KiZ-ePaper Nr. 38/2020

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ADOBE/HALFPOINT

Nr. 38 I 17. September 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Start in den Schulalltag Die Schule hat in Oberösterreich vor vollen Klassen, aber unter besonderen Vorzeichen begonnen. Wie ein Religionslehrer durch den Glauben Zuversicht spenden will, lesen Sie auf Seite 3.

Sterbehilfe. Die christlichen Kirchen in Oberösterreich melden sich zu Wort. Seite 4

Interview. „Die Tradition der Kirche ist lebendig“, sagt Kirchenhistoriker Hubert Wolf. Seite 6

Beratung. Wie eine Schwangerschaft zur Krise werden kann und wo man Hilfe findet. Seite 18


2 Meinung KOMMENTAR

17. September 2020

Das Gericht als Gestalter

Brennpunkte

Wir haben in Österreich die Gewohnheit, uns bei Wertentscheidungen am Verfas­ sungsgericht abzuputzen. Das war so bei der Diskriminierung homosexueller Menschen durch § 209 Strafgesetzbuch (aufgehoben 2002). Das war so bei der Ehe homosexuel­ ler Paare (§ 44 Allgemeines Bürgerliches Ge­ setzbuch, geändert 2018). Und am 24. Sep­ tember verhandelt jetzt das Höchstgericht über die Beihilfe zum Selbstmord. 100 Jahre nach seiner Einführung ist der Verfassungs­ gerichtshof zunehmend in der Situation, als negativer Gesetzgeber (er kann Geset­ ze oder Teile davon nur aufheben) und Ge­ sellschaftsgestalter zu wirken. Das ist in ei­ ner Demokratie aber nicht optimal. Daher ist hinsichtlich der Sterbehilfe-Frage Super­ intendent Gerold Lehner (siehe Seite 4) völ­ lig recht zu geben: Solche Fragen muss man gesellschaftlich debattieren, die kann man nicht Gerichten überlassen.

Das riesige Flüchtlingslager Moria brannte schon längst. Nicht lichterloh, wie in der Nacht auf 9. September. Aber umso schmerzhafter unter den Fingernägeln der europäi­ schen Flüchtlingspolitik. Eini­ ge Taktiken oder Schmerzmit­ tel halfen den europäischen Politiker/innen der verschie­ densten Länder dabei, das Brennen unter den Finger­ nägeln nicht behandeln zu

monika.slouk@ koopredaktion.at

müssen. „Ein-menschenwür­ diges-Flüchtlingslager-würdeMenschen-anlocken“, war ei­ nes der Betäubungsmittel, die den Schmerz unter den Finger­ nägeln stillten, ohne die Ur­ sachen zu bekämpfen. Und „Wenn-die-Lagerzuständeschlecht-genug-sind-bleibenMenschen-lieber-zuhause“ half auch ganz gut gegen den Impuls, doch nach geeigneten, ganzheitlichen Heilmitteln für das Brennen zu suchen. Nun hat sich das Nagelbett entzün­ det. Corona, die Verzweiflung der 12.600 festsitzenden Men­ schen (die nicht als Flücht­ linge geboren wurden und auch nicht als solche sterben wollen) und die konsequen­ te Nichtbehandlung der Ursa­ chen führten am 9. September zum Ausbruch der Entzün­ dung. Die grassierende Krank­ heit „Fehlende-Lebenschan­ cen“ wird sich nicht mit einer einwöchigen Antibiotika-Kur lösen lassen. Und mit Riesen­ lagern wie Moria auch nicht.

Dabei haben wir in Österreich den Vorteil, dass sich die Bioethikkommission 2015 mit dem Thema „Sterben in Würde“ auseinan­ dergesetzt hat. Ihre Stellungnahme ist beim Thema „Beihilfe zum Selbstmord“ nicht ein­ heitlich: Ein Teil der Kommission sprach sich für Ausnahmen von der Strafbarkeit aus (etwa weil sich derzeit strafbar macht, wer den Ehepartner zum Sterben in die Schweiz nur begleitet). Ein anderer Teil war für die Beibehaltung des strikten Verbots. Es wird Zeit, dass wir darüber gut diskutieren.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: TADEUSZ KONDRUSIEWICZ, ERZBISCHOF VON MINSK

Für einen konstruktiven Dialog Wegen der schweren politischen Krise in Weißrussland (Belarus) setzt sich der Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz für die Beendigung des Konflikts ein. Derzeit wird ihm nach einem Besuch in Polen die Wiedereinreise in sein Heimatland verweigert.

KNA

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August in Weißrussland protestieren die Menschen im Land gegen eine Wahl­ fälschung zugunsten von Staatsprä­ sident Alexander Lukaschenko und fordern seinen Rück­ tritt. Die katholische Kirche in Weißrussland ruft zu Ver­ söhnung und Dialog auf. Für den Erzbischof der Haupt­ stadt Minsk, Tadeusz Kon­ „Nur wenn alle bereit sind, miteinander konstruktiv zu sprechen, ist ein Ende des Konflikts abzusehen.“ TADEUSZ KONDRUSIEWICZ

drusiewicz, ist ein breiter Dialog in der Kri­ se unbedingt nötig. Dazu müssten alle Seiten die Interessen der Bevölkerung in Belarus in den Mittelpunkt stellen und dabei nach mo­ ralischen und ethischen Grundsätzen han­ deln. Derzeit sehe Kondrusiewicz aber we­ nig Bereitschaft dazu. Die Probleme im Land werden von der katholischen Kirche in den Gottesdiensten angesprochen, immer wieder werden die Missstände thematisiert. Der Erz­ bischof steht allerdings wirtschaftlichen Sank­ tionen gegen Belarus skeptisch gegenüber, da darunter wieder nur die Armen der Gesell­ schaft leiden würden. Seiner Meinung nach wären politische Maßnahmen sinnvoller. Einreise verweigert. Kondrusiewicz, 1946 in Adelsk/Belarus geboren, ist seit 2007 Erzbi­ schof von Minsk. Momentan wird ihm nach einem Aufenthalt in Polen die Rückkehr in sei­ ne Heimat verweigert. Die belarussische Regie­ rung erklärte seinen Pass für ungültig. Die ka­ tholische Kirche in Belarus sieht sich im Zuge der schweren politischen Krise in Belarus staat­ lichen Repressionen ausgesetzt. Staatspräsi­ dent Lukaschenko warf ihr vor, Propaganda gegen ihn zu betreiben. KATHPRESS; HUBER


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

17. September 2020

Die Bedeutung des Religionsunterrichts in der Corona-Krise

Gottvertrauen in der Schule Der Schulstart ist heuer eine besondere Herausforderung. Religionslehrer Christoph Gansinger will seinen Schüler/innen Zuversicht vermitteln. Denn Vertrauen zu Gott sei der Schlüssel zum entschlossenen Aufbruch in Neuland. Mit mehr Anspannung als gewöhnlich ist Christoph Gansinger in die erste Schulwoche gestartet. „Natürlich beschäftigt mich die Ungewissheit“, sagt Gansinger, der als Religionslehrer an der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule (LWBFS) Kleinraming rund 120 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren unterrichtet. Der ständige Blick auf die Coronaampel wird im Herbst ein dominantes Thema. Springt sie von Grün auf Gelb? Oder gar auf Orange, was im Fall der LWBFS Distance Learning bedeuten würde? Trotz der Unsicherheit sagt der Pädagoge: „Ich bin zuversichtlich.“ Seine positive Sicht der Dinge hat Gansinger in den Anfangsgottesdienst verpackt: „Obwohl wir Abstand zueinander halten und nicht gemeinsam singen, ist es ein schöner und von Gott getragener Start ins Schuljahr“, meint er. Die Bibelstelle aus dem Buch Genesis (28,10–18), die Christoph Gansinger für den Gottesdienst ausgesucht hat, unterstreicht diese Haltung „Ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall“, heißt es dort. Das sagt Gott zu Jakob und das passt auch für die Coronakrise, findet Gansinger: „Vertrauen zu Gott ist ein Schlüssel zum entschlossenen Aufbruch in Neuland.“

Christoph Gansinger unterrichtet Religion an der LWBFS Kleinraming. PRIVAT

Lebendige Diskussionen. Die Bibelstelle hat auch viel mit dem Selbstverständnis des Religionslehrers zu tun: „Ich glaube, dass man mit Gott das gute Leben findet. Diese Beziehung zu Gott und zur Schöpfung ist mir ein großes Anliegen. Es ist schön zu wissen, dass da jemand mitgeht und dass am Ende alles gut wird“, betont der Pädagoge. Auch der Religionsunterricht selbst sei für

Die Maske wird weiterhin den Schulalltag begleiten.

ihn ganz stark Beziehungsarbeit, meint Gansinger, der gerne mit seinen Schüler/innen diskutiert. „Das macht es lebendig“, sagt er. Paradethemen sind laut Gansinger Liebe und Beziehung, die katholische Sexualmoral und dabei auch die Frage, wieso Priester keine Freundin haben dürfen. „Ich bringe die katholische Sichtweise ein, jeder soll seine ehrliche Meinung sagen, auch wenn es nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmt“, ist Christoph Gansingers Zugang. Briefwechsel im Lockdown. Während des Lockdowns im Frühjahr, als die Schulen geschlossen waren, hielt er mit seinen Schüler/ innen Kontakt – auch jenseits der Wissensvermittlung. „Mit ein paar Schülerinnen und Schülern hat sich ein Briefwechsel ergeben, in dem sie mir ihre Probleme geschildert haben, die sie in der Isolation zuhause hatten. Mir war es dabei wichtig, offen und ehrlich zu sein und ihnen einfach das Gefühl zu geben, dass es Menschen gibt, die ihnen wohlgesonnen sind und die zuhören“, erklärt Gansinger. Für ihn war es auf jeden Fall ein Vertrauensbeweis, dass sich einige Jugendliche mit ihren Sorgen an ihn gewandt haben. Aber auch hier gelte, meint Gansinger: „Das geht nur, wenn man vorher eine gute Beziehung aufgebaut hat“. PAUL STÜTZ

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KNA/HARALD OPPITZ

ZUR SACHE „Unverzichtbar für die Schulen“ Für Franz Asanger, Direktor des Schulamtes der Diözese Linz, ist der Religionsunterricht eine ausgestreckte Hand, eine Einladung zum Gespräch auf Augenhöhe. Die Erfahrung der letzten Monate zeige, dass es wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler jemanden haben, der ihre Fragen ernst nimmt und aus dem christlichen Fundament heraus diskutiert. „Das ist unverzichtbar für die Schulen“, betont Asanger, der die Arbeit der Religionslehrer/innen lobt: „Sie haben gerade während des Lockdowns viel Engagment bewiesen.“

Franz Asanger ist Direktor des Schulamts der Diözese Linz. KIZ/JW


4 Oberösterreich

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Schul-Aufwärmtraining in der Pfarre

Das Jungscharlager vor der Haustüre

Ebensee. Pfarrsekretärin Christa Tatar hat in der Pfarre Ebensee heuer ein eigenes „Schul-Aufwärmtraining“ organisiert und koordiniert. Während der letzten beiden Ferienwochen übten und wiederholten drei Lehramtsstudentinnen und fünf pensionierte Lehrerinnen mit insgesamt 35 Schüler/innen aus der Neuen Mittelschule und Volksschule. HÖRMANDINGER

Enns-St. Laurenz. Knapp 60 Kinder und Jugendliche aus der Pfarre Enns-St. Laurenz verbrachten Anfang September miteinander eine erlebnisreiche Woche: Anstelle des traditionellen Jungscharlagers kamen die Kinder und ihre Betreuer/innen tagsüber im Pfarrzentrum zusammen. Mit einer Feier in der Basilika St. Laurenz fand die besondere Woche ihren Ausklang. PFARRE

ZUR SACHE Schulamtsleiter Mit 1. September 2021 wird Anton Birngruber die Leitung des Bischöflichen Schulamtes der Diözese Linz in Nachfolge von Franz Asanger übernehmen. Der Theologe und ständige Diakon Birngruber war unter anderem an den Tourismusschulen Bad Leonfelden als Religionslehrer sowie als Lehrer für Ethik, Persönlichkeitsbildung, Vital- und Hotelmanagement tätig. Von 2009 bis 2014 war er Mitarbeiter am Institut für Fort- und Weiterbildung an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und ab 2014 Fachinspektor für den Religionsunterricht. Die Entscheidung über die Nachfolge wurde ein Jahr im Voraus getroffen, um einen guten Übergang zu gewährleisten.

Anton Birngruber ist die Weiterentwicklung des Religionsunterrichts ein Anliegen. HOFER

Vor Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs

Sterbehilfe: Kirchen in OÖ befürchten Dammbruch Am 24. September hält der Verfassungsgerichtshof (VfGH) eine öffentliche Verhandlung zum Verbot der Beihilfe zum Selbstmord ab. Das Forum der christlichen Kirchen in Oberösterreich rief vergangene Woche zu besserer Sterbebegleitung statt Sterbehilfe auf. Hintergrund sind vier Anträge an den VfGH, den Paragrafen 78 des Strafgesetzbuches (bzw. Teile davon) als verfassungswidrig aufzuheben. Die Norm stellt bislang Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord unter Strafe. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme respektieren die christlichen Kirchen zwar Gewissensentscheidungen im Einzelfall, argumentieren aber, dass Selbstbestimmung immer nur relativ ist: „Das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben kann deshalb keineswegs ohne Einbeziehung der familiären, sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen diskutiert werden“, heißt es im Text. Die Kirchen befürchten die „Aushöhlung fundamentaler gesellschaftlicher und moralischer Werte“, die zu einem Dammbruch führen könne. Sie fragen, ob es bei einer Aufweichung des Verbots vermieden werden könne, „dass ein solches individuelles Werturteil sich kollektiv in der Gesellschaft einnistet und der

Wunsch (auch unter leidvollen und für andere belastenden Umständen) zu leben unter Druck gesetzt wird, sich dafür zu rechtfertigen“. Die Kirchen setzen sich dafür ein, Menschen in der Situation unerträglichen Leidens beizustehen und im Sinne eines Mit-Leidens daran Anteil zu nehmen, denn: „Was sollen beeinträchtigte und in hohem Maße auf die Hilfe anderer angewiesene Menschen davon halten, dass ein solches Leben (mit gesellschaftlicher Billigung) zunehmend als nicht mehr lebenswert betrachtet und auch so (ab-)qualifiziert wird?“ Stimmen. Bei der Vorstellung der Stellungnahme verwies Bischof Manfred Scheuer auf die Ablehnung der Suizids durch den deutschen Philosophen Immanuel Kant. Superintendent Gerold Lehner (evangelische Kirche AB) forderte eine gesellschaftliche Diskussion, da man solche Themen nicht den Gerichten überlassen könne. Während Generalvikar Martin Eisenbraun und Pfarrer Sorin Bugner Aspekte der altkatholischen und rumänisch-orthodoxen Kirche einbrachten, berichtete der Palliativmediziner Oberarzt Johann Zoidl von seiner Arbeit.

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X  Stellungnahme unter www.oekumene-ooe.at/


KirchenZeitung Diözese Linz

Gesellschaft & Soziales 5

17. September 2020

ZUR SACHE

30 Jahre Kinderrechte in Österreich

Kindeswohl hat Vorrang

Ideenwettbewerb für Kinderrechte Die Sicht der Kinder und Jugendlichen auf die Welt und wie sie die Corona-Krise erleben, kommt in der öffentlichen Diskussion meist nicht vor. Dabei sind sie massiv von der Krise betroffen – Zahlen zeigen, dass die Einhaltung ihrer Rechte unter Covid-19 leidet und die langfristigen Auswirkungen enorm sind.

Am 2. September 1990 trat in Österreich die UN-Konvention über die Rechte der Kinder in Kraft. Die Kinder erhielten damit verbriefte Rechte auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung. BRIGITTA HASCH

Die Kinderrechtskonvention beruht auf vier Prinzipien: • Das Recht auf Gleichbehandlung • Das Wohl des Kindes hat Vorrang. • Das Recht auf Leben und Entwicklung • Achtung vor der Meinung des Kindes Bildung, Gesundheit, elterliche Fürsorge, aber auch Schutz im Krieg und auf der Flucht sind nur einige wenige Grundrechte, die diesen Prinzipien zugeordnet sind. Von allem Anfang an. „Als die Konvention in Kraft trat, war es international noch nicht möglich, sie ausdrücklich auch für ungeborene Kinder gelten zu lassen“, kritisiert Martina Kronthaler, Generalsekretärin von „Aktion Leben Österreich“. Mittlerweile gibt es aber eindeutige wissenschaftliche Erkenntnisse über die Bedeutung der vorgeburtlichen Zeit, die zu berücksichtigen sind. In ihrer neuen Broschüre „Kinderrechte von

Kinderrechte gelten allgemein erst für Kinder ab ihrer Geburt. SHANGAREY/STOCKADOBE.COM

allem Anfang an“ wird vor allem auf die Verletzung der Kinderrechte durch ein steigendes Angebot an künstlichen Befruchtungen und die vorgeburtliche Diagnostik und ihre Folgen hingewiesen. Die „Aktion Leben“ fordert mehr staatliche Unterstützung, ein besseres Angebot von Schwangerenberatungen und mehr vorgeburtliche Beziehungsförderung. Für Leihmutterschaften und „Kinder auf Bestellung“ will man ein generelles Verbot erreichen, da dies dem Verbot des Handels mit Kindern widerspreche. X  Kinderrechte von allem Anfang an. Broschüre, 32 Seiten, Preis: 4 Euro + Versand. X  Nähere Infos auf www.aktionleben.at

Aktion Leben hilft schwangeren Frauen Mit der „Überraschung des Lebens“ sammelt die „Aktion Leben“ heuer bereits zum elften Mal Spenden, die schwangeren Frauen und Familien in Notsituationen zugute kommen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie findet die Initiative diesmal von September bis zum

Ende des Jahres statt. Gegen eine Spende ab fünf Euro kann man in ganz Österreich mit hochwertigen Sachspenden gefüllte Überraschungs-Säckchen erwerben. „Mehr denn je spüren wir, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Besonders schwangere Frauen benötigen in Zeiten wie diesen unser aller Solidarität“, betont Nikola Auer, ehrenamtliche Vorsitzende der Aktion Leben OÖ. Bischof Manfred Scheuer betont die Wichtigkeit dieses En-

gagements: „Leben ist wie ein kostbares Geschenk, das wir mit Staunen bewundern und verkosten dürfen. Allein durch das Leben kommt dem Menschen eine unabsprechbare gottgegebene Würde zu, für die wir Christ/innen nachdrücklich einstehen müssen. Die Aktion Leben hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sensibilisieren – kreativ, anpackend und zeitgemäß. Ich bin für dieses Engagement außerordentlich dankbar!“ Siehe auch Seite 18.

