KiZ-ePaper Nr. 49/2020

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Nr. 49 I 3. Dezember 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

HENNING KAISER / DPA / PICTUREDESK.COM

Sankt Nikolaus kommt heuer anders Kurzfristig hat die Regierung den Nikolausbesuch doch ermöglicht. Nicht überall konnten sich die Ehrenamtlichen darauf einstellen. Eine Feier ist aber in jedem Fall möglich. Seiten 9 und 23

Interview. Landeshauptmann Thomas Stelzer über Corona und Weihnachtsaussichten. Seite 3

Gespräch. Caritas-Direktor Franz Kehrer zu aktuellen Herausforderungen und zur Pflege. Seite 5

Kultur. Die Poxrucker-Sisters haben eine neue CD mit adventlichen Liedern herausgebracht. Seite 26


2 Meinung KOMMENTAR

3. Dezember 2020

Mehr Demokratie wagen

Kontakt halten, nicht begründen

Die gescheiterte Bischofswahl der Schweizer Diözese Chur (Seite 13) ist skandalös und relativiert Aussagen des Papstes. Wenn eine knappe Mehrheit der Domherren die Wahl ablehnt, weil ihnen die drei vom Papst angebotenen Kandidaten zu progressiv sind, erinnert das mit umgekehrten Vorzeichen an die Salzburger Erzbischofswahl 1988, als das Domkapitel zunächst nicht aus drei sehr konservativen Vorschlägen wählen wollte – und es doch musste. In Chur geht der Skandal weiter, weil das Protokoll des Wahlversuchs online ging. Darin wird von einer „feindlichen Übernahme“ schwadroniert. Der einzige anwesende Kandidat muss sich von einem Kollegen sagen lassen, er sei die „größte Priesterenttäuschung“ seines Lebens. Kurios: Der Kandidat ist Mitglied des Opus Dei und kein „Revoluzzer“. Nun hat Papst Franziskus letzte Woche gemeint, Kirche könne nicht wie eine Partei

Wie selbstverständlich junge Leute in den Wochen des Lockdowns über „Computer“ Kontakt halten, ist beeindruckend. Einmal ist es ein Spieleabend, ein anderes Mal verabreden sie sich zum Plaudern – ein Bier neben dem Bildschirm inklusive. Auch die Kirche nutzt diesen Weg über das „Internet“. Was zu Adventbeginn von Organisatio-

josef.wallner@kirchenzeitung.at

nen und Pfarren im „Netz“ angeboten wurde, war großartig. Vermutlich kann kein Verein im Land mit der Fülle an Initiativen mithalten. Gleichzeitig gilt es, die Grenzen dieser Methoden – ob Live-Stream, Videobotschaft oder Podcast – nicht aus den Augen zu verlieren: Man kann damit in Beziehung bleiben, aber keine Beziehung begründen und ihr Bestand geben. Glaube und Spiritualität können auf Dauer nicht ohne persönliche Begegnung bestehen. Erst recht funktioniert die Weitergabe des Glaubens nicht ohne das Zeugnis von Menschen. Feuer fangen kann man nur an einer echten Flamme. Beim Glauben ist das nicht anders. Dass virtuelle und reale Formen nebeneinander existieren, wird auch „nach Corona“ bleiben. Aber es braucht eine aufmerksame Begleitung, damit es zu keinen Schieflagen kommt. Besonders die Liturgiewissenschaft bietet sich als Hilfe an (siehe Seite 4).

mit Mehrheiten und Minderheiten organisiert sein. Unter anderem brauche es den Heiligen Geist und geschwisterliche Gemeinschaft. Letzteres klingt gut, scheitert aber nicht nur in Chur an der Realität. Zwar kann man über den Glauben nicht abstimmen. Bei Bischofsbestellungen wäre eine Wahl durch die Gläubigen aber besser als der Churer Machtkampf. Deshalb gilt auch in der Kirche der Satz von Willi Brandt: „Wir wollen mehr Demokratie wagen“ – um dem Heiligen Geist eine Chance zu geben.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BERNHARD BIRKLBAUER, NEUER KJ-VORSITZENDER

Die Werte der Jugend stärken Bernhard Birklbauer (18) ist neuer Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich (KJ). Das „fortschrittliche“ Denken der Jugendorganisation will er breiter in der Gesamtkirche verankern. Social Distancing fällt jemandem wie Bernhard Birklbauer besonders schwer. „Ich bin einfach sehr gerne unter Leuten,“ erzählt der 18-Jährige, der derzeit den Zivildienst in einem Flüchtlingshaus in Linz absolviert. Auch in seiner Heimatpfarre Hofkirchen im Traunkreis ist er seit Kindestagen sehr umtriebig und kontaktfreudig. Er

PRIVAT

JOSEF WALLNER

KirchenZeitung Diözese Linz

„Jugendliche sollen sich zur Kirche zugehörig fühlen können. BERNHARD BIRKLBAUER

war zuerst Ministrant, jetzt Pfarrgemeinderat und Firmbegleiter. Dass der Glaube stärke, habe er immer wieder erlebt, sagt der Sohn zweier Religionslehrer. Der 18-Jährige gehört damit zu der Spezies Jugendlicher, die mit der Kirche viel anfangen können. Dass Kirche generell wieder attraktiver für junge Menschen wird, ist erklärtes Ziel in seiner neuen Funktion: Seit 22. November ist er Vorsitzender der Katholischen Jugend Oberösterreich (KJ OÖ), gemeinsam mit zwei weiteren Ehrenamtlichen bildet er das Führungstrio. „Jugendliche sollen sich zur Kirche zugehörig fühlen könne.“, sagt Birklbauer. Auf abgehobene Sprache verzichten, modernere Lieder auswählen und die Jugendlichen aktiv in die Messe einbinden, sind dabei für ihn Ansatzpunkte. Gerade die Katholische Jugend Oberösterreich zeige mit ihren Werten, dass Teile der Kirche fortschrittlich denken. Die Positionierung der KJ OÖ für das Frauenpriestertum, gegen das Pflichtzölibat und für die Anerkennung homosexuell lebender Menschen als gleichwertige Mitglieder der Kirchengemeinschaft möchte er als Vorsitzender stärker in der Gesamtkirche Österreichs verankert wissen. PAUL STÜTZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 3

3. Dezember 2020

Interview mit Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer

„Kirche ist systemrelevant“ Ein besonderer Schwerpunkt wird auch auf Umschulungsmaßnahmen liegen, denn wir haben auch derzeit 17.000 offene Stellen.

Landeshauptmann Thomas Stelzer erwartet für heuer vertraute Weihnachtsfeiern, aber im kleineren Kreis. Im Interview mit der KirchenZeitung spricht er über seine Erwartungen für 2021, den freien Sonntag und was die Kirche in der Krise leistet.

Sie sind als Landeshauptmann mit Plänen zur Budgetkonsolidierung angetreten. Ist es für Sie bitter, dass Ihnen Corona das zunichte macht? Stelzer: Ja, aber die Welt hat sich über Nacht

DAS GESPRÄCH FÜHRTE HEINZ NIEDERLEITNER

verändert. Der Plan war: Wir nutzen die gute Zeit, um Rücklagen für die schlechteren Zeiten zu haben. Dass die schlechtere Zeit so schnell kommt, konnte niemand voraussehen. Durch unsere Null-Schuldenpolitik können wir aber jetzt mehr helfen als andere. Wenn jetzt nicht die öffentliche Hand Verantwortung übernimmt, wer soll es sonst machen? Es ist aber mein Ziel, zum Weg der ausgeglichenen Budgets zurückzukehren, wenn die Krise überwunden ist.

Wie nehmen Sie die Stimmung im Land im zweiten Lockdown wahr? Thomas Stelzer: Sie ist sehr angespannt. Wir

alle hoffen, dass wir das Virus bestmöglich in den Griff bekommen und die Anzahl der Fälle, die Spitals- und Intensivbetreuung benötigen, wieder abnimmt. Gleichzeitig wollen wir bald unsere volle Bewegungsfreiheit zurück. Drittens ist da die Frage: Wann wird das alles zu Ende sein? Unser Durchhaltevermögen ist jetzt gefordert.

Die Corona-Impfungen sind in Sicht. Es ist notwendig, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung impfen lässt. Was sagen Sie Zweifelnden? Stelzer: Angesichts des Leids, das uns das Vi-

Wie viel Festlichkeit wird zu Weihnachten möglich sein? Stelzer: Aus heutiger Sicht werden wir in

vertrauter Form, aber in kleinerem Kreis feiern. Wir müssen noch beobachten, wie sich der Lockdown bis zum Nikolaustag auswirkt. Helfen sollen dabei auch die angekündigten Massentestungen. Deshalb kann ich nur alle einladen, daran teilzunehmen. Wie stehen Sie zur Diskussion um Sonntagsöffnungen an den letzten Adventsonntagen? Stelzer: Sonntag ist Sonntag, besonders für

uns Christ/innen. In Oberösterreich ist der freie Sonntag als Staatsziel in der Landesverfassung verankert. Hätten sich die Sozialpartner geeinigt, angesichts der Ausnahmesituation einmal etwas anderes zu vereinbaren, wäre das auf einer anderen Ebene gewesen. Aber auch dann darf das grundsätzliche Prinzip nicht aufgeweicht werden. Schon während des ersten Lockdowns wurde die Frage gestellt: Wie systemrelevant ist Kirche? Stelzer: Kirche ist systemrelevant. Uns hat

zum Beispiel die Frage der Seelsorge in den Alten- und Pflegeheimen beschäftigt, die jetzt im zweiten Lockdown möglich ist. Gerade in einer Zeit, wo so viel unsicher ist, bietet der Glaube Halt. Aber es gibt die Herausforderung, seelsorgliche Angebote zu machen und doch zu verhindern, dass es zu größeren Ansammlungen kommt. Derzeit ist eine schmerzliche Einschränkung

Landeshauptmann Thomas Stelzer lädt ein, sich an den kommenden CoronaMassentestungen zu beteiligen. LAND OÖ

der Gottesdienste notwendig. Das hat aber nichts mit Relevanz von Kirche an sich zu tun. Im zweiten Lockdown nehmen mehr Eltern die Betreuung ihrer Kinder in Anspruch als im Frühjahr. War die Schulschließung notwendig? Stelzer: Ich war dafür, die Schulen so lange

wie möglich offen zu halten. Aber letztlich waren die Zahlen so, dass wir das akzeptieren mussten. Wir haben jetzt rund 2,5 Wochen Schulschließung. Eine längere Schulschließung wäre wirklich problematisch für die Entwicklung der jungen Menschen. Es ist davon auszugehen, dass 2021 im Vergleich zu heuer das wirtschaftlich und sozial schwierigere Jahr wird. Worauf stellen Sie sich ein? Stelzer: Es wird im nächsten Jahr ein Zeit-

punkt kommen, wo es leider für manche Betriebe schwierig werden und die Arbeitslosigkeit nochmals steigen wird. Darum haben wir den Oberösterreichplan mit 1,2 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre vorgelegt, um mit Investitionen Schwung ins System zu bringen und Arbeitsplätze zu sichern.

rus zufügt, und der Einschränkungen, ganz zu schweigen von Arbeitsplatzverlust und wirtschaftlichem Schaden, ist hier ein gemeinsamer Kraftakt notwendig. Ich bin aber zuversichtlich: Wenn die Impfung da ist und die Menschen sehen, dass sie sicher ist, werden sich viele impfen lassen. Sie sind auch Kulturreferent: Wann kann das kulturelle Leben wieder starten? Stelzer: Ich will keinen Blick in eine unsi-

chere Glaskugel machen, aber ich hoffe, dass wir möglichst früh im kommenden Jahr wieder zu einem, zumindest eingeschränkten, Kulturbetrieb kommen können. Jetzt ist es wichtig, den professionellen Künstlerinnen und Künstlern beim Einkommen zu helfen und die vielen Ehrenamtlichen im Kulturbereich bei der Stange zu halten. Was sollten wir in fünf Jahren über unsere Gesellschaft in der Corona-Zeit sagen können? Stelzer: Wir sollten sagen können, dass es

ein Ausnahmejahr war, das wir aber gut bewältigt haben; dass das Land und seine Gesellschaft stark und vielfältig daraus hervorgegangen sind; dass das Miteinander ein entscheidender Faktor war und dass wir mit gesundem Gottvertrauen da durchgegangen sind. Ich bin überzeugt: Wir werden das dann auch sagen können.

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4 Kirche in Oberösterreich IM LEBENS-SPIEGEL Unübliche Geschenkannahme Schenken ist schön, doch bisweilen nicht einfach. Noch schwerer fällt manchmal das Annehmen von Geschenktem. Wie wäre es, den Advent so zu begreifen: Zeit zu lernen, Geschenktes anzunehmen? Man hat nicht alles selbst gemacht. Sich selbst zum Beispiel. Leben wird geschenkt. Ein Wort, ein Lob gar: zugesprochen ist es, nicht selbst gesagt. Die Schönheiten, die einem begegnen: Ins Auge sind sie gesprungen. Gedanken, Ideen: Eingefallen sind sie, nicht bloß gemacht. Das Lied aus dem Radio: Geschrieben habe ich es nicht. Selbst Zahnbürste oder Bleistift: Wie viele Menschen haben daran gearbeitet, sie erfunden, produziert, im Geschäft ins Regal sortiert, sodass ich den Komfort genießen kann? Von Wahrnehmungsstörungen spricht man, wenn die Vorstellungen eines Menschen nicht mit der Wirklichkeit zusammenstimmen, sodass Groß und Klein nicht mehr im richtigen Verhältnis stehen. Eine der großen Wahrnehmungsstörungen unserer Tage besteht darin, das Zugefallene, das Geschenkte eben, nicht als solches wahrzunehmen. Wie anstrengend wird das Leben, wenn man meint, niemand kümmere sich um einen und alles müsse man selber schaffen. Augen auf: Wie viel umgibt mich doch, worum sich andere den Kopf zerbrochen haben? Nimm die Geschenke wahr, von denen du umgeben bist. Nicht nur schenken, auch annehmen ist schön.

MATTHÄUS FELLINGER

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Corona-Pandemie stellt Liturgiewissenschaft vor große Herausforderungen

Trotz allem muss Vollzug der Liturgie wahrhaftig bleiben Der liturgiewissenschaftliche Fachkongress „Liturgie und Covid-19“ an der Katholischen Privat-Universität Linz ist auf enormes Echo gestoßen. Die Pandemie stellt viele der traditionellen Feierformen in Frage, eine Reflexion der Liturgie ist unumgänglich. JOSEF WALLNER

Über einhundert Teilnehmer/innen haben am 20. und 21. November 2020 an der Online-Fachtagung „Liturgie und Covid-19“ teilgenommen. „Das ist für einen wissenschaftlichen Kongress ein sensationelles Echo“, betonen der Liturgiewissenschafter Ewald Volgger und der Assistenzprofessor Predrag Bukovec, die das Symposium an der KU Linz veranstaltet haben.

Gottesdienst in Corona-Zeiten.

HAIJES

Die Beschränkung der Anzahl der Gottesdienstbesucher/innen und aktuell wieder das Verbot öffentlich zugänglicher Gottesdienste haben seit Beginn der Pandemie im März 2020 viele Fragen rund um die Liturgie aufbrechen lassen, denen man in den letzten Jahren, sogar Jahrzehnten, kaum Beachtung schenkte. Innerhalb weniger Monate wurde die Einzelzelebration der Priester bzw. die Feier in einer ganz kleinen, ausgewählten Gruppe ebenso Diskussionsthema wie die neue Form von Online-Gottesdiensten. Auch die gewohnten Gottesdienstübertragungen in

Radio und Fernsehen stehen plötzlich in Diskussion, nachdem sich das Angebot, besonders durch das Internet, binnen Wochen vervielfacht hat. Wie kann man dem Wesen der Eucharistie gerecht werden, wenn man nicht leibhaft mitfeiern kann? Das sei eine entscheidende Frage, betont Ewald Volgger. Gleichzeitig weisen diese Gottesdienste sensationelle Einschaltquoten auf und sind für viele Gläubige zum festen Bestandteil ihrer religiösen Praxis geworden. Volgger macht auch auf den Trend zu Kleinritualen aufmerksam, wie etwa eine Kerze in das Fenster zu stellen. „Es wurde auch deutlich, wie wichtig und Halt gebend gute Botschaften und ermutigende Verkündigung ist“, betont Volgger. So hat Ministerpräsident Conte in Italien mit seinem am Höhepunkt der Krise ausgesprochen Wort „Andrà tutto bene – Es wird alles gut“ großes Echo erfahren, ebenso wie Kardinal Schönborn mit seinem Wort, es sei ein Dienst der Nächstenliebe, in dieser Krise aufeinander zu schauen. Vielfalt an Feierformen. „Die Krise macht deutlich, welche Erwartungen und Sehnsüchte Menschen im Hinblick auf ihren Glauben und die Formen haben, wie sie ihn ausdrücken wollen“, erklärt der Liturgiewissenschafter Volgger. Weil die Erwartungen so unterschiedlich sind, sind auch die Antworten bunt. Er plädiert jedenfalls für eine Vielfalt von Liturgien, nicht nur für Eucharistiefeiern. Ein Blick auf die österreichweite Angebots-Website www.katholisch.at zeigt aber, dass es bis dorthin noch ein weiter Weg ist. Die liturgiewissenschaftliche Tagung hat vor allem die Themen ans Licht gebracht, die durch Corona virulent wurden, abschließende Antworten konnte das Symposium natürlich nicht liefern. Volgger zeigt aber die Suchrichtung auf, der sich die Liturgiewissenschaft besonders annehmen muss: „Welche Liturgie wir auch immer feiern – ob Gebet in der Familie, Übertragung via Fernsehen oder Streams, Online-Gottesdienst oder schlichtes Ritual, wir müssen die Wahrhaftigkeit des Vollzugs im Auge behalten und die Qualität des Feierns. Wichtig dabei ist, dass Kirche in dieser Zeit der Krise der Gemeinschaft in Christus Raum gibt, der als Licht und Hirte des Lebens besonders in dunkler Zeit Begleitung ist.“

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KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 5

3. Dezember 2020

Interview mit Caritas-Direktor Franz Kehrer

„Corona ist ein Armutsverstärker“ gut es geht auch heuer unterstützen. Unser Motto ist, dass die Caritas ihre Hilfsangebote für Menschen in Not auf allen Ebenen aufrechterhält. Wie Caritas-Österreich-Präsident Michael Landau gesagt hat: ,Nächstenliebe geht nicht in den Lockdown.‘ Aber es stimmt: Die finanziellen Mittel sind weniger. Bei den Haussammlungen liegen wir bei der Hälfte der Spenden des Vorjahrs. Einen Teil der fehlenden Mittel für heuer können wir durch zusätzliche Spendenaktionen abdecken und hoffen dahingehend jetzt auch noch auf die Vorweihnachtszeit. Meine Sorge gilt aber dem nächsten Jahr, wenn die wirtschaftlichen Probleme noch mehr durchschlagen. Hier hoffe ich, dass das Level des Mitgefühls mit den Schwächeren in unserer Gesellschaft hoch bleibt.

