KiZ-ePaper Nr. 28/2019

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Nr. 28 I 11. Juli 2019 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,30 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 74

 Astronaut Edwin

„Buzz“ Aldrin fotografierte seinen Fußabdruck auf der Mondoberfläche mit einer Hasselblad Kamera. WIKIMEDIA COMMONS/NASA

5 Oberösterreich. Elisabeth Fuchs und ihre Passion für Musik. 7 Pfarren. Kirchdorf sagt: „Grüß Gott!“

WIKIPEDIA/ MOTZKAU

10 Interview. Erwin Kräutler: Weihepriestertum nicht nur für zölibatäre Männer. 14 Bewusst leben. Miteinander lesen in den Ferien. 17 Glaube. Verwandeln.

Spuren der Hoffnung? Vor 50 Jahren betrat der erste Mensch den Mond

Unwirtlich. Kein Platz, an dem man leben möchte – und dennoch ein faszinierender Hoffnungsort für die ganze Menschheit. So empfanden es viele, als am 21. Juli 1969 Neil Armstrong und Edwin Aldrin als erste Menschen ihre Füße auf die Mondoberfläche gesetzt haben. Aldrin hat seinen Fußabdruck fotografisch festgehalten. Und die Erde? Auch auf ihr hinterlassen Menschen Spuren – und es liegt am Menschen, ob sie sich als Spuren der Hoffnung oder Spuren der Zerstörung erweisen werden. Ein neues Gespür ist im Wachsen: Es

braucht ein behutsames Auftreten des Menschen auf dem Erdboden. Die Erde: ein faszinierender Hoffnungsort. Noch immer sind die Voraussetzungen dafür viel besser als auf dem Mond. Lesen Sie ein Interview mit Bruder Guy Consolomagno von der Vatikanischen Sternwarte. Astronomie, meint er, kann beitragen, die Seele des Menschen zu nähren. Sie hilft, Gott kennenzulernen über das, was er geschaffen hat. Seite 8/9


2 Meinung Kommentar Solidarität Mit den dramatischen Folgen der Erderwärmung wird künftig vor allem die junge Gerenation konfrontiert werden. Deshalb versammlen sich jeden Freitag Jugendliche in vielen Städten rund um den Globus und machen darauf aufmerksam, wie schlecht es um die Umweltpolitik bestellt ist. Sie wollen so lange streiken, bis ein wirksamer Klimaschutz

SUSANNE HUBER

susanne.huber@ koopredaktion.at

von den Führenden in Politik und Wirtschaft endlich in die Tat umgesetzt wird. Begonnen hatte mit den Freitags-Demonstrationen gegen den Klimawandel die schwedische Schülerin Greta Thunberg im vergangenen Jahr vor dem Parlament in Stockholm. Und das sehr entschlossen. Gleich einer Kettenreaktion folgten ihrem Beispiel junge Leute weltweit nach und gehen seither für eine bessere Klimapolitik auf die Straße. Die „Fridays for Future“-Bewegung bekommt jetzt solidarische Unterstützung von der Initiative „Religions for Future“. Verschiedene Religionen und Konfessionen haben sich zusammengeschlossen und fordern in einer Unterschriften­ petition einschneidende Klimaschutzmaßnahmen. Es ist ein großartiges Zeichen – die junge Generation, die der älteren den Spiegel vorhält, wird ernst genommen.

11. Juli 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Preis der Freude Ein Kilo für 3,90. In der Steige sind sie billiger. Bei den Marillen ist es so und bei allen anderen käuflichen Waren auch. Der Preis richtet sich nach der Menge. Prächtig blüht der Rosenstrauch. Aber worin unterscheidet sich die Freude, die man beim Anblick eines schön gewachsenen Rosenstrauches empfindet, von der Freude über ein kleines Mauerblümchen? Freude misst sich nicht an Preis-Leistungs-Verhältnissen. Sie ist keine Frage der Menge. Da hat einer einen großen landwirtschaftlichen Betrieb. Die Erntezeit kommt, und Wagen für Wagen wird die Ernte abtransportiert. Eine Freude ist es für diesen Landwirt, wenn die Ernte gut und der Preis nicht im Keller ist. Das macht ihn zufrieden. Da hat ein anderer nur ein kleines Stück Land. Auch er bringt die Ernte ein. Nicht Wagen für Wagen, sondern Steige für Steige. Ist seine Freude eine geringere als die seines gro-

ßen Nachbarn? Wohl kaum. Und obwohl es so einleuchtet, dass die Freude sich nicht am Vielen misst, treibt doch dieses ständige Streben nach mehr die Menschen an – als wäre Zufriedenheit nur in ständiger Steigerung möglich. Die Zukunft liegt in der Kunst, sich auch am Kleinen freuen zu können. Satter als satt kann ein Mensch nicht werden. Froher als froh auch nicht. Je mehr ein Mensch hat, desto mehr verliert er sich auch im Vielen. Und an der Habsucht erstickt die Welt.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: stefan heSSe, hamburger erzbischof

Seenotrettung Frau Rackete folgte einem klaren ethischen Imperativ: Ertrinkende muss man retten, ohne Wenn und Aber. Der Hamburger Erzbischof und Flüchtlingsbeauftragte der deutschen Bischofskonferenz, Stefan Heße, begrüßte die Freilassung der deutschen Kapitänin der „Sea-Watch 3“, Carola Rackete, die trotz Verbots der italienischen Behörden mit dem Flüchtlingsschiff in den Hafen von Lampedusa einfuhr. Christian Charisius/dpa/picturedesk.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Beim Rundgang auf dem Bio-Hof Wild-Obermayr in Niederneukirchen: Elias Byaruhanga (mit weißem T-Sirt) und Charles Ombok (2. von links)

Hilfe zur Selbsthilfe

Oberösterreichs Beitrag für ein gutes Leben in Afrika Kleine Landwirtschaften in afrikanischen Ländern bringen oft zu wenig Ertrag, um ein gutes Leben zu führen. Fachwissen aus Oberösterreich könnte daran etwas ändern. Eine Gruppe aus Ostafrika ist deshalb zur Zeit im Land unterwegs. Elias Byaruhanga befühlt den Apfel, der klein und grün auf dem Ast hängt. Der Manager aus Uganda blickt kurz die Obstbaumreihe entlang und schließt sich dann der Besuchergruppe an. Auf dem Weg in Richtung Spargelfeld erzählt er von der Landwirtschaft in seinem Heimatland. Es wird viel mit den Händen gearbeitet, Maschinen kommen in einem weit geringeren Ausmaß zum Einsatz als in Oberösterreich. Aber das Wetter verändere sich auch in Uganda, sagt Elias Byaruhanga. Im Frühling war es viel zu trocken, dafür regnet es jetzt. „Das ist nicht normal.“ Besuch in Fachschulen und Betrieben. Vier Wochen lang ist Elias Byaruhanga gemeinsam mit 15 weiteren Gästen aus Kenia, Uganda und Ghana in Oberösterreich unterwegs. Sie sind selbst in der Landwirtschaft tätig oder in Organisationen, die der Landbevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Auf Einladung der oberösterreichischen Landesregierung und des gemeinnützigen Vereins Oikocredit besuchen sie landwirtschaftliche Fachschulen und Betriebe wie den Bio-Gemüsehof Wild-Obermayr in Niederneukirchen. Seit 40 Jahren hilft die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit Menschen in rund 70 Ländern aus der Armut. Der Verein arbeitet dafür mit Partnern vor

Ort zusammen, um Mikrokredite an einkommensschwache Menschen zu vergeben und Bildungsmöglichkeiten anzubieten. Einer der Partner von Oikocredit ist das Finanzinstitut Ebo Sacco in Uganda, bei dem Elias Byaruhanga arbeitet. Nach der Reise wird er ein spezielles Projekt entwickeln und umsetzen. Das ist das Ziel der Fortbildungsreise. Kunstdünger und Pestizide. Im überdachten Innenhof des Vierkanters erzählt Gabriele Wild-Obermayr, dass sie 100 verschiedene Obst- und Gemüsesorten anbauen, ohne Kunstdünger und chemische Pestizide. Charles Ombok meldet sich zu Wort. Er möchte wissen, ob die Pflanzen Samen produzieren oder ob jedes Mal wieder neues Saatgut gekauft werden muss. Der junge Mann ist Mitglied der „Auma Obama Foundation – Sauti Kuu“ in Kenia. Diese unterstützt Familien, die Land besitzen, durch nachhaltige Projekte. Charles Ombok brennt darauf, seinen Beitrag dazu zu leisten: Er möchte über landwirtschaftliche Themen schreiben. Nach der zweistündigen Führung in großer Hitze steigt die Gruppe in den Bus. Mit gefüllten Notizblöcken und vielen Fotos auf den Mobiltelefonen. Christine Grüll

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Gabriele WildObermayr und Klaus Wild vom BioGemüsehof in Niederneukirchen. KiZ/CG (2)

In eigener Sache Neuer Chefredakteur ab 2020

Heinz Niederleitner folgt Matthäus Fellinger nach Aufmerksamen Leserinnen und Lesern wird nicht entgangen sein, dass wir in der KirchenZeitung vor etwa zwei Monaten die Suche nach einem Chefredakteur oder einer Chefredakteurin angekündigt haben. Nun ist die Entscheidung gefallen. Die Position wird Dr. Heinz Niederleitner mit 1. Jänner 2020 übernehmen. Unseren Leserinnen und Lesern ist er kein Unbekannter. Seit fünf Jahren leitet er die Redaktion, die uns mit den Kirchenzeitungen von Eisenstadt, Feldkirch und Innsbruck gemeinsam ist. Er war schon früher einige Jahre im Team unserer KirchenZeitung, und auch bei den Oberösterreichischen Nachrichten. Seine pfarrliche Heimat ist in TraunSt. Josef. Ich freue mich auf die neuerliche Zusammenarbeit mit ihm und wünsche ihm alles Gute und Segen von oben für diese Aufgabe. Noch ist Matthäus Fellinger nicht in Pension. Wir dürfen uns auf noch viele KirchenZeitungsausgaben unter seiner Leitung freuen. Willi Vieböck Herausgeber


4 Kirche aktuell Josef Michal legt Vorschlag der „Protest-Priester“ zum Zukunftsweg vor

„Nicht gegen die Diözese“ „Wir nehmen die Einladung unseres Bischofs wahr, Meinungen zum Strukturvorschlag der Diözese einzubringen“, begründet Pfarrer Josef Michal die Gegenvorschläge zum Strukturplan für den Zukunftsweg der Diözese Linz. Die in einem von rund 80 Priestern unterzeichneten Brief an den Bischof formulierten Punkte seien nicht gegen die Diözese gerichtet, betont Michal. Er hofft auf einen „Gesprächsprozess, in dem wir einen Konsens über ein fruchtbares Miteinander von allgemeinem Priestertum und dem WeihePriestertum erarbeiten“ können. Vor allem drei Punkte sind es, die Michal als „Federführender“ des Schreibens berücksichtigt wissen will. Nach dem zur Diskussion gestellten Strukturvorschlag der Diözese soll es künftig in Oberösterreich etwa 40 Pfarren geben, die von einem Dreierteam unter der Letztverantwortung eines Priesters geleitet werden. Aus den jetzigen 487 Pfarren werden selbständige Pfarrgemeinden, die von jeweils einem Seelsorgeteam geleitet werden. Außer dem Pfarrer können Priester, müssen aber nicht in jedem Team an der direkten Leitung beteiligt sein“. Ein Priester

sollte nicht in mehr als zwei, drei Pfarrgemeinden leitend tätig sein müssen. Zusammenarbeit von Pfarren. Die Gruppe um Josef Michal schlägt vor, dass die jetzigen Pfarren als Pfarren erhalten bleiben und dass jede Pfarre von einem Priester als Pfarrer, Moderator oder Provisor geleitet wird, „wobei Leitung beinhaltet, dass er mit einem Team von Laien zusammenarbeiten können muss“. Die Pfarren sollten jedoch in Verbänden von etwa vier, fünf Pfarren eng zusammenarbeiten. Michal arbeitet in Windhaag bei Perg und in Rechberg seit Langem mit Seelsorgeteams. Wichtig ist ihm aber die Leitungsbeteiligung durch den Priester. „Das Weihepriesteramt scheint uns im Strukturvorschlag der Diözese relativ auf die Seite gestellt“, meint er. Mehrere Modelle erproben. Ein weiterer Vorschlag betrifft die Umsetzung der Reformen. Im Brief wird angeregt, nicht nur den Diözesanvorschlag, sondern auch andere Modelle, wie jenes der Kooperation mehrerer Pfarren, in einem mehrjährigen Versuch zunächst zu erproben, ehe endgültige Entscheidungen getroffen werden, meint Michal gegenüber der KirchenZeitung.

Pfarrer Josef Michal hat mit einer Gruppe von etwa zwölf Priestern Einwände und Anliegen zum Zukunftsweg formuliert. KIZ/MF

Zurzeit gebe es, so Michal, noch genügend Priester unter 65 Jahren, sodass für jede dieser Pfarrgruppen etwa zwei Priester zur Verfügung stehen könnten. Zunächst sollte noch auf Priester aus anderen Ländern gesetzt werden, längerfristig müsse aber jede Kirche „so gesund sein, dass aus den eigenen Reihen die nötigen Dienste wachsen können“. Wie im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils die niederen Weihen abgeschafft wurden, könnten auch neue Weihen wieder eingeführt werden. Das Hauptaugenmerk müsse der Evangelisierung gelten. „Wir brauchen Zeit für die Seelsorge, nicht für die Strukturen“, betont Pfarrer Michal. M. F.

Peter C. Mayr

Im Wald der Zukunft

Eine Sache der Ehre Mit einem Empfang im Bischofsgarten haben sich Bischof Manfred Scheuer und Pro Mariendom-Vorsitzender Altlandeshauptmann Josef Pühringer bei den Sponsoren und Medien für die Unterstützung der derzeit laufenden Sanierungsmaßnahmen am Dom bedankt. Die Freude an der Sache sei besonders spürbar, meinte Bischof Scheuer. „Das Engagement der oberösterreichischen Wirtschaft ist großartig“ betonte Pühringer. Banken- und Wirtschaftsvertreter bezeichneten es als Sache der Ehre, mitwirken zu dürfen.

