KiZ-ePaper Nr. 48/2019

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Nr. 48 I 28. November 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

3 Advent. Bischof Manfred Scheuer lädt zum Gebet für den Zukunftsweg. 6 Reportage. Vor 30 Jahren wurde der „Eiserne Vorhang“ geöffnet. 14 Thema. Vor 150 Jahren begann das Erste Vatikanische Konzil. 14 Glaube. „Aus bangen Nächten“ – Besinnung im Advent. 18 Bewusst leben. Ein Adventkalender zum Vernaschen. Die alte Brunnenschale im neuen Stiftsmuseum. Jahrzehntelang stand sie unbeachtet im Stiftspark Wilhering.

Sei Schale Eine Schale im neuen Stiftsmuseum Wilhering steht für den Advent

DESSL

Sie diente jahrzehntelang als Blumenvase und stand unbeachtet im Stiftspark. Die Brunnenschale aus der Spätgotik ist an der Unterseite mit Blattwerk verziert – eine seltene Kostbarkeit. Abt Reinhold Dessl hat sie auf seinen Wegen im Stift Wilhering entdeckt und Experten gezeigt. Die Schale hat nun einen besonderen Platz im neuen Stiftsmuseum. Eine Schale steht für empfangen und geben – und ist so ein Symbol für den Advent: die göttliche Liebe empfangen – und aus ihr handeln. Seite 29


2 Meinung KOMMENTARE

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Adventliche Sehnsucht

Sprachfähigkeit Am 10. Dezember werden die Nobelpreise verliehen. Man darf gespannt sein, wie sich Peter Handke verhalten wird, wenn ihm Fragen zu seiner Haltung gegenüber Serbien seit 30 Jahren gestellt werden. Erst jüngst hat er deshalb wieder ein Interview abgebrochen. Das ist zwar sein Recht, doch ob es geschickt ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn Handke hat öffentliche politische Zeichen gesetzt. Sich den daraus entstehenden, zweifellos unangenehmen Fragen zu entziehen, ist zu einfach. Handke hatte genug Zeit, sich klare Antworten auf kritische Fragen zu überlegen. Interviews abzubrechen, zeugt jedenfalls nicht von jener Sprachfähigkeit, die man von einem Schriftsteller erwarten kann. HEINZ NIEDERLEITNER

„Mir fehlt nichts!“, sagt einer. Wenn er damit meint, er brauche keine besonderen Dinge, ist er möglicherweise ein glücklicher und zufriedener Mensch. Doch eigentlich ist es traurig, wenn jemand von sich sagen muss: Mir fehlt nichts. Nichts und niemand! Ein Leben ohne Erwartung wäre das. Ich hab ja alles – was soll‘s? Christsein – das ist ein Leben im Bewusstsein eines großen Fehlens. Ich bin nicht ganz. Man muss diese empfindliche Stelle in sich entdecken, sie freilegen. Am ehesten spüren das Menschen in einer Einsamkeit. Es ist ein Spüren des Fehlens eines Anderen, ein Sehnen nach Begegnung. Der Advent erinnert Christinnen und Christen an ihre Beziehungsgeschichte mit Gott – als Spüren dessen, was nicht ganz ist. Es ist ein schmerzliches Empfinden. Man nenne es Sehnsucht. Der Advent ist nicht eine Feierzeit eigener Vollkommenheit. Es ist

SUSANNE HUBER

eine Erwartungszeit – weil nicht ganz ist, was ganz werden kann. Die heiligen Schriften erzählen von der Erwartung eines ganzen Volkes, vom Fehlen im Menschlichen überhaupt. Gestillt wird diese Erwartung von einem, der diese Sehnsucht kennt, weil er sich ebenfalls selbst nicht genügte. Gott, der seine Sehnsucht in seiner Verbindung mit den Menschen suchte – in einem Ich und Du. Eine Liebesgeschichte! – Liebe wäre tot, wenn es in ihr kein Fehlen mehr gäbe. Doch es ist ein glückseliges Fehlen.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: CARINA BAUMGARTNER, JUGENDVERTRETERIN

Für die Jugend in der Kirche

Einander achten

20 junge Menschen werden den Papst und den Vatikan künftig in Themenbereichen für ihre Altersgruppe beraten. Eine der internationalen Delegierten ist die Österreicherin Carina Baumgartner.

DON BOSCO

Es sind erschreckende und auch beschämende Zahlen: Laut Statistik hat in Europa eine von drei Frauen in ihrem Leben mindestens einmal Gewalt erlebt – sei es körperlich, sexuell oder physisch. Viele von ihnen sind getötet worden. Die Dunkelziffer ist leider viel höher, denn nicht alle Straftaten kommen zur Anzeige. Bei vielen Opfern spielen dabei Angst, finanzielle Abhängigkeit, Kinder oder die Hoffnung, dass sich der Partner ändert, eine große Rolle. Ort der Tat ist meistens das eigene Zuhause. Um Gewalt an Frauen zu verhindern, braucht es vor allem auch eine Begegnung auf Augenhöhe. Achtung und Respekt voreinander sind unumgänglich und sollten so früh wie möglich gelernt werden.

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Eine „starke Stimme für unsere Anliegen“ soll das neue vatikanische Jugendkomitee sein, wenn es nach der 28-jährigen Wienerin geht. „Wir wollen sagen, was uns wichtig ist, und aktiv mitarbeiten. Die Tatsache, dass die Bestellungen nun für drei Jahre gelten, zeigt,

„Mein Glaube gibt meinem Leben Sinn. Der Gottesdienst, das gemeinsame Feiern, Singen und Beten lassen mich Kraft auftanken.“ CARINA BAUMGARTNER

dass es um eine dauerhafte Einrichtung und nicht nur um einen kurzen Moment geht“, ist die Kindergarten- und Hortpädagogin überzeugt. Sie hat „Soziale Arbeit“ studiert und macht derzeit einen Master als Theaterpädagogin. Erfahrung. Baumgartner vertritt in dem vatikanischen Komitee die Salesianische Jugendbewegung der Salesianer Don Boscos, für die sie seit drei Jahren als pädagogische Referentin arbeitet. Sie repräsentiert damit eine weltweite Bewegung und hat durch Volontariate in Georgien und Äthiopien oder durch die Teilnahme an internationalen Begegnungen schon viele Kontakte rund um den Globus geknüpft. Ein besonderes Anliegen ist der auch ehrenamtlich in der Kinderund Jugendarbeit engagierten jungen Frau die „Generation Laudato si#“, die sich für die Bewahrung der Schöpfung starkmacht. Eine erste Sitzung des neuen Jugendgremiums im Vatikan findet im April statt, doch die jungen Leute setzen schon vorher auf weltweiten Austausch untereinander über die neuen Medien. „Es freut mich, dass Papst Franziskus der Jugend jetzt in der Kirche diesen Platz gibt!“, sagt Baumgartner. HEINZ NIEDERLEITNER


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Bischofswort zum Advent 3

Der Atem des Lebens „Wir wollen gehen im Licht des Herrn“ (Jes 2,5) heißt es am 1. Adventsonntag im letzten Vers der Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja. Dieser Satz läutet den Advent und damit auch das neue Kirchenjahr ein. Im adventlichen Warten auf die Ankunft Jesu Christi zu Weihnachten verharren wir nicht passiv an Ort und Stelle oder lassen wir die Dinge einfach über uns geschehen. Jesu Ankunft will vielmehr aktiv erwartet und vorbereitet werden. Wir wollen im Licht Gottes und in der Kraft Gottes eine neue Perspektive einnehmen, einander wahrnehmen, aufeinander achten und so gemeinsam ihm entgegengehen. Diese Aufbruchshaltung ist Programm für das beginnende Kirchenjahr, ja – für jeden Wandel und Neubeginn.

Bischof Manfred Scheuer bei der Eucharistiefeier zum Diözesanforum am 17. November im Bildungshaus Schloss Puchberg. Diözese Linz/Mayr

Sehr vieles hat sich in den letzten Jahren in Kirche und Gesellschaft verändert. Im Zukunftsweg der Diözese Linz wollen wir diesen Wandel im Licht des Evangeliums gestalten. Es gilt dabei, uns verstärkt bewusst zu machen, was uns trägt und aus welchen Quellen sich unser Glaube speist. An den unterschiedlichen Orten unseres Lebens und Wirkens haben wir den Sendungsauftrag als Christin und Christ zu verdeutlichen, indem wir als Kirche die Nähe zu den Menschen suchen – auch zu jenen, die wir oder die uns aus den Augen verloren haben. Und schließlich werden wir uns darauf besinnen, wie wir als Gemeinschaft feiern, handeln und gut miteinander leben können.

und wer gibt Zeugnis davon? Daher gilt es die Kirche nicht nur „weit“, sondern auch „tief“ zu denken. Wir brauchen geistliche „Tiefenbohrungen“ der Besinnung und des Gebetes. Ansonsten werden wir zu oberflächlichen Aktivisten. Gebet ist so etwas wie der Testfall des Glaubens und der Hoffnung.

Gott anvertrauen. Vom Gebet geht eine große Kraft aus und es stärkt das Miteinander. Nehmen Sie bitte unsere Ortskirche von Linz in Ihre jeweils vertraute Form des Gebetes von der Anbetung bis zum Rosenkranz, vom Wallfahren und Pilgern bis zum Schweigen und zur Kontemplation, vom Dank bis hin zur Klage.

„Ich möchte Sie alle bitten, diesen Zukunftsweg unserer Diözese mit Ihrem persönlichen Gebet, aber auch mit gemeinschaftlichem Beten zu begleiten.“

Es stehen also wichtige Weichenstellungen bevor. Ich bitte euch den Zukunftsweg im Licht des Herrn gehen, was auch bedeutet, diesen Weg mit dem Herzen und unserem Glauben zu verknüpfen, denn wir sollen ja „Gott lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit allen Gedanken und aller Kraft“ (Mt 12,30). Beim Zukunftsweg geht es letztlich um die Frage: Wie geht Christsein heute? Oder: Wie können Christinnen und Christen die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbar machen? Oder auch: Wie geschieht eine Einführung ins Christsein

Der Zukunftsweg entscheidet sich auch daran, ob wir miteinander und füreinander beten und Eucharistie feiern können. Ich möchte Sie daher alle bitten, diesen Zukunftsweg unserer Diözese mit Ihrem persönlichen Gebet, aber auch mit gemeinschaftlichem Beten zu begleiten. Ich sage den alten und kranken Menschen, den Gebetsgruppen, den Gemeinschaften und Bewegungen, den vielen Ordensleuten ein großes „Vergelt’s Gott“ dafür, dass sie uns „ins Gebet“ nehmen und unsere Anliegen

Papst Franziskus bezeichnet das Gebet als „Atem“ und „Herzschlag der Kirche“: „Wir sind uns nicht immer bewusst darum, dass wir atmen, doch wir können damit nicht aufhören.“ Das Gebet gehört zum Christsein dazu, es macht uns lebendig, ja es ist lebensnotwendig. Beten hilft, die adventliche Haltung des Entgegengehens, des Perspektivenwechsels und der Erwartung von Gottes Gegenwart unter uns Menschen zu konkretisieren. Wo gebetet wird, da können starre Denkmuster aufgebrochen werden, da kann der Zuversicht, der Hoffnung und dem Vertrauen in eine vitale Zukunft ein tragfähiger Boden bereitet werden. Wir wollen gehen im Licht des Herrn. Stellen wir unseren Weg unter die Kraft des gemeinsamen Gebets und erwarten wir Gottes Nähe in allem, was kommen wird. Ich erbitte für Sie Segen, Frieden und Freude für das Fest der Geburt Jesu Christi. Manfred Scheuer Bischof von Linz


4 Oberösterreich Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer am 8. 12.

Im Dom: Gedenken an „Sternenkinder“ Stirbt ein Kind während der Schwangerschaft oder kurz vor oder nach der Geburt, erleben Eltern das als Schock. Die Sehnsucht nach dem Kind, alle Hoffnungen und Bilder, die sich Eltern schon vom Kind gemacht haben, werden plötzlich zunichte gemacht und Trauer und Leere machen sich breit. Es ist nicht einfach, damit umzugehen. Manche möchten darüber reden, andere möchten am liebsten allein damit sein. Weltweit wird am 8. Dezember an diese verstorbenen Kinder erinnert.

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„Wir sind die Verursacher“ „Wir dürfen nicht um die Klimakrise kreisen, sondern wird müssen sie als Chance wahrnehmen, damit wir in eine nachhaltige Entwicklung kommen“, appellierte der Klimaforscher Arnulf Grübler beim Netzwerktreffen der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich im Bildungshaus St. Magdalena am 22. November 2019. Das Klimavolksbegehren, das sich derzeit in der Einleitungsphase befindet, greift entscheidende Themen der Umwelt auf. Daher trage die KA dieses Volksbegehren vollinhaltlich mit, betont Maria Hasibeder, Präsidentin der KA Oberösterreichs.

Im Mariendom. Am Marienfeiertag, 8. Dezember, 15 Uhr, leitet Bischof Manfred Scheuer einen Gedenkgottesdienst für die so früh verstorbenen „Sternenkinder“ und ihre Eltern im Linzer Mariendom. Mitarbeiter/innen der Krankenhausseelsorge, der Katholischen Frauenbewegung und von BEZIEHUNGLEBEN.AT sowie die Dommusik mit Josef Habringer gestalten den Gottesdienst mit. Der Trauer um die Sternenkinder soll in dieser Feier Raum gegeben werden.

Als „alte Schallplatte“ bezeichnete sich der Forscher am Institut für angewandte Systemanalyse in Laxenburg, Arnulf Grübler: „Seit dreißig Jahren liegen für die Wissenschaft die Folgen des Klimawandels auf dem Tisch.“ Nur bewegt hat sich nichts, so seine ernüchternde Erfahrung. Er plädiert daher, den Klimawandel nicht unter dem Vorzeichen von Krise abzuhandeln, sondern als Chance zu begreifen, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht: „Ich möchte nicht Verzicht predigen, sondern durch intelligentes Verhalten eine hohe Lebensqualität sicherstellen.“ Die Ausgangssituation für Veränderungen ist für Grübler paradox: „Trotz der Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun, haben wir noch immer ein stei-

Lesung in Ursulinenkirche. Am Montag, 9. Dezember, 19 Uhr wird eine musikalische Lesung in der Linzer Ursulinenkirche (Landstraße 31) angeboten. Sie steht unter dem Thema „Die Abwesenheit des Glücks – die Geschichte eines Sternenkindes“. Rainer Juriatti erzählt. Musik mit Arnold Meusburger und Philipp Lingg.

„Trotz der Bereitschaft etwas zu tun, haben wir ein steigendes Konsumverhalten. “

XX Die 25 Familienberatungsstellen von BEZIEHUNGLEBEN.AT stehen immer für Gespräche zur Verfügung.

Arnulf Grübler, Mitglied im Weltklimarat

Ständige Diakone. Die Herbsttagung der Ständigen Diakone wurde mit einer Gratulation zum 90. Geburtstag von Dr. Eduard Röthlin eröffnet, der viele Jahre lang als Ausbildungsleiter das Ständige Diakonat in der Diözese geprägt hat. Der Studientag stand unter dem Thema „Christentum und Islam im Dialog“, den Stefan Schlager (2. v. li.) von der Theologischen Erwachsenenbildung der Diözese Linz, mit dem islamischen Religionspädagogen Murat Baser (links) und weiteren Gästen gestaltete. privat

Braunau. Am 24. November 2019 hat der Bischof für die serbbisch-orthodoxen Christen in Österreich und der Schweiz Andrej Cilderdzic (Mitte) erstmals eine „Göttliche Liturgie“ in der serbischen Kirche Braunau gefeiert. Dies gilt als große Ehre. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde unter Pfarrer Dalibor Brnzej (links) hat den Bischofsbesuch als Festwochenende gestaltet, zu dem an die 1000 Gläubige gekommen sind. Vor einem Jahr konnte sie das leerstehende Gotteshaus vom Kapuzinerorden kaufen. stockhammer


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Oberösterreich 5

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Leise Töne der Erinnerung Bereits 1996 hat sich die ehemalige „Führerstadt“ Linz per Gemeinderatsbeschluss verpflichtet, eine umfassenden Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus inklusive der Geschichte der Entnazifizierung nach 1945 zu betreiben. Das Archiv der Stadt Linz hat bereits in einer Reihe von Publikationen und Ausstellungen das Thema aufgegriffen.

