KiZ-ePaper Nr. 01/2020

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Nr. 1 I 2. Jänner 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Guter Duft fürs neue Jahr Ein paar Körner Weihrauch. Das ist es, was die Sternsinger bei ihrem Besuch als Geschenk hinterlassen.

Die Sternsingerkinder bringen den Duft der Hoffnung ins Haus.

3 Ablöse. Heinz Niederleitner folgt Matthäus Fellinger in der Leitung der KirchenZeitungs-Redaktion. 8 Thema. Andreas Knapp (Bild) erzählt, wie er die Bibel als Lebensbegleiterin erlebt.

DKA

14 Glaube. „Den Wandel gestalten“ – die neue Reihe der KirchenZeitung. 17 Bewusst leben. Eisen macht wieder fit. Andreas Knapp

KIZ/A.

20 Impressum

Vor allem kommen die Sternsingerkinder in diesen Tagen in die Häuser, um ein wenig mehr Gerechtigkeit auf der Welt zu schaffen. Wer kann, hilft in diesem Sinne mit einer Gabe für die Ärmsten der Welt. Doch die Sternsinger/innen kommen auch mit einer Gegengabe: ein paar winzigen Weihrauchkörnern, die aber große Wirkung entfalten können. Das neue Jahr möge gesegnet sein. Nicht Pulverdämpfe der Macht, heilsamer Duft soll durch das Jahr 2020 begleiten: der Duft der Hoffnung, der Duft der Freude. Er lädt ein, das Gute zu wollen, zu suchen und zu tun. Nicht von Hiobsbotschaften, sondern von Hoffnungsbotschaften darf man sich leiten lassen im neuen Jahr. M. F.

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2 Meinung

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KirchenZeitung Diözese Linz

Noch nicht zu Ende gehofft

Kommentar „Handwerk Politik“

Und siehe, ich mache alles alt. Ein Prophet, der so spräche, wäre bei vielen Leuten wohl ganz beliebt – bei solchen nämlich, die dem Kommenden grundsätzlich misstrauisch begegnen. Sie gehen von einer deprimierenden Sicht aus: Alles Erfreuliche läge nur in der Vergangenheit, es käme nichts Gutes, geschweige denn Besseres mehr. Da tut es gut, sich den Propheten Jesaja mit seinen so hoffnungsfrohen Botschaften über Advent und Weihnachten hinaus zu Gemüte zu führen. Sein Blick gilt der Zukunft, er glaubt an Zukunft. „Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jesaja 43,19) Da geht es ihm nicht um Zukunftsprognosen über Wirtschaftsentwicklung, technische Meilensteine oder Klimawandel. Es geht ihm um das grundsätzliche Hoffen. Ob es gut wird und es sich ausgehen kann mit dem Leben. Die letzte Zusage Jesu im Mat-

Mit der neuen Sozialhilfe hat der Verfassungsgerichtshof vor Weihnachten noch das zweite große Projekt der letzten Koalitionsregierung in wesentlichen Punkten gekippt. Zuvor war das sogenannte Sicherheitspaket in entscheidenden Teilen aufgehoben worden. Die Krankenkassenreform hat die juristische Prüfung – mit Ab-

thäusevangelium bekräftigt dieses Hoffen: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Man kann und darf also keine Zeit mehr der Gottlosigkeit verdächtigen – selbst wenn die schlimmsten Untaten von Menschen – Auschwitz, Mauthausen, Srebrenica – das zu glauben schwer macht. Es gibt keine gottlose Zeit. Es ist noch nicht bis zum Ende gehofft. Die christliche Hoffnung ist nach vorne gerichtet. Schaut auf das Neue. Seht, wie es sprießt. Als Aufgabe gegeben ist es – und ein neues Jahr Zeit dazu.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

HEINZ NIEDERLEITNER

heinz.niederleitner@ koopredaktion.at

Mitnehmen auf die Reise Viel Erfahrung im Medienbereich und in der Kirche bringt Monika Slouk in ihre neue Aufgaben mit. Die 44-Jährige übernahm mit Jahreswechsel die Leitung der Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen von Eisenstadt, Feldkirch, Innsbruck und Linz.

Manu Nitsch

strichen – überstanden. Einmal davon abgesehen, dass das „Sicherheitspaket“ und die neue Sozialhilfe auch inhaltlich hoch umstritten und von Experten teils scharf kritisiert worden waren, sind diese Niederlagen vor dem Höchstgericht „handwerklich“ peinlich: Im Parlament werden zwar die Gesetze gemacht, aber einfache Bundesgesetze müssen verfassungskonform sein. Natürlich gibt es da und dort Interpretationsspielräume, aber wer diese bis ins Letzte ausreizt, dem muss klar sein, dass sein Gesetz möglicherweise auf Sand gebaut ist. Es reicht also keineswegs aus, auf Biegen und Brechen den eigenen politischen Willen durchdrücken zu wollen. Aber Fehler haben immerhin den Vorteil, dass man aus ihnen lernen kann. Der kommenden Bundesregierung sei daher größere Behutsamkeit bei Reformvorhaben empfohlen – inhaltlich und „handwerklich“.

Kopf der Woche: Monika Slouk, Redaktionsleiterin

„Als Journalistin kann ich Themen auf den Grund gehen, Menschen zu-

„Ich freue mich auf lebendigen und kritischen Austausch mit unseren Leserinnen und Lesern.“ Monika Slouk

hören, Situationen interpretieren, mit denen ich sonst nicht in Kontakt käme. Und ich kann andere auf diese Entdeckungsreisen einladen, nämlich die Leserinnen und Leser. Das macht Freude und bringt Verantwortung mit sich“, sagt die gebürtige Linzerin. Sie war zuletzt Pressesprecherin der Steyler Missionare, arbeitete vorher bei „Radio klassik Stephansdom“, Aktion Leben, der Katholischen Frauenbewegung und bei den Ordensgemeinschaften. Zusammenhänge. Ihre neue Aufgabe sieht Slouk darin, die Menschen in der Kirche am Ort wahrzunehmen und den Blick auf den großen Zusammenhang zu pflegen. „Themen einzubringen, die hinter der Kirchturmspitze liegen – oder viel weiter weg. Und die trotzdem ganz nah sind.“ Slouk kennt die Erfahrung der Weltkirche unter anderem von ihrer Tätigkeit für einen international wirkenden Orden. Sie kann auf Studienaufenthalte in Innsbruck, Wien und Olomouc (Olmütz) mit Philosophie, Theologie und Bohemistik zurückblicken. Heute lebt sie mit ihrem Mann, dem Pastoraltheologen Petr Slouk, und ihren drei Kindern in Klosterneuburg. nie


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Abschied und Gruß Seit 1. Jänner 2020 ist Heinz Niederleitner geschäftsführender Chefredakteur der KirchenZeitung – und übernimmt ab sofort die inhaltliche Verantwortung in der Redaktion. Am 1. Juni tritt Matthäus Fellinger nach 39 Jahren bei der KirchenZeitung, davon war er 25 Jahre deren Chefredakteur, in den Ruhestand. Ein Grußwort und ein Abschiedswort.

An meine lieben Verwandten

Demütiges Selbstvertrauen

Eines meiner vielen Erlebnisse aus fast 39 Jahren bei der KirchenZeitung: Eine ganze Woche waren wir während einer ökumenischen Reise unterwegs gewesen. Am letzten Tag stellte sich heraus: Die Sitznachbarin auf dem Platz hinter mir – wir hatten uns durchaus gut unterhalten – war eine Verwandte. Ich erfreue mich einer sehr großen Verwandtschaft und habe, zugegeben, den Überblick über dieselbe längst verloren. Irgendwie muss ich bei einer Begegnung immer damit rechnen: Wir könnten verwandt sein – und sind es in einem gewissen Sinne ja auch, denn mit den Leserinnen und Lesern der KirchenZeitung, also mit Ihnen, weiß ich mich ganz speziell verwandt. Es muss ja nicht „Blutsverwandtschaft“ – (welch Wort!) – sein. Ebenso sind es die Anliegen, die Menschen zu Verwandten machen. Es ist der Geist, der uns zu Nahestehenden macht. Nicht umsonst verstehen sich Christinnen und Christen als Schwestern und Brüder. Fast mein ganzes Berufsleben habe ich im schönsten mir vorstellbaren Beruf arbeiten dürfen. Am Ende dieser Tätigkeit danke ich Gott und meiner näheren wie entfernten Verwandtschaft für alle Begleitung. Wenn Ihr Leben durch die KirchenZeitung in manchem ein wenig zuversichtlicher, aber auch wacher geworden ist, wäre ich sehr zufrieden. Sie sind das „Für“ meiner Arbeit. Ich danke meinen „besonderen“ Verwandten, den einstigen und jetzigen Kolleginnen und Kollegen, den Bischöfen, dem Herausgeber, den vielen, die in besonderen Aufgaben im Sinne der Kirche in Oberösterreich arbeiten, und allen, für die hier kein Platz für eine Erwähnung bleibt (dieses Problem bin ich jetzt auch los). Ich scheide in einem spannenden Moment der oberösterreichischen Kirchengeschichte, denn es geht um die Neuorientierung auf dem Zukunftsweg. Gespannt bin ich, was ich darüber in der KirchenZeitung lesen werde. Und: Heinz, alles Gute! Matthäus Fellinger

Was erwarten Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, von Ihrer KirchenZeitung? Diese Frage ist ab sofort ­meine Hauptbeschäftigung. Ich lade Sie ein, mir Ihre Vorstellungen mitzuteilen (Mail: heinz.niederleitner@ kirchenzeitung.at). Ich gehe freilich davon aus, dass mich vielfältige und unterschiedliche Ideen erreichen. In Goethes „Faust“ hat der Theaterdirektor in dieser Situation einen einfachen Plan: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; / Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“ Der Dichter protestiert: „Ihr fühlet nicht, wie schlecht ein solches Handwerk sei!“ Ja, es kann ein schmaler Grat sein zwischen spannender Vielfalt und konturloser Beliebigkeit. Das andere Extrem, der Einheitsbrei, ist fad und wird der Kirche nicht gerecht.

Nach Matthäus Fellinger ist Heinz Niederleitner der fünfte Chefredakteur der KirchenZeitung Diözese Linz. KIZ

Woran orientieren wir uns also? Die Entwicklung der KirchenZeitung in ihren bald 75 Jahren hält Grundlinien bereit, denen wir so wie unter meinem geschätzten Vorgänger Matthäus Fellinger folgen wollen: Es geht um die Darstellung kirchlichen und gesellschaftspolitischen Lebens; das Ziel, als „runder Tisch“ der Diskussion zu dienen; Glaubensvertiefung; Begleitung durch das Leben und die Welt der Kultur – und manches mehr. Wer freilich die Galerie verschiedener KirchenZeitungs-Titelblätter in unserer Redaktion betrachtet, der erkennt, dass sich die Zeitung immer wieder entwickelt hat. Auch das muss weitergehen. Am augenfälligsten ist das bei der Frage des Trägermediums: Neben der Papierausgabe bieten wir schon ein E-Paper und eine Homepage. Das werden wir ausbauen. Auch im journalistischen Bereich gilt es, neue interessante und der jeweiligen Zeit angemessene Formen zu finden, auch um den gleichbleibenden christlichen Glauben stets zum Leuchten zu bringen. Für uns in der Redaktion wird es ein spannender Weg. Ich freue mich, wenn Sie ihn mit uns gehen! Heinz Niederleitner


4 Oberösterreich

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Erfolgreiche Spendenaktion der Pfarre Eitzing

KirchenZeitung Diözese Linz

Beim Projekt „Familientandem“ in Ebensee kümmern sich

Eitzing ist um eine Attraktion reicher

Ehrenamtliche um Kinder, deren Familien in schwierigen Lebenssituationen sind oder einfach ein Netzwerk brauchen. Das tut nicht nur den Kindern gut. Christine Grüll

Der „Walk of Fame around the church“ wurde in Eitzing im Dezember fertiggestellt. Wer für die Kirchenrenovierung gespendet hat, ist nun namentlich auf dem Weg rund um die Kirche verewigt. Damit das Großprojekt Kirchenrenovierung finanziert werden kann, hat sich Pfarrgemeinderat Ludwig Stangel eine originelle Vermarktungsmöglichkeit einfallen lassen. Diese hat er mit Unterstützung von Pfarrgemeinderatsobfrau Angela Weihbold und Finanzausschussobmann Rudolf Eichberger erfolgreich umgesetzt. Für einen Beitrag von mindestens 100 Euro für die Sanierung wurde jeweils der Name der Spenderin oder des Spenders in eine 30 mal 10 Zentimeter große Granitplatte eingraviert (die KirchenZeitung hat berichtet). Wie in Hollywood. Die Platten verbinden sich rund um die Kirchenmauer zu einem „Walk of Fame“ à la Hollywood-Boulevard in Los Angeles. Im Dezember konnte der „Weg der Spender“, wie das Projekt auf Deutsch benannt wurde, fertiggestellt werden. 400 Granitplatten sind verlegt, davon sind bereits 300 namentlich an die Spender/in-

Der kleine Ben hat rote Wangen von der kalten Luft. Gerade ist er gemeinsam mit Gabriela Eidinger vom Kindergarten zu deren Haus gegangen. Jetzt sitzt er am Esstisch und schaut vergnügt auf die Spielkarten in seiner Hand. Wie jeden Donnerstag verbringt er den Nachmittag bei den Eidingers. Dann spielt er Fußball im Garten, baut Gleise für den Holzzug oder schaut sich die Bilderbücher an, die neben dem Sofa auf ihn warten. Gabriela Eidinger hat vier Kinder großgezogen, ihr Mann hat viel gearbeitet. Sie wäre über Hilfe froh gewesen, sagt sie. Deshalb hat sie sich beim Projekt „Familientandem“

Im Frühjahr präsentierte Ludwig Stangel seine Idee, einen „Walk of Fame“ zu installieren. furtner

nen vergeben. Der erste Bauabschnitt, bei dem unter anderem die Außenmauer der Kirche entfeuchtet und das Kopfsteinpflaster neu verlegt wurde, konnte so finanziert werden. Insgesamt 350.000 Euro wird die Sanierung kosten, wobei die Pfarre 150.000 Euro selbst beisteuern muss. 2020 möchte die Pfarre Eitzing mit der Renovierung des Turms und der Westseite der Kirche beginnen. Ludwig Stangel hofft, dass die 100 freien Platten ebenfalls noch erworben werden. „Wir freuen uns über jeden Spender“, sagt Stangel, der zudem dankbar ist, dass bislang 700 Stunden ehrenamtlicher Arbeit für die Sanierung geleistet worden sind.