Jetzt so pflanzen, dass die Bäume dem Klima im Jahr 2100 gewachsen sind. Darum geht es bei umsichtiger Forstbewirtschaftung. Borkenkäferbefall und Trockenheit machen den Wäldern enorm zu schaffen. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger lud zusammen mit Bischofsvikar Johann Hintermaier am 1. Juli zu einer Pressefahrt, die unter anderem in den Wald des Linzer Domkapitels in St. Thomas am Blasenstein führte. Die Wälder des Domkapitels sind forstwirtschaftlich besonders interessant, weil dort bereits vor 120 Jahren Douglasien gepflanzt wurden. Sie sind in den Eiszeiten aus Europan verschwunden und werden seit rund 130 Jahren wieder

Bischofsvikar Johann Hintermaier und Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger im Domkapitelwald Land OÖ/Kraml

aus Nordamerika „rückgeführt“. Ihre Holzqualität übertrifft die

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der Fichte. Douglasien sind der Trockenheit und dem Borkenkäfer besser gewachsen. Die Klimaentwicklung setzt der heimischen Fichte enorm zu. Darum gilt es für sie Ersatz zu finden, der den zunehmenden Wetterextremen gewachsen sein sollte. Dabei setzt man auf Baummischungen. Derzeit macht die Fichte noch 53 Prozent des Baumbestandes in Oberösterreich aus. Mindestens vier Baumarten sollten im Wald der Zukunft vertreten sein. So wurden vom Landesforstdienst für einzelne Regionen Beratungsbroschüren entwickelt. Der Tanne, einzelnen Eichenarten, der Buche und der Douglasie kommt dabei besondere Bedeutung zu. Auch Lärche, Ahorn, und Kiefer werden eine wichtigere Rolle spielen.

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Oberösterreich 5

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Elisabeth Fuchs bei Klassik am Dom

Passion für Musik Als Dirigentin der Philharmonie Salzburg steht Elisabeth Fuchs am 13. Juli bei Klassik am Dom mit Rolando Villazon auf der Bühne. Sie kennt den Domplatz noch aus ihrer Schulzeit im Linzer Musikgymnasium. Elisabeth Leitner

Es ist frühmorgens, die Schüler/innen des Gymnasiums in der Stifterstraße huschen oder schlurfen am Mariendom vorbei in die Schule. Unter ihnen: Elisabeth Fuchs. Sie kann sich noch gut an den Schulweg erinnern, der sie durch das damals eher düstere Domviertel zum Linzer Musikggymnasium geführt hat. Dass heute am Domplatz eine Bühne steht und bis zu 3.000 Menschen zu den Klassik-am-Dom-Konzerten kommen, war damals unvorstellbar und begeistert die heute 43-jährige Dirigentin. „Toll, was Simon Ertl als Veranstalter hier geschafft hat“, sagt sie. Fuchs sitzt am 13. Juli nicht im Publikum, sie wird als Dirigentin der Philharmonie Salzburg auf der Bühne stehen und Weltstar Rolando Villazon sowie Pumeza Matshikiza musikalisch durch den Abend führen. In Salzburg wird schon geprobt. Magischer Moment. Begeisterung für die Musik ist das, was Fuchs antreibt. Sie studierte zunächst Oboe am Bruckner Konservatorium. Um als Instrumentalistin erfolgreich zu sein, hielt sie sich damals für nicht gut genug. Einen magischen Moment erlebte sie als 16-jährige Schülerin, als sie mit ihrer

Salesianer-Orden verlässt Linz Eine Ära ist zu Ferienbeginn in Linz zu Ende gegangen. Nach 92 Jahren Präsenz im Franckviertel verlassen die Salesianer Don Boscos nun endgültig die Landeshauptstadt. Der letzte in Linz wirkende Salesianer, Pater Siegfried Mitteregger, wurde aus der Pfarre Linz-Don Bosco

Die Freude am Musizieren ist ansteckend: Dirigentin Elisabeth Fuchs.

Schule nach London reiste, um dort die Matthäus-Passion mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Franz Welser-Möst zu singen: „Von solchen Aufführungen zehrt man ein Leben lang! Wir haben nach der letzten Note geweint. Wenn man so jung eine Matthäus-Passion singt, versteht man gar nicht, was man da eigentlich singt. Und trotzdem war es wie ein Blitz! Da sitzen 3.000 Leute im Publikum und mit den 300 Mitwirkenden auf der Bühne geschieht diese Begegnung. Es hat mich fasziniert, was Musik bewirken kann. Das war ein magischer Moment“, erinnert sich die Dirigentin. Dass sie selbst einmal vorne stehen und ein Orchester leiten würde, hätte sie sich damals nicht zugetraut. Die Aufführung bewirkte auch, dass sie sich ernsthaft mit Gott und der Bibel auseinandersetzte. Angekommen. Nach der Matura studierte sie zunächst Mathematik und Musik – und nur im Nebenfach Dirigieren. Als sie das ers-

feierlich verabschiedet. Mitteregger war zuletzt Kooperator in der Gemeinde. Nun übersiedelt er nach Tirol. Gerade das Franckviertel hat der Orden, dem auch Altbischof Ludwig Schwarz angehört, mit seinem sozialen Profil über die letzen Jahrzehnte mitgeprägt. Die sozial Schwächsten fanden immer ein offenes Ohr und Hilfe bei ihren Problemen. Dem Pfarrhaus ange-

ERika Mayer

te Mal den Taktstock hob, hatte sie das Gefühl, angekommen zu sein. Mit 22 Jahren begann sie im Hauptfach Dirigieren zu studieren und gründete auf Anraten von Balduin Sulzer ein Orchester. „Dieses Gefühl, dass ich etwas kann und meinen Platz gefunden habe, macht frei. Man wird frei für Ideen. Und es kommen unglaublich viele Ideen. Ich habe das Talent, sie auch umsetzen zu können, weil ich organisieren kann“, erzählt Fuchs. Das hat sie schon im elterlichen Gasthaus in Wartberg an der Krems gelernt – eine Erfahrung, für die sie sehr dankbar ist. Denn Dirigieren heißt nicht nur, viel Fachkompetenz mitzubringen und Partituren zu erfassen, es bedeutet auch Menschen zu führen und sozial kompetent zu sein. „All das finde ich extrem spannend“, sagt Elisabeth Fuchs. Ihre Passion für Musik wird sie am 13. Juli am Domplatz ausleben, Konzertbeginn ist um 20 Uhr.

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XX Karten im Domcenter Linz, Tel. 0732 94 61 00, KiZ-Abonnent/innen erhalten 10 % Ermäßigung.

schlossen sind ein Jugendheim und ein großes Freizeitgelände. Prominentester ehemaliger Mitarbeiter der Pfarre ist der frühere Linzer Bürgermeister Franz Dobusch, der hier in jungen Jahren als Pfarrsekretär arbeitete. Spätestens seit dem Tod von Pfarrer Pater Karl Bleibtreu im Jahr 2016 kündigte sich der Exodus der Salesianer aus dem Franckviertel an. Da der Orden

2017 auch die Pfarre Linz-St.Severin verlassen hat, handelt es sich um einen kompletten Rückzug der Salesianer aus Linz. Die Leitung der Pfarre Don Bosco hat seit 2016 Pfarrprovisor Christian Zoidl inne. Der 72-jährige Zoidl, Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl, ist zudem Pfarrer von Linz-Heilige Familie, Pfarrmoderator von Linz-St. Severin und Dechant von Linz-Mitte.


6 Pfarren

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Damit der „Strukturprozess der Diözese Linz“ Fahrt aufnimmt

So viel Anfang war noch nie Die Kirche Oberösterreichs lebt vom gemeinsamen Einsatz haupt- und ehrenamtlicher Christinnen und Christen. Und in Zukunft noch viel mehr. Ein Seminar will helfen, die Formen des Engagements in der künftigen neuen Pfarrstruktur zu entwickeln. Josef Wallner

„Wir müssen die Kirche in Zukunft gemeinsam denken und nicht anhand der Gegensätze Geweihte – Nichtgeweihte, ­Professionelle – Nichtprofessionelle oder Hauptamtliche – Ehrenamtliche“, sagen Monika Heilmann und Daniel Blumenschein. Die Leiterin der Abteilung für „Pfarrgemeinde und Spiritualität“ im Pastoralamt und der Bildungsreferent am Institut für pastorale Fortbildung (IPF) betonen: „Alle Getauften und Gefirmten dürfen Kirche entwickeln.“ Anlass ihrer Überlegungen ist der aktuelle Zukunftspro-

Engagiert Kirche entwickeln Schloss Puchberg. Seminar „So viel Anfang war noch nie ...“ mit Dr. Dorothea Steinebach (Paderborn) von 6. Sept. (15 Uhr) bis 7. Sept. 2019 (13.30 Uhr). Verpflegung und Nächtigung für Ehrenamtliche trägt die Diözese Linz. (Drei weitere Veranstaltungen zur Thematik im kommenden Jahr.) Anmeldung bis 30. August: ipf@dioezese-linz.at

zess der Diözese Linz, der tief in die gewohnten Pfarrstrukturen eingreifen wird: Aus den bisherigen 487 Pfarren werden Pfarrgemeinden, aus denen wiederum rund 40 Pfarren etwa in der Größe eines bisherigen Dekanates neu gebildet werden. Das verlangt von allen Gläubigen ein Umdenken und die Bereitschaft sich umzustellen, besonders aber von den in den Pfarren haupt- oder ehrenamtlich Engagierten. Dieser Prozess braucht Begleitung, Reflexion und Ermutigung. Dazu soll das Seminar „So viel Anfang war noch nie – engagiert Kirche entwickeln“ beitragen. Ermöglichen. „Das Ehrenamt ist in diesen Veränderungen ein absolutes Zukunftsthema“, weist Heilmann auf die aktuelle Entwicklung hin, aber diese wird nicht mehr getrennt von den Hauptamtlichen in der Kirche gesehen werden dürfen: „Es wird künftig mehr oder fast nur mehr gemischte Teams geben. Ehrenamtliche sind keine Lückenbüßer, sondern auch ihnen wird die Fähigkeit zur verantwortlichen Leitung zugesprochen.“ Blumenschein skizziert den Weg, indem er zwei Schlüsselbegriffe der Theologin Dorothea Steinebach aufgreift, die beim Seminar referieren wird: von der Erlaubnispastoral zur Ermöglichungspastoral. Ehrenamtliche müssen bei den Hauptamtlichen nicht um Erlaubnis fragen, ob sie dieses oder jenes tun dürfen, sondern es muss ihnen möglich sein, ihre beruflichen Qualifikationen, zum Beispiel aus dem Management, in die Pfarrgemeinden einzubringen. Die

Grünau/Pettenbach. Im Rahmen einer Wallfahrt der Katho­ lischen Männerbewegung des Dekanats Pettenbach in G ­ rünau wurde am 23. Juni Dekanatsmännerseelsorger P. Ernest Bamminger verabschiedet. 30 Jahre lang hat er die pfarrlichen KMBGruppen im Dekanat begleitet. Bei der Wallfahrt bekundeten Männer, wofür sie sich besonders einsetzen wollen – etwa für einen achtsamen Umgang mit den Gütern der Erde. ­Gastprediger war ­KirchenZeitungs-Chefredakteur Matthäus Fellinger.

kj oö

30 Jahre für die Männer

Monika Heilmann und Daniel Blumenschein laden alle, die ihre Talente in die Entwicklung der Kirche einbringen möchten, zu dem Seminarwochenende ein. kiz/jw

Schwerpunkte der Pfarrgemeinden werden künftig sehr unterschiedlich sein – je nachdem, was Ehrenamtliche beisteuern. Sie sollen ebenso wie Hauptamtliche einbringen, „wofür ihr Herz brennt“. Im kirchlichen Auftrag. Heilmann stellt aber klar: „Unsere künftigen Strukturen gehen nicht in Richtung Freikirche, bei aller notwendigen Offenheit sind alle, die mitarbeiten, mit einem klaren kirchlichen Auftrag gesendet.“ Dieser Auftrag orientiert sich wie bisher an den vier Grundfunktionen von Pfarre: Liturgie, Verkündigung, Diakonie und Gemeinschaft. Die Sorge, vor allem von kleinen Pfarrgemeinden, dass sie ohne theologische Begleitung bleiben, teilt Heilmann nicht: „Das angestellte theologische Personal, das es ja weiterhin gibt, muss bestmöglich qualifiziert werden und bestmöglich und gerecht allen Pfarrgemeinden zugute kommen.“ Das Seminar soll Rahmenbedingungen für ein fruchtbares Miteinander fördern.

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n Aktionstage in Schärding. In der letzten Schulwoche kamen über 200 Schüler/innen aus dem Gymnasium Schärding und der Produktionsschule Schärding zum Aktionstag in den Schlosspark. Sie verbrachten dort einen aufregenden Vormittag mit zahlreichen Workshops, die verschiedene Jugend-Einrichtungen und Vereine für sie anboten. Von Kistenklettern (Bild) über Street Dance bis hin zum Erste-HilfeWorkshop war alles dabei. Organisiert wurde der Aktionstag von der Katholischen Jugend.


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Pfarren & Regionen 7

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Pfarrlicher Willkommensdienst begrüßt sämtliche Messbesucher/innen

„Die Leute sollen sich in der Pfarre wohlfühlen können“ In der Pfarre Kirchdorf an der Krems werden alle Gottesdienstbesucher/innen persönlich willkommen geheißen. Ein eigenes Willkommensteam kümmert sich um diesen Dienst an der Gemeinschaft. Als sich der Pfarrgemeinderat in Kirchdorf vor zwei Jahren konstituierte, nutzte die Pfarre die Gelegenheit, um über Grundsätzliches zu diskutieren. „Wir haben uns in der ersten Pfarrgemeinderatsklausur gefragt, wie wir einladende Kirche sein können, damit sich die Leute wohlfühlen können“, erzählt Jakob Haijes, ehrenamtlicher Pfarrmitarbeiter. Als Resultat der Überlegungen startete vor etwa einem Jahr der Willkommensdienst in Kirchdorf an der Krems. Nützliche Informationen. Im Eingangsbereich der Kirche werden die Mitfeiernden an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von einem zweiköpfigen Empfangskomitee persönlich begrüßt: mit Handschlag, kurzem Zunicken oder kurzem Gespräch. Zusätzlich wird auf Besonderheiten des Tages hingewiesen, etwa ob es ein Pfarrcafé oder Kinderangebot gibt. Für jene, die neu in der Pfarrgemeinde sind, gibt es hier die Möglichkeit, Informationen zu erhalten und Menschen der Pfarre kennenzulernen. Insgesamt 30 Männer und Frauen teilen sich den Willkommensdienst auf. Die Leitung des Dienstes haben Jakob Haijes und Pastoralassistentin Bernadette Hackl inne.

Zeit, um ein paar freundliche Worte zu wechseln. Pastoralassistentin Bernadette Hackl begrüßt einen Kirchgänger. jack Haijes

Die Erfahrung zeigt, dass der Willkommensdienst sehr gut angenommen wird. „Die Leute freuen sich, dass sie wahrgenommen werden, sie werden mit der Zeit immer offener. Die Gemeinschaftsstimmung ist in der Pfarre ein Stück wärmer geworden“, sagt Jakob Haijes. Es komme auch immer wieder zu berührenden Gesprächen, in denen Messbesucher/innen ihre Sorgen zur Sprache bringen. Wichtig ist Jakob Haijes, dass beim Willkommensdienst immer genug Zeit für Zwischenmenschliches bleibt, wie er betont: „Es soll auf keinen Fall eine Massenabfertigung sein.“ Paul Stütz

pfarre/ Markowetz

n Nöstlbach. Das Team der Kinderkirche Nöstlbach lud zum Abschluss des heurigen Schuljahres erstmals zur Kinderfahrzeugsegnung bei der Barackenkirche in Nöstlbach ein. An die 40 Kinder waren mit ihren Gefährten gekommen, um den Gottesdienst mit Pfarr­ assistent Franz Landerl zu feiern. Am Ende der Segnung erhielt jedes Kind eine Plakette mit dem Spruch: Fahr nicht schneller, als dein Schutzengel fliegen kann.

