KiZ-ePaper Nr. 51/2018

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Nr. 51/52 I 20. Dezember 2018 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,25 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 73

10 Thema. 200 Jahre „Stille Nacht“.

„Anbetung der Könige“. Unbekannter „Meister von Mondsee“, um 1492. Eine Altartafel des ehemaligen Stiftes Mondsee, heute: Oberösterreichisches Landesmuseum Linz. Lesen Sie Seite 4. SCHULTES

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. JOHANNES 1,9


2 Meinung KommentarE Wunsch für 2019 Das Jahr 2018 hat sich politisch vor allem durch eine starke Polarisierung zwischen Regierung, Opposition und ihrer jeweiligen Anhängerschaft hervorgetan. Diese zeigt sich nicht nur beim Thema Flucht/Migration/Integration, sondern zum Beispiel auch beim Sozialen. Ist es übertrieben, in diesem Zusammenhang an den österreichischen Bürgerkrieg zu erinnern, der sich im Februar 2019 zum 85. Mal jährt? Ja, es ist übertrieben. Aber die 15 Jahre, als sich die Gräben vertieften, zwischen der Gründung der Republik und dem Bürgerkrieg, sind bedenkenswert. Als Wunsch für 2019 bleibt daher, dass heute das gelingen möge, was damals gescheitert ist: Rote Linien in der Auseinandersetzung nicht zu überschreiten. Heinz Niederleitner

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Weihnachts-Schnitzerei Ein Sack voller Späne. Das ist es, was der Schnitzer nach vollbrachter Arbeit mit Besen und Schaufel sammelt – und als „Abfall“ in den Ofen steckt. Beachtung findet gewöhnlich nur die fertige Krippe: das Werk. Eigentlich: das Übriggebliebene. Schnitzkunst ist die Kunst des Wegnehmens. Sehr viel, aber mit Bedacht, muss weggenommen werden, damit am Ende die gewünschte Form stehen bleibt. Mut gehört dazu. Das genaue Maß zu treffen zwischen Zuviel und Zuwenig, ist die Kunst. Es braucht den geübten Blick für das, was wegkommen muss – und die Handfertigkeit dazu. Lebenskunst hat viel mit dem Schnitzerhandwerk zu tun. Es ist ein Irrweg, wenn man ein Mehr an Leben nur im Hinzufügen, im Anreichern zu gewinnen meint. Es ist eher das Wegnehmen, in dem das Wesentliche zum Vorschein kommen kann. Ei-

gentlich sollte man neben die Krippen den Korb mit den Spänen stellen: Sie erzählen von dem, was nicht nötig war. Im Verzicht darauf konnte das Werk erscheinen. Die Krippe aller Krippen, das Original, hat kein Geringerer als Gott selbst geschaffen. Was er nicht alles weggelassen hat! Kein Gold, sondern Stroh. Kein Wirtshaus, sondern ein Stall. Keine Prominente mit Namen, sondern ein Kind. Es sollte genügen um zu verstehen, was Gott uns Menschen erzählen will.

Matthäus Fellinger

Chefredakteur matthaeus.fellinger @kirchenzeitung.at

wort Der Woche: P. KArl Rahner (1904–1984), Theologe und Jesuit

Zur Menschwerdung Gottes

Da gibt es nichts zu jubeln Das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Straßburg ist eine Tragödie – wie auch alle anderen schrecklichen Terroranschläge, die auf der Welt immer wieder begangen werden. Was Menschen dazu bewegt, das zu tun, ist nicht nachvollziehbar. Es ist verständlich, dass die Bevölkerung aufatmete und erleichtert war, als bekannt wurde, dass der mutmaßliche Attentäter nicht mehr frei herumläuft. Er wurde von der Polizei erschossen. Absolut unbegreiflich ist allerdings, dass die Einsatzkräfte danach mit Applaus gefeiert wurden. Den Tod eines Menschen beklatschen? Da gibt es nichts zu jubeln. Susanne Huber

Wenn es in der Schrift heißt, der habe das Gesetz erfüllt, der den Nächsten liebt, dann ist dies darum die letzte Wahrheit, weil Gott dieser Nächste selbst geworden ist und so in jedem Nächsten immer dieser eine Nächste und Fernste angenommen und geliebt wird. Karl Rahner machte sich 1962 in einem Leitartikel in „Die Zeit“ Gedanken über Weihnachten. B. Friedrich / Ullstein Bild / picturedesk.com


KirchenZeitung Diözese Linz

Weihnachten 2018 3

20. Dezember 2018

Weihnachtswort von Bischof Manfred Scheuer an die Leser/innen der KirchenZeitung

Die Nähe Gottes nimmt die Angst „Es geschieht noch etwas anderes, als was ihr täglich seht, etwas viel Wichtigeres, etwas unendlich viel Größeres und Mächtigeres – nehmt es nur wahr, seid auf Bischof Manfred Scheuer

der Wacht. Wartet noch einen kurzen Augenblick, und es wird etwas ganz Neues über euch hereinbrechen.“

Diözese/ WAkolbinger

Kann man den Advent spannender beschreiben, als es Dietrich Bonhoeffer mit diesen Gedanken tut? Der Advent als eine Zeit der gespannten Erwartung auf das Neue, das mit Gott in Bethlehem seinen Anfang nimmt. Der Advent soll den Christen und die Christin hellwach machen, damit er oder sie ja nicht die Ankunft Gottes im Alltag übersieht. Die Realität im Advent ist freilich oft eine andere: Gerade das (an)gespannte Warten scheint in den Wochen vor Weihnachten besonders schwierig zu sein. „Die Kunden sind im Advent besonders ungeduldig“, so sagte mir in diesen Tagen entnervt eine Mitarbeiterin einer Apotheke. Die Ungeduld überfällt offensichtlich gerade in der Adventzeit viele Menschen. Das ist einer gewissen Hektik und Zeitnot geschuldet. Vielleicht auch dem Bedürfnis, vor den Festtagen alles unterzubringen, um den eigenen Ansprüchen für ein perfektes Fest gerecht zu werden. Die adventliche Erwartung darf nicht mit dieser adventlichen Ungeduld verwechselt werden. Ja, sie ist genau das Gegenteil davon. Ungeduld schiebt den Riegel vor offene Be-

gegnungen. Die adventliche Haltung der wachen Erwartung hält dagegen alle Sinne offen, um die Zeichen Gottes wahrzunehmen. Sie ermöglicht es, die Menschwerdung Gottes in mein Leben hereinbrechen zu lassen. Gott tritt ein in ein lebendiges Beziehungsgeschehen mit jedem Menschen. Das ist die tiefe und berührende Botschaft von Weihnachten: Jesus ist der menschgewordene Beweis für die Zusage Gottes: „Ich bin da bei dir – ich lasse mich auf dich ein, du bist mir nicht egal.“ „Fürchtet euch nicht“ – so lautet die erste Botschaft der Engel an die Hirten, die vor den Toren Bethlehems zu Zeugen der Geburt Jesu werden. „Fürchte dich nicht“ – Eltern wissen, wie wichtig dieser Trost ist, wenn Kinder in der Nacht hochschrecken. „Hab keine Angst, ich bin da bei dir, du bist nicht allein.“ Das „Fürchtet euch nicht“ der Engel bei Bethlehem – es ist wie ein göttlicher Kommentar zur neuen Wirklichkeit, die mit der Geburt Jesu auf die Welt kommt. Wir Christen glauben, dass die Nähe Gottes durch Jesus spürbar und erfahrbar wird. Diese Nähe Gottes soll uns die Angst nehmen.

Gottes Gabe an die Menschen ist auf Stroh gebettet.

Stock.adobe/ExQuisine

Es soll uns die Angst nehmen, wenn wir etwas zulassen müssen. Wenn wir inneren Widerstand spüren gegen andere Meinungen, gegen unausweichliche Veränderungen, gegen schlimme Krankheitsdiagnosen. Es soll uns die Angst nehmen, wenn wir uns auf etwas einlassen müssen: auf eine neue – vielleicht erzwungene – Lebenssituation, weil man gekündigt wurde oder weil eine Beziehung zerbrochen ist; wenn wir uns einlassen auf etwas Unplanbares, wie die Erziehung von Kindern, wie das Engagement für kranke, obdachlose oder asylsuchende Menschen. Es soll uns die Angst nehmen, wenn wir loslassen und Abschied nehmen müssen: Abschiede von Gewohnheiten; Abschiede hinein in einen neuen Lebensabschnitt, etwa nach dem Auszug der Kinder oder nach der Pensionierung; Abschiede von lieben Menschen; das Loslassen im Sterben. „Fürchte dich nicht“, sagt Gott zu Weihnachten, „ich bin ganz nahe bei dir. Du kannst dein ganzes Vertrauen in diese Zusage legen.“

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Manfred Scheuer Bischof von Linz

Gesegnete Weihnachten Mit der Weihnachtsbotschaft ­unseres Bischofs wünscht das Team der KirchenZeitung allen Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2019. �  Die nächste Ausgabe erscheint am 3. Jänner 2019


4 Kirche in Oberösterreich

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

impuls Das andere Weihnachtsgeschenk Für alle, die noch auf der Suche nach besonderen Geschenken sind, hat die Katholische Kirche Oberösterreichs Tipps parat, die sich rasch verwirklichen lassen. Im Caritas-Onlineshop (www.schenkenmitsinn.at) kann man zum Beispiel einen Schlafsack für einen obdachlosen Menschen oder ein Babypaket für eine von Armut betroffene Jungfamilie kaufen. Diese „Geschenke mit Sinn“ machen doppelt Freude: einerseits Not leidenden Menschen, denen durch das Geschenk geholfen wird, andererseits jener schenkenden Person, die weiß, dass in ihrem Namen geholfen wurde. Auch biblische Geschenke eignen sich für Weihnachten besonders gut. Dazu zählt die „Familienbibel“ des Bibelwerks Linz in edlem Design. Sie enthält neben dem offiziellen Bibeltext viele Besonderheiten wie 70 Seiten Vorspann mit Hilfen zum Bibellesen. Mehr biblische Geschenke finden sich auf www.bibelwerklinz.at. Mit dem Kennwort „Geschenk“ bis 20. Dezember 2018 portofrei bestellen.

Der Meister von Mondsee

Die Bildtafel „Darbringung im Tempel“ bildete zusammen mit dem Bild „Die Anbetung der Könige“ (Titelseite) den linken Flügel des Altars in der Marienkapelle des Klosters Mondsee. OÖ. Landesmuseum/Schultes

In den USA erfreut sich das ORF-Friedenslicht großer Beliebtheit. Eine Karte (links) zeigt, wo das Licht geholt werden kann, das Niklas Lehner in Bethlehem entzündet hat. Archiv/CNS/Grohmann

Pfadfinder haben im Linzer Mariendom das Friedenslicht aus Bethlehem übernommen

Ein Gefäß des Friedens werden In vielen Ländern Europas ist das Friedenslicht zu einem festen Weihnachtsbrauch geworden, auch in den USA findet es weite Verbreitung. Die österreichische Regierung und die Pfadfinder haben nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 zu Weihachten das Friedenslicht erstmals nach Amerika gebracht. New York mit den zerstörten „Twin Towers“ war das Ziel. Seither kommt das Friedenslicht jährlich in die USA. Brian Duane ist dort ein engagierter Verteiler, wie die Websites Crux und Catholic News Service berich-

ten. An die 8.600 Kilometer ist er in den letzten Wochen mit seinem Subaru durch die Staaten gefahren, um das Licht weiterzugeben, damit es in 30 Bundesstaaten brennen kann: von New York bis nach Kalifornien. „Jeder soll zum Werkzeug, zu einem Gefäß des Friedens werden“ – diese Botschaft verbindet Duane mit seinem Einsatz, der wegen der riesigen Entfernungen in den USA bereits Anfang Dezember begonnen hat. Pfadfindergruppen aus 18 Ländern übernahmen am 15. Dezember 2018 im Linzer Mariendom das ORF-Friedenslicht, um es in ganz Europa weiter zu verteilen. Josef Wallner

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Es war in den Jahren, als Christoph Kolumbus mit dem Schiff aufbrach und – fast versehentlich – Amerika entdeckte. Um 1492 schuf ein namentlich nicht bekannter Maler die Altarbilder für den Flügelaltar in der Marienkapelle des Klosters Mondsee. Man nannte den Unbekannten später den „Meister von Mondsee“. Abt Benedikt Eck von Piburg, der den Pacher-Altar für die Wallfahrtskirche von St. Wolfgang in Auftrag gegeben hatte, war auch Stifter des Mondseer Altares. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Altar zerlegt, die einzelnen Tafeln wurden verkauft. Das auf der Titelseite dieser Ausgabe gezeigte Bild „Anbetung der Könige“ wurde im Jahr 2000 vom Oberösterreichischen Landesmuseum angekauft. Im Jahr 2002 konnten bei der Ausstellung „gotik SCHÄTZE oberösterreich“ die Tafelbilder 500 Jahre nach ihrer Entstehung erstmals wieder weitgehend zusammengeführt gezeigt werden. 2015 wurde auch das Bild „Darbringung im Tempel“ aus Schweizer Privatbesitz erworben. M. F.


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Oberösterreich 5

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Lebensgeschichten

„Dann ging die Familiensache total kaputt“ Der Anblick von armen, bettelnden, „gescheiterten“ Menschen ist herausfordernd. Doch hinter den meisten liegt ein Lebensweg, der in Armut begonnen hat. Ein berührendes Buch lässt 13 Männer ihre Geschichte erzählen.

„Ecce homo“: Figur aus Baustahl, gestaltet von einem Bewohner der CaritasEinrichtung Hartlauerhof (Wohnprojekt für wohnungslose Männer).

CHRISTINE GRÜLL

J. war ein zartes Kind. Das hat seinen vom Krieg traumatisierten Vater nicht davon abgehalten, ihn grausam zu misshandeln. Nach der Trennung der Eltern kümmerte sich J. um seine Geschwister, wenn die Mutter arbeiten ging. Er wärmte Essen, flocht Zöpfe, prüfte Hausübungen und bewahrte einmal seine Schwester vor dem Ertrinken. J. schloss die Schule ab und lernte einen Beruf in der damaligen Voestalpine in Linz. Er heiratete, seine Frau blieb bei den Kindern – sie sollten eine bessere Kindheit haben. Die Jahre vergingen, die Arbeit stand an erster Stelle, manchmal auch der Alkohol. Für seine Frau blieb keine Zeit. Dann ging die „Familiensache“, wie J. es nennt, „total kaputt“. Damit verlor er den Halt in seinem Leben. Im Hartlauerhof der Caritas, einem Wohnprojekt für wohnungslose Männer in Asten, fand er wieder eine Gemeinschaft. Leben auf der Kippe. „Ich habe Respekt vor seinem Überlebenswillen“, sagt Ulrich Volmer. Der ehemalige Leiter des Hartlauerhofes hat J. und zwölf weitere Männer zu ihren Lebenswegen befragt und diese jeweils unter dem Anfangsbuchstaben des Vornamens anonymisiert aufgezeichnet. Die Lebensgeschichten sind in dem Buch „Der Wurm ist ein Hund“ nachzulesen. Die meisten verbindet, dass sie in Armut begonnen haben; dass der Versuch, die Armut zu überwinden und Geborgenheit in einer eigenen Familie zu finden, zuerst gelang – und dann nicht mehr. Lebenskrisen führten zum Verlust von Familie, Arbeitsplatz und Wohnung. „Beim Anblick eines sogenannten gescheiterten Menschen kommen Vorurteile wie ‚versoffen, dreckig, disziplinlos‘“, sagt Ulrich Volmer. Er will ein „realitätsnäheres“ Bild von Menschen am Rand der Gesellschaft zeichnen – und vor Augen führen, dass diese nicht „die gescheiterten anderen“ sind: Denn jedes Leben stehe trotz al-

REINHARD JORDAN

ler Tüchtigkeit und möglicher Chancen stets auf der Kippe. Die Menschen am Rand erlebten Kränkung, Rückzug, Vereinsamung, eine fehlende Verwurzelung und Beheimatung, sagt Ulrich Volmer. „Anteile davon kennt jeder Mensch.“ Mit dem Buch will er auch gegen den Vorwurf des individuellen Versagens anschreiben. Armut wird weitervererbt. Sie bringt Stress, Überforderung und einen kurzen Bildungsweg mit sich. J. fasst es in seiner Lebensgeschichte zusammen: „Menschen aus sozial schwächeren Schichten bleiben auf der Strecke.“ Dass gerade bei ihnen wieder gespart wird, hat eine erschreckend lange Tradition: Schon Texte aus vorchristlichen Jahrhunderten – sie sind im Buch nachzulesen – berichten vom Kampf gegen Arme statt gegen Armut.

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 Ulrich Volmer, Helmut Küblböck: Der Wurm ist ein Hund. Außergewöhnliche Lebensgeschichten vom Rand. Verlag am Sipbach 2018, 319 S., € 24,20. Die Autoren stehen gerne für Lesungen zur Verfügung. Kontakt: Tel. 0650 600 31 30, E-Mail: ulrich.volmer@gmx.at

Ulrich Volmer leitete 24 Jahre lang den Hartlauerhof. BROKSCH

IN ALLER KÜRZE Integrations-Radar Das SORA-Institut hat für das Integrationsressort des Landes OÖ 705 Oberösterreicher/innen zur Stimmung gegenüber Zugewanderten befragt. In Teilbereichen werden Flüchtlinge kritischer gesehen, aber 65 Prozent bezeichneten das Zusammenleben als „sehr gut“ oder „ziemlich gut“. Die Furcht vor Terror hat abgenommen, gewachsen ist die Zustimmung zur Aussage, Österreich solle sich zuerst um „eigene“ Probleme kümmern.  Studie: www.kirchenzeitung.at

Sozialprojekte ausgezeichnet Drei Initiativen in Oberösterreich wurden mit dem Bank-Austria-Sozialpreis ausgezeichnet: Das Team der „Notfallmama“ des Vereins „KiB children care“ mit Sitz in Ungenach betreut erkrankte Kinder zu Hause. Die Wohnungsagentur Vöckla-Ager bietet einen Vermieterservice und Mieterbegleitung für am Wohnungsmarkt benachteiligte Personen. Im Caritas-„Krankenzimmer“ werden obdachlose Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt medizinisch versorgt.

BA-Sozialpreis: Wohnungsagentur Vöckla-Ager (Stefan Hindinger, l.), Verein „KiB children care“ (Elke Lehner, 2. v. l.) und Caritas-„Krankenzimmer“ (Michaela Haunold, r.). BANK AUSTRIA

Der Preis der „Goldmarie“ des Wiener Frauenarbeitskreises der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe ging heuer an die Beratungsstelle „ARGE Sie“ für wohnungslose Frauen. in Linz. C. G.


