonie Orchester Wien haben jeweils in Eigenregie Haydns Passionsmusik „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“ aufgenommen. Als Gesamtkunstwerk wird es nun am Karfreitag, 2. April, auf ORF III um 9 Uhr ausgestrahlt. Es soll als Zeichen der Hoffnung und des künstlerischen Überlebenswillens der Mitwirkenden gesehen werden. Hier im Bild: das Bruckner Orchester Linz. ELLE/FOTO: WINKLER


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

1. April 2021

Jesus nimmt das schwere Kreuz auf seine Schulter

Meister, was hast Du für mich getan? Bei Gott zu sein ist bei Dir zu sein. Alles geschieht nach Deinem Willen. ERNST ARNOLD BAUER

 Zum Bild: 2. Station des Kreuzwegs „Via Crucis“ von Ernst Arnold Bauer mit Betrachtungen von Karl Kern SJ und Wolfgang J. Bandion, Hg. Ludwig Brandl, Eos Verlag 2018.

„Via Crucis“ von Ernst Arnold Bauer

Der Tanz der Freiheit „Fast tänzerisch ergreift Jesus sein Kreuz.

Der Zeichner des 14-teiligen Kreuzwegs,

angedeutet, wirken wie schwebend über

Er nimmt es, es wird ihm nicht aufgela-

Ernst Arnold Bauer, bringt eine große

dem Boden, leicht tanzend. Oben die

den. Und er beginnt in tänzerischer Frei-

Dynamik in dieses Bild: Das dunkle,

Taube, rundherum Menschen, die schau-

heit seinen Weg inmitten der gaffenden

schwer anmutende Kreuz scheint sich an

en, gaffen, eine Mauer bilden.

Menge und unter den triumphierenden

den Rändern aufzulösen. Die Person, die

Jesus ist mittendrin, eingeengt. Er durch-

Blicken der Drahtzieher“, schreibt Karl

das Kreuz auf den Schultern trägt – Jesus

bricht diese Wand. Geht seinen Weg. Bis

Kern SJ über dieses Bild. Etwas so Gewalt-

– hat den Blick gerade nach vorn gerich-

zum Ende. Dieses Ende ist der Anfang von

sames wie die Passion Christi mit einem

tet, der Oberkörper verschmilzt mit dem

etwas Neuem. Das Neue beginnt auch für

tänzerischen Akt in Verbindung zu brin-

Längsbalken. Das Kleid macht nach unten

uns. Schon heute, nicht irgendwann.

gen, fällt zunächst schwer.

hin einen Bogen, die Füße sind nur noch

ELISABETH LEITNER


30 Personen & Dank

1. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

GEBURTSTAG

n Stift St. Florian. Bei einem Besuch von Attnang-Puchheimern im Stift St. Florian im Jahr 2020 wurde Helmut Kapeller auf die kaputten Haken aufmerksam, die in der Gruft die alten Grabplatten in ihrer Position halten sollten. Einige Platten waren sogar schon heruntergefallen und zerbrochen. Er bot seinem Freund Propst Johann Holzinger an zu helfen und konnte dafür die Verantwortlichen der ÖBBLehrwerkstätte Attnang-Puchheim gewinnen. Die Lehrlinge des ersten Lehrjahres schmiedeten rund vier Wochen lang 300 Haken nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes. Am 17. März 2021 war es dann so weit: Die geschmiedeten Haken wurden in der Gruft des Stiftes von Lehrlingen, dem Ausbildner Tobias Rieder und dem Standortleiter der ÖBB-Lehrwerkstätte Attnang-Puchheim, Jörg Schusterbauer, an Propst Johann Holzinger und Stiftsdechant Werner Grad übergeben. KAPELLER

n Am 4. April 2021 wird KonsR Adalbert Haudum, Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl, 75 Jahre alt. Er stammt aus St. Veit im Mühlkreis, trat 1966 in das Stift Schlägl ein und wurde 1972 zum Priester geweiht. Er war anschließend Kooperator in Rohrbach und Religionslehrer in Hamborn (Deutschland). Ab 1979 war H. Adalbert Pfarrer in Aigen und von 1995 bis 2016 in Neufelden. Seither ist er Benefiziat in der Wallfahrtskirche Maria Trost in Rohrbach-Berg.