Anita Berner hat den Vortrag von Arnulf Grübler „mitgezeichnet“ und in Bilder umgesetzt, sodass die Zuhörer/innen ein Protokoll hatten, ohne sich selbst Notizen machen zu müssen. kiz/Jw (2)

gendes Konsumverhalten.“ Nachdrücklich betonte er die Verflochtenheit jeder/jedes Einzelnen in den Klimawandel: „Wir sind die Verursacher der Emissionen und des Anstiegs der Erderwärmung.“ Er hält nichts davon, reflexartig die Verantwortung auf die Industrie oder die Landwirtschaft zu schieben – so sehr sie involviert sind. „Verursacher ist das Individuum, Verursacher sind wir“, lautet für Grübler das Grundgesetz der Klimapolitik. Schritte, die Richtung Lösung der Krise führen, sieht er in der Reduktion auf allen Ebenen: „Das geht einfacher als man glaubt, weil wir hoffnungslos ineffi-

zient sind.“ Im Blick auf das Auto zum Beispiel lässt sich mit intelligenten Methoden dieselbe Mobilität mit zehn Prozent der bisher eingesetzten Energie erreichen. Grüblers Appell an das Publikum: „Wir brauchen nicht nur Klimaziele, sondern gesellschaftliche Nachhaltigkeitsvisionen.“ Was die Politik und Gesellschaft zur Begrenzung der Erderwärmung beitragen können, diskutierten Landtagsabgeordnete Regina Aspalter (ÖVP), LAbg. Michael Fischer (FPÖ), Michael Lindner (SPÖ), NAbg. Ralph Schallmeiner (Grüne) und Lucia Göbelsberger vom Sozialreferat der Diözese. WAllner

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Die Erinnerung hören. Nun soll im öffentlichen Raum der Stadt an die NS-Opfer erinnert werden. Nach einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom Jänner 2019 wurde ein Kunstwettbewerb durchgeführt. Nach dem Entwurf „Erinnern …“ des Künstlers Andreas Strauss wird dieses Vorhaben verwirklicht: Stelen mit Klingeln werden in den Straßenzügen aufgestellt werden, wo NSOpfer ihre letzte, frei gewählte Wohnadresse hatten. In die ca. 1,5 Meter hohen Stelen werden Namen und Daten graviert. Neben den Namen sind mechanische Türklingeln angebracht, die, wenn man sie drückt, einen leisen Klingelton erzeugen.

Studientag des Beratungszentrums der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz

Führen nach dem „Heldenprinzip“ Eine Organisation zu leiten, heißt heute nicht mehr, Befehle zu erteilen, sondern zu einem gemeinsamen und eigenständigen Arbeiten zu motivieren. Das war Thema eines Studientages für Schulleiterinnen und -leiter im Bildungshaus Schloss Puchberg.

dungsdirektion Oberösterreich, die den Schulleiter/innen mehr Eigenständigkeit zukommen lässt. „Es findet gerade ein enormer Wandel statt, weg vom Befehlen hin zu mehr Autonomie und Menschlichkeit“, sagte Volksschuldirektorin Elisabeth Heinisch.

Rund 120 Schulleiterinnen und Schulleiter kamen am 19. November 2019 zum Studientag des Beratungszentrums der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Unter dem Motto „Schule gestalten – Führen zwischen Partizipation und Verantwortung“ konnten sie sich Impulse für ihre Arbeit holen. Diese steht im Zeichen der Veränderung. Das zeigt sich etwa in der Umwandlung des Landesschulrates zur Bil-

Das „Heldenprinzip“. Damit Veränderungen in Organisationen wie den Bildungseinrichtungen greifen können, ist ein langer Atem nötig, bis schließlich neue Konzepte im Arbeitsalltag umgesetzt werden können. Die Dramaturgin und Systemische Beraterin Nina Trobisch erklärte in diesem Zusammenhang das sogenannte „Heldenprinzip“. Es greift auf die Figur des Helden bzw. der Heldin zurück, die seit der Antike in zahl-

Elisabeth Heinisch, MA leitet die Volksschulen in Kremsmünster und Kirchberg. KiZ/CG

reichen Erzählungen überliefert wird. Sie erfahren den Aufbruch aus dem Gewohnten, müssen Abenteuer bestehen und die Rückkehr so gestalten, dass sie mit ihren neuen Erkenntnissen die alte Welt zum Positiven verändern können. Der Tag mit Vorträgen und Workshops wurde vom Beratungszentrum der Pädagogischen Hochschule organisiert. Das Team unterstützt Organisationen im Schul- und Elementarbereich dabei, Ziele zu klären und Lern- und Arbeitsprozesse zu gestalten. Christine Grüll


6 Reportage

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„Der Eiserne Vorhang war für mich keine Grenze“ Vor 30 Jahren fiel der Eiserne Vorhang. Der Heimatforscher Werner Lehner aus Bad Leonfelden intensivierte mit der Wende die Spurensuche nach den geschliffenen Dörfern im früheren Niemandsland. Zugute kam ihm dabei, dass er schon zur Zeit des Kalten Kriegs den freundschaftlichen Kontakt über die Grenze hinweg gepflegt hat. Von Paul Stütz

A

m 11. Dezember 1989. Gemeinsam mit seinem südböhmischen Amtskollegen schneidet Oberösterreichs Landeshauptmann Ratzenböck den Stacheldraht an der Grenze zwischen dem Mühlviertel und der damaligen Tschechoslowakei durch. „Nie mehr sollen solche Zäune zwischen Völkern errichtet werden. Wir sind wieder Nachbarn geworden“, sagt Ratzenböck vor laufenden Kameras. Auch für den Bad Leonfeldener Werner Lehner war es „wie ein Wunder“. „Auf einmal ist man ganz leicht rübergefahren“, sagt Lehner. „Und man hat förmlich gemerkt, wie die Leute drüben aufatmen.“ Er ist einer der Menschen, die bereits zu Zeiten des Kalten Kriegs die Nachbarschaft zu den Tschechen gepflegt haben. „Ich bin damals von vielen belächelt worden, dass man sich mit denen nichts anfängt“, erzählt der 77-jährige Heimatforscher. Er ließ sich davon nicht beeindrucken, führte Reisegruppen bereits in der kommunistischen Zeit nach Südböhmen. „Der Eiserne Vorhang war für mich keine Grenze. In gewisser Weise war ich auch ein Türöffner. Nach der Wende haben mich manche für meinen Riecher bewundert“, erzählt er. Immer zu Weihnachten ist er die paar Kilometer von Leonfelden bis zur Zollwache gefahren, hat den tschechischen Zollwachebeamten frohe Weih-

nachten gewünscht und ihnen Süßigkeiten von der Lebzelterei Kast­ner geschenkt. Heute noch ist er in freundschaftlichem Kontakt mit den ehemaligen Grenzern. Großvater weckte Interesse. Der Heimatforscher, der etwas Tschechisch kann, reagierte damals in mehreren brenzligen Situationen unerschrocken. „Einem Soldaten, der die Waffe auf mich richtete, habe ich gesagt, er soll das Maschinengewehr weglegen, dann bekommt er 20 Schilling von mir. Das hat tatsächlich funktioniert. Später hat

Gleich nach der Grenze erinnert dieses Schild an Radvanov, das einst südlichste Dorf Böhmens. Es wurde 1950 dem Erdboden gleichgemacht.

er uns sogar daheim in Bad Leonfelden besucht“, erinnert er sich. Das Interesse für die nahen Nachbarn hat sein Großvater geweckt, der im südböhmischen Radvanov als Hüterbub gearbeitet hat. Später sollte Werner Lehner als Gärtnerlehrling im Stift Wilhering auf viele Heimatvertriebene treffen. So lebten auch einige Klosterbrüder aus dem Zisterzienserstift Hohenfurth in dieser Zeit im Mutterkloster in Wilhering. Dadurch erfuhr er über die Geschichten von den Dörfern im Grenzgebiet, aus denen die deutschen Bewohner/innen nach 1945 vertrieben wurden, und die danach von den Kommunisten so gründlich geschliffen wurden, dass sie komplett vom Erdboden verschwanden. Die Sprengarbeiten des tschechischen Militärs hörte man damals bis nach Bad Leonfelden. 154 Marterl. Nach der Wende nutzte Werner Lehner die Gunst der Stunde und intensivierte gemeinsam mit der Hohenfurther Pfarrgemeinschaft die historische Spurensuche im früheren Niemandsland. Für die aus dem Grenzgebiet vertriebenen Deutschen, denen sich Lehner stets verbunden fühlte, bot die Wende die Möglichkeit, die alte Heimat endlich wieder zu besuchen. 154 Marterl hat Lehner, der praktisch täglich in Südböhmen unterwegs ist, gemeinsam mit seiner


Reportage 7

Werner Lehner weiß, wo all die geschliffenen Dörfer standen. Die Gedenkkreuze erinnern an das Schicksal der Vertriebenen.

KIZ/ps(3)

Fall des Eisernen Vorhangs Knapp 40 Jahre hatte der Eiserne Vorhang Europa in „Ost“ und „West“ geteilt. 1989 ging dann mit der Samtenen Revolution die jahrzehntelange Ära des Kalten Krieges abrupt zu Ende und die Stacheldrahtbarriere wurde abgebaut.

Frau und seinem Sohn in Eigenregie wieder neu aufgebaut. „Das kommunistische Regime ließ die Marterl umstoßen, damit man sich nicht mehr orientieren konnte, wo die Siedlungen früher waren“, berichtet er. „Religion hat bei den Heimatvertriebenen eine große Rolle gespielt. Bei der Renovierung der religiösen Kleindenkmäler geht es aber auch darum, den Menschen, die hier lebten, ihre Heimat wieder zurückzugeben. Und es ist für mich eine grenzüberschreitende Kulturarbeit.“ Beide Seiten profitieren. Dank Lehner kann man dadurch den Spuren von Generationen folgen, ihr Leiden nachvollziehen und die alte Heimat als geistiges Erbe durchwandern. Gedenkkreuze und Infotafeln geben eine Vorstellung davon, wie die alten Dörfer früher ausgesehen haben. Die Aufschriften sind dabei auf Deutsch und Tschechisch. „Deutschtümelei liegt mir fern. Wir sind hier auf tschechischem Staatsgebiet und müssen das akzeptieren“, sagt Lehner. Die respektvolle Haltung bewahrt davor, dass alte Wunden zwischen Tschechen und Österreichern wieder aufreißen. Seine Arbeit ist damit auch bei den tschechischen Nachbarn sehr akzeptiert, die sehen, dass von der Erhaltung der Kleindenkmäler beide Seiten profitieren.

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Ab den späten 1940er-Jahren trennte Südböhmen und das Mühlviertel ein gut bewachtes Sperrsystem. 167 Kilometer lang zog sich der Eiserne Vorhang in zwei Reihen Stacheldraht zwischen dieser Grenze. Das kommunistische Regime hatte damit eine Hürde aufgebaut, die kaum Kontakte zuließ. In der Nähe des Eisernen Vorhangs kamen viele Menschen zu Tode: auf der Flucht, bei Unfällen im verminten Gebiet und durch Schüsse der Soldaten. Häuser, Kirchen, und Kapellen auf tschechischem Gebiet wurden von den Kommunisten in den 1950er-Jahren gesprengt. Das Grenzland wurde zum Niemandsland, es war militärisches Sperrgebiet.

154 Marterl wurden unter der Leitung von Werner Lehner bereits renoviert.

Nachdem Ungarn bereits im Mai 1989 mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs an der Grenze zu Österreich begonnen hatte, wurde am 11. Dezember 1989 auch die oberösterreichisch-tschechische Grenze bei Wullowitz im Mühlviertel durchtrennt. Vor den Augen der Öffentlichkeit durchschnitt Landeshauptmann Josef Ratzenböck gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden von Südböhmen, Miroslav Šenkyr, an der oberösterreichisch-tschechischen Grenze eigenhändig den Draht. 1993 zerfiel die Tschechoslowakei in zwei Staaten, Tschechien und die Slowakei. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 2004 ist die tschechische Republik endgültig nach Europa zurückgekehrt.


8 Lebendige Kirche

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Stenogramm Wallern. Nach dreiwöchiger Arbeit in schwindelnder Höhe und im Inneren des Kirchturmes konnte am Sonntag, 17. November 2019 das neue Kirchturmkreuz gesteckt werden. Nach der Segnung durch Pfarrer Gerhard Schwarz und Diakon Alfred Ortner wurde das ca. 35 kg schwere Kreuz von erwachsenen Ministrantinnen zum Turm getragen. In das Innere der Kugel wurde u. a. die Kopie der Urkunde von der Kirchweihe 1982 gelegt.

privat

„Ins Wasser fällt ein Stein“ Freistadt. Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden und Zukünftigem Raum zu geben ist bei der Neugestaltung der Taufkapelle in der Pfarrkirche Freistadt gelungen. Die Künstlerin Claudia Czimek wollte, passend zu den „Heiligen Geist“-Fenstern von Rudolf Kolbitsch, das Element Wasser in der Taufkapelle hervorheben. Ihr Lieblingslied aus Kindheitstagen –„Ins Wasser fällt ein Stein“ – war dabei inspirierend. Blau als Farbe des Wassers und der Kreis als Symbol des Lebens finden sich auch in der künstlerischen Gestaltung wieder. Die Wasserkreise hat sie in Lichtkreise aus getriebenem Messingblech übersetzt, das alte Mauerwerk bleibt sichtbar. Die Namen der Täuflinge werden nun in Messingscheiben eingeschrieben und an der Wand angebracht. elle

pucher

Renovierung der Kapelle in der Burg Altpernstein

Was Pilger zur Burg Altpernstein führt Mit der Renovierung der Marienkapelle in der Burg Altpernstein wird die Bedeutung des beliebten Wallfahrtsortes im Kremstal unterstrichen. Wie die KirchenZeitung berichtete, plant das Institut für Soziale Kompetenz (ISK), den Vollbetrieb auf der Burg Altpernstein im Frühjahr 2020 zu starten. Das ISK will die Burg vorrangig für Schülergruppen nutzen, die hier Feriencamps machen können. Nicht zuletzt soll das 1.000 Jahre alte Gebäude attraktives Ziel für Familien und Ausflügler sein. Nicht vergessen wird bei der Gesamtrenovierung der Burg auf die darin befindliche Marienkapelle. Nach vielen bewegten Jahren zeigen sich Risse in der Decke des Gotteshauses und der Putz bröckelt. Nun ist es an der Zeit, dass die Kapelle zu einem würdigen Raum wird. Damit unterstreicht das ISK die Bedeutung der Burg Altpernstein für Pilger. Wechselvolle Geschichte. Auch wenn die Kapelle ursprünglich für die Inhaber der Burg und ihr Gesinde gebaut wurde, war sie immer wichtig für das ganze Kremstal und

So soll die Kapelle bald wieder aussehen. isK/Helena wimer

die katholischen und evangelischen Christen. Der erste Hinweis ist in einer Urkunde aus dem Jahr 1359 zu finden: Da stiftet Eberhard von Wallsee das „Benefizium Pernstein zu Unserer Lieben Frau“. In der frühen Reformationszeit war Dorothea Jörger die erste Herrin auf Pernstein und eine der ersten An-

hängerinnen der Reformation. Sie erbat sich von Martin Luther einen verlässlichen Prediger. Für rund hundert Jahre war dann immer ein evangelischer Prediger im Kremstal – der Grund, warum fast alle Familien dort evangelisch waren. Der Stuck, der heute die Kapelle ziert, stammt aus der Zeit der Gegenreformation: Der Besitz von Karl Jörger, dem Anführer der evangelischen Adeligen im Land, wurde vom Kaiser beschlagnahmt und kam an Adam Graf Herberstorff, den bayerischen Statthalter in Oberösterreich, der die Kapelle umbauen ließ. Die Renovierung trägt dieser bedeutsamen Geschichte Rechnung und macht die Burg Altpernstein zu einem attraktiven Ziel für Pilgerinnen und Pilger jeder Konfession. Zudem soll die Marienkapelle für Taufen und Hochzeiten offenstehen. Spendenaktion. Für die aufwändige Sanierung der Kapelle führt das Institut für Soziale Kompetenz die Bevölkerung eine Spendenaktion durch. XX https://www.burgaltpernstein.at/ content/inhalte/altpernstein/marienkapelle_spendenaktion/index_ger.html


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Pfarren & Regionen 9

Beim Rundgang durch das „Palfinger Werk“ in Lengau: Dechant Marek Michalowski (von links), Josefine Palfinger, Standortleiter Alfred Asen und Bischof Manfred Scheuer. Hubert und Josefine Palfinger haben ab Mitte der 1960-iger-Jahre aus einer Werkstätte für landwirtschaftliche Geräte ein Unternehmen für LKW-Ladekräne geschaffen, das zur heutigen Palfinger AG wurde, deren Hauptaktionär die Familie Palfinger ist. Rechtes Bild: Der Bischof im Gespräch mit einem Palfinger-Mitarbeiter. KIZ/JW (2)