Ein Überraschungspaket für Bischof Manfred Scheuer, überreicht durch „Aktion Leben OÖ“-Geschäftsführerin Ingrid Koller. AKTIONLEBEN

Kinder und Jugendliche können bis zum 4. Oktober ihre Ideen einreichen. UNICEF ÖSTERREICH

Mit ihrem Ideenwettbewerb „Denk dir die Welt“ möchte die UNICEF Österreich den jungen Menschen eine Stimme geben. Sie sind aufgefordert, ihre Visionen, Wünsche, Ideen und Forderungen für die Welt von morgen zu formulieren. Teilnahmeberechtigt sind Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren, die in Österreich leben. Ob Texte oder Zeichnungen – ihrer Fantasie sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Die Siegerkreationen werden als UNICEF-Grußkarte veröffentlicht, durch eine Videokünstlerin animiert und in einem Ideenkatalog gesammelt, der einem hochrangigen Entscheidungsträger übergeben werden soll. Die Prämierung der Gewinner/ innen findet am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, in Anwesenheit prominenter Unterstützer/innen (z. B. Thomas Brezina) statt. X  Einreichungsschluss: 4. Oktober X  Alle Infos auf: unicef.at/denkdirdiewelt


6 Interview

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

„Alles Starre widerstrebt dem Wesen der Kirche“ Vor 150 Jahren tagte das I. Vatikanische Konzil in Rom. Es war der Höhepunkt einer geistigen Verengung im Katholizismus, für die vor allem Papst Pius IX. steht. Wie es dazu kam, welche Nachwirkungen diese Entwicklung hatte und wie wir damit umgehen können, erläutert der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf im Gespräch. DIE FRAGEN STELLTE HEINZ NIEDERLEITNER

Das 19. Jahrhundert steht für eine Abwendung der Kirche von der modernen Welt und die Konzentration auf den Papst, wie sie sich unter anderem im Dogma von der Unfehlbarkeit ausdrückt. Wie kam es dazu? Hubert Wolf: Radikale Vertreter der Franzö-

sischen Revolution, der Aufklärungsphilosophie und der neu entstehenden Staaten wollten den Katholizismus von der Landkarte entfernen. Dazu schufen sie sogar einen ganz neuen Kalender. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden verschiedene Modelle praktiziert, um auf diese Herausforderungen zu reagieren: Es gab eine katholische Aufklärung. Es gab die Romantik als Flucht in eine ideale Welt. Es gab einen pragmatischen Zugang, der auf die Zusammenarbeit mit den Staaten setzte oder auch eine knallharte Restauration. Und es gab den Ansatz, der davon überzeugt war: Wir müssen unsere Identität ganz neu erfinden. Dieser setzte sich letztlich durch. Wobei diese Bewegung zunächst nicht von Rom ausging. Die „Ultramontanen“, wie sie genannt werden, – also jene, die sich über die Alpen hinweg Rom zuwenden – kamen aus Frankreich und Deutschland. Die Kirche sollte zu einem auf den Papst konzentrierten Kampfverband werden. Der Preis war hoch: Kirche und Moderne wurden für inkompatibel erklärt. Es gab aber auch Widerstand. In dieser Situation sagte Papst Pius IX.: „Ich bin die Tradition, ich bin die Kirche.“ Was bedeutet das? Wolf: Das ist ein wichtiger Teil der Neuerfin-

dung des Katholizismus. Das Konzil von Tri-

ent (1545–1563) hatte ja gegen die Protestanten betont, dass es neben der Bibel auch die Tradition als zweite Bezeugungsinstanz des Glaubens gibt. Dieser lebendige Traditionsstrom sorgt in ständigen Aktualisierungsprozessen dafür, die Botschaft Christi durch die Jahrtausende gegenwärtig zu halten. Wenn Pius IX. behauptete, er sei die Tradition, dann widersprach das dem katholischen Traditionsverständnis. Der Unterschied zwischen Tradition und Traditionalismus ist ja, dass Tradition ein dynamischer Prozess ist, der Traditionalismus aber einen bestimmten Zeitpunkt als ewig festhalten will. Aber wie gelang es Pius IX. und seinem Kreis, das durchzusetzen? Wolf: Die Gegner des neuen Dogmas hatten

überzeugende Argumente aus der Tradition der Kirche: Dogmatisiert darf nur werden, wenn eine Wahrheit des Glaubens massiv bestritten ist. Das war bei der Verehrung des Papstes 1870 dezidiert nicht der Fall. Zudem wies Bischof Hefele aus Rottenburg nach, dass Papst Honorius I. im 7. Jahrhundert häretisch gelehrt hatte und durch ein Konzil als Ketzer verurteilt worden war. Wenn ein Papst in einer Glaubensfrage nachweislich geirrt hat, kann der Papst an sich nicht unfehlbar sein. Eine Mehrheit der Bischöfe auf dem I. Vatikanischen Konzil argumentierte darauf lapidar: Das mag historisch richtig sein, aber dann müsse halt das Dogma die Geschichte besiegen. Argumente, die sich auf die Tradition stützten, wurden niedergebügelt, zum Teil auch in der Konzilsaula niedergeschrien.

Pius IX. konnte nur mit zwei Sondererlaubnissen überhaupt Priester werden. Er hat nie ein Seminar besucht und seine theologische Bildung war bescheiden. Ist er der negative Beweis für die berühmte, positiv gemeinte Aussage von Papst Johannes XXIII., dass jeder Papst werden könne? Wolf: Von seiner Biografie her erscheint Pius

IX. zunächst eher ungeeignet. Aber im Vergleich zu seinem Vorgänger Gregor XVI., einem schroffen Hardliner, galt er bei seiner Wahl 1846 als Liberaler. Außerdem war er als Mensch sympathisch. Er wurde Papst in einer Zeit, in der man erstmals mit dem Zug nach Rom fahren konnte, wo eine persönliche Begegnung möglich wurde. Es erschienen erstmals massenweise Fotografien des Papstes, die Menschen in den Herrgottswinkeln ihrer Stuben anbrachten. Mit Pius IX. trat eine neue Form des Papsttums auf, die auf charismatische Herrschaft setzt. Jetzt war es nicht mehr das Amt, sondern die Person, die den Papst ausmachte. Die Menschen projizierten ihre Wünsche und Hoffnungen auf ihn, unabhängig davon, ob er diesen gerecht werden konnte oder nicht. Pius, der Liebe und Zustimmung brauchte, wurde dadurch steuerbar. In den ersten zwei Jahren seines Pontifikats, als liberale Kirchenmänner sein Ohr hatten, ließ er sich zum Befreier stilisieren. 1848 konnte er jedoch den Hoffnungen bei der Einigung Italiens nicht mehr entsprechen, die Stimmung kippte und er musste aus Rom fliehen. Das war eine traumatische Erfahrung für ihn: Ab 1848 hatten nur noch Hardliner sein Ohr, er wurde jetzt zur idealen Projektionsfläche der Ultramontanen.


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Interview 7

17. September 2020

BUCHTIPP Die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert

Der bekannte Kirchenhistoriker Hubert Wolf (links), Professor an der Universität Münster, hat ein Buch über Papst Pius IX. (rechts), seine Zeit und die Auswirkungen bis heute veröffentlicht. CATRIN MORITZ, KNA

In Pius‘ Umfeld tauchte auch der Theologe Josef Kleutgen auf, obwohl dieser ein verurteilter Häretiker und in einen obskuren Skandal um Sex und Mordversuch in einem römischen Frauenkloster verwickelt war. Kleutgens Namen findet man später in drei Fußnoten im Dokument „Lumen gentium“ des II. Vatikanischen Konzils. Braucht die Kirche da nicht eine Aufarbeitung? Wolf: Natürlich, aber kirchenhistorisch gibt

Leo XIII. Enzykliken ohne Ende, die immer „unfehlbarer“ wurden. In diesem ordentlichen Lehramt existiert heute eine Form der Unfehlbarkeit, die erst das Zweite Vatikanischen Konzil definiert hat. So hat etwa Johannes Paul II. als Sprecher aller Bischöfe die Unmöglichkeit der Frauenpriesterweihe erklärt.

es die schon. Bei Kleutgen sehen wir eine kranke Form von Frömmigkeit: Er hat tatsächlich zeitweise geglaubt, dass die Gottesmutter im Himmel Briefe schreibt, die einen Mord anordnen. Dieser Mann galt später als Vater der neuscholastischen Theologie, die im Zuge der Neuerfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Vatikanum als einzig legitime Theologie angesehen wurde. Es wurde also auch die Theologie neu erfunden, alle anderen Ansätze wurden einfach für unkatholisch erklärt.

Hat angesichts dieser Nachwirkungen das 19. Jahrhundert in der katholischen Kirche besonders lang gedauert? Wolf: Vielleicht ist es noch gar nicht zu

Manchmal wird Pius‘ Nachfolger Leo XIII. gelobt, weil er die Unfehlbarkeit nicht ausgenützt habe. Das kam erst wieder bei Pius XII. und der Verkündigung des Dogmas von Mariä Himmelfahrt 1950. Stimmt das? Wolf: Nein, denn die Unfehlbarkeit hat zwei

Seiten. Es stimmt zwar, dass die feierliche Form der Dogmatisierung bislang nur einmal unter Pius XII. genutzt wurde – aber gerade nicht so, wie sich das Pius IX. vorgestellt hatte: Pius XII. fragte nämlich vor der Dogmatisierung die Bischöfe und agierte nicht im Alleingang. Die andere Seite der Beschlüsse des Vatikanum I ist das ordentliche Lehramt – und im Sinne dieses Lehramts schrieb

Ende. Das Zweite Vatikanische Konzil hat ja die Unfehlbarkeit und den Jurisdiktionsprimat des Papstes bestätigt. Wie sollen wir mit diesem Erbe umgehen? Sollte es nicht zu einer freieren Debatte führen? Wolf: Auf jeden Fall! Wir müssen ohne Scheu-

klappen diskutieren. Lasst uns doch die unterdrückten Traditionen der Kirche heben – wir wären überrascht, wie viele alternative Modelle es gab: Das böte mehr Identifikationsmöglichkeiten für Menschen, die aus Frust der Kirche den Rücken kehren. Wir hatten und haben immer noch ganz selbstverständlich verheiratete Priester in der Kirche. Wir hatten Äbtissinnen, die ohne Weihe Diözesen geleitet haben. Wir müssen über den Diakonat der Frau reden … Reformen gehen nicht gegen die Tradition, sondern nur mit ihr. Der Punkt ist, dass diese nicht zum Traditionalismus verengt werden dürfen. Der Strom der Tradition ist lebendig. Alles Starre, Unbewegliche widerstrebt dem Wesen der Kirche und dem Geist, der sie führt.

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Das neue Buch des Kirchenhistorikers Hubert Wolf nur als Biografie zu bezeichnen, täte dem Werk Unrecht. Natürlich beschreibt er auch die – überraschende – Lebensgeschichte des als Epileptiker zunächst in seinem Fortkommen gehemmten Giovanni Maria Mastai Ferretti, der 1846 Papst wurde. Noch interessanter ist aber die Darstellung der Zeitumstände, welche ab der Mitte des 19. Jahrhunderts zu Veränderungen in ganz Europa und auch in der Kirche führen. Dort führt diese Entwicklung am I. Vatikanischen Konzil zum Jurisdiktionsprimat (der höchsten Rechtsgewalt) und zum Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes. Wolf zeigt, wie die Kirchentradition und insbesondere das Tridentinische Konzil zu diesem Zwecke zurechtgebogen, ja „Traditionen“ erfunden werden. Beeindruckend ist dabei, wie moderne Möglichkeiten der Reise und der Publizistik dazu beitragen, die charismatische Herrschaft des Papstes zu stärken und wie sie die Abwendung von der modernen Welt im geistigen Bereich unterstützen. Dazu kommt, dass Pius IX. mit 31 Jahren und 8 Monaten das bislang längste Pontifikat innehatte. NIE

X  Hubert Wolf: Der Unfehlbare. Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert. Verlag C.H. Beck, 432 Seiten, € 28,80.


8 Kirche in Oberösterreich

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Neupriester 2020 Sieben Männer aus Oberösterreich werden im heurigen Jahr 2020 zu Priestern geweiht, einer kommt aus dem Priesterseminar der Diözese, sechs aus Ordensgemeinschaften. Rund um das Hochfest Peter und Paul – den 29. Juni – wären auch heuer wieder zahlreiche Priesterweihen angesetzt gewesen. Die meisten wurden wegen der aktuellen Corona-Maßnahmen verschoben. Von den aus der Diözese Linz stammenden Kandidaten wurde Jakob Berger von der Priesterbruderschaft St. Petrus bereits im Mai zum Priester geweiht. Die übrigen sechs Oberösterreicher empfangen nun im Herbst die Weihe, als Erster Franziskus Schachreiter am 19. Dezember 2020 um 10 Uhr im Linzer Mariendom. Regens Michael Münzer freut sich, dass die verschobene Weihe nun stattfinden kann und lädt ein, den Weihekandidaten der Diözese und alle übrigen im Gebet zu begleiten. „Wer im Mariendom den Weihegottesdienst

mitfeiern möchte, ist natürlich willkommen“, sagt Münzner. In seine Freude mischt sich die Sorge über die geringe Anzahl von Seminaristen. Aktuell gehören sechs Männer dem Linzer Priesterseminar an, zwei davon sind Gastseminaristen aus Nigeria. Am heurigen Einführungsjahr, dem Propädeutikum, nimmt leider kein Oberösterreicher teil, erklärt der Regens. Österreich-Statistik. Nach den der Katholischen Presseagentur vorliegenden Informationen gibt es in Österreich heuer 32 Priesterweihen. Das sind um vier mehr als im Vorjahr 2019. Rund zwei Drittel der Weihekandidaten 2020 gehören einer Ordensgemeinschaft an.

MMAG. FRANZISKUS SCHACHREITER, MA WELTPRIESTER DER DIÖZESE LINZ

MAG. PHIL. FAC. THEOL. SEBASTIAN ORTNER, MA JESUIT

Geboren: 1980, Heimatpfarre: Atzbach, fünf Geschwister, Eltern: pensionierte Volksschullehrerin, pensionierter Landwirt, früher ausgeübte Berufe: Lehrer, Musiker, Landwirt, Theologiestudium: Salzburg, Diakonatsweihe: 2019, Diakonatspfarre: Ostermiething, Priesterweihe: 19. September 2020 um 10 Uhr im Mariendom (Linz), Primiz am 27. September 2020 um 9 Uhr in Atzbach, künftiger Einsatzort: Kooperator in Ostermiething, St. Radegund und Tarsdorf PRIVAT

Geboren: 1988, Heimatpfarre: Tragwein, vier Schwestern, Eltern: Natur- und Landschaftsbegleiterin, Technischer Verkaufsberater, Matura im Adalbert-Stifter-Gymnasium (Linz) 2007, Theologiestudium: Innsbruck und Paris, Diakonatsweihe: 2020, Diakonatspfarre: Saint Sulpice (Paris), Priesterweihe: 31. Oktober 2020 in Innsbruck, Primiz am 8. November 2020 um 9 Uhr in Tragwein, künftiger Einsatzort: Seelsorgeraum Nürnberg MitteNord-West PRIVAT

BR. MARTIN PAUL THALLER BRÜDER SAMARITER DER FLAMME DER LIEBE DES UNBEFL. HERZENS MARIENS

Geboren: 1991, Heimatpfarre: Kollerschlag, sechs Geschwister, Eltern: Schlosser, Landwirtin, erlernter Beruf: Zimmerer, Landw. Facharbeiter, Theologiestudium: Heiligenkreuz, Diakonatsweihe: 2019, Priesterweihe: 29. Sept. 2020 in Klein-Mariazell, Primiz: 11. Okt. 2020, 9 Uhr, Kollerschlag, Einsatzort: Kloster Hilariberg, Kaplan für Kramsach PRIVAT

MAG. P. JAKOBUS MARIA (MICHAEL) NEUMEIER OCIST ZISTERZIENSER DES STIFTES SCHLIERBACH

MAG. P. MATTHÄUS (MICHAEL) HASLINGER OCIST ZISTERZIENSER DES STIFTES SCHLIERBACH

Geboren: 1994, Heimatpfarre: St. Ulrich / Wieselburg, eine Schwester, Eltern: Diakon, Volksschullehrerin (in Pension), Matura an der HTBLuVA St. Pölten, Theologiestudium: Heiligenkreuz, Diakonatsweihe: 2019 in Schlierbach, Diakonatspfarre: St. Nikolaus / Bad Ischl, Priesterweihe: 26. September 2020 in Schlierbach, Primiz am 27. September 2020 um 9 Uhr in Wieselburg, künftiger Einsatzort: Kooperator von Bad Ischl PRIVAT

Geboren: 1990, Heimatpfarre: Naarn im Machland, zwei Geschwister, Eltern: Maurer-Zimmerer, Altenfachbetreuerin, früherer Beruf: Gärtner, Studienberechtigung in Graz, Studium: Heiligenkreuz, Diakonatsweihe: 2019 in Schlierbach, Diakonatspfarre: Sierning, Priesterweihe: 26. September 2020 in Schlierbach, Primiz: 11. Oktober um 8.30 Uhr in Naarn, künftiger Einsatzort: Kooperator in Wartberg an der Krems und Schlierbach PRIVAT.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Oberösterreich 9

17. September 2020

Pfarre hilft mit eigenem Solidaritätsfonds JAKOB JOSEF BERGER PRIESTERBRUDERSCHAFT ST. PETRUS (GEMEINSCHAFT PÄPSTLICHEN RECHTS)

Das gibt es nur in wenigen Pfarrgemeinden: Für Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen hat die Pfarre Leonding-Hart einen eigenen Solidaritätsfonds. Die Coronakrise machte sich zuletzt bei dem Hilfsangebot deutlich bemerkbar. PAUL STÜTZ

Geboren 1994, Heimatpfarre: Linz-Ebelsberg, vier Geschwister, Vater: Gärtner, Matura am Akadem. Gym. Linz (2013), Theologiestudium: Wigratzbad (Bayern), Diakonatsweihe: 2019, Diakonatspfarre: Türkheim (Bayern), Priesterweihe: 24. Mai 2020 in Wigratzbad, Primiz am 5. Juli 2020 in der Landhauskirche Linz, Einsatzort: Türkheim PRIVAT

MAG. IUR. MAG. THEOL. HERMANN JOSEF HEHENBERGER OPRAEM PRÄMONSTRATENSER CHORHERR DES STIFTES SCHLÄGL

Alleine im letzten Jahr hat die Pfarre 138 Personen durch den Fonds unterstützt. Bedingt durch die Coronakrise ist der Zulauf in den letzten Monaten nochmals gestiegen. „Wir haben schon gemerkt, dass wir vermehrt Hilfsanfragen haben“, sagt Claudia Goldgruber, die den Solidaritätsfonds seit zwölf Jahren ehrenamtlich leitet. Manche konnten sich durch den plötzlichen Jobverlust die Miete nicht mehr leisten, für andere riss die Kurzarbeit ein großes Loch ins Haushaltsbudget. Gleich blieb jedoch der Zugang, mit dem Claudia Goldgruber und ihr Team helfen. „Wir wollen nicht das Gefühl vermitteln, dass wir Almosen verteilen. Uns ist wichtig, möglichst Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.“ Fonds wurde 1987 gegründet. Die Arbeit für den Solidaritätsfonds stützt sich auf die Erfahrung aus mehreren Jahrzehnten. 1987 hat der damalige Pfarrer Johann Ehrenfellner den Fonds gegründet, der aus Spenden der Pfarrbevölkerung dotiert wird. Als Mann der Tat nahm sich der Seelsorger der Sorgen und Ängste der Leondinger/innen an. Seit er in Pension ist, führt ein ehrenamtliches Team von sechs Frauen und einem

Mann sein Lebenswerk weiter. Sie bieten einmal in der Woche eine Sozialberatung an, prüfen die Fälle und teilen das Geld zu. „Wir achten darauf, dass wir so unbürokratisch wie möglich agieren“, erzählt Goldgruber. In der Regel kann rascher geholfen werden, als es die Behörden tun, womit der Solidaritätsfonds quasi als Feuerlöscher in Krisen wirkt. „Das ist gerade bei drohenden Wohnungsdelogierungen wichtig“, erklärt Claudia Goldgruber im Gespräch mit der KirchenZeitung. Ergänzung staatlicher Hilfe. Staatliche Unterstützungen werden damit nicht ersetzt, aber auf eine sinnvolle Weise ergänzt. Dabei wird den Hilfesuchenden, die ihren Wohnsitz in Leonding haben müssen, nicht nur mit Geld unter die Arme gegriffen. So werden etwa auch Essensgutscheine ausgeteilt. Außerdem wird bei der Sozialberatung darauf hingewiesen, wo es weitere Möglichkeiten zur Unterstützung gibt. Nicht zuletzt hilft die Pfarrgemeinschaft, soziale Nöte zu lindern: „Gerade für Menschen, die wenig Geld haben und die sich den Besuch im Gasthaus nur schwer leisten können, ist die Pfarre ein guter Ort, um mit anderen Kontakt zu halten“, erklärt Goldgruber. Früher half das Team des Solidaritätsfonds Frauen, die vor einem gewalttätigen Mann flüchten mussten, zudem beim Wohnungsumzug. Derzeit ist das aufgrund knapper personeller Ressourcen nicht möglich. Goldgruber: „Wir würden uns freuen, wenn neue Freiwillige zu unserem Team dazustoßen würden.“

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Geboren: 1989, Heimatpfarre: Neufelden und Rohrbach, zwei Geschwister, Eltern: Bezirksrichter i. R., Hausfrau (Pädagogin), Theologiestudium: Innsbruck, Diakonatsweihe: 2019, Diakonatspfarren: Sarleinsbach und Putzleinsdorf, Priesterweihe: 20. September 2020 um 15 Uhr in der Pfarrkirche Aigen, Primiz: 27. September 2020 um 10 Uhr in der Stiftskirche Schlägl, künftiger Einsatzort: Kooperator von Ulrichsberg, Klaffer und Schwarzenberg PRIVAT Die Pfarre Leonding-Hart unterstützt Menschen in Not.