Stenogramm Festivalseelsorge. Ein offenes Ohr für die leisen Zwischentöne abseits der Musikbühnen hatten jene Festivalseelsorger/ innen, die beim „Woodstock der Blasmusik“ von 27. bis 30. Juni 2019 im Innviertel im Einsatz waren. Mit einem eigenen Tipi auf dem Festivalgelände, ihren markanten T-Shirts mit dem Aufdruck „Ein Herz für deine Seele“ und ihren Warnwesten mit der Aufschrift „Festivalseelsorge“ waren sie nicht zu übersehen: die Mitglieder des Seelsorge-Teams. Insgesamt zwölf Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Katholischen Kirche in Oberösterreich, wie Jugendbeauftragte, Mitarbeiter/innen der Katholischen Jugend und der Betriebs- bzw. Hochschulseelsorge, standen rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung.

Seelsorge am Woodstock der Blasmusik gratzer

Oberneukirchen. Im Oberneukirchener Ortsteil Höf (Bezirk Urfahr Umgebung) findet am Samstag, 13. und Sonntag, 14. Juli ein 2-Tagesdorffest statt. Während am Samstag ab 9 Uhr ein Kegelturnier am Programm steht, startet das Fest am Sonntag mit einem Gottesdienst um 9.45 Uhr mit Pater Wolfgang Haudum und den „Singenden Bauersleut“. Anschließend gibt es einen Frühschoppen mit den „Urigen Mühl4tlern“ und Kinderprogramm mit Schminken, Wuzzel- und Tischtennistisch. Dabei dürfen kulinarische Köstlichkeiten wie Bauernkrapfen und Grillerei natürlich auch nicht fehlen.


11. Juli 2019

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„Die Mondlandung Ausdruck des Mens DAS INTERVIEW FÜHRTE HEINZ NIEDERLEITNER

Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, betraten mit Neil Armstrong und Edwin Eugene „Buzz“ Aldrin die ersten Menschen den Mond. Worin die religiösen Aspekte dieses Ereignisses zu suchen sind, wie sie unser Denken verändert haben und warum man Gott im Weltall zwar nicht sehen, aber trotzdem etwas über ihn erfahren kann, erklärt Bruder Guy Consolmagno im Interview. Der US-amerikanische Jesuit ist seit 2015 Direktor der Vatikanischen Sternwarte.

Als die Landefähre „Eagle“ 1969 die Mondoberfläche erreicht hatte, bat Astronaut Buzz Aldrin über Funk um einen Augenblick der Stille: Man möge die Ereignisse überdenken und dafür danken, sagte er. Wofür können wir 50 Jahre später noch dankbar sein? Bruder Guy Consolmagno: Heute wie damals

ist die Mondlandung ein wichtiges Symbol dafür, was die Menschheit erreichen kann, wenn sie ihre kleinlichen Egos beiseite lässt und zusammenarbeitet. Die wirklichen Errungenschaften der Apollo-Missionen waren weniger technischer oder wissenschaftlicher Natur. Es mussten keine neuen wissenschaftlichen Grundlagen entdeckt werden, um eine größere Rakete zu bauen. Es waren vielmehr „politische“ Errungenschaften im besten Sinn des Wortes. Eine halbe Million Techniker und Zuarbeiter haben ein Ziel verfolgt, bei dem es zunächst nicht um direkten Zugewinn an Geld oder Macht ging. Vielmehr wurden jene Träume angesprochen, die uns von den anderen Lebewesen dieser Erde unterscheiden: unser Streben nach Entdeckungen, Kenntniserwerb, Abenteuer und die Weitergabe von Wissen. In der erwähnten Stille nahm Aldrin, ein gläubiger Presbyterianer, am Mond die Kommunion in Form von Brot und Wein zu sich. Ein gutes halbes Jahr zuvor hatte die Crew von Apollo 8 zu Weihnachten den Beginn der biblischen Schöpfungsgeschichte per Funk vorgelesen. Hatte das Mondprogramm einen religiösen Aspekt?

Bruder Dr. Guy Consolmagno studierte am renommierten Massachusetts Institute of Technology und an der University of Arizona. 1989 trat er bei den Jesuiten ein und begann 1993 für die Vatikanische Sternwarte zu arbeiten. EYEVINE / PICTUREDESK.COM, ANNETTE SCHREYER / LAIF / PICTUREDESK.COM

Consolmagno: Dass wir zum Mond gereist

sind, hatte sicher eine religiöse Seite, auch wenn das nichts mit einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu tun hat. Warum tun wir Menschen mehr, als uns selbst warm und satt zu halten? Weil wir einen Hunger nach etwas haben, das nichts mit dem Bauch zu tun hat. Der Mensch lebt nicht von Brot allein, heißt es in der Bibel. Dieser Hunger ist real und wichtig. Er treibt uns zu den wundervollsten (aber auch schrecklichsten) Dingen an, die wir in unserem Leben tun. Aus diesem Antrieb heraus entstehen großartige Musikstücke und Kunstwerke. Die Mondlandung muss genauso als Triumph der Kunst wie als Leistung der Technik gesehen werden. Sie ist ein allgemein verständlicher Ausdruck dessen, was es heißt, Mensch zu sein. Der Astronaut Bill Anders (Apollo 8) schoss das berühmte Bild von der aufgehenden Erde. Jahre später sinnierte er darüber: „Wir machten uns auf, um den Mond zu erforschen, doch was wir entdeckten, war die Erde.“ Inwieweit hat das Mondprogramm unser Denken verändert? Consolmagno: Es heißt ja, ein Bild sagt mehr

als tausend Worte. Das angesprochene Foto sagt sicher mehr als jeder Vortrag darüber, wie klein, kostbar und schön unser Planet verglichen mit dem Rest des Weltalls ist. Ich habe die Zeit seit damals miterlebt und kann bezeugen, dass dieses Bild die öffentliche Meinung zur Bewahrung dieser Erde völlig verändert hat. Dazu gehören auch Umweltschutzgesetze und die Entstehung von Umweltschutzministerien weltweit. Die Sowjetunion hat ihr Raumfahrtprogramm zur atheistischen Propaganda gebraucht, nach dem Motto: Wir haben im Weltall keinen Gott gesehen. Wie sollte ein Christ auf so etwas reagieren? Consolmagno: Im Grunde hatten die Sowjets

absolut recht: Ein „Gott“, den man an einem Ort im Weltall sehen und finden könnte, oder ein „Gott“, den ich brauche, um dieses oder jenes Stück Natur zu erklären, wäre ein „Naturgott“. Das wäre nicht der übernatürliche Gott, an den wir Christen glauben.


Interview 9

war ein schseins“ Wenn man Gott nicht sehen kann, wozu betreibt der Vatikan dann eine Sternwarte? Consolmagno: Warum betreibt überhaupt je-

mand eine Sternwarte? Letztlich, um wie bereits besprochen die Seelen der Menschen zu nähren. Astronomie ist eine großartige Methode, uns daran zu erinnern, dass es da draußen ein Universum gibt, dass so viel größer ist als unser Alltag. Natürlich gibt es auch praktische Gründe für eine Sternwarte: Vor hundert Jahren war es ein Zeichen der Unabhängigkeit des Vatikan von Italien, dass man eigene Institutionen hatte. Die Sternwarte zeigt uns auch, wie die Kirche die Wissenschaft unterstützt. Wir erinnern Nicht-Astronomen daran, dass glaubende Menschen immer schon eine wichtige Rolle in der Wissenschaft spielen. Und wir erinnern die gläubigen Menschen in der Forschung daran, dass sie nicht alleine sind. Der wichtigste Grund für die vatikanische Sternwarte ist für mich aber, Gott besser kennenzulernen über das, was er erschaffen hat. Ein weiser Mathematiker hat einmal gesagt, man verstehe Mathematik nie völlig, aber man wird mit ihr vertraut. So ist es doch mit vielen Dingen, die wir lieben: Wir sehen in unseren Freunden und Angehörigen ja keine zu lösenden Aufgaben, sondern Menschen, mit denen wir zusammen sein wollen. So empfinde ich es auch, wenn ich Gott im Universum kennenlernen will. Als Wissenschaftler sammeln Sie Weltall-Daten. Was können wir insgesamt daraus lernen? Consolmagno: Wenn Sie „insgesamt“ sagen,

dann werden Sie kaum auf die lange Liste unserer wissenschaftlichen Veröffentlichungen abzielen, die man unter www.vaticanobservatory.va finden kann. Aber wir haben ja schon davon gesprochen, dass man Gott besser kennenlernen kann, wenn man das Universum studiert: Einmal davon abgesehen, dass dieses Universum, wirklich sehr, sehr groß ist – und sein Schöpfer noch viel größer –, habe ich gelernt, wie Gott es liebt, Dinge elegant zu machen. Ich meine Dinge, die eine sehr logische Struktur aufwei-

Zu Weihnachten 1968 machte Apollo 8 das berühmte Bild von der aufgehenden Erde (linke Seite). Ein gutes halbes Jahr später standen Neil Armstrong und Buzz Aldrin (im Bild rechts) auf der Mondoberfläche (Apollo 11). FRIEDRICH / INTERFOTO / PICTUREDESK.COM

sen, oft auf ganz simplen Prinzipien beruhen und zudem sehr schön funktionieren. Natürlich würde ein Universum ohne Logik nicht gut funktionieren, aber dass diese Logik auch noch schön ist, ist ein unerwartetes Geschenk. Das zeigt sich in der Forschung zum Beispiel dann, wenn es mehrere Erklärungsversuche gibt. Oft ist der eleganteste Erklärungsversuch, also eine Erklärung, die einem sprichwörtlich die Sprache raubt, am nächsten bei der Wahrheit. Gottes Zugang zu den Dingen ist viel geschickter als unsere Erklärungsversuche. Deshalb macht Wissenschaft Freude – und Freude ist für mich ein Zeichen für die Anwesenheit Gottes. Der Mensch gilt als „Krone der Schöpfung“. Wäre es ein religiöser Schock, wenn es irgendwo im Weltall mit uns vergleichbares Leben gäbe? Consolmagno: Sie spielen auf die Gottes­

ebenbildlichkeit des Menschen an (z. B. Gen 1,26–27). Aber was ist damit gemeint? Sicher nicht das Aussehen unseres Körpers, das ja auch so verschieden sein kann. Mittelalterliche Theologen wie Thomas von Aquin sahen das Ebenbild Gottes in jenem Teil des Menschen, der uns von den anderen Lebewesen unterscheidet: im Verstand und im freien Willen. Wenn also ein Wesen sich seiner selbst und seiner Umwelt bewusst wäre; wenn es frei zwischen Liebe und Hass ent-

scheiden könnte; wenn es fähig wäre, nach der Existenz Gottes zu fragen und nach ihm zu suchen; wenn es die Freiheit hätte, sich Gott zuzuwenden oder nicht – dann wäre das Wesen laut Definition ein Ebenbild Gottes. Und es käme nicht darauf an, wieviele Tentakel es hätte. Solche Lebewesen wären für uns keine Aliens (Außerirdische, wörtlich übersetzt: Fremdlinge), sondern Geschwister. Der Astronom Johannes Kepler (1571–1630) hat sinngemäß geschrieben: „Die Himmelsbewegungen sind nichts anderes als fortwährende himmlische Musik, mit dem Verstand, nicht mit dem Ohr wahrnehmbar.“ „Hören“ Sie dieser Art von Musik zu? Consolmagno: Kepler zitierte mittelalterli-

che Gelehrte, die annahmen, dass die Planetenbahnen sich zueinander wie Töne in den Harmonien abendländischer Musik verhalten. Wir wissen heute, dass Planetenbahnen und Musik komplizierter aufgebaut sind. Freilich: Da wie dort finden wir Freude. Ich sehe die von Gott geschenkte Freude in der Musik, die ich liebe (auch wenn ich ein schlechter Musiker bin), und in der wissenschaftlichen Arbeit, die ich zu leisten vermag. Und ich hoffe, dass meine Arbeit auch jenen Freude vermittelt, die daran zwar selbst nicht mitwirken können, aber sehen, was Astronomen ans Licht bringen.

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10 Panorama

11. Juli 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Bischof Kräutlers 80. Geburtstag und die Amazonas-Synode in Rom

Amazoniens vitale Bedeutung für den ganzen Planeten Bischof Erwin Kräutler, früherer Bischof von Xingu in Brasilien, ist eben von den Vorbereitungen zur Amazonas-Synode heimgekehrt, da steht schon sein 80. Geburtstag am 12. Juli an. Und er hat ein neues Buch zur Synode, die im Oktober stattfindet, geschrieben.

Zugang haben zu allen öffentlichen Einrichtungen, insbesondere im Gesundheits- und Schulwesen. Manche Stimmen aus dem Vatikan erklären sinngemäß, der Priestermangel im Amazonasgebiet sei viel schlimmer als in Europa. Wird da vorgebaut nach dem Motto: Wenn es viri probati im Amazonas gibt, braucht ihr in Europa noch lange nicht darauf hoffen? Kräutler: Statistische Vergleiche zwischen

Interview: Heinz Niederleitner

Sie beginnen Ihr neues Buch mit dem besonderen Weg der Menschen in der Amazonas-Region. Wird in Europa übersehen, dass es zunächst eine Synode für die Menschen dieser Region ist? Bischof Erwin Kräutler: Ein wichtiges Detail

ist, dass die Synode nicht in irgendeiner größeren Stadt Südamerikas stattfinden wird, sondern in Rom. Dies aus zwei Gründen: Papst Franziskus will persönlich an allen Sitzungen teilnehmen und Amazonien ist von vitaler Bedeutung für den ganzen Planeten. Muss die Synode Europa, den USA oder China ins Gewissen reden: Erkennt eure Verantwortung am Raubbau in Lateinamerika! Kräutler: Amazonien hat eine klimaregu-

lierende Funktion. Diese Tatsache ist wissenschaftlich belegt. Wenn es mit der Entwaldung und skrupellosen Zerstörung so weitergeht, werden zunächst der Süden Brasiliens und die südlichen Länder Südamerikas darunter leiden, aber die Folgen werden recht bald auch auf der nördlichen Halbkugel zu spüren sein. Unsere Kirche hat den Auftrag, weltweit die Verantwortung der jetzigen Generation für die zukünftigen Generationen einzumahnen. In seiner Enzyklika Laudato Sì sagt Papst Franziskus: „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle.“ Die indigenen Völker sind für uns in Europa fremd, sie führen ein anderes Leben. Was braucht es, um zu erkennen, dass ihre Lebensgrundlagen nicht weniger zählen als unsere?