Visitation des Dekanates Mattighofen

Technik und Leidenschaft Im Rahmen der Dekanatsvisitation Mattighofen hat Bischof Manfred Scheuer am Mittwoch, 20. November 2019 in Lengau das Werk des Kranherstellers Palfinger besucht. Wenn von einem LKW Ziegel abgeladen oder Baumstämme zum Abtransport auf einen Lastwagen gehoben werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies mit einem Ladekran der Palfinger AG geschieht. Das Unternehmen ist als Kranhersteller Weltmarktführer und beschäftigt an 35 Standorten knapp 11.000 Mitarbeiter/innen. Rund 1.180 von ihnen sind in Lengau, dem größten Pro-

duktionsstandort der Palfinger AG, tätig. Bischof Manfred Scheuer sagt nach der Führung durch das Werk: „Ich bin beeindruckt von der Leistung, die im Unternehmen erbracht wird, besonders von dem Zusammenwirken technischer Entwicklung und der Leidenschaft, mit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an der Arbeit sind. Ich wünsche dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg.“ In Lengau werden zur Zeit 84 Lehrlinge ausgebildet. Aufgrund des steigenden Bedarfs an Fachkräften investiert Palfinger in ein neues Ausbildungszentrum. Der Ausbau zum Palfinger Campus Lengau beginnt voraussichtlich 2020 und wird

neben Fortbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter/innen dann Kapazitäten für rund 200 Lehrlinge bieten. Besser machen. Der Bischof war auch „von der Leidenschaft fasziniert, es immer besser zu machen“. Dieser Anspruch und das Bemühen darum waren für ihn beim Gang durch das Werk und bei den Begegnungen deutlich spürbar. Eröffnet wurde die Werksführung mit einer Segensfeier. Bischof Scheuer betete um Gottes Schutz für die Mitabeiter/innen und das ganze Werk. Josef Wallner

Glaubenfest für Jung und Alt Munderfing. „Hurra, dieses Fest ist wunderbar!“, so sang und tanzte eine große Schar von Kindern aus Munderfing und Umgebung beim Familiengottesdienst, den Bischof Manfred Scheuer bei der Dekanatsvisitation am Freitag, 22. November 2019 in der Pfarrkirche Munderfing feierte. Kindergarten- und Schulkinder bauten vor dem Altar auf einer Tafel das Dekanat Mattighofen

zusammen. Für jede der 17 Pfarren wurde ein buntes Puzzleteil gebracht und eine Kerze entzündet. Das Dekanat Mattighofen erstrahlte so in vielen Farben. Zum Ende des Gottesdienstes ließen sich die Familien von Bischof Scheuer segnen. „­Heute war unser Glaube und unsere Kirche erlebbar!“ war nach diesem Gottesdienst bei der anschließenden Agape immer wieder zu hören. Steidl/Stangl


10 Thema

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150 Jahre Erstes Vatikanisches Konzil

Auch ein Konzil ist ein Kind seiner Zeit Große Jubelfeiern wie zum 50. Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils sind nicht zu erwarten: Das am 8. Dezember 1869 in Rom eröffnete I. Vatikanum hat in der römisch-katholischen Kirche keinen guten Ruf. Das hat mit dem damals verkündeten Unfehlbarkeitsdogma, aber auch mit den Umständen dieser Kirchenversammlung zu tun. Die Nachwirkungen sind bis heute zu spüren. Heinz Niederleitner

B

litze und Donnerschläge begleiteten die Schlussabstimmung über das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit am 18. Juli 1870. Die einen sahen darin die Demonstration göttlicher Zustimmung für das Dogma, die anderen Gottes Zorn dagegen. Zwar war klar, dass sich eine Mehrheit der versammelten Bischöfe dafür aussprechen würde. Dass es aber 533 gegen zwei waren, hatte damit zu tun, dass rund 60 Bischöfe Rom bereits verlassen hatten, um nicht dagegen stimmen zu müssen. Berücksichtigt man diesen Aspekt, ist die Konzilskonstitution Pastor aeternus mit dem genannten Dogma weit entfernt von jenen Mehrheitsverhältnissen, welche die Dokumente des Zweiten Vatikanums erreichten. Daneben gehen andere Themen des Konzils 1869/70 unter: Gegen den Jurisdiktionsprimat des Papstes, also seiner obersten Befehls- und Rechtsgewalt in der Kirche, gab es viel weniger Einwände. Die andere Konstitution, Dei Filius, ist heute ein Spezialthema für Kirchenhistoriker. Zu mehr kam das

Konzil nicht, weil es wegen des ausbrechenden Krieges in Italien und dem Ende des Kirchenstaates in der italienischen Staatseinigung abgebrochen und nicht fortgesetzt wurde. So bleibt es bis heute vor allem das Konzil der päpstlichen Unfehlbarkeit. Vorgeschichte. Will man erfahren, wie es dazu kommen konnte, muss man die Vorgeschichte betrachten. Dazu gehören die Aufklärung und die Französische Revolution. Gab es hier zunächst auch eine Einbindung von Klerus und Kirche, so kam es doch letztlich zu antikirchlichen Exzessen in Frankreich. Als verzögerte Reaktion folgte die antimoderne Haltung, die vor allem von Papst Gregor XVI. in seiner Enzyklika Mirari vos (gegen Rationalismus, Gewissens- und Meinungsfreiheit) befeuert wurde. Sein Nachfolger Pius IX. erweckte zunächst Hoffnung auf einen gelösteren Umgang mit der modernen Welt. Doch dann kamen die europäischen Revolutionen 1848, Pius IX. musste das revolutionäre Rom für über ein Jahr verlassen.

Von da an verfolgte er eine konservative Politik, die in dem berüchtigten Syllabus errorum gipfelte. In diesem „Irrtumsverzeichnis“ findet man unter anderem Gewissens- und Religionsfreiheit, Sozialismus oder Liberalismus gebrandmarkt. Zur Vorgeschichte des Ersten Vatikanischen Konzils gehören aber auch jene technischen Neuerungen, die vor allem die Verbreitung von Ideen beschleunigten. Manche Kirchenfürsten sahen die Notwendigkeit, schnell auf Entwicklungen reagieren zu können. Also ging es auch in diesem Sinne auf dem Ersten Vatikanischen Konzil darum, wie die Kirche auf die moderne Welt antworten sollte. War ein Papst, der unfehlbare Entscheidungen treffen sollte, das geeignete Mittel? Auf dem Konzil selbst spalteten die damit verbundenen Fragen die Bischöfe in zwei Gruppen: die eher konservative Majorität (Mehrheit), die für die Unfehlbarkeit war, und die Minorität (Minderheit). Freilich bestanden auch innerhalb dieser Gruppen große Unterschiede. Insgesamt agierte die Minorität er-

Kritiker und Anhänger des Unfehlbarkeitsdogmas (von links): Die Kardinäle Schwarzenberg (Prag) und Rauscher (Wien) waren gegen die Dogmatisierung, ebenso der exponierte Bischof Stroßmayer (Đakovo). In moderater Form dafür waren der St. Pöltner Bischof Feßler (4. von links), der auch Sekretär des Konzils war, und sein Brixener Amtsbruder Gasser. Trotz zeitweiliger Zweifel stimmte der Linzer Bischof Rudigier (ganz rechts) für das Dogma. Archiv (6)


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Thema 11

28. November 2019

Während der Verkündung des Unfehlbarkeitsdogmas blitzte und donnerte es über dem Petersdom.

Buchtipps

ZUDER / LAIF / PICTUREDESK.COM

Auf zwei neue Bücher zum Ersten Vatikanischen Konzil sei hingewiesen: Um ein gerechtes historisches Urteil bemüht ist die „Kleine Geschichte“ dieses Konzils von Bernward Schmidt. An dem Buch gibt es kaum etwas auszusetzen, nur der Kontext des drohenden italienischen Einmarsches in den Kirchenstaat und Rom kommt etwas zu kurz. Aber das Konzil ist in Inhalt und Ablauf sehr verständlich dargestellt. Komplexer, aber für heute interessant ist die Analyse von Peter Neuner, der zeigt, wie sich das I. Vatikanum auch heute noch auswirkt, vor allem auch wie es in Teile des II. Vatikanischen Konzils eingeflossen ist. Da das an manchen Stellen nicht offensichtlich ist, ist das Buch eine lohnenswerte Lektüre. Bernward Schmidt: „Kleine Geschichte des Ersten Vatikanischen Konzils“ Herder Verlag, 376 Seiten, 39,10 Euro. Peter Neuner: „Der lange Schatten des I. Vatikanums. Wie das Konzil die Kirche heute noch blockiert“, Herder Verlag, 239 Seiten, 28,80 Euro.

folgloser und vergab sich so Einfluss auf die Erstellung von Konzilstexten. Bei der Formulierung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen wurde um jedes Wort gerungen: Es geht um Fälle, wenn der Papst „in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet“. Entschieden wird über „eine Lehre über Glauben oder Sitten“, die „von der ganzen Kirche festzuhalten“ sei. In diesen Fällen besitze der Papst „aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte“. Diese endgültigen Entscheidungen sei aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich. Interpretationen. Das war und ist für Interpretationen offen: Einerseits braucht der Papst zwar keine „Zustimmung“ der Kirche (dieser Passus war überhaupt erst knapp vor Schluss hineinreklamiert worden), andererseits geht es um den Glauben der Kirche – und nicht des Papstes. So ist die Frage nicht eindeutig zu beantworten, wann genau der Papst „unfehlbar“ spricht. Unstrittig war das bei Pius XII., der 1950 die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma erklärte – nachdem er eine Befragung der Bischöfe durchgeführt hatte. Die umstrittene Pillenenzyklika Humanae vitae (1968) von

Paul VI. konnten Bischofskonferenzen abmildern, eben weil sie nicht unfehlbar ist. Umstritten ist das Schreiben Ordinatio sacerdotalis (1994) von Johannes Paul II. zur Unmöglichkeit der Priesterweihe für Frauen. Römische Ämter sprechen hier von einer endgültigen Entscheidung – aber konnte sich Johannes Paul II. dabei auf den Glauben der Kirche berufen? Folgen. Zu den direkten Folgen des I. Vatikanums gehören die Abspaltung der altkatholischen Kirche und der Kulturkampf gegen die Katholiken in Bismarcks Deutschland. In Österreich kam die Unfehlbarkeit des Papstes den Liberalen zugute: Sie konnten unter Berufung auf die neue Situation das verhasste Konkordat von 1855 für ungültig erklären. Das I. Vatikanum blieb ein Fragment. Das II. Vatikanische Konzil ergänzte die päpstliche Macht durch bischöfliche Kollegialität, bestätigte aber auch das Vorgängerkonzil. Jedoch ist dieses als Kind seiner Zeit außerhalb seiner historischen Zusammenhänge nicht verständlich. Insofern stellt sich die Frage, ob die Kirche das Erste Vatikanum nicht geschichtlich einordnen und bewerten sollte. Das hieße, das Konzil im Kontext seiner Entstehung zu betrachten und auf die Anwendung einer päpstlichen Unfehlbarkeit angesichts anderer Umstände künftig zu verzichten.

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Pius IX. konnte herzlich, aber auch aufbrausend sein. KNA


12 Panorama Kurz berichtet Orden. Die Männer- und Frauenorden in Österreich wachsen zusammen. Bei einer Sitzung am Montagnachmittag im Kardinal König-Haus in Wien wurden die Statuten für die zukünftige „Ordenskonferenz Österreich“ beschlossen, in der Männer- und Frauenorden gemeinsam arbeiten. Zum designierten Vorsitzenden wurde der Salzburger Erzabt Korbinian Birnbacher gewählt, zur Stellvertreterin Schwester Franziska Bruckner, Generaloberin der Gemeinschaft der Franziskanerinnen Amstetten. Der Zusammenschluss und alle personellen Weichenstellungen werden allerdings erst dann schlagend, wenn die Statuten von Rom approbiert sind. Bis dahin bleibt der jetzige Vorstand mit Schwester Beatrix Mayrhofer und Abt emeritus Christian Haidinger an der Spitze im Amt.

28. November 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Papst Franziskus reiste von 19. bis 26. November nach Thailand und Japan

Erfüllung eines Jugendtraums Bei der siebten Auslandsreise von Papst Franziskus in die ostasiatischen Länder Thailand und Japan ging es um Religionen und Frieden, Atomwaffen und Inkulturation. Vor 350 Jahren war in der thailändischen Hauptstadt Bangkok die erste offizielle katholische Mission errichtet worden. Das Jubiläum ist formaler Anlass des Papstbesuchs in dem buddhistisch geprägten Königreich. Mit an die 400.000 Gläubigen sind die Katholiken unter den 69 Millionen Einwohnern Thailands, die vor allem Buddhisten sind, eine sehr kleine religiöse Minderheit. Sie leben in elf Diözesen mit 436 Gemeinden und 662 Priestern. Papst Franziskus ist nach einer Visite von Papst Johannes Paul II. am 10. Mai 1984 der zweite Pontifex, der das Land besucht. Appell zu neuer Dialogkultur. In Thailand konnte der Papst durchaus zu einer warmherzigeren Atmosphäre beitragen. Anfangs waren Bangkok, und vor allem der König, skeptisch. Die Geste, dass König Maha Vajiralongkorn den Papst bei der Verabschiedung aus dem Palast bis ans Auto begleitete,

Erzabt Korbinian Birnbacher

war nach Aussage von lokalen Organisatoren nahezu einzigartig. Auch die beiden interreligiösen Treffen in dem mehrheitlich buddhistischen Land könnten positive Auswirkungen haben. In einer Kultur, in der Gesten viel bedeuten, setzte der buddhistische Patriarch ein Zeichen, als er das katholische Kirchenoberhaupt an der Schwelle des Tempels begrüßte. Vor 25 Jahren wurde Vorvorgänger Papst Johannes Paul II. noch im Innern des Gebäudes erwartet. Beim Treffen in der Chulalongkorn-Universität kam es zu einer weiteren Premiere: Ein gemischter Chor von christlichen Jugendlichen aus den Volksgruppen im Norden Thailands sowie muslimischen aus dem Süden sang das Friedensgebet des Franz von Assisi. Für Thailand, in dem ethnische Minderheiten um Achtung ringen und der Süden unter blutigen Konflikten leidet, ein bedeutsamer Schritt. Gegenseitige Anerkennung sowie Zusammenarbeit unter den Religionen seien „für die heutige Menschheit dringender denn je“, forderte Franziskus in seiner Rede. Er plädierte für den Aufbau einer neuen Dialogkultur. Es gelte, für Menschenwürde und das Recht auf Gewissens- und Religionsfreiheit einzutreten.

Franz Neumayr / picturedesk.com

Gewaltschutz. Vor dem Hintergrund des massiven Anstiegs von Frauenmorden appelliert die Katholische Frauenbewegung Österreichs an die Politik, das noch von der Regierung ÖVP und FPÖ initiierte und Ende September beschlossene Gewaltschutzpaket neuerlich zu verhandeln: „Um Gewalt gegen Frauen entgegenzutreten bzw. zu verhindern, braucht es kein höheres Strafmaß, sondern eine funktions- und handlungsfähige Justiz, eine breite Bewusstseinskampagne und ausreichend Geld für effektive Präventionsmaßnahmen“, sagt Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.

Am Glauben festhalten. Für Thailands katholische Minderheit war der Besuch in jedem Fall ein Höhepunkt. Sie wollte der Papst stärken und forderte ihren Beitrag zur Weltkirche, auch in Form eines Christentums lokaler Prägung mit eigenem Selbstbewusstsein. Damit setzte er das Thema Inkulturation fort, das vor gut vier Wochen die Amazonas-Synode im Vatikan prägte. Um dem Image einer „Religion der Ausländer“ entgegenzutreten, müsse der christliche Glaube „ein thailändisches Gesicht und eine thailändische Gestalt“ bekommen, forderte Franziskus. Zum Abschluss seines Thailand-Besuchs hat Papst Franziskus die katholische Jugend des Landes bei einer Messe in der Kathedrale von Bangkok zum Festhalten am Glauben und zu Vertrauen in die Zukunft ermutigt. Papst Franziskus gedenkt im Peace Memorial Park in Hiroshima der Opfer des ersten Atombombenabwurfs der Geschichte im Jahr 1945. reuters (2)

Jugendtraum erfüllt. Am Samstag reiste Franziskus nach Japan weiter. Diese Visite gilt als Herzensangelegenheit des Papstes.


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Panorama 13

28. November 2019

Kurz berichtet Gremium ernannt. Nach der Amazonas-Synode im Vatikan im Oktober ist jetzt das Gremium für die Umsetzung der Ergebnisse der Bischofsversammlung bekanntgegeben worden. Papst Franziskus ernannte Laura Vicuna Pereira Manso aus Brasilien, Patricia Gualinga aus Ecuador und Delio Siticonatzi Camaiteri aus Peru zu Mitgliedern. 13 weitere Mitglieder des Rats wurden bereits von der Synodenversammlung gewählt, darunter Bischof Erwin Kräutler.

Vor einer Messe im Tokyo-Dome-Stadion in Tokio küsst Franziskus ein Kind.

