KiZ-ePaper Nr. 13/2020

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FOTO: SHANGGAREY/STOCK ADOBE

Nr. 13 I 26. März 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Im Gebet vereint

Christinnen und Christen aller Konfessionen sind eingeladen, jeden Tag um 20 Uhr das Vaterunser zu beten und eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen – als Zeichen der Verbundenheit. Mehr dazu auf den Seiten 2 und 12


2 Meinung KOMMENTAR Distanzierung Ein 58-jähriger Mann stieß Morddrohungen gegen seine Nachbarin aus, als er sie wiederholt husten hörte. Es mag ein Extremfall sein, aber eine erhöhte Nervosität ist durchaus zu spüren im Land: Jeder und jede könnte ansteckend sein, könnte das Coronavirus wie eine Nebelmaschine um sich herum verteilen. Die wenigen Menschen, die unaufschiebbare Wege durch den

MONIKA SLOUK

monika.slouk@ koopredaktion.at

potenziell coronaverseuchten öffentlichen Raum zurücklegen müssen, bewegen sich wie Holzeisenbahnwaggons, deren Magnete nicht zusammenpassen. Distancing ist das Zauberwort, haben wir gelernt. „Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe“, prognostiziert der Zukunftsforscher Matthias Horx in seinem jüngsten Essay „Die Welt nach Corona“. Möge er recht behalten! Doch wie nimmt das allgemeine Sich-Gegenseitig-Verdächtigen ein Ende? Wie finden Menschen zu neuem Vertrauen ins Leben? Vielleicht liegt in dieser Frage eine Chance für die Christen. Die Chance, sich nicht länger mit sich selbst zu beschäftigen, sondern den Blick für die Angst und die Sehnsucht der Mitmenschen zu schärfen. Und eine Sprache zu finden, die das Vertrauen in das Leben, in Gott und in die Mitmenschen stärkt.

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Not und das Beten Ich mag den Spruch „Not lehrt beten“ nicht besonders. Nicht, dass er nicht etwas Wahres aussagen würde. Aber ich höre dahinter immer ein bisschen den Vorwurf heraus: „Ja, hättest du halt auch ohne Not gebetet.“ Dieser bildlich gesprochen erhobene Zeigefinger ist unangebracht. Denn unser Gott ist die Liebe selbst, eine Liebe, die nicht auf unsere Gegenliebe angewiesen ist. Er liebt die Menschen auch, wenn sie nicht beten, und er achtet daher Gebete, die erst in der Not formuliert werden, nicht geringer als andere – im Gegenteil: Wir können uns an das Bild des barmherzigen Vaters im Evangelium (Lukas 15,11- 32) halten. Wenn in unserer aktuellen Herausforderung derzeit das Gebet eine breitere Öffentlichkeit, nicht zuletzt in den Medien, bekommt; wenn mehr Gottesdienste und spirituelle Sendungen übertragen werden; wenn die Kirchen zum gemeinsamen täg-

lichen Vaterunser aufrufen, dann passt die moralinsaure Frage, ob es dafür das CoronaVirus gebraucht habe, nicht wirklich. Wir Christinnen und Christen dürfen vielmehr das intensivere Gebetsleben als Stärkung sehen, auch in den eigenen vier Wänden. Religion bietet Rückbindung, Halt und Orientierung in der emotionalen Unsicherheit. Daher ist neben den vielen notwendigen Akten der Nächstenliebe die Einladung zum Gebet ein wesentlicher Beitrag der Kirchen und Religionen, die Krise gut zu meistern.

HEINZ NIEDERLEITNER

geschäftsführender Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: SCHWESTER FRANZISKA JEREMIA MADL

Nächstenliebe und Selbstliebe

Schau auf Gott, schau auf dich, schau auf mich.

Priorin Sr. Franziska Jeremia Madl OP leitet den Dominikanerinnen-Konvent in Wien-Hacking und begleitet mit Tagesimpulsen #stayhome auf YouTube durch die Corona-Krise. Den bekannten Slogan der österreichischen Bundesregierung ergänzte sie für sich, weil Gottesliebe die Voraussetzung für Selbst- und Nächstenliebe ist, wie sie im Impuls erklärt. ORDENSGEMEINSCHAFTEN/SCHAUER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

26. März 2020

P. Anselm Grün OSB über die Herausforderungen in den Corona-Zeiten

„Sich nicht innerlich vom Virus beherrschen lassen“ Nächstenliebe und gesundes Gottvertrauen sind zwei Markierungen, die helfen, in den herausfordernden Corona-Wochen die Orientierung nicht zu verlieren, betont P. Anselm Grün im Gespräch mit der KirchenZeitung. Für ein Leben aus dem Glauben ist für P. Anselm Grün jetzt einmal die Nächstenliebe von entscheidender Bedeutung: „Ich schütze mich, um dich zu schützen. Ich handle also verantwortlich auch für die anderen Menschen. Aber gerade für ältere Menschen, die in Quarantäne sind, zeigt sich meine Verantwortung darin, dass ich ihnen helfe, mit ihrer Situation zurechtzukommen. Zugleich ist auch das Vertrauen in Gottes Segen gefragt. Wenn man fixiert ist auf das Virus, dann wird man innerlich davon beherrscht. Ein gesundes Gottvertrauen führt zu Gelassenheit im Umgang mit dem Virus.“ Auf das eigene Verhalten achten. „Mir selbst gegenüber bin ich Sorgfalt schuldig, dass ich sorgfältig das tue, was in meiner Hand liegt: öfter die Hände waschen, vorerst mal keine Hände schütteln, nicht in Gegenwart anderer niesen.“ Das herausgeforderte Gebet. „Das Virus fordert durchaus unser Vertrauen auf das Gebet heraus. Wir können nicht sagen, das Gebet würde uns absolut vor dem Virus schützen. Aber das Gebet gibt Gelassenheit und Hoffnung, dass wir vor dem Virus geschützt sind. Das Gebet befreit auf jeden Fall von der Fixierung auf die Angst vor einer Ansteckung.“ Ein verantwortetes Gebet. „Ein verantwortetes Gebet bittet Gott um Schutz und Segen. Und es bittet nie nur für sich selbst, sondern immer auch für die Menschen. Aber jedes Gebet endet auch mit der Bitte ‚Dein Wille geschehe‘. Wir können im Gebet Gott nicht zu etwas zwingen. Aber wir dürfen vertrauen, dass sein Wille letztlich gut für uns ist, auch wenn er unsere Erwartungen nicht erfüllt.“

Wirksame Vorsichtsmaßnahmen beachten. „Wir sollen immer beides: Das, was in unserer Hand liegt, tun, damit wir die Menschen vor dem Virus schützen, und zugleich auf Gottes Segen vertrauen. Wenn wir aber unser Tun unterlassen, ist das nicht ein Zeichen von Glauben, sondern von Fahrlässigkeit.“ Die österreichische Bischofskonferenz hat bereits alle öffentlichen Gottesdienste für die Kartage und Ostern abgesagt. In den kommenden Tagen werden konkrete Weisungen veröffentlicht, wie gläubige Menschen die Woche von Palmsonntag bis Ostern begehen können. P. Anselm Grün lebt in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Seine Gemeinschaft wohnt zusammen und betet daher auch zusammen – so wie alle Ordensgemeinschaften in Deutschland und Österreich auch. Selbstverständlich legt er auf die Vorbereitung und Feier der Liturgie an den Kartagen und zu Ostern – bei allen Regeln der Vorsicht, Rücksichtnahme und des Schutzes – ganz großen Wert.

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Josef Wallner

P. Anselm Grüns Bücher zu Spiritualität und Lebensgestaltung wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Harald Oppitz/KNA

Hilfen für die Quarantäne Lernen von den Orden. P. Anselm Grün OSB hat ein Buch verfasst, in dem er Familien, Singles und Wohngemeinschaften Tipps gibt, wie sie kreativ mit der Quarantäne umgehen können. Sein Leben als Ordensmann macht ihn dafür kompetent. Denn seit Jahrzehnten lebt er mit seinen Mitbrüdern in Klausur. Tagein. Tagaus. Ordensleute haben seit mehr als 1.500 Jahren Erfahrung mit dieser Situation. XX Das Buch erschien am 24. März 2020 im Herder-Verlag als E-Book, voraussichtlich am 1. April 2020 wird es gedruckt lieferbar sein. Mehr unter: www.herder.de


4 Lebendige Kirche

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Maria Neustift. KirchenZeitungsleser Franz Hörndler hat uns ein Bild aus Maria Neustift geschickt. „Mein schönster Platz ist der Blick auf die Wallfahrtskirche. Sie ist, gerade jetzt aktuell, ,Maria, Heil der Kranken‘‚ geweiht. Es ist ein Ort der Erfrischung für die Seele“, schreibt Franz Hörndler. Die zwischen Enns- und Ybbstal gelegene Pfarre befindet sich auf einer Anhöhe, wodurch sich ein herrlicher Rundblick auf das Reichraminger Hintergebirge ergibt. hörndler

Schöne Aussichtspunkte: Danke für Ihre Fotos! Viele Leser/innen beteiligten sich an unserer Aktion, Fotos von schönen Aussichtspunkten in Oberösterreich zu schicken. Linz. Fantastische Ausblicke auf Linz ermöglicht der Höhenrausch, das Foto stammt von Paul Gruber. Nach der Renovierung der Ursulinenkirche wird ab Ende Mai 2020 wieder der gesamte Rundgang inklusive Kirchtürmen bespielt. gruber

Christoph Neubauer

Weyregg. Ein wunderschönes Panorama auf den Attersee und die Berge des Salzkammergutes hat, wer zur Gahbergkapelle auf den 864 m hohen Gahberg in Weyregg am Attersee steigt. Der Tipp kommt von Leserin Theresia Schön. schön

Herzlichen Dank! Weitere Fotos unter: www.kirchenzeitung.at

schauer

Michael Leimer

Aussicht von der Filialkirche

Fernsicht bis zur Steiermark

Blick vom Blasenstein

Grünbach/Freistadt. Für Clara Steinmassl ist die Filialkirche St. Michael ob Rauchenödt der schönste Aussichtsplatz und zugleich Lieblingsort zum Beten. Gleich neben der Kirche ist eine Aussichtsplattform. Der Blick reicht vom Ötscher bis zum Watzmann, davor liegen das Alpenvorland und das Mühlviertel.

Hirschbach. Das Hoad-Platzl ist am Wanderweg H1 – „Hoadweg“ – gelegen und ein Tipp von Manfred und Regina Schauer. An schönen Tagen mit guter Fernsicht hat man einen weiten Blick ins nördliche und östliche Mühlviertel und im Süden bis in die Steiermark zum Ebenstein. Schautafeln erleichtern die Orientierung.

St. Thomas/Blasenstein. St. Thomas verfügt über einige Besonderheiten. Etwa den „luftg’selchten Pfarrer“, eine weit über die Pfarre hinaus bekannte Mumie. Und man hat – darauf macht Leserin Gerlinde Schachinger aufmerksam – vom Aussichtspunkt „Oberer Burgstall“ einen wunderbaren Blick über das Land.


KirchenZeitung Diözese Linz

Oberösterreich 5

26. März 2020

Wie Corona das Leben eines 90-jährigen Priesters veränderte

Englisch lernen in der Quarantäne der Pfarrgemeinschaft von Pabneukirchen erinnern. Außerdem frischt er seine Englischkenntnisse aus der Schule auf und lernt Vokabeln. Übers Braunauer Kabelfernsehen feiert er die Messen mit und hält sich über die Entwicklungen am Laufenden. „Insgesamt ist es belastend, aber man muss es akzeptieren“, bewahrt der Seelsorger Ruhe. Auch wenn er weiß, dass er in seinem Alter und mit seinen Herzvorerkrankungen zur Risikogruppe gehört. „Gott sei Dank hilft mir mein Optimismus über manche Schwierigkeiten hinweg.“

Der 90-jährige Priester Otto Ransmayr lebt schon seit Wochen isoliert in seiner Wohnung in Braunau. Wie er die Situation meistert, erzählte er der KirchenZeitung. Drei Wochen ist es her, dass Otto Ransmayr das letzte Mal Besuch empfangen konnte. Das ganze Leben des 90-jährigen Priesters spielt sich wegen Corona derzeit ohne Kontakt zur Außenwelt ab. „Das tut schon weh“, sagt der Alt-Pfarrer von Pabneukirchen (Bezirk Perg). Er pendelt normalerweise zwischen Braunau und Pabneukirchen, doch in der jetzigen Situation muss er im Innviertel bleiben. Die Seelsorge weiß er in Pabneukirchen bei Pfarrassistent Josef Rathmaier in guten Händen. Rathmaier war es auch, der dem Altpfarrer geraten hat, in Braunau zu bleiben, weil es dort deutlich weniger Coronafälle gibt als im Bezirk Perg.

Entgeltliche Einschaltung

Englisch auffrischen. Den Alltag bestreitet Otto Ransmayr zu zweit mit Frau Hilda, einer pensionierten Lehrerin, die ihn bekocht

Altpfarrer Otto Ransmayr vertreibt sich die Zeit mit Kartenspielen und Kreuzworträtseln. pfarre

und betreut. „Jedem älteren Menschen wünsche ich, dass er so gut umsorgt wird wie ich“, sagt er. Langweilig sei ihm nicht, er wisse sich immer etwas zu tun. Kreuzworträtsel und Kartenspiele stehen jeden Tag am Programm. „Ich habe schon einen gewissen Spieleifer und mag natürlich oft gewinnen“, erzählt Ransmayr. Ein weiterer Zeitvertreib ist für ihn, dass er in alten Fotoalben blättert, die ihn an unbeschwerte Tage auf Reisen mit

Viele Anrufe. Schön ist für ihn, dass das Telefon in letzter Zeit oft klingelt. Gerade aus der Pfarre Pabneukirchen, in die er noch bis vor Kurzem regelmäßig zur Feier der Wochentagsmessen gependelt ist, fragen viele Menschen bei ihm nach. „Sie wollen alle wissen, wie es mir geht. Gleichzeitig erzählen mir die Leute von ihren Sorgen.“ Jeden Abend, wenn er die Vesper feiert, nimmt er die Anliegen, die ihm zugetragen werden, in seine Gebete hinein. Paul Stütz

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Schau auf dich, bleib zu Hause! Es gibt nur 4 Gründe, hinauszugehen: • unaufschiebbare berufliche Tätigkeiten • dringend notwendige Besorgungen wie Lebensmittel • Hilfe für Mitmenschen oder die Allgemeinheit • Bewegung im Freien alleine oder mit Mitbewohnern – mit einem Mindestabstand von 1m zu allen anderen

So schützen wir uns: Indem wir zu Hause bleiben, schützen wir uns und andere vor einer Ansteckung. Die eigenen vier Wände sollten deshalb nur im akuten Notfall verlassen werden, damit wir eine weitere Ausbreitung verhindern. #schauaufdich


6 Diözese

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Überblick

Herausforderung Corona: Wie die Diözese reagiert Firmvorbereitung

Ehevorbereitung

Die Firmbegleitung soll in den virtuellen Raum verlagert werden. „Begegnung und Beziehung sind für eine gelungene Firmbegleitung wesentlich. Das ist auch unter den aktuellen Umständen mit gewissen Einschränkungen möglich“, sagt Stefan Schöttl, Referent für Firmung in der Diözese Linz. Ideen, wie Jugendliche mit Hilfe neuer Medien zum Thema Firmung begleiten werden können, gibt es unter www.dioezeselinz.at/firmung. Über weitere Entscheidungen zur Terminplanung ab Mai wird auch dort informiert werden. Fix ist bislang nur, dass alle Firmtermine bis Ende April abgesagt sind. p. s.