Wen die Coronakrise besonders trifft und wie die Caritas mit den Herausforderungen umgeht, sagt Oberösterreichs Caritasdirektor Franz Kehrer im KirchenZeitungs-Interview. Wo erleben und spüren die Mitarbeiter/innen der Caritas die Corona-Krise besonders? Franz Kehrer: Corona ist ein Armutsverstär-

ker. Menschen machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz, ihr Einkommen, die Organisation des Unterrichts der Kinder zuhause und die Frage, wo sie Unterstützung bekommen. Psychisch belastend ist vor allem die fehlende Perspektive auf einen Arbeitsplatz oder eine Lehrstelle, davon betroffen sind auch Jugendliche und Menschen mit Beeinträchtigungen. Als Caritas sehen wir, dass wir in unseren Sozialberatungsstellen deutlich mehr Anfragen aufgrund von Arbeitslosigkeit haben – 17 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Menschen, denen es bisher knapp gelang, ihren Alltag zu managen, schaffen das jetzt nicht mehr. Wir helfen mit Lebensmittelpaketen, Beratung und finanzieller Hilfe. Wenn Sie von Beratung sprechen – geht es da um Vermittlung staatlicher Hilfen? Kehrer: Es geht darum, wie man eventuell

Ausgaben noch reduzieren oder z. B. mit Hilfe der Schuldnerberatung Lösungen finden kann. Und auch zu schauen, welche Hilfen – wie etwa Wohnbeihilfe – noch beantragt werden können. Ein Thema dabei ist, dass die Zuerkennung von Sozialhilfe und Familienbeihilfe oft viel zu lange dauert. Große wirtschaftliche Probleme dürften 2021 kommen. Was erwarten Sie diesbezüglich? Kehrer: Die Arbeitslosigkeit wird zunehmen

und hier denke ich auch stark an das Thema Wohnen. Das wird schon länger sehr rasch teurer. Heuer sind nun Mietzahlungen zum Teil hinausgeschoben, auch Delogierungen oder Mietklagen liegen auf Eis. 2021 werden viele dieser Zahlungen fällig werden. Menschen werden in kleinere Wohnungen umziehen müssen, weil sie sich ihre bisherige nicht mehr leisten können. Auch das bringt Zusatzkosten mit sich. Hier tut es besonders weh, dass bei der Berechnung der Sozialhilfe die Wohnbeihilfe als Einkommen gilt. Aufgrund dieser Anrechnung haben Familien bis zu 150 Euro weniger und das wird im

Franz Kehrer ist seit 2013 Direktor der Caritas der Diözese Linz. CARITAS OÖ

kommenden Jahr zu einer Verschärfung der Situation führen. Mit der Herausforderung „Corona“ ist die Caritas aber auch in ihren Pflege- und Betreuungseinrichtungen konfrontiert: Da geht es um den Schutz von betreuten Personen und von Mitarbeiter/innen. Wie ist die Lage hier? Kehrer: Wir haben beste Schutzkonzepte so-

wie Schulungen und die Mitarbeiter/innen beweisen größte Achtsamkeit. Allerdings kann es keinen absoluten Schutz geben. In unseren Seniorenwohnhäusern sind bislang nur zwei Bewohner/innen positiv getestet worden. In Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen sind jedoch einige Mitarbeiter/innen und Bewohner/innen erkrankt. Für die Mitarbeiter/innen bedeutet es enorme Herausforderungen, den Dienstbetrieb aufrechtzuerhalten. Das heißt auch, dass wir bei der psychischen Belastung an der Grenze sind. Dazu kommen die oft unklaren und unterschiedlichen Vorgaben und Vorgehensweisen der verschiedenen Behörden. Ein Problem ist leider auch immer noch, die geeignete Schutzkleidung von den zuständigen Behörden zu erhalten.

An wen denken Sie in Bezug auf Weihnachten besonders? Kehrer: An Menschen in verschiedenen Ar-

mutssituationen, in beengten Wohnverhältnissen, an Kinder, die keine Freunde treffen können, an Familien, wo das Geld fehlt und es vielleicht sogar Aggressivität gibt. Ich denke auch an pflegende Angehörige, die sich aus Schutzüberlegungen für die gepflegte Person überlegen, ob sie heuer ihre Enkelkinder treffen können oder an Bewohner/ innen von Senioren- und Behinderteneinrichtungen, die unter den Besuchseinschränkungen leiden. Oder an 24-Stunden-Pflegerinnen aus dem Ausland, die überlegen, ob sie heuer zu Weihnachten zu ihren Familien fahren – weil sie nicht wissen, ob sie danach wieder einreisen können oder weil sie die betreute Person nicht im Stich lassen wollen. Apropos Pflege: Das Thema der Pflegesicherstellung ist wegen Corona in den Schatten gerutscht. Was erwarten Sie sich in dieser Zukunftsfrage? Kehrer: Corona hat ja nochmals deutlich ge-

Heuer konnte die Caritas nur eingeschränkt Spenden sammeln. Wie wirkt sich das aus? Kehrer: Ich danke allen Pfarren, Privatper-

macht, dass wir da einen Paradigmenwechsel brauchen: in der Anerkennung des Pflegeberufs, bei den Rahmenbedingungen und der Ausbildung von Umsteiger/innen. Pflegende Angehörige brauchen Entlastung, beim Thema Demenz ist eine Korrektur der Pflegegeldeinstufung notwendig. Wir hoffen sehr, dass das Reformpaket auf Bundesebene nicht nur schöne Worte, sondern fundamentale Veränderungen bringt.

sonen, Firmen und der Diözese, die uns so

INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

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Der Unmut einiger Eltern über die Corona-Schulmaßnahmen steigt, das Distance Learning bringt Schwierigkeiten mit sich und wird offenbar an jeder Schule anders gehandhabt. Was vermisst wird, sind klare Ansagen seitens der Politik. LISA-MARIA LANGHOFER

„Mama, ich will einfach nur normal in die Schule gehen und meine Freunde und die Frau Lehrerin sehen.“ Diese Worte richtete der zehnjährige Sohn von Susanne Hain einen Tag vor dem harten Lockdown an sie, als er nicht einschlafen konnte. Das zeigt, dass die CoronaMaßnahmen auch an den Jüngsten nicht spurlos vorübergehen. „Für mich war es ein Schock, dass der Unterricht ausgesetzt wird. Aber ich konnte das nicht einfach

Gemischte Gefühle hinnehmen, ich musste etwas tun“, sagt Hain. Was folgte, war ein offener Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander, unterzeichnet von Hain und einer weiteren betroffenen Mutter. Gegenüber der KirchenZeitung versichert LH-Stellvertreterin Haberlander, auf den offenen Brief zu antworten: „Ich habe viele Rückmeldungen von Eltern zu den Entwicklungen in den Schulen bekommen und kann diese verstehen. Der zweite Lockdown war leider alternativlos, um die Menschen vor Infektionen und das Gesundheitswesen vor Überforderung zu schützen. Wichtig ist mir aber, zu betonen: Die Schulen sind offen für all jene Schüler/innen, die eine Begleitung brauchen und wollen.“

Hedwig Hartmann, Marianum Freistadt PRIVAT

Vor den Bildschirm gezwungen? Die Umsetzung von Distance Learning werde an den Schulen sehr unterschiedlich durchgeführt, und die Eltern bei derartigen Enscheidungen nicht miteinbezogen – so der Eindruck einiger Eltern. Birgit Müller, die gemeinsam mit Peter Androsch ebenfalls einen offenen Brief verfasste, sieht die Ursache jedoch nicht bei den Lehrer/innen: „Ich bekomme

immer mehr mit, wie die Lehrkräfte selber im Stich gelassen werden. Das Problem ist, dass einheitliche Vorgaben fehlen. So macht es jeder, wie er es für richtig hält.“ Den Unterricht per Bildschirm finden beide, Müller und Androsch, nicht optimal: „Die Kinder werden stundenlang vor den Computer gezwungen, das hat negative Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit." „Mein Sohn geht jeden Morgen und Abend trainieren, um einen Ausgleich zum ständigen Sitzen zu haben“, ergänzt Müller. Dazu Haberlander: „Auch in den Schulen lernen Kinder und Jugendliche immer häufiger, mit Tablets und Computern umzugehen. Für jene, die dem Bildschirm ausweichen wollen, gibt es Lernpakete, die man bei der Schule abholen kann. Kinder, welche etwa über kein passendes Endgerät verfügen, können auch gerne in die Schule gehen. Ich weiß von vielen Lehrerinnen und Lehrern, die nach individuellen Lösungen für die Schüler/innen suchen, sodass kein Kind zurückbleibt.“ Austausch durchwegs positiv. An der Privaten Volksschule St. Anna in Steyr werde die Bildschirm-Zeit möglichst kurz gehalten, erklärt Direktorin Ulrike Silber: „Wir machen Videokonferenzen mit den Kindern, die maximal 40 Minuten dauern. Einige Lehrer/innen nehmen Videos auf, die sie ins Internet stellen. Für die Kleineren werden die Materialien auch analog vorberei-


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

3. Dezember 2020

Die Realität für viele Familien derzeit: Unterricht per Laptop. Das Distance Learning funktioniert bei den meisten gut, als Dauerzustand wünscht es sich jedoch niemand. HALFPOINT/STOCKADOBE

zu Schulregeln tet.“ St. Anna sei technisch gut ausgestattet, die Rückmeldungen der Eltern durchwegs positiv. Ähnlich läuft das Distance Learning am Marianum in Freistadt ab, schildert Schulleiterin Hedwig Hartmann: „Für die Hauptfä- Nicole Atzlesberger, cher gibt es Videokonferen- Katholischer Familizen am Vormittag mit Pau- enverband. PRIVAT sen dazwischen, alles andere ist frei zu organisieren über die Lernplattform. So müssen die Schüler/innen nicht zu lange vor dem Computer sitzen.“ Zusätzlich gebe es einmal pro Woche eine Konferenz mit den Eltern, wo etwaige Probleme angesprochen werden. Trotz der unterschiedlichen Handhabung ist Mutter Susanne Hain mit „ihrer" Schule (VS 43 Stadlerschule) zufrieden: „Die Pädagog/innen sind engagiert, die Kinder liegen ihnen am Herzen. Deshalb kann ich mich gar nicht beklagen.“ Soziale Aspekte. Die Schule ist aber nicht nur ein Ort des Lernens, sondern spielt eine wichtige Rolle für das Sozialleben. „Nach den Sommerferien sind viele Schüler/ innen wieder sehr gerne in die Schule gegangen, wie ich gemerkt habe. Ihnen ist bewusst geworden, dass es eine

tolle Sache ist, sich in der Schule treffen zu können“, sagt Thomas Sinnhuber, Direktor der Volks- und Mittelschule der Kreuzschwestern Linz. Soziales Lernen bleibe derzeit auf der Strecke, ist Direktorin Ulrike Silber sicher: „Ich sehe es deshalb als schulpastorale Aufgabe, zu schauen, wie es den Kindern eigentlich geht und einmal hintanzustellen, wie es lernmäßig aussieht.“ Am härtesten treffe die Situation Einzelkinder, vermutet Nicole Atzlesberger vom Katholischen Familienverband: „Wenn Geschwister da sind, federn die das etwas ab. Aber gerade Jugendlichen ist die Familie zu wenig. Auch wenn sie ihre Freundschaften über soziale Medien halten können, der direkte Kontakt fehlt auch ihnen.“ Der Katholische Familienverband sei von Anfang an gegen Schulschließungen gewesen, positiv sei aber, dass Schüler/innen mit Förderbedarf diesmal aktiv in die Schule geholt werden können und es pädagogische Unterstützung gebe. „Dennoch ist die Situation nicht optimal und wir freuen uns sehr, wenn die Schulen ab 7. Dezember wieder normal geöffnet sind.“ Zumindest war das bei Redaktionsschluss das Ziel. Wie lauten dazu die Pläne der Politik? LH-Stellvertreterin Haberlander zeigt sich abwartend: „Wir werden mit dem Wiederöffnen der Schulen dasselbe Ziel wie auch vor den Schließungen verfolgen, und zwar Schulen solange wie möglich offenzuhalten und damit Bildung im Präsenzunterricht so lange wie möglich zugänglich zu machen.“

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8 Pfarren & Regionen MOMENTE Kirchen leuchten in Orange Nachdem kürzlich Kirchen in roter Farbe beleuchtet wurden, um auf die Christenverfolgungen in unzähligen Ländern hinzuweisen, erstrahlt von 25. November bis 10. Dezember 2020 eine Reihe von Kirchen und kirchlichen Gebäuden in der Farbe Orange. Mit dieser von den Vereinten Nationen getragenen Kamapagne soll auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht werden. Weltweit ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Die Aktion „Orange the world“ wird in Oberösterreich von den Soroptimistinnen, einem Service-Club für Frauen, intensiv mitgetragen. So leuchten in Orange: Stadtpfarrkirche, Kalvarienbergkapelle und evangelische Kirche in Gmunden, das Mutterhaus der Franziskanerinnen, das Stift Schlägl sowie die Kirchen Altmünster, Ebensee und Laakirchen. Pfarrer Franz Trinkfass aus Altmünster erklärt, was ihm die Kampagne bedeutet: „Mit der Aktion ‚Orange’ wird der Blick auf die oft übersehene Gewalt gegen Frauen gelenkt. Als Pfarrer fällt mir auch eine oft subtile Gewalt psychischer Form gegenüber Frauen auf. Heuer gibt es in der Pfarre Altmünster im Advent nicht allein das kontemplative Violett, sondern auch das aktive, emanzipatorische Orange! Schließlich hat ja alles mit einer starken Frau begonnen: Maria, der Mutter Jesu!“

Die Kalvarienbergkirche von Gmunden ROCKENBAUER

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Als Ersatz für das Martinsfest

Kinder schickten ihre guten Wünsche mit der Luftpost Der Marktkindergarten Kremsmünster hat in den letzten Tagen viele erfreuliche Antwortbriefe von Menschen erhalten, die die Luftpost der Kinder entdeckt haben. Um den Kindern die Botschaft des gegenseitigen Helfens zu vermitteln, überlegten sich die Pädagoginnen des Marktkindergartens eine Alternative zum Martinsfest am 11. November. Die Kinder konnten ihre Luftballons, beladen mit guten Wünschen, in die Höhe steigen lassen. Vor allem wünschten sie den Menschen Gesundheit und Glück in dieser schwierigen Zeit. Auf den kleinen Kärtchen standen aber auch ihre persönliche Träume, etwa, dass sie wieder ganz ungezwungen mit ihren Freundinnen und Freunden spie-

len können. Zur positiven Überraschung aller wurden etwas mehr als die Hälfte der 40 losgelassenen Luftballons in den Tagen und Wochen nach dem 11. November entdeckt, die meisten davon im Mühlviertel. Geschenke kamen retour. „Es war den Empfängern spürbar ein Anliegen, sich bei den Kindern persönlich zu bedanken,“ sagt Tanja König, die Leiterin des Kindergartens. So erreichten zahlreiche Briefe, aufmunternde E-Mails, aber auch kleine Geschenke den Kindergarten, darunter ein Schokoadventkalender. „Diese Aktion war ein voller Erfolg. Wir waren sehr berührt über die vielen, teilweise sehr persönlichen Rückmeldungen der Finder“, betont Tanja König.

Die Kinder schickten ihre Wünsche und Träume per Luftpost in die Welt.