Als junger Mann war Jorge Mario Bergoglio in den Jesuitenorden eingetreten mit dem Ziel, als Missionar nach Fernost entsandt zu werden, allerdings entschieden seine Oberen anders. Der nunmehrige Besuch steht unter dem Motto „Schützt alles Leben“ und stammt aus Franziskus‘ Sozial- und Umwelt­ enzyklika „Laudato si‘“. Kirche im Untergrund. Im 16./17. Jahrhundert war Nagasaki Zentrum der Jesuiten-Mission; heute ist es Japans katholische Hochburg. Immerhin vier Prozent der Bevölkerung hier sind katholisch. Nach dem Verbot des Christentums und der Ausweisung oder Ermordung ausländischer Missionare hat hier die Kirche fast 300 Jahre lang im Untergrund überlebt. Mit eigenen Riten und einer als buddhistische Figur verkleideten Maria haben Generationen ihren Glauben gelebt und weitergegeben, inklusive Taufen, Gottesdienste, Eheschließungen, Beerdigungen – und ohne Priester. Während seines Japan-Aufenthalts widmete sich Franziskus natürlich auch seinem Orden, den Jesuiten. Nach einer Frühmesse mit Ordensbrüdern besuchte er die Sophia-Universität, eine von Jesuiten 1913 gegründete Hochschule in Tokio. Appell gegen Atomwaffen. Bei seiner Station in Hiroshima verurteilte Papst Franziskus in beispielloser Schärfe den Bau und den Besitz von Kernwaffen. „Der Einsatz von Atomenergie zu Kriegszwecken ist ein Verbrechen, heute mehr denn je“, sagte er am Sonntag am Ort des ersten Atombombenabwurfs der Geschichte. Er sprach von einem Vergehen ge-

gen den Menschen und seine Würde wie auch gegen „jede Zukunftsmöglichkeit“ auf dem Planeten. In Nagasaki rief Papst Franziskus erneut zu einem Einsatz gegen Wettrüsten und Atomwaffen auf. Am Ort des zweiten Atombombenabwurfs der Geschichte erinnerte er während einer großen Messe, dass Japan wie kaum ein anderes Land „die Zerstörungskraft“ erfahren habe, zu der der Mensch gelangen könne. Im sogenannten Atombombenpark hielt er zudem eine Rede zur Abschaffung aller Atomwaffen. Die Welt lebe in der „perversen“ Annahme, „Stabilität und Frieden auf der Basis einer falschen, von einer Logik der Angst und des Misstrauens gestützten Sicherheit verteidigen und sichern zu wollen“, so Franziskus bei strömendem Regen. „Am Ende vergiftet sie die Beziehungen zwischen den Völkern und verhindert jeden möglichen Dialog“, appellierte der Papst. Mut gemacht. In Tokio hat der Papst den Opfern der dreifachen Katastrophe von Fukushima Mut zugesprochen und mehr Unterstützung für sie gefordert. Franziskus erinnerte an mehr als 50.000 Evakuierte der Fukushima-Katastrophe, die seit acht Jahren immer noch in provisorischen Unterkünften wohnen müssten. Mit den Anwesenden hielt der Papst einen Augenblick der Stille für die mehr als 18.000 Todesopfer und ihre Familien. Die Reden in Nagasaki und Hiroshima waren die politischen Kernstücke des einwöchigen Papstbesuchs in Thailand und Japan. kathpress, huber

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Krise. Angesichts von Unruhen in zahlreichen Ländern Lateinamerikas befürchtet Misereor eine „Erosion von Demokratie“. Zugleich gebe es Zeichen der Hoffnung, sagte Pirmin Spiegel, ­Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks für Entwicklungszusammenarbeit in Aachen/Deutschland. Internet und Soziale Medien eröffneten jungen Menschen neue Chancen der Teilhabe. Von einem „lateinamerikanischen Frühling“ in Anlehnung an den „Arabischen Frühling“ von 2010/11 zu sprechen, halte er allerdings für verfehlt, betonte Spiegel. Jubiläum. Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Rat der katholischen Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) wollen 2021 das Jubiläum der „Charta Oecumenica“ zusammen feiern. Die christlichen Kirchen Europas hatten sich in der Charta im Jahr 2001 verpflichtet, das Friedensprojekt Europa voranzubringen. Weihnachten. Krippe und Christbaum für den Petersplatz in Rom kommen dieses Jahr aus Norditalien. Der heilige Stall von Bethlehem werde laut Vatikan im Stil traditioneller schindelgedeckter Holzbauten der Provinz Trient errichtet. Eine 26 Meter hohe Rotfichte aus der norditalienischen Provinz Vicenza wird als Christbaum neben der Krippe aufgerichtet.


14 Advent

28. November 2019

„ Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herrn ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der Herr auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (...) Da wirst du schauen und strahlen, dein Herz wird erbeben und sich weiten. Jesaja 60,1–2.5a

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Glaube 15

28. November 2019

Aus bangen Nächten Doch es ist alles andere als ein Weckerläuten der lästigen Art wie sonst, wenn man doch noch so gerne liegen bliebe in der wohligen Bettwärme. Keines, bei dem ja doch nur Pflicht und Arbeit riefen. Nicht drohend, strahlend geht sie auf – die „Herrlichkeit“ des Herrn. Die „Decke der Finsternis“, das „Dunkel der Völker“ – sie lichten sich. Am Anfang steht kein Feuerwehralarm, der einen mit einem Erschrecken aus den Federn holt, eher ein Lockruf: Lass dir nicht entgehen, was jetzt geschieht. Du wirst doch das nicht versäumen wollen. Jetzt geschieht, was du so sehnlich erwartet hast. Steh auf! Du erlebst etwas. Es ist Zeit, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben. Aus deinen Träumen wird Wirklichkeit. Man muss genau hinhören, denn es ist kein Licht, das nur von außen kommt. „Werde licht!“, spricht Jesaja die Zuhörenden direkt an. Als Eigenschaftswort steht es da: „licht“ wie „hell“. Das Gotteslicht breitet sich im menschlichen Widerschein über die Erde hin aus – durch jene, die sich erhellen lassen von diesem Licht. Lichtträgerinnen und Lichtträger sollen sie sein. Zu Recht werden solche Jesaja-Texte gerade im Advent vorgetragen. Sie stehen für die Überzeugungskraft des Guten, des Frohen, der Freude. Erhellend sind sie. „Du wirst schauen und strahlen, dein Herz wird erbeben und sich weiten“, fasst Jesaja die Wirkung dieser Begegnung mit dem Göttlichen in ein Versprechen. Ein Entzücken wird sein. Freude pur. Und dieser Freude darf man ruhig trauen.

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Es braucht nicht das „Schlechtergehen“ – als ob Menschen nur in den Leid-Erfahrungen Gott auf die Spur kommen könnten. Man muss nicht krank werden, um

auf den tieferen Sinn des Lebens zu stoßen. Gott will nicht das Elend, um sich selbst damit in den Blick zu rücken. Diese Unterstellung gibt es ja oft, wenn über Menschen herablassend gesprochen wird: Sie lassen es sich gut gehen und denken nicht an Gott; aber dann, wenn schlimme Tage kommen – Krebs diagnostiziert wird, oder ein nahestehender Mensch stirbt –, dann kriechen sie zu Kreuze. Eine zynische Haltung anderen Menschen gegenüber wäre das, ungläubig eigentlich, denn sie will nicht glauben, dass Gott im Guten dem Menschen begegnet. Jesaja spricht anders: Keineswegs nur an den Grenzen des Lebens erschließt sich sein tieferer Sinn, sondern in dessen Mitte. Im Entzücken, im Strahlen begegnet und erfährt ein Mensch Gott. Der Advent führt heraus aus den „bangen Nächten“, von denen das Adventlied „Tauet Himmel“ singt. Nicht in den Albträumen, in den Glückserfahrungen des Lebens zeigt sich Gott – als Schöpfer des Guten, als Geber der Gaben. Er will herausführen aus den Verdunkelungen und allem, wovor man sich fürchtet. Diese Grunderfahrung ist so stark, dass sie auch durch bange Nächte tragen kann, sodass die Freude nicht erstickt. Der Advent will das Herz weiten, dass es groß genug wird für diese Freude, die kommen will. Deshalb dieser zweite Impuls: Werde licht! In den Gesichtern der Gottgläubigen soll sich dieses Gotteslicht widerspiegeln. Ein Auftrag ist es. Auch wenn sich das Bangen nicht einfach aus der Welt schaffen lässt, so wird es doch leichter zu tragen sein – in diesem göttlichen Licht, in einem Grundvertrauen. Wie gut. Wie schön.

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Wege wagen im Advent Teil 1 von 4

Von Matthäus Fellinger

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S

teh auf, werde licht! Zwei markante Rufe, Aufforderungen eher, setzt der Prophet Jesaja an den Anfang, wenn er vom Kommen Gottes spricht. Ein Weckruf. Da gibt es kein Liegenbleiben. Aufstehen, licht werden!


Sonntag 1. Adventsonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 1. Dezember 2019

Bum Bäng Gott stellt sich anscheinend die adventlichen Sternstunden anders vor. Wachsam – achtsam – und mit innerer Bereitschaft für sein Kommen in die gegenwärtige Zeit, in mein Leben.

Adventliche Stunden: Nicht so gemütlich sondern als ob d

Evangelium Matthäus 24,37–44 (od. 24,29–44)

Denn wie es in den Tagen des Noach war, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in jenen Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und sich heiraten ließen, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird auch die Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die an derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt dies: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

1. Lesung

2. Lesung

Jesaja 2,1–5

Römer 13,11–14a

Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat. Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg des Hauses des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des Herrn von Jerusalem. Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg. Haus Jakob, auf, wir wollen gehen im Licht des Herrn.

Und das tut im Wissen um die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts! Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht! Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Wachsam – achtsam und bereit

die Sterne vom Himmel fallen.

kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

I

ch freute mich, als man mir sagte: Zum Haus des Herrn wollen wir gehen.

Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: Jerusalem, als Stadt erbaut, die fest in sich gefügt ist. Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des Herrn, wie es Gebot ist für Israel, den Namen des Herrn zu preisen. Denn dort standen Throne für das Gericht, die Throne des Hauses David. Erbittet Frieden für Jerusalem! Geborgen seien, die dich lieben. Friede sei in deinen Mauern,

Eigentlich hätte ich mir meinen ersten Adventsonntag anders vorgestellt: Gemütlich bei Kerzenlicht sitzend auf der Couch mit einem Buch, das ich schon lange lesen wollte, eine Tasse Tee dazu, vielleicht auch mal kurz ein Nachmittagsschläfchen halten … Bum – Bäng – da fallen auf einmal die Sterne vom Himmel und mir wird gesagt, dass die Stunde gekommen ist, aufzustehen vom Schlaf und ich mir „Waffen des Lichts“ anlegen soll! Da ist keine richtige erste Adventsonntagsidylle in diesen Bibelstellen zu finden. Wieder nix mit Buch lesen. Gott stellt sich anscheinend die adventlichen Sternstunden anders vor. Wachsam – achtsam – und mit innerer Bereitschaft für sein Kommen in die gegenwärtige Zeit, in mein Leben: In meine Sehnsucht, meine Hoffnung und Zuversicht, in meine Traurigkeit und Freude, in mein Alleinsein und in meine Beziehungen, in meine Angst und in meinen Mut, in alles Unvollkommene und Unversöhnte, in meine Gelassenheit und in meinen Ärger. Wachsam – achtsam hören auf Gottes Wort, auf die Stimme meines Herzens. Wachsam – achtsam meinen Mitmenschen begegnen, die mit mir auf dem Weg sind zum Fest der Menschwerdung Gottes in den kommenden vier Wochen. Wachsam – achtsam sein im Umgang mit mir selbst, mit meinen Zeitressourcen, meinen Gedanken und Gefühlen. Wachsam – achtsam sein in der gegenwärtigen Zeit: Leben im Augenblick – im ewigen Jetzt. Denn JETZT ist das Heil uns näher. Denn der Menschensohn kommt.

Zum Weiterdenken Wachsam – achtsam sein in meinem Alltag, bedeutet für mich meiner Sehnsucht nachspüren – immer mehr Mensch werden – mitfühlend – solidarisch... ...mich und mein Leben der göttlichen Liebe anvertrauen. Bist du bereit?

Geborgenheit in deinen Häusern! Wegen meiner Brüder und meiner Freunde daniela horwath

will ich sagen: In dir sei Friede.

ist Seelsorgerin in der Haupt-

will ich dir Glück erflehen. antwortpsalm (aus psalm 122)

thomas horwath

Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes,

abteilung Pastorale Dienste im Bereich „Glauben und Feiern“ der Diözese Eisenstadt. Die Autorin erreichen Sie unter sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

28. November 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Lebkuchen-Adventkalender. Nicht perfekt, aber mit Liebe gemacht. kiz/bh

Jedes Jahr gibt es eine große Auswahl an Adventkalendern zum Kaufen. Wer es lieber persönlicher mag und dabei nicht auf das Naschen verzichten möchte, dem sei dieser Lebkuchen-Adventkalender ans Herz gelegt. Kristallkugerl für die Adventnascherei: einfach, schnell, wunderbar. kiz/bh

Brigitta Hasch

Kristallkugerl ZUTATEN

∙∙15 dag geröstete gemahlene Hasel­ nüsse ∙∙20 dag Staubzucker ∙∙2 Rippen geriebene Kochschokolade ∙∙1 Eiklar ∙∙2 EL Rum ∙∙1 Pkg. Vanillezucker zubereitung Die Zutaten kommen der Reihe nach in eine Rührschüssel, wobei man den Staubzucker am besten durch ein Sieb darüberstreut, damit keine Klumpen entstehen. Mit dem Mixer oder mit der Hand mischt man daraus eine homogene Masse. Nach einem kurzen Aufenthalt im Kühlschrank lassen sich mit leicht angefeuchteten Händen ganz einfach kleine Kugeln drehen. Tipp: Damit diese ungefähr die gleiche Größe haben, kann man mit einem Kaffeelöffel die einzelnen Portionen entnehmen. Sobald sie schön rund sind, sollten sie sofort in einer Schüssel mit Feinkristallzucker landen und dort gewälzt werden. WENN KINDER MITNASCHEN Kindgerecht werden die Kristallkugerl, wenn man den Rum durch Milch ersetzt. Und weil es Kinder immer gerne bunt haben, wälzt man die Kugerl zur Abwechslung in Zuckerstreuseln. XX Nächste Woche kommen Nusskugerln in die Keksschüssel dazu.

Adventkalender zum Verwenden Sie für den Lebkuchen-Adventkalender am besten ein Rezept Ihres Vertrauens oder probieren Sie das nebenstehende aus. Wer Lebkuchen nicht so gerne mag, kann auch einen Mürb- oder Schokoladenteig nehmen. Hauptsache, die Masse eignet sich gut zum Ausstechen und verzieren. Herzen, Stiefel und Sterne. Auch für die Vielfalt an Formen und Verzierungen sind diese Bilder nur eine Anregung. Backen Sie zuerst die Teiglinge wie gewohnt, lassen sie etwas auskühlen und beginnen dann mit

der Schrift. Hier darf nach Herzenslust und ganz kreativ mit fertigen Produkten oder mit selbst gemachtem Zuckerguss (aus ganz wenig Zitronensaft und sehr viel Staubzucker gerührt) beschriftet werden. Keine Angst: Nicht die Perfektion, sondern die persönliche Note macht aus diesem Adventkalender etwas Besonderes. Trocknen und verschenken. Geben Sie den kleinen Kunstwerken Zeit zum Trocknen und schlichten Sie sie dann vorsichtig in ein Glas oder eine Dose.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

28. November 2019

Das neue Kirchenjahr beginnt

Warum eigentlich nicht? Jedes Jahr um die Zeit mache ich mich auf die Suche nach einem neuen Terminkalender für das folgende Jahr. Wenn ich dann ein Buch gefunden habe, das mich die kommenden zwölf Monate begleiten soll, verspüre ich ein Bedürfnis, den Kalender noch mit irgendeiner Karte, einem Bild oder einem Spruch zu versehen – so, dass ich ihn gerne in die Hand nehme, ihn aufschlage und mich dieses kleine, oft unauffällige Etwas an Besonderheiten oder Wesentliches erinnert.

Vernaschen Omas VollwertLebkuchenteig ZUTATEN FÜR DEN TEIG

∙∙700 g Roggenmehl ∙∙500 g Gelbzucker ∙∙200 g geriebene Nüsse nach Wahl ∙∙125 g Aranzini ∙∙5 ganze Eier ∙∙100 g Honig ∙∙je 2 Msp. Zimt, Neugewürz (Piment), Nelkenpulver, ger. Zitronenschale ∙∙1 TL Speisesoda zubereitung Alle Zutaten verkneten, mindestens vier Stunden, am besten gleich über Nacht, rasten lassen. Messerdick ausrollen, mit verquirltem Ei bestreichen, ausstechen und bei ca. 160 °C nicht zu dunkel backen (untere Schiene, Ober-/Unterhitze) Für eine feste Zuckerglasur brauchen Sie 1 Eiklar und etwa 500 g Staubzucker.

