JACK HAIJES
Nr. 48 I 26. November 2020 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75
Der Weg nach Weihnachten Online-Feierstunden, Hauskirche, Aktionen in Pfarren, Gedanken, Tipps und Hinweise für den etwas anderen Advent 2020. Seiten 4, 8, 21, 23 und 32
Wirtschaft. Auswirkungen von Corona und Debatte um Sonntagsöffnung. Seiten 3, 6
Domkrippen-Serie. Engel sind in der Bibel die Boten Gottes in der Welt. Seite 14
Kultur. Aktuelle Bucherscheinungen zum Lesen im Advent oder als Weihnachtsgeschenk. Seite 26
2 Meinung KOMMENTAR Silvester? „Dinner for One“ gehört bei vielen zu Silvester. Der Butler, der bei jedem Gang über das Bärenfell stolpert! Heuer könnte „Dinner for One“ für viele wahr werden, die den Jahreswechsel alleine begehen (müssen). „Begehen“ trifft es gut, „feiern“ weniger. Nicht nur wegen der voraussichtlich geltenden Corona-Maßnahmen, auch wegen der gesundheitlichen und wirtschaftli-
MONIKA SLOUK
monika.slouk@koopredaktion.at
chen Lage. Der dankbare Blick zurück wird eine spirituelle Anstrengung, übertrumpft nur von der Aufgabe, das neue Jahr freudvoll willkommen zu heißen. Die Niederlande haben Silvesterfeuerwerke bereits untersagt, um dem strapazierten Gesundheitssystem die üblichen 1.300(!) Feuerwerks-Verletzten zu ersparen. Deutsche und österreichische Städte und Länder ziehen vielleicht nach. Es ist erstaunlich, welche Änderungen Covid schafft, die man schon länger überlegte, aber nie umsetzte. Um nicht trübsinnig in den Silvesterabend in fünf Wochen zu gehen: Es ist kein Sakrileg, den Blick auch auf das zu richten, was Corona gelehrt hat. Bei allem Übel, das den Menschen durch das Virus widerfährt: Wo hat die Herausforderung Knoten gelöst, an denen man noch Jahrzehnte gekiefelt hätte? Was ist das „Geschenk“ dieser widerlichen Krankheit und wie nehmen wir es mit ins Jahr 2021?
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Manche mögen‘s hart Die in ihrer Beziehung zur Rechtsstaatlichkeit fragwürdigen Regierungen von Ungarn und Polen blockieren den EU-Haushalt mit den wichtigen Corona-Wirtschaftshilfen – weil sie den Kontrollmechanismus der Rechtsstaatlichkeit nicht wollen. Beide Länder sind Netto-Empfänger von EU-Geld und haben massiv von ihrem EU-Beitritt 2004 profitiert. Die ungarische Fidesz von Viktor Orbán und die polnische PIS des Strippenziehers Jarosław Kaczynski nehmen also das EU-Geld gerne – wertbasiertes Handeln wie die Garantie unabhängiger Gerichte oder (siehe Ungarn) unabhängiger Medien wollen sie sich aber nicht abverlangen lassen. Das Ganze betrifft keine Randfrage: Die EU ist keine reine Wirtschaftsunion (sonst könnten wir wohl auch die Türkei aufnehmen), sondern von Anfang an auf Werte und vor allem einen Raum gemeinsamen Rechts hin geschaffen. Wenn also die „har-
ten Kerle“ in Warschau und Budapest (zum Leidwesen ihrer eigenen Bevölkerung) keine andere Sprache verstehen, dann sollten die anderen EU-Staaten die Corona-Hilfen aus dem EU-Budget herausnehmen und multilateral unter Ausschluss von Polen und Ungarn behandeln. Das ist sehr mühsam, sehr unschön und sehr hart. Es ist aber nicht uneuropäisch und nicht unmöglich. Denn Recht und Werte muss man auch durchsetzen, wenn man sie ernst nimmt – zur Not auf die harte Tour.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
WORT DER WOCHE: ELISABETH MAYER, KA-PRÄSIDENTIN SALZBURG
Den freien Sonntag schützen Offene Geschäfte an Adventsonntagen? Das haben sich die Angestellten nicht verdient. Offene Sonntage würden gerade jene belasten, die uns gut durch den Lockdown bringen. Die Funktion des Sonntags ist eine Pause im hektischen Alltag, eine selbstbestimmte Zeit. Elisabeth Mayer ist Präsidentin der Katholischen Aktion in Salzburg und dort auch Sprecherin der „Allianz für den freien Sonntag“. Sie ist davon überzeugt, „wer Sonntagsarbeit sät, wird Sonntagsarbeit ernten.“ KA/RIEBLER
KirchenZeitung Diözese Linz
Interview 3
26. November 2020
Christoph Leitl über Wirtschaft und Corona
„Mir tut es um jeden Betrieb leid“ tiert sind. Ich habe das in meinem Buch sehr deutlich angesprochen, denn das ist mir ein Herzensanliegen: Wir müssen schauen, wo die Talente und Begabungen der Kinder sind. Diese zu fördern und zu entwickeln, und damit das Kind selbstbewusst und erfolgreich zu machen, das ist unsere Aufgabe. Und nicht, einen Lehrstoff mit Hängen und Würgen durchzubringen.
Die Coronakrise stellt Österreich vor wirtschaftliche Herausforderungen. Was es brauche, sei ein neues europäisches Gemeinschaftsgefühl, sagt Christoph Leitl im Interview. Seit 2018 ist er Präsident der europäischen Wirtschaftskammer. DAS GESPRÄCH FÜHRTE LISA-MARIA LANGHOFER
Gerade im ersten Lockdown haben sich viele Staaten auf sich selbst zurückgezogen. Ist das der richtige Weg, und muss Österreich wirtschaftlich unabhängiger werden? Leitl: Wir müssen weiterhin auf den Export
und den Welthandel setzen, weil Österreich 60 Prozent seines Wohlstandes außerhalb der österreichischen Grenzen verdient. Einen Rückzug können sich vielleicht die USA oder China leisten. Ein kleines Land wie Österreich ist darauf angewiesen, über Freihandelsabkommen mit der ganzen Welt Zugang zu den großen Märkten zu bekommen. Corona war ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen soll. Normalerweise steht man in der Not zusammen, doch in Europa gab es sofort einen Rückfall in nationalistisches Verhalten. Man hat Grenzen gesperrt, als ob sich das Virus aussperren ließe, man hat die medizinische Versorgung blockiert – genau das Gegenteil dessen, was eine Gemeinschaft, die diesen Namen verdient, tun sollte. Ich hoffe nur, dass Europa daraus lernt. Wie beurteilen Sie die bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung? Hätten Sie etwas anders gemacht? Leitl: Nachträglich ist jeder gescheiter. Daher
wage ich nicht, etwas zu beurteilen. In gewisser Hinsicht tappen wir alle im Dunkeln, das gilt für die sogenannten Expert/innen genauso wie für die politischen Verantwortungsträger. Ich hätte mich stärker dafür eingesetzt, dass es eine europaweite Koordinierung gibt. Wenn es gemeinsame europäische Spielregeln gäbe, würde das viel Sicherheit vermitteln, für die Betriebe, für unsere Staaten. China hat die Krise inzwischen offensichtlich bewältigt. Es kann nicht sein, dass ein diktatorisch regierter Staat das schafft und wir als demokratische Gemeinschaft fallen von einem Lockdown in den nächsten. Die erneut geschnürten Hilfspakete sollen Betriebe durch die Krise bringen. Unternehmer/innen kritisieren immer wieder die ungleiche Vertei-
Der Staat nimmt derzeit viele Schulden auf, für Maßnahmen- und Hilfspakete, für den Kauf von Millionen Impfstoffdosen. Folgt nach der Coronakrise zwangsläufig die Schuldenkrise? Leitl: Nein. Die Notenbanken arbeiten welt-
Christoph Leitl ist Präsident der europäischen Wirtschaftskammer. KUCERA 199 lung der Gelder und befürchten eine „Aussortierung“. Ist die Sorge berechtigt? Leitl: Mir tut es um jeden einzelnen Betrieb
leid, der in dieser Krise nicht über Wasser bleibt. An sich sind die Maßnahmen darauf angelegt, allen zu helfen, damit sie nicht zugrunde gehen müssen. Es gibt so viele Betriebe, die für unser aller Lebensqualität einen unendlichen Reichtum darstellen. Und diese feinen Adern in unserem gesellschaftlichen Körper zu erhalten, erscheint mir eine dringende Notwendigkeit. Daher versuche ich auch, in meiner Eigenschaft als europäischer Wirtschaftskammerpräsident, der 20 Millionen Unternehmen vertritt, diese zu stützen und zu retten. Die „Corona-Kurzarbeit“ soll Kündigungen verhindern, was aber kommt danach? Wird die Arbeitslosigkeit wieder steigen, weil Unternehmen ohne den staatlichen Zuschuss plötzlich umstrukturieren müssen? Leitl: Ich verlasse mich auf die Wirtschafts-
kammer, die Sozialpartner und die Bundesregierung, dass so etwas nicht geschieht. Kurz zu den zukünftigen Arbeitskräften. Studien besagen, dass durch die Schulschließungen den Schüler/innen ein Einkommensverlust von 100 bis 200 Euro droht – pro Lockdown-Monat. Leitl: Diese Gefahr sehe ich nicht. Wir haben
Gott sei Dank ambitionierte Lehrer/innen in den Schulen, wir haben Kinder, die talen-
weit sehr vernünftig miteinander zusammen. Durch die Nullzinspolitik ist eine hohe Liquidität am Markt, das heißt, Geld steht zur Verfügung. Die Staaten finanzieren sich langfristig, die Republik Österreich hat für null Zinsen eine hundertjährige Anleihe aufgenommen. Natürlich haben wir Geld nicht in unbeschränktem Umfang, aber solange eine Krise da ist, müssen wir auch die notwendigen Mittel haben, damit wir die Krise bewältigen können. Österreich muss sich also keine Sorgen machen? Leitl: Alles in allem hat Österreich die Chan-
ce, gut durch die Krise zu kommen, wenn wir jetzt ein bisschen unseren Individualismus zurückstellen und kollektive Regelungen mehr beachten.
«
Das Interview wurde vor der Diskussion um die Sonntagsöffnungen geführt.
ZUM WEITERLESEN Europas Zukunftschancen Wer gewinnt die Führung in der Weltwirtschaft: China oder Europa? Christoph Leitl führt zwölf Ideen an, wie Europa die Zukunft mitgestalten kann. Christoph Leitl: „China am Ziel! Europa am Ende?“. 176 Seiten, Ecowin Verlag, € 20,–.
4 Kirche in Oberösterreich
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
ADVENTAKTIONEN Adventkalender. Gerade in der Coronazeit setzt die Pfarre Haslach auf Verbundenheit. Zu diesem Zweck wurde von Mitgliedern der Pfarre ein eigener Adventkalender gestaltet, der einerseits gedruckt vorliegt und in der Pfarre sowie in Bankstellen und Lebensmittelgeschäften erhältlich ist. Andererseits öffnen sich die „Türchen“ ab 1. Dezember auch auf der Pfarrhomepage (www.dioezese-linz.at/haslach). Hinter den Türchen finden sich Geschichten, Erinnerungen, aber auch Rezepte und Feieranleitungen für die Sonntage. Übrigens ist „Adventkalender“ eigentlich eine Untertreibung: Er geht nämlich in die Weihnachtszeit bis zum 6. Jänner. Adventwege. In der Pfarre Kirchdorf/Krems werden Adventwege zum individuellen Begehen gestaltet: der Verschönerungsweg, der Buchenhain, der Weg zum Kalvarienberg und rund um die Kirche. Es gibt Stationsschilder, an denen Boxen mit Impulstexten angebracht sind. Die Menschen werden seitens der Pfarre eingeladen, diese Wege bewusst zu gehen und die Angebote wahrzunehmen. Mit 24. Dezember werden aus den Adventwegen dann Weihnachtswege. Zudem bietet die Pfarre ein eigenes Feierheft für den Advent und Weihnachten an, das auch den Pfarrbriefen von Inzersdorf und Spital/Pyhrn beiliegen soll.
Lichter – ob real oder im übertragenen Sinne – schenken Zuversicht.
STOCK ADOBE
Online-Aktion im Advent
Hoffnungslichter entzünden Zuversicht und Wärme möchte das Kommunikationsbüro der Diözese Linz mit der Aktion „Hoffnungslicht“ schenken und lädt zur Teilnahme ein. Der heurige Advent wird „anders“. Die Corona-Pandemie verdunkelt das Leben vieler Menschen, ja unserer Gesellschaft. Viele sind ausgelaugt und entmutigt, blicken mit Angst in die Zukunft, bangen um ihre Existenz, haben finanzielle Sorgen, leiden mit Angehörigen, die erkrankt sind, haben liebe Menschen durch Corona verloren oder sind in diesen Zeiten besonders einsam. Dieser Dunkelheit möchte das Kommunikationsbüro der Diözese Linz ein Hoffnungslicht entgegensetzen: In einem virtuellen Adventkalender finden sich ab dem ersten Adventsonntag Gedanken und Bilder, die
Wärme, Licht und Zuversicht schenken. (siehe dazu den Internetlink unten) Auch die Leser/innen der KirchenZeitung sind eingeladen, sich an dieser Adventaktion zu beteiligen. Was schenkt Ihnen in diesem Advent Licht, Hoffnung und Trost, was macht für Sie die lichtvolle Nähe Gottes und sein Kommen erfahrbar? Was möchten Sie anderen weitergeben, damit sie „angesteckt“ werden von diesem Hoffnungslicht? X Die Beiträge finden Sie auf: www.dioezese-linz.at/hoffnungslicht X Bitte schicken Sie Ihren Beitrag in Text- oder Bildform (bitte nur eigene Texte bzw. Bilder verwenden, damit es keine Urheberrechtsprobleme gibt) möglichst bis 10. Dezember 2020 an: hoffnungslicht@dioezese-linz.at
NEUERSCHEINUNG Kirchliche Bildungshäuser Im Rahmen einer Online-Veranstaltung wurde vergangene Woche eine neue Untersuchung zu kirchlichen Bildungshäusern am Beispiel der Diözese Linz präsentiert. Grundfrage der Untersuchung der beiden Universitätsprofes-
soren Ansgar Kreutzer (Theologe) und Johannes Reitinger (Bildungswissenschaftler) ist, wie sich die religiöse Individualisierung auf Arbeit, Aufgabe und Selbstverständnis der kirchlichen Bildungshäuser auswirkt. Dazu wurde eine Befragung in den Bildungshäusern der Diözese Linz durchgeführt. Zu den Er-
kenntnissen zählt, dass kirchlichen Bildungshäusern eine große zivilgesellschaftliche Bedeutung insbesondere hinsichtlich der Demokratie zukommt. Das führt dazu, dass sich Kirche hier offensiv als zivilgesellschaftliche Akteurin in diesem Bereich begreifen kann. Das unterstreicht die Relevanz der Kirche in der Gesellschaft.
X A. Kreutzer/ J. Reitinger: Religiöse Individualisierung und partizipative Bildung. Eine empirische und interdisziplinäre Studie im Kontext kirchlicher Bildungshäuser. Wagner Verlag, 140 Seiten, € 14,–.
KirchenZeitung Diözese Linz
Soziales 5
26. November 2020
Steyrer Pensionistin macht bei Aktion „Stricken gegen soziale Kälte“ mit
„Stricken lenkt mich von Corona ab“ ten, geben uns gegenseitig Tipps. Das geht heuer leider nicht, deswegen mache ich allein zuhause weiter.
Angelika Bichlwagners Strickleidenschaft kommt anderen Menschen zugute. Jedes Jahr im Spätherbst greift sie zur Nadel, um für die Verwandtschaft und für obdachlose Menschen in Steyr Schals, Socken und Handschuhe herzustellen. Was sie dazu motiviert und wieso sie gerade für ihren Mann kaum etwas strickt, erzählte sie der KirchenZeitung.
Übergeben Sie Ihre gestrickten Werke persönlich an die Obdachlosen? Bichlwagner: Nein, ich liefere sie an die Akti-
on ab und sie werden gesammelt übergeben. Das war auch schon die letzten Jahre so. Den Schals, die die Obdachlosen von mir bekommen, lege ich aber Zettel bei. Ich schreibe dazu, wie lange ich gestrickt habe, es sind schon so 8 bis 12 Stunden, damit sie wissen, dass da ziemlich eine Arbeit dahintersteht. Ich gebe den Schals außerdem Namen, wie z. B. Schneeprinzessin oder Winterkönigin.
INTERVIEW: PAUL STÜTZ
Woran stricken Sie zurzeit? Angelika Bichlwagner: Ich stricke gerade an
einem grauen, schön wärmenden Winterschal. Vorher habe ich ein paar Hauben und Socken fertiggestellt. Das Wetter im November ist meistens richtiges Strickwetter und im Lockdown hat man sowieso viel Zeit. Es ist eine ideale Beschäftigung in der Coronapandemie. Zu welchen Tageszeiten stricken Sie? Bichlwagner: Meistens stricke ich gleich
nach dem Frühstück für eine Viertelstunde, danach mach ich die Hausarbeit, wie zum Beispiel Staubsaugen, dann am Nachmittag stricke ich eine halbe und nach dem Abendessen eine dreiviertel Stunde. Neben dem Mittagsjournal im Radio auf Ö1 kann ich gut stricken, neben dem Fernsehen schaffe ich es nicht, das lenkt mich zu sehr ab.