Eine Weite, die trägt Im Jahr der Astronomie, 2009 hat, fing Kurt Dobersberger Feuer. Der Angestellte der HYPO Oberösterreich ging zu Vorträgen über Astronomie, besuchte die Linzer Sternwarte und kaufte sich bald ein eigenes Fernrohr. Die Faszination des Weltalls hat ihn nicht mehr losgelassen. Er erzählt, was an der Beobachtung des Himmels so spannend ist und warum er sich für den Stern von Bethlehem interessiert. Josef Wallner

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ternbilder wollte er finden. Das war der erste Schritt für Kurt Dobersberger, nachdem er sich für die Astronomie begeistert hatte. So wie Straßenkarten gibt es auch Himmelkarten. Der Reiz der Beschäftigung mit dem Firmament liegt im Entdecken: „Man freut sich, wenn man etwas findet. Wie in einem Atlas.“ Dazu hat er sich ein lichtstarkes, händisch zu bedienendes Fernrohr gekauft. Es hätte schon Systeme gegeben, die das Fernrohr automatisch auf die gewünschten Sternbilder ausgerichtet hätten, aber die Spannung bestehe darin, dass man selbst sucht, so Dobersberger. Diese Beschäftigung bringt einen unweigerlich damit in Verbindung, was Dobersberger an der Astronomie am meisten fasziniert: die riesigen Dimensionen. „Im Gegensatz zu unserem klein-

räumigen Denken und unseren alltäglichen Sorgen eröffnet der Blick in die Unendlichkeit eine neue Dimension, die fasziniert und einen in ihren Bann zieht. Man lässt einfach den Alltag hinter sich.“ Ruhe und eins mit der Natur. Die Konzentration, die mit der Suche nach Sternbildern einhergeht, und der Aufenthalt in der freien Natur lässt einen ruhig werden, das ist die Erfahrung des Hobbyastronomen Dobersberger. Und es ist auch ein Stück Abenteuer dabei. Heuer hat er mit seinem Fernrohr einmal eine Nacht durchgemacht, weil die Wetterbedingungen so ideal waren und er einfach nicht aufhören konnte. „Als dann im Morgengrauen die Sternbilder langsam schwächer wurden, die Sonne emporstieg und es hell wurde – das bewusst zu erleben

war wunderschön. Das sind Erlebnisse, die nimmt dir keiner.“ Zwei- bis dreimal im Monat stellt Dobersberger auf jeden Fall sein Fernrohr auf. Am schnellsten aufgebaut ist natürlich die „Sternwarte auf dem Balkon“ des eigenen Hauses in Dörnbach bei Linz. Sie ist bequem zu errichten. Die Lichtverschmutzung. Doch die Nähe zur Stadt zeigt überdeutlich, wie sehr die Lichtverschmutzung – wie Dobersberger das Phänomen nennt – schon um sich gegriffen hat: „Wir nehmen unseren Kindern und den nachfolgenden Generationen den Blick auf das älteste Weltwunder, auf die Milchstraße.“ Der Lichtsmog kann bei Menschen Schlafschwierigkeiten verursachen und stellt auch für Insektenpopulationen Probleme dar. Wie jedes Hobby hat auch die Astrono-

Kurt Dobersberger aus Dörnbach mit seinem Fernrohr. Er ist in der HYPO Oberösterreich tätig und für den Bereich „Kirche und Soziales“ zuständig. Die Aufnahme (rechts) zeigt die Mondfinsternis im Sommer 2018. dobersberger (2)


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Reportage 7

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Eine Fotografie des Omeganebels M 17. Aufnahmen wie diese lassen auch astronomische Laiinnen und Laien etwas von der Faszination der Beschäftigung mit dem Universum erahnen. Dobersberger

mie eine eigene Dynamik: Auf ein Fernrohr mit kleinem Spiegel folgt ein leistungsstärkeres und schließlich landet man bei der Fotografie – weil die Fotografie auch eine Farbwahrnehmung der Galaxien, Sternhaufen und Nebel ermögliche, erzählt Dobersberger. Die Bilder in diesem Artikel hat er natürlich selbst aufgenommen. Bis man ein Foto

„Da ist etwas viel Größeres, das wir nicht zu fassen vermögen, das uns hält und lenkt.“ Kurt Dobersberger

bewundern kann, ist viel Zeit zu investieren. Zwischen zwei und vier Stunden dauern die Aufnahmen, und etwa genauso lang braucht man für die Bearbeitung. Bei den für die Fotografie durch das Fernrohr notwendigen Programmen erhält Dobersberger Unterstützung durch seinen 27-jährigen Sohn, der in Graz studiert. Wenn alles eingestellt ist und die Kamera läuft, ist Zeit zum Plaudern und Reden. „Das ist gut für die Vater-Sohn-Beziehung. Das ist ein Geschenk.“

Gehalten und gelenkt. Das Hobby bringt Kurt Dobersberger auch immer wieder zum Nachdenken über seinen Glauben, der ihm viel bedeutet. „Wenn man sich die Weiten des Weltalls auch nur ein wenig durch den Kopf gehen lässt, dann wird einem bewusst, dass wir kleinen Menschen in dieser Unendlichkeit wie verloren sind.“ Und gleichzeitig schafft sich in ihm die Gewissheit Platz: „Da ist etwas viel Größeres, das wir nicht zu fassen vermögen, das uns hält und lenkt.“ Obwohl die Erde nur ein winzig, winzig kleines Stück des Alls darstellt, ist es für Dobersberger ein wundschöner Teil des Universums: „Wir sollten uns auf dieses Schöne, das wir haben, schauen.“ Entdecken ohne Ende. Wissenschaft und Glaube an Gott bilden für ihn keinen Gegensatz. Die Beschäftigung mit der Astronomie macht aber demütig: Die nächste Sonne ist vier Millionen Lichtjahre entfernt. Ein Flug dorthin würde 6.500 Jahre dauern. „Uns sind Grenzen gesetzt. Dessen müssen wir uns bewusst sein und das sollten wir anerkennen.“ Das schließt aber für ihn nicht aus, was für jeden Astronomen – ob Hobbyastronom oder Gelehrter an einer Forschungsstation – den Reiz der Beschäftigung mit dem All ausmacht: Es gibt noch so viel zu entdecken. Auch für Kurt Dobersberger.

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Moment Der Stern von Bethlehem Das Matthäusevangelium erzählt von einem Stern, der Magiern aus dem Osten den Weg nach Bethlehem, zum neugeborenen König der Juden und Retter der Welt, gewiesen hat. Soviel Astronominnen und Astronomen auch geforscht haben, naturwissenschaftlich kommt man hier nicht weiter. Die Jupiter-SaturnKonstellation, die im Jahr 7 vor Christus aufgetreten ist, trägt zur Erklärung des Bibeltextes nichts bei. „Wenn ein Stern neu aufleuchtet, ist das ein schönes Symbol. Das ist wie ein Licht, das uns den Weg in der Finsternis weist“, sagt Kurt Dobersberger. Er spricht sich dafür aus, die biblische Bildsprache wirken zu lassen: „Die Geburt Jesu richtet unseren Blick in den Himmel, in eine Weite, die viel tragender ist als alle Enge der Erde.“


8 Lebendige Kirche

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momente Schwanenstadt. Mit „Stille, die es ganz umsonst gibt“, wirbt der Arbeitskreis Spiritualität der Pfarre Schwanenstadt. An den Kirchentüren lädt ein Transparent ein, die Stille des Gotteshauses als Einstimmung auf Weihnachten zu nutzen. Am Freitag, 21. Dezember findet um 17.30 Uhr eine halbe Stunde gestaltete Stille mit Bild und Text statt. Zum Nachhausegehen gibt es „Stille to go“: Ohrstöpsel zum Mitnehmen.

Die Engel von Maria Schmolln

Die Stille in der Pfarrkirche wird beworben. pfarre

Bad Schallerbach. Die Pfarre Bad Schallerbach hat bewährte und erprobte Rezepte zusammengetragen und daraus ein praktisches und grafisch sehr ansprechendes Kochbuch gestaltet. Der Gewinn aus dem Verkauf des Kochbuchs kommt der Renovierung der Filialkirche Schönau zugute. Bestellung: Pfarramt Bad Schallerbach, Linzer Straße 15, 4701 Bad Schallerbach; Tel. 07249 480 45 E-Mail: pfarre.schallerbach@dioezeselinz.at, Preis inkl. Porto und Verpackung: € 22,–

Es ist eine Aktion, die innehalten lässt und ein Lächeln in die Gesichter zaubert. Unmittelbar vor Weihnachten findet in Maria Schmolln (Bezirk Braunau) ein Engel-Fotoshooting der Katholischen Jugend statt. Eine schwarze Wand, an der Engelsflügel und ein Heiligenschein

montiert sind, und ein Fotoapparat samt Drucker – mehr braucht es nicht für ein herzerwärmendes Engelfoto. Am Sonntag, 23. Dezember können sich Interessierte von 10.30 bis 12.00 Uhr auf dem Vorplatz der Pfarrkirche als Engel fotografieren lassen. kj oö

Segensfeier für Menschen, denen Weihnachten wehtut

Linderung für den Weihnachtsschmerz Pinsdorf. Die heilige und perfekte Welt zu Weihnachten – das ist für viele Menschen ein Anspruch, der kaum erfüllbar ist. Etwa wenn jemand gestorben ist oder wenn durch Trennung, Scheidung, Streit oder Arbeit an einem fernen Ort einfach in diesem Jahr jemand vor dem Christbaum fehlt. Um dieser besonderen Situation gerecht zu werden,

lädt die Pfarre Pinsdorf (Bezirk Gmunden) am Samstag, 22. Dezember zu einer besonderen Segensfeier ein. Dabei sollen die unterschiedlichen Gefühle Platz haben. Beginn des Gottesdienstes ist um 18 Uhr in der Pfarrkirche Pinsdorf. Erwachsene und Kinder sind zu diesem Gottesdienst herzlich eingeladen.

Besonderer Adventweg in Leopoldschlag

Auftanken im Advent Leopoldschlag. Wenn der Tank leer ist, benötigt nicht nur das Auto eine Nachfüllung. Auch Menschen brauchen den richtigen Treibstoff, damit es wieder weitergeht. Mit einem Weg in die Stille bot das Katholische Bildungswerk (KBW) Leopoldschlag bei einer Adventwanderung eine entsprechende Tankstelle an. Begleitet von Musik und Texten wurden mehrere Stationen besucht, darunter auch eine echte Tankstelle. Zum Schluss des Weges gab es noch ein Hirtenspiel, das an das Geschehen in Bethlehem erinnerte.

Auftanken im Advent. Dazu lud das KBW-Team von Leopoldschlag ein. Pfarre


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Pfarren & Regionen 9

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Lebendige Krippen in der Tradition des heiligen Franziskus

Das Weihnachtswunder zum Angreifen Eine Krippe mit echten Tieren im weihnachtlichen Stall gibt es im Pfarrgarten von Alkoven zu bestaunen. Die Aktion soll die Botschaft von Weihnachten besser begreifbar machen. Ein Esel, mehrere Ziegen und ein Pony. Das sind die weihnachtlichen Hauptdarsteller im Pfarrgarten von Alkoven. Letztes Jahr hat die Pfarre in Kooperation mit den Grünen und den Kinderfreunden die lebendige Krippe zum ersten Mal inszeniert. „Für viele Kinder gibt es kaum noch Tiere zu erleben. Bei der lebendigen Krippe haben sie einmal die Gelegenheit dazu“, sagt Alkovens Pfarrassistent Thomas Mair. Das Streicheln der Tiere ist dabei ausdrücklich erlaubt. Kein

Wunder ist, dass die Aktion Familien mit Kindern wie magisch anzieht. „Bis auf die Nachtstunden war eigentlich ständig wer da,“ sagt Seelsorger Mair über die Erfahrungen aus dem letzten Jahr. So musste die Pfarre nicht lange überlegen, ob es 2018 eine Neuauflage geben würde. In der Woche vom 19. bis 26. Dezember ist der weihnachtliche Stall in Alkoven aufgebaut. Die Botschaft dahinter. Bei aller Lebendigkeit steht aber nicht das Spektakel im Vordergrund. „Wir wollen die Botschaft von Weihnachten klar vor Augen führen. Es geht weniger um Geschenke als vielmehr um das Geschehen der Geburt“, so Mair. Bei der Kindermette werden die Tiere nicht

als Darsteller eingebunden sein. „Das geht aus logistischen Gründen nicht. Wir haben das Krippenspiel in der Kirche, und die Tiere sind draußen im Stall“, erklärt Thomas Mair. Anders ist das in Pupping, wo die Tiere bei der lebendigen Krippe direkt im Gotteshaus stehen werden. Kurz vor der Kindermette werden Esel, Schafe und Ziegen zu ihrem Platz im Seitenschiff der Klosterkirche gebracht. Vor knapp zwei Jahrzehnten haben die Franziskaner des Shalom-Klosters in Pupping die lebendige Krippe eingeführt. Mittlerweile gibt es Kindermetten mit echten Tieren auch noch in Katsdorf und in Enns. Paul Stütz

Kindermetten mit lebendiger Krippe n P upping: Klosterkirche Pupping am 24. Dezember, 17 Uhr n E nns: im Schlosspark Enns am 24. Dezember um 17 Uhr n Katsdorf: Kindermette mit lebendiger Krippe am 24. Dezember um 16 Uhr; bei Schönwetter auf dem Gusenspielplatz, bei Schlechtwetter in der Kirche Der weihnachtliche Stall in Alkoven ist vor allem bei Kindern sehr beliebt.

weber /ortmayer

Weihnachten bei Gefängniskindern Meggenhofen. Ihre Weihnachtsferien werden die beiden Lehrer Brigitte (im Bild) und Heinz Söllinger in Nepal verbringen – sie wollen allerdings nicht bergsteigen, sondern Hunderte „ihrer Kinder“ besuchen. Seit dem schrecklichen Erdbeben 2015 setzt sich das Ehepaar Söllinger für die vom Schick­sal hart getroffenen und ohnehin bitterarmen Menschen Nepals ein. Vor allem um Kinder kümmern sie sich. In kürzester Zeit haben sie Großar-

tiges bewegt. Ihr Einsatz gilt der Bildung, denn ein regelmäßiger Schulbesuch ist der beste Schutz gegen Verschleppung und Versklavung von Mädchen und öffnet diesen eine Zukunft. Am Heiligen Abend werden Brigitte und Heinz Söllinger bei rund 150 Gefängniskindern sein. Die Kinder leben mit ihren Müttern im Gefängnis, sie sind mangelernährt, verlaust, verdreckt und in Lumpen gekleidet. Seit Jänner 2018 stellt das Ehepaar Söllinger einmal

pro Tag warmes Essen zur Verfügung: „Wir haben eine Köchin eingestellt, Kochutensilien und Geschirr gekauft. Die Kosten belaufen sich auf 30 Cent pro Kind und Mahlzeit.“ Auch die Gehälter von vier Lehrerinnen und der Köchin, ingesamt 200 Euro monatlich, kommen aus Meggenhofen. Die Schule ist derzeit das Hauptprojekt der Söllingers. Die Gefängniskinder sind die Ärmsten der Armen. XX Mehr Info: brigitte.soellinger@­ ph-ooe.at


10 Thema

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Hoffnungsstrahlen Die Not in den Armenvierteln von Davao City ist groß. Gewalt, Ausbeutung und Kinderarbeit sind in der philippinischen Stadt weit verbreitet. Ein Lichtblick für die von Armut Gebeutelten ist die Organisation „Child Alert Mindanao“. Sie bietet Schutz und Betreuung für Kinder und deren Familien. Der Projektpartner der Dreikönigsaktion schafft Zukunftsperspektiven und ermöglicht Auswege aus den trostlosen Lebenssituationen der Menschen.

Was brauchen Kinder, um sich entfalten zu können? Liebe. Geborgenheit. Schutz. Vertrauen. Bildung. Essen. Förderung von Interessen. Spiel und Spaß. Anerkennung. Ermutigung. Klare Grenzen. Ein sozial intaktes Umfeld. Rückzugsmöglichkeiten. In den Slums dieser Welt sind diese Voraussetzungen für ein gelingendes Leben kaum möglich. So auch in Davao City, der Hauptstadt der philippinischen Insel Mindanao. Mehr als die Hälfte der 26 Millionen Einwohner lebt hier in Armut. Not. In den schmalen Gassen der Armenvierteln, den so genannten Barangays, hängen Plastiktröge, Abfallsäcke und Kinderfahrräder an den Wänden; Kübel, Schuhe und diverses Zeug stehen herum; über gespannten Seilen hängen Wäschestücke. Familien wohnen hier auf engstem Raum zusammen. Die Not ist groß, die Arbeitslosigkeit hoch, die Aussicht auf beständige Beschäftigung gering. Es fehlt somit an finanziellen Mitteln – für Nahrung, für medizinische Versorgung, für die Bildung der Kinder, für Miete, Wasser und Strom; für das Leben im Allgemeinen.

In den Slums von Davao City sind Kinder, vor allem Mädchen, stark von Gewalt und sexueller Ausbeutung bedroht. Axel (Bild oben) nimmt regelmäßig an den Aktivitäten von CAM teil und weiß seither über ihre Rechte Bescheid. dka (4)

Hoher Leidensdruck. Siebenköpfige Familien, die in einem Zimmer auf vier oder fünf Quadratmetern leben, sind hier keine Seltenheit. Oft sind es sogar noch mehr Personen unter einem kleinen Dach. Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, gibt es nicht. Der Platzmangel verschärft den ohnehin belasteten Alltag voller Sorgen und Probleme. Spannungen, Streit und Aggressionen bau-

susanne huber

en sich auf und es kommt in Folge immer wieder zu häuslicher Gewalt oder sexuellem Missbrauch. Es gibt Fälle, in denen Eltern ihre Kinder für Geld Freiern anbieten. Der Leidensdruck der Betroffenen ist enorm hoch. Häufig brechen Kinder die Schule ab, weil sie arbeiten müssen, um die Familie finanziell zu unterstützen. Wegen der schwierigen Lage zu Hause reißen viele aus, leben auf der Straße, betteln, verkaufen Waren oder sammeln Müll, um zu überleben. Manche driften ab und landen in kriminellen Jugendbanden. Oder in der Prositution. Ohne Bildung sind die Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz gleich null. Recht auf Schutz. Hoffnung, diesem tristen Alltag zu entkommen, gibt die Organisation „Child Alert Mindanao“ (CAM). Das Team rund um Direktor Bernardo Mondragon hat sich zur Aufgabe gemacht, Kinder und Jugendliche zu ermutigen, die Schule positiv abzuschließen. In fünf Stadtteilen von Davao City werden insgesamt 250 junge Leute regelmäßig betreut, geschult und es wird ihnen Wissen über ihre Rechte vermittelt. So lernen sie, diese auf lokalpolitischer Ebene einzubringen und einzufordern. „Vernachlässigte und misshandelte Kinder haben ein Recht auf Schutz durch ihre Eltern. Viele wissen das nicht. Sie denken, es sei normal, mit Gewalt aufzuwachsen. Wir arbeiten deshalb auch mit den Eltern der Kinder zusammen, um ihnen klarzumachen, dass sie für ihren Nachwuchs sorgen müssen. Sie glauben, bestrafen und schlagen sei der einzige


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Thema 11

20. Dezember 2018

zur sache Sternsingeraktion

Mit Unterstützung von CAM und der DKA können Ann, May und Jellian zur Schule gehen.