Erwin Kräutler tritt als Bischof für die Menschen in Amazonien und ihren Lebensraum ein. Für die Amazonas-Synode hat er wesentliche Vorarbeit geleistet. Rupprecht/kathbild.at Kräutler: Es braucht vor allem eine liebende Solidarität und Aufgeschlossenheit für andere Kulturen und Gemeinschaften. Wir sprechen heute weniger von Inkulturation, sondern mehr von einer Interkulturalität als gegenseitig bereicherndem Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen – und dies auch auf religiöser Ebene. Evangelisierung bedeutet zunächst, die Gegenwart Gottes in den verschiedenen Kulturen zu „entdecken“. Evangelisierung bedeutet nicht nur Verkündigung, sondern auch Zeugnis abzulegen. Manche von uns haben ihre Liebe zu diesen Völkern mit dem Leben bezahlt. Evangelisierung ist Einsatz für diese Volksgruppen, der Dienst an ihnen wie Jesus ihn bei der Fußwaschung praktiziert hat. Evangelisierung ist Dialog auf Augenhöhe ohne jede kulturelle Arroganz oder religiöse Überheblichkeit. Wir wollen den Indios nie unseren Lebensstil aufzwingen. Aber wir kämpfen gemeinsam mit ihnen um den Respekt gegenüber ihren in der Verfassung verankerten Rechten, insbesondere ihrem Recht auf ihr angestammtes Gebiet. Auch sollen sie

Österreich und Amazonien anzustellen, um damit beweisen zu wollen, dass in Österreich kein Priestermangel besteht, gehen an der Wirklichkeit vorbei. Die Kirche in Österreich erlebte eine ganz andere Geschichte als Amazonien. Seit Jahrhunderten hatte in Österreich jede noch so kleine Gemeinde ihren Pfarrer, der seine Schäfchen kannte, also wie Papst Franziskus es 2013 formulierte, den „Geruch der Schafe“ besaß. Die Situation hat sich in Österreich drastisch verändert durch die Schaffung von Pastoralräumen und eine angehäufte Verantwortung eines einzigen Priesters für mehrere Gemeinden. Wie können heute unsere Priester als „Blaulicht-Priester“, die von Gemeinde zu Gemeinde rasen, sich noch den Geruch der Schafe aneignen? Wir haben auch einen eklatanten Priestermangel in Österreich und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Wer sagt, heute haben alle ein Auto und können in eine Gemeinde fahren, in der eine Eucharistiefeier stattfindet, versteht den Sinn der Eucharistiefeier nicht. Zur Eucharistiefeier gehört das Sich-Versammeln einer ganz konkreten Gemeinde und dazu gehört das Gemeinschaftsbewusstsein: „Wir feiern den Tod und die Auferstehung unseres Herrn“. Der Akzent liegt auf dem „Wir“. Gerade das wollen wir für Amazonien! Was meinen Sie genau? Kräutler: Wir wollen, dass in jeder Gemeinde

ein Priester ist, der mit den Leuten lebt, den Geruch der Schafe annimmt, für sie da ist und sie nicht nur ein-, zweimal im Jahr besucht. Der Sonntagsgottesdienst besteht aus zwei Teilen, dem Wortgottesdienst und der Eucharistiefeier. Beide Teile gehören zusam-


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 11

11. Juli 2019

Kurz berichtet Ernennung. Der österreichische Priester Johannes Fürnkranz leitet in der Römischen Glaubenskongregation künftig die Sektion für Eheangelegenheiten. Der 43-jährige Kirchenrechtsexperte ist Priester der Erzdiözese Wien und bereits seit rund fünf Jahren als Mitarbeiter an der Glaubenskongregation tätig.

Die Wald- und Flusslandschaften Amazoniens sind von enormer Bedeutung für das Klima weltweit. Doch statt die bisherigen Zerstörungen zu heilen, wird weiter gerodet. Reuters

men. Wenn eine Gemeinde fast ausschließlich nur Wortgottesdienst feiern kann, dann fehlt das, was uns als katholische Christ/innen ausmacht. Wenn 70 Prozent der ländlichen Gemeinden nur ein-, zweimal im Jahr die Eucharistie feiern können, ist das ein kircheninternes Ärgernis und verstößt gegen den ausdrücklichen Willen des Herrn: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ – Da darf der Zugang zum Weihepriestertum nicht länger auf zölibatäre Männer beschränkt bleiben.

Notnägel, wenn es an Männern fehlt! Das Argument, dass beim letzten Abendmahl keine Frauen dabeigewesen seien, überzeugt nicht. Wenn das so ausschlaggebend gewesen wäre, dürften Frauen im Grunde nicht einmal die Kommunion empfangen.

In Ihrem neuen Buch schreiben Sie, bei der Frage der Priesterweihe von Frauen gehe es nicht um den Priestermangel, sondern um Geschlechtergerechtigkeit ... Kräutler: Ich kenne bis zu 200 Kilometer

zigjährige Kardinal ist nicht der Einzige, der so aggressiv gegen die Synode wettert. Alle Angriffe, die wir bisher erfahren haben, stammen von Personen, die kaum pastoral tätig waren, nie in Amazonien gewesen sind und von vornherein gar nicht auf unsere Probleme eingehen wollen. Uns geht es um die Menschen in unseren Gemeinden! Den Gegnern der Synode sind die von Menschen geschaffenen Gesetze und Normen wichtig – Praktiken, „die in anderen kulturellen Zusammenhängen einen Sinn ergaben“ (Papst Franziskus), aber heute nicht mehr nachvollziehbar sind und dies insbesondere in den Diözesen Amazoniens.

von den Pfarrzentren entfernte Gemeinden, in denen verheiratete Frauen seit Jahr und Tag kompetent und mit viel Einfühlungsvermögen den sonntäglichen Wortgottesdienst leiten, aber auch Eltern und Paten für die Taufe, Kinder für die Erstkommunion, Jugendliche für die Firmung vorbereiten und dazu Krankenbesuche machen. Warum, um Gottes Willen, ist es nicht möglich, einer solchen Frau die Weihe zu erteilen, damit sie mit ihrer Gemeinde sonntags die Eucharistie feiern und die Sakramente spenden kann? Aber nicht etwa in Ausnahmefällen sollen Frauen auf Grund des Priestermangels die Weihe erhalten. Frauen sind doch keine

Im Arbeitspapier der Synode sieht der extrem konservative Kardinal Walter Brandmüller einen „Angriff auf die Grundlagen des Glaubens“. Werden solche Vorwürfe die Synode beeinflussen? Kräutler: Das glaube ich kaum. Dieser neun-

Klimainitiative. Unter dem Motto „Religions for Future“ solidarisieren sich Vertreter/innen u. a. aus katholischer, evangelischer Kirche A. B., Buddhismus und Islam mit der Klimastreikbewegung „Fridays for Future“. Das Anliegen des Klimaschutzes eine alle Religionen und Konfessionen, sagt Moraltheologe Michael Rosenberger, Anstoßgeber der Initiative. Ziel ist es, Persönlichkeiten aus Kirche und Politik zu einem längst überfälligen Strukturwandel hin zu einer ökosozialen Politik und Wirtschaftsordnung zu motivieren. Die Initiative kann unter ­­www.schoepfung.at unterzeichnet werden. Kaleidio. Seit Sonntag findet Österreichs größtes Jungscharund Ministrantenlager Kaleidio für Kinder in Schwaz/Tirol statt. Mehr als 1200 ehrenamtliche Helfer gestalten in fünf Erlebniswelten (u. a. „Baustelle Bibel“ und „Abenteuer Demokratie“) bis 13. Juli eine bunte Woche für die rund 1200 Kinder und Jugendlichen aus Österreich und Südtirol. Vormittags tauchen die Gruppen in die Geschichten und Abenteuer der „Kaleidiowelten“ ein, nachmittags stehen Ausflüge, Kreativangebote sowie Spiel und Spaß auf dem Programm.

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XX Das neue Buch von Bischof Erwin Kräutler erscheint Mitte August: „Erneuerung jetzt. Impulse zur Kirchenreform aus Amazonien.“ Tyrolia-Verlag, ca. 160 Seiten, 14,99 Euro

Das Kaleidio findet derzeit in Schwaz/Tirol statt. Jack Haijes


Sonntag 15. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 14. Juli 2019

Das Wort ist nahe Gott verlangt nichts, was über die Kraft des Menschen geht. Es gilt in den sozialen Herausforderungen, für die Verwundeten, die einem am Weg begegnen. Schau hin. Handle danach. Und du wirst leben.

Lukas 10,25–37

Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber. Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem

Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!

1. Lesung

2. Lesung

Deuteronomium 30,9b–14

Kolosser 1,15–20

Mose sprach zum Volk: Der Herr wird dir Gutes tun. Denn du hörst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und bewahrst seine Gebote und Satzungen, die in dieser Urkunde der Weisung einzeln aufgezeichnet sind, und kehrst zum Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele zurück. Denn dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir. Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest: Wer steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können? Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du sagen müsstest: Wer fährt für uns über das Meer, holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können? Nein, das Wort ist ganz nah bei dir, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen, du kannst es halten.

Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Evangelium


KirchenZeitung Diözese Linz

10. 12. 2011

Wort zum Sonntag

Du kannst es

AdobeStock.com/nastasia Fisechko

I

ch aber komme zu dir mit meinem Bittgebet, Herr, zur Zeit der Gnade.

Gott, in deiner großen Huld erhöre mich, mit deiner rettenden Treue!

Erhöre mich, Herr, denn gut ist deine Huld, wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen! Ich aber bin elend und voller Schmerzen, doch deine Hilfe, Gott, wird mich erhöhen. Ich will im Lied den Namen Gottes loben, ich will ihn mit Dank erheben. Die Gebeugten haben es gesehen und sie freuen sich!

Krieg und Terror, Hunger und Migration, schwere Krankheiten, persönliche Schicksalsschläge. Die Welt stellt uns als Christinnen und Christen immer wieder vor Herausforderungen, die unsere Botschaft herausfordern und auf die Probe stellen. Immer wieder stelle ich mir die Frage: Was kann ich als Einzelperson überhaupt gegen diese Vorgänge in der Welt unternehmen? Bin ich allein nicht zu schwach? Reicht mein Glaube, meine Überzeugung aus, um mich dem mit der christlichen Botschaft entgegenzustellen? Oder muss ich nicht eh schon genug auf mich schauen und die großen Probleme der Welt müssen andere lösen? „Die großen Untaten der Weltgeschichte werden erst möglich durch Un-Taten: durch Wegschauen, Weghören, Mitlaufen“, schreibt Dorothee Sandherr-Klemp (Magnificat. Das Stundenbuch, Juli 2019). Mit der Erzählung vom Barmherzigen Samariter gibt uns Jesus sehr klar eine Haltung vor, die wir als Christen bei all unserem Tun und Wirken in dieser Welt berücksichtigen müssen. Es ist die Haltung des bewussten Hinschauens auf das Leid und die Probleme in dieser Welt und ein bewusstes Handeln. Ist das nicht zu viel verlangt? Auf diese Frage gibt die Stelle aus dem Buch Deuteronomium eine für mich immer wieder sehr klare Antwort: „Das Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir. (…) Nein, das Wort ist ganz nah bei dir (…), du kannst es halten.“ Ich muss nicht den ethischen Herkules geben und Dinge versuchen, die über meine Kraft hinausgehen, um in dieser Welt mit der Botschaft Gottes zu wirken. Ich brauche nur das mir Mögliche versuchen, das genügt, das ist aber auch schon Aufgabe genug.

Zum Weiterdenken Kenne ich meine Möglichkeiten und meine Grenzen, wenn ich mich mit der christlichen Botschaft für etwas einsetze?

Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! Denn der Herr hört auf die Armen, seine Gefangenen verachtet er nicht. Denn Gott wird Zion retten, wird Judas Städte neu erbauen. Man wird dort siedeln und das Land besitzen.

Fabian Drack

Die Nachkommen seiner Knechte werden es erben,

ist Pastoralassistent in Traun.

die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. Antwortpsalm (aus Psalm 69)

u sonntag@koopredaktion.at

Den Autor erreichen Sie unter


14 Bewusst leben

11. Juli 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Wenn sie klein sind, liest man den Kindern Geschichten vor und spricht über deren Heldinnen und Helden. Sind die Kinder größer, lesen sie selbständig. Doch tauchen dabei Fragen auf, sitzt man wieder wie früher gemeinsam über einem Buch. Brigitta Hasch

Besonders Kinder lieben Eis: Geeignet ist fast alles, man nehme am besten, was gerade frisch zu ernten ist. tyrolia

Eiskreationen, selbst gemacht (je 4 Portionen) ERDBEER-BANANEN-EIS

∙∙400 g Erdbeeren ∙∙1 überreife, braune Banane ∙∙1/2 Becher Sauerrahm (120 g) ∙∙1/2 Becher Naturjoghurt (120 g) ∙∙Milch nach Bedarf

Lesestoffe für die

RIBISELEIS

∙∙500 g Ribiseln (rot, schwarz, weiß oder gemischt) ∙∙1/2 Becher Sauerrahm (120 g) ∙∙1/2 Becher Magertopfen (120 g) ∙∙Milch nach Bedarf SCHOKO-KIRSCH-BANANEN-EIS 400 g Kirschen 1 überreife, braune Banane 1/2 Becher Ricotta (120 g) 1/2 Becher Naturjoghurt (120 g) 2 TL ungesüßtes Kakaopulver Milch nach Bedarf

∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙ ∙∙

zubereitung Obst waschen, bei Bedarf entkernen, große Früchte in kleine Stücke schneiden, Beeren ganz lassen und so tiefkühlen. Die gefrorenen Früchte mit den restlichen Zutaten vermischen und pürieren. Nach der Zubereitung sofort verzehren. Friert man es nochmals ein, wird das Eis nämlich sehr hart und schmeckt nicht mehr cremig. XX Angelika Kirchmaier: Xunde Jause! Tyrolia Verlag, 2011, 248 Seiten, € 19,95.