Ein Aufkleber – mehr nicht. Dieses Jahr war es ein kleiner Aufkleber mit der Frage: „Warum eigentlich nicht?“ Einfach, unbedeutend, fast unscheinbar wirken die Worte. Erst auf den zweiten Blick verlieren sie ihre Banalität und gewinnen an Bedeutung – zumindest in meinem Kalender! Wenn ich nämlich in der alltäglichen Geschäftigkeit meinen Kalender aufschlage, dann sind es diese drei Worte, die wenigstens für eine kurze Unterbrechung sorgen und mich erinnern: Warum eigentlich nicht … diesen wohltuenden Spaziergang einplanen, … einen Tag einfach für mich reservieren, … an einem terminreichen Arbeitstag auch einen Platz für ein Treffen mit einem mir lieben Menschen freihalten? Warum eigentlich nicht in meinem Kalender auch das eintragen, was mir gut tut und meine alltägliche Geschäftigkeit unterbricht?

begleiten beleben bestärken

Mehr als nur eine Unterbrechung. Was für ein Schatz, den auch Religion in sich trägt! Mit dem Jahresfestkreis – den Feiertagen und geprägten Zeiten – hält das Kirchenjahr über all die Monate hinweg stets solche erinnernden „Aufkleber“ bereit. Jedes Fest, jeder Sonn- und Feiertag, jede herausragende Zeit im Kirchenjahr erinnert daran, die Geschäftigkeit des Alltags zu unterbrechen. Sie können für Menschen zu Zeiten werden, um Kraft zu schöpfen und zu sich selbst zu kommen. Besonders bieten die Feste im Jahreskreis die Möglichkeit, das Leben bewusst wahrzunehmen – es in all seinen Facetten zu bedenken und zu feiern. Advent – Zeit der Vorbereitung. Mit dem Beginn des neuen Kirchenjahrs begehen wir schon bald eine dieser geprägten Zeiten. Die Zeit des Advents weist uns in eine Zeit der Vorbereitung. Trotz des Trubels und der oft gar nicht so stillen Zeit im Jahr vermag sie dennoch auf erstaunliche Weise die Alltäglichkeit zu unterbrechen. So wie es John Lennon in einem seiner Lieder formulierte und worauf uns Religion und deren Feste stets aufmerksam machen:

„Leben ist das, was passiert, wenn du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“ Ein Satz, der es auch noch in meinen Kalender schaffen könnte.

eva nessl Institut für Religionspädagogik, PH diözese linz www.phdl.at


20 Familie & Unterhaltung

28. November 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Um durch die harte Schale zum Kern zu kommen, arbeiten viele Tiere mit cleveren Tricks

Tierische Nussknacker Wer glaubt, dass nur Menschen Werkzeuge benutzen, der irrt. Schimpansen etwa können Steine und Stöckchen sehr geschickt einsetzen. Auch einige Tiere, die ihre Wintervorräte in Nüssen anlegen, haben schlaue Methoden entwickelt. Ganz bekannt unter den Nussfressern sind die putzigen Eichhörnchen. Sie nehmen zum Knacken die Nüsse zwischen ihre Pfoten und nagen dann an der Schale herum. Das kann dauern, sie brauchen also viel Geduld, aber sonst kein Werkzeug. Anders sieht es bei den Buntspechten aus. Damit ihnen beim Aufpicken die Nuss nicht davonkullert, nutzen sie entweder eine bestehende Ritze im Baumstamm oder höhlen mit ihrem Schnabel das Holz so weit aus, dass die Nuss darin rutsch- und wackelfest eingeklemmt werden kann. Fertig ist die sogenannte Specht-Schmiede. So lässt sich die Schale doch gleich viel leichter aufknacken.

Der Buntspecht ist ein kleiner Schlaumeier. Hat er die Nuss einmal eingeklemmt, kommt er viel leichter zum Nusskern. stockadobe/YK

kiz mit witz

RatMal

Eine Reisegruppe besucht ein altes Schloss. Ein älterer Herr führt sie durch die Räumlichkeiten. Da fragt eine Frau: „Gibt es hier auch Gespenster?“ Der ältere Herr antwortet: „Nein, ich bin jetzt schon vierhundert Jahre hier, aber ich habe noch keine gesehen!“

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem „3 x 3“-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

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brigitta hasch

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„Ach, Herr Doktor, ich habe ja solche Angst, dies ist meine erste Operation!" – „Das kann ich Ihnen nachfühlen", sagt der Chirurg freundlich, „meine auch!"

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„Soll der Salat wirklich für uns beide sein?“, fragt der Mann seine Frau. „Ja, er ist für uns beide“, bestätigt sie. „Und warum ist dann nur eine Schnecke drin?" „Wie hat denn der neue Pfarrer auf der Treibjagd geschossen?“ „Nicht schlecht, aber die Vorsehung war mit den Hasen!“

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Kernbeißer sind von der Nahrung her auf Samen und Fruchtkerne spezialisiert, darunter Bucheckern, Hainbuchensamen und Kirschkerne. Im Sommer halten sie sich eher scheu in Baumkronen auf, im Winter sieht man sie oft auch am Boden auf der Suche nach herabgefallenen Samen. Der mit 18 cm größte heimische Fink ist an seinem kegelförmig geformten, harten Schnabel zu erkennen. Das ist auch sein „Werkzeug“, zum Öffnen der Samen und Kerne. Er pickt nicht darauf herum, er drückt sie fast geräuschlos auf. Richtig clever machen es manche Krähen und Raben: Sie lassen knacken. Man hat sie schon oft dabei beobachtet, wie sie bei Straßenkreuzungen Nüsse vor die anfahrenden Autos warfen und sich bei der nächsten Rotphase die von den Autoreifen geknackten Nüsse holten. Es soll auch Krähen geben, die Nüsse von Hausdächern werfen, damit sie beim Aufspringen am Boden zerspringen.

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8 © Philipp Hübner

Lösungswort der letzten Woche: Mitarbeiter


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

28. November 2019

Woher kommt der Brauch mit den Barbarazweigen?

Mit dem Advent beginnt das neue Kirchenjahr

Kennst du den Brauch, kahle Zweige, zum Beispiel Kirschzweige, am 4. Dezember in eine Vase zu stellen? Bis Weihnachten sollen die Knospen dann aufblühen.

Wenn das erste Licht am Adventkranz brennt, dann beginnt das neue Kirchenjahr. STOCKADOBE/

Am 4. Dezember wird das Fest der Heiligen Barbara gefeiert. Sie lebte der Legende nach im 3. Jahrhundert nach Christi in einem Gebiet, das heute zur Türkei gehört. Ihre Mutter war früh gestorben und so lebte sie mit ihrer Dienerin und einem Lehrer in einem Turm. Schon als junges Mädchen hörte sie Geschichten über Jesus und die gefielen ihr. Sie wollte mehr von ihm erfahren. Später

EYETRONIC

Nicht am 1. Jänner, sondern mit dem 1. Adventsonntag fängt das neue Kirchenjahr an. Das alte ist mit dem Christkönigssonntag zu Ende gegangen.

BALDUIN BAUM

Im Kirchenjahr feiern wir zwei ganz besondere Festkreise: Weihnachten und Ostern. Der Weihnachtsfestkreis beginnt mit dem 1. Advent und endet am 3. Sonntag nach Weihnachten. Damit dieser Festkreis nicht durch einen Jahreswechsel geteilt wird, beginnt das Kirchenjahr also immer mit dem Weihnachtsfestkreis. Der Osterfestkreis beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit dem Pfingstfest. Dazwischen spricht man von den „festfreien Sonntagen“ – klingt komisch, oder? Aber damit sind die ganz normalen Sonntage gemeint. Auch in diesen Wochen feiern wir Feste, wie zum Beispiel Fronleichnam, aber es sind eben keine eigenen Festkreise.

Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass es Messgewänder in unterschiedlichen Farben gibt und sie haben alle eine eigene Bedeutung. Jetzt im Advent tragen die Priester Violett, außer am 3. Adventsonntag! Der wird „Gaudete“ genannt, das bedeutet „Freut euch!“ und drückt die besondere Vorfreude auf das Weihnachtsfest aus. Die liturgische Farbe dafür ist Rosa. Und auch auf traditionellen Adventkränzen ist eine rosa Kerze zu finden. B.H.

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Mehr über die Feste und Feiern im Kirchenjahr erfährst du in diesem Buch: Pia Biehl: Das Kirchenjahr für Kinder, illustriert von Katharina Lange, Camino-Buch aus dem Verlag Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 2019, 96 Seiten, € 19,50. ISBN 978-3-96157-107-9

An einem sonnigen Platz blühen Kirschzweige auch mitten im Winter. STOCKADOBE/AFRICA STUDIO

ließ sie sich sogar heimlich taufen, als ihr Vater auf Geschäftsreisen war. Der hielt nämlich gar nichts von den Christen und wollte sie von dem Glauben abbringen. Er zeigte sie sogar an und so wurde das Mädchen in ein Gefängnis gebracht. Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig an Barbaras Gewand. Den stellte sie in der Zelle in ein Glas mit Wasser. Am Tag, als sie zur Hinrichtung abgeführt wurde, waren die Knospen aufgeblüht.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! E-Mail: kiki@kirchenzeitung.at; KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps Sonntag

1. bis 7. Dezember 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

1. dezember

8.00  Cultus – Der Feiertag im Kirchenjahr (Religion). Pater Bernhard Eckerstorfer führt im Stift Kremsmünster durch den ersten Tag des Advents. ORF III 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Martini in Erfurt. ZDF 9.35  Nikolaus Harnoncourt – Die Musik meines Lebens (Dokumentation). Eine musikalische Biografie des Dirigenten. ORF 2 10.00  Gottesdienst zur Eröffnung „Brot für die Welt“ aus der Christkirche in Rendsburg. Das Erste 12.30  Orientierung (Religion). Papst Franziskus in Japan. Ein Bericht unserer Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder. – Runder Geburtstag. Ein Interview mit dem Pastoraltheologen Paul Michael Zulehner zum 80-er. – Der Häfenpfarrer. Der langjährige Linzer Gefängnisseelsorger Hans Gruber hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben. ORF 2 18.00  Adventkonzert aus Dresden. Festliche Musik und vorweihnachtliche Stimmung. ZDF 23.05  Untitled (Dokumentarfilm). Regisseur Michael Glawogger ist während der Dreharbeiten zu diesem Dokumentarfilm gestorben. Am Ende seiner Reise über den Balkan, nach Italien bis Nordwest- und Westafrika. Er war auf der Suche nach einem Bild von unserer Welt, wie es nur entstehen konnte, wenn man keinem Thema nachgeht, keine Wertung sucht und kein Ziel verfolgt. Aus dem dabei gedrehten Material hat Monika Willi den Film fertiggestellt. ORF 2 Montag

2. dezember

19.40  Re: Müllhalde Mittelmeer (Reportage). Jahrzehntelang leitete eine französische Aluminiumfabrik giftigen, mit Schwermetallen verschmutzten Schlamm ins Mittelmeer – in eine für ihren Artenreichtum geschätzte Schlucht im Bergmassiv der Calanques bei Cassis. arte 20.15  Flucht in Ketten (Actiondrama, USA, 1958). Einem Weißen und einem Farbigen gelingt die Flucht aus dem Gefängnis. Sie hassen sich, aber sie sind aneinander gefesselt und müssen lernen, Rassenvorurteile und gegenseitige Verachtung zu überwinden. Packender, visuell starker und ausgezeichnet gespielter Film. arte

Morgengedanken von Pfarrerin Maria Katharina Moser, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

So 13.05  Eine Krippe fürs Museum. 20 Krippenvereine aus Vorarlberg haben Krippen für das „vorarlberg museum“ gebaut, orientalisch oder heimatlich, Wurzelkrippe oder Kastenkrippe. Vorarlberger Schnitzer haben Krippenfiguren dafür angefertigt. Ausstellungsleiterin Theresia Anwander möchte die rege Krippenkultur für die Nachwelt dokumenFoto: ORF tieren. 3sat 21.55  Weit. (Dokumentarfilm). 2013 brechen die Freiburger Globetrotter Gwendolin und Patrick zu einer Reise um die Welt auf, mit dem Vorsatz, nicht zu fliegen. Voller Erfahrungen kehren sie nach 100.000 Kilometern im Sommer 2016 zurück. 3sat Dienstag

3. dezember

20.15  Universum (Dokumentation). Amazonas – Fluss ohne Grenzen. Ein Porträt des wasserreichsten Flusses der Erde. ORF 2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die dunklen und hellen Seiten der Nacht. ORF 2 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). 1979 – Ursprung der Gegenwart. ORF 2 Mittwoch

4. dezember

11.15  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Advent, von Bischof Gregor Maria Hanke, OSB., Eichstätt. 3sat 11.30  Letzte Rettung Kältebus (Dokumentation). Jeden Abend fahren Helfer von der Berliner Stadtmission mit dem Kältebus los und versorgen Obdachlose. 3sat 19.00  Stationen (Religion). Es reicht! Für alle? Es ist ein Fakt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. In Armut zu leben bedeutet in der Regel, häufiger Krankheiten zu haben, eine geringere Lebenserwartung, mehr Gewalt und mehr soziale Ghettos. Was kann man dem entgegensetzen? BR 20.15  Heimat Österreich (Dokumentation). Weihnachten in den steirischen Bergen. ORF III

Sa 18.35  Unser Österreich. Nikolo und Krampus – Auf den Spuren eines Brauches. Nikolaus und Krampus ziehen durch das Land, der eine teilt Geschenke aus, der andere Hiebe. Auf dem Land ist diese Tradition ungebrochen und wird liebevoll vorbereitet. Die Doku zeigt, wie die Menschen in Kärnten mit diesem uralten christlichen Brauch umgehen. ORF III

Foto: ORF/Produktionswest/Mader

Donnerstag 5. dezember 20.15  Generation HelikopterEltern (Dokumentation). Helikopter-Eltern wird nachgesagt, dass sie ihr Kind umschwirren wie ein Hubschrauber und es von Schwierigkeiten fernhalten. Doch Kinder brauchen Herausforderungen, an denen sie wachsen. Wo aber liegt der Grat zwischen liebevoller Fürsorge und beengender Bevormundung? ZDFneo Freitag

6. dezember

18.25  Superstar in Rot – Das Geheimnis des Nikolaus. Die Dokumentation versucht das wahre Gesicht des heiligen Nikolaus nachzuzeichnen, beleuchtet die wundersamen Geschichten seiner Reliquien und die religionspolitischen Auseinandersetzungen darüber und zeigt schließlich, wie aus dem heiligen Nikolaus die Figur des Santa Claus entstand. ORF III 22.35  Universum History (Dokumentation). Leben in Ketten – Das Ende des transatlantischen Sklavenhandels. ORF 2 Samstag

7. dezember

19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Corvey, Deutschland. Zwischen Himmel und Erde. Die frühere Benediktinerabtei Corvey gilt als eine der bedeutendsten Klostergründungen im Mittelalter. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Rainsborough

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Bruder Klaus in Dornbirn-Schoren. Musik: „Was wir säen“; „Hine ma tov“; „Ein Funke“, „Lord you are my shelter“; Lieder aus dem GottesFoto: Artur Stock lob. So 10.00, Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Loslassen oder Annehmen“. Gedanken von Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, vor dem Bodhitag. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Ein Freund, ein guter Freund. Dem zwischenmenschlichen Phänomen auf der Spur. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Wenn das Wasser steigt. Perspektiven für das Leben an den Küsten. Mo–Do 9.30, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Die Nobelpreise 2019: Medizin (Mo), Physik (Di), Chemie (Mi), Wirtschaft (Do). Mo 19.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Auf Burg und in Kirche. Besuch beim Kammermusikfest Lockenhaus. Di 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Der Kitt der Gesellschaft. Vertrauen – Misstrauen – Wertschätzung. Mi 21.00, Ö1. Ausgewählt. Göttlicher Sprachverwalter. Eine Hommage an Nikolaus Harnoncourt. Do 10.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Was ist deine eigene Sprache? Wie Mehrsprachigkeit funktioniert. Do 16.40, Ö1. Diagonal. Die Unruhegeistin. Diagonal zur Person Olga Neuwirth, Komponistin. Sa 17.05, Ö1. Memo. Einzigartig und geheimnisvoll. Blicke auf und in den Vatikan. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Rettet die Pharisäer!