Weg, ein Kind zu erziehen“, sagt Bernardo Mondragon, Projektpartner der Dreikönigsaktion.

in den Gemeinden greift. Aber es braucht die Gemeinden und die Behörden, um Kinder zu schützen“, erklärt der Leiter von CAM.

Zusatzeinkommen. Um die belastende finanzielle Lage zu entschärfen, können die Eltern an Schulungen in einkommenschaffenden Maßnahmen teilnehmen. Sie lernen, Schmuck, Waschpulver oder Speisen selbst herzustellen, verkaufen diese Waren dann und können damit ihr Familieneinkommen erhöhen. CAM organisiert darüber hinaus Straßentheateraufführungen und macht auch so auf Kinderrechtsthemen aufmerksam. Schutzsuchenden stehen psychosoziale Angebote und Beratungen zur Verfügung und es wird Sozialarbeit geleistet. Zusätzlich kooperiert CAM mit Behörden und politischen Vertretungen, um sie für die Themen Kinderschutz und Kinderrechte zu sensibilisieren. „Es benötigt Zeit, damit das Projekt

Wünsche und Ziele. Axel, Myco und Elvie können mit Hilfe von CAM nächstes Jahr die Senior Highschool abschließen. Die drei zählen zu den freiwilligen Volunteers der Organisation und helfen unter anderem durch Theateraufführungen und Rollenspiele, das Bewusstsein für Kinderrechte zu schärfen. Mit dem Schulabschluss lassen sich sicher auch ihre Wünsche und Ziele erfüllen. Die 17-jährige Axel möchte Sozialarbeiterin werden; Elvie, ebenfalls 17 Jahre alt, hat vor, als Lehrerin zu unterrichten; und Myco (19) will in Zukunft als Krankenpfleger durchstarten. Sie sind auf einem guten Weg, der Armutsspirale zu entkommen, sich zu entfalten und ihr Leben selbst zu gestalten.

Bernardo Mondragon (rechts) ist Leiter von CAM, einer Partnerorganisation der DKA. Gemeinsam mit Myco Martines war er auf Besuch in Österreich. kiz/huber

CAM setzt sich dafür ein, die Rechte von Kindern zu wahren.

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Zum Jahreswechsel setzen sich wieder 85.000 Sternsinger/innen und 30.000 erwachsene Helfer/innen für die Vision einer friedlichen und gerechten Welt ein. Die Heiligen Drei Könige sind zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag (6. Jänner 2019) in ganz Österreich von Haus zu Haus unterwegs mit Segenswünschen. Ihr Einsatz wird auch weltweit zum Segen für notleidende Menschen. Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, finanziert jährlich rund 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika, erreicht damit eine Million benachteiligter Mitmenschen und bietet armutsbetroffenen Menschen Hilfe zur Selbsthilfe. Im Zentrum der heurigen Sternsingeraktion stehen zwei Projekte auf der philippinischen Insel Mindanao: Die Partnerorganisationen „Child Alert Mindanao“ (siehe Reportage) und „Agro Eco“. Letztere unterstützt Bauernfamilien, ihre Lebenssituation zu verbessern. Sie erhalten Trainings zu ökologischer Landwirtschaft und Produktvermarktung, um die lebenswichtige Versorgung mit Reis zu sichern. Der Zusammenschluss in lokalen Bauernorganisationen stärkt die Gemeinschaft und verhindert Landraub. u www.sternsingen.at

Sternsinger bringen Segen.

dka


12 Panorama Kurz berichtet

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchenoberhäupter aus dem Libanon, Irak und Syrien bei Bundeskanzler Kurz

„Unser Blut ist billiger als Öl“ Bei der Aufnahme: Pfarrer Brei und Bischof Zsifkovics. Wessely

Hitparadenstürmer. Platz drei der aktuellen Ö3-Longplaycharts belegt das Album „Heilige Nacht“ von Franz Brei. Nicht nur der singende Pfarrer, sondern auch sein Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hat sich daran beteiligt. Gemeinsam singen sie mehrsprachig „Stille Nacht“, der Bischof ist zudem mit dem kroatischen Weihnachtslied „Nek Spavaj“ zu hören.

Stille-Nacht-Delegation bei Papst Franziskus. Stille Nacht Gesellschaft

Stille Nacht. Gemeinsam mit Vertreter/innen der Stille-Nacht-Gesellschaft und österreichischen Parlamentariern sang Papst Franziskus vergangene Woche am Rande der Generalaudienz zwei Strophen des bekannten Weihnachtsliedes. Dieses lasse „in seiner tiefen Schlichtheit das Geschehen der Heiligen Nacht begreifen“, sagte Franziskus. Anlass des Besuches war, dass das Lied vor 200 Jahren, am 24. Dezember 1818, erstmals erklungen war. Bericht. Nachdem Rom die Veröffentlichung eines Wirtschaftsberichts über die bischöfliche Mensa der Diözese GurkKlagenfurt verboten hat, setzt sich Kardinal Schönborn für eine baldige Klärung ein.

Seit Jahren ist die Lage in ihrer Heimat, dem Nahen Osten, verfahren. Dennoch werden Patriarch Louis Raphael Sako aus dem Irak, Ignatius Aphrem II. aus Syrien und Ignatius Yousef III. Younan aus Beirut bei ihrem Wienbesuch nicht müde über Ideen für ein besseres Morgen zu reden. Josef Wallner

Das Oberhaupt der katholisch-chaldäischen Kirche Louis Raphael Sako redet nicht lange um den heißen Brei herum: Eine fundamentalistische Ideologie dominiere inzwischen den Islam so sehr, dass sie zur Kultur des gesamten Islam geworden sei: „Diese extremistische Ideologie ist gefährlich für alle, für den Mittleren Osten und genau so für Europa.“ Sako lebt im Irak und hat die rasante Veränderung des religiösen Klimas während der letzten Jahrzehnte am eigenen Leib erlebt. Mit dem Golfkrieg 2003 hat dieser Wandel einen besonderen Schub bekommen. Patriarch Sako hat beste Kontakte zu den führenden Muslimen und muslimischen Politikern des Irak und er anerkennt das Bemühen der Regierung, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der extremistische Islam das Klima in der gesamten Region prägt und den „Takt“ in der Gesellschaft vorgibt. Gemeinsam mit Muslimen. „Wir Christen sind die Eingeborenen im Mittleren Osten, wir waren vor den Muslimen da und haben ein Recht hier zu leben“, sagt der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem

II. Das Leben im Mittleren Osten ist für die Christen aber nicht leicht. Sie kämpfen ums Überleben. Durch den Krieg und die Migration der Gläubigen in den Westen sind sie in großer Bedrängnis, so der Patriarch, für den aber feststeht: „Wir haben keine Zukunft ohne gemeinsames Leben mit den Muslimen.“ Das zu erreichen, ist für ihn die entscheidende Herausforderung. Die Not des Alltags kommt den Christen dabei zu Hilfe: Der syrisch-orthodoxe Patriarch: „Wir helfen allen. Mehr als die Hälfte an Unterstützung geht an unsere muslimischen Nachbarn.“ Es braucht aber neue Gesetze, die alle Bewohner – unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit – zu gleichberechtigten Staatsbürgern macht. Öl und Krieg. Der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Yousef III. Younan weist auf die Verquickung der USA und der EU in den Konflikt hin: „Die Muslime haben das Öl, deshalb sind wir Christen vergessen.“ „Unser Blut ist billiger als Öl“, meint sein Mitbruder Ignatius Aphrem II.: „Wie jeder Mensch haben auch wir Sehnsucht nach Frieden. Wir wollen in unserer Heimat bleiben und eine Gesellschaft schaffen, in der alle in Würde leben können.“ Am Besuch von Papst Franziskus in den Vereinigten Arabischen Emiraten Anfang Februar 2019 ist verhaltene Kritik zu hören. In Syrien, im Irak und im Libanon würden sie ihn nötiger brauchen, sagen die Patriarchen. Aber wenn er schon diese Reise unternimmt, soll er in den Emiraten deutlich die Wahrheit sagen: dass sie nämlich die Christen respektieren müssen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am 11. Dezember 2018 die drei Kirchen­ oberhäupter in Wien getroffen (li.: Louis Raphael Sako; v. re.: Ignatius Yousef III. Younan und Ignatius Aphrem II.). Die Bundesregierung wird eine Million Euro für die Christen im Nahen Osten zur Verfügung stellen. Das Geld geht zur Weiterleitung an die Österreichische Bischofskonferenz (2. v. li.: Kardinal Christoph kathpress Schönborn).


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

20. Dezember 2018

Metropolit Epifanij (Dumenko) ist Primas der neu gegründeten, vom Moskauer Patriarchat unabhängigen ukrainisch-orthodoxen Kirche.

reuters

Neue orthodoxe Kirche in der Ukraine Historischer Tag für die orthodoxe Kirche in der Ukraine: Beim Vereinigungskonzil in der Kiewer Sophienkathedrale wurde eine eigenständige, vom Moskauer Patriarchat unabhängige ukrainisch-orthodoxe Kirche gegründet. Der neugewählte Primas der neuetablierten autokephalen orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epifanij (Dumenko), zelebrierte am Sonntag erstmals in dieser Funktion in der Kiewer Hagia Sophia. In seiner ersten Ansprache

nach der Wahl am Samstagabend hatte Metropolit Epifanij vom Vorplatz der Sophienkathedrale aus an alle orthodoxen Christen in der Ukraine appelliert, sich um die neue Kirche zusammenzuschließen, deren Tore „offen für alle“ seien. Als Gast nahm u. a. Staatspräsident Petro Poroschenko teil. In einer Ansprache vor dem Konzil betonte er, die kirchliche Unabhängigkeit sei wichtig für die „nationale Sicherheit“. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bar-

tholomaios I., Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, kündigte in einer Erklärung an, er werde dem neugewählten Oberhaupt die Bulle über die Anerkennung als neue eigenständige Schwesterkirche zum orthodoxen Weihnachtsfest am 6. Jänner in Istanbul übergeben. Damit wird sie aus Sicht Konstantinopels allen bislang 14 eigenständigen orthodoxen Kirchen gleichgestellt. Die russisch-orthodoxe Kirche lehnt die neue ukrainische Kirche strikt ab.

Christen feiern die NGOs sind enttäuscht Menschwerdung Gottes über Klima-Ergebnisse

weltkirche

Rund 2,4 Milliarden Christen weltweit feiern am 24./25. Dezember und am 6./7. Jänner (Ostkirchen) das Fest der Geburt Christi. 1,25 Milliarden Katholiken, Anglikaner, Protestanten und einige Orthodoxe sind am 24. Dezember in dieser Feier vereint. Russen, Serben, Kopten, Äthiopier und Armenier feiern nach dem Julianischen Kalender erst am 6. Jänner. Die Christmette im Petersdom am 24. Dezember mit Papst Franziskus beginnt um 21:30 Uhr. Am ersten Weihnachtstag wird er dann wieder von der Loggia des Petersdomes den Segen „Urbi et Orbi“ spenden.

Terror in Straßburg. Nach dem Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt am 11. Dezember zeigte sich der katholische Erzbischof der französischen Stadt, Luc Ravel, fassungslos. Er lud zu einem Gebet für die Opfer, die Sicherheitskräfte und den Frieden ein und rief zum Schulterschluss gegen den Terror auf. Der mutmaßliche Attentäter wurde von der Polizei erschossen.

Nach dem Abschluss der Weltklimakonferenz in Kattowitz kritisieren zahlreiche Entwicklungs- und Umweltschutzorganisationen die Ergebnisse. Es reiche bei weitem nicht aus, um die Welt vor den Folgen einer ungebremsten Erderhitzung zu bewahren. Das betonte Martin Krenn von der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission. Ein verpflichtendes rasches Anheben nationaler Klimaschutzmaßnahmen und „verbindliche Handlungsaufträge fehlen, das ist eine herbe Enttäuschung“, sagt Krenn.

Geburtstag. Papst Franziskus beging am Montag seinen 82. Geburtstag. Besondere Feierlichkeiten waren nicht geplant. Für das Kirchenoberhaupt war es ein Arbeitstag wie jeder andere – mit der Morgenmesse im vatikanischen Gästehaus, einem kurzen Frühstück und Arbeitsbesprechungen.

Papst Franziskus

kna


14 Rückblick das war 2018 Februar: Die deutschen Bischöfe streiten und ringen nach Beratungen um eine gemeinsame Lösung beim Thema Kommunion. Eine mehrheitlich verabschiedete Handreichung, wonach evangelische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können, wird nicht als Dokument der Bischofskonferenz erscheinen, aber als Orientierungshilfe veröffentlicht. 11. März: Der deutsche Kardinal Karl Lehmann stirbt im Alter von 81 Jahren. Der langjährige Mainzer Bischof und einstige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz war ein hoch geachteter Theologe und Seelsorger.

20. Dezember 2018

Missbrauchskrise

Aufarbeitung und Rücktrittsforderung In Folge von Missbrauchsskandalen in Chile, Irland, in den USA und Deutschland starteten groß angelegte Aufarbeitungen der Krise. Mitte Mai wurde im Vatikan eine Sonderkonferenz der chilenischen Bischöfe mit dem Papst abgehalten, bei der 29 von 31 aktiven Bischöfen des Landes ihren Rücktritt anboten. Acht Rücktritte wurden in Folge angenommen. Missbrauch stand auch im Zentrum des Besuchs von Papst Franziskus beim katholischen Weltfamilientreffen (25./26. August) in der irische Hauptstadt Dublin, wo es zu Begegnungen mit Opfern von Missbrauch durch Priester und Ordensleute kam. Der Papst bedauert und verurteilt dabei mit der bis dato größten Schärfe die zigtausendfa-

9. April: Das Apostolische Papstschreiben „Gaudete et exsultate“ („Freut euch und jubelt“) wird veröffentlicht. Der Schwerpunkt des Lehrschreibens liegt auf der Ermutigung zu mehr Heiligkeit im Alltag. 27. April: Überraschendes historisches Treffen: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jongun trifft im südkoreanischen Teil von Panmunjeom den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in. Die im Atomkonflikt stehenden Staaten senden Friedenssignale aus. Danach fand am 12. Juni mit dem Gipfeltreffen in Singapur zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un das erste Mal ein Treffen der Staatsoberhäupter beider Atommächte statt. 26. Mai: Mit einem großen „Fest am See“ beging die Diözese Feldkirch den Höhepunkt ihres 50-Jahr-Jubiläums. Zur gleichen Zeit feierte die Diözese GrazSeckau ihr 800-Jahr-Jubiläum. 1. Juli: Alois Schwarz (66), von 2001 bis 2018 Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, wird neuer Bischof der Diözese St. Pölten und folgt Klaus Küng (78) nach, dessen altersbedingter Rücktritt vom Papst angenommen wurde.

KirchenZeitung Diözese Linz

Theodor McCarrick ist als erster Kardinal der katholischen Kirche wegen im Amt begangener sexueller Übergriffe zurückgetreten. kna

chen Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch katholische Geistliche in Irland und weltweit und deren jahrzehntelange Vertuschung durch Repräsentanten der katholischen Kirche. Die Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz wird im September offiziell vorgestellt. Die Zahlen sind erschütternd und die deutschen Bischöfe wollen künftig neben neuen Ansprechstellen und der Überprüfung von Anerkennungsleistungen für Opfer auch über die kirchliche Sexualmoral und die Machtverteilung sprechen. In den USA wird nach jahrelangen Untersuchungen am 14. August öffentlich bekannt, dass sich in den letzten 70 Jahren im US-Bundesstaat Pennsylvania mehr als 300 namentlich bekannte katholische Priester an mindestens 1000 Kindern sexuell vergangen haben. Rücktrittsforderung. Mit Theodore Edgar McCarrick tritt am 28. Juli erstmals ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche wegen im Amt begangener sexueller Übergriffe zurück. In einem Schreiben vom 25. August beschuldigt Erzbischof Carlo Maria Viganò, ehemaliger Nuntius des Heiligen Stuhles in den USA, den Papst und mehrere Kardinäle, den Missbrauch durch McCarrick vertuscht zu haben und fordert ihn zum Rücktritt auf. Nach wie vor schweigt Franziskus dazu. In vielen Teilen der Welt gibt es Solidaritätsaufrufe für ihn.

Jugendsynode im Vatikan Die jungen Menschen stehen erstmals im Mittelpunkt einer Weltbischofssynode im Vatikan (3. bis 28. Oktober). Das Motto lautet „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsentscheidung“. Im Vorfeld gab es eine Online-Umfrage und einen Fragenkatalog an die Bischofskonferenzen sowie ein Vorbereitungstreffen, zu dem Jugendliche aus aller Welt in den Vatikan eingeladen wurden. Zusammenarbeit. Die Begleitung der Jugendlichen ist einer der Schwerpunkte im Abschlussdokument der Synode, für deren Umsetzung letztlich Diözesen, Gemeinschaften und Pfarren zuständig sind. Drei wichtige Bereiche werden besonders hervorgehoben: digitale Umwelt, Migration und Missbrauch. Darüber hinaus werden auch Jugendarbeitslosigkeit, Menschenhandel, Bewahrung der Schöpfung, Familie, Musik, Sport oder Sexualität thematisiert. Was die Teilhabe an Ent-

Papst Franziskus mit Jugendlichen.

kna

scheidungsprozessen der Kirche betrifft, so geht es im Dokument einerseits darum, mit und nicht nur für junge Menschen zu wirken. Andererseits wird deutlich der Wunsch nach größerer Präsenz von Frauen auch in Führungspositionen und Gremien der Kirche angesprochen. Beim Abschlussgottesdienst bat Papst Franziskus die Jugendlichen um Entschuldigung dafür, dass die Kirche ihnen oft nicht zugehört habe. Er betonte, wichtig sei, dass sich eine neue Art der Zusammenarbeit in der Kirche etabliere.


KirchenZeitung Diözese Linz

Rückblick 15

20. Dezember 2018

das war 2018 1. Juli: Die katholische und die evangelische Kirche üben massive Kritik an den Gesetzesvorhaben der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ zur Arbeitszeitflexibilisierung. Im Zentrum des Protests stehen geplante Änderungen im Arbeitsruhegesetz, die etwa aus Sicht der Österreichischen Bischofskonferenz den arbeitsfreien Sonntag und die Feiertage gefährden würden.