KINDERGARTEN KREMSMÜNSTEr

Liturgie im Lockdown

Wortgottesdienste am laufenden Band Dietach. Mit Laptop, Beamer und Lautsprecher wird in der Pfarre Dietach während des Lockdowns den ganzen Sonntag tagsüber laufend ein Wortgottesdienst abgespielt. Die Texte zum Lesen und die aufgenommenen Lieder der Chöre der Pfarre unterstützen das individuelle Gebet. Die vertrauten Stimmen aus der Pfarre, die Lesung und Evangelium schon im Vorfeld aufgezeichnet haben, bringen ein Stück Gemeinschaft und Verbundenheit. Meditative Musik lädt dazwischen zum Nachdenken über die Texte ein. Diese voll-

kommen andere Form des Gottesdienstes kam bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr zum Einsatz und wird sehr gut angenommen. „Die Pfarrkirche bleibt damit am Sonntag Zentrum der Pfarrgemeinde, auch wenn alle Familien zu unterschiedlichen Zeiten und damit mit entsprechendem Abstand in der Kirche sind“, erklärt Johannes Neustifter aus dem Seelsorgeteam der Pfarre Dietach. So werde in gemeinsamer Verbindung gefeiert und dabei gleichzeitig solidarisch auf die Einhaltung der erforderlichen Distanz und Sicherheit geachtet.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

3. Dezember 2020

Wie Pfarren und Gemeinden mit der Ausnahmeregelung umgehen

Nikolaus kommt bis zum Haus Die Regierung schwenkte kurzfristig um: Der Nikolaus kann trotz Corona-Krise Kinder besuchen, allerdings nur bis zur Türschwelle. In Pichling und Neumarkt im Mühlkreis werden die Nikolausdarsteller zudem MundNasen-Schutz tragen. Dem Nikolaus sind normale Hausbesuche zwar nicht erlaubt, die Übergabe der Geschenke darf aber im Garten oder an der Türschwelle erfolgen. „Wir hatten schon viele Anfragen von den Familien im Ort und freuen uns über diese Möglichkeit“, sagt Michael Gstöttenbauer, der in Neumarkt im Mühlkreis als Nikolaus zu den Kindern kommt. Er koordiniert obendrein seit über zehn Jahren die gesamte Nikolausaktion, die in der Mühlviertler Gemeinde Angelegenheit des örtlichen Sportvereins Union Neumarkt ist. Michael Gstöttenbauer wird unterm Bart heuer einen Mund-Nasen-Schutz tragen, damit in puncto Corona alles sicher abläuft. Die Nikolaussackerl werden, so wie die Spickzettel mit Lob und Tadel, vor den Haustüren deponiert, damit auch bei der Geschenkübergabe die Distanz gewahrt werden kann. Außerdem wird sich der Nikolo auf den Neumarkter Martkplatz stellen, um Süßigkeiten zu verteilen. Auch hier natürlich mit der gebotenen Distanz. Die Pfarre Linz-St. Paul zu Pichling wird vier Nikolausdarsteller losschicken Die Kinder werden sie, so wie jedes Jahr, für das loben, was sie gut können, bei der Geschenkübergabe werden sie von den Eltern unterstützt. „Ich glaube nicht, dass sich so viele Familien

Auch in Nebelberg wird der Nikolaus ausrücken. HEINRICH PFOSER

wie in normalen Jahren anmelden. Ich schätze, es wird höchstens die Hälfte sein“, berichtet Organisatorin Resi Reiter. Als Ergänzung zu den Hausbesuchen gebe es jedenfalls auch eine Videobotschaft des Nikolaus auf der Pfarrhomepage. Zurückhaltung. Linz-Pichling und Neumarkt werden wohl eher zu einer Minderheit gehören. Denn für viele Pfarren und Gemeinden kam der Schwenk der Regierung zu kurzfristig oder es bestehen nach wie vor Bedenken wegen der Ansteckungsgefahr durch Corona, wie ein Rundruf der KirchenZeitung zeigte. Der Nikolaus weicht somit in der Regel auf den virtuellen Raum aus. Dazu gehören Online-Videos oder Zoom-Meetings mit dem Nikolo, bei denen er sich die Zeit nimmt, seine Geschichte zu erzählen. P.S. X  Siehe auch Seite 23.

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PFARRIMPULSE Adventweg. Seit dem ersten Adventwochenende bietet die Pfarre Leonstein mit einem neuen „Adventweg“ eine besondere Vorbereitung für Weihnachten an. Der fünf Kilometer lange Rundweg, für den gutes Schuhwerk erforderlich ist, beginnt und endet bei der Kirche in Leonstein. Die acht Stationen des „Leonsteiner Adventweges“ laden mit adventlichen Gedanken und Links zu passenden Liedern zum Innehalten und Reflektieren ein. „Derzeit sind besonders viele Menschen in der Natur unterwegs, um den Alltag hinter sich zu lassen und im Kopf frei zu werden. So ist auch der Grundgedanke zu diesem Projekt entstanden, bestehende und beliebte Wege unseres Ortes Leonstein mit Gedankengut zum Advent zu ergänzen und zu einer Art „Glaubensweg“ zu verbinden“ erzählt Silvia Grillmayr aus der Pfarre Leonstein.

Der neue Adventweg wurde eröffnet. PFARRE

Jugendpastoral im Dekanat Wels-Land

Eine Pastoral, die im Lockdown viele Lichtblicke bietet Wels-Land. Dem zweiten Lockdown will Ela Klein, Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Wels-Land, eine Pastoral des „Open Up“, also des Aufmachens, entgegensetzen. Dazu probiert sie neue Formate wie Online-Andachten an den Adventwochenenden aus. Gemeinsam wird über das Meetingprogramm Teams eine halbe Stunde gebetet, gesungen und gefeiert.

Beim ersten Mal waren über 70 Leute aller Altersgruppen dabei.„Es ist schön, dass ich dabei den Leuten wieder ohne Maske ins Gesicht schauen kann, es ist eine große Verbundenheit beim gemeinsamen Feiern spürbar“, erzählt Ela Klein. Gute Gedanken. Bewährtes aus dem ersten Lockdown funktioniere zudem weiterhin gut –

in Jugend- und Jungschargruppen wird online gespielt und geplaudert. Um den schlechten Nachrichten der Coronapandemie etwas entgegenzusetzen, wurde im Dekanat Wels-Land ein Adventkalender der guten Gedanken ins Leben gerufen. Alle die mitmachen sind dazu eingeladen, an einem zugelosten Tag im Advent eine positive, schöne, gute Nachricht – egal

ob Foto, Video, Lied oder Text – in eine eigens eingerichtete Adventkalendergruppe zu senden. Ebenfalls ein Lichtblick soll der Adventspaziergang sein. Mit einer eigenen App kann man sich dabei auf einen Stationenweg machen. Der Weg ist bis Weihnachten in der Pfarre Wallern verfügbar. Auch einige andere Pfarren in der Region wollen diesem Beispiel folgen. P.S.


10 Thema

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

„Gott“ von Ferdinand von Schirach

Sterbenachhilfe im Film Während der Österreichische Verfassungsgerichtshof seit 23. November weiterverhandelt, ob Beihilfe zur Selbsttötung und Tötung auf Verlangen verboten bleiben sollen oder nicht, verfolgten letzte Woche vier Millionen Deutsche einen Fernsehabend mit dem neuen Theaterstück „Gott“ von Ferdinand von Schirach. ANALYSE VON MONIKA SLOUK

„Was uns als westliche Gesellschaft ausmacht ist nicht der zwanghafte Konsens, sondern, den friedlichen Diskurs auszuhalten.“ Mit klugen Sätzen wirbt Rechtsanwalt Biegler um Sympathie im Kammerspiel „Gott“, das Ferdinand von Schirach für Theater und Fernsehen verfasste. Anwalt Biegler unterstützt Richard Gärtner, einen gesunden 78-Jährigen, der nach eigenen Aussagen „nicht mehr will“, weil seine langjährige Ehefrau vor drei Jahren an Hirntumor verstarb. Viel mehr Erklärung für den Todeswunsch gibt es nicht, allerdings ist die Frage nach dem Warum nicht relevant, wenn man das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 in den Blick nimmt. „Die Entscheidung des Einzelnen, dem eigenen Leben ... ein Ende zu setzen, ... bedarf keiner weiteren Begründung oder Rechtfertigung, sondern ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren“, so heißt es dort. Die Konsequenz in diesem Urteil: Beihilfe zur Selbsttötung darf nicht wie bisher nur privat erlaubt sein (da unterscheidet sich das deutsche Recht vom österreichischen!), sondern muss auch von „Profi-Anbietern“ möglich sein, im Sinne der Chancengleichheit. Aufklärungsvideo. Der Film „Gott“ von Schirach ist eine Art Erklärvideo zu dieser Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts. 92 Minuten lang unterhalten sich sechs Expertinnen und Experten im Rahmen einer „Sitzung des Deutschen Ethikrates“ darüber, ob ein todeswilliger Mensch von einem Arzt oder einer Ärztin ein tödliches Medikament erhalten soll, um sich damit das Leben zu nehmen. Dabei baut der Autor des Stückes wie schon beim Film „Terror“ vor vier Jahren ein sonst eher von Internetplattformen oder Talkshows bekanntes Element ein: die Zuseher/innenbefragung. Zehn Minuten lang hatte das Publikum nach der Sendung Zeit, über die Frage des Films abzustimmen. 70 Prozent der Teilnehmenden befürworteten, dass Richard Gärt-

ner das Gift bekommt, 30 Prozent lehnten das ab. Eine Abstimmung über diese Frage sei von vornherein nicht sinnvoll, kritisiert der Grazer Moraltheologe und Medizinethiker Johann Platzer. „Bei so existenziellen Konflikten darf es keine Schwarz-Weiß-Sicht geben, vorzeitig zu urteilen in die eine oder andere Richtung ist unangebracht.“ Monologe als Dialoge getarnt. Das Kammerspiel „Gott“ bietet außerdem keine Grundlage für so ein schwerwiegendes Urteil. Zwar ist es gespickt mit Statistiken rund um das Thema Selbsttötung, doch ist der Austausch der Ansichten kein echter Dialog, sondern ein „innerer Monolog“ des Autors. Schirach legt also den einzelnen Rollen seine Vorstellungen über sie in den Mund. Dadurch entstehen klischeehafte Unterhaltungen. Bischof Thiel, der theologische Sachverständige im Stück, wirkt gütig, argumentiert aber nicht auf der Höhe der theologisch-ethischen Forschung. Dasselbe Muster wendet der Autor auch für das Präsidiumsmitglied der Bundesärztekammer, Professor Sperling, an. Dazu kommen zahlreiche subtile Wertungen durch die Dramaturgie des Stückes. Während alle anderen Expert/innen brav auf ihren Stühlen sitzen, nimmt einzig der Anwalt des Todeswilligen den ganzen Saal ein, indem er hin und her geht, während er spricht, häufig auch hinter den Personen, die er gerade anspricht, sodass sich diese nach ihm umdrehen müssen. Während er von einem persönlichen

Richard Gärtner will sterben. Anwalt Biegler (rechts) unterstützt sein Anliegen. ARD DEGETO/ MOOVIE GMBH/JULIA TERJUNG

Lieblingsthema ins andere hüpft, holt er wie aus einer Wundertüte verschiedene Requisiten aus seiner Tasche, etwa eine schwarz gebundene Bibel mit goldenem Kreuz, um mit Bischof Thiel ins Kreuzverhör zu gehen, zu dem auch Erbsünde und sexueller Missbrauch gehören. „Die theologischen Kenntnisse des Autors sind auf dem Gymnasiasten-Niveau der Post-68er-Zeit geblieben“, befindet der Theologe Józef Niewiadomski. Durchschaubare Sympathie. Unklar bleibt, warum das Stück nach Gott benannt ist. Eine Spur ergibt sich, als der todessehnsüchtige Richard Gärtner mitten in der Diskussion aufspringt und den Vertreter der Ärzteschaft, der verteidigt, warum 60 Prozent der Ärzt/innen keine Suizidbeihilfe leisten wollen, anfährt: „Warum glauben Sie, Sie können sich für Gott halten?“ Man könnte die Frage auch umgekehrt stellen: Für Gott hält sich, wer Herr über Leben und Tod sein möchte. Im Gegensatz zum undurchschaubaren Titel des Stückes ist die Sympathie des Autors durchschaubar, sodass auch das Ergebnis der Publikumsabstimmung nicht überrascht. Im Sinne des „friedlichen Diskurses“ aus dem Eingangszitat ist es keine verlorene Zeit, sich diesen Film anzuschauen. Allerdings verlangt er höchste Konzentration, da die Dichte an Informationen hoch ist. Wenn die Konzentration nachlässt, kann man auch die schlichte Eleganz des dunkel getäfelten, modernen Raumes genießen, in dem sich die Sitzung abspielt.

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Thema 11

3. Dezember 2020

Josef Hader und Hannah Hoekstra spielen Arthur und Claire im gleichnamigen Film. Die Begegnung führt dazu, dass beide ihren unmittelbaren Todeswunsch aufgeben. PETRA SCHÖNBERGER / APA

Soll man beim Sterben nachhelfen dürfen? Viele Filme beschäftigen sich mit dieser Frage

Kann denn Töten Liebe sein? Was tun, wenn man nicht mehr leben will? Und wie gehen die Angehörigen mit dem Todeswunsch um? Mit dieser Frage beschäftigten sich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren zahlreiche Kino- und Fernsehfilme. Der Medizinethiker Johann Platzer und der Dogmatiker Józef Niewiadomski wählten drei österreichische Verfilmungen als Anstoß für Überlegungen zu einem schwierigen Thema. Die Mehrheit der Filme zum Thema Todeswunsch ist tendenziell für Sterbehilfe, fasst der Grazer Medizinethiker und Filmkenner Johann Platzer die Verfilmungen der letzten Jahre zusammen. Wobei er als Moraltheologe ergänzt, dass man nicht von „Sterbehilfe“ sprechen solle. Für passive Sterbehilfe wäre „Sterben zulassen“ geeigneter (lebensverlängernde Therapien werden nach Patientenwunsch oder medizinisch begründet abgesetzt). Indirekte Sterbehilfe würde besser mit „Therapie am Lebensende“ beschrieben – zur Schmerzlinderung wird dabei auch der Einsatz lebenszeitverkürzender Medikamente in Kauf genommen. Aktive Sterbehilfe entspricht der Tötung auf Verlangen. Die vierte Form ist die Beihilfe zur Selbsttötung. Als Überbegriff würde sich „Sterbebegleitung“ besser eignen als „Sterbehilfe“. So weit, so komplex. Sterben zuzulassen und Therapien am Lebensende sind in Österreich nicht verboten. Beihilfe zur Selbsttötung und Tötung auf Verlangen sind jedoch nicht erlaubt. Das soll nach katholischer Lehre so bleiben. Mit Spannung wird die diesbezügliche Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, der seit 23. November wieder tagt, erwartet. Johann Platzer wünscht sich keine gesetzlichen Änderungen, doch für die Zukunft mitunter „Barmherzigkeit in existenziellen Konfliktfällen der Beihilfe zum Suizid“.

Filme hinterfragen. Was die Filme betrifft, meint der Moraltheologe, ist es jedenfalls wichtig, sie zu reflektieren. „Solche Filme haben eine Wirkung, eine Botschaft.“ Daher sollen sie nicht unhinterfragt bleiben. Er vergleicht den Kinofilm „Liebe“ des österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der 2013 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde, mit dem Fernsehfilm „Die Auslöschung“, in dem bekannte Schauspieler/innen wie Klaus Maria Brandauer und Martina Gedeck mitwirken. Während „Liebe“ die Zuseher/innen mit vielen Fragen zurücklässt, was der Komplexität des Themas entspricht, macht es sich der Fernsehfilm aus Sicht des Ethikers zu einfach. „Hier wird das Publikum tendenziell in eine Richtung gedrängt.“ In beiden Filmen ist es der Partner oder die Partnerin, die sich gezwungen sieht, den Sterbewunsch des unheilbar kranken Gegenübers nach anfänglicher Ablehnung zu erfüllen. Sinn durch Begegnung. Eine andere Richtung schlägt der Film „Arthur & Claire“ aus dem Jahr 2018 ein. Josef Hader schrieb am Drehbuch mit und übernahm die Hauptrolle des Österreichers, der sich auf den Weg zur Tötung auf Verlangen nach Amsterdam macht, um dem prognostizierten Tod durch Lungenkrebs zuvorzukommen. Im Hotel be-

obachtet er, wie sich eine junge Frau das Leben nehmen will und möchte sie unbedingt daran hindern. „Der Film folgt dem Grundnerv religiöser Welterfahrung“, meint der Cineast und Dogmatiker Józef Niewiadomski, weil zwei Personen ihre ursprüngliche Absicht durch ihre Begegnung und durchaus konfliktgeladene Konfrontation ändern. Niewiadomski vergleicht die Geschichte mit Elia und der Witwe von Sarepta aus dem Alten Testament. Auch dort wünschen sich beide zu sterben, begegnen sich und werden einander zu Engeln. Tatsächlich sagt der sonst unpathetische Arthur zu Claire: „Du bist für mich wie ein Engel, der mich gerade abholt.“ Der Theologe Niewiadomski entdeckt darin eine biblische Grundhaltung: „Sie denken nicht mehr an sich selber, sondern gehen aufeinander zu.“ Er verwendet dafür das starke Wort „Gnadenerfahrung“. Besonders fasziniert den Filmkenner, dass „Arthur & Claire“ so etwas wie eine heilsgeschichtliche Logik vermittelt, ohne auch nur ein einziges religiöses oder theologisches Wort zu verwenden. Theologie würde sich oft schwertun, solche Erfahrungsgeschichten zu vermitteln. Das Anliegen formuliert auch der Medizinethiker Platzer: „Wir müssen kirchliche Argumente in eine Sprache übersetzen, die auch nichtreligiöse Menschen verstehen können.“ SLOUK

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12 Panorama KURZ BERICHTET Spendenerfolg. Die Großzügigkeit der Österreicher ist trotz der Corona-Krise groß: Auch wenn viele Non-Profit-Organisationen durch die Ausfälle von Charity Events und Sammelaktionen von Rückgängen betroffen sind, werde das Auf-

3. Dezember 2020

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Nach dem Terroranschlag von Wien sollen Kirchen stärker bewacht werden

Innenminister: Mehr Polizei vor Kirchen Innenminister Karl Nehammer kündigte eine verstärkte Überwachung von Kirchen und Stätten der Religionsausübung aufgrund von Ermittlungsergebnissen zum Anschlag in Wien am 2. November an. Der Attentäter, der beim Anschlag in der Wiener Innenstadt am Abend von Allerseelen vier Passanten getötet hat, habe womöglich gezielt nach Opfern in Kirchen gesucht, ehe er von der Polizei erschossen wurde, erklärte der Innen-

minister. Laut Aussage des Innenministers befinde man sich in einer „besonders heiklen Phase“, weil ein Terroranschlag Nachahmungstäter auf den Plan rufen könnte. Details nannte Nehammer dazu nicht, weil die Staatsanwaltschaft das „Exklusivrecht“ habe, neue Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen. Im Hinblick auf Weihnachten sehen die Behörden, dass die Gefährdungslage nicht abnehmen wird.