DANK n Kreuzschwesternschulen Linz. Coronabedingt hat es gedauert, bis die Schüler/ innen der 4. Klassen der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Kreuzschwestern in Linz das Ergebnis ihrer Projekttage zum Thema „Soziales Lernen/Leben in und um Linz“ von 30. September bis 2. Oktober 2020 abschließen konnten. Die Jugendlichen lernten verschiedene soziale Einrichtungen in Linz kennen und sammelten Spiele, Bücher, warmes Gewand und Geld für zwei Einrichtungen. Wenn jemand in der Schule vorbeikam, konnte sie/er die Spende deponieren. Nun endlich konnten an die Jugend-Notschlafstelle UFO 750 Euro und Sachspenden und mit 250 Euro Unterstützung der Sparkasse Promenade an die Wärmestube 1.000 Euro und Sachspenden übergeben werden. Beide Einrichtungen bedankten sich sehr herzlich für den verspäteten Weihnachtsgruß.

Hilfe aus der Kreuzschwesternschule

PRIVAT

n Berufsbildende Schulen Baumgartenberg. In Kooperation mit der Katholischen Frauenbewegung (kfb) Baumgartenberg unterstützten Schüler/innen der BBS Baumgartenberg ein Hilfsprojekt in Guatemala. Da

Schülerinnen aus Baumgartenberg

SCHULE

das traditionelle schulinterne Fastensuppenessen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht möglich war, suchten die Schüler/innen im Rahmen der Wirtschaftswerkstatt einen neuen Weg, um zu helfen. Die Jugendlichen der Abschlussklassen stellten „Suppenwürze to go“ her. Nach erfolgreicher Rezept- und Sponsorensuche gingen sie an die Umsetzung des Projektes. Für die Herstellung wurde ausschließlich regionales Gemüse verarbeitet, das vom Gemüsebaubetrieb Derntl in Naarn gespendet wurde. Die fertige Suppenwürze wurde in Gläser abgefüllt, die die kfb zur Verfügung stellte. Eigens designte Etiketten geben Auskunft über die enthaltenen Zutaten und Haltbarkeit. Die fertigen Produkte wurden am 2. Fastensonntag anlässlich der Aktion „Familienfasttag“ nach dem Gottesdienst von zwei Lehrkräften gegen freiwillige Spenden verteilt. n VS Sandl und Windhaag bei Freistadt. Für die Bewohner/innen des Bezirksseniorenheimes haben Volksschüler/innen aus Sandl und Windhaag Palmbuschen und Ostergrußkarten gestaltet. Weitere 60 Stück Palmbuschen kamen von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen vom Fachausschuss Caritas der Pfarre Freistadt und vom Besuchsdienst. Die

Kinder der Volksschule Windhaag

PRIVAT

Schüler/innen waren mit großer Begeisterung dabei und gestalteten die Palmbuschen und Os­tergrußkarten unter der Leitung der beiden Lehrerinnen Rosi Friesenecker und Maria Gruber. Ulli Lengauer, Altenheimseelsorgerin, freut sich über die Initiative, die von den Lehrerinnen ausgegangen ist. Ihr ist es ein Anliegen, „dass in dieser entbehrungsreichen Zeit für unsere Bewohner/innen die vertrauten und stärkenden Traditionen und Riten so weit wie möglich gewahrt bleiben. Ich bin dankbar für die großartige Unterstützung von vielen Seiten und bedanke mich bei allen sehr herzlich dafür!“ Am Palmsonntag werden die gesegneten Palmbuschen von Wolfgang Preissl den Bewohner/innen des Bezirksseniorenheimes überreicht.

