KiZ-ePaper Nr. 52/2020

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ALEXANDER WALTER

Nr. 52/53 I 24. Dezember 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Geliebt Das Wunder des Lebens ist immer wieder erlebbar in der Geburt eines Kindes. Gott kam in diese Welt nicht als Herrscher, König, Kämpfer, sondern als Kind – bedürftig nach Liebe und Schutz. Seiten 2, 3, 4 und 16/17

Gefangen. Über die Situation der Gefängnisseelsorge im Jahr 2021. Seite 9

Sternsinger. Wie die Sternsinger heuer unterwegs sind und für wen sie sammeln. 10

Lesegeschichte. Eine Geschichte zum Fest von Erfolgsautor Alfred Komarek. Seite 36


2 Meinung FROHE WEIHNACHT

24. Dezember 2020

Gott in dieser Welt Angesichts der derzeitigen Einschränkungen ist mir im Evangelium der Heiligen Nacht (siehe rechte Seite) etwas aufgefallen: Josef geht nach Betlehem, um einer Anordnung zu entsprechen, sich nämlich für die Volkszählung eintragen zu lassen. Und just in diese Situation hinein ereignet sich die Menschwerdung Gottes – inklusive provisorischer Unterkunft in einem Stall. Die äußeren Umstände haben letztlich keinen Einfluss darauf, dass Gott seine unendliche Solidarität mit uns Menschen zeigt und in diese Welt kommt. Sie beeinflussen allerhöchstens das Wie. In Österreich kann heuer (mit Stand Ende vergangener Woche) unter Auflagen in den Kirchen Weihnachten gefeiert werden. Das ist besser als in anderen Gebieten, wo das nicht möglich ist. Aber auch hier gilt: Es ist Weihnachten, ganz egal wie die Umstände sind. Das ist das Entscheidende!

Am Abend wird man klug Für den vergangnen Tag. Doch niemals klug genug Für den, der kommen mag.

Auch wir Christ/innen sind aufgerufen, Gott und sein Reich in dieser Welt erfahrbar zu machen – in konkreten Akten der Gottes- und Nächstenliebe. Mag sein, dass das Corona in manchen Bereichen einschränkt. Aber wer ehrlich ist, muss zugeben: Akte der Gottes- und Nächstenliebe sind immer möglich – die Umstände mögen Einfluss auf das konkrete Aussehen haben, nicht aber darauf, dass gehandelt werden kann. Denn auch Jesus ist der „Gott mit uns“ (Immanuel) immer im konkreten Hier und Heute.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: LUCIA GÖBESBERGER, UMWELTREFERENTIN

Unkomplizierter Klimaschutz

GÖBESBERGER

Was der romantische Dichter Friedrich Rückert (1788–1866) so schön in Verse gesetzt hat, gilt wohl auch für ganze Jahre. Wer hätte sich vor einem Jahr gedacht, was uns heuer erwartet hat? Freilich darf man das Gedicht nicht einseitig interpretieren: Wenn es heißt, man werde nicht „klug genug“ für die kommende Zeit, heißt das schon auch, dass man die Erfahrungen für die Zukunft mitnimmt und auch anwenden kann. Genug ist es nur deshalb nicht, weil man ja nicht weiß, womit einen die Zukunft überrascht. Und das kann bitte schön etwas Positives sein. Auch mit diesen Erfahrungen gilt es, gut umzugehen. Heuer haben wir vielleicht zu wenig auf das geschaut, was trotz allem funktioniert hat. Und vielleicht waren wir auch zu wenig den Menschen dankbar, die das möglich gemacht haben: Ärzt/ innen, Pflegekräften, Altenbetreuer/innen, all jenen, die die Grundversorgung sichergestellt haben, und vielen anderen mehr. Am Ende dieses Jahres wünscht Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die gesamte KirchenZeitung – Redaktion und Verwaltung – ein besinnliches Weihnachtsfest, wo und wie auch immer Sie es feiern. Und wir wünschen Ihnen ein gnadenreiches Jahr 2021 – darunter die Gnade, das Gute zu erkennen und sich daran zu freuen. „Fürchtet euch nicht!“, sagt der Engel zu den Hirten. Dieser Satz ist seit rund 2.000 Jahren uns Menschen zugesprochen. Wir müssen nur daran glauben.

KirchenZeitung Diözese Linz

381.000 Menschen hatten das Klimaschutzvolksbegehren im Sommer unterzeichnet. Letzte Woche gab es im Umweltausschuss des Parlaments die erste Expertendiskussion zu den Forderungen. Lucia Göbesberger verfolgt als Umwelt- und Sozialreferentin der Diözese Linz die Debatte und formuliert ihre konkreten Wünsche an die Politik.

In diese Richtung müsse sich Österreich auf den Weg machen, empfiehlt die Umwelt- und Sozialexpertin Lucia Göbesberger. „Wir müssen einen Weg bereiten, der für die Menschen leicht gangbar ist.“ Das Klima zu schützen dürfe keine übertriebene Anstrengung für die Einzelnen darstellen, denn dann würden es schlicht zu wenige tun.

„Eine vernünftige, nachhaltige Lebensweise darf nicht kompliziert sein. Die Politik muss dafür Sorge tragen, dass klimafreundliches Leben leicht umsetzbar ist.“

Sozial verträgliche Klimasteuern. Um Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern, brauche es Milliarden, die unter anderem über Steuern wieder eingenommen werden müssen. „Bei der Gestaltung des Steuersystems müssen Klimaschutz- und soziale Komponenten berücksichtigt werden“, so Göbesberger. Wenn eine CO2-Steuer eingeführt werde, dann müsse man sehr genau auf soziale Auswirkungen achten.

„Jetzt ist die Chance, nachhaltige Firmen, Projekte und Maßnahmen besonders zu fördern.“ LUCIA GÖBESBERGER.

Wirtschaft gezielt fördern. Ebenso steuernd könne die Politik nun bei den Unternehmen eingreifen, die aufgrund der Corona-Pandemie Ausgleichszahlungen beantragen. „Jetzt ist die Chance, nachhaltige, innovative Firmen, Projekte und Maßnahmen besonders zu fördern.“ SLOUK


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KirchenZeitung Diözese Linz

24. Dezember 2020

Evangelium der Heiligen Nacht 3

Ihr werdet ein Kind finden...

Das Jesuskind in der Linzer Domkrippe

E

I

zeichnung war die erste; damals war

umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.

Quirinius Statthalter von Syrien.

Der Engel sagte zu ihnen:

D

Fürchtet euch nicht, denn siehe,

s geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in

Steuerlisten einzutragen. Diese Auf-

a ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Ga-

liläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.

E

n dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn

zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn

ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel

s geschah, als sie dort waren, da er-

ein großes himmlisches Heer,

füllten sich die Tage, dass sie gebären

das Gott lobte und sprach:

sollte, und sie gebar ihren Sohn,

den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

E

hre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines

Wohlgefallens.

LUKAS 2,1–14


„Wir dürfen Hoffnung für die Welt haben“ Welche Botschaft hat Weihnachten im Corona-Jahr 2020? Bischof Manfred Scheuer gibt im Interview Antworten aus dem Glauben. Er geht auf das Verhältnis Politik – Evangelium ein und kündigt eine baldige Entscheidung im Strukturprozess der Diözese an. DIE FRAGEN STELLTE HEINZ NIEDERLEITNER

Drohender Arbeitsplatzverlust, Homeoffice und Homeschooling, schwere Krankheitsverläufe, auch Todesfälle ... Corona hat 2020 für viele Menschen zu einem sehr schwierigen Jahr gemacht. Was bedeutet die Weihnachtsbotschaft heuer? Manfred Scheuer: Die Botschaft geht von

der Geburt eines Kindes aus. Sie besagt, dass wir dem Leben trauen und Hoffnung für die Welt haben können. „Lasst uns dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt“, hat Pater Alfred Delp im Angesicht des Todes geschrieben. Dieses Grundvertrauen müssen wir auch in unsere Situation hineinsagen. Atmosphärisch ist heute viel Angst, Abwehr und auch aggressive Stimmung zu spüren. Da hilft es zu wissen: Gott hat sich auf uns und unsere Zeit eingelassen. Im Johannesevangelium des Weihnachtstags heißt es bei wörtlicher Übersetzung, in Jesus habe Gott unter den Menschen „sein Zelt aufgeschlagen“. Wo finden wir Gottes Zelt? Scheuer: Die Ansätze in der Bibel geben uns

die Suchrichtung vor: Gott wohnt im Kleinen, im Armen, im Geringen, im Kranken, im Obdachlosen, im Flüchtling, im Hungernden ... Aber er wohnt auch in Beziehungen zwischen den Menschen: „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen.“ Und mit Psalm 139 kann man sagen, Gott wohnt in uns, wenn es da heißt: „Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du kennst es. Du durchschaust meine Gedanken von fern.“ Eine Erfahrung vieler Menschen im heurigen Jahr ist Einsamkeit, die aus Besuchsbeschränkungen und mangelnden Kontakten erwuchs. Wie groß ist der seelische Schaden?

Scheuer: Von älteren Menschen habe ich gehört, dass zum Beispiel der auferlegte Verzicht darauf, sich zu treffen, sehr wehtut. Auch junge Menschen wollen sich nicht nur über das Internet „sehen“. Auf der einen Seite ist Einsamkeit Gift, weil sie die Lebensfreude bedroht. Das Alleinsein ist eine große Not der Gegenwart, auch weil die Individualisierungsschübe der vergangenen Jahre das verbindliche Miteinander weniger selbstverständlich gemacht haben. Andererseits ist Einsamkeit auch der Nährboden für kreative Tätigkeit und die eigene Freiheit. Auch Jesus hatte einsame Zeiten, die wichtig waren für seine Beziehung zum Vater. Einsamkeit ist eine große Herausforderung, aber auch für den Glauben wichtig. Dieser Tage wird stark auf die Not der Flüchtlinge und Migranten in den Lagern aufmerksam gemacht. Die einen sagen, es sei aus dem Evangelium heraus geboten, Menschen bei uns aufzunehmen. Dann gibt es die Aussage, mit dem Evangelium könne man keine Politik machen ... Scheuer: Zur Nächstenliebe gehören unmit-

telbare Zuwendung, aber auch politische, wirtschaftliche und strukturelle Fragen: Wie sieht es mit der gewaltgeprägten Situation von Syrien bis Afghanistan aus? Was kann man für die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas tun? Zu sagen: „Hier Menschen, die helfen – dort die böse Politik“ ist Schwarzweiß-Malerei. Ich würde der Politik schon unterstellen, dass sie nach Lösungen sucht. Aber sie ist halt auch das Abbild dessen, was in einer Bevölkerung an Aufnahmebereitschaft da ist. Ich hielte es für wichtig, jetzt Menschen aufzunehmen. Es wäre auf Dauer ein fatales Zeichen, wenn wir vermitteln, dass wir unser Land nur abschließen.

Kommen wir zur Kirche: Der Reformeifer im Vatikan erscheint erlahmt, der synodale Prozess in Deutschland ist unter anderem wegen der Frauenfrage umstritten und bei der Bischofswahl in Chur zeigte sich einmal mehr die kirchliche Polarisierung. Wie geht es mit der Kirche weiter? Scheuer: Für die Reform der Kirche gilt: Die

großen Lösungen haben wir leider nicht. Natürlich spüre ich die zentrifugalen Kräfte, mit denen wir in letzter Konsequenz zu vielen unverbundenen Freikirchen würden. Die zentralistischen Kräfte werden teilweise als lähmend, eindimensional und nicht katholisch wahrgenommen. Denn zum Katholischen gehört auch, voneinander zu lernen, Fehler einzugestehen und umzukehren. Martin Luther wird das Wort zugeschrieben, wenn er erfahren würde, dass er morgen stirbt, würde er heute noch ein Bäumchen pflanzen. Wir haben von einer Grundhaltung der Hoffnung her zu leben. Wichtig ist mir, uns die Freude nicht vermiesen zu lassen. In der Diözese können wir jedenfalls über strukturelle Änderungen nachdenken. Wann startet die Umsetzung der Strukturreform der Diözese? Scheuer: In den nächsten zwei bis drei Wo-

chen werde ich das entscheiden und im kommenden Jahr sollten wir das angehen. Aber auch hier gibt es keine Sicherheit zu 100 Prozent: Es ist ja nicht mit einer Entscheidung meinerseits getan, die Leute müssen schon auch mitmachen. Sie haben gesagt, Sie möchten sich die Freude nicht vermiesen lassen. Übersehen wir die Zeichen der Solidarität angesichts von Corona? Scheuer: Grundsätzlich gilt es, Nöte wahr-

zunehmen und zu benennen, was uns fehlt.


KirchenZeitung Diözese Linz

24. Dezember 2020

Interview 5

„Gott wohnt im Kleinen, im Armen, im Geringen, im Kranken, im Obdachlosen, im Flüchtling, im Hungernden ... Aber er wohnt auch in Beziehungen zwischen den Menschen.“ BISCHOF MANFRED SCHEUER

Aber es braucht auch Dankbarkeit, Vertrauen, Freude und Lebensmut. In der Krise wächst immer auch das Rettende. Und gerade im Frühjahr gab es viel Solidarität und Achtsamkeit aufeinander. Nach dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH), dass Beihilfe zum Selbstmord nicht völlig verboten werden darf, stellt sich die Frage: Was kann jetzt die Kirche tun? Scheuer: Die Hospizbewegung, die sich

um ein würdevolles Sterben bemüht, wurde nicht ausschließlich, aber auch, von der Kirche geprägt. Hier gilt es, weiterzuarbeiten. Denn was mich am VfGH-Erkenntnis sehr befremdet, ist, dass die Würde des Menschen fast gleichgesetzt wird mit Selbstbestimmung zum Suizid. Dabei geht es doch hier oft gerade um das Gegenteil, um den Hilferuf: „Ich brauche deine Aufmerksamkeit, lass mich nicht zugrunde gehen.“ Wir müssen jetzt den Grundkonsens in der Gesellschaft, der durch das Erkenntnis teilweise in Frage gestellt ist, bestmöglich absichern: Die politischen, medizinischen, therapeutischen und seelsorglichen Rahmenbedingungen müssen darauf ausgerichtet sein, das Leben zu schützen. Was ist Ihre liebste oder eindrücklichste Weihnachtserinnerung? Scheuer: Als Bischof von Innsbruck habe ich

am Nachmittag des Heiligen Abends immer das Hospiz besucht. Einmal standen bei einer Andacht die Krippenfiguren im Zentrum. Als die alten, sterbenden Männer das Jesuskind in die Hände nahmen, begannen sie zu weinen. Das ist mir stark im Gedächtnis geblieben.

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Bischof Manfred Scheuer betont, dass Weihnachten eine Botschaft der Hoffnung ist.

NIE/KIZ


6 Pfarren & Regionen

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE

ARMUTSNETZWERK

HAIJES

Lichter für die Menschlichkeit

Die Erderwärmung begrenzen

Vöcklabruck. Trotz Corona-Krise folgten knapp 100 Menschen dem Aufruf des Armutsnetzwerkes zur „Lichterkette für Kultur und Menschlichkeit“ am 11. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. „Für uns sind die Menschenrechte die Grundlage für die friedliche Entwicklung. Gerade jetzt ist es uns wichtig, für Kultur und Menschlichkeit einzutreten“, betonte Bert Hurch-Idl, Sprecher des Netzwerkes.

Kirchdorf an der Krems. Anlässlich des fünften Jahrestages des Pariser Klimaabkommens fand am 11. Dezember 2020 am Kirchenvorplatz ein „Lichermeer“ statt. Die weltweite Initiative wurde in Kirchdorf von Fridays For Future gemeinsam mit der Pfarre durchgeführt: „Die Beschränkung der Erderhitzung auf 1,5 °C ist unbedingt notwendig, um eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.“

Eine der sechs Stationen zum Innehalten KBW LEOPOLDSCHLAG

Leopoldschlag. Mehr als ein Jahrzehnt hindurch lud das Katholische Bildungswerk der Pfarre (KBW) am ersten Adventsonntag zu einer Adventwanderung unter dem Motto „Geh’n ma mitanaund außi“. Das war heuer coronabedingt nicht möglich. Das KBW blieb aber trotzdem nicht untätig und hat eine Alternative entwickelt: An sechs Plätzen in Leopoldschlag wurden Plakatständer mit vorweihnachtlichen Texten aufgestellt, die zum Innehalten und Nachdenken einladen. Ausgangspunkt ist, wie bei jeder Adventwanderung, die große Laterne am Marktbrunnen. Jede Station gibt einen Hinweis, wo sich ein nächster Plakatständer befindet. Diese stehen während der gesamten Adventszeit, sodass viele Menschen die Möglichkeit haben, ihre persönliche Adventwanderung 2020 zu gehen. Europagymnasium Baumgartenberg. Da heuer weder Informationsabend noch Schnuppertag möglich sind, um Schulalltag und die Angebote im Europagymnasium vom Guten Hirten kennen zu lernen, lädt die Schule zu einem – sehr abwechslungsreichen – virtuellen Tag der offenen Tür: https://www.eurogym.info/

Lebendiger Adventkalender in neuer Form

Evangelium auf Wanderschaft

Elisabeth und Georg Öhler beteiligten sich am Lebendigen Adventkalender. PRIVAT

Enns. Beim Lebendigen Adventkalender in Enns steht normalerweise jedes Fensteröffnen für eine Freiluft-Feier vor einem Haus in der Stadt. 24 verschiedene Gastgeber/innen ermöglichen so eine besinnliche Vorbereitung auf Weihnachten. Heuer ist wegen Corona alles anders, weil größere Versammlungen derzeit verboten sind. Die Ennser Pfarren haben deshalb beschlossen, die seit zwölf Jahren bestehende Tradition zu adaptieren. So sorgte statt einer Feier ein Buch für vorweihnachtliche Verbunden-

heit. Von Gastgeber/in zu Gastgeber/in wanderte ein Buch, das nach einem handgeschriebenen Weihnachtsevangelium 24 leere Seiten hatte. Jede/r bekam einen Tag Zeit, eine Seite zu gestalten und die Einträge, die sich bereits im Buch befanden, zu betrachten. Das Ergebnis ist nun am Ende zu Weihnachten in der Kirche zu sehen. „Uns hat das Buch eine besonders intensive Adventstimmung ins Haus gezaubert“, freuen sich etwa Elisabeth und Georg Öhler.

n St. Veit i. Ikr. In der Garage von Ulli Ranzinger haben Familie Putzinger und die Besitzerin der Garage in Privatinitiative eine Weihnachtskrippe aufgestellt. Alle, die die ansprechend gestaltete Krippenlandschaft anschauen oder innehalten wollen, sind zu einem Besuch der Krippe in den Ortsteil „Hoi“ von St. Veit im Innkreis (Pfarre Rossbach) eingeladen. Die Garage ist täglich bis etwa 20 Uhr beleuchtet.

PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

24. Dezember 2020

Pfarren & Regionen 7 STENOGRAMM

n Neuhofen an der Krems. Eine ganze Reihe Neuhofener/innen stellten Greti Kranawetter als Organisatorin und ihrem Team für zwei Tage ihre Krippen für eine Ausstellung in der alten Pfarrkirche zur Verfügung. Die Familien schrieben auch die Geschichte ihrer Krippen nieder. Gebastelte, gekaufte und geerbte Krippen wurden dadurch noch viel lebendiger. So erzählte Pfarrer P. Klaus Zarzer-Besenböck von seiner Hinterglaskrippe, die ihn an seine Wurzeln im Mühlviertel erinnert. PRIVAT

Ein Ziel, aber unterschiedliche Wege – der Umgang der Pfarren mit den Corona-Vorschriften

Weihnachten – vorab informieren Unter den Corona-Bedingungen Weihnachtsgottesdienste zu organisieren, stellt die Pfarren vor immense Herausforderungen. Sie gehen dabei unterschiedliche Wege. Die KiZ hat in der Ausgabe 50 ausführlich über die Planungen der Pfarren für Weihnachten berichtet. Es soll hier nur auf zwei Vorgangsweisen hingewiesen werden, wie Pfarren mit der beschränkten Anzahl an Plätzen umgehen. So setzt die Pfarre

Linz-St. Magdalena auf das elektronische Buchungsportal „Church events“. Man kann sich ganz einfach per Handy an- und auch wieder abmelden. Die Pfarren Mauerkirchen und Burgkirchen haben sich für Zählkarten entschieden, die man in den Tagen vor Weihnachten in der Kirche holt und zum Gottesdienst wieder mitbringt. Wie auch immer – es ist heuer absolut notwendig, sich vorab in der Pfarre zu informieren, wie der Kirchenbesuch zu Weihnachten organisiert wird.