Eine Gebetsgruppe erlebte die Schießerei in Wien im Inneren der Ruprechtskirche mit Spenden gibt es trotz Corona. SLOUK

kommen insgesamt erstmals die Marke von 750 Millionen Euro erreichen. Diese Prognose stellte der Fundraising Verband Austria. Im Vorjahr wurden insgesamt 725 Millionen Euro gespendet. Digitale SchulklassenFührungen. Das Bibelzentrum Wien bietet digitale Schulklassen-Führungen an. Das kostenlose Angebot sei als Unterstützung des Religionsunterrichts in Zeiten des „distance learnings“ gedacht, erklärte Jutta Henner, Leiterin des Bibelzentrums, einer Einrichtung der Österreichischen Bibelgesellschaft. Die digitale Live-Führung durch das Bibelzentrum dauert 50 Minuten und erklärt anhand der umfangreichen Bibelsammlung die Entstehung, Geschichte und Bedeutung der Bibel. Das Angebot richtet sich an Schulklassen ab der 4. Klasse Volksschule und kann österreichweit gebucht werden. bibelzentrum.at Bibelhörspiele. Die Bibelwelt Salzburg stellte ihren Bestand an Audioguide-Hörtexten online. Hörspiele für Kinder sind besonders beliebt. 89 Kurzgeschichten erzählen von Jesus und anderen Persönlichkeiten aus der Bibel. Die Hörspiele können via QR-Code gratis auf das Smartphone heruntergeladen werden. bibelwelt.at

Anschlag: Gruppe in Wiener Ruprechtskirche Während des Amoklaufs am Abend des 2. November in der Wiener Innenstadt waren 17 junge Erwachsene in der Ruprechtskirche dem Attentäter knapp entgangen, wie Michael Prüller von der Erzdiözese Wien mitteilte. Die 17 hatten sich in der Kirche zum Gebet versammelt, als sie auf der Straße Schüsse hörten. Sie hätten geistesgegenwärtig die Eingangstür geschlossen und die Lichter ausgeschaltet, schilderte Prüller. Die jungen Menschen hätten dann bis etwa 2.30 Uhr in dem verdunkelten Gotteshaus ausgeharrt. Erst dann habe die Polizei Entwarnung gegeben, und die Jugendlichen durften nach Hause gehen.

Theresa Stampler ist Leiterin des Bereichs Seelsorge und Spiritualität der Caritas Wien und Sprecherin der Expert/innengruppe. STAMPLER

Kerzen bei der Ruprechtskirche. E.WEINGARTNER/APA

Würde ist nicht nur Selbstbestimmung

Schock über Angriff auf Rabbiner in Wien

Ärzt/innen, Seelsorger, Psychotherapeutinnen, Sozialarbeiter und Gesundheitspfleger aus unterschiedlichen Einrichtungen wandten sich in einer Stellungnahme an die Mitglieder des Verfassungsgerichtshofes (VfGH). Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen am VfGH zur Legalisierung von Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid. Man wolle aus der eigenen Erfahrung und Praxis mit leidenden und sterbenden Menschen konstruktive Argumente in die Debatte einbringen. Ein zentrales Argument darin: „Menschenwürde lässt sich nicht auf Selbstbestimmung reduzieren.“

Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zeigt sich entsetzt, dass in Wien ein Rabbiner auf offener Straße attackiert wurde. „Europaweit wird darauf hingewiesen, dass in der Corona-Krise Antisemitismus und Judenhass zunehmen“, äußerte sich der katholische Präsident des Ausschusses, Martin Jäggle. Positiv bewertete der Koordinierungsausschuss das Regierungsabkommen „Aus Verantwortung für Österreich“, das er als „einen großen Lichtblick für alle, die sich schon jahrelang gegen Antisemitismus engagieren“, bezeichnete.


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Panorama 13

3. Dezember 2020

Das Domkapitel im schweizerischen Chur lehnte die Dreierliste des Papstes ab und verzichtete auf sein Recht zur Bischofswahl. Im Bild: Die Eingangstür des Bischofssitzes von Chur. EDDY RISCH/KEYSTONE/PICTUREDESK.COM

Gescheiterte Bischofswahl in Chur Bei der Wahl des Bischofs im schweizeri­ schen Chur kam es vergangene Woche zu einem Eklat. Das Domkapitel hat am 23. November die Dreierliste des Papstes mit drei moderaten Kandidaten zurückgewiesen. Seit Jahrzehnten ist das Bistum in der Ost­ schweiz im Hinblick auf den Kurs der Kirche zerstritten. Die Gräben zwischen Konserva­ tiven und Liberalen in Kirchenvolk und Di­ özesanleitung sind nach der Amtszeit von Bischof Vitus Huonder (2007–2019) wie­ der so tief wie in den 1990er-Jahren. 1988

machte Papst Johannes Paul II. unter Umge­ hung des Wahlrechts des Kapitels Wolfgang Haas dort zum Bischof mit Nachfolgerecht. Unter Protesten von Gläubigen übernahm er 1990 dann die Diözese. In Chur wie auch in der Erzdiözese Salz­ burg und in vielen deutschen Diözesen gibt es einen kirchenrechtlichen Sonder­ fall. Ernennt normalerweise überall in der Weltkirche der Papst die Bischöfe frei, räumt der Vatikan einigen wenigen Diöze­ sen eine Mitsprache bei der Bischofswahl

ein. Das geht letztlich auf den sogenann­ ten Investiturstreit des Mittelalters zurück, in dem Papst und Kaiser mittels der Ein­ setzung der (Reichs-)Bischöfe um ihre Vor­ herrschaft rangen. Die Dreierliste geht nun zurück nach Rom, wo Papst Franziskus jetzt selbst den neu­ en Bischof ernennen kann. Der Churer Bi­ schofsstuhl ist seit dem Rücktritt von Vi­ tus Huonder im Mai 2019 vakant. Derzeit wird die Diözese von Bischof Peter Bürcher als Apostolischem Administrator geleitet.

Friedensaufruf zu Äthiopien

Kardinalserhebungen erstmals auch online

WELTKIRCHE

Die Gewalt beenden und den Frie­ den wieder herstellen – ­ diesen Aufruf richtete Papst Franziskus erneut an die Konfliktparteien in Äthiopien. Wegen der Gewalt ­seien bereits Hunderte Menschen gestorben und Zehntausende ge­ zwungen, ihre H ­ äuser zu verlassen und in den Sudan zu fliehen. An­ fang November war in der nord­ äthiopischen Region ­ Tigray ein militärischer Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba und der „Volksbefreiungsfront von Ti­ gray“ ausgebrochen. Die Verein­ ten Nationen haben wiederholt auf eine drohende Nahrungsmit­ telknappheit hingewiesen.

Wegen der Corona-Pandemie er­ hob Papst Franziskus erstmals zwei Bischöfe über das Internet zu Kardinälen: Cornelius Sim (69, Brunei) und Jose Fuerte Advincu­ la (68, Philippinen). Sie nahmen am Samstag per Videoschaltung an dem Gottesdienst im Peters­ dom teil. Außer ihnen wurden elf weitere Männer in den Kardinals­ stand erhoben: Mario Grech (63), Marcello Semeraro (72), Wilton Gregory (72), Antoine Kamban­ da (62), Celestino Aos Braco (75), Paolo Lojudice (56), Mauro Gam­ betti (55), Felipe Arizmendi (80), Silvano Tomasi (80), Raniero Can­ talamessa (86), Enrico Feroci (80).

Vom kommenden Jahr an sollen die in aller Welt stattfindenden diözesanen Weltjugendtagstreffen je­ weils am Christkönigsonntag anstatt wie bisher am Palmsonntag abgehalten werden. Das hat Papst Franzis­ kus bei einem Gottesdienst in Rom mitgeteilt. Die Ver­ legung vom Sonntag vor Ostern auf den Sonntag vor der Adventszeit habe er nach Anhörung zuständiger kirchlicher Stellen getroffen. Eduardo Garcia, Bischof von San Justo/Argentinien, würdigte die vergangene Wo­ che verstorbene argentinische Fußball-Legende Diego Mara­ dona für seinen Einsatz für die Armen. Er war Inspiration für Kinder und Jugendliche aus den Armenvierteln seiner Heimat.

Diego Maradona IA PRESSE/EXPA/PICTUREDESK.COM


Frauen holen das Wasser – seit über 2.000 Jahren Der Engel der Domkrippe üben schon. Mit dem Beginn des Advents wird die Domkrippe zusehends belebter. Neben den Schafen, Ziegen und Hirten kommen immer mehr Figuren in die Domkrippenlandschaft. Unter ihnen die Frauenfigur mit Wasserkrug und Kind. Frauen holen das Wasser. Das ist heute KIZ/ELLE

Wasserhahn aufdrehen, Wasser trinken. Fertig. – So geht das in Österreich. Für unvorstellbar viele Frauen und Familien in den Ländern des Südens, in Afrika, Asien und Südamerika bedeutet an Wasser zu kommen, viele Stunden täglich unterwegs zu sein. Über 125 Millionen Stunden täglich verbringen Frauen weltweit damit, Wasser für ihre Familien zu holen. Zeit, die Mädchen und jungen Frauen fehlt, um in die Schule zu gehen oder eine Ausbildung zu machen. Um den täglichen Bedarf an Wasser zu decken, der für das Trinken, Waschen, Kochen oder Putzen benötigt wird, laufen die Frauen oft kilometerweit. Sie müssen schwere Behälter schleppen, stundenlang warten und sehr oft überhöhte Preise für das Wasser zahlen. Für die Ausführung dieser Aufgaben werden in den Dorfgemeinschaften nur Frauen zugelassen: sobald die Mädchen alt genug

noch so – und war vor 2.000 Jahren nicht anders. sind, müssen sie sich an der Arbeit beteiligen. Deshalb zielen viele Projekte der Entwicklungszusammenarbeit darauf ab, Brunnen in Dorfnähe zu bauen, um so einen direkten Wasserzugang für alle zu gewährleisten. Frauensache. Wasser zu holen ist nach wie vor Frauensache. Dies war auch vor 2.000 Jahren so. Der Krippenkünstler Sebastian Osterrieder hat auf seiner Reise nach Israel im Jahr 1910 den Alltag der Menschen studiert: ihre Kleidung, ihre Gewohnheiten, ihre Arbeitsabläufe. Wassertragende Frauen kommen deshalb in seiner Domkrippe vor: etwa die Frau mit Amphore und Kind oder die Frau mit vier Krügen. – Die hier gezeigte Krippenfigur zählt zu den Dorfbewohnern, ist 85 cm hoch und aus Lindenholz geschnitzt. Sie trägt nicht nur den Krug, sondern hält auch ein kleines Kind in Armen.

ELISABETH LEITNER

Das Kind schaut geradeaus und scheint etwas zu beobachten, der Blick der Frau ist etwas gesenkt. In ein dunkles Kleid gehüllt, macht sie einen Schritt vorwärts. Sie ist in Bewegung und trägt den Krug für das Wasser. Sie ist wohl auch für die Kinderbetreuung zuständig. Hat sie noch Zeit, das Geschehen rund um sie zu verfolgen? – Für die Dommesnerin Regina Fürlinger ist sie eine besondere Figur: „Wasser ist Leben. Sie bringt das Leben! Ich finde es schön, dass eine Frau dabei ist, die diesen Dienst tut“ (siehe Nr. 48, Teil 2). Die Domkrippe macht neugierig, Figuren und ihre Bedeutungen zu durchleuchten. Sie sagen nicht nur etwas aus über den Alltag der Menschen damals und heute, sondern verweisen zudem auf wichtige Bibelstellen, wie Dompfarrer Maximilian Strasser in seinem Beitrag „Vom inneren Durst“ beschreibt.

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Geschenke mit Sinn Auf www.krippeimdom.at und im DomCenter wurden besondere und nachhaltige Geschenkideen für Sie vorbereitet: Ob „Schaf-Gabe“ oder „Eselsohr“, „GottesLob-Engerl“ oder „Jessas, Maria und Josef“ – mit dem Kauf dieser Packerl unterstützen Sie den Fortbestand der wertvollen Krippe im Dom.  DomCenter Linz, Herrenstraße 36, 4020 Linz, Tel. 0732 946100  www. krippeimdom.at

Die Caritas unterstützt Projekte für den Brunnenbau. Die Bilder aus dem Kongo zeigen den Alltag vieler Frauen: Wasser zu holen und ins Dorf zu tragen ist Frauensache. CARTIAS, FRANZ LITZLBAUER


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Serie Krippenfiguren 15

3. Dezember 2020

Tag für Tag Ich trage den Krug mit Wasser. Ich halte das Kind. Ich mache meine Arbeit. Tag für Tag. Ich versorge meine Familie. Ich kümmere mich um meine Liebsten. Ich mache mich auf den Weg. Tag für Tag. Herr, bist du da –

ARS ELECTRONICA FUTURELAB/DIGILITHIC

wenn ich nicht mehr gehen kann, mein Arm schwer geworden ist und meine Augen müde? „Ich bin bei dir“, sagst du. Gestern. Heute. Morgen. Tag für Tag.

Vom inneren Durst Szenen aus dem Alltag findet man in der Domkrippe, etwa wenn Frauen mit dem Krug das Wasser holen. Es gibt aber auch Figuren, mit denen der Krippenkünstler Sebastian Osterrieder auf bedeutende biblische Stellen verweisen will und damit schon das „Letzte Abendmahl“ in die Krippe von Bethlehem hereinholt.

trifft an der Quelle den Knecht Abrahams, der eine Frau für Isaak werben soll. Auf seine Bitte um Wasser antwortet sie: „Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken.“ Auf Grund dieser Umsicht und Fürsorge erkennt der Knecht Rebekka als die richtige Frau für Isaak. (vgl. Gen 24, bes. 42–46)

Zu den Aufgaben einer Frau gehörte es, täglich Wasser von der Quelle oder vom Stadtbrunnen zu holen. So geht diese Frau durch das Stadttor hinaus zur Quelle. Das Johannes-Evangelium erzählt, dass Jesus am Jakobsbrunnen bei der Stadt Sychar einer Frau aus Samarien begegnet und mit ihr ein Gespräch beginnt, indem er sie bittet, ihm zu trinken zu geben. Im Verlauf dieses Gesprächs spricht Jesus die tiefe Sehnsucht dieser Frau – ihren inneren „Durst“ – an, sodass in ihr die Frage aufkommt: Ist er vielleicht der Christus? Durch sie kommen Menschen zur Begegnung mit Jesus und zum Glauben an ihn. (vgl. Joh 4,5–42)

Der Mann mit dem Wasserkrug. In Israel war es nicht üblich, dass ein Mann Wasser holte, also eine typisch weibliche Arbeit verrichtete. Dieser Mann in der Domkrippe erinnert an das, was Markus und LuSerie „Krippenfiguren“ kas von der Vorbereitung des „Letzten Abendmahls“ Teil 3 erzählen. Jesus schickt zwei Jünger voraus nach Jerusalem und sagt, sie werden dort einem Mann begegnen, der einen Wasserkrug trägt. In dem Haus, in das er hineingeht, sollen sie das Paschamahl vorbereiten. Im Zusammenhang dieses Mahles wird Jesus seinen bevorstehenden Tod als Hingabe „für euch und für viele“ deuten und damit das Zeichen stiften, das bis heute die sonntägliche Feier der Christenheit prägt.

Fürsorglich. Die Frau mit den zwei Krügen erinnert an Rebekka, die Frau Isaaks, des Sohnes Abrahams. Sie

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DOMPFARRER MAXIMILIAN STRASSER


SONNTAG

2. Adventsonntag – Lesejahr B, 6. Dezember 2020

Bereitet den Weg des Herrn! Unser Innerstes ist manchmal wie eine Wüste. Doch wir können Christus einen Weg in unser Herz bahnen.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Jes 40,1–5.9–11

2 Petr 3,8–14

Markus 1,1–8

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des Herrn Doppeltes für all ihre Sünden! Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen. Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott. Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her. Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.

Dies eine aber, Geliebte, soll euch nicht verborgen bleiben, dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind. Der Herr der Verheißung zögert nicht, wie einige meinen, die von Verzögerung reden, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle zur Umkehr gelangen. Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann werden die Himmel mit Geprassel vergehen, die Elemente sich in Feuer auflösen und die Erde und die Werke auf ihr wird man nicht mehr finden. Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: Wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, die Ankunft des Tages Gottes erwarten und beschleunigen! An jenem Tag werden die Himmel in Flammen aufgehen und die Elemente im Feuer zerschmelzen. Wir erwarten gemäß seiner Verheißung einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt. Deswegen, Geliebte, die ihr dies erwartet, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler in Frieden angetroffen zu werden!

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja – Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! –, so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Rufer im Inneren

In der Wüste bahnt den Weg des Herrn!

KIZ/NIE

I

ch will hören, was Gott redet: Frieden verkündet der Herr seinem Volk und seinen Frommen,

sie sollen sich nicht zur Torheit wenden. Fürwahr, sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten, seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. Es begegnen einander Huld und Treue; Gerechtigkeit und Friede küssen sich. Treue sprosst aus der Erde hervor; Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder.