KInder der Volksschule Sandl

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Leser/innen am Wort 31

1. April 2021

(Kein) Segen für homosexuelle Partnerschaften Unabhängig vom inhaltlichen Gehalt Ihrer „Analyse“ (gemeint ist „Ein Segen und ‚Gottes Plan‘“ in Ausgabe 11), der natürlich auf Grund des Umfangs des Textes, aber auch sonst (einseitig) verkürzt erscheint, muss ich Ihnen (...) drei Punkte aufzählen, die ich so nicht in Ordnung finde bzw. die auch anders gesehen werden können: 1. Die Bezeichnung von Menschen, die einen Sinn in der sexuellen Enthaltsamkeit außerhalb der Ehe sehen, als „nicht modern“ – was immer das auch bedeutet – scheint doch eher beleidigend zu sein, was bitte nicht notwendig ist und eine Entschuldigung nach sich ziehen sollte. 2. Kann es nicht sein, dass die aktuelle deutliche Aussage des Papstes nur seine früheren Aussagen im Bereich Ihres Interpretationsspielraumes in das richtige Licht gerückt hat und Ihnen erst jetzt klar wird, dass der Papst seine Aussagen doch nicht so gemeint hat, wie Sie diese gerne verstanden hätten? 3. Wäre es nicht auch im Sinne der christlichen Nächstenliebe besser, dem Papst zuzugestehen, dass eine Entscheidung über eine derart „umkämpfte“ Frage mit weitreichenden Folgen

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nicht gerade einfach ist, und wären nicht verbindende und besänftigende Worte besser als Ihr zwischen den Zeilen erkennbarer „Aufruf zur Gegenwehr“? (...) HUBERT RADLMÜLLER, PER E-MAIL

Dass „Rom“ die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare verweigert, finde ich empörend, traurig und unchristlich. Tiere werden gesegnet, Häuser, Autos, Schiffe ... Gleichgeschlechtliche Paare stehen (im Vatikan) nicht einmal am Ende dieser Liste – was ohnehin ein Hohn wäre – sondern gar nicht! Ein Segen beinhaltet auch den Schutz und die Liebe Gottes! Hat ein Mensch – und sei es der Papst – das Recht, das zu verweigern? Gott sei Dank haben wir einen Bischof, der christlicher denkt und handelt! INGRID OBERKALMSTEINER, PER E-MAIL

(...) Der Segen soll auf den Gesegneten oder die Gesegnete wirken in dem Sinn, dass ihnen die Gegenwart und Liebe Gottes bewusst wird und lange bewusst bleibt. Er soll dazu beitragen, die Menschen anzuregen, mit dem Gesegneten verantwortungsvoll umzugehen und es nicht zu missbrauchen. Kein Mensch und auch der Vatikan nicht hat das Recht, einem Menschen, der einen Segen erbittet, diesen zu verweigern. Gerade ein schwacher und sündi-

ger Mensch bedarf besonders des Segens als Zeichen der Nähe und Barmherzigkeit Gottes. Je mehr und je öfter Menschen die Gegenwart Gottes bewusst gemacht wird, desto eher wird sie diese Erfahrung verändern und umgestalten. Richtet nicht, damit auch ihr nicht gerichtet werdet, hat Jesus seinen Freunden befohlen. Das gilt auch für Rom. MAG. WOLFGANG HINGERL,PER E-MAIL

Es wundert mich, dass diese Entscheidung für so viel Aufregung gesorgt hat. (...) Es ist eben ein Unterschied, ob eine Person oder eine Beziehung, die in sich unrichtig ist, gesegnet wird. Von einer Untreue des Papstes zu sich selbst kann also keine Rede sein. Sicher hat der Papst nicht erwartet, dass diese Entscheidung freudig begrüßt werden wird. Sie ist unpopulär, aber mutig. (...) Verwunderlich, dass einzelne Bischöfe und Pfarrer in Österreich diese Entscheidung kritisieren, sie sollten den Katechismus doch kennen. Der Widerspruch zur staatlichen Rechtslage kann doch kein Argument sein. Wenn dies der Maßstab sein soll, dann müsste die Kirche Abtreibung, Beihilfe zum Selbstmord, Mord auf Verlangen (gerade in Spanien verabschiedet), Scheidung, Ablehnung von Flüchtlingskindern usw. befürworten. Alles Gesetze,

die durch die ständig gelobten Werte der EU gedeckt sind. Ich glaube, das kann nicht der Weg sein und würde die Kirche zu einem beliebigen, wertlosen Verein machen. PAUL KRASSAY, LUFTENBERG