ADOBE/AFRICA STUDIO


10 Thema

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Flüchtlinge: Unwillkommen Menschen aus anderen Kontinenten könnten Europa überlaufen – so die Sorge vieler Menschen. Die Bilder der brennenden Flüchtlingsunterkünfte auf der griechischen Insel Lesbos wirkten auch nicht beruhigend. Fremden zu helfen ist aber Christenpflicht. Wie geht das zusammen? Ein Gespräch mit der Migrationstheologin Regina Polak. MONIKA SLOUK

Regina Polak, die österreichischen Bischöfe sagten nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und in den angrenzenden Zeltstädten klar: Österreich und andere europäische Staaten sollen Familien aus Moria aufnehmen. Gleichzeitig wollen viele Menschen in Österreich keine weiteren Flüchtlinge und wünschen sich eine Abriegelung Europas. Wie lässt sich Hilfe für Menschen auf der Flucht mit den Ängsten vieler Menschen in Europa in Einklang bringen? Regina Polak: Ich verstehe, dass Menschen

in Europa Angst haben. Doch dass Politiker durch ihre Aussagen die Ängste fördern, halte ich nicht für klug. Wenn sich breite Bevölkerungsschichten dafür stark machen würden, dass nicht die Flüchtenden bekämpft werden, sondern die Ursachen ihrer Flucht, gäbe es weniger Grund zur Angst. Da ist viel Luft nach oben in Österreich und Europa. Wie bekämpft man die Ursachen wirkungsvoll? Polak: Da ist einmal die Förderung des ei-

genständigen Wirtschaftsaufbaus sowie die Armutsbekämpfung. Es braucht eine Wirtschaftspolitik mit international solidarischem Horizont. Derzeit geschieht oft das Gegenteil. Afrika wird sozusagen aufgekauft. Wenn beispielsweise ein europäischer Fischkutter in einem Tag so viel Fisch fängt wie ein traditioneller Fischer in 55 Jahren, dann zerstören wir die Grundstruktur. Auch Friedensinitiativen sind elementar. Europa muss sich für den Frieden einsetzen. All dies geschieht bereits, durch die Europäische Union und durch die österreichische Regierung. Warum werden diese Initiativen nicht besser bekannt gemacht? Das würde Hoffnung geben. Politikerinnen, Politiker, aber auch Medien thematisieren lieber Migration als Problem. Weil man damit Angst machen kann? Wovor fürchten sich Menschen in Europa? Polak: Es gibt viele gute Gründe, Angst zu

haben: Die Klimakatastrophe, die Wirtschaftskriege der Großmächte, nicht zuletzt

die Folgen der Corona-Pandemie. Wer über Migration spricht, muss über all das auch sprechen – vor allem über die globale Ungleichheit, die die Migration antreibt. Meine Sorge: Die historische Erfahrung zeigt, dass Gewalt entsteht, wenn die Ungleichheit zu groß wird. Zur russischen Revolution wäre es zum Beispiel nicht gekommen, wenn die massive Armut und das Elend nicht zu lange ignoriert worden wären. Man muss offensiv die Ungleichheit bekämpfen. Sonst wachsen

„Gewalt entsteht, wenn die Ungleichheit zu groß wird.“ REGINA POLAK

Aggression und Gewalt. Durch Wegschauen oder Abwehr der Armen werden sich die Probleme nicht lösen. Im politischen Bereich heilt die Zeit keine Wunden. Die nächsten Generationen zahlen den Preis. Was sind also die nächsten Schritte? Polak: Aktuell sollten zwei Themen entkop-

pelt werden. Das eine ist die konkrete Situation in Moria. Sich zu weigern, einige Familien aufzunehmen, halte ich für eine Schande! Das andere ist die Herausforderung, eine solide, zukunftsorientierte Migrationspolitik auf die Beine zu stellen. Wer das verwechselt, macht die Menschen in Moria zu mehrfachen Opfern: Die Opfer von Krieg und Armut werden zu Opfern politischer Interessen, zu Opfern von Brandstiftern. Sollen Brandstifter Recht auf Asyl bekommen? Polak: Wer auch immer für diesen Brand ver-

antwortlich ist: Brandstiftung ist zu verurteilen. Aber eine Katastrophe dieser Art war absehbar. Das Flüchtlingslager war für 3.000 Personen gedacht, seit Jahren vegetierten dort und in der Umgebung 12.000 Personen

dahin. Dass diese Perspektivlosigkeit aggressionsfördernd ist, ist nicht gut, aber nachvollziehbar. Wenn man Menschen jahrelang mehr oder weniger einsperrt, explodiert die Situation irgendwann. Die Katastrophe ist von der europäischen Politik mitverursacht. Nun wird mit der Verweigerung der Aufnahme das Problem zu lösen versucht, das man selbst mitzuverantworten hat. Wie kann eine echte Lösung aussehen? Polak: Das, was die Bischöfe und Chris-

ten, rechts wie links, sagen, ist im Kern: „Es muss doch möglich sein, dass man in Europa 12.000 Leute aufnimmt und verteilt.“ Ich schäme mich, wenn das nicht möglich ist und frage mich, wie ich das einmal meinen Enkelkindern erzählen soll. Die Migrationspolitik wiederum lässt sich nur gesamteuropäisch angehen. Dafür muss sich auch die Bevölkerung einsetzen. Als ich hörte, wie Innenminister Nehammer im Radiointerview die jetzt obdachlosen Menschen in Moria und Umgebung pauschal als gewaltbereite Migranten bezeichnete, kamen mir die Trä-


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Thema 11

17. September 2020

oder willkommen? Regina Polak ist Professorin für Praktische Theologie mit den Schwerpunkten Werteund Migrationsforschung. JOSEPH KRPELAN

nen. Eine solche Verallgemeinerung zerstört langfristig die politische Moral im Land und schürt fremdenfeindliche Vorurteile. Wie ist das mit christlich-sozialer Politik vereinbar? Polak: „Christlich-sozial“ ist keine geschütz-

te Marke, auch die Katholische Soziallehre ist auslegungsbedürftig. Der Politikwissenschaftler James Chapel zeigte, dass die Katholische Soziallehre seit den 60er-Jahren zwei Stränge ausgebildet hat. Einen, wie er es nennt, patriarchalen Auslegungsstil, bei dem die eigene Familie und das eigene Land im Zentrum stehen. Und einen solidarischbrüderlichen Auslegungsstil, der global und solidarisch orientiert ist. Daher gibt es auch nicht nur die eine richtige und wahre christlich-soziale Politik. Aber es gibt No-Gos, und dazu gehört Fremdenfeindlichkeit. Nun gibt es für Migration keine einfachen Lösungen, man müsste innerkirchlich um die Auslegung von „christlich-sozial“ ringen. Nur passiert das leider kaum. Beide Seiten beziehen sich jeweils auf ihren eigenen Auslegungsstrang. Außerdem kennen die meis-

ten Katholiken die vielen Texte und Ideen nicht, die ihre Kirche seit den 50er-Jahren zum Thema Migration vorgelegt hat. Die jährlichen Botschaften zum Weltflüchtlingstag seit 1914 – heuer am 27. September, die Instruktion „Die Liebe Christi zu den Migranten“ aus 2004, das Schreiben „In Christus Flüchtlinge und gewaltsam Vertriebene aufnehmen“ aus dem Jahr 2013 und viele andere. Solche Texte können und sollen in den Gemeinden diskutiert werden.

„‚Christlich-sozial‘ ist keine geschützte Marke.“ REGINA POLAK

Es liegt also viel am Wissen über Migration und daran, wie das Thema kommuniziert wird. Polak: Ja, man könnte auch ganz anders

kommunizieren: Wie gut in Österreich Integration funktioniert und funktioniert hat. Auch wenn es noch viel zu tun gibt, wie der

jüngste Integrationsbericht zeigt, aber darauf können wir stolz sein! Die politische und mediale Sprache, die die Probleme in den Vordergrund rückt, macht leider viel kaputt. Die Integration der Personen, die nach Europa kommen, spielt eine immens wichtige Rolle für die Zukunft. Wenn wir es in Europa nicht schaffen, mit den Migranten friedlich zusammenzuleben, dann provozieren wir Ablehnung und Zorn, hier und in den Herkunftsregionen. Wenn wir die Migrantinnen und Migranten nicht für uns gewinnen können, erzeugen wir Konfliktlinien. Es ist nicht sinnvoll, Konflikte unter den Tisch zu kehren, sie sind ein Zeichen lebendiger Integration. Aber es geht um die gesellschaftliche Atmosphäre, ob es eine prinzipielle Anerkennung der Tatsache gibt, dass wir längst in einer Migrationsgesellschaft leben. Es macht einen Unterschied, ob die Kinder und Enkel der Zugewanderten in Zukunft erzählen werden: „Das war ein tolles Land, das uns aufgenommen hat“ oder „Das waren furchtbare Jahre, wir waren hier nie willkommen“.

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Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft wurden in und um Moria obdachlos. A. TZORTZINIS, L. GOULIAMAKI, A. KONSTANTINIDIS / APA


12 Panorama ZU MORIA Papst. Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos forderte Papst Franziskus „eine humane und würdige Aufnahme von Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden“. Er sei den Opfern dieser Katastrophe nahe, so der Papst. Kardinäle. In der vergangenen Woche hatten bereits der Sozialbeauftragte des Papstes, der polnische Kurienkardinal Konrad Krajewski, und der Vorsitzende der Kommission der EU-Bischofskonferenzen, der Luxemburger Kardinal JeanClaude Hollerich, appelliert, die nun völlig obdachlosen Menschen endlich aufzunehmen. Krajewski hatte daran erinnert, dass er und die Gemeinschaft Sant‘Egidio im Auftrag des Papstes bereits zweimal Flüchtlinge von Lesbos nach Italien gebracht hätten. Caritas. Caritas Europa zeigte sich betroffen vom „humanitären Desaster“ im griechischen Flüchtlingscamp Moria. Es sei ein Wunder, dass es bei den Bränden keine Todesopfer gegeben habe, so die Direktorin der Caritas in Griechenland, Maria Alverti. „Caritas Europa“Generalsekretärin Maria Nyman sagte, der Brand in Moria müsse ein „Weckruf“ für die Staatsund Regierungschefs sein. Orden. Wie die Österreichische Bischofskonferenz appellierte auch die Österreichische Ordenskonferenz an die Bundesregierung, Asylwerbende aus dem niedergebrannten Flüchtlingslager aufzunehmen: „Jeder Mensch zählt!“ Weitere Stimmen. Die Katholische Frauenbewegung, der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka und die Diakonie sprachen sich ebenfalls dafür aus, Flüchtlinge aus dem Lager Moria aufzunehmen.

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Moria-Stellungnahme der Bischofskonferenz: Bischöfe rufen zu Hilfe auf und sagen sie zu

Himmelschreiende Bilder Nach dem Großbrand im griechischen Flüchtlingslager Moria verspricht die Österreichische Bischofskonferenz, verzweifelte Menschen in kirchlichen Räumen zu beherbergen und fordert die Regierung auf, Flüchtlinge aufzunehmen. Ihre Stellungnahme vom 10. September nennt sie: „Brennendes Elend vor den Toren Europas – und wir?“ „Mit größter Sorge und Betroffenheit erfüllen uns die dramatischen Szenen, die sich derzeit im niedergebrannten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos abspielen. Die schon zuvor katastrophale Situation tausender Fluchtreisender hat sich dort zu einem wahren Alptraum verschärft. Verzweifelt umherirrende Frauen, Männer und Kinder – schutzlos, obdachlos und ohne Zukunft. Es sind Bilder des Elends, die zum Himmel schreien. Sie rufen uns in eine Verantwortung, von der wir uns nicht dispensieren können. Rasch handeln. Jedes politische Kalkül über die Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen in Europa ist angesichts der aktuellen Notlage völlig verfehlt. Jetzt zählt rasches und entschlossenes Handeln. Wir können und dürfen nicht wegschauen! Wir sind dankbar für die durch die Bundesregierung angekündigte großzügige Soforthilfe vor Ort, befürchten jedoch, dass sie angesichts der prekären Lage nicht ausreichen wird. Wir brauchen noch andere Strategien der Menschlichkeit.

von Flüchtlingen nachdrücklich empfohlen. Durch die Brandkatastrophe in dieser Woche erreicht unsere Bitte eine höhere Stufe der Dringlichkeit. Was hindert uns, dem Beispiel anderer Länder zu folgen? Europa hat die Kraft zur Solidarität – sie ist jetzt gefragt! Zahlreiche Einzelpersonen in Österreich, Städte und Gemeinden haben sich längst schon bereit erklärt, Familien und Kinder aus den heillos überfüllten griechischen Lagern aufzunehmen. Kirche hilft. Es gibt keine Alternative zur schnellen und systematischen Evakuierung der Asylsuchenden aus den griechischen Lagern. Selbstverständlich sind auch wir als katholische Kirche in Österreich wieder dazu bereit, ein angemessenes Kontingent von verzweifelten Menschen in unseren kirchlichen Einrichtungen und Räumen zu beherbergen. EU-Staaten aufgefordert. Wir folgen damit auch dem Beispiel von Papst Franziskus und erinnern dankbar an die humanitären Aufnahmeprogramme aus den syrischen Elendslagern vor wenigen Jahren. Daran gilt es anzuschließen. Gleichzeitig unterstützen die österreichischen Bischöfe den Aufruf des Präsidenten der katholischen EU-Bischofskommission ComECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, der die EU-Staaten mit Nachdruck aufgefordert hat, ihrer bereits zugesagten Verantwortung für die Flüchtlinge und Migranten auf den Mittelmeerinseln nachzukommen.

Familien aufnehmen. Schon im pfingstlichen Hirtenwort haben wir der Bundesregierung die Aufnahme eines fairen Kontingents

Danke. Wir Bischöfe danken allen Einzelpersonen, Hilfsorganisationen und Einrichtungen, die schon bisher mit höchstem Einsatz gegen das Flüchtlingselend an den südöstlichen Außengrenzen Europas gekämpft haben. Lassen wir die vielen Engagierten im Dienst an den Notleidenden nicht allein! Jetzt braucht es weitere Schritte einer großzügigen Nächstenliebe, die Leben rettet. Ebenso danken wir allen Menschen in Österreich schon im Vorhinein für die großzügige finanzielle Unterstützung der Caritas, die zusammen mit dem Roten Kreuz und anderen OrgaAm 9. September gingen das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos und nisationen in Griechenland im Einsatz ist.“ die umliegenden Zeltstädte in Flammen auf. LOUISA GOULIAMAKI / APA

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Panorama 13

17. September 2020

Die Katholische Jugend und youngCaritas werben für „#Challenge9aus72“ als Alternative zur heuer abgesagten Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“. KATHOLISCHE JUGEND

Soziales Engagement von Jugendlichen Die Katholische Jugend (KJÖ) und die youngCaritas launchen eine vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie geschaffene Plattform für soziales Engagement von Jugendlichen. Sich für andere einzusetzen – mit Abstand – und Solidarität zu beweisen, sei noch nie so aktuell wie heute gewesen, teilte die KJÖ mit. Die „Challenge9aus72“ sei als Alternative zur Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ gedacht, die aufgrund von Covid-19 verschoben

werden musste. „Jugendliche können sich trotz Physical Distancing sozial engagieren und den 72-H-Spirit auch in diesem Jahr erleben“, erklärte KJÖ-Vorsitzende Magdalena Bachleitner. Im Rahmen der Initiative wählen Jugendliche ihre persönliche Challenge aus 72 Aufgaben verschiedener Themenbereiche wie Nachhaltigkeit, Gemeinschaft, Handwerk oder Spiritualität. Ob Zeit für ein ausführliches Telefonat, Unterstützung der Nachbarschaft, Hilfsaktionen wie Lebens-

mittelsammlungen organisieren, auf Plastik zu verzichten oder das Anlegen einer Bienenwiese, die Aufgabenstellungen sind von KJÖ und youngCaritas bewusst niederschwellig gehalten und sowohl für Einzelpersonen als auch Kleingruppen machbar. Die Teilnahme erfolgt online: Auf www. challenge9aus72.at melden sich Jugendliche an, wählen insgesamt neun Aufgaben aus und meistern diese im Zeitraum von 12. September bis 22. November 2020.

kfb ermutigt zum Zuhören und Reden

Morddrohungen gegen Friedensnobelpreisträger

Was brauchst du jetzt? Die Corona-Zeit bringt viel Unsicherheit und Ungewissheit in das Leben der Menschen: Das gilt für den Alltag zuhause genauso wie für das pfarrliche Leben. Die kfb OÖ lädt mit der Kampagne „Was glaubst du, brauchst du jetzt?“ ein, in sich hineinzuhören und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Mut, Kraft, Geduld, Spaß, Freiheit oder Ruhe sind nur einige der Begriffe, die in dieser Zeit besonders gefragt sind. Mit Postkarten und Buttons will die kfb OÖ neue Gesprächsräume eröffnen: im direkten Kontakt oder auch im Rahmen der SocialMedia-Kampagne unter #wasbrauchstdujetzt. Die Postkarten und Buttons können für kfb-Gruppen gratis bei der kfb bestellt werden. ELLE X  Bestellung und Info: Tel. 0732 7610-3441, www.kfb-ooe.at, www.facebook.com/kfbooe/

Mit Buttons und Postkarten sowie auf Facebook will die kfb OÖ ermutigen, in sich hineinzuhören und zu fragen: Was brauche ich jetzt? KFB

Nach den jüngsten Morddrohungen gegen den kongolesischen Arzt Denis Mukwege fordert der Weltkirchenrat (ÖRK) die Vereinten Nationen auf, entsprechenden Druck auf die Regierung der Demokratischen Republik Kongo auszuüben. Der Arzt und Aktivist Mukwege hat bereits früher Drohungen erhalten und 2012 einen Mordanschlag überlebt. Mukwege leitet ein Krankenhaus für Frauen und Mädchen in Bukavu/Demokratische Republik Kongo. Seit Jahren setzt er sich gegen Straflosigkeit sexueller Gewalt in Kriegen ein. 2018 erhielt er für seinen Einsatz den Friedensnobelpreis.