Ben und das gemeldet. Seit einigen Monaten unterstützt sie mit der geschenkten Zeit Bens Mutter, die gerade eine Ausbildung macht und keine Familie in Ebensee hat.

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Paul Stütz

Der „Walk of Fame“ („Weg der Spender“) ist fertig. In der Nacht wird der Weg mit LED-Lampen beleuchtet. pfarre (2)

Gabriela Eidinger hat vier Kinder großgezogen und engagiert sich beim Projekt „Familientandem“.

Die „gebastelte“ Großfamilie. Das „Familientandem“ wurde von Christa Tatár ins Leben gerufen. Die Pfarrsekretärin will damit Familien den Alltag erleichtern. Sie bringt Eltern oder Alleinerziehende mit Ehrenamtlichen in Kontakt, die sich regelmäßig um ein oder mehrere Kinder kümmern. „Ich bin der Meinung, dass man sich die Großfamilie basteln kann“, sagt Christa Tatár. In einer Großfamilie ist immer jemand da, der ein Ohr für die Sorgen und Nöte eines Kindes hat, der Talente fördert und ihm das Gefühl gibt: „Du bist etwas Besonderes.“ An diesem Donnerstag im Dezember hat Christa Tatár zu einem Treffen im Pfarrheim geladen: Ehrenamtliche des „Tandems“ erzählen, wie es ihnen mit „ihren“ Kindern geht. Eine von ihnen ist Maria Kaiser. Einmal in der Woche besucht sie ein Mädchen im Hort, um ihm bei der Hausübung zu helfen. Der Schülerin tue es gut, dass jemand nur für sie da sei, meint Maria Kaiser. Sie selbst genießt es auch, denn nachdem sie in Pensi-


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Oberösterreich 5

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Ben mag es, wenn Gabriela Eidinger oder ihre Mann Harald Geschichten vorlesen. PRIVAT (2)

Solidaritätspreis 2020 – reichen Sie jetzt ein!

Familientandem on gegangen war, wollte sie gerne mit Kindern arbeiten. Auch Anna Huber ist zu dem Ehrenamtlichen-Treffen gekommen. Einmal wöchentlich bekommt sie Besuch von einer Volksschülerin. Dann kochen sie miteinander, singen und musizieren oder üben an der Nähmaschine. So haben sie es schon geschafft, ein Kleid für das Mädchen zu nähen. Anna Huber möchte ihren Schützling stärken. „Damit sie nicht so schnell umfällt, wenn es im Leben schwierig wird.“ Sie bekomme dafür viel zurück, sagt sie und erzählt von einem Radausflug, der ihnen beiden viel Freude bereitet hat. Christa Tatár

sieht viele Kinder in Ebensee, denen eine Begleitung guttäte. Sie hofft, dass mehr Menschen als „Tandems“ etwas Sinnvolles tun wollen. Freundschaft und Beständigkeit. Im Haus der Eidingers neigt sich der Nachmittag dem Ende zu. Gabriela Eidinger sagt, sie wolle Ben gerne viel zeigen, das Theater in Linz zum Beispiel. Und dass es neben seiner Herkunftsfamilie Menschen gebe, die ihn gern hätten und auf die er sich verlassen könne. Bens fröhliches Lachen klingt durchs Wohnzimmer.

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Christa Tatár wurde für das „Familientandem“, das von ihr ins Leben gerufen wurde, im vergangenen Mai mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet. Im heurigen Jahr wird der Preis zum 27. Mal vergeben. Dafür können Menschen vorgeschlagen werden, die sich sozial engagieren, sich für den Frieden einsetzen, für die Umwelt oder für eine zukunftsweisende Erinnerungskultur – und die einen Bezug zu Oberösterreich haben. Die Gesamtdotation beträgt 12.500 Euro aus Mitteln des Soziallandesressorts und der Diözese Linz. Die maximal zehn Preise werden von Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer vergeben. Einreichungen sind bis Freitag, 7. Februar in den Kategorien Einzelpersonen, Gruppen bzw. Jugend möglich. Schicken Sie Ihren Vorschlag samt einer Begründung per Post, per E-Mail oder über die Website ein:  KirchenZeitung, Solidaritätspreis, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel. 0732 76 10-39 44, E-Mail: solipreis@ kirchenzeitung.at; www.solipreis.at

Kochen mit Kindern: Christa Tatár schaut gerne darauf, was Kinder in Ebensee brauchen. FAMILIEN-

Christa Tatár (rechts) mit den ehrenamtlichen „Tandems“ Anna Huber (links) und Maria Kaiser.

TANDEM

KIZ/CG


6 Lebendige Kirche

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KirchenZeitung Diözese Linz

Die Seelsorge im Seniorenzentrum Franz Hillinger ist ein Ergebnis der Neugestaltung der Pastoral in Linz-Urfahr

„Hand in Hand mit dem Haus“ Wort-Gottes-Feiern in der Kapelle zuständig, einmal im Monat kommt ein Priester zur Messfeier. Für jedes der vier Stockwerke, in denen die rund 130 Bewohner/innen leben, ist eine Ehrenamtliche verantwortlich. Sie steht für Gespräche zur Verfügung, spendet die Kommunion, begleitet die Menschen. Die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen sind auch zu den Mitarbeiterbesprechungen eingeladen, sodass die Pastoral mit der Organisation des Heims verschränkt ist. „Alles geht Hand in Hand mit dem Haus. Das ist ganz wichtig“, sagt Jusufi. Neben der Seelsorge im Seniorenzentrum Dornach und der Begleitung der Seelsorgerinnen im Franz Hillinger Seniorenzentrum hat sie im Haus noch ein weiteres Standbein. Sie koordiniert alle freiwilligen Mitarbeiter/innen, die vom Basteln über das Singen bis hin zum Malen den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Fülle von Aktivitäten anbieten.

Das Seniorenzentrum Franz Hillinger in Linz-Urfahr wurde mit dem „Teleios“Ehrenpreis des Sozialministeriums für die Entwicklung einer nachhaltigen Seelsorge im Haus ausgezeichnet. Die Pastoralassistentin Monika Jusufi hat das Projekt auf die Beine gestellt. Josef Wallner

Die Ausgangslage trifft nicht nur auf die pastorale Situation im Seniorenzentrum Franz Hillinger zu: Weil künftig weder ein Priester noch hauptamtliche Seelsorger mit ausreichend Zeit zur Verfügung stehen werden, soll ein Team von Ehrenamtlichen die geistliche Betreuung der Bewohner/innen übernehmen. Daher wurde Pastoralassistentin Monika Jusufi im Rahmen der Zukunftsplanungen für das Dekanat Linz-Nord mit dem Aufbau von tragfähigen pastoralen Strukturen beauftragt. Sie hatte dafür eine gute Voraussetzung: Die aus der Slowakei stammende Jusufi hat in ihrer neuen Heimatstadt Linz bereits ambulant als Altenhelferin gearbeitet. „Ich habe aber bald gespürt, dass ich mehr Seelsorgerin als Pflegerin bin.“ Strukturen schaffen. Mithilfe des Referats für Altenpastoral der Diözese Linz wurde eine Gruppe von acht Mitarbeiterinnen geschult, die seit ihrer Sendung im Mai 2018 ehrenamtlich die Seelsorge im Franz Hillinger Seniorenzentrum tragen und immer mehr in ihren Dienst hineinwachsen. Begleitet wer-

Seelsorgerin Monika Jusufi

den sie dabei von Monika ­Jusufi: „Wichtig war nicht nur, Ehrenamtliche zu gewinnen, sondern nachhaltige Strukturen zu schaffen, in denen sie eigenständig arbeiten können.“ Ein Seelsorgeteam ist für die wöchentlichen

„24-Stunden-Pflegerinnnen“ und die Kirche n Linz. Unabhängig von ihrer Aufgabe als Altenheimseelsorgerin in Urfahr und Dornach (siehe oben) engagiert sich Monika Jusufi im Auftrag der Diözese Linz für die „24-StundenPflegerinnen“ aus der Slowakei. Die Agentur, bei der sie vor Jahren selbst als Altenbetreuerin arbeitete, hat sie bei Problemen immer wieder zu „24-Stunden-Frauen“ geschickt.

kiz/jw

Jusufi stammt aus der Slowakei: „Meist hat es genügt, dass wir zwei, drei Mal miteinander gesprochen haben. Die Sprachbarriere ist wirklich ein Problem.“ Bei allen positiven Ausnahmen ist es besonders die mangelnde Wertschätzung, die die Frauen belastet, weiß Jusufi: „Den Stundenlohn von zwei bis drei Euro haben sie akzeptiert, aber der fehlende Respekt tut ihnen

Offen für weiteres Engagement. Dank der Unterstützung durch die benachbarte Schwesterngemeinschaft der Oblatinnen konnten sich heuer erstmals vier Jugendliche im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ im Seniorenzentrum engagieren, und zu Fronleichnam machte die Prozession – ebenfalls zum ersten Mal – halt vor dem Haus. „Mit vielem stehen wir noch am Anfang, aber ich bin stolz auf uns“, sagt Jusufi. Und das Sozialministerium auch, sonst hätte es die Seelsorge nicht mit einem „Teleios“-Ehrenpreis ausgezeichnet.

weh.“ Ihre Aufgabe sieht Jusufi nun in der unmittelbaren Seelsorge: Sie geht mit den Frauen spazieren, hört zu, besucht mit ihnen eine Kirche, zumeist beten sie dort miteinander ein Vaterunser in der Muttersprache. Weihnachten fern der Familie ist natürlich eine Herausforderung. Allein in Oberösterreich haben 10.000 Personen, vor allem Frauen, das Gewerbe als „selbstständiger Personenbetreuer“ angemeldet, drei Viertel von ihnen kommen aus Rumänien und der Slowakei. „Einerseits

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müssen sie als Selbstständige alle Verantwortung allein tragen, andererseits sind sie durch Verträge an Agenturen gebunden, die sich zumeist nicht kümmern, wenn es Probleme gibt“, bringt Jusufi die Situation der Pflegerinnen auf den Punkt: „Die Gesellschaft darf die Pflege nicht auf Einpersonenunternehmen abschieben. Pflege ist ein Dienst für die ganze Gesellschaft, diesen Dienst muss man wertschätzen.“ Josufi sensibilisiert auch bei Predigten in Linzer Pfarren für die Lage der Pflegerinnen. josef Wallner


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Pfarren & Regionen 7

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Taizé: spiritueller Ort, der wie ein Magnet wirkt Breslau/Taizé. Mehrere Tausend Taizé-Freunde aus ganz Europa trafen sich zur Jahreswende, von Samstag, 28. Dezember 2019 bis Mittwoch, 1. Jänner 2020, im polnischen Breslau. Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr bietet die „Communauté de Taizé“ ein Jugendtreffen in einer europäischen Großstadt an. Die Treffen sind Teil des „Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde“, den Frère Roger – Gründer der Communauté de Taizé – vor 30 Jahren ins Leben gerufen hat. Da-

bei ist auch die ökumenische Klostergemeinschaft von Taizé im französischen Burgund selbst ein Besuchermagnet. Jährlich kommen etwa 100.000 Jugendliche nach Taizé, wo das Leben sehr einfach gestaltet ist. Es gibt Baracken und Zelte zum Schlafen, es wird gemeinsam gesungen, gebetet und gespielt. Was die Faszination dieser 1940 gegründeten Gemeinschaft ausmacht, erklärt der 13-jährige Nils Zethofer aus Natternbach im unten stehenden Text. foto: Stift Reichersberg

„Ich dachte, ich bin christlich, ja, aber noch lange nicht fromm“ Woche, und hinterher hat man ein bisschen freien Aufenthalt. Des Weiteren gibt es Abendessen und Abendgebet.