Wurden zur Ehre der Altäre erhoben: Erzbischof Óscar Romero (rechts) und Papst Paul VI.

kna

Heiligsprechungen Papst Franziskus spricht während der Jugendsynode am 14. Oktober sieben Personen heilig, darunter Papst Paul VI. (1963–1978) und den ermordeten salvadorianischen Erzbischof Óscar Romero (1917–1980). Letzterer trat für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in seiner Heimat El Salvador ein und geriet in Konflikt mit der Militärdiktatur. Während einer Eucharistiefeier wurde er am 24. März 1980 am Altar erschossen. Seit 1981 vergibt SEI SO FREI, die

entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung Österreich (KMBÖ), den Romero-Preis. Die Entscheidung Pauls VI. u. a. gegen die Pille wurde und wird kontrovers gesehen. Doch er hat die Kirche durch den Großteil des Zweiten Vatikanischen Konzils geführt. Ökumenische Impulse sind ihm ebenso zu verdanken wie die Einrichtung der Bischofssynode als Institution in der Kirche.

Der Fall der Christin Asia Bibi Im Jahre 2009 ist Asia Bibi als erste katholische Frau wegen Blasphemie angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. Das Oberste Gericht Pakistans hat sie am 31. Oktober freigesprochen. Die pakistanische Katholikin hatte während eines Streits angeblich den Religionsstifter Mohammed – im Islam „Prophet und Gesandter Gottes“ – geschmäht. Ihr Freispruch sorgt für zahlreiche Proteste in Pakistan.

Ein Plakat mit dem Porträt von Asia Bibi.

KNA

Bartholomaios I. (rechts) und Kyrill I.

kna

Streit in der Orthodoxie Der Ukraine-Konflikt im Oktober spaltet die Orthodoxie. Die russisch-orthodoxe Kirche mit ihrem Oberhaupt, dem Moskauer Patriarchen Kyrill I., hat die Kirchengemeinschaft mit dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., abgebrochen. Hintergrund ist der Streit um die Ukraine. Konstantinopel unterstützt das Bestreben des Patriarchats von Kiew, sich unabhängig von Moskau zu machen.

28./29. Juli: EU-Gipfel in Brüssel, u. a. über eine Änderung des gemeinsamen europäischen Asylsystems. Am 31. Oktober allerdings kündigten Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache den Rückzug Österreichs aus dem globalen UN-Migrationspakt an. Davon zurückgezogen haben sich auch Ungarn, Bulgarien, Tschechien, Estland, Polen und Israel. Die USA verhandelten nie mit. 2. August: Die katholische Kirche schließt die Todesstrafe offiziell aus ihrer Lehre aus. In einer Änderung des Katechismus heißt es, die Todesstrafe sei „unzulässig, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstößt“. Von manchen konservativen Kräften wurde dieser Schritt jedoch kritisiert. 2. Dezember: Die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel hält offiziell Einzug in die Gottesdienste. Das neue Lektionar, das die Schriftlesungen für die Sonn- und Feiertage für das Lesjahr C enthält, basiert auf der neuen Einheitsübersetzung, die im Dezember 2016 vorgestellt wurde. Bis 2022 sollen alle Lektionare umgestellt werden. 6. Dezember: Papst Franziskus verabschiedet ein neues Gesetz zur Leitung des Vatikanstaats. Das Regelwerk sieht u. a. eine schlankere Verwaltung und eine interne Controlling-Abteilung vor. Ziel sind z. B. Rationalisierung, Wirtschaftlichkeit sowie höhere Transparenz.


16 Heiliger Abend

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Geburt Christi in Bildern Die Geschichte von Christi Geburt ist nicht Menschen mit besonderen Fähigkeiten oder eines besonderen Alters vorbehalten. Vom Kind bis zum Greis, Glaubenden wie Suchenden gilt sie. Das linke Bild hat Marlene Kalkhofer (6) aus Haidershofen gemalt: Maria, Josef mit dem Kapperl und das Kind in der Krippe, dazu die Engel und Tiere. Die Ikone rechts hat Sr. Irmlinde Lang von den Kreuzschwestern in Linz „geschrieben“. Die Ikone erzählt das Geschehen um die Geburt Christi in ineinander verwobenen Bildern: Maria mit dem Kind neben sich, den Hirten am Feld, der Anbetung durch die Könige, den Engeln, und wie das Kind gebadet wird. HAIJES

Evangelium der Heiligen Nacht

E

s geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein

Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. LUKAS 2,1–14


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 17

20. Dezember 2018

„Aber du, Betlehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll.“

MICHA 5,1

Der Turm des armenischen Klosters in Betlehem vor dem Abendhimmel – direkt neben der Geburtskirche .

NIE

Serie im Advent zur Einführung der neuen Lektionare

Der Hirte des Friedens D as Michabuch, aus dem die alttestamentliche Lesung des vierten Adventsonntags stammt (siehe Sonntagsseite in der Mitte dieser Ausgabe), gehört zu den zwölf „kleinen“ Prophetenbüchern. „Klein“ werden sie aufgrund ihres Umfangs genannt, nicht wegen ihres Inhalts. Wie auch andere dieser „kleinen“ Bücher liest sich das Michabuch wie eine verdichtete Kurzfassung längerer Prophetentexte. Mit wenigen Pinselstrichen werden Gedanken skizziert, die anderswo breit ausgemalt sind.

Frucht. Der heutige Text wirft einige solche Pinselstriche auf die Leinwand: Zunächst einmal „Betlehem-Efrata“ als die Stadt, aus der ein künftiger Herrscher hervorkommen soll. Efrata und Betlehem sind Namen für denselben Ort, wobei Efrata die ältere Bezeichnung sein dürfte (vgl. z. B. Genesis 35,19). Die gemeinsame Erwähnung des alten und des neuen Ortsnamens hat vermutlich einen bestimmten Grund: Mit „Betlehem“ wird die Stadt Davids eingespielt und damit auch die Verheißung, die an David ergangen ist: Davids Thron werde für immer bestehen. Efrata rückt den Fokus auf Davids Vater Isai, der als „Efratiter“ bezeichnet wird (vgl. 1 Samuel 17,12), damit wird auch auf Davids Frühzeit als Hirte angespielt. Zudem bedeutet das

Worte der Verheißung

Die Lesungen des Alten Testaments für die Adventzeit Teil 4 von 4

ELISABETH BIRNBAUM DIREKTORIN DES ÖSTERR. KATHOLISCHEN BIBELWERKS

Wort „Efrata“ so etwas wie „Frucht bringen“ – damit wird gleich zu Beginn des Textes betont, dass diese Stadt etwas Besonderes, reiche Frucht, hervorbringen wird. Die Stadt ist zwar nur sehr klein unter den „Sippen“ (wörtlich: Tausendschaften, in der bisherigen Einheitsübersetzung stand hier „Gaue“, ein Wort, das heutzutage nicht mehr oft verwendet wird), doch bringt sie den Herrscher hervor. Die längst vergangenen, fernen Tage verweisen wieder auf die Zeit Davids. So richtet sich die Sehnsucht nach einer Friedensherrschaft auf die „Wurzel Isais“ und auf David, ohne diesen namentlich zu erwähnen. Das Kommen der Rettergestalt wird mit zwei Ereignissen verknüpft: Zum einen wird ganz Israel wieder zusammenkommen, jede Tren-

nung wird überwunden. Zum anderen setzt eine nicht näher bestimmte „Gebärende“ das Geschehen in Gang. Damit wird die Verheißung der Geburt des Immanuel (Gott mit uns) in Jesaja 7 in den Text hineingebracht, die eine baldige Friedenszeit ankündigt. Friede. Der letzte Pinselstrich skizziert, wie sich die neue Herrschaft auswirkt. Ein ideales Bild wird gezeichnet. Sicherheit und Frieden werden sein, und das auf der ganzen Erde. Die Formulierungen „in Sicherheit wohnen“ und „Er wird der Friede sein“ spielen auf die Herrschaft Salomos an, dessen Namen ja „Friede“ (Schalom) bedeutet. Salomo fiel in der Spätzeit von Gott ab, doch der kommende Herrscher wird Hirt wie David und für alle der Frieden sein. Ähnlich ausgerichtet ist das Lukas-Evangelium dieses Sonntags, das ebenfalls die Motive „Hirt“, „Gebärende“ und „universaler Friede“ betont. Gleich zwei Frauen sollen gebären. Und so wie später der eine Sohn, Johannes, den anderen, Jesus, als Heilsbringer erkennen wird, erkennt auch die eine Gebärende, Elisabet, die andere, Maria, als eine ganz besondere Gebärende an: als eine Gesegnete unter den Frauen, als Mutter des Heilsbringers.

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 Mehr zur Bibel auf: www.jahrederbibel.at


Sonntag

4. Adventsonntag – Lesejahr C, 23. Dezember 2018

Frauenfreundschaft Die Begegnung von Maria und Elisabeth ist eine außergewöhnliche - nicht nur, weil beide schwanger sind. Sie führt vor Augen, wie Frauen mit Unerwartetem umgehen, sich auf Neues einlassen und dies miteinander teilen. Getragen werden sie vom Vertrauen in Gott und der Gewissheit, dass die Geschichte, die er schreibt, Heilsgeschichte ist.

Evangelium

1. Lesung

2. Lesung

Lukas 1,39–45

Micha 5,1–4a

Hebräer 10,5–10

In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, h ­ üpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde ­Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit ­lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter m ­ eines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

So spricht der HERR: Du, Betlehem-­Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über ­Israel herrschen soll. Seine Ursprünge ­liegen in ferner Vorzeit, in längst vergangenen ­Tagen. Darum gibt der HERR sie preis, bis zu der Zeit, da die Gebärende geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren zu den Söhnen Israels. Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein.

Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir bereitet; an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Siehe, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle – , um deinen Willen, Gott, zu tun. Zunächst sagt er: Schlacht- und Speiseopfer, Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. Er hebt das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. Aufgrund dieses Willens sind wir durch die ­Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt – ein für alle Mal.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart


Wort zum Sonntag

Begegnung und Vertrauen

Alicia Petresc / Unsplash.com

D

u Hirte Israels, höre! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine!

Wecke deine gewaltige Kraft und komm zu unserer Rettung! Gott der Heerscharen, kehre doch zurück, blicke vom Himmel herab und sieh, sorge für diesen Weinstock! Beschütze, was deine Rechte gepflanzt hat, und den Sohn, den du dir stark gemacht! Deine Hand sei über dem Mann zu deiner Rechten, über dem Menschensohn, den du dir stark gemacht.

Das Evangelium des vierten Adventsonntags berichtet uns von zwei Frauen, deren Lebenspläne ganz schön durcheinandergeraten sind. Elisabeth, lange Zeit kinderlos, erwartet nun doch in hohem Alter ein Kind. Eine Überraschung. Ein Risiko. Freude und Sorge werden sich vermischen. Und dann: Maria, jung, unverheiratet, soll auch Mutter werden. Auch sie wird andere Pläne für ihr Leben gehabt und viele Fragen mit sich herumgetragen haben. Zwei durchkreuzte Lebenspläne. Wie gehen die beiden Frauen damit um? Zuerst einmal: Sie ziehen sich zurück. Von ­Elisabeth wissen wir, dass sie im Bergland lebt, zurückgezogen von anderen Menschen. Von Maria heißt es, dass sie alles in ihrem Herzen bewahrt, was ihr verkündet wurde. Die beiden Frauen lassen sich Zeit. Sie hören auf ihr Inneres, werden mit der neuen Situation vertraut, lassen einen neuen Lebensplan in sich reifen. Und dann: Sie treffen sich, suchen das ­Gespräch miteinander, begegnen einander auf Augenhöhe. Sie entwerfen gemeinsam neue Bilder ihrer Zukunft. Im Reden miteinander und im Hören aufeinander zeigen sich neue Wege. In der Begegnung wächst die Freude am Neuen. Und ein drittes: Sie vertrauen Gott. Aus der tiefen Überzeugung, dass Gott der ist, der das Volk Israel schon immer begleitet hat, dem ­jeder einzelne Mensch wichtig ist. Aus der Überzeugung, dass Gott seine ganz p ­ ersönliche Heilsgeschichte mit ihnen schreibt, nicht nur, wenn alles gelingt, sondern auch und vor ­allem da, wo es schwierig wird, an den ­Kreuzungspunkten ihres Lebens. Dieses ­Vertrauen trägt und eröffnet Zukunft.

Zum Weiterdenken Begegnung auf Augenhöhe: Welchen ­Menschen bin ich so verbunden, dass ich mich mit meinen Fragen und Freuden aufgehoben fühle? Vertrauen trägt: Ich kann mich einüben in das Vertrauen, dass Gott mit mir ein Stück Heilsgeschichte schreiben will.

Wir werden nicht von dir weichen. Belebe uns und wir rufen deinen Namen an. antwortpsalm (aus psalm Ps 80)

Nora Bösch Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


Sonntag Fest der Heiligen Familie – Lesejahr C, 30. Dezember 2018

Heil und Herausforderung Wenn wir „heilige Familie“ hören, denken wir oft an ein harmonisches Miteinander jenseits von Reibereien und Alltagskonflikten. Das Evangelium an diesem Sonntag zeichnet jedoch ein anderes Bild. Da gibt es die eigenen Interessen und Wege des Heranwachsenden auf der einen Seite und Sorgen und Unverständnis auf der anderen. So wie in jeder anderen Familie auch. Was es aber auch gibt: Vertrauen, dass Gott alles zum Guten führen wird.

Evangelium Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum ­Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf ­Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten nach ihm. Da g­ eschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im ­Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll ­Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum hast du uns das angetan? ­Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was ­meinem Vater gehört? Doch sie v ­ erstanden das Wort nicht, das er zu i­hnen gesagt ­hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach ­Nazaret z­ urück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die ­Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand ­Gefallen bei Gott und den Menschen.

1. Lesung

2. Lesung

Sirach 3,2–6.12–14

Kolosser 3,12–21

Der Herr hat dem Vater Ehre verliehen bei den Kindern und das Recht der Mutter bei den Söhnen bestätigt. Wer den Vater ehrt, sühnt Sünden, und wer seine Mutter ehrt, sammelt Schätze. Wer den Vater ehrt, wird Freude haben an den Kindern und am Tag seines Gebets wird er erhört. Wer den Vater ehrt, wird lange leben, und seiner Mutter verschafft Ruhe, wer auf den Herrn hört. Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an und kränke ihn nicht, solange er lebt! Wenn er an Verstand nachlässt, übe Nachsicht und verachte ihn nicht in deiner ganzen Kraft! Denn die dem Vater erwiesene Liebestat wird nicht vergessen; und statt der Sünden wird sie dir zur Erbauung dienen.

Bekleidet euch, als Erwählte Gottes, ­Heilige und Geliebte, mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem ­anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem bekleidet euch mit der ­Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist! Und der Friede Christi triumphiere in euren ­Herzen. Dazu seid ihr berufen als Glieder des einen Leibes. Seid dankbar! Das Wort Christi wohne mit seinem ganzen Reichtum bei euch. In aller Weisheit belehrt und ­ermahnt ­einander! Singt Gott Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder in Dankbarkeit in euren Herzen! Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn! Ihr Frauen, ordnet euch den Männern ­unter, wie es sich im Herrn geziemt! Ihr Männer, liebt die Frauen und seid nicht ­erbittert gegen sie! Ihr Kinder, gehorcht ­euren Eltern in allem, denn das ist dem Herrn wohlgefällig! Ihr Väter, ­schüchtert eure Kinder nicht ein, damit sie nicht ­mutlos werden!

Alternative Schriftlesungen 1 Samuel 1,20–22.24–28 Psalm 84,2–3.5–6.9–10 1 Johannes 3,1–2.21–24

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Lukas 2,41–52


Wort zum Sonntag

Heil(ig)e Familie

Pexels.com (CC0 1.0)

S

elig jeder, der den HERRN fürchtet,

der auf seinen Wegen geht!

Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen; selig bist du – es wird dir gut ergehn. Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses. Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder rings um deinen Tisch herum. Siehe, so wird der Mann gesegnet,

Die Weihnachtsfeiertage sind für viele Menschen Tage, an denen die Familie ganz spürbar ist. Da konzentriert sich alles, was diese ausmacht. Halt und Geborgenheit wird erfahrbar, aber es zeigt sich vielleicht auch ganz deutlich, wo Einsamkeit, Unverständnis und Gleichgültigkeit da sind. Das Fest der Heiligen Familie, das an diesem Sonntag nach ­Weihnachten ­gefeiert wird, löst oft gemischte Gefühle in uns aus. Zu leicht wird es damit in ­Verbindung ­gebracht, dass wir ein Vorbild vorgesetzt ­bekommen: Alles soll immer voller Harmonie sein. Und wir spüren unsere Unzulänglichkeit und unsere Menschlichkeit, weil dieses Ideal unerreichbar ist. Das Evangelium dieses Sonntags lässt uns ­aufatmen. Die heilige Familie scheint eine ganz normale Familie gewesen zu sein. Auch unter ihnen war nicht immer alles klar und eindeutig, es gab Ungereimtheiten, Sorgen und Enttäuschungen. Der 12-jährige Jesus ist scheinbar manchmal eigene Wege gegangen, ohne seine Eltern zu fragen. Er hat das getan, was ihn interessiert hat. Er hat Antworten auf seine Fragen außerhalb der Familie gesucht. Und sein Verhalten war für seine Eltern nicht nachvollziehbar. Maria und Josef kannten die Sorgen und Ängste aller Eltern. Sie verstanden nicht, was ihren Sohn bewegt hat, und waren wohl besorgt, wie das weitergehen würde. Diese Bibelstelle will uns kein heiles Familienbild vorgaukeln. Sie will uns erinnern, dass durch Jesus beides in die Welt kam: Das Heil und die Herausforderung. Das gute Zusammenleben und die offenen Fragen. Maria ­bewahrte alles in ihrem Herzen, heißt es. Sie vertraute darauf, dass Gott alles zum Guten führen wird.

der den HERRN fürchtet. Es segne dich der HERR vom Zion her. Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens. antwortpsalm (aus psalm 128)

Zum Weiterdenken Heil und Herausforderung in meiner Familie, in meinen Beziehungen: Ich darf dankbar sein, wo Zusammenleben glückt und bewahre das, was ich nicht verstehe, in meinem Herzen mit der Hoffnung, dass es sich klären wird.

