KiZ-ePaper Nr. 44/2020

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NIE / KIZ

Nr. 44 I 29. Oktober 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75

Erinnerung trägt durch die Trauer

Allerheiligen und Allerseelen müssen heuer anders als sonst gefeiert werden. An der Bedeutung ändert sich dadurch aber nichts. Seiten 6, 14 und 28 Interview. Hugo Portisch analysiert das Verhältnis Europas zu Russland. Seite 5

Weltkirche. Papst Franziskus befürwortet zivile Partnerschaften für homosexuelle Paare. Seite 13

Bewusst leben. Tipps für OnlineKonferenzen beim Arbeiten von zu Hause aus. Seite 18


2 Meinung KOMMENTAR

29. Oktober 2020

Nüchtern betrachtet

Kalender-Ehrfurcht

Papst Franziskus hat sich für zivilrechtliche Lebenspartnerschaften gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen. Die Aufregung ist groß und das ist auch verständlich: Es ist zweifellos eine positive Entwicklung. Gleichzeitig sollte man nüchtern beurteilen, worum es hier geht: Was der Papst propagiert, war in Österreich die Eingetragene Partnerschaft, die ursprünglich für gleichgeschlechtliche Paare geschaffen wurde. Die Zeit und die Rechtsentwicklung sind aber weitergegangen: Heute steht die zivilrechtliche Ehe in Österreich hetero- und homosexuellen Paaren offen. Aber eine solche Ehe für homosexuelle Paare unterstützt der Papst offensichtlich nicht – weder im staatlichen noch im kirchlichen Bereich. Und über eine Segnung homosexueller Partnerschaften in einem Gottesdienst, für die es in der deutschsprachigen Kirche deutlich vernehmbare Stimmen gibt,

Die Laubhaufen auf den Gehsteigen werden größer und rascheln beim Durchspazieren. Nur noch neun Wochen, bis das Jahr 2021 beginnt. Höchste Zeit für einen neuen Kalender, zumindest für Konservativlinge wie mich, die keinen Online-Kalender nützen. Er sollte so klein sein, dass er überall hineinpasst, und doch so groß, dass alles hineinpasst. Mein Fundstück für das Jahr 2021 hat einen

monika.slouk@koopredaktion.at

verblüffenden Einband. Er ist ein Modell des Lindauer Evangeliars aus dem 8. Jahrhundert. Zunächst war ich unsicher, ob die Ehrfurcht vor so einem Schatz erlaubt, ihn im Miniaturformat tagaus, tagein in die Taschen zu stopfen. Ich trage auch Gustav Klimts „Der Kuss“ nicht als Regenschirm herum, weil es mir widerstrebt, Kunstwerke im Supermarkt zu vergessen oder vom Sturm ramponieren zu lassen. Und nun ein Mini-Evangeliar mit Flexi-Einband? Die Edelsteine scheinen ein wenig zu glänzen, auch das Gold schimmert matt. Kitsch? Ja, sicher. Und doch lässt es sich mit Ehrfurcht verwenden: Was sich da im Jahr 2021 zwischen den Buchdeckeln ansammeln wird, soll ein Evangelium sein. Mit allen Ecken, Kanten und Missverständnissen, aber eine Frohe Botschaft von Gottes Wirken in dieser Welt.

hat der Papst soweit wir wissen auch nichts gesagt. Diese genaue Unterscheidung ist deshalb wichtig, weil gerade zu Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus Dinge in seine Äußerungen hineinprojiziert wurden, für die dann die Bestätigung fehlte. Das hat auch zu Enttäuschungen geführt. Deshalb ist eine zurückhaltende Einordnung angesagt. Denn noch steht im offiziellen Katechismus der katholischen Kirche dasselbe wie vor 30 Jahren.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: BERNADETTE SPITZER, HEILIGENPORTRÄTISTIN

Man hat immer eine Wahl Bernadette Spitzer verfasste hunderte Heiligenporträts. Ein neues Buch fasst die inspirierenden Kurzgeschichten zusammen: Für jeden Tag des Jahres wählte die Autorin eine Geschichte aus. Plus die heilige Corona.

NIKOLAUS STOCKERT

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

„Menschen und ihre Geschichten interessieren mich grundsätzlich“, sagt die 47-jährige AHS-Lehrerin und Radiojournalistin Bernadette Spitzer. An Heiligen interessiert sie, was Menschen aus ihrem Leben machen. „Egal, wo sie anfangen, ob mit einem Besenstiel in der Hand oder mit einem Bischofsstab: Wie gehen sie mit konkreten Situationen „Wie setzen sie sich für das große Ganze ein?“, interessiert Bernadette Spitzer an Heiligengeschichten.

um? Wie setzen sie sich für das große Ganze ein?“ Sie nennt Sr. Restituta Kafka als Beispiel, von der die Mithäftlinge in Gestapo-Haft später erzählten, dass sie ihnen Mut gemacht habe. „Selbst wenn man zum Sterben verurteilt ist, hat man die Wahl, wie man mit dem Sterben umgeht: verbittert oder erhobenen Hauptes“, erinnert Spitzer an Viktor Frankl. Heilige? Wozu es Heiligsprechungen gibt, erklärt Spitzer historisch. Menschen begannen, Menschen zu verehren. Um zu verhindern, dass durch Wildwuchs falsche Botschaften vermittelt wurden, etwa die abgöttische Verehrung von Menschen, führte Rom Kriterien ein, mithilfe derer die Kirche sagen konnte: Wir sind uns ziemlich sicher, dass diese Person der Verehrung würdig ist. Im neuen Heiligenbuch sind nicht nur Heilige zu finden, sondern auch Selige und eine „ehrwürdige Dienerin Gottes“ – Mary Ward. Ob sie Lieblingsheilige habe? „Nein, ich habe mich in jede Geschichte hineinversetzt. Und wenn mir eine unsympathisch war, habe ich sie nicht ausgewählt. Da gab es auch welche.“  Von Bischofsstab bis Besenstiel. 400 S., SLOUK Wiener Domverlag 2020, € 29,50.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

29. Oktober 2020

Mythos und Wahrheit im US-Wahlkampf

Trump und die Macht der Verschwörungstheorien Verschwörungstheorien machen aus komplexen Sachverhalten einfache Erklärungen und finden daher leicht Zuspruch. Dies nutzt US-Präsident Donald Trump für seinen Wahlkampf. Wie das funktioniert, weiß Daniel Hornuff von der Kunsthochschule Kassel. LISA-MARIA LANGHOFER

„Viele Menschen machen derzeit die Erfahrung, dass die Welt unübersichtlich geworden ist und staatliche Maßnahmen stärker durchgreifen als normalerweise. Mit Verschwörungserzählungen will man wieder Ordnung schaffen und das Bedürfnis nach Orientierung stillen“, erklärt Daniel Hornuff, Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung an der Kunsthochschule Kassel, die Funktion von Verschwörungstheorien. Den Begriff der „Theorie“ finde er allerdings unpassend, er spreche lieber von „Verschwörungserzählungen“ oder „-legenden“. Populistische Inszenierung. Diese hätten zwei Dimensionen: Einerseits schaffen sie wie bereits erwähnt Ordnung, andererseits bieten sie auch eine gewisse Unterhaltung. „Erzählungen sind immer etwas Dramatisches, sie berichten von etwas, das hinter dem Sichtbaren liegt“, sagt Hornuff. „Figuren wie Trump spielen mit dieser Doppelbedeutung: Ich gebe euch Orientierung und unterhalte euch gleichzeitig.“ Trump verfolgt laut Hornuff eine klassisch populistische Strategie: „Er stilisiert sich als Repräsentant einer schweigenden, unterdrückten Mehrheit. Er sagt, ‚Ich bin kein Politiker, ich bin jemand, der an eurer Seite steht und euren Willen umsetzt.‘“ Beleidigungen gehören zu dieser Strategie dazu, denn damit

Daniel Hornuff ist Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung an der Kunsthochschule Kassel. FELIX GRÜNSCHLOSS

Trump nutzt Verschwörungstheorien für seinen Wahlkampf.

könne Trump zum einen seine Gegner diskreditieren und entwürdigen, zum anderen signalisiere er seinen Anhängern, wie willensstark und unerschrocken er sei. Unklare Quellen. Der Clou bei Verschwörungslegenden sei, dass sich diejenige Person, die sie verbreitet, immer auf eine Quelle beruft, ohne diese jedoch konkret zu nennen. Stattdessen werden Formulierungen benutzt wie „Ich habe gehört ...“, „Man weiß doch ...“ oder „Es ist doch ganz klar ...“. Trump mache das genauso, indem er sich auf Gruppierungen wie „QAnon“ stützt. „QAnon“ ist eine mutmaßlich US-amerikanische Gruppe, die seit 2017 Verschwörungstheorien mit teilweise rechtsextremem Hintergrund im Internet verbreitet. Im Zentrum steht die Annahme, eine weltweit agierende Elite entführe Kinder und trinke deren Blut. Trump stelle sich dieser pädophilen Elite entgegen, wird behauptet. Rolle der sozialen Medien. Die Verschwörungstheorien von „QAnon“ teilt der US-Präsident immer wieder auf der Sozialplattform Twitter – wo sie von Millionen Menschen gelesen werden. „Dass Trump überhaupt an die Macht kam, ist beängstigend genug, und wenn dann noch Verschwörungserzählungen die aktuelle Politik prägen, ist das erst recht bedenklich“, meint Hornuff und

NICHOLAS KAMM/AFP/PICTUREDSK.COM

begrüßt, dass Medien-Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter ihre Kontrollmechanismen verschärft haben. Beiträge werden nun geprüft und gegebenenfalls als Falschmeldungen, gewaltverherrlichend oder irreführend gekennzeichnet. Viele Quellen nutzen. Ein Weg, nicht auf Verschwörungstheorien hereinzufallen, ist, sich möglichst breit zu informieren, sagt Hornuff: „Man darf sich nicht nur in einer Echokammer bewegen, sondern sollte unterschiedliche Quellen heranziehen. Das macht es einfacher, Informationen zu vergleichen und zu entscheiden, welche davon plausibler sind.“ Von Trumps Gegenspielern wünscht sich Hornuff, dass sie sich mit jenen Gruppen, die jetzt rassistisch beleidigt und diffamiert werden, solidarisch zeigen. „Sie sollten mehr einstehen für die Einwanderergruppen und all jene, die unter der momentanen Situation extrem leiden. Aber auch für jene Bürger/innen aus der vermeintlichen Mittelschicht, die in ökonomisch schwächeren Verhältnissen leben. Das war auch immer das Versprechen der Demokraten.“

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X  Daniel Hornuff referiert am Do., 19. November im Rahmen des „Dies Academicus“ an der Katholischen Privatuniversität Linz. Anmeldung bis 12. November unter office@ku-linz.at oder 0732/784293.


4 Kirche in Oberösterreich

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

75 Jahre Kriegsende, 65 Jahre Staatsvertrag

Friedens- und Dankgebet Im Linzer Dom fand am Sonntag das „Friedens- und Dankgebet“ für „75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“ und „65 Jahre Staatsvertrag“ statt. Bischof Manfred Scheuer und die von LH a.D. Josef Pühringer geleitete Linzer Sektion der Stiftung „Pro Oriente“ hatten zu diesem ökumenischen Gebet eingeladen. Scheuer und Pühringer plädierten dafür, die Schuldgeschichte nicht auszublenden, aber auch die Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik nicht als Selbst-

Josef Pühringer

WOLFGANG SIMLINGER

verständlichkeit aufzufassen. „Wir können nicht die Seite der Barbarei einfach dem Vergessen übergeben und auf die andere Seite der Mitmenschlichkeit stolz sein“, sagte Scheuer. „Friede ist mehr als Freisein von Krieg, zu ihm gehört auch das friedliche Zusammenleben und der soziale Frieden, Gerechtigkeit, ein gutes Miteinander und die Solidarität mit den Schwächeren im eigenen Land und in den Ländern des ‚Südens‘“, sagte Pühringer. Die Fürbitten wurden von Repräsentant/innen der Sicherheits- und Hilfsorganisationen sowie der orthodoxen und reformatorischen Kirchen vorgetragen. In Vertretung von LH Thomas Stelzer dankte Landtagspräsident Wolfgang Stanek „Pro Oriente“ dafür, dass die Stiftung eine Plattform der Begegnung, des Dialogs biete.

Die Pilgerschar mit Margit und Arnold Schmidinger (Mitte).

SCHMIDINGER

Von Assisi nach Rom Mehr als 50 Pilgertage und über 1.100 km hat Pastoralassistentin Margit Schmidinger, begleitet von ihrem Mann Arnold, schon zurückgelegt. Assisi haben sie bereits erreicht, nun geht es auf Rom zu. Am 5. September ist die Rompilgerin zu Fuß von Bach bei Schwanenstadt aufgebrochen. Sie

tritt für die Gleichstellung von Mann und Frau in der Kirche ein. Viele haben sie begleitet und sind ein Stück des Weges mitgegangen. Am 7. November möchte die Pilgerschar am Petersplatz ankommen, um dem Papst persönlich das Reform-Anliegen vorzubringen. talitakum2020.wordpress.com

Sitzung des Priesterrats

Zukunftsweg kommt voran Zentrales Thema bei der Sitzung des Priesterrats der Diözese Linz war vergangene Woche der Stand des Zukunftsprozesses. Univ.-Prof. Franz Gruber gab einen Überblick über die inhaltliche Ausrichtung, die sich anhand der Kernbegriffe Spiritualität, Solidarität und Qualität entwickelt. Dabei geht es um die Fragen: Was heißt Christsein heute? Wer sind wir (als Kirche) für die Welt? Wie leben und organisieren wir Kirche? Generalvikar Univ.-Prof. Severin Lederhilger berichtete, dass die aufgrund des Handbuchs entwickelten Gesetzestexte derzeit von zwei auswärtigen Kirchenrechtlern geprüft und die Antworten bis Mitte November erwartet werden. Die Gutachten sollen dem Bischof eine rechtliche Grundlage für seine Ent-

scheidungsfindung geben. Erst wenn er einer Umsetzung zustimmt, würden diese Gesetzesentwürfe auf dem üblichen Weg auch den diözesanen Gremien zur Beratung gegeben. Am zweiten Tag bildete ein Vortrag des Innsbrucker Dogmatikers Univ.-Prof. Roman Siebenrock den zentralen Tagesordnungspunkt. Thema des Vortrags war: „Der Vergegenwärtigung Christi dienen. Priester-Sein als eucharistische Existenz heute“. NIE

Roman Siebenrock gab bei der Sitzung des Priesterrats Impulse. NIE /KIZ

Zwischenstopp bei der Basilika in Enns-Lorch HAJES

Gedenkmarsch von Mauthausen nach Gunskirchen

Erinnerung an Todesmärsche Unter dem Motto „Niemand soll umsonst gelitten haben“ ging vergangenes Wochenende eine Gruppe von Menschen die Strecke der Todesmärsche von Mauthausen nach Gunskirchen nach, um jener zu gedenken, die diesen Weg vor 75 Jahren zurücklegen mussten. „Für Tausende Juden wurde Gunskirchen 1945 zur Hölle auf Erden. Auch nach der Befreiung starben noch Hunderte Menschen an

den Folgen der Entbehrungen“, sagt Martin Kranzl-Greinecker vom Mauthausen-Komitee. Bischof Manfred Scheuer, der am Freitagnachmittag zu den Marschierenden stieß, rief dazu auf, die Opfer nicht zu vergessen: „Es ist notwendig zu analysieren, wie und warum geschah, was geschehen ist. Ansonsten bleibt Erinnerung ein frommes Ritual. Was unaufgeklärt bleibt, droht mit Wiederholung.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 5

29. Oktober 2020

Hugo Portisch über das Verhältnis von Russland und Europa

„Bis beide zusammenfinden“ Das Verhältnis zwischen Russland und Europa ist geprägt von Annäherung und Distanzierung. Russland-Kenner Hugo Portisch spricht im Interview über Geschichte und Zukunft dieses Verhältnisses sowie die Rolle der Religion bei der Machtausübung. In ihrem neuen Buch „Russland und wir“ schreiben Sie, Russland sei ein Teil Europas. Der Rest Europas scheint das häufig anders zu sehen, warum ist das so? Hugo Portisch: Russland war früher durch-

aus anerkannt als Teil Europas. Unter den Zaren waren viele Deutsche wie Katharina die Große, die das Land für Einwanderer geöffnet haben. Die russischen Herrscherfamilien vermischten sich mit den deutschen Herrscherhäusern, europäische Ideen wurden offen in Russland angenommen. Aber nach der bolschewistischen Revolution und dem Kommunismus geschah eine Abtrennung, es entstand eine Freund-Feind-Beziehung zwischen Russland und dem Rest Europas. Einen besonderen Ausdruck fand das im Zweiten Weltkrieg, als Deutschland gegen Russland kämpfte. Das war eine große Zäsur, die Russland von Europa getrennt hat. Ist eine Wieder-Annäherung ausgeschlossen? Portisch: Das kommt darauf an, wie sich die

Regierungen untereinander verhalten. Momentan ist es so, dass die Europäer in Russland eine separierte Macht sehen, ein separiertes Machtzentrum. Wenn sich Russland auch als solches verhält, wird es dauern, bis beide zusammenfinden. Russland hat aber den Anspruch, als europäischer Staat betrachtet zu werden. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde Putin diese Zusammenarbeit suchen, eine engere Kooperation wollen. Derzeit sieht es nicht ganz danach aus, vielleicht ist die schlechte wirtschaftliche Lage ein Grund dafür. Welchen Beitrag könnte Österreich zu einer besseren Verständigung leisten? Portisch: Österreich ist geradezu berufen,

hier als Vermittler aufzutreten. Es hat mich ehrlich gesagt erstaunt, dass sich Österreich aus dem Ukraine-Konflikt herausgehalten hat, wo es doch selbst einmal in einer ähnlichen Situation war – nämlich als es der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beitreten wollte. Österreich orientierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg Richtung Westen, doch

Der Journalist Hugo Portisch hat sich jahrzehntelang mit Russland beschäftigt und möchte mit seinem Buch zum Verständnis des europäischen Nachbarn beitragen. JUERG CHRISTANDL / KURIER / PICTUREDESK.COM

wollte man durch einen Beitritt nicht „den russischen Bären reizen“, wie der damalige Kanzler Julius Raab es formulierte. Ähnlich geht es der Ukraine, diese wollte einen Vertrag mit der Union eingehen und Putin hat ein Veto eingelegt, weil aus seiner Sicht die Ukraine sich nicht dem Westen anschließen darf. Solange Russland Anspruch auf die Ukraine erhebt, solange diese Gegensätze bestehen, wird sich nichts ändern. Hier hätte Österreich eingreifen können. Wie wird sich das Verhältnis zwischen Europa und Russland Ihrer Meinung nach weiterentwickeln? Portisch: Ich glaube, eines Tages wird Russ-

land die Zusammenarbeit mit Europa suchen. Und Europa wird das Gefühl der Zusammenarbeit mit Russland erst entwickeln müssen. Es wird auch darauf ankommen, wie es mit China weitergeht. Die Chinesen sind für Europa vor allem wirtschaftlich eine Gefahr. Wenn China hier aggressiv agiert, könnten die Russen eine große Hilfe sein. Welchen Stellenwert hat die Kirche in Russland und besonders für Putin? Portisch: Während der schlimmsten Zeit des

Stalinismus und des Kommunismus wurde die Kirche unterdrückt. Die Bolschewiken waren ja kirchenfeindlich eingestellt, und das hat sich bis zum Ende des Kommunismus gehalten. Für den Krieg hat Stalin den Glauben der Bevölkerung dann al-

lerdings ausgenutzt. Er wollte, dass sie ihm und dem Krieg gegenüber positiv eingestellt ist und nutzte die Kirche als patriotische Einrichtung – eine nicht ganz neue Idee. Putin dagegen war klug genug, von Anfang an kirchenfreundlich zu sein. Er geht mit der Kirche sehr behutsam um. Er macht Gottesdienste mit, hat den Patriarchen umarmt, eine Kathedrale für die Armee eröffnet. Putin weiß, wenn er sich mit der Kirche gut stellt und diese mit ihm zusammenarbeitet, nützt ihm das. Und die Kirche unterstützt das Regime auch.