Die Abteilung „Beziehung, Ehe und Familie“ trifft die CoronaKrise in der Hochsaison der Ehevorbereitungskurse: Rund 400 Paaren, also 800 Personen, die bis 5. April an Kursen teilgenommen hätten, musste abgesagt werden. Da die Kurse Voraussetzung für die kirchliche Trauung sind, gibt es eine Regelung für Fälle, bei denen zum Trauungstermin wieder Gottesdienste stattfinden können, der Kurs aber vorher nicht absolviert ist. Im Bereich der Eheund Familienberatung ist man erfolgreich auf Hilfe per Telefon oder E-Mail umgestiegen. Sieh dazu www.beziehungleben.at.

Fragen zur Firmung werden auch per Mail beantwortet: firmung@ dioezese-linz.at rupprecht/kathbild.at

Zuhause malen, singen, spielen, basteln und beten kiz/elle

Erstkommunion Die Zeit der ErstkommunionVorbereitung hat schon begonnen. Was in den Gruppen miteinander erarbeitet wurde, kann nun zuhause fortgesetzt werden. Die Jungschar hat für Eltern und Kinder Tipps für die Vorbereitung in den eigenen vier Wänden erarbeitet. Jede Woche stellt die Jungschar zwei konkrete Vorschläge für eine Erstkommunionstunde auf die Website. Sie ermuntert dazu, eine Gruppenstunde auch online abzuhalten. Zudem werden nun die Feiervorschläge für die Karwoche vorbereitet. XX Info: www.dioezese-linz.at/site/ kjs/erstkommunion/vorbereitung

Der Bund fürs Leben übersteht Verzögerungen. yellowj/Adobestock

Nachgehende Seelsorge derzeit per Telefon Andrey Popov/ Adobe Stock

Betriebsseelsorge Die Betriebsseelsorger/innen erleben laut Michaela PröstlerZopf gerade unterschiedliche Herausforderungen: Auf der einen Seite Menschen, vor allem in Pflege und Handel, die extrem stark beruflich beansprucht werden, auf der anderen Seite Arbeitsplatzverlust oder die Angst davor. Die nachgehende Seelsorge funktioniert auch hier derzeit per Telefon. Da in der besonderen Situation auch das Konfliktpotential im Beruf steigt, ist das Mobbingtelefon (0732 76103610) ab sofort täglich erreichbar (Mo–Do: 17–20 Uhr; Fr: 9–12 Uhr). www.mobbingtelefon.at

„Team Nächstenliebe“ Das Angebot, als Einzelperson oder als Pfarre, auf vorbereiteten Plakaten der Caritas Unterstützung für Nachbarn anzubieten, wird genutzt. Kürzlich wurde etwa ein Plakat in einer Linzer Siedlung entdeckt: Eine Nachbarin bietet Hilfe beim Einkaufen, Kochen und Medikamentebesorgen an. Auch „Gassi gehen“ ist dabei. Für ihre Nachbarn ist sie tele-

fonisch und per Mail erreichbar. Das „Team Nächstenliebe“, von der Caritas ins Leben gerufen, greift. In Zeiten des Abstand-Haltens ist es eine wichtige Erfahrung, dass Nähe trotz Distanz möglich ist und jüngere Nachbar/innen auf ihre älteren Mitbewohner/innen schauen und Hilfe anbieten. elle XX Info: www.caritas.at/aktuell/ kampagne/team-naechstenliebe/

Nächstenliebe konkret im städtischen Wohngebiet. F. Litzlbauer


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 7

26. März 2020

Das Seelsorgeteam von Leonstein mit P. Alfred Strigl (hinten links). „Wir sind froh, dass wir ein Seelsorgeteam haben und wir sind stolz darauf“, ist quer durch die Pfarre zu hören. Kerbl

Die malerisch im Steyrtal gelegene Pfarrkirche von Leonstein. Pfarre Leonstein

Leonstein feiert Jubiläumsjahr „700 Jahre Seelsorge“

„Die Pfarre sind wir“ Josef Wallner

in ihrem Selbstverständnis durchgemacht. „Wir sind von autoritären Strukturen weggekommen hin zu demokratischen“, sagt Eckhart: „Wollte sich zum Beispiel jemand beschweren, dass vor der Kirche der Schnee nicht geschaufelt ist, kann man ihm nur antworten: ,Hättest du einen Idee, wer das machen könnte?‘“

Nicht nur das Jahr 2020 ist ein wichtiges Datum in der Geschichte Leonsteins, auch 2012 ging in die Annalen der Pfarre ein: nicht unbedingt als Festjahr, aber als Schlüsseljahr, das der Pfarre ein neues Gesicht gegeben hat. Ein Pfarrer wohnte schon seit Jahren nicht mehr vor Ort, auch ein Seelsorgeteam war längst schon aktiv. Mit der Ernennung von Dechant Alois Hofmann aus Waldneukirchen zum Pfarrer, so wie es vom Kirchenrecht gefordert ist, wurde aber klar, dass Leonstein nun endgültig auf eigenen Füßen stehen muss. Denn Dechant Hofmann war zu diesem Zeitpunkt bereits für drei weitere Pfarren verantwortlich. Marilies Eckhart, im Seelsorgeteam für Koinonia/Gemeinschaft zuständig, bringt die Situation auf den Punkt: „Die Frage ,Ja, wie will denn das der Herr Pfarrer?‘ stellt sich bei uns schon lange nicht mehr. Was wir nicht selbst gemeinsam machen, passiert nicht.“ Die knapp 1.400 Katholik/innen zählende Pfarre hat nach und nach eine Änderung

Das Team ist die Konstante. Rund 130 Personen sind – auf unterschiedlich intensive Weise – in der Pfarre aktiv. Unzählige, darunter auch scheinbar k­leine und kaum beachtete Handgriffe und Tätigkeiten sind notwendig, damit die Pfarre ihrem Auftrag nachkommen kann. „Damit Leben gelingt“ steht groß an der Außenwand des Pfarrheims. „Nach diesem Motto treffen wir all unsere Entscheidungen – nach innen und außen“, sagt Diakon Carlo Neuhuber. Er ist von der Diözese beauftragt, das Seelsorgeteam zu begleiten. Zehn Personen gehören in Leonstein dem Seelsorgeteam an, auch der Pfarrgemeinderatsobmann und die Pfarrsekretärin. Das Team ist die Konstante in der Pfarre. „Das Wichtigste ist ein gutes, schönes Miteinander“, sagt PGR-Obmann Manfred Herndler. Das zeigt sich nicht nur im gemeinsamen Organisieren, sondern auch im gemeinsamen Gebet. Jeden Mittwoch ist um 18 Uhr in der Marienkapelle der Kirche geistliche

Gleichzeitig mit einer Burg wurde 1320 in Leonstein auch eine Kirche gebaut. Ein Grund zum Feiern: Die Pfarre blickt auf 700 Jahre Seelsorge zurück. Das Jubiläum ist aber vor allem Anlass, auf die Gegenwart und Zukunft zu schauen.

Stunde mit einem spirituellen Impuls, freiem Gebet, Fürbitte, Dank, Stille und Liedern. Den Abschluss bildet der Friedensgruß. „Da zeigen wir, dass wir uns freuen, dass wir uns haben“, sagt Carlo Neuhuber. Die Seelsorgeteammitglieder schätzen die geistliche Stunde. „Wir sind für so viel zuständig. Aber da kann man einmal nur hingehen. Gut, dass der Carlo das gestaltet.“ Die Pfarre Leonstein hat auch in P. Alfred Strigl einen Priester, der mit ihnen alle zwei Wochen an den Sonntagen und an allen Hochfesten Eucharistie feiert. „Wir sind so froh, dass wir P. Alfred haben“, sagt Marilies Eckhart. Diakon Carlo Neuhuber erlebt ihn als Ermöglicher mit einem weiten Herzen für die Jugend. Auch wenn es beim derzeitigen Priestermangel völlig undenkbar ist, hätte Leonstein natürlich gerne einen eigenen Pfarrer vor Ort. Aber das würde nichts an dem Bewusstsein ändern, das inzwischen gewachsen ist, betont Eckhart: „Die Pfarre sind wir.“ Darum schaut das Seelsorgeteam auch ohne Sorge auf die geplante Strukturreform der Diözese: „Bei uns wird sich gar nicht viel ändern.“

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XX Aufgrund der Corona-Pandemie sind zwar die unmittelbar nächsten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr abgesagt, aber die Pfarre hat ein attraktives Jahresprogramm erarbeitet, über das die KirchenZeitung rechtzeitig informieren wird.


8 Lebendige Kirche

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Zusätzliche Lektüre in der Corona-Zeit Rund um den 27. März kommt die zweite Ausgabe des „Grüß Gott!“-Magazins in alle oö. Haushalte. Zusammen mit der wöchentlichen KirchenZeitung kann die Diözese Linz mit dem Magazin, das vor der „Corona-Zeit“ fertiggestellt wurde, den Menschen mit (vor)österlichem Lesestoff Zuversicht und Hoffnung schenken. Das 76 Seiten starke Magazin, das erstmals im September 2019 erschienen ist, kommt zweimal im Jahr in etwa 700.000 Haushalte. Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Herausgeber der KirchenZeitung und des Magazins, verrät,

MOMENT

Hartkirchner „Madl und Buam“

Flüchtlinge in Griechenland

Hartkirchen. Eine Reihe von jungen Leuten aus der Pfarre hat in den ersten Jahr-

Gallneukirchen. Auf die himmelschreiende Not der Geflüchteten in Griechenland, der Türkei und Syrien machten Frauen der Katholischen Frauenbewegung und der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung Gallneukirchen nach den Gottesdiensten am Weltfrauentag aufmerksam. Ein Schlauchboot mit Segel mit der Aufschrift ‚Kurs auf Menschenwürde‘ wurde aufgestellt und ein offener Brief an Bundes-, Landes- und Lokalpolitiker/ innen zur Unterschrift vorgelegt. Darin wurde auf das Unrecht, das Geflüchteten angetan wird, aufmerksam gemacht und die Aufnahme von Familien und Kindern aus den Elendsquartieren auf den griechischen Inseln gefordert. Diesem Aufruf schlossen sich bereits mehr als 100 Gottesdienstbesucher/innen an.

Aktion am Pfarrplatz

was die Leser/innen unter anderem erwartet: „Der Theologe und Philosoph Clemens Sedmak beschäftigt sich mit der Frage, wie man – vielleicht – in den Himmel kommt und wie man ein christliches Leben lebt. Ein Beitrag geht der Frage nach: Wird es der Wissenschaft gelingen, die Sehnsucht vieler Menschen nach Unsterblichkeit schon in diesem Leben zu stillen? Thematisiert wird auch eine der wohl größten Herausforderungen in unserem Leben: Menschen, die uns wehgetan haben, und auch uns selbst zu vergeben.“

PRIVAT

zehnten nach Kriegsende einen geistlichen Beruf als Ordensfrau oder Priester ergriffen. Das Katholische Bildungswerk HartkirchenAschach hat am 7. März 2020 zu einem Vortrag über „Hartkirchner Madl und Buam“ eingeladen. Vor rund 160 Besucher/innen wurden Bilder aus vergangenen Zeiten, von Pfarrfesten, Erntedankfeiern, Palmprozessionen und auch von Primizen und Einkleidungen von Ordensfrauen gezeigt. Die Bevölkerung war stets fest mit den „Madl und Buam im Dienste Gottes“ verbunden, das zeigen die alten Fotos. Zum Bilderabend waren auch aus Hartkirchen stammende Ordensleute gekommen (siehe Foto). J.W. / PFARRE

Die Perlen des Glaubens finden Julbach. Die Mühlviertler Gemeinde Julbach hat vor vier Jahren den „Perlenweg“ eröffnet. Insgesamt acht sinnstiftende Stationen säumen dabei als „aufgefädelte Perlen“ den rund zwei Kilometer langen Weg, der vom Verein „Julbach aktiv“ errichtet wurde. Vereinsobmann Walter Wöss hat nun ein illustriertes Buch herausgegeben, das auf die einzelnen Stationen neugierig machen soll. Ansprechende Fotos werden dabei von meditativen Wortspenden bekannter Persönlichkeiten wie etwa Kardinal Christoph Schönborn begleitet. Der Schwerpunkt des Textbildbands liegt auf den

Kreuzwegstationen und den zehn Geboten. Das Buch ist ein sehr ansprechendes Angebot, Ruhe und Gelassenheit zu finden. Es besticht mit einer hohen Qualität in den Texten und Bildern. Dadurch, dass die Autor/innen vor allem allgemeine Glaubensthemen behandeln, ist es nicht nur für Besucher/innen des Perlenwegs ein empfehlenswertes Buch. Es wird auf der Gemeinde Julbach und der Raiffeisenbankstelle Julbach zum Verkauf aufliegen. Wir verlosen zudem fünf Gratisexemplare des Buches. Bis zum 3. April E-Mail schicken an: gewinnen@kirchenzeitung.at.

Walter Wöss (Hg.): Julbacher Perlenweg. Quardans Verlag, 82 Seiten, € 15,–. ISBN 978-3-200-06865-0


KirchenZeitung Diözese Linz

Spiritualität 9

26. März 2020

Reiseroute Die Fahrt beginnt am Mittwoch, 16. September 2020, und dauert bis zum Sonntag, 20. September 2020.

Die Basilika von Esztergom in Ungarn mit weitem Blick über das Land

adobe/Dronandy

Reise zum Eucharistischen Kongress nach Ungarn im September 2020

„Alle meine Quellen entspringen in dir“ Die Eucharistie wieder in den Mittelpunkt zu rücken, gemeinsam den Glauben zu vertiefen und kulturelle Höhepunkte Ungarns kennenzulernen, dazu lädt die Reise zum „Eucharistischen Kongress“ in Budapest ein.

1. Tag: Anreise über Nordund Südroute (siehe unten) nach Klosterneuburg, der Wiege der liturgischen und eucharistischen Bewegung. Im Stift wird ein Experte eine theologische Einführung in das Thema „Eucharistie“ halten. Danach gemeinsame Eucharistiefeier in der Stiftskirche. Stiftsführung, anschließend Fahrt zum Plattensee. Dort Nächtigung in einem Hotel am See. 2. Tag: Fahrt zur Halbinsel Tihany und zur Benediktinerabtei mit Besichtigung und Eucharistiefeier. Weiterfahrt nach Budapest.

der jeweiligen Landessprache. Damals nahmen eine Million Gläubige teil.

Die Eucharistie wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken und ihre Bedeutung für das Leben der Kirche zu stärken, ist das Grundanliegen der Veranstalter, die heuer zum „Eucharistischen Weltkongress“ nach Ungarn einladen. Sie stellen ein Zitat aus Psalm 87 in den Mittelpunkt: „Alle meine Quellen entspringen in dir.“ „Mit diesem starken und sprechenden Bild wird einerseits an Gott als Ursprung und Quelle allen Lebens erinnert und andererseits die Eucharistie als Feier qualifiziert, in der für die Menschen das ,weiterströmt‘, was durch Jesus Christus in die Welt gekommen ist“, erklärt Josef Keplinger, Referent im Liturgiereferat der Diözese Linz. Der Psalm erinnert auch daran, dass die Liturgie und im Besonderen die Eucharistie „Quelle und Höhepunkt“ allen kirchlichen Tuns ist.