14 Zu Gast IM LEBENS-SPIEGEL Versiegelter Boden Weil es halt praktisch ist – und weniger Arbeit macht. Deshalb werden Böden, wie allenthalben zu lesen ist, versiegelt. Eine Fläche von 20 Fußballfeldern wäre es täglich, wird vorgerechnet. Darauf wächst nichts mehr – allenfalls kann man Pflanztröge daraufstellen. Geht es so weiter – wo soll dann wachsen, was man zu essen braucht? Aus praktischen Gründen – um es bequemer zu haben – wird so die Lebensgrundlage hintangestellt. Bei der Bodenversiegelung im physikalischen Sinn ist das Problem erkannt. Man beginnt, gegenzusteuern. Es gibt eine andere Bodenversiegelung: die der Menschlichkeit. Aus Vernunftgründen – weil damit ja das Problem nicht grundsätzlich gelöst wäre – lehnt beispielsweise Österreichs Regierung die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos ab. Würde man Bewohner von dort bei uns aufnehmen – das Lager wäre doch gleich wieder voll, sagt Österreichs Außenminister. Kann sein – oder auch nicht. Selbst, wenn: Ist das nicht Bodenversiegelung – für den Schrei menschlicher Not undurchlässig gewordene Haltung? Keinem Bettler dürfte man dann vernüftigerweise etwas geben, weil damit die Armut nicht grundsätzlich gelöst ist. Wird solche Haltung zum Prinzip, ist das Gewissensversiegelung. Vernunft bleibt nur menschlich, wenn sie in Menschen mit Herzen wohnt.

17. September 2020

Wie kann man „Isaaks Opferung“ verstehen? Der Auftrag Gottes an Abraham, seinen Sohn Isaak als Brandopfer darzubringen, gehört zu den befremdlichsten Texten der ganzen Bibel (Genesis Kapitel 22). In dem Buch „Die Bibel falsch verstanden“ finden sich dazu interessante Überlegungen, die hier auszugsweise präsentiert werden. In der Erzählung über die von Gott befohlene Tötung Isaaks heißt es: „Abraham streckte seinen Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sagte: (...) Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide. Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest ...“. (Gen 22,10–12) Diese Erzählung erzwingt geradezu Abwehrreaktionen. In einem bemerkenswerten Kontrast steht dazu die Bedeutung dieser Erzählung in den drei monotheistischen Weltreligionen. Sie hat am jüdischen Neujahrsfest und um den Versöhnungstag, in der christlichen Osternachtsfeier und beim islamischen Opferfest ihren Platz (vergleiche Sure 37). Ginge es nur um eine autoritäre Grenzüberschreitung durch Gott, wäre dies nicht zu verstehen. Offenbar will diese biblische Erzählung Größeres sagen. Lässt sie einen tieferen Blick auf das Geheimnis Gottes und seine Beziehung zu den Menschen zu, um die es doch im Kern der Religionen geht?

Stolpersteine in der Bibel Man darf sich nichts vormachen: Viele Passagen der Bibel sind schwierig. Das Katholische Bibelwerk Stuttgart hat 33 solcher Bibeltexte zusammengetragen und erklärt. Der Bogen spannt sich vom „Gott der Rache“ bis zur Frage, ob die Frauen schweigen sollen, wie es bei Paulus heißt. Die KiZ stellt in unregelmäßigen Abständen Themen aus dem wissenschaftlich fundierten und spannenden Buch vor. X  Thomas Hieke, Konrad Huber (Hrsg): Bibel falsch verstanden. Hartnäckige Fehldeutungen biblischer Texte erklärt. Stuttgart 2020, 300 Seiten, € 23,60. Portofrei bei Bestellung beim Linzer Bibelwerk: www.bibelwerklinz.at oder Tel. 0732 7610-3231 und E-Mail: bibelshop@dioezese-linz.at

MATTHÄUS FELLINGER

KirchenZeitung Diözese Linz

Generationen von Kindern ist diese Darstellung aus ihrem Religionsbuch vertraut. ARCHIV

Deutung des Tempelopfers. Eine Antwort kreist um die exegetische Beobachtung, dass Isaak im Buch Genesis nicht für sich, sondern für das gesamte Volk Israel steht. Wenn nun Gen 22,13 festhält, dass Abraham einen Widder „anstelle seines Sohnes“ opfert, ist das ganz wörtlich zu nehmen: Das Opfertier vertritt den Sohn und es vertritt auch dessen Nachkommen, also das Volk Israel. Zur Abfassungszeit unserer Erzählung, im 5./4. Jahrhundert vor Christus, war es üblich, täglich im Jerusalemer Tempel einen Widder zu opfern. So schließt sich ein Kreis: Dieser Widder im Tempel steht für Isaak und damit für das ganze aus ihm entstandene Volk. Israel opfert im Tempelgottesdienst nicht etwas, sondern sich selbst. Die so verstörende biblische Erzählung entwickelt folglich eine tiefe Theologie des Opfers: Das Gottesvolk Israel weiß, dass es sich ganz dem Versprechen Gottes verdankt (vgl. Gen 12,1–3 und Gen 11,30). Und darauf antwortet es, indem es sich immer wieder – symbolisch im Widder – diesem Gott zurückgibt. Ein zweite Antwort weist auf das Verständnis von Gott hin. In der Erzählung von „Isaaks Opferung“ zerschellen die gängigen Muster der Beziehung von Gott und Mensch: Dieser Gott erfüllt keine Wünsche, im Gegenteil, er scheint dem Menschen ganz fremd zu werden. Gott hebt seine Verheißung Abraham gegenüber nicht auf, aber die Irritation bleibt. Diese und ähnliche Erzählungen aus dem Alten wie dem Neuen Testament (so auch die Klagepsalmen oder die Passionsgeschichten der Evangelien) loten die Tiefen der Gottesbeziehung aus. Für die Weltreligionen, die sich auf die Bibel beziehen, sind sie unverzichtbar.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

17. September 2020

Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. „GROSSES“ GLAUBENSBEKENNTNIS, GOTTESLOB 586

„Bekenntnisse“ heißt auch die berühmteste Schrift des Hl. Augustinus. MEISTER VON UTTENHEIM/KLOSTER NEUSTIFT BEI BRIXEN/BILDARCHIV HANSMANN/APA

Klein, aber gewaltig

Ich glaube an dich! Oft gesprochen, selten hinterfragt: das Glaubensbekenntnis. Eigentlich die Glaubensbekenntnisse, gibt es doch mehrere Formeln, den Glauben zu bekennen. Welchen Glauben eigentlich?

Teil 2 von 4 MIT PIOTR KUBASIAK THEOLOGISCHE KURSE JOHANNES TONHAUSER

Schon der heilige Augustinus sagte, das Glaubensbekenntnis sei „klein in der Anzahl der Worte, doch gewaltig in der Bedeutung der Gedanken“. Die Glaubensbekenntnisse sind tatsächlich relativ kurz und neben dem Vaterunser gehörten sie lange zum Minimum dessen, was ein Christ auswendig können musste. Allerdings ist der Inhalt der Bekenntnisse so komplex, dass sie von Anfang an einer Auslegung bedurften: Die Auslegunstradition zieht sich von den Kirchenvätern über das Mittelalter und die Reformation bis in die Gegenwart hinein. Fast alle wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts legten das Credo (lateinisch für Glaubensbekenntnis) aus. All den Bestrebungen ist der Wunsch gemeinsam, die Texte für die Gegenwart verständlich zu machen. Entscheidung zum „Du“. Credos sollten verständlich sein, weil es in ihnen nicht nur um eine Sammlung von Wahrheiten, sondern um eine existenzielle Wahrheit geht: Die ursprüngliche Form des Bekenntnisses ist kein fertiger Text, sondern sind drei Fragen bei der Taufe, die jeder beantworten muss: „Ja, ich glaube.“ Das Bekenntnis bringt eine Entscheidung und die Bindung an ein „Du“ zum Ausdruck, die durch das Sprechen des Textes immer wieder in Erinnerung gerufen werden. Ich glaube an …? Als Christ bekennt man sich zu einem „Du“ und zu konkreten Inhalten, die in Credos gesammelt werden: Die

Glaubensbekenntnisse drücken die sogenannte „Regel des Glaubens“ aus, die nach Irenäus von Lyon beschrieben wird „als Summe dessen (…), was von Christus gelehrt, von den Aposteln überliefert und in der apostolischen Tradition weitergegeben worden ist“. Die Credos versuchen also, die Inhalte des Glaubens zusammenzufassen. Und wenn ich das nicht glaube? Was aber, wenn man nicht allen Aussagen des Bekenntnisses zustimmen kann? Ist man dann noch Christ? Zuerst müsste man fragen, ob man den Aussagen tatsächlich nicht zustimmen kann, also, was die Aussagen tatsächlich meinen, denn das ist oft etwas anderes, als es uns auf den ersten Blick erscheint. Auch müssen nicht alle Sätze für den Glauben des Einzelnen denselben Stellenwert haben: Die Auferstehung Christi bewegt sich auf einer andere Ebene als die Jungfräulichkeit Mariens. Schließlich kann man einige Aussagen einfach hinnehmen im Bewusstsein, dass der Glaube der Kirche größer ist als das, was ein Einzelner verinnerlichen kann. Ein Weg mit dem Credo. Das Credo zu sprechen, zu studieren und zu meditieren kann einen neuen Zugang zum Glauben eröffnen: Zum Glauben, den man sich nicht selbst ausdenkt, mit dem man sich in eine Gemeinschaft stellt und der ein Weg ist: ein Weg des Werdens, des Wachsens, des immer besseren Verstehens und der Annäherung an das „Du“, auf das es ankommt.

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SONNTAG 25. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr A, 20. September 2020

Gerechtigkeit ist eine göttliche Stiftung Das heutige Evangelium festigt (auch) ein soziales Grundrecht: Unter einen gewissen Mindestlohn darf man nicht gehen.

Evangelium Matthäus 20,1–16a

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Markt stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder hinaus und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging, traf er wieder einige, die dort standen. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten! Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denar. Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte.

Ein Tagelöhner erntet Mandarinen in Spanien.

1. Lesung

2. Lesung

Jesaja 55,6–9

Philipper 1,20ad–24.27a

Sucht den Herrn, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen. Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.

Schwestern und Brüder! Ich erwarte und hoffe, dass ich in keiner Hinsicht beschämt werde, dass vielmehr Christus in aller Öffentlichkeit – wie immer, so auch jetzt – verherrlicht werden wird in meinem Leibe, ob ich lebe oder sterbe. Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbares Wirken. Was soll ich wählen? Ich weiß es nicht. Bedrängt werde ich von beiden Seiten: Ich habe das Verlangen, aufzubrechen und bei Christus zu sein – um wie viel besser wäre das! Aber euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe. Vor allem: Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht!

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

CRISTINA QUIC


WORT ZUM SONNTAG

Was ist schon gerecht? Ich kann sie gut verstehen – die Arbeiter im Weinberg, die murrten über den Gutsherrn, weil sie nur einen Denar für die Ganztagsarbeit bekommen haben. Denn genauso viel haben jene bekommen, die nur eine Stunde gearbeitet haben. Das ist nicht fair – zumindest nicht nach menschlichen Maßstäben. Was ist schon gerecht? Mehr oder weniger besitzen? Gesund oder krank sein? Eine liebevolle Gemeinschaft zu erleben oder das Scheitern von Beziehungen? Einen Job haben oder arbeitslos sein? In einem friedlichen Land leben oder in einem Kriegsgebiet? Die Ersten werden die Letzten sein? Das Leben erscheint nach menschlichen Maßstäben nicht gerecht. So Vieles liegt nicht in unserer Hand. Eine Tatsache, die uns auch die Corona-Pandemie aufzeigt und in uns ein Gefühl von Ohnmacht auslöst. „Wieso unternimmt denn Gott nichts dagegen? Warum lässt er das zu? Ich hab ja nichts Böses getan!“ Diese oder ähnliche Sätze höre ich immer wieder auch während meiner Arbeit in der Rehabilitation von Krebskranken. Und nachdem die PatientInnen mir ihr Vertrauen schenken und mich teilhaben lassen an ihrem „heiligen Zorn“ und ihrer Trauer, frage ich: „An welchen Gott glauben Sie?“ Ich habe unseren biblischen Gott allmächtig erfahren – er hält es aus, wenn ich mich bei ihm „auskotze über all die Ungerechtigkeiten“ in der Welt und über die, die in meinem Leben vorkommen. Unser biblischer Gott hat auch eine ohnmächtige Seite – als Mensch wurde er zum Tod verurteilt und gekreuzigt und auch er war „voller Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz“ (vgl. Mk 3,5). Mein „heiliger Zorn“, meine Trauer und meine Ohnmacht sind gut aufgehoben bei unserem biblischen Gott, der letztendlich auch immer Geheimnis bleibt … „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“ (Jesaja 55,8)

CLER / AFP / PICTUREDESK.COM

J

eden Tag will ich dich preisen und deinen Namen loben auf immer und ewig.

Groß ist der HERR und hoch zu loben, unerforschlich ist seine Größe. Der HERR ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld. Der HERR ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Gerecht ist der HERR auf all seinen Wegen und getreu in all seinen Werken. Nahe ist der HERR allen, die ihn rufen,

ZUM WEITERDENKEN

allen, die ihn aufrichtig rufen.

An welchen Gott glaubst du? ANTWORTPSALM (AUS PSALM 145) DANIELA HORWATH THOMAS HORWATH

ist Krankenseelsorgerin in Bad Sauerbrunn und Liturgiereferentin bei den Pastoralen Diensten der Diözese Eisenstadt. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


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KirchenZeitung Diözese Linz

Eine Schwangerschaft ist prinzipiell ein Grund zur Freude. GeKürbismarmelade – einmal was anderes am Frühstücksbrot. ELISABETH COELFEN/ADOBE.COM

Kürbis im Marmeladeglas APFEL-KÜRBIS-MARMELADE 500 g Kürbisfleisch 500 g säuerliche Äpfe Saft einer halben Zitrone 200 ml Apfelsaft Zimt, Nelkenpulver 1 TL frischer Ingwer 1 kg Gelierzucker 1:1 1 EL geröstete Kürbiskerne, gehackt

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Fruchtfleisch von Kürbis und Äpfeln würfeln (Äpfel dabei mit Zitronensaft beträufeln) und mit Saft, Gewürzen und fein geriebenem Ingwer aufkochen. Dann die Hitze reduzieren und die Früchte bissfest kochen, bevor der Gelierzucker untergerührt wird. Nochmals 5 bis 7 Minuten aufkochen, Kürbiskerne einrühren, Gelierprobe machen und in Gläser abfüllen. KÜRBIS-MARMELADE

∙ 1 kg Kürbisfleisch ∙ Zimt, Nelkenpulver ∙ 1/2 TL frischer Ingwer, fein gerieben ∙ etwas Muskatnuss, gerieben ∙ 1 kg Gelierzucker 1:1 ∙ Zitronensaft nach Geschmack ZUBEREITUNG Kürbis klein schneiden, mit etwas Wasser dünsten und, sobald er weich ist, mit dem Pürierstab zu Mus pürieren. Erst dann würzen und Gelierzucker einstreuen. Etwa 5 Minuten aufkochen lassen und nach der Gelierprobe in Gläser füllen. TIPPS • Ingwer passt zwar gut zum Kürbis, wer ihn nicht mag, kann ihn aber natürlich weglassen. • Kürbis kann man auch mit Birnen oder Orangen kombinieren.

rade in Krisenzeiten gesellen sich aber viele Ängste und Sorgen dazu, von materiellen bis psychischen. Die gute Nachricht: Es gibt Hilfe. LISA-MARIA LANGHOFER

Schwanger in der Eine Schwangerschaft ist in Krisenzeiten wie aktuell der Coronapandemie eine besondere Herausforderung. Zur Vorfreude auf das Kind mischen sich die Angst vor Ansteckung, finanzielle Sorgen und emotionale Belastungen. „Wir beraten sowohl auf psychischer wie materieller Ebene“, sagt Christine Loidl, Schwangeren-Beraterin bei Aktion Leben Österreich. Viele Fragen drehen sich unter anderem um die Arbeitssituation. „Einige unserer Klientinnen und auch deren Partner arbeiten in Berufen, die besonders von der Coronakrise betroffen sind, wie Gastronomie oder Fremdenverkehr“, sagt Loidl. „Aktion Leben hilft auch bei finanziellen Engpässen und informiert über bestehende Ansprüche.“ Neben sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen drehen sich viele Sorgen um die Geburt selbst. „Die werdenden Mütter und ihre Partner werden im Krankenhaus oft vor vollendete Tatsachen gestellt, was die Organisation betrifft. Die Männer dürfen

Christine Loidl ist Schwangerenberaterin bei Aktion Leben Österreich. AKTION LEBEN ÖSTERREICH

teilweise nicht dabei sein oder das Kind später nicht besuchen. Unklar ist häufig auch, wie die Betreuung durch die Hebammen abläuft, und so weiter“, sagt Loidl. Sie rät den werdenden Eltern, sich so gut wie möglich im Vorfeld zu informieren, was wo gültig ist. Lösungen. Behördliche Vorgaben seien nicht zu ändern, aber man könne sich mit ihnen arrangieren und nach Kompromissen suchen. „Statt einer Spitalsgeburt kann man zum Beispiel eine ambulante Geburt andenken. Bei Arztbesuchen in der Schwangerschaft könnte der Vater ein Video vom Ultraschall seines Babys bekommen oder zumindest gleich über Neuigkeiten informiert werden, wenn er vor der Praxis wartet“, schlägt Loidl vor. Gerade wenn etwa bei der Pränataldiagnostik Auffälligkeiten auftauchen, sei die Anwesenheit beider Partner sinnvoll. „Alles alleine erfragen und (er) tragen zu müssen, kann einen zusätzlich in eine Krise stürzen“, meint Loidl. Ungewollt schwanger. Selbiges gilt auch für ungewollte Schwangerschaften, wenn die angehende Mutter im ersten Moment mit der Situation überfordert ist. „Hier versuchen wir, die Frauen zu beruhigen und ihnen Optionen aufzuzeigen, ohne sie in eine Richtung zu drängen. Das Kind kann zum


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Was wären wir nur ohne die anderen Obwohl es reizvoll gewesen wäre, an den freien Urlaubstagen in einen Roman einzutauchen, fiel die Wahl meiner heurigen Sommerlektüre schlussendlich auf ein populärwissenschaftliches Buch aus dem Bereich der Gehirnforschung.