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DAS GESPRÄCH FÜHRTE LISA-MARIA LANGHOFER

BUCHTIPP Historischer Streifzug Der Russland-Kenner Hugo Portisch stellt die bewegte Geschichte mit reichem Wissen und aus eigenem Erleben dar. Informativ und kurzweilig.  Hugo Portisch: „Russland und wir. Eine Beziehung mit Geschichte und Zukunft“, 144 Seiten, 20 Euro, Ecowin Verlag


6 Allerheiligen

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

San Michele bei Venedig und Hart Island bei New York haben eines gemeinsam: Beide Inseln sind Friedhöfe. Ansonsten unterscheiden sie sich grundlegend. HEINZ NIEDERLEITNER

Nach San Michele kommt man – wenn nicht gerade ein Corona-Jahr ist – leicht: Ein Linienboot (Vaporetto) bringt Einheimische und Tourist/innen zu der von einer Mauer umgebenen Insel. Einst waren es sogar zwei Eilande, San Michele und San Cristoforo della Pace. Auf beiden gab es Klöster und noch heute ist die Kirche San Michele in Isola zu besichtigen. Der Friedhof entstand Anfang des 19. Jahrhunderts, als man europaweit begann, die Friedhöfe aus den Städten zu entfernen. In der Lagune von Venedig war die Insellösung naheliegend, 1836 wurden beide Inseln verbunden und übernahmen den Namen San Michele. Berühmtheiten. Der Friedhof ist heute noch in Verwendung, weswegen die Insel auch vergrößert werden musste: Zusätzlich zur alten Anlage entstand zum Beispiel der Hof der vier Evangelisten des britischen Architekten David Chipperfield. Und es wäre nicht Venedig, Ein Zeichen auf einem Massengrab auf Hart Island

DON EMMERT / AFP / APA

Zwei Inseln für die

Anspruchsvoll angelegt: der Friedhof auf der Insel San Michele in der Lagune von Venedig MATTEO CHINELLATO / PA / PICTUREDESK.COM

wenn auf diesem Friedhof nicht berühmte Persönlichkeiten begraben wären, wie etwa der Komponist Igor Strawinsky. Eine Gedenktafel erinnert zudem an den österreichischen Physiker Christian Doppler. Sein tatsächliches Grab ist nicht mehr bekannt. Das mag auch daran liegen, dass eine ständige Erdbestattung in San Michele nicht vorgesehen ist: Aus Platzmangel werden die Überreste nach einer gewissen Zeit exhumiert und in Ossuarien gesammelt. Damit erinnert San Michele ein bisschen an die Praxis am Friedhof von Hallstatt.

Wobei man sich keine Einzelgräber vorstellen darf: Auf Hart Island befindet sich nämlich der Armenfriedhof von New York. Im Englischen wird der Armenfriedhof „Potter’s field“ (Töpferfeld) genannt, eine Bezeichnung aus dem Neuen Testament: Judas Iskariot wollte die berühmten 30 Silberlinge für seinen Verrat an Jesus nicht behalten, die Hohepriester wollten sie aber auch nicht in den Tempelschatz geben: „Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden.“ (Mt 27,7)

Das Töpferfeld. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zum Friedhof auf Hart Island nahe New York: Dort ist es eher selten, dass Überreste exhumiert werden.

„Special child“. Auf dem „Potter’s field“ Hart Island werden bis heute Obdachlose, unidentifizierte Personen und Menschen bestattet, deren Begräbnis aus welchen Gründen auch immer niemand übernimmt. Zwischen 1.000 und 1.500 Menschen sind das durchschnittlich im Jahr. Insgesamt liegen geschätzte 850.000 Personen dort begraben. Ohne jede Zeremonie werden ihre kistenartigen Särge in Reihen und aufeinandergestapelt vergraben. Die Lage wird in einem Verzeichnis festgehalten, einzelne Grabstellen gibt es nicht – mit einer Ausnahme: Jene frühen Aidstoten der 1980er-Jahre, bei denen man sich nicht sicher war, ob von den Leichen Ansteckungsgefahr ausgeht. „SC-B1 1985“ steht auf einer kleinen Stele: „Special child – Baby 1“, ein 1985 an Aids gestorbe-


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Allerseelen 7

29. Oktober 2020

Alternativen zu Friedhofsfeiern Wegen der stark steigenden Corona-Infektionen sollen heuer zu Allerheiligen und Allerseelen keine gemeinsamen Friedhofsfeiern stattfinden. Die Bischofskonferenz reagiert damit auf ein Ersuchen der Bundesregierung und hält fest, dass das Totengedenken nicht in gewohnter Weise möglich ist. Die Gräber werden aber gesegnet werden, wenn auch nicht im Rahmen einer gemeinsamen Feier. Auch die Bundesregierung appellierte, am Allerheiligen- und Allerseelen-Wochenende auf Familientreffen zu verzichten.

Friedhofsruhe auf San Michele in Venedig

VIENNASLIDE / PICTUREDESK.COM

Toten nes Kind ist hier begraben. Später wurden Aidstote auf Hart Island ganz „normal“ in Massengräbern bestattet – so wie heuer auch verarmte Opfer der Corona-Pandemie. „Prominenz“ unter den Bestatteten würde man auf Hart Island nicht erwarten. Aber mit Bobby Driscoll, einem im Leben tief gefallenen einstigen Kinderstar Hollywoods, ist sogar ein Oscar-Preisträger darunter. Zugang. Die Bestattungen selbst wurden jahrzehntelang von den Häftlingen der Gefängnisinsel Riker Island durchgeführt. Hart Island war daher auch nicht frei zugänglich, sondern nur zu bestimmten Terminen auf begleiteten Touren. Erst im Vorjahr kam auf Druck einer Bürgerinitiative Bewegung in die Sache: Ab Juli 2021 soll die New Yorker Parkverwaltung die Insel übernehmen und bessere Zugänge schaffen – insbesondere für Angehörige der Toten. Hart Island und San Michele sind Inseln der Toten. Und doch erzählen sie unterschiedliche Geschichten: Hier der städtische Friedhof mit anspruchsvoller Architektur, dort der „Töpferacker“ mit einigen Ruinen auf einer verlassenen Insel. Hier die Totengesellschaft einer Stadt wie Venedig, dort die Verarmten, Vergessenen und Seuchenopfer. Im Tod sind alle gleich, heißt es. Auf Erden stimmt das nicht. Aber für den Himmel gibt es Hoffnung.

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Gereiht und gestapelt: Beerdigung auf Hart Island im April. Damals waren viele Corona-Tote unter den Bestatteten des New Yorker Armenfriedhofs. JOHN MINCHILLO / AP / PICTUREDESK.COM

Gräber besuchen. Die Bischöfe ermuntern aber ausdrücklich dazu, anlässlich von Allerheiligen und Allerseelen die Gräber zu besuchen und für die Verstorbenen zu beten. „Von größeren Familienzusammenkünften möge aber heuer in diesem Zusammenhang Abstand genommen werden.“ Hilfen für das persönliche Gebet für die Verstorbenen zu Hause und an den Gräbern sind im Gotteslob, auf www.dioezese-linz.at und www.netzwerk-gottesdienst.at zu finden. Seitens der Diözese Linz wurden Alternativen zu gemeinsamen Feiern auf Friedhöfen für die Pfarren vorgeschlagen: Verteilen von Segensgebeten; Seelsorger/innen, die am Friedhof präsent sind; kurze Gebetsimpulse über vorhandene Lautsprecher. Begräbnisse. Unterdessen wurden die übrigen Coronamaßnahmen angepasst. Bei Begräbnissen wurde zum Beispiel die maximale Teilnehmer/innenzahl mit 100 festgesetzt. Hier gilt aber zu beachten: In der Rahmenordnung der Österreichischen Bischofskonferenz ist geregelt, dass bei Gottesdiensten vor oder nach einem Begräbnis die Bestimmungen für Messen gelten. Das ermöglicht dabei in vielen Fällen die Teilnahme von mehr Personen beim Requiem als beim Begräbnis.


8 Lebendige Kirche MOMENTE Feldkirchen. Am Sonntag, 18. Oktober, fand in Feldkirchen an der Donau im Rahmen des Gottesdienstes die Beauftragung des neuen Seelsorgeteams statt, das sich aus Helene Nösslböck, Thomas Hofstadler und Gerlinde Wolfsteiner zusammensetzt. Probst Johann Holzinger dankte zudem Elfie Mayrhofer, Beate Aigner und Günther Seiringer, die aus dem Seelsorgeteam ausscheiden, für ihre langjährige Tätigkeit in der Pfarre Feldkirchen/Donau. Steyr-Resthof. Auch in der Pfarre Steyr-Resthof wurde im Oktober das neue Seelsorgeteam eingesetzt. Nach der Pensionierung von Pater Josef Essl soll es dafür sorgen, dass die Gemeinde in Steyr-Resthof weiterleben und wachsen kann. Mitglieder des Seelsorgeteams sind Waltraud Sonnleitner, Rita Vorderdörfler, Thomas Wiesinger, Maria Katzinger, Wolfgang Öller, Elisabeth Öller, Maria Bauernfeind und Gerhard Bögl. Die Grundaufträge des Seelsorgeteams – Verkündigung, gemeinsames Feiern von Gottesdiensten, der Dienst an den Nächsten und die Gemeinschaft – sind somit in Steyr-Resthof doppelt besetzt. Pastoralassistent Klaus Peter Grassegger wird das Team die nächsten zwei Jahre begleiten und unterstützen. Als Pfarradministrator ist Pater Ransom Pereira bestellt.

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Pensionist erforschte Kapellen in Feldkirchen an der Donau

Die Vielfalt der Landschaft und des Glaubens erleben Mit den Geschichten zu jedem Marterl und Bildstock hat sich Erich Wurzinger in seiner Heimatgemeinde Feldkirchen/Donau beschäftigt. Auf seine Initiative hin konnte eine alte Pilgertradition wiederbelebt werden. Der Pensionist Erich Wurzinger aus Feldkirchen an der Donau hat sich mit den Dutzenden religiösen Kleindenkmälern in seinem Heimatort intensiv beschäftigt. Sie erinnern an Menschen, die auf tragische Weise starben, sind oftmals Zeichen der Dankbarkeit oder einfach Zeugnisse vom festen Glauben ihrer Besitzer. Jedes Marterl, jede Kapelle und jeder Gedenkstein erzählt eine eigene Geschichte. Wurzingers Anliegen ist es, möglichst vielen Menschen einen Zugang zu diesen besonderen Orten des Glaubens zu eröffnen. Der Obmann der Seniorenplattform Feldkirchen hat die Initiative ergriffen, eine Wanderroute quer durch den Ort einzurichten, die sieben Kapellen miteinander verbindet und an eine alte Pilgertradition anknüpft. Der naheliegende Name dafür: „7-Kapellen-Roas“. Eröffnung des Weges. Bei einer Wanderung mit 60 Teilnehmer/innen wurde die „7-Kapellen-Roas“ Mitte Oktober offiziell eröffnet. Unterstützt von der Gemeinde Feldkirchen haben die Senior/innen zuvor 25 Hinweisschilder und neue Ruhebänke auf dem rund fünf Kilometer langen Weg, der von Lacken zur Wallfahrtskirche Pesenbach führt, angebracht. „Die Gegend, durch

die man dabei wandert, ist wunderschön“, schwärmt Erich Wurzinger. Er will mit seiner Initiative nicht zuletzt zeigen, wie bunt und vielfältig sein Heimatort ist. Kein Wunder, dass gerade in den letzten Tagen viele Menschen diesen Weg gehen wollen. Vor allem von der „Schiefen Kapelle“ in der Mitte des Weges aus werden die Pilger mit einem herrlichen Ausblick über das Donautal belohnt. Interessant auch, wie es zur Schieflage der Kapelle kam. Früher stand neben dem Marterl eine 250 Jahre alte Linde, deren Wurzelwerk das Marterl über die Jahre in die jetzige Position manövrierte. Wurzinger hat außerdem die Herausgabe der Broschüre „7-Kapellen-Roas“ angeregt, die den Weg und die Geschichte der einzelnen Kleindenkmäler erläutert. Diese ist u.a. beim Gemeindeamt Feldkirchen und beim Wirt in Pesenbach erhältlich. PAUL STÜTZ

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Die „7-Kapellen-Roas“ wurde im Oktober bei einer Wanderung eingeweiht (im Bild rechts Erich Wurzinger). ALLERSTORFER

50 Jahre Kirchweihe

Jubiläumsmesse mit Altbischof Aichern, Pfarrer Klaus Zarzer und den beiden Altpfarrern P. Josef Stelzer und P. Hubert Habermaier. PFARRE

Neuhofen/Krems. Mit einem Festgottesdienst unter der Leitung von Altbischof Maximilian Aichern feierte die Pfarre Neuhofen/Krems am 18. Oktober die Weihe der Neuen Pfarrkirche vor genau 50 Jahren. Die dem hl. Benedikt geweihte Kirche wurde 1968 bis 1970 nach den Plänen des Linzer Architekten Karl Reb-

han errichtet. Der Gottesdienst fand unter Wahrung der Abstandsregeln statt und wurde von der Benediktuskirche in den darunterliegenden Pfarrsaal auf eine große Videoleinwand übertragen. In seiner Predigt unterstrich Altbischof Maximilian Aichern die Notwendigkeit eines festen Glaubensfundaments, betonte jedoch auch die Ausgestaltung kirchlicher Räume mit vielerlei pfarrlichen Aktivitäten. PFARRE


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

29. Oktober 2020

STENOGRAMM

Zell an der Pram ist die erste Pfarre, die Räume im Pfarrheim für das Freitagsgebet zur Verfügung gestellt hat. KULTURVEREIN

„Vorübergehende Gastfreundschaft“ im Bezirk Schärding

Muslime beten im Pfarrheim Die Muslime im Bezirk Schärding haben keinen eigenen Raum, um gemeinsam beten zu können. Nun ist die katholische Kirche in der Region eingesprungen und vermietet Räume in Pfarrheimen. PAUL STÜTZ

Für viele Muslime ist der Freitag der wichtigste Tag in der Woche. Dann verrichten sie das Freitagsgebet. Der Islamische Kulturverein Schärding hatte lange Zeit keinen adäquaten Ort für dieses gemeinsame Gebet. Seit die Benutzung des eigenen Vereinshauses im Jahr 2018 aus Flächenwidmungsgründen behördlich untersagt wurde, war man auf der Suche nach Ersatz. Eine vorübergehende Lösung ist nun mit Unterstützung von drei Pfarren aus dem Bezirk Schärding im Oktober zustande gekommen. Andorf, Eggerding und Zell an der Pram vermieten ihre Pfarrsäle abwechselnd für das Freitagsgebet. Nächstenliebe. Den Beginn machte Zell an der Pram, im November soll Andorf folgen. Die Aktion ist begrenzt, bis die Muslime wieder einen eigenen Gebetsraum haben. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Pfarren die Räumlichkeiten anbieten“, erklärt Osman Celik, Obmann des Islamischen Kulturvereins. Zwischen 20 und 25 Muslime sind bislang jeweils an den ersten Freitagen gekommen. Die Coronaregeln, insbesondere das Abstandhalten, kommen natürlich auch hier zur Anwendung, berichtet Celik. Tina Demmelbauer, Pfarrgemeinderatsobfrau von Zell an der Pram, sagt: „Wir haben

uns im Pfarrgemeinderat einstimmig für die Vermietung der Räume für das Freitagsgebet entschieden. Zell an der Pram ist eine sehr offene Pfarre, in der viel möglich ist.“ Für Martin Brait, Dekanatsassistent in Schärding und Koordinator der Aktion, ist die Öffnung der Pfarren für das Freitagsgebet ein Zeichen gelebter Nächstenliebe. Seit einigen Jahren besteht zwischen Vertretern des Muslime und der katholischen Seite im Raum Schärding ein freundschaftlicher Austausch. Dennoch hätten sich einige Pfarren in der Region skeptisch gegenüber dem Vorhaben gezeigt, das Martin Brait mit „vorübergehende Gastfreundschaft“ tituliert hat. „Es gibt schon diese Angst, von den Muslimen verdrängt zu werden“, sagt er. Recht auf Religionsausübung. Den Bedenken hält Martin Brait entgegen, dass der Islam eine anerkannte Religionsgemeinschaft mit dem Recht auf öffentliche Religionsausübung ist. Der Islamische Kulturverein sei sehr auf Integration bedacht und habe zum Beispiel Lebensmittelpakete für Bedürftige durch Corona an die Caritas gespendet. Zudem sei der Kulturverein politisch vom Herkunftsland Türkei komplett unabhängig, betont Osman Celik: „Wir grenzen uns davon deutlich ab und sind nicht Teil des Dachverbands ATIB.“ ATIB ist nicht zuletzt durch die enge Verbindung mit der Türkei umstritten und wird als verlängerter Arm Erdogans in Europa gesehen. Transparenz sei jedenfalls ein wichtiges Gebot für den Kulturverein in Schärding: „Jeder darf uns besuchen. Alles, was wir tun, darf jeder wissen“, sagt Celik.