Wertschätzung der Eucharistie. Zur gemeinsamen Reise nach Ungarn sind alle eingeladen, „die ein besonderes Zeichen der Wertschätzung und Verehrung gegenüber der Eucharistie setzen möchten. Aber genauso jene, denen diese Feier fremd geworden ist, die sich vielleicht wieder ganz neu damit auseinandersetzten möchten“, sagt dazu Josef Keplinger vom Liturgiereferat. Besichtigungen kultureller Höhepunkte, Vorträge, Stiftsführungen und die Möglichkeit zum Austausch sind Teil des Programms (siehe Spalte rechts). In Budapest gibt es ein vielfältiges Angebot: Eucharistiefeiern, Anbetung, Katechese an verschiedenen Orten, dazu Konzerte und Ausstellungen. Die Fahrt zur 52. Auflage des Kongresses ist als Studien- und Pilgerreise geplant. Die Reiseleitung liegt in den Händen von Weihbischof Hansjörg Hofer aus Salzburg. Er wurde von der österreichischen Bischofskonzerenz als Delegierter aus Österreich ernannt. E. Leitner

Geschichte. 1881 wurde der „Eucharistische Kongress“ erstmals in Frankreich gefeiert. An vielen verschiedenen Standorten wurde er in den Jahren danach veranstaltet. 1960 etwa in München: Dort nahm man schon vieles vorweg, was erst zwei Jahre später beim II. Vatikanischen Konzil Thema war, etwa die zum Volk gewandte Liturgie in

Josef Keplinger arbeiter als Referent im Team des Liturgiereferats und ist Kurat in der Dompfarre. privat

3. Tag: Fahrt nach Esztergom mit Eucharistiefeier, Besichtigung etc. 4. Tag: Panoramastadtrundfahrt in Budapest. Wer will, kann aber auch am „Familientag“ auf der Margareteninsel in Budapest teilnehmen. Um 17 Uhr Mitfeier der großen Messe vor dem Parlament, die mit einer Eucharistischen Prozession (Lichterprozession) endet. 5. Tag: Mitfeier der Abschlussmesse, die um 11 Uhr beginnt. Danach Heimfahrt. An- und Abreise. Es gibt eine „Nordroute“, die in Salzburg beginnt, mit Zugsteigemöglichkeiten in Seewalchen am Attersee, Sattledt, Ansfelden, Amstetten West und St. Pölten, und eine „Südroute“, die in Villach beginnt, mit Zusteigemöglichkeiten am Wörthersee, Völkermarkt, Graz, Hartberg und Wiener Neustadt. XX Information und Anmeldung: Moser-Reisen: Tel. 0732/2240-42, buchbar bis 11. Mai 2020, Kosten: Pauschalpreis € 620,-


10 Thema

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Plötzlich ist alles anders Kaum ein Beruf, der sich durch die Ausgangsbeschränkungen der Bundesregierung im Zusammenhang mit der Coronakrise nicht verändert hat. Während viele Menschen ihre Arbeit verlieren, kommen andere gar nicht nach mit der Arbeit. Zahlreiche Berufstätige müssen zuhause arbeiten, andere dürfen das nicht. monika slouk

W

ie das Salzamt komme sie sich vor, seufzt die Mathematiklehrerin Irmgard Körber. Während sie sonst viele Stunden die Woche mit Jugendlichen in der Schule verbringt, sitzt sie nun am PC. Der Kontakt ist passiver. „Es braucht mehr Vorbereitungen“, sagt sie, vieles ist ja neu. Den Unterricht bereitet sie nun nachts vor, weil sie sich untertags auch um ihre drei Kinder kümmert, die von der Schule zuhause sind. Normalerweise hat sie dafür zwei unterrichtsfreie Vormittage. Am meisten strengt sie aber der Kampf mit der Technik an, und zwar dann, wenn die Systeme überlastet sind und es nicht in ihrer Macht liegt, sie zum Funktionieren zu bringen. So froh sie ist, dass sie in diesem Ausnahmezustand Unterstützung von der Schulleitung und Solidarität in der Kollegenschaft erfährt, so sehr freut sie sich doch auf die „Zeit danach“. „Ich bin zuversichtlich, dass die Schule nach Ostern wieder ihre Tore öffnet“, meint sie, mit Vorfreude in der Stimme.

Konzentriert. Dekan Edi Niederwieser, Pfarrer im Zillertal, genießt die nie dagewesene Ruhe. Er sei gerne unter Leuten, versichert er, aber dass sämtliche Termine wie Sitzungen, Tagungen, Besuche und mehr völlig unerwartet wegfallen, kann er gut nützen „für Stille und konzentrierte Arbeit, um langfristige Dinge vorzubereiten“. Zwar gönnt er sich, den Tag später zu beginnen als sonst, aber sechs bis acht Stunden sitzt er am Schreibtisch. Am intensivsten beschäftigt er sich damit, wie er die Pfarrmitglieder dabei unterstützen kann, zuhause Gottesdienst zu feiern. „Es sollen sich alle einbringen können, Erwachsene, Jugendliche, Kinder“, ist er überzeugt. Dafür brauche es einfache Texte, mindestens eine Bibelstelle und kurze Fragen, die das freie Gebet anregen. „Da könnte eine neue Sprache aufbrechen im Familienkreis“, freut sich Edi Niederwieser. Die Anregungen versendet der Dekan per E-Mail, 700 Adressen hat er im Verteiler. Nach getaner Arbeit freut er sich darauf, online Opern, Konzerte oder auch die Vatikanischen Museen zu besuchen.

Kontrast. Das Kontrastprogramm erlebt die Apothekerin Ulli Zeilinger. „Aus Sicherheitsgründen arbeiten wir in zwei getrennten Teams, die einander nicht begegnen dürfen“, wodurch weniger Kolleginnen gleichzeitig in der Apotheke sind. Und das, obwohl so viel verkauft wird wie nie: Rezepte dürfen nicht nur für den Monatsbedarf, sondern für den Dreimonatsbedarf ausgestellt werden. Die Firmen kommen mit dem Liefern kaum nach, die Apotheke nicht mit dem Nachschlichten. Vitamine werden kiloweise gekauft, schildert Ulli Zeilinger bildhaft. Und Desinfektionsmittel sowieso. „Zunächst ging uns der Alkohol zum Anmischen aus, und als der Alkohol wieder da war, fehlte das Glycerin.“ Zum Anrühren von Medikamenten fehlen nicht nur die Zutaten, sondern auch die Zeit. Das Ansteckungsrisiko verringert eine Glaswand, die der Glaserer kurzfristig eingezogen hat. Angst vor Ansteckung hat die Apothekerin nicht. Trotzdem freut sie sich auf eine Zeit im „Normalbetrieb“. „Irgendwann müssen die Leute ja genug Medikamente zuhause haben!“


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

26. März 2020

CORONAVIRUS Arbeitsmarktkrise Unterwegs. Mehr unterwegs ist auch der Lkw-Fahrer Aleksandar Soldat. Bei der Übergabe der Waren übt er besondere Vorsicht. Desinfektionsmittel ist sein ständiger Begleiter, auf genügend Abstand legt er Wert. „Meine Kinder und meine Frau bleiben im Haus, obwohl das nicht lustig ist. Ich will ihnen das Virus nicht nachhause bringen.“ Die momentane Situation beunruhigt ihn nicht. „Es ist kein Vergleich zu den Zuständen, die wir im Bosnienkrieg Anfang der 1990er-Jahre erlebt haben.“ Als er zurückdenkt, meint er gelassen: „Die Menschen sind so flexibel! Sie wissen es nur nicht.“ Zu ruhig. Ein anderes Bild bietet sich in der Bäckerei. Wer einkaufen muss, fährt mit dem Auto zum Supermarkt und erledigt mit einem Weg so viel wie möglich. Keine Freundinnen, die sich zum Kaffee treffen, kaum jemand, der sich am Weg in die Arbeit Jause kauft. Vom personalintensiven Brotbacken allein kann aber heute kein Bäcker leben, erklärt Barbara Dacho. „Wir sind ein Familienbetrieb mit 24 Mitarbeiter/innen. Hof-

fentlich müssen wir niemandem kündigen, es gehören doch alle irgendwie zur Familie.“ Die Familie ist auch im Arbeitsalltag wichtig, die beiden Kinder (8 und 4) verbringen normalerweise viel Zeit mit Oma, das fällt aus Sicherheitsgründen weg. „Für die Kinder ist es schlimm, dass sie die Oma jetzt nicht sehen können.“ Leid tut Barbara Dacho auch ihr Nachbar, der Blumenhändler. „Während der Supermarkt Erde und Blumen verkauft, muss der Gärtner alles wegschmeißen.“ Planänderung. Die Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl hatte für ihre plötzliche Zeit im Home-Office schon Pläne geschmiedet. „Ich hätte es genossen, meine Inhalte weiterzuentwickeln.“ Die Aktivistin gegen Menschenhandel wollte den Grund ihres Engagements intellektuell festigen. Doch dann entschied sie sich, die äußere Stille der inneren Stille zu widmen. Ihre geistliche Forschungsfrage für diese Woche kann in einer Zeit des Umbruchs auch andere bewegen: „Was fange ich mit mir an, wenn alles andere wegfällt?“

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Die drastischen Maßnahmen, die viele Länder derzeit eindämmend und vorbeugend gegen die Corona-Pandemie setzen, schränken nicht nur die persönliche Freiheit ein (Reisefreiheit, Versammlungsfreiheit, ...), sondern bringen viele Wirtschaftsbetriebe in Bedrängnis. Kleine und mittlere Unternehmen trifft es teils besonders stark, aber auch große Konzerne kündigen vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Während der ersten Woche der Ausgangsbeschränkungen in Österreich meldeten Betriebe an die 100.000 zusätzliche Arbeitslose beim AMS an. 18.000 Unternehmen nützen darüber hinaus die Möglichkeit der Kurzarbeit. Dabei behalten die Arbeitnehmer/ -innen ihren Arbeitsplatz, arbeiten aber weniger Wochenstunden als zuvor. Was ihnen aufgrund der Kurzarbeit an Gehalt wegfällt, bekommen sie teilweise vom AMS ersetzt. In der Pflege und in der Landwirtschaft fehlen hingegen zahlreiche Arbeitskräfte, die in den letzten Jahren aus osteuropäischen Nachbarländern eingependelt sind. Drinnen und draußen. Die Bäckerei hält offen, die Apothekerin und der Lkw-Fahrer sind im Einsatz. Die Lehrerin, der Pfarrer und die Ordensfrau gehören zu denen, die in den eigenen vier Wänden arbeiten müssen. SLOUK (3), SOLDAT, NIEDERWIESER


12 Panorama Kurz berichtet

Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser Simon Rainsborough

Rasche Evakuierung. Die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln rasch evakuieren – diesen dringenden Appell haben die Caritas und die Diakonie gemeinsam mit mehr als 150 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Österreich und aus ganz Europa an die politisch Verantwortlichen der EU und an die griechische Regierung gerichtet. Nur so könne „eine Katastrophe inmitten der Covid19-Pandemie verhindert werden“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Es brauche, so die Forderung, eine gemeinsame Kraftanstrengung der EU-Mitgliedsstaaten, um Griechenland bei der Einrichtung geeigneter Unterkünfte auf dem Festland zu unterstützen, aber auch Schutzsuchende in leerstehenden Quartieren in anderen EU-Ländern unterzubringen.

26. März 2020

Erklärung der österreichischen Bischöfe zur Corona-Pandemie

Lange Nacht der Kirchen abgesagt Die österreichischen Bischöfe erklären, dass die katholische Kirche dazu beitragen will, die Coronakrise möglichst rasch zu bewältigen. „Der Glaube an Jesus Christus ist dazu eine kostbare Hilfe, eine Quelle der Geduld und eine unersetzbare Solidaritätskraft, die es jetzt ganz dringend braucht“, so die Bischöfe. Die Pfarren erwiesen sich nun auch ohne gemeinsame Gottesdienste als lebendiges Netzwerk. Kreativität sei gefordert, ohne physischen Kontakt dennoch für Menschen

da zu sein. „Wir möchten alle Gläubigen des Landes bitten, in dieser Ausnahmesituation Hauskirche zu leben.“ Die Bischöfe bekräftigen, dass alle öffentlichen Gottesdienste und religiösen Versammlungen abgesagt sind. Dazu gehören auch der österreichweite Pfarrgemeinderäte-Kongress (21.-23. Mai) und die Lange Nacht der Kirchen am 5. Juni. Die Erklärung der Bischöfe im Wortlaut und konkrete Hinweise zur (Mit-)Feier von Gottesdiensten finden sich auf ukatholisch.at.

Lichter der Hoffnung Täglich um 20 Uhr sollen katholische, evangelische und orthodoxe Christen eine Kerze anzünden, ins Fenster stellen und gemeinsam das Vaterunser beten. „Brennende Kerzen in den Fenstern sind kleine christliche Hoffnungszeichen, bescheiden und trotzig gegen Resignation und Verbitterung - schöne Vorboten von Ostern“, ermuntert der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, gemeinsam mit anderen Bischöfen und Kirchenvertreterinnen, die Initiative in die Tat umzusetzen.

Digitale Seelsorge. In der Corona-Krise bieten die Jesuiten in Österreich und Deutschland digitale Seelsorge an. Unter dem Titel „Ignatianische Nachbarschaftshilfe“ werden täglich am Morgen spirituelle Impulse und am Samstag ein Vorschlag für einen sonntäglichen Hausgottesdienst verschickt. u jesuiten.org Schutzschirm. Die Armuts­ konferenz fordert von der Regierung einen „sozialen und ökonomischen Schutzschirm“ für armutsbetroffene Corona-Opfer. Das Virus treffe die ökonomisch Ärmsten am Arbeitsmarkt und in den Familien, schädige überproportional viele prekäre Ich-AGs oder chronisch Kranke, mahnte die Armutskonferenz.