„Mein Lebensmotto ist: ‚Freude machen macht Freude.’“ ANGELIKA BICHLWAGNER
Ist es für Sie auch eine Hilfe einmal gedanklich von der Pandemie abzuschalten? Bichlwagner: Ja, auf jeden Fall. Das Stricken
ist da eine sehr angenehme Beschäftigung, die auch beruhigend wirkt und von Corona ablenkt. Am Anfang habe ich die Pandemie genau verfolgt. Aber ich habe damit aufgehört, weil es mir schon so auf die Nerven geht. Ich habe die Einstellung, dass Respekt vor dem Coronavirus wichtig ist, Abstand halten und Masken tragen, aber ängstlich will ich nicht sein. Wenn man wirklich an Covid-19 erkrankt und dann vielleicht ins Krankenhaus muss, ist es noch früh genug, um Angst zu haben.
Was motiviert Sie dazu, bei „Stricken gegen soziale Kälte“ mitzumachen? Bichlwagner: Ich mag einfach was für je-
Angelika Bichlwagner lebt in Steyr. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. In der Pension hat die frühere Hauptschullehrerin ihre Leidenschaft fürs Stricken wieder neu belebt. BICHLWAGNER Für wen stricken Sie? Bichlwagner: Früher, als meine beiden Töch-
ter klein waren, habe ich ihnen Babyschuhe gestrickt. Letztes Jahr haben sie Legwarmers von mir bekommen. In der Verwandtschaft schenke ich gerne Socken her. Nur für meinen Mann stricke ich kaum, er ist 1,90 m groß, das ist sehr viel Arbeit, so große Kleidungsstücke herzustellen. Als ich vor fünf Jahren in Pension gegangen bin, habe ich außerdem mit einem besonderen Strickprojekt begonnen, das mich immer im Herbst beschäftigt: Ich stricke für obdachlose Menschen in Steyr. Was kann man sich genau darunter vorstellen? Bichlwagner: Im Programmheft des Domini-
kanerhauses ist mir vor ein paar Jahren die Bewerbung der Aktion „Stricken gegen soziale Kälte“ aufgefallen. Das wird von der Leiterin des Dominikanerhauses, Sabine Gamsjäger, organisiert. Wir sind eine Frauenrunde, die Schals, Socken, Hauben und Handschuhe strickt und rund um den Nikolaustag in das Tageszentrum für Obdachlose vom „Verein Wohnen Steyr“ bringt. Normalerweise treffen wir uns im November öfters im Kaffeehaus, unterhalten uns beim Handarbei-
mand anderen tun. Die Obdachlosen haben so eine große Freude und deswegen mache ich da gerne mit. Ich gebe gerne was her, ohne eine Belohnung zu erwarten. Mein Lebensmotto ist: „Freude machen macht Freude.“ Das ist für mich selber ein großer Ansporn. Wenn ich in Steyr Obdachlose sehe, die selbstgestrickte Kleidung tragen, ist das ein schönes Gefühl. Denn wahrscheinlich ist es etwas aus unserer Strickrunde. Stricken Sie eigentlich auch gelegentlich Dinge für sich selbst? Bichlwagner: Für mich selber mache ich
eher weniger, aber im Dezember möchte ich mir eine neue Haube stricken. Von meiner Schwiegermutter habe ich jedenfalls ganz viel Wolle geerbt, als sie gestorben ist, da kann ich noch halb Steyr damit beliefern. X Seite auch Seite 18.
«
Caritas-Initiative „Stricken gegen soziale Kälte“ ist eine Initiative der Caritas, die jedes Jahr im November an mehreren Orten in Oberösterreich läuft. Bei offenen Strickrunden in Kaffeehäusern und Pfarren werden Hauben, Schals, Handschuhe etc. für bedürftige Menschen gestrickt. Aufgrund der Pandemie stricken die Frauen heuer jedoch nicht gemeinsam, sondern jede für sich alleine zuhause.
6 Thema
15. September 2016
KirchenZeitung Diözese Linz
Situation für die Frauen im Einzelhandel
Aus Wertschätzung wurde häufig Grant Die Betriebsseelsorge der Diözese Linz kümmert sich speziell um Frauen, die im Einzelhandel arbeiten. Die Probleme sind vielfältig. Während gerade in der Lebensmittelbranche Extraschichten geschoben werden müssen, haben andere im Lockdown Angst vor dem Jobverlust. Von dem Applaus des ersten Lockdowns für die Systemerhalterinnen im Einzelhandel sei mittlerweile wenig zu spüren, berichten zwei Betriebsseelsorgerinnen. PAUL STÜTZ
Während des ersten Lockdowns bekamen sie kurzfristig eine nie dagewesene Anerkennung zu spüren. Viele Medien sprachen ihnen in ihren Berichten überschwänglich Heldenstatus zu, was durchaus seine Berechtigung hatte. Tausende Angestellte im Handel – vorwiegend Frauen – hielten die Grundversorgung des Landes aufrecht. Doch der anfängliche Beifall verhallte relativ schnell. Aus Dankbarkeit wurde in den Monaten danach zunehmend Frust, den die Konsument/innen oft direkt am Verkaufspersonal ausließen. Betriebsseelsorgerin Tamara Mosberger betreut Frauen im Handel in den Einkaufzentren Haid und der Plus City und kennt deren Leid mit grantiger Kundschaft aus vielen Gesprächen und auch aus eigener Erfahrung. Im heurigen September hat sie ein Betriebspraktikum beim Maximarkt in Haid absolviert. „Man darf es sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen, aber es gibt schon einige Kunden, die sehr ungehalten reagieren, wenn man sie an die Maskenpflicht erinnert“, sagt sie. In einem Geschäft sei man dem Frust der Menschen naturgemäß stark ausgesetzt, es gebe kaum Rückzugsmöglichkeiten. Je schlechter die Coronazahlen, desto schwieriger und anstrengender die Menschen, beobachtete Mosberger: „Das Positive daran war, dass der Zusammenhalt unter den Mitarbeiterinnen recht stark war.“ „Mütter zerreißen sich“. Doch es baue sich natürlich nicht nur durch die Konsumenten Druck auf. Extraschichten schieben, die Sorgen um den Arbeitsplatz in den Branchen abseits des Lebensmittelhandels und
Martha Stollmayer ist Betriebsseelsorgerin und u. a. für die Linzer Innenstadtgeschäfte zuständig. JUTTA LEITNER
die Betreuung der Kinder im zweiten Lockdown, die in der Regel in Frauenhand liegt. „Die Mütter zerreißen sich zwischen Arbeit und Home Schooling“, meint Mosberger. „Es gibt bereits einige Frauen, die sich überlegen, ob sie im Einzelhandel weiterarbeiten wollen“, berichtet Marta Stollmayer, die als Betriebsseelsorgerin in der Linzer Innenstadt für Frauen im Handel zuständig ist. Normalerweise geht sie von Geschäft zu Geschäft, um ihre Gespräch zu führen. Derzeit hält sie den Kontakt vorwiegend per Telefon und EMail. Den Wechselwilligen bietet sie Unterstützung durch die Berufsnavigation der Betriebsseelsorge an. Doch es würden am Ende viele dieser Frauen in der Branche bleiben, nicht zuletzt, weil sie nicht die finanziellen Möglichkeiten für eine Ausbildung hätten oder schon zu alt seien für einen Jobwechsel. Probleme durch Onlinehandel. Martha Stollmayer zeigt grundsätzlich Verständnis für die Probleme der Kleinunternehmer im Einzelhandel. „Sie haben es natürlich jetzt auch schwer, müssen ihre Kredite bedienen und leiden an Existenzängsten, manche müssen zusperren.“ Der Onlinehandel mache gerade den kleinen Geschäften das Le-
Tamara Mosberger wirkt als Betriebsseelsorgerin u. a. in den Einkaufszentren Haid Center und Plus City. PRIVAT
ben schwer. „Ich würde mir sehr wünschen, dass die Kunden vor dem nächsten Onlinekauf bei ‚Amazon’ und Co. dran denken, dass viele – auch kleinere – Unternehmen schon seit dem Frühjahr Alternativen anbieten, wie man online oder über Versand/Zustellung ihre Produkte erwerben kann. Denn diese Unternehmen sind es, die unsere Arbeitsplätze hier vor Ort sichern und auch die Steuern zahlen“, appelliert Stollmayer. Auch will sie die Arbeitgeber im Handel nicht generell schlechtreden. „Die Betriebe, die sich im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten gut um ihre Mitarbeiterinnen kümmern, gibt es auch.“ Besonders positiv stechen für sie jene Firmen hervor, die auch über einen Betriebsrat verfügen. 12 Stunden Arbeit statt Teilzeit. Dennoch bleibe der Handel gerade in CoronaZeiten ein hartes Pflaster. Ähnlich wie ihre Kollegin Mosberger spricht auch Stollmayer von einem enormen Druck, der sich aufbaue. „Die psychische Belastung ist für viele der Frauen im Handel enorm“, erzählt Stollmayer. Die Problemlagen sind vielfältig. „Manche Frauen haben bewusst Teilzeit gewählt und müssen jetzt im Supermarkt
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 7
15. September 2016
Reaktionen
Keine Sonntagsöffnung Der Vorschlag von WirtschaftskammerPräsident Harald Mahrer, an den beiden letzten Adventsonntagen die Geschäfte zu öffnen, stößt auf Ablehnung in Kirche und Gewerkschaft.
bis zu 12 Stunden arbeiten, weil sie so eingeteilt werden.“ Kritisch betrachten die Betriebsseelsorgerinnen in diesem Zusammenhang die Debatte um die Sonntagsöffnung vor den Weihnachtsfeiertagen (siehe auch Spalte rechts). Groß ist die Befürchtung, dass es durch eine Ausnahme zu einem Dammbruch kommt und der generellen Sonntagsöffnung Tür und Tor geöffnet wird. Ohne Mittagspause durcharbeiten. Die Angst vor dem Jobverlust verstärke sich im erneuten Lockdown natürlich. „Die Mitarbeiterinnen sind leicht erpressbar, weil sie befürchten, dass sie gekündigt werden“, betont die Seelsorgerin Martha Stollmayer. „Ein besonders negatives Beispiel war für mich, wie einer Mitarbeiterin, die positiv auf Corona getestet wurde, von der Chefin angeordnet wurde, dass sie ihre Kollginnen nicht als Kontaktpersonen angeben darf.“ Obendrein gebe es immer noch Geschäfte, in denen die gesetzliche Mittagspause nicht eingehalten werde, was aber kein coronaspezifisches Problem sei. Für Stollmayer ist es jedenfalls eine Farce, dass aus dem oft zitierten Coronatausender als Extrabezahlung für die Handelsangestellten im Prinzip nichts geworden ist. Auch wenn sie daran nichts ändern kann, möchte sie mit ihrer Arbeit zumindest ein Stück die Wertschätzung vermitteln, die die Frauen im Handel oft vermissen. „Wenn ein Geschäft zusperren muss, besorge ich für die betroffenen Frauen ein Abschiedsgeschenk, wie zum Beispiel eine Rose und biete meine Unterstützung an“.
«
Gerade in Zeiten der Pandemie ist der ständige Kundenkontakt eine Herausforderung im Einzelhandel. ADOBE /BEAVERA
Ein klares Nein zu einer Geschäftsöffnung an Sonntagen in der Vorweihnachtszeit kommt von der Katholischen Aktion (KA) Oberösterreich. Zusätzliche Belastungen für die Handelsangestellten seien „sicher nicht das, was wir jetzt brauchen“, betont KA-Präsidentin Maria Hasibeder. Die Leidtragenden einer Sonntagsöffnung wären wieder einmal die vielen im Handel beschäftigten Frauen – viele von ihnen alleinerziehend –, die durch die Kindergarten- und Schulschließungen derzeit ohnedies sehr große Herausforderungen zu bewältigen hätten. Es sei außerdem zu befürchten, dass kleine Händler unter zusätzlichen Druck geraten und gegenüber großen Ketten das Nachsehen haben. Auch andere kirchliche Vertreter/innen sprachen sich gegen die Sonntagsöffnung aus. Heinz Mittermayr, Koordinator Allianz für den Freien Sonntag, betonte: „Auf die Angestellten im Handel wird der Druck weiter erhöht. Gesellschaftlicher Zusammenhalt schaut anders aus“. Außerdem glaubt er, dass eine Ausnahmeregelung den Weg für eine weitere Liberalisierung der Öffnungszeiten bereiten könnte. Gewerkschaft. Andreas Stangl, OÖ-Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA, sieht in den Ideen zur Sonntagsöffnung ein Rütteln am gesellschaftlichen Grundkonsens. Er verweist darauf, dass auch große Handelshäuser wie „Lutz“ die Idee ablehnen und es dieser daher auch unter den Mitgliedern der Wirtschaftskammer an Rückhalt fehle. „Ich verstehe, dass Betriebe den Umsatzverlust aus dem Lockdown aufholen wollen. Mein Appell lautet: Nicht beim Internethändler ‚Amazon’ die Weihnachtsgeschenke bestellen, sondern vor Ort und regional einkaufen. Ich bin mir sicher, dass man diese Einkäufe erledigen kann, ohne dass am Sonntag aufgemacht werden muss.“ Zweifel äußert Stangl auch daran, dass in vielen Fällen Geld vorhanden sei, um auch am Sonntag einzukaufen: „Viele Menschen sind arbeitslos und haben nur 55 Prozent ihres bisherigen Einkommens. Andere sind in Kurzarbeit und haben 80 Prozent. Zudem gehen durch Corona Überstundenzuschläge verloren. Wo soll also das Geld herkommen?“ Wie die KA verweist auch Gewerkschafter Stangl auf die Lage vor allem von Frauen im Handel: „Am Sonntag gibt es keine Kinderbetreuung, die gerade alleinerziehende Frauen benötigen.“ PAUL STÜTZ / HEINZ NIEDERLEITNER
«
KA-Präsidentin Maria Hasibeder (links) und GPAGeschäftsführer Andreas Stangl (rechts) H. WAKOLBINGER; E.WIMMER
8 Glaube IM LEBENS-SPIEGEL Adventliches Feuerspiel Feuer. Brot. Kostbares Glas. Dinge sind das, mit denen man besser nicht spielt. Der Advent beginnt und millionenfach werden Kerzen entzündet. Die Professionisten des Feuers werden mahnen: Passt auf damit. Schnell gerät es außer Kontrolle. Glauben hat etwas mit der Kraft des Feuers gemeinsam – und mit seiner Gefährlichkeit. Warm wird es um das Feuer, warm wird es auch um Menschen, deren Herzen brennen – vor Phantasie, vor Humor – oder erst recht, wenn sie lieben. Hartes wird weich in der Glut, neu formen lassen sich Wachs und selbst Eisen. Auch: Hartherzigkeit beginnt zu schmelzen, wenn Wärme ist – menschliche Wärme. Es fügt sich neu, was erstarrt ist. Zerstrittene Verhältnisse können sich lösen und neu fügen. Und die Lichtkraft des Feuers: Räume und auch Gemüter, Gesichter hellen sich auf, wenn sie ein Feuerschein trifft. Und doch: Mit dem Feuer spielt man nicht. Alles Dürre, das Lose, versengt und verbrennt es. Der Advent ist kein idyllisches Spiel mit dem mit Feuer. Wer sich ihm nähert, muss wissen: Es wird nicht alles Bestand haben im Feuer: die Verliebtheit in Dinge und Reichtum; der Stolz auf Ruhm; Neid, Eifersucht, Gleichgültigkeit. Aber vielleicht ist es gerade das: Wer sich mit hartem Herzen dem Feuer nähert, darf rechnen damit, dass es weich wird. Und das wäre gut.