Wenn wir als Kinder laut geschrien haben und umhergetollt sind, dann hat unsere Mutter immer gesagt: „Bei diesem Lärm hört man das eigene Wort nicht.“ Wie schwer ist es dann, das Wort eines anderen zu hören? Schweigen und Hinhören ist wichtig, damit wir erkennen können, wozu uns die Botschaft Jesu einlädt. Der Evangelist Markus kündigt gleich zu Beginn mit den Worten des Propheten Jesaja an, den Weg zu bereiten und die Straßen gerade zu machen. Das klingt nach: Hemdärmel hochkrempeln und sich gleich an die Arbeit machen. Aber welcher Weg und welche Straßen sind gemeint, wohl die unseres Herzens? Welche Steine und welche Hindernisse müssen weggeräumt werden? Dabei wissen wir, dass es nicht immer einfach ist, geradlinig durch das Leben zu gehen. Umso wichtiger erscheint es mir, dass wir einen Rufer im Inneren unseres Herzens brauchen, wenn wir eine Richtung einschlagen, die uns vom Weg abbringt. Johannes der Täufer ruft zu Umkehr und Versöhnung auf, um Baustellen und Umleitungen auf unserem Lebensweg zu beseitigen. Gott selber bahnt sich den Weg zu uns auf Erden, indem er Mensch wird, er nimmt den Weg eines Kindes und nicht den Weg der Mächtigen. Er kündigt sich nicht mit lautem Rufen an, sondern mit dem Lächeln und Weinen eines Kindes. Für Johannes bedeutete klein und demütig sein nicht, dass man unterdrückt ist, sondern, dass jemand größer ist als wir, der kommt und uns seine Hand entgegenstreckt, uns einbettet in seine Liebe und spricht: „Folge mir nach, denn ich bin bei euch alle Tage.“ So haben auch wir eine Mission, Wegbereiter/ innen zu sein für Jesus Christus in dieser Welt. Denn durch die Taufe sind wir Kinder Gottes und werden so zu Erben Gottes und Miterben Jesus Christi. (Röm. 8,17)

ZUM WEITERDENKEN n Der Märtyrerbischof Oscar Romero von San Salvador soll gesagt haben: „Ich hörte Gottes Stimme in den Armen. Habe Mut und sei fortan wie Johannes der Täufer eine unerschrockene Stimme, die Gottes Herrschaft ankündigt.“

Ja, der Herr gibt Gutes

BR. GÜNTER MAYER

und unser Land gibt seinen Ertrag.

ist Salesianer Don Boscos. Er wirk-

Gerechtigkeit geht vor ihm her

te viele Jahre in der Mission in Gha-

und bahnt den Weg seiner Schritte.

rer der Don Bosco Mission Austria.

na und ist jetzt der GeschäftsfühDen Autor erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 85)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

Diese Teig-Sterne warten noch auf die Dekoration mit Streuseln. PUSTEFLOWER9024/STOCKADOBE.COM

Sandgebäck-Sterne (Ausstechkekserl) TEIG

∙ 125 g Butter oder Margarine ∙ 125 g Zucker ∙ 1/2 Pkg. Vanillezucker ∙ 1 Prise Salz ∙ 1 TL Milch ∙ 180 g Mehl ∙ 1 Eigelb (zum Bestreichen) ∙ Hagelzucker, Nüsse oder Zuckerstreusel zum Belegen

ZUBEREITUNG Alle Zutaten werden abgewogen und bereitgestellt. Die Butter sollte zimmerwarm sein, denn sie wird gleich zu Beginn mit dem Mixer schaumig gerührt. Dann kommen Zucker und Vanillezucker dazu, schließlich Salz und Milch. Das Mehl wird löffelweise eingerührt. Am Ende knetet man den Teig am besten kurz mit den Händen durch und lässt ihn (in eine Folie gewickelt) im Kühlschrank 1/4 Stunde rasten. In der Zwischenzeit kann man die Backbleche mit Papier auslegen oder einfetten. Der Ofen wird auf 130 °C (Umluft) vorgeheizt. Nun kommen Nudelholz und Ausstechformen an die Reihe. Die Arbeitsfläche wird mit Mehl eingestaubt, der Teig gleichmäßig dünn ausgerollt und die Sterne (oder nach Belieben auch andere Formen) ausgestochen. Mit einer Palette hebt man die Kekse vorsichtig auf das vorbereitete Backblech. Hier werden sie mit einem gut verrührten Eigelb mit dem Backpinsel bestrichen und dann mit Hagelzucker, geriebenen oder ganzen Nüssen oder mit buntem Streusel bestreut bzw. belegt. Bei Umluft kann man bis zu drei Bleche gleichzeitig ins Rohr geben (Einschubhöhe 1, 3 und 4), nach etwa 20 Minuten sind die Kekse goldgelb und fertig.

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

In manchen Familien hat das gemeinsame Kekse-Backen Tradition. Mit den Gedanken an den Duft von Omas Lebkuchen freut man sich darauf, gemeinsam mit den eigenen Kindern die Keksdosen zu füllen und die Backwerke bei Kerzenschein und Adventgeschichten zu genießen. Diesen Adventzauber kann einem selbst Corona nicht vermasseln. BRIGITTA HASCH

Heute backen wir Damit das gemeinsame Backen nicht in einem Chaos endet und am Ende alle Nerven blank liegen, sollte man sich viel Zeit nehmen und folgende Ratschläge von erfahrenen Eltern beachten. Vorbereitung. Selbstverständlich kennt man die Rezepte, hat sie bestenfalls schon ein paar Mal ausprobiert und hat dazu alle Zutaten eingekauft. Alles, was nicht zum Backen benötigt wird, räumt man weg – nicht nur, um genug Platz zu haben, sondern auch um den Kindern keine unnötigen Ablenkungen zu bieten. Alle großen und kleinen Keksbäcker/innen haben eine Schürze an, die Haare, wenn nötig, zusammengebunden und die Hände gewaschen. Zutaten und Rezepte. Je kleiner die Kinder sind, desto ratsamer ist es, die Zutaten schon voher abzuwiegen und in kleine Schüsseln zu verteilen. Dann kann man gemeinsam alles zusammenrühren und kneten. Größere Kinder haben vielleicht mehr Freude daran, das Rezept selbst abzulesen und die entsprechenden Mengen abzuwiegen. Am besten eignen sich übrigens einfache Rezepte für Lebkuchen- und Mürbteige. Da kön-

nen die Kleinen nach Herzenslust mit dem Mixer und den Händen kneten, den Teig mit dem Nudelholz auswalken und verschiedene Ausstechformen ausprobieren. Die Größeren haben meist mehr Geduld und können zusätzlich beim kunstvollen Verzieren ihr Geschick erproben. Keine Eile. Wer Kindern einen Back-Nachmittag verspricht, sollte sich sonst nichts vornehmen und keinen Zeitdruck haben. Mit Ruhe und Gelassenheit geht es nämlich viel besser. Da wird kein Ei hektisch vom Tisch gefegt. Und wenn der Teig zu klebrig ist, wird er halt mit etwas Mehl gebunden und für einige Zeit in den Kühlschrank gesteckt. Man muss auch nicht übereifrig sein und sich acht verschiedene Sorten vornehmen. Kindern reicht eine kleine Auswahl, es geht ihnen mehr ums Tun als um die Vielfalt an Geschmack. (Fast) alles ist erlaubt. Zu viele Vorschriften machen jeden kindlichen Eifer schnell zunichte. Jedes Kind darf ausprobieren, es kann ja schließlich nicht viel schiefgehen und die Kekse rittern nicht um einen Schönheitspreis. Fehler sind nicht nur erlaubt, sie


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

3. Dezember 2020

Familienkochbücher

Frisch gekocht für Klein und Groß Wer selber frisch kocht, der weiß, was er isst. Eine alte Binsenweisheit, die aber besonders für kleine Kinder und Menschen mit Unverträglichkeiten mehr als ein guter Ratschlag ist. Möglichst schnell soll es meist gehen, außerdem gesund und abwechslungsreich sein, mit regionalen und saisonalen Zutaten – das kann funktionieren. Wie? Zwei Autorinnen haben ihre Erfahrungen in diesen beiden Kochbüchern niedergeschrieben.

Kekse

Kekse ausstechen – da können auch die Kleinsten schon mitmachen.

Brei und mehr. Zerstampft, zerdrückt, püriert – für die erste Löffelkost eignen sich viele gekochte

W PRODUCTION//STOCKADOBE.COM

sind wichtig. Dort wo es „heiß“ wird sind allerdings Vorschriften und Konsequenz notwendig. Am Herd und beim heißen Backblech, aber auch bei scharfen Gegenständen gilt: Diese Arbeiten sind den erwachsenen Personen vorbehalten. Mach mal Pause. Kinder werden schneller müde und verlieren eher die Geduld als Erwachsene. Wie wärs also mit einer ersten Keks-Kostprobe zusammen mit einer Tasse Kakao oder Saft? Dann gehen das nächste Backwerk oder die Verzierungen gleich viel schneller von der Hand. Formen und Farben. So wie bei den Ausstechformen gibt es auch bei den Keksdekorationen eine unglaubliche Vielfalt. Vielleicht kann man das gemeinsam schon vorab besprechen und die Auswahl etwas einschränken. Ein Zuviel an Möglichkeiten überfordert nämlich die Kinder. Für den Anfang reichen einfache Zucker- oder Schokostreusel, gehackte Nüsse und Pistazien oder Rosinen. Zuckerguss, Schokoglasuren und bunte Speisefarben in Tuben erfordern schon etwas mehr Geschicklichkeit. Hauptsache bleibt aber der Spaß am Backen.

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Dunja Rieber: Das große Kochbuch für Babys & kleine Kinder. Vom Gemüsebrei bis zur Lasagne: 240 Rezepte. 224 Seiten, 76 Abbildungen, € 20,60.

Gemüsesorten. Wichtig beim Essen sind Geduld und wirklich kleine Portionen, die sich leicht zu- und vorbereiten lassen. Nach den Anfängerbreien geht es weiter mit den ersten kleinen Familiengerichten bis zum Essen, das auch größere Kinder mögen. Auch an vegetarische Alternativen und Gerichte für „breifreie“ Babys ist gedacht. Viele Grundrezepte für Gemüsesuppen, Nudelsoßen, Pfannkuchen und Brot sorgen für Abwechslung und sind allesamt familientauglich.

Die Autorin des Buches, Dunja Rieber, ist Ernährungswissenschaftlerin und zweifache Mutter. Mit ihren Rezepten beantwortet sich die Frage „Was koche ich denn morgen?“ fast von selbst. Trotzdem genussvoll. Es hat lange gedauert, bis Kristin Peschutter ihre Diagnose kannte: Histaminunverträglichkeit. Weil sie nicht täglich für sich und die Familie extra kochen wollte, hat sie beschlossen, die gesamte Familie auf histaminarme Kost umzustellen. Bestimmte Lebensmittel werden gezielt vermieden und dafür schmackhafte Alternativen angeboten. Der beste Schutz vor Beschwerden ist jedenfalls, selber frisch zu kochen, davon ist Kristin Peschutter überzeugt. Wie es ohne großen Aufwand gelingt, genussvoll zusammen zu essen, zeigt dieses Buch: Zahlreiche pflanzliche Rezepte, ohne Zucker und Gluten, die sogar Kinderherzen höher schlagen lassen. BRIGITTA HASCH

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Kristin Peschutter: Meine Familienküche ohne Histamin. Taschenbuch, 136 Seiten, 37 Abbildungen, € 17,99.  Beide Bücher sind 2020 im TRIAS Verlag in der Georg Thieme Verlag KG Stuttgart erschienen und auch als eBook erhältlich. (www.thieme.de/shop).


20 Familie & Unterhaltung

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 51 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Der Sport-Weihbischof tippt 1 – 2 – X Spiel zwischen dem Lask und Rapid geschuldet. Bischof Wagner hatte eben „gerade für die erste Halbzeit eine freie Stelle“ in seinem Terminkalender.

Es ist kein Geheimnis, dass auch Bischöfe von heute begeisterte Anhänger des Fußballsports und bestimmter Vereine sind. 1969 war es Weihbischof Wagner, der als Sportbischof sogar gebeten wurde, einen Wettschein auszufüllen. Sport als eigenes Ressort gab und gibt es in der KirchenZeitung nicht – was Berichte über sportliche Begebenheiten nicht grundsätzlich ausschließt. Im Dezember 1969 wurde nicht nur über die Fußballwette von SportBischof Wagner berichtet, sondern auch ein Artikel von Leo Strasser in den OÖN über seinen Besuch im Linzer Stadion zitiert: „Zum ersten Mal saß ein Bischof im Linzer Stadion. Doktor Wagner kehrte dem unchristlichen Geschehen schon zur Halbzeit den Rücken.“ Wie man später erfuhr, war dies nicht seinem Desinteresse oder gar dem überaus ruppigen

Die junge Frau holt ihren Mann vom Gasthaus ab. Er spendiert ihr einen Schnaps. Sie trinkt und schüttelt sich: „Bäh, schmeckt ja scheußlich!“ – „Siehst du“, meint der Mann, „und du denkst, ich würde mich hier amüsieren!“ „Nun, war das Theaterstück nicht großartig?“, will der Regisseur vom Kritiker wissen. – „Das Publikum raste!“– „Vor Begeisterung?“ – „Nein, nach Hause!“ „Jetzt kommen wir der Sache schon näher“, sagt die Kundin im Schuhgeschäft, als sich bereits Berge von Kartons neben ihr stapeln. „Dieses Paar ist genau das Gegenteil von dem, was ich suche!“ Ehefrau nach der Lektüre des Astrologiebuches zu ihrem Mann: „Wenn du zwei Tage später geboren worden wärst, dann wärst du freundlich, großzügig und geistreich!“

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RatMal sprichwörtl. Streitobjekt

Wechsel, Abwandlung

so beschaffen

Hüne

lat.: usw.

Rüsseltiere

veraltet: leichtlebiger Mensch

FacebookButton

Neffen und ...

griech. Göttin der Gerechtigkeit

Gegenstück, Ergänzung

Geflügelprodukt

chem. Z. f. Tellur

7

holl.: eins

5 1

Abk. für Rhesusfaktor

Waldsporenpflanze

Himmelsbote

2

dummes Gerede

Bühnenwerk

© Philipp Hübner

KIZ MIT WITZ

Der Wettschein von Weihbischof Wagner: Drei Tipps in der ersten und sechs Tipps in der zweiten Reihe waren laut Internet-Recherche der KiZ richtig. Auffallend: Die Clubs kamen noch ohne Sponsor-Namen aus. KIZ/ARCHIV

Namensgebung. „Die Heiligen führen noch“ titelt ein Artikel über die meistverwendeten Taufnamen jener Zeit. „Im großen und ganzen orientiert man sich noch nach heiligen Namensvorbildern, wenn auch immer mehr Kinder auf Namen getauft werden, die als völlige Wort- und Silbenneubildungen Psychologen und Gesellschaftsforschern Rätsel aufgeben.“ Spitzenreiter, die für das vorangegangene Jahr 1968 erhoben wurden, waren Thomas und Sabine, gefolgt von Andreas und Christian bzw. von Andrea und Brigitte. Als Beispiele für Mode- und Künstlernamen wurden Corin, Roy und Yves genannt. BRIGITTA HASCH

großes Wiener Spital (Abk.)

8

Schriftstück gegenüber NNW

6 absurd, lächerlich

3 zuvor, zunächst

Haarpflegemittel

1

Gehalt

2

3

4

5

Umlaut

6

7

4

8

Auflösung des letzten Loopy-Rätsels


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

3. Dezember 2020

Nikoläuse selbst gemacht Im Dezember wird in vielen Familien gerne gebastelt. Weil es draußen kalt ist, weil man vielleicht ein ganz persönliches Geschenk fabrizieren mag und weil es einfach Spaß macht. Warum also nicht auch eine Nikolaus basteln?

Nikolaus-Rätsel

Apfelnikolaus. Immer gerne gesehen und leicht nachzumachen ist der Apfelnikolaus. Du brauchst: einen roten Apfel, eine Walnuss, einen Zahnstocher, etwas Watte, rotes Papier, Klebstoff, einen schwarzen und einen goldenen Filzstift und einen Pfeifenputzer in weiß, gold oder silber. Für den Nikolausbart und die Haare klebst du etwas Watte an die Nuss. Augen, Augenbrauen und Nase malst du mit schwarzem Filzstift auf. Einen etwa 5 cm breiten Streifen rotes Papier klebst du zu einer Rolle zusammen, die auf die Nuss passt. Am oberen Ende schneidest du den Streifen spitz zu, sodass daraus eine Bischofsmütze wird. Mit dem goldenen Filzstift wird vorne ein Kreuz aufgemalt. Dann wird die Bischofsmütze mit Kleber auf dem Nusskopf befestigen. Eine Seite des Zahnstochers steckst du in die Nuss (vielleicht kann dir ein Erwachsener dazu den Spalt zwischen den beiden Hälften ein klein wenig aufspreizen) und die andere Seite in den Apfel. Den Pfeifenputzer biegst du zu einem Bischofsstab und das steckst das untere Ende in den Apfel oder klebst ihn am Körper fest.

BALDUIN BAUM

Für Häkelfreunde. Häkelst du gerne? Dieser lustige Nikolaus ist eigentlich ganz ein-

© BRIGITTA HASCH

Gefallen dir die beiden Nikoläuse von KiKi? Dann hol dir doch gleich die Bastellsachen raus und probier es selber aus.

fach, aber vielleicht brauchst du etwas Hilfe von deiner Mama oder deiner Oma: Nimm eine hautfarbene Wolle und schlage damit Luftmaschen an (12 cm, das sind etwa 36 Maschen), schließe zu einem Ring und häkle darauf 8 Reihen feste Maschen. Für den Bart nimmst du weiße Wolle. Du häkelst direkt auf der letzten Reihe weiter und beginnst mit 12 festen Maschen. Dann wendest du die Arbeit und nimmst in den folgenden Reihen an den Rändern immer eine Masche ab. Zum Schluss werden die überstehenden Fäden vernäht, die Wackelaugen aufgeklebt und der Ring über eine rote Serviette gestülpt – fertig! Viel Spaß wünscht dir KIKI

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Er ist ein Freund der Kinder, kommt immer nur im Winter, trägt schweres auf dem Rücken, um sie zu beglücken.  Nachts am klaren Himmel siehst du sie, hell herunter leuchten sie. Ich sehe sie gerne, es sind die ...  Nikolaus trägt ihn huckepack – was ist wohl drin, in seinem großen schweren, braunen ...  Nikolaus hat ihn immer bei sich, und er ist viel größer als ich. Vielleicht darf ich ihn gar einmal halten, dieser Stock ist schwer und er hält mich auf trab, es ist der ...  Harte Schale, fester Kern, wer mich knackt, der isst mich gern!  Der Nikolaus hat ihn mitten im Gesicht. Er ist lang und weiß – doch nicht aus Eis!  Nikolaus sagt: „Vergiss die Armen nicht und mach in deinem Herzen ...“  Auflösungen: Nikolaus, Sterne, Sack, Stab, Nuss, Bart, Licht.