Nora Bösch Pfarrkoordinatorin in St. Martin, Dornbirn. Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


22 Bewusst leben

Süße Schichten mit ­Schokoglasur.

verlag

20. Dezember 2018

Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Hospizes

Hausschnitten

St. Barbara in Linz wird dieses Weihnachtsfest das

TEIG

letzte sein, das sie erleben werden. Wie sie mit dieser

∙∙250 g glattes Weizen- oder feines Dinkelmehl ∙∙250 g kühle Butter ∙∙1 Pkg. Trockengerm ∙∙50 g gesiebter Staubzucker ∙∙1 Msp. Natron ∙∙2 Eidotter ∙∙1 Prise Salz

KirchenZeitung Diözese Linz

Tatsache umgehen, sei sehr unterschiedlich, erzählt die Pflegeleiterin, Sr. Margret Krebelder. Brigitta Hasch

FÜLLE

∙∙200 g fein geriebene Nüsse ∙∙100 g Feinkristallzucker ∙∙400 g Ribiselmarmelade ∙∙20 g Zimt GLASUR 90 g Fondant 1–2 cl Wasser 60 g Schokolade oder Kuvertüre

∙∙ ∙∙ ∙∙

zubereitung Teigzutaten rasch miteinander zu einem glatten Mürbteig verarbeiten, eingewickelt in Folie im Kühlschrank 2–3 Stunden rasten lassen. In der Zwischenzeit werden die Zutaten für die Fülle gut miteinander vermengt. Nach der Ruhezeit wird der Teig in drei gleich große Stücke geteilt und diese werden jeweils in Platten ausgewalkt. Die Größe entspricht etwa dem Backblech. Rohr auf 165–175 °C vorheizen, Backbleck mit Papier auslegen. Das erste Teigstück kommt auf das Blech. Darauf verteilt man die Hälfte der Fülle, es folgen das zweite Teigstück, die restliche Fülle und als Deckel das dritte Teigstück (mit der Gabel mehrmals einstechen). Backzeit: ca. 30 Minuten. Für die Glasur Fondant erwärmen, mit Wasser verdünnen und die Schokolade darin schmelzen. Die ausgekühlten Schnitten bestreichen. XX Ingrid Pernkopf, Renate WagnerWittula: Kipferl & Busserl. Pichler Verlag, Wien/Graz/Klagenfurt 2017, € 24,90

Einmal noch Weih Das Hospiz St. Barbara ist eine kleine, ruhige Station im Ordensklinikum der ­Elisabethinen in Linz. Die Pflegerinnen betreuen hier sechs Menschen, die am Ende ihres Lebensweges angekommen sind. „Es sind nicht nur alte Menschen, die zu uns kommen“, erzählt die Leiterin, Sr. Margret, „immer wieder sind auch jüngere bei uns, die etwa nach Krebserkrankungen und Chemotherapien keine Heilungschancen mehr haben.“ Doch ungeachtet des Alters geht jede und jeder mit dieser Situation unterschiedlich um. Allein oder miteinander. „Weihnachten ist sicher eine ganz emotionale Zeit, besonders für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Sie wissen, dass es ihr letztes Weihnachtsfest ist. Und sie erinnern sich natürlich oft an vergangene Feste, die sie im Kreise der Familie gefeiert haben.“ Im Hospiz versucht man, mit sehr unaufdringlichen Angeboten ein bisschen Feierstimmung zu erzeugen. Es gibt einen großen Adventkranz. Beim Adventsingen werden jene Lieder angestimmt, die in der kleinen Run-

de gewünscht werden. Aber oft kommen nur zwei oder drei Bewohner/innen aus ihren Zimmern, um mitzufeiern. Die anderen möchten lieber allein bleiben. Mit ihren Gedanken und Erinnerungen. Weihnachten vorfeiern. „Wir hatten einmal eine Bewohnerin, für die es sehr unwahrscheinlich war, dass sie den 24. Dezember noch erleben würde. Aber sie hat sich so auf Weihnachten gefreut und sich gewünscht, dass wir ein paar Tage früher feiern“, erzählt Sr. Margret. Diesen Wunsch habe man der Dame gerne erfüllt. Auch ihre Angehörigen waren bei der kleinen Feier dabei. Wenige Tage später ist sie verstorben. „Wir waren froh, dass wir ihr noch einen kleinen Glücksmoment schenken durften.“ Mit sich selbst beschäftigt. Viele Menschen sind in ihren letzten Tagen mit sich und ihrer Vergangenheit beschäftigt. Die einen suchen dabei Zuneigung und Gespräche, andere möchten lieber allein über ihr Leben nachdenken und darauf zurückblicken. „Anders als auf einer Krankenstati-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 23

20. Dezember 2018

Wärme und körperliche Schonung sind hilfreich

Einfache Mittel gegen Erkältungen Alle Jahre wieder ereilt uns vom Spätherbst bis zum Frühwinter die Zeit der Erkältungen.

Sr. Margret (links) und ihre Stellvertreterin Sr. Andrea bereiten ein Adventsingen für die Bewohner/innen vor. kiz/hasch

h nacht feiern on haben wir hier mehr Zeit, um mit den Menschen zu reden und ihnen zuzuhören. Neben unserem Team kommen auch regelmäßig eine Seelsorgerin und einige ehrenamtliche Helferinnen.“ Glaubensfragen. Der Rückblick auf das irdische Leben und die Frage nach dem „Danach“ führt viele Menschen vor ihrem Tod zum Glauben. Das hat auch Sr. Margret vielfach beobachtet. Gespräche mit einem Seelsorger / einer Seelsorgerin oder einem Vertreter der jeweiligen Glaubensgemeinschaft sind da gefragt und hilfreich. „Aber es gibt auch jene, die enttäuscht sind und ihren Leidensweg als Zumutung empfinden. Sie fragen: ,Warum hat Gott mir das angetan?‘, und wenden sich eher vom Glauben ab“, erzählt die Hospizleiterin. „Uns als den Pflegenden steht darüber kein Urteil zu. Wir bieten christlichen Glauben an, das wird genutzt oder eben nicht.“ Und so wird es auch am heurigen 24. Dezember um 14 Uhr eine kleine Weihnachtsfeier im St.-Barbara-Hospiz geben, bei der das Weihnachtsevangelium gelesen wird.

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Noch bevor es klirrend kalt wird, muss sich unser Körper auf die größeren Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen einstellen und verschiedenste Keime abwehren. Wir sind es gewohnt, die meiste Zeit in einheitlich warm geheizten Räumen zu verbringen. Die Temperatur wird nur zum Schlafen etwas reduziert und ist meist durch das Heizen zu trocken für die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum. Vorbeugen. Der beste Rat zum Gesundbleiben ist natürlich die Vorbeugung. Die wichtigsten Punkte dafür sind regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von offenem Husten oder Niesen, um zumindest andere vor einer Tröpfcheninfektion zu schützen. Dass regelmäßige Spaziergänge im Freien, Wechselgüsse und Saunagänge mit anschließender Kaltwasseranwendung das Immunsystem stärken, belegen Studien. Sofort bekämpfen. Das beste Hausmittel für eine beginnende Verkühlung ist das ansteigende Fußbad, eventuell mit einem Badezusatz aus Thymian, Eukalyptus oder Ähnlichem bzw. eine Wärmflasche auf die Füße. Innerlich helfen Tees mit Lindenblüten oder Hollerblüten. Sie regen den Körper zum Schwitzen an und fördern da-

begleiten beleben bestärken

mit die eigene Abwehr. Aufgüsse aus Thymian und Anis wirken entzündungshemmend, schleim- und krampflösend. Eibischwurzel oder Käsepappel helfen, die irritierte Schleimhaut im Hals zu beruhigen. Diese Teemischungen, abends mit etwas Honig genossen, sorgen außerdem für einen besseren Schlaf. Sie können auch als Gurgellösung, Sirup oder Fertigpräparate z. B. in Kombination mit Efeu angewendet werden. Wärme und Schonung. Prinzipiell sollte bei einem beginnenden Infekt auf eine gute Erwärmung mittels dicker Socken und entsprechender Kleidung und auf leichte Schonung geachtet werden. Regelmäßiges Stoßlüften sorgt für Keimreduzierung und frische Luft. Übermäßige körperliche Belastungen sollte man vermeiden. Leichte, gemüsebetonte Kost oder heiße Hühnersuppe mit wärmenden Gewürzen wie Kurkuma, Zimt oder Ingwer können einer Verschlechterung entgegensteuern. Hausmittel meist ausreichend. Bei Risikopatienten, hohem Fieber bzw. einem Verdacht auf bakterielle Infektion sollte man die Ärztin oder den Arzt aufsuchen. Generell sind unspezifische Erkältungskrankheiten aber meist virale Infekte. Hausmittel können die Symptome zumindest lindern, den Schlaf verbessern und die Erkrankungsdauer, bei rechtzeitigem Beginn, etwas verkürzen.

ulrike göschl ärztl. leiterin, kurhaus marienkron, mönchhof www.marienkron.at

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24 Weihnachten

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Weihnachtserzählung

Die stille Nacht Eine Geschichte von Heinz Niederleitner

A

ls die Tür ins Schloss fällt, hat Thomas die Knöpfe seines Mantels schon aufgemacht. Außer der Pendeluhr ist im Landpfarrhaus nichts zu hören. Der Tannenbaum in der Diele verströmt seinen Duft und im alten Pfarrer klingen die Weihnachtslieder der Mette nach. Die Pendeluhr schlägt zweimal an: Halb zwei, denkt sich Thomas, während er seine Schuhe auszieht. Seit 30 Jahren lebt er jetzt in diesem Haus. Im kommenden Jahr wird er 70 Jahre alt und der Generalvikar wird froh sein, wenn er wieder nicht mit dem Wunsch um Abgabe der Pfarre vorstellig wird. Warum sollte ich auch, fragt sich Thomas, während er die Treppen hinaufsteigt. Außer den üblichen Beschwerden, geht es ihm gut. Der Pastoralassistent und die Sekretärin haben die besonders anstrengenden Sachen in der Pfarre in der Hand, die Verwaltung, die Kinder- und Jugendarbeit und anderes. Von vielem ist Thomas freigespielt. Der Priester zieht seinen Anzug aus. Morgen am Christtag wird er ihn wieder brauchen. Im Pyjama steht er im Badezimmer und putzt sich die Zähne. Er sieht sein Gesicht im Spiegel und denkt: Früher, als du voll eingespannt warst mit dem Dekanat, mit der zweiten Pfarre, mit den Projekten, da liebtest du die Stille in der Nacht, die du nur kurz genießen konntest, weil du todmüde ohnehin gleich eingeschlafen bist. Jetzt werden die stillen Stunden mehr. Die Einsamkeit ist bei dir eingezogen. Die üblichen Versuchungen hast du überwunden – den übertriebenen Aktionismus, die Beruhigung mit dem dritten Bier und das Fernsehen bis spät in die Nacht. Geblieben ist dir die Stille zwischen alten Möbeln und altmodischen Tapeten.

Renovieren wolltest du das Pfarrhaus. Aber erst war die Kirche dran, dann das Pfarrheim und dann hast du gedacht: Das kann mein Nachfolger machen. Jetzt schaut es nicht so aus, als wenn nach dir wieder ein Priester hier einzieht, denn es gibt zu wenige. Wie hat die kleine Hanna vom Nachbarn am Nachmittag nach der Kindermette gefragt? „Kommt das Christkind heute auch zu dir?“ Das Vertrauen eines Kindes müsste man haben, denkt sich Thomas, und spült den Mund mit Wasser aus.

D

as Nachtgebet ist verrichtet und der Pfarrer ist eingenickt. Nur sein Atem ist zu hören. Da quietschen in der Nähe Reifen und der Pfarrer fährt hoch. Als er aufgestanden ist und zum Fenster geht, fährt das Auto, das an der nahen Bushaltestelle gestanden hat, mit Vollgas los. Thomas will sich wieder zum Bett drehen. Da sieht er eine Bewegung im Schatten des Wartehäuschens. Etwas Weißes kann er erkennen. Da steht jemand in der Kälte. Wird gleich abgeholt werden, denkt sich Thomas und wartet. Die Minuten verrinnen. Was soll das – um die Uhrzeit bei der Kälte mitten in der Nacht draußen stehen, sagt der Pfarrrer zu sich selbst. Soll ich nachsehen gehen?

"Das Bett ist gemacht, die Teetasse steht auf dem Nachttisch. Daneben liegt ein Papiertaschentuch." nie

Thomas zieht sich etwas über, geht die Treppe hinunter und nimmt den Mantel. Draußen stapft er durch den Vorgarten. Seine Schritte brechen durch die feine Eisschicht über der Schneedecke. Er gibt sich keine Mühe, leise zu sein. Trotzdem ist die Person, die unter dem Dach des Wartehäuschens zusammengekauert sitzt, von Thomas’ Erscheinen überrascht. Das Weiße, das Thomas vom Fenster aus gesehen hat, ist ein Minirock. Die Strumpfhose hat Löcher und Laufmaschen, das Oberteil ist bauchfrei, was man sieht, weil die Jacke darüber zu kurz ist. Erschrocken schaut das Mädchen Thomas aus verweinten Augen an. „Was machst du denn da?“, fragt er. „Nichts.“ „Aber wirst du bald abgeholt?“ „Nein. Mein Freund und ich haben uns zerstritten.“ „Der wird sicher gleich zurückkommen.“ „Nein, ich hab ihm gesagt, da wohnt meine Tante“, sagt das Mädchen und deutet auf das Pfarrhaus. „Ich warte, bis ein Bus kommt.“ „Am Feiertag fahren bei uns keine Busse. Außerdem ist es erst halb drei. Du kannst nicht hier in der Kälte bleiben. Weißt du was? Wir gehen ins Haus und rufen deine Eltern an.“ „Bloß nicht.“ „Wieso nicht?“ „Ich bin vor einem Monat zu meinem Freund gezogen. Meine Mutter spricht deshalb nicht mehr mit mir.“ „Und dein Vater?“ „Der wohnt in Wien.“ Der Priester ist ratlos. Das Mädchen dalassen kann er nicht. Aber soll er sie im Pfarrhaus übernachten lassen? Wenn das wer mitkriegt, was werden sich dann die Leute zusammenreimen? Ein Windhauch lässt Thomas frösteln und er schiebt die Bedenken beiseite.


KirchenZeitung Diözese Linz

„Komm mit 'rauf, ich hab ein Gästezimmer. Morgen schauen wir weiter.“ „Echt jetzt?“ „Ja, komm.“ „Und sie tun mir eh nix?“ „Sicher nicht.“ Thomas stapft zum Haus zurück. Das Mädchen tut sich mit ihren Stiefelabsätzen schwer. Im Haus holt Thomas den Rest des Tees aus der Thermoskanne und gibt dem Mädchen ein paar Lebkuchen, dann bettet er im Gästezimmer auf. „Brauchst du noch was? Willst du mir was sagen? Soll ich zuhören?“, fragt er schließlich. „Nein.“ „Dann gute Nacht.“

U

Weihnachten 25

20. Dezember 2018

m sieben Uhr holt der Wecker Thomas aus dem Schlaf. Wie immer betet er das Stundengebet im Schlafzimmer, bevor er sich anzieht und in die Küche geht. Er macht Kaffee, holt das Brot und lässt die Butter weich werden. Um neun Uhr ist Christtagsgottesdienst, eine halbe Stunde davor muss er aufbrechen. Viertel nach acht klopft er an die Tür des Gästezimmers. Doch es rührt sich nichts.

Auch nach heftigem Pochen bleibt es still. Ist da wer? Hab’ ich alles nur geträumt? Thomas spürt seinen Herzschlag. Dann macht er die Türe auf. Das Bett ist gemacht, die leere Teetasse steht auf dem Nachttisch. Daneben liegt ein Papiertaschentuch. Thomas tritt heran. Das Taschentuch hat rote Flecken. Thomas will es wegwerfen, doch dann erkennt er, dass das Rot nicht einfach Flecken sind. Mit Lippenstift steht auf dem Taschentuch „Danke“.

A

ls sich Thomas gerade das Messgewand auszieht, kommt die kleine Hanna von den Nachbarn in die Sakristei. Sie ist ihren Eltern nach der Christtags-Messe entwischt. Das kleine Mädchen strahlt und berichtet von der Bescherung und den schönen Geschenken, die es bekommen hat. „Und?“, fragt Hanna den alten Pfarrer, „war das Christkind auch bei dir?“ Thomas sieht sie erst mit einem fast mitleidigen Lächeln an und will ihr eine kindgerechte Antwort geben. Dann aber wird sein Gesichtsausdruck ernst und er sagt leise, mehr zu sich selbst als zu Hanna: „Ja, es war auch bei mir.“

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"Da sieht er eine Bewegung im Schatten des Wartehäuschens". Mark Power / Magnum Photos / picturedesk.com


26 Familie & Unterhaltung

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Weihnachtsrätsel für Groß und Klein Die Lösung des Rätsels ist dieses Mal genau dem Datum entsprechend sehr weihnachtlich: Die Felder mit Zahlen nennen ein vor 200 Jahren erstmals erklungenes Weihnachtslied (2 Wörter).

Lösung des Loopy der letzten Woche

© Dir. Ernst Hausner

XX Schicken Sie das Lösungswort bis 4. Jänner 2018 an KirchenZeitung, Kennwort „Weihnachtsrätsel“, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, per Fax an 0732 76 10-39 39 oder per E-Mail an gewinnen@ kirchenzeitung.at. Unter den richtigen Einsendungen werden zehn Bücher verlost.


KirchenZeitung Diözese Linz

Familie & Unterhaltung 27

20. Dezember 2018

Warum Kerzen brennen Auf dem Adventkranz, am Christbaum, aber auch auf der Geburtstagstorte brennen Kerzen. Weißt du, warum sie das tun?

vom Docht. Außerdem kühlst du mit dem Atem den Docht ab, sodass sich der Wachsdampf gar nicht mehr entzünden kann.

Viele denken ja, dass es der Docht sei, der da brennt. Irrtum! Der Docht wird nur angezündet, um Hitze zu erzeugen. Dadurch wird das Wachs flüssig, steigt im Docht auf, wird dabei immer heißer und verdampft schließlich. Dieser Wachsdampf ist es, der brennt. Darum wird die Kerze auch immer kleiner, eben weil das Wachs verdampft und schließlich verbrennt.

Warum raucht die Kerze dann? Genau genommen sehen wir keinen Rauch, sondern den übrigen Wachsdampf, der nicht mehr verbrennen konnte.

Warum kann man Kerzen ausblasen? Wenn du mit dem Mund bläst, entsteht ein leichter Wind. So, wie du Wattebällchen damit bewegen kannst, bewegst du bei der brennenden Kerze den Wachsdampf weg

Ein Experiment dazu. Gib dabei gut acht und führe es bitte nur mit Erwachsenen an deiner Seite durch! Halte in den Rauch einer gerade erloschenen Kerze ein brennendes Streichholz, es soll dabei nicht den Docht berühren. Du wirst sehen, dass die Kerze wieder zu brennen beginnt. Das ist doch ein schöner Beweis dafür, dass nicht der Docht, sondern der Kerzendampf brennt. B. H.