MATTHÄUS FELLINGER
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Sr. Huberta Rohrmoser: Jede Minute der Stille ist kostbar
„Gegenwart“ – das ist mein liebster Name für Gott Die Corona-Pandemie erschüttert viele Menschen. Sr. Huberta Rohrmoser, Marienschwester vom Berg Karmel, erzählt, was ihr Kraft und Halt im Leben gibt. „Mir persönlich gibt den tiefsten Halt die Beziehung Gottes zu uns: nicht so sehr meine Beziehung zu ihm, die immer wieder einmal wackelig ist, sondern die Beziehung Gottes zu uns. Damit verbinde ich das feste Vertrauen, dass Gott jeden Menschen bedingungslos liebt. Papst Franziskus betont das auch in seinen Ansprachen. Von ihm stammt der schöne Satz: ‚Was alle Menschen verbindet, ist, dass Gott uns bedingungslos will und ja sagt zu uns.’ Sr. Huberta Rohrmoser ist als Exerzitienleiterin und als geistliche Begleiterin weithin bekannt. Sie lebt in der Gemeinschaft der Marienschwestern in Erla bei St. Valentin. SCHRUF
In dieser Überzeugung werde ich durch meinen Gebetsweg gestärkt und gestützt: durch das kontemplative Jesusgebet nach Franz Jalics. Es gehört zu meinem Tagesablauf. Das ist das Erste in der Früh, im eigenen Zimmer, im Pyjama – eine Stunde Meditation. Die Gebetsweise nach Jalics ist ein kontemplatives Beten. Es geht darum, dem gegenwärtigen Gott zu begegnen, indem ich lerne, in die Gegenwart zu kommen. Wenn ich in die Gegenwart komme, bin ich in der Gegenwart Gottes. Er ist ,Gegenwart‘. Das ist einer meiner liebsten Namen für Gott. P. Jalics greift in seiner Methode auf uraltes Mensch-
heitswissen zurück, wo der Atem, ein Klangwort und die Hände eine besondere Rolle spielen. Man übt Schritte der Achtsamkeit ein, um in die Gegenwart zu kommen. Ich deute hier nur kurz einige Elemente von Jalics an: Die locker übereinandergelegten Hände helfen, sich zu sammeln und in die Tiefe zu kommen. Denn durch die Mitte der Hände fließt viel Lebenskraft. Beim Ausatmen lasse ich ein innerlich gesprochenes ‚Ja’ oder ‚Jesus’ mitfließen, beim Einatmen kann ich ‚Christus’ sagen. Dabei bleibt man. Und dann lausche ich. Das bringt in die Gegenwart. Dahinter steht das Bewusstsein, wie in allen Religionen der Welt, dass Gott in mir gegenwärtig ist, dass ich getragen bin und ihm vertrauen kann. Das kontemplative Gebet hilft mir, mich für das Vertrauen zu entscheiden – Vertrauen nicht als Gefühl, das verschwindet, sondern als Grundhaltung, die da ist, obwohl ich Angst habe und voller Sorgen bin. Gott bleibt anders. Bei allem Vertrauen auf Gott dürfen wir aber schon unsere Probleme mit ihm haben. Denn vieles, was er zulässt, wenn zum Beispiel unschuldige Menschen erschossen werden wie vor drei Wochen in Wien, das verstehen wir bei bestem Willen nicht. Da können wir uns plagen, wie wir wollen, das geht mit dem liebenden Gott nicht zusammen. Ich bin mir sicher und ich praktiziere das auch, dass man mit Gott schimpfen darf und ihm sagen: ,Ich versteh dich nicht.‘ Aber ich kann mich dafür entscheiden, ihm zu vertrauen – ins Dunkel hinein. Beim Vertrauen helfen mir Menschen, die ihr Leben aus dem Glauben heraus gut bewältigt haben, wie Teresa von Avila. Oder, um zwei Zeitgenossen zu nennen: Bruder David Steindl Rast und Richard Rohr. In der Stille wächst Vertrauen. Ich weiß, dass die wenigsten eine Stunde am Tag in die Gegenwart gehen können, ich weiß aber auch, dass jede stille Minute wertvoll ist. Sich fünf Minuten vor eine brennende Kerze zu setzen und zu sagen ,Gott, du bist da und ich bin da‘, ist kostbar. Jede Minute in der Gegenwart ist eine wertvolle Zeit, erholsam und ein Grund, auf dem Vertrauen wachsen kann.“
«
KirchenZeitung Diözese Linz
Pfarren & Regionen 9
26. November 2020
Denkmal am Friedhof
Peuerbach: NS-Massenmörder befindet sich auf Gedenktafel Viele Jahre fiel in Peuerbach niemandem auf, dass ein NS-Kriegsverbrecher einen Platz im öffentlichen Gedenken am Friedhof hat. Nachdem nun Kritik daran laut wurde, stellt sich die Frage, wie man mit dem historisch belasteten Erbe umgehen soll. Wie die Tageszeitung „Kurier“ vorige Woche berichtete, scheint auf der Gefallenenliste am Friedhof in Peuerbach mit dem SS-Offizier Ferdinand Sammern-Frankenegg ein Massenmörder der Nazizeit auf. Laut Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) war Sammern-Frankenegg ein hochrangiger Nazi-Funktionär. Unter dem Kommando des gebürtigen Peuerbachers wurden im Warschauer Ghetto tausende Jüdinnen und Juden getötet. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs starb er in einer bewaffneten Auseinandersetzung mit Partisanen. Aus diesem Grund kam sein Name in der Nachkriegszeit wohl ohne nähere Nachforschungen auf das Kriegerdenkmal in Peuerbach. Als dieses 2008 durch ein Friedensdenkmal ersetzt wurde, übersiedelte die Liste der Gefallenen der beiden Weltkriege als ein Projekt des Kameradschaftsbundes auf eine Tafel am Peuerbacher Friedhof. Abermals wurden die Namen ohne näheres Hinterfragen übernommen. Thema bei der Allerheiligenfeier. Auch Peuerbachs Pfarrer Hans Padinger wusste bis vor wenigen Tagen nichts von dem Eintrag des Kriegsverbrechers am Friedhof. „Nein,
Das Friedensdenkmal in Peuerbach ersetzte 2008 das alte Kriegerdenkmal. Die Namen der Gefallenen „übersiedelten“ auf eine Tafel am Friedhof. WIKIMEDIA COMMONS/ EGGER
das war mir nicht bekannt“, betont Padinger. Die Wahrheit über den Kriegsverbrecher sei unbekannt oder auch verdrängt gewesen. Der Seelsorger möchte bei der Allerheiligenfeier im nächsten Jahr die Geschichte des NSMassenmörders thematisieren. Er hat hingegen seine Zweifel, ob eine Zusatztafel bei der Gefallenenliste mit einem Hinweis auf Sammern-Frankeneggs Verbrechen Sinn hätte. Padinger: „Das würde dem Kriegsverbrecher zu viel Aufmerksamkeit bescheren und den Rest der Gefallenenliste wertlos machen.“ Eine zumindest vorläufige Lösung hat der Kameradschaftsbund gefunden. Nachdem sich der Schriftzug auf dem Glas nicht leicht entfernen lässt, wurde der Name SammernFrankenegg überklebt. P.S.
«
Lebensmittelausgabe für Bedürftige Linz. Zahlreiche Anfragen von Menschen, die aufgrund der Coronapandemie in einer prekären finanziellen Lage sind und dringend Lebensmittel benötigen, haben die Pfarre Linz-St. Peter in den letzten Wochen erreicht. Die Pfarre wird daher das Projekt „Spallerhofer Tafel“ starten. Ab Dezember werden zweimal pro Woche Nahrungsmittel an Menschen ausgegeben, die in einer schwierigen Lage sind. Die Ausgabe findet jeweils mittwochs und freitags von 17 Uhr bis 19 Uhr im Eingangsbereich des Pfarrzentrums statt. Zur Abholung der Lebensmittel ist lediglich das Vorweisen eine Aktiv-Passes, eines Soma-Ausweises, einer AMSBestätigung oder eines ähnlichen Dokumentes nötig. ADOBE/CONTRASTWERKSTATT
PFARRIMPULSE Aurach am Hongar. Achtzehn Radwege führen durch die Gemeinde, gar nicht so wenige Touristinnen und Touristen wollen bei einer Rast auch die Kirche besuchen. „Bislang war das leider nicht möglich, weil wir niemanden haben, der den täglichen Dienst des Auf- und Zusperrens übernimmt“, erklärt Pfarrgemeinderatsobmann Friedrich Kühleitner. Nun hat die Pfarre eine automatische Schließanlage installiert, sodass die Kirche täglich von 7 bis 17 Uhr offen ist, was auch die Pfarrbevölkerung sehr freut. Um 17 Uhr sperrt die Tür automatisch. Sollte jemand eingeschlossen werden, kann man sich mit einem Schalter problemlos befreien. Rotes Stift. Das Stift St. Florian setzte von 18. November bis 22. November ein Zeichen gegen die weltweite Christenverfolgung. Deshalb erstrahlten das Kloster sowie die Stiftsbasilika in Rot, dies geschieht im Zuge der Initiative „Red Wednesday“ von „Kirche in Not“. Die Farbe steht für das Blut der getöteten Christ/innen, denn Christ- sein sei noch nie so gefährlich gewesen wie heute, schrieb das Stift St. Florian in einer Presseaussendung. Mehr als 260 Millionen Christ/innen sind aktuell von Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt aufgrund ihres Glaubens betroffen. Weltweit werden seit dem Jahr 2015 Kirchen, Monumente, öffentliche Bauten rot beleuchtet, um dieses Thema aufzuzeigen.
Das Stift St. Florian leuchtete letzte Woche in roten Farben. STIFT/WERNER KERSCHBAUMMAYR
10 Thema
10. Monat 2016
KirchenZeitung Diözese Linz
Beethovens 250. Geburtstag steht bevor
Freude – schöner Götterfunken Er werde dem Schicksal in den Rachen greifen – „ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht!“ So entschied Ludwig van Beethoven, als er wegen seines immer schwächer werdenden Gehörs kurz davor stand, sich das Leben zu nehmen. Das Jahr 2020 hätte ein pompöses Jubiläumsjahr zu seinem 250. Geburtstag werden sollen. Corona stellte das Beethovenjahr in den Schatten, aber den Superstar der Wiener Klassik kann Corona nicht niederbeugen. MONIKA SLOUK
„Gott, Deine Güte reicht so weit die Wolken gehen, Du krönst uns mit Barmherzigkeit und eilst, uns beizustehen.“ Ludwig van Beethoven komponierte nicht viele ausgesprochen religiöse Musikstücke. Das Lied „Bitten“ aus dem Liederzyklus „Sechs Lieder von Gellert“ ist eines davon, es ist von Psalm 36 inspiriert. Durch Beethovens Werk schimmert dennoch ein starker Glaube – der kirchenkritische Glaube eines Suchenden. Seine Jugend in Bonn prägte ihn katholisch. Als dreizehnjähriger Hoforganist trug er wesentlich zum Familieneinkommen bei und erlebte sich als aktiver Teil der Liturgie. Zwischen Aufklärung und Tradition. Die zu seiner Zeit revolutionären Ideen der Aufklärung begeisterten ihn. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, die Ideale der Französischen Revolution, waren auch seine Ideale. Die katholische Kirche des ausgehenden 18. Jahrhunderts teilte diese Ideale kaum. Kirche und aufklärerische Strömungen entwickelten sich zu Gegenspielern. So war Ludwig van Beethoven auf der Suche, fand Gott in der Natur, beschäftigte sich mit indischen Heilslehren, war bei allem Zweifel doch von Grund auf überzeugt, dass es einen liebenden Gott gibt. Der Gott der Liebe war nämlich keine Erfindung des Zweiten Vatikanischen Konzils, auch wenn er in der Theologie des 20. Jahrhunderts nach dem pädagogisch missbrauchten „strafenden
Gott“ des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Für Beethoven stand Gottes Güte im Mittelpunkt und das, obwohl er im Lauf seines Lebens heftig mit seinem Los, der voranschreitenden Gehörlosigkeit, haderte.
Durch das Dunkel zum Licht! Berufen. Seine Wut über den Gehörverlust führte dazu, dass er ernsthaft mit dem Gedanken spielte, seinem Leben ein Ende zu setzen, wie das „Heiligenstädter Testament“ bezeugt. Da er sich jedoch zum Ausnahmemusiker berufen fühlte und es als seine Aufgabe sah, der Welt alles zu geben, was er geben konnte, nahm er vom Suizid wieder Abstand. Beethoven fühlte sich eingebunden in etwas Höheres, was zu einem starken Selbstbewusstsein führte, wie der Musiker, Musikwissenschaftler und Lambacher Musikalienarchivar Peter Deinhammer erklärt. „Beethoven motiviert Menschen durch seine Musik, ihren eigenen Weg zu gehen. ‚Durch das Dunkel zum Licht!‘ zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben und Schaffen.“ Unbekannter Beethoven. Deinhammer selbst hat Beethoven besser kennengelernt als viele andere. Er organisierte von 2007
bis 2016 die Aufführung sämtlicher Kompositionen Ludwig van Beethovens in über 50 Konzerten. „Unter den mehr als 130 Kompositionen gibt es auch viele unbekannte Stücke. Der Markt beschäftigt sich immer mit denselben 20.“ Auf der Suche. Das Faszinierende am Schaffen Beethovens sei, wie ausdauernd und unbeirrbar er seine Ideen über die Jahre hinweg entwickelte. Er suchte immer nach Neuem und arbeitete an einer Idee, indem er sie in verschiedene Stücke aufnahm und ausprobierte, weiterentwickelte, perfektionierte. Wenn er nach langer Zeit des Suchens gefunden hatte, was er wollte, staunte er selbst über das, was ihm gelungen war. „Nach der Klaviersonate Nr. 23, der Appassioanata, schrieb er lange nichts mehr für Klavier, weil ihm ein so großer Wurf gelungen war.“ Mitreißend. Der Musiker und Musikpädagoge Peter Deinhammer entwickelte früh eine persönliche Beziehung zu dem großen Meister. „Unter den Schallplatten meiner Eltern fanden sich ein paar mit Beethovens Musik. Sie faszinierten mich. Das Dramatische an Beethoven versteht auch ein Kind.“ Während der zehnjährigen Aufführungsdauer von Beethovens Gesamtwerk habe er erlebt, dass Menschen, die noch nie klassische Musik gehört hatten, ihren Zugang gerade über Beethoven fanden.
«
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
10. Monat 2016
Leben mit Sehnsucht
Ludwig van Beethoven Getauft am 17. Dezember 1770 in St. Remigius in Bonn, geboren eventuell einen Tag früher, so genau weiß man das nicht. Der Vater war Sänger und Musiklehrer, die Mutter gebar sieben Kinder, von denen nur drei das Säuglingsalter überlebten. Ludwig war der Älteste der drei. Er erhielt keine große Allgemeinbildung, dafür umso besseren Musikunterricht von seinem teils gewalttätigen Vater und von anderen Musikern aus dem Bekanntenkreis. Mit sieben Jahren gab der Klaviervirtuose sein erstes Konzert. Mit dreizehn Jahren erhielt er eine Anstellung als zweiter Hoforganist. Mit 16 verlor er die Mutter, woraufhin sich der Vater dem Alkohol mehr als den Kindern widmete.
Mitmachen! Aus der Dunkelheit ins Licht Das Videoprojekt „Global Ode to Joy“ lädt im Rahmen des Beethovenjahrs zum Mitmachen ein: Beethoven sah seine 9. Sinfonie und ihre berühmte Ode „An die Freude“ als Reise aus der Dunkelheit ins Licht. Die großen Events zum Beethovenjahr konnten nicht wie geplant stattfinden, da die Konzertsäle geschlossen sind. „Trotzdem brauchen wir Musik“, schreibt das Team des Beethovenjahrs „BTHVN2020“, „insbesondere Beethovens Botschaft von Einheit, Zusammenhalt, Freude – mehr denn je.“ Kurzvideos über die Freude sollen auf YouTube hochgeladen und mit dem Kennwort #GlobalOdeToJoy versehen werden. Wer unter diesem Kennwort sucht, findet schon jetzt viele inspirierende Freude-Videos. Videos, die noch bis 1. Dezember hochgeladen und angemeldet werden, haben die Chance, in das Abschlussvideo aufgenommen zu werden. Aber auch danach können Videos zur Aktion hochgeladen und auf Social Media geteilt werden. globalodetojoy.com
„Eine falsche Note zu spielen ist unwichtig, aber ohne Leidenschaft zu spielen ist unverzeihlich“, schrieb Ludwig van Beethoven an einen Freund. HAUS DER MUSIK/SLOUK
Nach Wien. Mit 22 übersiedelte Beethoven nach Wien. Durch sein Talent fand er bald adelige Förder/-innen. Er nahm Kompositionsunterricht beim damaligen Musikstar Joseph Haydn (von dem er sich sein Leben lang abzugrenzen versuchte) und anderen. Mit 24 begann er, Klavierstücke zu schreiben, darunter die berühmte „Mondscheinsonate“. Erst später schrieb er auch Sinfonien und andere Gattungen, wie seine einzige Oper „Fidelio“ und zahlreiche Lieder. Bereits mit 28 merkte er, dass er immer schlechter hörte. Das immer schwächere Gehör trieb ihn teils zur Verzweiflung und jedenfalls in die Vereinsamung. Er zog sich zurück, da es ihm als Musiker peinlich war, eine Hörschwäche zugeben zu müssen. Als er 1827 nach langem Leber- und Lungenleiden in Wien verstarb und begraben wurde, kamen dennoch an die 20.000 Menschen zum Begräbnis, darunter viele renommierte Künstler.
HÖR-TIPPS Ob auf CD, auf YouTube oder im Konzertsaal: Zu Beethovens 250. Geburtstag lohnt es sich, seine Musik zu probieren. Als Begleitung zu Arbeit oder Geselligkeit eignet sich die Musik nicht. Sie wirbt um Aufmerksamkeit, sanft oder dramatisch, spielerisch oder herrisch. Wer dem Werben nachgibt und ihr zuhört, erlebt eine Kraft, die mitreißt. Sechs Lieder von Gellert. Die Lieder sind ein Zeugnis von Beethovens Zugang zu Gott in der Natur. Missa solemnis. Beethoven bezeichnete sie als sein gelungenstes Werk. Er wollte sie zur Bischofsweihe eines Freundes komponieren, arbeitete aber mehr als drei Jahre lang daran, um sie zu vervollkommnen. Neunte Sinfonie. Dem Chor im 4. Satz liegt Schillers Ode „An die Freude“ zugrunde. Die Melodie wurde 1972 zur Europahymne bestimmt (ohne Text, um keine Sprache zu bevorzugen). Es lohnt sich jedoch, die Sinfonie in ihrer Gesamtheit zu genießen und nicht nur den letzten Satz herauszunehmen.