Meist liest man Bücher alleine. Man kann darin versinken und den Alltag vergessen. Das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Und dann gibt es Bücher, über die man reden will, die man weiterempfiehlt und die gar zum Gesprächsstoff für die ganze Familie werden. Dazu könnten die beiden folgenden Bücher zählen. Sie erzählen von Themen und Problemen, die Kinder vielleicht selbst schon erlebt haben. Anhand der Geschichten lassen sie sich mit Erwachsenen besprechen. Mobbing, Vorurteile und Mut. Die 11-jährige Annabelle lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Pennsylvania/ USA. Es ist

Lauren Wolk: Das Jahr, in dem ich lügen lernte. Hanser Verlag, München 2017, 272 S., € 16,50. Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann, ISBN: 978-3-423-626927. Ab 12 Jahren.

im Herbst 1943, das Schuljahr beginnt und in Annabelles Klasse kommt eine Neue. Betty. Mit ihr kommt viel Unruhe in die ländliche Idylle. Betty knöpft Annabelle ihr Taschengeld ab, schlägt sie und macht ihr zusätzlich Angst, als sie vor ihren Augen einen kleinen Vogel umbringt. In der Folge hat es Betty auch auf Toby abgesehen. Er ist ein kauziger Kriegsveteran, ein Außenseiter. Während sie Lügen und falsche Anschuldigungen verbreitet, gibt sich Betty nach außen als unschuldiges Mädchen. Und plötzlich verschwindet Betty und im Dorf zeigen alle auf Toby. Annabelle ist aber von seiner Unschuld überzeugt. Und dann ist auch noch Toby spurlos verschwunden. Der Debütroman der amerikanischen Schriftstellerin Lauren Wolk ist spannend und faszinierend geschrieben. Amerika in den Kriegsjahren ist ein außergewöhnlicher Hintergrund für die Handlung des Romans. Petra ist anders. Petra ist 12. Sie mag diese Zahl, weil man sie teilen kann, ohne dass dabei etwas kaputtgeht – wie sie meint. Ihre Haare kämmt sie jeden Tag fünfmal rechts und fünfmal links. Wenn sie Butterbrote


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

11. Juli 2019

Familie & Unterhaltung

Eis, das langsamer schmilzt Sommerzeit ist Eiszeit. Nur blöd, wenn das Eis bei der großen Hitze schneller über die Hand hinunterläuft, als man mit dem Schlecken nachkommt.

adbestock/Robert Kneschke

Familie isst, müssen es zwei oder vier sein. Und um Kanaldeckel geht sie einen Halbmond. Als die Lehrerin die Zahl Pi erklärt, die unendlich ist und niemals aufhört, muss sich Petra im Klassenzimmer übergeben. Danach wird sie zum Schulpsychologen geschickt. Ausgerechnet ins Schwimmbad schickt er sie, wo sie doch Wasser überhaupt nicht mag. Für Petra ist es ein unkontrollierbares Etwas. Erst als sie Thomas kennenlernt, findet sie Halt. Das Buch über Freundschaft, Angst, Zwänge und Toleranz ist ebenfalls ein Erstlingswerk, geschrieben von der norwegischen Autorin Ingrid Ovedie Volde. Kurze, überschaubare Kapitel machen die Geschichte gut lesbar, die Sprache ist bildhaft und eindrücklich.

Ingrid Ovedie Volden: Unendlich mal unendlich mal mehr, Thienemann-Esslinger Verlag, Stuttgart 2018, 158 S., € 13,40. Aus dem Norwegischen von Nora Pröfrock, ISBN: 978-3-522-18461-8. Ab 10 Jahren.

Welches Pferd kann man nicht reiten? Das Seepferdchen! Die kleine Schnecke darf zum ersten Mal allein fortgehen. Aber die Mutter ist sehr besorgt. „Pass bitte auf“, sagt sie, „dass du in den Kurven nicht ins Schleudern kommst!“

Wer kennt das nicht? Tüteneis ist besonders schwierig „sauber“ zu essen. adobestock/yanadjan

Am Weidezaun hängt ein Schild: „Bitte das Pony nicht füttern! Der Besitzer.“ Darunter klebt ein Zettel: „Bitte obiges Schild nicht beachten! Das Pony!“ Sagt die Kuh zum Polizisten: „Mein Mann ist auch Bulle!“

© Dir. Hausner

Familienzeit mit Buch

Dieses Dilemma hat anscheinend schottische Forscher auf eine Idee gebracht: Sie nahmen ein bestimmtes Protein, das natürlicherweise in fermentierten Sojabohnen vorkommt, genauer unter die Lupe und ließen schon 2015 mit der Meldung aufhorchen, dass ihr damit hergestelltes Eis länger der Hitze standhalte. Seither ist es allerdings um dieses Projekt ruhig geworden. Der in Aussicht genommene Zeitraum von drei bis fünf Jahren zur Markteinführung läuft

ja noch. Vielleicht sind aber auch die Forscher der Päpstlichen Universität Bolivariana in Medellín, Kolumbien, schneller. In ihren Testreihen stabilisieren hauchdünne Bananenfasern das Eis und hindern es so am schnellen Dahinschmelzen. B. Hasch

SuchMal (Feste): Advent, Auferstehung, Bergmesse, Christkönig, Erntedank, Firmung, Fronleichnam, Hochzeit, Lichtmess, Namenstag, Nikolaus, Ostern, Pfarrfest, Pfingsten, Sonntag, Taufe, Weihnachten. Sie finden diese, indem Sie die Buchstaben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.


teletipps Sonntag

14. bis 20. Juli 2019 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

14. juli

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Stephanus in Wasseralfingen, Baden-Württemberg. ZDF 12.30  Orientierung (Religion). Kongo: Die Caritas und ihre Hilfe gegen den Hunger. – Der Generalobere der Jesuiten Pater Arturo Sosa. – Israel: Kunst, Tabus, Religion. ORF 2 14.05  Krambambuli (Literaturverfilmung, A, 1998). Der neue Oberförster Georg Walch will den Wilderern das Handwerk legen. Im Glauben, das Tier werde zu ihm zurückkehren, überlässt ihm der Wilderer Wolf Pachler seinen Jagdhund Krambambuli. Der Spielfilm basiert auf der gleichnamigen Novelle von Marie von Ebner-Eschenbach, die Drehbuchvorlage lieferte Felix Mitterer. 3sat 18.25  Österreich-Bild aus Tirol. Wasser – Das Gold der Alpen schwindet. ORF 2 20.15  Der größte Schritt der Menschheit – Die Mondlandung. Die Dokumentation erzählt die dramatische Geschichte, wie die beiden Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin ihren Fuß auf den Mond setzten. – Whg. Mo 9.30 Uhr. ServusTV 20.15  Der Club der toten Dichter (Drama, USA, 1988). Ein unorthodoxer Lehrer, der im Herbst 1959 sein neues Amt an einem konservativ-strengen College in Neuengland antritt, leitet die Schüler seiner Klasse zur Selbsterkenntnis und zur Verwirklichung der eigenen Identität an. Ein beachtlicher Film, in dem sich Humor, jugendliche Abenteuerlust, Tragik und revolutionärer Geist die Waage halten. – Whg. Do 14.00 Uhr. arte Montag

15. juli

17.45  Alois Alzheimer – Verloren im Vergessen. Die dreiteilige Dokumentarserie erzählt die spannende Biografie Alois Alzheimers, ist aber auch ein wichtiges Kapitel Medizingeschichte und spannt den Bogen von der Entdeckung der Krankheit bis in die Alzheimerforschung der Gegenwart. ARD-alpha 20.15  Wüstenblume (Biopic, A/D/F, 2009). Verfilmung des autobiografischen Romans des Models Waris Dirie. Ihre Bekanntheit nutzt sie, um auf das Problem der Genitalverstümmelung in vielen afrikanischen Ländern aufmerksam zu machen. One

Morgengedanken von Gisela Ebmer, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. So 18.45  Der Hauptmann von Köpenick. Zweite Verfilmung des Zuckmayerschen Bühnenstücks vom arbeitslosen Schuster Voigt, der im Jahr 1906 als Hauptmann verkleidet die Stadtkasse von Köpenick bei Berlin beschlagnahmt. Eine hervorragend gespielte Tragikomödie aus dem Jahr 1956, aufgehellt durch komische Momente und warmen Humor. 3sat

Foto: ZDF/Beta Film/duVinage

22.00  Lebenslinien (Dokumentation). Ulla ist Mitte 70, anpackend und positiv. Der schwerstbehinderte und rund um die Uhr pflegebedürftige Timo ist Mitte 20, witzig und sehr schlau. Gemeinsam mit Ullas leiblicher Tochter bilden sie eine fröhliche Familie. Mittlerweile studiert Timo, und Ulla sorgt sich, was aus ihm wird, wenn sie sich nicht mehr um ihn kümmern kann. BR Dienstag

16. juli

20.15  Das Weltevent – 50 Jahre Mondlandung. Die Dokumentation rekonstruiert, gestützt auf das reiche Bildmaterial der NASA und die ORF-Berichterstattung, den Flug zum Mond, der im Sommer 1969 die Welt bewegt. ORF 2 22.45  Plastik überall (Dokumentation). Es ist Wunderwerk und Teufelszeug zugleich: Plastik. Einerseits ist es auf vielfältige Weise einsetzbar, preisgünstig und unglaublich haltbar. Andererseits ist Plastik verantwortlich für ein globales Umweltproblem, denn jeden Tag landet mehr Plastikmüll in der Natur, in Flüssen und Ozeanen. – Whg. Mi 14.45 Uhr. Phoenix Mittwoch

17. juli

10.15  Eröffnung Bregenzer Festspiele. Live. Die feierliche Eröffnung macht mit zahlreichen musikalischen Darbietungen und Filmausschnitten Lust auf das breitgefächerte Programm der kommenden Wochen am Bodensee. ORF 2 19.00  Stationen (Religionsmagazin). Mythos Dorf – leben oder sterben lassen? Kirche, Wirtshaus, Kramerladen – sie bilden das Dreigestirn der dörflichen Idylle. Die Realität sieht leider oft anders aus. BR

Mi 22.00  Im Schatten der Mondlandung. Die Dokumentation zeigt zwei parallele Biografien: den Werdegang eines von den Amerikanern beschützten Kriegsverbrechers, des „Vaters der Raumfahrtmedizin“, Hubertus Strunghold, und den des österreichischen Psychiaters Leo Alexander, der die Traumata von NSMedizinopfern zu therapieren verFoto: BR/NASA suchte. BR 22.15  Global Family (Dokumentarfilm). Der Bürgerkrieg hat die Familie des somalischen Profifußballers Shash in den 1990er Jahren in alle Welt verstreut. Der Dokumentarfilm entwirft ein aufschlussreiches Bild vom Leben in der Diaspora. Phoenix Donnerstag

18. juli

16.05  Aufgedeckt – Rätsel der Geschichte (Dokumentation). König Salomos sagenhafter Reichtum. In der Bibel gilt König Salomo als mächtiger, weiser und unvorstellbar reicher Herrscher. ServusTV 21.05  Menschen & Mächte. Mondmagie. Eine „leichtfüßige“, auch mit heiteren Elementen angereicherte Doku über Rolle und Einfluss des Mondes auf die Menschen. ORF 2 Freitag

19. juli

21.15  Rigoletto (Oper). Verdis mitreißendes und schaurig-schönes Meisterwerk live von den Bregenzer Festpielen. ORF 2 Samstag

20. juli

20.15  Die Stunde der Offiziere. In einer Collage aus Archivaufnahmen, Aussagen von Zeitzeugen und nachgestellten Spielszenen werden die Ereignisse des 20. Juli 1944 rekonstruiert, an dem deutsche Wehrmachtsoffiziere das Attentat auf Hitler durchführten. Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. Die Musik- und Psychotherapeutin Elena Fitzthum über die kathartische Funktion der Musik. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Bregenz Herz-Jesu, Vorarlberg. W. A. Mozart: Missa brevis in B; G. Verdi: Ave Maria; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Matinee. J. S. Bach: „Jauchzet Gott in allen Landen“; F. Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 2 B-Dur, „Lobgesang“. So 11.03, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Aufbruch zum Mond.“ Gernot Grömer über das Abenteuer Raumfahrt. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Der Mond und das Internet. Von der Expansion und dem Schrumpfen unserer Welt. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Migrationen. Freiwillige und erzwungene Wanderungen aus und nach Europa. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Lunar Loop. Eine Rückkehr zum Mond. Mo–Do 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Auf der Suche nach der „Österreichischen Seele“. Zum 25. Todestag von Erwin Ringel. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wem gehört der Mond? Do 16.40, Ö1. Da capo: Im Gespräch. „Ich sah ein gleißendes Licht und erblindete für Stunden!“ Andreas Obrecht im Gespräch mit Krassimira Dimova, Heilerin. Fr 16.05, Ö1. Logos. Die Bedeutung des Mondes in den Religionen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Der Papst erklärt das Vaterunser.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

11. Juli 2019

Das Prinzip des Kugelstoßpendels. Links: vor dem Stoß. Rechts: nach dem Stoß. WIKIMEDIA COMMONS/LOKILECH

Du musst nicht boxen Nichts auf der Welt kann sich außerhalb der natürlichen Gesetzmäßigkeiten bewegen. Nur eine Ausnahme gibt es: den Menschen. Er kann anders als erwartet handeln. Er muss nicht zurückschlagen. In ihm steckt die Fähigkeit zu verwandeln – zum Guten hin.

E

s ist eines der Erlebnisse aus dem Physikunterricht, die im Gedächtnis haften geblieben sind. Die Sache mit dem „Newton-Kugelstoßpendel“ nämlich. Eine eigentlich völlig logische Reaktion trat unerwartet vor Augen. Hängt man fünf Kugeln an je zwei Fäden im Abstand ihres Kugeldurchmessers der Reihe nach auf, hebt dann zum Beispiel die linke äußere Kugel an, um sie gegen die anderen Kugeln pendeln zu lassen, so bewegen sich nicht etwa alle vier anderen Kugeln ein Stück auf die andere Seite. Nur die äußere rechte Kugel schwingt aus. Macht man dasselbe mit zwei Kugeln, so schlagen auf der anderen Seite auch zwei Kugeln aus. Ein interessantes Phänomen. Die Kugeln können nicht anders, als so zu reagieren. Sie folgen exakt physikalischen Gesetzen. Erforschbar und berechenbar. Der Mensch ist mehr. Oft folgt menschliches Verhalten den Reaktionsmustern der Physik. Schlag auf Schlag und Zahn um Zahn. In Konflikten ist es so, in verfahrenen Situationen. In der Hitze des Streits fällt

WAS MENSCHEN KÖNNEN

Verwandeln Teil 2 von 4 MATTHÄUS FELLINGER

einem oft nichts Besseres ein, als eben bloß zu reagieren. Man bleibt so unter seinen Möglichkeiten – und ist nicht wirklich Mensch dabei. In den großen Konflikten oder in Kriegen ist es auch so – bis Menschen sich auf ihre besonderen Möglichkeiten besinnen. Es ist die Fähigkeit zu verwandeln. Ganz anders als erwartet können sie handeln. Dem Menschen ist die Fähigkeit gegeben, nicht aus Zwang, sondern aus dem Herzen zu handeln. Aus einem Willen heraus. Vielleicht auch aus Einsicht oder gar aus Liebe. Menschen haben die Kraft zum Durchbrechen der üblichen Reaktionsschemen. Sie haben diese tolle Fähigkeit: Es trifft sie ein Schlag, aber sie reagieren mit Sanftmut. Böses können sie zum Guten wenden. Es ist diese Sache mit der anderen Wange, von der Jesus erzählt hat. Es ist diese verblüffende Möglichkeit, dem Hass die Spitze zu nehmen. Die Kugel am Pendel kann nicht auf das Ausschlagen verzichten. Ein Mensch schon. Es ist etwas im Menschen, das ihn nicht bloß reagieren lässt. „Als Bild Gottes schuf er ihn“, heißt es von der Erschaffung des Menschen im Schöpfungsbericht. Wie Gott es tut, kann auch der Mensch Anfänge und Neuanfänge setzen. Er ist nicht auf bloßes Reagieren festgelegt.