KirchenZeitung Diözese Linz

Virtuelle Tour durch die Stiftsbibliothek. stift admont

#lichterderhoffnung leuchten auch im Internet.

epd/uschmann

Weltgrößte Klosterbibliothek online

Schwanger in der Krise: Aktion Leben berät

70.000 Besucher haben die Bibliothek von Stift Admont 2019 besucht, nun herrscht absolutes Besuchsverbot. Deshalb wurde die Bibliothek virtuell zugänglich gemacht. Neben einer 360-Grad-Darstellung der gesamten Bibliothek ermöglicht eine Virtual-Reality-Brille eine dreidimensionale Darstellung, „und zwar in einer Qualität, wie man sie in Europa kein zweites Mal findet“, so Marketingchef Mario Brandmüller. Man könne sogar in Büchern blättern und per Audio- und Video-Guide Fotos- und Textfunktionen abrufen. u stiftadmont.at

Aktion Leben erhält auch in der Corona-Krise ihre Hilfsangebote für Schwangere in Not aufrecht. „Wir laden schwangere Frauen ein, bei Fragen oder Sorgen in der Beratungsstelle anzurufen“, hieß es in einer Aussendung. Beratung gebe gerade in diesen Zeiten Sicherheit. Entsprechend den Anweisungen des Familienministeriums findet die Beratung so weit wie möglich telefonisch statt. Bei psychischen Krisen oder Schwangerschaftskonflikten sei auch eine persönliche Beratung möglich. Ebenso würden Fragen gerne per E-Mail geklärt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

26. März 2020

Durch zwei Erdstöße in Kroatiens Hauptstadt Zagreb stürzte eine der Turmspitzen von der Kathedrale, dem Wahrzeichen der Stadt. Auch im Inneren der Herz-Jesu-Basilika in Zagreb sind durch das Erdbeben schwere Schäden entstanden. DENIS LOVROVIC/AFP/picturedesk.com; Gao Lei Xinhua/Eyevine/picturedesk.com

Zwei Erdbeben erschütterten Zagreb Am Sonntagmorgen haben in der kroatischen Hauptstadt Zagreb zwei mittelstarke Erdstöße schwere Gebäudeschäden angerichtet, darunter an der gotischen Kathe­ drale und anderen Kirchen. ­Dutzende Menschen wurden verletzt, der Zustand ­eines 15-jährigen Teenagers sei kritisch, berichteten kroatische Medien. Laut Premierminister Andrej Plenkovic war das Erdbeben das schwerste in der Region Z ­ agreb in

den vergangenen 140 Jahren. Infolge der Erdstöße stürzten Mauern ein sowie ­Ziegel von Dächern, Fassaden bekamen Risse. Vom Wahrzeichen der Stadt, der Kathe­ drale Mariä Himmelfahrt und der heiligen Stephan und Ladislaus, fiel die Spitze des Südturms mit dem Kreuz aus mehr als 100 Metern Höhe herab und durchschlug das Dach. Auch zahlreiche weitere Gotteshäuser in und rund um Zagreb wurden be-

schädigt, so auch der Innenraum der HerzJesu-Basilika, in dem Teile der Fresken in den Kirchenraum stürzten. Papst Franziskus hat den Leidtragenden des Erdbebens in Kroatien seine Nähe bekundet und ihnen Mut zugesprochen. „Möge der Herr ihnen Kraft geben, damit sie dieses Unglück überstehen“, sagte Franziskus nach seinem Angelus-Gebet am Sonntag in der päpstlichen Bibliothek.

Der Papst beschwört die Priester tauschen Einheit aller Menschen Soutane gegen Arztkittel

weltkirche

Der Kampf gegen das Corona-Virus werde lehren, „wie wichtig die universale Brüderlichkeit ist“, sagte Papst Franziskus in einem Interview der Turiner Zeitung „La Stampa“. Der Sieg über die Krise solle laut Papst „ein für alle Mal alle Menschen daran erinnern, dass die Menschheit eine einzige Gemeinschaft ist.“ Der Vatikan erteilte indessen wegen der Corona-Pandemie den Priestern in allen betroffenen Gebieten die Möglichkeit zur Generalabsolution. Sie können damit den anwesenden Gläubigen auch ohne Einzelbeichte die Vergebung ihrer Sünden zusprechen.

Missbrauchsfall in Taizé. Ein Bruder der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé wird nach Missbrauchsanschuldigungen das Dorf verlassen. Er werde laut Prior Frère Alois künftig außerhalb von Taizé leben. Wegen seines fortgeschrittenen Alters wohne aber ein Bruder bei ihm, teilte die Gemeinschaft mit.

Mehrere italienische Priester lassen wegen der Corona-Krise ihr Amt ruhen und setzen ihre Ausbildung als Ärzte in die Praxis um. Die Zeitung „La Nazione“ berichtet von mehreren solcher Fälle: Ein Beispiel ist Alberto Debbi (44) aus Norditalien. Er entschloss sich den Angaben zufolge, seine Qualifikation als Arzt für Atemwegserkrankungen zu nutzen, um in einem Krankenhaus der Provinz Modena Corona-Patienten zu behandeln. Debbi sehe in der aktuellen Krise einen geeigneten Moment für eine „Pause“. Die wolle er nutzen, um im Kampf gegen das Virus mitzuhelfen.

Zum Mitnehmen. Der unterfränkische Pfarrer Wolfgang Schultheis und sein Team der Pfarre St. Nikolaus bieten in ihrer Kirche seit kurzem einen „Gottesdienst zum Mitnehmen“ an. Dazu hängen sie für eine Andacht zuhause Impulse an eine Wäscheleine, die Gläubige während der Öffnungszeiten der Kirche herunter- Wolfgang Schultnehmen können. heis pfarre st. nikolaus


14 Fastenzeit

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Auf das Warum kein

D

as Warum ist die Frage des Menschen. Eindrücklich

erleben das Eltern, wenn ihr Kind auf jeden Hinweis immer wieder fragt: „Warum?“

Durchkreuzt Teil 5 von 7 VON PATER MARTIN WERLEN OSB KLOSTER EINSIEDELN

FRANZ KÄLIN

Über den Umgang mit durchkreuzten Lebensplanungen

Die Frage eines Kindes nach dem Warum kann mit der Zeit ganz gehörig nerven. Zuvor beginnt das Kind jede Schublade zu öffnen und zu schauen, was da drin ist. Auch das nicht immer zur Freude der Eltern. In dieser Phase des Lebens begegnen wir eindrücklich der Tatsache, dass der Mensch zutiefst nicht an der Oberfläche stehen bleiben will. Er will dahinter schauen. Die Vertechnisierung und Digitalisierung unseres Alltags bringen viel Positives und große Erleichterungen mit sich. Allerdings kann dabei auch etwas unter die Räder kommen: Unsere Frage nach dem Warum. Wenn früher eine Schreibmaschine nicht funktionierte, war das Problem von den meisten Menschen schnell entdeckt: Einer der Bügel war verklemmt oder das Farbband aus der Fassung geraten. Mit ein wenig Geschick konnte das Problem selbst behoben werden. Das ist in der Zwischenzeit anders geworden. Wenn ein Computer nicht funktioniert, wissen nur wenige Fachleute das Warum. Und ans Flicken geht man besser nicht selber dran. Oder die Lüftung im Auto: Wie einfach funktionierte die noch vor wenigen Jahrzehnten. Das war nachvollziehbar. Die Antwort auf das Warum des Kindes war möglich. Und heute? Wer kann heute einem Kind erklären, wie die Lüftung im Auto funktioniert? Diese Beispiele zeigen, wie wichtig es auch heute ist, dass Kinder nicht nur Computer zum Spielen erhalten, sondern Spielzeuge, die das Dahinterschauen zulassen und die Frage nach dem Warum hervorlocken. Der Schrei zu Gott. Im Idealfall gibt sich der Mensch nicht mit billigen Antworten zufrieden. Das gilt auch für das Glaubensleben. Wie eindrücklich wird in der Heiligen Schrift das Warum zu Gott geschrien! Merken wir auf, wenn wir diese Worte hören? „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens?“ (Ps 22,2) Diesen Schrei übernimmt Jesus am Kreuz: „Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34) Auch an vielen anderen Stellen im Wort Gottes ertönt dieses Warum. „Warum verstößt

du, HERR, meine Seele und verbirgst dein Antlitz vor mir?“ (Ps 88,15). Ob wir nicht allzu schnell darüber hinweggehen? Wie viele Warum an Gott bleiben doch unbeantwortet! Zumindest mir ergeht es so. Seien wir dankbar, wenn wir auch gegenüber Gott offene Fragen haben! Ein Gott, bei dem uns alles klar wäre, ist nicht der Gott Jesu Christi. Es wäre ein Götze, gemacht nach unserem Geschmack. Oft klemmt das religiöse Besserwissen die Warum-Fragen ab. In eindrücklicher Weise schreit aber ein Prophet das Warum zu Gott: „Wie lange, HERR, soll ich noch rufen und du hörst nicht? Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! Aber du hilfst nicht. Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit.“ (Hab 1,2–3) Die Antwort. Eindrücklich ist auch die Antwort, die der Prophet erhält: „Der HERR gab mir Antwort und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann! Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert, so warte darauf; denn es kommt, es kommt und bleibt nicht aus.“ (Hab 2,2–4) Mit anderen Worten könnten wir die Antwort Gottes so umschreiben: Schluck dein Warum nicht einfach hinunter, geh nicht einfach darüber hinweg! Schreib es nieder! Hör nicht auf, das Warum zu Gott zu schreien! Geh auf die Straße! Es soll nicht überhört oder vergessen werden. Als ich nach einem schweren Sportunfall im Jahre 2012 viele Wochen in Kliniken war, fehlte mir die Sprache, um zu Gott zu schreien. Das ist eine große Not. Wie dankbar war ich, dass mir das Geschenk des Glaubens ganz neu gegeben wurde. Mit allem, was ich war, durfte ich einfach in Gottes Gegenwart da sein. Es ist die Haltung, die wir jeden Abend im Nachtgebet zum Ausdruck bringen: „Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben.“ Diesem Gott darf ich mich auch mit meinen unbeantworteten Fragen anvertrauen. Ich darf vertrauen, dass er da ist. Ich darf vertrauen, dass er mich liebt – selbst in allen durchkreuzten Plänen.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Fastenzeit 15

26. März 2020

ne Antwort erhalten

„Gott darf ich mich auch mit meinen unbeantworteten Fragen anvertrauen.“

Christus, der Weinstock – darauf vertrauen, dass er Frucht trägt.

Foto: P. Martin Werlen OSB

XX Nächster Teil der Serie: „In Schuld verstrickt sein“


Sonntag 5. Fastensonntag – Lesejahr A, 29. März 2020

Komm und sieh! Maria und Marta behalten ihren Schmerz nicht für sich, sondern sprechen mit Jesus über ihre Trauer, ihre Ängste und ihren Glauben. Sie zeigen ihm das Grab ihres geliebten Bruders Lazarus, auch wenn es „schon riecht“. Jesus trauert mit, lässt sich auf die Situation ein. So kann Verwandlung geschehen.

Evangelium Johannes 11,1–45

In jener Zeit war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta. Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger sagten zu ihm: Rabbi, eben noch suchten dich die Juden zu steinigen und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. Da sagte Thomas, genannt Didymus, zu den anderen Jüngern: Lasst uns mit ihm gehen,

um mit ihm zu sterben! Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und

sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

1. Lesung Ezechiel 37,12b–14

2. Lesung Römer 8, 8–11 Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Was bewegt meine Liebe?

pixabay.com /jackson David

A

us den Tiefen rufe ich, Herr, zu dir:

Mein Herr, höre doch meine Stimme!

Das Johannes-Evangelium berichtet von drei Begegnungen. Alle Beteiligten – die Geschwister Marta, Maria und Lazarus – sind bereits bekannt. Sie waren Freunde von Jesus. Jesus liebte Lazarus und zwischen Maria und Jesus dürfte eine besondere Beziehung bestanden haben, schließlich hat sie ihm einmal die Füße mit Öl gesalbt, eine rituelle Handlung, die auf eine tiefe Verbundenheit zwischen Mann und Frau hindeutet. Die erste Begegnung findet zwischen Marta und Jesus statt. Marta ist diejenige, die immer arbeitet und kaum Zeit hat, Jesus zuzuhören. Nun spricht sie mit ihm und er bringt ihr das Geheimnis der Auferstehung näher. Bei der zweiten Begegnung zwischen Maria und Jesus spielen die Emotionen eine größere Rolle. Maria weint laut, was Jesus innerlich bewegt und dazu bringt, seinerseits leise zu weinen. Innerhalb der Evangelien einmalig ist, dass Maria es wagt, Jesus einen Vorwurf zu machen, was er auch zulässt. Dennoch kann sie ihre Liebe zu Jesus nicht über den Verlust ihres Bruders hinwegtrösten. Für Jesus dagegen ist die Liebe zu Maria der Grund, Lazarus wieder zum Leben zu erwecken. Die dritte Begegnung betrifft Jesus und Lazarus. Sie ist der Höhepunkt der Erzählung, die einzige Stelle, an der Jesus betet, bevor er ein Wunder wirkt. Das Gebet ist aber keine Bitte um das Wunder, sondern ein Dankeslied: Der Freund, der seit vier Tagen im Grab liegt, wird ins Leben zurückkehren. Ähnlich wie im Hohenlied lautet die theologische Botschaft: Die Liebe ist stärker als der Tod. Damit eröffnet das Evangelium des fünften Fastensonntags den Horizont für das unmittelbar bevorstehende österliche Heilshandeln Gottes.

Lass deine Ohren achten auf mein Flehen um Gnade. Würdest du, Herr, die Sünden beachten, mein Herr, wer könnte bestehen? Doch bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient. Ich hoffe auf den Herrn, es hofft meine Seele, ich warte auf sein Wort.

zum weiterdenken Was bewegt meine Liebe? Vertreibt sie dunkle Schatten? Schenkt sie Licht und das Gefühl von Leben? Oder ist es eine Liebe, die einengt und Besitz ergreift?

Meine Seele wartet auf meinen Herrn mehr als Wächter auf den Morgen, ja, mehr als Wächter auf den Morgen. Israel, warte auf den Herrn, denn beim Herrn ist die Huld, bei ihm ist Erlösung in Fülle.

Claudia Paganini lehrt und forscht als Philosophin an der Theologischen Fakultät Innsbruck.

Ja, er wird Israel erlösen aus all seinen Sünden.