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

6. bis 12. Dezember 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

6. DEZEMBER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre St. Paul in Krems. ServusTV 12.30  Orientierung (Religion). Terrorismus: Forschungsergebnisse des Politikwissenschafters Hugo Micheron. – Guatemala: RomeroPreisträgerin Mayra Orellana. – Paradies vorübergehend geschlossen: eine Ausstellung im Grazer „Kultum“. ORF 2 10.00  Katholischer Adventgottesdienst aus der Pfarre Hartberg, Steiermark. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre St. Benedikt in Postmünster, Niederbayern. BR 10.50  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Advent von Hermann Josef Kugler, OPraem., Abt der Prämonstratenserklöster Windberg und Roggenburg. BR 11.00  Cultus (Religion). 2. Advent. ORF III 13.05  Nächstenliebe im Praxistest (Dokumentation). Die Caritas Vorarlberg. 3sat 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Eine Riesenorgel für den Stephansdom. Die Doku begleitet nicht nur den Abbau und die Restauration von mehr als 500 kg schweren Pfeifen, sondern auch den Aufbau der neuen Riesenorgel für den Stephansdom. ORF 2 20.15  Gesprengte Ketten (Abenteuer, USA, 1962). Ein auf einem Tatsachenbericht beruhender Abenteuerfilm über die Massenflucht alliierter Kriegsgefangener aus einem besonders gesicherten deutschen Lager in Bayern. Vorzüglich besetzt und mit viel Routine inszeniert. arte 21.45  Joseph Haydn: Die Schöpfung, Oratorium. ARD-alpha MONTAG

7. DEZEMBER

19.40  Der Helfer von Bihac (Reportage). Zivilcourage in Bosnien. arte

So 19.15  Schätze der Welt – Erbe der Menschheit. Der Bauherr selber, Constantin Brâncoveann, erzählt die Geschichte seines Klosters Horezu in Rumänien. Es steht ganz im Westen der Walachei, am Fuße der Karpaten, und hat Kunstgeschichte gemacht. Byzantinischer Prunk und die klare Linienführung norditalienischer Renaissance durchdringen sich Foto: SWR/Telepool hier. ARD-alpha

Fr 19.40  Neues Leben im Kloster. Im Fernsehen haben Klöster Hochkonjunktur. Doch in der realen Welt wanken die einstigen Festungen des Glaubens. Immer mehr Klöster müssen schließen. Immer weniger Menschen können sich für ein Leben in Stille und Einkehr begeistern. Die Klöster stehen vor einer Richtungsentscheidung: Aufgeben oder sich Foto: pixabay neu erfinden? arte

10.00 Katholischer Gottesdienst aus Wien, St. Ursula. ORF III

20.15  Dok 1 (Dokumentation). Kind und Job – Wie schafft ihr das? Wie bringt man Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut? ORF eins

13.50  Wie Brüder im Wind (Drama, A/USA, 2015). Ein zwölfjähriger Bub überwindet bei der Aufzucht eines jungen Adlers die Trauer über den Tod seiner Mutter. Visuell überwältigend verfilmt, dank aufwändiger Natur- und Tieraufnahmen im Nationalpark Hohe Tauern und Südtirol. ORF 2 17.35  60 Jahre Diözese Eisenstadt. Die katholische Kirche im Burgenland. Günter Welz zeigt in der Doku nicht nur die aktuellen Jubiläumsfeierlichkeiten, sondern beleuchtet auch die besondere Rolle der Burgenlandkroaten in der pannonischen Kirche. ORF 2 18.05  Advent in Vorarlberg (Dokumentation). Ein märchenhaft verschneiter Garten in Ludescherberg, eine wunderbare mittelalterliche Burg in Feldkirch und eine heimelige Montafoner Stube im Schrunser Heimatmuseum sind die Schauplätze für die Sendung. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). Voll Vertrauen. Leopold Städtler ist 95 Jahre alt und seit 70 Jahren Priester. 21 Jahre hat er als Generalvikar der Diözese Graz-Seckau Kirche mitgestaltet. Bis heute ist der lebensfrohe Kirchenmann und begeisterter Bergsteiger seelsorglich tätig. ORF 2

23.50  37°: Mehr als Sarg und Service. Die Dokumentation begleitet drei moderne Bestatter, für die der Beruf mehr bedeutet, als nur Särge zu verkaufen. 3sat

20.15  Erbe Österreich (Dokumentation). Weihnachten mit den Florianer Sängerknaben. ORF III

MARIA EMPFÄNGNIS 8. DEZEMBER

19.00  Stationen (Religion). Für ein besseres Leben. Wie „Sternstunden – die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks“ – Kindern hilft. BR

9.20  Cultus (Religion). Maria Empfängnis. ORF III

MITTWOCH

9. DEZEMBER

DONNERSTAG 10. DEZEMBER 20.15  Die José Carreras Gala 2020. Seit der Premiere im Jahr 1995 unterstützen den Weltstar José Carreras jedes Jahr in der José Carreras Gala bekannte internationale und nationale Künstler im Kampf gegen Leukämie und andere Blutund Knochenmarkserkrankungen. MDR FREITAG

11. DEZEMBER

20.15  Gottes mächtige Dienerin (Historienfilm, D, 2010). Packender Zweiteiler über die beeindruckende Lebensgeschichte der Ordensschwester Pascalina Lehnert, die 40 Jahre lang engagiert und mutig an der Seite des späteren Papstes Pius XII. wirkte. ORF III SAMSTAG

12. DEZEMBER

16.45  Unser Österreich (Dokumentation). Vorarlberger Weihnachtskrippen. ORF III 20.15  Fidelio (Musiktheater). Nach Ludwig van Beethoven. Als Kooperation der Berliner Philharmoniker und des Gefängnis-Theaters aufBruch fand am 19. Februar 2020 in der JVA Tegel eine besondere Inszenierung von „Fidelio“ statt. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pfarrer Jo­han­­­ nes Freitag, Seel­­sor­ geraum Vordernbergertal, Stmk. So/Di 6.05, Mo/ Mi–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Di 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der PiusParsch-Kirche St. Gertrud in Klosterneuburg. So 10.00, Ö2. Foto: Stift Klosterneuburg

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Aus Schatten und Bildern.“ Gedanken von einem und über einen wenig bekannten Heiligen der katholischen Kirche, John Henry Newman, präsentiert Hubert Gaisbauer. Mo/Mi–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Zyniker, Dichter, Friedensaktivist. Zum 40. Todestag von John Lennon. Mo/Mi/Do 9.45, Ö1. Betrifft: Geschichte. „Arbeit, kein Mitleid.“ 100 Jahre Behindertenbewegung in Österreich. Leben und Wirken von Siegfried Braun. Mo/Mi–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo/Mi–Fr 18.55, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Wien, St. Ursula. Di 10.00, Ö2. Hörbilder Spezial. Moria auf Lesbos: eine Bestandsaufnahme. Di 10.05, Ö1. Memo. „Ein himmlisches Versicherungspaket.“ Die 14 Nothelfer. Di 19.05, Ö1. Joseph Haydn: Die Schöpfung, Oratorium. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Eine Universalwissenschaft? Denkweise der Informatik. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Weggehen, ankommen, einleben. Über Migration und Flucht. Do 16.40, Ö1. Logos. „Aus dem Nichts kommt das Wort und wird Fleisch.“ Bruder David Steindl-Rast über Dankbarkeit, Freude und Gotteserfahrung. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Die Päpste und ihre Heiligen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Spiritualität 23

3. Dezember 2020

ANGEBOT

Weihnachten feiern

Die Sackerl warten darauf, zum Nikolausabend gefüllt zu werden.

KIZ/JW

Elemente für eine Nikolausfeier mit Kindern

Erfinderisch wie Nikolaus Ob der Nikolaus zur Haustür kommt oder nicht, der Vorabend oder Abend des 6. Dezember ist auf jeden Fall ein Anlass, um miteinander das Leben des heiligen Nikolaus zu bedenken und zu beten. Die Kerzen am Adventkranz werden entzündet. Lied: „Lasst uns froh und munter sein“ Hinführung: „Am 6. Dezember denken wir an den heiligen Nikolaus. In den überlieferten Legenden ist der Heilige ein Helfer in der Not und Freund der Kinder. Die Legenden erzählen von seiner Menschenfreundlichkeit, seiner Güte und seiner Unterstützung in Notzeiten. Er lebte die Frohe Botschaft „Liebt einander“. Eine Geschichte über den heiligen Nikolaus möchte ich euch nun vorlesen: Legende über den heiligen Nikolaus Eines Tages hörte Nikolaus, der Bischof von Myra, von einem Mann, der drei Töchter hatte. Leider war der Mann sehr arm und in seiner Not wollte er seine drei Töchter als Sklavinnen verkaufen, um so den Rest der Familie zu ernähren. Das wollte Nikolaus nicht zulassen. Er füllte Goldstücke in drei Säckchen, schlich in der Nacht zum Haus des Mannes und warf heimlich das Gold durch ein Fenster ins Zimmer der Mädchen. Da rief der arme Mann voll Freude: „Nikolaus hat uns Gold geschenkt! Nun brauche ich meine Kinder nicht zu verkaufen!“ Alle, die es hörten, lobten die Güte und Liebe des heiligen Nikolaus.“ Überleitung: „Diese und viele andere Geschichten haben dazu beigetragen, dass wir auch heute noch an den heiligen Nikolaus denken. Er hat

den Menschen viel Gutes getan. Wir wollen seinem Beispiel folgen und uns so auf das Weihnachtsfest vorbereiten. Uns, und den Menschen um uns, fehlt es nicht an Geld und Essen, aber jede und jeder von uns kann ein aufmunterndes Wort gut brauchen. Das wollen wir, wie der hl. Nikolaus, anderen Menschen zukommen lassen, um ihnen eine Freude zu machen.“ „Dafür machen wir jetzt ,Wunschsterne’.“ Basteln von Wunschsternen Material: großer Bogen goldfarbenes (oder gelbes) Tonpapier; Stifte, Scheren, Sternenvorlagen (z. B. Keksausstecher); Aus dem Tonpapier werden Sterne gebastelt. Gemeinsam wird überlegt, welche guten Wünsche oder liebe Botschaften Mitmenschen erfreuen können, diese werden dann auf die Sterne geschrieben. Jede und jeder darf sich ein paar Sterne nehmen und diese in den darauffolgenden Tagen jemandem heimlich in die Manteltasche, in die Schuhe ... stecken.) (Wer nicht basteln will kann auch fertige Weihnachtskarten verwenden.) Das Segensgebet: „Guter Gott, wir danken dir für den heiligen Nikolaus. Er hat Freude und Licht gebracht. Schenke auch uns Augen, die sehen, wo Menschen Hilfe brauchen. Schenke auch uns gute Hände, gute Worte, ein gutes Herz. So können auch wir einander Gutes tun und die Welt wird hell und froh. Sei du unser Licht, heute und jeden Tag, AMEN.“ Lied: „Mache dich auf und werde Licht“ oder „Tauet Himmel“ DIE KIZ DANKT DER KATH. JUNGSCHAR OÖ FÜR DIE ABDRUCKERLAUBNIS DES FEIERVORSCHLAGS (WWW.DIOEZESE-LINZ.AT/SITE/KJS/HOME/NEWS/ ARTICLE/158782.HTML). MEHR FÜR KINDER UND ADVENT AUF DER WEBSITE DER JUNGSCHAR: WWW.JUNGSCHAR.AT

Dieser Ausgabe der KirchenZeitung liegt das Heft „Weihnachten feiern“ bei – für Sie als KiZ-Abonnent/in natürlich kostenlos. Sie können gerne weitere Exemplare bestellen. Am heiligen Abend eine kurze Andacht zu feiern, ist in den allermeisten Familien gute Tradition. Die Broschüre „Weihnachten feiern“ will Ihnen dazu eine Hilfe sein. Das Heft ist ein Gemeinschaftswerk des Bibelwerks Linz, des Kommunikationsbüros der Diözese Linz und der Linzer KirchenZeitung.

Das Echo auf das Heft war bereits überwältigend. 300.000 Exemplare wurden im gesamten deutschen Sprachraum bestellt, jetzt wird sogar die Schweizer Bischofskonferenz eine eigene Auflage mit geänderten Liedern drucken lassen. Wenn Ihnen „Weihnachten feiern“ gefällt und Sie es an Familienmitglieder, an Nachbarn und Freunde weitergeben möchten, können Sie es gerne bestellen. Die Mindestbestellmenge beträgt zehn Stück. Die 10 Stück kosten 1,50 Euro, zuzüglich Porto; weitere Mengen ebenfalls nur in „Zehnersprüngen“ möglich: 20 Stück, 30 Stück ...  Bestellungen an das Bibelwerk Linz, Tel. 0732 76 10-32 31 oder bibelwerk@dioezese-linz.at


24 Termine

Franz Xaver Muhr (63) ist Diakon für Gefangenenseelsorge und Mitarbeiter im Dekanat Gmunden. PRIVAT

Franz Xaver (3. Dezember) Nomen est Omen. Ja, Name ist Zeichen, ist Erkennungsmerkmal. „FX“ nennen mich Freunde; „Xaver-Opa“ meine Enkelkinder. Sehr spät habe ich mich zu „Xaver“ bekannt. Irgendwann wurde er mir vertraut, vielleicht bei meinen Reisen über die Ozeane. Seine „Briefe nach Europa“ sind berührende Zeugnisse der Evangelisation. Er, der damals in einer „Nuss-Schale“ über die Weltmeere segelte, tausende Menschen taufte, das Christentum verbreitete. Seine Vita ist in der Pfarrkirche Traunkirchen erlebbar. Im ehemaligen Jesuitenkloster ist Franz Xavers Wirken an vielen Ecken und Wänden spürbar. Die berühmte „Fischerkanzel“ zum Beispiel. Dort darf ich immer wieder Taufen und Hochzeiten mitgestalten. Der Hl. Franz Xaver (1506–1552) dachte am Ende seines Lebens, gescheitert zu sein. Was Berufung, Hingabe, Aufbruch und Scheitern betrifft, ist er mir eine Orientierungshilfe. „Suchet zuerst Gottes Reich, und alles andere …“

AUSSAATTAGE 7. 12.: Frucht 8. 12.: Frucht bis 12, ab 13 Wurzel 9. 12.: Wurzel 10. 12.: Wurzel bis 18, ab 19 Blatt 11. 12.: Blatt bis 10, ab 11 bis 18 Wurzel, ab 19 Blüte 12. 12.: Blüte bis 10 13. 12.: --- Blatt ab 11 Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Ob die Veranstaltungen ab dem 7. Dezember wieder öffentlich stattfinden dürfen, war uns bei Redaktionsschluss leider nicht bekannt. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten. Vielen Dank für Ihr Verständnis. FREITAG, 4. DEZEMBER X  Baumgartenberg. Online-InfoNachmittag, alles über die drei Schultypen an den BBS Baumgartenberg, ab 14 Uhr; Nähere Infos und Anmeldung: Tel. 07269 222 40-10, E-Mail: sekretariat@bbsbaumgartenberg.at X  Freistadt. HLW Freitstadt lädt zum Informationsnachmittag ein, findet online statt, ab 14 Uhr; Wenn Sie teilnehmen möchten, schicken Sie bitte ein E-Mail an sekretariat@hlw-freistadt.at, dann bekommen Sie einen Link zur Teilnahme. SONNTAG, 6. DEZEMBER X  Linz. Der Tassilokelch – biblisch betrachtet, Kunst im Advent; Aufgrund der Coronakrise findet die Veranstaltung als Online-Präsentation statt, 11 Uhr, und So., 13. 12., 11 Uhr, Anmeldung unter reinhard.stiksel@dioe-

zese-linz.at, Ref.: Dr. Reinhard Stiksel. X  Peuerbach. Gottesdienstübertragung auf Youtube, 10 Uhr, mit Stadtpfarrer Mag. Johann Padinger, Einstieg über die Homepage der Pfarre Peuerbach. DIENSTAG, 8. DEZEMBER X  Feldkirchen an der Donau. Tag der offenen Tür, auch Abendschule, 99 Jahre FS Bergheim, Anmeldung unter Tel. 0732 772 03 32 00. X  Linz, Alter Dom. Hochfest Mariä Empfängnis, 10.30 Uhr, Bläser­ ensemble der LMS Gallneukirchen, Ltg.: Martin Dumphart, Hansjürgen Schwarz, Orgel. X  Linz, Mariendom. Missa solemnis in C, KV 337, W. A. Mozart, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Wels. Pray for Peace ... denn Frieden ist nicht die Abwesenheit von Krieg, Kalvarienbergkirche, 19 Uhr, Kontakt: Tel. 0676 87 76 64 61. MITTWOCH, 9. DEZEMBER X  Linz, Alter Dom. Orgelmeditation, „Die Kraft der Stille“, 18 Uhr, Bernhard Prammer, Orgel. X  Wels, St. Franziskus. Versöhnungsfeier im Advent, Thema „Wege der Wandlung“, 19 Uhr. DONNERSTAG, 10. DEZEMBER X  Wels, St. Franziskus. Frauenliturgie „Geistkraft Gottes – wirke in uns“, 19.30 Uhr. FREITAG, 11. DEZEMBER X  Linz. Linzer Kirchenroas, Kirche St. Severin, Lederergasse 50, erreichbar mit Bus 12 und 25 bis HSt. Lederergasse, dann kurzer Fußweg, Auskunft:

KirchenZeitung Diözese Linz

Maria Leitenbauer, Tel. 0732 33 02 01. X  Mondsee. Advent-Konzert, Magnificat Cor-Os-Anima Salzburg, Solisten, Chor und Barockorchester, Gottfried Holzer-Graf, Orgel, Gesamtleitung: Norbert Brandauer, Kartenvorverkauf und Registrierung bei Annemarie Hofer, E-Mail: annemarie. hofer@aon.at X  Wels, St. Franziskus. Frühschicht, kurze spirituelle Impulse zum Start in den Tag, Pfarrkirche, 6 Uhr. SAMSTAG, 12. DEZEMBER X  Feldkirchen an der Donau. Tag der offenen Tür, auch Abendschule, 99 Jahre FS Bergheim, Anmeldung unter: Tel. 0732 772 03 32 00. X  Wels, St. Franziskus. Kinderadvent, Pfarrkirche, 16 Uhr. SONNTAG, 13. DEZEMBER X  Grieskirchen. Gaudete-Sonntag, Nun komm, der Heiden Heiland, BWV 61, J. S. Bach, Nun komm, der Heiden Heiland, J. H. Schein, Alma redemptoris mater, J. J. Fux, Pfarrkirche, 9 Uhr, Ltg.: Markus Springer. X  Linz, Alter Dom. Gaudete, Messe im 6. Ton für Singstimme und Orgel, 10.30 Uhr, Adventlieder: Anton Reinthaler, Karl Brandstötter, Tenor, Anton Reinthaler, Orgel. X  Linz, Mariendom. ­Orgelmusik zur Adventszeit, 10 Uhr, Gerhard Raab, Orgel. X  Linz, Ursulinenkirche. D ­ uette zum Advent von Christian Dedekind, Heinrich Grimm und Heinrich Schütz, 18 Uhr, Martha Matscheko und Susanne Thielemann, Sopran, Anton Reinthaler, Orgel. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Taizégebet, Pfarrkirche, 18.30 Uhr.