Andorf. Die älteren Jugendlichen sind an ihren Schulen in der Regel immer noch nicht im regulären Untericht. Seit November sitzen sie zuhause am Computer und lernen für ihre Gegenstände. So auch die Schüler/innen der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule (LwBFS) Andorf. „Der Religionsunterricht, der ganz besonders von der persönlichen Interaktion lebt, steht dabei im DistanceLearning enormen Herausforderungen gegenüber“, berichtet Johanna Himsl, Religionslehrerin in Andorf. Trotzdem würden sich die Religionslehrer/innen bemühen, Hirn, Herz und Hand in abwechslungsreicher, kreativer Methodik anzusprechen. Die

Online-Adventfeiern gab es an der LwBFS Andorf ADOBE/ S.H.EXCLUSIV

Eine Platzkarte für die Mette in Mauerkirchen SMETANIG

JUGENDTANKSTELLE

n Unterweißenbach. Claudia Lindner und Wolfgang Moser von der „Jugendtankstelle Mühlviertler Alm“ haben für die heurige Adventzeit einen Schaufensteradventkalender für Unterweißenbach ins Leben gerufen, an dem sich viele Kinder und Jugendliche des Ortes beteiligt haben. Mit dem täglichen Enthüllen einer kunstvoll gestalteten Kerze begleitet der Kalender bis zum Heiligen Abend und soll allen eine weihnachtliche Freude bereiten.

3c-Klasse fertigte beispielsweise eine Fotocollage mit adventlichen Bildern des Friedens an. Sorgen und Ängste der Coronapandemie kommen im Distance Learning ebenso zur Sprache wie die Frage, ob das Einhalten der Corona-Regeln ein Akt der Nächstenliebe ist. Bei besinnlichen Stundeneinstiegen wurden zuhause die Kerzen am Adventkranz entzündet und via Videokonferenz gemeinsam gesungen. Die letzte Stunde vor den Weihnachtsferien wartete ebenfalls mit einem besonderen Impuls auf: mit der Einladung an jede Klasse, Geschichten, Texte, Lieder oder Videos vorzustellen und es sich zu Haus vor dem Laptop mit Kinderpunsch und Keksteller gemütlich zu machen. „Damit man in Stimmung kommt, muss man für Stimmung sorgen“, betont Johanna Himsl.


8 Pfarren & Regionen MOMENTE

Mag. Othmar Nagl

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Helferin stemmt sich mit breiter Unterstützungsfront gegen Abschiebung ihres Schützlings

„Er ist bestens integriert“ OÖ VERSICHERUNG

Pressverein unter neuer Leitung Bei der 129. Mitgliederversammlung am 4. Dezember 2020 wurde Mag. Othmar Nagl zum neuen Obmann des Katholischen Pressvereins gewählt. Vor 150 Jahren wurde der Kath. Pressverein auf Initiative des damaligen Bischofs Franz Joseph Rudigier gegründet. Hatte zu Beginn der Kath. Pressverein die Herausgabe von Medien zum Inhalt, so fördert er heute Medien und Publikationen mit christlichem Inhalt und die Ausbildung von Journalist/innen. Othmar Nagl folgt dem im vergangenen Jahr plötzlich verstorbenen Obmann Dr. Andreas Mitterlehner nach. Nagl (geb. 1969) ist derzeit Generaldirektor-Stellvertreter der OÖ. Versicherung und auch Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hypo OÖ. Die Mitglieder des Katholischen Pressvereins der Diözese Linz setzen sich aus oberösterreichischen Katholik/innen zusammen, die Funktionen in der Diözese Linz, in den OÖ. Medien, der ÖVP OÖ sowie in OÖ. Wirtschaftsunternehmen innehaben. Der Katholische Pressverein hat derzeit 64 Mitglieder. Liturgiereferat der Diözese Linz. Wer für Weihnachten Anregungen für Gebetsfeiern in der Familie oder für sich alleine sucht, findet das und vieles mehr auf der Website des Liturgiereferates der Diözese unter http://www.liturgie-linz.at. Zur Erinnerung: Am Adventbeginn ist der KirchenZeitung bereits die 16-seitige „goldfarbene“ Broschüre „Weihnachten feiern“ beigelegen.

Seit mehreren Jahren setzt sich Heidi Rossak für den afghanischen Flüchtling Rahmat ein. Obwohl er eine Jobzusage in dem Mangelberuf Schweißer hätte, droht nun nach abgewiesenem Asylantrag die Abschiebung. 2016 landete der in Afghanistan geborene Flüchtling Rahmat in Eberschwang im Innviertel, wo er auf Freiwillige traf, die ihm die Ankunft in Österreich erleichtern wollten. „Er ist bestens integriert“, erzählt Heidi Rossak heute, vier Jahre später. Die Kleinkindpädagogin ist seit 2017 Mentorin und Patenmutter des inzwischen 26-jährigen Rahmat (die KirchenZeitung berichtete). Dieser schaffte es in den letzten Jahren, den Pflichtschulabschluss mit sehr guten Noten nachzuholen und sein Deutsch zu perfektionieren (Niveau B1). Eine schriftliche Zusage einer Elektrofirma für eine Lehre, die er bald bekam, sollte ihm nichts nützen. Die damalige Regierung kappte 2018 den Zugang zur Lehre für Asylwerber wieder. Der größte Rückschlag war für Rahmat aber, dass sein Asylantrag im Sommer in letzter Instanz abgelehnt wurde. „Ich befürchte, dass er jederzeit abgeschoben werden kann “, berichtet Rossak. Nur einer Verzögerung bei den Behördenvorgängen sei es wohl zu verdanken, dass Rahmat kurz vor Weihnachten die Rückführung nach Afghanistan doch noch erspart blieb, vermutet sie. Heidi Rossak versucht, alle Hebel für Rahmat in Bewegung zu setzen. Neben der außerordentlichen Berufung gegen den negativen Asylbescheid gibt es weitere Ansatzpunkte, damit Rahmat in Österreich bleiben darf. Rahmat hat eine Ausbildung in dem Mangelberuf Schweißer samt Jobzusage in der

Rahmat lebt seit 2016 in Eberschwang. Sein Asylantrag wurde vor Kurzem abgelehnt. PRIVAT

Tasche und erfüllt somit die Voraussetzung für die Rot-Weiß-Rot-Card. Da diese normalerweise im Ausland beantragt werden muss, bittet Heidi Rossak die Bezirkshauptmannschaft Ried um die direkte Abwicklung der Formalitäten. „In Afghanistan würde Rahmat in Lebensgefahr schweben“, betont Rossak. Antrag auf Bleiberecht. Sie hat für ihren Schützling außerdem einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht mit sehr guter Integration als Begründung eingereicht. Dabei führt sie auch die breite Front an Unterstützern an. Diese reicht vom Bürgermeister Josef Bleckenwegner über die Pfarre bis zum Turnverein Eberschwang, bei dem der junge Afghane Mitglied ist und der eine Unterschriftenaktion für ihn gestartet hat. Heidi Rossak hebt besonders den offenen, toleranten und friedlichen Charakter von Rahmat hervor. Menschen wie er hätten das Zeug als „Kulturdolmetscher“ bzw. als „Brückenbauer“ innerösterreichischen islamistischen Strömungen entgegenzuwirken. Rahmats Mentorin hofft, dass sie mit diesen Argumenten bei den Behörden Gehör findet: „Letztendlich treffen Menschen die Entscheidung und nicht Gesetze, es gibt immer einen Spielraum“, sagt sie. Dass sich langer Atem in der Unterstützung von Flüchtlingen lohnen kann, beweist der Fall von Rahmats afghanischem Freund Ezat, der ebenfalls von Heidi Rossak seit 2017 betreut wird. Nach der Abschiebung nach Bulgarien und einem positiven Asylbescheid in dem Balkanstaat, bekam er im Herbst 2019 in Österreich den Aufenthaltstitel dank RotWeiß-Rot-Card. Er hat bei einer Firma in Hohenzell einen Job als Schweißer und kann Österreich nun endgültig als seine neue Heimat bezeichnen. PAUL STÜTZ

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Heidi Rossak kümmert sich seit vier Jahren um die afghanischen Flüchtlinge Ezatullah (Mitte) und Rahmat (rechts). ANTONIA ROSSAK

Link zur Unterschriftenaktion für Rahmat: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/ zusammenleben-heute-menschlichkeit-zaehltauf-rahmat-darf-nicht-vergessen-werden


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 9

24. Dezember 2020

Gefängnisseelsorge

Der Lockdown im Lockdown Lockdown bedeutet wörtlich „Sperrung“. Für jene, die schon eingesperrt sind, bringt die Coronakrise eine unverschuldete „Strafverschärfung“ – und für die Gefängnisseelsorge schwierige Arbeitsbedingungen. HEINZ NIEDERLEITNER

Gefangene zu besuchen ist human, sinnvoll und für Christ/innen biblisch begründet (Matthäus 25,36). Soweit die Theorie. Praktisch macht das Corona heuer schwer. „Beim ersten Lockdown im Frühjahr war es am schlimmsten“, sagt Samy Schrittwieser, Gefangenenseelsorger in Wels und Referent für Gefangenenseelsorge in der Diözese Linz. „Wir durften nicht in die Gefängnisse, mit Ausnahme meines Kollegen in Garsten, der von der Justiz angestellt ist. Ich konnte durchsetzen, dass uns die Gefangenen anrufen konnten. Die Gefangenen haben aber nur eine beschränkte Anzahl freigeschalteter Telefonnummern und die sind verständlicherweise jene der Angehörigen. Deshalb habe ich nur wenige Anrufe bekommen. Es gab aber Fälle, in denen mich die Angehörigen kontaktierten“, erzählt der Diakon. Seelsorge. Im zweiten Lockdown im Spätherbst war es besser: Zwar waren keine Gottesdienste möglich, aber die Seelsorger konnten hinter die Gitter gehen. Freilich: „Gefangenenseelsorge ist nachgehende Seelsorge. Früher ging ich in die Abteilungen, wo sich Gespräche ergaben“, erzählt Schrittwieser. Heuer war ein Gespräch nur mehr über schriftlichen Antrag des Gefangenen möglich. Dabei ist die Barrierefreiheit das Um und Auf der Gefangenenseelsorge: „Die Insassen wissen: Wir schreiben von den Gesprächen nichts auf und reden mit niemandem darüber. Wir nehmen die Gefangenen in ihrer Würde ernst.“ Die Würde der Gefangenen nimmt auch das Strafvollzugsgesetz ernst. Dort sind z. B. Besuche geregelt. Aber da hakt es heuer, wie Samy Schrittwieser berichtet: „Es gibt ‚Scheibenbesuche‘, beobachtete ‚Tischbesuche‘ und die ‚Kuschelzelle‘. Letzteres ist ein unbeobachteter Besuch über mehrere Stunden in einem eigenen Raum, der nur selten ermöglicht wird. Bei ‚Scheibenbesuchen‘ sind Besucher und Insasse durch eine Scheibe getrennt, bei ‚Tischbesuchen‘ nicht. Derzeit

Wenn Samy Schrittwieser kommt, gehen im Gefängnis Türen auf.

sind nur ‚Scheibenbesuche‘ möglich. Die Insassen leiden unter der Isolation.“ Übrigens sind manche Vorstellungen über die „Kuschelzelle“ zu entschärfen. Dass es auch jenseits von Intimkontakt, der nicht ausgeschlossen ist, wertvoll ist, Angehörigen einen längeren Zeitraum ohne Kontrolle nahe zu sein, sollte nicht übersehen werden. Nähe. Eine Zeit der menschlichen Nähe wäre Weihnachten – nur nicht im Gefängnis. „Bei den Weihnachtsgottesdiensten brechen ‚harte‘ Männer in Tränen aus: Es fehlt die Familie, es kommen Kindheitserinnerungen hoch, es kommt viel zusammen“, sagt Samy Schrittwieser. Da heuer kein großer Weihnachtsgottesdienst möglich ist, stellt er sich wenigstens mit Geschenken ein. „In vielen Fällen sind das Zigaretten. Natürlich kann man das hinterfragen, aber man muss wissen: Im Gefängnis ist eine Zigarette oft ein Hauch von Freiheit, eine Ablenkung von dem Rädchen, das im Hirn läuft.“ Letztlich kommt man um eine Feststellung nicht herum: Wer nie im Gefängnis war, kann kaum ermessen, was das bedeutet. „Was den Gefangenen am meisten abgeht, ist die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie können nicht einmal die Tür selbst aufmachen. Noch schwieriger ist es, wenn mehrere Menschen in einer Zelle untergebracht sind. Da kann der Seelsorgerbesuch Freiheit bedeuten, denn wenn ich komme, geht die

ROBERT NEWALD / PICTUREDESK.COM, PRIVAT

Tür auf“, sagt Schrittwieser. Langfristig habe sich der Strafvollzug gebessert, schildert er. Aber es gebe auch Rückschritte. „Die Gefängnisse sind übervoll und es gibt zu wenig Betreuer. In Österreich entschieden die Richter des Verfassungsgerichts 1973, dass Strafentlassene die Chance haben müssen, wieder in der Gesellschaft anzukommen. Das nennt man Resozialisation. Nur: Bei vielen geht es um eine erstmalige Sozialisierung. Dafür braucht es Sozialarbeiter, Psychologen und Seelsorger. Es ist nicht populär, für Gefangene Geld in die Hand zu nehmen. Auch die Kirche hinkt ihrem Anspruch hinterher. Das ist sehr kurzsichtig: Bis auf wenige Ausnahmen kommen alle Insassen irgendwann wieder ‚raus‘. Deshalb kann man im Gefängnis nicht dahinwurschteln. Tatsache ist: Je weniger gut betreut ein Gefangener ist, desto höher ist das Rückfallsrisiko.“ Und wie ist das mit den Gefängnis-Gottesdiensten? „In Wels, wo ich arbeite, sitzen rund 150 Menschen ein, von denen 25 den Gottesdienst besuchen. Das ist über der Quote ‚draußen‘. Es kommen nicht nur die Katholiken. Klar ist es auch eine Unterbrechung des Gefängnisalltags. Aber mir erzählen die Gefangenen die Predigten der anderen Gottesdienstleiter nach. Das setzt Beschäftigung damit voraus“, sagt Schrittwieser. Jenseits des „Corona-Jahrs“ wäre es sehr wichtig, mehr ehrenamtliche Seelsorger/innen zu haben.

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10 Thema

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vom Bäumepflanzen und Biodüngen Umweltkatastrophen, Corona-Pandemie und Klimawandel machen den Fischern und Kleinbauernfamilien im Süden Indiens schwer zu schaffen. Die Organisation SNIRD, Projektpartner der Dreikönigsaktion, bringt Hilfe und ermöglicht ein besseres Leben.

Jhansi hockt auf der Erde und rührt mit ihren Händen ein wertvolles Gemisch in einer tiefen Schüssel. Manch einer mag die Nase rümpfen ob der Zutaten, unter denen Kuhdung und Rinderurin beigemengt sind; doch ihre Wirkung ist phänomenal. Was hier entsteht ist Biodünger, den die Kleinbäuerin seit einiger Zeit selbst herstellt. Die Umstellung auf Biolandwirtschaft brachte der 28-jährigen Inderin und ihrer Familie viele positive Effekte – höhere Ernteerträge, gesunde Nahrung, ein besseres Einkommen und ein glücklicheres Leben.

Als Biobäuerin stellt Jhansi ihren Biodünger selbst her.

Durch das Pflanzen von Mangroven hilft der junge Fischer Ram mit, dass Fische dort laichen und sicher aufwachsen können. DKA (5)

Große Not. Jivaladine ist ein kleines Dorf im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Die Einwohner sind Dalits, so genannte Unberührbare. Sie gehören der niedrigsten Kaste Indiens an, die in vielen Bereichen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen sind und in Armut leben. So auch Jhansi, die hier mit ihren vier Kindern wohnt. Ihr Mann Penugondaiah, der im Straßenbau einer schlecht bezahlten Arbeit nachgeht, ist oft über längere Zeit von der Familie getrennt, um Geld zu verdienen. So bewirtschaftet Jhansi das kleine Feld von 3500 m2, das sie vor drei Jahren von ihrem Schwiegervater übernommen hat, alleine, mit Hirse, Gemüse und Obst. Bevor sie zur Biobäuerin wurde, musste die junge Frau viel Geld für Kunstdünger und chemische Pestizide ausgeben und die Gefahr der Verschuldung war hoch. Die Ernte fiel mager aus, die gesundheitlichen Probleme nahmen zu und das Einkommen wurde wegen der hohen Ausgaben immer geringer und reichte kaum zum Überleben. Hunger

SUSANNE HUBER

und gesundheitliche Mangelerscheinungen taten ihr Übriges. Die Not war groß. Es geht bergauf. Zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebenssituation kam es durch die Unterstützung der Organisation SNIRD (Society for National Integration through Rural Development), einem Projektpartner der Dreikönigsaktion. Sie ermöglichten Jhansi eine Umschulung zur Biobäuerin. Nun stellt sie nicht nur ihren eigenen Biodünger her, sondern auch Bio-Pestizide. Die hohen Kosten für Kunstdünger sind Geschichte. Wegen der ertragreicheren Ernte gibt es jetzt genug zu essen für die Familie und Jhansi kann ihr Biogemüse wie Zwiebeln, Kartoffeln und Kräuter zusätzlich am Markt teurer verkaufen. Gesundheitlich und finanziell geht es also bergauf. Die Inderin freut sich auch darüber, dass für ihre Kinder nun die Chancen größer sind, künftig die Schule positiv abzuschließen. „Das ist eine gute Basis für eine bessere Zukunft.“ Zudem wünscht sich Jhansi, dass ihr Mann einmal in der Landwirtschaft mithelfen kann und er nicht mehr auf die belastende Straßenbauarbeit angewiesen ist. Ihr Traum wäre noch ein eigener Bioladen, sagt Jhansi lachend. Klimawandel. Ebenfalls im Bundesstaat Andhra Pradesh, aber an der Küste, lebt Ram. Er ist Fischer und wie seine Berufskollegen kämpft Ram ums Überleben. Die Küstenregion ist stark betroffen von Umweltkatastrophen wie jährlichen Wirbelstürmen und Überschwemmungen als Folgen des Klimawandels. Durch die Erwärmung des Meeres wandern er-


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Thema 11

24. Dezember 2020

ZUR SACHE Sternsingen 2021 in Zeiten von Corona

Die Inderin Jhansi lebt mit ihren vier Kindern im südindischen Dorf Jivaladine.

tragreiche Fischsorten ab. Dazu kommt, dass Fangflotten mit Schleppnetzen illegal die letzten Fischbestände leerfischen. Da bleibt für die traditionellen Fischer wie Ram kaum etwas übrig. Auch hier hilft SNIRD, indem sie die Fischergemeinschaften unterstützt, sich zu organisieren. Gemeinsam sind sie dabei, an der Küste entlang Palmen und Mangrovenwälder aufzuforsten. Die Wurzeln der Mangroven sind wichtiger Lebensraum für Fische, Krebse und Garnelen. Und Palmen schützen vor Sturmfluten und Küstenerosion. Die Früchte und Palmblätter dienen außerdem als Nahrung und zur Verarbeitung von Matten und Körben. Ram hat nun wieder Hoffnung auf positive Zukunftsperspektiven.

sozial ausgeschlossene Gruppen. Wir glauben, dass diese Menschen organisiert werden müssen, damit sie für ihre Rechte eintreten und ihr Leben verbessern können“, sagt Godfrey Jawahar, Leiter von SNIRD.

Für ein würdiges Leben. So hilft der Projektpartner der Dreikönigsaktion also den benachteiligten Menschen in Regionen von Andhra Pradesh auf mehreren Ebenen, um die Spirale der Armut zu durchbrechen und der Bevölkerung ein würdiges Leben möglich zu machen. „Unser Schwerpunkt sind

Corona. Die beschwerlichen Lebensumstände für die Einheimischen in Südindien werden nun durch die Corona-Pandemie verstärkt. Die Projektpartner helfen auch in diesem Bereich – mit Lebensmitteln, Hygieneartikel und Mund-Nasen-Schutz. Da die Schulen seit März geschlossen sind, werden Büroräume geöffnet, damit Kinder weiterlernen können. Für Menschen, die kaum oder keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung oder Medikamenten haben, sei die CoronaErkrankung nicht nur in schweren Verläufen lebensbedrohlich, heißt es von Seiten der Dreikönigsaktion. Dazu kommt, dass Millionen Menschen in Indien ihr Einkommen und somit ihre Lebensgrundlage durch den Zusammenbruch der Wirtschaft im Lockdown verloren haben.

Traditionelle Fischer kämpfen ums Überleben.

Coronahilfe für die Bevölkerung in Südindien.

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Trotz der Corona-Pandemie und des Lockdowns können Kinder und Jugendliche als Sternsinger verkleidet in ganz Österreich von Haus zu Haus ziehen. Beim Sternsingen handelt es sich um eine laut Paragraf 13 der Covid19-Schutzmaßnahmenverordnung „unaufschiebbare berufliche Tätigkeit“, die ehrenamtliche Tätigkeiten einschließt. Das Hygienekonzept sieht folgendes vor: Caspar, Melchior und Balthasar sollen nicht singen und stattdessen etwa Grußworte aufsagen bzw. Lieder vom Handy abspielen. Die Gruppen werden mit Masken unterwegs sein und keine Wohnbereiche betreten. Nach dem Anläuten sollen die Sternsinger ein paar Schritte zurückgehen, um Begegnungen im Türrahmen zu vermeiden. Die Jungschar weist auf die Möglichkeit hin, kontaktlos zu spenden. Etwa mit dem Zahlschein oder online. Bei den Internetspenden gab es bereits vor der Corona-Pandemie ein starkes Plus. Während 2019 österreichweit über das Internet rund 63.600 Euro gespendet wurden, waren es 2020 schon 73.500 Euro. Durch die aktuelle Situation wird heuer ein noch stärkerer Anstieg erwartet. Über die Website (www.sternsinger.at) kann man sich die Sternsinger direkt ins Haus holen. Ab Weihnachten ist die Vorbestellung, auch eines personalisierten Segens, möglich. Schwerpunktland der Aktion ist heuer Südindien, wo die gesammelten Spenden Bauernfamilien im Bundesstaat Andhra Pradesh und Telagana zu Gute kommen, die hart vom Klimawandel betroffen sind.  www.sternsingen.at


12 Panorama IN ALLER KÜRZE

24. Dezember 2020

Adventbesuch des Präsidenten und Appell des Kardinals, Flüchtlingsfamilien aufzunehmen

Van der Bellen lobt Rolle der Religionen Das von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften lobte Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Adventbesuch bei Kardinal Christoph Schönborn.