Die Autorin erreichen Sie unter

antwortpsalm (aus psalm 130)

Die Photografen

u sonntag@koopredaktion.at


18 Impulse Gedanken Pan-demie (= für alle) Leere Kirchen voller Gebete Stoßseufzer wie Rosenkranzperlen verwoben Miteinander in getrennten Räumen

26. März 2020

„Siehe, nun mache ich etwas Neues“

Stärkende Bibelworte Derzeit sehnen sich viele nach Halt. Gerade wenn Sozialkontakte und Gottesdienstbesuch nicht mögl, stellt sich die Frage nach Stabilität und möglichen Kraftquellen intensiver als sonst. Manche machen sich gerade in diesen Zeiten auf die Suche nach kraftspendenden und tröstenden Bibelworten. Aber wo zu suchen beginnen? Franz Kogler

Angelika Paulisch, 13.3.2020

Mehr als bloß Vertröstung „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?“ (Röm 8,35) Man möchte diesen hoffnungsvollen Satz geradezu in großen Lettern auf Fahnen schreiben, und diese hoch über den Dächern von Häusern, in denen Menschen in Quarantäne und mit Ausgangssperre sein müssen, über Krankenhäusern und medizinischen Anlaufstellen, aber auch über Notquartieren und Lagern mit Flüchtlingen wehen lassen. Ein frommer Wunsch. Würde dies etwas bewegen mit den Fahnen im Wind? Ich denke, wir sollen diesen Vers in uns wehen lassen. Wir sollten ihn uns in seiner ganzen Aussagekraft zu Herzen nehmen, um darin unsere Hoffnung zu stärken. Ja, es wird gut ausgehen, wir werden gut und gestärkt herauskommen aus dieser Krise und allen Krisen, weil die Liebe uns hält und heilt. (...) Ich bin ganz bei Paulus, der weiter schreibt: „Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat.“ Ich erlaube mir zu ergänzen: Und der uns weiter liebt, was auch ist und sein wird. Diakon Alois Sattlecker

Grundsätzlich sind alle Bibeltexte Versuche von Antworten auf die drängenden Fragen ihrer Zeit. Die Grundanliegen vieler Texte decken sich aber oft mit unseren aktuellen Herausforderungen. Der zweite Teil des Jesaja-Buches beginnt in Kapitel 40 mit den Worten „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ (Jes 40,1) Im 6. Jahrhundert vor Christus, während und nach dem Babylonischen Exil, wird dem verunsicherten Volk Trost zugesprochen, etwa in der Zusage: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir! Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der HERR, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter.“ (Jes 43,1–3) Die Zusage „Fürchte dich nicht“ finden wir über hundertmal in der Bibel. Gesteigert wird das noch im Zuspruch: „Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon

sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,18–19) Diese 2.500 Jahre alten Texte lesen sich wie Mutmacher und Trostworte für unsere Situation. Auch wir dürfen uns von diesen Texten Mut zusprechen lassen! Du bist bei mir. Sehr verdichtete Trostworte finden sich in den Psalmen, den Gebeten der Bibel. Am bekanntesten ist wohl Psalm 23: „Der HERR ist mein Hirt.“ Vers 3 etwa klingt in der neuen Übersetzung wie ein Zuspruch an alle, die derzeit erkrankt sind und sich schwach fühlen: „Meine Lebenskraft bringt er zurück.“ Das drückt einerseits großes Vertrauen auf Gott aus, ist aber zugleich auch Bitte – und wir dürfen mit diesen Worten des Psalms bitten: „Meine Lebenskraft gib mir zurück!“ In der Not wird der/dem Betenden klar: „Du bist bei mir.“ Ich lade Sie ein, sich auf die Suche nach Ihrer Bibel zu machen und Psalm 23 zu beten. Der Psalm befindet sich ungefähr in der Mitte der Bibel. Wenn Sie dieses Gebet möglichst halblaut zu Gott sprechen, wünsche ich Ihnen, dass etwas spürbar wird vom Inhalt des letzten Verses: „Güte und Huld werden mir folgen …“ Gott tröstet. Gerade in diesen Tagen gilt auch uns, was Paulus der Gemeinde von Korinth zuruft: „Gott tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden.“ (2 Kor 1,4) XX Aktuelle biblische Impulse finden Sie auf www.dioezese-linz.at/bibelwerk.

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Psalm 91,2–6

kiz/nie

und das Ewige Licht leuchtet ihnen.

KirchenZeitung Diözese Linz

„Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht.“ (Jesaja 42,16)

„Ich sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich vertraue. Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers und aus der Pest des Verderbens. Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, Schild und Schutz ist seine Treue. Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt, nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die wütet am Mittag.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Impulse 19

26. März 2020

Gottesdienst Ostern feiern mit Bischof Scheuer

Pfarrer Franz Windischhofer macht Rast vor einer ärmlichen Hütte in seiner Pfarre in Peru.

Privat

Pfarrer Franz Windischhofer berichtet vom Umgang mit der Corona-Pandemie in Peru

Das Virus ist grenzenlos Eine Reihe von Missionar/innen aus Oberösterreich hält die Missionsstelle der Diözese über die Verbreitung und Folgen der Corona-Pandemie in ihren Ländern des Südens am Laufenden. Einer von ihnen ist Pfarrer Franz Windischhofer. Er erzählt aus dem Andenhochland von Peru. „Wir haben seit gestern Notstand in Peru und sind auch daheim in Quarantäne. Angeblich haben wir im Land 86 Fälle, aber man sagt, dass es sicher viel mehr sind. Hier in meinen Pfarren habe ich das Problem mit den Ausspeisungen. Ich hoffe, dass unsere Lösung funktioniert. Um zu vermeiden, dass Leute in den Pfarrhof kommen, bezahle ich für unsere älteren Menschen ein spezielles Menü in einem Restaurant und Gemeindeangestellte, die frei herumgehen dürfen, liefern das Essen daheim ab. Für mich sind es Mehrkosten, aber wichtig ist, dass die Menschen daheim bleiben und auch soweit gut mit Essen in dieser schweren Zeit versorgt sind. Wir haben ja auch alleinstehende alte und blinde Menschen, denen wir zu helfen versuchen. Sie haben es ja nicht leicht. Oft ist das Schicksal dieser Menschen sehr traurig. In den anderen Orten wird scheinbar noch eine Lösung gesucht, ich habe das dem Pfarrgemeinderat und dem Bürgermeister überlassen. Auch die Kommunikation ist sehr schwierig, die Bürgermeister zeigen wenig Interesse.

Bin da selbst erstaunt, wie man diese Krisis einfach nicht ernst nimmt. Ich habe schon vor etwa zwei Wochen begonnen, im Radio der Pfarre darüber zu informieren. Für viele war es uninteressant oder gar übertrieben. Und nun haben wir hier Notstand! Ich hoffe nur, dass es nicht so schlimm wird wie bei euch in Europa. Ich denke an euch und bete für euch.“

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Pfarrer Windischhofer hat Mitte vergangener Woche an die Missionsstelle geschrieben, inzwischen herrscht in Peru nächtliche Ausgangssperre.

Oberösterreichs Missionar/innen nicht vergessen Andreas Reumayr, Leiter der Missionsstelle der Diözese Linz, erinnert, dass das Corona-Virus Andreas Reumayr Pr nicht nur in Europa ein Problem ist: „Auch wenn wir alle in unseren Familien und im Beruf derzeit selbst sehr gefordert sind, dürfen wir den Blick hinaus in die Welt nicht vergessen. Die meisten Länder Afrikas und Lateinamerikas stehen erst am Anfang der Corona-Krise. Uns muss bewusst sein, dass ihre Gesundheitssysteme nicht mit unserem vergleichbar sind. Begleiten wir einander in Gedanken, im Gebet und lassen wir unsere Missionarinnen und Missionare auch dann nicht im Stich, wenn sie finanzielle Hilfen brauchen.“

Am Palmsonntag sowie in der Karwoche ab Gründonnerstag feiert Bischof Manfred ­Scheuer Gottesdienste, die auf dem Fernsehsender LT1 sowie im ­Internet auf der Homepage der ­Diözese Linz übertragen ­werden. Derzeit werden auch Behelfe für Feiern in der Hauskirche für die Karwoche vorbereitet. ­Nähere Informationen erhalten Sie in der nächsten Ausgabe Ihrer KirchenZeitung. Bis dahin sei auf die sonntäglichen Gottesdienstübertragungen auf ORF III (10 Uhr), ServusTV (9 Uhr) sowie wie gewohnt im Radio Ö2 verwiesen. Auch Ordensgemeinschaften und Pfarren streamen Gottesdienste oder übertragen sie in lokalen Kabelnetzen.

Orden Österreichs Männer- und Frauenorden bringen unter www.ordensgemeinschaften.at Mutbotschaften, denn „Angst und Leid werden halbiert, Zuversicht und Hoffnung verdoppelt – wenn wir sie teilen“, wie es dort heißt. Den Anfang machte Sr. Brigitte Thalhammer, Generalökonomin der Salvatorianerinnen, die aus Rom berichtete.

Feier-Materialien Für Andachten und andere Gottesdienste zu Hause sei erneut auf die Gebete und Andachten im Gotteslob verwiesen. Daneben gibt es zahlreiche Impulse im Internet. Wer mit Kindern eine Liturgie am Sonntag gestalten möchte, findet Material dazu bei der Jungschar der Diözese Linz (www.dioezese-linz.at/ site/kjs/home). Natürlich bietet auch das Liturgiereferat fertige Vorschläge an: www.dioezeselinz.at/liturgie; ebenso das Predigtforum der Redemptoristen: predigtforum.com.


20 Bewusst leben

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Arbeiten neben den Kindern. Eine Herausforderung für die ganze Familie. Marina Andrejchenko - adobestock.com

Wenn sich alle Familienmitglieder für lange Zeit gemeinsam in der Wohnung befinden, kann es schon zu Reibungen Nudeln! Das schmeckt den Kindern und der ganzen Familie. weyo – adobestock.com

4 Personen

leicht

Nudeln und rote Soßen Nudeln Napolitana 500 g Penne 1 kleine Zwiebel 1 Karotte 1 Stange Sellerie 1 Knoblauchzehe 3 EL Tomatenmark 400 g Tomaten (aus der Dose) Salz, Pfeffer, Olivenöl

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Spagetti Bolognese 500 g Spagetti alle Zutaten wie oben und zusätzlich: 3 Scheiben durchwachsener Speck 350 g gemischtes Faschiertes Parmesan

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Zubereitung Zwiebel, Karotte und Sellerie werden fein geschnitten und in der Pfanne im Öl kurze Zeit angedünstet. Dazu kommt nun der Knoblauch (gepresst), das Tomatenmark und die Tomaten, eventuell mit etwas Wasser aufgießen. Die Soße darf nun langsam etwa eine 3/4 Stunde vor sich hin köcheln, wobei sie etwas eindickt. Gewürzt wird am Schluss. Für die Spagetti Bolognese wird ebenfalls das geschnittene Gemüse gemeinsam mit dem gewürfelten Speck im heißen Öl angedünstet. Dann gibt man das Fleisch hinzu. Sobald es braun ist, kommen Tomatenmark, Tomaten und etwas Wasser in den Topf. Auch diese Soße köchelt gut dahin und wird am Ende mit Salz, Pfeffer und Oregano abgeschmeckt. Am Teller reibt man über jede Portion etwas Parmesan.

kommen. Um diese Herausforderung besser meistern zu können, sollen Ratschläge von BEZIEHUNGLEBEN helfen. brigitta hasch

Wenn es daheim Menschen werden sowohl in ihren Familien als auch in ihren Beziehungen mit Problembereichen konfrontiert, die durch die aktuellen Belastungen ausgelöst werden. Soziale Einsamkeit bei älteren Menschen, Konflikte bis hin zu Aggressionen in Paarbeziehungen und grundsätzliche Ängste aufgrund der Situation machen sich nun bemerkbar. Und auch inmitten von Familien kann einem die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fallen. Kinder brauchen Aktivitäten. Im Rahmen des Erlaubten ist es wichtig, in die Natur zu gehen. Aber auch im Haus kann man lange vergessene Spiele wieder hervorholen oder diverse Bastelarbeiten ausprobieren. Gemeinsam kochen (siehe nebenstehenden Artikel) kann auch einen Spaßfaktor bieten, wenn man es nicht zu ernsthaft angeht. In dieser anstrengenden Zeit schafft man sich zwischendurch Pausen, indem sich die Eltern die Betreuungszeiten und die Arbeiten im Haushalt untereinander aufteilen. Medienkonsum. In den sozialen Medien kursieren immer mehr Fake-News, „traditionelle Medien“ bieten da wohl mehr Sicherheit. Das sollten auch die Kinder wissen. Grundsätzlich ist es gut, dass die Jugendli-

chen untereinander gut vernetzt sind, das hilft ihnen, diese lange Zeit ohne „echte“ Kontakte zu den Freunden und Freundinnen durchzustehen. Trotzdem ist es notwendig, dafür Zeiten festzulegen und zu überwachen. Dazwischen heißt es: abschalten – dies gilt auch für die Erwachsenen. Wer glaubt, seine Kinder, die vor der Corona-Krise keine Bücher gelesen haben, werden nun damit beginnen, irrt sehr wahrscheinlich. Und ganz ehrlich: Das tun ja auch Erwachsene nicht. Gefühle und Stimmungen. Gefühle sind normal und dürfen sein. Es ist normal, dass Menschen Angst haben, selbst krank zu werden, dass sie sich um die Eltern und Großeltern sorgen, dass sie Unsicherheit verspüren. Die Enttäuschung der Kinder, dass sie keine Freunde treffen dürfen, gewisse Hobbys nicht ausüben dürfen, ist ebenfalls logisch und verständlich. Es tut gut, mit Kindern über Gefühle zu reden und sie zu benennen, ohne zu dramatisieren. Kinder bekommen die Stimmung mit, ob man das beabsichtigt oder nicht. Wenn über Stimmungen gesprochen wird, merken Kinder, dass ihre eigenen Gefühle richtig sind. Sie können das Erlebte bes-


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Bewusst leben 21

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Kinder, kommt in die Küche! Wenn der Nachwuchs nur in der Küche vorbeischaut, um zu fragen, wann es endlich Essen gibt und dabei vom Schneidbrett nascht, darf er gerne beim Kochen mithelfen. Es ist einen Versuch wert. Für das Kochen mit Kindern kann man keine allgemeingültigen Altersempfehlungen abgeben. Je früher ein Kind das Arbeiten in der Küche miterlebt, desto eher kann man ihm kleine Aufgaben wie Obst und Gemüse waschen übertragen.

zu eng wird ser einordnen. „Aha, meine Eltern haben Angst, dass wir zu wenig Geld haben, weil Papa Kurzarbeit hat.“ Oder: „Mama hat so Angst, dass Oma sich mit dem neuen Virus ansteckt, weil sie schon alt und schwach ist.“ Oder: „Papa wird schnell einmal wütend, wenn ihm alles zu viel wird.“ Wird nicht mit ihnen geredet, fühlen sie sich hilflos, manchmal auch schuldig und erleben sich den Eltern oder der Situation ausgeliefert. Es ist auch wichtig, den Kindern zu sagen, dass Gefühle und (schlechte) Stimmung vorübergehend sind und auch wieder aufhören. Gemeinsam Dampf ablassen. Es gibt Ventile, wie man die aufgestauten Gefühle auf gute Art und Weise herauslassen kann. • Polsterschlacht • spielerisch Kämpfen mit Regeln (beißen, kratzen, Haare reißen ist verboten): Der Kampf wird beendet, sobald eine/r „STOPP !“ ruft. • alle schreien laut einen Kampfschrei • miteinander kochen, Tisch schön decken und gut essen • wilde Tiere spielen: Jede/r ahmt ein wildes Tier nach, wie es geht, welche Grimassen es schneidet, welche Töne es von sich gibt.

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Es gelten Regeln. Wer jetzt Chaos, Schmutz und blutige Wunden fürchtet, dem sei gesagt: Dieses Experiment hat Regeln. Vorab wird also Folgendes von den Eltern vorgegeben: • Mama oder Papa ist Chefköchin bzw. -koch und alle hören auf ihr/ sein Kommando. • kein Herumlaufen in der Küche • kein Spielen mit Messern und anderen scharfen Gegenständen Dann werden noch die Hände sauber gewaschen, die Haare aus dem Gesicht gebunden, die Schürze angezogen und schon kann es losgehen. Schneiden, wiegen, schütten. Die Aufgaben werden je nach Alter vergeben. Die Kleineren brauchen natürlich noch Unterstützung. Man sollte ihnen auch nicht zu spitze Messer in die Hand drücken. Den Größe-

ren darf man schon ruhig was zutrauen, wobei man grundsätzlich als Erwachsener in der Küche bleiben sollte, solange die Kinder dort mithelfen. Zunächst werden alle Zutaten zusammengestellt, gewogen, gewaschen und in Stücke geschnitten. Dann geht es an die Töpfe. Achtung heiß! Es ist gar nicht so einfach, Kindern zu erklären, dass Herdplatten wirklich heiß sind. Und ausprobieren sollten sie das schon gar nicht. XX Tipp: Lassen Sie etwas Wasser auf die heiße Herdplatte tropfen, das Zischen macht mehr Eindruck als der erhobene Zeigefinger.