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Freistadt: Angebot zu Allerheiligen. Die gemeinsamen Gräbersegnungen zu Allerheiligen und A ­ llerseelen können heuer aufgrund von Corona nicht stattfinden. Die Pfarre Freistadt hat sich zu ­Allerheiligen eine ­geänderte Form einfallen lassen, die den Schutzbestimmungen entspricht. Pfarrliche Mitarbeiter/ innen werden während des gesamten 1. Novembers von 9 bis 16 Uhr in der Aufbahrungs­halle des Friedhofs anwesend sein. Dorthin können Friedhofsbesucher/innen kommen und um eine Grabsegnung bitten. Ebenso werden Segenstext, Weihwasser und Weihzweige für diejenigen bereitgestellt sein, die ihr Grab selbst segnen wollen. Bei den pfarrlichen Mitarbeiter/innen können sich Friedhofsbesucher/innen für ihr Totengedenken persönliche und rituelle Unterstützung holen. Haus Lea wird neu. Vorübergehend geschlossen wurde im Herbst 2019 das „Haus Lea“. Es ist ein Haus, das Frauen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Nun wurde ein neuer Standort gefunden und ein neues Konzept entwickelt. Das Haus Lea bekommt einen neuen Namen und wird „Quartier 16-Wohnung. Begleitung. Orientierung für Frauen. Eine Einrichtung der Franziskanerinnen Vöcklabruck“ heißen. ­Neben der Begleitung wird es auch Übergangswohnungen für Frauen und ihre Kinder geben. ­ Sr. Ida Vorel wird die neue Leitung übernehmen, eine Vereinsgründung steht ins Haus. Gesucht werden Mitarbeiterinnen, die gemeinsam mit den Franziskanerinnen dieses Anliegen umsetzen, auch Unterstützer/innen sind willkommen. Der Betrieb soll 2021 wieder starten. X  Kontakt: Sr. Ida Vorel, 0676 888056104, Mail: sr.ida@ franziskanerinnen. at


10 Thema

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Streitgespräche im Jenseits Was erwartet uns nach dem Tod? Finden wir im Jenseits Vergebung und Erlösung? Oder ist nach dem Tod alles vorbei? Diese und andere Fragen werden von Sibylle Lewitscharoff und Heiko Michael Hartmann in ihrem gemeinsam verfassten Werk „Warten auf“ tiefgründig, aber auch humorvoll dargebracht. Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff im Gespräch über Jenseitsvorstellungen, Nächstenliebe und das Streiten.

Gleich zu Beginn im neuen Buch herrscht Verwirrung bei zwei gerade erst Verstorbenen. Die weibliche Figur ist sehr gläubig und hat sich das Jenseits ganz anders vorgestellt. Sie findet weder Gott, noch Engel oder Sünder. Haben Sie persönlich auch eine bestimmte Vorstellung vom Jenseits? Sibylle Lewitscharoff: Keine fixe, das ist ja

vollkommen unmöglich, aber ich habe in diese Figur der alten Dame, die frei erfunden ist, schon etwas hineinprojiziert, was meinen vagen Vorstellungen entspricht. Ich teile ihre Art der etwas lockereren Frömmigkeit, die auch leicht erschütterbar ist, aber dennoch immer vorhanden war im Leben, wiewohl ich protestantisch bin und sie ist katholisch.

Was denken Sie, erwartet uns nach dem Tod? Lewitscharoff: Es ist die Vorstellung bei mir

vorhanden, die vielleicht mit der Angst, aber auch mit der Hoffnung verknüpft ist, dass es ein Gericht gibt. Das ist für mich wesentlich. Ein Gericht in dem Sinne, dass das Leben auf eine brillante, vollkommen andere Art, als wir sie kennen, durchleuchtet wird – und somit das, was man als Sünden und als unsere guten Taten oder das vor sich Hinwursteln bezeichnen kann, noch einmal ganz scharf und konturenreich vor uns hintritt. Diese fromme Frau ist der Meinung, mit einer einzigen, vom Herzen kommenden guten Tat sei es möglich, Sünden aufzuwiegen. Können Sie das nachvollziehen? Lewitscharoff: Ja, das wurde auch von alters

her immer wieder beispielhaft gelehrt. Ich finde, das ist eine geglückte Idee. Sie zeigt, dass jemand, der aus dem normalen Leben heraustritt, in dem er vielleicht nachlässig oder tendenziell bösartig ist, und plötzlich etwas Gutes tut, einen Sprung heraus in eine ganz andere Seinsverfassung macht, die von vornherein erlösungsfähiger ist, als alles andere, was der Mensch so treibt. Und dass auf diese Form der plötzlichen Hilfsbereitschaft oder Großzügigkeit so etwas wie ein Gnadenstrahl fällt.

Sibylle Lewitscharoff zählt zu den namhaftesten deutschen Schriftstellerinnen. Die gebürtige Stuttgarterin (66) studierte Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Für ihr schriftstellerisches Schaffen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis (1998), den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis (2008) und den Georg-Büchner-Preis (2013). PRIVAT

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

ker Tobak. Und um da irgendwie auch psychisch gut durchzukommen, habe ich mir vorgestellt, dass sie mich von oben her in gewisser Weise wohlwollend begleiten. Wie war Ihr Leben vom Glauben und auch von Ihrer Großmutter geprägt? Lewitscharoff: Zunächst sehr stark. Sie

wohnte bei uns im Haus und als Kind bin ich ständig mit ihr zusammen gewesen. Meine Großmutter war eine fromme Protestantin und für mich der liebenswürdigste, gutherzigste Mensch, der mir je begegnet ist – frei von Bosheit, sehr hilfsbereit und verständnisvoll. Das spiegelte ihr Leben auf eine wunderbare Weise wider. Sie hatte auf mich einen sehr schönen und auch beruhigenden Einfluss. Auch die Menschen in der Nachbarschaft sind mit ihren Problemen gerne zu ihr gekommen. Sie war eine sehr einfache Frau, nicht sehr gebildet, ein Bauernkind, das Jüngste von zwölf Kindern. Sie glaubte innig an Gott und lebte eine völlig unaufdringliche Frömmigkeit. Nie ist sie jemanden über den Mund gefahren.

Tod und Sterben sind Themen, die in Ihren Werken immer wieder vorkommen. Hat das auch mit persönlichen Erfahrungen in Ihrem Leben zu tun? Lewitscharoff: Sicher hat meine Beschäfti-

Sie sprechen die Liebenswürdigkeit an – die Liebe kommt auch im Buch ins Spiel und zwar im Hinblick auf die Unterschiedlichkeit der beiden Hauptfiguren. Laut männlichem Part braucht es die Liebe, um die Gegensätzlichkeit zu überwinden. Wie wichtig ist die Liebe im christlichen Sinne für Sie persönlich? Lewitscharoff: Sie ist äußerst wichtig. Nicht

gung mit religiösen Phantasien damit zu tun, dass es für mich ein in meiner Pubertät doch sehr schwieriges Jahr gab, in dem mein Vater Suizid beging und meine geliebte Großmutter gleich hinterher starb. Das war doch star-

umsonst steht die Nächstenliebe ganz hoch im Kurs. Zu einem liebesfähigen Menschen gehört die Hilfsbereitschaft, gehört die Aufmerksamkeit zu den anderen. Dazu gehört auch zu suchen, um zu verstehen. Es ist doch


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Thema 11

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Mit existenziellen Fragen zum Thema Tod, Jenseits, Gericht und Erlösung befassen sich die beiden Schriftsteller Sibylle Lewitscharoff und Heiko Michael Hartmann in ihrem neuen Buch. SCIENCE PHOTO LIBRARY/PICTUREDESK.COM

wunderbar im Leben, wenn man solchen Menschen begegnet, weil man sich dann auch selber in eine andere Gewogenheit hineinbegibt. Die religiöse Hut, in die ich schon als Kind genommen wurde, hat dazu geführt, dass ich über die Nächstenliebe immer nachgedacht habe und in Form der Großmutter sah, wie wertvoll es ist, wenn man sie unablässig und wahrhaftig praktiziert, ohne etwas zu verlangen. Sie war immer mein Vorbild und sie ist es bis heute geblieben.

ko Michael Hartmann ein Buch schreiben. Er ist ein bedeutender Jurist und Schriftsteller und wir sind seit langem befreundet. Und es ergab sich eine gute Gelegenheit, ihn ins Boot zu holen. Es ist nicht so, dass ich den Einfall hatte, lass uns diese Art von Disput beginnen, sondern wir haben gemeinsam überlegt, wie wir es angehen. Und dann kam die Idee, so machen wir das.

Sie lebte eine Art Bedingungslosigkeit ... Lewitscharoff: Ja. Sie erwartete auch nicht,

vorhanden, die vielleicht mit der Angst, aber auch mit der Hoffnung verknüpft ist, dass es ein Gericht gibt.“

dass die Leute sich glühend bei ihr bedanken. Ich glaube, sie hat nicht darüber nachgedacht, sie hat es einfach gemacht. Und das ist das Allerschönste, wenn der Kampf in sich selber aufhört „soll ich, soll ich nicht“. Dadurch hatte sie ein heiteres Wesen. Ich glaube, ein entspannter, hilfsbereiter, dem Nächsten zugewandter Mensch hat automatisch viel mehr Möglichkeiten, die Freude zu entdecken. Und wenn er sie entdeckt, dann sich in ihr auch gemütlich zu bewegen. Trifft das auf Sie selbst zu? Lewitscharoff: Ich bin selten biestig verfasst,

wenn ich Menschen treffe. Das heißt aber nicht, dass ich nicht streite; das kann ich richtig gut. Wenn ich mit Freunden etwa auf religiös-philosophische Themen komme, bekämpfen wir uns schon richtig. Das sind köstliche Streits ohne böse Radikalität. Die Diskussionen, die wir führen, sind nicht fad. Waren diese Streits Zündstoff für das neue Werk? Lewitscharoff: Nein, es hat einen ganz ande-

ren Anlass gehabt. Ich wollte immer mit Hei-

„Es ist die Vorstellung bei mir

SIBYLLE LEWITSCHAROFF

Während die beiden Figuren im Buch im Jenseits warten, streiten sie über Themen wie Glaube, Gott, Tod, Gericht und Erlösung. Auch über die Sinnhaftigkeit ihres Zusammentreffens. Er meint, es gehe vermutlich darum, dass sie erst dann Frieden finden, wenn sie einander begreifen. Wie ist das gemeint? Lewitscharoff: Dieser Figur geht es um eine

Art Versöhnung, denn die beiden sind ja sehr kontrovers. Ihre Vorstellungen prallen zwischendurch sogar ziemlich scharf gegeneinander. Und das ist ein wichtiger Hinweis dieses erfundenen Mannes, dass er doch im Grunde einlenkt und sich nach einer Art von philosophisch-religiöser Eintracht sehnt.

Zum Schluss tritt ein, was sich beide anfangs wünschen. Sie wollte immer mit den Seelen, die sie trifft, mitziehen; und er hat plötzlich Angst, sie zu verlieren, obwohl er zu Beginn das Nichts herbeisehnte. Was wollen Sie damit aufzeigen? Lewitscharoff: Am Ende kommt es in gewis-

ser Weise für beide zur Erfüllung. Die weibliche Figur rechnete ja mit einer Art der Seinsüberführung. Und auch der Mann bekommt seine Vorstellungen serviert, nur ist es bei ihm schrecklich, weil er sich an den Gemeinschaftszustand gewöhnt hat – entgegen seiner Erwartung. Er hat ja mit dem Nichts gerechnet. Durch sie wurde er wider Willens zu einer gewissen Art von Leben erweckt. Und dann wird er daraus wieder verscheucht. Traurig für ihn. Er tut mir echt Leid. Letztlich weiß man aber nicht, was passiert ... Lewitscharoff: Die Frage des Gerichts bleibt

offen. Nur würde ich schon sagen, dass es eine Form der romanhaften Gerichtserwartung ist, denn es sind Vorboten des Gerichts da. Im Grunde habe ich es für mich als Autorin so konstruiert, dass die weibliche Figur auch Recht hat. Das haben Sie klug angelegt. Gibt es schon ein neues Buchprojekt, an dem Sie arbeiten? Lewitscharoff: Ja klar. Das ist etwas ganz an-

deres. Eine Kriminalgeschichte. Es geht um schwerste Verfehlungen, die wirklich in meiner Heimatstadt Stuttgart stattgefunden haben. Mord und Totschlag in bitterster Weise. Vorerst gibt es davon aber nur Skizzen. u Buchtipp: Sibylle Lewitscharoff, Heiko Michael

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Hartmann „Warten auf ... Gericht und Erlösung: Poetischer Streit im Jenseits.“, Verlag Herder, 1. Auflage 2020, Euro 20,60.


12 Panorama KURZ BERICHTET  Ethik als Pflichtfach. Jene Schüler/innen ab der 9. Schulstufe, die sich vom Religionsunterricht abmelden, sollen ab dem Schuljahr 2021/22 einen Ethikunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden besuchen. Der Regierungsvorlage stimmte der parlamentarische Unterrichtsausschuss – mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ – zu. Ein SPÖ-Entschließungsantrag, den verpflichtenden Ethikunterricht bereits ab der Unterstufe einzuführen, fand trotz Zustimmung der Neos keine Mehrheit. Ausschussvorsitzender Rudolf Taschner (ÖVP) betonte, der Religionsunterricht solle in den Schulen bestehen bleiben, um auch staatlich beobachtet werden zu können.  Friedenspreis. Der St. Leopold Friedenspreis 2020 geht an die deutsche Künstlerin Petra Weifenbach für die Arbeit „Holland in Not“. Der internationale Kunstpreis wurde online überreicht. stift-klosterneuburg.at zeigt die Werke der drei Preisträgerinnen.

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Neue Untersuchungsergebnisse der Europäischen Wertestudie

Bedeutung der Religionen nimmt ab Eine langfristige Werteforschung der Uni Wien, an der auch das Institut für Praktische Theologie beteiligt ist, veröffentlichte neue Ergebnisse, die europäische Länder miteinander vergleichen. Religion hat im Leben der Menschen in Europa recht unterschiedliches Gewicht. Während in Rumänien 95 Prozent davon überzeugt sind, dass es Gott gibt, ist das im Osten Deutschlands nicht einmal jeder Dritte. In Österreich glauben 70 Prozent, dass es einen Gott gibt, Tendenz fallend. Dass der Glaube an Gott abnimmt, verbindet die europäischen Länder unabhängig von der Ausgangslage. „Wir müssen die Verschiebungen ernstnehmen, dürfen sie nicht einfach zur Kenntnis nehmen“, meint die Pastoraltheologin Regina Polak. Es gelte auf zwei Ebenen zu reagieren, auf der praktisch-pastoralen und auf der intellektuellen. Fragen stellen. Praktisch-pastoral müssten Kirchen zunächst herausfinden, welche Fragen sich heute überhaupt stellen. Es gehe nicht nur um das Verkünden, sagt Polak. „In einer Zeit, in der so viele Menschen Angst vor der Zukunft haben – allein vor dem nächsten Jahr – und es wenige positive Zukunftsbilder gibt, könnten die Verheißungen der Bibel eine große Rolle spielen.“ Verheißungen seien Versprechen aufgrund ei-

Regina Polak ist seit vielen Jahren an der Europäischen Wertestudie beteiligt. JOSEPH KRPELAN

ner Beziehung. „Einfach ein Happy End zu versprechen, geht nicht!“ Auf der intellektuellen Ebene stünden große Diskussionen ins Haus. „Wenn zwei Drittel der Leute in Österreich sagen, der Sinn des Lebens liege in sich selbst und das Leben werde von Naturgesetzen bestimmt, dann heißt das, dass wir uns intensiv mit den Naturwissenschaften beschäftigen müssen, um mitreden zu können.“ Besonders wichtig sei für die Kirchen im Blick auf Corona aber auch die „diakonale Frage“. Gerade in der Krise fragten sich viele Menschen, wie sie noch an Gott glauben können. Auch der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner empfiehlt den Kirchen eine Hinwendung zu den Pandemieverlierern, zu arbeitslos Gewordenen, Alleinerziehenden, Einsamen, vor dem Ruin stehenden Kleinunternehmern, Flüchtlingen. Dies wäre auch im Sinne des oftmaligen Appells von Papst Franziskus, das innerkirchlich vertraute Terrain in Richtung Ränder und Arme zu verlassen. SLOUK

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Einsatz für ein Leben in Würde

Waltraud Klasnic wird 75 „Holland in Not“ gewann Friedenspreis. STIFT KLOSTERNEUBURG

 Pflegereform. Hilfswerke wie Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz fordern die Bundesregierung nach dem Start der Pflegereform zu konkreten Maßnahmen und politischen Entscheidungen auf. Den bisherigen Beteiligungsprozess zur Pflegereform bewertete die „Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt“ (BAG) – ein Zusammenschluss von Hilfsorganisationen – in einer Aussendung als positiv.

Die frühere steirische Landeshauptfrau wurde am 27. Oktober 75. Zum Geburtstag wünscht sich die Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich, dass die Hospiz-Finanzierung bald geregelt werde. Seit zehn Jahren ist ihr Name untrennbar mit der „Klasnic-Kommission“ verbunden, der Unabhängigen Opferschutzkommission für Opfer von Missbrauch durch Kleriker, Ordensleute und kirchlich Angestellte. Das Zuhören habe sie oft an die eigenen emotionalen Grenzen gebracht. Sie sei dankbar für das Vertrauen, das ihr Betroffene schenkten.

Frau Landeshauptmann a. D. Waltraud Klasnic wurde EXPA / APA zum Inbegriff der Missbrauchsaufarbeitung.


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Panorama 13

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KURZ BERICHTET

Der Papst befürwortet eingetragene, zivile Partnerschaften für Homosexuelle, aber keine Ehe.

KNA

Kirche und Homosexualität

Papst-Worte lassen aufhorchen Mit einer Äußerung zum Thema Homosexualität hat Papst Franziskus vergangene Woche weltweit für Schlagzeilen gesorgt. In einer Szene des in Rom vorgestellten Films „Francesco“ geht hervor, dass der Papst eingetragene, zivile Partnerschaften für homosexuelle Paare befürworte. In der Dokumentation sagt er, „Homosexuelle haben das Recht, in einer Familie zu leben.“ Sie seien Kinder Gottes. „Was wir benötigen, ist ein Gesetz, das eine zivile Partnerschaft ermöglicht.“ Betroffene sollten rechtlich abgesichert sein. Dafür habe er sich auch eingesetzt. Bereits in früheren Äußerungen signalisierte der Papst eine Duldung eingetragener Partnerschaften für Homosexuelle. Dieses Mal spricht er sich ausdrücklich für eine solche rechtliche Form der Partnerschaft aus. Eine gleichgeschlechtliche Ehe hingegen lehnt er weiterhin ab. Schon 2016 erklärte er: „Die Ehe zwischen Mann und Frau“ müsse von anderen Verbindungen unterschieden werden. Vorurteile abbauen. Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler unterstützt das PapstBekenntnis. „Diese notwendige und begrüßenswerte Forderung ist in Österreich längst umgesetzt, aber bei weitem noch nicht in allen Ländern weltweit“, betonte Glettler, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für das Referat „Ehe und Familie“ verantwortlich ist. In einigen Diözesen gebe es darüber hinaus spezielle Initiativen und Arbeitskreise, „um Vorurteile abzubauen, spirituelle Heimat zu ermöglichen und mit und für diese Zielgruppe auch als Kirche präsent zu sein“, sagte der Bischof.