Menschenleben retten – jetzt! ist das Anliegen von Geistlichen. COURAGE – MUT ZUR MENSCHLICHKEIT

 Menschlichkeit. Ein Videoclip wirbt auf YouTube für Mitmenschlichkeit. Pater Franz Helm von den Steyler Missionaren, Mira Ungewitter, Pastorin der projekt:gemeinde, Stephansdom-Pfarrer Toni Faber, Schwester Beatrix Mayrhofer und die evangelische Pfarrerin Julia Schnizlein erinnern an die Herbergsuche in Betlehem und rufen dazu auf, Menschenleben zu retten. Die Zustände in den griechischen Flüchtlingslagern nennen sie menschenunwürdig und eine Schande für Europa.  Bundesländer helfen. Die neun Bundesländer stellen zur Soforthilfe für Flüchtlingslager in Griechenland insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dieser Betrag wird auf die Länder nach dem Bevölkerungsschlüssel aufgeteilt.  Kulturerbe. Das Dombauhüttenwesen ist jetzt immaterielles kulturelles Welterbe. Aus Österreich sind die Dombauhütten des Linzer Mariendoms und des Wiener Stephansdoms berücksichtigt, die von der österreichischen Unesco-Kommission bereits seit 2018 als nationales immaterielles Kulturerbe anerkannt sind.  Musik. Seitens der Bischofskonferenz wurde klargestellt: Es können in Gottesdiensten zu Weihnachten auch bis zu vier Blasinstrumente spielen. Der Blasmusikverband hat diese Information vor kurzem auch seinen Mitgliedern mitgeteilt. Es gilt ein erhöhter Mindestabstand von zwei Metern.

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Auch wenn es sich um getrennte Bereiche handle, gebe es regelmäßigen Dialog und Austausch zwischen Staat und Religionen, besonders mit der katholischen Kirche als größter Glaubensgemeinschaft in Österreich. 2020 habe es mehrfach Anlass gegeben, über das Kirche-Staat-Verhältnis nachzudenken, und er finde dieses in Österreich gelungen. Die hierzulande übliche Koopera-

Van der Bellen besuchte Kardinal Schönborn vor Weihnachten. Schönborn will von der Bundesregierung, dass Flüchtlingsfamilien aus Lesbos aufgenommen werden. EDW / SCHÖNLAUB

tion sei nach problematischen Phasen in der Ersten Republik über Jahrzehnte gewachsen. Flüchtlingsfamilien aufnehmen. Kardinal Christoph Schönborn nützte seine Freitagskolumne in der Gratiszeitung „Heute“ zu einem Appell an die Bundesregierung, besonders schutzbedürftige Flüchtlingsfamilien von Lesbos aufzunehmen. Er verwies auf die katastrophalen Zustände im Flüchtlingslager Kara Tepe II auf Lesbos und darauf, dass in Österreich Bürgermeister, Gemeinden und Pfarren ihre Bereitschaft erklärt hätten, Familien aufzunehmen. Dringend. Die Bischöfe begrüßten die Hilfe der Regierung für Menschen im Norden Syriens und auf den griechischen Inseln. Doch trotz intensiver Anstrengungen sei es bis heute nicht gelungen, die Situation nachhaltig zu verbessern und menschenwürdige Umstände für schutzsuchende Menschen zu schaffen. Deshalb sein Appell, neben der Hilfe vor Ort jetzt auch all jene Orte in ganz Österreich zu unterstützen, die sich bereit erklärt haben, Familien mit Kindern aufzunehmen. Die Erfahrung der Verletzlichkeit durch das Coronavirus sollte sensibel machen für Menschen, die gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen, so Schönborn.

Anti-Terror-Gesetzespaket im Parlament vorgestellt und diskutiert

Pax Christi kritisiert Anti-Terror-Paket Kritik am letzte Woche im Parlament vorgestellten Gesetz gegen religiös motivierten Extremismus übte die katholische Friedensorganisation Pax Christi. Zwar werde der seitens der Kirche kritisch betrachtete Begriff „Politischer Islam“ nicht direkt in der Novellierung des Strafgesetzbuches verwendet, es sei die Rede von „religiös-motivierter extremistischer Verbindung“. Aber sowohl in den Gesetzes-Erläuterungen als auch bei den öffentlichen Verlautbarungen von Integrationsministerin Susanne Raab wurde betont, dass es dabei um den „Politischen Islam“ gehe, so Pax Christi. Gemeinsam gegen Terror. Pax Christi sieht die Gefahr, dass Österreich damit einen bewährten Weg verlässt – nämlich das

„bisher international angesehene Modell nicht nur für die interreligiöse Zusammenarbeit, sondern auch für das positive Zusammenwirken von Staat und Religionsgemeinschaften im Allgemeinen sowie dem Islam im Besonderen“. Die seit mehr als einem Jahrhundert bestehende rechtliche Anerkennung als gleichberechtigte Religionsgemeinschaft sei „in der westlichen Welt nicht selbstverständlich“. Jede Religion politisch. Es müsse anerkannt werden, „dass jede Religion eine soziale Botschaft und damit eine ‚politische‘ Dimension hat“. Daher ist für Pax Christi unverständlich, warum bei einer einzigen Religion der Begriff „politisch“ von vornherein als abwertend, ja sogar als strafrechtlich relevant betrachtet wird.


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Panorama 13

24. Dezember 2020

Papst Franziskus fordert in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag eine „Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden“.

KNA

Es braucht eine „Kultur der Achtsamkeit“ Angesichts der weltweit zunehmenden Krisen und Konflikte ruft Papst Franziskus zu einer „Kultur der Achtsamkeit als Weg zum Frieden“ auf. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag (1. Jänner) wirbt er für einen „wirklich menschlichen Kurs“ im Globalisierungsprozess. Die Verantwortlichen aller Länder sollten „gemeinsam und solidarisch für das Gemeinwohl handeln und alle aufrichten, die unter Armut, Krankheit, Sklaverei, Diskriminierung und Konflikten leiden“. Erneut wendet sich Franziskus gegen eine „heute oft vorherr-

schende Kultur der Gleichgültigkeit, des Wegwerfens und der Konfrontation“, die man „ausmerzen“ müsse. Wenn es der internationalen Gemeinschaft gelinge, sich an einem „Kompass“ sozialer Prinzipien zu orientieren, könne dieses Ziel erreicht werden. Der Papst verweist auf eine „Grammatik der Achtsamkeit“, die aus folgenden Grundsätzen abzuleiten sei: Förderung der Würde eines jeden Menschen, Solidarität mit den Armen und Schutzlosen, Sorge um das Gemeinwohl und die Bewahrung der Schöpfung. Die Corona-Pandemie

habe leider etliche Krisen verschärft, die miteinander in engem Zusammenhang stünden: die Klima-, Ernährungs-, Wirtschafts- und Migrationskrisen. Der Papst mahnt, die Menschheit benötige einen Mentalitätswandel, „um in Solidarität und Geschwisterlichkeit wirklich Frieden zu suchen“. Statt Geld für Waffen und Militär auszugeben, solle mit den eingesparten Mitteln ein „Weltfonds“ zur Bekämpfung von Hunger und Elend eingerichtet werden. Das wäre eine „mutige Entscheidung“, betont der 84-Jährige.

Kamingespräch mit Michael Landau

Einsamkeit zum Thema machen

WELTKIRCHE

Der Rektor der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich, Walter Vogel, führte vergangene Woche ein Kamingespräch mit Caritas-Präsident Michael Landau, unter anderem zum Thema „Herausforderung Corona“, aber auch mit einem Blick darauf, was in dieser Situation funktioniert. Landau berichtete zum Beispiel von den Lerncafés der Caritas, die auf „Fernstudium“ umgestellt wurden. Es sei entscheidend, „dass wir jedes Kind auf der Bildungsreise mitnehmen“, sagte er. Das Gespräch ist zu sehen unter: www.ph-ooe.at/ kamingespraeche

„Einsamkeit macht krank und sie betrifft in einem hohen Maße ältere Menschen“: Deshalb fordert der Landesobmann des OÖ. Seniorenbundes, LH a.D. Josef Pühringer, dass sich die Politik stärker um dieses Thema kümmert. Ausbau und Förderung von generationenübergreifendem Wohnen und die Belebung der Ortskerne im ländlichen Raum sind zwei konkrete Forderungen dazu. Der OÖ. Seniorenbund hat selbst ein Bündel von Ideen ausgearbeitet, um die Gemeinschaft unter den Senior/innen zu fördern, zum Beispiel die „Brieffreundschaftsbörse“.

Das Taizé-Treffen zum Jahreswechsel wird heuer vom 27. Dezember bis 1. Jänner online übertragen, wie die ökumenische Gemeinschaft mitteilte. Das Motto lautet: „Hoffnung gegen alle Hoffnung – Eine Botschaft für das Jahr 2021“ Nach Ansicht des Generaloberen des Jesuitenordens, Arturo Sosa, sind Demokratien weltweit durch die Corona-Pandemie zusätzlich gefährdet. Die Demokratie könne der Krise zum Opfer fallen, wenn es nicht gelinge, staatsbürgerliches Bewusstsein zu vertiefen und das Gemeinwohl über individuelle Interessen von Personen, Gruppen oder Nationen zu stellen, warnte Sosa.

Arturo Sosa

KNA


14 Rückblick DAS WAR 2020 26. Jänner: Die katholische Kirche feiert erstmals den von Papst Franziskus ausgerufenen „Sonntag des Wortes Gottes“. In seinem Apostolischen Schreiben „Aperuit Illis“ (2019) legte Franziskus fest, dass der dritte Sonntag im Jahreskreis der Feier, Betrachtung und Verbreitung des Wortes Gottes gewidmet sein soll.

24. Dezember 2020

Weitreichende Folgen durch COVID-19

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem Das Jahr 2020 ist stark geprägt durch die weltweite COVID-19-Pandemie, die zahlreiche Einschränkungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich zur Folge hat. Ausgehend von der chinesischen Metropole Wuhan kam es im Jahr 2020 zur weltwei-

30. Jänner: Das Reformprojekt des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland wird mit einem feierlichen Gottesdienst im Frankfurter Dom eröffnet. Der Synodale Weg ist auf zwei Jahre angelegt und soll Perspektiven für die Zukunft der katholischen Kirche eröffnen. 2. Februar: Josef Marketz wird zum neuen Bischof der Diözese Gurk geweiht. Seit dem Wechsel von Alois Schwarz am 1. Juli 2018 zum Bischof von St. Pölten herrschte bis zur Bischofsweihe von Marketz in der Diözese Sedisvakanz. Militärbischof Werner Freistetter leitete zuvor die Diözese als Apostolischer Administrator. 5. Februar: Ein Dekret aus Rom besiegelt den Zusammenschluss zwischen der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften und der Vereinigung der Frauenorden Österreichs. 195 Ordensgemeinschaften mit insgesamt 4900 Mitgliedern gehören nun zur Österreichischen Ordenskonferenz. Die neuen Vorsitzenden sind Sr. Franziska Bruckner und Erzabt Korbinian Birnbacher. 2. März: Der Vatikan ­öffnet seine Archive zum Pontifikat von Papst Pius XII. (1939–1958). Er steht seit langem in der Kritik, zum Holocaust geschwiegen und nicht entschieden genug gegen die NS-Verbrechen protestiert zu haben. Neue Aktenfunde im Vatikan belegen offenbar, dass er ein wichtiges US-Schreiben über die NS-Gräueltaten im Holocaust persönlich gekannt hat.

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Das Leben der Menschen weltweit ist durch die CoronaPandemie stark eingeschränkt. TOBIAS STEINMAURER/APA

ten COVID-19-Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte am 30. Jänner 2020 COVID-19 als gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite ein. Offiziell wurde die Krankheit dann am 11. März zur Pandemie erklärt. Um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, reagierten daraufhin zahlreiche Staaten rund um den Globus mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Auch in Österreich kommt es seither in Phasen immer wieder zu Ausgangssperren, Absagen von Veranstaltungen in Bereichen wie Sport und Kultur, der Schließung von Schulen, der Gastronomie und des Handels und der Aussetzung öffentlicher Gottesdienste. Der Alltag ist geprägt von Abstandregeln, Maskenpflicht und verschärften Regeln auch in Pflege- und Altenheimen, für Begräbnisse, Chöre, Taufen, Hochzeiten, Beichten und Krankensalbungen. Lage weltweit. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten bis Mitte Dezember 2020 auf über 72,26 Millionen; über 1,6 Millionen Erkrankte waren zu diesem Zeitpunkt gestorben. Das ergab eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Zahlen. Nach einer Phase der Entspannung im Sommer breitete sich das Virus mit Beginn des Herbstes auch in Europa wieder stark aus und es folgten erneut massive Einschränkungen.

Lackner folgt Schönborn nach Kardinal Christoph Schönborn wurde am 22. Jänner 75 Jahre alt und erreichte somit die für Bischöfe vorgeschriebene Altersgrenze. Sein Rücktrittsgesuch als Erzbischof von Wien nahm Papst Franziskus vorerst jedoch nicht an. Von seinem Amt als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz (22 Jahre) trat Schönborn allerdings am 17. März zurück. Sein Nachfolger in dieser Funktion ist seit 16. Juni Franz Lackner, Erzbischof von Salzburg.

Lackner (links) und Schönborn. ERNST WEINGARTNER/APA

Trauer nach dem Anschlag in Wien. GERHARD WILD/APA

Anschläge erschüttern Europa Blutige Terror-Anschläge in Europa lösten weltweit Entsetzen aus. In der Wiener Innenstadt (2. 11.) schießt ein Attentäter wahllos auf Menschen vor Cafés und Restaurants. Vier Menschen sterben, 14 werden verletzt. In Nizza (29. 10.) werden drei Menschen in einer Kirche ermordet. Nahe Paris (16. 10.) wird auf offener Straße der Lehrer Samuel Paty enthauptet. Bei all den Attacken geht man von islamistisch motivierten Taten aus.


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Rückblick 15

24. Dezember 2020

DAS WAR 2020 3. März: Der Limburger Bischof Georg Bätzing wird zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Er folgt Kardinal Reinhard Marx nach.

Papst Franziskus veröffentlichte heuer zwei bedeutende Dokumente: „Geliebtes Amazonien“ und „Fratelli tutti“. KNA

Zwei zentrale Papst-Schreiben Das nachsynodale Schreiben „Geliebtes Amazonien“ („Querida Amazonia“) von Papst Franziskus zur im Oktober 2019 stattgefundenen Amazonien-Synode wird am 12. Februar veröffentlicht. Im Zentrum des Textes steht die Sorge um das Leben und Überleben der Menschen und Völker Amazoniens. Zu den Fragen der Weihe verheirateter Männer und der Rolle der Frau gibt es darin keinen Schritt nach vorne. Ein zweites zentrales Dokument des Papstes

wird am 3. Oktober anlässlich seines Besuches in Assisi am Grab seines Namenspatrons unterzeichnet und am darauffolgenden Tag (Fest des heiligen Franz von Assisi) veröffentlicht – die Enzyklika „Fratelli tutti“. Das Schreiben ruft zu mehr menschlicher und sozialer Geschwisterlichkeit und Solidarität auf und ist ein Plädoyer gegen Kriege. Nach „Lumen fidei“ und „Laudato si‘“ ist „Fratelli tutti“ die dritte Enzyklika von Papst Franziskus.

Flüchtlinge auf Lesbos.

LOUISA GOULIAMAKI/APA

23. Mai: Der steirische Altbischof Johann Weber stirbt im 94. Lebensjahr. Im Herbst 2019 feierte der frühere Grazer Diözesanbischof (1969–2001) und Vorsitzende der Bischofskonferenz (1995–1998) sein 50-JahreBischofsjubiläum. 25. Mai: Der Afroamerikaner George Floyd wird in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota durch Polizeigewalt getötet. Gegen die brutale und sinnlose Tat finden weltweit Anti-Rassismus-Demonstrationen statt.

Katastrophale Flüchtlingslage In den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern auf den Inseln Lesbos, Samos, Kos, Leros und Chios herrschen katastrophale Bedingungen. In Appellen rufen zahlreiche NGOs und kirchliche Organisationen aus Österreich und Europa zur Evakuierung der Lager und zur Aufnahme schutzbedürftiger Flüchtlinge auf. Europas größtes Flüchtlingslager Moria auf Lesbos wird nach einem Brand (9. 9.) ­völlig zerstört und ein Notfall-Lager errichtet.

18. Mai: Vor 100 Jahren wurde Karol Wojtyla (1920–2005) geboren. Als polnischer Papst Johannes Paul II. hat er Geschichte geschrieben. Seine Reisen nach Polen haben zum Fall des Eisernen Vorhanges beigetragen und durch Besuche einer Synagoge in Rom und einer Moschee in Syrien hat er den interreligiösen Dialog gefördert. Im Jahr 2000 legte er ein Schuldbekenntnis ab für Verfehlungen der Kirche. In Erinnerung bleibt auch das Schussattentat durch den türkischen Extremisten Ali Agca, den er im Gefängnis besuchte.

Christliche Fresken sind nun verhüllt. BULENT KILIC/APA

Die Umwidmung der Hagia Sophia Fast tausend Jahre lang bis 1453 war sie die größte Kirche der Christenheit, danach Moschee und Museum – die weltberühmte Hagia Sophia in Istanbul. Seit 10. Juli wird sie wieder als Moschee genutzt. Gegen die Umwidmung gab es international scharfe Proteste. Entgegen der Ankündigungen, dass christliche Kunstwerke, Fresken und Mosaike außerhalb der islamischen Gebetszeiten zugänglich sein würden, sind diese immer noch verdeckt.

15.–18. Juni: Die Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe) soll bis 30. Juni 2021 eine neue Struktur und neue Inhalte bekommen. Das haben die Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Mariazell entschieden. 3. November: Präsidentschaftswahlen in den USA. Der Gewinner stand lange nicht fest, doch mittlerweile ist klar: Der Demokrat Joe Biden wird neuer US-Präsident und folgt dem Republikaner Donald Trump nach. Bidens Amtseinführung soll am 20. Jänner 2021 erfolgen.


Alles hat Platz: Freude, Furcht und Dankbarkeit Sie zählt zu den größten Krippen der Welt, sie bringt den Orient nach Linz und ihr Engels-Chor ist einzigartig: Die Linzer Domkrippe ist beeindruckend. Das findet auch der Linzer Wolfgang Sachsenhofer. Warum Maria aus der Reihe fällt, Serie „Krippenfiguren“ Teil 6

erzählt er im letzten Teil unserer Serie „Krippenfiguren“.