Kindertaugliche Rezepte. Wer brave Helferlein in der Küche haben will, sollte sich bei der Auswahl des Gerichtes nach dem Geschmack der Kinder richten. Einfach und bewährt sind zum Beispiel • alle Arten von Nudelspeisen • Pizza oder Toasts mit unterschiedlichen Belägen (da kann das Schneiden gut geübt werden) • Kuchen aus Rührteig (der Mixer hat für die Kleinen immer eine Anziehungskraft) • (Obst-) Salate (auch hier wird viel geschnitten) • und (vorweihnachtliche) Bäckereien. Da kommen Naschkatzen und kreative Verzierungskünstler/innen auf ihre Rechnung.

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Brigitta hasch

Kindersichere Küche • Messer und scharfe Gegenstände außer Reichweite aufbewahren • Herdschutzgitter anbringen • Stiele von Pfannen immer zur Wand drehen

• nur trittsichere Klappleitern oder Hocker verwenden (so können kleinere Kinder gut an die Arbeitsflächen) • Verbandskasten für den Notfall in der Nähe aufbewahren


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Spurensuche: Woher kommt „anzetteln“? Verzetteln. Noch einmal zurück zum Weber: Es war keine leichte Aufgabe, die Zettel ordentlich zu spannen. Die Fäden waren meist lang und da konnte es schon vorkommen, dass man sich beim Spannen „verzettelte“. Damit meinte man, dass die Zettel durcheinander gerieten und sich ineinander verhedderten. Heute spricht man von „verzetteln“, wenn man nicht konzentriert bei einer Arbeit bleibt und man sich – etwa bei einem Vortrag oder einem Text – von einem Gedanken zum nächsten spinnt.

Wer heute das Wort „anzetteln“ verwendet, verbindet es in der Regel mit etwas Negativem. Ein Streit oder gar eine Schlägerei fällt einem dabei ein. Querulanten oder Ruhestörer sind es also, die heutzutage etwas anzetteln. Und man fragt sich: „Was hat jemand, der einen Streit oder eine Schlägerei anstiftet, mit Zetteln zu tun?“ Anzetteln. Vor langer Zeit hatte das Wort eine ganz andere Bedeutung und es waren brave Handwerksleute, die etwas „anzettelten“. Denn die Redewendung kommt aus der Handwerkszunft der Weber. Sie nannten die Längsfäden eines Gewebes Zettel und am Beginn einer jeden Webarbeit stand das „Anzetteln“, das Spannen der Längsfäden. Man nimmt an, dass dies aus dem mittelhochdeutschen „zet(t)en“ (ausbreiten) abgeleitet wurde. Das Wort „anzetteln“ im übertragenen Sinn wurde nicht immer negativ gebraucht, doch

Im Webstuhl findet man den Ursprung fürs Anzetteln und auch fürs Verzetteln. Nomad_Soul -stockadobe.com

Redewendungen wie „ein Heil anzetteln“ sind längst nicht mehr gebräuchlich. Übrig geblieben sind die Verbindungen mit Streit, Schlägerei oder gar Krieg.

kiz mit witz

RatMal

Richter zum Angeklagten: „Sie haben einen Polizisten im Dienst beleidigt. Dafür verurteile ich Sie zu einer Geldstrafe von 500 Euro! Möchten Sie noch etwas dazu sagen?“ Darauf der Angeklagte: „Lust hätte ich schon, aber bei den Preisen!“

Dampfross: Eine Eisenbahnstrecke von Dorf A nach Dorf B wird gebaut. Die Zahlen am oberen und rechten Rand geben an, wie viele Schienenteile in dieser Spalte oder Reihe verlegt werden müssen. Es gibt nur gerade Schienenteile und Kurven. Zeichnen Sie die Schienen so in die Kästchen ein, dass eine Strecke von Dorf A nach Dorf B führt!

Auf dem Dachboden entdeckt die kleine Lydia eine alte Gehschule. „Bald haben wir wieder ein Baby“, verrät sie am Abend ihrer Schwester, „Mama und Papa haben am Dachboden eine Falle aufgestellt!“

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„Papa, was bin ich dir eigentlich wert?“, fragt Rosi. – „Du bist eine besonderer Schatz. Du bist mindestens eine Million wert, Rosi.“ – „Kannst du mir darauf vielleicht einen Vorschuss von 10 Euro geben?“ Zwei Sandkörner gehen am Strand spazieren. Sagt das eine zum anderen: „Mensch, ist das voll hier!“

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Spinnen. Um hier gleich ein praktisches Beispiel vom Verzetteln zu liefern, könnte man sich nahtlos mit dem Wort „spinnen“ näher befassen. Es wird nach wie vor im ursprünglichen Sinn des Textilhandwerkes verwendet. „Der/die spinnt“ ist aber gleichzeitig auch längst Synonym dafür, dass jemand in irgendeiner Weise anders ist – vielleicht komisch oder gar verrückt. Weswegen man allerdings keinesfalls einen Streit anzetteln sollte. Brigitta Hasch

5 1 B Lösung der letzten Woche

© Philipp Hübner


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Familie & Unterhaltung 23

Kinder-Gitterrätsel Trage die Wörter anhand der Zahlen in die Kästchen ein. Achtung! Zu manchen Zahlen

gehören zwei Bilder – eines senkrecht und eines waagrecht.

deikepress

deikepress

balduin baum

deikepress

kiki-kontakt Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzi­ nerstraße 84, 4020 Linz. Deine gitti


24 Namenstag und Anzeigen TERMINABSAGEN Aufgrund der offiziellen Vorgaben gibt es derzeit auch in der Kirche keine öffentlichen Veranstaltungen. Daher finden Sie in dieser Ausgabe keine Termine.

Ludolf Miesbauer ist Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl. STIFT

Ludolf (29. März) Den Ordensnamen Ludolf erhielt ich bei meiner Einkleidung in das Prämonstratenserstift Schlägl, weil der Name im Stift und im Orden eine lange Tradition hat. Ludolf war seit 1236 Bischof von Ratzeburg. Seine Liebe zur Kirche im unruhigen 13. Jahrhundert drückte er durch große Strenge des Klosterlebens aus. Seine Härte brauchte er auch in den Auseinandersetzungen mit Fürst Albert I. von Sachsen-Lauenburg um die Nutzung des Kirchenvermögens der Diözese Ratzeburg. Weil ihm der Fürst nicht anders beikommen konnte, ließ er den Bischof ins Gefängnis werfen. Die Torturen der Gefangenschaft brachten Ludolf dann im Jahr 1250 den Tod. Mit meinem Namenspatron verbindet mich gefühlsmäßig wenig. Die Kirche hat in unserer Zeit andere Sorgen. Was verbinden kann, ist die Liebe zur Kirche, die auch heute konsequent, wenn auch anders als damals, gelebt werden muss.

AUSSAATTAGE 30. 3.: Wurzel 31. 3.: Wurzel bis 13, --- Blüte ab 23 1. 4.: Blüte Pflanzzeit Beg. 12 2. 4.: Blüte bis 16, ab 17 Blatt 3. 4.: Blatt 4. 4.: Blatt bis 4, ab 12 bis 22 Wurzel, ab 23 Frucht 5. 4.: Frucht Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 www.betreuung12-24.at HILFESTELLUNG Benötigen Sie Hilfe (z. B. Einkauf)? Linz-Zentrum. Tel. 0681 1046 7112 KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 VERKAUF Systeme für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

LITURGIE Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 29. MÄRZ 5. Fastensonntag. L1: Ez 7,12b–14 L2: Röm 8,8–11 Ev: Joh 11,1–45 MONTAG, 30. MÄRZ L: Dan 3,1–9.15–17.19–30.33–62 Ev: Joh 8,1–11 DIENSTAG, 31. MÄRZ L: Num 21,4–9 Ev: Joh 8,21–30 MITTWOCH, 1. APRIL L: Dan 3,14–21.49a.91–92.95 Ev: Joh 8,31–42 DONNERSTAG, 2. APRIL Hl. Franz von Páola, Ordensgründer. L: Gen 17,1a.3–9 Ev: Joh 8,51–59

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Geschäftsführender Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

FREITAG, 3. APRIL L: Jer 20,10–13 Ev: Joh 10,31–42 SAMSTAG, 4. APRIL Hl. Isidor, Bischof von Sevilla, Kirchenlehrer. L: Ez 37,21–28 Ev: Joh 11,45–57 SONNTAG, 5. APRIL Palmsonntag. L1: Jes 50,4–7 L2: Phil 2,6–11 Ev: Mt 26,14–27,66

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KirchenZeitung Diözese Linz

Buchhinweise 25

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FÜR SIE GELESEN Passion und Auerstehung In der Fastenzeit bereiten wir uns auf Ostern vor – darauf, Leiden, Sterben und Auferstehen Christi zu begehen. Der 2016 verstorbene evangelische Theologe Jörg Zink verbindet in seinem kleinen Büchlein in acht Schritten Bibelstellen der Leidensgeschichte mit Gedichten sowie theologischen und persönlichen Gedanken. Nicht allem wird man folgen können, aber man kann in der Auseinandersetzung damit im eigenen Glauben wachsen. Vor uns der Tag. Gedanken zu Passion und Ostern. Von Jörg Zink. Topos Verlag, 120 Seiten, € 10,25. ISBN 978-3-8367-1104-3

Geschichten von „Elijah“ Der Jesuit Georg Sporschill ist für mehrere Hilfsprojekte bekannt, aktuell für „Elijah“

– ein Sozialprojekt für Roma-Familien und -Kinder in Rumänien. Allwöchentlich versenden Sporschill und seine Mitarbeiterin Ruth Zenkert kleine Geschichten über ihre Arbeit und biblische Zitate. Im vorliegenden Band sind viele dieser kurzen Texte gesammelt. Mit Feuer vom Himmel. Neue Geschichten von Elijah und seinen Raben. Von Georg Sporschill SJ und Ruth Zenkert. Amalthea Verlag, 237 Seiten, € 23,–. ISBN 978-3-99050-170-2

Glauben in dunklen Stunden Die in Kärnten lebende Ordensfrau Silke Mallmann erzählt in ihrem neuen Buch von ihrer Krebserkrankung, sehr schweren Stunden, aber auch über „Goldfäden“, die Gottes Gegenwart spürbar machen – gerade auch in einer dunklen Zeit. Das Buch ist überaus berührend geschrieben und sehr authentisch.

Keineungen, stalt Veran mehr eit Lesez

Goldfäden zwischen Himmel und Erde. Glauben in dunklen Stunden. Von Silke Mallmann CPS. Herder Verlag, 240 Seiten, € 22,70. ISBN 978-3-451-38811-8

Hintergründe zu Händels Messias Jeder kennt das „Hallelujah“ aus Händels Oratorium „Der Messias“. Deutlich weniger Menschen kennen das ganze Werk. Und noch einmal weniger wissen, dass der gesungene Text aus Bibelzitaten zusammengestellt ist. Elisabeth Birnbaums informatives Buch bietet diese und weitere Hintergründe zum Werk – und den Text. Messias von Georg Friedrich Händel. Von Elisabeth Birnbaum, Verlag Katholisches Bibelwerk, 223 Seiten, € 17,50. ISBN 978-3-460-08605-0

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Regionalität bedeutet Sicherheit

Bäuerinnen und Bauern sichern Lebensmittelversorgung Die heimischen Bauern decken auch in der aktuellen Krisensituation den Tisch der Österreicherinnen und Österreicher. Unsere Landwirtschaft ist Teil der systemkritischen Infrastruktur und damit jetzt voll im Einsatz. Österreich weist bei allen wichtigen Lebensmitteln einen hohen Selbstversorgungsgrad auf. Vor allem die bäuerliche Struktur unserer Landwirtschaft bietet höchste Krisensicherheit. Gleichzeitig stellt die CoronaKrise mit den wegbrechenden Exportmärkten auch die OÖ Land- und Forstwirtschaft vor dramatische wirtschaftlich Herausforderungen. Teilweise müssen fehlende Fremdarbeitskräfte wegen der bestehenden Reisebeschränkungen nun durch inländische Kräfte ersetzt werden. „Unterstützen wir daher gerade jetzt unsere Bauernfamilien

durch den konsequenten Kauf regionaler, saisonaler und heimischer Lebensmittel. Neben dem Direkteinkauf bei den Bauern bieten dabei das AMA-Gütesiegel und das AMA-Biosiegel Orientierung“, appelliert die Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ, Michaela LangerWeninger. Lebensmittel sind sicher. „Das Corona-Virus wird keinesfalls durch Lebensmittel übertragen“, haben die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit sowie die EU-Lebensmittelbehörde zuletzt mehrfach festgestellt. Die heimischen Landwirte setzen zudem gerade jetzt auf höchste Hygiene und Sicherheit in der Produktion.

„Unsere Bäuerinnen und Bauern sind unverzichtbare Mitglieder des ‚Teams Österreich‘, betont LK OÖ-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. LK OÖ

Lebensmittelgeschäfte, Direktvermarkter, Hofläden, Bauern- und Wochenmärkte, die Lebensmittel und Waren für den persönlichen Bedarf bereitstellen, dürfen trotz der Beschränkungen im Handel weiter offenhalten. Viele bäuerliche Direktvermarkter in OÖ bieten ihre Produkte in Hofläden mit Selbstbedienung, in Verkaufsautomaten oder mit Lieferservice an. Über 2.300 bäuerliche Direktvermarkter sind unter www.

gutesvombauernhof.at zu finden. „Ein riesiges Dankeschön an alle bäuerlichen Familien, dass die Menschen in unserem Land auf sie zählen können. Sie sind auf ihren Höfen gerade jetzt voll im Einsatz. Wir brauchen uns daher auch bei einer länger anhaltenden Krise und zunehmend geschlossenen Grenzen keine Sorgen um unsere sichere Ernährung machen“, sagt LK-Präsidentin Langer-Weninger.


teletipps Sonntag

29. März bis 4. April 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

29. März

9.30  Evangelischer Gottesdienst. ZDF 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet prägnant, hochwertig und ausgewogen über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen. ORF 2 16.00  Magische Ostern in Schwaz (Dokumentation). Von Kirchenratschen, Grasausläuten und Ostergräbern. ORF 2 20.15  Eisenbahn-Romantik in den Schweizer Alpen (Dokumentation). Die berühmteste Bahnlinie der Schweizer Bergwelt ist die Route über den Gotthard. 3sat Montag

20.15  Karl Plobergers Gartentipps (Magazin). Frühling, das bedeutet für Gärtnerinnen und Gärtner die lang ersehnte Saisoneröffnung. Der Experte gibt Frühjahrstipps für den gelungenen Garten. ORF III 31. März

20.15  Universum (Dokumentation). Borneo – Grünes Juwel am Äquator. ORF 2 23.10  kreuz und quer (Dokumentation). Athos – Der Berg der Mönche. Die Mönchsrepublik bei Thessaloniki in Griechenland ist eines der letzten Geheimnisse Europas. ORF 2 Mittwoch

Di 22.35  kreuz und quer, Kehrtwende – Leben auf Anfang. Aussteiger, Umsteiger oder Downsizer: Es gibt verschiedene Namen für Menschen, die sich in der Mitte ihres Lebens, mitten im erlernten Beruf oder auf dem Höhepunkt ihrer Karriere entscheiden, „etwas ganz anderes“ zu machen. Der Film begleitet Menschen mit erstaunlichen Lebenswenden. ORF 2