Ein solcher Arbeitskreis ist etwa die Plattform „Regenbogenpastoral Österreich“ (eine Plattform des Forums Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich), die das Bekenntnis vom Papst ebenfalls begrüßt. Seine Aussage „lässt hoffen, dass die Kirche sich in Richtung ,Anerkennung‘ entwickelt, die mehr ist als was bisher an Respekt, Achtung, Mitgefühl und Takt gefordert wurde“, heißt es in einer von Plattform-Leiter Franz Harant gezeichneten Stellungnahme. Der in Linz lehrene Theologe Ewald Volgger spricht sich dafür aus, dass hinsichtlich homosexueller Partnerschaften der Katechismus der katholischen Kirche in einigen Punkten überarbeitet wird. Die Äußerungen des Papstes im Film „Francesco“ würden „noch keine wirkliche Rehabilitierung“ oder Kehrtwendung darstellen, erklärte der Universitätsprofessor.. Kontroverse Debatte. Moraltheologe Martin M. Lintner erwartet sich eine kontroverse Debatte über die Papst-Forderung. Seine Worte seien im Kontext der besonderen Sensibilität für den einzelnen konkreten Menschen zu betrachten, die Franziskus auszeichne. Dass der Papst eingetragene Partnerschaften befürworte, erfordere laut dem Moraltheologen als nächsten Schritt „eine Neubewertung von homosexuellen Partnerschaften in der katholischen Lehre“. Der Wiener Theologe Paul M. Zulehner sieht in den jüngsten Papst-Aussagen einen „großen Schritt nach vorn“. Gleichzeitig sei vorhersehbar, dass nach dem unerwarteten päpstlichen Statement „Panik im Vatikan“ ausbrechen werde, schrieb der Pastoraltheologe. HUBER, NIE, KATHPRESS

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Appell. Papst Franziskus und andere Religionsvertreter haben bei einem Friedenstreffen vergangene Woche in Rom Gläubige aller Religionen zu noch mehr Einsatz für Frieden aufgerufen. In einem abschließend unterzeichneten Friedensappell heißt es: „Es ist erneut Zeit für die kühne Vision, dass Friede möglich ist, dass eine Welt ohne Krieg keine Illusion ist.“ An dem von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio jährlich organisierten interreligiösen Treffen nahmen rund 600 geladene Gäste physisch teil. Zudem hätten weltweit Tausende die Live-Übertragung im Internet verfolgt. Vatikan & China. Die umstrittene vorläufige Vereinbarung zur Ernennung von Bischöfen ist vom Vatikan und der Volksrepublik China kürzlich um zwei Jahre verlängert worden. Das Abkommen, mit dem der Heilige Stuhl und die kommunistische Regierung in Peking einen jahrzehntelangen Streit um die Ernennung und Anerkennung katholischer Bischöfe in China beendeten, wurde in den vergangenen zwei Jahren mehrfach kritisiert. Vorwürfe lauteten, der Vatikan falle damit regierungskritischen Christen in China in den Rücken und setze seine moralische Autorität aufs Spiel. Neue Kardinäle. Papst Franziskus wird Ende November 13 Geistliche in den Kardinalsstand erheben. Unter den Nominierten sind zwei hohe Kurienmitarbeiter und mehrere Ortsbischöfe, unter ihnen die Erzbischöfe von Santiago de Chile und Washington, Celestino Aos und Wilton Gregory, aber auch der Hausprediger des Papstes, der 86-jährige Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Neun der Kandidaten sind jünger als 80 und bringen damit die Zahl der papstwahlberechtigten Kardinäle auf dann 128. Die Gesamtzahl aller Kardinäle wird ab dem 28. November voraussichtlich 232 betragen.


14 Spiritualität

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IM LEBENS-SPIEGEL Gottes ganze Kerle „Holos“ sagten die Griechen. „Ganz“ bedeutet das. „Heil“ und „heilen“– diese Begriffe kommen von diesem Wort – und meinen es auch. Geheilt. Ganz geworden. „Heilig“ kommt auch davon. Ganz Mensch Gewordene sind die Heiligen. Ganz Mensch wirst du sein, wie Gott sich den Menschen gedacht hat, als er ihn schuf. Aber Gottes ganze Frauen und seine „ganzen Kerle“ sind nicht bloß die gesunden mit der sportlichen Idealfigur, nicht bloß die kräftigen olympischen Gestalten und die Anwärter für Nobelpreise. Heilig, ganz wirst du sein, spricht Jesus in der Bibel zum Beispiel den Kranken zu. Selbst vor Lazarus, der schon im Grab verfiel, und vor dem eben verstorbenen jungen Mädchen nimmt er sein Heilungs-Versprechen nicht zurück: Ganz wirst du sein. Heil, heilig, geheilt. Und auch wenn Lazarus der biblischen Schilderung nach aus dem Grab gestiegen ist – er lebt ja doch nicht mehr. Und vom Auferstandenen hat sich jede Lebensspur verloren. Das ist die starke Botschaft, wenn Jesus heilt: Selbst wenn du nicht mehr gesund wirst, wirst du doch ganz Mensch sein, geheilt und ganz mit all deinen Gebrechen. Selbst im Sterben ist Heilen. Ganz von Gott geliebt. Das ist die Heilung. Und das sind die Heiligen: Gehalten, geborgen, umfangen von Gottes Liebe. Sie leben aus dieser Gewissheit, sie zeigen es auch.

MATTHÄUS FELLINGER

1200 Bäume stehen auf dem Barbarafriedhof. Verwalter Clemens Frauscher (oben rechts) und sein Team bemühen sich um die Friedhofskultur. Bei Grabstellen Prominenter lassen sich über QR-Codes Infos aufs Handy leiten. NIE/KIZ (3)

Friedhofskultur am Linzer Barbarafriedhof

Erinnerung ist Gegenwart Hat Erinnerung nur mit der Vergangenheit zu tun oder ist sie Teil der Gegenwart? Clemens Frauscher, Verwalter des Linzer Barbara­friedhofs, ist überzeugt: Erinnerung ist Gegenwart. „Wenn ich über unseren Friedhof gehe, merke ich: Manche Menschen kommen mehrmals in der Woche an die Gräber ihrer Angehörigen und verbringen viel Zeit hier“, erzählt Frauscher und sagt: „Trauerkultur ist Erinnerungskultur und diese ist Lebenskultur.“ Deshalb reicht es für das Team des Barbara­ friedhofs nicht, die Begräbnisse korrekt abzuwickeln, Gräber auszuheben (pietätvoll mit der Hand), die Abschiedshalle sauber zu halten oder Kerzen zu verkaufen. Die eigenen Ansprüche liegen höher. Abschied. Sie umfassen auch das Wahrnehmen gesellschaftlicher Strömungen: „Abschiedsfeiern werden immer kürzer, Gräber früher aufgelassen“, sagt Frauscher. Dabei würde er empfehlen, dass die Abschiedsfeiern und Gottesdienste bewusst gestaltet werden und die Hinterbliebenen gut eingebunden sind. Am Barbarafriedhof besteht über eine Kooperation mit Musikern der Bruckner-Universität auch die Möglichkeit, live gespielte Musik zu jeder Feier zu wählen. „Ich spreche mich auch sehr für eine Familiengrabstelle aus“, sagt Frauscher. Gerade, aber nicht nur zu Allerheiligen ist das Grab

ein Ort der Familie. Kritisch zu betrachten sind Wünsche wie ein anonymes Grab oder die Urne zu Hause. Im ersten Fall ist der Ort der Erinnerung genommen, im zweiten wird die Erinnerung exklusiv: Menschen wie Schulfreunde, Nachbarn oder Vereinskollegen sind ausgeschlossen. Klar erkennbar ist auch auf dem Barbarafriedhof der allgemeine Trend zur Urnenbestattung. Nur mehr rund 250 der 960 Bestattungstermine im Jahr werden als traditionelle Erdbestattung durchgeführt (siehe dazu auch Seite 28). „Ein Friedhof sollte ein behüteter Ort für die Trauer und die Erinnerung sein“, sagt Clemens Frauscher. Das zeigte sich zum Beispiel bei einem Weihnachtsliedersingen auf dem Barbarafriedhof – denn es gab eine Antwort auf die Erfahrung vieler Menschen, Weihnachten nicht mehr mit ihren Lieben feiern zu können. Vorträge und eine Bibliothek ergänzen die Beschäftigung mit Trauerkultur am Barbarafriedhof. Stiftung. Die im 18. Jahrhundert entstandene Begräbnisstätte gehört der St. Barbara Gottesackerstiftung. In den rund 16.000 belegten Grabstellen ruhen auch Prominente wie die Schriftsteller Adalbert Stifter oder Enrica von Handel-Mazzetti. Führungen, aber auch Infos, die über QR-Codes am Handy abrufbar sind, geben Einblick in diesen Teil der Friedhofskultur. HEINZ NIEDERLEITNER

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X  Mehr unter www.barbarafriedhof.at


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Glaube 15

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Gute Entscheidungen treffen

Um Gottes Willen

M

elanie, können wir uns mal treffen? Ich stehe vor einer Entscheidung und weiß einfach nicht, was im Sinne Gottes ist. Wie kann ich den Willen Gottes erkennen?“ Diese Frage hat mir vor wenigen Tagen eine junge Erwachsene gestellt. Viele verbinden mit der Rede vom „Willen Gottes“ die Vorstellung: Gott habe für jede Person ein fertiges Lebensmanuskript entworfen, das man nun möglichst wortgetreu nachsprechen solle. Aber diese Vorstellung entspricht nicht dem biblischen Gottesbild! Denn der Gott Jesu Christi will einen freien Menschen, der verantwortlich entscheiden kann. Drei Aspekte. Um eine Entscheidung verantwortet treffen zu können, braucht es eine dreifache Aufmerksamkeit: auf die eigenen Stärken und Grenzen; auf die eigenen Ziele, Wünsche und Werte; und auf die konkrete Wirklichkeit mit ihren Anforderungen und Möglichkeiten. Diese drei Aspekte behalten in einem vom Glauben getragenen Entscheidungsprozess natürlich ihre Gültigkeit! Ja, aus Sicht der jüdisch-christlichen Tradition haben die drei Pole einer tragfähigen Entscheidung eine zentrale Bedeutung. Denn in ihnen bringt sich Gott zu Gehör. Begabungen und Grenzen. Thesenhaft auf den Punkt gebracht: Respektieren wir die Koordinaten unseres Daseins – unsere Begabungen und Grenzen –, dann achten wir zugleich das Leben selbst. Biblisch gesprochen: Respektieren wir uns selbst, dann achten wir zugleich den Schöpfer, der ein Freund des Lebens ist und ein Leben in Fülle für alle will (vgl. Joh 10,10ff.). Nach dem Willen Gottes fragen heißt also, nach dem eigenen Können zu fragen. Sehnsucht. Auf die zweite „Erkenntnisquelle“ weist die Mystikerin Teresa von Ávila pointiert hin: „Wer nicht weiß, was er will, weiß auch nicht, was Gott von ihm will.“ Welch eine kühne Aussage! Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Sehnsucht des Menschen. In der Sehnsucht drückt sich eine göttliche Kraft aus – der Heilige Geist –, die jeden Menschen beseelt. Wie ein Kompass zeigt sie den Weg zum erfüllten Leben an. Nach dem Willen Gottes fragen heißt also,

Durch Gebet und das Abwägen bestimmter Aspekte einer Situation meldet sich oft die innere Stimme – unser Gewissen – und führt uns zur passenden vom Glauben getragenen Entscheidungsfindung. FRÉDÉRIC CIROU/PHOTOALTO/PICTUREDESK.COM

nach der eigenen Sehnsucht zu fragen. Nach dem, was ich wirklich wirklich will. Begegnungen. Und schließlich gilt es, die konkreten, „zufälligen“ Ereignisse und Begegnungen im Alltag in den Blick zu nehmen. Denn das ganz normale menschliche Leben ist das bevorzugte Gelände, in dem sich Gottes Spuren finden lassen. Ob in der Schönheit und Schutzwürdigkeit der Natur; bei einer Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit; in der Aufgabe, sich um einen Neu-

Gute Entscheidungen treffen Teil 4 von 4 MELANIE WOLFERS IST SALVATORIANERIN,

geborenen zu kümmern; in einem Wort der Bibel, das mich herausfordert – in all dem tritt ein göttlicher Anspruch entgegen. Nach dem Willen Gottes fragen heißt also, nach dem zu fragen, was jetzt dran ist. Gerechtigkeit und Liebe. Das Betrachten der Person Jesu und das Hören der kirchlichen Traditionen kann das Gespür schärfen für das, was hier und jetzt mehr der Gerechtigkeit und Liebe entspricht. Und darin – in Gerechtigkeit und Liebe – liegen aus Glaubenssicht die entscheidenden Kriterien! Geht einer Person in ihrem Abwägen und Beten auf, was in ihrer speziellen Situation die passendere Entscheidung ist, dann kann und soll sie sich auf ihre innere Stimme verlassen. Auf ihr Gewissen.

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PHILOSOPHIN, THEOLOGIN, SEELSORGERIN, GEFRAGTE REFERENTIN UND

 Die Artikel sind bearbeite-

BESTSELLERAUTORIN. SIE LEITET

te Auszüge aus dem Buch: Melanie Wolfers „Entscheide dich und lebe! Von der Kunst eine kluge Wahl zu treffen.“ Verlag: bene!, 1. Oktober 2020. Euro 19,60.

„IMPULSLEBEN“, EIN PROJEKT FÜR JUNGE ERWACHSENE. WWW.MELANIEWOLFERS.AT FOTO: ROBERT MAYBACH


SONNTAG Allerheiligen, 1. November 2020

Unsere Identität: Kinder Gottes Es heißt, dass wir mehrmals im Leben durch „Identitätskrisen“ gehen müssen, um zu werden, was wir sind. Gleich einer Schlange, der die Haut zu eng wird, müssen wir uns ab und zu durchringen zu einer neuen Gestalt.

1. Lesung

Matthäus 5,1–12a

Offenbarung 7,2–4.9–14

In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.

Ich, Johannes, sah vom Aufgang der Sonne her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu und sprach: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben! Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen: Danach sah ich und siehe, eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder, und trugen Palmzweige in den Händen. Sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm. Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit,

Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen Da nahm einer der Ältesten das Wort und sagte zu mir: Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen? Ich erwiderte ihm: Mein Herr, du weißt das. Und er sagte zu mir: Dies sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht.

2. Lesung 1 Johannes 3,1–3

Schwestern und Brüder! Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Deshalb erkennt die Welt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes. Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Jeder, der diese Hoffnung auf ihn setzt, heiligt sich, so wie er heilig ist.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

Evangelium


WORT ZUM SONNTAG

Im Werden begriffen

Freiheit und Weite: Die Identität als Kinder Gottes öffnet den Horizont.

Es erstaunt mich, mit welcher Klarheit im 1. Johannesbrief unsere Identität zum Ausdruck gebracht wird: „Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es!“ Nicht immer behagt mir die Vorstellung, ein Kind zu sein. Kinder sind hilfsbedürftig, angewiesen auf den Beistand anderer. Auch wenn mich „bergende Gottesbilder“ ansprechen, spüre ich den Wunsch nach Eigenstand, nach Eigenverantwortung. Der 1. Johannesbrief schreibt unsere Gottesbeziehung zum Glück nicht auf eine „Vater-Kind“-Beziehung fest. Beinahe im selben Atemzug heißt es: „Doch ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden.“ Das macht den Horizont auf. Unsere Identität erschöpft sich nicht in dem einen Satz, dass wir Kinder Gottes sind. Wir sind mehr. Wir sind noch etwas ungeahnt anderes. Wir sind etwas, das sich nicht in Worte fassen lässt. Wir werden Gott ähnlich sein. Ich halte inne: Mit meiner Gottähnlichkeit ist es wohl nicht so weit her. Da werde ich noch manche „Haut“ abstreifen müssen, bis etwas mehr Gottesgestalt sichtbar wird. So war es auch bei den Heiligen, die wir heute feiern: Sie sind durch Krisen gegangen, mussten sich durch manche „engen Stellen“ quälen, um zu dem zu werden, was sie heute sind: leuchtende Vorbilder für uns, die wir noch unterwegs sind.

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D

em HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt,

ZUM WEITERDENKEN

der Erdkreis und seine Bewohner.

n Ich nehme den Gedanken, ein Kind Gottes zu sein, mit in meinen Alltag. Ich rufe ihn mir immer wieder ins Bewusstsein und achte auf das Echo in mir.

reich an Liebe für alle, die zu dir rufen. Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt. Wer darf hinaufziehen zum Berg des HERRN,

n Auch wenn ich nicht alles verstehe, was mir das Leben bisher zugemutet hat, entscheide ich mich zur Dankbarkeit. Alles ist dazu geeignet, mich Gott ein Stück ähnlicher zu machen.

wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat. Er wird Segen empfangen vom HERRN und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.

SR. MARIA MAXWALD

Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt,

Don Bosco Schwester und Lei-

die dein Angesicht suchen, Jakob.

Schloss Wohlgemutsheim in ARCHIV´

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 24)

terin des Geistlichen Zentrums Baumkirchen/Tirol. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

Auch unter den Männern gibt es viele Naschkatzen, erst recht, wenn noch etwas Kaffee dazukommt. LOLA1960/STOCKADEOBE.COM

Herrentorte

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Keine Angst vor OnlineKonferenzen

ZUTATEN

∙ 5 Eier ∙ 200 g Kristallzucker ∙ 180 g Mehl ∙ 100 g Nüsse, gerieben ∙ 2 EL Kakaopulver ∙ 1/2 Pkg. Backpulver ∙ 1/8 l Öl ∙ 1/8 l Wasser ∙ 1/8 l Bohnenkaffee ∙ 1/8 l Rum ∙ Schokoglasur (event. fertig) ∙ Schlagobers zum Servieren ZUBEREITUNG Eier und Zucker werden sehr schaumig aufgeschlagen, dann lässt man unter Rühren langsam das Öl einlaufen. Die „trockenen“ Zutaten werden zusammen auf den Teig gesiebt und dann eingerührt. Zum Schluss kommt das Wasser dazu. Die Masse wird in einer gefetteten Tortenform bei 180 °C etwa 45 Minuten gebacken. In der Zwischenzeit mischt man Kaffee und Rum und übergießt mit dieser Mischung die noch warme Torte. Nach dem Abkühlen überzieht man sie mit einer Schokoglasur und serviert mit Schlagobers. VARIANTE Wenn Kinder mitessen, wird die Herrentorte zur Schoko-Nuss-Torte: Man verzichtet auf den Kaffee-Rum-Guss! WUSSTEN SIE EIGENTLICH, DASS in der dunklen Jahreszeit das Verlangen nach Süßem steigt? Um den Botenstoff Serotonin („Glückshormon“) zu produzieren, braucht der Körper Licht. Bei Lichtmangel sucht er sich eine andere „Quelle“: Naschen, besonders Schokolade, lässt die Glückshormone sprießen.