So blickte der 13-jährige Nils Zethofer mit Skepsis auf seine erste Taizé-Fahrt. Zurückgekommen, berichtet er mit großer Begeisterung über das ökumenische Jugendtreffen. Taizé: Für mich als 13-jährigen Jungen aus Österreich ist Taizé wie das Gelobte Land. Wenn ich in Taizé bin, bin ich zufrieden, glücklich und alles andere auch noch, was der Ausdruck „Glück und Zufriedenheit“ definiert. Es ist (wie schon gesagt), als wäre ich im Himmel. In Taizé ist es egal, woher du kommst, welche Hautfarbe dein Körper hat, ob du katholisch oder evangelisch bist oder ob du ein Junge oder ein Mädchen bist. Kurz gesagt: An diesem wundervollen Ort wird man so respektiert, wie man ist, egal, wie man ist. Man kann einmal abschalten von all den anderen Dingen, die man sonst im Alltag erlebt. Ein Ort der wahren Spiritualität. Schnell entstehen Freundschaften. Der Tagesablauf im Familiencamp: In der Früh das Morgengebet, dann das Frühstück, danach wird man in verschiedene Gruppen, je nach Alter (6–8 Jahre, 9–11 Jahre, 12– 14 Jahre usw.), eingeteilt, wobei man lustige Spiele macht und sich mit Menschen im

„Es ist, als wäre ich im Himmel“, schreibt Nils Zethofer über Taizé. privat

selben Alter aus der ganzen Welt trifft und sich schnell auch einmal anfreundet. Dieses Jahr (2019) habe ich einen Jungen aus Wales, zwei Mädchen aus Italien und ein Mädchen aus Polen kennengelernt, mit denen ich zum Glück per WhatsApp noch immer in Kontakt bin. Das Mittagsgebet steht nun am Tagesplan. Dann gibt es natürlich Mittagessen und danach wird man in Gruppen mit gleichen Herkunftsländern beziehungsweise gleicher Sprache eingeteilt, wo die Eltern auch dabei sind. Danach gibt es einen Tee und einen kleinen süßen Snack (meist einen Keks oder so etwas in der Art). Anschließend gibt es eine kleine Theatershow zum Thema der

Falls Gott was zu sagen hat. Als ich das erste Mal nach Taizé kam, dachte ich mir: „Ein Urlaub – dreimal täglich in die Kirche gehen. Was soll das für ein Urlaub sein? Ich meine, ich bin christlich, ja, aber noch lange nicht fromm.“ Doch dieser Gedanke verging mir nach dem ersten Tag schon. In Österreich heißt Kirche für mich, irgendeine Geschichte aus der Bibel hören und ein paarmal aufstehen und wieder niedersetzen und vielleicht auch noch ein bis zwei Lieder singen, wo ja eh meistens keiner mitsingt außer dem Herrn Pfarrer. Doch so darf man sich die Kirche in Taizé nicht vorstellen. Kirche in Taizé heißt für mich 90 % singen (und da singt wirklich fast jeder mit), 5 % schweigen (so quasi: Falls Gott dir wirklich was zu sagen hat, dann in diesem Moment), und den Rest der Kirche reden die Brüder (Mönche) ein paar Sätze in ein paar verschiedenen Sprachen. Das ist Kirche in Taizé. Der kleine Ort mitten in Frankreich ist (wie schon gesagt) ein unglaublicher Ort und auf jeden Fall mehr als eine Reise wert (auch wenn es nicht der typische Urlaub am Meer oder sonst wo ist). nils zethofer

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8 Thema

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KirchenZeitung Diözese Linz

Die Bibel als Begleiter unserer Lebensreise Für Andreas Knapp ist die Bibel nicht nur eine Sammlung wertvoller religiöser Texte des Christen- und des Judentums, sondern auch der „beste Reiseführer“. Immer wieder ist der Priester auf den Spuren der Bibel unterwegs. Diesem Thema widmet er sich auch in seinem Vortrag bei der heurigen Österreichischen Pastoraltagung, wo er der Bedeutung nachgeht, was es heißt, sich mit der Bibel auf den Weg zu machen.

cken, dass die Bibel kein blutleeres Buch ist, das nur über die Vergangenheit schreibt und den alten Spuren nachgeht, sondern dass die Bibel genauso gut als Anleitung dient, um uns – als eine Art Reiseführer – durch das Leben zu begleiten: Was ist wichtig? Welches Ziel will ich erreichen? Was kann ich unterwegs erfahren und wie kann ich es deuten?

selber gefangen bin. Ich kann hinterfragen, was sind meine Pharaonen, die mich knechten, und wie sieht für mich ein Weg in die größere Freiheit aus. Die Bibel bietet auch Hoffnungsbilder im Exil. Wenn ich merke, ich bin nicht ganz zu Hause, ich lebe in Entfremdung – durch die Arbeitswelt oder durch bestimmte Konstellationen –, dann suche ich nach Hoffnungsbildern und frage, wo ist mein gelobtes Land, in dem für mich Milch und Honig fließen, wo es mehr Lebendigkeit gibt.

Das heißt, die Bibel zeigt Hinweise auf, die für meine „Lebensreise“ bedeutend sein kann ... Knapp: Genau. Der Auszug aus Ägypten, aus

Waren Sie selber schon oft auf den Spuren der Bibel als Reisender unterwegs? Knapp: Ja, viele Male – Sinai, Jerusalem, Ga-

der Gefangenschaft z. B. lädt mich ein, auf Muster zu schauen, in denen ich vielleicht

liläa, Nazareth. Von da her war immer eine große Nähe zum Heiligen Land da. Es ist ja wirklich, wie man sagt, das fünfte Evangelium. Die Landschaft, die Vegetation, die Menschen, die Kultur, die Begegnungen, die Gastfreundschaft sind ein Spiegel und sprechen eine Sprache, um die Bibel besser zu lesen; denn viele Dinge, die wir bei uns nicht kennen, sind uns deshalb auch in der Bibel nicht so leicht verständlich.

Was liegt Ihnen beim Reisen mit der Bibel auf dem Herzen? Andreas Knapp: Es ist spannend zu entde-

Woran denken Sie da? Knapp: Ein gutes Beispiel ist die Wüste. Na-

Andreas Knapp ist Priester, Dichter und Autor vieler erfolgreicher Bücher. Lange Zeit leitete er das Priesterseminar in Freiburg/Deutschland. Seit dem Jahr 2000 ist er Mitglied des Ordens der „Kleinen Brüder vom Evangelium“ und lebt mit seinen Ordensbrüdern in einem Plattenbau in Leipzig. Viele Jahre war er auch als Arbeiterpriester am Fließband tätig. Seit einigen Jahren steht er Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite. Gerd Neuhold

türlich gibt es bei uns im Gebirge auch Gegenden in einer bestimmten Höhe, wo die Vegetation sehr karg oder wo es sehr steinig ist. Aber die Wüste selber – der Sinai oder der Negev – ist doch noch einmal eine ganz andere und in unseren Breiten unbekannte Landschaft. Und wenn man dann vor Ort den Zug durch die Wüste liest oder dass Jesus durch die Wüste geht, versteht man erst, was das im Menschen auslöst.

interview: susanne huber

Was haben Ihre Wüstenaufenthalte bei Ihnen hervorgerufen? Knapp: In der Kargheit der Wüste, wo das Le-

ben so kostbar ist, freut man sich über jede grüne Pflanze. Wenn man erlebt, wie die Wüste zum Blühen kommt (Jes 35,1), kann man nachvollziehen, was für ein Hoffnungsbild das ist. Oder der frische Schluck Wasser aus einem Brunnen in einer Oase ist etwas anderes, als wenn man bei uns einen Wasserhahn aufdreht. Der Bibeltext, in dem steht, das Volk dürstet, „meine Seele dürstet nach Gott“ (Psalm 42,2; Psalm 63,1), bekommt durch die eigene Erfahrung, die ich mache, wenn ich selber einige Tage in der Wüste zu Fuß unterwegs bin, noch einmal eine ganz andere Bedeutung. Man spürt, wie existentiell das wird. Sie haben vorher die Gastfreundschaft angesprochen. Wie haben Sie als Reisender die Menschen vor Ort erlebt? Knapp: Gerade wenn man nicht nur als Tou-

rist ein paar Tage im Heiligen Land ist, sondern längere Zeit – wir waren z. B. acht Wochen in Nazareth –, dann hat man mit einheimischen Familien Kontakt und wird privat eingeladen. Das gemeinsame Essen verbindet, das kennen wir auch bei uns; aber diese große Offenheit und Gastfreundschaft sind schon etwas speziell Orientalisches. In der Bibel liest man, was die Gastfreundschaft bei Abraham (1 Mose 18,2–8) oder Jesus bedeutet. Er hat ja in einer sehr bevorzugten Weise Menschen zum Gastmahl geladen, die am Rande stehen. Jesus isst mit den Zöllnern und Sündern (LK 19,1–10). Das ist etwas Verbindendes und Menschen finden dadurch ihren Platz in der Gesellschaft wieder. Wenn man im Heiligen Land unterwegs ist, erlebt man das hautnah.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 9

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Unterwegs als Pilger: Andreas Knapp auf dem Jakobsweg. clemens knapp

Erinnern Sie sich da an ein bestimmtes Erlebnis? Knapp: Es gibt eine schöne Geschichte, das

Was macht das Reisen mit Ihnen? Knapp: Für mich wird beim Reisen ein Stück

war allerdings in der Türkei. Wir sind zu fünft in der Früh mit dem Rad losgefahren, machten später eine Frühstückspause und setzten uns unter einen Baum, beteten einen Psalm und haben dann ein bisschen Stille gehalten. In 50 Meter Entfernung war ein kleines Gehöft. Auf einmal kam von dort ein Mann mit einem Tablett mit türkischem Kaffee, den er für uns gekocht hat, weil er sah, da sitzen ein paar Fremde unterm Baum. Paradiesischer geht es nicht.

weit deutlich, dass wir Menschen keine feste Heimat haben, wie die Bibel sagt. Wir sind immer als Wandernde unterwegs zu dem himmlischen Jerusalem. Da ich viel zu Fuß pilgere, mit wenig Gepäck, kommt auch noch einmal ein einfacherer Lebensstil zum Tragen, wo nicht alles durchgestylt ist und man nicht im Hotel übernachtet, sondern im Zelt oder bei Familien, bei Freunden oder in einer sehr einfachen Unterkunft. So merke ich, es gibt noch ein anderes Ziel, das letztlich bei Gott mündet. Jetzt bin ich noch nicht angekommen, sondern unterwegs als Vorübergehender; es gibt noch eine Bewegung in meinem Leben.

Das ist offenes Aufeinanderzugehen, ohne Skepsis, ohne Erwartungen ... Knapp: Ja. Davon könnte man lernen. Wir

haben uns auch mit keinem Wort verständigen können. Aber da gibt es eine Sprache des Herzens, die unbeschreiblich ist. Und das heißt, mit der Bibel unterwegs zu sein. Das ist die Kultur der Bibel. Das ist die Gastfreundschaft Gottes, von der wir alle leben. Sie ist ein ganz entscheidendes Stichwort, um die Bibel zu lesen. Jesus macht diese Gastfreundschaft Gottes genau für die Menschen spürbar, die von anderen verachtet werden. Die sammelt er um seinen Tisch. Das sind letztlich wir. Ich kann so wie Jesus unterwegs sein und wie er das Leben gestalten und leben: aufmerksam sein und auf Menschen achten, denen man unterwegs begegnet, die einem sozusagen der Zufall vor die Nase führt. Und ich kann darauf schauen: was brauchen diese Leute; was können sie mir geben; welche Botschaft bringen sie für mich, aber auch welche Not begegnet mir im Kontakt mit ihnen. Das sind Hinweise für den Lebensreiseführer.

Während des Reisens finden auch Zeiten der Stille statt – wie unter dem Baum in der Türkei ... Knapp: Ich reise ja immer in der Gruppe

und wenn wir morgens starten, gehen wir die ersten zwei Stunden stets in Stille, so dass jeder erst einmal Zeit hat, mit sich selber unterwegs zu sein. Meistens gibt es ein Bibelwort oder einen Psalmvers, mit dem wir losgehen und den wir mit in den Tag nehmen. „Du führst mich hinaus ins Weite“ – da kann man sich fragen, was heißt das für mich; ist bei mir vielleicht eine Enge und wo wünsche ich mir mehr Weite; und spüre ich beim Gehen, beim Wandern, dass Gott mich in eine größere Weite führen will? Sie leben als Ordensmann ganz bewusst in ­einem Plattenbau in Leipzig mitten unter den Menschen, die eher am Rande der Gesellschaft stehen. Wie herausfordernd ist das?

Knapp: Ja, wir haben viele Geflüchtete und Vertriebene hier bei uns. Das ist zwar herausfordernd, aber gleichzeitig sehr schön. Und es ist auch wie eine Reise, weil viele unserer Nachbarn aus dem Orient kommen. Durch die Menschen aus Syrien oder dem Irak kamen ganz viel Offenheit und Gastfreundschaft nach Leipzig. Das gab es vorher in unserem Viertel nicht. Von da her gesehen ist es manchmal wie eine Reise in fremde Länder. Da muss ich gar nicht weit fahren, sondern brauche nur das Treppenhaus runtergehen, bei der nächsten Türklingel läuten und den Nachbarn besuchen – die Wohnungseinrichtung, die Sprache, die Kultur, die Art und Weise, wie gesprochen wird – das ist schon eine ferne Welt. Das Reisen ist immer ein Unterwegssein zum Anderen, um Verbindungen zu knüpfen, damit unsere Welt zusammenwächst. Wir müssen verstehen lernen, dass alle Menschen Schwestern und Brüder sind.

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Pastoraltagung 2020 „Bibel hören – lesen – leben“ – so lautet das heurige Thema der Österreichischen Pastoraltagung, die vom 9. bis 11. Jänner 2020 im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil über die Bühne gehen wird. Neben den unterschiedlichen Betrachtungen der Bibel soll dazu auch angeregt werden, welche Freude es ist, dass es ein gutes Wort Gottes für uns gibt. Die jährlich stattfindende Pastoraltagung zählt zu den größten kirchlichen Tagungen in Österreich und zu den bedeutendsten für die Pastoral. u www.pastoral.at/pastoraltagung


10 Panorama Kurz berichtet Rücktritt. Papst Franziskus hat den Rücktritt von Angelo Kardinal Sodano (92) als Dekan des Kardinalskollegiums angenommen. Zugleich hob der Papst die unbeschränkte Amtsdauer eines Kardinaldekans auf. Künftig erhält der jeweilige Amtsträger ein fünfjähriges Mandat, das verlängerbar ist.

Angelo Kardinal Sodano

kna

Epochale Änderung. Die Aufhebung des „päpstlichen Geheimnisses“ in Missbrauchsverfahren ist nach Worten des früheren kirchlichen Chef-Strafverfolgers für Missbrauchsdelikte, Erzbischof Charles Scicluna, eine „epochale“ Entscheidung. Das neue Gesetz gebe Diözesen unter anderem die Möglichkeit, ihre Unterlagen zu sexuellem Missbrauch der staatlichen Justiz zur Verfügung zu stellen. Urbi et orbi. Bei seinem traditionellen Weihnachtssegen „urbi et orbi“ hat Papst Franziskus am Christtag zu mehr Anstrengungen für den Frieden weltweit aufgerufen und der Opfer von Gewalt und Verfolgungen gedacht. Von der Mittelloggia des Petersdoms aus erinnerte er vor allem auch an das Leid von Kindern in Konflikten. Schreiben erwartet. Eigentlich wollte Papst Franziskus sein Schreiben zur Amazonassynode vor dem Jahreswechsel abschließen. Nun soll es laut Berichten spanischer Vaticanjournalisten im Jänner oder Februar veröffentlicht werden. Neben dem vollen Terminkalender des Papstes wird auch über strittige inhaltliche Punkte wie die mögliche Priesterweihe von verheirateten Diakonen berichtet.