Gerade in der Untersagung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare handelt die katholische Kirche gegen Gottes Plan. Kirchliche Würdenträger sprechen gleichgeschlechtlich Liebenden die Würde ab. Das Thema Sexualität, obwohl zu den Grundbedürfnissen zählend, behandelt die Amtskirche seit je verstörend bis unbegreiflich. Wer ist die „Kirche“ eigentlich? Das sind doch wir alle! Wenn sich bloß ein Teil davon, nämlich die (vor allem römische) Amtskirche, weigert, dann geben eben wir, die anderen, im Glauben an die Unantastbarkeit der Würde jedes Einzelnen, den Segen. (...) Ich erinnere mich noch gut an meine Mutter, die uns bei jedem Verlassen des Hauses mit Weihwasser gesegnet und uns damit ihren Glauben und ihre Liebe nähergebracht hat. ELISABETH NEULINGER, WAXENBERG

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Pandemie-Routine

DENKMAL

„Gelitten unter Pontius Pilatus“ Jedes Mal, wenn Christ/innen das Glaubensbekenntnis sprechen, fällt sein Name: Pontius Pilatus. Das hat seinen Sinn, denn die Erwähnung bürgt für historische Korrektheit. HEINZ NIEDERLEITNER

durchzusetzen. Historisch gesehen war Pilatus, der als Präfekt dem Statthalter in Syrien unterstand, wohl die Abwehr von Unruhe wichtiger als das Leben Jesu. Geblieben ist ihm eine jahrhundertelange Schande. Machen Sie mit: Pilatus verbrachte den Großteil des Jahres nicht in Jerusalem, sondern am Mittelmeer. Wie hieß diese Stadt? Einsendungen bis 11. April an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 11: Der alte deutsche Name von Zagreb lautet Agram.

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Gut, dass heuer so früh Ostern ist! Bei späteren Terminen müssen wir Spatzen immer besonders gut auf die Eier in unseren Nestern aufpassen.

„Ein christliches Leben ohne Staunen wird grau.“ PAPST FRANZISKUS AM PALMSONNTAG

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Pilatus ist auch außerhalb der Bibel historisch bezeugt: Er wird bei antiken Schriftstellern wie Tacitus oder Josephus Flavius erwähnt. Und an der israelischen Mittelmeerküste wurde eine Steininschrift mit seinem Namen gefunden. Über die Bibel hat sich Pilatus tief in die Kulturgeschichte eingegraben: von der Frage „Was ist Wahrheit?“ bis zum „Händewaschen in Unschuld“. Letztlich erscheint Pilatus in den Evangelien als nur vordergründig mächtig, weil es ihm nicht gelingt, sich gegen die Forderungen nach dem Tod Jesu

Inschriftenfund am Mittelmeer: „PILATUS“ steht in der zweiten Zeile rechts. NIE/KIZ

Gut, dass wir letztes Jahr noch nicht wussten, wie der Stand der Dinge bei der Pandemie heuer um diese Zeit wirklich sein würde. Der tröstliche Gedanke zu Ostern 2020 war doch, dass 2021 wieder alles ziemlich wie gewohnt sein würde. Jetzt, da es anders gekommen ist, nehme ich es zwar nicht locker, aber auch nicht tragisch. Eine gewisse Routine hat sich eingestellt. Das scheint auch in den Schulen der Kinder so zu sein. Mein Sohn kommt zum Beispiel mit dem Schichtplan für die Zeit nach den Ferien nach Hause. Gleichzeitig wird er aber in Deutsch sicherheitshalber bereits mit einem Buch als Lesestoff versorgt – falls eine weitere Phase des reines Heimunterrichts kommt. Ist pragmatisch und gut so. Wir haben alle gelernt, wie schnell ein Lockdown Wirklichkeit werden kann. Mich erinnert der aktuelle Stand der Pandemie weniger an einen Tunnel mit dem erhofften Licht am Ende, als vielmehr als eine sehr lange Bergtour. Mit einem Bergführer, der vor jeder Kuppe sagt: „Ein paar Meter noch durchbeißen und dann sind wir oben.“ Bis man oben auf der Kuppe merkt, dass es bis zum Gipfel doch noch ein schönes Stück ist. Eines ist aber auch klar: Oben warten schöne Aussichten.


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