Zum Menschsein braucht es keine Boxhandschuhe. WIKIMEDIA COMMONS/RALF BERGER

Lebens-Wandel. Vom „Lebenswandel“ spricht man. In der Tat steckt im Menschenleben die Wandlungskraft. Eine großartige Fähigkeit ist es. Gott sei Dank. Es bleibt und kommt nicht alles, wie es erwartet wird oder immer schon war. Gott hat den Menschen nicht festgelegt auf seine Gene oder auf ein Schicksal, aus dem es kein Entrinnen gäbe. Menschen können heraustreten aus ihren Veranlagungen. Deshalb sind sie ausgestattet mit Schuldbewusstsein – weil sie etwas schuldig bleiben, wenn sie ihre Möglichkeiten brachliegen lassen. Deshalb spüren sie auch Verantwortung füreinander und für die Schöpfung. Wer den Menschen bloß als Gefahrenquelle für die Schöpfung sieht, beleidigt den Schöpfer. Im Menschen steckt Wandlungskraft– das ist die Möglichkeit zum Guten hin, zum Besseren sogar.

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18 Termine namenstag

11. Juli 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Christophorus-Aktion Im Juli finden wieder die MIVA-Fahrzeugsegnungen statt 14. Juli XX Windischgarsten. Friedhofsplatz, 9.45 Uhr. 20. Juli XX Molln. Kirchenplatz, Sa., 19 Uhr, So., 8 Uhr. XX Pinsdorf. Vor der Kirche, nach der 19-Uhr-Messe. XX St. Johann am Walde. Parkplatz vor der Kirche, Sa., nach der 19-Uhr-Messe, So., nach der 9.30-Uhr-Messe.

Carmen Wurm ist Kräuterpädagogin und Autorin und lebt mit ihrer Familie in Nebelberg. Privat

Carmen (16. Juli) Mein Vorname geht zurück auf Maria, Schutzpatronin des Klosters am Berge Karmel in Israel. „Karmel“ bedeutet im Hebräischen „der Obstgarten“ und „das fruchtbare Land“. Heute ist Carmen vor allem in Spanien ein beliebter Vorname. Bei uns im oberen Mühlviertel war ich in meiner Kindheit weit und breit die Einzige, die so hieß, und dementsprechend unzufrieden war ich mit der Namenswahl meiner Eltern. Wie gerne hätte ich einen für die damalige Zeit typischen Namen getragen und geheißen wie alle anderen um mich herum. Die Oma legte großen Wert auf den Namenstag, und so gehörte ein Kirchenbesuch am 16. Juli stets dazu. Mittlerweile habe ich mit meinem Vornamen Frieden geschlossen, er gefällt mir. Auch optisch finde ich ihn schön, außerdem lässt er sich fließend schreiben. Und seitdem ich weiß, dass Carmen übersetzt „Gedicht, Lied“ heißt, finde ich, dass er auch sehr gut zu mir passt. Carmen Wurm

21. Juli XX Frankenmarkt. Schulplatz, 8.30 Uhr. XX Gschwandt. Bei Familie Buchinger, Feldmesse und Fahrzeugsegnung, 9 Uhr. XX Hofkirchen an der Trattnach. Kirchengasse (Westseite der Kirche), 9.30 Uhr. XX Leonding, St. Michael. Stadtplatz, 10.45 Uhr. XX Linz, Marcel-Callo. In der Kirche und am Kirchenplatz, 9.30 Uhr. XX Molln, St. Laurentius. Kirchenplatz, Sa., 19 Uhr, So., 8 Uhr. XX Neukirchen. Vor der Kirche, nach der 9-Uhr-Messe. XX Stadl Paura. Festgottesdienst zur 60. Christophorus-Aktion, 10 Uhr, anschließend Fahrzeugsegnung, Kinderfahrzeug, Pferde- und Kutschensegnung, Frühschoppen. XX St. Leonhard. Marktplatz, Bergstraße, nach der 9.30-Uhr-Messe. XX St. Thomas. Vor der Kirche, Feldmesse mit Fahrzeugsegnung, 9.30 Uhr. XX Ternberg. Rund um die Pfarrkirche, nach der 8.30 Uhr Messe. XX Tumeltsham. Dorfplatz, nach der 9.30-Uhr-Messe. XX Vöcklabruck. Fahrzeugsegnung vor der Kirche.

Freitag, 12. Juli XX Bad Mühllacken. Meditation, Gehe in deinen innersten Raum, werde still im Angesicht Gottes und finde Beheimatung, Heilung, inneren Frieden und Neuausrichtung, Kurhaus, 1. Stock, Meditationsraum, 19.45 Uhr. XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, gleichzeitig offener Kirchturm von 11.30 bis 13 Uhr, Markus Eichenlaub, Orgel. XX Maria Schmolln. Barmherzigkeitsrosenkranz, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Schardenberg. Fatimafeier, Pfarrkirche, 19 Uhr, Beichtgelegenheit, 19.30 Uhr, Rosenkranz, 20 Uhr, hl. Messe mit Predigt und anschließender Lichterprozession, bis 23 Uhr nächtliche Anbetung mit eucharistischem Segen. Samstag, 13. Juli XX Alberndorf. Kreuzweg, Baumschmidkapelle, 19 Uhr. XX Bad Schallerbach. Marienfeier,

Pfarrkirche Maria Lourdes, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr, anschließend Krankensegen. XX Frankenburg am Hausruck. Frankenburger Gartenroas, Marktplatz, 9 bis 18 Uhr. XX Gmunden. Konzert, Rising Stars, Gmundner Festwochen, Stadttheater Gmunden, 19.30 Uhr, Nareh Arghamanyan, Klavier. XX Krems. Schlusskonzert der Internationalen Chorakademie, Die Schöpfung, Hob. XII:2, Joseph Haydn, Pfarrkirche, 19 Uhr, Chor der Internationalen Chorakademie Krems 2019, OÖ. Mozartensemble, Dirigent: Erwin Ortner. XX Lambach. Sommerkino, Womit haben wir das verdient?, Filmkomödie, Konventgarten, 21.30 Uhr. XX Linz, Karmelitenkirche. Straßen­evangelisation, 14 bis 16 Uhr. XX Linz, Pöstlingberg. FatimaWallfahrt zum Pöstlingberg, Kreuzweg, ab Petrinum, 15 Uhr und 18 Uhr, hl. Messe, Basilika Pöstlingberg, 16 Uhr und 19 Uhr.

Christophorus. Meister der Perle von Brabant, (1467–1468) Wikimedia/Dierek Bouts

XX Maria Schmolln. Lichterprozession zur Fatimakapelle mit Andacht, 19 Uhr, hl. Messe, Gnadenkapelle, 19.30 Uhr. XX Münzbach. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, ab 19 Uhr, Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung, 19.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt, 20 Uhr, mit Kaplan Paul. XX Schallerbach. ­Marienfeier, Pfarrkirche Maria Lourdes, Rosenkranz, 14 Uhr, hl. Messe, 14.30 Uhr, anschließend Krankensegen. XX Schardenberg. Fatimafeier, Beichtgelegenheit, Pfarrkirche, ab 6.30 Uhr, hl. Messe, 7 Uhr, Rosenkranzprozession zum Fatimaheiligtum, 8.30 Uhr; Beichtgelegenheit und heilige Messe, im Fatimaheiligtum, ab 7.30 Uhr, Pilgermesse mit Predigt am Frei­altar, 9 Uhr, Krankenmesse im Heiligtum, ca. 10.30 Uhr, Marienweihe, stille Anbetung bis 12 Uhr; Rosenkranz, Pfarrkirche, 13 Uhr und Schlussandacht mit eucharistischem Segen, Pfarrkirche, 13.30 Uhr. XX Vestenthal. 304. Fatima­

Ausstellung – Flohmarkt – Komödie XX Altenberg. Einer flog übers Kuckucksnest, Theater, Fr., 5. 7., 20 Uhr, Sa., 6. 7., 20 Uhr, Do., 11. 7., 20 Uhr und Fr., 12. 7., 20 Uhr, Katzjagastadl in Kitzelsbach. XX Höhnhart. Das Krokodil hat Zahnweh, Kasperltheater, Pfarrgarten, 14 Uhr. XX Linz. Zwischen den Kriegen. Oberösterreich 1918 bis 1938, Sonderausstellung, Schloss­ museum, bis So., 23. 2. 2020 verlängert. XX Linz. Ein Botanischer Sommernachtstraum, Komödie von William Shakespeare in einer Bearbeitung von Limbic Theatre – David Jentgens,

Premiere, Do., 18. 7., 20 Uhr, weitere Termine: Fr., 19. 7., Sa., 20. 7., jeweils 20 Uhr, So., 21. 7., 15 Uhr, Do., 25. 7., Fr., 26. 7. und Sa., 28. 7., jeweils 20 Uhr. XX Lohnsburg. Entlang des Marienwander­ weges, Galerie im Turm, Stelzen, Werke von Alois Litzlbauer, Ausstellungsdauer: bis Oktober 2019. XX Schärding. Sammler-Antikmarkt, Antiquitäten, Krempel und Trödelware, Stadtplatz, So., 21. 7., 8 bis 16 Uhr. XX St. Georgen im Attergau. Hartmut Hintner­ „Objekt Skulptur Zirbelkiefer“, Galerie KUNST-

Stall von Traude Kriechbaum, Eröffnung, Fr., 12. 7., 18 Uhr, bis 21. 7., täglich geöffnet von 17 bis 20 Uhr, Sonntag auch von 10 bis 14 Uhr. XX Vöcklabruck. Flohmarkt, Sa., 6. 7., 8 bis 17 Uhr und So., 7. 7., 9 bis 12 Uhr, Kolpinghaus, für Unterhaltung und Stärkung ist gesorgt. XX Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

11. Juli 2019

feier, Pfarrkirche, Stille Anbetung und ­Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Rosenkranz 18.30 Uhr, hl. Messe, 19 Uhr, Prediger: Franz Wimmer. XX Wallern. Bei uns dahoam, ge­ mütlicher Nachmittag mit Volks­ musik, Liedern, Gedichten und Anekdoten, Kulturkreis Wallern, Heimatmuseum, 17 Uhr. Sonntag, 14. Juli XX Altenhof. Kamillusfest bei As­ sista, Festgottesdienst, 10 Uhr, Früh­ schoppen, 11 Uhr, Kapelle Haupt­ haus, Dorfplatz Assista Altenhof. XX Frankenburg am Hausruck. Frankenburger Gartenroas, Markt­ platz, 9 bis 18 Uhr. XX Krems, Mitterau. Schlussgottes­ dienst im Rahmen der Internationa­ len Chorakademie, Orgelsolomes­ se KV 259, W. A. Mozart, Pfarrkirche St. Paul, 9 Uhr, Chor der Internati­ onalen Chorakademie, OÖ. Mozar­ tensemble, Dirigent: Erwin Ortner. XX Lambach. Trio „First Strings on Mars“, OÖ. Stiftskonzert, Sommer­ refektorium, 11 Uhr, Florian Willeit­ ner, Violine, Igmar Jenner, Violine, Georg Breinschmid, Kontrabass. XX Linz, Karmelitenkirche. Skapu­ lierfest, Werke von Johann Joseph Fux, Charles Gounod, Luigi Cherubi­ ni, Michael Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Ltg.: Michael Stenov. XX St. Leonhard. Lesung unterm Sternenhimmel, Losen statt Lesen, Mundart von und mit Hans Kumpf­ müller, Kulturraum, 18 Uhr. XX Viechtwang. Geigenwanderung, Start beim Gasthaus Silmbroth, 11 Uhr, mit Helmut Wittmann. XX Wels, St. Franziskus. Taizége­ bet, Pfarrkirche, 19 Uhr. Montag, 15. jULI XX Linz, Karmelitenkirche.

Jugend­gebetskreis, Krypta, Lob­ preis, 19.30 Uhr, eucharistische ­Anbetung, 20 Uhr, anschließend Agape. Dienstag, 16. jULI XX Eberstalzell. Smarty, Kleiner Hund im Klassenzimmer, Lesung, Öffentliche Bibliothek, 15 Uhr, Kin­ der im Alter von 8 bis 12 sind herz­ lich eingeladen, Anmeldung am Gemeindeamt. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Or­ gelvesper, 17.15 Uhr, Lukas Raffels­ berger, Orgel. Mittwoch, 17. jULI XX Aigen-Schlägl. Tanz im Garten Eden, Stift, 18.30 Uhr, mit Brigitta Leibetseder. XX Kopfing. praySing, Jugendge­ betskreis, Festsaal Kopfing, 20 Uhr. Freitag, 19. jULI XX Freistadt. Orgelpunkt12, 30 Minuten Orgelmusik, Stadtpfarr­ kirche, 12 Uhr, gleichzeitig offener Kirchturm von 11.30 bis 13 Uhr, Peter Peinstingl, Orgel. XX Maria Schmolln. Barmherzig­ keitsrosenkranz, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Reflections, Salve Regina, Juan Gu­ tierrez de Padila, Francis Poulenc und William Cornysh, Miserere Mei Gregorio Allegri und Giovanni Cro­ ce, Magnificat, William Byrd und Thomás Luis de Victoria u. a., Stift, Marmorsaal, 19 Uhr, The Tallis Scho­ lars, Ltg.: Peter Phillips. Samstag, 20. jULI XX Lambach. OÖ. Stiftskonzert, Traditionen, Werke von Alexan­ der von Zemlinksy, Nio Rota, Johan­

nes Brahms, Stift Lambach, Sommer­ refektorium, 19 Uhr, mit dem Trio Schorn, Bartolomey, Amara. Sonntag, 21. jULI XX Brunnenthal. Brunnentha­ ler Konzertsommer, Flucht und Zu­ flucht, Werke von Andreas Anton Schmelzer, Johann Heinrich Schmel­ zer, Andreas Oswald, Antoine For­ queray, Heinrich I. F. Biber u. a., Pfarrkirche, Ensemble Echo du Da­ nube, Marin Jopp, Barockvioline, Anna Kowalska, Barockgitarre, An­ ton Birula, Theorbe, Christian Zin­ cke, Viola da gamba, Prior Pater Walter. XX Niederwaldkirchen. Altarwei­ he , Pfarrkirche, 9 Uhr, durch Bischof em. Dr. Maximilian Aichern OSB. XX St. Florian. ­OÖ. Stiftskonzert, Alle Sechs, Werke von Johann Se­ bastian Bach, Stift, Marmorsaal, 18 Uhr, Alle Sechs, Concentus Mu­ sicus Wien, Ltg.: Stefan Gottfried, Cembalo. XX St. Florian. Brucknerorgel Inter­ national, Orgelsommer, Fantasie­ stücke, Stift, 17 Uhr, Andreas Etlin­ ger, Orgel.

bildung Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 XX Ignatianische Einzelexerzitien, „Bei dir ist die Quelle des Le­ bens, in deinem Licht“ schauen wir das Licht, Ps 36,10, Di., 13. 8., 16 Uhr, bis Di., 20. 8., 9 Uhr, Begl.: Sr. Stefa­ na Hörmanseder, Vorgespräch er­ forderlich, Erstkontakt: sr. stefana@ franziskanerinnen.at, Anmeldung bis 30. 7. 2019.