Seit März soll man wegen des Corona-Virus soziale Kontakte nach Möglichkeit einschränken. Beruflich, aber auch privat läuft seither vieles am Bildschirm ab. Zwei Expertinnen fassen dazu wichtige Infos – auch für Anfänger/innen – zusammen. BRIGITTA HASCH

Es kam alles sehr rasch. Fast von einem Tag auf den anderen wurde der Büro- und Schulalltag auf den Bildschirm umgestellt. Ein Tempo, das auch so manchen Online-Profi zum Schwitzen brachte. Sich trauen. Der Schritt ins Homeoffice traf viele Menschen, aber auch Betriebe eher unvorbereitet. Familien, besonders ältere Personen, mussten in ihrer Kommunikation oft völlig neue Wege beschreiten. Wer da – zufällig – schon einen Smartphone-Kurs absolviert hatte, war im Vorteil. „Grundsätzlich soll man sich einfach trauen, neugierig sein und alles ausprobieren“, meint Astrid Gaisberger. Sie hat schon viele Online-Kurse, besonders mit älteren Personen, durchgeführt und weiß, dass gerade sie sehr daran interessiert sind, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Einige wichtige Voraussetzung gibt es dafür allerdings schon: „Man braucht ein Smartphone, einen Computer oder ein Tablet und vor allem einen Internet-Zugang. Alles

andere ist zu erlernen.“ Als Gastgeber (Host) von Schulungen bieten Astrid Gaisberger und Katrin Sarembe-Dreßler neben dem Link (so steigt man in die Konferenz ein) auch eine Telefonnummer an. Hier kann man sich Hilfe holen, wenn die Verbindung nicht klappt oder sonst eine technische Frage auftaucht. Wichtig für alle Beteiligten sind auch ausreichend Pausen, „wir wissen, dass nach einer Stunde die Aufmerksamkeit nachlässt.“ Gut vorbereitet. Möchte man an einer Online-Besprechung oder Schulung teilnehmen, sollte man vorab Kopfhörer und gegebenenfalls Kamera anschließen und testen. Meist kann man sich schon eine halbe Stunde vorher zuschalten. Wenn alles funktioniert, dreht man Kamera und Ton vorläufig wieder ab und kann bis zum Beginn noch andere Dinge erledigen. „Grundsätzlich muss man sich nicht davor fürchten, dass die Technik streiken könnte. In einem Präsenzseminar können genauso gut nicht erwartete Störun-

Katrin Sarembe-Dreßler (li.) und Astrid Gaisberger arbeiten im Team von SelbA (Selbständig & Aktiv, ein Geschäftsfeld des Katholischen Bildungswerkes OÖ). Beide haben umfangreiche Erfahrungen im Organisieren und Abhalten von digitalen Schulungen. SELBA OÖ


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

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Menschen auf der Suche nach Orientierung

Heilige und neuartige Vorbilder Vermutlich wissen Sie, welche/r Namenspatron/in hinter Ihrem Namen steckt. Zumindest im Religionsunterricht werden sich einige auf die Suche danach gemacht haben.

gen wie etwa Baustellenlärm auftreten“, beruhigt Sarembe-Dreßler. Achtung, Privatsphäre. „Bedenken Sie, dass die anderen Teilnehmer jetzt in ihr Wohnzimmer sehen können“, erinnert Katrin Sarembe-Dreßler. Es muss also nicht der Wäscheständer im Hintergrund stehen. „Ein virtueller Hintergrund ist eine gute Lösung, verringert aber möglicherweise die Stabilität der Internetverbindung“, meint die Expertin.

Digitale Schulungen, Konferenzen und auch Familientreffen gehören in Zeiten von Corona zum Alltag. DAVID PEREIRAS/STOCKADOBE.COM

Gespräche mit Achtsamkeit. Wenn mehrere Menschen online miteinander reden, kann das zu einem lästigen und ermüdenden Durcheinander führen. Daher sollte man sich an einige Regeln halten: • Störgeräusche vermeiden bzw. abstellen (z. B. Türe schließen, Radio abdrehen) • Andere nicht unterbrechen. Wer sich zu Wort melden will, tut dies mit der Schaltfläche „Hand heben“. • Mikrofon ausschalten, wenn man nicht spricht (dies kann bei einigen Programmen auch der Gastgeber tun) • Wer zusätzlich im Chat schreibt, sollte genau darauf achten, wer diese Inhalte sieht (nur bestimmte Personen oder alle).

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X  Kunst online. Wer sich auf eine Online-Entdeckungsreise durch das Lentos Museum begeben möchte, hat dazu im November Gelegenheit. Nähere Infos dazu auf www.selba-ooe.at bzw. Tel. 0732/7610-3213.

Wenn nicht, dann wäre vielleicht der kommende Feiertag Allerheiligen eine gute Möglichkeit dazu. Mein eigener Namenstag ist die längste Zeit im Trubel des 24. Dezembers untergegangen. Meine Mutter hat mir jedoch früh erzählt, dass meine Namenspatronin als die „Mutter alles Lebendigen“ bezeichnet wird. Zufrieden trug ich schon damals diesen Namen, auch wenn ich von anderen Seiten zu hören bekam, dass Eva ja eigentlich gar keine Heilige sei. Heilige oder Influencer? Nur, wer sind diese Heiligen und welche Bedeutung kommt ihnen zu? Heutzutage folgen junge Leute doch Influencer/innen, Blogger/innen – Personen, die sich und ihren Lebensstil in sozialen Netzwerken präsentieren. Wer würde im 21. Jahrhundert einer/m Heiligen folgen? Da dann doch eher dieser Eva, die „gar nicht so heilig“ ist? Vorbild? Orientierung? So unähnlich sind sich diese Phänomene gar nicht. Denn ähnlich wie heutige Influencer/innen, waren und sind Heilige Vorbilder. Sie bieten Menschen Orientierungshilfe und werden ihnen zu (Lebens-)Lehrer/innen. Auch

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

die ausgewählte Art der Darstellung scheinen Heilige und deren Verehrung mit YouTube- oder Instagram-Inszenierungen gemeinsam zu haben. Das kann auch junge Leute heute überfordern, wenn sie dem glänzenden, perfekt inszenierten und makellosen Bild ihres Vorbildes auf diversen InternetKanälen folgen: Ein Phänomen, das auch früheren Generationen bekannt gewesen sein wird. Denn auch die Heiligenverehrung ist bestimmt durch das Aufblicken zu diesen Größen des Glaubens. Was dabei aber oft in das Blickfeld gerät, sind die eigenen Unzulänglichkeiten. Heilsamer, realistischer Blick. Erst durch einen realistischen Blick kann die wirklich lebensdienliche Einsicht gelingen, dass auch Heilige Phasen des Zweifelns kannten, vermeintliche Irr- und Umwege gingen und auf der steten Suche nach Gott waren. Bodenhaftung. Egal, ob nun Heilige, Influencer/innen oder andere Lebensvorbilder – heilsam und hilfreich können sie nur dann sein, wenn sie trotz allem Glanz noch als Menschen erkennbar bleiben und wir sie nicht so hoch über uns stellen. Schließlich kann sich damit auch für uns die Perspektive eröffnen, dass wir selbst auf diesem Boden stehen und berufen sind, heilig zu sein – selbst mit dem, was gar nicht so heilig scheint.

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EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at


20 Familie & Unterhaltung

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KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 45 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Über unauffällige Heilige und Fernsehen mit Kindern zen ausgesetzt; sie brauchen in besonderem Maße Ruhe und ausreichenden Schlaf. Lassen Sie deshalb den Tag ruhig ausklingen und das Kind vor dem Schlafengehen kei-

Rund um Allerheiligen richten sich viele Blicke auf die Heiligen. 1975 machte man sich über „Heilige, die nicht auffallen“ Gedanken.

„Vor allem werden jene Personen heiligund seliggesprochen, die in irgendeiner Weise besonders auffallen. Es gibt aber noch viel mehr Heilige, die nicht hervorgetreten sind, die in der alltäglichen Arbeit die Liebe zu Gott und den Menschen verwirklicht haben“, liest man da. Ehe, Familie, Alltag: Aus dem Faltblatt „Schnuller für Auge und Ohr“ der Katholischen Jungschar wurden im November 1975 praktische Ratschläge zum Fernsehen mit Kindern angeboten. Einige dieser Tipps haben oder hätten im Jahr 2020 nach wie vor Sinn: „Kinder sind heute sehr vielen Rei-

Ein Bildschirm im Kinderwagen war 1975 noch Utopie. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

„Maulwürfe sind sehr nützlich”, erklärt der Lehrer. „Ein einziger Maulwurf frisst am Tag so viele Schädlinge, wie er wiegt.” Da zeigt Klein-Emma auf: „Woher weiß denn der Maulwurf, wie viel er wiegt?”

Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.

ne Sendungen mehr ansehen, die es erregen oder ängstigen.“ Dass man mit Kindern über Sendungen reden und sie darüber hinaus zu genügend Bewegung animieren sollte, hat ebenso nichts an Gültigkeit verloren. Auch andere Ratschläge wären grundsätzlich immer noch gescheit, finden aber beim digitalen Dauerkonsum vieler Kindern (und Eltern) kaum noch Anwendung: „Ärzte raten dringend davon ab, während des Fernsehens zu essen.“ Oder dieser sehr direkte Zeigefinger: „Ein Kind, das mit Begeisterung beim Spiel Unordnung stiftet oder Lärm macht, berechtigt Sie nicht, es vor den Fernseher zu schicken, damit Sie endlich Ruhe haben. Eigene Betätigungen, wie Spiele, Basteln, Malen und körperliche Bewegung,sind für das Kind besonders wichtig.“ Die Dauer des täglichen Medienkonsums war 1975 noch kein Thema. BRIGITTA HASCH

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Treffen sich zwei Hunde. Sagt der eine: „Wie heißt denn du?“ Der andere: „Ich bin ein Adeliger. Ich heiße Arco von der Schottergrube. Und du?“ Der erste: „Ich bin auch adelig. Man nennt mich ,Runter vom Sofa‘!“ Ein Schulbus mit zehn Schülern hält vor dem Schultor. Elf Schüler steigen aus. Das beobachten drei Professoren und versuchen es zu erklären. Der Biologieprofessor: „Die müssen sich unterwegs vermehrt haben“. Der Physikprofessor: „Eine Messtoleranz von 10 Prozent muss schon drin sein.“ Der Mathematikprofessor: „Wenn jetzt einer einsteigt, ist gar keiner drin.“

E A F C D D A E B F

© Philipp Hübner

B C

Auflösung des letzten Arukone-Rätsels


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 21

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Woher kommt mein Name? Dein Namen begleitet dich ein ganzes Leben lang. Weißt du, warum dir deine Eltern gerade diesen Namen ausgesucht haben? Frag sie doch einmal! Früher war es üblich, dass die ältesten Söh­ ne und Töchter nach dem Vater und der Mutter benannt wurden. Auch andere Ver­ wandte waren oft Namensgeber. Diese Tra­ dition gibt es zwar noch immer, oft spielen aber „moderne“ Namen oder bekannte Per­ sönlichkeiten bei der Namensfindung eine Rolle. Viele Eltern suchen sich für ihr Kind einen bestimmten Namenspatron, einen Heiligen oder eine Heilige aus. Über sie gibt es so manche Geschichten und Legenden, die von ihrem Leben erzählen. Und da er­ fährt man auch, warum diese Person heilig­ gesprochen wurde. Die meisten von ihnen haben übrigens vor sehr langer Zeit gelebt, viele sind wegen ihres Glaubens, der damals verboten war, hingerichtet worden. Darum sind die Legenden oft auch sehr traurig und enden grauenvoll.

BALDUIN BAUM

Die November-Heiligen. Werfen wir ein­ mal einen Blick in den kommenden Monat November. Da haben zum Beispiel Leo, Mar­ tin, Leopold, Elisabeth, Katharina und And­ reas Namenstag.

Die hl. Katharina ist auch eine der 14 Nothelfer, die hier gerade an die Wand gemalt werden. KATH. FAMILIENVERBAND OÖ (AUS DEM BUCH „NAMEN UND HEILIGE“)

• Leo I. lebte im 5. Jahrhundert in Rom und gilt als herausragender Papst. Er berief das Konzil von Chalzedon ein, um Streitereien innerhalb des Christentums auszuräumen. Außerdem konnte er den Hunnenkönig At­ tila davon abhalten, Rom zu plündern. • Die Legende von Martin, der seinen Man­ tel teilte, kennst du sicher. • Leopold, der Markgraf von Österreich, war ein großer Menschenfreund. Als er bei der Jagd starb, trauerte das Volk um ihn. • Elisabeth teilte ihr Hab und Gut ebenso mit den Armen, doch als ihr Gatte starb, ver­ stieß sie der neue Herrscher und sie litt selbst Hunger. Als sie ihr Erbe zurückbekam, ließ sie davon ein Spital für die Armen erbauen. • Katharina, die Tochter des Königs von Zypern, stellte sich mit ihrem Glauben ge­ gen den römischen Kaiser. Er bewunderte ih­ ren Mut und wollte sie heiraten. Als sie dies ablehnte, ließ er sie foltern und töten. • Auch Andreas musste für seinen Glau­ ben schließlich sein Leben lassen. Lange Zeit folgte er Jesus als einer der Apostel. Zu­ letzt lebte er in Griechenland und bekehrte dort die Frau eines Statthalters. Dafür wurde er von diesem an ein schräges Kreuz gena­ gelt. An ihn erinnern noch heute die Kreuze vor Bahnübergängen, man nennt sie „And­ reaskreuze“.

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Allerheiligenzöpfe Kennst du den Brauch, dass die Patentante oder der Paten­ onkel den Patenkindern zu Al­ lerheiligen einen geflochtenen Striezel mitbringt? Die Wurzeln des Allerheiligenstriezels gehen weit zurück. Seine Form erin­ nert an einen Zopf. Früher wur­ den die Haare der Frauen oft zu Zöpfen geflochten. Starb je­ mand aus der Familie, schnitt man als Zeichen der Trauer den Haarzopf ab. Der Brauch ent­ stand in Ägypten und wurde von den Griechen, den Römern und später von den Germanen übernommen. Aus dem echten Haarzopf wurde im Lauf der Zeit ein gebackener Zopf, der Strie­ zel.

Der Allerheiligenstriezel ist ein Zopf aus Germteig, der aus drei oder mehreren Strängen geflochten wird. PRIVAT

Brieffreundin gesucht Hallo! Ich heiße Anna und bin 9 Jahre alt. Ich suche eine Brief­ freundin zwischen 8 und 10 Jahren. Meine Hobbys sind: Kla­ rinette spielen, tanzen, Lego bauen, Freunde treffen, singen und Klavier spielen. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Antworten bekommen würde. X  Schreib an kiki@kirchenzeitung. at oder an KiKi, KirchenZeitung Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Wir leiten die Post an Anna weiter.

KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps

1. bis 7. November 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

ALLERHEILIGEN 1. NOVEMBER 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Meinrad in Radolfzell am Bodensee. ZDF

Morgengedanken von Pfarrer Harald Kluge, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

10.00  Katholischer Gottesdienst aus St. Stephan in Karlsruhe. Das Erste 10.00  Katholischer Gottesdienst. Allerheiligen-Messe aus der Pfarre Hartberg, Steiermark. ORF III 11.15  Cultus (Religion). Allerheiligen. Warum gehen wir an diesem Tag auf den Friedhof? Was ist Heiligkeit eigentlich? ORF III 12.55  Heimat der Klöster (Dokumentation). Heiligenkreuz – Ein Stift im Wienerwald. Anschließend: Stift Seitenstetten, Stift St. Paul im Lavanttal, Mariazell, St. Lambrecht und Admont. ORF 2

So 20.00  FeierAbend. Am Ende leben. Wer hierher kommt, weiß: das ist eine der letzten Stationen. Auf einer Palliativstation sind Tod und Endlichkeit greifbar. Gerold Muhri ist Palliativmediziner im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz. Die tagtägliche Auseinandersetzung mit sterbenden Menschen prägt auch den Umgang mit der eigenen Endlichkeit. ORF 2

MITTWOCH

Foto: ORF/Cinevision

4. NOVEMBER

17.05  Geschichten über Friedhöfe, Bestatter und Totengräber (Dokumentation). Was sind das für Menschen, die täglich mit dem Tod leben? Was spielt sich in der Nacht in einem Krematorium ab? Was bewegt einen jungen Mann, Totengräber und Schriftsteller zu werden? Was ist ein smarter Grabstein? Geschichten aus allen neun Bundesländern. ORF 2

19.40  Re: Reparieren wird belohnt (Reportage). Weiternutzen statt wegwerfen. Elektrogeräte sind reine Wegwerfartikel geworden. Immer mehr Menschen fordern das Recht auf Reparatur. Detlef Vangerow weiß aus Erfahrung: Viele Geräte könnte man reparieren und weiter benutzen. arte

17.30  Abschied vom Leben (Dokumentation). Was am Ende wichtig ist. Das Erste

19.40  Re: Mehr Sinn statt Gier (Reportage). Kapitalismus neu gedacht. Sie wollen mit ihren Gewinnen Gutes tun. Immer mehr Unternehmer und Gründer streben nach mehr als persönlichem Reichtum. Viele Firmenchefs der sogenannten Purpose-Bewegung verfolgen dabei einen radikalen Ansatz: Sie enteignen sich selbst und stellen über ein Stiftungsmodell sicher: Gesellschafter können keine Gewinne mehr entziehen, die Firma nicht verkauft und der Unternehmenszweck nicht geändert werden. arte

ALLERSEELEN 2. NOVEMBER 10.00  Cultus (Religion). Allerseelen. Der Tag der Toten im Karmel Mayerling in Niederösterreich. ORF III 16.45  Feierabend Allerseelen (Religion). Ein Platz an der Sonne. ORF 2 19.40  Re: Jagd am Polarkreis (Reportage). In Schweden hat der Oberste Gerichtshof in einem Urteil dem indigenen Volk der Samen die alleinige Vergabe der Jagdrechte für Kleinwild und Fisch zugesprochen. Für die Samen ein historisch bedeutender Moment, für die schwedischen Jäger ein Ärgernis. arte DIENSTAG

3. NOVEMBER

19.15  Martin Luther King und Malcolm X (Dokumentation). Die beiden in den 1960er Jahren ermordeten Ikonen der Bürgerrechtsbewegung gelten bis heute als zwei der berühmtesten politischen Aktivisten der Welt. Doch die beiden Rivalen verkörpern zwei sehr unterschiedliche Träume. Phoenix