12 Panorama KURZ BERICHTET Männer an den Herd. Die Katholische Männerbewegung ermuntert Väter, einen Teil der Familienarbeit zu übernehmen. „Durch den Lockdown, insbesondere durch die Schließung von Schulen und Kindergärten, nehmen in den meisten Fäl-
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Allparteienantrag soll Hospiz-Finanzierung sicherstellen
Hospiz-Versorgung: Antrag im Parlament Ein von allen Parteien getragener Entschließungsantrag zur Finanzierung der Hospizund Palliativversorgung wird am 1. Dezember im Familienausschuss des Nationalrats behandelt. Ziel ist es, die im Rahmen der Pflegereform vorgesehene Regelfinanzierung für Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder und Erwachsene schnell umzusetzen. Die Hospiz- und Palliativversorgung ermöglicht Menschen mit unheilbaren Krank-
heiten ein Leben in guter Qualität und ein Lebensende in Würde, heißt es im Allparteienantrag. Speziell für betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Familien seien (teil-)stationäre Einrichtungen und mobile Teams von „unschätzbarem Wert“. Auch in der parlamentarischen Enquetekommission „Würde am Ende des Lebens“ 2015 wurde die Regelfinanzierung als Ziel einstimmig beschlossen.
Bischof Werner Freistetter gegen Feindbildpflege und für gerechte Chancen Verantwortung wahrzunehmen empfiehlt die KMB. SLOUK
len die Vielfachbeanspruchungen der Mütter stark zu. Um sie zu entlasten, ist es vonnöten, dass auch die Väter einen angemessenen Anteil der Betreuung der Kinder und der Familienversorgung übernehmen“, so der Vorsitzende der KMBÖ, Ernest Theußl. KJ-Wahl. Bernhard Birklbauer und Tobias Kirschner wurden zu neuen Vorsitzenden der Katholischen Jugend gewählt. Die beiden bilden nun gemeinsam mit Magdalena Bachleitner, die als Vorsitzende für weitere zwei Jahre bestätigt wurde, die neue Dreierspitze der Katholischen Jugend auf Bundesebene. Ethikunterricht. Im Parlament wurde am 20. November beschlossen, ab dem Schuljahr 2021/22 einen Ethikunterricht ins Regelschulsystem aufzunehmen. Das beschlossene Konzept sieht vor, dass jene ab der 9. Schulstufe, die sich vom Religionsunterricht abmelden, einen Ethikunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden besuchen. In AHS und BMHS wird dieser aufsteigend eingeführt. Katholische Verantwortliche und Verbände begrüßen die Entscheidung. Der Religionsunterricht habe einen hohen Anteil an ethischen Themen, sagen Expert/innen.
Dem Terror den Nährboden entziehen Gegen die Spaltung der Gesellschaft in Gute und Böse, Freunde und Feinde, Gläubige und Ungläubige sprach sich Bischof Werner Freistetter aus. Der Vorsitzende der „Kommission Weltreligionen“ ermutigte, dem Terror den Nährboden zu entziehen. Im Blick auf den Islam riet er, sich nicht auf populistische Schlagzeilen, sondern auf fundierte Kenntnisse zu verlassen. Schlagworte wie „Kampf gegen ‚den politischen Islam‘“ wären missverständlich, warnte der Bischof. Sie ließen sich dazu benutzen, „Konflikte eher anzuheizen als zu lösen“. Freistetter hält die Unterscheidung zwischen „Islam“ und „Islamismus“ für notwendig, ebenso wie eine gerechte Verteilung der Lebenschancen.
Advent ist eine Zeit der religiösen Erwartung, die mit vielen Winterbräuchen verbunden ist. SLOUK
Militärbischof Freistetter leitet die Kommission Weltreligionen. MILITÄRORDINARIAT/TILL SCHÖNWÄLDER
Advent: Erinnerung und Erwartung
Vertrauen statt Verschwörungstheorien
Mit dem ersten Adventsonntag am 29. November beginnt nicht nur der Advent, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Der Advent verbindet die Vorbereitung auf Weihnachten mit der Erwartung von Christi Wiederkunft am Ende der Zeit. Diese Erwartung der Rückkehr Jesu bedeutet für den Advent auch einen Bußcharakter. Äußere Zeichen dafür sind die violetten liturgischen Gewänder. Die Länge der Adventzeit hat sich im Lauf der Geschichte gewandelt. Papst Gregor der Große (590-604) legte die Zahl der Adventsonntage auf vier fest.
In der Corona-Pandemie versteigen sich nicht wenige „in abstruse Verschwörungstheorien, fühlen sich ausgeliefert und von irdischen und überirdischen Mächten gegängelt“. Dem hielt der Innsbrucker Bischof Bischof Hermann Glettler am Sonntag beim Christkönig-Hochfest entgegen: „Vertrauen ist gefragt!“ Christus als König zu proklamieren wie dies die Kirche am Ende des Kirchenjahres tue, vermittelt die Gewissheit, „dass wir nicht von einem blinden Schicksal gesteuert werden“, und gebe Orientierung inmitten einer heillos anmutenden Welt.
KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 13
26. November 2020
Die Klimakrise genauso bekämpfen wie die Corona-Pandemie – das fordern neben Aktivisten auch die Jesuiten aus Europa und Afrika von den Regierungschefs weltweit. VINCENZO PINTO/APA
Die Klimakrise geht ungebremst weiter Jesuiten aus Europa und Afrika haben an Regierungschefs weltweit appelliert, den Kampf gegen die Klimakrise mit der gleichen Dringlichkeit zu führen wie den gegen Corona. Anlass für den Brief an die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, den britischen Premierminister Boris Johnson, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Cyril Ramaphosa, den Vorsitzenden der Afrikanischen Union, ist die eigentlich für November und wegen der Pandemie ver-
schobene UN-Klimakonferenz in Glasgow. Dies teilte Klaus Väthröder mit, Leiter der Hilfswerke „jesuiten weltweit“ Deutschland und Österreich. „Auch während der Corona-Pandemie geht der Klimawandel ungebremst weiter“, so der Jesuitenpater. Leidtragende seien vor allem die Bewohner Afrikas. „Sie sind nicht die Verursacher der Klimakrise, bekommen ihre zerstörerischen Auswirkungen aber am deutlichsten zu spüren.“ Dort werde Corona zudem die bereits be-
stehenden Probleme der Verschuldung und Armut verschärfen, „während nichts mehr übrig bleibt, um die fatalen Folgen des Klimawandels zu bekämpfen, die sich aus der Übernutzung und Verschmutzung der natürlichen Ressourcen ergeben“, heißt es in dem Appell. Wichtig sei es, Synergien zwischen Europa und Afrika zu nutzen, so die Forderung der Jesuiten. Den Ländern im Süden müsse geholfen werden, die Ära fossiler Brennstoffe zu überspringen.
Missbrauch konse quenter aufarbeiten
Solidarität in Europa zurückgewinnen
WELTKIRCHE
Mehr Transparenz und Konsequenz bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche fordert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Auch Bischöfe und andere Leitungspersonen müssten Verantwortung übernehmen und zu strukturellen Veränderungen bereit sein, heißt in einem Antrag, der bei der aktuellen ZdKVollversammlung beschlossen wurde. „Wir sind ernüchtert, beschämt und zornig, dass sexualisierte Gewalt in der Kirche immer noch vertuscht wird.“ Dies sei seit langem ein „strukturelles Problem in der katholischen Kirche“.
Die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen in der EU haben sich mit einem Aufruf zu mehr Solidarität in der Coronakrise an die Mitgliedsländer der Union und die EU-Institutionen gewandt. Der Aufbau Europas mit seinen Grundwerten wie Solidarität, Freiheit, Unverletzlichkeit der Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichheit, Schutz und Förderung der Menschenrechte habe dem Kontinent „Frieden und Wohlstand gebracht“, erinnern sie in einer aktuellen Botschaft mit dem Titel „Hoffnung und Solidarität zurückgewinnen“.
Der Vatikan greift bei der Gestaltung der Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz heuer wieder auf traditionelle Stilmittel zurück. Nach teils experimentellen Darstellungen in den vergangenen Jahren werden die Figuren diesmal aus einem Zentrum für Keramikkunst in Teramo geliefert. In diesem Jahr solle laut Vatikan die Weihnachtsszene „noch mehr als sonst ein Zeichen der Hoffnung und Zuversicht für die ganze Welt sein“. Die italienische Film-Legende Sophia Loren (86) glaubt als Katholikin nach eigenen Worten an Gott. „Wenn ich sonst nichts tun kann, dann bete ich – auch für meine Kinder und ihre Kinder“, sagte Loren der in München erscheinenden Illustrierten „Bunte“.
Sophia Loren FALKE, DOROTHEE/APA
Die Boten Gottes in der Welt Der „Verkündigungsengel“ weckt die schlafenden Hirten. Eine, die mithilft, dass Hirten, Schafe und Ziegen ihren Platz in der Domkrippe finden, ist die Dommesnerin Regina Fürlinger. Sie erzählt von ihrer spannenden Arbeit im Mariendom. ELISABETH LEITNER
Seit fünf Jahren ist Regina Fürlinger Dommesnerin im Linzer Mariendom. Von den Glasfenstern bis zu den Heiligenfiguren gibt es jeden Tag „unendlich viel zu entdecken“, erzählt sie. Das macht die Arbeit in diesem Gotteshaus für sie besonders spannend. Ein Schatz, der bald wieder öffentlich gezeigt wird, ist für sie die Domkrippe. Zur Krippe in der Krypta hat sie eine besondere Beziehung aufgebaut. Alljährlich hilft sie beim Auf- und Umstellen der Krippenfiguren mit und trägt die Hirten, Rossbändiger und Könige in ihren Händen. Denn die Krippe verändert sich – passend zu den biblischen Erzählungen. Anfangs ist die Domkrippe leer, erst nach und nach werden die Figuren in die Krippenlandschaft hineingestellt. Hirten, Schafe, Ziegen tummeln sich als Erste auf dem Hirtenfeld. Der Verkündigungsengel weckt dann die schlafenden Hirten mit seiner Freudenbotschaft auf: Der Retter ist da, das Warten hat ein Ende! Erst am Geburtstag wird das Jesuskind in die Krippe gelegt, aber das versteht sich von selbst. Leben eingehaucht. Bei jedem Besuch in der Krypta fällt Fürlinger etwas Neues auf. Besonders heuer: „Aufgrund der Restaurierung leuchten die Farben wieder, viele Details sind nun sichtbar, weil die alte Staubschicht entfernt wurde“, berichtet sie. „Jetzt wird den Figuren
Dommesnerin Regina Fürlinger mit der Wasserträgerin, einer ihrer Lieblingsfiguren in der Linzer Domkrippe. Die Krippe ist noch leer, Hirten und Schafe kommen als Erste. MARIENDOM
wieder Leben eingehaucht.“ Eine, die es ihr angetan hat, ist die Wasserträgerin: „Sie ist eine besondere Figur, denn sie bringt das Leben. Ich finde es schön, dass eine Frau dabei ist, die diesen Dienst tut!“, meint Fürlinger. Auch die Heilige Familie strahlt für sie etwas Friedliches aus: „Die Szene wirkt wie eine Momentaufnahme.“ Wichtig sind ihr auch die Hirten und die authentische Landschaft, die der bayrische Krippenkünstler Sebastian Osterrieder geschaffen hat. Im Jahr 1910 ist er ins Heilige Land gereist. Danach hat er versucht, diese Landschaft in die Domkrippe zu übertragen – und genau das sieht man, erklärt Fürlinger, die selbst schon einige Wochen in Israel verbracht hat. „Es ist dort passiert. Es ist gut, dass man das im Hinterkopf behält und man sich Gott nicht so richten kann, wie es einem gefällt. Gott hat sich diesen Ort in Bethlehem ausgesucht!“, gibt sie zu bedenken. Die Engel sind für sie ein Zeichen, dass Gott mit den Menschen Kontakt halten will. „Es gibt für Gott immer Möglichkeiten, mit den Menschen in Kontakt zu treten – auch heute noch“, davon ist sie überzeugt.
«
Zum Verkündigungsengel Mit dem Krippenbau begann Sebastian Osterrieder im Jahr 1909. Erst im Jahr 1911 erweiterte der Krippenkünstler die Szenerie mit dem Hirtenfeld und der Stadt Bethlehem. Im selben Jahr wurden der Verkündigungsengel sowie weitere Hirten und Schafe geliefert. Der Verkündigungsengel ist 51 cm hoch und schwebt über dem Hirtenfeld. Er verkündet die Freudenbotschaft: „Der Retter ist da!“
KirchenZeitung Diözese Linz
26. November 2020
Serie Krippenfiguren 15
Sei du mein Engel
Sei du mein Engel und verkünde mir die frohe Botschaft Sei du mein Engel und schenke mir Zuversicht Sei du mein Engel und ARS ELECTRONICA FUTURELAB/DIGILITHIC
zeig‘ mir den Weg
Der Verkündigungsengel Über das Geheimnis der Gegenwart Gottes in dieser Welt Das Wort „Engel“ begegnet uns in der Heiligen Schrift zum ersten Mal in der Geschichte Abrahams im Zusammenhang mit einem Kind. Hagar, die ägyptische Sklavin Saras, wird schwanger und – so würden wir heute sagen – von Sara gemobbt; sie läuft davon. Der Engel des HERRN findet sie an einer Wasserquelle in der Wüste. Er sagt, sie wird einen Sohn gebären und soll ihm den Namen Ismael – „Gott hört“ – geben (vgl. Gen 16,1–11). Das Wort „Engel“ kommt vom griechischen Wort „ángelos“ (Bote). Wenn im Alten Orient ein Bote des Königs gesprochen hat, galt das als Wort des Königs selbst. Dies zeigt sich auch in der Geschichte vom brennenden Dornbusch. Mose erscheint der Engel des HERRN in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch. Als Mose näher kommt, spricht der HERR (selbst) ihn an, er beruft ihn, die Israeliten aus Serie „Krippenfiguren“ der Gewalt der Ägypter zu befreien und offenbart seiTeil 2 nen Namen (vgl. Ex 3,1–17). Der „Engel des HERRN“ bzw. der „Engel Gottes“ will die Gegenwart des Geheimnisses Gottes den Menschen erfahrbar machen. Deshalb tritt in den Erzählungen rund um die Geburt Jesu der „Engel des Herrn“ auf und kündigt Josef, Maria und den Hirten die Geburt Jesu an und sagt, welche Bedeutung Jesus hat (vgl. Mt 1,20–21; Lk 1,31– 33.35; Lk 2,8–14). Jesus ist das, worauf der Engel durch sein Auftreten und sein Wort hinweist: die Gegenwart des Geheimnisses Gottes in unserer Welt. Engel offenbaren und schützen zugleich das Geheimnis Gottes. Sie fordern zum Glauben heraus, weil sie verkünden, was „kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat“. (1 Kor 2,9) DOMPFARRER MAXIMILIAN STRASSER
«
TIPP: Die Domkrippe im AEC, Deep Space, siehe Seite 25.
Ich betrachte den Engel, da höre ich, wie er fragt: Auf welche Botschaft wartest du? Was soll ich dir verkünden? – Ich werde still. Ich warte. Gib‘ der Antwort Zeit zu wachsen. Sie wird kommen.
Ihre Spende hilft! Ihre Unterstützung – ob klein oder groß – hilft mit, eine umfassende Restaurierung und Konservierung der Krippe im Dom zu ermöglichen. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Alle Informationen und weitere Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie auf: www.krippeimdom.at
SONNTAG 1. Adventsonntag – Lesejahr B, 29. November 2020
Gebt Acht!
1. Lesung
2. Lesung
Jesaja 63,16b–17.19b; 64,3–7
1.Korintherbrief 1,3–9
Du, Herr, bist unser Vater,„Unser Erlöser von jeher“ ist dein Name. Warum lässt du uns, Herr, von deinen Wegen abirren und machst unser Herz hart, sodass wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbbesitz sind! Hättest du doch den Himmel zerrissen und wärest herabgestiegen, sodass die Berge vor dir erzitterten. Seit Urzeiten hat man nicht vernommen, hat man nicht gehört; kein Auge hat je einen Gott außer dir gesehen, der an dem handelt, der auf ihn harrt. Du kamst dem entgegen, der freudig Gerechtigkeit übt, denen, die auf deinen Wegen an dich denken. Siehe, du warst zornig und wir sündigten; bleiben wir künftig auf ihnen, werden wir gerettet werden. Wie ein Unreiner sind wir alle geworden, unsere ganze Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Wie Laub sind wir alle verwelkt, unsere Schuld trägt uns fort wie der Wind. Niemand ruft deinen Namen an, keiner rafft sich dazu auf, festzuhalten an dir. Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und hast uns zergehen lassen in der Gewalt unserer Schuld. Doch nun, Herr, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! Ich danke meinem Gott jederzeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, dass ihr an allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis. Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, sodass euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus wartet. Er wird euch auch festigen bis ans Ende, sodass ihr schuldlos dasteht am Tag unseres Herrn Jesus Christus. Treu ist Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn.
Evangelium Markus 13,24–37
Jesus sprach zu seinen Jüngern: In jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! X Zum Evangelium ist auch eine Kurzfassung möglich: Markus 13,33–37
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART
Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater!
WORT ZUM SONNTAG
Sich wachhalten
Das Licht der Kerzen ist ein Zeichen des wachen Ausharrens.
D
u Hirte Israels, höre! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!