Wenn Wolfgang Sachsenhofer die Stufen zur Krypta hinuntergeht, dann steigt mit jedem Schritt seine Vorfreude auf die Domkrippe. Besonders auf den Engels-Chor: „Er ist einfach unvergleichlich! Sebastian Osterrieder hat hier das himmlische Heer, das Gott lobte, so wie es im Lukasevangelium steht, dargestellt.“ Insgesamt sind 42 Figuren in diesem Strahlenkranz, der „Gloriole“, über der Krippe hängend zu finden: Die Engel jubilieren, singen, musizieren und dirigieren. Es ist ein Orchester, das in dieser Form bei keiner anderen Krippe zu finden ist, hat Sachsenhofer herausgefunden. Heuer muss Wolfgang Sachsenhofer auf die singenden Engel verzichten: Die Gloriole wird restauriert und kommt erst nächstes Jahr wieder zum Einsatz, trotzdem gibt es genug zu sehen. Orient in Linz. Der 78-jährige Linzer kennt die Domkrippe schon seit seiner Kindheit, im Jahr 2011 hat er als Seniorstudent an der

Ihre Spende hilft! Ihre Unterstützung – ob klein oder groß – hilft mit, eine umfassende Restaurierung und Konservierung der Krippe im Dom zu ermöglichen. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Alle Informationen und weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie auf: www.krippeimdom.at  Besuch der Domkrippe: täglich in der Krypta (Mittagspause von 12 bis 16 Uhr) und virtuell im Deep Space des AEC jeweils freitags und am Wochenende von 14 bis 16 Uhr MARIENDOM

Katholischen Privat-Universität eine Diplomarbeit über das Meisterwerk des bayrischen Krippenkünstlers verfasst. Nicht nur die Größe der Domkrippe – mit 12 Metern gehört sie zu den weltweit größten – ist beeindruckend, auch der „Orientalismus“ macht sie zu etwas Außergewöhnlichem. „Die Auftraggeber wollten damals eine Krippe, die zeigt, wie es im Heiligen Land ausschaut: Wie vor 1.900 Jahren!“ – Und genau das hat Osterrieder geliefert und sich damit gegen heimische Krippenbauer durchgesetzt. Kein Wunder, dass sich mehrere Nachbauten der Domkrippe in Oberösterreich befinden – unter anderem in St. Leonhard bei Freistadt. Die Krippe wurde dort im Jahr 2008 restauriert. „Die sieht ja aus wie die Domkrippe in Linz“, sind Besucher/innen immer wieder erstaunt, berichtet Christine Schaumberger aus St. Leonhard. Eine Ausnahme. Die orientalische Prägung ist das Markenzeichen der Linzer Domkrippe. Nur eine fällt da aus der Reihe: „Maria. Sie sieht aus wie eine abendländische Madonna“, erklärt Sachsenhofer. Ein dunkelblauer Mantel mit Goldumrandung, darunter ein weinrotes Kleid, das gelockte lange Haar lugt unter dem weißen Schleier hervor. In der Krippenszene ist sie kniend und in Gebetshaltung dargestellt. Ihr Mann Josef trägt Sandalen wie im Orient üblich, ein weinrotes Überkleid, am Gürtel ist ein Gefäß befestigt, dazu hat er einen gestreiften Schal und ein Tuch über dem Kopf. Auffallend sind seine hoch erhobenen Hände: Mit der rechten Hand greift sich Josef an die Stirn. Oder richtet er sich das Kopftuch, betet er? Die linke Hand zeigt die offene Handfläche. Hält Josef schützend die Hand hoch? Oder ist es eine Geste des Erstaunens? Das Jesuskind liegt fast nackt in der Krippe, die mit weißem Stoff ausgelegt ist. Um

ELISABETH LEITNER

die Besonderheit des Neugeborenen zu unterstreichen, hat der Krippenkünstler das Kind aus Elfenbein gefertigt, sogar seine Augen sind aus Glas. Sein Blick trifft Maria, sein rechtes Händchen hat er ihr entgegengestreckt, die linke Hand liegt auf seiner Brust. Behütet. Um ihn herum sind drei Engel mit teilweise geöffneten Flügeln zu sehen. Sie wirken beschäftigt und umsorgen den Kleinen. Der rechte Engel hat den Blick in die Ferne gerichtet. Er holt damit die Besucher/ innen von draußen in das Geschehen herein. Wie bei allen Figuren fällt auch hier auf: Sebastian Osterrieder verstand es meisterlich, Blicke, Gesten, Gefühlsregungen in seiner Schnitzkunst umzusetzen. Die Geburt Christi wird zur Erzählung, die Menschen damals wie heute zum Staunen und Nachdenken anregt: Freude, Furcht, Überraschung, Dankbarkeit und Glücksseligkeit – alles hat Platz, wie im richtigen Leben auch.

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Der Engels-Chor mit 42 musizierenden und singenden Engeln wird zur Zeit restauriert. Die Gloriole ist in dieser Form einzigartig. KIZ/ELLE


24. Dezember 2020

Serie Krippenfiguren 17

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KirchenZeitung Diözese Linz

Der ganze Jesus Die Geburt Jesu als „beschauliches Ereignis“? Der bayrische Krippenkünstler Sebastian Osterrieder schlägt in der Domkrippe schon einen dramatischen Bogen vom ersten bis zum letzten Tag Jesu. Die Heilige Familie. Das Zentrum der Krippe ist die Heilige Familie, das neugeborene Kind mit Maria und Josef. Wir sind es gewohnt, dass Maria kniend dargestellt ist, in einer für eine Frau, die eben geboren hat, ungewöhnlichen Haltung. Maria kniet vor ihrem Kind, vor dem Kind, in dem sie das Geheimnis der Menschwerdung Gottes erkennt. Josef breitet die Hände aus, ihm sind das Kind und seine Mutter anvertraut, er hat das Geheimnis zu schützen, das sich in der Geburt Jesu ereignet. Behüten. Noch auffälliger sind die drei Engel, die neben der Krippe knien. Sie rufen ein Wort aus den Psalmen in Erinnerung: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“ (Ps 91,11) Jesus hat diesen Satz oft gebetet, er hat ihm Zuversicht und Halt gegeben in vielen Lebenslagen. Gerade dieses Wort spricht der Versucher an, als er ihn auffordert, vom Tempel in Jerusalem zu springen und so gleichsam zu testen, ob ihn die Engel wirklich auf Händen tragen, damit sein Fuß nicht an einen Stein stößt. (vgl. Ps 91,12; Mt 4,5–6; Lk 4, 9–11) In Jesus hat sich ein so

großes Vertrauen zu Gott, seinem Vater, aufgebaut, dass er sich auch in der Versuchung behütet weiß. Die drei Engel über der Heiligen Familie. Über der Heiligen Familie schweben drei Engel, die Kreuz, Dornenkrone und Kelch halten. Sie erinnern an das, was Jesus einmal erleiden wird. In der Nacht vor seinem Tod bittet Jesus im Garten Getsemani, der Kelch (des Leidens) möge an ihm vorübergehen. (vgl. Mt 26,39; Mk 14,36; Lk 22,42) Die Dornenkrone ist ein Zeichen des Spottes über „den König der Juden“ (vgl. Mt 27,29; Mk 15,18; Joh 19,2–3); damit wird das, was ursprünglich Aufgabe des Königs in Israel war – Mittler zwischen Gott und den Menschen zu sein – lächerlich gemacht und zurückgewiesen. Jesus war vom Hohen Rat wegen Gotteslästerung verurteilt worden (vgl. Mt 26,65; Mk 14,64; Joh 19,7), der Tod am Kreuz sollte ihn als einen von Gott Verfluchten hinstellen (vgl. Dtn 21,23; Gal 3,13) und damit auch seine Botschaft vom Reich Gottes unmöglich machen. Worauf weist uns Sebastian Osterrieder hin? – Der Betrachter der Krippe soll den „ganzen Jesus“ in den Blick nehmen, nicht bloß ein „Detail“ aus dem ersten Tag seines Lebens.

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DOMPFARRER MAXIMILIAN STRASSER


18 Kirche in OÖ IM LEBENS-SPIEGEL Weihnachten, von hinten her Betrachten wir Weihnachten einmal von hinten her. Vom Stephanitag aus. Stefan – der erste Name, der nach dem Christtag im Kalender steht. Nüchtern betrachtet: ein Verlierer. Nicht weniger als sein Leben hat er verloren. Der erste Blutzeuge des Christentums sei er gewesen, sagt man. Gewollt hat er das sicher nicht. Als er seine aufwühlende Rede hielt, hat er gewiss noch geglaubt, er könne seine Widersacher zum Umdenken bewegen. So begeistert sprach er. Aber sie haben ihn nicht verstanden, ihn stattdessen vor Wut mit Steinen erschlagen. Sie meinten, damit sein Gerede aus der Welt geschafft zu haben. Als es wirklich ernst geworden war und er wohl selbst nicht mehr glaubte, die Sache werde gut ausgehen, kam kein Fluch, auch kein Verzweiflungsschrei über seine Lippen. Im Gegenteil. „Ich sehe den Himmel offen“, ruft er. Verzweiflung fühlt sich anders an. So zu sterben – das ist nicht ein Verlieren des Lebens, sondern ein Gewinnen. Stefan steht dafür: Der Glaube an Christus betrifft nicht das kleine Glück, wie man es nach einem Gelingen oder Siegen erlebt. Seine Folterer werden sich eine Weile in solcher Art kleinen Glücks gewähnt haben. Am nahesten kommt diesem stefanschen Himmelsglück vielleicht, wenn Menschen in echter Liebe einander zugetan sind. Aber wer schafft das ganz? Weihnachten – der Himmel öffnet sich: im Geborenwerden bis in denTod.

MATTHÄUS FELLINGER

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Sr. Annemarie Gamsjäger von den Missionarinnen Christi erzählt aus ihrem Leben

Begleitung als Schlüssel Sr. Annemarie Gamsjäger zählt zu den Pionierinnen der Hospizbewegung in Österreich. Die 80-jährige Ordensfrau, die aus Bad Ischl stammt, verlässt zu Jahresende Linz und übersiedelt nach München zu ihrer Gemeinschaft, den Missionarinnen Christi. Sr. Annemarie hat in ihrer Heimat Bad Ischl das Handwerk der Herren- und Damenkleidermacherin gelernt und bis 1963 als Schneidergesellin gearbeitet. Geistlich beheimatet war sie in der KAJ (Katholische Arbeiterjugend), wo sie 1963 ehrenamtliche Diözesanführerin wurde. Dazu übersiedelte sie nach Linz, ihren Lebensunterhalt verdiente sie sich als Pflegehelferin im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. In dieser Zeit ist auch ihre Berufung gereift. Ihr Weg führte sie in den damals jungen Orden der Missionarinnen Christi. Der VOEST-Pfarrer Hans Innerlohinger hat sie mit seinem grünen VW-Käfer ins Noviziat nach Deutschland gebracht, erinnert sich Sr. Annemarie. Der Ordensname „Missionarinnen Christi“ bringt zum Ausdruck, dass Christus in der Mitte der Spiritualität steht: „Christus lernen, lieben, leben und lehren und das mit Menschen zu teilen“ – das fasziniert Sr. Annemarie bis heute. Nach der Ordens-Ausbildung wurde sie diplomierte Krankenpflegerin und war in Bad Ischl Lehrschwester, als sie der Orden für die folgenden neun Jahre vor allem für die Betreuung ihrer Mitschwestern in den Missionen brauchte. Dann nahm sie in Wien an einem Kurs zur Exerzitienbegleitung teil, im Zuge dessen sie mit Sr. Hildegard Teuschl CS in Kontakt kam. Teuschl lud die Krankenschwester Annemarie ein, in Wien beim Aufbau der Hospizbetreuung mitzuarbeiten. Auf Neuland. Die beiden Frauen begaben sich in enger Verbindung mit einigen Ärzten auf völliges Neuland. Was dann in rund dreißig Jahren von Wien aus gewachsen ist, ist mehr als beeindruckend: mobile Hospizbetreuung, Hospizverbände, Hospizstationen in Spitälern und eigene Hospize. In Oberösterreich hat Sr. Annemarie wesentlich auf Initiative von Julius Brock, der später Geschäftsführer der KirchenZeitung war, die Hospizbewegung aufgebaut. Vorträge halten, Ausbildungskurse durchführen, Netz-

Sr. Annemarie Gamsjäger wurde kürzlich mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes OÖ geehrt. LAND OÖ/MAYERHOFER

werke bilden und immer auch selbst Menschen im Sterben zu begleiten – das war das Leben von Sr. Annemarie Gamsjäger, bis zu ihrer „richtigen“ Pensionierung 2010, die sie dreizehn Jahre nach der staatlichen angetreten hat. Das vergangene Lebensjahrzehnt verbrachte sie wieder in Linz, als ehrenamtliche Krankenseelsorgerin, und sie gab auch weiterhin Kurse. Das „Corona-Jahr“, in dem sie als Ehrenamtliche nicht im Spital tätig sein konnte, hat den Entschluss, in eine Gemeinschaft ihres Ordens zu übersiedeln, reifen lassen: „Es ist gut und ich gehe offen auf das Neue zu.“ Wenn sie mit Jahresende Linz verlässt, wird es keine Missionarin Christi mehr in der Diözese geben. Jahrzehnte hindurch waren Missionarinnen Christi in Oberösterreich tätig. Das Gespräch mit Sr. Annemarie Gamsjäger kann man natürlich nicht beenden, ohne auf die jüngste Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes zur Liberalsierung der Sterbehilfe zu sprechen zu kommen. Sie kann hier auf das komplexe Thema nicht im Detail eingehen, sagt aber: „Ich wünsche jedem Menschen am Ende seines Lebens eine fachqualifizierte Begleitung. Begleitung ist das Wichtigste.“ JOSEF WALLNER

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Anzeigen 19

24. Dezember 2020

© Ester Negro_Missioni Don Bosco

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KirchenZeitung Diözese Linz

Winterhilfe in Syrien und Libanon Von Krieg und Flucht betroffene Kinder in Syrien und im Libanon brauchen dringend unsere Hilfe. Die Corona-Pandemie hat die schlechte wirtschaftliche Situation und die Lebensbedingungen dramatisch verschärft. Die Menschen haben keine Arbeit und sie haben oft nicht einmal die notwendigsten Dinge zum Leben. Besonders leiden die Kinder im Winter, denn sie haben oft keine warme Kleidung. Auch die Kinder zu unterrichten ist nur unter schwierigsten Bedingungen möglich. Die Salesianer Don Boscos helfen den Menschen vor Ort. Sie versorgen die Familien mit dem Notwendigsten, mit Unterkünften, Lebensmitteln, warmer Kleidung und Medizin. Bitte helfen Sie uns, die Kinder zu schützen und im Winter warm und gesund zu halten!

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SONNTAG Fest der Heiligen Familie – Lesejahr B, 27. Dezember 2020

Geborgenheit Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler schrieb: „Jeder braucht einen Platz in der Welt, einen Ort, an den er gehört, und Menschen, in deren Mitte er Geborgenheit findet.“

1. Lesung Jesus Sirach 3,2–6.12–14

Der Herr hat dem Vater Ehre verliehen bei den Kindern und das Recht der Mutter bei den Söhnen bestätigt. Wer den Vater ehrt, sühnt Sünden, und wer seine Mutter ehrt, sammelt Schätze. Wer den Vater ehrt, wird Freude haben an den Kindern und am Tag seines Gebets wird er erhört. Wer den Vater ehrt, wird lange leben, und seiner Mutter verschafft Ruhe, wer auf den Herrn hört. Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an und kränke ihn nicht, solange er lebt! Wenn er an Verstand nachlässt, übe Nachsicht und verachte ihn nicht in deiner ganzen Kraft! Denn die dem Vater erwiesene Liebestat wird nicht vergessen; und statt der Sünden wird sie dir zur Erbauung dienen. X  Alternative 1. Lesung: Genesis 15,1–6; 21,1–3

2. Lesung Hebräerbrief 11,8.11–12.17–19

Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara, die unfruchtbar war, die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich

wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann. Aufgrund des Glaubens hat Abraham den Isaak hingegeben, als er auf die Probe gestellt wurde; er gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. Er war überzeugt, dass Gott sogar die Macht hat, von den Toten zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild. X  Alternative 2. Lesung: Kolosserbrief 3,12–21

Evangelium Lukas 2,22–40

Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das

Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden. Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde stark, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm. X  Es ist auch die Kurzfassung möglich: Lukas 2,22.39–40 EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Jung und Alt

Familie als Band der Generationen.

GEMMA FERRANDO / WESTEND61 / PICTUREDESK.COM

S

elig jeder, der den Herrn fürchtet, der auf seinen Wegen geht!

Bei Tauffeiern nehmen ältere Familienmitglieder gerne teil, vor allem die Großeltern. Dabei wird sichtbar, dass eine Familie aus mehreren Generationen besteht. In einigen Familien geben die Angehörigen ein Kreuzzeichen auf die Stirn des Kindes und erbitten so den Segen Gottes. Begegnungen mehrerer Generationen vermitteln Werte, Gemeinsamkeiten und Erfahrungen. Auch Jesus wurde in eine Tradition hineingeboren, die seit vielen Generationen bestimmt wurde. Josef und Maria brachten Jesus, wie es damals Vorschrift war, in den Tempel, um ihn dem Herrn zu weihen. Dort trafen sie Simeon und Hanna, zwei hochbetagte Menschen, die täglich im Tempel waren, um zu beten und ihre Erwartungen und Sehnsüchte wachzuhalten, die ihnen in ihrem tiefsten Inneren angekündigt wurden. Wie muss es Maria wohl bei dieser Begegnung ergangen sein, zuerst der Lobpreis an Gott und der Segen für das Kind, daran anschließend die Prophezeiung, dass das Kind als ein Zeichen des Widerspruchs heranwachsen wird und sie selber es mit Schmerzen mittragen werde? Trotz all dem lebt und teilt Jesus mit seinen Eltern in den darauffolgenden Jahren alle Aspekte einer normalen Familie. Ich glaube, es ist wichtig, dass in der Weihnachtszeit die Familie durch ein eigenes Fest hervorgehoben wird, um uns bewusst zu machen, dass Gott nicht nur Mensch geworden ist, sondern dass er in eine Familie mit Eltern und Verwandten hineingeboren wurde. Jesus kennt die Freuden, Sorgen und Nöte einer Familie, er hat sie selber erlebt. Darum sollen wir uns nicht ein Denkmal einer Heiligen Familie schaffen. Sondern wir sollen selber eine Heilige Familie werden, indem wir Jesus als Zentrum unseres Glaubens in unsere Familie hineinnehmen.

Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; selig bist du – es wird dir gut ergehn. Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses. Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder rings um deinen Tisch herum. Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet. Es segne dich der Herr vom Zion her.

ZUM WEITERDENKEN n Wenn man vom Menschen spricht, dann muss man auch von der Familie sprechen. Was bedeutet Familie? Sie bedeutet Geborgenheit, Beziehung, Liebe, Sorgen, Mühen, Lebensräume schaffen. Was ist Familie? Sie ist die Wurzel unseres Lebens. BR. GÜNTER MAYER ist Salesianer Don Boscos. Er wirk-

Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens.

te viele Jahre in der Mission in Gha-

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 128)

rer der Don Bosco Mission Austria.

na und ist jetzt der GeschäftsfühDen Autor erreichen Sie unter

X  Antwortpsalm zur alternativen 1. Lesung aus Psalm 105

u sonntag@koopredaktion.at


SONNTAG 2. Sonntag nach Weihnachten – Lesejahr B, 3. Jänner 2021

Die Wörter feiern „Im Anfang war das Wort.“ Den Prolog des Johannesevangeliums, der am ersten Sonntag des Kalenderjahres gelesen wird, übersetzten zahlreiche Gelehrte in allen Jahrhunderten. Es gibt viele Übersetzungsmöglichkeiten. Jede Zeit muss ihren Zugang zu diesem Wort finden.

1. Lesung Jesus Sirach 24,1–2.8–12

Die Weisheit lobt sich selbst und inmitten ihres Volkes rühmt sie sich. In der Versammlung des Höchsten öffnet sie ihren Mund und in Gegenwart seiner Macht rühmt sie sich: Der Schöpfer des Alls gebot mir, der mich schuf, ließ mein Zelt einen Ruheplatz finden. Er sagte: In Jakob schlag dein Zelt auf und in Israel sei dein Erbteil! Vor der Ewigkeit, von Anfang an, hat er mich erschaffen und bis in Ewigkeit vergehe ich nicht. Im heiligen Zelt diente ich vor ihm, so wurde ich auf dem Zion fest eingesetzt. In der Stadt, die er ebenso geliebt hat, ließ er mich Ruhe finden, in Jerusalem ist mein Machtbereich, ich schlug Wurzeln in einem ruhmreichen Volk, im Anteil des Herrn, seines Erbteils.

2. Lesung Epheser 1,3–6.15–18

Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat

uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt.

Evangelium Johannes 1,1–18

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn

zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legt Zeugnis für ihn ab und ruft: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht. X  Es ist auch die Kurzfassung möglich: Johannes 1,1–5.9–14

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Im Anfang Im Anfang war das Wort. Das Wort aus dem Johannesevangelium feiert Gottes Wort am ersten Sonntag im neuen Jahr. Im Anfang. So beginnt die Bibel: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde … und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.“ (Genesis 1,1–3) Das Johannesevangelium interpretiert die Schöpfung Gottes: Alles wird durch Gottes Wort. Das Wort ist nicht allein lateinisch „verbum“, wie der Kirchenvater Hieronymus im 4. Jahrhundert übersetzte, sondern auch griechisch „logos“, mit breiterer Bedeutung: Geist – Gespräch Gottes mit seiner Schöpfung. Erasmus von Rotterdam setzte hier im 16. Jahrhundert das Wort „sermo“, das wieder eine andere Nuance betont: Unterhaltung. Der jüdische Philosoph Martin Buber würde im 20. Jahrhundert „Dialog“ dazulegen. So sind wir mitten im Gespräch Gottes mit der Welt, mit uns Menschen. Und der Menschensohn Jesus Christus ist Wort, ist Zugang zu allen Worten Gottes. Vielleicht war die Rückbesinnung auf das Wort Gottes der wichtigste Impuls der Reformation. Die lebendigsten Feiern aber von Gottes Wort sind heute die ökumenischen, die christlich-jüdischen, die interreligiösen Gespräche. Denn dadurch entwickeln wir beziehungsstiftende Verantwortung für Gottes gute Schöpfung. Weil Gott in seinem Wort „Ja“ zu uns sagt. Der im Vorjahr verstorbene Priester und Schriftsteller Lothar Zanetti schrieb in einem Gedicht: „Feiern will ich die Wörter, von denen wir leben.“ Möge uns das 2021 gelingen. Im Anfang das Wort. Sonnenaufgang in der Judäischen Wüste.

KNA/ELISABETH SCHOMAKER

ZUM WEITERDENKEN

J

erusalem, rühme den Herrn!

Zion, lobe deinen Gott!

Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht, die Kinder in deiner Mitte gesegnet. Er verschafft deinen Grenzen Frieden, er sättigt dich mit bestem Weizen. Er sendet seinen Spruch zur Erde, in Eile läuft sein Wort dahin.

n Ich nehme mir vor, jeden Tag mit einem Hoffnungswort zu beginnen. Im Anfang: Gottes „Ja“ zu mir. Wenn das Wort trägt, sage ich es weiter. Feiern will ich die Wörter, von denen wir leben. Ökumene-Schwerpunkt im Jänner Aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) kommt das Wort zum Sonntag im Jänner aus verschiedenen Konfessionen.

Er verkündet Jakob sein Wort, Israel seine Gesetze und seine Entscheide.

MARGIT LEUTHOLD

An keinem anderen Volk hat er so gehandelt,

ist Pfarrerin der evangelischen

sie kennen sein Recht nicht.

Pfarrgemeinde A.u.H.B. in Feldkirch. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 147)

u sonntag@koopredaktion.at


24 Bewusst leben

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Noch so klein und schon der Mittelpunkt der gesamten Familie. PCW/STOCKADOBE.COM

Eine Gulaschsuppe nach dem Wiener

Walzer – das hat in Österreich zu Silvester Tradition. JULIA NAGY/STOCKADOBE.COM

Gulaschsuppe zum Jahreswechsel 4 Portionen

90 Minuten

leicht

ZUTATEN 1/16 l Öl 2 große Zwiebeln 1 TL Paprikapulver, edelsüß 1 TL Tomatenmark (Tube) 1 Schuss Essig gut 1/4 l Suppe (eventuell Würfel oder Fond aus dem Glas) 1/2 kg Rindfleisch (Wadschinken) 3 Zehen Knoblauch Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel (ganz oder gemahlen, je nach Vorliebe) 1 Paar Debreziner 1/4 kg Erdäpfel, festkochend

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ZUBEREITUNG Fleisch in ca. 2 cm große Würfel schneiden. Zwiebeln schälen und kleinwürfelig schneiden. Zwiebelwürfel bei starker Hitze im Öl goldgelb anrösten – dabei nicht auf das Umrühren vergessen. Nun wird die Hitze reduziert, es werden Paprikapulver und Paradeismark in den Ansatz gerührt und dann sofort mit einem Schuss Essig abgelöscht. Dann kommt die Suppe dazu und alles wird aufgekocht, bevor das Fleisch eingelegt wird. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel und zerdrücktem Knoblauch. Die Suppe köchelt nun zugedeckt auf kleiner Flamme gut eine Stunde dahin. In der Zwischenzeit werden die Erdäpfel geschält und gewürfelt. Auch die Debreziner werden in Stücke geschnitten. Etwa 15 Minuten vor Ende der Garzeit kommen die Erdäpfel und die Würstel in die Suppe. Sind die Erdäpfel weichgekocht, kann serviert werden.

Nach Monaten des Wartens ist das kleine Wunder da und die Freude ist groß. Ab jetzt ist für Mama, Papa und Geschwister vieles anders, weiß Familien-Expertin Kerstin Bamminger. BRIGITTA HASCH

Die allerschönste „Vorbereitet wird man als werdende Mutter ja hauptsächlich auf die Geburt. Das ist auch gut so. Aber wie das Leben danach weitergeht, das sagt einem kaum jemand“, schmunzelt Kerstin Bamminger. Als Mutter von drei Kindern weiß sie aus eigener Erfahrung, wie viel sich mit so einem kleinen Wesen in der Familie ändert. 24 Stunden zuständig. Babys sind hilflos, sie sind auf Mutter und Vater angewiesen. Das bedeutet, man ist rund um die Uhr für sie da und sie geben dabei den Takt vor. Das ist schon sehr ungewohnt und anstrengend, weil der Hunger oder ein Zwicken im Bauch auch mitten in der Nacht kommen können. „Außer dem Stillen darf und soll aber auch der Vater viel übernehmen. Während er das Kind trägt oder beruhigt, kann sich die Mutter ausruhen“, sagt Kerstin BamminKerstin Bamminger, Dipl. Lebens- u. Sozialberaterin, Kindergarten- u. Hortpädagogin, 3-fache Mama, Elternbildung in der MAMAkademie HAUSRUGGER PHOTOGRAPHY

ger. „Optimal wäre es, wenn die Eltern ein Team sind: Mütter, die loslassen und Väter, die zupacken.“ Kontrollverlust schmerzt. Der gesamte Tagesablauf richtet sich nach den Bedürfnissen des Kindes. „Dass man über die eigene Zeit nicht mehr frei verfügen kann, tut vielen weh. Aber ich sehe es als große Demutsübung, sich diesem neuen Leben hinzugeben und dabei die eigenen Erwartungen runterzuschrauben“, das gibt Bamminger auch den Teilnehmer/innen ihrer MAMAkademie mit. Dabei darf man sich eingestehen, dass es schwierig ist und dass man nicht alles perfekt macht. Denn Elternschaft hat Entwicklungspotential in sich. Der meist von außen kommende Druck nach Perfektion ist in der Realität kaum umzusetzen. Doch Bamminger beruhigt: „Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sie brauchen lebendige Eltern.“ Gegenseitiges Verständnis. Vor allem der Alltag von Müttern wird von einem Baby ordentlich durcheinandergewirbelt. Väter, die tagsüber im Job sind, bekommen in der Regel weniger davon mit. Dafür spüren sie den Druck der wirtschaftlichen Verantwortung


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 25

24. Dezember 2020

Kinder brauchen Weihnachten – gerade heuer

Kommt das Christkind überhaupt? Das Weihnachtsfest ist der krönende Abschluss eines jeden Jahres. Es ist eine Zeit der Besinnung, der Ruhe, aber auch des Feierns. Eine Zeit des Schenkens und Dankens.

Bescherung für die Familie umso stärker. „Die Frau ist gerade in einem anderen Universum. Da ist es ganz wichtig, über die Gefühle zu reden und sich weiterhin auch als Paar zu begegnen.“ Die Expertin rät zu „Mini-Auszeiten“ oder „Paar-Inseln“ – und sei es nur eine Kaffeepause zu zweit, ganz ohne Handy. Eifersucht ist natürlich. Junge Mütter kennen zwei Standard-Fragen: „Schläft das Kleine schon durch?“ und „Ist das große Kind eifersüchtig?“ Durch ein kleines Geschwisterchen kommt die Welt nun einmal ins Wackeln und der/ die „Große“ muss eine neue Harmonie finden. Eifersucht ist je nach Alter und Temperament unterschiedlich ausgeprägt. Es braucht Erklärungen und viel Einfühlungsvermögen um für einen Ausgleich zu sorgen. „Durch ihre Eifersucht wollen die Großen auf sich aufmerksam machen. Sie sehen, dass sich alles oder zumindest viel um das Baby dreht und fühlen sich nicht genügend beachtet.“ Besuchenden rät Bamminger zum Beispiel, zuerst das große Kind zu begrüßen. „So fühlt es sich wahrgenommen. Und dem Baby ist es egal.“ Die Entlastung durch Väter und Großeltern ist auch hier sehr hilfreich.

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Doch wie wird Weihnachten im Jahr 2020? In einem Jahr, das so ganz anders für alle Menschen, und eben auch für Kinder und ihre Familien war, als sie es sich vorgestellt haben. Gerade die letzten Wochen haben die Familien noch einmal durch Homeschooling und geschlossene Kindergärten ordentlich gefordert. Schon der Start in die Adventszeit war dadurch besonders. Auch der Nikolaus musste sich einiges einfallen lassen und hat Kinder zum Beispiel virtuell oder mit viel Abstand besucht. Wie wird es das Christkind machen? Die Zeiten sind schwierig und das Jahr war eine große Herausforderung. Vielleicht ist daher auch nicht allen Eltern zum Feiern zumute. Doch Kinder „erlauben“ das nicht. Für sie, von denen manche in diesem Jahr auf Geburtstagsfeiern, Abschlussfeiern oder Ähnliches verzichten mussten, ist Weihnachten ein wichtiges Fest. Sie wollen sich zumindest dieses nicht nehmen lassen. Mit diesem Willen haben sie wahrscheinlich auch manchen Eltern geholfen, dass doch noch weihnachtliche Vorfreude aufkommt. Ritual als Sicherheit. Immer wieder erleben wir bei Kindern,

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

dass Rituale und Traditionen wichtig sind. Sie geben Sicherheit und Struktur. So ist es auch mit der Weihnachtszeit. Für Kinder ist es eine sehr intensive Zeit, mit vielen Überraschungen und Momenten des Staunens. Dabei geht es nicht nur um Geschenke für sie. Es geht auch um das gemeinsame Erleben von Nähe, Verbundenheit und Zusammenhalt. Traditionen neu erfinden. In allen Familien ist dieses Fest mit vielen, oft sehr unterschiedlichen Traditionen verbunden. Nicht alle werden in diesem Jahr aber möglich sein. Die großen Familienfeiern können nicht stattfinden. Die traditionelle Kindermette wird ebenfalls in einem anderen Rahmen stattfinden müssen. So heißt es möglicherweise, sich gemeinsam mit den Kindern neue Traditionen zu überlegen. „Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind.“ Diese Liedzeile erinnert uns daran, dass es weitergeht und weitergehen soll. Ja, das Christkind kommt auch in diesem Jahr oder vielleicht noch wichtiger: Gerade in und nach einem so herausfordernden Jahr kommt das Christkind zu uns und schenkt uns neben ein paar Päckchen unter dem Christbaum auch wieder Hoffnung und Stärke für das, was kommen mag. Und als Eltern sollten wir genau dieses Gefühl und diese Gewissheit an unsere Kinder weitergeben.

VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com

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26 Familie & Unterhaltung

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 40 Jahren in der „Linzer Kirchenzeitung“

Den Abschluss des Jahres bilden immer Chroniken Was sonst noch 1980 geschah. Überschattet war das Jahr von der Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft in Teheran, die insgesamt über ein Jahr dauerte. Die UdSSR startete im Jänner ihre Großoffensive im Afghanistankrieg. Im September begann der 1. Golfkrieg. Trauriger Höhepunkt des Terrors in Europa war der Bombenanschlag von Bologna, der 85 Tote forderte. In Österreich gelang Dr. Rudolf Kirchschläger mit fast 80 Prozent die Wiederwahl zum Bundespräsidenten. In den USA siegte Ronald Reagan gegen Jimmy Carter bei den Präsidentschaftswahlen. Der Film „Die Blechtrommel“ erlangte einen Oscar, der „Zauberwürfel“ von Ernö Rubik wurde ein Verkaufsschlager, nach Alfred Hitchcock und Jugoslawiens Staatspräsident Tito starb im Dezember 1980 John Lennon nach einem Schussattentat. BRIGITTA HASCH

Naturgemäß fokussiert sich die Jahreschronik in der Kirchenzeitung auf kirchlich relevante Ereignisse, auch im Jahr 1980. Viele Übergriffe auf Christ/innen in der UdSSR, aber auch in Rumänien und der ČSSR werden hier immer wieder erwähnt. Repressalien gegen Katholik/innen gibt es auch in Jugoslawien: „Wegen eines Artikels in der kroatischen Kirchenzeitung wird der jugoslawische Pfarrer Valentin Halic zu mehreren Monaten Haft verurteilt.“ Selbstredend sind die Reisen von Papst Johannes Paul II., vor allem sein Besuch in Deutschland, Teil der Chronik der Kirchenzeitung. Nicht fehlen durfte auch dieses historische Ereignis: „In Polen erreichen Arbeiter-Protestaktionen in den Werften von Danzig die Gründung des freien Gewerkschaftsverbandes Solidarität, Lech Walesa wird sein Führer.“

Diese alpenländische Krippendarstellung war das Titelbild der Weihnachtsausgabe 1980. KIZ/ARCHIV

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größere Treffen

geograf. Druckwerk

Stadtteil v. New York

Abk.: Astronom. Einheit

10

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griech. VerzieVorsilbe: rungssechs kunst

KanalStadt in Ägypten

gegenüber Westnordwest (kurz)

Musikstil

Windstoß

(dogmatische) Weltanschauung

modern: (motor-) radfahren

indische Währung intern. Hilfsorganisation (NGO)

3

16

Ländercode von Jamaica

Nordeuropäer

Abk.: Realgymnasium kleine, grüne Gewürzknospe

Frau Jakobs

5

entsprechend

frz. Filmkomiker † 1982 (Jacques)

2

3

Sakrament der Ordination

Stahlerzeugungs- Toilette, WC verfahren (Abk.) Wapitihirsch Abk. in Chats: hab' dich lieb

19 israel. Fluglinie (2 W.)

dickes Seil

9

8 Wertpapiere

4

5

Lebensbund

7

8

9

10

selten Bodenschatz, Metall

12 6

Abk.: Raummeter

7

Kfz-Z. Villach

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12

13

Kfz-Z. Bundesheer

Glied am Fuß (dt.)

Gleichheit

1 1

polnisch: Eva

20

6

Ackergerät

18

24. griech. Buchstabe

17 JeansHersteller: ... Strauss

2

Ruhelosigkeit

11 dän. Physiker † (Niels)

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Farbraum (Grundfarben)

Lager

ital. Teigwaren

Frauenkurzname (...borg)

geschichtl. Verfasser, Epoche Schilderer

Hautöffnung

4

ind. Gesellschaftsschicht

chem. Element (Halogen)

© Philipp Hübner

Großes Weihnachtsrätsel

H I3 O T T S P I A R A9 A L4 D G6 E I

Musikcharts

Thronerbe

österr. Politiker †: … von Habsburg

frz.: Straße

Gliederfüßer

15

rein

selten

US-BoxLegende (Muhammad ...)

USBasketballliga (Abk.)

Knausrigkeit

zwecks

1

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3

K R O N12 P R I N Z 4

L U E7 B N E U R T R B10 A N

Fischöl

U M O H A E I5 N E11 G E2 O N

ein Bild versetzen Hauswand

dän. Physiker † (Niels)

luftholen Abk.: Elektrokardiogramm

USStar: ... Turner Herrscher

Baltenvolk

9.Tonstufe

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H E I L I G E R

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R U E D13 M E G S N T T E T

Milchprodukt

brit. Sportwagenmarke

beständig, konstant

Abk.: Sankt

Kfz-Z. Tulln

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Vortrag

R8 Rille

N U T Moment, Augenblick

N U 13

A B E N D

Auflösung des letzten Kreuzworträtsels


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 27

24. Dezember 2020

LACH MIT KIKI  Nach der Bescherung schimpft die Frau mit ihrem Mann: „Ich verstehe dich nicht. Seit Jahren schenke ich dir zu Weihnachten karierte Krawatten. Und plötzlich gefallen sie dir nicht mehr!“

Ein Brüderchen für Uschi

 Thomas kommt heim. Fragt die Mutter: „Und, warst du heute brav in der Schule?“ Thomas antwortet: „Was kann man denn schon groß anstellen, wenn man in der Ecke stehen muss!“

Endlich! Der letzte Schultag ist vorbei und morgen wird Weihnachten gefeiert. Uschi ist schon ganz aufgeregt Allerdings nicht nur wegen der Geschenke.

BALDUIN BAUM

„Hallo, Mama!“, ruft sie zur Tür hinein, und zieht sich dabei die Schuhe aus. Aber da kommt nicht Mama aus der Küche, sondern Oma! „Wo ist denn Mama?“, fragt Uschi und schaut sich um. „Keine Sorge, mein Schatz, Mama ist mit Papa in die Klinik gefahren. Das Baby kommt!“ – „Dann will ich auch gleich zu Mama!“, ruft Uschi, doch Oma beruhigt sie. „Nein, Uschi, wir beide warten hier so lange, bis Papa anruft. Das war doch so ausgemacht. Und jetzt setz dich einmal hin und iss.“ Oma hat extra Germknödel gemacht, weil Uschi die so gerne mag. Aber heute stochert ihre Enkelin am Teller herum und schaut immer wieder zum Telefon. „Sei nicht so ungeduldig, das kann noch dauern“, schmunzelt Oma und räumt den Tisch ab. Damit die Zeit schneller vergeht, spielt Oma mit Uschi Memory. Zu ihrem Erstaunen gewinnt sie heute gegen ihre Enkelin, das passiert sonst nie. „Uschi, wo bist du nur mit deinen Gedanken?“, fragt Oma und gerade da summt das Handy. „Ja“, meldet sie sich und währenddessen hüpft Uschi von einem Bein aufs andere. „Oma, Papa, was ist? Ist das Baby da?“, ruft sie aufgeregt. Oma

nickt nur und deutet Uschi, leise zu sein, weil sie sonst nichts versteht. „Wunderbar, ein Bub! Alles gut gegangen? Wie fein. Ja, schick uns Fotos und liebe Grüße! Moment. Uschi mag auch mit dir reden!“ Und schon schnappt sich Uschi das Telefon: „Papa! Ist er da? Wie geht es Mama?“, vor lauter Fragen kommt Papa kaum zu Wort. Nach dem Telefonat kommen auch schon die ersten Bilder an. „Ist der süß“, Uschi kann sich gar nicht sattsehen. „Morgen darf ich meinen kleinen Bruder endlich sehen“, verkündet sie stolz. Am Abend kommt Papa endlich heim und erzählt, dass es Mama und dem Kleinen gut geht. „Und wir haben auch einen sehr hübschen Namen ausgesucht. Dein kleiner Bruder heißt Felix! Das heißt ‚der Glückliche’.“ Am nächsten Tag darf Uschi mit Papa in die Klinik fahren. Mama erwartet die beiden schon und wird von ihrer Tochter stürmisch umarmt. Dann fällt Uschis Blick auf das kleine Bettchen nebenan und sie geht ganz vorsichtig näher heran. „Hallo Felix“, flüstert sie, „ich bin deine große Schwester, die Uschi. Weißt du, ich glaube, du bist das beste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe!“ BRIGITTA HASCH

«

 Lisa malt in der Schule ein Bild. Die Lehrerin fragt: „Was malst du denn da?“ Lisa antwortet: „Ich male eine Katze.“ Darauf die Lehrerin: „Und wo sind die Ohren und der Schwanz?“ Lisa: „Die sind noch im Bleistift.“  Fragt der Verkäufer den kleinen Maxi: „Wie soll die Keksdose denn aussehen?“ Max: „Wie sie aussieht, ist mir egal, Hauptsache, der Deckel geht leise auf und zu.“  „Warum heult dein kleiner Bruder denn so?“ – „Heute gab es Weihnachtsferien und er hat keine bekommen.“ – „Aber warum das denn?“ – „Weil er noch nicht in die Schule geht!“

Frohe Weihnachten und alles Gute fürs Neue Jahr!

 KIKI-Kontakt. kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Ich freue mich auf deine Post! DEINE GITTI


28 Anzeigen & Service NAMENSTAG

24. Dezember 2020

KLEINANZEIGEN BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13

Stephan Kopf (62) ist Leiter der Seelsorge am Landeskrankenhaus Steyr. PRIVAT

Stephan (26. Dezember) Als erster Märtyrer ist für mich mein Namenspatron, der Hl. Stephanus, eine echte Herausforderung und Orientierung: Er zeigt mir, was es heißt, mit Klarheit für das einzustehen, wovon ich überzeugt bin und woran ich glaube. Mit Wortgewalt und Überzeugungskraft steht er denen, die ihn herausfordern, Rede und Antwort. Er lässt nicht locker und seine Nachfolge geht bis in den Tod. Er führt mir vor Augen, dass er seinen Glauben, den diese Gegner anzweifeln, klar vertritt, aber nicht die Personen verurteilt, die ihn anfeinden, sondern diesen weiterhin die Wertschätzung gilt. Das meint Jesus meines Erachtens mit Feindesliebe („Gott, rechne ihnen dieses Schuld nicht an!“). Seine Botschaft verkörpert für mich das Evangelium Jesu und das Ziel, das uns erwarten wird: „Ich sehe den Himmel offen!“ So steht für uns alle der Himmel offen, und er ist Zeuge für diese Glaubenserfahrung. So ist mein Namenspatron auch mein Lebensbegleiter.

AUSSTELLUNG  Ried im Innkreis. Im Dezember findet heuer ein Weihnachtsflohmarkt der Rumänienhilfe im ehemaligen Geschäft von Eisen-Wagner in Ried, Schärdinger Str. 63 (gegenüber Maxi-Markt) statt. Der Flohmarkt ist bis Weihnachten von Montag –Freitag in der Zeit von 9 –17 Uhr geöffnet. Wenn auch Sie in irgendeiner Weise helfen möchten, melden Sie sich bitte bei Frau Maria Ritter, Tel. 0664 114 27 32.

AUSSAATTAGE 28. 12.: Frucht bis 9, ab 10 bis 12 und ab 20 Wurzel 29. 12.: Wurzel bis 10, ab 11 Blüte 30. 12.: Blüte, Pflanzzeit Beginn 10 31. 12.: Blüte bis 15, ab 16 Blatt Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.