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KIZ MIT WITZ  Geschichtelehrer zur Klasse: „Was geschah 1749?“ Schweigen in der Klasse. Der Lehrer antwortet schließlich selbst: „Da wurde Goethe geboren.“ Er fragt weiter: „Und was geschah 1759?“ Platzt ein Schüler heraus: „Da hatte Goethe seinen zehnten Geburtstag!“  Der neue Angestellte steht ratlos vor dem Reißwolf. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragt eine hilfreiche Kollegin. – „Ja, wie funktioniert das Ding hier?“ – „Ganz einfach“, sagt die Kollegin, nimmt ihm die Mappe ab und steckt Blatt für Blatt in die Maschine. – „Vielen Dank“, lächelt der Neue erleichtert, „und wo kommen die Kopien heraus?“  Mathematikunterricht. Sagt der Lehrer zu Felix: „Also, dein Vater geht von Ortschaft A nach B. Dabei legt er die Strecke von fünf Kilometern in einer Stunde zurück. Dein Onkel geht von B nach A in 50 Minuten. Wo treffen sich die beiden?“ – „Bestimmt im nächsten Gasthaus!“

Schau genau und gewinne ein Buch! Für die Weihnachtsfeiertage hat dir KiKi gleich zwei Rätsel mitgebracht. Hilf zunächst Irmi, der Rätselbiene, dabei, den richtigen Weg zum Christbaum zu finden.

Dann suche nach den zehn Unterschieden zwischen den beiden Bildern unten. Das ist gar nicht so einfach, achte auch auf Kleinigkeiten! Ein frohes Weihnachtsfest und viel Spaß beim Lösen der Rätsel wünscht dir KIKI

 Schicke deine Lösungen (mit Altersangabe) per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.  Einsendeschluss: 7. Jänner 2019.  Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir wieder Bücher.

 Pilot: „Tower, bitte kommen, wir haben nur noch wenige Liter Treibstoff. Brauche Anweisungen!“ – Tower: „Bitte geben Sie uns Ihre Position an, wir haben Sie nicht auf unserem Radarschirm!“ – „Landebahn eins. Wir möchten wissen, wann der Tankwagen kommt!“

Finde die zehn Unterschiede zwischen den beiden Bildern!


teletipps SONNTAG

23. Dezember 2018 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

23. DEZEMBER

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der St. Stephanikirche in Osterwieck, Sachsen-Anhalt. ZDF 10.35 Joy to the world. Das Weihnachtskonzert des Chors des Bayerischen Rundfunks ist eine Reise zu Weihnachtsklängen in verschiedenen Gegenden der Welt. BR 12.30 Orientierung (Religion). Leben für Obdachlose. Pater Gabriel Mejia und die Straßenkinder. – „Krieg gegen Arme.“ Sternsinger sammeln für philippinische Kinder. – Projekt mit Sinn: reStart bietet Upcycling-Werkstatt für Jugendliche. – Lied mit Botschaft. 200 Jahre „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ORF 2 17.00 Weihnachtliche Vesper vor der Frauenkirche in Dresden. MDR 19.40 Schätze der Welt (Dokumentation). Betlehem, Palästina. Heiliger Ort zwischen Mauern und Tourismus. 3sat HL. ABEND

24. DEZEMBER

17.35 Weihnachten mit den Wiener Sängerknaben. Der berühmte Knabenchor singt klassische Weihnachtslieder aus verschiedenen Jahrhunderten, die dem Thema „Maria“ gewidmet sind. ORF III 18.35 Weihnachten in der Sixtinischen Kapelle. Der Chor der Sixtinischen Kapelle gilt als ältester der Welt. Viele der Werke, die der Chor in sein Weihnachtsprogramm aufgenommen hat, hat man vorher noch nie gehört. arte 19.00 Evangelische Christvesper aus Stainz. „Fürchte dich nicht.“ Mit Pfarrer Andreas Gerhold. ORF 2 19.50 FeierAbend (Religion). Vivaldi, Wien und Weihnachten. Sie zählt wohl zu den erfolgreichsten Musikerinnen auf ihrem Instrument: die Geigerin Patricia Kopatchinskaja. ORF 2 21.25 Christmette aus dem Petersdom in Rom, mit Papst Franziskus. – ORF 2 sendet um 23.55 Uhr. BR 23.30 kreuz und quer spezial (Dokumentation). Wenn man trotzdem lacht. „CliniClowns“ und „Rote Nasen“ sehen ihre Berufung darin, die kleinen und großen Patienten in Kliniken nicht nur kurzzeitig zu „bespaßen“, sondern sie stellen die menschliche Begegnung in den Mittelpunkt: Sie wollen Lebensfreude schaffen, Leichtigkeit bringen und nachhaltig Perspektiven ändern. ORF 2

Morgengedanken von Christian Herret, Wien. So/Di/Mi 6.05, Mo/Do–Sa 5.40, Ö2. Di 19.52 FeierAbend. Lebensmut. „Trau dich, es ist dein Leben – Die Kunst, mutig zu sein“ ist der Titel des neuen Buches der Theologin und Ordensfrau Melanie Wolfers. „In einer Gesellschaft, in der mit Angst Politik gemacht wird, sind Menschen gefordert, beherzt durchs Leben zu gehen. Es braucht Mut, genau hinzuschauen und den Mund aufzumachen“, sagt die Bestseller-Autorin. ORF 2 Foto: ORF

Sa 11.00 Gott und die Welt. „Endlich alt! Jetzt mach ich, was ich will!“ Ein Opa als Modeblogger; eine 69-jährige Werbe-Ikone; eine 68-jährige Ehrenamtliche – die Sendung begleitet drei sehr unterschiedliche Senioren, die ihren Ruhestand nicht wörtlich nehmen. Sie haben keine Angst vor dem Scheitern und machen auch anderen Mut, neue Wege zu geFoto: Archiv hen. ARD-alpha

CHRISTTAG

DONNERSTAG

25. DEZEMBER

10.45 Katholischer Weihnachtsgottesdienst aus der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Maria Saal. ORF 2

27. DEZEMBER

12.00 Urbi et Orbi. Weihnachtssegen des Papstes. ORF 2

19.40 Re: Kindheit in Grönland (Reportage). Im nördlichsten Kinderheim der Welt, auf der Insel Uummannaq in Grönland, greifen Pädagogen zu besonderen Mitteln, um verwaiste und misshandelte Inuit-Kinder zu retten. arte

20.15 alpha-retro: Einer wird gewinnen (1968). Gut zwei Jahrzehnte gab es die Quizshow „Einer wird gewinnen“ mit Hans-Joachim Kulenkampff. „alpha-retro“ zeigt noch einmal frühe Folgen des legendären Straßenfegers. ARD-alpha

20.15 Nichts zu verlieren (Tragikomödie, D/A, 2018). Zwei Kriminelle entführen einen Reisebus. Anrührende Tragikomödie mit dem erkennbaren Willen, das Thema der Trauerarbeit ernst zu nehmen und Solidarität zu feiern. ORF 2

STEFANITAG

26. DEZEMBER

19.52 FeierAbend. Die Therapie der Liebe. Seit Jahrzehnten setzt sich P. Gabriel Mejía Montoya in Kolumbien für Kinder und Jugendliche ein. Die „Fundación Hogares Claret“ tut alles Menschenmögliche, um Straßenkinder weg von der Straße, Abhängige weg von der Droge und Mädchen weg vom Straßenstrich zu bringen – und wird aus Österreich unterstützt. ORF 2 23.25 Philomena – Eine Mutter sucht ihren Sohn (Drama, GB/F/ USA 2013). Eine alte Frau sucht ein halbes Jahrhundert ihren Sohn. Eine ergreifende Mischung aus komischem Road Movie, detektivischer Recherche und wütender Anklage. Das Erste

FREITAG

28. DEZEMBER

15.45 Das Imperium der weißen Mönche (Dokumentation). Auf den Spuren der Zisterzienser. Phoenix 20.15 Ziemlich beste Freunde (Komödie, F, 2011). Charmantes Buddy-Movie, das dafür plädiert, sozialen und kulturellen Differenzen nicht mit Hass, sondern mit Solidarität zu begegnen. ORFeins SAMSTAG

29. DEZEMBER

17.00 Unser Österreich (Dokumentation). Meisterhand: Der Klang von Wien. Die Sendung widmet sich der Geschichte des Instrumentenbaus in Österreich und versucht das Geheimnis des legendären „Wiener Klangs“ zu lüften. ORF III ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Holder Knabe im lockigen Haar... Rettung naht: Jesus kommt. Weihnachten. Auf Bibel TV. im TV, als App, im Web: bibeltv.at

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit, von Michael Landau. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. „Stille Nacht“ unterm Christbaum und in Schützengräben. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Kapuzinerkirche Wien. Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Foto: Kapuziner/Prokop

Matinee. L. van Beethoven: Messe C-Dur op. 86, u. a. So 11.03, Ö1. Menschenbilder. „Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Anerkennung. Jeder Mensch.“ Willi Resetarits. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Martin Schenk über Alltagsgeschichten. Mo/Do–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wendepunkte. Was mir die Augen geöffnet hat. Mo/ Do 9.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. J. S. Bach: „Herz und Mund und Tat und Leben“; Magnificat Es-Dur. Mo 14.00, Ö1. Christmette aus Oberndorf, Salzburg: Hans Klier: Oberndorfer Stille-Nacht-Messe; Lieder aus dem Gotteslob. Mo 23.45, Ö2. Lebenskunst. Stille Nacht, beschwerliche Nacht? Ausstellung über „Geburt“ in der Bibel. Di 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Altenburg, Niederösterreich. G. I. Hufschmid: Missa in C-Dur; Lieder aus dem Gotteslob. Di 10.00, RÖ2. Selten wie ein Feiertag. Weihnachten bei den Augustiner-Chorherren. Zu Gast ist Abt Maximilian Fürnsinn. Di 16.00, Ö1. Memo. Nährvater Josef und seine Heilige Familie. Di 19.05, Ö1. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Paulus. Oratorium. Di 19.30, Ö1. Memo. Ein Besuch in der anglikanischen „Christ Church“ in Wien. Mi 19.05, Ö1. Joseph Haydn: Die Schöpfung. Oratorium. Mi 19.30, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie hilft „Ärzte ohne Grenzen“? Do 16.40, Ö1. Religion aktuell. Do 18.55, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Musiker Willi Resetarits. Sa 19.05, Ö1.


teletipps

bis 5. Jänner 2019

Sonntag

radiophon

30. dezember

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Gemeinde St. Georg in Poppenhausen, Hessen. Die Familie als Keimzelle des Glaubens steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes. ZDF 12.30  Orientierung. Das Religionsmagazin berichtet über aktuelle Ereignisse im Leben der Religionen, national und international. ORF 2 13.05  Sakrale Bauwerke (Dokumentation). Vom Streben nach Höhe und Licht: Kirchen. In der bewegten Geschichte des Christentums hat sich der Stil der Sakralbauten stets gewandelt. arte 17.30  Carl Orff: Carmina Burana (Musik). Aus der verbotenen Stadt in Peking. Für die monumentalen Chöre zeichnet die Wiener Singakademie verantwortlich. Die Solopartien übernimmt ein internationales Starensemble. arte 18.10  Das Feuer weitergeben – unsere Winterbräuche (Magazin). Innviertler Landler, Mühlviertler Blaudruck, Ybbsitzer Schmiedehandwerk – Österreich ist reich an gelebtem Brauchtum. ServusTV Montag

31. dezember

13.15  Magische Neujahrsbräuche (Magazin). Von Weissagungen und Glückwünschen im Waldviertel. ORF 2 16.00  Ökumenische Vesper zum Jahresabschluss aus dem Dom zu Meißen. Das Erste 17.00  Silvesterkonzert. Ein Feuerwerk musikalischer Kostbarkeiten präsentieren Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei ihrem Silvesterkonzert. Live aus dem Münchner Herkulessaal. Das Erste 19.48  Kardinal Christoph Schönborn zum Jahreswechsel. ORF 2 Neujahr

1. jänner

9.55  Neujahrgottesdienst mit Papst Franziskus aus der Peterskirche in Rom. Papst Franziskus knüpft an die Friedensenzyklika „Pacem in terris“ von Papst Johannes XXIII. an. Menschen in ihren Rechten zu achten, lasse in ihnen wiederum ein Gespür für die Rechte anderer wachsen. BR 11.15  Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, live aus dem Wiener Musikverein. – Whg. 20.15 Uhr, ORF III und 5. Jänner, 20.15 Uhr, 3sat. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Marco Uschmann, Wien. So/Di 6.05, Mo/Mi– Sa 5.40, Ö2. So 20.15  Best of Neujahrskonzert. Seit fast 80 Jahren gibt es sie – die weltberühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker. Clemens Hellsberg hat bei 35 Neujahrskonzerten mitgespielt. Barbara Rett blickt mit ihm auf Highlights zurück. Klassisches und Unterhaltsames, dirigiert von Lorin Maazel, Herbert von Karajan, Claudio Abbado und vielen mehr. Foto: ORF ORF III 11.30  Das Jahr des Papstes. Ein Rückblick auf 2018. BR 11.50  Papst Franziskus betet den Angelus. BR 13.50  Krieg und Frieden (Historienfilm/USA/I, 1956). Tolstois Roman aus der russischen Gesellschaft zur Zeit der Napoleonischen Kriege imponiert durch Leistungen bei der Darbietung von Einzelschicksalen und Massenszenen. arte 18.00  Evang. Bischof Michael Bünker zum Neuen Jahr. ORF 2  Mittwoch

2. jänner

19.00  Stationen (Religion). Alpine Rebellen – Zwischen Wahnsinn und Wintermärchen. „Wo gehen die Menschen hin? Wo es laut ist, wo es hektisch ist, wo sie im Stau stehen, wo sie aggressiv werden!“ Zornig ist der Extrembergsteiger Reinhold Messner, wenn er über den Tourismus in den Alpen spricht. BR 22.30  Der Atem des Himmels (Drama, A, 2010). Am 11. Jänner 1954 wurden zwei Drittel des österreichischen Dorfs Blons im Großen Walsertal von einer Lawine verschüttet. Ein dramatischer Heimatfilm mit gewollt holzschnittartigen Charakteren. ORF 2 Donnerstag

3. Jänner

18.05  Neue Meister, altes Handwerk (Dokumentation). Der Cembalobauer. Als Martin Pühringer als Jugendlicher erstmals ein Cembalo-Konzert von Bach auf Schallplatte hörte, war es um ihn geschehen: Der helle, feine Klang des Cembalos faszinierte ihn, und er begann mit dem Selbststudium des Instrumentenbaus. arte

Di 19.15  Eine Glocke für die Ewigkeit. Seit 1599 baut die Familie Grassmayr Glocken. Doch der neue Auftrag bedeutet die größte Herausforderung der Firmengeschichte: der Guss der schwersten freischwingenden Glocke der Welt. Beauftragt wurden sie vom Patriarchen der rumänisch-orthodoxen Kirche, Daniel I., dessen Konterfei auf der Glocke verewigt Foto: ZDF/Grevsmühl ist. 3sat 19.40  Re: Die Sinti von SaintJacques (Reportage). Nur wenige Schritte von der Fußgängerzone Perpignans, Südfrankreich, mit ihren hübschen Boutiquen und schicken Restaurants entfernt, beginnt eine andere Welt. arte Freitag

4. jänner

9.50  Pummerin – Die Stimme Österreichs (Dokumentation). Wenn es ein Symbol für den Wiederaufbau Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg gab, dann war es neben dem Stephansdom und der Staatsoper vor allem die Pummerin. Ihre wahre Sternstunde hatte sie 1952, als sie in St. Florian gegossen und in einem wahren Triumphzug über die alliierten Sektorengrenzen nach Wien geführt wurde. ORF III 20.15  Heimatleuchten (Volkskultur). Kleinwalsertal – Die schönste Sackgasse der Welt. Es gibt keine direkte Verkehrsanbindung zum übrigen Vorarlberg, und auch die Sprache der Menschen in dieser von Bergen eingekesselten Enklave unterscheidet sich von den Nachbargemeinden im deutschen Allgäu und in Vorarlberg. ServusTV Samstag

5. jänner

14.15  Die Heiligen Drei Könige (Dokumentation). Sie waren keine Könige und keine Heiligen. Und dennoch gehört ihre Geschichte zu den bekanntesten unseres Planeten. Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit, von Matthias Geist. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So/Di 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Ebensee, Oberösterreich. Karl Kempter: Pastoralmesse in D; Lieder aus dem Gotteslob. So 10.00, Ö2. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Mit Erasmus in ein neues Jahr.“ Und endlich europäisch denken lernen. Was eine tonangebende Stimme in Europa dachte und fühlte, erzählt der Publizist Hubert Gaisbauer. Mo/Mi–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Die Zukunft der Archive. Sammeln in digitalen Zeiten. Mo/Mi/Do 9.30, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus Bärnbach, Steiermark. Casali: Missa in G; Schütz: Aller Augen warten auf dich. Di 10.00, Ö2. Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Für sein Debüt am Pult des berühmtesten KlassikKonzertes der Welt beginnt Christian Thielemann mit einer Premiere: Der „Schönfeld“-Marsch von Carl Michael Ziehrer wurde noch nie bei einem Neujahrskonzert gespielt. Di 11.15, Ö1. Spielräume. Als Gott zu einer Frau wurde. Gospel und Soul, Religion und Erotik. Als Ray Charles die Worte „It Must Be Jesus“ durch „I‘ve Got a Woman“ ersetzte, verwandelte er einen Gospelsong in einen Soulsong. Di 17.10, Ö1. Memo. Maria – Jungfrau und Gottesmutter. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Religion aktuell. Mi–Fr 18.55, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie schütze ich meine Erfindung? Do 16.40, Ö1. Memo. „Sankt Ivan mitten in Meidling.“ Die bulgarisch-orthodoxe Gemeinde in Wien. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Muss man Angst haben vor Muslimen? Der Pfarrer von Kairo erzählt.