Wecke deine gewaltige Kraft und komm zu unserer Rettung! Gott der Heerscharen, kehre doch zurück, blicke vom Himmel herab und sieh, sorge für diesen Weinstock! Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat,
HARALD OPPITZ/KNA
Am Beginn der Adventszeit werden wir zur Wachsamkeit aufgefordert, es ist die Zeit, in der wir uns auf das Kommen Jesu Christi vorbereiten. Im heutigen Evangelium erkennt man Jesus in der Person des Reisenden, der uns sein Haus überlässt und der uns seine Rückkehr nicht bekannt gibt. In dieser Zeit des Wartens sollen wir wachsam sein für Menschen, die unsere Hilfe brauchen, die nach Schutz und Wärme suchen, die auf der Suche nach Gott sind. Vor allem aber sollen wir wachsam sein über unser eigenes Leben, wenn es um die Eigenverantwortung geht. Jesus gibt im Gleichnis dem Türhüter, in der Urkirche wurde dieser Ostiarier genannt, der für die Ordnung und für die Vorbereitungen in den Gottesdiensträumen zuständig war, eine besondere Aufgabe. Eigentlich sind wir Türhüter unseres Lebens, und damit sind Aufgaben verbunden, die wir nur selber erfüllen können. Trotzdem können wir mit Gott rechnen, dass er uns nicht alleine lässt. So wie der Psalmist betet: „Herr, stelle eine Wache vor meinen Mund, behüte das Tor meiner Lippen.“ (Ps 141,3) Oft stelle ich mir die Fragen: Was muss ich sagen, um bei der Wahrheit zu bleiben, was kann ich von meinem Inneren nach außen tragen und was lasse ich zu, das ich in mir aufnehme? Welche Dinge beeinflussen mich und was bewirken sie in meinem Leben? Als Christ/innen sind wir alle, im Sinne des Evangeliums, Türhüter unserer Gesellschaft. Denn wir sollen wachsam sein, das Leben schützen, für die Grundrechte der Menschen eintreten und uns dort einbringen, wo Ungerechtigkeit herrscht. Ich denke, es ist kein großes Problem, wenn man beim Wachen einmal kurz einschläft, aber der Zustand der ständigen Schläfrigkeit birgt die Gefahr, dass wir die Herausforderungen unserer Zeit übersehen.
ZUM WEITERDENKEN n Christsein heißt, ein Wachfeuer für andere zu sein: Wer sich zu uns setzt, soll die Wärme und den Schein der Flammen verspüren, Geborgenheit und Orientierung finden.
und den Sohn, den du dir stark gemacht! Deine Hand sei über dem Mann zu deiner Rechten,
BR. GÜNTER MAYER
über dem Menschensohn, den du dir stark gemacht.
ist Salesianer Don Boscos. Er wirk-
Wir werden nicht von dir weichen. Belebe uns und wir rufen deinen Namen an. ANTWORTPSALM (AUS PSALM 80)
te viele Jahre in der Mission in Ghana und ist jetzt der Geschäftsführer der Don Bosco Mission Austria. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at
18 Bewusst leben
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Selbermachen ist ein schon länger anhaltender Trend, Grünkohl und auch andere Kohlarten wie Weißkraut sind leichter verdaulich, wenn man Kümmel zum Gemüse gibt. STEIDI/STOCKADOBE.COM
Schweinskarree im Schinkenmantel auf Kohl ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN) 500 g Grünkohl 2 kleine Zwiebeln 2 Knoblauchzehen 4 EL Öl 80 ml Crème fraîche Oregano, Basilikum, Rosmarin (jeweils in getrockneter Form) Kümmel 1 Prise Zucker 1 EL Balsamicoessig 4 Stk. Schweinskarree (Rückenstücke vom Schwein) 4 Scheiben Parmaschinken 4 Zweige Rosmarin Pfeffer, Salz
∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙
ZUBEREITUNG Zunächst wird der Kohlkopf zugeputzt (in Blätter zerlegt, gewaschen und von den Strünken befreit) und anschließend in nicht zu kleine Stücke geschnitten. Diese werden in kochendem Salzwasser kurz (3 Minuten) blanchiert, mit einer Kelle aus dem Wasser geschöpft und mit kaltem Wasser abgeschreckt (so bleiben die Blätter schön grün). Etwas Kochwasser hebt man noch auf. Die geschälten und gewürfelten Zwiebeln und Knoblauchzehen werden in einem Topf in Öl glasig angebraten, dazu kommen der Kohl und die Gewürze. Mit Crème fraîche und etwas Kochwasser angießen, nochmals kurz kochen, abschmecken und warmstellen. Jedes Steak wird in ein Schinkenblatt eingewickelt und so in einer beschichteten Pfanne in Öl von jeder Seite 3 bis 4 Minuten lang angebraten. Dabei braten auch die Rosmarinzweige mit. Angerichtet werden die Steaks auf dem Kohlgemüse, garniert mit den Rosmarin-Zweigen.
und gerade zu Weihnachten freuen sich Familie und Freundeskreis über ein selbstgemachtes Geschenk unterm Christbaum. Warum sich heuer nicht mal ans Sockenstricken wagen? LISA-MARIA LANGHOFER
Völlig von den Socken Socken sind schnell gemacht und dazu noch praktisch. Die größte Hürde für Anfänger/innen stellt wohl die Ferse dar, aber mit ein bisschen Übung geht auch sie leicht von der Hand. Benötigt werden ein Nadelspiel (= fünf Stricknadeln) und natürlich ein Knäuel Sockenwolle. Gestrickt wird in Runden. Anatomie einer Socke. Grundsätzlich besteht eine Socke aus fünf Teilen: Bündchen, Schaft, Ferse, Fuß und Spitze. Das Bündchen sorgt für einen guten Sitz und wird klassisch im Rippenmuster gestrickt, beispielsweise je zwei rechte und linke Maschen. Es ist meist zwischen 2,5 und 5 Zentimeter lang. Anschließend folgt der Schaft, dessen Länge beliebig variiert und der auch in verschiedenen Mustern gestrickt werden kann. Für Anfänger/innen empfiehlt es sich, entweder das Rippenmuster fortzuführen oder zu „glatt,
rechts“ zu wechseln, also bis zur Ferse nur noch rechte Maschen zu arbeiten. Ferse ganz einfach. Hier gibt es mehrere Varianten: Käppchen-, Bumerang- und Stufenferse. Die meiste Übung erfordert wohl die Käppchenferse, deshalb soll sie hier näher beschrieben werden. Zunächst muss die Fersenwand über die Hälfte der Maschen (bedeutet auf zwei Nadeln) in Reihen gestrickt werden. Die vorderen Maschen, die später auf der Vorderseite des Fußes verlaufen, werden stillgelegt. Ist die Fersenwand fertig, ist das namensgebende Käppchen an der Reihe. Die Maschen der Nadeln, mit denen die Fersenwand gearbeitet wurde, werden gedanklich dreigeteilt, wobei die seitlichen Maschen nach und nach mit den mittleren zusammengestrickt werden. Wie das genau funktioniert und wie anschließend der Zwi-
KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 19
26. November 2020
Düfte als Seelenvitamine in dunklen Wintertagen
Damit der Winterblues verduftet Düfte sind mehr als ein sinnliches Erlebnis, sie verbreiten gute Laune, helfen gegen Erkältung und wirken als Energiekick.
Socken stricken ist einfacher, als viele glauben. Besonders die viel gefürchtete Ferse lässt sich mit ein wenig Übung leicht bewältigen.
ckel gearbeitet wird, lässt man sich am besten von einem Strickprofi zeigen – oder man sieht sich eine der vielen Videoanleitungen an, die es online gibt (empfehlenswerter Youtube-Kanal: „Stricken mit EliZZZa“).
OLGA IONINA/STOCKADOBE
Fuß und Spitze. Nach Vollendung der Ferse den Fuß bis zu jener Länge stricken, die für die gewünschte Größe erforderlich ist (Größentabelle beachten). Für die Sockenspitze ergeben sich wieder mehrere Möglichkeiten. Zu den beliebtesten zählt die Bandspitze mit ihren nach rechts und links geneigten Abnahmen, durch die eine schöne, gleichmäßige Rundung entsteht. Zum Schluss wird der Arbeitsfaden abgeschnitten, durch die verbleibenden Maschen gezogen und auf der Innenseite vernäht. Und schon kann die zweite Socke in Angriff genommen werden. Auf die Nadeln, fertig, los!
Ätherische Öle und Duftlampen sind heute für gute Stimmung und Raumluft allgegenwärtig. Für die psychische Harmonisierung und therapeutische Wirkung darf man nur 100-prozentige, naturreine Öle verwenden, keine synthetisch hergestellten Aroma- oder Duftöle. Stimmungsmacher. Aromen wirken direkt auf das limbische System, wo unsere Gefühle entstehen, stimulieren aber auch Gehirnregionen, die unser Hormon- und Immunsystem kontrollieren. Man kann ätherische Öle unterschiedlich einsetzen: Als Raumbeduftung (Duftlampe, Duftbrunnen, Vernebler) oder als Pflegeprodukte (Massageöle, Körperöle, Badezusatz, Seifen). Therapeutisch – in Form von Inhalation, Badezusatz oder Salben – wirken die Öle entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral oder desinfizierend. Gegen den Winterblues. Mit diesen Aromen verduften düstere Stimmung, Weihnachtsstress und Erkältungsviren: • Beruhigend: Lavendel, Orange, Mandarine, Rose, Melisse, Rosengeranie, Vanille; Tipp: Einige Tropfen Lavendelöl, eventuell gemischt mit Rosengeranie und einem Tropfen Rosenöl in die Duftlampe geben.
«
Bündchen und Schaft im Rippenmuster, Käppchenferse und Bandspitze – Elemente einer klassischen Socke (v.l.n.r.) KIZ/LILA
BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN
• Stimmungsaufhellend: Rosengeranie, Bergamotte, Grapefruit, Orange, Neroli, YlangYlang, Muskatellersalbei • Stimulierend (gegen Müdigkeit, Energielosigkeit): Zitrone, Limette, Grapefruit, Rosmarin, Eukalyptus Basisrezepte. Gerade im Winter hungert die Seele nach Farbund Duftvitaminen. Was gibt es Entspannenderes als ein Bad mit Lavendelduft oder eine liebevolle Massage vom Partner mit sinnlichem Körperöl? • Körper- oder Massageöl: 20–30 Tropfen ätherisches Öl (zum Beispiel verführerisch duftendes Rosenöl) auf 100 ml hochwertiges Pflanzenöl (Jojoba, Mandel) geben. • Aromabad: Ätherische Öle nie direkt ins Badewasser tropfen, sie könnten die Haut reizen. Immer einen Emulgator wie Schlagobers, Salz oder Honig benutzen. Basis für ein Vollbad: 5–8 Tropfen ätherisches Öl mit 3 EL Obers oder Badesalz mischen. Maximal 15 Minuten im 37 Grad warmen Wasser baden. • Waldluft: Wer in der Erkältungszeit Viren zu Leibe rücken will, kann sich mit ätherischem Fichtennadelöl reinigende Waldluft ins Haus holen: Ein paar Tropfen davon in der Duftlampe riechen würzig-frisch, lassen gut durchatmen und beruhigen bei innerer Unruhe. X Noch ein abschließender Tipp: Bei verstopfter Nase einen Tropfen Pfefferminzöl auf ein Taschentuch tropfen und den Duft tief einatmen.
ELISABETH RABEDER LEITERIN CURHAUS MARIENSCHWESTERN, BAD MÜHLLACKEN www.tem-zentrum.at
20 Familie & Unterhaltung
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 25 Jahren unterstützte die „Kirchenzeitung“ eine Kinder-Musicalaufführung
Das Programmheft zum Kinder-Euro-Musical Am 17. November 1995 wurde in der Kirche am Bindermichl ein ganz besonderes Kinder-Musical aufgeführt. Die KirchenZeitung unterstützte dieses Projekt unter anderem mit dem Druck des Programmheftes. 1995 feierte die Kirchenzeitung ihr 50-jähriges Bestehen. Für Österreich war es gleichzeitig das erste Jahr als EU-Mitglied. Grund genug für den Komponisten Franz Moser, den Dichter Hans Dieter Mairinger, den Regisseur Leo Hochgatterer und die Choreografin Gudrun Brandstetter das Projekt „Euro-Musical“ zu starten. „‚Wir bauen Europa’ heißt das erste Lied: Darin kommt die Hoffnung zum Ausdruck, die sich auf unsere Kinder stützt: Daß sie mitbauen an einem friedlichen, gerechten und die Umwelt schonenden Europa; an einem Europa, das solidarisch mit Mensch und Umwelt ist“, so
Die grafische Gestaltung des Buches zum Musical und der Titelseite des Programmheftes stammt von Lois Jesner, der noch heute mit seinen Karikaturen die Leser/innen der KirchenZeitung zum Schmunzeln bringt. KIZ/ARCHIV
KIZ MIT WITZ
RatMal
Die Lehrerin fragt Paul: „Wie viel ist 4 + 3?“ Paul antwortet: „7“ – „Gut, du bekommst 7 Gummibärchen!“ Flüstert Paula zu Paul: „Warum hast du nicht 10 gesagt?“
Loopy: Verbinden Sie die Linienstücke mit kurvigen, waagrechten oder senkrechten Linien so, dass sich eine geschlossene Schleife durch alle Felder ergibt. Lassen Sie dabei die Felder, in denen sich Kreise befinden, aus.
Zwei Deutschlehrerinnen sitzen im Lokal und lesen in der Speisekarte. Da kommt der Kellner und fragt: „Haben Sie schon etwas gefunden?“ Sagt eine: „Ja, fünf Rechtschreibfehler!“
wird die Idee zum Musical im Programmheft vorgestellt. Acht Kinder- und Jugendchöre aus ganz Oberösterreich, ein Schulchor aus Budweis, einige Balletttänzerinnen, ein Sprecher und eine Sprecherin waren die Akteur/innen des Abends. Dazu gab es das Euro-Musical auch als Buch und CD. Der gesamte Erlös der Aufführung, des Buch- und CD-Verkaufs – immerhin 50.000,– Schilling – wurde via Kirchenzeitung an das Projekt MIR, einem Dorf für Kriegswaisen in Split/Kroatien gespendet. „Die Zukunft einer Gemeinschaft hängt wesentlich davon ab, wie das Heute der Kinder ausschaut. Mit dem Kinder-‚ Euro-Musical’ feiern wir diese Überzeugung mit Nachdruck: Die Zukunft Europas sind die Kinder!“ Sätze aus dem Programmheft, die auch nach 25 Jahren noch Gültigkeit haben. BRIGITTA HASCH
«
Kriecht die Schnecke den Baum hinauf. Sagt der Vogel: „Die Früchte sind noch gar nicht reif!“ Darauf die Schnecke: „Bis ich oben bin, schon!“ Max sitzt beim Frühstück und möchte die Marmelade haben. Seine Mutter fragt: „Wie heißt das Zauberwort mit zwei ,t‘?“ Max: „Flott!“ Gute Frage: Warum summen Bienen? – Weil sie den Text nicht können!
E A A E D C B B C
© Philipp Hübner
F F D
Auflösung des letzten Arukone-Rätsels
KirchenZeitung Diözese Linz
Familie & Unterhaltung 21
26. November 2020
Konrads Adventskalender
Schau genau und gewinne ein Buch! Konrad hat einen Adventskalender und darf jeden Tag ein Päckchen öffnen. Doch ein Schild ist nicht nummeriert. Zu welchem Tag gehört es? Viel Spaß beim Lösen des Rätsels! KIKI
DEIKEPRESS
Schreibe die richtige Lösung per E-Mail an kiki@kirchenzeitung.at oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Verrate mir bitte auch dein Alter, dann kann ich nach dem richtigen Buch für dich suchen. Einsendeschluss: 7. Dezember
Adventsbuch zum Malen und Basteln
BALDUIN BAUM
Adventskalender ohne Schokolade? Du wirst sehen, das geht auch und macht zudem viel Spaß! In diesem Adventsbuch wartet für jeden Tag eine neue Seite darauf, gestaltet zu werden: Erst die Motive ausschneiden, dann auf der nächsten Seite einkleben und zum Schluss wird alles angemalt! Bis Weihnachten entsteht so ein tolles
und aufwendiges Geschenk für die Eltern, Großeltern oder für dich selbst. Und zur Stärkung zwischendurch gibt es ein paar Kekse! Mirjam Zels: Mein Adventsbuch. 24-mal schneiden, kleben, malen. Verlag Camino, Altersempfehlung: ab 5 Jahren, € 10,90.