IMMOBILIEN Junges Paar sucht Baugrund / Sacherl, Bezirk Ried/Innkreis. Tel. 0650 507 01 23

HINWEISE

PARTNERSCHAFT ICH: Regina (56, südl. OÖ), rundum lebensfreudig, bodenständig. Musik berührt mich, Natur & Garten genieße ich. Nach dem Tod meines Lebenspartners bereit für eine neue Begegnung. DU: großzügig im Herzen, weltoffen & reisefreudig. A g‘standener Mann für‘s (Alltags-)Leben. WIR ZWEI gemeinsam? Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 11/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

 Tag des Judentums. Das christlich-jüdische Komitee OÖ lädt zum Tag des Judentums 2021 ein, der unter dem Thema steht: „Warum immer wieder ‚die Juden’? Antisemitismus in Verschwörungstheorien, Vorurteilen und aktuellen Erfahrungen“. Die Veranstaltung findet am 14. Jänner 2021 um 19 Uhr im Priesterseminar Linz statt.

VERSCHIEDENES Seniorin sucht alten Schott für private Messfeier daheim. Tel. 0732 73 02 21

 Aufgrund von Corona-Maßnahmen ist eine Anmeldung mit Namen, Adresse, Telefon/E-Mail unbedingt erforderlich (Bei Verhinderung bitte wieder abmelden!): oekumene@dioezese-linz.at oder 0732 7610-3256. Wir empfehlen, vor der Veranstaltung nachzufragen, ob sie stattfinden kann.

KirchenZeitung Diözese Linz

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

BESCHÄFTIGTE HALTEN DAS LAND AM LAUFEN

Die unbedankten Helden der Krise Die Beschäftigten in Oberösterreich sind das Rückgrat der Gesellschaft und der Wirtschaft. Das zeigt sich besonders in der Corona-Krise. Für ihre Leistungen haben sie mehr verdient als nur Applaus – nämlich mehr Wertschätzung und Gegenleistung.

D

ie oberösterreichischen Beschäftigten leisten jährlich rund eine Milliarde Arbeitsstunden, davon waren 2019 etwa 43 Millionen Überstunden. Durch unbezahlte Überstunden wurden den in Oberösterreich betroffenen Beschäftigten im letzten Jahr rund 171 Millionen Euro vorenthalten. Auch heuer

mussten trotz Corona fast 82.000 Personen Überstunden oder Mehrarbeit leisten. Der tägliche Arbeitseinsatz der Beschäftigten, ihre Mobilität und Flexibilität, die Bereitschaft zur Mehrleistung, wenn es der Arbeitsaufwand erfordert, oder ihr ehrenamtliches Engagement machen sie zu den wichtigsten Leistungsträgern/-innen unserer Gesellschaft. Eltern müssen heuer neben ihrer Berufstätigkeit und ihrer Rolle als Mütter und Väter auch noch als Lehrer/-innen fungieren. Für ihre Leistungen erhalten viele Beschäftigte oftmals eine magere Gegenleistung – gerade in den systemrelevanten Jobs, die zu zwei

Drittel von Frauen ausgeübt werden. Darum ist es Zeit für deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungen, die Anhebung der KV-Löhne und Gehälter auf mindestens 1.700 Euro brutto in allen Branchen und die Auszahlung des Corona-Tausenders.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 29

24. Dezember 2020

TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid-19-Vorgaben kommt es derzeit zu Absagen bei Veranstaltungen. Bitte erkundigen Sie sich vor Ort, wenn Sie einen Termin wahrnehmen möchten. Danke für ihr Verständnis.

DONNERSTAG, 24. DEZEMBER X  Grieskirchen. Missa in C (solis­ tisch), Jan Ryba, Stadtpfarrkirche, 23 Uhr, Elisabeth Wimmer, ­Sopran, Kers­ tin Turnheim, Alt, Michael Schmid­ bauer, Tenor, Reinhard Mayr, Bass, Ltg. und Orgel: Karl Kasbauer. X  Linz. Seniorenradio, Gast: Bischof em. Maximilian Aichern, 9 bis 10 Uhr. Das Seniorenradio im Programm von Radio FRO ist im Großraum Linz auf 105,00 MHz zu empfangen, im Bereich des Senders Goldwörth auf 102,4 MHz sowie auf www.fro.at. X  Linz. Interaktive Weihnachtsfei­ er, Urbi@Orbi, 16 bis 17 Uhr, Link zum Einstieg auf www.urbiorbi.at X  Linz, Alter Dom. Christmette, 22 Uhr, weihnachtliche Musik ab 21.30 Uhr, Bernhard Prammer und Werner Hebeisen. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Gottesdienst mit Übersetzung in Gebärdensprache, 17 Uhr; Christmette mit Übersetzung in Ge­ bärdensprache, 23 Uhr. X  Wels, St. Josef. Mette und Kin­ dermette, bitte unbedingt Platzkar­ ten im Pfarrbüro abholen (beschränk­ tes Platzangebot), Kindermette: 14.30 und 16 Uhr, Mette: 23 Uhr, Büro: Mo., 8 bis 10 Uhr, Di., 8 bis 10 und 16 bis 18 Uhr, Do. und Fr., 8 bis 12 Uhr. FREITAG, 25. DEZEMBER X  Linz, Karmelitenkirche. Mis­ sa brevis in G KV 140, W. A. Mozart, Transeamus usque Bethlehem, Joseph Ignaz Schnabel, Hört, es singt und klingt mit Schalle, J. S. Bach, Ihr lie­ ben Hirten, Andreas Hammerschmidt, Weihnachtslieder aus dem Gotteslob, 10 Uhr, Julia Nobis, Sopran, Willemijn Spierenburg, Alt, Mario Xiaoke Hu, Tenor und Tomaz Kovacic, Bass, Colle­ gium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg: Michael Stenov. X  Linz, Mariendom. Hochfest der Geburt des Herrn, ­Weihnachtslieder und Motetten, 00.00 Uhr, Vokal­ ensemble des Domchores Linz, Wolf­ gang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Leonding, St. Michael. Messe G-Dur, Franz Schubert, Transeamus, Joseph Schnabel, Pfarrkirche, 10 Uhr, Cantus Michaelis, Martha Mat­ scheko, Sopran, Anna M. ­Nunzer, Alt, Raphael Trimmel, Tenor, M ­ ario Hartl, Bass, Ltg.: Uwe Christian Harrer.

X  Pregarten. Messe OP. 167, Cécile Chaminade, Stadtpfarrkirche, 10 Uhr, Susanne Thieleman, Sopran, Silke Redhammer, Mezzosopran, Anton Reinthaler, Orgel. X  Wilhering. Pontifikalamt, Missa pastoralis „Gloria in excelsis Deo“, op. 48 für Chor und Orgel, Adalbert Rihovský (1871-1950), Stiftskirche, 10 Uhr, Vokalsolisten des Stiftes Wilhering: Julia Schnapper, Sinja Maschke, Martin Jakob Reiter, Flori­ an Eschelmüller, Stiftsorganist Ikarus Kaiser, Ltg.: Till A. Körber. SAMSTAG, 26. DEZEMBER X  Linz, Mariendom. Missa brevis in F – „Jugendmesse“, 10 Uhr, Dom­ musik Linz, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. SONNTAG, 27. DEZEMBER X  Linz, Mariendom. Fest der Heili­ gen Familie, Messe für zwei gleiche Stimmen und Orgel, Luigi Bottaz­ zo, 10 Uhr, Matthäus Schmidlech­ ner, ­Tenor und Reinhard Mayr, Bass, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X  Schlägl. Bach im Stift, „Jauch­ zet Gott in allen Landen!“, BWV 51, Hochamt 10 Uhr, Impuls und gesam­ te Kantate, ca. 10.50 Uhr, E ­ nsemble „musica.plagensis“, Ltg.: Fr. Ewald Nathanael. X  Wels, St. Franziskus. Gottes­ dienst mit Familiensegnung, Pfarr­ kirche, 9.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. KraftQuelle, eine „Kraft-Tankstelle“ an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden, stärken kön­ nen, 18.30 Uhr. DONNERSTAG, 31. DEZEMBER X  Grieskirchen. Duette zur Weih­ nacht, Stadtpfarrkirche, 16 Uhr, ­Judith Rammerstorfer, Sopran, ­Silke Redhammer, Mezzosopran, Karl Kasbauer, Orgel. X  Linz. Interaktive Jahresabschluss­ feier, Urbi@Orbi, 16 bis 17 Uhr, Link zum Einstieg finden Sie unter: www.urbiorbi.at X  Linz, Mariendom. Jahresdank­ gottesdienst, Gesänge zum Jahres­ schluss, 17 Uhr, Vokalensemble des Linzer Domchores, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Jahresdankandacht, Wortgottes­­feier, Stadtpfarrkirche, 16 Uhr. X  Wels St Franziskus. Jahres­ schlussandacht, Pfarrkirche, 17 Uhr. FREITAG, 1. JÄNNER X  Linz, Mariendom. Hochfest der Gottesmutter Maria, Missa in ho­ norem Sanctae Ritae, Festliche Blä­ sermusik, 10 Uhr, Dommusik Linz, ­Breuer Elisabeth, Sopran, Rita Peterl, Alt, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer.

LITURGIE LJ B / Lesereihe I SONNTAG, 27. DEZEMBER Fest der Heiligen Familie. L1: Sir 3,2–6.12–14 oder L1: Gen 15,1–6; 21,1–3 L2: Kol 3,12–21 oder Hebr 11,8.11–12.17–19 Ev: Lk 2,22–40 MONTAG, 28. DEZEMBER Unschuldige Kinder. L: 1 Joh 1,5–2,2 Ev: Mt 2,13–18 DIENSTAG, 29. DEZEMBER Hl. Thomas Becket, Bischof von Can­ terbury, Märtyrer. L: 1 Joh 2,3–11 Ev: Lk 2,22–35 MITTWOCH, 30. DEZEMBER L: 1 Joh 2,12–17 Ev: Lk 2,36–40 DONNERSTAG, 31. DEZEMBER Hl. Silvester I., Papst. L: 1 Joh 2,18–21 Ev: Joh 1,1–18 FREITAG, 1. JÄNNER 2021 Hochfest der Gottesmutter Maria. L1: Num 6,22–27 L2: Gal 4,4–7 Ev: Lk 2,16–21 SAMSTAG, 2. JÄNNER Hl. Basilius der Große und hl. Gre­ gor von Nazianz, Bischöfe, Kirchen­ lehrer. L: 1 Joh 2,22–28 Ev: Joh 1,19–28 L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 23,8–12

SONNTAG, 3. JÄNNER X  Linz, Mariendom. Alpenländi­ sche Weihnachtslieder, 10 Uhr, Ensemble Habringer, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Wels, St. Franziskus. Litera­ risch-künstlerische Feier, Musik, ­Stille; Texte aus Literatur und B ­ ibel und weitere Elemente aus Kunst und Kultur gehen eine enge Verbin­ dung ein: genießen, hören, ­schauen, beten, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. MITTWOCH, 6. JÄNNER X  Linz, Mariendom. Missa in G, KV 140, Wolfgang Amadeus ­Mozart,

SONNTAG, 3. JÄNNER 2. Sonntag nach Weihnachten. L1: Sir 24,1–2.8–12 L2: Eph 1,3–6.15–18 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14) MONTAG, 4. JÄNNER L: 1 Joh 3,7–10 Ev: Joh 1,35–42 DIENSTAG, 5. JÄNNER Hl. Johannes Nepomuk Neumann, Bischof von Philadelphia. L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Joh 10,11–16 L: 1 Joh 3,11–21 Ev: Joh 1,43–51 MITTWOCH, 6. JÄNNER Erscheinung des Herrn. L1: Jes 60,1–6 L2: Eph 3,2–3a.5–6 Ev: Mt 2,1–12 DONNERSTAG, 7. JÄNNER Hl. Valentin, Bischof von Rätien. Hl. Raimund von Peñafort, Ordens­ gründer. L: Jes 52,7–10 Ev: Mt 28,16–20 L: 2 Kor 5,14–20 Ev: Lk 12,35–40 L: 1 Joh 3,22–4,6 Ev: Mt 4,12–17.23–25 FREITAG, 8. JÄNNER Hl. Severin, Mönch in Norikum, 2. Diözesanpatron von Linz. L: Jak 2,14–17 Ev: Mt 25,31–46 (oder 25,31–40) SAMSTAG, 9. JÄNNER L: 1 Joh 4,11–18 Ev: Mk 6,45–52 SONNTAG, 10. JÄNNER Taufe des Herrn. L1: Jes 42,5a.1–4.6–7 oder L1: Jes 55,1–11 L2: Apg 10,34–38 oder 1 Joh 5,1–9 Ev: Mk 1,7–11

10 Uhr, Vokal- und Instrumental­ ensemble der Dommusik Linz, ­Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef ­Habringer. SONNTAG, 10. JÄNNER X  Musik für 2 Posaunen und ­Orgel, 10 Uhr, Bernhard und Tobias Ornter, Posaune, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Josef Habringer ­Kantor. X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


30 Nachrufe und Hinweise

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK

BILDUNG IM GEDENKEN Die Durchführung der Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der Termin stattfindet.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  Gruppe für Betroffene mit Angststörung, Di., 12. 1., 18 bis 19.30 Uhr, Ref.: Christina Binder BSc. X  Gruppe für Trauernde Eltern und Geschwister, Di., 12. 1., 17 bis 19 Uhr, Begl.: Christine Buchberger. X  Internationales Frauencafé, Tanzen verbindet, Mi., 13. 1., 9 bis 11 Uhr, Ref.: Susanne Scheftner-Mit­ termayr MSSc. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X  Tanz und Bewegung, Tanzen ab der Lebensmitte, Mo., 11. 1., 14.30 bis 16 Uhr, Ltg.: Margarete Diess und Gertrude Hofinger. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Bewegt in den Tag – leicht und freudvoll im Leben, Körper­ strukturtraining, Mo., 11. 1., 9 Vor­ mittage, jeweils 9 bis 10 Uhr, mit DI Helga Forstner, Anmeldung erfor­ derlich. X  SelbA für alle ab 55, Gedächt­ nistraining mit dem Schwerpunkt Bewegung, Di., 12. 1., 12 Nachmitta­ ge, jeweils 16 bis 17.30 Uhr, mit Rosa Wieser, Anmeldung erforderlich. X  Feldenkrais, Bewusstheit durch Bewegung, Mi., 13. 1., 8 Vormitta­ ge, 8.30 bis 10 Uhr, mit Mag. Hans Günter Srajer, Anmeldung erfor­ derlich. X  Tanzen bringt Lebensfreude, Mi., 13. 1., 7 Nachmittage, je­ weils 15 bis 16.30 Uhr, mit Gertrude Stangl, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Meditationsabend, Mo., 11. 1., 19 Uhr, mit Josefine Maria Zittmayr, Anmeldung erforderlich. X  Loslassen und neu orientieren, Fr., 8. 1., 19.30 Uhr bis So., 10. 1., 12.30 Uhr, mit Eduard Waidho­ fer, Anmeldung erforderlich. X  Verstehst du, was du liest?, Grundkurs Bibel, Sa., 9. 1., 9 Uhr bis So., 10. 1., 12.30 Uhr, Ref.: Ingrid Penner, Michael Zugmann, Anmel­ dung erforderlich. X  Neujahrskonzert, Sa., 9. 1., 17 Uhr, mit der Festival S­ infonietta Linz.

Am 18. Dezemer 2020 ist

OStR KonsR Dr. Alfons Illig im 80. Lebenjahr ­verstorben. Alfons Illig stammte aus Schörfling am Attersee, trat ins Linzer Priesterseminar ein und wurde 1965 zum Priester geweiht. 1972 promovierte er an der Universität Salzburg. Illig war Kaplan in Langholzfeld, bevor er als langjähriger Seelsorger in der damaligen Pfarr-Expositur Traun-Oedt-St. Josef wirkte. Dort trieb er unter anderem den Kirchenneubau voran, der 1989 mit der Kirchenweihe vollendet wurde, und gründete die Pfadfindergruppe Traun-Oedt. Als Gymnasiallehrer für Religion unterrichtete er in Linz und am BRG Traun. 2009 legte er das Amt des Pfarrers nieder und wirkte als Kurat in Traun-Oedt-St. Josef. Nach einer Zeit in Aspach wohnte er zuletzt im Altenheim Bruderliebe in Wels. Am 16. Dezember 2020 ist

Claudia Andexlinger an den Folgen ihrer Corona-Erkrankung im 54. Lebensjahr verstorben.

Die KirchenZeitung am Wochenmarkt Steyr-Münichholz. Unter dem Motto „Jedem Münichholzer seine Münichhölzer“standen die Pfarrgemeinderätinnen Maria Helmreich und Veronika Hagen sowie PGR-Obfrau Pauline Leitner am Münichholzer Wochenmarkt, um PfarrZündhölzer, selbstgebundene Adventkränze, Weihnachtsbäckerei und hausgemachte Marmeladen zu verkaufen. Bei der Verteilung von KiZ-Gratisexemplaren haben sich – mit Abstand – jede Menge nette Gespräche mit den Bewohner/innen von Münichholz ergeben, berichten die Pfarrgemeinderätinnen. Das Team der KirchenZeitung dankt ganz herzlich für dieses Engagement und den Einsatz trotz der Kälte. BILD: PFARRE

Andexlinger arbeitete seit 1985 im Pastoralamt, ab 1993 im Katholischen Bildungswerk. Dort war sie lange Jahre zentraler Dreh- und Angelpunkt im Hauptsekretariat. Obwohl ihr Leben immer beschwerlicher wurde, konnte sie bis zuletzt ihren Optimismus bewahren.

KiZ-Angebot Familienskigebiet Hochficht © OÖ TOURISMUS/MORITZ ABLINGER

Aufgrund der Lage im Dreilän­ dereck Österreich, Deutschland und Tschechien ist das Familien­ skigebiet von überall aus schnell zu erreichen. 20 km attraktive Pisten aller Schwierigkeitsgrade erstrecken sich über die DreiBerge-Skischaukel auf einer Höhe von bis zu 1.338 Metern. Die moderne Zehner-Gondel­ bahn, drei Vierer-Sesselbahnen, zwei Schlepplifte und zwei Zau­ berteppiche für Anfänger/innen im Kids Park und Junior Park

garantieren höchste Qualität. Anfänger/innen und Familien haben auf den besonders breiten Carvingpisten optimale Bedingungen, und schwierige Pistenstellen können einfach umfahren werden. Könner und Fortgeschrittene finden auf den FIS-Rennstrecken ihre Herausforderung. Der erste weltweite Comic-Slalom, ein Funpark mit Rails, Boxen und Kickern, eine attraktiv gestal­ tete Funslope mit Steilkurven,

Sprüngen und einem Tunnel, im gesamten Skigebiet verteilte Wellenbahnen mit verschie­ densten Schwierigkeitsstufen und eine Rodelpiste garantieren Skispaß für die ganze Familie. Die KirchenZeitung verlost zehn Tageskarten. Schreiben Sie bis Freitag, 1. 1. (KW: „Hochficht“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at


Anzeigen 31

24. Dezember 2020

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

KirchenZeitung Diözese Linz

SCHNELLE HILFE FÜR ANGEHÖRIGE PFLEGE-HOTLINE

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

www.soziallandesrätin.at

051 775 775 www.pflegeinfo-ooe.at


teletipps SONNTAG

27. Dezember 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

27. DEZEMBER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Steinbach am Attersee. ServusTV 9.05  Christmas Songs – Jüdische Songwriter und Weihnachten (Dokumentarfilm). Unkonventionell und spannend erzählt der Film die unglaubliche Geschichte von jüdischen Songwritern, die im Laufe des 20. Jahrhunderts den amerikanischen Soundtrack für Weihnachten schufen mit Liedern wie zum Beispiel „White Christmas“. ORF 2 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Bartholomäus in Fehlheim, Bistum Mainz. ZDF 11.05  Das ganze Interview. Sandra Szabo im Gespräch mit Caritas-Präsident Michael Landau. ORF III 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Für Gottes Lohn – Das Ehrenamt der Kirche. ORF 2 20.15  Der Trafikant (Drama, A/D, 2018). Ein etwas verträumter 17-Jähriger aus dem Salzkammergut wird 1937 nach Wien geschickt, um in einer Trafik als Gehilfe zu arbeiten. Bald erlebt er aus nächster Nähe die Angriffe der Nazi-Anhänger, die seinen antifaschistischen Chef bedrohen, auch vor jüdischen TrafikKunden wie dem Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud nicht Halt machen. Pointiert vermittelt der Film die zeitlose Botschaft einer Unvereinbarkeit von Anstand und Gewissen mit Hass und Gewalt. ORF 2 MONTAG

28. DEZEMBER

19.40  Bier statt Messwein (Reportage). Ein deutscher Pfarrer in Tschechien. Philipp Irmer hat zum Schlachtfest geladen: Ein großes Schwein und zwei Fässer Bier sollen die Dorfgemeinschaft fördern. Irmer ist Pfarrer in einer der AtheistenHochburgen Europas, in Nordböhmen, in Tschechien. Wenn er zum Gottesdienst einlädt, kommt fast niemand. Und so muss der Geistliche andere Wege gehen, um seine christlichen Werte unter die Leute zu bekommen. arte 20.15  Meuterei am Schlangenfluss (Western, USA, 1951). Überdurchschnittlicher Western, der sich ernsthaft bemüht, die Rückkehr eines Banditen ins bürgerliche Leben zu schildern. arte