30 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN STELLENAUSSCHREIBUNG

Pfarrsekretär/in für die Pfarre Linz-St. Konrad Voll- od. Teilzeit (37,5 od. 18,75 WSt.) Dienstbeginn: ab 1. 2. 2019, spätestens 1. 3. 2019 Aufgaben • Allgemeine Büroarbeiten • Parteienverkehr • Führung der pfarrlichen Matriken • Buchhaltung, Kassaführung, Zahlungsverkehr • Terminplanung und -koordination • Wartung der Homepage Anforderungen • Abgeschlossene kaufm. Ausbildung • Erfahrung in Büroorganisation und Administration • Sehr gute EDV-Kenntnisse • Kommunikations- und Teamfähigkeit • Selbstständigkeit, Flexibilität und Belastbarkeit, Zuverlässigkeit • Kenntnisse pfarrlicher Strukturen Entlohnung nach dem KV der Diözese Linz. Mindestentgelt / G 3 Stufe 1 für 100 %: € 2.020,– (höhere Stufe bei anrechenbaren Vordienstzeiten). Schriftliche bzw. elektronische Bewerbungen bis 4. Jänner 2019 an: Pfarre Linz-St. Konrad Pfarrassistentin Monika Weilguni Johann-Sebastian-Bach-Straße 27 4020 Linz monika.weilguni@dioezese-linz.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Matthäus Fellinger. Redaktion: Christine Grüll, Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler, Elisabeth Ecker, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Heinz Niederleitner (Leiter), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 51,80 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

STELLENAUSSCHREIBUNG

Mesner/in Pfarre Traunkirchen Die Pfarre Traunkirchen sucht eine/n Mesner/in für ca. 10 Stunden/ Woche! Bei Interesse bitte in der Pfarrkanzlei melden (Tel. 07617 22 14) oder Bewerbung an die Pfarrkanzlei richten: pfarre.traunkirchen@dioezeselinz.at BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13. www.betreuung12-24.at FA. WITTMANN, SCHARNSTEIN KIRCHENBÄNKE TISCHE + STÜHLE www.wittmann-gmbh.at Tel. 07615 22 91. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3 a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46.

20. Dezember 2018

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Kind berührt die Welt. Silvesterböller können tödlich sein. In Asien für die Kinder in der Produktion. Bei uns in Österreich durch den Feinstaub. Eine Alternative: den Weihnachtsgedanken in die Silvesternacht mitnehmen. www.plan-g.at/boeller-2018 Katholisches Menschenrechtswerk im Gesundheitssektor: Seit 1958 entwickeln wir internationale Zusammenarbeit. IBAN AT89 5800 0000 2222 2228

Partnerschaft für globale Gesundheit ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

PARTNERSCHAFT Berufstätig, 36, NR, NT, sportlicher Mann mit ernsten Absichten sucht gläubige Dame, für die Treue, Herzlichkeit, eine ehrliche Beziehung und Familienwunsch mit christlichen Werten von Bedeutung wären. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 17/2018, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. PARTNERSCHAFT Frau, sportlich, 1,62, schlank, christlich, humanistische Lebenseinstellung, liebt Wandern, Bergsteigen, Radfahren, Schi- und Langlauf, Kultur, Musik ... Möchte Herrn kennenlernen, NR, NT, ca. 65 bis 70 Jahre. Zuschriften an: KirchenZeitung, Chiffre 18/2018, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

Mobbingtelefon Arbeitnehmer/innen jenseits der 50 hätten ein erhöhtes Risiko, gemobbt zu werden, so die Betriebsseelsorge der Diözese Linz. Das Mobbingtelefon hilft bei Konflikten und unterstützt Schritte zur Veränderung. GRAFIK: MOBBINGREFERAT  Telefon: 0732 7610-3610, montags (außer Feiertag) von 17 bis 20 Uhr.

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

WENN DAS CHRISTKIND SCHLANKE PACKERL BRINGT

Gutscheine rasch einlösen Gutscheine sind unpersönlich, finden die einen. Andere freuen sich über die schlanken Packerl unterm Christbaum. So kann man selbst entscheiden, was man kauft, und ein Umtausch entfällt. Jedenfalls führen Gutscheine die Geschenke-Hitliste an.

A

m besten ist es, mit dem Einlösen von Gutscheinen nicht lange zuzuwarten. Zum einen verschwinden sie allzu leicht in einer Lade. Zum anderen kann das Unternehmen, das den Gutschein ausgestellt hat, in Konkurs gehen. Und eine insolvente Firma darf den Gutschein nicht mehr annehmen. Zwar

kann man die Forderung aus dem Gutschein im Insolvenzverfahren anmelden, das kostet aber einiges an Gebühr. Ist der Gutscheinwert niedrig, übersteigt die Gebühr mitunter sogar die Konkursquote. Generell dürfen Gutscheine aber kein Ablaufdatum haben, sie sind 30 Jahre lang gültig. Die früher übliche Befristung etwa auf zwei Jahre ist unzulässig. Das hat die AK in einem Musterprozess beim Obersten Gerichtshof erreicht. Kann ein ausstellendes Unternehmen die vereinbarte Leistung nach Jahren nicht mehr erbringen, muss es zumindest den Kaufpreis des Gutscheins zurückzahlen.

Sollten Sie also beim Aufräumen einen „abgelaufenen“ Weihnachtsgutschein von anno dazumal finden, können Sie diesen trotzdem einlösen oder den Gutscheinwert zurückfordern. Einen Musterbrief finden Sie auf ooe.arbeiterkammer.at/ konsumentenschutz.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 31

20. Dezember 2018

Christkindl-Wallfahrten um Steyr Steyr/Christkindl. Als besinnlichen Kontrapunkt zum Getriebe rund um Christkindl gibt es auch heuer an den Samstagen im Jänner die Christkindl-Wallfahrten. Sie erinnern an die beiden Männer, deren Glauben Christkindl sein Entstehen verdankt. Der Weg führt von Christkindl nach Garsten. Anselm Angerer, Abt des früheren Benediktinerstiftes, war Förderer der Wallfahrt zum Christkindl und Bauherr der Kirche. Weiter geht es zur Stadtpfarrkirche Steyr. Hier war Ferdinand Sertl Kapellmeister wie auch Betreuer der Stadtfeuerwache am Turm. Er kaufte sich das kleine wächserne Christkindl, um es in einer Waldeinsam-

keit vor der Stadt in einen Baum zu stellen und davor um Heilung von seiner Epilepsie zu beten. Seine Gesundung steht am Anfang aller Wallfahrten zum Christkindl. Der Weg zurück nach Christkindl ist der Weg, den Ferdinand Sertl immer wieder gegangen ist. In den drei Kirchen erwarten die Wallfahrenden Musik, kurze Andachten und Impulse, gestaltet von den Begleiterinnen Johanna Eisner und Astrid Dunst.

Das wächserne Christkindl am Hochaltar der Wallfahrtskirche Christkindl. WIKIMEDIA COMMONS

 An den Samstagen 5., 12., 19. und 26. Jänner 2019. Treffpunkt: Kirche Christkindl, um 13 Uhr. Gesamtdauer: ca. 4,5 Stunden, davon 2,5 Stunden Gehzeit. Preis: € 10, Anmeldungen sind erbeten beim Tourismusverband Steyr, Tel. 07252 532 29-0.

Kollege Papst, Frau Kardinal? Der Kirchenhistoriker Prof. Hubert Wolf (Universität Münster) ist Gast bei der 21. Severin-Akademie des Forums St. Severin am 8. Jänner. „Päpste waren einmal in Gremien eingebunden, die sie kontrollierten, Frauen konnten Sünden vergeben und erhielten die Diakoninnenweihe, Laien hatten viel zu sagen, Bischöfe wurden vom Volk gewählt“, heißt es in der Einladung zum Vortrag. Bei der Akademie geht es

Linz.

um die Frage, warum diese Möglichkeiten unterdrückt wurden. Der heutige Katholizismus berufe sich zu einseitig auf angeblich uralte Traditionen. Die Geschichte sei viel bunter als vermutet, gibt Wolf Einblick in die historische Entwicklung der Ämter. Das Vergessene biete viele Anknüpfungspunkte für dringend notwendige Reformen.  Dienstag, 8. Jänner 2019, 19 Uhr, Katholische Privatuniversität Linz, Bethlehemstraße 20, Linz

Monika Krautgartner ist mit „Bei uns gibt´s wieder Würstl“ wieder ein gutes Buch geglückt. Die Texte in ihrer klangvollen Innviertler Mundart sind liebevoll zusammengestellt und lassen Kindheitserinnerungen wach werden. Jetzt ist die Zeit für warme Hauben, Maroni, Kekse und Romantik. Aber auch Geschichten und Bücher haben jetzt Hochsaison. Was gibt es

Schöneres, als in eine flauschige Decke eingewickelt auf dem Sofa zu liegen und sich in ein Lieblingsbuch zu vertiefen? Wie immer geht Monika Krautgartner auch mit dem neuesten Werk dem Weihnachtstrubel unserer Tage ans Eingemachte und hinterfragt sogar Weihnachts-Tabus wie das ungeliebte Geschenk oder die Qual der Wahl in der Menüfrage zu den Festtagen. Dass der Humor in ihren Texten nicht zu kurz

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26  Altgewohntes loslassen und neue Chancen gewinnen, Do., 10. 1., 14 bis 16 Uhr, Ltg.: Martina Signer. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92  Kräuterstammtisch, Wilde Kräuter begleiten uns durchs ganze Jahr, Mi., 9. 1., 19 Uhr, Ltg.: Berhilde Blaschke, Info und Anmeldung im Bildungshaus.  Tanz ab der Lebensmitte, Tanz und Bewegung, Mo., 7. 1., 15 bis 16.30 Uhr, Ltg.: Margarete Diess und Inge Frixeder.

Univ.-Prof. Dr. Andreas Wolf ist Priester der Diözese Rottenburg-Stuttgart und lehrt Kirchengeschichte in Münster. © ANDREAS KÜHLKEN

TRAUNER VERLAG

KiZ-Angebot „Bei uns gibt´s wieder Würstl“

BILDUNG

kommt, werden KrautgartnerFans ahnen, dennoch sind ihre Weihnachtstexte einfühlsam und berührend. Die KirchenZeitung verlost 5 Exemplare dieses Buches. Schreiben Sie bis Freitag, 28. Dezember. (Kw.: „Buch Krautgartner“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Singen heilsamer Lieder, Mo., 7. 1., 19 bis 20.30 Uhr, mit Eva Kaml, Johann Reichhardt, Anmeldung erforderlich.  Conversation in the Evening, ab Di., 8. 1., zehn Abende, 18 bis 19.30 Uhr, mit Sibylle Bäuml, Anmeldung erforderlich.  Line Dance, für Anfänger/innen und leicht Fortgeschrittene, ab Mi., 9. 1., zehn Abende, 18.30 bis 20 Uhr, mit Birgit Kurzmann, Anmeldung erforderlich. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11  Ein dankbarer Blick zurück, Jahresrückblick, Fr., 28. 12., 14 Uhr bis So., 30. 12., 17 Uhr, Ltg.: Veronika Santer.  Vom Christuskind zum Christuslicht, Jahreswechselfeier, So., 30. 12., 16 Uhr bis Mi., 2. 1., 13 Uhr, Ltg.: Raffael Boriés.  Marianistisch leben 2019, Die marianistische Berufung und ihr Zeugnis, Mi., 2. 1., 16 Uhr bis Fr., 4. 1., 12 Uhr, Ltg.: Mag. P. Hans Eidenberger SM.  Das neue Jahr gut beginnen, Meditation zu Jahresbeginn, Raum der Stille ... Raum der Kraft, Do., 3. 1., 16 Uhr bis Sa., 5. 1., 12.30 Uhr, Ltg.: Gertrude Pallanch.


32 Termine namenstag

S.M. Evangelista Berger SCB war 24 Jahre lang Generaloberin der Borromäerinnen in Wien. Privat

Evangelista (27. Dezember) „Wir feiern die heilige ­Messe für die verstorbene Sr. ­Johanna Evangelista.“ Diese Ankündigung beantwortete ich in Gedanken mit: „Dem gefällt der Name Evangelista auch nicht.“ Ein halbes Jahr später erhielt ich diesen Namen. Ein Aha-Erlebnis half mir: Jacqueline Kennedy, die Frau des ermordeten ­Präsidenten Kennedy, wurde Botschafterin. Evangelista – ­Frohbotschafterin! Das konnte ich mit vollem Herzen bejahen. Das Wort G ­ ottes als Wort des Lebens aufnehmen, weiterkünden, manchmal durch Worte. Der Evangelist ­Johannes lebte dieses Wort: in der sofortigen Bereitschaft, als Jesus ihn und seinen Bruder berief, als Donnersöhne voll Entschiedenheit für den Herrn, als der Jünger, den Jesus liebte, bis hin unter das Kreuz, wo Jesus ihm seine Mutter anvertraute. Sein Evangelium, geprägt von besonderer Innigkeit und Tiefe, seine Briefe, in denen er nicht müde wird, uns die Liebe ans Herz zu legen, bis hin zur Geheimen Offenbarung: Leben in Fülle! S.M. Evangelista Berger SCB

Besondere Termine XX Linz. Vesper mit den O-Antiphonen, Besinnung für die vorweihnachtlichen Tage, Kirche der Marienschwestern, täglich um 18.15 Uhr, bis So., 23. 12. XX Linz, Minoritenkirche. Rorate Caeli, feierliches Rorateamt im überlieferten römischen Ritus, täglich um 6.15 Uhr, außer sonn- und feiertags.

20. Dezember 2018

Freitag, 21. Dezember XX Hagenberg im Mühlkreis. Orgelmusik zum Advent, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, mit Wolfgang Pumberger. XX Sarleinsbach. Raunachtsbräuche rund um den Kühstein, Meisingerödt, 18 bis 20 Uhr. Samstag, 22. Dezember XX Linz, St. Peter. The Magic of Christmas – Peace on Earth, BenefizWeihnachtskonzert für den Frieden, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Pinsdorf. Weihnachten ohne Dich – auf einen grünen Zweig kommen, Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Schwanenstadt. Unterwegs mit Gedanken von Papst Franziskus, Treffpunkt Kirchengasse, 6.30 Uhr. XX Schwanenstadt. Weihnachtsmesse des GKV Salzkammergut, Pfarrkirche, 10 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Rorate, Pfarrkirche, 6 Uhr, mit den „Flott z Singers“, anschließend Frühstück. Sonntag, 23. Dezember XX Kremsmünster. Missa brevis, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX St. Marien. Lichtmeditation am neu geschaffenen Adventweg in St. Marien, Jägerbrunnen bei der Pfarrkirche, 18 Uhr. XX Wilhering. Wilheringer Weihnachtsspiel, Stiftshof und Stiftspark, 16 Uhr, bei Schlechtwetter in der Stiftskirche, Laienspielgruppen, Kirchenchor, Hirtenbuben, Volksschulchor und Bläserensemble. XX Windischgarsten. Tourismusmesse, Pfarrkirche, 10 Uhr. Montag, 24. Dezember XX Aigen-Schlägl. Weihnachtsmatutin im gregorianischen Choral, Stiftskirche, 17.30 Uhr, Christmette, Missa pastoritia a 3 in F, Transeamus, J. Schnabel, M. Königsperger, Stiftskirche, 24 Uhr. XX Bruckmühl. Christmette, Pastoralmesse in C, A. Zangl, „Stille Nacht“ (Halleiner Originalfassung), F. X. Gruber, Transeamus, J. Schnabel, Weihnachtslieder, Pfarrkirche, 22 Uhr, Chor und Orchester der Pfarre. XX Ebensee. Weihnachtsvesper, Vesper, Alma mater, J. Schnabel, Tantum ergo, Steininger, Pfarrkirche, 16 Uhr; Messe zu Ehren der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, H. Habert, Transeamus, J. Schnabel, Ebenseer Krippen- und Hirtenlieder, Pfarrkirche, 24 Uhr. XX Heiligenberg. Christmette mit Weihnachtsliedern, Weihnachts-Pastorale, M. Aschauer, Wieder naht der heilige Stern, L. Maierhofer, In dulci jubilo, J. Barnard, Nun kommet alle zur Krippe und Weihnacht ist nun wieder, Siegfried Singer, Pfarrkirche, 22 Uhr. XX Kremsmünster. ­Pastoralmesse in A-Dur, Robert Führer, Stiftskirche, 23 Uhr. XX Linz. Licht ins Dunkel, das LEINÖL Ensemble wirkt bei der Fernsehsen­ dung von 11 bis 12 Uhr mit.

XX Linz, Alter Dom. ­Christmette, 22 Uhr, Werner Hebeisen und Norbert Kirchner, weihnachtliche Musik vor der Mette ab 21.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Christmette, 24 Uhr, mit Bischof Dr. Manfred Scheuer. XX Maria Schmolln. Rorate, Pfarrkirche, 7.30 Uhr, Kindermette, 16 Uhr, Christmette, 22 Uhr. XX Ried im Innkreis. Orgelmusik und Weihnachtslieder, Stadtpfarrkirche, 22.30 Uhr, Christmette, „Missa pastoralis in C“, Jakub Jan Tyban, Christmette, Stadtpfarrkirche, 23 Uhr, Solisten Chor und Orchester der Kantorei. XX Schwanenstadt. Lieder zur Weihnacht, Pfarrkirche, 22 Uhr, Chor der Stadtpfarrkirche. XX St. Florian. Kindermette, Stiftsbasilika, 16 Uhr. XX St. Florian. Kinderkirche, Pfarrsaal, 16 Uhr. XX St. Florian. Christmette, Chorwerke zur Weihnacht, Stiftsbasilika, 23 Uhr, Florianer Chor „Anklang“, Bläser des Musikvereins St. Florian und „Florianer Jungstreicherensemble“. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Christmette mit Übersetzung in Gebärdensprache, 23 Uhr. XX Wels, Herz Jesu. Vorweihnachtliche Feier für Kinder, Pfarrkirche, 16.30 Uhr, Turmbläser ab 16.15 Uhr. XX Wels, St. Johannes. Kinderweihnacht, Pfarrkirche, 16 Uhr; Christmette, Stadtpfarrkirche, 22 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Kinderweihnachtserwartung, Pfarre, 16 Uhr; Mette, Pfarrkirche, 22.30 Uhr. XX Wilhering. Christmette, Oberndorfer Stille-Nacht-Messe, op. 250, Hans Klier, Stiftskirche, 23 Uhr, Chor und Instrumentalisten der ­Stiftspfarre Wilhering. Dienstag, 25. Dezember XX Aigen-Schlägl. ­Choralproprium Puer natus, Bläsercanzonen von Melchior Franck u. a., Stiftskirche, 10 Uhr, Vesper im gregorianischen Choral mit Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Bruckmühl. Abendliches Weihnachtshochamt, Pastoralmesse in C, August Zangl, „Stille Nacht“ (Halleiner Originalfassung), F. X. Gruber, Krippenlieder für Solisten, Chor und Orchester, Pfarrkirche, 19 Uhr. XX Ebensee. Pastoralmesse in D, K. Kempter, Ebenseer Krippen und Hirtenlieder, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Gaspoltshofen. Weihnachtsgottesdienst, Pastoralmesse in G, C. Mawby, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchen­chor Gaspoltshofen, Ltg.: Sepp Söllinger. XX Gutau. Weihnachtsmesse, F. X. Gruber, anlässlich 200 Jahre „Stille Nacht“, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kirchenchor, Ltg.: Gudrun Lehner. XX Heiligenberg. Oberndorfer Stille-Nacht-Messe für Soli, gemischten Chor, Orgel und Orchester, op. 250, Hans Klier, Christus natus est nobis für Soli, gemischten Chor, Violinen, Oboen, Trompeten, Pauken und Basso continuo, Johann Baptist Van-