Mi 20.15  Das Mädchen Wadjda. Die zehnjährige Wadjda träumt von einem eigenen Fahrrad. Doch in Saudi-Arabien gilt das Fahrradfahren für Frauen als unschicklich. Der Film verbindet eine anrührende Geschichte um den Kampf eines „Underdogs“ um seinen Lebenstraum mit spannenden Einblicken in die Lebenswelt saudischer Frauen. arte

Foto: ORF/Posch TV

Foto: Razor Films

30. März

15.40  Nepal – Die Heimkehr der Schnee-Kinder (Dokumentation). Drei junge Nepalesen kehren nach zehn Jahren in ihr heimatliches Bergdorf und zu ihren Eltern zurück, von denen sie im Alter von vier Jahren in ein Internat nach Kathmandu geschickt wurden. arte

Dienstag

Morgengedanken von Maximilian Tödtling, Caritas Steiermark. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

1. april

19.00  Stationen (Religionsmagazin). April, April. „Wahr oder unwahr?“ fragt Moderator Benedikt Schregle, denn auch in der weiten, vielfältigen Welt der Religionen gibt es Wundersames, Unwahrscheinliches und Unglaubliches. Was ist dran an den Geschichten? BR 20.15  Heimat Österreich (Dokumentation). Ostern in und um Stübing. Als größtes und einziges Freilichtmuseum zeigt Stübing charakteristische historische Hauslandschaften der verschiedenen Bundesländer. Der Heimatdichter Peter Rinner aus Gratkorn weiß einige Bräuche zu erzählen. ORF III

Donnerstag

2. april

19.40  Re: Der Wiederaufbau von Notre-Dame (Reportage). Die Reportage begleitet rund um die Kathedrale Menschen, die versuchen, Notre-Dame allen Widrigkeiten zum Trotz wieder aufzubauen. arte 21.55  Wie die Bibel heilig wurde – Josef Hader im Heiligen Land (Dokumentation). Für diesen Film begibt sich der Kabarettist Josef Hader nach Israel, um dort an historisch bedeutsamen Orten der Entstehungsgeschichte der Bibel nachzugehen. ORF III 22.50  Imperium der Päpste (Dokumentation). Der erste bedeutende Renaissance-Papst ist Sixtus IV. Das Gotteshaus, das er bauen lässt, hat man später als das achte Weltwunder bezeichnet: die Sixtinische Kapelle. ORF III Freitag

3. april

12.00  Zeit und Ewigkeit (Religion). Gedanken zur Karwoche von Hermann Josef Kugler, OPraem., Abt der der Prämonstratenserklöster Windberg und Roggenburg. 3sat 20.15  Habemus Papam – Ein Papst büxt aus (Tragikomödie, I/F, 2011). Die Wahl eines neuen Papstes steht an, doch der Kandidat wird von tiefen Selbstzweifeln geplagt. Er entflieht seiner Aufgabe und mischt sich in den Straßen Roms unters Volk. Der Film nimmt das höchste Amt der katholischen Kirche als Folie, um mit augenzwinkerndem Humor von einem Menschen zu erzählen, der angesichts seiner Berufung von Angst geplagt wird und erst Kraft findet, als er in der Gemeinschaft einfacher Leute aufgeht. ORF III

21.45  Nana Mouskouri – Momente ihres Lebens (Dokumentation). Nana Mouskouri ist die Stimme des Jahrhunderts. Ihre Markenzeichen: zeitloser Haarschnitt, Mittelscheitel, glattes Haar und eckige schwarze Brille. In einem langen Bogen greift der Film einzelne Momente aus dem Leben von Nana Mouskouri auf: Auftritte, Begegnungen, Entscheidungen und Krisen, die sie besonders geprägt haben. arte Samstag

4. april

11.30  Alt bewährt, von Hand gemacht – Traditionelle Handwerksberufe (Dokumentation). Ob Küfer, Orgelbauer, Lehmbaupionier, Maßschuhmacherin, Keramikerin oder Restauratorin: Geschickte Handwerker erzeugen nicht nur formschöne, sondern auch solide Produkte, die lange leben. 3sat 17.05  Unser Österreich (Dokumentation). Weg in die Stille – Zu Fuß durch die Pfunderer Berge. Auf abgelegenen Almen und Berghütten am Fuße der 3000er-Gipfel kommt es zu spannenden Begegnungen mit Menschen, die der rauen Natur trotzen. ORF III 19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Kathedrale von Reims, Frankreich. ARD-alpha 20.15  Die Zauberflöte. (Musiktheater). Mozarts Oper im Steinbruch St. Margarethen, 2019. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: DGS/Riegler

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. Die Kirche im Dorf – Christentum in Aserbeidschan. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula in Wien. Proprium zum 5. Fastensonntag; De Visione Duodecima. So 10.00, Ö2. Foto: Universität für Musik und darstellende Kunst Menschenbilder. Friede ist mehr als das Schweigen der Waffen. Vera Grabe Loewenherz, ehemalige Guerilla-Kämpferin und Friedensaktivistin. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Verantwortung in einer aus den Fugen geratenen Welt.“ Gunter PrüllerJagenteufel über Dietrich Bonhoeffer. Mo–Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Globaler Rausch. Warum immer mehr Menschen Alkohol trinken. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Rätselhaftes Wasser. Die Launen eines Lebenselixiers. Mi 19.05, Ö1. Alte Musik neu interpretiert. „Stabat Mater“ – die in Musik gegossenen Tränen Mariens. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Seht die Signale! Gesten, Worte und Benehmen. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Was ist hinter dem Weltall? Philosophieren über Alles und Nichts. Do 16.40, Ö1. Hörbilder. Landraub in Brasilien. Das Salz der Erde. Bei Kleinbauern, Landlosen und Umweltflüchtlingen in Brasilien. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Zum Auftakt der Karwoche erzählt der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn von Leben, Tod und Glauben Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Abenteuer orthodoxes Christentum.


Entgeltliche Einschaltung Fotos: BMF/JELLY BEAN Media

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Außerdem können Sie im Steueraus-

nur durch jene Bereiche, die für Sie auch tatsächlich relevant sind.

gleich Folgendes geltend machen:

Es ist vor allem die neue Ausfüllhilfe, die Ihnen die Durchführung

erleichtert.

Werbungskosten: z. B. Ausund Fortbildungsmaßnahmen,

Der Chatbot „Fred“ wurde um das Thema „Arbeitnehmerver-

Arbeitsmittel

anlagung“ erweitert, damit Sie auch hier die notwendigen Auskünfte

Sonderausgaben: z. B. Freiwillige

erhalten.

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28 Kultur

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Junge Organist/innen aus Ried erspielten beim Musikwettbewerb „Prima La Musica“ Preise

„Ich habe ein ganzes Orchester“ Vier junge Talente der Musikschule Ried haben kürzlich beim Wettbewerb „Prima La Musica“ teilgenommen und beste Preise errungen. Sonntags sind die jungen Musiker/innen im Normalfall in der Kirche zu hören: Als Organist/innen schätzen sie die Klangvielfalt ihres Instruments. Elisabeth Leitner

Jakob Angleitner ist 18 Jahre alt. Er besucht in Ried das Gymnasium, ist bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und spielt gerne Volleyball. Ihn trifft man auch öfters in der Pfarrkirche in Neuhofen im Innkreis an. Nicht zum Ministrieren, wohl aber beim Gottesdienst und zum Üben. Seit fast drei Jahren gestaltet er als Organist musikalisch die Gottesdienste. Direkt angesprochen und gefragt hat ihn damals Pfarrassistent Robert Kettl. Als Pianist war ihm die Orgel schon ein wenig vertraut. Bis heute gefällt ihm an der Orgel ihr Klangreichtum. „Ich habe ein ganzes

Anita Korntner (re.) nahm beim Wettbewerb „Prima La Musica“ teil. Ihr Lehrer Bernhard Schneider freut sich, dass vier seiner Schüler/ innen Preise gewonnen haben. privat

Orchester. Das ist klasse“, erzählt der Maturant. Ein besonderes Erlebnis war kürzlich für ihn die Teilnahme beim Wettbewerb „Prima La Musica“: „Wir sind dafür ein paar Mal nach Linz gefahren, um die Orgel in der Stadtpfarrkirche ausprobieren zu können, ... die kann natürlich viel mehr als die Orgel bei uns zuhause.“ Der Aufwand hat sich gelohnt, Jakob Angleitner hat einen zweiten Preis bekommen. Orgelklasse. Er ist damit einer von vier Schülern aus der Orgelklasse von Bernhard Schneider, die ausgezeichnet wurden. Seit 28 Jahren ist Schneider Musikschullehrer für Orgel und Klavier in Ried und im Bezeirk Braunau – und macht das noch immer gern, wie er erzählt. Zehn Teilnehmer/innen an der Orgel gab es oberösterreichweit bei „Prima La Musica“. Dass gleich vier seiner insgesamt 15 Schüler/innen Preise gewonnen haben, freut ihn sehr.

Jakob Angleitner an der Orgel. Das Instrument schätzt er wegen der vielen klanglichen Möglichkeiten, die es bietet. privat

Mit dem Rad zum Üben in die Kirche. Auch die 14-jährige Schülerin Anita Kortner nahm bei „Prima La Musica“ teil und erspielte einen 2. Preis. „Meine Mama war nervöser als ich“, erzählt sie lachend. Dass die Orgel „voll viel Klang“ hat, macht das Instrument für sie spannend. Anita Korntner ist in Maria Schmolln zuhause – und auch dort kennt man sie schon als Organistin bei Gottesdiensten. „Als unser Organist leider verstorben ist, hat man mich gefragt und seither spiele ich“, erzählt sie. Sie radelt oft von zuhause in die Pfarrkirche zum Üben. „Das brauche ich!“, sagt die junge Musikerin. Und ob einmal mehr daraus wird, gar ein Orgel-

studium, das werde man sehen. Neben Anita Kortner und Jakob Angleitner gewannen auch David Matzeneder und Tobias Kreuzhuber Preise bei diesem Wettbewerb. „Um den Orgelnachwuchs braucht man sich keine Sorgen machen“, meint Bernhard Schneider. Ein Satz, den man in kirchlichen Kreisen gerne hört. – Ried hat jedenfalls eine lange Tradition im Orgelspiel und ist für Schneider „eine Hochburg der Orgel“. August Humer, Roman Summereder, Johann Sonnleitner und Joseph Werndl sind Musiker-Persönlichkeiten, die der Orgel über Jahre Gehör und Ansehen verschafft haben. Noch heute profitiere Ried davon, sagt Schneider.

Ausbildung für Organist/innen An den OÖ. Landesmusikschulen, in der Musikschule der Stadt Linz, an der Anton Bruckner Privatuniversität und an Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz können Interessierte das Instrument Orgel erlernen. Im letzten Jahr wurden im Konservatorium zwei junge Orgelschüler aufgenommen, berichtet der Leiter des Diözesan-Konservatoriums Wolfgang Kreuzhuber. Kreuzhuber ist zudem Domorganist, beherrscht die Kunst der Improvisation und steht damit ganz in der Tradition An-

ton Bruckners. Das Konservatorium hat zur Zeit 40 Studierende: angehende Kantor/innen, Chorleiter/innen, Sänger/innen und Organist/innen zählen dazu. Die Studierenden sind zwischen 14 und 68 Jahre alt. Vor dem Sommer wird es voraussichtlich noch Aufnahmeprüfungen geben, die nächsten Prüfungen sind dann zum Schulbeginn. Anmeldungen sind jetzt möglich. elle

XX Infos dazu unter: www.dioezese-linz.at/ kons-kirchenmusik

Knapp 100.000 junge Musiker/innen. Seit 1995 haben österreichweit bisher knapp 100.000 Kinder und Jugendliche an den Musik-Wettbewerben teilgenommen. Wer sich im jeweiligen Bundesland in die vorderen Plätze gespielt hat, darf beim Bundeswettbewerb teilnehmen. Dieser findet voraussichtlich Ende Mai in Vorarlberg statt. Heuer werden 133 Talente aus Oberösterreich entsandt. Doch bis dahin heißt es wieder üben, üben, üben. Und wenn die Corona-Krise überstanden ist, können die Mitfeiernden während der Kommunion dem Orgelspiel von Jakob, Anita, David und Tobias und den vielen anderen Musiker/innen im Land lauschen. Das sind doch schöne Aussichten.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

26. März 2020

Koptische Kreuze Das Symbol des Kreuzes spielt in Äthiopien seit dem 4. Jahrhundert eine große Rolle. Charakterisch für Koptische Kreuze ist, dass zwei Balken in einem rechten Winkel aufeinandergelegt werden. Die Grundform geht auf ein Griechisches Kreuz mit rautenförmigen Enden zurück. Im Inneren sind fünf gekreuzte Griechische Kreuze als Wunden Christi dargestellt. Die vier Kreuz-Enden symbolisieren die Evangelien und Himmelsrichtungen, die drei Zacken-Enden die Dreifaltigkeit und die zwölf Wiederkreuz-Zacken die Apostel. Anfänglich wurden die Kreuze auf Münzen geprägt. Im Lauf der Zeit wurde ein hohe Kultur der Kreuzdarstellungen hervorgebracht. Kein Kreuz glich damit dem anderen. Das hier gezeigte Kreuz (links) ist ein großes Vortragekreuz. Je nach Reichtum des Trägers wurde das Kreuz aus Messing, Kupfer oder Silber hergestellt. Neben Vortragekreuzen gibt es Hand-, Anhänger und Holzkreuze sowie Kreuze aus Leder. Herstellungsweise. Jedes Metall-Kreuz wird mittels eigenem Wachausschmelzverfahren hergestellt. Dabei wird mit Wachs die Form modelliert, die danach mit Lehm oder Ton verkleidet wird. Anschließend wird die Form erhitzt, sodass das Wachs wieder herausfließen kann. Dann wird sie mit Messing oder Silber gefüllt. Danach wird der Tonmantel zertrümmert und das gegossene Kreuz wird fein geschliffen. Das bedeutet, dass jedes einzelne Kreuz handgemacht und damit „einmalig“ ist. elle

Galeristin Waltraut Scheutz sammelt seit Jahren Koptische Kreuze aus Äthiopien

Kein Kreuz gleicht dem anderen Kunst von Zeitgenossen und antike Kunst sammelt Galeristin Waltraut Scheutz seit Jahrzehnten. Von Koptischen Kreuzen aus Afrika ist sie fasziniert. Elisabeth Leitner

Waltraut Scheutz holt seit Jahren interessante Künstler/innen nach Ottensheim: Helmut Gsöllpointner, Christian Ludwig Attersee, Bruno Gironcolli und Elisabeth Plank waren bereits Gäste in der „Galeriehalle Scheutz“. Schon während ihres Studiums lernte die angehende Galeristin afrikanische Kunst kennen und war davon beeindruckt. Neben moderner Kunst begann Waltraut Scheutz antike Schmuckformen unter anderem aus Afghanistan, dem Jemen, Indien oder Indonesien zu sammeln. Bekenntnis. Sie stieß auch auf Koptische Kreuze aus Äthiopien: von großen Vortragekreuzen (siehe oben) bis zu Anhängekreu-

zen. In einem sehr kirchlich geprägten Umfeld aufgewachsen waren Waltraut Scheutz diese Formen seit Kindheitstagen vertraut. – Die kleinen Anhängekreuze bedeuteten in Äthiopien ein Bekenntnis zum christlichen Glauben und dienten seit dem 15. Jahrhundert dazu, sich von Andersgläubigen bzw. von Muslimen zu unterscheiden. „Keine andere Kultur hat Kreuzformen in dieser Intensität aus dem religiösen Glauben heraus, mit so großer Kreativität und als Form religiöser Verehrung hervorgebracht“, erklärt Scheutz. Das Besondere an den Koptischen Kreuzen aus Äthiopien sei, dass aufgrund der Herstellungsweise kein Kreuz dem anderen gleiche. „Mich fasziniert das sehr“, sagt Scheutz und ergänzt: „Auch unser Kruzifix mit dem gekreuzigten Jesus hat Künstler über viele Zeitperioden hinweg zu unterschiedlichen Darstellungen bewegt.“

in Kombination präsentiert. „Kunstschauen – Kunstvermitteln – Kunstsammeln“ zählen zu den Hauptaufgaben der engagierten Galeristin: „Kunst sammeln und sie verstehen lernen ist ein ganz persönlicher, intensiv erlebbarer Prozess, der einem ,intellektuelle Lebensfreude‘ schenkt.“ – Eine Freude, die sie auch gerne mit ihren Besucher/innen teilt.