Digitale Adventgeschichten. Etwas Besonderes für Kinder und Familien haben sich Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme ausgedacht. Für jeden Tag im Advent gibt es eine Geschichte, Lieder und weihnachtliche Bräuche. Zwischen dem ersten Schneemann, wärmenden Lichtern und ganz viel
Musik erwarten dich Geschichten zum Anschauen, Nachbacken, Mitsingen und Vorlesen. Jedes Türchen kannst du in drei Varianten öffnen: • als Videoclip • als Datei zum Selberlesen • als MP3 zum Anhören www.mitmachlieder.de
Nuss-Adventkalender. Abwechslung bieten die 24 Geschichten zum Vorlesen im Kinderbuch-Adventkalender „Knack‘ mit mir die Nuss!“. Neben den selbstgeschriebenen Geschichten gibt es Lieder und Rezepte für die Vorweihnachtszeit. Jeden Tag darf dazu eine Nuss geknackt werden, die goldene Nuss wird am Heiligen Abend geöffnet. Anneliese Nussbaumer: Knack‘ mit mir die Nuss!, € 20,–, mit einem Sack Nüsse € 24,–, Bestellung: 06232 7421
KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI
teletipps
29. November bis 5. Dezember 2020 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
Katholische Gottesdienste Zusätzlich zu den unten angeführten Gottesdiensten finden Sie Termine im Internet unter
Morgengedanken von Maria Katharina Moser, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.
katholisch.at/gottesdienste SONNTAG
29. NOVEMBER
7.30 Cultus (Religion). 1. Advent. ORF III 7.35 Nikolaus Harnoncourt dirigiert „Missa solemnis“. Styriarte 2015. ORF III 9.00 Katholischer Gottesdienst aus Lech am Arlberg. ServusTV 9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Klosterkirche der Elisabethinen in Graz. ORF 2 9.50 Zeitlos – Schule des Lebens (Volkskultur). Leibschmiede des Papstes. Johann und Georg Schmidberger aus Molln in Oberösterreich schmieden auch die Waffen und Rüstungen der Schweizer Garde im Vatikan. ServusTV 10.00 Gottesdienst zur Eröffnung „Brot für die Welt“ aus Speyer. Das Erste 12.30 Orientierung (Religion). Brennglas Pandemie: Armut als zunehmende Herausforderung. – Romero-Preis: Mayra Orellana aus Guatemala im Porträt. – Der Tod des Patriarchen Irinej und die Zukunft der serbisch-orthodoxen Kirche. ORF 2 18.25 Österreich-Bild aus Tirol. Der Zauber der Wiltener Sängerknaben – Von La Scala bis Shanghai. ORF 2 19.15 Schätze der Welt (Dokumentation). Tomar, Portugal. Das größte Kloster Portugals. ARDalpha 19.45 Hoagascht (Volkskultur). Der Winter – damals und heute. Krippenspiele, Glöckler, Kramperl, Adventsingen – Keine andere Jahreszeit ist so geprägt vom Brauchtum wie der Winter. ServusTV MONTAG
30. NOVEMBER
20.15 Sabrina (Komödie, USA, 1954). Eine Chauffeurstochter wird in Paris zur Dame ausgebildet und erringt die Liebe eines spröden Millionärs, der ursprünglich nur ihre Verbindung mit seinem leichtlebigen Bruder verhindern wollte. Eine geistreiche Gesellschaftskomödie voller Witz und Charme, leichthändig inszeniert. arte
Do 19.40 Gott schütze uns vor Corona! Gottesdienste und Wallfahrten – für viele orthodoxe Rumänen unverzichtbar. Riskant in Corona-Zeiten, aber viele Gläubige sind überzeugt, dass Gott sie vor dem Virus schütze. Um ein Umdenken zu erreichen, dreht Carla Tanasie in den Intensivstationen und zeigt, welche Auswirkungen eine Ansteckung mit Covid-19 haben kann. arte Foto: MDR
Fr 20.15 Der kalte Himmel. Der sechsjährige Felix war nie wie andere Kinder. Auf seine Weise ist der geistesabwesend wirkende Junge hochintelligent. Doch sein Vater, ein Hopfenbauer, schämt sich für den „missratenen Buben“. Die Mutter sucht einen Psychologen auf. Drama über den couragierten Weg einer tapferen Mutter. 3sat
22.50 Fair Traders (Dokumentarfilm). Ethik und Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept. Abholzen, ausbeuten, verschmutzen und immer weiterwachsen. Doch Wirtschaft muss auch fair gehen. Wie es ist, eine radikale Neuorientierung zu wagen, zeigen drei Persönlichkeiten im Film. Die starken Bilder machen Mut, aktiv an der fairen Gestaltung der Zukunft teilzunehmen und die gesellschaftliche Einstellung zum Konsum zu ändern. 3sat
DONNERSTAG 3. DEZEMBER
DIENSTAG
1. DEZEMBER
21.00 Burgen – Monumente der Macht (Dokumentation). Entlang des polnischen Flusses Nogat erstreckt sich die Ordensfestung Marienburg, die von einem Ritterorden während der baltischen Kreuzzüge errichtet wurde. ZDFinfo 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Der Bischof, das Land und das Böse. „Vor unserem Herrgott gibt es kein unwertes Leben.“ Mit diesen deutlichen Worten nimmt Bischof Michael Memelauer bei seiner Silvesterpredigt 1941 im St. Pöltner Dom gegen die NS-Euthanasie Stellung. Ein filmisches Portrait eines mutigen Kirchenmannes. ORF 2 MITTWOCH
2. DEZEMBER
19.00 Stationen (Religionsmagazin). Vom Wert der Dinge. Was sind uns Dinge wert, wodurch erlangen sie eine Bedeutung, warum glauben wir an sie – auch wenn ihr materieller Wert vielleicht gegen Null geht oder ihre Herkunft ungewiss ist? BR 19.40 Bis zum letzten Krümel (Reportage). Rezepte gegen Brotverschwendung. arte
Foto: ZDF/ARD Degeto/Stephan Rabold
20.15 Kirschblüten – Hanami (Drama, D, 2007). Nach dem Tod seiner Frau reist der Witwer nach Japan. Das hoch emotionale Drama führt vom Thema des Todes und der „Trauerarbeit“ stets wieder zum Leben und den Lebenden hin. RBB FREITAG
4. DEZEMBER
15.10 Expeditionen (Dokumentation). Nikolaus und Krampus – auf den Spuren eines Brauches. Die Dokumentation zeigt beispielhaft, wie die Menschen in Kärnten mit diesem uralten christlichen Brauch umgehen, in dem sich seit jeher die Hoffnungen und Ängste der Gläubigen personalisiert haben. ORF III 22.35 Universum History (Dokumentation). Kriegskinder – Leben in Trümmern. ORF 2 SAMSTAG
5. DEZEMBER
17.10 Unser Österreich (Dokumentation). Advent im Hoamatland. Eine Doku über das oberösterreichische Adventbrauchtum in der „Zeit zwischen den Jahren“. ORF III 17.50 Unser Österreich (Dokumentation). Krippenzeit im Salzkammergut. ORF III 19.00 Schätze der Welt (Dokumentation). Die Wehrkirche von Biertan, Rumänien. ARD-alpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Foto: Rainsborough
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula, Wien. W. Sauseng: Missa per l’organo in Dominicis Adventus. So 10.00, Ö2. Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien Ambiente. Ein akustischer Streifzug zu deutschen und ungarischen Gemeinden in Siebenbürgen. So 10.05, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Strong in Hope.“ Beate Winkler hat über viele Jahre die jetzige Grundrechtsagentur der EU geleitet. Sie spricht über die Kunst der Möglichkeit. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Die menschengerechte Wildnis. Tiergärten in Österreich. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Chorherren, gregorianischer Choral und einzigartige Fresken. Die Wienerwaldklöster und ihre Geschichte. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Wenn die „zweite Welle“ rollt. Über Metaphern in der Wissenschaft. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Claudio Monteverdis „Marienvesper“. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Das umkämpfte Museum. Der Sinn von Geschichtsausstellungen. Die Museumsdebatte zwischen Ljiljana Radonic und M. Christian Ortner. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Rhino, Ebola oder Corona – Wie machen Viren krank? Do 16.40, Ö1. Tao. „Mein Tempel, meine Kirche, mein Gotteshaus.“ Fünf junge Menschen und ihre „religiöse Heimat“. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News
Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Die Päpste und ihre Heiligen.
KirchenZeitung Diözese Linz
Hinweise für den Advent 23
26. November 2020
Online-Angebote
Segnung des Adventkranzes Die Katholische Frauenbewegung OÖ lädt zur gemeinsamen Adventkranzsegnung. Auch das Begegnungszentrum der Citypastoral „URBI@ORBI“ veranstaltet interaktive Adventfeiern. Die Geistliche Assistentin der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich (kfb oö) Veronika Kitzmüller lädt gemeinsam mit den ehrenamtlichen Vorsitzenden Paula Wintereder, Karin Limberger und Susanne Lehner (jede bei sich zu Hause) zu einer Online-Feier mit Adventkranzsegnung ein. kfb-Frauen und Menschen, die gemeinsam mit kfb-Frauen den Advent beginnen möchten, sind am Samstag, 28. November 2020 von 18.30 bis 19.00 eingeladen, zu
Hause vor dem Computer mitzufeiern (Einstiegsmöglichkeit ab 18.00 Uhr). Das Treffen findet in Microsoft Teams statt, in den Browsern Google Chrome oder Microsoft Edge (diese sollten aktualisiert sein) ist eine Teilnahme als Gast ohne Registrierung und Installation möglich. Zur Mitfeier wird ein Computer mit Lautsprechern, evtl. auch Mikrofon und Kamera benötigt. X Anmeldung per E-Mail erforderlich: kfb@dioezese-linz.at. Anmeldeschluss: Freitag, 27. November 2020, 10 Uhr. Zugangslink und eine Beschreibung werden zugeschickt.
Gemeinsam feiern – räumlich getrennt, aber im Geiste (und über das Internet) verbunden. BILDER: RUDOLF ORTNER_PIXELIO.DE / PIXABAY_GERALT
Das Begegnungszentrum der Citypastoral „URBI@ORBI“ in Linz lädt beginnend mit dem Samstag vor dem 1. Adventsonntag zu interaktiven Adventfeiern mit Lie-
dern, Texten und Austausch ein. Wenn möglich, nehmen Sie Adventkranz oder Kerze zum Laptop beziehungsweise Handy mit. Termine: immer samstags, 28.
Segensgebet für den Adventkranz
X Veronika Kitzmüller hat noch drei weitere Gebete für den Advent geschrieben: „Gebet zum Einwässern der Barbarazweige“ (ab 4. Dezember), „Gebet zum Entzünden der Kerzen am Luziafest“ (13. Dezember) und „Gebet zum Aufstellen der Krippenfiguren“. Diese Gebete finden Sie unter www.dioezese-linz.at/ kfb, in der Rubrik „Begleitung durch den Advent“.
TV-Gottesdienste. Die Mitfeier von Gottesdiensten in Radio und TV stiftet Gemeinschaft und Verbundenheit. Radio- und TV-Gottesdienste im Überblick finden Sie neben der TV-Seite (gegenüber) aktuell auch unter: www.katholisch.at/gottesdienste
G
D
D
ich, Gott, bitten wir: Segne diesen Kranz und führe uns mit allen zusammen, die ebenfalls diese Sehnsucht nach Licht in sich spüren. Segne diese grünen Zweige, damit sie uns zu einem Zeichen
HINWEISE
Amen.
Bitte Adventkranz und Weihwasser (in der Pfarre erhältlich) bereithalten: ott, du Quelle unserer Hoffnung. In den Dunkelheiten unseres Lebens, in finsterer Ausweglosigkeit, wenn in der Natur nichts mehr wächst und die Sehnsucht nach Licht immer größer wird, versammeln wir uns im Advent um einen grünen Kranz und entzünden immer mehr Lichter. Damit bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor, das Fest, in dem du, Gott, auf der Erde in einem kleinen Kind zu atmen begannst.
X Einstiegslink: www.urbiorbi.at
Angebote. Coronabedingt beginnt heuer der Advent, die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, anders als sonst. Bis zum Ende des Lockdowns am 6. Dezember hat die katholische Kirche alle öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt. Die Kirchen sind aber weiterhin für das persönliche Gebet geöffnet und ermöglichen stille Besinnung und Adventeinstimmung im Kirchenraum. Die Diözese Linz bietet Angebote und Hilfestellungen im Advent aktuell auf: www.dioezese-linz.at/advent
der Hoffnung werden auf ein sinnvolles und geglücktes Leben. Segne diese Kerzen, damit sie uns zum Zeichen deines Lichtes werden, das uns Orientierung und Sicherheit schenkt.
Segensgebet von Veronika Kitzmüller, Geistliche Assistentin der kfb in OÖ.
November, 5. Dezember, 12. Dezember und 19. Dezember jeweils von 16.00 bis 16.45 Uhr.
u, Gott, begleitest uns in unserem Leben. Atme in uns, wenn wir das Licht am Adventkranz betrachten und deine Botschaft hören. Lass durch unser Leben deine Menschlichkeit Hand und Fuß bekommen.
24 Termine TERMINABSAGEN Aufgrund der aktuellen Covid19-Vorgaben kommt es derzeit auch in der katholischen Kirche zu Absagen bei öffentlichen Veranstaltungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Andreas Haider (41), Pastoralassistent in der Pfarre St. Georgen an der Gusen. PRIVAT
Andreas (30. November) Benannt bin ich nach dem Apostel Andreas, Bruder von Simon Petrus und einer der ersten Jünger Jesu. Während der Christenverfolgung unter Kaiser Nero wurde Andreas an ein X-förmiges Kreuz geschlagen. Dieses Kreuz kennen wir heute als „Andreaskreuz“. Als leidenschaftlichem Bahnfahrer begegnet mir das Symbol meines Namenspatrons vor allem an Bahnübergängen. Die Bedeutung dieses Verkehrszeichens lautet: „Schienenverkehr hat Vorrang“. Bahnfahren spart CO2 und ist somit ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2014 sind Öffi-Benützer/innen außerdem im Schnitt gesünder: Beim Warten sind sie an der frischen Luft, an Bahnhöfen steigen sie Stiegen und von der Haltestelle zum Zielort gehen sie zu Fuß. Geben wir daher den Öffis – ganz im Sinne des Andreaskreuzes – öfter den Vorrang vor dem Auto. Unsere Umwelt und unsere Gesundheit werden es uns danken. Der heilige Andreas gibt uns dazu sicher seinen Segen.
AUSSAATTAGE 30. 11.: 1. 12.: 2. 12.: 3. 12.: 4. 12.:
Wurzel bis 6 ------- ab 17 Blüte Blüte Pflanzzeitbeginn 4 Blüte bis 9, ab 10 bis 18 Blatt--5. 12.: --6. 12.: --- ab 7 bis 9 Blüte, ab 10 Frucht
Aus: Aussaattage 2020, M. Thun.
FREITAG, 4. DEZEMBER Baumgartenberg. Online-InfoNachmittag, alles über die drei Schultypen an den BBS Baumgartenberg, ab 14 Uhr, Nähere Infos und Anmeldung: Tel. 07269 222 40-10, E-Mail: sekretariat@bbsbaumgartenberg.at
BESONDERER TERMIN Adventbrief von Bruder David Steindl-Rast Im diesjährigen Corona-Advent kann der Weihnachtsbrief von Bruder David Steindl-Rast wirklich Hilfe und Orientierung geben. Es geht darin um die Unterscheidung zwischen „Angst“ und „Furcht“. Wie können wir in den Zeiten der Pandemie mit diesen Gefühlen konstruktiv umgehen? Und was kann uns wirklich stärken und helfen? An der Orgel der Ursulinenkirche spielt Peter Paul Kaspar.
ONLINEBUCHAUSSTELLUNG Linz. Die Online-Buchausstellung von Melanie Hofinger für Unterstufen und Volksschulen: https://www.yumpu.com/de/embed/view/kVCjMpogAexTGNDZ Die Online-Buchausstellung von Melanie Hofinger für Kindergärten: https://www.yumpu.com/de/embed/view/KmI2X6CVtPF1l5vs Versandkosten für Obdachlosenprojekt Noch eine Vorweihnachtsaktion gibt es in den Buchhandlungen von Melanie Hofinger. Die Versandkosten in der Höhe von 4 Euro pro Bestellung werden gesammelt und nach Weihnachten an die „Obdachlosenhilfsaktion“ (www.obdachlosenhilfsaktion.at) gespendet, damit sich die Organisation ein eigenes Transportfahrzeug anschaffen kann. Melanie Hofinger möchte mit ihren kreativen Aktionen einmal mehr darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, den regionalen Handel zu unterstützen. Sei es mit einem Einkauf direkt vor Ort in einer der fünf Buchhandlungen in Linz, Mauthausen und Lambach oder mit einer Buchbestellung, mit der man auch noch Gutes tun kann.