Jagdmärchenpark Hirschalm Der Freizeit- und Familienpark – so richtig zum Naturerleben und Austoben! Erleben sie aktiv auf mehr als 50 Märchen- und Spielstationen die Su­ che nach dem magischen Kristall des Hirschkönigs Farok. Ziegen, Minipferde, Rentiere und Hirsche wollen ebenfalls bestaunt werden. Viel Spaß gibt es beim Som­ merrodeln, Familienachterbahn, Free Fall Turm, Mini Cars, Twister und bei jeder Witterung im IndoorHochseilgarten mit Boulderwand

und Seilrutschenparcours. Ihre Si­ cherheit hat höchste Priorität, da­ her verwenden wir Safety Line, das durchgehende Sicherungssystem. www.kletterwald-hirschalm.at Hüttenurlaub auf der Hirschalm „Raufkommen zum Runterkommen“ Ruhig, im Wald auf einer Höhe von 900 m gelegen, sind die Selbstver­ sorgerblockhäuser auf der Hirschalm eine Oase der Erholung und Ent­ spannung. Öffnungszeiten Jagdmärchenpark:

Archiv

KiZ-Angebot

bis 27. 10.; Juli und Aug.: täglich von 10 bis 18 Uhr, Sept. und Okt.: Mi. bis So., von 10 bis 18 Uhr. Öffnungszeiten Kletterwald (Hochseilgarten): Juli und Aug.: täglich 13 bis 17 Uhr, ab 9. Sept., Okt., Nov., Sa. und So., 13 bis 17 Uhr. Die KirchenZeitung verlost 5 x 2 Eintrittskarten. Schreiben Sie bis Fr., 19. Juli (KW: „Jagdmärchenpark“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapu­ zinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I Sonntag, 14. Juli 15. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 30,10–14 L2: Kol 1,15–20 Ev: Lk 10,25–37 Montag, 15. Juli Hl. Bonaventura, Ordensmann, Bi­ schof, Kirchenlehrer. L: Ex 1,8–14.22 Ev: Mt 10,34 – 11,1 L: Eph 3,14–19 Ev: Mt 23,8–12 Dienstag, 16. Juli Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel. L: Sach 2,14–17 Ev: Mt 12,46–50 L: Ex 2,1–15a Ev: Mt 11,20–24 Mittwoch, 17. Juli L: Ex 3,1–6.9–12, Ev: Mt 11,25–27 Donnerstag, 18. Juli L: Ex 3,13–20; Ev: Mt 11,28–30 Freitag, 19. Juli L: Ex 11,10 – 12,14; Ev: Mt 12,1–8 Samstag, 20. Juli Hl. Margareta, Jungfrau, Märtyrin in Antiochien. Hl. Apollinaris, Bischof von Ravenna, Märtyrer. Marien­ samstag. L: Sir 51,1–8 Ev: Lk 9,23–26 L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 10,11–18 L: Ex 12,37–42 Ev: Mt 12,14–21 Sonntag, 21. Juli 16. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 18,1–10a L2: Kol 1,24–28 Ev: Lk 10,38–42

aussaattage 15. 7.: Frucht 16. 7.: Frucht bis 6 17. 7.: Frucht ab 3 bis 8, ab 9 Wurzel 18. 7.: Wurzel bis 12, ab 13 bis 23 Blüte 19. 7.: Wurzel ab 1 bis 16, ab 17 Blüte 20. 7.: Blüte 21. 7.: Blüte bis 19, ab 20 Blatt Aus: Aussaattage 2019, M. Thun.


20 Anzeigen & Hinweise

11. Juli 2019

Größte Trommelstunde Anlässlich ihres 50-Jahr-Jubiläums will die Lebenshilfe in Kooperation mit dem Oö. Landesmusikschulwerk den Weltrekord der größten Trommel-Unterrichtsstunde brechen und lädt Interessierte aus ganz Österreich ein, mitzumachen. Gebraucht werden mehr als 1.827 Teilnehmer/innen – das ist der aktuelle Weltrekord, der am 13. September überboten werden soll.  Info und Anmeldung: www.ooe.lebenshilfe.org/weltrekord

Trommelworkshop in der LMS Vöcklabruck für einen Weltrekordversuch. LEBENSHILFE OBERÖSTERREICH

22. ICO-Tagung in Salzburg Zum Thema „Türkei im Wandel“ laden Pro Oriente Salzburg, Sankt Virgil und die Initiative Christlicher Orient (ICO) anlässlich der 22. ICO-Tagung am 23. und 24. September ins Bildungszentrum Sankt Virgil nach Salzburg. Inhaltlich geht es unter anderem um das Christentum in der Türkei, Diaspora und Flucht oder Türk/innen in Österreich. www.christlicher-orient.at

KLEINANZEIGEN FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

Zivildiener gesucht Die Caritas im Bezirk Schärding sucht händeringend Zivildiener. „Im Juli können wir von fünf freien Stellen nur mehr eine besetzen. Das bringt die Mitarbeiter/innen an ihre Belastungsgrenze“, sagt August Hinter-

VERKAUF Systeme für URNEN-Friedhöfe Pic-Stein.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Praktikum: Lisa-Maria Langhofer. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth König, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 53,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

KirchenZeitung Diözese Linz

berger, Leiter von „Caritas-Invita“ in der Region. An den Standorten von Invita leben und arbeiten Menschen mit psychischen und zum Teil körperlichen Beeinträchtigungen. Die Zivildiener arbeiten etwa in Werkstätten mit, sind mit dem Gärtner-Trupp unterwegs oder in einer Wohngruppe aktiv. Für Interessierte besteht die Möglichkeit, an einem Caritas-Standort zu schnuppern. Die Caritas sucht für folgende Standorte Zivildiener: Engelhartszell, Moserhof Waldkirchen und Pamingerhof St. Ägidi.  Info: www.caritas-linz.at/jobs-bildung/zivildienst Kontakt: Franz Watzinger 0676 87 76 29 88t

Jägerstätter-Gedenken Das Internationale Jägerstätter-Gedenken am 8./9. August 2019 in St. Radegund und Tarsdorf steht heuer unter dem Thema „Provokateurin des Glaubens – Die selige Restituta Kafka im Widerstand“ Sel. Restituta Kafka. Referentin ist Sr. Mag. Dr. Ruth Beinhauer (‚Wien).  8. Aug., 18 Uhr Vesper Pfarrkirche St. Radegund. 9.August, 9.30 Uhr: Vortrag Pfarrheim Tarsdorf. 13.30 Uhr: Fußwallfahrt Tarsdorf – St. Radegund, 16 Uhr: Andacht zur Todesstunde in der Kirche St. Radegund, 17 Uhr: Begegnung im Jägerstätterhaus, 19 Uhr: Verlesung der Namen der 1934 - 1945 Verfolgten aus Braunau und dem Dekanat Ostermiething; 19.30 Uhr Eucharistie, Lichterprozession.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

SCHWARZBUCH ARBEITSWELT ZEIGT MISSSTÄNDE AUF

Auf Kriegsfuß mit dem Arbeitsrecht Die Rechte von Beschäftigten werden auch in Oberösterreich oft verletzt. Das zeigt die neueste Auflage des „Schwarzbuch Arbeitswelt“, das 70 Arbeitsrechtsfälle dokumentiert und auf schwerwiegende Missstände in der Arbeitswelt aufmerksam macht.

O

hne die Arbeiterkammer wären viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Willkür ihrer Chefs ausgeliefert und hätten oft keine Chance, das zu bekommen, was ihnen zusteht. Wie wichtig die Arbeit der AK OÖ-Rechtsexperten ist, zeigen nicht nur die rund 212.000 Arbeits- und Sozialrechtsberatungen im Vorjahr, sondern

auch der Blick ins neue „Schwarzbuch Arbeitswelt“. Dieses gibt eine Übersicht über die „kreativen“ Methoden mancher Unternehmen, ihren Beschäftigten Ansprüche vorzuenthalten. Die „Klassiker“: zu geringe Entlohnung, nicht bezahlte Überstunden und falsche Endabrechnungen nach der Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Wer Arbeitnehmerrechte verletzt, handelt verantwortungslos, weil er wirtschaftlich Abhängigen Schaden zufügt. Schaden, der nicht selten Existenzen gefährdet. Der AK geht es allerdings nicht darum, Unternehmen pauschal als Rechtsbrecher hinzustellen. Auf-

grund der oben genannten Zahlen wäre es aber auch falsch, nur von wenigen „schwarzen Schafen“ zu sprechen. Auch Unternehmensvertreter sollten daher das Aufzeigen von Arbeitsrechtsverletzungen begrüßen. Immerhin verzerren diese den Wettbewerb und benachteiligen die vielen korrekt handelnden Firmen.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Kunst & Kultur 21

11. Juli 2019

Bei Stéphane Brizés neuem Film „Streik“ wird der Arbeitskampf zum Stellungskrieg

Wenn das Fass überläuft Eine Automobilzulieferfirma soll trotz hoher Gewinne geschlossen werden, doch da machen die Arbeiter nicht mit. „Streik“ ist ein dokumentarisch angehauchter Spielfilm, der einen Nerv trifft. Wenn am Ende von Stéphane Brizés Film „Der Wert des Menschen“ (2015) Thierry Taugourdeau (Vincent Lindon) seinen Job als Sicherheitsmann in einem Supermarkt hinschmeißt, damit seinen Arbeitsplatz verliert, für den er sich 20 Monate lang als gelernter Maschinist umschulen hat lassen, dann könnte diese Aktion zeitlich vor dem Beginn von Brizés neuem Film „Streik“ situiert sein. Wir begegnen wieder Vincent Lindon, der dieses Mal in der Rolle des Gewerkschafters agiert und einen Streik in einer Automobilzulieferfirma anführt, die einem deutschen Konzern gehört und trotz Rekordgewinne (für die Aktionäre) geschlossen werden soll. Aus Wut wird Gewalt. Um es vorwegzunehmen: Brizés Film war einer der Höhepunkte des Kinojahrs 2018 und es ist skandalös, dass man diesen wichtigen Film erst im August (Lückenfüller im Sommerloch?) in Österreich startet. „Im Krieg“, so der Originaltitel, beleuchtet, rückblickend betrachtet, auch die Hintergründe für die Gelbwesten-Bewegung und zeigt, warum es zum plötzlichen Ausbruch von Gewalt gekommen ist, die auf der Wut gründet, die wiederum durch ständige Demütigung genährt wird. Brizé hat sich mit Arbeiter/innen, CEOs, Anwält/innen, ehemaligen Gewerkschaftsführern getroffen, die für Firmen mit ähnlichem Schicksal ge-

arbeitet haben und aus diesen Gesprächen einen Film überbordender Energie gedreht. Die Handkamera mischt sich unter die streikenden Arbeiter, die verbalen Auseinandersetzungen sind von einer Dynamik, wie man sie bisher im Kino noch nie gesehen hat. Der Kampf um ein Gespräch mit dem Geschäftsführer mutet kafkaesk an und ist wie ein Stellungskrieg gefilmt, der zeigt, wie die „Gesetze des Marktes“ (so der Originaltitel von Brizés Film aus dem Jahr 2015) funktionieren. Die Diktion der Firmenverantwortlichen spricht Bände: „Der Geschäftsführer wird in Betracht ziehen, mit den Arbeitern zu verhandeln“, „Der Geschäftsführer ist sehr beschäftigt und nur schwer Filmtipp von erreichbar“, „Die betroffenen Ar- Markus Vorauer. beiter könnten ja in eine andere fotolia Arahahn Gegend ziehen“. Keine Schwarz-Weiß-Malerei. Um keinen falschen Eindruck zu vermitteln: „Streik“ verzichtet auf simple Gut-Böse-Zuschreibungen. Auch die Konflikte innerhalb der Arbeiterschaft, die unterschiedlichen Positionen und Bedürfnisse, werden thematisiert, aber auch, wie sich die scheinbar objektiven Medienberichte von den realen Wirkungszusammenhängen unterscheiden. Auch wenn die formale Gestaltung oft dokumentarisch wirkt, beweist Brizé, dass ein Spielfilm andere Möglichkeiten als ein Dokumentarfilm bietet. Der Spielfilm begibt sich hinter verschlossene Türen (wie in der Sondersitzung mit dem deutschen Geschäftsführer) und da tut sich ein Abgrund auf. XX Ab Mitte August im Kino.

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Ausstellungen

Malerei und textile Kunst n Textile Kunst. Vom 18. Juli bis 4. August zeigt die Ausstellung „Garden of Eden“ im Schloss Neuhaus im Mühlviertel unter anderem das Werk „O.T.“ der in Linz geborenen Künstlerin Judith P. Fisher. Begleitet durch das Kunstreferat der Diözese Linz realisierte Fischer in Oberösterreich die Projekte „Glockenzier“ für die Pfarre Lichtenberg und den Gedenkraum „Mutiara“ in der Pfarre Schönau im Mühlviertel.

n Castell in Pramet. Am Fr., 5. Juli, eröffnet das Kulturhaus Stelzhamermusem in Pramet um 19 Uhr die Ausstellung „Bertram Castell – Ohne Kunst bin ich nicht“. Zu sehen ist sie bis zum 1. September jeden So. von 14 bis 16 Uhr. Der Maler Bertram Castell wurde 1932 in Wien geboren, studierte an der Wiener Akademie der bildenden Künste und gehörte ab den 70er-Jahren der Künstlergruppe Künstlerzentrum Schloss Parz an.

Kulturland n Barock, Jazz und mehr. Im Mariendom bietet der Orgelsommer 2019 von 5. Juli bis 8. September ein buntes Programm. Zu hören sind etwa der Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, Moderne-Spezialist Bernhard Haas oder Orgeljazzerin Lilo Kunkel. XX Info: www.rudigierorgel.at

n Orgelpunkt12. Der Verein Labyrinthus und die Pfarre Freistadt laden freitäglich zum Orgelkonzert um 12 Uhr in die Stadtpfarrkirche Freistadt. Heuer noch zu hören: Markus Eichenlaub am 12. Juli und Peter Peinstingl am 19. Juli. n Sommerkino. Das Katholische Bildungswerk Lambach zeigt gemeinsam mit dem Stift Lambach am Sa., 13. Juli, um 21.30 Uhr die Komödie „Womit haben wir das verdient“. Wanda ist Atheistin, Frauenrechtlerin, Anti-Rassistin und -Kapitalistin. Als ihre Tochter zum Islam konvertiert, versteht sie die Welt nicht mehr. Der Film wird im Konventgarten vorgeführt. n Energiebilder. Die Kunstsammlung des Landes Oberösterreich eröffnet am Do, 18. Juli, um 19 Uhr die Ausstellung „Match Point“ in der Studiogalerie im Ursulinenhof. Die Linzer Künstlerin Astrid Esslinger präsentiert großformatige Gemälde, in denen sie sich mit der Energie des Sports auseinandersetzt. Besucht werden kann die Ausstellung bis 20. September. XX Info: www.diekunstsammlung.at

n Sechsmal Bach. Das Instrumentalensemble Concentus Musicus Wien bringt im Rahmen der OÖ. Stiftskonzerte am So., 21. Juli, nicht nur eine oder zwei, sondern gleich alle sechs Brandenburgischen Konzerte von Bach zum Erklingen. Das Konzert beginnt um 18 Uhr und findet im Marmorsaal des Stifts St. Florian statt.