DONNERSTAG 5. NOVEMBER

20.15  Die zerrissene Gesellschaft: Wenn Ungerechtigkeit spaltet (Dokumentation). Strukturelle Ungerechtigkeit gefährdet den sozialen Frieden und führt zur Spaltung. Wann gilt eine Gesellschaftsordnung als gerecht? Der Film zeichnet die evolutionsbiologischen Spuren unseres Gerechtigkeitsempfindens nach. 3sat FREITAG

Mi 19.00  Stationen. Und plötzlich bist du weg. Abschied nehmen ist schwer, vor allem ein Abschied für immer. Nach dem Tod eines geliebten Menschen befinden sich die meisten in einem Ausnahmezustand. Wie kann Trauerarbeit gelingen? Wie können Angehörige mit dem Verlust so umgehen, dass sie nicht daran zerbrechen? Vor allem, wenn kein Abschied Foto: pixabay möglich war? BR 22.30  Planet Wissen: Motivation – Der Schlüssel zu Glück und Erfolg (Magazin). Motivation verleiht Flügel. Wer etwas leidenschaftlich gern tut, muss sich nicht anstrengen; die Stunden vergehen wie von selbst. Wie kommen wir in den „Flow“, den Glückszustand, bei dem alles einfach „läuft“? Wie überwinden wir das tiefe Tal der Unlust, das immer mal wieder kommt, und akute Antriebslosigkeit? Was motiviert uns so, dass wir unsere Ziele erreichen, mehr Selbstvertrauen gewinnen und Lebensfreude spüren? ARD-alpha SAMSTAG

7. NOVEMBER

16.25  Unser Österreich (Magazin). Brot-Zeit – von der Kunst des Brotbackens. ORF III 17.45  Unser Österreich (Magazin). Traditionsreiches Österreich: Von Wiener Dudlern und steirischen Korbmachern. ORF III 20.15  Arten retten – Gegen das große Verschwinden (Dokumentarfilm). ArtenretterInnen leben nicht nur ihren persönlichen Traum von Entdeckung, Forschung, Wildnis und Tierliebe – sie engagieren sich für uns alle. Denn: Wir alle teilen uns einen Planeten mit wilden Tieren, Pflanzen und Mikroben, die immer mehr in Bedrängnis geraten. Stirbt eine Schlüsselart, gerät ein über Jahrtausende perfektioniertes Ökosystem ins Wanken. arte

6. NOVEMBER

18.30  Der ewige Garten (Dokumentation). Wer den Pariser Friedhof Père Lachaise betritt, findet mitten in der lärmenden Großstadt eine Oase der Stille, einen Ort der Besinnung, einen Flecken Natur. arte

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Ist die Omi jetzt ein Engel? Kinder-Vorstellungen vom Tod und einem Leben nach dem Leben. – Kinder an die Macht. Wunschvorstellungen von Kindern für ein gutes Zusammenleben. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre Söchau. Lieder aus dem Gotteslob So 10.00, Ö2. Foto: DGS/Schiffer Du holde Kunst. „Gewesen, nicht vergessen.“ Gedichte über Tod und Trauer. So 8.15, Ö1. Gedanken. Die Zeit ist ein wertvolles Gut. Ursula Strauss über die Vergänglichkeit. So 9.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Der Theologe und Autor Franz Josef Weißenböck über Tod und Leben. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie Jenseitsvorstellungen unser Leben beeinflussen. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Die Neuordnung des Himmels. Wie große SatellitenKonstellationen den Blick auf die Sterne verändern. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. D. Buxtehude: Ich suchte des Nachts; C. Ritter: O amantissime sponse Jesu, u. a. Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Schreibtisch in der Küche, Roboter im Kinderzimmer? Wie wir wohnen und arbeiten wollen. Do 16.40, Ö1. Das Ö1 Konzert. Festival Musica Sacra 2020. Do 19.30, Ö1. Hörbilder. Am Nullpunkt. Fünf syrische Frauen erfinden sich neu. Sa 9.05, Ö1. Logos. Eine Kirche unter dem Kreuz. Einblicke in das syrische Christentum, eine der Wiegen des Christentums. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News Täglich 20.20 Uhr. www.vaticannews.va


KirchenZeitung Diözese Linz

Tipps & Termine 23

29. Oktober 2020

BILDUNG

Mozarts Requiem erklingt im Mariendom

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  SeniorInnen-Kaffee, Begegnung – Kennenlernen – Wiedersehen, Do., 19. 11., 14 bis 16 Uhr, Begl.: Christine Göschlberger, Willi Seufer-Wasserthal, Anmeldung erforderlich.  Antivirale heimische Heilkräuter, die Kräuter-Strategie für selbstbestimmtes Wohlbefinden, Do., 19. 11., 19 Uhr, Ref.: Mag. Sissi Kaiser und Tom Beyer, Anmeldung erforderlich.

Linz. Im Rahmen eines Benefizkonzerts für

die Renovierung des Mariendoms präsentieren das Orchester und die Solist/innen der Dommusik, der Domchor sowie das Collegium Vocale Linz das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart selbst konnte das Werk bekanntlich nicht mehr vollenden, deshalb wird im Konzert eine von Franz X. Süßmayr fertiggestellte Version dargeboten. Süßmayr ist ein aus Schwanenstadt stammender Komponist und hat weithin das melodische und harmonische Material von Mozart verwendet.  Requiem Wolfgang A. Mozart, Sa., 14. November, 20.30 Uhr, Mariendom Linz, Karten erhältlich unter domcenter@ dioezese-linz.at oder 0732/946100

Das Orchester der Dommusik, der Domchor und das Collegium Vocale Linz spielen und singen gemeinsam im und für den Mariendom. MARIENDOM LINZ

Benefizkonzert mit Fuchs und Walchshofer

AMUSE GUEULE

Stadthalle Wels. Am 31. Oktober organisiert der Verein „Wasser für Rui Barbosa“ ein Benefizkonzert mit Sänger Fritz Fuchs und Bernhard Walchshofer an Cello, Akkordeon und Klavier. In der Stadthalle Wels geben die beiden französische Chansons von Klassik bis Rock‘n‘Blues zum Besten. Der Reinerlös des Konzertes wird für Kinder und Jugendliche in der Diözese Rui Barbosa verwendet.  Konzertbeginn 19.30 Uhr, Karten ab 10 Euro erhältlich unter linsmaier@ruibarbosa.at oder 0699/11337374

BERGKRÄUTER

KiZ-Angebot

Teezeit Der goldene Herbst beschert uns hoffentlich noch schöne Wochen. Aber langsam kommt auch wieder die kalte Jahreszeit, in der eine wärmende Tasse Tee nicht fehlen darf. Natürlich wissen Sie, dass wir hier Ihr kompetenter Ansprechpartner sind! Weihnachten kommt mit großen Schritten näher und man macht sich Gedanken, was man den Liebsten schenken könnte.

Bei unserer reichhaltigen Auswahl an Geschenksets ist sicher das Richtige für Sie dabei! Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Stöbern in unserem Online-Shop unter www. bergkraeuter.at oder in unserer „Kräuterei“ in Hirschbach. Gerne beraten wir Sie bei individuellen Wünschen! Österreichische Bergkräutergenossenschaft eGen Thierberg 1, 4192 Hirschbach

Tel. 07948 87 02 www.bergkraeuter.at Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 8 bis 17 Uhr Die KirchenZeitung verlost 4 Geschenksets „Lass die Seele baumeln“ Schreiben Sie bis Fr., 6. 11., (KW: „Bergkräuter“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732/76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Korbwickeln aus Kräutern und Gräsern, Fr., 20. 11., 14 bis 19 Uhr, Ltg.: Karin Theresa Mikota.  Mein gesunder Start in den Tag, Sa., 21. 11., 9 bis 12 Uhr, Ltg.: Nicole Vollert. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Adventkranzbinden – für Kinder mit Eltern, Großeltern, Fr., 20. 11., 15 bis 18 Uhr, Ltg.: Sandra Feldweber, Anmeldung erforderlich.  Halt dich! Halt mich! Haltungen meines Lebens, Mi., 25. 11., 19 bis 21 Uhr, Ltg.: Petra Maria Burger, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Begegnungscafé, So., 22. 11., 15 bis 17 Uhr, bitte wegen Kontaktdaten anmelden.  Stricken gegen soziale Kälte, ein kleiner Beitrag, der Freude bereitet, Di., 24. 11., 14 bis 15 Uhr, bitte wegen Kontaktdaten anmelden. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Stress war gestern – Entspannung ist heute, Sa., 21. 11., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Harald Michael Murcko.  Zu Besuch bei mir selbst, Schreibwerkstatt, Sa., 21. 11., 15 Uhr bis So., 22. 11., 15 Uhr, Ltg.: Maria Punz, begrenzte Teilnehmerzahl.  Einfühlsame Sterbebegleitung, eine Anleitung für Angehörige, Pflegende und Hospizbegleiter in 6 Modulen, 1. Mod.: Sa., 21. 11., 9 Uhr bis So., 22. 11., 17 Uhr, Ltg.: Raffael Boriés, Gasthörer/innen willkommen. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Räuchern zu heiligen Zeiten, Sa., 21. 11., 10 Uhr, Ref.: Mag. Hannelore Kleiß.  Nacht der spirituellen Lieder, adventliche ChantNight, Mi., 25. 11., 19 Uhr, Sängerin: Mag. Monika Müksch, Claudia Frauenlob, Gitarre.


24 Termine NAMENSTAG

Karl Mayer (66) ist ehrenamtlicher Diakon und Notfallseelsorger in Schärding.. PRIVAT

Karl (4. November) Gott will, dass wir an dem Platz, an den er uns stellt, unsere Aufgaben gut erfüllen. Karl Borromäus hat als Priester, Bischof und Krankenpfleger Hervorragendes geleistet. Er wurde 1538 in Arona in der Nähe des Lago Maggiore geboren. Papst Pius IV. war sein Onkel. Karl wurde mit 21 Jahren Erzbischof von Mailand. Er war eine bedeutende Gestalt der Gegenreformation im 16. Jahrhundert. Der Abschluss des Konzils von Trient war zum guten Teil sein Verdienst. Besonders widmete er sich den Armen und Kranken, vor allem im Pestjahr 1576. Als Karl am 3. November 1584 völlig entkräftet starb, verehrten ihn viele Leute als einen Heiligen. 1610 wurde er heiliggesprochen. In meiner Tätigkeit als Notfallseelsorger ist er mir ein großes Vorbild. Gerade in der Corona-Zeit möchte ich die Mitmenschen bitten, klug zu handeln. Nur mit Vorsicht, Rücksicht und Respekt kommen wir gut durch diese Krisenzeit.

29. Oktober 2020

TERMINABSAGEN Aufgrund der offiziellen Vorgaben kommt es derzeit auch in der Kirche immer wieder zu kurzfristigen Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen, die wir nicht mehr berücksichtigen können. Wir bitten Sie, kurz vor dem geplanten Termin Kontakt mit dem Veranstalter aufzunehmen. Das gilt insbesondere auch für Termine im Zusammenhang mit Allerheiligen. Hinweise zu Gräbersegnungen und Feiern auf den Friedhöfen wurden aufgrund der offiziellen Vorgaben der Bischofskonferenz (siehe Seite 7) hier nicht aufgenommen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

FREITAG, 30. OKTOBER X  Linz. Der klassische Rundgang – von Stifter bis Samhaber, Führung mit den austriaguides, St.-BarbaraFriedhof, 14 Uhr, Infos unter: office@barbarafriedhof.at, Tel. 0732 65 45 14. SAMSTAG, 31. OKTOBER X  Wels. Benefizkonzert für das Projekt „Wasser für Rui Barbosa“, Stadthalle, 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr, Kartenvorverkauf: linsmaier@ ruibarbosa.at oder Tel. 0699 11 33 73 74, mit Fritz Fuchs und Bernhard Walchshofer. SONNTAG, 1. NOVEMBER X  Bad Leonfelden. Kirchenmusik zu Allerheiligen, Werke von J. S. Bach, G. F. Händel, A. L. Webber, C. Franck, Pfarrkirche, 9.30 Uhr,

Carina Hohner, Sopran, Doris Enzenhofer, Alt, Renate Reichl, Orgel, Erich Wimmer, Violine. X  Leonding. Uraufführung, Requiem „Und meine Seele spannte“ für Mezzosopran, gemischten Chor, Violoncello und Orgel von Wolfgang W. Mayer, Pfarrkirche Leonding-Doppl Bruder Klaus, 8.30 Uhr, Mitwirkende: Valentina Kutzarova, Mezzosopran, Chorgemeinschaft Leonding, Gesamtleitung: Wolfgang W. Mayer, Komponist. X  Leonding, St. Michael. Allerheiligen-Hochamt, Kleine OrgelsoloMesse, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 10 Uhr, Cantus Michaelis, Ltg.: Uwe Chrsitian Harrer. X  Linz, Alter Dom. Hochfest Allerheiligen, Barocke Sonaten für Violine und Orgel, 10.30 Uhr, Veronika Traxler, Barockvioline, Bernhard Prammer, Orgel. X  Linz, Karmelitenkirche. Allerheiligen, Missa 8 aus Musae Sioniae XXXII, Praetorius, Ave maris stella à 8 (aus der Marienvesper 1610), Claudio Monteverdi, Mirabiles elationes maris à8, Claudio Merulo, Psalm 24, Kommt alle zu mir à8, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov und Markus Stumpner. X  Linz, Mariendom. Florianimesse, Alfred Hochedlinger, 10 Uhr, Domchor, Instrumentalensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Festgottesdienst, 9.30 Uhr, mit Kurat Ronald Kigozi und Mitgliedern des Kirchenchors, Leitung: Eui-Kyoung Kim.

KirchenZeitung Diözese Linz

X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Andachtselemente für die Anwesenden auf dem Friedhof, Übertragung über Lautsprecher, Lieder und Saxophonstücke von Mitgliedern des ­Kirchenchors der Stadtpfarre, Segensandacht mit Seelsorger­Innen der Stadtpfarre, 11 Uhr; Segnung der Gräber in den Sektionen 2-5 durch Kurat Ronald Kigozi und Seelsorger­ innen der Stadtpfarre Urfahr, 11.30 Uhr; Besinnliche Bläserweisen, 13.30 Uhr, Linzer Musikanten; Warum, lieber Engel des Todes? Texte und Gebet zum Gang des Lebens, 14.30 Uhr, mit Pfarrer Peter Pall, Evangelische Gemeinde Urfahr; Segensgebet und Segen der Gräber in der Sektion 1 durch Dechant Zarko Prskalo, 15 Uhr. X  Vöcklabruck. Allerheiligen, Werke der Romantik und moderne Chorwerke von J. G. Rheinberger, Felix Mendelssohn Bartholdy u. a., Pfarrkirche, 10 Uhr, Chor der Pfarre, Ltg.: Chr. Köpfle. X  Wels, St. Johannes. Allerheiligen, hl. Messe, 9 und 10.30 Uhr, mit Thomas Schatzdorfer, Trompete. MONTAG, 2. NOVEMBER X  Linz, Mariendom. Musik im Mariendom, Requiem, John Rutter, 18.15 Uhr, Linzer Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik Linz, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X  Grieskirchen. Requiem zu Allerseelen, Requiem in Es, I. Reimann, Fassung für Chor und Klarinettenquartett, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ltg.: Judith Ramerstorfer. X  Schärding. Allerseelenrequiem in memoriam Fr. Berthold Wöss OH & Fr.

X  Aller­ heiligen. Friedhof in Traun­ kirchen. REINHARD HÖRMANDINGER

AUSSTELLUNG – BESONDERE TERMINE – FÜHRUNG – THEATER X  Frankenburg. Buchausstellung, Pfarrsaal, Sa., 7. 11., 9 Uhr bis 20.30 Uhr und So., 8. 11. X  Linz. Der Tod in den Religionen der Welt, Ausstellung, St.-Barbara-Friedhof, Öffnungs­ zeiten: 30. 10., 16 bis 19 Uhr, 31. 10. und 1. 11., 7 bis 19 Uhr, 2. 11., 7 bis 16 Uhr. X  Naarn. Tage des offenen Ateliers, nach 26 Jahren Galeriearbeit beenden wir unsere Tätigkeit mit Ende des Jahres 2020, Ausstellung ausgesuchter Werke, Ausstellungsdauer bis 19. 12., Terminvereinbarung bzw. Anmeldung unter Tel. 0664 480 79 23 oder

kunst@pehboeck.at X  Peuerbach. Ihr altes Fahrrad interessiert uns – Sammlung gebrauchter Fahrräder, 5. bis 7. 11., Informationen zur Sammlung beim KMB Obmann Franz Koller, Tel. 07276 34 28 oder Diakon Helmut Auinger, Tel. 07276 25 21 oder Tel. 0664 414 64 78. X  Schwanenstadt. Kunstausstellung Anton Thurnberger, bis 6. 11., Stadtturmgalerie. X  Sierning. Aktion Lebensmittel für arme Familien und Schuhkartons für Kinder in Rumänien der Hilfsgemeinschaft SSTA, Annahmezei-

ten für die Hilfsgüter sind: Do., 14 bis 17 Uhr im ehemaligen Lagerhaus, am 1. Samstag im Monat von 9 bis 11 Uhr im Pfarrhof, in Ternberg von 3. bis 24. 11. nach telefonischer Vereinbarung bei Frau Hedi Schmithaler, Tel. 0664 552 79 15, in Schiedlberg bei Frau Einsiedl, 3. bis 24. 11. nach telefonischer Vereinbarung, Tel. 0688 865 18 30, in Aschach an der Steyr bei Frau Irmgard Kranawetter, Maria Brandecker oder bei Herrn Friedrich Scheucher von 3. bis 24. 11., nähere Infos unter https://osthilfe-schiedlberg.jimdofree.com/ news/news-und-infos/


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

29. Oktober 2020

X  Unterweißenbach. Abendmusik in der Pfarrkirche am Fr., 6. 11. um 19.30 Uhr mit Quin Tete-à-Tete, Stefan Schatz an der Orgel. QUIN TETE-À-TETE

Ulrich Fischer OH, Missa pro defunctis, J. Stadlmayr, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 17.30 Uhr, Cantorey, Ltg.: Johannes Dandler. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Niemand geht verloren, Segens- und Gedenkfeier für die Angehörigen der Verstorbenen aus der Pfarre und aus dem Seniorenzentrum Franz Hillinger, 18 Uhr. X  Vöcklamarkt. Allerseelen, Requiem mit Totengedenken des letzten Jahres, Requiem in d-moll Opus 20, Josef Gruber, 19 Uhr, Solisten, Chor und Orchester der Pfarre. X  Wels, Herz Jesu. Gottesdienst mit Totengedenken, besonders der im vergangenen Jahr Verstorbenen, Pfarrkirche, 19 Uhr. X  Wels, St. Johannes. ­Allerseelen, Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen des vergangenen Jahres, Pfarrkirche, 19 Uhr. DIENSTAG, 3. NOVEMBER X  Attnang-Puchheim. Männerherz – Was Männer bewegt, Lesung und Gespräch, Bildungshaus Maximilianhaus, 19 Uhr, Ref.: Dr. Richard Schneebauer, Anmeldung erwünscht, Tel. 07674 665 50 oder maximilianhaus@dioezese-linz.at X  Linz, Martin-Luther-Kirche. Goldberg-Variationen von J. S. Bach, 17 Uhr, Martin Riccabona, Cembalo. X  Steyr. Generation Haram, Lesung mit Melisa Erkurt, Museum Arbeitswelt, 19.30 Uhr, Diskussion mit Christine Haiden, Online-Tickets auf museum-arbeitswelt.kupfticket.at X  Vorchdorf. Verschwörungstheorien, Menschen auf der Suche, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Herbert Mühringer. X  Wels, St. Johannes. Glaubensgespräche mit Pfarrer Niko Tomić, „Gott wo bist du in Leid und Not“, Pfarre, 19.30 Uhr. MITTWOCH, 4. NOVEMBER X  Baumgartenberg. Takk-Danke! Pilgerreisevortrag mit Impulsen

zum Thema „Dankbarkeit“, Aula der NMS, 7 bis 21 Uhr, Ref.: Lydia Neunhäuserer. X  Eferding. Trau dich trauern – Auf den Wegen des Abschieds, Pfarrzentrum St. Hippolyt, 19.30 Uhr, Anmeldung im Pfarrbüro unter Tel. 07272 22 41 oder pfarre.eferding@­ dioezese-linz.at X  Wels, St. Johannes. Spiritualität am Abend „Geht hinaus – Kurzwanderung für den Frieden“, Treffpunkt Stadtpfarre, 19.30 Uhr. DONNERSTAG, 5. NOVEMBER X  Lichtenberg. Sind die Kirchen systemrelevant? Über den Dienst der Kirchen in der Welt von h ­ eute, Seelsorgezentrum, 19 Uhr, Ref.: emer. o. Univ.-Prof. DDr. Paul Michael Zulehner, Anmeldung über www.dioezeselinz.at/lichtenberg oder telefonisch unter: Tel. 0676 87 76 58 58. X  St. Johann a. Walde. Mit Heilungsgeschichten zur inneren Ruhe, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Mag. Christine Gruber-Reichinger.