KiZ-Angebot Handwerk Christlicher Orient ICO

NAMENSTAG

3. Dezember 2020

Seit 2001 sind wir mit Handwerksbetrieben in Palästina verbunden, um diese durch den Kauf von Olivenholzarbeiten zu unterstützen. Das diesjährige Jahr ist geprägt von großer Unsicherheit – bei uns genauso wie dort. Durch den Ankauf der wunderschönen Arbeiten­können Sie Ihren Lieben aus Familien-, Freundes-, und Bekanntenkreis Freude machen und dabei vielen eine Existenzgrundlage ­sichern.

HCO • verschafft Handwerker/innen Arbeit • unterstützt die Projektpartner der Initiative Christlicher Orient (ICO) und • hilft dadurch christlichen Familien. Eine reiche Fülle an Weihnachtsanhängern, Krippen, ­Kreuzmotiven, Rosenkränzen, Teelichtern, Figuren, Schatullen und vieles mehr finden Sie bei uns.

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3. Dezember 2020

KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 BRIEFFREUNDSCHAFT Ich bin weiblich, Ende 70, und suche Brieffreundschaften. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 09/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. GRUNDSTÜCK / SUCHE Grundstück im Raum Linz, Linz-Land (Leonding, Wilhering ...), Eferding von PRIVAT gesucht! Zahle angemessenen Preis bis ca. € 350.000,–! Bitte keine Maklerangebote! Tel. 0676 739 26 60 KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Termine & Anzeigen 25 LITURGIE

HINWEISE  Memo-Spiel „Das Wunder Leben“. Wir begeben uns auf eine spannende Reise in die vorgeburtliche Zeit. Von der ersten Zelle bis zur Geburt. Ab wann nehmen wir Empfindungen, Gefühle und Sinneseindrücke im Mutterleib wahr? Fünf Wochen alt und so groß wie ein Apfelkern – gemeinsam und spielerisch dem eigenen Lebensanfang nachspüren. Unsere Überzeugung „Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll“ wird mit viel Liebe in eine bildhafte Sprache übersetzt.  Auf den Weg machen im Advent. Zwei Wege, jeweils mit dem Ausgangspunkt beim TrefTreffpunkt mensch & arbeit, Salzburgerstraße 20 in Braunau, sind mit Impulsen zum Innehalten und Nachdenken für unterwegs ausgestattet. Ein Weg führt nach Haselbach. Der zweite Weg führt nach Ranshofen.  Eine Wegbeschreibung befindet sich ab dem 1. Advent beim Ausgangspunkt in der Salzburgerstr. 20, vor dem Eingangsbereich des Treffpunkts mensch & arbeit, Braunau.

 Spruchkartenbox zum Verschenken. Die Heiligsprechung von Schwester Maria Crescentia Höß jährt sich im kommenden Jahr zum 20. Mal. Pfarrer Heinz Purrer, Missio-Diözesandirektor von OÖ und ein Verehrer der Heiligen, verwirklichte nun seine Idee für eine Spruchkartenbox mit Crescentia-Worten zusammen mit der Ideen- und Markenschmiede Werbeschmid,

Lesejahr B Lesereihe I

AKTIONLEBEN OÖ

KirchenZeitung Diözese Linz

 Bestellungen: Tel. 0732 7610-3418, E-Mail: aktion.leben@ dioezese-linz.at, www.aktionleben. at/ooe, Preis: € 19,90 + Versand

Leonding, und dem CrescentiaKloster. Insgesamt 52 Aussprüche der Hl. Crescentia sind nun auf Karten gedruckt, sie sollen das ganze Jahr hindurch begleiten und sind auch zum Weiterschenken gedacht.  Erhältlich gegen eine Spende (Richtwert 6,90 Euro) im MissioBüro, Herrenstraße 19, Tel. 0732 77 26 76-1145.

 Advent mit CliniClowns. Da die CliniClowns OÖ derzeit keine persönlichen Besuche machen können, haben sie sich den CliniClown-Adventkalender ausgedacht. Unter www.cliniclowns-ooe.at laden sie ein, beim täglich wechselnden Programm mit dabei zu sein: beim sportlichen Montag, musikalischen Dienstag, kreativen Mittwoch und so weiter. Zusätzlich sind auch wieder Video- und Telefonvisiten mit Dr. Wickel und seinen Kolleg/innen möglich, unter 0699 1771 2002.

BILDUNG Die Durchführung von Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der jeweilige Termin stattfindet.

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Glaube, der verändert, Meditationsgottesdienst, „solidarisch“, Di., 22. 12., 18 Uhr, Anmeldung erwünscht, Begl.: Willi Seufer-Wasserthal.

SONNTAG, 6. DEZEMBER 2. Adventsonntag. L1: Jes 40,1–5.9–11 L2: 2 Petr 3,8–14 Ev: Mk 1,1–8 MONTAG, 7. DEZEMBER Hl. Ambrosius, Bischof von Mailand, Kirchenlehrer. L: Jes 35,1–10 Ev: Lk 5,17–26 L: Eph 3,8–12 Ev: Joh 10,11–16 DIENSTAG, 8. DEZEMBER Hochfest der ohne Erbsünde Empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. L1: Gen 3,9–15,20 L2: Eph 1,3–6.11–12 Ev: Lk 1,26–38 MITTWOCH, 9. DEZEMBER Hl. Johannes Didakus, Glaubenszeuge. L: Jes 40,25–31 Ev: Mt 11,28–30 DONNERSTAG, 10. DEZEMBER Gedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto. L: Jes 7,10–14; 8,10 Ev: Lk 1,26–38 L: Jes 41,13–20 Ev: Mt 11,7b.11–15 FREITAG, 11. DEZEMBER Hl. Damasus I., Papst. L: Apg 20,17–18a.28–32.36 Ev: Joh 15,9-17 L: Jes 48,17–19 Ev: Mt 11,16–19 SAMSTAG, 12. DEZEMBER Gedenktag Unserer Lieben Frau in Guadalupe. L: Jes 7,10–14; 8,10 oder Jes 7,10–14 Ev: Lk 1,39–48 oder Lk 1,39–47 L: Sir 48,1–4.9–11 Ev: Mt 17,9a.10–13 SONNTAG, 13. DEZEMBER 3. Adventsonntag (Gaudete) L1: Jes 61,1–2a.10–11 L2: 1 Thess 5,16–24 Ev: Joh 1,6–8.19–28

 Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

3. Dezember 2020

Herzklopfen im Advent Statt Live-Konzerte gibt es nun eine neue Live-CD vom Adventkonzert in der Garstner Stiftskirche aus dem Jahr 2019. Was das Corona-Jahr für die Poxrucker Sisters bedeutet, darüber sprach Stefanie „Poxrucker“ Stockinger mit der KirchenZeitung.

Live im Advent Klavier und Geigenklang stimmen ein auf eine musikalische Reise in den Advent. Atmosphärisch dicht beginnt die CD „Live im Advent“ von den Poxrucker Sisters: „Such ein Herz, das mi versteht, mi zuwi lasst, mi hoit“ – mit Liedern wie diesem holen die Poxrucker Sisters ihre Fans in ganz Österreich ab. Die Eigenkompositionen der drei Schwestern Magdalena, Christina und Stefanie sind puristisch, einfach und echt. Kein Kitsch, keine unnötigen Schnörkel: Sie singen über das Leben, über die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit, über Gelingen und Scheitern, über Geben und Nehmen. Von „Mach auf“, „Worum‘s bei Weihnachten geht“ bis zu „Herzklopfen“ hat hier das ganze Leben Platz. – Musikalisch ansprechend und vielfältig umgesetzt, dazu die wunderschönen Stimmen, tut die CD beim Hören wohl. Großes Lob auch an die Begleitung durch die Kolleg/innen: Roman Steinkogler (Klavier, Glockenspiel und Melodika) und Magdalena Sammer (Geige). Die Live-CD ist ein Mitschnitt von einem Adventkonzert am 1. Dezember 2019 in der Stiftskirche Garsten. Neben den Eigenkompositionen gibt es auch ein kurzes Weihnachtsmedley und ein gefühlvolles “Es wird scho glei dumpa“. Eine CD, die in grauen Tagen und wenn die Einsamkeit wehtut, Herz und Seele erwärmt. ELLE LIVE IM ADVENT, Poxrucker Sisters, X-Tension, CD-Preis: € 15, –. Die CD ist im Handel und online erhältlich: www.poxruckersisters.at

KirchenZeitung Diözese Linz

ELISABETH LEITNER

Stefanie Stockinger von den „Poxrucker Sisters“ ist Sängerin und seit heuer auch Mutter. Beides lässt sich grundsätzlich gut vereinen. In Corona-Zeiten erlebt sie diese beiden Welten aber als sehr unterschiedlich: „Für uns Musiker ist die Corona-Zeit bitter. Die Unsicherheit unter den Kolleginnen und Kollegen in der Musikbranche ist sehr groß. Auch wir haben unsere Advent-Tournee abgesagt“, erzählt sie. „Als Mama habe ich in dieser Zeit aber genug zu tun. Meine Tochter Sophie wird jetzt bald fünf Monate alt. Die Zeit mit ihr kann ich jetzt sehr genießen.“ Das Zwischenmenschliche fehlt. Die Poxrucker-Sisters sind in der Corona-Zeit sehr vorsichtig und wollen nichts riskieren – weder auf der Bühne noch im Familienkreis: „Wir hatten schon zwei Corona-Fälle in der Familie – auch mit schwerem Verlauf. Da kommt einem der Virus plötzlich ganz nahe“, erzählt sie. Ohne das gewohnte Umfeld, ohne Großeltern, Freundinnen und Freunde im Alltag auskommen zu müssen, sei ebenfalls anstrengend: „Da sind alle sehr gefordert! Außerdem fehlt mir das Zwischenmenschliche, das Berühren- und Begrüßenkönnen, die Treffen mit der Familie

und mit den Freunden!“ So sehr sie das vermisse, habe sie aber entdeckt, dass „online“ viel möglich sei: vom Spieleabend bis zum Frühstück mit Freundinnen und Freunden. Online in Kontakt. Auch mit ihren Fans sind die Poxrucker Sisters viel in Kontakt. Über Internet und Soziale Medien lasse sich viel machen. Mit einem gemeinsamen Nachmittag wurde erst kürzlich der erste Adventsonntag in der Corona-Zeit eröffnet. „Adventjam“ nennen es die PoxruckerSisters, die mit ihrer erdigen, authentischen Musik und den Eigenkompositionen bei den Fans punkten. Beim „Adventjam“ wird live gesungen, gespielt und mit den Fans geplaudert. Apropos Fanpublikum: Die Live-CD vom Adventkonzert 2019 gibt es auch deshalb, weil viele Fans Sehnsucht hatten nach Poxrucker-Musik. „Wir hören von unseren Fans, dass sie unsere Musik durch diese oft schwere Zeit trägt.“ Im zweiten Lockdown ist es wenigstens möglich, ins Aufnahme-Studio zu fahren und Aufnahmen zu machen. Dass ihre Schwestern Christina und Magdalena als Sängerinnen auch ihre Arbeitskolleginnen sind, hat hier vieles erleichtert: „Es hat uns mehr Spielräume eröffnet“, meint sie rückblickend. Die nächste CD ist bereits in Arbeit, der Blick geht nach vorne. „Wir hoffen, dass wir im April unsere Tournee beginnen können, davor wird noch die neue CD präsentiert“, erzählt Stefanie Poxrucker. Ganz frisch und bereits jetzt erhältlich ist die neue Advent-CD, die am 27. November erschienen ist (siehe CD-Tipp links).

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Die Poxrucker Sisters sind Musikerinnen, Arbeitskolleginnen und Schwestern. Das erleichtert die Zusammenarbeit – besonders im Lockdown. Live-Konzerte und der Kontakt mit dem Publikum fehlen den Künstlerinnen. HANVF/HANNER


KirchenZeitung Diözese Linz

3. Dezember 2020

FÜR SIE GEHÖRT

Kultur & Anzeigen 27 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Alois Mühlbacher, geboren 1995 in Hinterstoder, muss man nicht mehr vorstellen: Der ehemalige Solist der St. Florianer Sängerknaben hat die Musikwelt schon als Kind mit seiner großen Musikalität und seiner geschmeidigen Stimme überrascht und überzeugt, heute ist er Countertenor und arbeitet mit internationalen Ensembles zusammen. Nach wie vor macht er auch mit den St. Florianer Sängerknaben gemeinsame Sache. Für diese CD mit dem Titel „Nisi Dominus/ Stabat Mater“ hat er Christian Ziemski auf die Bühne geholt. Ziemski war von 2005 bis 2020 Sopransolist der St. Florianer Sängerknaben. Seine Stimme und musikalische Entwicklung sind der Mühlbachers in vielen Bereichen ähnlich. Nun legen die beiden diese Klassik-Aufnahmen vor: Vivaldis „Nisi Dominus“ und Pergolesis „Stabat Mater“. Stimmlich beeindruckend, zart, fast engelsgleich, wandelbar, kräftig, die Duette wie aus einem Guss: So interpretieren sie diese Klassiker – das ist packend, berührend und mutig. Unterstützt werden sie dabei vom Ensemble Scaramouche unter der musikalischen Gesamtleitung von Franz Farnberger. Was soll man sagen: Für alle Freunde dieser Musik ein abosluter Hochgenuss! ELLE Nisi Dominus/Stabat Mater. Alois Mühlbacher, Christian Ziemski, Ensemble Scaramouche, Franz Farnberger. Preiser Records, € 18,90.

Johann Nepomuk David mit David-Trio Das David-Trio hat kürzlich eine CD mit fünf StreichTrios von Johann Nepomuk David herausgebracht. Der bedeutende oberösterreichische Komponist hätte dieser Tage seinen 125. Geburtstag gefeiert. Als Kind bei den St. Florianer Sägnerknaben groß geworden, wurde er zuerst Lehrer. Erst spät erhielt er eine Professur in Leipzig, dann in Stuttgart, geriet aber zusehends in Vergessenheit. Die CD-Aufnahme öffnet die Schatztruhe der David‘schen Werke. Die fünf Streich-Trios werden meisterlich interpretiert vom David-Trio aus Oberösterreich. ELLE Five String Trios, Johann Nepomuk David, David-Trio, CPO 555 412-2, € 15,– plus Versandkosten, unter: office@kammermusik-stmarien.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

SYRIEN

Kind sein dürfen

Die Don Bosco-Kindergärten sind Orte der Geborgenheit für Kinder, die meist schon Schlimmes erlebt haben. Doch die Schwestern brauchen dringend unsere Unterstützung! Mit nur € 330,- kann eine Kinderpädagogin ein Jahr lang die Kleinsten fürsorglich betreuen. Helfen Sie bitte mit Ihrer Spende!

Beratung unter: +43 1 879 07 07 - 07, spenden@jugendeinewelt.at /jugendeinewelt, Jugend Eine Welt Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000

Engel aus der Krippe im Mariendom Linz ⋅ Künstler: Sebastian Osterrieder ⋅© Foto: Mariendom Linz ⋅ Design: honigkuchenpferd

„Stabat Mater“ von den St. Florianer Sängerknaben


28 Kultur

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

N

icht sehr viele Texte des Alten Testaments sprechen von einem endzeitlichen Messias. Manche erwarten stattdessen das Kommen von Gott selbst, manche andere eine Wiedererrichtung des Königshauses durch einen Nachkommen Davids. Einige dieser Texte wurden erst rückblickend, nach den Ereignissen rund um Jesus, messianisch auf Jesus gedeutet. Die Adventzeit ist geprägt von der Erwartung der Ankunft des Messias. So werden in manchen Adventliedern das Kommen Gottes und das Kommen Christi in eins ge-

Sieh, dein König setzt. Ihm muss ein gebührender Empfang bereitet werden. Königlich stellt man sich den Messias vor, wie zum Beispiel in folgendem Adventlied (Gotteslob 218):

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich … Dabei handelt es sich um die letzten Verse von Psalm 24, in dem der Einzug Gottes in seinen Tempel (von Jerusalem) besungen wird. Nur wenige dürfen auf den heiligen Berg kommen und ihm dort begegnen. In der revidierten Einheitsübersetzung liest sich das so: „Ihr Tore, hebt eure Häupter, hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit!“ (vgl. Ps 24,9) Und weiter: „Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der HERR der Heerscharen: Er ist der König der Herrlichkeit.“ (vgl. Ps 24,10) Im Lied wird der Psalm nun auf das Kommen Christi bezogen. Doch dieser König übt seine Regentschaft anders aus als andere Herrscher. Das schildert das Lied in

der zweiten Strophe, indem es zu einem anderen Bibeltext wechselt:

Er ist gerecht, ein Helfer wert, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit … Dieser Text geht auf den Propheten Sacharja zurück: „Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er …“ (vgl. Sach 9,9). Wer mit diesem sanftmütigen bzw. demütigen Friedenskönig gemeint ist, bleibt bei Sacharja offen. Im Lied ist es Christus. Noch wörtlicher und zudem den gesamten Vers 9 zitiert ein anderes bekanntes Adventlied (Gotteslob 228):

Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem, sieh, dein König kommt zu dir, ja, er kommt, der Friedefürst.