Auch in Krisenzeiten werden Frauen schwanger. Bei Sorgen und Problemen helfen Beratungsstellen.

Krise

KZENON/STOCKADOBE.COM

Beispiel in eine Pflegefamilie kommen oder zur Adoption freigegeben werden. Entscheidet sich die Klientin, das Kind zu behalten, kann sie sich zum Beispiel Unterstützung von den Frühe-Hilfen-Netzwerken holen“, beschreibt Loidl. „Wichtig ist, dass die Frauen wissen: Sie sind nicht allein.“ Netze schaffen. Für Familien bedeuteten die strengen Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr eine enorme Belastung. „Meiner Meinung nach war der Lockdown zu lang und zu stark – sowohl für die Eltern als auch die Kinder“, urteilt Loidl. Doch ob nun die Ausgangsbeschränkungen zurückkehren oder die Coronakrise bald vorüber sein wird – Ziel der Beratungen sei es auf jeden Fall, Netze für die Betroffenen zu schaffen. Loidl: „Wenn jemand verzweifelt ist und nicht mehr weiter weiß: Wir sind da.“

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Wichtige Beratungsstellen n Aktion Leben Österreich: www.aktionleben.at, +43 (0) 1 512 52 21 n Frühe Hilfen: www.fruehehilfen.at, +43 (0) 1 51 56 10 n  Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend: www.familienberatung.gv.at, +43 (0) 1 53 11 50 n  ZOE: www.zoe.at, 0732 77 83 00 n  Sozialratgeber OÖ: abrufbar unter www.sozialplattform.at

Neben neuen Perspektiven zeigen solche Schnupperexkurse in andere Wissensbereiche auf, welche Themen derzeit gesellschaftlich interessant und gefragt sind. Effektivität, Leistungssteigerung oder Enhancement (Verbesserungen) sind beispielsweise auch Themen, die in der Gehirnforschung bearbeitet werden. Zugegeben, deshalb fiel meine Wahl ja auch auf dieses Buch: Was braucht unser Gehirn? Wie können wir besser lernen, unser Gehirn auf Trab halten oder unsere Merkfähigkeit verbessern? Was tut unserem Gehirn gut? Vor allem eines ist wichtig: Es will in jedem Lebensalter beachtet und gefordert werden. Dabei sind es nicht neuartige GehirnJogging-Apps, die unser Gehirn oder unser Gedächtnis „jung und fit“ halten. Es scheinen die oft viel grundlegenderen und herkömmlichen Dinge zu sein, die je nach Anforderung für uns und unser Gehirn förderlich wirken. Was unserem Gehirn und seiner Leistungsfähigkeit guttut – und das scheint nicht wirklich verwunderlich –, ist eine ausgewogene Ernährung, genug Bewe-

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

gung und Gemeinschaft. (Für diejenigen, die in Schule, Ausbildung, Studium oder Ähnlichem in lernender und aneignender Weise gefordert sind, braucht es natürlich genauso förderliche Lerntechniken und -bedingungen.) Gemeinschaft und Netzwerke. „Gemeinschaft“ – das hat mein Interesse besonders geweckt. Es sind nicht die digitalen, sondern vorrangig unsere „analogen“ sozialen Netzwerke und Beziehungen, die unsere Gehirne auf Trab halten. Unsere Kommunikation und Interaktion untereinander ist es, die dem Gehirn mehr abverlangt, als wir ahnen würden – so der Neurobiologe M. Korte. So wie wir Menschen als soziale Wesen nach einem Miteinander streben, tut auch unseren Gehirnen der Austausch untereinander gut. Folglich ist das, wovon der christliche Glaube und das Feiern von Gottesdiensten in den Pfarren lebt, auch das, was unsere Gehirne fit und uns gesund erhält. Gemeinschaft des Glaubens. Demnach werden wohl viele das unbelastete gemeinsame Feiern und unbeschwerte Miteinander nach diesen von Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen bestimmten Monaten in Zukunft wieder ganz anders schätzen – aber nicht, weil es der Leistungsfähigkeit unserer Gehirne zuträglich ist, sondern weil es elementarer Bestandteil und Ausdruck unseres Glaubens ist und uns guttut.

EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at

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17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 30 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Noch immer in der Warteschleife probati“) zur Priesterweihe zuzulassen. Papst Johannes Paul II. will jedoch am Zölibatsgesetz in der jetzigen Form nicht rütteln lassen und auch Frauen nicht zum Priesteramt zulassen. In der Predigt betonte er, Hauptanliegen der Priesterbildung müsse die Christusnachfolge sowie die pastorale Dimension der Berufung sein.“

Was die Lockerung des Pflichtzölibats und der Priesterweihe anbelangt, werden jene, die diese Anliegen vorbringen, oft um Geduld ersucht. Es erwartet auch niemand, dass das von heute auf morgen geschieht, doch ein Blick ins KiZ-Archiv zeigt: Der Geduldsfaden ist schon sehr lange. Dieses Mal schlagen wir im Jahr 1990 nach und sehen bei den Priesterxerzitien in Rom 5.000 Priester aus aller Welt. Den Rahmen dazu bildete die Weltbischofssynode (siehe Foto), die Vorzeichen auf Veränderungen standen eindeutig auf Null: „Über Zölibat und Frauenpriesteramt wird nicht entschieden“– schon der Titel nimmt jede Hoffnung. Im Text wird wie folgt ausgeführt: „Die Dechantenkonferenz der Diözese Linz hat in einem Brief an Bischof Johann Weber, der zusammen mit Kardinal Hermann Groer Österreich bei der Synode vertritt, das Anliegen vorgebracht, die Weihe verheirateter bewährter Männer („viri

1990: Wahrscheinlich wurde darüber nicht einmal diskutiert. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

 Der kleine Fritz sagt zu seinem Vater während der Messfeier in der Kirche: „Stimmts, Papa? Wenn das kleine rote Licht beim Altar auf Grün umschaltet, dann dürfen wir heimgehen.“

Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.

Auch keine Besserung. Ein weiteres Problem, das von Redakteur Ernst Gansinger schon 1990 aufgeworfen wurde und bis heute wenig Veränderung erfahren hat, ist die Entwicklungshilfe. Damals leistete Österreich „knapp über 0,2 Prozent“ des Bruttoinlandsproduktes, heute (2019) sind es 0,27 Prozent – die OECD empfiehlt nach wie vor 0,7 Prozent! Heute wie damals muss der Titel folgerichtig „Beschämend kleine Entwicklungshilfe“ heißen. Auf Freiersfüßen. Mithilfe einer Kleinanzeige war im Herbst 1990 „ein überzeugter Christ mit Sinn für Humor, kirchlich sehr engagiert und sportlich“ auf der Suche nach einer „sympathischen, liebevollen, optimistischen und eher schlanken Frau zwischen 21 und 31“. Hoffentlich war die Suche von Erfolg gekrönt. BRIGITTA HASCH

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 „Ich habe das Geld für die Briefmarke nicht gebraucht!“, sagt Felix stolz. „Ich habe den Brief eingeworfen, als gerade niemand hingesehen hat!“  Der Vater sagt zu Tobias: „Dein Lehrer macht sich große Sorgen wegen deiner Noten.“ – „Ach, Papa!“, entgegnet Tobias. „Du sagst doch immer: Was gehen uns die Sorgen anderer Leute an!“  „Also merkt euch das: Hitze dehnt aus und Kälte zieht zusammen. Wer kann mir ein Beispiel geben?“ Katharina meldet sich: „Die Ferien im Sommer dauern neun Wochen, die im Winter nur eine!“

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© Philipp Hübner

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Auflösung des letzten Arukone-Rätsels


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Finde den passenden Schlüssel Als Schulkind kennst du dich mit Schlüsseln schon gut aus. Du kannst also sicher der Rätselbiene Irmi helfen. Für die richtige Lösung verlosen wir wie immer Preise. Viel Spaß beim Lösen des Rätsels! KIKI  Schreibe die richtige Lösung per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at  oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Einsendeschluss: 28. September

Lustige Wiesentricks Die Natur zu beobachten ist immer ein gutes Mittel gegen Langeweile. Mit diesem Buch kannst du Dinge entdecken, die dir sonst vielleicht verborgen geblieben wären. Tiere und Pflanzen spielen die Hauptrolle und sind auch auf vielen bunten Zeichnungen gut zu sehen. Doch vorab gilt ein wichtiger Hinweis: Behandle die Tiere gut, sie sind kein Spielzeug. Viele von ihnen sind sogar geschützt und dürfen nicht gefangen werden. Sie in aller Ruhe zu beobachten ist natürlich schon erlaubt.

BALDUIN BAUM

Was krabbelt da? Ist dir schon einmal aufgefallen, dass viele Tiere, die sich am Boden fortbewegen, ganz unterschiedlich viele Beine haben? Keines von ihnen hat nur ein oder zwei Beinpaare. Alles, was drei Beinpaare hat, gehört zu den Insekten. Mit vier Beinpaaren bewegen sich Spinnentiere fort. Fünf und sechs Beinpaare kommen in der Natur nicht vor. Sieben Beinpaare haben Asseln und noch mehr Beinchen findest du bei Hundertfüßern oder Erdläufern.

Die meisten dieser Bodentiere sind lichtscheu und verstecken sich oft unter Steinen. Hebe einfach einen auf und schau drunter. Unterschiedliche Blattformen. Der Herbstwind fegt viele Blätter von den Bäumen. Sammle ein paar davon auf und versuche, sie den verschiedenen Bäumen zuzuordnen. Die Blätter, die neben den Eicheln am Boden liegen, sehen ganz anders aus als jene bei den Kastanien. In diesem Buch sind viele typische Blattformen, die es bei uns gibt, abgebildet. Für Freunde und Freundinnen der Natur gibt es noch viel mehr Anregungen in diesem Buch!

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Wiesentricks, Band 2. Naturentdecker-Buch von Florian Ryba für Kinder von 0 bis 100 Jahren. 30x30 cm mit festem Einband und vielen Illustrationen, € 24,-.

Tierisch gut  „Ein Kamel kann eine Woche ohne Wasser leben!“, erklärt der Lehrer. Darauf Max: „Das könnte ich auch, aber meine Mutter lässt mich nicht!“  Beim Besuch im Tiergarten fragt die Oma ihren Enkel Stefan: „Möchtest du auch so einen langen Hals wie die Giraffe haben?“ Da meint Stefan: „Beim Waschen nicht, aber bei der Mathematik-Schularbeit!“  „Wir kommen heute zu den Reptilien“, sagt die BiologieLehrerin. „Ein Reptil ist ein Lebewesen, das auf der Erde herumkriecht. Wer von euch kann mir ein Beispiel nennen?“ Rudi zeigt auf: „Mein kleiner Bruder!“  Manuela ist zum ersten Mal am Meer und beobachtet, wie die Möwen gemächlich auf den Wellen schaukeln. „Komisch“, sagt sie, „ich dachte immer, das Meer sei tief. Dabei geht es den Möwen gerade bis zum Bauch!“

KIKI-KONTAKT  Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

20. bis 26. September 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

20. SEPTEMBER

9.15  Heimat der Klöster (Dokumentation). St. Florian – ein Stift im Traunviertel. ORF III

Morgengedanken von P. Marian Kollmann, OSB., St. Paul im Lavanttal. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Maximilian in München. ZDF 10.30  Orientierung (Religion). „Österreich hilft Österreich“: Evangelisches Engagement im Burgenland. – Debatte um Sterbehilfe: Betroffene berichten. – Gast im Studio der „Orientierung“: Der Mediziner und Theologe Matthias Beck. ORF 2 10.30  Katholischer Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom. ORF III 19.40  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Schwebefähre in Portugalete, Spanien. Wenn Brücken Gondeln tragen. 3sat 22.55  Luthers Lieder (Dokumentation). Die 95 Thesen, der Kampf gegen das Papsttum, die Reformation: Fällt der Name Luther, dann sind die Assoziation zahlreich. Doch kaum jemandem ist bewusst, dass Luther neben alledem auch einer der erfolgreichsten Liedkomponisten Deutschlands war! 38 Lieder hat er gedichtet und komponiert, die auch jetzt noch, nach 500 Jahren, bekannt sind. arte MONTAG

21. SEPTEMBER

10.40  Spektakuläre Bauwerke (Dokumentarfilm). Der Kölner Dom. Ein historischer Rundgang in einer der bemerkenswertesten Kathedralen Deutschlands, der dritthöchsten Kirche der Welt. ServusTV 20.15  Rücken und Kopf – Schmerzfrei durch den Alltag (Dokumentation). Die Dokumentation zeigt, wie Schmerzpatienten dank neuer Behandlungsmethoden lernen, mit ihrem Leiden umzugehen. Denn der chronische Schmerz ist nicht mehr das Symptom einer Krankheit – er ist selbst die Krankheit. ORF III DIENSTAG

22. SEPTEMBER

20.15  Universum (Dokumenation). Wildes Griechenland – Der unbekannte Norden. ORF 2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Aufbruch ins Leben. „Werde, der du bist“, sagte der griechische Dichter Pindar. Wer die Entfaltung des eigenen Potenzials aus den Augen verliert, steht in der Regel irgendwann an. Dann bietet sich die Chance zur Umkehr. ORF 2

Mi 19.00  Stationen. „Sei heiter. Es ist gescheiter. Als alles Gegrübel: Gott hilft weiter. Zur Himmelsleiter werden die Übel.“ Theodor Fontanes Erkenntnis ist leichter gesagt als getan. Denn es ist eine große Kunst, mit Misserfolgen umzugehen, ohne daran zu zerbrechen. Benedikt Schregle trifft Menschen, die in der Krise nach Möglichkeiten für deren Bewältigung suchen. BR Foto: pixabay 23.10  Seeing Voices (Dokumentarfilm). Die ProtagonistInnen in Seeing Voices sind zwar gehörlos, aber ohne Worte sind sie deshalb wahrlich nicht: Die Gebärdensprache birgt ein Paralleluniversum voller Ausdruckskraft und Magie, das den meisten Hörenden unerschlossen bleibt. Ayse, Helene und die gehörlosen Mitglieder der Familie Hager vermissen weder Musik noch das Zwitschern der Vögel, schließlich haben sie es nie gehört, sehr wohl aber das Recht auf ihre Muttersprache. Diesen schmalen Grat zwischen der hörenden und der gehörlosen Welt meistern sie alle auf völlig unterschiedliche Weise – aber keineswegs leise. ORF 2 MITTWOCH 23. SEPTEMBER 19.40  Re: Der Jude und sein Dorf (Reportage). Was passiert in einem kleinen Ort, wenn jemand zurückkehrt, der an jene Zeit erinnert, in der Juden vertrieben und ermordet wurden? Nach 80 Jahren Exil in Argentinien besucht Hans Bär zum ersten Mal sein Heimatdorf. Mit 14 floh er mit der Mutter vor den Nazis. Nun reist er mit seinen Enkelinnen nach Wohnbach. Was ist aus dem Dorf geworden? Gibt es Menschen, die er noch kennt? arte 20.15  Grüner wird‘s nicht, sagte der Gärtner und flog davon (Komödie, D, 2018). Ein kauziger Gärtner, dessen Ehe nicht mehr rund läuft und der auch wirtschaftlich kurz vor dem Bankrott steht, verweigert sich eines Tages dem Alltag und entflieht mit seinem alten Doppeldecker-Flugzeug kurzerhand in die Lüfte. Auf seiner Flucht quer durch Deutschland landet er an skurrilen Orten. Glänzend besetzte Tragikomödie. ORF 2

Do 13.00  plan b: Die Reparatur-Revolution. Lieber kaufen statt reparieren? Elektrogeräte sind reine Wegwerfartikel geworden. Gegen diesen Trend stemmen sich immer mehr Menschen. Sie fordern das Recht auf Reparatur. „plan b“ zeigt, wie das Reparieren wieder attraktiv werden kann und alle davon profitieren: die Verbraucher, die Wirtschaft und die Foto: ZDF/Bock Umwelt. ZDFinfo DONNERSTAG

24. SEPTEMBER

23.10  Was werden die Leute sagen (Drama, NOR/D, 2017). Den Spagat zwischen zwei Welten beherrscht ein aus Pakistan stammendes und in Norwegen lebendes 15-jähriges Mädchen nur allzu gut. Zu Hause ist sie die traditionsbewusste Tochter pakistanischer Einwanderer, in ihrem Freundeskreis eine norwegische Jugendliche. Als ihr Vater sie mit einem Jungen antrifft, stürzt ihr Doppelleben zusammen. Ergreifendes und zugleich schockierendes Drama. arte FREITAG

25. SEPTEMBER

12.00  Blick in die Ewigkeit? Der Tod und das Danach (Dokumentation). Wir werden sterben. Jeder von uns. Doch was geschieht, wenn wir tot sind? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Fragen beschäftigen die Menschen seit eh und je. 3sat SAMSTAG

26. SEPTEMBER

9.20  Heimat Österreich (Dokumentation). Almleben auf der Gerlitzen. Das alte bergbäuerliche Leben ist hoch über dem Ossiachersee noch an vielen Orten lebendig, weil es hier noch Menschen gibt, die in diesen Traditionen bis heute einen tieferen Sinn sehen. ORF III 17.35  plan b: Waren bewahren (Reportage). Wege aus dem Wegwerf-Wahnsinn. ZDF Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. Imkerin aus Leidenschaft: Über Honig und Spiritualität. – Der Klang der Religionen und das Hören auf ihn. – Heilsames Zuhören: Die Telefonseelsorge. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Franz von Sales, Kaasgrabenkirche, Wien. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Der Engel der Geschichte.“ Anlässlich von Walter Benjamins 80. Todestag erinnert der evangelische Theologe und emeritierte Bischof Michael Bünker an den Philosophen, dessen Einfluss auf die moderne Philosophie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts enorm war. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Die Welt des Hörens. Die vielen Facetten einer Sinneswahrnehmung. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Wir und die anderen. Zur Geschichte von Feindbildern. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Giovanni Battista Pergolesi: „Stabat mater.“ Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Geschichten aus dem Lautsprecher. Wie entsteht ein Hörbuch? Do 16.40, Ö1. Logos. Eine jüdische Beisltour. „Gefillte Fisch und Soja-Latte.“ Koscheres Essen zwischen den jüdischen Feiertagen Rosch Haschana und Jom Kippur. Sa 19.05, Ö1. Giuseppe Verdi: „Nabucco.“ Oper. Sa 19.30, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Franziskus und die Synodalität.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

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BILDUNG

Bibelfesttage wollen Impuls für Pfarren sein Diözese Linz. Die Diözesanen

Bibelfesttage, die von 25. September bis 4. Oktober 2020 begangen werden, wollen in Erinnerung rufen, dass sich die Kirche inmitten von drei Bibeljahren befindet. Eröffnet werden die Bibelfesttage mit einer Sternwanderung am Greisinghof (27.9.), im Bildungshaus Schloss Puchberg findet eine Lesung statt, und im Mariendom geht es

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Takk-Danke! Zu Fuß auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim, Mi., 14. 10., 19 Uhr, Ref.: Lydia Neunhäuserer, Anmeldung erwünscht, spontan kommen möglich!  Handwerk für die Seele. Zur Ruhe finden, Mi., 14. 10., 16.30 bis 18 Uhr, Ref.: Isabella Fackler, Anmeldung erforderlich!

um die liturgische Feier des Wortes Gottes (2.10.). Am 3. Oktober um 18.15 Uhr ist im Mariendom Abschlussgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer. „Alle Pfarren sind eingeladen, sich an den Bibelfestwochen mit eigenen Aktionen zu beteiligen“, ruft Ingrid Penner vom Linzer Bibelwerk auf.  Ideen und die fixen Termine unter www.bibelwerk.at PENNER

Festival für Jugend, Arbeit und Musik Linz. Am Freitag, 25. September,

findet ab 9 Uhr am Ars Electronica Center Maindeck in Linz der „Jam Day“ statt. Der „Jam Day“ verbindet Elemente einer Arbeitsweltinfomesse mit gelebter Jugendkultur: Verschiedene Servicestellen mit Angeboten zu Berufsorientierung, Jobcoaching und Lehrlingsbetreuung stehen zur Beratung zur Verfügung, daneben gibt es interaktive Workshops und viele Möglichkeiten, seine eigenen Potentiale und Fähigkeiten kennenzulernen. Eingebettet sind die inhaltlichen Schwerpunkte in ein kulturelles

Der „Jam Day“ findet am Ars Electronica Maindeck in Linz statt. NICOLAS FERRANDO, LOIS LAMMERHUBER

Rahmenprogramm mit Jam Sessions, Poetry Slams & Livemusik mit österreichischen Bands am Abend. Das Rahmenprogramm sowie die Konzerte finden überwiegend draußen statt, die Work-

shops werden mit Berücksichtigung der gegebenen Umstände (Covid-19-Maßnahmen) drinnen stattfinden.  Weitere Informationen und Anmeldung für Workshops unter: www.jamday.at

KiZ-Angebot

Die Naturfabrik in Ahorn ist das natürliche Einrichtungshaus im Mühlviertel. Auf 800 m2 finden Sie Vollholzmöbel, Naturmatratzen, Textilien und viel Schlaf- sowie Wohnzubehör. Die Naturfabrik ist der Mühlviertler Fachhändler für alle, die sich für natürliche und regionale Einrichtungsprodukte interessieren.