KirchenZeitung Diözese Linz
BILDUNG Die Durchführung der Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der Termin stattfindet. Linz, Haus der Frau 0732 66 70 26 Mein Venezuela, Internationales Frauencafé, Mi., 16. 12., 9 bis 11 Uhr, Ref.: Mag. Yelitza Fernandez de Baguhl. Singen im Advent, Do., 17. 12., 14. 16 Uhr, Ltg.: Barbara Kraxberger. Wels, Bildungshaus Puchberg 07242 475 37 Ankommen – es kommt auf uns alle an!, Lesung und Musik, Fr. 18. 12., 19 Uhr, Texte: Mag. Ernst Gansinger, Musik, Blockflötenquartett, Birgit Scalet, Gisela Wagner, Rita Heitzinger, Margit Berger, Anmeldung unter puchberg@dioezese-linz.at oder über die Homepage: www.schlosspuchberg.at/ seminar/10_23678-ankommen-eskommt-auf-uns-alle-an Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
6 Minuten Stream: https://vimeo. com/479619096
KiZ-Angebot
BEYOND RESILIENCE Pflege, Desinfektion und Parfum in einem: Innovative Handkosmetik aus Österreich. BEYOND RESILIENCE – Das luxuriöse Rundumpaket für Ihre Hände! Die innovativen, natürlich pflegenden Handkosmetik-Sprays kommen völlig ohne chemische Zusätze aus und bekämpfen 99,999 % aller Bakterien sowie behüllte Viren (wie Covid-19) in nur 30 Sekunden. Ein holistischer WOW-Effekt: BEYOND RE-
SILIENCE pflegt mit hochwertigen, pflanzlichen Inhaltsstoffen wie reichhaltiger Avocado, Aloe Vera und Granatapfel und bietet damit samtige Feuchtigkeit für beanspruchte Hände. Das österreichische 3-in-1-Produkt verbindet Pflege, Desinfektion und Parfum in einem, wobei es mit dem erfrischenden LemongrassDuft mit jedem Spray aufs Neue überrascht. Zudem glänzt BEYOND RESILIENCE im dermatologischen Test mit Bestnote, ist
BEYOND RESILIENCE
NAMENSTAG
26. November 2020
vegan, als halal zertifiziert, wird tierversuchsfrei hergestellt und überzeugt auch optisch im edlen Glas-Design. Besuchen Sie uns doch in der PlusCity Linz am Palmenplatz. www.b-resilience.com Die KirchenZeitung verlost 10 „BEYOND RESILIENCE“-Flacons. Schreiben Sie bis Fr., 4. 12. (KW: „Beyond Resilience“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at
Termine 25
26. November 2020
KLEINANZEIGEN GRUNDSTÜCK / SUCHE Grundstück im Raum Linz, Linz-Land (Leonding, Wilhering ...), Eferding von PRIVAT gesucht! Zahle angemessenen Preis bis ca. € 350.000,–! Bitte keine Maklerangebote! Tel. 0676 739 26 60 PARTNERSCHAFT Haus mit Garten sucht für Besitzerin (48, NR) Hobbyhandwerker/-gärtner (ab 45, NR) mit großem Herzen. Von Freundschaft bis zum gemeinsamen weiteren Lebensabschnitt ist nichts ausgeschlossen. Bezirk Gmunden/ Vöcklabruck. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 08/2020, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at
Domkrippe virtuell im AEC Im Deep Space des AEC werden Details der Krippe im Linzer Mariendom nicht nur virtuell, sondern auch theologisch und kunsthistorisch betrachtet. Mit fachMARIENDOM LINZ kundigen Informationen von Petra Weiss vom Bundesdenkmalamt, Dompfarrer Maximilian Strasser und Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer vom Ars Electronica Futurelab. Do., 3. Dezember, 17 Uhr, ars.electronica.art/homedelivery/de/
Tassilokelch näher betrachtet Reinhard Stiksel vom Bibelwerk Linz nimmt in einer Online-Präsentation den Tassilokelch im Stift Kremsmünster genauer unter die Lupe. Er gehört zu den bedeutendsten frühmittelalterlichen Kunstschätzen Österreichs mit einer Fülle an biblischen Bezügen.
STIFT KREMSMÜNSTER
KirchenZeitung Diözese Linz
Jeweils So., 6. und 13. Dezember, 11 Uhr, Anmeldung: reinhard.stiksel@dioezese-linz.at
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.
Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co
KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 55,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
FRAUEN LEISTEN IN DER KRISE WICHTIGE BEITRÄGE
Es braucht mehr als nur Beifall! In der Corona-Krise erweisen sich jene Jobs als tragende Säulen der Gesellschaft, in denen überdurchschnittlich oft Frauen tätig sind. Vielfach unterbezahlt und unterbewertet. Prozent der Kinderbetreuung, der persönlichen Pflege und der häuslichen Hilfs- und Reinigungsleistungen werden EU-weit von Frauen getragen. Im Gesundheitsbereich sind drei Viertel der Beschäftigten weiblich.
verdient. Diese Berufe sind besonders geprägt von hohen Arbeitsbelastungen, atypischen Beschäftigungsverhältnissen und geringem Einkommen. Schicht- und Turnusarbeit in Kombination mit langen Arbeitszeiten oder auch die Arbeit zu Randzeiten (nachts oder am Wochenende) sind für viele Beschäftigte sehr belastend. Die systemrelevanten Berufe genießen zwar ein hohes Ansehen in der Bevölkerung, doch sie bieten wenig soziale Sicherheit.
Der Applaus für die Corona-Heldinnen ist längst verhallt. Dabei hätten sich Frauen in den sogenannten systemrelevanten Berufen doch mehr
Mehr Daten und Fakten zur Lage der Frauen – besonders in der Corona-Krise – gibt es im soeben erschienenen „Frauenmonitor
90
2020“ der Arbeiterkammer Oberösterreich. Der Frauenmonitor kann von der Homepage ooe.arbeiterkammer. at heruntergeladen oder in Papierform bestellt werden unter E-Mail frauen@akooe.at.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 29. NOVEMBER 1. Adventsonntag. L1: Jes 63,16b–17.19b; 64,3–7 L2: 1 Kor 1,3–9 Ev: Mk 13,33–37 oder Mk 13,24–37 MONTAG, 30. NOVEMBER Hl. Andreas, Apostel. L: Röm 10,9–18 Ev: Mt 4,18–22 DIENSTAG, 1. DEZEMBER L: Jes 11,1–10 Ev: Lk 10,21–24 MITTWOCH, 2. DEZEMBER Hl. Luzius, Bischof von Chur, Märtyrer. L: Jak 1,12–18 Ev: Joh 10,11–16 L: Jes 25,6–10a Ev: Mt 15,29–37 DONNERSTAG, 3. DEZEMBER Hl. Franz Xaver, Ordenspriester, Glaubensbote in Indien und Ostasien. L: Jes 26,1–6 Ev Mt 7,21.24–27 L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mk 16,15–20 FREITAG, 4. DEZEMBER Hl. Barbara, Märtyrin in Nikomedien. Hl. Johannes von Damaskus, Priester, Kirchenlehrer. L: Röm 8,31b–39 Ev: Mt 10,34–39 L: 2 Tim 1,13–14; 2,1–3 Ev: Mt 25,14–30 L: Jes 29,17–24 Ev: Mt 9,27–31 SAMSTAG, 5. DEZEMBER Hl. Anno, Bischof von Köln, Reichskanzler. L: Eph 4,1–7.11–13 Ev: Mt 23,8–12 L: Jes 30,19–21.23–26 Ev: Mt 9,35–10,1.6–8 SONNTAG, 6. DEZEMBER 2. Adventsonntag. L1: Jes 40,1–5.9–11 L2: 2 Petr 3,8–14 Ev: Mk 1,1–8
26 Literatur
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
Literaturreihe der KirchenZeitung
Von Kriegen, Wallfahrten und Frauen – und einem Plädoyer für Frieden Drei Autor/innen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: Brita Steinwendtner, Alois Brandstetter und Katharina Geiser. Gesicht im blinden Spiegel. Johannes Czermak, Sohn einer deutsch-böhmischtschechischen Familie aus Neustadt an der Mettnau ist 16 Jahre alt, musikalisch hoch begabt und Schüler in einem Gymnasium, als der Krieg zwischen Preußen und Österreich ausbricht. Naiv und kriegsbegeistert zieht er mit zwei Freunden 1866 in die Schlacht von Königgrätz. Durch eine wundersame Rettung überlebt er als Einziger der drei. Schwer verwundet an Leib und Seele – mit einem zerstörten Gesicht. Wie ist ein Weiterleben unter diesen Umständen möglich? Das ist die zentrale Frage, um die Brita Steinwendtner ihren Roman aufbaut. Auf 370 Seiten erzählt sie den weiteren Lebensweg des Johannes in den folgenden fast 50 Jahren, an dessen Ende ein weiterer Krieg steht. Die Kunst, vor allem die Musik, und die Bildung sind der Schlüssel, wie ein Leben selbst unter widrigsten Bedingungen gut werden kann. Geographisch spannt sich der Bogen vom nordöstlichen Böhmen bis ins oberösterreichische Steyertal und nach Venedig. Das Faszinierende an diesem Roman ist, wie es der Autorin gelingt, die gesellschaftlichen Umbrüche in dieser Zeit – den Zerfall der Monarchie, die beginnende Industrialisierung, den Nationalismus, den Aufbruch der Frauenbewegung … – höchst kenntnisreich und klar zu schildern und auf der anderen Seite die handelnden Personen in einer Art und Weise lebendig werden zu lassen, die zeitweilig zu Tränen rührt. Eindrucksvolle Landschaftsschilderungen und poetische Einleitungen der einzelnen Kapitel kommen
noch dazu. – Ein zu Herzen gehendes Plädoyer für den Frieden und die Liebe. Brita Steinwendtner: Gesicht im blinden Spiegel. Salzburg, Otto Müller 2020, 371 Seiten, € 25,–. ISBN 9783701312795
Lebensreise. Eine Wallfahrt auf den Spuren des Heiligen Aloysius von Gonzaga, dem bei der Pflege von Pestkranken 23-jährig verstorbenen italienischen Adeligen aus dem 16. Jahrhundert, steht im Zentrum und gibt den Rahmen für die sehr persönliche Lebensreise, auf die Alois Brandstetter seine Leser/innen in seinem jüngsten Buch mitnimmt. Der jedenfalls in Oberösterreich weltberühmten Schriftsteller wird am 5. Dezember 82 Jahre alt. Er wurde in Pichl bei Wels als jüngstes Kind einer Müllerfamilie geboren und war u. a. an der Universität Klagenfurt Professor für Deutsche Philologie. Daneben hat er über 20 Romane veröffentlicht, mit denen er sich einen Platz unter den Großen der deutsch-sprachigen Literatur gesichert hat. Doch der Namenspatron und die mit ihm verbundenen Pilgerstätten sind nur das Gerüst, entlang dessen der Autor von seiner eigenen persönlichen, geistigen und geistlichen Entwicklung erzählt und dabei bei unzähligen Weggefährten und für ihn bedeutsamen Persönlichkeiten Station macht. Es überwiegen die positiven Beziehungen, doch vereinzelt kommen auch Enttäuschungen zur Sprache. Neben dem unübertroffenen Sprachwitz und dem profunden Wissen, ist das Assoziative, das vom Hundertstenins-Tausendste-Kommen charakteristisch für den Erzähler Alois Brandstetter. Das hat er bereits in seinem ersten Roman „Zu Lasten der Briefträger“ (1973) auf höchst amüsante Weise gezeigt und in weiteren Romanen angewendet. – Das ist auch die Methode in diesem Buch und es macht die Lektüre zu einem lehrreichen Lesegenuss.
Alois Brandstetter: Lebensreise. Salzburg – Wien, Residenz Verl. 2020, 394 Seiten, € 26,–. ISBN 9783701717354
Unter offenem Himmel. Die Schicksale von fünf Frauengenerationen verbindet die Schweizer Autorin Katharina Geiser in dieser beeindruckenden Familiensaga. Die Geschichte beginnt in der Gegenwart. Klara, eine stille, zurückgezogene Frau, Buchhändlerin von Beruf, macht sich auf den Weg in die Herkunftsgegend ihres ehemaligen Geliebten, um zu ergründen, was sie immer noch mit ihm verbindet. Dabei allerdings öffnen sich andere Perspektiven, die mit ihren Vorfahrinnen zu tun haben. Es beginnt mit Elise. Eine starke, lebenspraktische Person, geboren Mitte des 19. Jahrhunderts in einem kleinen Schweizer Dorf, nach dem frühen Tod der Mutter gezwungen, sich um die jüngeren Geschwister zu kümmern, wird sie sehr jung schwanger, vom Kindsvater verlassen und verlässt die Familie, um in Zürich als Prostituierte Geld zu verdienen. Sie heiratet, bekommt zwei weitere Kinder und kehrt schließlich zurück ins Heimatdorf. Gekonnt wechselt die Autorin zwischen den Zeiten und Personen, indem sie in abwechselnden Ka-piteln von Elise und ihrer Ururenkelin Klara erzählt, bis in der Mitte des Buches die Verbindung der beiden durch drei weitere Generationen von Frauen deutlich wird. Sie verortet ihre Figuren jeweils sehr genau in der realen Geschichte der letzten 150 Jahre. Armut, Kindersterblichkeit, Epidemien, Krieg und Migration bis hin zu Umweltskandalen sind genau recherchiert und beschrieben. Und so erfährt man nicht nur über den Alltag in der jeweiligen Zeit, sondern auch über Ereignisse von weitreichender Bedeutung für die Sozial- und Kulturgeschichte Mitteleuropas. Katharina Geiser: Unter offenem Himmel. Salzburg, Jung und Jung 2020, 310 Seiten, € 23,–. ISBN 9873990272398
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
KirchenZeitung Diözese Linz
RSK – Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt lädt ein
„Impfstoff“ gegen die Corona-Angst Wann ist dieser „Impfstoff“ erhältlich? Sofort. Hat er keine gefährlichen Nebenwirkungen? Absolut keine. Was ist denn das für ein „Impfstoff“? Der Rosenkranz. Wie passen sie denn zusammen, die Hilfe gegen die Angst vor Corona und der Rosenkranz? Im Rosenkranz betrachten wir das Leben Jesu und seiner Mutter Maria, um unser Leben nach diesen Vorbildern umzugestalten. So ist das Gebet ein Impfstoff gegen die Angst vor Leiden und Tod. Jedes „Gegrüßet seist Du, Maria“ stärkt die Hoffnung auf das neue Leben in Jesus Christus.
ANZEIGE
Wie wichtig die Betrachtung ist, sagen uns die heiligen Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. sogar in einer Enzyklika: „Der Rosenkranz ohne Betrachtung ist ein Körper ohne Seele.“ Betrachtend beten: Wir lassen das Ave Maria ruhig fließen und richten unser Augenmerk besonders auf das ‚Geheimnis‘, z. B. „Jesus, den du o Jungfrau zu Betlehem geboren hast“. (Hilfen für das gute Rosenkranzgebet bietet der „RSK“ kostenlos an.) Wir werden auch darauf achten, dass sich aus ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Anzeigen 27
26. November 2020
der Betrachtung ein kleiner Vorsatz ergibt. So wirkt das Rosenkranzgebet zur Bekehrung in kleinen Schritten. Nun verstehen wir den Zusammenhang von Rosenkranz und Virus. Selbstverständlich werden wir aber auch in der gegenwärtigen Situation verantwortungsbewusst handeln. „Was wir Russen einmal haben, geben wir nicht her.“ So der sowjetische Außenminister Molotow zu Leopold Figl. 500.000 Beterinnen und Beter in Österreich haben unseren Politikern die moralische Stärke erbeten, trotz 354 ergebnisloser Staatsvertragsverhandlungen nicht aufzugeben, bis eine politische Wende eintrat und Österreich 1955 den Staatsvertrag und damit die Freiheit gewann. So ein geeintes Gebet ist auch heute in der Corona-Pandemie nötig. Eine Möglichkeit dazu bietet der „RSK – Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt“. Schreiben Sie uns, wir senden Ihnen gerne Infos zu. Tragen wir durch unser gemeinsames Gebet, gerade in diesen adventlichen Tagen, zur Überwindung der Pandemie bei, denn: „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“ (P. Petrus Pavlicek)
P. Petrus Pavlicek: „Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht.“ RSK
RSK – Gebetsgemeinschaft für Kirche und Welt Postfach 695, 1011 Wien 01 512 69 36 zent@rsk-ma.at www.rsk-ma.at
28 Kultur
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
V
iele bekannte Advent- und Weihnachtslieder begleiten uns durch den Advent. Einige der schönsten Lieder haben sich am Buch Jesaja inspiriert, und da vor allem an Texten, die ursprünglich an das Gottesvolk Israel im babylonischen Exil gerichtet waren. Am Tiefpunkt seiner Geschichte, mitten in seiner dunkelsten Stunde, erhält das Volk die Zusage, dass etwas Neues, Unerhörtes anbricht, dass das Volk wieder aufleben kann, dass eine neue Zeit des Heils beginnt. In Jesaja 45,8 spricht Gott: „Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der HERR, erschaffe es.“
Tauet, Himmel, Das Adventlied, das diesen Text aufgreift, macht nun aus der Gerechtigkeit, die aus den Wolken regnet, den Gerechten (Gotteslob 790 und 791):
„Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken, regnet ihn herab!“, rief das Volk in bangen Nächten, dem Gott die Verheißung gab, einst den Retter selbst zu sehen und zum Himmel einzugehen … Damit verknüpft das Lied den Gesalbten, den Messias, zu dem Gott in Jesaja 45,1 spricht, mit der Gerechtigkeit, die mit diesem Einzug halten wird. Bei Jesaja ist der Messias der persische König Kyrus, der das Gottesvolk Israel aus dem babylonischen Exil wieder zurück ins Land ziehen lässt. In unserem Weihnachtslied ist damit Christus gemeint. Er ist der verheißene Retter. Und nicht Gott befiehlt dem Himmel und den Wolken, sondern das Volk erbittet diesen Gerechten. Gott hört im Lied auf das Flehen des Volkes. Und die zweite Strophe wechselt daher zum Lukasevangelium
und erzählt in aller Kürze von der Verkündigung des Engels Gabriel an Maria. Damit alle Menschen Gottes Heil ersehen können, schickt Gott einen Engel auf die Erde, der (von Maria) die Antwort erhält: „Sieh, ich bin des Herren Magd / mir gescheh, wie du gesagt“ (vgl. Lk 1,38). Vom Himmel getaut. Ein anderes bekanntes Lied ist ebenfalls von Jesaja 45 inspiriert: „O Heiland, reiß den Himmel auf“ (Gotteslob 231). Da heißt es in der zweiten Strophe:
O Gott, ein Tau vom Himmel gieß, im Tau herab, o Heiland, fließ. Ihr Wolken brecht und regnet aus den König über Jakobs Haus. Auch hier ist es Christus, genauer: der Heiland, der vom Himmel getaut ist. Der Beginn geht jedoch auf Jesaja 63,19 zurück. An der Stelle bittet das Volk Gott mit diesen Worten darum, für es einzutreten, vom Himmel herabzusteigen und angesichts der Feinde seine Macht zu erweisen: „Ach, dass du doch den Himmel zerrissest und
KirchenZeitung Diözese Linz
Kultur 29
26. November 2020
In dunklen Zeiten kündigt sich Heilvolles an. HUBER
Bibelstellen in Adventund Weihnachtsliedern Teil 1 von 5 ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERREICHISCHEN KATHOLISCHEN BIBELWERKS FOTO: PRIVAT
den Gerechten! führest herab …“, übersetzt hier die Lutherbibel. Im Lied geht es um Christus, um den Heiland, der vom Himmel herabkommt: „O Heiland, reiß den Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf.“ Damit verbunden ist, dass der Himmel nicht nur aufgerissen, sondern auch entsperrt wird: „Reiß ab, wo Schloss und Riegel für.“ So wird auch für die Menschen der Himmel zugänglich.
ein Ende gefunden – nun, nach dem Exil, soll aus dem schon toten Holz, aus dem „Baumstumpf“ wieder ein Spross sprießen. Darüber spricht Jesaja 11: „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.“ Dieses Reis wird in der zweiten Strophe des Liedes mit Maria gleichgesetzt, die das „Blümlein“ Jesus gebracht hat:
Neues Heil. Jesaja verdanken wir zudem das Lied „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (Gotteslob 243):
Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt, ist Maria, die Reine, die uns das Blümlein bracht.