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

28. November 2016

bildung

Innehalten im Advent

Linz. Einmal am Tag innehalten – nur kurz. Einmal am Tag durchatmen, aufatmen, sich beschenken lassen von einem biblischen Wort, einem Bild, einem Text. Bis zum 26. Dezember wird täglich ein biblischer Gedanke (aus einem der liturgischen Texte des Tages) aufgegriffen und jeweils mit einem meditativen Bild und einem Text ins Heute geholt. Bis zum 6. Jänner erscheinen die Impulse dann noch zu den Sonn- und Feiertagen. Die Mail-Aktion ist kostenlos, beginnt mit dem 1. Adventsonntag und endet automatisch am 6. Jänner. XX Anmeldung unter: www.bibelwerklinz.at/aufatmen

Festakt für Konrad von Waldhausen Stiftskirche Waldhausen. Am 8. Dezember 2019 findet um 9.15 Uhr beim Konradstein vor der Stiftskirche Waldhausen ein Gedenken an den berühmtesten Chorherren Waldhausens – an Konrad von Waldhausen – statt, der am Tag genau vor 650 Jahren verstorben ist (Hochamt um 9.30 Uhr). Der um 1320 in oder um Waldhausen geborene Konrad trat in das Stift ein und begann vermutlich anlässlich einer

Romreise gegen die Missstände in der Kirche zu predigen, zuerst in Wien, dann in Prag, wo Kaiser Karl IV. residierte. Seine Reformpredigten stießen auf enormes Echo. In Rom angeklagt wurde ein Prozess gegen ihn eröffnet, während dessen er aber starb. Die Handschrift XI 334 (rechts) der Stiftsbibliothek St. Florian aus dem Jahr 1387 enthält die Postilla des Konrad von Waldhausen. st. Florian

Am 11., 13. und 20.12. werden der Linzer Mariendom, die Stiftskirche Reichersberg und die Basilika Mondsee in stimmungsvolle Weihnachtsmusik gehüllt. In der stillen Zeit präsentieren sich die Poxrucker

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 XX Das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach tanzen, „Wie soll ich Dich empfangen“, Sa., 14. 12., 10 bis 17.30 Uhr, Ltg.: Claudia Morgalla-Raphaelis.

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 XX Adventliches Pilgern im „Romanischen Dreieck“ Rems – St. Pantaleon – Erla – Rems, Treffpunkt: vor der Kirche Rems, Sa., 14. 12., 12 bis 16.30 Uhr, mit Marianne Wimmer und Sr. Annemarie Gamsjäger. XX Begegnungscafé, So., 15. 12., 15 bis 17 Uhr.

Voices of Christmas Sisters noch puristischer und sorgen in akustischer Besetzung mit einer stimmigen Auswahl ihrer Kompositionen für gefühlvolle Momente. Das Programm „Herzklopfn“ wird von der Geigerin Magdalena Sammer und dem Pianisten Roman Steinkogler begleitet. Die Fritzmühl Soat’nmusi verwandelt traditionelle Weihnachtslieder in alpenländische Stimmungsmusik und sorgt mit Gitarre, Zither, Harmonika und K ­ ontrabass

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 XX Meditative Tänze und Singen im Advent, Do., 19. 12., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: Sr. Huberta Rohrmoser.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 XX Wir haben einen Stern gesehen, Besinnliche Sternstunden im Advent für Eltern mit ihren Kindern von 3 bis 8 Jahren, Fr., 13. 12., 15 bis 8 Uhr, Ltg.: Kornelia Zauner und Heidi Brandmayr, Anmeldung bis 1. 12.

KiZ-Angebot

Voices of Christmas bringt die Poxrucker Sisters und die Fritzmühl Soat‘nmusi für drei vorweihnachtliche Konzerte der Extraklasse zusammen.

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 XX Still, still, still. Besinnungstag mit Liedern von den roten Rosen, Sa., 14. 12., 9.30 bis 13 Uhr, Ltg.: Willi Seufer-Wasserthal, Anmeldung erforderlich. XX Auf dem Weg zum Ich, Selbstbegegnung durch das „Aufstellen des Anliegens“ nach Prof. Ruppert, Fr., 13. 12., 13.30 bis 21 Uhr, Sa., 14. 12., 9 bis 19 Uhr, Ref.: Bettina Kronegger, Anmeldung erforderlich.

für heimelige ­Klänge in der Vorweihnachtszeit. Beginn: jeweils 19.30 Uhr Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Karten pro Konzert. Schreiben Sie bis Do., 5. 12. (KW: VoC + „den Wunschort“) an: KirchenZeitung D ­ iözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 XX Licht und Zuversicht, Tanzwochenende im Advent, Fr., 13. 12., 18 Uhr bis So., 15. 12., 13 Uhr, Ltg.: Veronika Santer, begrenzte Teilnehmerzahl. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 XX Biblische QuellenTage, „Ester – im Ablegen der Masken die eigene Stärke wiederfinden“, Fr., 13. 12., 15.30 Uhr bis Sa., 14. 12., 13.30 Uhr, Begl.: Doris Neuhofer, Anmeldung bis 6. 12.


24 Termine namenstag

Andreas Fürlinger, Theologe, Redakteur im Kommunikationsbüro der Diözese Linz, Vater von zwei Töchtern, wohnt in Ottensheim. privat

Andreas (30. November) Am 30. November gedenken evangelische und katholische Christen des heiligen Andreas. Er zählt zu den Aposteln, also denjenigen, die Jesus mit der Verkündigung des Glaubens beauftragt hat. Biblisch ist überliefert, dass er gemeinsam mit seinem Bruder Simon Petrus zu den ersten Jüngern Jesu gehörte. In Joh 6 wird erzählt, dass Andreas bei der Speisung der 5.000 hervortrat und Jesus auf den kleinen Jungen mit den fünf Gerstenbroten und den zwei Fischen hinwies. Damals wurden bekanntlich alle satt. Ich habe meinen Namenstag nie richtig gefeiert, aber fühle mich der biblischen Figur sehr eng verbunden. Wie der Apostel sehe auch ich meine Aufgabe in der Kirche in der Kommunikation der Botschaft Jesu. Zufrieden bin ich, wenn ich manchmal, wie Andreas, einen kleinen Hinweis auf Gottes Nahrung geben kann. Denn nur die macht wirklich satt. Andreas Fürlinger

Ausstellung XX Lambach. Bücherflohmarkt, Pfarrsaal, Sa., 30. 11., 14 bis 17 Uhr und So., 1. 12., 9.30 bis 10.30 Uhr. XX Linz. Pippi plündert den Weihnachtsbaum, theater tabor im Theater Maestro, So., 1. 12., 15 Uhr und So., 22. 12., 15 Uhr. XX St. Georgen im Attergau. Flohmarkt der kfb, Attergauhalle, Fr., 29. 11., 10 bis 18 Uhr und Sa., 30. 11., 10 bis 18 Uhr.

28. November 2019

Freitag, 29. November XX Ampflwang. Ein Abend im Advent, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Inge Zweimüller. XX Frankenburg. Gang in den Advent, Treffpunkt Kirchenplatz, 18.30 Uhr. XX Kremsmünster. Mehrwert Glaube, Hl. Messe mit Predigt, Michaelskapelle, 19 Uhr, Präsentation der Publikation „Meine Aus-Zeit im Kloster“, mit dem Buchautor Thomas Riegler, Wintersaal, Stift, 20 Uhr, anschließend Agape. XX Linz. Wie im Himmel, vorweihnachtliches Konzert, Anton Bruckner Privatuniversität Linz, Großer Saal, 19.30 Uhr. XX Putzleinsdorf. Abend der Barmherzigkeit, Pfarrkirche, Lobpreis, 19 Uhr, Abendmesse, 19.30 Uhr, eucharistische Anbetung, mit Beichtmöglichkeit, Gebet und Gesang, mit H. Ulrich, 20 Uhr. XX St. Oswald bei Freistadt. Sagen und Bräuche in der Advent- und Vorweihnachtszeit, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Josef Mandl. Samstag, 30. November XX Aistersheim. Einstimmung in den Advent mit Adventkranzsegnung, Pfarrkirche, 16 Uhr, Kirchenchor Aistersheim, Frauendreigsaung, Familienmusik Maier/Leeb, Franz Lugmair, Klarinettenensemble der MK Aistersheim, Bläserquintett der MK Aistersheim, anschließend Punschstand am Ortsplatz. XX Linz. Meditation, Ein Tag der Stille, Zentrum der KU-Studierenden, Dametzstr. 29, 9 bis 16 Uhr, Anmeldung erforderlich, Tel. 0660 228 08 59 oder per E-Mail: karl.trenda@aon.at, Ltg.: Mag. Karl Trenda. XX Linz, St. Konrad. O du s­ tille Zeit, Vokalmusik aus 5 Jahrhunderten zum Advent, Gottesdienst, Pfarrkirche, 18 Uhr, Konzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, Vokalensemble Voices, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, St. Margarethen. Swing down, Angels, Konzert, 18 Uhr, mit dem Chor Vocalinare und Gedichten von Notburga Falkinger. XX Maria Schmolln. Konzert der Musikkapelle mit Adventkranzweihe, Wallfahrtskirche, 19 Uhr. XX Pucking. Adventsingen „Zuwiwarten“, Lieder, Tanz und Hirtenspiel auf die Adventszeit abgestimmt, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Steyr, Münichholz. 7. Adventkonzert, Benefizkonzert mit dem Brass- und Holzbläserquintett der Polizeimusik OÖ, Pfarrkirche Christkönig-Münichholz, 19.30 Uhr. XX Vöcklamarkt. Adventkranzsegnung, traditionelle Adventlieder und Motetten zur Adventszeit, Maria durch ein Dornwald ging, Werke von Lorenz Maierhofer, Christian Dreo, Pfarrkirche, 19 Uhr, Chor der Pfarre Vöcklamarkt. Sonntag, 1. Dezember XX Attnang. Chorweihnacht, Hl. Geist Pfarrkirche, 16 Uhr, Stadt-

chor Attnang-Puchheim, Singkreis Schlatt, Chorus-Lacus-Felix, Berthold Chor Scharnstein, Sängerrunde Lindach, Männerensemble More& More, Sängerrunde Drachenwand. XX Dietach. Besinnlicher Adventabend, Texte von Klara Neustifter und Trude Ziegler, Pfarrkirche, 17 Uhr, Chor Cantare und Ruckma­ zsaum-Musik. XX Hofkirchen im Traunkreis. Kirchenmusik, Missa pro nobis, Wolfgang Fürlinger, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Propst Johann Holzinger. XX Kirchdorf am Inn. Weg der Stille, familiäre Adventwanderung mit besinnlichen Gedanken und Lichtern, Treffpunkt und Ausklang beim Dorfplatz, Dauer der Wanderung ca. 1 Stunde, 17 Uhr, bitte Laterne mitbringen. XX Kirchheim i. I. Der Weg in die Stille, familiäre Adventwanderung mit besinnlichen Gedanken von Maria und Ludwig Wenger, Treffpunkt: Kirche, 18 Uhr, Dauer ca. 1 1/2 Stunden, bitte Laterne mitbringen. XX Lichtenberg. Bald wird große Freud verkündet, Adventkonzert, Pfarrkirche, 17 Uhr, gisChor, Ltg.: Gerhard Eder. XX Linz, Bindermichl. Barbara-Feier, Totengedenken der voestalpine und der Betriebe am Industriestandort voestalpine, Kirche am Bindermichl, 11 Uhr. XX Linz, Martinskirche. Swing down, Angels, Konzert, Pfarrkirche, 17 Uhr, mit dem Chor Vocalinare und Gedichten von Notburga Falkinger. XX Sarleinsbach. Der weite Weg nach Bethlehem, Schnecke Rosalie, Pfarrkirche, 16.55 Uhr. XX Schwanenstadt. Familienmesse mit Adventkranzsegnung mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX St. Marien. Weihnachtskonzert, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Florian Birklbauer, Orgel und Isaak Knapp, Trompete, aus Hofkirchen bzw. Berg bei Krems. XX Steyr. Symphonie Nr. 2, The Odyssey, A. Poelman, NowaCanto, Stadttheater, 11 Uhr, Koprodution mit dem Musikschulchor Steyr. XX Unterweißenbach. Gang in den Advent, stimmungsvoller Abend mit Musik, Bildern, Texten, Tee und adventlichem Gebäck, Pfarrsaal, 19 Uhr. XX Waizenkirchen. Es wird scho glei dumpa, Adventkonzert, Pfarrkirche, 19 Uhr, mit Bettina Gföllner, Cornelia Höfinger, Josef Krennmair, Markus Gföllner, Robert Hintermayr, Siegfried Doppler und Thomas Dinböck. XX Wels, St. Johannes. Familienmesse, Stadtpfarre, 10.30 Uhr, mit den Kindergartenkindern der Franziskanerinnen. Montag, 2. Dezember XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt im überlieferten römischen Ritus, täglich bis 16. 12., 6.15 Uhr, außer Sonn- und Feiertage.

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XX Maria Schmolln. Rorate, Pfarrkirche, 7.30 Uhr. XX Putzleinsdorf. Kino im VITUM, Bohemian Rhapsody, Pfarrheim, 20 Uhr. XX Schärding. Nikolaus und Krampus Graus, Kinderlesung, Stadtbücherei, 15.30 Uhr, mit Michaela Holzinger. Dienstag, 3. Dezember XX Aschach. Eine adventliche Stunde für den Frieden, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Linz. 15 Jahre Abendmusik im Krankenhaus, Kirche Neuromed Campus, 18 Uhr, Georg Wais, Digitalorgel, Keplerchor, Qiyang Qu, EPiano, Walter Stöger und Thomas Schlöglhofer, Swing, Jazz, Pop. XX Maria Schmolln. Rorate, Pfarrkirche, 7.30 Uhr. Mittwoch, 4. Dezember XX Linz. A stade Zeit, ein ebenso besinnlicher wie fröhlicher Adventabend, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, mit Klaus Huber, Ensemble Windstreich Dirndln, Das Alp­ hornensemble Sauwaldalpinos, Das Reblaus Quartett. XX Maria Schmolln. Rorate, Pfarrkirche, 7.30 Uhr. XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum Riedberg. XX Steyr. Weihnachtskonzert, evangelische Kirche, 19.30 Uhr, NowaCanto. XX Wels, St. Johannes. Spiritualität am Abend „Meditation – ein Weg nach Innen“, Matthäusraum, Pfarrkirche 19.30 Uhr Donnerstag, 5. Dezember XX Altheim. Bleib AKTIV Frühstück, beim Roten Kreuz, 8 bis 10 Uhr. XX Linz. Adventmesse, Die Hoffnung überwindet Grenzen, Hauskapelle, 12.05 Uhr, Informationsstand der AI-Gruppe 8 Linz, Diözesanhaus, Foyer, 11.30 bis 15 Uhr. XX Linz. Monatliche Gebetsstunde für die verfolgten Christen, damit sie nicht vergessen sind, Verfolgt von Not, Kirche der Marienschwestern, 19 Uhr, mit Caritas-Direktor Franz Kehrer. XX Linz. Weihnachtskammerkonzert des Musikgymnasiums, Mittlerer Saal, Brucknerhaus Linz, 19.30 Uhr, Enrico Onofri mit Schülerinnen und Schülern des Musikgymnasiums. XX Linz. Die politische Botschaft des Weihnachtsevangeliums, Vortrag und Diskussion mit anschließender Führung, Schlossmuseum, 19 Uhr, Begl. Franz Kogler. XX Maria Schmolln. Rorate, Pfarrkirche, 6 Uhr. XX Ried im Traunkreis. Wer klopfet an? Weihnachtskonzert mit Schüler/innen der Instrumentalklassen der Landesmusikschule, Vortragssaal, 18 Uhr. XX Timelkam. Der Nikolaus besucht die Kinder zu Hause, 16 bis 19.30 Uhr, Anmeldung erforderlich im Pfarrheim, Tel. 07672 920 28. XX Wels, St. Johannes. Rorate,


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Termine 25

28. November 2019

Marienkirche, 6 Uhr, anschließend Frühstück im Pfarrzentrum. SAMSTAG, 7. DEZEMBER  Linz, Mariendom. Orgelwerke zum Abschluss des 50-Jahr-Jubiläums der Rudigierorgel, 18.15 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel.  Nöstlbach. Konzert, Barackenkirche, 18 Uhr, mit dem BlechbläserEnsemble Jung-St. Marien.  Wilhering. Adventmusik des Wilheringer Kirchenchors, Stiftskirche, 16 Uhr, Flötenensemble, Damenterzett, Instrumentalensemble, Sprecher: Walter Osterkorn, Ltg.: Gabriele Azesberger. SONNTAG, 8. DEZEMBER  Ebensee. Missa in G, Paul Mittmann, Ave Maria, Giulio Caccini, Einlagen von August Weirich, Pfarrkirche, 9.45 Uhr.  Linz, Mariendom. Missa St. Joannis de Deo, kleine Orgelsolomesse, Joseph Haydn, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.  Linz, Minoritenkirche. Pastorale, Zweiter Advent, Musica Sacra, Werke von Francesco Manfredini, Georg Philipp Telemann, Pietro Locatelli, Lorenzo Gaetano Zavate-

ri, Johann Christoph Pez, 17 Uhr, Ensemble Castor Linz, Enrico Onofri, Violine und Leitung.  Peuerbach. Mundartmesse zu Ehren der Gottesmutter Maria, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, mit Pfarrer Mag. Hans Padinger, Musiker aus der Region und Autoren der Schreibwerkstatt Eferding/Grieskirchen des Oö. Stelzhamerbundes.  Seitenstetten. Feier der Weihe an Jesus durch Maria, Gebetsstunde mit Zeugnissen, Liedern und Anbetung, Beichtgelegenheit, Stiftskirche, 12 Uhr, Hl. Messe, 13 Uhr, anschließend Agape, mit P. Francesco Kohlmeyer COp.  Spital am Pyhrn. Missa ex F, Franz Aumann, Stiftskirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchestergemeinschaft Spital am Pyhrn  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr.  Wels, St. Johannes. Familienmesse, Stadtpfarrkirche, 10.30 Uhr.  Wilhering. Pontifikalamt, Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae, Große Orgelsolomesse, Joseph Haydn, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering.  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