2. Jänner 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs

Das Kippen der Sozialhilfe als Chance für einen Neustart Erleichterung verspürt Caritas-Präsident Michael Landau laut eigener Aussage nach Aufhebung entscheidender Teile der Sozialhilferegelung der vergangenen Koalition durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH). Andere Organisationen sehen das ähnlich und fordern eine Reparatur. „Eine Sanierung der Sozialhilfe insgesamt ist dringend notwendig, wenn wir die vielen Probleme und offenen Fragen betrachten, die sich weiter stellen“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Erleichtert darüber, dass die Deckelung der Mindestsicherung für das dritte Kind vor dem VfGH nicht hielt, zeigte sich Alfred

Die Richter des Verfassungsgerichtshofs kippten entscheidende Teile der neuen Sozialhilfe. HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbands. Er appelliert an die künftige Bundesregierung: „Nehmen Sie das Problem ernst und bekämpfen Sie Kinderarmut an der Wurzel.“ Auch Martina Kronthaler, Generalsekretärin der „Aktion leben“, fordert, „alle erdenklichen Maßnahmen zu schaffen, um die Armut von schwangeren Frauen, Familien und Kindern wirksam zu vermeiden.“ 19 Punkte. Die Armutskonferenz, ein Zusammenschluss mehrerer Hilfsorganisationen, hat bereits 19 Punkte für eine neue Mindestsicherung vorgelegt, darunter: effektive Soforthilfe, Ausbildung möglich machen, verbesserter Vollzug der Mindestsicherung, Hilfen und Angebote für den Lebensalltag, gesetzliche Verankerung der Krankenversicherung, Neuregelung der Unterhaltspflichten und Sicherung des Wohnbedarfs. „Ziele eines modernen sozialen Netzes sollten sein: Grundrechte statt Almosen, Chancen statt Abstieg, sozialer Ausgleich statt Spaltung, Achtung statt Beschämung“, sagt Sozialexperte Martin Schenk von der Armutskonferenz. Er fordert eine ordentliche Sanierung, „kein Herumdoktern und Klein-Klein an einem großen Schaden“. Einer der 19 Punkte der Armutskonferenz betrifft auch die Gesetzwerdung selbst: Diese solle auf Fachwissen, sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Praxis beruhen.

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Traditioneller Akt des Bundespräsidenten

„Weihnachtsbegnadigung“ für 18 Häftlinge Auch heuer wieder ist Bundespräsident Alexander Van der Bellen der seit den späten 1940er Jahren gepflegten Tradition gefolgt und hat anlässlich des Weihnachtsfestes Begnadigungen ausgesprochen. 18 Häftlingen wird der noch offene Strafrest für eine Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Alle Begnadigten waren zum ersten Mal in Haft, hatten eine, höchstens zwei Verurteilungen aufzuweisen und waren im Gefängnis diszipliniert. Das Begnadigungsrecht in

Strafsachen kommt laut Bundesverfassung ausschließlich dem Bundespräsidenten zu und kann nur auf Vorschlag der Regierung (konkret: des Justizministers) ausgeübt werden. Es wird auch außerhalb der „Gnadenaktion aus Anlass des Weihnachtsfestes“ (so der offizielle Titel) ausgeübt. Insgesamt wurden im gesamten heurigen Jahr 34 Häftlinge per Begnadigung vorzeitig entlassen. In 76 Fällen wurde gnadenhalber die Auskunft aus dem Strafregister beschränkt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

2. Jänner 2020

6. Jänner – Erscheinung des Herrn

Ausbildung ermöglichen

Sie wollen Priester werden – doch erst Hilfe aus der Weltkirche macht es möglich.

Missio

Die Berufung leben und Priester werden – das ist für junge Männer in armen Ländern aus finanziellen Gründen oft gar nicht einfach: Einerseits fehlt es den Seminaristen an den Mitteln, andererseits auch den Ausbildungsstätten. Doch am 6. Jänner kommen die Kollekten aus den Gottesdiensten in Österreich und weltweit der Priesterausbildung in den armen Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zugute. Das soll auch vermeiden, dass geeignete Kandidaten rein aus finanziellen Gründen von Seminaren abgelehnt werden müssen. „Unsere Unterstützung ist deshalb wichtiger denn je“, sagt Österreichs Missio-Nationaldirektor Pater Karl Wallner. Der Spendenaufruf ergeht jedes Jahr übrigens durch den Papst persönlich, der „seine“ Missionswerke mit der Organisation der Sammlung beauftragt. Wie wichtig die finanzielle Hilfe der Gläubigen aus Österreich ist, sieht man in vielen Teilen der Welt. Father Paul Masolo etwa, der Rektor eines Priesterseminars in Ggaba (Uganda) sagt: „Würde es die Unterstützung aus Österreich nicht geben, müssten wir den Seminarbetrieb komplett schließen.“

Ansprache vor den Kurienmitarbeitern

Papst Franziskus predigt den Aufbruch In der traditionellen Weihnachtsansprache vor den Kurienmitarbeitern verlangte der Papst Missionsgeist und Veränderungen. „Wenn wir wollen, dass alles bleibt wie es ist, dann ist nötig, dass alles sich verändert“ – mit berühmten Worten aus dem Roman „Der Leopard“ von Giuseppe Tomasi di Lampedusa will Franziskus seinen Stab für einen Neuaufbruch motivieren. Der Wind bläst rau. Das Christentum hat, wie das Oberhaupt von 1,3 Milliarden Katholiken trocken einräumt, seinen Führungsanspruch verloren. Ob die Kirche ihren Glauben nach außen wie nach innen noch plausibel ma-

chen kann, wird für sie eine Überlebensfrage. Missionarischer werden. Die vom Papst unternommene Leitungsreform harrt seit einem Jahr auf ihren Abschluss, die Veröffentlichung der neuen Kurienordnung. Genau dieses Dokument macht der Papst zum Angelpunkt seiner Rede: Kern der Reform soll die Verkündigung des Evangeliums sein, als „erste und wichtigste Aufgabe der Kirche“. Einziger Zweck der Erneuerung: dass ihre Strukturen „missionarischer werden“. Damit bekommen jene Kirchenbehörden, die sich mit Glaubensverkündigung befas-

sen, eine Art Richtlinienkompetenz. Wie die künftige Gewichtung aussehen soll, führt der Papst nicht konkret aus. Kommentatoren spekulieren über ein „Super-Ministerium“ für Evangelisierung. Erst vor wenigen Wochen tauschte Franziskus den Chef der machtvollen Missionskongregation vorzeitig aus. Präfekt ist jetzt Kardinal Luis Tagle aus Manila. Der Papst traut ihm Großes zu. Er verlangt einen Wandel in der Seelsorge, einen Aufbruch „zu neuen Ufern“, auch neue Formen der Kommunikation in der Kirche. Ein Medium der Verkündigung des Evangeliums soll laut Franziskus der Dienst an Armen sein. Burkhard Jürgens/Kathpress

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Sonntag

2. Sonntag nach Weihnachten – Lesejahr A, 5. Jänner 2020

Sein Wort in der Welt Gott ist uns nahe in seinem Wort, immer dann, wenn wir die Bibel aufschlagen. Niemand konnte und kann so von Gott sprechen wie Jesus Christus, der selbst das Mensch gewordene Wort Gottes ist.

Evangelium Johannes 1,1–18

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

1. Lesung Jesus Sirach 24, 1–2.8–12

Die Weisheit lobt sich selbst und inmitten ihres Volkes rühmt sie sich. In der Versammlung des Höchsten öffnet sie ihren Mund und in Gegenwart seiner Macht rühmt sie sich: Der Schöpfer des Alls gebot mir, der mich schuf, ließ mein Zelt einen Ruheplatz finden. Er sagte: In Jakob schlag dein Zelt auf und in Israel sei dein Erbteil! Vor der Ewigkeit, von Anfang an, hat er mich erschaffen und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht. Im heiligen Zelt diente ich vor ihm, so wurde ich auf dem Zion fest eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso geliebt hat, ließ er mich Ruhe finden, in Jerusalem ist mein Machtbereich, ich schlug Wurzeln in einem ruhmreichen Volk, im Anteil des Herrn, seines Erbteils.

2. Lesung Epheser 1,3–6.15–18

Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Erfahrungsräume

Nie

J

erusalem, rühme den HERRN!

Zion, lobe deinen Gott!

„Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ – Ein wunderbarer Beginn eines Textes, der melodischer nicht sein könnte! Alles was sich die Philosophie, der menschliche Durst nach Erkenntnis, Vernunft und Weisheit gewünscht haben, hat damit einen Ausdruck gefunden. Er, das Wort wurde Fleisch, CHRISTUS ist gemeint; wer ihn hört, beginnt zu erahnen, wie winzig unsere menschliche Geschichte in diesem Kosmos ist. Wenn Jesus von Gott sprach, verwendete er keine klar geschliffenen Begriffe, die einen logischen Sachverhalt erklären. Vielmehr verwandelte er die menschliche Sprache zurück in den Erfahrungs- und Ahnungsraum des Religiösen selbst. Es gibt die Vermutung, dass Sprache größtenteils im Raum des Religiösen entstanden ist, als Ausdruck der Verinnerlichung von SEIN und SINN. Sprache jenseits von Wissenschaft ist allein die Poesie in Wort und Bild, die heute noch auf wunderbare Weise jedes Ding auf der Welt, jedes Lebewesen, jede Pflanze dem Zufälligen und Beliebigen zu entreißen vermag. Der Text berührt unsere Seele und es beginnt eine göttliche Sprache zu klingen, die aus der Stille sich bildet und alle Dunkelheit überstrahlt. Nichts liegt einfach mehr so da oder vollzieht sich wie blind – es wird Ausdruck von Göttlichem. Von dieser Art Rede zeugt die Bibel. Jesus von Nazaret spricht in besonderer Weise über Gott. Er nimmt unser einfaches Leben – benutzt Metaphern wie „Hirte“ und „Herde“ oder „Sauerteig“. Für Gott gibt es keinen Begriff. Er ist vielmehr der, der in seiner Größe, Macht und Freiheit niemals festzulegen ist. Somit haben wir durch Jesus Christus Anteil an einer Größe, die wir nicht selber sind.

Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, die Kinder in deiner Mitte gesegnet. Er schafft deinen Grenzen Frieden, er sättigt dich mit bestem Weizen.

Zum Weiterdenken Welche Gleichnisse Jesu sprechen mich besonders an? Warum sind es genau diese?

Er sendet seinen Spruch zur Erde, in Eile läuft sein Wort dahin. Er verkündet Jakob sein Wort, Israel seine Grenzen und seine Entscheide.

Elisabeth Steinegger

An keinem anderen Volk hat er so gehandelt,

ist altkatholische Priesterin und

sie kennen sein Recht nicht.

wirkt als Vikarin in der Christus-

Antwortpsalm (aus Psalm 147)

kirche in Ried/Innkreis. Die Autorin erreichen Sie unter: u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

2. Jänner 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Nicht immer ist das Wetter für Kopfschmerzen und Schlafstörungen verantwortlich. Es könnte auch daran liegen, dass im Blut zu wenig Eisen vorhanden ist. Mehr über Symptome und Therapien bei Eisenmangel weiß Facharzt Dr. Bernhard Robl. Getrocknete Sojabohnen werden über Nacht eingeweicht. Tipp: Mit etwas Natron im Wasser lässt sich die Schale besser lösen. stockadobe/panya168

Sojabohnen-Risotto mit Fischfilets ZUTATEN (für 4 Personen) 4 St. L achsforellenfilets (mit Haut, ohne Gräten) 200 g Zwiebeln 500 g TK-Sojabohnen 400 g Risottoreis 100 ml Weißwein 1.300 ml Gemüsesuppe (heiß) 60 g Basilikum (gehackt) Salz, Pfeffer, Öl und Butter

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zubereitung Zwiebeln schälen, würfeln und mit den (vorbereiteten) Sojabohnen in 1 EL Butter anschwitzen. Reis untermischen, glasig anschwitzen, würzen und mit Wein ablöschen. Danach mit dem Schöpflöffel nach und nach mit der (heißen!) Suppe aufgießen. Risotto unter Rühren köcheln. Am Ende der Garzeit soll das Risotto cremig sein. Filets mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Pfanne 3 EL Öl erhitzen, Fisch mit der Hautseite nach unten einlegen und knusprig braten. Fisch wenden und fertig braten. Risotto eventuell nochmals würzen, mit Basilikum verfeinern und mit den Fischstreifen anrichten. gut zu wissen Sojabohnen sind nur gekocht genießbar. Meist sind sie als Trockenbohnen erhältlich, sie sollten beim Kauf prall und glatt aussehen und müssen vor dem Kochen über Nacht eingeweicht werden. Manche Asia-Läden bieten auch frische Sojabohnen an. TK-Sojabohnen sind ganz einfach (wie TK-Erbsen) zu verwenden.

brigitta hasch

Eisen macht wieder Wozu braucht der Körper eigentlich Eisen? „Es ist ein lebenswichtiges Spurenelement und ist im menschlichen Organismus für viele biochemische Prozesse verantwortlich“, erklärt dazu Eisenspezialist Dr. Bernhard Robl, „für Sauerstofftransport und -speicherung, Blutbildung, Muskel- und Zellaufbau und Energiegewinnung braucht es genügend Eisen im Blut.“ Aus diesen vielen Funktionen leiten sich auch die typischen Beschwerden ab, die bei Eisenmangel auftreten: Erschöpfung, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Nackenverspannungen, Kopfschmerzen, aber auch Haarausfall und brüchige Nägel. Risikogruppen. Die häufigste Ursache für einen Eisenmangel sind Blutverluste, etwa durch Operationen, Unfälle, Blutspenden, Geburt und Menstruation. Daher sind Frauen im gebärfähigen Alter auch die wichtigste Risikogruppe. Weiters sind Personen mit einem erhöhten Eisenbedarf, wie Leistungssportler/innen, Kinder und Jugendliche im Wachstum, Schwangere und stillende Mütter, oft betroffen. Und schließlich ist eine nicht ausgewogene, eisenarme Ernährung oft die Ursache für Eisenmangel, was für Vegetarier/innen und Veganer/innen das Risiko erhöht.