Ein Produkt aus dem großen Angebot ist der Kräuterpolster. Der 40 x 26 cm große Kräuterpolster ist gefüllt mit einer speziellen Mischung aus acht BioKräutern. Der färbige Fotodruck macht das Kissen auch optisch sehr anregend. Drückt man das Kissen, entfaltet sich der angenehme Duft; sogar nach vielen

NATURFABRIK

Naturfabrik – einfach gesund leben Jahren geht dieser Effekt nicht verloren. Die KirchenZeitung verlost 4 Kräuterpolster. Schreiben Sie bis Fr., 25. 9., (KW: „Kräuterpolster“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Gut zu Fuß ein Leben lang, Do., 8. 10., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: Christine Roth.  Gitarren Kurs LON, für AnfängerInnen und QuereinsteigerInnen, die von vorne beginnen wollen, Fr., 9. 10., 15.30 bis 20.30 Uhr, Sa., 10. 10., 9.30 bis 16 Uhr, Ltg.: Walter Nimmerfall. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Frauen-Auszeit, Internationales Frauencafé, Gladys African Bistro, Roßmarkt 11, Sa., 10. 10. , 9.30 Uhr, Ltg.: Gladys Mühlböck, Anmeldung erbeten.  Modenschau mit Mode aus Fairem Handel, Kaffee und Mode, Di., 13. 10., 19 Uhr, Ltg.: Roswitha Lobe, Anmeldung erbeten. Ried, St. Franziskus  07752 827 42  Aktiv leben – dem Gehirn zuliebe, Erlebnisvortrag, Di., 13. 10., 18.30 bis ca. 20.30 Uhr, Ltg.: Mag. Gerda Delaunay, Anmeldung erbeten.  Die Perlen des Glaubens. Vom Reiz des Christentums, Mi., 14. 10., 19 Uhr, Ltg.: Dr. Stefan Schlager, Anmeldung erbeten. Seitenstetten, St. Benedikt  07477 428 85  Kunst vor Ort, Atelierbesuch im Oberen Mühlviertel und Bayern, Sa., 10. 10., 7.30 bis 17 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz des BZ St. Benedikt, 7.30 Uhr, Zustiegmöglichkeit um 8 Uhr bei der Autobahnraststätte in St. Valentin, Anmeldung erforderlich.  Frauenliturgie. Frauen feiern gemeinsam ihren Glauben, Mo., 12. 10., 19.30 bis 21 Uhr, Ltg.: Anna Rosenberger und Mag. Lucia Deinhofer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Bibel intensiv. Rom – Stadt der frühen Christen, Sa., 10. 10., 9 Uhr bis So., 11. 10., 12.30 Uhr, Ref.: Dr. Reinhard Stiksel, Anmeldung erforderlich.


24 Termine NAMENSTAG

Robert Janschek (28), Pastoraler Mitarbeiter im Seelsorgezentrum Lichtenberg. WWW.LINZER-FOTOBOX.AT

Robert (17. September) „Robert aus Linz, Hallo?“… „Robert aus Bregenz, Hallo“ ein Telefonat mit meinem Taufpaten, der in Vorarlberg wohnt, beginnt in der Regel so. Meine Eltern haben sich entschieden mir den Namen meines Onkels zu geben. Auch über die große Entfernung und wenige Treffen im Jahr, glaube ich, dass uns der gemeinsame Vorname, neben der Patenschaft, in besonderer Weise verbindet. Der Name verbindet aber nicht nur zwei Personen oder die Familie, sondern bindet uns durch die Feier der Taufe in eine größere Gemeinschaft ein. Der Hl. Robert Bellarmin war Jesuit, brillanter Wissenschaftler, Großinquisitor, Bewunderer und Kritiker Galileo Galileis, Apologet. Diese Person verbindet mich mit der christlichen Gemeinschaft aller Getauften. Seine Biografie zeigt mir auch, dass die Geschichte unseres Glaubens nicht schwarz-weiß zu denken ist und, dass wir aus der Vergangenheit für die Zukunft der Kirche lernen können.

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

FREITAG, 18. SEPTEMBER X  Engelhartszell. Heilungsabend, Haus Betanien, Hl. Messe, 18 Uhr, Heilungsgebet, bis ca. 21 Uhr, Anmeldung unbedingt erforderlich bei Gerlinde Hagmann, Tel. 0664 597 93 01. X  Ried im Innkreis. Orgelkonzert, Werke von Komponisten aus drei Jahrhunderten, die heuer – so wie Ludwig v. Beethoven – einen runden Geburtstag feiern, Stadtpfarrkirche, 18 Uhr, Renate Pumberger, Orgel. X  Vöcklabruck. Sprech-Café, für Frauen aus aller Welt, kath. Pfarrsaal, 16 bis 18 Uhr. SAMSTAG, 19. SEPTEMBER X  Adlwang. Heilungsgottesdienst Adlwang, Pfarrkirche, 13.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Beichtgelegenheit, 14 Uhr, Heilungsgebet, anschließend Hl. Messe. X  Eferding. Rittergeschichten auf der Schaunburg, Treffpunkt: Parkplatz oberhalb der Burgruine Schaunburg, 15 Uhr, Ersatztermin bei Schlechtwetter 26. 9., 15 Uhr. Falls Sie Interesse an einer Fahrgemeinschaft haben, bitten wir um telefonische Anmeldung in der Pfarrkanzlei unter Tel. 07272 22 41. Treffpunkt für die Fahrgemeinschaften ist am jeweiligen Tag um 14.40 Uhr bei der Stadtpfarrkirche Eferding. X  Engelhartszell. Unsere Worte haben Macht – Du bekommst, was du sagst!, Vertiefungstag, Beginn mit Hl. Messe, Haus Betanien, ab 9 Uhr, Ende ca. 21 Uhr, Anmeldung unbedingt erforderlich bei Gerlinde Hagmann, Tel. 0664 597 93 01. X  Feldkirchen a. d. Donau. ­Pesenbachklang, musikalisches Wandern ins wildromantische ­Pesenbachtal, Treffpunkt: Curhaus Bad Mühllacken, 14 Uhr, Schlechtwetterprogramm: musikalische ­Führung durch´s Curhaus Bad Mühllacken, ab 14 Uhr, Konzert beim Schlagerwirt, 16 Uhr. X  Hallstatt. Bergmesse am Hohen Wasserstollen, Salzberg Hallstatt, 12 Uhr (nur bei Schönwetter). X  Linz. DSG OÖ Bergmesse, ­Bischof-Neumann-Kapelle am Dreisesselberg, 11 Uhr, Ausgangspunkt: Parkplatz Dreisessel, Möglichkeit zur Einkehr und Tischreser-

X  Linz. Gottesdienst für Jubelpaare am So., 20. 9. um 14.30 Uhr im Mariendom mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck. SHUTTERSTOCK

vierung: Berg­gasthaus Dreisessel, Tel. 0049 85 56 350 oder info@ dreisessel.com, Veranstaltung findet nur bei Schönwetter statt, mit Diözesansportseelsorger Mag. Christian Zoidl. Anmeldung zur Messe im DSG-Büro unter 0676 87 76 34 21. X  Marchtrenk. Meister von gestern, heute und morgen, Konzert, Alte Pfarrkirche, 18 und 20 Uhr. SONNTAG, 20. SEPTEMBER X  Katsdorf. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­sprache, Pfarrkirche, 9 Uhr, mit Bruder Franz, anschließend Agape. X  Linz, Mariendom. Gottesdienst für Jubelpaare, 14.30 Uhr, mit Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, anschließend Domführung, Anmeldung bis 10. 9., Tel. 0732 76 10 35 11 oder E-Mail: beziehungleben@dioezese-linz.at X  Linz, Mariendom. Festliche Orgelmusik für zwei Orgeln, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel.

X  Marchtrenk. Salzburger ­ ockerl, Salzburger Meisterwerke N von Wolfgang Amadé Mozart, Alte Pfarrkirche, 17 und 19.30 Uhr. X  Ottensheim. „Anpacken, nicht einpacken! Für Gemeinschaft, die begeistert“, Lesung, Erzählungen und humorvolle Ermutigungen, Pfarre Ottensheim, 10.30 Uhr, mit Ferdinand Kaineder. X  Pettenbach. Bergmesse der KAB OÖ beim Friedenskreuz am Oberkaibling bei Pettenbach, Treffpunkt: Landgasthof Holzing, 10 Uhr, Wort-Gottes-Feier am Oberkaibling, 11 Uhr. X  Traun/Oedt. Festliches Konzert, Musik von Barock bis Pop, Jean-Joseph Mouret, Felix Mendelssohn Bartholdy, Hubert von Goisern, Andrew Lloyd Webber u. a., Pfarrkirche, 19 Uhr, mit dem Ensemble Musica Sonare, 3 Trompeten, Orgel und Pauken, Ltg.: Thomas Schatzdorfer, Reservierung mit Angabe der Personenzahl ist notwendig, Tel. 07229 911 46 oder E-Mail: eugen.brandstetter@liwest.at

AUSSTELLUNG – BASAR – FLOHMARKT – THEATER X  Ebensee. Umtauschbasar der Pfarre, Annahme: Mo., 21. 9., 9 bis 18 Uhr, Verkauf: Di., 22. 9., 9 bis 18 Uhr und Mi., 23. 9., 9 bis 12 Uhr, Einlass in den Saal jeweils max. 30 Personen, Nummernausgabe für den Verkauf Di., 22. 9., 7.30 Uhr, Rückgabe: Do., 24. 9., 13 bis 17 Uhr. X  Hartheim. Gedenkausstellung in der sala terrena, Donaulandschaften von Regensburg bis Bratislava, Torhalle Schloss Hartheim, von Dr. Helmut Schachner 1924–2015, er war gebürtiger Linzer und Träger der Kulturmedaille OÖ, Malrichtung: impressionistisch aus-

gerichteter Realismus, Ausstellung wurde bis 15. 10. verlängert, täglich 15 bis 18 Uhr, Besuch nach Vereinbarung möglich, Tel. 0676 316 37 79. X  Linz, St. Markus. Großer Bücherflohmarkt der Pfarre, Sa., 19. 9., 8 bis 17 Uhr. X  Linz. Albert Paris von Gütersloh und sein Sohn Wolfgang Hutter, Ausstellungsdauer: 16. 9. bis 30. 10., GALERIE-halle Linz, Mi., Do., 10 bis 18 Uhr und Fr., 10 bis 14, Tel. 0676 320 70 82. X  Linz. Der Besuch der alten Dame – Eine tragische Komödie, Theater Phönix, Premiere, 24. 9., 19.30 Uhr.

X  St. Georgen an der Gusen. Flohmarkt der Pfarre, Johann-Gruber-Pfarrheim, Sa., 19. 9., 7.30 bis 17 Uhr und So, 20. 9., 8 bis 12 Uhr, an beiden Tagen gibt es eine Modenschau, Sa., 10 und 15 Uhr, So., 10.30 Uhr. X  Weißkirchen. ARCHE ana.log, Gregor Pokorny, Ausstellung, Artist in Residence, Alte Leichenhalle, bis Di., 22. 9., täglich 9.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Di. und Do., bis 19 Uhr, Info: www.reinhard-jordan.at X  Wilhering. Führung durch die Stiftsausstellung, jeden Sonn- und Feiertag, 14 Uhr.


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Termine 25

17. September 2020

X  Wels, Herz-Jesu. Erstkommunion VS 6 Neustadt, Pfarr­kirche, 9.30 Uhr; Erstkommunion VS 7 Puchberg, Pfarrkirche, 11 Uhr. X  Wels, St. Johannes. Sonntag der Völker, Stadtpfarrkirche, 9 und 10.30 Uhr. X  Wolfsegg. Gottesdienst zur Feier der Ehejubiläen, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Anmeldung im Pfarrbüro. MONTAG, 21. SEPTEMBER X  Linz. Pandemiepolitik in Österreich – wie viel Demokratie ist noch drin?, Sozial-Stammtisch, CardijnHaus, 19 Uhr, mit Natascha Strobl. X  St. Thomas am Blasenstein. Vertrauensvoll den Wandel gestalten – Hoffnung, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Ingrid Penner. X  Wels. Was anders wirtschaften bedeutet, Zukunftsgespräch Bildungshaus Schloss Puchberg, 18 bis 21 Uhr, mit Sepp Wall-Strasser und Margit Angerlehner, ­Moderation: Ferdinand Kaineder. DIENSTAG, 22. SEPTEMBER X  Linz. „Anpacken, nicht einpacken! Für Gemeinschaft, die begeistert“, Lesung, Erzählungen und humorvolle Ermutigungen, Pastoralamt der Diözese Linz, großer Saal, 18 Uhr, Fragen und weitere Informationen bei Ferdinand Kaineder unter Tel. 0699 15 03 28 47. X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Andreas ­Peterl, Orgel. X  Vöcklabruck. Mit Leib und ­Seele singen, Mutterhaus der Franziskanerinnen Vöcklabruck, 18.30 bis 20 Uhr. MITTWOCH, 23. SEPTEMBER X  Enns, St. Laurenz. Basilika St. Laurenz in Lorch, die Lorcher Märtyrer, Buchpräsentation, Basilika, 19 Uhr, mit Mag. Otto Winkler. X  Frankenmarkt. Vortrag zum Thema „In Würde leben bis zuletzt“, Evangelische Kirche, 19.30 Uhr, mit MR OA Dr. Franz Reiner und DKGP Lisa Buchegger. X  Linz. Morgenmeditation, Urbi@ Orbi, jeden Mittwoch an Schultagen, 7 bis 7.30 Uhr, anschließend ein einfaches Frühstück. X  Linz. Handarbeitsrunde, Urbi@ Orbi, jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr, mit Irene Axmann. X  Linz. Serienmäßig gefertigter Buchschmuck in mittelalterlichen Drucken aus Augsburg, OÖ. Landesbibliothek, 19.30 Uhr, prästentiert von Dr. Caroline Zöhl. X  Schlägl. Führung, Schöpfungsgarten im Stiftsgarten, 14 Uhr, mit Josef Lugmayr, Anmeldung Tel. 07281 880 18 10. X  Schlägl, Führung, Beziehungsweg entlang der Mühl, 16 Uhr, mit Josef Lugmayr, Anmeldung Tel. 07281 880 18 10. DONNERSTAG, 24. SEPTEMBER X  Eberstalzell. Linzer Bibelkurs,

Spirituelle Erfahrung – Haltung – Missionarisches Bewusstsein – Hoffnung, Pfarrheim, 19 bis 21.30 Uhr, Begl.: Franz Kogler. X  Haag am Hausruck. Die Haager Gasthäuser und ihre guten Biere, Vortrag, 19.30 Uhr. X  Kremsmünster. „Mit dir rede ich nichts mehr!“, Gesprächsabend, P. Bernhard Eckerstorfer im Gespräch mit P. Johannes Pausch und Sr. Christine Rod über Konflikte und Versöhnung im Kloster und darüber hinaus, aus Anlass des neuen Buches „Mönchtum der Zukunft. Interviews zum Ordensleben“ von Bernhard A. Eckerstorfer, Stift, Kaisersaal, 19 Uhr. X  Linz. Biblische Geschichten stellen, mit Geschichten und Gesprächen die eigenen Potenziale entdecken, Urbi@Orbi, 18.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer. X  Ottnang am Hausruck. Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Alltag erfolgreich meistern, Pfarrzentrum St. Stephanus, 19.30 Uhr, Petra Eberharter, BSc MSc nutr. med. X  Pasching. Linzer Bibelkurs, Missionarisches Bewusstsein – Hoffnung, Pfarre Langholzfeld, 19 Uhr, Begl.: Reinhard Stiksel. X  Wels. Repair Café, hier kannst du deine defekten Geräte gemeinsam mit anderen reparieren, einiges an Werkzeug wird bereitgestellt, melde dich unbedingt an und teile uns mit, was du zum Reparieren hast, Treffpunkt Mensch und Arbeit, Anmeldung Tel. 07242 679 09 oder EMail: repaircafewels@gmx.at FREITAG, 25. SEPTEMBER X  Linz. Spielerunde, Urbi@Orbi, jeden Freitag, 14 bis 15 Uhr. X  Linz, Pöstlingberg. Missio-Wallfahrt für die Weltkirche, Treffpunkt beim Petrinum und gemeinsamer Kreuzweg zur Basilika, 16.30 Uhr, Rosenkranzgebet für den Frieden und die Mission, 17.30 Uhr, für alle, die beim Kreuzweg nicht mitgehen, Pilgerparkplatz am Pöstlingberg, Samhaberstr. 50, Hl. Messe, Basilika, 18 Uhr, Zelebrant: Missio-Diözesandirektoren Pfarrer Heinz Purrer und Pfarrer Virgil Zach, Gast: Kaplan Michael Lubega, weitere Infos: Missio Oberösterreich, Tel. 0732 77 26 76 11 45 oder E-Mail: ooe@missio.at X  Linz, St. Severin. Gedenkgottesdienst für P. Josef Parteder, Pfarrkirche, 15 Uhr, anschließend Agape. X  Vöcklabruck. Internationales Frauentreffen, „Willkommen im Kaffeehaus“, ehemaliges Cafe Winter, 17 bis 20 Uhr. X  Wilhering. Wilheringer Orgelherbst, Orgel-Improvisationskonzert, Stiftskirche, 19 Uhr, mit SophieVéronique Cauchefer-Choplin. SONNTAG, 27. SEPTEMBER X  Linz, Mariendom. Sonntag der Völker, „Gerechtigkeit“, Gestaltung druch die Volksgruppen, 10 Uhr. X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Konzertpremiere SAX OF(F) ON Vo-

lume 1, Werke von P. Glass, J. Cage u. a., 17 Uhr, Saxophonensemble E. Lapan, K. Szilagyi, T. Krittl, L. Felbermayer, Platzreservierung bitte unter kultur@linz-evang.at, Restplätze an der Abendkasse. X  Linz, St. Barbara Friedhof. Friedhofsführung mit Schwerpunkt Denkmäler, Treffpunkt Haupteingang, 14 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich, bei jedem Wetter. X  Maria Schmolln. Erntedankfestmesse, Pfarrkirche, 8.30 und 10.30 Uhr. X  St. Leonhard/Pucking. Konzert zur Erhaltung der Kirche, Lieder zum Genießen mit Bildern von Stefan Grundner, Landscape Photography, Wallfahrtskirche, 18 Uhr, mit der Musikgruppe BauchGfühl. X  Tragwein. Bibelfest mit Sternwanderung zum Greisinghof, Möglichkeit, auch an einer Führung durch den Bibelgarten am Greisinghof teilzunehmen sowie biblische Tänze und die Bibelausstellung im Bildungshaus kennenzulernen, 14 bis 17.30 Uhr, Begl.: Ingrid Penner, Mag. P. Hans Eidenberger SM. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Vöcklamarkt. Deutsche Bauernmesse von Annette Thoma, Originalzwischenspiele von Tobi Reiser, für gemischten Chor, Hackbrett, Zither, Harfe, 2 Violinen, Flöte, Gitarre und Kontrabass, Pfarrkiche, 8.30 Uhr, Chor und Instrumentalensemble der Pfarre Vöcklamarkt. X  Wels, St. Johannes. Erstkommunion, Stadtpfarrkiche, 10.30 Uhr.