LITURGIE Lesejahr A, Lesereihe II SONNTAG, 1. DEZEMBER 1. Adventsonntag. L1: Jes 2,1–5 L2: Röm 13,11–14a Ev: Mt 24,37–44 oder Mt 24,29–44 MONTAG, 2. DEZEMBER Hl. Luzius, Bischof, Märtyrer. L: Jak 1,12–18 Ev: Joh 10,11–16 L: Jes 2,1–5 oder Jes 4,2–6 Ev: Mt 8,5–11 DIENSTAG, 3. DEZEMBER Hl. Franz Xaver, Ordenspriester, Glaubensbote in Indien und Ostasien. L: Jes 11,1–10 Ev: Lk 10,21–24 L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mk 16,15–20 MITTWOCH, 4. DEZEMBER Hl. Barbara, Märtyrin in Nikomedien. Hl. Johannes von Damaskus, Priester, Kirchenlehrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 10,34–39 L: 2 Tim 1,13–14; 2,1–3 Ev: Mt 25,14–30 L: Jes 25,6–10a Ev: Mt 15,29–37

DONNERSTAG, 5. DEZEMBER Hl. Anno, Bischof von Köln, Reichskanzler. L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 23,8–12 L: Jes 26,1–6 Ev: Mt 7,21.24–27 FREITAG, 6. DEZEMBER Hl. Nikolaus, Bischof von Myra. L: Jes 6,1–8 Ev: Lk 10,1–9 L: Jes 29,17–24 Ev: Mt 9,27–31 SAMSTAG, 7. DEZEMBER Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenlehrer. L: Jes 30,19–21.23–26 Ev: Mt 9,35–10, 1.6–8 L: Eph 3,8–12 Ev: Joh 10,11–16 SONNTAG, 8. DEZEMBER Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. L1: Gen 3,9–15.20 L2: Röm 15,4–9 Ev: Lk 1,26–38

vorher-nachher:

Rettung der Bausubstanz

S

te s n r e p lt A g r u B e ll e p a k penden für die Marien

in

Wallfahrer pilgern seit hunderten Jahren zur kleinen Kirche auf der Burg Sie kommen zur „Maria vom guten Rat“, einem in der Barockzeit gemalten Wandbild oder zur kleinen spätgotischen Marienfigur mit dem Jesuskind am Schoß, der „Pernsteiner Madonna“. Doch viele kommen einfach, weil sie die Marienkapelle mit Erinnerungen aus ihrer Jugendzeit verbinden oder weil sie um die historische Bedeutung der Kapelle wissen. Die Kapelle

Altpernstein, bedeutsam für katholische und evangelische Christen gleichermaßen, zeigt nun deutliche Spuren der bewegten Jahre und vor allem Risse im Mauerwerk und muss dringend renoviert werden. Helfen Sie mit, dass auch künftige Generationen in dieser wunderschönen Lage am Burgberg Taufen und Hochzeiten feiern können.

Details zur Geschichte der Kapelle und der Spendenaktion unter www.burgaltpernstein.at

Wir freuen uns über jeden Beitrag - Danke PETER LEEB · ISK – Institut für Soziale Kompetenz · Burg Altpernstein

SPENDENKONTO:

AT19 2032 0321 0050 7149

Fotos: ©Helena Wimmer; F.X. Wimmer; vecteezy

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26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN

 Öffentliche Begleitung in Hartheim. Im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim werden immer am ersten Sonntag des Monats öffentliche Begleitungen durchgeführt. In dem geführten Rundgang durch die Ausstellungsbereiche und Gedenkstätte werden die wichtigsten Informationen zum Ort vermittelt. Bis Anfang Juni 2020 wird die Ausstellung „Wert des Lebens“ erneuert. In diesem Zeitraum führt die öffentliche Begleitung daher ausschließlich durch die Ausstellungsräume zum Thema NS-Euthanasie und die Gedenkstätte (Dauer: 1 Stunde). Die Gedenkstätte und auch die Außenbereiche des Schlosses sind barrierefrei zugänglich. Es ist keine Anmeldung erforderlich; die Begleitung findet bereits ab einer Person statt.

FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91. PARTNERSCHAFT Hallo! Mein Name ist Markus, ich bin Witwer und 62 Jahre alt. Ich tanze gerne, gehe wandern und treffe mich auf einen Kaffee zum Plaudern. Ich bin auf der Suche nach einer unternehmungslustigen Lebensgefährtin, der auch die christlichen Werte wichtig sind. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 21/2019, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

 Nächste Termine für die öffentliche Begleitung sind: Sonntag, 1. Dezember 2019 und Sonntag, 2. Februar 2020 (im Jänner 2020 findet keine öffentliche Begleitung statt), jeweils ab 14.30 Uhr.

PILGERREISE GRIECHENLAND HL. PAULUS 21. 8. bis 1. 9. 2020, 12 Tage, € 1.500,– Franz Wenigwieser OFS, Martin Zellinger 0676 87 76 55 95 www.dioezese-linz.at/katsdorf (unter: Leben/Pilgerreisen)

 Kälteschutz-Hotline. Durch die Kälteschutz-Hotline des Sozialvereins B37 haben Bürger/innen die Möglichkeit, unkompliziert und rasch mit den Mitarbeiter/innen des Vereins in Kontakt zu treten, wenn ob-

dachlose Menschen in ihrem Umfeld Unterstützung benötigen. Besorgte Bürger/ innen können sich jeweils am Dienstag, Donnerstag und Freitag zwischen 10 und 12 Uhr an unsere Mitarbeiter/innen wenden. Diese nehmen lnformationen zur Person oder zum Aufenthaltsort entgegen und informieren die Anrufer/innen über das weitere Vorgehen. ln akuten Gefährdungsfällen ist die Rettung (Notruf 144) zu verständigen.  kaelteschutz@b37.at Tel. 0732 77 67 67 560

 Kolping für Familien. Der Verein Kolping-Linz hat zur Zeit einen Schwerpunkt im Blick auf Familienleben. Dabei geht es vor allem um Gesundheitsthemen. Bewegung öffnet für Kinder das Tor zum Lernen – über bewegtes Spiel erobern sie sich Stück für Stück ihre Umwelt. Am Mittwoch, 4. und Donnerstag, 12. Dezember findet ein Eltern-Kind-Workshop „Mein bewegtes Zuhause“ statt (14–16 Uhr). Am Samstag, 14. Dezember bietet Kolping ein Angebot für Eltern zum „Still werden und entspannen“.  Anmeldung umgehend bei Michelle Reisenberger, office@kolpinglinz.at Tel. 0732 66 18 85–250

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Tipps für Handelsangestellte

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner, anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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28. November 2019

Die Weihnachtszeit ist da und mit ihr die stressigste Zeit des Jahres – jedenfalls für alle Beschäftigten, die im Handel arbeiten. Für sie gelten zu dieser Jahreszeit gesonderte rechtliche Bestimmungen.

D

en tausenden Handelsangestellten in den oberösterreichischen Geschäften stehen wieder anstrengende Wochen bevor. Die Adventzeit bedeutet für sie: viele Überstunden, arbeiten an den langen Samstagen, am Weihnachtstag und am Silvestertag. Damit Handelsangestellte auch in der Adventzeit zu ihrem Recht kommen, sollten sie genau Bescheid wissen über

die „Spielregeln“ für das Arbeiten in der Weihnachtszeit. Denn zur Weihnachtszeit gelten im Handel gesonderte Bestimmungen punkto Arbeitszeit. Zum Bespiel dürfen an den vier Samstagen vor dem 24. Dezember die Geschäfte bis 18 Uhr offen halten. Das sind heuer der 30. 11., 7. 12., 14. 12. und der 21. 12. Die Regelung, dass jeder zweite Samstag frei sein muss, gilt nicht für diese Einkaufssamstage vor Weihnachten. Ein Sonderfall ist wieder einmal der 8. Dezember: Dieser Feiertag fällt heuer auf einen Sonntag. Die Geschäfte dürfen also nicht öffnen, weil der Sonntag auch rund um Weihnachten arbeitsfrei bleibt

– bis auf wenige Ausnahmen, wie Bahnhofsgeschäfte. Rat und Hilfe finden sie unter ooe.arbeiterkammer.at und beim AK-Rechtsschutz unter der Telefonnummer 050 69061 oder per Mail rechtsschutz@akooe.at

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28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

28. November 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Film über Gewalt an Frauen

Verführungen und Abhängigkeiten Herbstmelancholiker „Element Of Crime“ sind Herbstmelancholiker. Aus diesem Grund kommt dieses Live-Album zur grauen Jahreszeit genau recht. Das zur „Schafe, Monster und Mäuse“-Tour aufgenommene Konzert aus dem Berliner Tempodrom ist die erste LivePlatte der Wahlberliner seit die Band deutschsprachige Musik fabriziert. Dass der Schwerpunkt der 25 Songs auf dem aktuellen Studioalbum liegt, ist zwar verständlich, aber auch ein klein wenig schade, da „Schafe, Monster und Mäuse“ nicht unbedingt zu den besten Werken der Band zählt und somit viele starke Nummern nicht zum Zug kommen. Dennoch fügt sich neues Material, wie „Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“ oder „Die Party am Schlesischen Tor“, wunderbar in den Kanon älterer Stücke. Vor allem die zweite CD vermag dann durch viele Fanfavoriten zu überzeugen: „Karin, Karin“ gewinnt an Sanftheit durch den zusätzlichen Gesang von Sven Regeners Tochter Alexandra und „Robert Zimmermann“ lässt die Bilder des gleichnamigen Films nochmal wehmütig durch den Kopf flimmern, während man sich selbst verspricht, den Film bestimmt ganz bald mal wieder anzusehen. Neben dem großen Publikumsliebling „Delmenhorst“ ist mit „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ ausgerechnet einer der neuen Songs ein weiterer Höhepunkt des Live-Mitschnitts. Am Ende eines über zweistündigen Konzertes steht fest: „Element Of Crime“ sind eine überzeugende, großartige und vielleicht die beste Live-Band von hier bis Berlin. K. RAUSCHER

Element Of Crime – Live im Tempodrom Bewertung: 

Günter Schwaigers erster Spielfilm „Der Taucher“ beschäftigt sich mit einem weithin tabuisierten Thema: der häuslichen Gewalt an Frauen. Günter Schwaiger, der in Neumarkt/Salzburg geborene und jetzt zum großen Teil in Spanien lebende Dokumentarfilmer, hat seinen ersten Spielfilm gedreht, der in direkter thematischer Verbindung zu seiner Dokumentation „Marthas Koffer“ aus dem Jahr 2013 steht, in der er eine Frau porträtiert, die einen Mordversuch ihres Mannes überlebt hat. „Der Taucher“ beschäftigt sich nun ebenfalls mit familiärer Gewalt an Frauen. Bestärkt wurde Schwaiger durch die unrühmliche Tatsache, dass in Österreich Filmtipp von im Jahr 2018 41 Frauen von ihMarkus Vorauer ren Partnern bzw. Ex-Partnern FOTOLIA ARAHAHN oder nahen Familienangehörigen ermordet wurden, was im europäischen Ranking eine Spitzenposition bedeutet. Bedeutsam ist die soziale und örtliche Situierung seiner Geschichte. Die Wienerin Irene (Franziska Weisz) lebt mit ihrer 18-jährigen Tochter Lena (Julia Franz Richter) auf Ibiza. Lena maturiert gerade und auch Irene möchte ihr abgebrochenes Studium wiederaufnehmen. Das innige Verhältnis der beiden wird durch die Rückkehr von Irenes Ex-Partner Paul (Alex Brendemühl) mit

Geborgenheit. Mutter und Tochter leben in Frieden. Der ExPartner versucht, mit Gewalt seine Ziele umzusetzen. FILMLADEN

seinem Sohn Robert (Dominic Marcus Singer) jäh gestört. Die Weltkarriere Pauls als Komponist und Musiker ist gefährdet, weil er sich vor Gericht für seine schweren Misshandlungen an Irene verantworten muss. Er versucht daher auf Irene einzuwirken, ihre

Anzeige zurückzuziehen. Eine ordentliche Summe Geld soll ihr die Entscheidung erleichtern. Die großartig gestaltete Titelsequenz gibt die Stimmung vor. Lena sieht sich auf ihrem Laptop einen Animationsfilm ihres an Krebs verstorbenen leiblichen Vaters an, während Irene an ihrer Schulter einschläft. Der Film zeigt das traurige Schicksal eines Esels, der von einer Frau und einem Mann in einer kargen Landschaft mit Wasser angelockt und dann zu schwerer Arbeit genötigt wird. Die Geschichte versetzt Lena in eine melancholische Stimmung. Dann erfolgt eine Überblendung auf einen beleuchteten Swimmingpool, an dem Robert ebenfalls auf den Bildschirm eines Laptops blickt und schließlich in ein gestyltes Badezimmer, in dem Paul verlassen sitzt und vor sich hinstarrt. – Die Beziehungskonstellationen sind damit abgesteckt: einerseits Irene, die sich bei ihrer Tochter geborgen fühlt und Lena, die den Tod ihres leiblichen Vaters zu verarbeiten versucht. Anderseits Robert, der alleine am Pool sitzt und wahrscheinlich ebenfalls einen Film ansieht, den er gedreht hat und der seine Familie noch intakt zeigt. Er will vor allem das Bild seiner Mutter, die wegen der Misshandlungen seines Vaters Selbstmord begangen hat, für sich bewahren. Paul wiederum ist ein einsamer, nur auf Erfolg fokussierter Mensch, der seinen Sohn als Manager an sich bindet. Die Geschichte des Esels verweist auf den gefährlichen Zusammenhang von Verführung und Abhängigkeit, der in weiterer Folge entscheidend wird. Ähnlich wie der Esel gerät Irene in die Falle von Paul, der sie körperlich und materiell verführt, und als sie nicht so reagiert, wie er will, wieder gewalttätig wird. Als Lena davon erfährt, beginnt sich das Beziehungsgeflecht der vier Protagonisten gefährlich zuzuspitzen. Günter Schwaiger verankert seine Geschichte in einem sozialen Milieu, mit dem man häusliche Gewalt nicht unbedingt verbindet. Immer wieder konfrontiert er die noble Villa von Paul mit der eher klein wirkenden Wohnung von Irene. Dadurch wird auch Irenes Verhalten verständlich, das attraktive finanzielle Angebot von Paul anzunehmen. Abhängigkeiten ergeben sich aus materiellen und emotionalen Gründen. Ein aufwühlender Film mit einer klaren Botschaft: Nicht die Täter muss man verstehen, sondern die Opfer.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

28. November 2019

Kulturland Nah bei den Menschen will das Stift Wilhering sein und ist offen für Begegnungen – auch in den neuen Ausstellungsräumen des Stifts. dessl (3)

Das neue Wilheringer Stiftsmusem öffnet die Türen für Gäste aus nah und fern

Ein Ort der Begegnung Dankbar das Vergangene zu würdigen, die Gegenwart mit ihren Herausforderungen zu sehen und Raum zu lassen für Spiritualität - das sind die Eckpunkte des neuen Wilheringer Stiftsmuseums, das ein Ort der Begegnung und Gottsuche sein will. Eröffnung ist am 6. Dezember. Elisabeth Leitner

„Sei nicht Kanal, sondern Schale – die aus der Fülle schenkt, ohne selber Schaden zu er­ leiden“ – diese Botschaft von Bernhard von Clairvaux regt auch 1000 Jahre nach seiner Niederschrift noch zum Nachdenken an. Abt Reinhold Dessl verweist gerne auf die­ sen Ordensheiligen –– besonders, seit er nun selbst eine prächtige Brunnenschale im neu­ en Wilheringer Stiftsmuseum dazu zeigen kann. Die Schale (siehe Titelbild) steht im Zentrum der neuen Ausstellungsräume. Sie ist ein Sinnbild für Spiritualität und für die verborgenen Schätze im Leben, die es immer wieder neu zu entdecken und pflegen gilt – auch in einem Kloster, das auf Ordensnach­ wuchs hofft und dies auch thematisiert. Kostbarkeit. Abt Dessl erzählt beim Rund­ gang durchs neue Museum: „Ich bin im Stiftspark oft an der Schale vorbeigegangen. Sie war als Blumenvase im Einsatz, befüllt, fast unbemerkt stand sie da. Sie wurde ausge­ räumt, dann habe ich sie Experten vom Bun­ desdenkmalamt gezeigt. Diese haben mir die Augen für die Kostbarkeit geöffnet: es han­ delt sich um eine spätgotische Brunnenscha­ le mit Blattwerk-Verzierungen. Sie ist 1500 kg schwer. Es gibt kaum eine ­vergleichbare gro­