Morgengedanken von Pfarrer Marco Uschmann, Wien. So/Fr 6.05, Mo–Do/Sa 5.40, Ö2. Di 20.15  Ist das Leben nicht schön? Ein verzweifelter Mann wird von einem Engel vor dem Selbstmord gerettet. Der hilfreiche Geist zeigt ihm, wieviel Gutes er unwissentlich seinen Mitmenschen getan hat. Meisterlicher Spielfilm aus dem Jahr 1946 mit viel Phantasie, liebenswürdiger Naivität und einem kräftigen Schuss sentimentaler Wehmut. arte

DIENSTAG

Foto: 2019 Paramount Pictures

29. DEZEMBER

23.45  Willkommen bei den Sch‘tis (Komödie, F, 2008). Die amüsante Kulturschock-Komödie über einen Postmann, der zweimal schwindelt, überzeugt durch ihren Sprachwitz. Das Erste MITTWOCH

30. DEZEMBER

20.15  Ein Dorf wehrt sich (Drama, D, 2019). Kurz vor der endgültigen Niederlage Nazi-Deutschlands wollen linientreue Nazis 1945 im Salzkammergut die Stollen eines Bergwerks sprengen, um geraubte Kunstschätze zu begraben. Unter den Bewohnern eines Dorfes, die von dem Bergwerk leben, regt sich jedoch Widerstand, namentlich von zwei Freunden mit allerdings unterschiedlicher Bereitschaft, ihr eigenes Leben in Gefahr zu bringen. Eindringliches Historiendrama. ZDF 22.30  Festkonzert aus der Semperoper. Mit einer musikalischen Zeitreise in die Goldenen Zwanziger feiert die Semperoper in Dresden den Jahresausklang. Auf dem Programm des Konzertes stehen Songs und Schlager von Gershwin bis Léhar. ZDF DONNERSTAG 31. DEZEMBER 16.10  Ökumenische Vesper zum Jahresschluss aus der Jugendkirche eli.ja Saarbrücken. Das Erste 19.48  Zum Jahreswechsel spricht Kardinal Christoph Schönborn. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne live. Mit einer hochkarätig besetzten „Fledermaus“ von Johann Strauß feiert die Wiener Staatsopfer den krönenden Abschluss des Jahres. ORF III

Mi 19.00  Stationen. Papst Franziskus – Pontifex und Krisenmanager. Ein einsamer Papst im strömenden Regen – dieses Bild ging im März um die Welt. Mitten in der Corona-Krise spendete Papst Franziskus auf dem menschenleeren Petersplatz den Segen „Urbi et Orbi“. Auch in anderen Momenten des Jahres stand Franziskus oft allein oder zwischen den Foto: BR Fronten. BR NEUJAHR

1. JÄNNER

8.45  Cultus (Religion). Neujahrstag. Jahresbeginn als Wellnessurlaub für die Seele? Schweigen statt gute Vorsätze machen? Im Stift Göttweig startet man gelassen mit Schweigeexerzitien ins neue Jahr. Was oder wer wird an diesem Feiertag eigentlich gefeiert? Weltfriedenstag, das Fest der Gottesmutter Maria, und was hat das Fest überhaupt mit Beschneidung zu tun? ORF III 10.00  Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus, live aus Rom. BR 10.35  Auftakt zum Neujahrskonzert (Dokumentation). Ein Blick hinter die Kulissen. ORF 2 11.15  Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Live aus dem Wiener Musikverein. Der italienische Dirigent Riccardo Muti hat ein heiteres und zugleich besinnliches Programm aus dem reichen Repertoire der Strauss-Dynastie und deren Zeitgenossen zusammengestellt. ORF 2 11.30  Das Jahr des Papstes (Dokumentation). BR 18.00  Zum neuen Jahr spricht der evangelische Bischof Michael Chalupka. ORF 2 19.40  Basare der Welt (Dokumentation). Jerusalem. Der Film porträtiert Händler der verschiedenen Viertel und ihren ungewöhnlichen Alltag. arte  SAMSTAG

2. JÄNNER

17.45  Unser Österreich (Dokumentation). Traditionsreiches Österreich: Von Sensenschmieden und alten Nutzpflanzen. ORF III

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Fr 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Brixen im Thale. So 10.00, Ö2. cc/M. Bachler Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Zwischen den Jahren.“ Die Schauspielerin Inge Maux sinniert über jene Tage im Jahr, wenn der Weihnachtsrummel vorbei ist und die Herausforderungen des neuen Jahres noch vor uns liegen. Mo–Do/Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi 18.55, Ö1. Radiogeschichten. Mit dem Kopf durch die Wand und ins Leben. „Gipskind“ von Gabriele Kögl. Mi 11.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Über 1500 Stunden O-Ton. Wie moderne Dialektforschung in Österreich funktioniert. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Zahl lokal! Regiogelder als Modell der Zukunft? Mi 21.00, Ö1. Ausgewählt. Nachsinnen, Tanzen und Feuerwerke. Festmusiken zum Jahresende. Do 10.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Göttweig. Fr 10.00, Ö2. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Dirigent: Riccardo Muti. Fr 11.15, Ö1. Spielräume. In der Stille von Eis und Schnee. Lieder, die vom tiefsten Winter erzählen. Fr 17.10, Ö1. Memo. „Jungfrau, Mutter, Königin.“ Maria aus Nazaret und ihre vielen Aufgaben. Ein Streifzug in die Pfarrkirche Rudolfsheim. Fr 19.05, Ö1. Joseph Haydn: Die Jahreszeiten, Oratorium. Fr 19.30, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Der Zukunftsforscher Matthias Horx erzählt, woran er zweifelt, worauf er hofft, was er glaubt. Sa 19.05, Ö1.

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teletipps

bis 9. Jänner 2021

SONNTAG

radiophon

3. JÄNNER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus Traunkirchen in Oberösterreich. ServusTV

Morgengedanken von Wolfgang Palaver, Innsbruck. So/Mi 6.05, Mo/Di/Do– Sa 5.40, Ö2.

9.10  Heimat der Klöster (Dokumentation). Heiligenkreuz – ein Stift im Wienerwald. ORF III 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Rabanus Maurus in Mainz. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Hagenberg, Niederösterreich. ORF III 10.00  F. Dürrenmatt – Im Labyrinth (Dokumentarfilm). Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) war einer der brillantesten Denker des 20. Jahrhunderts. Einer, der sich immer mit der Welt und insbesondere mit der Schweiz, seinem Heimatland, auseinandersetzte. ORF 2 12.30  Orientierung. Religionsmagazin. ORF 2 17.35  9 Plätze – 9 Schätze: So schön ist Österreich (Dokumentation). In der Spezialausgabe stellt Armin Assinger alle österreichischen Geheimtipps vor, die im letzten Herbst für die große Bundesländersendung kandidiert haben. ORF 2 19.45  Hoagascht (Volkskultur). Dem Stern nach! Sternsinger unterwegs: Christina Ömmer trifft singende Kinder, Märchenerzähler mit Dudelsack und Sternträger im Frauengewand. ServusTV MONTAG

4. JÄNNER

13.45  Zirkuswelt (Zirkusfilm, USA, 1963). Mit Showeffekten überladenes Spektakel aus dem Zirkusmilieu. Der hochkarätig besetzte Film sollte dem Comeback Rita Hayworths dienen und ist nicht frei von Sentimentalitäten. arte 20.15  Hirschhausens Sprechstunde (Magazin). Corona war das Thema des Jahres und wird uns auch 2021 leider noch bewegen. Deshalb widmet sich Dr. Eckart von Hirschhausen in seiner Sprechstunde dem Virus und seinen Folgen. WDR DIENSTAG

5. JÄNNER

20.15  Universum (Dokumentation). „Geheimnisvolles Indien“ ist eine Reise durch den indischen Subkontinent, auf dem es abseits der modernen Welt immer noch Nischen unverfälschter Natur, aber auch erfolgreiches Zusammenleben von Mensch und Tier gibt. ORF 2

Mi 11.00  Cultus. Die Heiligen Drei Könige. Epiphanie bedeutet: „Die Erscheinung des Herrn“, besser bekannt ist der Tag als Dreikönigstag. Stift Lambach hat eine besondere Beziehung zu den Heiligen Drei Königen. Waren die heiligen drei Könige tatsächlich Könige? Was bedeutet C+M+B? Welche Bedeutung haben Weihrauch und Myrrhe? ORF III

Foto: pixabay

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Heiligen Drei Könige. Ihre Geschichte gehört zu den bekanntesten: die von den „Heiligen Drei Königen“ aus dem Morgenland. Eine märchenhafte Legende und ein Wissenschaftskrimi um den historischen Kern der Geschichte. Die opulente Dokumentation führt in nahe und ferne Regionen: Köln, Mailand, Istanbul, die antike Metropole Palmyra in der syrischen Wüste und nach Lalibela ins äthiopische Hochland. ORF 2 MITTWOCH

6. JÄNNER

10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Hartberg. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus St. Elisabeth in Nürnberg. BR 10.05  Neujahrskonzert. Wiederholung vom 1. Jänner. ORF 2 11.00  Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Fest Erscheinung des Herrn, von M. Petra Articus, OCist., Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Seligenthal in Landshut. BR 17.35  Glanz für die Ewigkeit (Dokumentation). Die Restaurierung von Stift Melk. Die Dokumentation zeigt neben den aufwendigsten Restaurierungsarbeiten der vergangenen Jahre auch unbekannte Seiten des Stiftes. ORF 2 19.52  FeierAbend (Religion). Der Astronom des Papstes. ORF 2 20.15  Männer der Wüste (Dokumentation). Mit Kamelhirten durch die Sahara. Facettenreich erzählt der Film vom harten Alltag der Hirten und ihren Traditionen. Von einem Leben, das es in dieser Weise bald nicht mehr geben wird. ARD-alpha

Fr 12.05  Wellblech-Talente. Vor 40 Jahren kam Sister Mary von den Barmherzigen Schwestern nach Nairobi und gründete mit Hilfe von Spendengeldern der österreichischen Dreikönigsaktion Schulen für Kinder aus Slums. Der Film porträtiert Kinder in Kenia, die in Musik, Sport, Kunst und Schach unter schwierigsten Umständen besondere Talente entwickelt haben. 3sat Foto: ORF/ZDF/Metafilm DONNERSTAG

7. JÄNNER

20.15  Das Sacher (Biopic, D/A, 2016). Anfang des 20. Jahrhunderts avanciert das Nobelhotel „Sacher“ zu einem der führenden Häuser Wiens. Gepflegtes Fernseh-Drama, das weniger das Hotelleben als eher die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen am Vorabend des Ersten Weltkriegs beschreibt. 3sat FREITAG

8. JÄNNER

20.15  So ein Theater. „Moral.“ Nach seinen berühmten „Lausbubengeschichten“ war „Moral“ einer der ersten großen Bühnenerfolge des bayrischen Juristen und Schriftstellers Ludwig Thoma. Felix Dvorak, der auch mitspielt, inszenierte diesen Schwank mit Harald Serafin 2005 an den Wiener Kammerspielen. ORF III SAMSTAG

9. JÄNNER

16.20  Unser Österreich (Dokumentation). Glöcklerlauf im Salzkammergut. ORF III 20.15  Von Engeln bewacht: Die Bundeslade (Dokumentarfilm). Laut der Thora soll die Bundeslade das Volk Israel bei der Landnahme des Gelobten Landes begleitet haben. Die ursprüngliche, primitive Bundeslade war eine Truhe mit einer Statue des Gottes Jahwe – ein mobiles Heiligtum. arte Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Mi 7.05, Ö1. Gedanken. Fensterblicke als Momente der Achtsamkeit. Die Mediatorin Regina Dünser über ein Leben mit Behinderung, Einschränkung und die Kraft der Fantasie. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Hagenberg, Niederösterreich. So 10.00, Foto: Pfarre Ö2. Menschenbilder. Wie kann ich wirksam werden? Die Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Die Verführbarkeit des Menschen.“ Wolfgang Müller-Funk über Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Mo/Di/Do–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Trau dich! Mut im Alltag. Mo/Di/Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo/Di/Do/Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Von der Werkbank auf die Lehrkanzel. Sozialer Aufstieg in den Wissenschaften. Mo 19.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Köttmannsdorf, Kärnten, zweisprachig. Mi 10.00, Ö2. Memo. Die Botschaft der Weisen aus dem Morgenland und die Hagia Sophia in Istanbul. Mi 19.05, Ö1. G. F. Händel: Saul, Oratorium HWV 53. Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie kommt eine Maus ins Menü? Vom Essen, Lernen und Spielen eines Römerkindes. Do 16.40, Ö1. Logos. „Aus Liebe zur Wahrheit.“ Luthers 95 Thesen und die Folgen. Eine Sendung zum 500. Jahrestag der Exkommunikation des Reformators. Sa 19.05, Ö1.

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34 Kultur

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Christus, der Retter ist da!

D

geboren“ (Gotteslob 239) oder dem schönen Lied von Paul Gerhardt/Martin Luther „Ich steh an deiner Krippe hier“ (Gotteslob 256):

ie Hauptperson zu Weihnachten ist selbstverständlich Jesus selbst. So besingen viele der bekanntesten Weihnachtslieder vor allem die Tatsache seiner Geburt und die Rettung, die er bringt. Dass Jesus der Retter, der „Heiland“ ist, weiß schon das Lukasevangelium (vgl. Lk 2,11). Auch das Lied „Der Heiland ist geboren“ betont das:

Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben. Ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben.

Der Heiland ist geboren, freu dich, o Christenheit, sonst wärn wir gar verloren in alle Ewigkeit. Retter und Versöhnung. Weitere Lieder mit ähnlicher Botschaft sind „Menschen, die ihr wart verloren“ (Gotteslob 245), „In dulci jubilo“, 3. Strophe („Wir warn all verdorben per nostra crimina, da hat er uns erworben coelorum gaudia“) oder das bekannte Lied „O du fröhliche“ (Gotteslob 238), wo es heißt:

Jesus in der Krippe. Die Darstellung des Jesuskindes aus Wachs in einer Strohkrippe liegend ist in Oberösterreich weit verbreitet. F. LITZLBAUER

„Lobt Gott, ihr Christen alle gleich“ (Gotteslob 247). In der vierten Strophe heißt es:

Welt ging verloren, Christ ist geboren ... In der zweiten Strophe dieses Liedes kommt noch ein weiterer Gedanke auf:

Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis; der Kerub steht nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und Preis ...

Christ ist erschienen, uns zu versühnen ... Darin zeigt sich schon das Denken der Paulusbriefe. Die Versöhnung der Menschen mit Gott ist eines der zentralen Themen etwa im Römerbrief: „Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes“ (vgl. Röm 5,10) oder in 2 Korinther 5,19: „Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.“ Die Geburt Christi ist also insofern bejubelnswert, weil Christus später, mit seinem Tod, „uns [mit Gott] versöhnt“ hat. Geburt Christi. Die Brücke zwischen Erlösungstod Christi und seiner Geburt schlägt auch „Ihr Kinderlein, kommet“ (Gotteslob 248) in der vierten (und dadurch so gut wie nie gesungenen) Strophe: O betet: Du liebes, du göttliches Kind, was leidest du alles für unsere Sünd! Ach hier in der Krippe schon Armut und Not, am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod! Die Versöhnung Gottes mit der Welt in Christus ist so bedeutsam, dass sie als Gegengewicht zur „Sünde Adams“ verstanden wird. Spuren von diesem Gedanken des Paulus (vgl. 1 Kor 15,21f.) finden sich im Lied

Mit Christi Geburt wird der Fall des Menschen und seine Vertreibung aus dem Paradies (vgl. Gen 3,24) wieder rückgängig gemacht. Das Kind in der Krippe. Andere Lieder stellen weniger Jesus als Retter in den Vordergrund, sondern Jesus, das kleine Kind in der Krippe. Allen voran natürlich das wichtigste Weihnachtslied überhaupt: „Stille Nacht, Heilige Nacht!“ (Gotteslob 249), das die meisten Motive von Lukas 2 aufnimmt: Josef und Maria und den „holden Knaben“, die Hirten, die Engel und die Botschaft vom Retter. Was das Lied nicht erwähnt, ist die Krippe selbst. Die macht dafür ein im englischen Raum sehr beliebtes Lied zum Hauptthema: „Away in a manger“: In der Ferne, in einer Futterkrippe, keine Wiege als Bett, legte der kleine Herr Jesus sein süßes Köpfchen nieder. Dabei steht die persönliche Anbetung des Kindes im Vordergrund, wie auch in mehreren anderen Liedern, etwa „Zu Betlehem

Das „Ich“ des Liedes weiß sich aus „Todesnacht“ errettet, damit bringt es neben Lukas 2 auch noch Jesaja 9 ins Spiel: „Das Volk, das im Dunklen wandelt, sieht ein großes Licht“. Und das führt weiter hin zum Stern von Betlehem und zum Matthäusevangelium. Das Lied „Hört, es singt und klingt mit Schalle“ (Gotteslob 240) bringt Lukas und Matthäus zusammen. Zunächst spricht es die Hirten an, die zum Stall gehen sollen. In der zweiten Strophe dann wechselt der Text zu Matthäus: Seht, ein Stern ist aufgegangen denen, die in Nacht gefangen. Zu dem Kinde voll Verlangen Ziehn von fern die Könige her. Zwar ist in der Bibel keine Rede von Königen, sondern lediglich von Sterndeutern oder Weisen, aber spätere Texte machten daraus Könige und zwar, wegen der Anzahl der mitgebrachten Gaben, drei Könige. Der Stern, dem sie folgen, kann auch für uns ein Wegweiser sein. Davon singt das Lied „Stern über Betlehem“ (Gotteslob 261), das mit dem Wunsch endet: „Stern über Betlehem, schein auch zu Haus.“ Und das wünsche ich Ihnen für den Heiligen Abend und die kommende Weihnachtszeit.

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Bibelstellen in Adventund Weihnachtsliedern Teil 5 von 5 ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERREICHISCHEN KATHOLISCHEN BIBELWERKS FOTO: PRIVAT


KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur 35

24. Dezember 2020

FÜR SIE GELESEN

Ein Fest für alle Weihnachten wird anders, so wie das ganz Jahr schon anders gelaufen ist. Pater Anselm Grün und Maite Kelly haben gemeinsam ein Buch herausgegeben, in dem sie sich Gedanken über Rituale, Tradition und Brauchtum machen. Wie können wir in der Corona-Zeit Weihnachten erleben, welche Rituale helfen uns? – „Rituale sind Geländer für die Seele“, schreibt Anselm Grün. Sie für die jeweilige Familienkonstellation neu zu formen, auf Altbewährtes zurückzugreifen und mit Neuem zu kombinieren, dazu machen die beiden Autoren Mut. Maite Kelly gibt dabei sehr persönliche Eindrücke aus ihrem Leben preis und erzählt, wie sie den typischen „Weihnachtssound“ in ihrer Familie zum Leben erweckt. ELLE

MUSIK-TIPP Faltenradio. „Landflucht“ steht auf dem Cover der neuen CD von „Faltenradio“. Die vier Musiker des Ensembles sind nicht nur Flüchtende, sondern auch Rückkehrer. Sie kombinieren Stadtund Landleben und das drückt sich auch in ihrer vielfältigen Musik aus. „Ja, wie es sich für ordentliche Klarinettisten gehört, haben wir bei der Blasmusik angefangen – und ja, der Pfarrer höchstpersönlich hat unser Talent erkannt.“ – „Gott sei Dank“, möchte man sagen. Marschmusik von Anton Gmachl und Filmmusik von John Wil-

liams wird gespielt, Béla Bartók und Morten Lauridsen, Ludwig Hirsch und Friedrich Gulda, Robert Schumann und W. A. Mozart liefern das weitere Notenmaterial, das die vier Klarinettisten gekonnt zum Leben erwecken. Dazu gibt´s noch Klänge der Steirischen Harmonika und Gesang. Die neue CD von „Faltenradio“ – nicht nur für Freunde der Blasmusik ein Genuss! ELLE Faltenradio, Landflucht, Vertrieb Hoanzl, CD, € 18,–.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Weihnachten für alle. #trotzallemWeihnachten. Anselm Grün, Maite Kelly, Herder Verlag, € 14,–.

Orientierung Das Kirchenjahr durchzudenken und dabei Neues entdecken, dazu lädt der Priester Gilbert Schandera in seinem Buch „Orientierungen“ ein. Ein Beispiel: Hätten die Wirte von Bethlehem gewusst, dass Maria und Josef Gott in sich tragen, hätten sie die beiden sicher aufgenommen ... – spannende Gedanken wie diese machen Lust auf die Lektüre. ELLE Orientierungen. Gilbert Schandera, gesammelte ORF- und OÖN-Beiträge, Edition R3, € 14,90.