Was tun? Zunächst ist eine medizinische Abklärung wichtig. Diese erfolgt aufgrund einer Blutuntersuchung. Ein wesentliches Kennzeichen für die Diagnose „Eisenmangel“ ist der Ferritinwert. „Ist der Wert unter 30 ng/ml, sind die Eisenspeicher leer. Eine Nahrungsumstellung und Tabletten sind da meist nicht mehr ausreichend, um den Mangel zu beheben. Eine Behandlung mittels Infusion ist eine effektive Alternative“, weiß Robl, der mit dieser Therapie schon vielen Patientinnen und Patienten erfolgreich geholfen hat. Ist der Eisenmangel nicht so dramatisch, ist die Einnahme von Tabletten zwar sinnvoll, sollte aber in Abstimmung mit einem Arzt/ einer Ärztin erfolgen. „Es kann zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Völlegefühl oder Magenschmerzen kommen“, so Robl.

Dr. Bernhard Robl ist Internist und Oberarzt im Krankenhaus der Elisabethinen und leitet das Eisentherapiezentrum in Linz (www.eisentherapiezentrum.at).


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

2. Jänner 2020

Sternsingeraktion 2020

Aufwachen und aufmachen Stellen Sie sich vor, es ist Samstag, der 4. Jänner 2020, Vormittag, es läutet. Vielleicht noch nicht ganz ausgeschlafen, öffnen Sie die Türe.

fit

So nicht! Natürlich gibt es zielführendere Möglichkeiten, dem Körper das nötige Eisen zuzuführen. stockadobe/dbalinda

Eisen in der Ernährung. Der gesunde Körper enthält durchschnittlich 3.000 bis 5.000 mg Eisen, er verliert aber täglich 1 bis 2 mg Eisen, etwa durch abgestorbene Zellen oder kleine Blutungen. Mit ausgewogener Ernährung ist dieser Verlust normalerweise leicht auszugleichen. Dabei sollte man allerdings wissen, dass der Darm nur etwa 10 % der Eisenmenge aus den Lebensmitteln aufnehmen kann, der Rest wird ungebraucht ausgeschieden. Besonders viel Eisen ist im Fleisch enthalten, Spitzenreiter sind Schweine- und Kalbsleber sowie Rindfleisch. Geflügel und Fisch liefern ebenso viel Eisen. Bei Gemüse-, Obst- und Getreidesorten haben Sojabohnen, weiße Bohnen, Linsen, Fenchel, Spinat und Mangold, Weizenkleie, Kürbiskerne, Amarant, Sesam und Leinsamen einen hohen Eisenanteil. Bei Fleisch und Fisch ist wie gesagt bemerkenswert, dass sie eine besonders hohe Konzentration an Eisen aufweisen und dieses vom Körper besser aufgenommen werden kann als das Eisen von pflanzlichen Produkten. Auch die Lebensmittelkombination spielt bei der Aufnahme von Eisen eine Rolle. „Mit Kaffee, Tee und Milchprodukten kann der Körper das Eisen nur schwer aufnehmen. Eine Kombination mit Vitamin C wirkt unterstützend“, lautet die Empfehlung von Bernhard Robl.

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Vor Ihnen stehen vier Kinder als Sternträger, Caspar, Melchior und Balthasar. Was geht Ihnen durch den Kopf? Freude über den Weihnachtsbrauch, Erstaunen, Ärger, weil doch Samstag ist, oder Anerkennung für das Engagement der Kinder. Aufmachen ist wichtig für die rund 85.000 Sternsinger/innen der Katholischen Jungschar. Es ist schon etwas Besonderes, an so viele Türen zu klopfen und zu sehen, wie die Menschen reagieren. Es macht Spaß, mit Freundinnen und Freunden das zu erleben. Es ist aber auch ein einzigartiger Einsatz, in den Ferien unterwegs zu sein, darauf zu hoffen, freundlich aufgenommen zu werden und durchzuhalten.

Aufmachen zahlt sich aus, denn die Sternsinger/innen bringen den Segen für das neue Jahr sozusagen direkt zu Ihnen nach Hause. Und sie lassen einen „aufwachen“! Denn mit ihrem Engagement unterstützen sie jährlich 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Aufwachen: Aufwecken und aufmerksam machen wollen die Sternsinger/innen heuer mit Blick auf das MPC, das Mukuru Promotion Centre, in Kenias Hauptstadt Nairobi. Die KirchenZeitung hat in der letzen Ausgabe darüber ausführlich berichtet. Aufmachen, wenn die Sternsinger/innen zu Ihnen kommen, aufwachen, wenn Sie Ihnen den Segen bringen und es Menschen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen! Mayella Gabmann, kath. jungschar oö

Öffnen Sie die Tür für die Sternsinger. www.dka.at/ sternsingen


teletipps Sonntag

5. bis 11. Jänner 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

5. jänner

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bohmte, Bistum Osnabrück. ZDF

Morgengedanken von P. Thomas Stellwag-Carion, OSB., Stift Admont. So/Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2. Foto: Neuhold

12.30  Orientierung. Religionsmagazin. ORF 2 14.30  Der Atem des Himmels (Drama, A, 2010). Am 11. Jänner 1954 wurden zwei Drittel des österreichischen Dorfs Blons im Großen Walsertal von einer Lawine verschüttet. Anhand der Geschichte einer starken Frau erzählt der Spielfilm die Chronologie der Ereignisse. ORF 2 20.15  Chicago (Musical, USA, 2002). Eine junge Frau im Chicago der 1920er-Jahre realisiert ihren Traum von Star-Ruhm ... Brillant inszeniertes, darstellerisch, tänzerisch und gesanglich mitreißend interpretiertes Musical. arte HL. Drei Könige 6. jänner 8.50  Cultus (Religion). Die Heiligen Drei Könige. Epiphanie bedeutet: „Die Erscheinung des Herrn“, besser bekannt ist der Tag als Dreikönigstag. Stift Lambach hat eine besondere Beziehung zu den Heiligen Drei Königen. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Kloster- und Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Windberg. BR 10.05  Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Wiederholung. ORF 2 11.00  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Fest Dreikönig von Markus Eller, OSB., Abt des Klosters Scheyern. BR 11.15  Klein Bayern im Vatikan – Ein Besuch bei Papst Benedikt XVI. em. Seit sechs Jahren lebt Papst Benedikt emeritus zurückgezogen im Kloster Mater Ecclesiae mitten in den Vatikanischen Gärten. Wie lebt der Papst im Ruhestand? BR 17.45  Ein guter Grund zu feiern (Religion). Waschen, Essen reichen, spazieren fahren, beschäftigen. Das ist Altenpflege. Pater Nikodemus Schnabel begleitet einen Tag die Pflegerinnen und Pfleger des ElisabethenHeims Würzburg. ZDF 18.45  Das Dreikönigskonzert der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg aus dem Großen Festspielhaus in Salzburg. ORF III 19.52  FeierAbend. ORF 2

Di 10.45  Salzburg – Im Schatten der Felsen. Salz begründete den Reichtum der Stadt. Verschwenderisch ließen die Fürsterzbischöfe Paläste und Wasserspiele bauen. Georg Riha zeigt die Festspielstadt, wie sie noch nie zu sehen war: Almwirtschaft am Kapuzinerberg, Bergputzer an den Felswänden der Innenstadt und den einzigartigen unterirdischen Foto: ZDF/ORF/Riha Almkanal. 3sat

Dienstag

Freitag

7. jänner

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Kinder des Himalaya. Drei junge Nepalesen kehren nach zehn Jahren in ihr heimatliches Bergdorf im Hochgebirge Nepals zu ihren Eltern zurück. Eine einzigartige Reise auf dem Weg zum Erwachsenwerden. ORF 2 23.25  kreuz und quer (Dokumentation). Den Heiligen Drei Königen auf der Spur. Wer waren diese drei Männer? Ist ihre Geschichte nur eine Legende, oder berichtet das Evangelium historische Tatsachen? ORF 2 Mittwoch

8. jänner

19.00  Stationen (Religion). Papst Franziskus – der Reformer? Im siebten Jahr seiner Amtszeit fragen viele, was aus dem Elan des Anfangs geworden ist. Vom ersten Tag an richteten sich große Erwartungen an den ersten Nichteuropäer an der Spitze der katholischen Kirche. Mit seinem Wunsch „Ich möchte eine arme Kirche für die Armen“ irritiert Papst Franziskus bis heute. BR 22.00  DokThema (Dokumentation). Hilfe aus Bayern für syrische Christen. BR Donnerstag

9. jänner

20.15  Grönland – Wo aus Jägern Bauern werden (Dokumentation). Kangerluk, ein Dorf mit 48 Einwohnern auf der Insel Disko vor der grönländischen Westküste. Hier baut Suulut Kristiansen Kartoffeln an – mehrere hundert Kilometer nördlich des Polarkreises. Noch vor wenigen Jahren wäre das aufgrund des eigentlich viel zu kalten Klimas unmöglich gewesen. ARD-alpha

Mi 22.30  Menschen & Mächte. Die Doku „Anton Schmid – Der gute Mensch von Wilna“ zeichnet die berührende Heldengeschichte eines Wiener Elektrohändlers mit einem kleinen Geschäft im 20. Bezirk in Wien nach, der als einfacher Feldwebel 1941/42 im besetzten Litauen hunderte Juden vor der Vernichtung gerettet hatte. – Whg. Do 11.50 Uhr. ORF 2 Foto: ORF/Nachlass Schmid

10. jänner

16.00  Hier lässt sich‘s leben (Volkskultur). Außergewöhnliche Lebensorte, spannende Menschen: Mit ihren drei Kindern bewohnen Patrick und Mikela die Schutzhütte Gjaid Alm. Wetterwart Ludwig Rasser lebt und arbeitet seit über 40 Jahren am Sonnblick-Observatorium. Was sie verbindet? Ein Leben in luftiger Höhe. ServusTV 20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Im Tal der drei Dörfer – Das Defereggental. Im Osttiroler Defereggental regiert der Winter mit harter Hand. Von Sport bis Kulinarik, von Handwerkskunst bis zum einzigartigen Naturerlebnis bietet der Winter im Defereggen alles. ServusTV Samstag

11. jänner

14.35  Hier lässt sich‘s leben (Volkskultur). Im Südtiroler Dorf Steinegg führen Irene und Hube ein naturnahes Leben zwischen Jurte und Stall. Der belgische Mönch Stan Vanuytrecht zieht sich als Eremit in die Einsiedelei am Palfen zurück. Was sie verbindet? Ein bescheidener Lebensstil. ServusTV 17.05  Unser Österreich (Dokumentation). Eisige Welten – Gletscher in Österreich. Ziehen sich die Gletscher zurück, bleibt eine Steinwüste übrig, die zuerst zusammenfällt, dann aber auch rasch von Fauna und Flora zurückerobert wird. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So, Mo 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Nenzing, Vorarlberg. So 10.00, Ö2. cc/ böhringer friedrich Menschenbilder. Wenn der Rabbi lacht. Paul Chaim Eisenberg, jüdischer Theologe, Publizist und langjähriger Oberrabbiner von Wien. So 14.05, Ö1. Moment. Später Berufswechsel. Wenn Menschen noch einmal neu beginnen. So 18.15 Uhr, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Rossatz, Niederösterreich. Mo 10.00, Ö2. Memo. „Die stolzen Erben des heiligen Sava.“ Ein Besuch am Abend des Dreikönigtags, der in der serbisch-orthodoxen Kirche der Heilige Abend ist. Mo 19.05, Ö1. Gedanken für den Tag. „Der Prophet.“ Theologe Franz Weißenböck macht sich Gedanken über Kurt Tucholsky anlässlich dessen 130. Geburtstags. Di–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wie man Vertrauen gewinnt. Über die Basis unseres Wohlbefindens. Di–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Auf Jahr und Tag. Zur Geschichte der Kalenderrechnung. Di–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Drum fürchte, wer sich ewig bindet. Das Phänomen Beziehungsangst. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Solidarität: Wandel eines starken Begriffs. Mi 21.00, Ö1. Kinderuni. Wenn Tiere und Pflanzen einwandern. Do 16.40, Ö1. Hörbilder. Leben in einer Großfamilie mit 17 Kindern. Sa 9.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Kardinal Christoph Schönborn. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Anselm Grün, 75 Jahre.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

2. Jänner 2020

Spirituelle Erfahrungen

Aus der Quelle schöpfen Die Diözese Linz ist im Wandel, der weit über Adaptierungen bei den strukturellen Zuteilungen hinausgeht. Um diesen Wandel gut gestalten zu können, wurden zwölf Leitbegriffe festgelegt. Vier davon greifen wir in dieser neuen Serie auf, um herauszufinden, was aus biblischer Perspektive in den Wandlungsprozess einfließen kann. Christ-Sein heißt der Spur Jesu folgen, daraus das Leben im Glauben formen und spirituelle Erfahrung gewinnen. Menschen sehnen sich heute nach dieser spirituellen Tiefe – nach Gotteserfahrung. Sie suchen nach Kontakt zum Grundwasser, zur Quelle des Lebens und des Glaubens. Im Wort „Spiritualität“ steckt spiritus, der Geist. Und um diesen Geist, diese Begeisterung geht es, wenn der Glaube stärkend und hilfreich werden soll. Früher wurde dafür oft das heute aus der Mode gekommene Wort „Frömmigkeit“ verwendet. Ein Wort, das verstaubt und vorgestrig klingt, aber letztlich genau das meint, was mit Spiritualität zum Ausdruck kommt: Den Glauben aus einer Tiefe heraus leben – und Kraft aus einer lebendigen Gottesbeziehung schöpfen. Zurück zur Quelle. Der christliche Glaube ist eine Quelle, die unser Leben nährt und belebt. Darum ist es wesentlich, unsere Quellen zu pflegen und immer wieder auch neue Quellen zu erschließen. Deshalb ist die erste und wichtigste Dimension jeder Reform die Hinwendung zu unseren eigenen Quellen. In unserer christlichen Tradition haben wir im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von unterschiedlichsten Quellen entdeckt. Und immer wieder sind wir in Gefahr, diese verschiedenen Traditionen dann für das Eigentliche zu halten – und nicht mehr nach dem dahinterliegenden Impulsgeber, nämlich

Den Wandel gestalten Teil 1 von 4 VON FRANZ KOGLER LEITER DES BIBELWERKS LINZ

Das lebensspendende Wasser ist nirgends so frisch und klar wie an der Quelle. FOTOS: EVA Z. GENTHE / VISUM / PICTUREDESK.COM, BIBELWERK LINZ

Gott, zu suchen. So manche Traditionen verdecken aber mehr den Zugang, als sie ihn freilegen. Sie sind sozusagen eher abgestandenes Wasser – und gerade nicht erfrischendes Quellwasser. Bei all der Vielfalt von Feierformen, Festen, Bräuchen und religiösen Übungen ist immer wieder nach dem spiritus zu fragen. Wird darin noch derselbe Geist lebendig, der uns stärkt und Kraft schenkt? Kraft aus der Bibel schöpfen. Zahlreiche Texte der Bibel sind solche Kraftquellen, die es neu zu entdecken gilt. Ich denke da zum Beispiel an die Begegnung des Mose mit dem lebendigen Gott im Buch Exodus (Ex 3,1–12), wo Mose den Zuspruch „Ich bin mit dir“ erfährt. Ein anderer Krafttext ist im 1. Buch der Könige, wo Elija Gott ganz anders als gewohnt erlebt, nämlich im sanften Säu-

seln (1 Kön 19,9–13). Wieder ganz anders erfährt der Prophet Jeremia, wie er von Gott ergriffen wird: „Ich bin mit dir, um dich zu retten“ (Jer 1,4–19). Und dann ist im Johannesevangelium noch die Frau am Jakobsbrunnen, die zu Jesus sagt: „Herr, gib mir dieses Wasser“ (Joh 4,1–29). Diese und viele weitere Texte eignen sich zu Tiefenbohrungen, damit der spirit, der Esprit lebendig bleibt. So wird Kirche wieder als Quelle der erneuernden Kraft aus Gottes solidarischer Liebe und Barmherzigkeit erfahrbar.