ße Schale aus Adneter Marmor.“ Nun ist die Schale das zentrale Motiv im neuen Muse­ um, das sich in drei Teile gliedert: Geschich­ te, Gegenwart und Zukunft. „Wir sind keine Museumshüter, sondern wollen ein Ort der lebendigen Begegnung und Gottsuche sein.“ Geschichte und Kunst. Die Erinnerung an die Vergangenheit wird im ersten Teil des Museums gepflegt – im Überblick und detailreich mit herausziehbaren Täfelchen wird hier die 875 Jahre währende bewegte Geschichte des Zisterzienserordens in Wil­ hering dargestellt. Im zweiten Raum können mittels Video Fragen zum Mönchsleben ge­ stellt werden. Die Mönche antworten in ein­ gespielten Filmsequenzen. Dann folgt der Raum der Spiritualiät mit der Brunnenschale und einer Einladung zur Stille. Die Wechsel­ ausstellung im nächsten Raum ermöglicht einen Einblick in die Geschichte der Stifts­ gärten, der Stiftshöfe und der Architektur. Kinder können ein Klostermodell aus Bau­ klötzen zusammenbauen. Auch für Kunst und Kultur wurde ein Raum reserviert: Maler Fritz Fröhlich trifft hier auf P. Balduin Sulzer, den Komponisten, Lehrer und Musiker. Sul­ zers Notenköpfe können von den Besuchern zu eigenen Musikstücken zusammengefügt werden. – Insgesamt sieben Ausstellungsräu­ me sollen Besucher/innen von nah und fern anlocken: unter ihnen Pfarrausflügler, Rad­ fahrer/innen und Kreuzfahrtsschiffs-Tourist/ innen. Diese werden nächstes Jahr von den Schüler/innen der 7. Klasse durch das Muse­ um geführt: „Das Interesse dafür ist groß“, freut sich Abt Dessl über die jungen Muse­ umsführer/innen aus dem Stiftsgymnasium.

n Brahms-Requiem in Linz. Der Wiener Motettenchor unter der Leitung von Andreas Peterl wird am Fr., 29. November, um 19.30 Uhr das Deutsche Requi­ em von Johannes Brahms zur Aufführung bringen, Ort: Linzer Ursulinenkirche. n Tango in Haid. Ein Konzert mit viel Tango-Musik geben Ma­ ria Raberger, Johannes Sonnber­ ger, Marcela Lopez und Damian Cortez in der Landesmusikschu­ le Haid/Ansfelden: am Sa., 30. November, um 19 Uhr. n Adventkonzert in Münichholz. Das Brass- und Holzblä­ serquintett der Polizeimusik OÖ gibt am Sa., 30. November sein 7. Adventkonzert in der Pfarr­ kirche Christkönig Münichholz, Beginn: 19.30 Uhr. n Konzert in der Basilika Enns-St.Laurenz. Das Konzert „Musik im Advent“ findet am So., 1. Dezember, um 16 Uhr in der Basilika Enns-St.Laurenz statt. Es musizieren u. a. Wal­ ter Medicus, Geige, das Ennser Kammerorchesters, der Chor der Volksschule Ennsdorf „Chor­ würmer“, Dirigent: Michael Wahlmüller. n Orgelmusik und Texte in Linz. Im Alten Dom wird die Möglichkeit geboten, am Mi., 4., 11. und 18. Dezember zu Or­ gelmusik und ausgewählten Texten zur Ruhe zu kommen, Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

Stiftsmuseum Wilhering XX Eröffnung & Segnung: 6. Dezember, 19 Uhr, mit Musik unter der Leitung von Kurt Azesberger, Einführung zum Museum: mia2, Ausstellungsarchitekten und Lydia Altmann, Kuratorin. XX Wilheringer Adventtage von 7. bis 8. Dezember im Stift Wilhering mit Ausstellungen, Adventmarkt, Konzerten und Vesper. XX Infos für Besucher/innen bzw. für Pfarr– ausflüge: Tel. 07226 23 11-12 oder 60.


30 Personen & Dank

Die neue Provinzleitung (v. li.): Sr. Clara Mair, Sr. Verena Bergmair, Sr. Maria Dolores Scherrer, Provinzoberin Sr. Magdalena Walcher und Provinzassistentin Sr. Petra Car. privat

28. November 2019

n Kreuzschwesternprovinz „Europa Mitte“. Mit 19. November 2019 trat die neue Provinzleitung der Kreuzschwestern Provinz „Europa Mitte“ ihr Amt an. Neue Provinzoberin ist die Steirerin Sr. Magdalena Walcher. Sie löst die bisherige Provinzoberin Sr. Gabriele Schachinger ab. Sr. Petra Car aus Bayern wurde zur Provinzassistentin gewählt; Provinzrätinnen sind Sr. Maria Dolores Scherrer und Sr. Verena Bergmair, beide aus Oberösterreich, und Sr. Clara

KirchenZeitung Diözese Linz

Mair aus Vorarlberg. 2007 wurde die Provinz „Europa Mitte“ mit Sitz in Wels durch die Zusammenlegung von vier österreichischen Provinzen sowie der Provinzen Bayern und Ungarn und dem Vikariat Slowenien gebildet. In der Provinz „Europa Mitte“ leben und arbeiten derzeit über 550 Schwestern. In Oberösterreich sind sie unter anderem durch ihre Schulzentren in Linz und Gmunden sowie durch Österreichs größtes Ordensklinikum Wels-Grieskirchen bekannt.

Dank n Wernstein. Kürzlich feierte Maria Süss (im Bild) aus Zwickledt (Gemeinde Wernstein) bei körperlicher und geistiger Frische ihren 90. Geburtstag.Trotz ihres hohen Alters nimmt die Jubilarin noch immer an den Wallfahrtsgottesdiensten in Schardenberg teil. Dort hat ihr P. Karl Wallner (rechts) vom Stift Heiligenkreuz gratuliert. Das Lebensmotto der rüstigen 90-Jährigen lautet: „Nicht jammern und eine gesunde positive Lebenseinstellung haben.“ Der sonntägige Kirchgang gehört für sie selbstverständlich dazu. Sie verrichtet auch noch gerne Gartenarbeit. Die langjährige leidenschaftliche Maßschneiderin näht noch ohne Brille. Übrigens: Auch zum

wöchentlichen Lesen der KirchenZeitung der Diözese Linz benötigt die Wernsteinerin keine Sehhilfe. Gruber n Steyr. Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde das Jugendzentrum Gewölbe in Steyr mit dem Österreichischen Jugendpreis des

WeiheJubiläum

geburtstage n Am Freitag, 29. November 2019 vollendet Dr. Franz Hubmann sein 75. Lebensjahr. Er stammt aus Mellach in der Steiermark. Von 1971 bis 1983 war er Assistent am Institut für alttestamentliche Bibelwissenschaft in Graz, anschließend bis zu seiner Emeritierung 2010 Professor für alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholischen PrivatUniversität Linz. Er ist verheiratet und hat drei Söhne. n Am Mittwoch, 4. Dezember 2019 wird KonsR Heinz Rieder, Ständiger Diakon in Waldzell, 70 Jahre alt. Der gelernte KFZ-Mechaniker war Portier im Krankenhaus Ried und begann 1988 dort als ehrenamtlicher Seelsorger. Im April 1990 empfing er die Diakonweihe. 1991 wurde er für die Krankenhausseelsorge freigestellt und übernahm 1996 deren Leitung. Bis 2014 arbeitete Diakon Rie-

Bundeskanzleramtes ausgezeichnet. Melanie Berger (links) und Irina Simankova (rechts) nahmen von Bundesministerin Ines Stilling (Mitte) den Preis in der Kategorie „Europäische Initiativen“ entgegen. Seit zwanzig Jahren befindet sich das Jugendzentrum am Standort Pfarrgasse. BKA / Dunker

der als Seelsorger und ehrenamtlicher Pfarrverantwortlicher in der Pfarre Geiersberg. Seither hilft er in seiner Wohnpfarre Waldzell mit. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. n Am Mittwoch, 4. Dezember 2019 vollendet Schulrätin Dipl.-Päd. Theresia Altmann ihr 60. Lebensjahr. Nach Absolvierung der Fachschule für soziale Dienste und der Krankenpflegeschule in Braunau war sie als Diplomkrankenschwester tätig. 1984 legte sie die Lehramtsprüfung zur Religionslehrerin ab und lehrt seither an verschiedenen Schulen Religion. Seit 1999 wirkt Tsie als Krankenhausseelsorgerin und hat seit 2008 die Leitung der Krankenhausseelsorge in Grieskirchen inne. Sie engagiert sich außerdem in der „Ombudsstelle für Missbrauch und Gewalt“. Sie lebt in Höhnhart und geht Anfang 2020 in Pension.

n Am Samstag, 7. Dezember 2019, feiert der Mariannhiller Missionar P. Andreas Stadler sein eisernes (65-jähriges) Priesterjubiläum. Beim Festgottesdienst im Schloss Riedegg (10.30 Uhr) musiziert das Mundharmonikaensemble Riedegg , das von P. Andreas gegründet wurde. P. Andreas stammt aus Viechtwang und war nach seiner Priesterweihe 1954 Lehrer, Erzieher im Internat St. Berthold (Wels), Novizenmeister und Provinz­ ökonom. Er lebt auf Schloss Riedegg und begleitet mit 93 Jahren noch gerne eine Jugendgruppe der Legio Mariens.


Leser/innen am Wort 31

28. November 2019

Das „Sächelein“ Zu KiZ Nr. 46, S. 12

Wirklich stolz und dankbar bin ich, dass unser Kardinal die Schöpfungsverantwortung so ernst nimmt und sich für die Umweltagenden, v. a. in Lateinamerika, stark macht! Das ist wohl unser aller „Sache“! Fraglich ist für mich nur, wer sich des „Sächelchens“ der Ämterverteilung in unserer geliebten Kirche annimmt. Unser Umweltministerium wird das sicher nicht übernehmen – warum auch! Dafür finde ich schon unsere Bischofskonferenz mit Dr. Schönborn als Vorsitzendem durchaus zuständig. Und ich wünsche mir sehr, dass die Kollegen dort unseren weitsichtigen Bischof Scheuer nicht weiter im „sauren“ Regen stehen lassen – oder vielleicht treffender: nicht in der Wüste – denn es brennt! MARIA HÖLLWERTH, SEEWALCHEN/A.

Frauen-Priesteramt Zum Leserbrief von Mag. Maria Eicher, Frauenkommission

Immer wieder das Thema von Priesterinnen aufzugreifen, finde ich nicht nötig. Es bringt nur Unruhe in die Kirche. Sie müsste eigentlich wissen, dass dieses Thema derzeit keine Aussicht auf Erfolg hat. Betet Ihr Frauen, aber auch wir Männer, dass die Voraussetzungen in Rom zumindest zur Zulassung von Diakoninnen in Angriff genommen werden. Priesterinnen und Diakoninnen müssen ehrlich eine innere Demut ausstrahlen, aber sicherlich nicht Arroganz. MAX KÖPL, VÖCKLAMARKT

Die kath. Kirche ist in ihrer Struktur nahezu von Anfang an autoritär. Das bedeutet, dass Reformen entweder nur in nicht merkbaren Minimal-Schritten oder aber revolutionär, dann aber in Form von Kirchenspaltungen erfolgen können (Stichwort Ostkirche, Luther, Altkatholiken, ...). Das Wesen eines autoritären Systems ist, dass die Führung für Argumente nicht zugänglich ist, weil man befürchtet, dass jede

Art von Reform einem Irrtum der bisherigen Ansichten gleichkommen würde; und ein Irrtum ist in einem autoritären System ausgeschlossen. Daher glaube ich nicht, dass es in absehbarer Zeit zum Frauenpriestertum kommen wird. So sehr ich mir das wünschen würde, vor allem, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Frauen wegen ihrer größeren Empathie-Fähigkeiten deutlich eher für den Priesterberuf geeignet sind als Männer. Der einzige Hoffnungsschimmer, an den ich glauben könnte, ist unser Papst. Er ist der Leuchtturm im Vatikan, der für Reformen zugänglich ist; es wäre schön, wenn er sich durchsetzen könnte. WOLFGANG ORTNER, WELS

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Weihnachtsgeschenk

Geschmack an Bibel Zu „Geschmack an der Bibel finden“, Nr. 46, S. 9

In der letzten Kirchenzeitung wurde von den Ökumenischen Bibeltagen im Attergau berichtet. Dabei ging es darum, den Kirchenmitgliedern das Bibellesen schmackhaft zu machen. Ich finde diese Veranstaltung gut. Überrascht hat mich die Mitteilung, dass nur 5 % der Katholiken regelmäßig zur Bibel greifen. Ich glaube, dass sich die meisten Leute beim Bibellesen, auch ich, schwertun. Man kann die Bibel nicht mit einem Roman vergleichen. Viele Bibelstellen sind schwer zu verstehen, ich muss gewisse Stellen mehrmals lesen, um sie zu begreifen, deshalb finde ich Bibelrunden gut, da man von anderen Teilnehmern und eventuell von Theologen die Meinung erfährt. Ich persönlich sehe mir öfters im Bibel-TV die Andacht des Tages an, welche täglich um 20 Uhr ausgestrahlt wird. Hier wird eine Bibelstelle vorgelesen und danach wird darüber eine Predigt gehalten. (...) HANS MAIRHOFER, GUTAU

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

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unter uns Händewaschen

Denkmal

Figuren erzählen

Ma

Matthäus FEllinger

Die „Sams-Krippe“ bringt Weihnachten in viele Haushalte. Post/St. Gabriel

Spitznamen „Goldener Sams“. Und so wurde auch die von ihm gestiftete Krippe zur Goldenen Sams-Krippe. Die Gilde St. Gabriel zeigt bis 2. Februar im Schlossmuseum Linz begleitend zur dort laufenden Ausstellung „Christkinder und Krippen aus Oberösterreich“ kostbare Raritäten. Das Museum besitzt eine große Krippensammlung. Figuren, Andachtsbilder und Klosterarbeiten erzählen dort die Geschichte des Christkinds bis in die Gegenwart. Mitmachen. Welches ist Ihre liebste Krippenfigur? Und warum? Antwort einsenden bis Sonntag, 8. Dezember 2019 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Paul Stütz paul.stuetz@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Die Wiener Blauen hätten auch nicht gedacht, dass sie eines Tages im Goldenen Käfig sitzen würden.

„Die christlichen Kirchen haben, zusammen mit allen Menschen guten Willens, heute den Auftrag, zu Anwältinnen der nationalen, internationalen und globalen Gerechtigkeit zu werden.“ Paul M. Zulehner, Pastoraltheologe, am 21. November in Cluj-Napoca (Rumänien)

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

160 einzeln mit Sorgfalt gefertigte Figuren erzählen die Weihnachtsgeschichte in der Bad Ischler „Goldenen Sams-Krippe“. Drei der Figuren – es sind die Hauptfiguren Maria, das Jesuskind und Josef – bilden heuer das Motiv der Weihnachtsbriefmarke der Österreichischen Post. Kirsten Lubach hat diese Briefmarke gestaltet. Die aus Deutschland stammende Künstlerin war in der Österreichischen Staatsdruckerei beschäftigt und gestaltete bereits viele Briefmarken für die Post. Heute arbeitet sie selbständig. Auch privat, zu Hause, hat Lubach so etwas wie eine Krippe: einen Mann und zwei Kinder. Die „Goldene Sams-Krippe“ wurde von Johann Bramberger, vulgo Sams, gekauft. Sie war ursprünglich in der Kalvarienberg-Kirche in Bad Ischl aufgestellt. Weil Bramberger im Ersten Weltkrieg die Goldene Tapferkeitsmedaille erhielt, bedachte man ihn mit dem

Es gibt Dinge, die sage ich meinen Kindern so oft vor, ich könnte sie aufnehmen und vom Tonband runterspielen, weil es immer das Gleiche ist. Dauerbrenner sind Sätze, die mit „Du musst noch“ beginnen. Darauf folgen Aufforderungen wie die Zähne zu putzen oder den Meerschweinchenstall auszumisten. Die Worte haben nicht immer den gewünschten Effekt. Was erst neulich zur Folge hatte, dass ich bei der Haustüre raussprintete, um meinem Sohn die trotz meiner Erinnerung vergessene Jausenbox zur Bim-Haltestelle nachzubringen. Mit etwas Grant, wie voll mein Kopf oft mit Gedanken ist, was die Kinder noch erledigen müssen, stapfte ich zurück und fand dann doch Positivbeispiele, die mich besänftigten. Etwa das Händewaschen. Nach gefühlt tausend Ermahnungen zu Kleinkinderzeiten denken Sohn und Tochter mittlerweile immer selbst daran. Wer jetzt meint, bitteschön das ist aber so was von selbstverständlich, der soll sich einmal in öffentlichen Toiletten umschauen. Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel erwachsene Männer ohne Händewaschen das Klo verlassen. Und jedesmal muss ich meinem starken Impuls widerstehen, damit ich den Waschverweigerern nicht wie den Kindern nachrufe: „Sie müssen sich noch die Hände waschen!“


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