GOT TESDIENST AM SONNTAG P FA R R K I R C H E S T E I N B AC H A M AT T E R S E E 27. DEZEMBER | AB 09:00 LIVE


36 Weihnachten

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Weihnachtserzählung

Schneetreiben ALFRED KOMAREK

E

s begab sich, dass zwei einander aus den Augen und aus den Händen verloren. Aber sie wohnten noch zusammen. Es war Ende November. Die Welt schaute grau und traurig drein. „Morgen ist der erste Sonntag im Advent.“ In ihrer Stimme klangen silberne Glöckchen. „Ich geh einkaufen. Soll ich dir was mitbringen?“ „Ich habe alles.“ „Ja?“ „Ja.“ Er seufzte behaglich, schloss die Augen und dachte sich ein paar Träume. Sie trat vor das Haus, als käme sie nach Hause. Es hatte geschneit. Die kleine Stadt war in Zuckerwatte eingesponnen. Jetzt aber langsam, Schritt für Schritt, nur keine Eile, trotz aller Ungeduld. Ein paar Gassen weiter leuchtete der Stern der Verheißung im Schaufenster jener Konditorei, die sie seit Kindertagen kannte: Es war so schön wie immer.

D

ie Heiligen Drei Könige neigten im Stall zu Bethlehem die Häupter vor dem Kinde. Drei Generationen Zuckerbäcker hatten die kleine Porzellanfigur unbeschädigt bewahrt. Alle Jahre wieder wurde sie in eine Krippe aus Lebkuchen gelegt, auf essbares Gras gebettet. Das lag später dann auch in den Osternestern. Aber jetzt war das Heil der Welt erst einmal hier zu finden und nicht am Kreuz. Die Hirten standen fromm und ergriffen da, kleine, dicke Marzipanengel jubilierten. Da galt es nicht lange zu zögern. Beschwingt schlug auch sie die Flügel, flatterte durch die Himmelstür und ließ sich an einem der kleinen Marmortische nieder. Ein rosa Servierengel lächelte fragend und wissend.

S

ie nickte selig und versank in holder Erwartung. Und dann: auf schneeweißem Porzellan mit fein durchbrochenem Rand ein süßer Berg Sinai. Das gelobte Land lag nahe. Eine rasch verwehte Ewigkeit verharrte sie. Das silberne Löffelchen schwebte über dem Gipfel, auf dem sich Gelee von Himbeeren und Brombeeren mit schneeweißem Schlagobers vermählte, senk-

Es hatte geschneit. Die kleine Stadt war in Zuckerwatte eingesponnen. te sich, tauchte ein, berührte die Lippen, füllte den Mund. Sie grub tiefer, durchstieß eine Schicht aus Kastanienreis, erreichte die dunkle Kuchenmasse und hielt erst inne, als ein heißer Strom flüssiger Schokolade, durchsetzt mit dunkel glühenden Rumkirschen, ans Licht trat, sich träge den Weg talwärts bahnte und in ein sanftes Meer aus Erdbeerschaum und Schokoladensplittern mündete. Innige Gier ließ sie löffeln, bis alles verzehrt war. Alles? Nein! Da galt es noch einen Hauch von Zimt mit der Fingerkuppe aufzunehmen. Sie züngelte, leckte, schluckte und wusste: Zimt passte eigentlich nicht so recht dazu, doch diese kulinarische Sünde nahm der Konditor nur ihretwegen auf sich.

S

o teilten die beiden ein kleines Geheimnis. Jetzt aber einkaufen! Einen sehr, sehr langen Schal, um ihre Langeweile einzuwickeln, und eine Decke aus zärtlichem Ziegenhaar, sollte es wieder einmal kalt werden neben ihrem Mann. Nein, er wollte das nicht, ließ es aber geschehen, weil er nichts davon wusste. Dann noch Wunderkerzen und Lichterketten, damit der Advent so richtig leuchtete und funkelte und sprühte. Nicht zu vergessen bunte, gläserne Engel für die Fenster, und ein Mistelzweig für die Haustür, sollte ja doch jemand auf die Idee kommen, sie zu küssen. [...]

R

ingsum löschten die Buden allmählich ihre Lichter. Höchste Zeit, auch noch einen Adventkranz zu kaufen. Als sie wieder vor dem Haus stand, das ihm und ihr gehörte, oder ihr und ihm, wer wusste das schon, waren alle Fenster dunkel. Sie trat leise ein, stellte Schachteln und Taschen in die Besenkammer, wo schon sehr viele Schachteln und Taschen standen, und schloss dann im ersten Stock die Tür hinter sich. Die beiden hatten getrennte Schlafzimmer, weil er schnarchte und sie lange wach blieb. Das lag an diesen amerikanischen Fernsehserien, voller Ideen, die sie gerne selbst gehabt hätte. [...]

A

ls sie aufwachte, war es Abend. Es war sehr still im Haus. Nur von draußen kam ein leises Geräusch. Ach ja, Regen. Und das im Dezember. Sie schloss die Augen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Alles war so einfach gewesen, so geordnet und sauber getrennt. Freundliche, friedliche Nachbarschaft, gemeinsame Interessen, der sorgsam eingeübte Umgang mit Konflikten. Und jetzt? Sie hörte Schritte vor der Tür, zaghaftes Klopfen, wollte ihn aber noch nicht sehen. Vielleicht später dann, in der Küche. Das Wort „Begegnungszone“ kam ihr in den Sinn. Sie grinste, drehte sich auf die andere Seite und beschloss, noch ein Weilchen zu schlafen. „Guten Morgen, spät, aber doch!“

Sie hörte Schritte vor der Tür, zaghaftes Klopfen.

E

Thema 37

24. Dezember 2020

r schaute nachdenklich drein. „Ich habe wenig geschlafen und viel gegrübelt. Ist ja kein Wunder.“ „Und?“ „Du hast so wenig von mir.“ Sie schwieg und hob kaum merklich die Schultern. „Du könntest zum Beispiel meine Einsamkeit haben: dunkelroter Samt, mit Goldfäden durchwirkt. Liegt ernst und schwer auf dir, lässt aber auch nichts durch, hält alles ab.“ „Gut. Ich biete meine Einsamkeit zum Tausch: fadenscheinige Konfektionsware. Wer sie anzieht, ist nackt. Wer sich mit ihr zudeckt, friert. Das hält frisch.“ „Also ich weiß nicht recht. Doch, ja: eine Idee. Wir legen die zwei Einsamkeiten auf den Küchentisch und lassen sie ungestört. Vielleicht geschieht ja irgendwann irgendwas zwischen den beiden.“ „Ja.

Vielleicht.“ Sie mieden also die Küche in den folgenden Tagen, auch das Wohnzimmer, weil dort der Adventkranz allmählich fromm und gebieterisch über sich hinauswuchs, ein grünes, kerzenflackerndes Menetekel.

S

ie war also wieder häufig in der kleinen Stadt unterwegs, versuchte aber nicht zu übertreiben, ihm zuliebe. Er bewohnte nach wie vor sein geräumiges Inneres, ließ aber die Tür einen Spaltbreit offen, ihr zuliebe. Eines Tages geschah es im staunenswerten Einklang der Gedanken und Gefühle, dass sie einander besuchen wollten. Er ging aus sich heraus, um sie in ihrer Welt zu finden, sie hingegen schaute sich in ihm um. Auf diese Weise verfehlten sie einander, blieben allein und hatten wohl wieder etwas falsch gemacht. Endlich trafen sie in der offenen Tür zusammen, lachten und beschlossen, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie stieß mit der Faust gegen seine Brust. „Wohin jetzt mit uns?“ „Komm mit mir!“ Im Garten hinter dem Haus stand ein alter Holzverschlag, das geheime Versteck ihrer Kindertage. Dort ließ es sich gut Ränke schmieden. Eng und finster war es hier. Er spürte sie, sie spürte ihn. Sie fröstelte wohlig. „Wird wohl nichts mit dem Weihnachtswunder, wie?“ „Wer weiß das schon? Ist ja erst morgen Abend so weit.“ „Was soll da geschehen?“ „Wir könnten versuchen, heute Nacht davon zu träumen.“ „Und was bleibt? Morgen früh, nach dem Aufwachen, meine ich.“ „Das musst du die Träume fragen.“

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Zwischen den Schneeflocken die Einsamkeit. Die Erzählungen Alfred Komareks sind nachdenklich, berührend, schön. SCIENCE PHOTO LIBRARY / PICTUREDESK.COM

BUCHTIPP Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten

In diesen Geschichten erzählen ungewöhnliche Figuren aus ungewohnten Perspektiven und machen fantastische neue Beobachtungen. X  Alfred Komarek: Weihnachtsgeschichten von Alfred Komarek. Mit Illustrationen von Eva Kellner. Haymon 2020, 176 Seiten, € 17,90.


38 Personen & Dank

24. Dezember 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

200 Jahre alte Krippe renoviert Oberthalheim – Timelkam. Die St.-Anna-Kirche von Oberthalheim besitzt eine Krippe, die 1820 vom Buchbinder Johann Baptist Hörlesgänger gebaut wurde. Die 200 Jahre alte Arbeit zeigt den typischen Aufbau einer Kastenkrippe aus dem 19. Jahrhundert. Der „Zahn der Zeit“ hatte aber an dem Werk so sehr genagt, dass es zu zerfallen drohte. Daher übergab die Pfarre die Krippe dem Krippenbaumeister-Ehepaar Petra und Hans-Peter Kastinger zur Restauration. Die handgeschnitzte goldene Gloriole, an der einige Teile abgebrochen waren, wurde von der Schnitzerin Romana Seiringer ergänzt und teilweise neu gefasst. Karl Erkner vom Ausschuss Oberthalheim bedankte sich bei allen Beteiligten für die gelungene Arbeit. Die Kastenkrippe kann in der Weihnachtszeit in der St.-Anna-Kirche in Oberthalheim besichtigt und bewundert werden. ERKNER/GRÜNBACHER

DANK Gilgenberg am Weilhart. Die drei Gilgenberger Krippenbaumeister Aloisia Sax, Rosemarie Helleis und Franz Karl sowie die Krippenbaumeister Franz Schallmoser, Hermann Strasshofer und Josef Manglberger haben für die Pfarrkirche eine Krippe geplant, gebaut und ausgestaltet. Für den Hintergrund wurde die Malerin Romana Hörzing engagiert. Tischlermeister Alfred Sax sen. hat die Krippe mit einem Schrank umbaut und Elektriker Josef Staller sorgte für eine effektvolle Beleuchtung. Das alles zum Nulltarif – für 700 Arbeitsstunden und rund 2.000,– Euro Materialkosten. Zahlreiche Vereine und Personen haben für die Krippenausstattung über 4.000,– Euro gespendet und es konnten 75 Südtiroler Figuren angekauft werden. Auf einer Tafel neben der Krippe sind die Namen der Spender/innen festgehalten. Diese Tafel wurde von der Gilgenberger Firma „Gravuren Gerhard Pemwieser“ ebenfalls gespendet. Mit einem kräftigen Applaus bedankte sich die Pfarre nach der Segnung durch Pfarrer P. Efrem bei den Krippenbaumeistern. PFARREll. GRÜNBACHER

GEBURTSTAGE n Am 28. Dezember 2020 wird Rudolf Knoll, Ständiger Diakon in Taufkirchen an der Trattnach, 65 Jahre alt. Knoll war Lehrer an der Neuen Mittelschule Taiskirchen, seit September ist er in Pension. 2005 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht. Knoll ist verheiratet und hat fünf Kinder. n Am 2. Jänner 2021 wird Msgr. Dr. Gustav Pirich, wohnhaft in Gmunden, 80 Jahre alt. Er wurde in Wels geboren und 1965 zum Priester geweiht. Dr. Pirich ist Priester der Erzdiözese Wien und war Pfarrer in Hollabrunn und Karnabrunn. Nach seiner Emeritierung übersiedelte er 2008 nach Gmunden und ist seither Kirchenrektor an der

ehemaligen Klosterkirche der Kapuziner in Gmunden. n Am 5. Jänner 2021 vollendet KonsR Mag. Augustin Keinberger OPraem, Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl, sein 85. Lebensjahr. Er stammt aus Oepping, trat 1956 in das Stift Schlägl ein und wurde 1961 zum Priester geweiht. Seit 1972 ist Herr Augustin Pfarrer in Ulrichsberg. n Am 6. Jänner 2021 feiert GR Mag. Dr. Anton Riedl, Ständiger Diakon in Ried im Innkreis, seinen 70. Geburtstag. Er ist verheiratet und lebt in Hohenzell. Riedl wurde 1979 Geschäftsführer des von P. Anton

Gots gegründeten „Behindertendorfes Altenhof“ (heute Assista Soziale Dienste). Von 1985 bis 2000 arbeitete Dr. Riedl als selbstständiger Managementtrainer und Unternehmensberater, anschließend bis 2007 als Geschäftsführer der Sozial- und Gesundheitseinrichtungen der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Von 2007 bis 2016 war Dr. Riedl Professor für Strategie und Innovation am Department für Gesundheits-, Sozial- und Public Management der FH OÖ – Campus Linz. 2002 wurde er zum Ständigen Diakon geweiht und ist in der Konviktgemeinde St. Josef/Ried im Innkreis engagiert sowie seit 2020 Gefangenenseelsorger an der Justizanstalt Ried/I.


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24. Dezember 2020

Beihilfe zum Suizid

Polen und Ungarn

Zu „VfGH-Urteil erlaubt Suizidbeihilfe“ in Ausgabe 51:

Zum Leitartikel „Manche mögen‘s hart“ von Heinz Niederleitner in der Ausgabe 48 und zu verschiedenen Reaktionen auf den Leserbriefseiten darauf:

(...) Als Palliativmedizinerin bin ich von dieser Entscheidung tief betroffen und erschüttert. Natürlich haben wir auch manchmal mit der Bitte nach aktiver Beendigung des Lebens zu tun. Gerade aber das gemeinsame Ringen um eine andere gute Lösung der Linderung der Not, die jeden Moment des sterbenden Menschen als gleich wertvoll sieht, hat, in den meisten Fällen sogar sichtbar, ein friedliches Sterben ermöglicht. Ich beobachte auch, dass sterbende Menschen mit gleichen Organschäden dann doch unterschiedlich lange Sterbephasen haben. Hat das Sterben (und dann auch das Leben) also möglicherweise noch andere Dimensionen als medizinisch und naturwissenschaftlich erklärbar? Hat die unterschiedlich lange Zeit vielleicht eine Bedeutung, einen Sinn? Kann es sein, dass das Sterben wie ein Nach-­HauseKommen ist, bei dem alle Abzweigungen genommen werden müssen – inklusive Bremsweg, um nicht einen Unfall mit großen Kollateralschäden zu verursachen? (...) DR. VERONIKA PRAXMARER PM.ME, VÖCKLABRUCK

Frau Romaniak bezieht ihre Informationen offenbar von den von der Regierung jeweils beeinflussten Medien in Polen und Ungarn. Sie ist total uninformiert, wie dort die Unterwerfung von Medien konsequent betrieben wird. Sie weiß auch nichts darüber, dass die Pressefreiheit massiv beschnitten sowie die unabhängige Justiz abgeschafft wird und jetzt auch noch die Schulbücher auf Parteilinie ausgerichtet werden sollen. Noch schlimmer ist aber, dass sie den „Kampf für christliche Werte“ positiv hervorhebt, selbst aber mit ihrer Kritik die Grenzen eines christlichen Verhaltens bei weitem überschreitet. Die Aussage vom „totalen politischen Analphabeten“ ist zu tiefst beleidigend! Wir nehmen Herrn Dr. Heinz Niederleitner schon seit langer Zeit als sehr sachlichen, sehr gut informierten und anerkannten Journalisten wahr, den wir auf Grund seiner Artikel ganz besonders schätzen. JOSEF UND ANNALUISE NIEDERHAUSER, ALTMÜNSTER

Leser/innen am Wort 39 (...) Die derzeit regierenden Politiker in Polen wollen sich bei ihrer Tätigkeit nicht von unabhängigen Gerichten oder Medien behindern lassen. Das widerspricht klar den demokratischen Regeln der EU. In seinem Leitartikel prangert Chefredakteur Niederleitner dieses Vorgehen der polnischen Regierung an. Weil sich aber die regierenden Politiker Polens auch für christliche Werte wie das Recht auf Leben für Ungeborene einsetzen, erhält Heinz Niederleitner Schelte und unflätige Beschimpfungen von Leserbriefschreibern, weil er Polens Regierung kritisiert. Auch ich bin gegen Abtreibung, stimme aber dem Leitartikel von Dr. Heinz Niederleitner voll zu. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Übrigen spricht es für die Qualität einer Zeitung, wenn auch Leserbriefe veröffentlicht werden, in denen der Chefredakteur kritisiert wird. RUDOLF DANNINGER, GUTAU

Vielleicht ist mein Kopf zu rund, aber ich verstehe noch immer nicht, warum die Aktionen der Regierungen Polens und Ungarns, die Wege zur Entscheidungsfindung und Sicherung der christlichen Werte bewirken, so kritisiert werden müssen. Aber Polen und Ungarn sind nicht verblödet, sie stehen

mehrheitlich hinter ihren Regierungen und wissen noch, was gefährlich ist... Beide Nationen handeln meiner Meinung nach in einem sehr ausgeprägten Verantwortungsgefühl und haben die Lehren aus ihrer tragischen Geschichte so vernünftig und klar wie kaum ein anderes Land in Europa gezogen. 2015 wurde Ungarn von einigen EU-Staaten, darunter auch Österreich, vehement für seine Asylpolitik beschimpft und als inhuman hingestellt. Zwei Jahre später haben diese Staaten, auch Österreich, nachgezogen. Der Zaun hieß halt dann „bauliche Maßnahme“… Im März dieses Jahres wurde seitens der EU dringend appelliert „Orbán soll ungehinderte Einund Ausreise für Pflegerinnen und Arbeitskräfte garantieren“. Ist das die neue, politisch korrekte Mentalität der EU? Vorteile genießen, aber Ungarn schlecht reden? Hoffentlich ist Ihrer aller und der EU Traum nicht ein Ungarn, wo wie 1956 Widerspruch ganz einfach mit Panzern gebrochen wird! AGATHE SZÉCHÉNYI, ST. MARTIN IM INNKREIS

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at


UNTER UNS Ein ver-rücktes Jahr

DENKMAL

Der Übersetzer Betlehem ist nicht nur ein Ort der Bibel, sondern auch der Kirchengeschichte. Das hat unter anderem mit dem Kirchenvater Hieronymus zu tun. Hieronymus-Statue in Betlehem

Eines war dieser um 347 in Dalmatien geborene Kirchenvater sicher nicht: Ein einfacher Mensch. Er galt als radikaler Asket und machte sich als Polemiker so manchen zum Feind. So wurde ihm unterstellt, eine Mitschuld am Tod einer jungen Frau zu haben, die sich zu Tode hungerte. Andere Meinungen fasste er mitunter als persönliche Beleidigung auf. Weit gereist zog er sich im Jahre 386 nach Betlehem zurück, wo er Klöster gründete und seine einflussreichen Werke verfasste. Er gilt als einer der vier wirkmächtigsten Kirchenlehrer der Spät­ antike und beherrschte mehrere Sprachen. Letzteres kam ihm bei der Aufgabe entgegen, für die er heute noch bekannt ist: Die Überset-

zung der Bibel ins Lateinische (teilweise war es auch eine Überarbeitung einer älteren Übersetzung). Dabei setzte der sprachlich versierte Intellektuelle nicht auf die Hochsprache, sondern auf ein einfaches, für viele verständliches Latein. Im Jahre 420 starb Hieronymus in Betlehem.

NIE/KIZ

Machen Sie mit! Wie nennt man die lateinische Übersetzung der Bibel, die auf Hieronymus zurückgeht – gerade wegen ihrer einfachen Sprache? X  Einsendungen bis 31. Dezember an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 50: 14,2 Tonnen.

BRIGITTA HASCH BRIGITTA.HASCH@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Bei den vielen Weihnachtskeksen, die auf mich warten, wird es im Jänner im wahrsten Sinne des Wortes schwer, mich wieder in die Lüfte zu schwingen.

„Wir feiern Weihnachten, auf dass die Geburt (Christi) auch in uns Menschen geschieht. Wenn sie aber nicht in mir geschieht, was hilft sie mir dann? Gerade, dass sie auch in mir geschehe, darin liegt alles.“ MEISTER ECKHART

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Nicht einmal den Abschluss des Jahres 2020 kann und darf man feiern, wie man es gewohnt ist. Ganz einfach, weil „es“ noch nicht vorbei ist. Gemeint ist nicht das Kalenderjahr, gemeint sind all die Umstände, die sich um das Coronavirus ranken, das sich seit März an unsere Fersen geheftet hat und seither tatsächlich alle Lebensumstände ver-rückt. Nichts ist so wie vorher. All die Freund/innen, Verwandten und Arbeitskolleg/innen sind entweder auf den Bildschirm oder hinter einer Maske verschwunden. Umarmungen und persönliche Gespräche waren die Ausnahme, Abstand und Hygiene bestimmten das Jahr 2020. Statt dem positiven Trend – gerne auch als Licht am Ende des Tunnels beschrieben – sehe immer mehr Verdrossenheit. Die „Massen“ wollen sich weder testen und schon gar nicht impfen lassen. Es gibt sogar noch immer welche, die das Maskentragen als Geschäftemacherei von „denen da oben“ abtun. Echt verrückt. Trotzdem hoffe ich, dass 2021 weniger ver-rückt sein wird. Wobei ich mich sicher nicht nach dem „Zu-viel-an-allem“ zurücksehne. Ein bisschen Entschleunigung darf gerne bleiben. Außerdem sind Nähe und Gemeinschaft 2021 bei mir wieder herzlich willkommen.


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