Kunst erleben. Antike und zeitgenössische Kunst werden in der „Galeriehalle Scheutz“

Drei kleine Vortragekreuze aus Äthiopien. Sie sind Zeugen christlicher Kunst in Afrika. Scheutz (2)

XX Galeriehalle Scheutz, Koptische Kreuze. Termin der Ausstellung wird bekannt gegeben.


30 Personen & Dank Im gedenken

Privat

n Anton Lehner-Dittenberger, Pfarrer in Gaspoltshofen und Pfarrprovisor von Altenhof am Hausruck, ist am 16. März 2020 im 80. Lebensjahr im Klinikum Wels-Grieskirchen in Wels verstorben. Anton Lehner-Dittenberger wurde am 6. Dezember 1940 in Waizenkirchen geboren. Nach der Matura 1960 am Kollegium Petrinum in Linz besuchte er das Priesterseminar Linz und wurde am 29. Juni 1965 im Mariendom Linz zum Priester geweiht. Er wurde zunächst Kooperator in Schardenberg, anschließend von 1966 bis 1969 Kooperator und kurze Zeit auch Pfarrprovisor in Gaspoltshofen und danach bis 1987 Kooperator in Peuerbach. 1980 wurde Anton Lehner-Dittenberger zusätzlich zum Pfarrprovisor von Heiligenberg ernannt. Ab 1987 kam er nach Gaspoltshofen, wo er über 32 Jahre als Seelsorger tätig war und diese Pfarre geprägt hat. Seit 1998 war er auch als Pfarrprovisor von Altenhof am Hausruck bestellt. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Beisetzung in Gaspoltshofen im engsten Kreis der Angehörigen am Montag, 23. März 2020 statt. Die Pfarre bittet um Begleitung in Gedanken und Gebet von zuhause aus. Ein feierlicher Gedenkgottesdienst für Pfarrer Anton Lehner-Dittenberger wird zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

26. März 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Dank n Peilstein. Am 8. März 2020, am Gedenktag des heiligen Johannes von Gott, feierte Frater Sebastian Paster vom Orden der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz sein 60-jähriges Professjubiläum. Fr. Sebastian stammt aus Peilstein und war unter anderem Stationsleiter der Chirurgie im Konventhospital der Barmherzigen Brüder in Linz. In Kainbach ist er im Medikamentendepot der „Lebens-

Frater Sebastian Paster barmherzige Brüder

welten“ tätig. Als Barmherziger Bruder ist er ein „großer, ehrlicher Beter“, dem die Bewohner/ innen der „Lebenswelten“ sehr am Herzen liegen. n Dietach. Die Pfarre hat ihrem Pfarrer Josef Gföllner, der seit fast 60 Jahren in Dietach Seelsorger ist, zum 90. Geburtstag ein besonderes Geschenk gemacht. Die Pfarrangehörigen haben ihm ein Buch gestaltet, in dem sie

Bürgermeister Johannes Kampenhuber gratuliert Pfarrer Gföllner. pfarre

Pfarrer Dabrowski (re.) und PGR-Obmann Pfeil (li.) gratulierten Josef Bachmair. gruber

ihre persönlichen und gemeinsame Erlebnisse mit ihrem Pfarrer eingetragen haben. Anfang März, als die gemeinsamen Gottesdienste noch erlaubt waren, feierte mit ihm eine volle Kirche sein Fest. Die meisten der Anwesenden wurden von ihm getauft, gefirmt, verheiratet. Die Pfarrangehörigen bewundern an ihm, wie er mit den Veränderungen in der Kirche umgeht, die sein Leben geprägt haben: Er trägt sie bis zum heutigen Tag aktiv mitträgt. So unterstützt er tatkräftig das ehrenamtliche Seelsorgeteam der Pfarre, das nun die Pfarre leitet. Auf Geburtstagsgeschenke verzichtete P ­ farrer Gföllner und spendete stattdessen einen namhaften Betrag für die Ausbildung von Priesterstudenten und die Aktion „Marys Meals“.

n Schardenberg. Kürzlich feierte Schardenbergs Mesner Josef Bachmair, im Volksmund auch als „Mesner-Sepp“ allseits bekannt, bei körperlicher und geistiger Frische die Vollendung seines 80. Lebensjahres. Beim Gottesdienst gratulierten Pfarrer Gregor Dabrowski und Pfarrgemeinderatsobmann Josef Pfeil und dankten für seinen Treue. Musikalisch wurde die Messfeier vom Kirchenchor unter Chorleiter Franz Kohlbauer feierlich gestaltet. Auch eine überaus große Schar von Ministrant/innen mit ihrer Leiterin Hildegard Breidt dankte ihrem Mesner. Josef Bachmair ist schon seit mehr als fünfzig Jahren im Dienst. „Ich habe mich noch nie verschlafen“, sagt der Jubilar. Nun unterstützt er seinen Sohn Stefan im Mesneramt.

Geburtstage n Am 26. März 2020 vollendet Mag. P. Josef Költringer OSFS, vom Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales, sein 60. Lebensjahr. Er stammt aus Weilbach, trat 1980 in den Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales ein und studierte in Eichstätt (Bayern) Philosophie und Theologie. 1988 wurde er zum Priester geweiht und absolvierte dann in Linz das Lehramtsstudium für Religion. Von 1994 bis 2009 war P. Josef Költringer auf Missionseinsatz in Indien und auf den Philippinen. Nach seiner Rückkehr war er Geschäftsführer einer Bildungseinrichtung in Nordrheinwestfalen und unterrichtete Religion. Seit 2018 betreut er sechs Pfarreien des Bistums Aachen.

n Am 27. März 2020 feiert KonsR Mag. Johannes Putzinger CanReg, Augustiner Chorherr des Stiftes Reichersberg, Pfarrer in Lambrechten, seinen 60. Geburtstag. Er stammt aus St. Veit im Innkreis, trat 1978 in das Stift Reichersberg ein und wurde 1984 zum Priester geweiht. Anschließend war er Seelsorger in Hollenthon und Edlitz (Erzdiözese Wien), von 1999 bis 2011 Pfarrer in Reichersberg und seit 2007 auch für Lambrechten zuständig. Seit 2011 ist H. Johannes Pfarrer in Lambrechten und seit 2016 auch von Ort im Innkreis. Johannes Putzinger ist Klerikermagister im Stift und Präsident des Marianischen LourdesKomitees.


Leser/innen am Wort 31

26. März 2020

Corona-Virus Wir kennen das Motto „Lass mich selber machen, hilf mir nicht!“ Dieses pädagogische Konzept ist uns zutiefst eingeprägt und hilft uns lernen und geübte Fähigkeiten aufrechtzuerhalten bzw. wiederzuerlangen. (...) In den letzten paar Tagen erlebte ich öfters, dass Menschen, die eindeutig zu den bekannten Hochrisikogruppen gehören, Angebote, Besorgungen zu erledigen, ablehnten mit dem Satz: „Solange wir es selber können, machen wir es selber!“ Diese Haltung setzt diese Menschen vermehrter Infektion aus, kann diese verbreiten und riskiert im Krankheitsfall mit schwerem Verlauf unser Gesundheitssystem zu belasten bzw. sogar daran zu sterben. Dies wollen wir alle nicht! Nun heißt es „Hilf mir, damit ich mich und euch alle schütze!“ (...) MAG. ANDREAS PAUL, LINZ/URFAHR

In unserer hoch technisierten Welt war es schier unmöglich, auch nur ansatzweise an einen Krisenfall zu denken, der unser System auf das äußerste Minimum herunterfährt. Höhere Verkaufs- und Gewinnzahlen, Umsätze und Aktiengewinne waren das oberste Ziel. Was ist davon geblieben? (...) Welche Lehren ziehen wir daraus? Wir haben jetzt Zeit – wofür? Um unser Schicksal zu beklagen oder uns gegenseitig Mut zu machen und der Kreativität neuen Raum zu geben. Ein gutes Wort, Zeit füreinander, Muße und Ruhe sind zwar ungewohnte, aber heilsame Dinge, die wir tun können. Das Virus könnte uns sagen: Schaue und achte auf dich, du bist wertvoll. Was auf keinen Fall eintreten darf: dass wir so weiter tun, wie wir aufgehört haben, als wäre nichts geschehen. Es wird eine verlängerte Fastenzeit geben, eine Zeit in der Gesunde, Infizierte und Isolierte nebeneinander, mit Abstand ge-

trennt, von den Enkeln und Angehörigen abgeschnitten, leben müssen. Wo wir spüren, wie nötig wir Nähe, Wärme und Körperkontakt brauchen würden. Aber wir werden sicher Auferstehung feiern, wo Not, Ängste und Unsicherheiten vorbei sind und wir wieder Mut und Zuversicht gewinnen, dass Solidarität, Hoffnung und Zusammenhalt wieder die Quellen unserer Gemeinschaft werden.

Schlagen Sie Wurzeln und blühen Sie auf...

KARL LANZERSTORFER, THALHEIM

Hausverstand Leserbriefe in Ausgabe 12:

In den Leserbriefen zum Thema Flüchtlinge kam, wie so oft in den letzten Jahren, das Wort „Hausverstand“ vor (...). Das Wort Hausverstand wird aus meiner Sicht so verwendet: Entweder hat man ihn, diesen Hausverstand oder man ihn nicht, diesen Hausverstand. Ich habe ihn auch, diesen Hausverstand, doch er unterscheidet sich sehr, oft von dem Hausverstand anderer Menschen, da meine ich auch Politiker – manchmal ist mein Hausverstand ganz gegensätzlicher Ansicht. Zum Beispiel in der Frage der geflüchteten Menschen, da ist für mich das Boot noch nicht voll. (...) In meiner Überlegung zum Wort Hausverstand kam ich zum Resümee – Hausverstand hat vermutlich etwas mit dem Haus zu tun, in dem man groß wurde, in dem man sozialisiert ist, in dem man lebt – nur so kann ich mir den oft gravierenden Unterschied vorstellen. Man müsste, so sehe ich das, immer „nach meinem Hausverstand“ schreiben, denn „den Hausverstand“, so sehe ich das, gibt es nicht. THERESIA BRAMBERGER, PER E-MAIL

Veröffentlichungen von Leserbriefen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion zum Inhalt. Kürzungen aus Platzgründen sind vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung.at

Foto: Claudia Resch

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unter uns Tage voller Hunde-Glück

Denkmal

Erlesene Reisen An echte Reisen ist aktuell nicht zu denken. Da kann ein literarisches Genre Abhilfe schaffen: der Reisebericht. Heinz Niederleitner

Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.

nie/KIZ

die Aufzeichnungen von Scott. Nach wie vor beliebt sind die Bücher von Reinhold Messner, der unter anderem die Antarktis durchquert hat. Es stimmt also: Lesen ist Abenteuer im Kopf – auch heute noch. Machen Sie mit? 1786 machte sich ein deutscher Dichter auf den Weg nach Itali­ en und veröffentlichte später ein bekanntes Buch darüber. Sein Sohn starb 1830, wäh­ rend er ebenfalls in Italien unterwegs war. Wie hieß der berühmte Dichter? Einsendungen bis Fr., 3. April 2020, an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Josef Wallner Josef.Wallner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Wegen der Coronakrise ist derzeit alles so ruhig. Manche Tiere, die jetzt aus dem Winterschlaf erwachen, fragen sich schon, ob sie zu früh dran sind.

„Wenn wir zusammenhalten, zuversichtlich bleiben und auf die Schwächsten nicht vergessen, können wir gestärkt aus dieser Krise kommen.“ Michael Landau, Caritas-Präsident

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

In der Menschheitsgeschichte wurde immer gewandert und gereist und das aus den ver­ schiedensten Gründen: Kriegszüge, politi­ sche oder religiöse Missionen, Pilgerzüge, die Walz der Handwerker, Forschungsreisen – Menschen sind zu allen Zeiten herum­ gekommen. Aber es gab auch immer viele Menschen, die Zeit ihres Lebens an Ort und Stelle blieben. Selbst der Weltphilosoph Im­ manuel Kant hat sich nie wesentlich von seiner Geburtsstadt Königsberg entfernt. Umso wichtiger wurde für all die Men­ schen die Reiseliteratur: Schon Herodots Geschichtswerk ist über weite Strecken Rei­ sebericht. Stanley berichtete aus Afrika. Be­ kannt sind die Logbücher von Cook über seine Südseefahrten, die Bücher der Polarpi­ oniere Nansen, Amundsen, Shackleton und

Exakt 80 Prozent unserer Fami­ lie sind über die radikale Ein­ schränkung der sozialen Kon­ takte gar nicht begeistert, die verbleibenden zwanzig Prozent aber sind glücklich, und zwar sowas von glücklich. Unsere Labrador-Hündin Akita ist dar­ über sichtlich happy. Während einer normalen Arbeitswoche verbringt sie einen guten hal­ ben Tag allein, erst dann darf sie einen – zumeist recht aus­ führlichen – Spaziergang ma­ chen. Aber bis dahin herrscht Stille im Haus und Langeweile. Das ist jetzt anders. Wir sind vier Erwachsene. Wann immer jemand eine Arbeitspause ma­ chen will, nimmt er den Hund und spielt mit ihm im Garten oder geht eine Runde. Da un­ ser Haus am Ortsrand liegt, ist man bald auf Wegen, auf de­ nen man nur selten Spazier­ gängern begegnet und wo man leicht ausweichen kann. Aki­ ta scheint zu spüren, dass für sie jetzt eine besondere Zeit ist. Wenn eine Zimmertür auf­ geht, kommt sie unverzüglich angetrabt und wedelt freudig mit dem Schwanz. Am Abend liegt sie im Wohnzimmer und schläft tief und fest. Hin und wieder geht aber ein Zucken durch ihren Körper. Womög­ lich träumt sie dann, dass ihr Sonderurlaub, den sie gerade genießt, doch mit einem gro­ ßen Problem zu tun hat.


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