22 Personen & Dank

11. Juli 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Akademische Grade verliehen Am Freitag, dem 28. Juni 2019, wurden an der Katholischen Privat-Universität Linz akademische Grade der Theologie, der Religionspädagogik und der Kunstwissenschaft verliehen. Das Doktorat der Theologie an: Mag. theol. Florian Wegscheider; das Magisterium der Theologie an Franz Schmalzer BA; das Bakkalaureat der Religionspädagogik an: Doris Kastner, Simone Ressl, Matthias Singer; der Master of Arts an: Margit Öllinger BA; der Bachelor of Arts an: Franz Baumgartner, Anna Maria Friedinger, Mag.a rer. soc. oec. Ulrike Maria Fürst, Raphaela Hemetsberger. KU Linz/Eder

Ehrung und Dank n Wels. Einen Spendenrekord konnten Valentin Hingsamer, Kilian Salzmann und Michael Graffl von der 7a des BRG Wels Wallererstraße aufstellen. Im Wahlpflichtgegenstand TheoPrax übernahmen sie den Projektauftrag, Spenden für die Caritas-Lerncafés zu sammeln. Mit mehreren Aktionen, darunter ein Suppenverkauf und ein Benefizlauf, gelang es dem Trio, auf diesem Weg 17.400 Euro zusammenzutragen.

zur Ausbildung von Jugendlichen in der Planung, Errichtung und Betreuung von Photovoltaikanlagen in Verbindung mit Batteriespeichern zur autarken Stromversorgung. Es hat sowohl einen großen ökologischen und ökonomischen Nutzen. Die Lehrlinge (Elektrotechniker und Papiertechniker) der Berufsschule 1 in Gmunden haben in einem Vortrag dieses Projekt kennengelernt und es mit 2.000 Euro unterstützt.

n Gmunden. Josef Loderbauer, Elektriker aus Pinsdorf, hat in Uganda die Errichtung eines Solartechniklabors geplant und durchgeführt. Es dient

n Linz-Elmberg. Knapp 1.500 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich machten sich im Frühjahr auf die Suche nach Amphibien und meldeten ihre

Erfolge auf der Plattform naturbeobachtung.at. Aufgerufen hatte dazu der Naturschutzbund, um das Wissen über Laubfrosch, Feuersalamander & Co zu verbessern. Die 2L der HBLA Elmberg errang dabei den 2. Platz und erhielt 700 Euro für die Klassenkasse. n Vorderweißenbach. Kürzlich feierte die ehemalige Pfarrhaushälterin und Mesnerin der Pfarre Vorderweißenbach, Frau Hedwig Ganglberger, ihren 80er. Zu einer besonderen Begegnung kam es bei der Wallfahrt anlässlich ihres Geburtstages in das Stift Heiligenkreuz nach der Montagsmesse der ­Hochschule

geburtstage n Am 16. Juli 2019 wird Konsistorialrat P. Hubert Habermaier OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, 80 Jahre alt. Er stammt aus Salzburg und wurde 1964 zum Priester geweiht. Nach Kaplansposten in Vorchdorf, Kematen an der Krems, Pettenbach und Kirchberg b. Kremsmünster war er von 1977 bis 1990 Pfarrer in Grünau. Anschließend war P. Hubert bis 2015 Pfarrer bzw. Pfarrprovisor in Allhaming, von 2007 bis 2009 zugleich Pfarrprovisor von Buchkirchen bei Wels und von 2009 bis 2012 Pfarrer in Neuhofen an der Krems. Seither ist P. Hubert Aushilfspriester für die Pfarren des Stiftes. Er war von 2007 bis 2009 außerdem Dechant des Dekanates Wels-Land. Von 1990 bis 2007 und wieder seit 2012 ist

Heiligenkreuz. Abt P. Maximilian, Rektor P. Wolfgang, Dir. Martin Leitner und P. Johannes Paul gratulierten ihr zu diesem besonderen Ehrentag.

Hedwig Ganglberger (Bild Mitte) feierte ihren 80. Geburtstag in Heiligenkreuz. Pfarre

Jubiläum P. Hubert Subprior im Kloster, von 1991 bis 2007 war er auch Novizenmeister und Klerikermagister. n Am 17. Juli 2019 vollendet Konsistorialrat Dr. Gerhard Maria Wagner, Ehrenkanonikus des Lubliner Erzdomkapitels, Pfarrer in Windischgarsten, sein 65. Lebensjahr. Gerhard Maria Wagner stammt aus Wartberg ob der Aist, studierte in Linz und Rom Theologie und wurde 1978 in Rom zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Bad Zell und Bad Ischl wurde er 1984 Kooperator in Marchtrenk und für das Doktoratsstudium in Rom freigestellt. Seit 1988 ist Gerhard Maria Wagner Pfarrer in Windischgarsten.

n Am 11. Juli 2019 feiert Konsistorialrat Mag. P. Christof Mösserer OFM, vom Orden der Franziskaner, Seelsorger in Enns, das 55-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe. n Am 12. Juli 2019 feiert Konsistorialrat Mag. P. Florian Mauhart OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Religionslehrer in Ruhe, das 60-jährige Priesterjubiläum. n Am 15. Juli 2019 feiern Konsistorialrat P. Hubert Habermaier OSB und Konsistorialrat Dr. P. Robert Huber OSB, beide Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, das 55-Jahr-Jubiläum ihrer Priesterweihe, Habermaier ist Subprior und em. Pfarrer, Huber ist Lehrer im Ruhestand.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

11. Juli 2019

Das dulden wir nicht! Viele haben die Bilder im Fernsehen gesehen, als das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ am 29. Juni mit den Flüchtenden im Hafen von Lampedusa endlich angekommen war und diese von Bord gehen konnten. Über zwei Wochen mussten sie auf dem Schiff ausharren, da italienische Behörden verboten hatten, die Mittelmeerinsel anzulaufen. Kapitänin Carola Rackete widersetzte sich diesem Verbot und legte im Hafen an. Kurz darauf wird sie festgenommen. Ihr könnten jetzt bis zu 10 Jahren Haft drohen. Eine Frau, die das Leben von 40 Menschen gerettet hat, wird behandelt wie eine Kriminelle!? Meine ersten Gefühle der Erleichterung über die Rettung der Menschen schlugen schlagartig in Sprachlosigkeit und Unverständnis um. (...) In welcher Zeit leben wir eigentlich, wo das Handeln aus Nächstenliebe, aus Empathie, aus Mitgefühl bestraft wird? (...) Sollten wir da nicht allesamt aufstehen und rufen: So nicht mit uns! Das dulden wir nicht! (...) MONIKA BREITWIESER, THALHEIM

Wohlgeruch Es gibt sie noch: Bauern, die Mitte bis Ende Juni ihre Wiesen zum ersten Mal mähen, um für ihre Tiere wertvolles, duftendes Heu zu ernten und in die Scheunen zu bringen. In Wirklichkeit sind sie es, die durch diese späte Mahd die Vielfalt von Pflanzen pflegen, Lebensräume für Bodenbrüter, Insekten und andere Kleintiere erhalten und gleichzeitig ihren Rindern nachhaltig wertvolle, in Sonnenenergie gereifte, nährstoff- und ballaststoffreiche sowie für Wiederkäuermägen verträgliche Nahrung bieten. Sie erhalten Kulturlandschaft und erzeugen auf

verantwortungsvolle Weise gesunde Lebensmittel für uns Konsumenten. Daher (m)ein großer Dank für diesen Wohlgeruch, dem Duft von Heu, der während dieser Zeit das Land durchströmt. Er vermittelt gelebte Tradition, verantwortliches Tun sowie Respekt und Achtsamkeit der Schöpfung gegenüber.

Über moderne Kunst kann man geteilter Meinung sein, überhaupt wenn es oft eine lange, schriftliche Erklärung braucht, um zu verstehen, worum es geht. Aber grundsätzlich ist jede Meinung zu respektieren! (...) KONS. JOHANN KLAFFENBÖCK, KOPFING

MARKUS HAGLER, ST. GEORGEN/ATTG.

Träume für Kirche

Warum?

Zu KiZ Nr. 26, S. 2 und 12

Heute bin ich wieder einmal so weit, ob ich mir meinen persönlichen Glauben und meine Freude am Christsein zerstören oder nehmen lassen soll. Wieso? Wenn man jetzt den Domprobst Engelbert Guggenberger als Diözesanadministrator absetzt und Papst Franziskus ihn durch den Militärbischof Werner Freistätter ersetzt, ist das für mich nicht nachvollziehbar! (...) Ich will den Artikel einer Zeitung vom 29. Juni gar nicht mehr weiterzitieren und die Stellungnahmen von Kardinal Schönborn und von Herrn Guggenberger reichen mir vollkommen ! So kann es auf alle Fälle nicht weitergehen ! FRANZ HUBER, NEUHOFEN I.I.

Mit Christus an die Ränder Zu KiZ Nr. 25, S. 29

Bei der vorletzten Ausgabe wusste ich zuerst nicht, was die abgebildete Scheibe mit dem kreisrunden Ausschnitt am Rand bedeuten sollte. Erst nach der einseitigen Erklärung wusste ich, dass es sich hier um eine Monstranz handelt. Für mich symptomatisch – die Positionierung der „Lunula“ am Rand. Ja, der Glaube an Christus ist in unserer Gesellschaft für viele nur mehr eine Randerscheinung. Für mich aber wird dieser immer ein zentraler Mittelpunkt meines Lebens sein.

Der Kommentar in der letzten Kirchenzeitung von Eva Wimmer, Katholische-Jugend-Vorsitzende, hat mich sehr beeindruckt. Sie schreibt so treffend „Frauen können nur davon träumen, dass sie taufen dürfen usw. und Frauen träumen von einer Kirche, in der jede Frau ihre Berufung leben kann“. Ich träume auch davon, dass Frauen, die in der Kirche so wichtig sind, endlich mehr Verantwortung und Aufgaben (Diakoninnen) übernehmen können bzw. dürfen. PETER INZINGER, MARIA SCHARTEN

Dem Leserbrief von Frau Hechfellner (KiZ Nr. 24) muss ich widersprechen. Jesus hat den Frauen nicht verboten, seine Botschaft zu verkünden und hat nach seiner Auferstehung Maria Magdalena beauftragt, seinen Jüngern zu sagen „Jesus lebt!“. Erst kürzlich gab es eine Fernsehdokumentation, dass bis ins 4. Jahrhundert Frauen sehr wohl priesterlich gewirkt haben und in den römischen Katakomben das Bild einer Bischöfin gefunden wurde. Erst Ende des 4. Jhdts passte das einem Papst nicht mehr und er degradierte die Frauen zu Dienerinnen ohne seelsorgliches Amt. (...) LOTTE KÖNIG, LINZ Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@kirchenzeitung

n: e KirchenZeitung lese di ub rla U im d un se Zu Hau h gedruckt + elektronisc Die KirchenZeitung nun zusätzlich als E-Paper lesen. Jetzt kostenlos umsteigen auf Abo-Plus und danach nur 7 Euro Aufpreis auf das bestehende Jahresabonnement. www.kirchenzeitung.at/upgrade abo@kirchenzeitung.at


unter uns Hoch die Zäune!

Denkmal

Weichtierliebe Im Sommer wird gern geheiratet. Auch so manche Schneckenart geht in der warmen Jahreszeit auf Partnersuche, wie der in unseren Breiten beheimatete Tigerschnegel. Dessen Balzritual lässt jeden menschlichen Casanova blass aussehen. lisa-maria langhofer

k. kracher

sam hängen. Was danach folgt, ist nicht ganz jugendfrei. Gibt sich der Tigerschnegel gerade nicht dem Liebesspiel hin, tritt er als großer Nützling im Garten auf. Er verursacht keine Schäden, sondern frisst abgestorbene Pflanzenteile, Aas oder die Eier von Nacktschnecken bzw. die Nacktschnecken selbst. Ein schleimiger Gärtner/innenfreund, der bis zu fünf Jahre alt wird und angeblich sogar im Internet bestellt werden kann. Bereit für eine neue Liebe? Machen Sie mit: Wie viele Eier legen Tigerschnegel? Senden Sie Ihre Antwort bis zum 18. Juli 2019 an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Domspatz Ich weiß auch nicht, warum die Parteien in diesem Wahlkampf vorwiegend Werbung für die jeweils anderen Parteien machen.

Elisabeth.Leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

merk-würdig „Diese Aufgabe, die viel Sensibilität und Sorgfalt erfordert, wird nicht einfach werden.“ Werner Freistetter, über seine Aufgabe als Apostolischer Administrator in der Diözese Gurk (in DER „KÄRNTNER KIRCHENZEITUNG“)

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Der Tigerschnegel ist die größte heimische Schnecke und Weichtier des Jahres 2019. Die auch Tigernacktschnecke genannte Art pflanzt sich fort, in dem sie sich kopfüber an einen Schleimfaden hängt und den Partner eng umschlingt. Dem voraus geht eine oft stundenlange Balz, bei der ein Tier die Schleimspur des anderen aufnimmt und so lange verfolgt, bis es das andere Exemplar erreicht hat. Danach wird im Kreis getanzt, das Paar lernt sich kennen und schmiert einander zwar nicht Honig, aber gehörig Schleim ums Maul. Daraus entsteht der Faden, an den sich die Tigerschnegel gemein-

Eng umschlungene Tigerschnegel.

Es nervt: dieses Kindergeschrei am Spielplatz vor dem eigenen Haus. Müssen die da draußen immer Lärm machen und den Rasen ruinieren? Können die nicht zuhause vor ihren Computern ihre Spielchen spielen und dabei ruhig sein? – Ups, jetzt ist es passiert. Zynismus hilft nicht weiter, aber manchmal bringt er etwas auf den Punkt. Unverständnis und Verzweiflung zum Beispiel, wenn ich höre, dass Nachbarn jetzt zwischen zwei Spielplätzen von zwei verschiedenen Wohnungsgenossenschaften einen Zaun aufziehen wollen, damit die Kinder nicht mehr miteinander spielen und lärmen können. In derselben Siedlung sollen dann die Kinder von Genossenschaft A rechts vom Zaun und die Kinder von Genossenschaft B links vom Zaun spielen dürfen. Ein Grenzzaun mitten in der Siedlung. Kann das die Lösung sein? Die erhoffte Ruhe wird nicht eintreten. Ein Zaun ist kein Hindernis. Und was lernen unsere Kinder von dieser Art, Konflikte zu lösen? – Leben wir im Kleinen, was uns die große Politik vorlebt? Zäune machen Probleme sichtbar, lösen diese aber nicht. Fällt uns im 21. Jahrhundert immer noch nichts Besseres ein, als Zäune und Mauern hochzuziehen? Ich will´s nicht glauben!


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