EHEVORBEREITUNG

Partnerkurs für Brautpaare

X  Braunau, St. Stephan. Pfarrhof, Sa., 26. 9., 9 bis 18 Uhr. X  Linz, Marcel Callo. Pfarre, Sa., 26. 9., 9 bis 18 Uhr. X  Reichersberg. Stift, Sa., 26. 9., 9 bis 18 Uhr. X  Ried im Innkreis. Bildungszentrum Franziskushaus, So., 27. 9., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

AUSSAATTAGE 21. 9.: Blüte bis 17, ab 18 Blatt 22. 9.: Blatt 23. 9.: Blatt bis 10, und 19 bis 22, ab 19 Frucht 24. 9.: Frucht Pflanzzeit Ende 20 25. 9.: Frucht bis 17 26. 9.: -- 27. 9.: --- Wurzel ab 13 Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr A Lesereihe II SONNTAG, 20. SEPTEMBER 25. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jes 55,6–9 L2: Phil 1,20ad–24.27a Ev: Mt 20,1–16a MONTAG, 21. SEPTEMBER Hl. Matthäus, Apostel und Evangelist. L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 9,9–13 DIENSTAG, 22. SEPTEMBER Hl. Mauritius und Gefährten, ­Märtyrer der Thebäischen Legion. L: Weish 3,1–9 Ev: Mt 10,28–33 L: Spr 21,1–6.10–13 Ev: Lk 8,19–21 MITTWOCH, 23. SEPTEMBER Hl. Pius von Pietrelcina (Padre Pio), Ordenspriester. L: Spr 30,5–9 Ev: Lk 9,1–6 L: Gal 2,19–20 Ev: Mt 16,24–27 DONNERSTAG, 24. SEPTEMBER Hl. Rupert und hl. Virgil, Bischöfe von Salzburg, Glaubensboten. L: Hebr 13,7–10.14–17 oder Sir 44,1–2.3b–4.7.10.14–15 Ev: Joh 12,44–50 L: Koh 1,2–11 Ev: Lk 9,7–9 FREITAG, 25. SEPTEMBER Hl. Niklaus von Flüe, Einsiedler, Friedensstifter. L: Röm 14,17–19 Ev: Mt 19,27–29 L: Koh 3,1–11 Ev: Lk 9,18–22 SAMSTAG, 26. SEPTEMBER Hl. Kosmas und hl. Damian, Ä ­ rzte, Märtyrer in Kleinasien. MarienSamstag. L: Weish 3,1–9 Ev: Mt 10,28–33 L: Koh 11,9–12,8 Ev: Lk 9,43b–45 SONNTAG, 27. SEPTEMBER 26. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ez 18,25–28 L2: Phil 2,1–11 Ev: Mt 21,28–32 X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise STENOGRAMM  Aktion. Die Katholische Jugend der Region Ennstal nutzt jedes Jahr die Zeit rund um den Weltfriedenstag am 21. September, um mit verschiedensten Aktionen auf dieses wichtige Anliegen aufmerksam zu machen. Heuer wendet sich das Projektteam besonders an Schulen. Zielgruppe sind Schüler/innen von 6 bis 19 Jahren. Unter dem Motto „#Frieden geht uns alle an“ werden Lehrpersonen eingeladen, in der Woche vom 21. bis 25. September eine Unterrichts-Einheit zum Thema Frieden zu gestalten. Dazu stellt das Team Stundenbilder und Unterrichts-Materialien entsprechend der jeweiligen Schulstufe online zur Verfügung. Diese können unkompliziert von der Website

Ferdinand Kaineder, einstiger Medienmann der Diözese Linz und der Ordensgemeinschaften, stellt im Pastoralamt sein neues Buch „Anpacken, nicht einpacken! Für eine Gemeinschaft, die begeistert“ vor. Die KirchenZeitung hat das Buch bereits besprochen (Ausgabe 34/2020) und ist auch Partner der Veranstaltung. In dem sehr persönlichen Buch zieht Kaineder anhand der Begriffe „vernetzen“, „verstehen“, „mitmachen“ und „Freiräume“ eine Art „Summe“ seines bisherigen Wirkens und seiner Erfahrungen in der kirchlichen Arbeit und leitet daraus Lehren für die Zukunft ab.

werden.

KLEINANZEIGE

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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„Anpacken, nicht einpacken“

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17. September 2020

 Lesung, Erzählungen und Humorvolles mit Ferdinand Kaineder, 22. September 2020, 18 Uhr, Pastoralamt der Diözese Linz, Großer Saal, 4. Obergeschoß, Kapuzinerstraße 84, Linz

Ferdinand Kaineder ARCHIV KIZ

 Enns - St. Laurenz. Otto Winkler, jahrzehntelang Kustos der Lorcher Basilika, und Elisabeth Schiffkorn haben den Kirchenraum und ganz besonders die abenteuerliche Geschichte der Lorcher Martyer in das Zentrum ihres Buches gestellt, das am 23. September 2020 um 19 Uhr in der Basilika präsentiert wird.

 KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Im Reviergebäude der KZ-Gedenkstätte Mauthausen wird am 22. September 2020 um 16 Uhr die Wanderausstellung „Geh-Denk-Spuren 2020“ eröffnet. Die Schau beschäftigt sich mit den Todesmärschen jüdischer Häftlinge von Mauthausen nach Gunskirchen im Jahr 1945.

 Besprechung folgt

 Infos unter Tel. 0676 877 66 36 70

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

PREISVERGLEICH DER ARBEITERKAMMER

So spart man beim Schulartikel-Einkauf Füllfeder, Zirkel, Zeichenblock, Hefte und Farbkasten ... für den Start des Nachwuchses ins Schulleben sind das nicht nur wichtige Begleiter, sondern kosten oft richtig viel Geld. Damit die Ausgaben für die Anschaffungen nicht ausufern, sollte man sich gut informieren und die Preise vergleichen.

D

er AK-Konsumentenschutz hat die Preise von 61 Schulartikeln erhoben. Für einen Erstklässler gibt man zwischen 57 und 101 Euro aus. Für eine Mittelschule liegen die Preise zwischen 80 und 172 Euro. Wer auf das „Abklappern“ verschiedener Geschäfte verzichten

möchte, kann die Bedarfsliste der Schule im Lieblingsgeschäft abgeben und fertig zusammengestellt abholen (z. B. Büroland Wiesmayr, Gabauer e.U., Kukral, Interspar, Libro, Maximarkt, Müller, Pagro, H. Scheinecker und Winkler Markt) oder vor Ort gemeinsam mit dem Personal zusammenstellen lassen, wie bei Pro Kaufland und Thalia. Das Service und die Beratung des Papierfachhandels sollte man auf jeden Fall nutzen. Einen Preisvergleich der Warenkörbe für die erste Klasse Volksschule und Mittelschule bei 12 Anbietern finden Sie auf der AK-Homepage ooe.arbeiterkammer.at.

TIPP: Auch wenn die bekannten Markennamen wie „Jolly“ oder „Dürer Hase“ beim Schulartikeleinkauf als Erste ins Auge springen, ein Preisvergleich mit preiswerteren Alternativprodukten lohnt sich ebenso wie das Nutzen von Sonderangeboten.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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17. September 2020

Kirche in OÖ & Werbung 27

Personalveränderungen in den Pfarren und in der Diözese

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Mag. P. Georg Bakowski OFM wird als Pfarradministrator in Franking und Haigermoos entpflichtet. KonsR Mag. Rudolf Jachs wird als Pfarrer von Wolfern und Maria Laah entpflichtet und tritt in den dauernden Ruhestand. Ihm folgt GR Dr. Innocent Nwafor, Priester der Diözese Awka/Nigeria nach. Mag. August Aichhorn, Pfarrer in Pregarten, wird zum Dechant im Dekanat Pregarten ernannt. KonsR Mag. Johann Fehrerhofer, Pfarrer in Bad Kreuzen und St. Thomas am Blasenstein sowie Pfarrmoderator von Pabneukirchen, wird für weitere 5 Jahre als Dechant bestätigt. GR Mag. Markus Klepsa, Pfarrer in Eggelsberg, Geretsberg, Moosdorf sowie Pfarrmoderator von Hochburg und Maria Ach, wird zusätzlich zum Pfarrprovisor von Franking bestellt. Alex

Bukenya Matovu tritt sein Pastorales Einführungsjahr in WelsHl. Familie an. Kap.-Kan. Mag. Markus Menner, Pfarrer in Ostermiething, Pfarrprovisor von Tarsdorf und St. Radegund, wird zusätzlich zum Pfarrprovisor von Haigermoos sowie Riedersbach und St. Pantaleon bestellt. Fremdsprachige Seelsorge GR P. Antun Hajmiler OFM wird als Seelsorger der kroatischen Seelsorge entpflichtet und kehrt nach Kroatien zurück. P. Vjekoslav Lazić OFM wird zum Leiter der Kroatenseelsorge bestellt. Weiters wird Fra Andreo Matanović OFM als Seelsorger der Kroatenseelsorge bestellt. Franziskanerprovinz Austria GR Mag. P. Alois Kitzbichler OFM wird zum Pfarrmode-

rator von Kronstorf und EnnsSt. Laurenz in Zusammenarbeit mit Pfarrassistent MMag. Dr. Harald Prinz bestellt und zugleich als Pfarradministrator von Kronstorf entpflichtet. Mag. P. Markus Schlichthärle OFM, Pfarradministrator in Enns-St. Marien, wird als Pfarrmoderator von Enns-St. Laurenz entpflichtet. Stift Schlägl H. Mag. Vitus Glira OPraem, Diözesanjugendseelsorger, wird zusätzlich zum Kurat von Rohrbach bestellt. Stift Wilhering KonsR Mag. P. Paulus Nimmervoll OCist wird als Kurat in Gramastetten entpflichtet und tritt in den dauernden Ruhestand. KonsR P. Meinrad Brandstätter OCist wird als Kooperator von

Traberg und Zwettl an der Rodl entpflichtet und kehrt in das Stift Wilhering zurück. Mit 1. Oktober 2020 wird KonsR P. Josef Eßl OMI als Pfarrer in Steyr-Resthof entpflichtet und tritt in den Ruhestand. P. Ransom Pereira SFX, Pfarradministrator von Steyr-St. Michael, Steyr-Heilige Familie und Expositur Steyr-St. Anna, wird zusätzlich zum Pfarradministrator von Steyr-Resthof bestellt. Stift Kremsmünster Mag. P. Franz Ackerl OSB, Pfarradministrator von Vorchdorf, wird zusätzlich zum Pfarradministrator von Kirchham bestellt. Sein Vorgänger KonsR P. Burkhard Berger OSB kehrt in das Stift Kremsmünster zurück.  Die Einsatzorte der Neupriester finden sich auf den Seiten 8 und 9.

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28 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

17. September 2020

Buchtipps für Sie

Quer durch das Bücherregal Von Krimispannung bis zum wissenschaftlichen Symposium macht die KiZ-Redaktion auf eine Reihe von Neuigkeiten auf dem Buchmarkt aufmerksam.

Lebensmelodien auf vier Saiten Daniel Hope, Nigel Kennedy, Gidon Kremer, Yehudi Menuhin sind die klingenden Namen, die in dem Büchlein „Lebensmelodie auf vier Saiten“ vereint sind. Passend zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven hat der Benno-Verlag ein Buch und eine CD herausgebracht, in der sich alles um die Violine dreht. Die Aufnahmen mit Yehudi Menuhin sind im Jahr 1953 entstanden. Zu hören ist das Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61 mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler. Menuhin besticht durch seinen warmen Geigenklang, technische Perfektion und Intensität; auch manch klangliche Unebenheit wird erlaubt – das mindert nicht die Qualität dieser wertvollen historischen Aufnahme. – Das Büchlein bringt Fotos mit Anekdoten, Geschichten und Gedichten, die sich um die Geige drehen. Interessant, welche Rolle die Geige im Leben von Nigel Kennedy, Daniel Hope und Gidon Kremer spielt. „Ein Künstler erweckt die Violine zum Leben und lässt sie singen, und das mag ihre vornehmste Aufgabe sein, als Brücke zwischen dem einen und den vielen“, wird Yehudi Menuhin zitiert. Zum Nachdenken auch ein Zitat von Charly Chaplin: „Wie das Geige- und Klavierspielen, erfordert auch das Denken täglich Übung.“ Wie wahr! ELLE Lebensmelodien auf vier Saiten, Buch und CD, Daniel Hope, Nigel Kennedy, Gidon Kremer, Yehudi Menuhin u. a., Verlag Benno, erhältlich bei VIVAT, € 16,95.

KirchenZeitung Diözese Linz

Friedhofskrimi. Dass man es auf einem Friedhof mit Toten zu tun hat, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Wenn aber am Friedhof von St. Oswald bei Freistadt plötzlich Leichen auf einem Grab drapiert werden, dann ist das ein Fall für den Linzer Chefinspektor Oskar Stern – und Ausgangspunkt des neuen – natürlich frei erfundenen – Mühlviertelkrimis von Eva Reichl. Dass sich der geerdete Polizist Stern neben seinen Ermittlungen, die ihn auch zur Wallfahrtskapelle Maria Bründl führen, auch um Personalfragen in seinem Team und eine Katzenbande zuhause kümmern muss, macht es für ihn nicht leichter. Für die Leser/innen freilich sind so nicht nur die überraschenden Wendungen im Mordfall spannend. Fazit: Gelungene Unterhaltung für ruhige Stunden. NIE Eva Reichl: Mühlviertler Grab. Kriminalroman, Gmeiner-Verlag, 348 Seiten, € 14,–.

Filmkunde. Zu den großen Filmklassikern des 20. Jahrhunderts gehört „Der dritte Mann“ von Carol Reed. Irgendwie kennt jeder etwas von dem Film – und wenn es nur die Zither-Melodien von Anton Karas sind. Insider wissen auch von der zynischen Kukucksuhren-Rede des Bösewichts Harry Lime am Wiener Riesenrad oder der genialen Kammeraarbeit von Robert Krasker. Aber wie kam es dazu, dass sich der Schriftsteller Graham Greene diese Geschichte im bombenzerstörten Nachkriegswien ausdachte? Welche Rolle spielte der aus Österreich-Ungarn stammende Produzent Alexander Korda? Und wie kann man Harry Limes Schiebergeschäfte heute verstehen? Mit seinem Einführungsbuch ist dem aus Oberösterreich stammenden Filmexperten Bert Rebhandl ein informativer und analytischer Wurf gelungen. NIE Bert Rebhandl: Der dritte Mann. Die Neuentdeckung eines Filmklassikers. Czerninverlag, 128 Seiten, € 20,–.

Politik. Die Frage, wie christlich-sozial die neue ÖVP noch ist, wird allgemein sehr unterschiedlich beantwortet. Der vorliegende, aus der Politischen Aka-

demie der ÖVP selbst stammende Sammelband vereint 21 Beiträge – zum Teil direkt von ÖVP-Vertretern, zum Teil von Wissenschaftlern, darunter auch renommierte Theologen und Bischof Benno Elbs. Verwunderlich ist aber, dass es keinen erkennbar auf die Katholische Sozialakademie zurückgehenden Beitrag gibt, dafür aber einen des wirtschaftsliberalen Philosophen und Priesters Martin Rhonheimer, der die Meinung vertritt, aus der kirchlichen Soziallehre könne man nichts Eindeutiges für die politische Praxis ableiten. NIE Rausch/Varga (Hrsg.): Christlich-soziale Signaturen. Grundlage einer politischen Debatte. edition noir, 452 Seiten, € 14,90.

Die Grabeskirche in Jerusalem. Die Grabeskirche ist nicht nur verwinkelt, sondern auch verwirrend. Sechs unterschiedliche Glaubensgemeinschaften haben Rechte an Altären und Kapellen und die Baugeschichte reicht zurück bis in die Zeit von Kaiser Konstantin. Der Franziskaner P. Gregor Geiger führt verständlich durch das Gotteshaus und übersieht auch die spirituelle Bedeutung der Kirche nicht. Die Bilder (die meisten von P. Petrus Schüler OFM) lenken den Blick auch auf Details, denen man im Gewühl der Pilger/innen zumeist nicht die nötige Aufmerksamkeit schenkt. J.W. Gregor Geiger, Petrus Schüler: Die Grabes- und Auferstehungskirche in Jerusalem. Kunstverlag Josef Fink, 72 Seiten, € 5,–.