Es ist ein Ros‘ entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art ... Hier wird ebenfalls das Alte Testament mit dem Neuen verknüpft. „Ros“ meint so viel wie „Reis“, und das ist die altdeutsche Bezeichnung für „Spross“. Aus der Wurzel Jesse, dem Baumstumpf Isais, wächst etwas Neues. Isai ist der Vater von König David und dem wiederum wurde von Gott verheißen, dass seine Königsherrschaft nicht enden werde. Doch die David-Dynastie hat im Exil
Damit wird das neue Heil auf Christus, „das Blümlein“, bezogen. Dieses Blümlein vertreibt nun (in Strophe 3) die Finsternis. Allen genannten Jesaja-Texten gemeinsam ist: Das Volk befindet sich in einer dunklen Zeit. Ihm wird etwas Neues, Heilvolles angekündigt. Gerechtigkeit und neues Heil werden ihm zuteil. Die Adventlieder sehen dieses Neue, Heilvolle in Christi Geburt.
«
30 Personen & Dank IM GEDENKEN
26. November 2020
KirchenZeitung Diözese Linz
DANK
Am 17. Nov. ist
KonsR Dr. P. Nikolaus Zacherl OSB 87-jährig verstorben. Johann Zacherl wurde am 20. Juni 1934 in Innsbruck geboren und besuchte von 1945 bis 1953 das Stiftsgymnasium Kremsmünster. 1954 trat er in das Stift ein und erhielt den Ordensnamen N ikolaus. Nach dem Theologiestudium in Rom wurde er 1958 zum Priester geweiht. Nach einem Jahr als Pfarrer von Steinerkirchen unterrichtete P. Nikolaus ab 1965 im Stiftsgymnasium Kremsmünster vorwiegend Religion und Englisch. Von 1965 bis 1987 war P. Nikolaus Präfekt im Internat und – nach Jahren in leitenden Tätigkeiten in St. Benedtikt in Salzburg und St. Paul im Lavanttal – kehrte er nach Kremsmünster zurück, wo er als Konviktsdirektor wirkte. Zudem war er von 1998 bis 2010 geistlicher Betreuer der Schüler am Siftsgymnasium. P. Nikolaus initiierte die Jugendvesper in der Stiftskirche, die über Jahrzehnte Hunderte von Jugendlichen anzog. Er war für viele Menschen spiritueller Begleiter und Impulsgeber. Neben all seinen Tätigkeiten war P. Nikolaus regelmäßig als Beichtvater und für Gespräche im Kloster Steinerkirchen an der Traun, bei den Kreuzschwestern in Gmunden und bei den Franziskanerinnen in Vöcklabruck. Außerdem gab er in vielen Gemeinschaften Exerzitienkurse.
n St. Aegidi. Am 4. November sammelten die Katholische Frauenbewegung und die Katholische Männerbewegung von St. Aegidi Kleidung, Spielzeug, Matratzen und Möbel zu Gunsten der ORA-Organisation Andorf. Die Gegenstände konnten von 17 bis 20 Uhr abgegeben werden. Tags darauf wurden die gespendeten Sachen durch einen LKW von ORA abgeholt. ORA nimmt sich der Not der Menschen in ehemals kommunistischen Ländern Europas an und so wurde der Spenden-LKW zu einem Teil mit Spenden aus St. Aegidi beladen.
Beim Beladen des LKW mit den zahlreichen Spenden. PFARRE
n Oberwang. Im Zuge der Neueindeckung der Konradskirche – einer Filialkirche der Pfarre Oberwang – wurde das Turmkreuz feierlich gesteckt (Bild oben) und in der Kugel der Turmspitze eine Zeitkapsel hinterlegt. „Ich bin dankbar, dass viele Menschen ehrenamtlich bei der Entsorgung der alten Schindeln und der Neueindeckung mitgeholfen haben“, erklärt Pfarrer Thomas Lechner. Die Konradskirche ist ein spätmittelalterlicher Bau und für seine Glasfenster von Lydia Roppolt weitum bekannt. PFARRE
GEBURTSTAGE & JUBILÄUM n Am 26. November 2020 feiert Ehrenkanonikus KonsR Mag. Jozef Pawula, Pfarrer in Kirchberg bei Mattighofen, seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Wal Rudzie, Polen, und wurde 1975 zum Priester geweiht. 1992 wurde er zum Pfarrprovisor und später Pfarradministrator in Kirchberg bei Mattighofen und Palting bestellt, seit 2002 ist er Pfarrer dieser Innviertler Gemeinden. Zusätzlich ist Jozef Pawula seit 2006 Pfarradministrator in Auerbach. 2018 wurde er zum Ehrenkanonikus des Stiftskapitels Mattighofen ernannt. n Am 27. November 2020 vollendet KonsR Franz Weißenberger, Pfarrer in Ruhe, wohnhaft in Sierning, sein 90. Lebensjahr. Er wurde 1930 in Wien geboren, war zuerst Krankenpfleger, ma-
turierte dann in Lambach und empfing 1961 die Priesterweihe. Danach war er bis Ende 2019 als Seelsorger in Steinbach an der Steyr tätig; zuerst als Kaplan, als Pfarrprovisor, von 1964 bis 2009 war er dort Pfarrer und half dann weiterhin noch als Kurat in der Pfarre mit. Von 1980 bis 2001 war Weißenberger auch Dechant des Dekanates Molln. n Am 1. Dezember 2020 feiert Mag. Stefan Grandy seinen 65. Geburtstag. Er stammt aus Steyr, studierte in Wien Fachtheologie und Selbständige Religionspädagogik und begann 1982 seine berufliche Tätigkeit im Jugendzentrum STUWE in Linz. Von 1986 bis Ende November 2020 war er Seelsorger in der Pfarre Garsten, zuerst als
Pastoralassistent und ab 1998 als Pfarrassistent. Grandy hatte über mehrere Jahre den Vorsitz der Berufsgemeinschaft der Pfarrassistent/innen inne und übernahm die Praxisbegleitung für Pastoralassistent/innen in Ausbildung. Zuletzt bildete er gemeinsam mit anderen Seelsorgenden des Dekanates Steyr eine Dekanatsleitung im Team und hat das Dekanat in diözesanen Gremien und Entwicklungsprozessen vertreten. Für sein umfassendes Engagement und die Leitung der Generalsanierung der Stiftskirche Garsten erhielt Stefan Grandy mehrere Landesauszeichnungen. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. n Am 3. Dezember 2020 wird Dr.in Monika Würthinger, ehe-
malige Direktorin im Diözesanarchiv Linz, 65 Jahre alt. Sie stammt aus Utzenaich, wo sie auch lebt, studierte Geschichte in Salzburg und wurde 1986 zur Doktorin der Philosophie promoviert. Sie war Lektorin im OÖ. Landesverlag/Veritas-Verlag, bevor sie 1990 als Diözesanarchivarin angestellt wurde. Von 2012 bis 2016 war sie Direktorin des Diözesanarchivs Linz. Monika Würthinger leitet noch ehrenamtlich das diözesane Forschungsprojekt „KZ-Opfer Matthias Spanlang“. n Jubiläum. Am 29. November 2020 begeht KonsR Herbert Leitenmüller, Pfarrer in Ruhe, wohnhaft in St. Georgen im Attergau, das 50-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.
KirchenZeitung Diözese Linz
26. November 2020
Danke
Gleichstellung
Zu den Beiträgen „Wenn die Psyche Alarm schlägt“ und „Diese Gesundheitskrise ist auch eine Wirtschaftskrise“ in Ausgabe Nr. 45:
Zum Bericht „Gleichstellung: Es geht weiter“ in Ausgabe Nr. 46:
Ich danke euch herzlich für die beiden Artikel, endlich wird auch über die Einsamkeit der jungen Menschen berichtet. Als Mutter von drei Kindern, zwei davon im Distance Learning, kann ich berichten, dass die nach Hause verbannten Jugendlichen zwischen Computerunterricht und schlafen an manchen Tagen kaum mehr als zum Essen aus dem Zimmer erscheinen. Das sollte bei der Maßnahmensetzung mitbedacht werden, denn sie sind es ja nicht, die an Corona schwer erkranken und die Krankenhausbetten füllen. Deshalb auch danke an jene, die sich um Angebote für junge Menschen bemühen, danke allen, die in ihrem Umgang mit Jugendlichen ‚Familienverband’ und ,beste Freunde’ weit denken (die Beziehung zu den Eltern ist in diesem Alter ja oft eher problembehaftet), allen, die sich für einen möglichst schnell wieder regulären Unterricht einsetzen und den Jugendlichen, die selbst für jemand bester Freund/ beste Freundin sind.
JOSEF DÄMON, SCHWANENSTADT
Moria Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, sehr geehrte Nationalratsabgeordnete! Auch auf der Insel Lesbos sterben täglich viele Menschen. (...) Ich bin neuerlich erschüttert und kann trotz Corona-Krise nicht schweigen – und mit mir viele meiner Freunde und Bekannten auch. Wir möchten Verantwortung übernehmen und zumindest einigen im Flüchtlingslager unbegleiteten Kindern, Familien und kranken Menschen eine men-
Foto: © Ars Electronica Futurelab/ Digilithic
Foto: © Ars Electronica Futurelab/ Digilithic
DSA GERLINDE FRELLER, NEUMARKT IM MÜHLKREIS
Pilgern nach Rom – das Anliegen über die Gleichstellung von Mann und Frau und gleicher Würde muss ein großes sein, um dies zu schaffen. Pastoralassistentin Margit Schmidinger und ihr Mann haben dies geschafft. Aber ernüchternd, sie haben es nicht geschafft, das Anliegen persönlich vorzubringen. Ich bitte Herrn Bischof Manfred Scheuer, dieses Anliegen vieler in Rom vorzubringen. Oder sind die Mauern im Vatikan gar so undurchdringlich?
Geschenk-Abo bestellen!
Leser/innen am Wort 31 schenwürdige Zukunft ermöglichen. Es gibt noch mehrere leerstehende Flüchtlingsheime und, falls erforderlich, möchten wir für die Unterbringung und den Aufenthalt auch einen finanziellen Beitrag leisten. Wir hoffen, dass wir endlich nach einem positiven Beschluss der dafür verantwortlichen Politiker eine Möglichkeit für diese humane Aktion bekommen. HANS RIEDLER, LINZ
Heilige Elisabeth Zu „Als Caritas-Direktorin eher ‚nicht geeignet‘“ in Ausgabe Nr. 47:
Diese Überschrift mit Augenzwinkern provoziert mich natürlich als Mitarbeiter der Caritas OÖ. Eine Heilige passt wohl nie in die üblichen Schablonen. Trotzdem sehe ich bei der Hl. Elisabeth von Thüringen auch viele Aspekte, neben ihrer Radikalität, die auch heute noch bemerkenswert sind: Sie übersteigt in ihrer Caritas das übliche Maß des Wohlanständigen, der bürgerlichen Mitte: (...) Nicht die Bedenkenträger ihrer Zeit inspirieren uns heute, sondern radikale Menschen wie die Hl. Elisabeth. Elisabeth ist zutiefst fromm, lebt gottverbunden, und lebt das wortwörtlich: Wer in Gott eintaucht, taucht
bei den Armen auf! Und dieser Satz funktioniert bei ihr auch umgekehrt! Sie nützt alle ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen (wie ihren Besitz z. B.). (...) Elisabeth sieht auch das Potenzial der Menschen in Not – sie versorgt sie nicht bloß mit dem Überlebensnotwendigen wie Nahrungsmitteln. Den Arbeitsfähigen stellt sie Hemden, Schuhe und Sicheln zur Verfügung: Wer kann, soll damit wieder selber für sich sorgen. (...) Sie delegiert ihre Caritas nicht an andere: (...) Elisabeth bemisst die Menschen nicht nach ihrem gesellschaftlichen Stand, sie bewertet Menschen nicht nach ihrem Geldwert. (...) Sie denkt gründlich und sieht das Gesamte! Sie verweigert sich jeglichen Genuss, wenn er darauf gegründet ist, dass Menschen dafür ausgebeutet wurden. (...) Und ja, Caritas-Direktorin wäre sie wohl wirklich nicht geworden, genauso wenig wie Jesus Christus ein Kirchenfunktionär. Was aber viel wichtiger ist: Sie ist bis heute inspirierend! MAG. WILFRIED SCHEIDL, LEITER DER REGIONALCARITAS OÖ
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at
Weihnachtsgeschenk Ihr Geschenk für einen lieben Menschen. Bis 17. Dez. 2020 bestellen und Geschenkabo beginnt mit der Weihnachtsausgabe. 52 Wochen: € 57,60 26 Wochen: € 32,– 10 Wochen: € 11,– Abo endet automatisch. www.kirchenzeitung.at/geschenkabo Tel. 0732 76 10-39 69, abo@kirchenzeitung.at
UNTER UNS Herzenswunsch
DENKMAL
Der Adventkranz Es ist wieder Zeit, Adventkränze in die Wohnungen zu holen und die Vorbereitungszeit auf Weihnachten damit zu begehen (siehe dazu auch Seite 23). HEINZ NIEDERLEITNER
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt ...
STOCK ADOBE
ten. In der Erzdiözese Mailand fällt der Adventkranz etwas mehr aus der Reihe: Dort hat er sechs Kerzen, weil im dort offiziell gültigen katholisch-ambrosianischen Ritus der Advent sechs Wochen lang ist. Machen Sie mit! Welcher Adventsonntag wird als Gaudete-Sonntag bezeichnet? X Einsendungen bis 30. November an: KirchenZeitung, K apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X Lösung von Ausgabe 46: Da sind mehrere Antworten möglich, zum Beispiel die Pfarrkirchen Kefermarkt, Hallstatt, St. Wolfgang, Braunau-St. Stephan oder Gampern.
LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Da es heuer praktisch keine Adventmärkte gibt, muss ich meine Verpflegung umstellen: Es werden wohl Burger-Krümel statt Keks-Brösel.
„Von Frauen gestiftet, von Frauen getragen, von Frauen bezeugt, von Frauen errungen und belebt – so ist Kirche. Und nur so wird sie Zukunft haben.“ GEORG BÄTZING, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Den Adventkranz verdanken wir dem evangelischen Theologen und Sozialpädagogen Johann Hinrich Wichern, der ihn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in einem Waisenhaus in Norddeutschland einführte. Den Kindern sollte die Zeit vor Weihnachten verkürzt und gleichzeitig das Zählen beigebracht werden. Wicherns Urform des Kranzes hatte auch noch 24 Kerzen: vier große für die Adventsonntage und 20 für die anderen Tage. Im katholischen Bereich werden die Kerzenfarben zuweilen nach den liturgischen Farben gewählt: drei violette und eine rosa Kerze – für den Gaudete-Sonntag. Lokal gibt es viele verschiedene Gestaltungsmöglichkei-
Schon vor ein paar Jahren haben wir im Familienkreis beschlossen, uns zu Weihnachten nichts mehr zu schenken – außer Zeit füreinander. Das erspart allen den sinnlosen Höllenritt durch die Einkaufszentren auf der Suche nach etwas, das der oder die Beschenkte vielleicht noch nicht besitzt. Was ich dennoch seit Heiligabend 2019 an meine Verwandten verteile, sind selbstgestrickte Socken. Davor war es immer meine Oma, die jedes Familienmitglied Jahr für Jahr damit beglückt hat. Seit sie verstorben ist, führe ich diese Tradition fort. Einerseits hilft mir das, die Trauer über ihren Verlust zu verarbeiten, und andererseits freuen sich Mama, Papa, Bruder, Onkel, Tante und so weiter über warme Füße. Alle zehn Sockenpaare für 2020 sind schon fertig gestrickt, in Säckchen verpackt und bereit, ihre zukünftigen Besitzer/innen zu treffen. Auf meinem eigenen Wunschzettel steht heuer nur eine einzige Sache: Dass ich allen ihr Geschenk persönlich übergeben kann und wir Weihnachten so feiern können, wie es sein soll: Zusammen vor dem Christbaum versammelt, laut und falsch „Stille Nacht“ singend und uns danach gemeinsam die Bäuche beim Fondue vollschlagend.