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 Bibelkurs: Zum Thema „Den Wandel gestalten“ läuft aktuell auch der Linzer Bibelkurs 2020. Nähere Informationen und Kursdaten finden Sie unter: www.dioezese-linz.at/bibelwerk


18 Termine namenstag

Dr. P. Severin Piksa OFM ist Pfarradministrator der Braunauer Pfarren Maria Königin, St. Franziskus, St. Pankraz und St. Stephan. Privat

Severin (8. Jänner) Am 8. Jänner steht im Kalender unserer Diözese, dass der heilige Severin, ein Mönch in Noricum, ein zweiter Diözesanpatron von Linz ist; weiters, dass er in der katastrophalen Situation der Provinz in der Völkerwanderungszeit Führer und Retter der keltoromanischen Bevölkerung war. Mit einem Weitblick und Zivilcourage sorgte er für eine friedliche Lösung im Hinblick auf die nationalen und politischen Spannungen. Sein Leben nach den evangelischen Räten machte ihn als „Mann Gottes“ glaubwürdig. Er gründete Klöster in Batavis (Passau) und Lauriacum (Enns-Lorch) sowie in Favianis an der Donau, wo er am 8. Jänner 482 starb. Den Namen Severin habe ich mir beim Eintritt in den franziskanischen Orden (OFM) ausgesucht. Damals hatte ich keine Ahnung, dass ich nach Oberösterreich kommen würde. Ich glaube, es war meine Bestimmung. Der heilige Severin ist Schutzpatron und Vorbild für mein Leben. Heiliger Severin, bitte für uns! P. Severin Piksa OFM

2. Jänner 2020

Freitag, 3. Jänner XX Bad Mühllacken. Liederabend, OASE, Komm, sing mit, Barmherzigkeit – ein Name für Gott, Kapelle des Curhauses, 19.30 Uhr. Samstag, 4. Jänner XX Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, hl. Leonie Aviat – eine Frau des Glaubens und der Tat, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus um 12.30 Uhr von der Herz-Jesu-Kirche in Linz weg, Schwestern Oblatinnen des hl. Franz von Sales, Zelebrant und Prediger: P. Eugen Szabo OSFS. XX Hochburg. Sozial-Kabarett ... mit Zauberei, Pfarrheim Duttendorf, 20 Uhr, mit Martin Leopolds­eder. XX Kremsmünster. Treffpunkt Benedikt, Unverfügbarkeit, bereit zu einer neuen Weltsicht, Stift Kremsmünster, Vesper, Michaelskapelle, 16.30 Uhr, Vortrag, Apos­ telzimmer, 17 Uhr, gestaltete Anbetung, Aussprache und Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Eucharistiefeier mit Abt Ambros Ebhart, 19 Uhr, anschließend Agape und evtl. Film, mit P. Bernhard Eckerstorfer OSB. Sonntag, 5. Jänner XX Bad Leonfelden. Sternsingermesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Missa dominicalis, Ludovico Grossi da Viadana, 10 Uhr, Männerensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. Montag, 6. Jänner XX Bad Leonfelden. Pastoralmesse, Ignaz Reimann, Transeamus, J. Schnabel, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchenorchester, Solisten: Carina Hohner, Doris Enzenhofer, Christian Haimel, Benno Hofer, Chor der Pfarre Bad Leonfelden, Ltg.: Kplm. Martin Dumphart. XX Ebensee. Hochamt zum Feiertag, Pastoralmesse in C-Dur, Ignaz Reimann, Omnes de Saba venient, J. Eybler, Ebenseer Krippen- und

Ausstellung – Flohmarkt XX Gmunden. Öl auf Leinwand, Gunter Damisch, Ausstellung, Galerie 422, Ausstellungsdauer: bis Sa., 4. 1., Öffnungszeiten: Mi., Do. und Fr., 14 bis 18 Uhr, Sa., 10 bis 16 Uhr. XX Hirschbach. Is draußt finsta und koid, Sonderausstellung, Bauernmöbelmuseum, bis 6. 1., Öffnungszeiten: Sa., So. und Feiertag von 14 bis 17 Uhr. XX Kremsmünster. Ein Schlüs-

sel für zwei, Komödie von John ­Chapman und Dave Freeman, Theater am Tötenhengst, Spieltermine: Sa., 4. 1., 20 Uhr, So., 5. 1., 18 Uhr, Fr., 10. 1., 20 Uhr, Sa., 11. 1., 20 Uhr und So., 12. 1., 18 Uhr. XX Linz. Wunderbunte Bilder, die die Seele berühren, Festsaal und Galerie der Elisabethinen, Mo., 13. 1., 19.30 Uhr, Vernissage, Austellungsdauer: bis 28. 2., Mo. bis Fr., täglich, 14 bis 8 Uhr.

Hirtenlieder, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Engelhartszell. Feierliche Epiphanie-Vesper, Stiftskirche, 16 Uhr. XX Linz. Missa pastoralis in C für Soli, vierstimmig gemischten Chor, Streichquintett und Orgel von Augustin Holler, Konventkirche der Barmherzigen Brüder, 9.15 Uhr, Chor der Kirche der Barmherzigen Brüder Linz. XX Linz, Mariendom. Missa pastoralis in C, Georg Augustin Holler, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Karmelitenkirche. Jugendgebetskreis, Krypta, Lobpreis, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Peuerbach. Gottesdienst mit Einzug der Sternsinger, Pfarrkirche, 8.30 und 10 Uhr. XX Putzleinsdorf. The Green Lie, Kinofilm, Vitum, 20 Uhr. XX Schärding. Pastoralmesse, op. 150, Robert Führer, Graduale Omnes de Saba venient, HV 40, Joseph Eybler, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 17.45 Uhr, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Nora Mayer, Sopran, Wolfgang Esser-Skala, Orgel, Ltg.: Johannes Dandler. XX Vorderweißenbach. Exsultate, jubilate, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9 Uhr, Kirchenchor und -orchester Vorderweißenbach, Regina Nopp, Orgel, Ltg.: Josef Lischka. XX Vöcklamarkt. Kommt, wir eilen nach Bethlehem, Alfred Hochedlinger, moderne Lieder zum Fest der Hl. Drei Könige, Pfarrkirche, 10 Uhr, Jugend, Jugendorchester und Chor der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. XX Wels, St. Josef. Gottesdienst mit den Sternsingern, Pfarrkirche, 9 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Erscheinung des Herrn, hl. Messe mit den Sternsingern, Stadtpfarrkirche, 9 und 10.30 Uhr. XX Wilhering. Pontifikalamt, Pastoralmesse in A-Dur, Johann Baptist Schiedermayr, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. Dienstag, 7. Jänner XX Linz, Minoritenkirche. Julius-

aussaattage 6. 1.: Frucht bis 15, ab 16 ­ Wurzel 7. 1.: Wurzel 8. 1.: Wurzel 9. 1.: Wurzel bis 8, ab 9 bis 21 Blüte -- 10. 1.: Blüte ab 5 bis 17 und ab 23 Pflanzzeit Beginn 8 11. 1.: Blüte bis 9, ab 10 Blatt 12. 1.: Blatt bis 20, ab 21 Frucht Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

KirchenZeitung Diözese Linz

Raab-Messe, Missa in C, J. J. Fux, 18 Uhr, Chor, Solisten und Orchester der Stadtpfarre Grieskirchen, Ltg.: Karl Kasbauer, Choreinstudierung: Judith Ramerstorfer. XX Zwettl an der Rodl. Was glaubst du? Mariendogmen – z. B. Jungfrauengeburt –, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Mag. Johanna Strasser-Lötsch. Mittwoch, 8. Jänner XX Edt bei Lambach. Single- und Freizeit-Runde, wir treffen uns einfach, um miteinander zu plaudern, Gemeinschaft zu erleben, um nette Leute kennenzulernen, gemeinsame Termine zu vereinbaren für Kulturelles, Sportliches, Unterhaltsames, um nicht mehr alleine auszugehen usw., Pfarrsaal, 20.15 Uhr. XX Kopfing. praySing, Jugendgebetskreis, Festsaal, 19 bis 21 Uhr, www.praysing.at. XX Munderfing. Kontemplatives Gebet, Meditation, Pfarrheim, 19.30 bis 20.45 Uhr. XX Raab. Wirbelsäulengymnastik, Landesmusikschule, 18.30 Uhr, mit Eveline Leitner. XX Wels, St. Johannes. Gebet und Gesang, Spiritualität am Abend, im Matthäusraum, 19.30 Uhr. Donnerstag, 9. Jänner XX Altheim. Bleib AKTIV Frühstück, beim Roten Kreuz, 8 bis 10 Uhr. XX Feldkirchen an der Donau. Schnuppertag in der Fachschule Bergheim, 8 bis 16 Uhr, bitte um telefonische Anmeldung, Tel. 07233 72 27. XX Kremsmünster. Was di net umhaut, macht di stärker, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. XX Linz. Monatliche Gebetsstunde für verfolgte und bedrohte Christen, Irak, Kirche der Marienschwestern, 19 Uhr, ICO. XX Linz, Alter Dom. Geistlicher Abend, stille Anbetung, 18.30 Uhr, Eucharistiefeier mit geistlichem Impuls, Ignatiushaus, Domgasse 3, 19.30 Uhr. XX Weibern. Vesper, KIM-Zentrum, 18 bis 19 Uhr. Freitag, 10. Jänner XX Pabneukirchen. Kabarett Offline, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr. Sonntag, 12. Jänner XX Freistadt. Von Kieselsteinen und Diamanten, Tu deiner Seele Gutes, Abendgottesdienst, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Musik: Anna Naderer. XX Linz, Mariendom. Motetten alter Meister, 10 Uhr, Vokalensemble Voices, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

2. Jänner 2020

BILDUNG

LINZER BIBELKURSE LITURGIE

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Komm malen und gestalten ... weil die Arbeit mit den Händen Freude bereitet!, Mo., 13., Mo., 27. 1. und Mo., 10. 2., 16.30 bis 18 Uhr, Ref.: Isabella Fackler.  Qigong für ältere Menschen, Mi., 15. 1., Mi., 22. und Mi., 29. 1., Mi., 5. 2. und Mi., 12. 2., jeweils 14 bis 15 Uhr, Ref.: Gabriele Scheibl.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Schneeschuhwandern in der Umgebung, Treffpunkt bei der Kirche Ennsleite, Sa., 18. 1., 8.30 bis 16 Uhr, mit Maria Felbauer.  Begegnungscafé, So., 19. 1., 15 bis 17 Uhr.  Gesunder Darm, gesunder Mensch, Vortrag, Mi., 22. 1., 19.30 Uhr, mit Dr. Alexander Zeilner.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Was ich wirklich will, Berufsnavigation für Frauen, Mo., 20. 1., 18.30 bis 21.30 Uhr, weitere Termine: Mo., 27. 1., Mo., 3. 2., Mo., 24. 2. und Mo., 2. 3., Ltg.: Martha Stollmayer und Sonja Kapaun.  Klimawandel: Ursachen und Auswirkungen, Do., 23. 1., 14 und 16 Uhr, Ltg.: DI Andreas Drack.

Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Wie das Miteinander durch Kommunikation gelingt!, Sich verständnisvoll begegnen, vertiefen – üben – auffrischen, nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation von Dr. M. B. Rosenberg, Sa., 18. 1., 9.30 bis 17 Uhr, Ref.: Mag. Elisabeth Williams.  Das Schwere leichter machen!, Dialogisch-Systemische Aufstellungs- und Rekonstruktionsarbeit, Fr., 17. 1., 15 Uhr bis So., 19. 1., 12.30 Uhr, Ref.: Dr. Elfriede Bleimschein.  Meinen eigenen Ton finden, Singen als natürlicher Teil des Lebens, Fr., 17. 1., 19.30 bis So., 19. 1., 12 Uhr, Ref.: Mag. Catarina Lybeck.

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Die Kunst, sich selbst auszuhalten, Workshop, Di., 21. 1., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Martha Radlinger, Anmeldung erforderlich.  Herzgesundheit, Vortrag, Mi., 22. 1., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Dr. Martin Spinka, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42  Besinnungstag 2020, Entdeckungsreise „Die Zeit, Gott zu suchen, ist das Leben“, Sa., 18. 1., 9 bis 17 Uhr, Begl.: P. Thomas Mühlberger OSFS, Anmeldung erbeten.