Gabriellas Song, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Quin Tete-à-Tete, Stefan Schatz, Orgel, gemeinsamer Ausklang im Gasthaus Fürst.

LITURGIE

SAMSTAG, 7. NOVEMBER X  Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, „... was deine Gnade gewirkt hat, als die Frohe Botschaft ihren Anfang nahm, das wirke sie jetzt ...“, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharstiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz Jesu Kirche weg, 12.30 Uhr, Legion Mariens, mit P. Dr. Bernhard Vošicky OCist. X  Linz, Dompfarre. Sehnsucht nach Leben, es gibt erfülltes Leben trotz unerfüllter Wünsche (Dietrich Bonhoeffer). Spirituelle Wegbegleiter, Dominikanerhaus Steyr, 9 Uhr, Ref.: Sr. Huberta Rohrmoser, Anmeldung erforderlich, Tel. 07252 45 40 00. X  Ottensheim. Stiftsbesuch Schlägl, 9 bis 16.30 Uhr. X  Pregarten. Oh mein Gott! ­Szenische Lesung nach dem Theaterstück der israelischen Autorin Anat Gov, Pfarrzentrum, 19.30 Uhr, mit Margit Söllradl, Martin Sorge, Markus Klambauer.

Lesejahr A Lesereihe II

SONNTAG, 8. NOVEMBER X  Linz, Alter Dom. Kirchenmusik, Klavierwerke von Anton Bruckner, 10.30 Uhr, Bernhard Pötsch, Klavier. X  Linz, Mariendom. Musik für zwei Blockflöten und Orgel, 10 Uhr, Katrin und Monika Schennach, Flöte, Gerhard Raab, Orgel. X  Wels, St. Franziskus. Taizégebet, Evang. Christuskirche, 19 Uhr. X  Wels, St. Johannes. Gott f­ eiern in der Schöpfung, hl. Messe, Pfarrkirche, 10.30 Uhr, mit dem Kirchenchor.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare

FREITAG, 6. NOVEMBER X  Gutau. Fußwallfahrt nach St. ­Leonhard, Abgang um 7.30 Uhr beim Pfarrhof. X  Lacken. Resilienz – Was Menschen stark macht. Was lässt Menschen auch unter widrigen Umständen ein gutes und sinnerfülltes Leben führen, welche Kraftquellen haben sie? Vortrag, Pfarrheim, 19 Uhr, Ref.: Dr. Bernhard Lang. X  Linz, Alter Dom. Die fünf ­freudenreichen Mysterien, Musica ­Sacra, Werke von Heinrich Ignaz Franz von Biber, Andrea Winkler, 19.30 Uhr, Anna Rieser, Rezitation, Capella Lentiensis, Christane Gagelmann, Violine, Reinhild Waldek, Barockharfe, Günter Holzhauser, Violone, Bernhard Prammer, Orgel. X  Unterweißenbach. ­Abendmusik, Carpe Diem, Kirchensonaten von W. A. Mozart sowie Modernes wie Gabriel´s Oboe, You Raise me up oder

X  Linz. Haus der Frau, Raum Lydia, 2. Stock, Sa., 28. 11., 9 bis 18 Uhr. X  Ried. Bildungszentrum St. Franziskus, Sa., 28. 11., 9 bis 18 Uhr. X  Steyr. Bildungszentrum Dominikanerhaus, Sa., 21. 11., 9 bis 18 Uhr. Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

AUSSAATTAGE 2. 11.: Wurzel 3. 11.: Wurzel bis 23 4. 11.: --- Wurzel ab 8 bis 22, ab 23 Blüte 5. 11.: Blüte; Pflanzzeit Beginn 22 6. 11.: Blüte 7. 11.: Blüte bis 3, ab 4 Blatt 8. 11.: Blatt bis 18, ab 19 Frucht

SONNTAG, 1. NOVEMBER Allerheiligen. L1: Offb 7,2–4.9–14 L2: 1 Joh 3,1–3 Ev: Mt 5,1–12a MONTAG, 2. NOVEMBER Allerseelen. L1: 2 Makk 12,43–45 L2: Thess 4,13–18 Ev: Joh 11,17–27 DIENSTAG, 3. NOVEMBER Hl. Hubert, Bischof von Lüttich. Hl. Pirmin, Abtbischof, Glaubensbote am Oberrhein. Hl. Martin von Porres, Ordensmann. L: 1 Kor 9,24–27 Ev: Mt 24,42–47 L: Eph 3,2–3a.5–11 Ev: Lk 9,57–62 L: Phil 4,4–9 Ev: Mt 22,34–40 L: Phil 2,5–11 Ev: Lk 14,15–24 MITTWOCH, 4. NOVEMBER Hl. Karl Borromäus, Bischof von Mailand. L: Phil 2,12–18 Ev: Lk 14,25–33 L: Röm 12,3–13 Ev: Joh 10,11–16 DONNERSTAG, 5. NOVEMBER L: Phil 3,3–8a Ev: Lk 15,1–10 FREITAG, 6. NOVEMBER Hl. Leonhard, Einsiedler von Limoges. L: Phil 3,8–14 Ev: Mt 13,44–46 L: Phil 3,17–4,1 Ev: Lk 16,1–8 SAMSTAG, 7. NOVEMBER Hl. Willibrord, Bischof von Utrecht, Glaubensbote bei den Friesen. Marien-Samstag. L: 1 Kor 1,18–25 Ev: Mk 16,15–20 L: Phil 4,10–19 Ev: Lk 16,9–15 SONNTAG, 8. NOVEMBER 32. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 6,12–16 L2: 1 Thess 4,13–18 (oder 4,13–14) Ev: Mt 25,1–13 X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Service KLEINANZEIGE

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEIS

KONTAKT Frau, 62 Jahre, wünscht sich Kontakt mit einem liebenswürdigen, gebildeten Herrn mit vielfältigen Interessen – Kunst, Kultur, Literatur, Musik, Natur. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 07/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

 Gedenkfeier und Musikabend in Steyr. Am Mo., 9. November, findet um 17 Uhr am jüdischen Friedhof in Steyr die jährliche Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Die Gedenkrede hält Journalistin und Autorin Anna Goldenberg aus Wien. Das Bläserensemble der Stadtkapelle Steyr gestaltet die Feier musikalisch. Am selben Abend um 19 Uhr

spricht der Musiker Paul Schuberth im Museum Arbeitswelt Steyr über Musik im Konzentrationslager und spielt selbst ausgesuchte Stücke. In seinem Vortrag beschäftigt sich Schuberth auch mit der Rolle der Musik bei der Vernichtung der Häftlinge und als Propagandamittel im Lager. Tickets sind direkt an der Museumskassa erhältlich: Vorverkauf 10 Euro, Abendkassa 12 Euro.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

IMPRESSUM

BILDUNGSBERATUNG DER ARBEITERKAMMER

AK-Beratung: Stärken nutzen! Berufliche Weiterentwicklung, Neuorientierung oder Wiedereinstieg ins Berufsleben: Die AK berät in allen Aus- und Weiterbildungsfragen und unterstützt bei der Suche nach geeigneten Bildungswegen und -angeboten. Kostenlos und vertraulich! Neu im Angebot der AK: persönliche Bildungsberatung via Video.

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ich im Beruf weiterbilden, höhere Qualifikation erwerben oder komplett umsatteln und einen neuen Berufsweg einschlagen: Die Zahl der Arbeitnehmer/-innen, die über diese Themen ernsthaft nachdenken, steigt. Viele von ihnen wenden sich an die Bildungsberatung der

AK Oberösterreich. 17.000 waren es im Vorjahr. Und die Corona-Krise hat die Zahl der Ratsuchenden in Sachen Weiterbildung noch erhöht. Die AK Oberösterreich stellt sich daher mit neuen und modernen Angeboten auf die stark steigende Nachfrage ein. Telefonisch, online oder per Video So wurde das Beratungsservice seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ausgebaut und modernisiert. Neben der telefonischen und persönlichen Beratung in Linz und allen AK-Bezirksstellen gibt es für AK-Mitglieder nun auch OnlineBeratung und Textchat. Individuelle Beratungsgespräche können auch

per Videokonferenzen geführt werden. Und die stark nachgefragte Potenzialanalyse gibt es nun ebenfalls in digitaler Form: Mitglieder können auf diesem Weg kostenlos und zeitlich flexibel ihre Interessen und Stärken herausfinden und Einzelcoachings in Anspruch nehmen. Alle Infos unter ooe.arbeiterkammer.at/bildung.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at

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KirchenZeitung Diözese Linz

Anzeigen & Service 27

29. Oktober 2020

T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Regionalität bedeutet Sicherheit

Regionale Lebensmittel – Impulse für die Wirtschaft Eine robuste regionale Versorgung mit Lebensmitteln stellt einen zentralen Sicherheitsfaktor dar, gerade in Zeiten der Globalisierung.

rufen, bewusst zu heimischer Lebensmittelqualität zu greifen.

Die Corona-Krise hat gezeigt, wie schnell globalisierte Warenströme ins Wanken geraten können. Nur wenn beim Einkauf oder beim Außer-Haus-Verzehr regelmäßig auf heimische Lebensmittel zurückgegriffen wird, können diese von der Land- und Lebensmittelwirtschaft auch in Krisensituationen verlässlich zur Verfügung gestellt werden. Selbst wenn es verlockend ist, auf billigere ausländische Lebensmittel mit niedrigeren Sozial-, Umwelt- und Tierschutzstandards zurückzugreifen, sind die Konsumenten gerade jetzt aufge-

Wertschöpfung. Eine von der Landwirtschaftskammer in Auftrag gegebene WIFO-Studie zeigt: Werden nur um ein Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft (3,50 Euro pro Haushalt im Monat) und Importe entsprechend verringert, so steigt die Wertschöpfung österreichweit um 141 Mio. Euro und die Beschäftigung um 3.100 Personen. „Unterstützen wir daher gerade jetzt unsere Bauernfamilien und die heimische Lebensmittelwirtschaft durch den Kauf regionaler, saisonaler und heimischer Lebensmittel. Neben dem

„Der verstärkte Kauf heimischer Lebensmittel ist ein wichtiger Teil zur Ankurbelung unserer Volkswirtschaft“, betont LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger. LK OÖ

Direkteinkauf bei den Bauern bieten dabei das AMA-Gütesiegel, das AMA-Biosiegel und das AMA-Gastrosiegel Orientierung für die Konsumentinnen und Konsumenten“, betont Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ. Vor Ort. Über 2.300 bäuerliche Direktvermarkter leisten auch in

Ihrer Nähe einen wesentlichen Beitrag zur flächendeckenden Lebensmittelversorgung vor Ort. Diese bieten ihre Produkte auf Bauernmärkten, in Hofläden, in Verkaufsautomaten oder auch mit Lieferservice an. Über 1.750 bäuerliche Direkt­ ver­ markter sind unter www.gutesvombauernhof.at zu finden.

T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Die heilende Kraft der Eucharistiefeier Fremdbestimmt: Abgesagte Veranstal­ tungen, Kurzarbeit oder gar Kündigungen. Corona besetzt unser Land. Das Virus bestimmt unseren Alltag.

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Vor 2.000 Jahren war Palästina von den Römern besetzt, die einheimische Bevölkerung fremd­ bestimmt. Sie suchte Heil und Heilung bei einem Wanderprediger namens Jesus von Nazareth. Er berührte sie, schenkte den Menschen Hoffnung und zeigte ihnen Wege zu einer Freiheit, welche die Enge und Beschränktheit einer unterdrückten Gesellschaft aufbrach. Jesus ist auferstanden und lebt. Deshalb kann sich auch im Jahr 2020 jeder und jede von ihm berühren lassen. So wie er damals nicht die Römer aus Palästina vertrieben hat, wird er auch heute nicht das Virus vernichten. Aber er schenkt uns Kraft, innere Freiheit und Mut. Vertrauen Sie ihm in der Eucharistiefeier Ihre Sorgen, Ängste und Gebete für sich und Ihre

Lieben an. Steyler Missionare in aller Welt feiern gerne in Ihrem Anliegen die Heilige Messe. Diese besonderen Gottesdienste offenbaren die Wirkmächtigkeit des Auferstandenen, denn wir verbinden uns weltweit zu einer Gebets­

gemeinschaft und werden eine große Familie. Sie und die Gottesdienstgemeinde dürfen dar­ auf vertrauen, dass Jesus selbst heilt, tröstet und zu einer inneren Freiheit verhilft. Gleichzeitig helfen Sie mit Ihrer Spende unseren christlichen Geschwistern in armen Regionen.

Missionsprokur St. Gabriel International In Österreich beträgt das Mess­Stipendium € 9,–. Bitte überweisen Sie den Betrag auf das Konto der Missionsprokur St. Gabriel International AT26 2011 1800 8068 0800 Verwendungszweck: Mess­Stipendium

www.steylermission.at Gottesdienst in Bolivien

MIELCZAREK SVD


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

Weiter leben Plötzlich fehlen die Gespräche, die Berührungen – wenn der Partner/die Partnerin stirbt, ist der Alltag ein anderer. In diesem Buch erzählen fünfzehn Betroffene ihre Geschichten. Wie sie gelernt haben, mit dem Verlust und ihrer Trauer zu leben, wie die Umgebung geholfen hat oder auch weniger hilfreich zur Seite stand. Irgendwie und oft erst nach vielen Jahren haben sie es schließlich geschafft, das Gefühlschaos zu überstehen und ihr Leben neu zu gestalten. BH Christine Leutkart: Weiter leben. Neuorientierung nach dem Tod des Partners, Tyrolia Verlag Innsbruck, 2020, 168 S., € 19,95

Feuerbestattungen Verbrennungen werden mehr: Hier über adäquate Feierformen nachzudenken, auch über die Vor- und Nachteile der Feuer- bzw. Erdbestattung, dazu ermutigt das Heft „Kremation, Urnenbeisetzung, Beisetzungsstätten“. Denn: „Tote zu bestatten und Trauernde zu trösten, sind zwei Aspekte des einen Auftrags, dem sich auch die Kirche (...) verpflichtet sieht“, heißt es in darin. Das Heft enthält neben grundsätzlichen Gedanken viele wertvolle Informationen, die die Begräbnisliturgie und die Praxis sowie die Herausforderungen der Feuerbestattung betreffen. Herausgegeben vom Liturgiereferat ist die Broschüre im Behelfsdienst des Pastoralamts erhältlich. ELLE Kremation, Urnenbeisetzung, Beisetzungsstätten. Eine Orientierung angesichts einer starken Zunahme von Kremationen, Hg. Pastoralamt, € 2.20

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Alpha und Omega Sie sind Orte der Erinnerung – an Menschen, die Teil des Lebens waren, an Kinder, die früh verstorben sind. Tod und Trauer des Einzelnen haben hier Platz: Friedhöfe gehören zur kollektiven Trauerkultur. Zu den Erdgräbern kommen nun immer mehr Urnengräber. Auch sie gilt es zu gestalten. ELISABETH LEITNER

Eine Wand mit Urnennischen, in der Plastikblumen und abgebrannte Kerzen daran erinnern, dass hier die Asche eines Menschen verwahrt wird. So kennt man manche Urnenwände. In den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend erkennbar: Kremationen – die Verbrennungen des Leichnams – werden mehr, auch im ländlichen Bereich. Dass hier würdige Formen des Abschiednehmens sowie Beisetzungsstätten gefunden werden, ist der Diözese Linz ein großes Anliegen (siehe dazu Broschüre in der Randspalte). Gesamtbild. Viele traditionelle Friedhöfe haben keine Orte für Urnenbeisetzungen oder Gedenkorte für „stillgeborene Kinder“. Das Kunstreferat der Diözese Linz bietet hier Unterstützung an, diese Erinnerungsorte künstlerisch zu gestalten und in das Gesamtbild eines Friedhofs zu integrieren. In Feldkirchen gibt es nun einen Urnenfriedhof und eine Gedenkstätte für stillgeborene Kinder, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstreferat entstanden sind. Gestaltet hat diesen Ort die Künstlerin Beate Lu-

ger-Goyer. Sie verwendete dafür die griechischen Buchstaben Alpha und Omega, Anfang und Ende, die für sie den ganzen Lebenszyklus eines Menschen beschreiben. Die Form der Buchstaben unterteilt die zur Verfügung stehende Gesamtfläche: Zum einen in den Abschnitt des Urnenfriedhofs, hier ist das Alpha in der Wegführung erkennbar. Das Omega wiederum öffnet einen Raum in der Mitte: Hier befindet sich die Gedenkstätte. In deren Zentrum steht ein Brunnen, der an einen Blütenkelch denken lässt. Ein Springbrunnen in der Mitte lädt ein, zur Ruhe zu kommen. Sternenkinder. Einen Ort für stillgeborene Kinder – „Sternenkinder“ genannt – hat auch die Pfarre Regau geschaffen. Der Platz ist zudem offen für all jene Menschen, die das Grab ihrer Angehörigen in weiter Ferne haben oder einen großen Verlust betrauern. Deshalb trägt die Gedenkstätte den Namen „Sternenkinder UND“. In der Mitte der Gedenkstätte befindet sich eine Metall-Glas-Skulptur, die Kurt Oberwanger, der „Schmied vom Attersee“, angefertigt hat. Gedenkort für alle. In Grünbach bei Freistadt hätte dieser Tage der neue Urnengarten im Rahmen einer großen Feier gesegnet werden sollen. Aufgrund der neuen Corona-Regeln wird dies nun so nicht möglich sein. (Aktuelle Informationen dazu bitte auf der Homepage der Pfarre nachlesen.) Die Arbeiten für den Urnengarten konnten trotz Corona zeitgerecht abgeschlossen wer-