Aufeinander zugehen. Christliche und muslimische Geschichten, Lieder und Ideen für die interreligiöse Begegnung in Kindergärten und Schulen hat ein Autorenteam in Buch und CD zusammengefasst. Interessierte Pädagog/innen können sich damit auf eine Entdeckungsreise in die Welt der christlichen und muslimischen Religionsgemeinschaften machen. Die gemeinsamen Wurzeln und die Unterschiede der beiden Religionen werden in diesem Buch anschaulich erklärt. ELLE

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Reinhard Horn, Aufeinander zugehen – gemeinsam Schätze teilen. Kontakte Musikverlag, 128 Seiten, € 19,80.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

17. September 2020

KULTURLAND

Der Chor Ad Libitum kommt am 3. und 4. Oktober nach Linz und singt im Mariendom.

GREGOR MAYRHOFER

Leidenschaft für die Musik Es geht um Leidenschaft für die Musik – und den Menschen: Ein spannendes Programm bieten die Benefizkonzerte im Mariendom mit dem Chor Ad Libitum unter der Leitung von Heinz Ferlesch und dem Ensemble Pro Brass.

Heinz Ferlesch leitet den Chor Ad Libitum. Bereits im Sommer hatte der Chor etliche Auftritte. Er zählt zu den besten Chorensembles des Landes.

ELISABETH LEITNER

NINI TSCHAVOLL

„La Passione“ ist der Titel der Benefizkonzerte, die am 3. und 4. Oktober um 20.30 Uhr im Linzer Mariendom stattfinden. Um die Passion im Sinne einer Leidenschaft geht es im Programm. „Die Leidenschaft des Menschen, mit allen positiven, aber auch unschönen Momenten liegt als Programm-Idee zugrunde“, erklärt Chorleiter Heinz Ferlesch. Die Kompositionen, die das hörbar machen, sind etwa die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel, Pirchners Fire-Water-Music, Allegris Miserere und die Sternenmusik von Eric Esenvalds. Musik in Corona-Zeiten. Der Chor Ad Libitum und das Ensemble Pro Brass – beide Ensembles zählen zu den Meistern ihres Fachs – werden bei diesen Konzerten im Mariendom ihre Zusammenarbeit aus früheren Zeiten fortführen: „Beide bringen ihre Luftsäule zum Schwingen – Blechinstrumente und Singstimme passen sehr gut zusammen“, sagt dazu Ferlesch. Dass in Zeiten von Corona beide Ensembles vor großen Herausforderungen stehen, ist allen Beteiligten klar. Ferlesch: „Wir halten natürlich alle Sicherheitsbestimmungen wie Maskenpflicht und Hygiene-Vorschriften ein. Das Abstandhal-

ten von 1,5 Meter der Chormitglieder zueinander wird auch positiv wahrgenommen, es stärkt das selbstverantwortliche Singen!“, ist seine Erfahrung. Das beliebte Orientieren an der Stimme des Nachbarn bzw. der Nachbarin geht dann kaum mehr, für viele Chorsänger/innen wird das ein neues Chor-Erlebnis. Kreativität und Solidarität. Mit Blick auf die Chorlandschaft meint Ferlesch, dass nun viel Flexibiliät, Kreativität und Solidarität gefordert sei. Oft müssen neue Proberäume gesucht und Probentage verlegt werden. Aber: „Wir wollen alle, dass es weitergehen kann. Die Musik hat uns so viel geschenkt, wir spüren auch die Verantwortung der Musik gegegenüber.“ Und: Musizieren und Singen ist immer auch ein sozialer Akt. „Für viele ist das Singen ein Fix- und Höhepunkt in der Woche: Es geht daher um die Musik und den sozialen Aspekt.“ Ferlesch hat schon im Juni zu proben begonnen, im Sommer gab es einige Auftritte: „Die schlechteste Alternative wäre, nichts zu versuchen!“ Auf das Konzert im Mariendom freut er sich schon: „Es ist eine wunderschöne Kirche!“ Der Erlös der Benefizkonzerte geht an ProMariendom. X  Mit KiZ-Vorteilscard gibt es 10 % Ermäßigung.

n Tag des Denkmals: Klangdenkmal in Ranshofen. Das traditionell stattfindende Orgelkonzert am Tag des Denkmals, dem 27. September, findet auch heuer statt: Klaus Sonnleitner präsentiert um 18 Uhr in Ranshofen Musik von Antonio Vivaldi, Bernardo Pasquini, Wolfgang Ebner, Johann Ludwig Krebs und Justinus Heinrich Knecht. Sonnleitner ist Chorherr und Stiftsorganist an der berühmten „Brucknerorgel“ des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian und somit ein Nachfolger Anton Bruckners. Mit dem Erlös des Orgelkonzerts in Ranshofen soll das noch fehlende Trompetenregister der neuen Orgel auf der Westempore finanziert werden. n Tag des Denkmals: Führung ins Priesterseminar. Eine interessante Kombination bieten das Lentos, das Kunstreferat und das Priesterseminar: Nach der Kuratorinnenführung durch die Ausstellung von Josef Bauer im Lentos gibt es einen Spaziergang ins Priesterseminar. Dort werden ab 17.15 Uhr im Altarraum der Kirche die künstlerische Gestaltung von Josef Bauer und im ersten Stock seine Ausstellung gemeinsam besichtigt. Hubert Nitsch wird durch das Priesterseminar führen. n Tag des Denkmals: Gespräch in Garsten. Unter dem Stichwort „Arbeit im/am Denkmal: Kunst – Denkmal – Seelsorge“ findet nach dem Erntedank-Gottesdienst um 11 Uhr ein Gespräch mit Stefan Grandy, Theologe und Pfarrassistent der Pfarre Garsten, der seit 34 Jahren als Seelsorger in Garsten tätig ist, und Ulrike Parzmair-Pfau, Kunsthistorikerin im Bundesdenkmalamt, Abteilung für Oberösterreich, mit Martina Gelsinger, Kunstreferat/Diözesankonservatorat der Diözese Linz statt.


30 Personen & Dank

17. September 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE

DANK

GLÜCKWUNSCH

n Am 22. September 2020 feiert KonsR P. Dr. Franz Kerschbaummayr SM vom Orden der Marianisten, Religionsprofessor in Ruhe, seinen 90. Geburtstag. Er stammt aus Unterweißenbach, feierte 1954 die Ordensprofess und wurde 1961 zum Priester geweiht. Er war dann Religionsprofessor in Wien und übernahm nach seiner Pensionierung ab 1998 seelsorgliche Aufgaben in Unterweißenbach (bis 2007) und Kaltenberg.

n Barmherzige Schwestern – Krankenhaus Ried. Krebspatient/innen, die nach einer Chemotherapie ihre Haare verloren haben, erhalten am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried seit kurzem selbst genähte, gestrickte oder gehäkelte Kopfbedeckungen. Dabei handelt es sich um Spenden der Initiative „Onkomütze – Österreich“ – als Zeichen der Solidarität mit Betroffenen und Symbol der Verbundenheit. Jährlich erkranken in Oberösterreich ca. 6.000 Menschen an Krebs.

n Im Rahmen der Aktion „Leser/innen werben“ verloste die KirchenZeitung mit „Biblische Reisen“ eine fünftägige Kulturreise für zwei Personen nach Wien. Aus den zahlreichen Teilnehmer/innen wurde Herr Georg Baier als Gewinner gezogen. Wir gratulieren sehr herzlich!

n Am 22. September 2020 vollendet KonsR Alfons Einsiedl, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Ohlsdorf, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Buchkirchen bei Wels und wurde 1966 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in St. Agatha, Haid, Wels-St. Josef und Großraming war er von 1975 bis 2008 Pfarrer in Ostermiething. Von 1987 bis 2008 war Alfons Einsiedl auch Dechant des Dekanates Ostermiething. Er steht als Kurat im Dekanat Gmunden für Aushilfen zur Verfügung.

Angela Huber (links) und Primarius Dr. Ernst Rechberger von der Onkologischen Tagesklinik (rechts) sagen Claudia Leeb (Onkomütze Österreich) für ihren Einsatz Danke. KH BHS RIED

IM GEDENKEN Am 7. September 2020 ist der Salesianer Don Boscos P. Johann Stummer SDB im 87. Lebenjahr nach schwerem Leiden in Amstetten verstorben. Der gelernte Steinmetz stammt aus Altenfelden und hatte 11 Geschwister, 1966 empfing er die Priesterweihe und war lange Zeit in Wien und Linz-Don Bosco als Kaplan, Religionslehrer und Jugendseelsorger tätig. Bekannt ist P. Stummer für die Gründung und Leitung von Ferienhäusern in Alkoven und St. Martin im Mühlkreis, die unter der Bezeichnung „Don Bosco Ranch“ Berühmtheit erlangten. 2004 kam P. Stummer als Direktor in die Salesianerniederlassung nach Oberthalheim, 2018 nach Amstetten.

n Steyr. Die Goldhaubenfrauen von Steyr haben – wie in vielen Gemeinden Oberösterreichs – Kräuterbuschen gebunden, die beim Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche am Maria Himmelfahrtag gesegnet wurden. Die Festmesse, die Father Jonathan aus Ghana zelebrierte, wurde musikalisch von Musikschuldirektor Peter Häusler und seiner Familie mitgestaltet. Anschließend wurden die Kräuterbuschen an die Messbesucher/ innen und Passantinnen und Passanten verteilt. Die freiwilligen Spenden von 840,–Euro, die die Aktion erbrachte, übergab Goldhauben-Obfrau Pauline Leitner an Sr. Hildegardis Hurnaus als Vertreterin der Stadt­ pfarre. LUDWIG HINTERPLATTNER

Georg Baier aus Utzenaich gewann die Kulturreise. PRIVAT

DANK n Wolfern. Die Pfarre bedankte sich kürzlich im Rahmen eines Festgottesdienstes bei ihrem Pfarrer Rudolf Jachs für die 44 Jahre, in denen er als Priester in Wolfern tätig war. Mit 81 Jahren geht er nun in den Ruhestand. Auch Bürgermeister Karl Mayr und Landeshauptmann Thomas Stelzer, der mit seiner Familie in Wolfern lebt, schlossen sich dem Dank an und brachten in ihren Ansprachen die Wertschätzung gegenüber Pfarrer Jachs zum Ausdruck. PRIVAT

n St. Florian am Inn. Nach 30 Jahren als Diakon zieht sich Wolfgang Zopf nun von seinem Dienst zurück. In seiner Amtszeit als Diakon und ehrenamtlicher Pfarrverantwortlicher hat er sich mit ganzer Kraft der Pfarre gewidmet. Sein Wirken hat er mit großer Bescheidenheit ausgeübt. Die Pfarre dankte ihm und seiner Familie ganz herzlich für seinen Dienst. Ein großes Anliegen war es ihm, die Kinder der Pfarre auf den Weg zu Gott zu führen. Die große Anzahl der Ministranten, die bei den Gottesdiensten mithelfen, zeigen den großen Erfolg dieses Einsatzes. PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

17. September 2020

Moria Österreich lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen ab! Das stimmt absolut nicht. Die größere Regierungspartei ist dagegen, dass diesen Menschen, die aus Not und Elend geflohen sind, geholfen wird. Sie nennen sich zwar christlich-sozial, können das aber mit Sicherheit nicht einmal buchstabieren. Wir leben wie die Maden im Speck und sind nicht bereit, zu teilen. Ich bin sicher nicht der Einzige in Österreich, der sich für eine derartige Ignoranz und Überheblichkeit schämt. (...) Schande über diese Politiker. Ich finde es auch nicht sehr klug, wenn sich kirchliche Würdenträger mit diesen Menschen abbilden lassen. FRIEDRICH KÜHLEITNER, AURACH A. H.

„Solidarität, ethisches Handeln und Menschlichkeit sind Grundwerte unserer Gesellschaft. Den Ärmsten der Armen zu helfen ist Pflicht. „Grundlage unserer Politik ist das christlich-humanistische Menschenbild.“ (ÖVPGrundsatzprogramm 2015) Argument des ÖVP-Außenministers Alexander Schallenberg in der ZIB 2 am 9. September 2020: „Wenn wir z. B. einige achtjährige, kranke Mädchen aus dem abgebrannten Flüchtlingslager Moria nach Österreich holen, kommen Hunderte kranke

Kinder sogleich nach und dann auch junge Kriminelle. Darum nehmen wir auch nicht ein einziges krankes Kind auf.“ Welche Herzensverhärtung! Wir erkennen die ÖVP und das Christliche in ihr nicht mehr. Wir fordern unsere Regierung zu menschlichem Handeln auf! MMAG. HELMUT AUSSERWÖGER, GABRIELE HOFER-STELZHAMMER, MAG.ª CHRISTINE TRÖBINGER, MARIA ZACHHALMEL, BAKK, DR. WILHELM ACHLEITNER

(...) Den Gegensatz (in der politischen Ethik, Anm.) hat der Soziologe Max Weber in seiner Schrift „Politik als Beruf“ so umschrieben: „Wir müssen uns klarmachen, dass alles ethisch orientierte Handeln unter zwei voneinander grundverschiedenen, unaustragbar gegensätzlichen Maximen stehen kann: es kann ‚gesinnungsethisch‘ oder ‚verantwortungsethisch‘ orientiert sein. Nicht dass Gesinnungsethik mit Verantwortungslosigkeit und Verantwortungsethik mit Gesinnungslosigkeit identisch wäre. Davon kann keine Rede sein. Aber es ist ein abgrundtiefer Gegensatz, ob man unter der gesinnungsethischen Maxime handelt – religiös geredet: ‚Der Christ tut recht und stellt den Erfolg Gott anheim‘ – oder unter der verantwortungsethischen:

dass man für die (voraussehbaren) Folgen seines Handelns aufzukommen hat.“ Wer jetzt im Gefolge der Mehrfach-Brandstiftung im griechischen Flüchtlingslager Moria wieder lautstark die vermehrte Aufnahme von Migranten fordert, möge sich selber fragen, ob er damit nicht vielleicht doch rein gesinnungsethisch ag(it)iert. DR. JOHANN HAHN, PERG

Kann mir jemand erklären, warum wir in Europa so viel Energie in die Flüchtlings- und Asylfrage stecken und endlos über Verteilungsquoten diskutieren, warum wir uns in Europa in sogenannte „Gutmenschen“ und „Hartherzige“ auseinanderdividieren lassen und uns gegenseitig der Unmenschlichkeit bezichtigen, statt über die unmenschlichen Strukturen, die autokratischen Regime und die machtund besitzbesessenen Herrscher dieser Welt zu reden, sie an den Pranger zu stellen und SIE als die wahren Übeltäter zu entlarven und auch so zu behandeln? Statt diesen korrupten Systemen die Entwicklungshilfe und andere Unterstützungen zu überweisen (wissend, dass ein Großteil davon auf den Konten der Herrschenden landet oder zweckentfremdet wird) sollten die NGOs und Entwicklungsorganisationen vor Ort direkt unterstützt

werden, damit den Menschen dieser Länder wirklich geholfen wird. (...) BRIGITTE PREISCH, PER E-MAIL

Alter Zu „Das Altern verzögern“, KiZ 37:

Die Überschrift über Ihrem sehr anregenden Beitrag der letzten Ausgabe hat mich stutzig gemacht:„Das Altern verzögern.“ Das Altern kann man nicht verzögern, solange wir die Zeit nicht anhalten können! Gemeint ist wohl: Den Verlust kognitiver und kommunikativer Kompetenzen verzögern. Doch einen solchen Verlust können auch junge Menschen erleiden – und umgekehrt gibt es Menschen, die Alternsprozesse ohne derartige Verluste durchleben können. (...) Altern gelingt kaum, indem es hinausgeschoben, verborgen oder bekämpft wird. Altern gelingt, wo es bewusst begangen und gestaltet wird. Auch durch Bildungsarbeit, wie in dem Artikel so anschaulich geschildert. (...) MAG. CARMEN ROLLE, REFERENTIN FÜR ALTENPASTORAL IN DER DIÖZESE LINZ

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Furchtlos

DENKMAL

Schulpflicht oder Recht auf Bildung? Nach den wochenlangen Schulschließungen im Frühjahr sind heuer nicht nur Eltern, sondern auch viele Schüler/innen froh darüber, dass sie wieder in die Schule gehen können. BRIGITTA HASCH

Rechnen sowie „Anleitungen zu Rechtschaffenheit und Wirtschaft“. Heute weiß man, wie wichtig Bildung dafür ist, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Diese Erkenntnis mündete darin, dass die Vereinten Nationen 1948 das Recht auf Bildung zu einem Menschenrecht erklärt haben. Machen Sie mit! Wie viele Schuljahre muss ein Kind in Österreich mindestens absolvieren? X  Einsendungen bis 27. September 2020 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 36: Militärbischof Dr. Werner Freistetter

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ - NACHDENKLICH

MERK-WÜRDIG

Wenn ich um meinen Dom fliege, denke ich mir: Die Erbauer haben so gehandelt, dass man sie in Jahrhunderten noch bewundern wird. Wird man das über uns auch sagen?

„Politik ist keine Unterhaltungssendung.“ JOHN KAMPFNER, BRITISCHER TOP-JOURNALIST, KRITISIERTE IM „SPIEGEL“ DEN STIL VON POLITIKER WIE DONALD TRUMP (USA), BORIS JOHNSON (GB), UND JAIR BOLSONARO (BRASILIEN).

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Die Anfänge des staatlichen Schulwesens in Österreich gehen auf Maria Theresia zurück. Sie führte 1774 die öffentliche Staatsschule und eine sechsjährige Schulpflicht ein. Genau genommen handelt es sich dabei bis heute um eine „Unterrichtspflicht“, da der Bildungserwerb nicht unbedingt in einer Schule erfolgen muss. Die „Allgemeine Schulordnung“ von 1774 besagte, dass Kinder mit sechs Jahren in die Schule geschickt werden müssen. Auch die Unterrichtsfächer wurden festgelegt: Religion, Lesen geschriebener und gedruckter Texte, Kurrentschrift,

Heute im Museum: Schulbänke mit Tintenbehälter und der alte Katheder. NIE/KIZ

Früher hätte ich mich das nie getraut: alleine in eine Bar zu gehen. Als Frau wird man von Medien und Mitmenschen ständig davor gewarnt, abends ohne Begleitung unterwegs zu sein. Schließlich tummeln sich in der Stadt lauter böse Menschen, die einem etwas antun wollen. Am Freitag gegen zwanzig Uhr machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg, fuhr die belebten Straßen entlang bis zu meinem LieblingsWeinlokal in der Altstadt. Der Gastgarten war schon voll, also suchte ich mir drinnen einen Platz und klappte meinen mitgebrachten Laptop auf. Kurze Zeit später nippte ich an einem Glas Grüner Veltliner und beobachtete die Leute ringsum. Sie unterhielten sich angeregt, lachten und genossen den lauen Abend. Niemand war aggressiv oder versuchte mich anzumachen. Nicht einmal, als sich das Lokal auch drinnen füllte, änderte das etwas an der entspannten Atmosphäre, im Gegenteil. Obwohl ich alleine saß, fühlte ich mich als Teil der Gemeinschaft, eines größeren Ganzen. Es war eine seltsame und schöne Erfahrung, die meinen Glauben an die Menschheit wieder stärkte. Und mich auch beim Heimfahren keine Furcht spüren ließ.


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