1. Abend: Aus der Quelle schöpfen  Lest bei Freistadt. Lester Hof, Mi., 8. 1., 19 bis 21.30 Uhr, mit Martin Zellinger.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare  Wels. Bildungshaus Schloss Puchberg, LZP, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Attnang-Puchheim. Bildungszentrum Maximilianhaus, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Grieskirchen. Pfarrheim, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Linz. Haus der Frau, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Linz, Marcel Callo. Pfarrheim, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Ried im Innkreis. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.  Steyr. Bildungszentrum Dominikanerhaus, Sa., 11. 1., 9 bis 18 Uhr.

Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 5. JÄNNER 2. Sonntag nach Weihnachten. L1: Sir 24,1–2.8–12 L2: Eph 1,3–6.15–18 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14) MONTAG, 6. JÄNNER Erscheinung des Herrn. L1: Jes 60,1–6 L2: Eph 3,2–3a.5–6 Ev: Mt 2,1–12 DIENSTAG, 7. JÄNNER Hl. Valentin, Bischof von Rätien. Hl. Raimund von Peñafort, Ordensgründer. L: Jes 52,7–10 Ev: Mt 28,16–20 L: 2 Kor 5,14–20 Ev: Lk 12,35–40 L: 1 Joh 3,22 – 4,6 Ev: Mt 4,12–17.23–25

Anmeldung: beziehungleben.at  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

Biohof Achleitner Als Spezialisten für Bioobst und -gemüse vermarkten Ilse und Günter Achleitner seit mehr als 30 Jahren nicht nur eigenes Wurzel-, Kohl- und Fruchtgemüse sowie Salate, sondern auch die Produkte zahlreicher Biopartner. Der Biohof setzt nachhaltige Impulse – neben dem Ziel der Aufrechterhaltung der kleinen landwirtschaftlichen Strukturen engagiert er sich in Forschungsprojekten zum Erhalt der Artenvielfalt und den Ausbau der Biolandwirtschaft.

Mit dem Lieferservice „die Biokiste“ bringt der Biohof Achleitner seit 1998 jede Woche frische Bioprodukte in einer Mehrwegkiste direkt vor die Haustür. Alles für den Wocheneinkauf in Bioqualität lässt sich im OnlineBioladen unter www.biohof.at oder im Biofrischmarkt in Eferding finden. Auf Wunsch gibt es die Bioköstlichkeiten auch in handgefertigten Holzkisterln, die in Kooperation mit den Werkstätten des Instituts Hartheim hergestellt werden.

BIOHOF ACHLEITNERNER

KiZ-Angebot

Achleitner Biohof GmbH Unterm Regenbogen 1 4070 Eferding, www.biohof.at Die KirchenZeitung verlost 3 Schmankerlkisten wie auf dem Foto abgebildet. Schreiben Sie bis Fr., 10. 1., (Kw.: Biohof Achleitner) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

MITTWOCH, 8. JÄNNER Hl. Severin, Mönch in Norikum. L: Jak 2,14–17 Ev: Mt 25,31–46 DONNERSTAG, 9. JÄNNER L: 1 Joh 4,11–18 Ev: Mk 6,45–52 FREITAG, 10. JÄNNER L: 1 Joh 4,19 – 5,4 Ev: Lk 4,14–22a SAMSTAG, 11. JÄNNER L: 1 Joh 5,5–13 Ev: Lk 5,12–16 SONNTAG, 12. JÄNNER Taufe des Herrn. L1: Jes 42,5a.1–4.6–7 L2: Apg 10,34–38 Ev: Mt 3,13–17


20 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13. www.betreuung12-24.at KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

RATZENBÖCK-REISEN 27. 3. – 3. 4. APULIEN 5. – 12. 4. SIZILIEN 14. – 21. 4. MADEIRA 4. – 18. 5. AMERIKA – WESTKÜSTE 9. – 16. 5. SARDINIEN 25. 7. – 4. 8. FINNLAND – NORDKAP 4. – 13. 8. SÜDNORWEGEN 23. – 30. 8. SÜDFRANKREICH 15. – 24. 9. USBEKISTAN 19. – 27. 9. ALBANIEN Jahresprogramm mit 73 weiteren Reisen anfordern unter 07717 74 74. office@ratzenboeck-reisen.at www.ratzenboeck-reisen.at VERKAUF Systeme für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at

zu sühnen?“ (Referent: Stefan Schlager). Pastoralassistent Michael Mitter, wird zur Frage: „Jesus hat die Kirche gegründet, oder?“ sprechen. Di., 7. Jänner um 19.30 Uhr im Pfarrheim Zwettl an der Rodl; Eintritt € 5,– (oder € 7,50 für zwei oder alle drei Veranstaltungen)

 Ottensheim. Die IG Welt Ottensheim (Initiative für eine gerechte Welt Ottensheim) lädt zu einem Vortrag zum Thema „Leben auf Kosten anderer“ ein. dem Titel „Was glaubst Du?“. Die Abende bieten die Möglichkeit, sich mit schwierigen und erklärungsbedürftigen Glaubensaussagen auseinanderzusetzen. Dazu werden in zeitlicher Nähe zu den Hochfesten – Weihnachten, Ostern und Pfingsten – drei Abende angeboten. Der erste Abend findet am Di., 7. Jänner statt. „Jesus, geboren von einer Jungfrau? – Maria in der katholischen Theologie und Dogmengeschichte: Wie können wir heute ,Jungfrauengeburt‘ und andere Glaubenssätze zu Maria verstehen?“ Es referiert Johanna Strasser-Lötsch, Theologin aus Wels. Am zweiten Abend (Di., 31. März) geht es um die Frage „Jesus gestorben für uns, um unsere Schuld

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Severin-Akademie 2020

HINWEISE  Zwettl an der Rodl. Das Katholische Bildungswerk Zwettl an der Rodl lädt ein zu drei thematisch verbundenen Vortragsund Diskussionsabenden unter

2. Jänner 2020

Spiritueller Missbrauch KU Linz. Der Satz ging um die Welt: „Ich glaube ihnen.“ Das sagte Kardinal Christoph Schönborn mit zitternder Stimme zu Doris Wagner. Die 35-jährige Theologin war Mitglied der „Geistlichen Familie Das Werk“ und war dort, so ihre Erfahrung, spirituellem Missbrauch ausgesetzt. Durch das im Bayerischen Rundfunk übertragene Gespräch wurde mit einem Schlag geistliche Unterdrückung zum heiß diskutierten Thema in der gesamten katholischen Kir-

che. Reisinger hat inzwischen Theologie und Philosophie studiert und ist aktuell an zwei Hochschulen in Frankfurt tätig. Bei der Severin-Akademie wird sie über ihre Erfahrungen, besonders über ihren Weg zurück zur Selbstbestimmung, sprechen. BR  Di., 7. Jänner um 19 Uhr, KU Linz, Bethlehemstraße 20

Gebet für verfolgte Christen Linz. Aufstände gegen die Regierungen im Irak und im Libanon, Krieg in Syrien und weltweit Konflikte, bei denen Christinnen und Christen häufig die Benachteiligten sind. 200 Millionen leiden unter Verfolgung und Diskriminierung! „Sie sind unsere Brüder und Schwestern im Glauben, ihnen soll unsere Solidarität gehören“, betont Prof. Hans Hollerweger, Gründer der ICO – Initiative Christlicher Orient.

In der Kirche der Marienschwestern (Linz, Seilerstätte) wird – nun schon im sechsten Jahr – jeden ersten oder zweiten Donnerstag im Monat um 19 Uhr eine Gebetsstunde für die verfolgten Christen gehalten. Prof. Hollerweger lädt zur Nachahmung ein. Kontakt: info.ico@aon.at.  Die nächste Gebetsstunde ist am Do., 9. Jänner um 19 Uhr, Kirche der Marienschwestern

IMPRESSUM Offenlegung laut Mediengesetz: Die „KirchenZeitung Diözese Linz“ ist das Informations- und Kommunikationsorgan der Diözese Linz. In der Gestaltung gelten die Grundprinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die KirchenZeitung erscheint wöchentlich und kooperiert eng mit den Kirchenzeitungen der Diözesen Feldkirch, Innsbruck und Eisenstadt.

Dr. Ulrich Brand, Universitätsprofessor für internationale Politik an der Universität Wien, macht am Beispiel Verkehr und Ernährung deutlich, wo die eigentlichen Lasten anfallen und wie der Wandel erfolgen könnten, um eine solidarische Gesellschaft und Wirtschaft zu entwickeln. Mo., 13. Jänner um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Ottensheim

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Geschäftsführender Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen

OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN


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Kunst & Kultur 21

2. Jänner 2020

FÜR SIE GELESEN Therapeutisches Neuland Harry Merl war langjähriger Leiter des Instituts für Psychotherapie an der OÖ. Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg in Linz. Er gilt als der Visionär und Pionier der Familientherapie in Österreich, die er 1968 eingeführt hat. Als Arzt und Therapeut ist er weithin bekannt, wenige kennen Merls Lebensweg als verfolgtes jüdisches Kind in den Jahren 1938 bis 1945. Wie er später erfahren hat, war er eines der wenigen jüdischen Kin-

Das für alle offene „Hotel Publik“ in Tirol von Alfredo Barsuglia.

BARSUGLIA

Das offene Hotel Der Künstler Alfredo Barsuglia schafft vielgestaltige Arbeiten, die aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft, Natur und Umwelt besonders im Blick haben. Er ist Preisträger des Msgr.-Otto-Mauer-Preises, der heuer zum 39. Mal vergeben wurde. ELISABETH LEITNER

Ein kleines Holzhaus vor dem Tiroler Landesmuseum, entworfen von Msgr.-OttoMauer-Preisträger Alfredo Barsuglia: Im Jahr 2013 hatte es seine Tore geöffnet und ließ jeden ein, zumindest für eine Nacht, und das noch dazu gratis. Frühstück gab es nicht, auch keine Dusche, aber ein Bett für eine Person, eine Heizung, Licht und ein Bücherregal. Übernachten ohne Ausweis, ohne Anmeldung, ohne „Überwachung“. Check-in war ab 12 Uhr möglich, der Check-out war um 10 Uhr am nächsten Tag. Der Schlüssel sollte dann wieder dort hängen, von wo er geholt worden war. Das war das Konzept des „Publik Hotel“, und es zeigt, wie der Künstler Alfredo Barsuglia arbeitet. Er ist 1980 geboren und lebt in Wien. Größeres Ganzes. Barsuglia erhielt den Msgr.-Otto-Mauer-Preis 2019 für seine vielgestaltigen Arbeiten. Malerei, Zeichnung,

Objekte, Videos und Rauminterventionen zählen dazu. Nicht die Präsentation eines einzelnen Werks hat der Künstler im Blick, es geht um größere Zusammenhänge, um Geschichten, die erzählt werden, und Fragen, die durch eine Installation gestellt werden: Wer darf bleiben, was kostet eine Bleibe, für wen stehen die Türen offen in unserer Gesellschaft? – Diese Gedanken weckt die Betrachtung des „Hotel Publik“ aus dem Jahr 2013 oder die „Mariainsel“ in Fürstenfeld (2018). Barsuglia schafft alternative Orte im öffentlichen Raum, seine Kunst geht in die Natur. Kunst und Kirche. Der Msgr.-Otto-MauerPreis 2019 würdigt damit einen Künstler, der aktuelle Themen in einer unverwechselbaren Weise auf höchstem ästhetischen Niveau bearbeitet. Besonders überzeugt hat die Jury die Auseinandersetzung mit Themen wie Ökonomie, Ökologie, Umgang mit der Natur. Der Preis ist mit 11.000 Euro dotiert. Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien diesen Preis für bildende Kunst. Aufgabe des Fonds ist es, „das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft, lebendig zu halten und weiterzuführen“.

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 Die Ausstellung „Take on me“ von A. Barsuglia ist noch bis 12. 1. im Kunstforum Wien zu sehen.

der, die in Wien den NS-Terror überlebt haben. Der Autor und Regisseur Johannes Neuhauser, selbst auch Psychotherapeut, kennt Merl seit mehr als zwei Jahrzehnten und zeichnet dessen Lebensgeschichte nach – in diesem Buch und darüber hinaus als Theaterprojekt. Die Sprache Neuhausers ist betont nüchtern, aber umso klarer und packender treten die Erfahrungen und Erlebnisse Merls hervor – wenn er zum Beispiel von den Bombennächten in Wien erzählt. Der zehnjährige Harry nimmt sich einen Polster mit in den Keller, zieht ihn sich über den Kopf und betet das einzige Gebet, das er kennt: das „Schma Jisrael“, das „Höre, Israel“. Merl: „Das war mein Schutz. Und ich wusste, dass ER lebt.“ J. W. Johannes Neuhauser: Harry Merl. Vater der Familientherapie. Eine Biografie. Bibliothek der Provinz, Weitra 2019, 110 Seiten, € 20,–. ISBN: 978-3-99028-847-4


22 Personen & Dank

2. Jänner 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank

Auszeichnung

n Auerbach und Pischelsdorf. „Kinder tragen Licht ins Dunkel …“ – unter diesem Motto stand das Adventsingen in der Pfarrkirche Auerbach, das von den Kindern der VS Auerbach und dem Schülerchor der VS Pischelsdorf unter der Leitung von Elisabeth und Johannes Ries gestaltet wurde. Die Kinder sangen, spielten die Herbergssu-

n Katholisches Bildungswerk. Kürzlich erhielten Alexandra Lehner aus Waizenkirchen, Maria Böhm aus Thalheim, Theresia Königsmair aus Wartberg ob der Aist und Theresia Stempfer aus Frankenmarkt ihre Zertifikate als SelbA-Trainerinnen. SelbA – „Selbstständig und Aktiv“ – ist ein Training für Menschen, die im Alter geistig und körperlich fit bleiben möchten. Aktuell sind in Oberösterreich mehr als 300 SelbA-Trainer/innen im Einsatz.

che und führten ein Hirtenspiel auf. Auch das Ensemble Jubilate und die Jagdhornbläser aus Auerbach und Dorfbeuern machten mit. Die Spenden in der Höhe von 1.380 Euro kommen dem Schulprojekt von Father John in Nigeria zugute, der die Schule in seinem Heimatdorf weiterentwickeln möchte. privat n Wels. Der Rotary Club Wels Nova sanierte im Vorjahr erfolgreich eine baufällige Schule

für 700 Schüler/innen in Togo. Michaela Köllensperger und Eva Fischer, Trägerin des Solidaritätspreises der KirchenZeitung, waren die Organisatorinnen dieses Projekts. Das Ergebnis motivierte die Mitglieder des ältesten Welser Rotary Clubs unter der Leitung ihres Präsidenten Christian Simbrunner dazu, ebenfalls die Bildungssituation für Schüler/innen in diesem armen Land in ­Westafrika zu verbessern. Soeben wird – bei laufendem Schulbetrieb – die desolate Schule „École Gare“ in der zweitgrößten togolesischen Stadt Kpalimé renoviert: Es wurde bereits ein Brunnen für die Versorgung der 350 Schüler gebohrt, das Dach erneuert, und erstmals haben Lehrer/innen und Schüler/innen auch eine ­Toilettenanlage zur Verfügung. Die Baukosten von 60.000 Euro übernimmt der Rotary Club Wels. Im Frühjahr 2020 soll das Projekt, das vor Ort vom einem österreichisch-togolesischen Ehepaar betreut wird, fertiggestellt sein.