Gedenkorte für Sternenkinder in Regau (links) und Feldkirchen (rechts). Oftmals werden auch Urnengräber in neue Gedenkorte auf dem Friedhof integriert. Die Friedhöfe wollen vermehrt Orte sein, an denen alle Menschen Trost und Ruhe finden. PFARREN (3)


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

29. Oktober 2020

Neu: ein Urnengarten in Grünbach bei Freistadt. Der „Gedenkort für alle“ lädt zum Verweilen auf dem Friedhof ein: Die Zylinder im runden Feld sind Gedenksteine. Wird eine Urne in der Erde beigesetzt, markiert der Gedenkstein die Grabstelle. Die Blumenwiese im Urnengarten soll ab nächstem Frühling den Wandel der Jahreszeiten noch deutlicher erlebbar machen. PFARRE

den. ­Pfarrassistent Peter Keplinger erzählt, warum der Urnengarten geschaffen wurde: „Es ist auch bei uns so, dass Feuerbestattungen mehr werden. Dazu kommt, dass ältere Personen erzählt haben, dass niemand von ihrer Verwandschaft mehr im Ort lebt, das Grab also nicht gepflegt werden kann. Die Menschen möchten aber einen würdigen Bestattungsort, der sauber und ordentlich ist“, erzählt Keplinger, „daher haben wir uns dafür entschieden, einen Urnengar-

ten zu errichten.“ Der künstlerische Entwurf dazu stammt von Margit Greinöcker und Tobias Hagleitner. Im Zentrum steht ein runder „Gedenkort für alle“. Er symbolisiert die Gemeinschaft. Aus ihm heraus werden Gedenksteine in Form von Zylindern entnommen. Sie markieren die jeweilige Grabstelle und sind rund um den Gedenkort angesiedelt. Das Loch im Gedenkort wird mit Kies gefüllt. An der Leerstelle können Grablichter platziert werden. Drei Glaslaternen in

Trauerkapelle Pabneukirchen Das Kreuz steckt in der Erde, im Lehm. Christus kam auf die Erde, um den Menschen zu retten. Wenn wir sterben, kommen wir in die Erde. Aber durch den Tod und durch die Auferstehung Jesu bleiben wir nicht in der Erde verhaftet, sondern wir werden mit IHM auferstehen. Das Licht der Osterkerze spricht davon, dass Christus der Sieger über den Tod ist. Das Licht der Osterkerze verwandelt unsere Dunkelheit in Licht und Leben.

TEXT ZUR KAPELLE VON ANDREAS HAIDER

Zylinderform werden den Gedenkort immer erhellen. Eine rundherum angelegte Blumenwiese soll zudem den Charakter eines Gartens verstärken und den Friedhof auch zu einem Ort machen, an dem die Lebenden Trost, Frieden und Ruhe finden. Trauerkapelle. Ein Raum, der Hoffnung und Trost schenken will, ist auch die Trauerkapelle in Pabneukirchen. Der Verabschiedungsraum wurde im Jahr 2017 neu gestaltet. Der künstlerische Entwurf dazu stammt von Alois Mosbacher. An den Wänden ranken sich zarte Äste, Blätter und Baumstämme empor. Die Wandzeichnungen hat Mosbacher mit flüssiger Acrylfarbe und Filz direkt angebracht. Ein großes Glasfenster mit schwarzen Linien reicht bis zum Dachfirst und lässt viel Licht herein. Das Tragekreuz steckt in einem Sockel aus Lehm und drückt so die Erdverbundenheit aus. „Diesen Raum zu gestalten, war interessant für mich: Jeder im Ort kommt einmal in diese Kapelle“, erklärt er. „Dass ein Trauernder in diesem Raum irgendwo einen Punkt findet, die Linien hochgeht, sich aufrichtet und darin ein wenig Hoffnung und Trost erfährt“, das war eine Intention des Künstlers, der schon viele Arbeiten im Sakralraum geschaffen hat.

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X  Bitte beachten Sie die aktuellen Covid-19Regeln für Allerseelen auf S. 7, mehr zur Trauerkultur siehe S. 14.


30 Personen & Dank

29. Oktober 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

DANK n Kallham. Über einen großartigen Erfolg kann sich Jasmin Pauzenberger aus Kallham freuen. Die junge Frau, die mit einer Behinderung zur Welt gekommen ist und im Rollstuhl sitzt, hat sich am österreichweiten Kunstpreis „VOI fesch“ beteiligt und unter 285 Teilnehmer/innen den 12 Platz belegt. Damit hat sie gute Chancen, dass ihr Kunstwerk bald auf Österreichs Straßen zu bewundern ist – imposant gedruckt auf Seitenwände von LKWs.

Jasmin Pauzenberger mit ihrem prämierten Entwurf ASSISTA

Jasmins prämierter Entwurf „Bunte Liebe“ quillt über vor Herzen – bunt, fröhlich, in allen Farben und Größen – und stimmt einfach positiv. Jasmin lebt bei ihren Eltern in Kallham und fährt täglich zu Assista nach Altenhof, wo sie seit sieben Jahren im Atelier ihrer großen Leidenschaft, der Malerei, nachgehen kann. “

haubenfrauen für karitative Zwecke. 2019 wurde „Girls for Education“ in Uganda als Spendenprojekt für die Landesaktion gewählt. Eine Patenschaft um 87 Euro finanziert den Schulbesuch eines Mädchens für ein Jahr. Nun wurden 50.000 Euro an SOSKinderdorf übergeben, welche beinahe 600 Mädchen Schulbildung ermöglichen. Eine Spende, um Xavers B ­ ehandlungen finanzieren zu können GRUBER

n Schardenberg. Mit der Diagnose „offener Rücken“ musste sich der kleine Xaver aus Schardenberg noch im Bauch seiner Mama seiner ersten Operation unterziehen. Heute ist der junge Innviertler drei Jahre alt und „ein großer Kämpfer“, wie seine Eltern Bettina Peham und Richard Schenk sagen. Aus dem Erlös eines Kräuterbüschelverkaufs haben die Goldhaubenfrauen aus Schardenberg nun einen Scheck über 700 Euro an die Familie überreicht. Der Betrag ist als kleine Unterstützung für die vielen kostenintensiven Behandlungen gedacht. n 50.000 Euro Spende. „Wir leben Gemeinschaft, bewahren Altes, wagen Neues und geben mit Liebe“, beschreibt Landesobfrau Martina Pühringer das vielfältige Engagement der oberösterreichischen Gold-

IM GEDENKEN n Rudolf Ernst Mair, früherer Diözesanfotograf, wohnhaft in LinzSt. Magdalena ist am Sonntag, 18. Oktober 2020, im 86. Lebensjahr verstorben. Rudolf Mair war begeisterter Chorsänger und sowohl beruflich als auch privat engagiert in der Kirche. Sein Hobby, das Fotografieren, hat er zu seinem Beruf gemacht und die schönsten Momente seines Lebens festgehalten. Der KirchenZeitung bleibt er als oft und gern gesehener Gast in Erinnerung, der die Redaktion auch in der Pension persönlich mit dem neuesten Bildmaterial versorgte.

GEBURTSTAG

n Professjubiläum. Sr. Josefa-Klara Eder (links im Bild) und Sr. Agnes- Birgitt Hofer von den Schwestern Oblatinnen in Linz haben kürzlich ihr 60-jähriges Professjubiläum gefeiert. Bischof Manfred Scheuer hat den Jubilarinnen in seiner Predigt für ihre Treue und ihren Einsatz gedankt. Er ging auch auf die Spiritualität des hl.

Franz von Sales ein und führte Gedanken des Heiligen an, zum Beispiel folgenden: „Eine einzige Arbeit, ruhig und gewissenhaft ausgeführt, ist wertvoller als viele Arbeiten, bei denen wir uns überstürzen. Nicht an der Menge unserer Arbeit hat Gott Freude, sondern an der Liebe, mit der wir sie verrichten.“ OBLATINNEN

n Am 4. November 2020 feiert Pater Christoph Eisentraut CMM, Provinzial und Regionaloberer der Mariannhiller Missionare, seinen 60. Geburtstag. Er ist gebürtig aus Haßfurt in Bayern, trat 1980 in die Kongregation der Missionare von Mariannhill ein und empfing 1989 die Priesterweihe. Im selben Jahr begann er seinen missionarischen Einsatz in Simbabwe, wo er in der Erzdiözese Bulawayo u. a. in der Pfarrseelsorge wirkte. 2006 wurde er nach Südafrika versetzt, um auf der Missionsstation Emaus ein Gedenkzentrum aufzubauen. 2010 wurde er in den Generalrat der Mariannhiller Missionare in Rom gewählt. 2017 wurde P. Christoph Eisentraut zum Regionaloberen der österreichischen Region seines Ordens ernannt, seit Anfang Februar dieses Jahres ist er außerdem Provinzial der Deutschen Provinz der Missionare von Mariannhill. Pater Eisentraut ist seit 2019 auch Ehebandverteidiger am Diözesangericht Linz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

29. Oktober 2020

Ökumene

sehr oft, dass das einfache Volk schon viel weiter und offener ist für Gemeinsames. Das gilt auch für Kirche weiter denken! Wo sind dann die Bremsklötze? Sind es unsere Herren – Priester? Sind es die Kirchenfürsten im Vatikan, die immer noch monarchisch und Herr-schaftlich denken und lehren? Oder ist es die römisch-katholische Kirche, die versucht, alle Probleme auf Jahrzehnte auszusitzen? Meine ganz persönliche Frage ist oft: Glauben unsere Fürsten/Hirten noch an den Heiligen Geist? Mir fällt es manchmal schwer, dieser so genannten christlichen Gemeinschaft noch anzugehören.

Zum Interview mit Kardinal Kurt Koch in Ausgabe 42:

(...) Zu den Themen gemeinsames Abendmahl, Neugestaltung der Gemeinden und die Rolle der Frau in der Kirche gab es von Herrn Koch durchaus gut begründete theologische Überlegungen, Verweise auf die weltweite Rolle des Papsttums, Hinweise zu Traditionen und Aussagen anderer Lehrautoritäten. Er bewies damit, dass er die diplomatische Sprache beherrscht und sich in diesem kirchlichen und theologischen System gut bewegen kann. Nur: Wen interessiert das noch? Was hat das zu tun mit meiner, mit unserer gelebten Glaubenspraxis in Familie, im beruflichen Alltag, in unseren Gemeinschaften, in denen wir uns bewegen? Keine seiner Aussagen hat auch nur irgendeinen Bezug zu den Herausforderungen und Hoffnungen, die unsere Gemeinschaften bewegen. Dazu meine abschließende und provokante Frage: Brauchen wir diese Funktionen in unserer Kirche eigentlich noch? JOHANN KIRCHNER, PERG

Sehr interessiert habe ich das Interview mit Kardinal Koch gelesen. Und ebenso enttäuscht war ich danach. (...) Wissen Sie, Herr Kardinal, was wir, die Christen in den Ortsgemeinden und Pfarren, wollen? Wir wollen von Gott begeisterte Menschen, wir wollen Priester, egal ob Frauen oder Männer, egal ob zölibatär oder verheiratet, die uns verstehen, begleiten und stützen, die in unseren Pfarren da sind, die uns zur Seite stehen, die uns Mut geben und motivieren, ein gutes, christliches Leben führen zu können. Was wir sicher nicht brauchen, sind theologische Diskussionen, zum Beispiel „... worin die Sendung besteht“! Wenn Sie und die Amtskirche keine Frauen zur Weihe zulassen oder keine echte Ökumene wollen, dann sind Sie zumindest

ROBERT KLAUSBERGER, KATSDORF

Abendmahl und Eucharistie. Wie geht es in der Ökumene weiter?

so mutig und sagen es ganz einfach klar heraus. Und verstecken sich nicht hinter akademischen Worthülsen. Mit derart mutlosen Kardinälen schaut die Zukunft der Kirche wahrlich sehr bescheiden aus. HANS KRONBERGER, KIRCHHAM

Dass Europa nicht mehr das Zentrum der Weltkirche ist, liegt wohl an der Mutlosigkeit der Kurie und des „Heiligen Stuhles“. Auch die Kirchen in den anderen Kontinenten würden sich über eine mutige, richtungsweisende europäische katholische Kirche freuen. Der Präsident des päpstliche Rates zur Förderung der Einheit, Kardinal Koch, versteckt sich in seinen Antworten beim Besuch in Oberösterreich hinter „akademischem Gefasel“. (...) Wer Mut zeigt, ist wohl Papst Franziskus alleine, der dazu viele Symbole aussendet. All jene, de-

KIZ/NIE

nen die Ökumene ein Anliegen ist, werden in einen ermüdenden Prozess verwickelt, den die Kurie ins Leere laufen lässt. Nicht nur Herrn Gerald Lehner, Superintendent der evang. Kirchen von OÖ, beschleicht das Gefühl der Mutlosigkeit, sondern vielen röm. kath. Katholiken geht es ebenso. Die „Reformation“ muss wohl außerhalb der ohnehin schon „leeren“ Kirche stattfinden. HANS BRENN, PER E-MAIL

Ob unsere Kirchenfürsten diese sehr sachliche Kritik und Anregung des Gastschreibers Superintendent Gerold Lehner verstehen und annehmen können? Ja, unserer römisch-katholischen Kirche fehlt der Mut in vieler Hinsicht! In der Ökumene waren wir schon viel weiter und mir fehlt so ein Vorbild wie Kardinal König. Ich erlebe es

Es ist gut, dass die KirchenZeitung den Mut gefunden hat, die Meinung von Superintendent Gerold Lehner zur Ökumene-Inszenierung mit und rund um Kardinal Koch abzudrucken. Feigheit und Mutlosigkeit haben sich in der katholischen Kirche eingeschlichen mit dem großen Mantel der Harmoniebedürftigkeit. Die Verantwortlichen wissen, dass mit Blick auf die Zukunft kein Stein auf dem anderen bleiben wird. (...) Ich bin ein Geher, ein Weitgeher und Pilger mit Leidenschaft. Würden meine Gruppen so agieren wie die Kirchenverantwortlichen jetzt, dann wären wir keinen einzigen Schritt gegangen, es wäre kein Lied gesungen worden und abends hätten wir kein wunderbares gemeinsames Essen, Mahl gehalten. Es wäre uns kalt geworden beim Stehen und Ausreden austauschen, warum wir nicht losgehen (wollen). Anpacken, aufpacken, losgehen. Das Leben wird sich am gemeinsamen Weg zeigen. Das war doch auch auf Emmaus hin so. Deshalb: Steht auf und geht. MAG. FERDINAND KAINEDER, KIRCHSCHLAG

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at


UNTER UNS Feindbilder

DENKMAL

Grablegen Monarchen und andere Herrscherfiguren hatten stets einen eigenen Zugang zur Repräsentation über den Tod hinaus. Besonders Kirchen waren da sehr begehrte Orte für „die letzte Ruhe“. HEINZ NIEDERLEITNER

DOMSPATZ Homeoffice macht mir gar nichts aus: Bei mir war der Dom immer schon Wohn- und Arbeitsstätte zugleich.

des Großen, des Sachsenherrschers, der 955 auf dem Lechfeld die Invasion der Ungarn stoppte. Einer seiner Nachfahren, der heilige Kaiser Heinrich II., ruht im Bamberger Dom. Die traditionelle Grablege der französischen Könige ist die Kathedrale Saint-Denis nördlich von Paris. Machen Sie mit: Das Herz welches Habsburgerkaisers, der an sich im Wiener Stephansdom begraben ist, wurde in der Linzer Stadtpfarrkirche bestattet? X  Einsendungen bis 9. November an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 43: Timmelsjoch

ELISABETH LEITNER ELISABETH.LEITNER@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Denn deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen.“ AUS DER PRÄFATION DER TOTENMESSE

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wenn jemand an Habsburger und Grab denkt, fällt einem sofort die Wiener „Kapuzinergruft“ ein. Aber nicht alle Habsburgerherrscher sind dort bestattet: Der letzte Kaiser Karl liegt zum Beispiel nach wie vor in der Kirche Nossa Senhora do Monte auf Madeira – daran hat auch die Seligsprechung nichts geändert. Der erste Habsburgerkaiser, Rudolf von Habsburg, befindet sich im Dom zu Speyer. Der letzte Ritter, Maximilian I., hat sein Grab in seiner Taufkirche, der St.Georgs-Kapelle in Wiener Neustadt. Ein Hauch von Geschichte weht einem auch im Magdeburger Dom entgegen: Dort steht der einfache Steinsarkophag Ottos I.

Das Grab einer Österreicherin in Saint-Denis bei Paris: Marie Antoinette, die während der französischen Revolution geköpft wurde KIZ/NIE

Jede und jeder hat seine Feindbilder. Sie etwa nicht? Meine waren vor langer Zeit zum Beispiel Fast-Food-Ketten und Halloween. Vor 15 Jahren haben Scharen von Kindern am 31. Oktober unsere Siedlung unsicher gemacht. – Naja, eigentlich sind sie in kleinen Gruppen um die Häuserreihen gezogen und haben „Süßes, sonst gibt´s Saures!“ in die Sprechanlage gepiepst. Ich hab trotzdem nicht aufgemacht, denn mit so einem amerikanischen Konsum-Schmarrn wollte ich absolut nichts zu tun haben. Seit mein Sohn Jakob selbst um die Häuser zieht und schon Wochen vor Halloween Pläne schmiedet, mit wem und in welchem Kostüm er Süßigkeiten einsammeln gehen wird, bin ich etwas milder geworden und unterstütze ihn bei der Wahl der Nachbarn, die man rausläuten darf. Bei Fastfood-Ketten habe ich dafür mein Nicht-Besuchs-Ideal über Bord geworfen. Für die Männer in der Familie war es einige Jahre lang ein Highlight, eine Kinderportion mit Spielzeug samt Burger & Pommes zu ordern. Kürzlich wollten wir Erwachsene im besagten Lokal abendessen. Da meinte der Jüngste: „Na, bitte net. Essen wir lieber zu Hause.“ Wir waren sprachlos. Alles verändert sich. Sogar das.


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