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Kultur 29

3. Dezember 2020

Christus wird im Advent gerne als aufgehende Sonne der Gerechtigkeit besungen. HUBER

Bibelstellen in Adventund Weihnachtsliedern Teil 2 von 5 ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERREICHISCHEN KATHOLISCHEN BIBELWERKS FOTO: PRIVAT

kommt zu dir! In beiden Adventliedern wird also der erwartete König mit Jesus Christus gleichgesetzt. Er bringt den Frieden, den Jerusalem ersehnt. Aufgang der Sonne. Dass mit Christus die Finsternis ein Ende hat, war schon im letzten Teil der Adventserie zu lesen. So liegt es nahe, Christus als „Sonne“ zu besingen. Ein bekanntes Adventlied beginnt so (Gotteslob 481):

Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit … Den Aufgang der „Sonne der Gerechtigkeit“ verheißt Gott im Buch des Propheten Maleachi denen, die ihn achten. Ihnen wird nicht nur Gerechtigkeit, sondern auch Freude und neues Heil zuteil, sodass sie fast närrisch werden vor Freude: „Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen wie Kälber, die aus dem Stall kommen.“ (vgl. Mal 3,20) Viele Kirchenväter setzen diese Sonne der Gerechtigkeit später mit Christus gleich. Die Bitte, dass diese Sonne

der Gerechtigkeit auch in unserer Zeit aufgehen möge, wird daher gerne im Advent gesungen. Ende einer Kriegsnot. Mit dem Lied „O komm, o komm, Emmanuel“ (Gotteslob 798) sind wir noch einmal bei Jesaja angelangt und schlagen gleichzeitig die Brücke zum Neuen Testament:

O komm, o komm, Emmanuel, nach dir sehnt sich dein Israel ... Die Verheißung eines Kindes namens Immanuel stammt aus Jesaja 7,14. Hier ist das Kind Zeichen für das Ende einer Kriegsnot. Das Matthäusevangelium zitiert diese Verheißung und bezieht sie auf die Geburt Jesu. Er wird sich im Evangelium als Immanuel, als „Gott mit uns“ erweisen. Das Lied wechselt zwischen Jesaja und Matthäus, wenn es einerseits als „Israel“ spricht und andererseits den „Emmanuel“ mit dem „Erlöser, Gottes Sohn“ gleichsetzt. Das macht den Reiz dieses Liedes aus. Im nächsten Teil der Adventserie werden Lieder mit vorwiegend neutestamentlichen Bibeltexten im Zentrum stehen.

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30 Personen & Dank

3. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Neue Gesichter im MIVA-Führungsteam Die MIVA, die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft mit Sitz in Stadl-Paura hat neue Vorstands- und Kuratoriumsmitglieder ernannt. Nach mehreren Jahrzehnten engagierten Einsatzes kommt es im katholischen Hilfswerk MIVA zu einem personellen Wechsel. Emil Lauß (ehemaliger stellvertretender Vorstandsdirektor der Hypo Bank OÖ) und Edi Eisenmann (Vertreter der Jungschar) legten ihre Mandate als MIVA-Vorstände zurück. Eisenmann war insgesamt 44 Jahre ehrenamtlich für die MIVA tätig. Als Vertreter der Erzdiözese Salzburg im MIVAKuratorium trat er im Jahr 1976 sein erstes MIVA-Amt an. Im Jahr 1995 wechselte er in den Vorstand. Lauß war 15 Jahre als Vorstandsmitglied tätig. Nun wechselt er nach offizieller Ernennung durch den Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer als Vertreter der Diözese Linz in das MIVAKuratorium. Den beiden folgen Angelika Hechl (Erzdiözese Salzburg, Jungschar) und Prokurist Robert Reif (Sparkasse OÖ) in den Vorstand nach. Beide wurden auf Vorschlag des MIVA-Kuratoriums von der Österreichischen Bischofskonferenz als neue Mitglieder des MIVA-Vorstandes bestätigt.

Das MIVA-Kuratorium verabschiedete sich nach insgesamt 34 Jahren ehrenamtlicher MIVA-Tätigkeit von Josef Kolmhofer (Vertreter der Diözese Linz). 19 Jahre war er im MIVA-Vorstand tätig, ehe er 2005 ins MIVA-Kuratorium wechselte. „Die MIVA dankt Edi Eisenmann und Josef Kolmhofer für die jahrzehntelange Treue und ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der MIVA und ihrer weltweiten Projektpartner/ innen“, betont MIVA-Geschäftsführerin Christine Parzer. Domkapitular Adolf Trawöger (MIVA-Präsident), Christine Parzer

(Geschäftsführerin) und ihr Stellvertreter Johannes Winkler freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Vorstandsmitgliedern. Die MIVA ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche, das Transportmittel aller Art für den Einsatz in Mission und Entwicklungshilfe finanziert. Ihre größte und bekannteste Spendensammlung ist die "ChristophorusAktion", die jedes Jahr im Juli unter dem Motto „Einen ZehntelCent pro unfallfreiem Kilometer für ein MIVAAuto“ durchgeführt wird.­

Von der MIVA finanzierte Autos sind auf allen Konti­ nenten im Einsatz. MIVA

GEBURTSTAG

DANK

n Am 8. Dezember 2020 vollendet Monsignore Ernst Pimingstorfer, Pfarrer in Ruhe, wohnhaft in Steyr, sein 85. Lebensjahr. Der gebürtige Linzer wurde 1959 zum Priester geweiht und war anschließend Kooperator in Losenstein und Linz-St. Michael. Ab 1964 war er in Steyr-Ennsleite zunächst Pfarrkurat und von 1971 bis 2003 Pfarrer. Der Aufbau der Pfarre ist mit seinem Engagement untrennbar verbunden. Von 1971 bis 2001 war er auch Dechant des Dekanates Steyr, von 2001 bis 2003 Regionaldechant der Region Traunviertel. Monsignore Pimingstorfer half bis Mai d. J. noch als Kurat im Dekanat Steyr mit.

Steyr-Münichholz. Als Mitglieder des neu gegründeten Seelsorgeteams haben Elisabeth Mosaner und Heidi Schmidtmayer – verantwortlich für Diakonie / Caritas – ein erstes Zeichen ihrer Arbeit gesetzt. Mit dem Verkauf von selbst gebackenen Herzen am Wochenmarkt durch die Caritasbeauftragten der Pfarre Steyr-Münichholz konnte für die Pfarrcaritas für Hilfe vor Ort Geld gesammelt werden. PFARRE

Kirchhorf am Inn. Georg und Theresia Baier begingen am 15. November 2020 ihr 65-jähriges Ehejubiläum, die eiserne Hochzeit. Pfarrer Propst Markus Grasl vom Stift Reichersberg dankte ihnen für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Pfarre (Pfarrgemeinderat, KMB) und wünschte ihnen noch viele gemeinsame Ehejahre im Kreise ihrer Familie. Erst vor fünf Jahren ging das Paar als Mesner in Pension. PFARRE


KirchenZeitung Diözese Linz

3. Dezember 2020

Weggeschaut Zu „NS-Massenmörder befindet sich auf Gedenktafel“ in Ausgabe 48:

Ich freue mich, dass die KirchenZeitung über die Ehrung des NS-Massenmörders Ferdinand Sammern-Frankenegg in Peuerbach berichtet. Allerdings möchte ich auf einige Punkte hinweisen: (...) Dass in Peuerbach bis zum „Kurier“-Artikel kein Verantwortlicher von Sammern-Frankenegg und seinen monströsen Verbrechen gewusst haben soll, ist wenig glaubwürdig. 2009 erschien – mit einem Vorwort von Bürgermeister Wolfgang Oberlehner – die Festschrift „100 Jahre ÖTB Peuerbach“. Dort wird gewürdigt, dass Sammern-Frankenegg während der 1930er- Jahre teils Dietwart (Ideologiereferent), teils Obmann des deutschnationalen Turnvereins war. Sogar ein Foto von ihm ist abgebildet. 2013 schrieb das Nachrichtenmagazin „profil“ ausführlich über die Gräueltaten des Peuerbachers. Zudem werden letztere seit Jahren unter „Ferdinand von Sammern-Frankenegg“ auf Wikipedia geschildert. Ganz offenkundig haben also manche absichtlich weggeschaut. Das Überkleben der ehrenden Inschrift ist jedenfalls ein unzureichendes Provisorium. Es braucht

eine dauerhafte Entfernung – eine neue Tafel sollte sich finanzieren lassen – sowie eine inhaltliche Auseinandersetzung der Stadt Peuerbach mit der Geschichte Sammern-Frankeneggs und seiner Opfer. Das Wegschauen darf sich nicht fortsetzen. DR. ROBERT EITER, SPRECHER DES OÖ. NETZWERKS GEGEN RASSISMUS UND RECHTSEXTREMISMUS, VORSTANDSMITGLIED DES MAUTHAUSEN KOMITEES ÖSTERREICHS

Ermutigung Dass wir derzeit in einer sehr herausfordernden Zeit leben, ist unbestritten und jeder ist in irgendeiner Form davon betroffen, und wir freuen uns alle, wenn wieder unsere gewohnte „Normalität“ herrscht. Jetzt geht es darum, auch in so einer Zeit das berühmte Glas nicht nur halb leer, sondern auch mal halb voll zu sehen. Ich möchte dies aus Sicht der Fachschule Bergheim versuchen. Wir Lehrkräfte bemühen uns sehr, den Schülerinnen im Distance learning Wissen und Kompetenzen zu vermitteln. Aus meiner Sicht, kann ich sagen, dass auch ich in diesem Bereich schon viel dazu gelernt habe, und wir finden uns alle im digitalen Lernprogramm sehr gut zurecht! (...). Mit viel Eifer und Freude arbeiten die Schülerinnen in allen

Leser/innen am Wort 31 Bereichen. Die Ergebnisse und Lernprodukte sind natürlich nicht bei allen Schülerinnen immer optimal – aber das ist auch im Präsenzunterricht so. Es gibt keine „lost generation“ wie oft gesagt wird – die Jugend erwirbt sich auch in dieser Zeit besondere Kompetenzen, wie zum Beispiel sich selber zu organisieren und Arbeiten eigenverantwortlich zu erledigen. Und dazu sollte die Jugend ermutigt und motiviert werden! Flexibel sein und sich auch in schwierigen Zeiten zurechtfinden, das ist die aktuelle Herausforderung und diese können Schülerinnen und Lehrkräfte gemeinsam gut bewältigen. Natürlich freuen wir uns alle auf den Präsenzunterricht, auf Exkursionen, Projekte, Feiern und die Gemeinschaft! EDELTRAUD ALLERSTORFER, DIREKTORIN DER FACHSCHULE BERGHEIM

Eine Bitte Liebe Mitchristen und Gottgläubige aller Religionen! Corona beherrscht zurzeit die ganze Welt. (...) Für den Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 trafen sich in und um die Nikolai-Kirche viele Beter, um Gott zu bitten, ein Blutvergießen für das Vorhaben zu verhindern. Mit Erfolg! Wollen wir diesem Beispiel auch folgen und zusammenstehen und beten. So wird Gott das

Böse besiegen, das am Werk ist. Seid guten Willens! Ich bin überzeugt, dass sich viele Menschen unserem Gebet anschließen werden. Beginnen wir noch heute und täglich um 20 Uhr, und wenn notwendig in einem vorhandenen stillen Kämmerlein. Der Herr ist bei uns. Recht bald werden die Dinge in Ordnung kommen. Danke! MARIANNE GATTINGER, PERG

Pflegegeld Vom Staat bekommt man dankenswerter Weise Pflegegeld. Leider wird es nicht an pflegende Angehörige ausbezahlt. Da ich bei meinen Kindern daheim geblieben bin, habe ich keine eigene Pension. Meine Schwiegermutter, die in unserem Haus wohnte, bekam zum Beispiel ihre Pension und obendrein Pflegegeld. Für mich blieb nur die Pflegearbeit übrig. Dabei geht es mir nicht um Geld, sondern um die Anerkennung meiner Arbeit. Wenn es schon Pflegegeld heißt, sollte es doch an pflegende Angehörige ausbezahlt werden. ANNA PIBINGER, PASCHING

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

Ihre Vorteile! Für AbonnentInnen der KirchenZeitung:

Eine CD mit Weihnachtsliedern, die Sie in die schönste Zeit des Jahres einstimmt. Aufgenommen im Mariendom Linz.

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UNTER UNS Ich liebe Post!

DENKMAL

Des Rätsels Lösung Fast genau 107 Jahre ist es her, seit in der New York World das erste Kreuzworträtsel in einem Printmedium abgedruckt wurde. Seither ist es aus kaum einer Tages- oder Wochenzeitung wegzudenken. BRIGITTA HASCH

sprichwörtl. Streitobjekt

lat.: usw.

Hüne

veraltet: leichtlebiger Mensch so beschaffen griech. Göttin der Gerechtigkeit

Neffen und ...

2

Himmelsbote

Rätselfreund/innen sei wie immer Seite 20 der 8 KirchenZeitung ans Herz gelegt. PHILLIP HÜBNER Gegendummes Gerede

stück, Ergän-

Nicht selten müssen zung in alten Märchen und Erzählungen heiratswillige junge Gechem. absurd,Männer flügel- lösen, um die Z. Gunst einerlä-Prinzessin Rätsel produkt f. Tellur cherlich zu erlangen, 7etwa in „Das Räthsel“ der Gebrüder Grimm oder in der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini. Machen Sie mit! Wie heißt der Kobold und HaarTitelheld eines Grimm‘schen Märchens, despflegeGehalt mittel sen Namen die Müllerstochter erraten muss, um ihr Kind behalten zu können? 1 2 bis 11. 3 Dezember 4 5 6 X  Einsendungen an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 47: Papst Pius XI. führte mit der „Enzyklika Quas primas“ vom 11. Dezember 1925 das Christkönigsfest ein.

zunächst

Umlaut

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ELISABETH LEITNER ELISABETH.LEITNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

ZITIERT

In der Diözese Chur hat das zerstrittene Domkapitel keinen Bischof gewählt. Der Papst sollte die Aufgabe der Wahl lieber in die Hände der Domspatzen legen.

„Unsere jüdischen Brüder und Schwester dürfen nie mehr irgendwelchen Anfeindungen ausgesetzt werden. Dazu werden und dürfen wir nicht schweigen.“ FRANZ LACKNER, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Rätselaufgaben zu stellen kannte man allerdings schon in der Antike. Die ältesten Rätselsammlungen stammen aus dem arabischen Raum. In alten Kulturen bedeutete Raten meist, rätselhafte Botschaften und Zeichen zu entschlüsseln. Man denke nur an das Orakel von Delphi. Auch Platon verwendete in seinen Dialogen immer wieder Rätselfragen als Stilmittel. Im weitesten Sinne zählt auch die Scharade, ein Gesellschaftsspiel, bei dem man mithilfe von Pantomime Begriffe darstellen und erraten muss, zu den Rätseln. In Zeiten vor Fernsehcouch und Spielekonsole war die Scharade ein beliebter Zeitvertreib.

Wechsel, Abwandlung

In meiner Familie gab es kürzlich einen Runden zu feiern, ja, auch ich werde älter. Dank meiner Mutter, die hier schon seit vielen Jahrzehnten als Zeremonienmeisterin fungiert – ich stehe in ihrer unmittelbaren Nachfolge – , klappte dies auch mitten im Lockdown sehr gut. Geburtstagstorte, -ständchen im Stiegenhaus und ein sehr individuell gestaltetes Billet sind die notwendigen Ingredienzen einer Geburtstagsfeier. Dazu gehören noch die Familienmitglieder, die heuer teilweise via Zoom (Internet) ins Wohnzimmer dazugeschaltet waren. Das ist schon ziemlich viel von dem, was ich brauche, damit sich ein Geburtstag rund anfühlt. Gefehlt haben mir als Rüssel-Geburtstagskind die Bühholl.: vereinbartiere nenwerk eins ten Treffen mit Freund/innen, Face- das gemeinsame Essengehen, book- das sich Herzen und Drücken, Button 5 das Anstoßen mit den ArbeitsAbk. für meikolleg/innen. – Ich habe Rhesusfaktor nen Freundinnen 1 im Vorfeld gesagt, dass ich mich über BilWaldsporen-lets per Post freue. Diese sind pflanze dann auch zahlreich eingetrugroßes delt: im Briefkasten und vor der Wiener SchriftSpital Wohnungstüre fand ich Briefe, stück (Abk.) Päckchen, Blumen und Kerzen ... war das schön! gegenDieses über KonNNW Zeit 6takthalten in kontaktloser lässt sich problemlos in den Advent hinein verlängern, ich 3 werde im Coronajahr die Weihzuvor, nachtspost wieder neu beleben!


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