XX Eine neue Ausbildung startet am Do., 2. April 2020 in Linz. Anmeldung ab sofort, E-Mail: s­ elba@dioezese-linz.at; Tel. 0732 76 10-32 18.

Von links: Katrin Sarembe-Dreßler (SelbA) und die neuen Trainerinnen Alexandra Lehner, Maria Böhm, Theresia Stempfer und Bruni Singhuber (Diözese) sowie Theresia Königsmair und Maria Hofstadler (SelbA). KBW

Eva Fischer

geburtstage n Am Fr., 3. Jänner 2020 wird Msgr. August Walcherberger, wohnhaft in Losenstein, 85 Jahre alt. Er wurde 1935 in Gaflenz geboren und 1959 zum Priester geweiht. 1970 wurde Walcherberger zum Pfarrprovisor von Losenstein bestellt, von 1973 bis 2011 war er dort Pfarrer. 25 Jahre lang war er auch für die Pfarre Laussa verantwortlich. Msgr. Walcherberger war auch Regionaldechant für das Traunviertel. n Am Sa., 4. Jänner 2020 feiert KonsR Ferdinand Oberndorfer, wohnhaft in Moosdorf, seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Meggenhofen und wurde 1963 zum Priester geweiht. 1970 wurde er zum Pfarrer in Moosdorf bestellt und ab 1985 zusätzlich in Eggelsberg. Ab 2008 betreute er darüber hinaus die Pfarre Geretsberg als Pfarrprovisor. Seit Herbst 2014 ist Oberndorfer als Pfarrer von Moosdorf emeritiert, er hilft weiterhin im Dekanat Ostermiething als Kurat mit. n Am Mo., 6. Jänner 2020 wird KonsR Josef Hinterberger 85 Jahre alt. Er wurde 1935

in St. Thomas bei Waizenkirchen geboren und empfing 1959 die Priesterweihe. Er kam 1966 nach Taufkirchen an der Trattnach, wo er bis 2004 Pfarrer war. Er wohnt im Seniorenwohnhaus St. Teresa in Bad Mühllacken, wo er noch als Seelsorger tätig war. n Am Di., 7. Jänner 2020 vollendet Dr. Rudolf Meitz, wohnhaft in Lenzing, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Graz, studierte Experimentalphysik und war in der Lenzing AG tätig. 1997 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. Sein Dienst in der Pfarre und in der Gemeinde Lenzing lag vor allem im sozialen Bereich und im Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft. Meitz gehört dem Dritten Orden der Salesianischen Familie Don Boscos an, er ist verheiratet und hat zwei Kinder. n Am Di., 7. Jänner 2020 feiert Univ.-Prof. DDr. Monika Leisch-Kiesl, Professorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der KU Linz, ihren 60. Geburtstag. Die gebürtige Linzerin studierte in Linz Theologie und Tex-

tiles Gestalten, promovierte 1990 in Theologie an der Universität Salzburg und 1996 in Kunstgeschichte an der Uni Basel. Seither ist sie Professorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der theologischen Fakultät; sie schuf mit dem Institut für Kunstwissenschaft und Philosophie die Voraussetzungen dafür, in Linz Kunstwissenschaft und Philosophie zu studieren. Sie ist zudem Mitherausgeberin von „kunst und kirche“, Magazin für Kritik, Ästhetik und Religion, sowie der Linzer Beiträge zur Kunstwissenschaft und Philosophie studieren zu können. Monika Leisch-Kiesl ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. n Am Mi., 8. Jänner 2020 vollendet KonsR Josef Kammerer, wohnhaft in Wels, sein 95. Lebensjahr. Er wurde 1925 in Kopfing geboren und 1950 zum Priester geweiht. Kammerer wurde 1963 als Pfarrer in Stroheim bestellt, von 1970 bis 1982 in Lenzing und anschließend bis 2003 in Waldneukirchen. Er half danach als Kurat im Dekanat WelsStadt mit und wohnt seit 2013 im Haus „Bruderliebe – Wohnen mit Pflege“ in Wels.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

2. Jänner 2020

Essensreste Zu „Unter uns“, Nr. 50., S. 32.

Vielen Dank, liebe Frau Grüll, für Ihre guten Artikel. Zu diesem möchte ich meine Erfahrung und mein Anliegen mitteilen. Ich habe bei einem Restaurantbesuch immer einen gut verschließbaren Plastikbehälter mit, in dem ich meine Essensreste mit nach Hause nehme. Ich brauche daher keine Alufolie oder sonstige Verpackung, was mir aus Umweltschutzgründen sehr wichtig ist. Außerdem ist es praktisch, daheim den Behälter einfach in den Kühlschrank zu stellen und mich später an meinem mitgebrachten Essen zu erfeuen. Ich vermute, dass es für manche nicht gut aussieht, Essensreste mitzunehmen – und schon gar nicht im eigens dafür mitgebrachten Behälter. Ich jedoch finde, dass dies eine absolut gute Sache ist und man sich vor allem in Zeiten wie diesen nicht „schämen“ muss, im Gegenteil. Es zeugt meiner Meinung nach von einem verantwortungsvollen Bewusstsein. INGEBORG WEISS, STEYR

Mehr Mut Zu den vielen positiven Berichten zur Strukturreform der Diözese Linz möchte ich bescheiden anmerken, dass hier ein Reförmchen zur Großtat hochgepriesen wird, denn am eigentlichen Problem wird fast gar nichts verbessert. Und das Kernproblem unserer Kirche lautet: Wie versorge ich unsere Pfarren in puncto Eucharistie? Alles, was neu beschlossen werden soll, ist doch eigentlich nur Kosmetik, und als Ergebnis gibt es letztendlich „nur mehr“ Wortgottesdienste. Das Problem muss endlich einmal an der Wurzel

angepackt werden, aber dazu fehlt schlicht und einfach der Mut. Vielleicht kann der Blick in die Zeit der Urgemeinden etwas helfen: Die Gemeinden haben selbstständig ihre Presbyter gewählt und einem von ihnen den Vorsitz bei der Eucharistie übertragen. Dies könnte man den „neuen“ Pfarrgemeinden auch heute als Recht einräumen. Damit verbunden wäre der Priestermangel schnell behoben, und die vielen ausländischen Aushilfspriester aus Polen, Afrika, Indien usw. könnten endlich wieder in ihre Heimatdiözesen zurückkehren, wo sie ja meist dringend benötigt werden. (...) OSTR MAG. THEOL. HERBERT DIETRICH, RIED IM INNKREIS

umzustrukturieren und ein paar Personalrochaden durchzuführen? Aufwachen in diesem Zusammenhang heißt für mich: rasches Überdenken und Handeln hinsichtlich Rolle der Priester, Diakone, PastoralassistentInnen und Frauen; Aufwertung der Wort-GottesFeier, größere Wertschätzung des Kommunionempfanges, Neugestaltung und Anpassung der jahrzehntealten Liturgietexte an das heutige Sprachverständnis. Ja, sogar das gesamte Zeremoniell eines Gottesdienstes sollte nicht als unveränderbar angesehen werden. Auch jenen Menschen, die nicht jeden Sonntag die gemeinsame Feier miterleben, soll ein einfacher und von Berührungsängsten freier Zugang möglich sein. HUBERT EHGARTNER, TAISKIRCHEN

„Wachet auf ...“

Frauen in der Kirche

Diese Worte hörte ich oft in der Advents- und Weihnachtszeit. Zugleich kommt in mir der Gedanke an die gegenwärtige Situation unserer Kirche hoch: Strukturreform, Frauen in der Kirche, Finanzprobleme, Priestermangel, Verfehlungen und Irrwege der jüngsten Vergangenheit. Wäre es nicht höchste Zeit, wirklich wach zu werden und bereit zu sein? Bereit für effiziente und tiefgreifende Lösungen! Ich bin nicht der Meinung, dass der angedachte Weg der Weg ist, der zu staunenswerten Gipfelerlebnissen führt. Vielmehr wird ein Weg im Tal unten beschritten, um den Berg der anstehenden Herausforderungen herum. (...) Ein großes Unternehmen hat ein Riesenproblem: Sein Angebot wird von immer weniger Menschen geschätzt, es kann immer weniger junge Menschen begeistern. Reicht es angesichts dieser Tatsache, die „Verkaufsgebiete“

Zum Leserbrief „Priesteramt und Frauen“, Nr. 50.

Frau Monika Breitwieser hat wirklich einmal das geschrieben, was Sache ist. (...) Es ist keinerlei Arroganz und es ist auch nicht mehr zu bald (!) wenn Frauen auch in der Kirche nicht mehr Personen zweiter Klasse sein wollen. (...) Um es klipp und klar zu sagen, für viele Hilfsdienste in der Kirche sind die Frauen gut genug, aber ich finde, wenn Frauen Diakoninnen oder Priesterinnen werden wollen, dann soll ihnen das auch nicht verwehrt werden. Ich bin mir sicher, dass Jesus nichts dagegen hätte. Ich denke, das ist sowieso nur eine Frage der Zeit – bei diesem Priestermangel. (...) ERNA PRENNINGER, THALHEIM BEI WELS

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung


unter uns Wir haben gewonnen!

Denkmal

Irre Bilder Matthäus FEllinger

Herrschafts-, Dienstamt soll es sein. Von „Begegnung auf Augenhöhe“ sprach damals noch niemand. Die Kirche hat viel gelernt. Solche Bilder würde man kaum mehr finden. In anderen Bereichen kehren sie wieder. Da wird Macht demonstriert und gezeigt. Und wie „autoritär“ funktioniert eigentlich Google? Moderne Sänften haben viele Pferdestärken. Übrigens: Von den Erfolgen der Skispringer haben wir erst daheim erfahren. Die Rückfahrt im Bus war wie ein Lazarett-Transport. Ob es die Bilder waren, die den halben Chor krank gemacht haben? Mitmachen. Was sind für Sie „Irrbilder“, die den Glauben verzerren?

Diese Sänfte stammt von www.buchsokrates.de

Einsenden bis So., 17. Jänner 2020 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Elisabeth Leitner Elisabeth.Leitner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Es ist nicht so einfach mit der Symbolik: Ökologisch gesehen wäre die Sänfte dem Papamobil jedenfalls vorzuziehen.

„Die Kreuze im Leben des Menschen sind wie die Kreuze in der Musik: Sie erhöhen.“ Ludwig van Beethoven. – In Österreich und Deutschland wurde das Beethoven-Jahr eröffnet, anlässlich des 250. Geburtstages am 17. 12. 2020.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Beim letzten „Denkmal“, das ich zu gestalten habe, erlaube ich mir eine persönliche Erinnerung. Es war zum Jahreswechsel 1974/75. Österreichs Skispringer sprangen in diesen Winter sensationell gut, Willi Pürstl gewann Bischofshofen und die Tournee. Mit dem Petriner Chor nahmen wir damals am Welttreffen der Jugendchöre in Rom teil, so auch am Festgottesdienst mit Papst Paul VI. Der Petersdom war gepfercht voll mit Tausenden jungen Burschen, da wurde der Papst auf einer Sänfte hereingetragen. Eigentlich gilt er als jener Papst, der die Sänfte abgeschafft hat. Vielleicht wollte er nur uns Buben eine Freude bereiten. Wie es der Zufall wollte, fiel auch noch ein Lichtstrahl von einem Fenster genau auf ihn. Ein Kirchenbild – als Herrschaftsbild! Gottlob eines, das zu Ende ging. Es gibt nicht nur die Irr-Lehren, es gibt auch die Irr-Bilder im Kirchenleben. Auf falsche Weise stellte die Sänfte dar, was Amt in der Kirche bedeutet: Nicht

Ich verfolge sportliche Events im Fernsehen und live nur selten. So bin ich immer wieder überrascht, wenn ich im Dezember Menschen Fußball spielen sehe ... früher gab’s einmal eine Winterpause. Mindestens so wichtig wie die Sportler/innen sind jene Menschen, die das Geschehen kommentieren. Als ahnungslose Zuseherin bin ich immer wieder erstaunt, wenn mir der Kommentator sagt, dass wir jetzt gewonnen hätten. Wir! Nicht etwa die hart arbeitenden, schwitzenden Fußballer, sondern wir, also auch ich. Das ist klasse! Ich habe noch nie ein Match gespielt und höchstens meinen Brüdern den Ball zugepasst, trotzdem habe ich gewonnen – und das freut mich. Auch im Skisport fahre ich neuerdings wieder mehr Erfolge ein. Vincent Kriechmayr hat gewonAuf nen und mit ihm auch ein weunserem nig ich. Das ist sehr nett, dass Dachboden ich Teil des Erfolgs bin. Danke! müsste noch Andererseits habe ich noch nie das Dia mit erlebt, dass wir spielen, wenn die Wiener Philharmoniker dem Papst beim Neujahrskonzert auftremit Sänfte ten. Noch nie hat eine Komund Lichtstrahl sein. mentatorin gesagt: „Wir haben jetzt Strauß gespielt!“ Aber es ist mir zu kalt Schade, bei den Wiener Philda oben, es harmonikern wäre ich echt gerne dabei gewesen! zu suchen.


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