KirchenZeitung Diözese Linz

hal, Transeamus usque Bethlehem, J. Schnabel, Pfarrkirche, 8.15 Uhr. XX Kremsmünster. Missa brevis in B-Dur, KV 275, Wolfgang Amadeus Mozart, Stiftskirche, 10.15 Uhr. XX Leonding, St. Michael. Missa brevis C-Dur, KV 259, Orgelsolo-Messe, W. A. Mozart, Transeamus, J. Schnabel, „Stille Nacht, Heilige Nacht“, 200 Jahre, F. X. Gruber, J. Mohr, Pfarrkirche, 10 Uhr, Cantus Michaelis, Leondinger Symphonie Orchester, Ltg.: Uwe Christian Harrer. XX Linz, Alter Dom. Hochfest der Geburt des Herrn, Missa brevis für vier Stimmen und Orgel, M. Haydn, 10.30 Uhr, Hard-Chor Linz, Ltg.: Alexander Koller, B. Prammer, Orgel. XX Linz, Christkönig. Missa brevis in B, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 19 Uhr, Chor und Sinfonia Christkönig, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Mariendom. Festgottesdienst, Missa Sancti Nicloai, Joseph Haydn, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Linz, W. Kreuzhuber und G. Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Linz, Mariendom. Weihnachtslieder und Motetten, 24 Uhr, Vokal­ ensemble der Dommusik, Linz, W. Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: J. Habringer. XX Linz, Karmelitenkirche. ­Missa Pastorale in G, F. X. Richter, Psalm 98, Versikel, Chor „Am Anfang war das Wort“ sowie Weihnachtslieder aus dem Gotteslob in Sätzen für Chor, Volk, Orgel und Instrumente, M. Stenov, 10 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Ltg.: M. Stenov. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Kantatengottesdienst, 9.30 Uhr. XX Linz, St. Konrad. Stille-NachtMesse auch in Originalversion mit zwei Singstimmen und Gitarrenbegleitung anlässlich 200 Jahre „Stille Nacht“, H. Kronsteiner, Pfarrkirche, 10 Uhr, Ltg.: Harald Wurmsdobler. XX Linz, St. Theresia. Missa Sancti Nicolai in G, J. Haydn, Pfarrkirche, 10 Uhr, mit Orchester und Solisten. XX Maria Schmolln. Hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 und 10.30 Uhr. XX Mattighofen. Weihnachtshochamt, Kleine Weihnachtsmesse für die Kaiserin, nach alten slowakischen Weisen, Stiftspfarrkirche, 10 Uhr. XX Ried im Innkreis. Weihnachtshochamt, Pastoralmesse in F-Dur, Transeamus, „Stille Nacht“, A. Diabelli, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Solisten, Chor und Orchester der Kantorei, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. XX St. Florian. Pontifikalamt, Missa Sancti Nicolai in G-Dur, Joseph Haydn, Stiftsbasilika, 10 Uhr, Solisten, Altomonte-Orchester, Stiftschor, Ltg.: Martin Zeller. XX St. Florian. Choralvesper, gregorianischer Choral, Orgelimprovisation, Stiftsbasilika, 18 Uhr. XX Spital am Pyhrn. Hochamt, festliche Gesänge, u. a. Transeamus, J. Schnabel, Stiftskirche, 9.30 Uhr. XX Schwanenstadt. Missa in C-Dur, KV 259, Orgelsolomesse, W. A. Mozart, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Chor und Orchester der Stadtpfarrkirche, Ltg.: Ernst Kronlachner.


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Termine 33

20. Dezember 2018

XX Timelkam. Weihnachtshochamt, Missa brevis in B-Dur von J. Haydn, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Chor St. Josef, Orchester. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Pastoralmesse in G, op. 24, K. Kempter, Transeamus, J. Schnabel, 9.30 Uhr, Ltg.: Eui-Kyoung Kim-Kolmhofer. XX Wels, Herz Jesu. Weihnachtshochamt mit Chorälen aus dem Weihnachtsoratorium, J. S. Bach u. a., Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Bach-Chor Wels. XX Wels, Lichtenegg. ­Pastoralmesse in G, K. Kempter, Zeltkirche, 9.30 Uhr, Ltg.: Prof. K. Dlouhy. XX Wels, St. Franziskus. ChristtagGottesdienst, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Chor „FranzSingers“. XX Wilhering. Pontifikalamt, Missa brevis in G, „Pastoralmesse“, KV 140, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr, Chor und Instrumentalisten der Stiftskirche Wilhering. Mittwoch, 26. Dezember XX Aigen-Schlägl. Eucharistiefeier, Kirche in St. Wolfgang, 8.30 Uhr; Ursulinen-Messe, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr. XX Linz, Alter Dom. Lieder und Kantaten zur Weihnachtszeit, 10.30 Uhr, M. Böhmdorfer, T. Zöpfl, Orgel. XX Maria Schmolln. Sternsingerentsendungsgottesdienst, Kindersegnung, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. XX Schärding. Missa in tempore belli ex C (Hob. XXII:9) in der autographen Originalfassung, J. Haydn, Kurhauskirche, 17.45 Uhr. XX St. Florian. Dechantamt mit Orgelmusik, Stiftsbasilika, 10 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Gottesdienst hl. Stephanus, 9.30 Uhr. Donnerstag, 27. Dezember XX Wels, St. Johannes. Hl. Messe mit Johannesweinweihe und anschließender Agape im Pfarrzentrum, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr. Freitag, 28. Dezember XX Linz, Ursulinenkirche. Weihnachtskonzert, weihnachtliche ­Stücke aus verschiedenen R ­ egionen und musikalischen Stilrichtungen, Werke von J. Eccard, A. Schedlberger, J. H. Schein u. a., 19.30 Uhr, Voices, Saitenmusik mit Hackbrett und Gitarre. Samstag, 29. Dezember XX Linz, Friedenskirche. Silent Night, Weihnachtskonzert, 19.30 Uhr, Upper Austrian Gospel Choir gemeinsam mit dem Ensemble b.choired. XX Maria Schmolln. Laternen- und Fackelwanderung zur Waldweihnacht bei der Hubertuskapelle, Treffpunkt beim Pilgerbrunnen, 19 Uhr, Waldweihnachtsgottesdienst, Hubertuskapelle, 19.30 Uhr. Sonntag, 30. Dezember XX Bad Ischl. Brauchtumsweihnacht, Bauernheilige, Handgemach-

tes, Glöckler, Dreikönige und a Musi ­dazua, Kongress & TheaterHaus, 16 Uhr. XX Ebensee. Radiomesse, Pastoralmesse in D, Ebenseer Krippen- und Hirtenlieder, Karl Kempter, 10 Uhr. XX Linz, Mariendom. Alpenländische Weihnachtslieder, 10 Uhr, Vokal­ ensemble Habringer, W. Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Nußbach. 2. Nußbacher Weihnachtskonzert, „Stille, Heilige Nacht“, Pfarrkirche, 16 Uhr, Kirchenchor und Chor Cantamos, Streichorchester, Klavier, Orgel, Blockflöte. XX Schardenberg. Sternwallfahrt, Treffpunkt: vor der Kirche in Schardenberg, 18.45 Uhr, bitte Laterne mitnehmen. XX Schärding. Fatimakapelle, Sternwallfahrt, Kirchenplatz, 19 Uhr. Montag, 31. Dezember XX Aigen-Schlägl. Vesper mit Te Deum und Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 18 Uhr. XX Aigen-Schlägl. Silvesterkonzert, Werke von Bach, Buxtehude, Abel sowie Musik aus dem Musikarchiv des Stiftes Schlägl u. a., Stiftskirche, 22.30 Uhr. XX Ebensee. Jahresschlussandacht, Pfarrkirche, 16 Uhr. XX Kremsmünster. Klänge der Heimat, Silvesterkonzert, Werke von V. Monti, P. Mascagni, K. Komzák, J. Strauß u. a., Kulturzentrum Kremsmünster, 19.30 Uhr, Ltg. Wolfgang Rieger. XX Leonding. Silvestergala, Kürnberghalle, 19.30 Uhr, Eva-Maria Marschall, Sopran, Claus Durstewitz, Tenor, Leondinger Symphonie Orchester, Uwe Christian Harrer, Dirigent. XX Linz, Christkönig. Cäcilienmesse, Ch. Gounod, Pfarrkirche, 16 Uhr, Chor und Sinfonia Christkönig, Ltg.: Eduard Matscheko. XX Linz, Martin-Luther-Kirche. Silvesterkonzert, festliche Musik für zwei Orgeln und Trompete, 19.30 Uhr. XX Linz, Mariendom. Gesänge zum Jahresschluss, 17 Uhr, Domchor, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. XX Maria Schmolln. Andacht zum Jahresschluss, Pfarrkirche, 15 Uhr. XX Schwanenstadt. Jahresdankandacht, festliche Bläsermusik, 16 Uhr, Ltg.: Ernst Kronlachner. XX Spital am Pyhrn. Jahresschlussandacht, festliche Gesänge, Stiftskirche, 16 Uhr. XX St. Florian. Orgelmusik zum Jahresschluss, Stiftsbasilika, 11.15 Uhr. XX St. Florian. 1. St. Florianer Silvesterkonzert, Stift, Sala terrena, 18.30 Uhr, Altomonte Orchester. XX Urfahr, Stadtpfarrkirche. Silvester-Wortgottesdienstfeier mit eucharistischem Segen, Stadtpfarrkirche, 16 Uhr. XX Wels, St. Franziskus. Jahresschlussandacht, Pfarrkirche, 17 Uhr. XX Wilhering. Jahresschlussandacht, Gesänge von J. S. Bach und Balduin Sulzer, Stiftskirche, 16 Uhr, Chor der Stiftspfarre Wilhering.

Liturgie Lesejahr C Lesereihe I

Samstag, 29. dEZEMBER Hl. Thomas Becket, Bischof von Canterbury, Märtyrer. L: 1 Joh 2,3–11, Ev: Lk 2,22–35

Sonntag, 23. Dezember 4. Adventsonntag. L1: Mi 5,1–4a, L2: Hebr 10,5–10 Ev: Lk 1,39–45

Sonntag, 30. dEZEMBER Fest der Heiligen Familie. L1: 1 Sam 1,20–22.24–28 L2: Kol 3,12–21 oder 1 Joh 3,1–2.21–24 Ev: Lk 2,41–52

Montag, 24. dEZEMBER Am Morgen: L: 2 Sam 7,1–5.8b–12.14a.16 Ev: Lk 1,67–79 Virgilmesse am Heiligen Abend: L: Jes 62,1–5 oder Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Am Heiligen Abend: L1: Jes 62,1–5 L2: Apg 13,16–17.22–25 Ev: Mt 1,1–25 (oder 1,18–25) Dienstag, 25. dEZEMBER Hochfest der Geburt der Herrn. Weihnachten. In der Heiligen Nacht: L1: Jes 9,1–6, L2: Tit 2,11–14 Ev: Lk 2,1–14 Am Morgen: L1: Jes 62,11–12, L2: Tit 3,4–7 Ev: Lk 2,15–20 Am Tag: L1: Jes 52,7–10, L2: Hebr 1,1–6 Ev: Joh 1,1–18 (oder 1,1–5.9–14) Mittwoch, 26. dezember Hl. Stephanus, erster Märtyrer. L: Apg 6,8–10; 7,54–60 Ev: Mt 10,17–22 Donnerstag, 27. dezember Hl. Johannes, Apostel und Evangelist. L: 1 Joh 1,1–4, Ev: Joh 20,2–8 Freitag, 28. dEZEMBER Unschuldige Kinder. 1 Joh 1,5 – 2,2, Ev: Mt 2,­13–18 L: Dienstag, 1. Jänner XX Aigen-Schlägl. Gregorianischer Choral, Teile des Hymnos Akathistos, Bläsercanzonen, Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 10 Uhr, Vesper im gregorianischen Choral mit Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 17 Uhr. XX Ebensee. Neujahrshochamt, Pastoralmesse, F. Krenn, Pfarrkirche, 9.45 Uhr. XX Linz, Mariendom. Festliche Bläsermusik, 10 Uhr, Bläserensemble der Dommusik Linz, W. Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: J. Habringer. XX Ried im Innkreis. Jubelmesse, C. M. Weber, Stadtpfarrkirche, 19 Uhr, Solisten, Chor und Orchester der Kantorei, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider.

Montag, 31. dEZEMBER Hl. Silvester I., Papst. L: 1 Joh 2,18–21, Ev: Joh 1,1–18 Dienstag, 1. Jänner 2019 Hochfest der Gottesmutter Maria. L1: Num 6,22–27, L2: Gal 4,4–7 Ev: Lk 2,16–21 Mittwoch, 2. Jänner Hl. Basilius der Große und hl. Gregor von Nazianz, Bischöfe, Kirchenlehrer. L: 1 Joh 2,22–28 oder Eph 4,1–7.11–13 Ev: Joh 1,19–28 oder Mt 23,8–12 Donnerstag, 3. Jänner Heiligster Name Jesu. L: Phil 2,1–11, Ev: Lk 2,21–24 Freitag, 4. Jänner L: 1 Joh 3,7–10, Ev: Joh 1,35–42 Samstag, 5. Jänner Hl. Johannes Nepomuk Neumann, Bischof von Philadelphia. L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Joh 10,11–16 L: 1 Joh 3,11–21, Ev: Joh 1,43–51 Sonntag, 6. Jänner Erscheinung des Herrn. L1: Jes 60,1–6 L2: Eph 3,2–3a.5–6 Ev: Mt 2,1–12 Mittwoch, 2. Jänner XX Ried im Innkreis. Treffpunkt für Trauernde, Pfarrzentrum, 18 Uhr. Freitag, 4. Jänner XX Linz. Winter-Wandern für Frauen im Almtal, abendlicher Impuls zum Jahreswechsel, max. 15 G ­ eherinnen, Info: KAB OÖ, Elisabeth Zarzer, Tel. 0732 76 10 36 37 oder elisabeth.zarzer@dioezese-linz.at. Sonntag, 6. Jänner XX Aigen-Schlägl. Missa a due ­chori, Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 10 Uhr, Vesper im gregorianischen Choral mit Musik an zwei Orgeln, Stiftskirche, 17 Uhr.


34 Über allem die Liebe 52 Bilder. 52 Texte. Peter Wurm aus St. Georgen im Attergau ist ein genauer Beobachter der inneren und der äußeren Welt. Als engagierter Mitgestalter des Pfarrlebens hat er seine Beobachtungen oft im Pfarrbrief seinen Landsleuten beschrieben. Nun sind sie – für jede Woche eines Jahres – auch einer allgemeineren Öffentlichkeit zugänglich, durch ein liebevoll gestaltetes Buch, das in der Edition Fischer erschienen ist. Wir bringen einen Textausschnitt von Gedanken über die Schöpfung – und ein Bild, des Fotografen.

„ ... Tatsächlich ist es so. Alles, was wir je besessen oder bekommen haben, ist von Gott geschenkt. Wir legen nur die Samenkörner in die Erde, aber zum Wachstum tragen wir nichts bei. Wir nehmen bereits Vorhandenes und stellen damit Neues her, aber wir können nichts, aber auch gar nichts von Grund auf neu erschaffen. Das Einzige, was wir Gott geben können, ist, seine Liebe zu erwidern, aber auch die haben wir zuvor von ihm geschenkt bekommen. Das ist letztlich der tiefere Sinn des Menschseins: die göttliche Liebe aufnehmen und

Aus: Peter Wurm: Über allem aber steht die Liebe. Edition Fischer, Frankfurt am Main 2018, 114 Seiten, € 24,90 ISBN: 978-3-86455-143-7 bestellung@ edition-fischer.de

an die Schöpfung weiterschenken, so, wie Jesus es uns vorgemacht hat.“

www.ooen-druckzentrum.at

wünscht allen Leserinnen und Lesern ein schönes Weihnachtsfest sowie alles Gute für das Jahr 2019. Fotos: OÖN Druckzentrum, colourbox.de

Entgeltliche Einschaltung

Das Team vom


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Hinweise 35

20. Dezember 2018

Umbau der Burg Altpernstein soll ab Jänner voll starten

Burgbausteine

Start der großen Burgsanierung Ab 30. Mai 2019 ist die Burg Altpernstein wieder Herberge für Kinder und Jugendliche. Auch Hochzeiten und Taufen sollen dann im ehemaligen Begegnungszentrum der Katholischen Jugend möglich sein.

Entgeltliche Einschaltung

Die alten Burgbetten wurden an Flüchtlinge verschenkt, und im Innenhof der Burg Altpernstein stapelt sich das Holz. Die Vorbereitungen für den großen Umbau der Burg in Micheldorf sind bereits angelaufen. Das Institut für Soziale Kompetenz (ISK) mit Sitz in Linz hat die Burg vom Stift Kremsmünster für 99 Jahre gepachtet und wird hier ab Ende Mai Kinder und Jugendliche bei Feriencamps beherbergen. Bis Ende 2017 war die Burg jahrzehntelang Begegnungszentrum der Katholi-

In die Burg Altpernstein kehrt wieder Leben zurück.

schen Jugend. Das Denkmalamt und der Brandschutzgutachter haben nun die Umbau- und Sanierungspläne des ISK abgesegnet. So soll nach der Bauverhandlung im Jänner der Umbau auf 30 Ein- bis Sechsbettzimmer mit Dusche und WC erfolgen. Die Kapa-

KIZ/PS

zität liegt damit bei 100 Gästen. Das Ziel des ISK ist, jährlich auf 10.000 Nächtigungen zu kommen. Mit einer Außenstiege ist die Burgterrasse wieder zugänglich und nutzbar. Das ISK wird rund 1,5 Millionen Euro in die Burg

Der Umbau der Burg Altpernstein soll durch eine Bausteinaktion unterstützt werden. Wer einen Burgbaustein im Wert von 200 Euro erwirbt, erhält Burg-Wertgutscheine um 330 Euro (11 x 30 Euro). Den ersten Gutschein erhält man sofort, danach gibt es zehn Jahre lang je einen weiteren Gutschein im Wert von 30 Euro. Die Gutscheine sind zehn Jahre lang gültig und können für alle Leistungen auf der Burg eingelöst werden (u. a. für Getränke, Essen, Übernachtung, eigene Seminare, Bogenschießen). www.burgaltpernstein.at

investieren, die Sanierung der Kapelle ist dabei inbegriffen. Somit soll die Burg Altpernstein künftig für Taufen und Hochzeiten zur Verfügung stehen. Am 30. Mai 2019 ist die Burgeröffnung mit Bischof Manfred Scheuer. Paul Stütz


36 Kultur FÜR SIE GEHÖRT

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Vor 200 Jahren erklang das berühmteste Weihnachtslied der Welt zum ersten Mal

Stille Nacht – ein Welthit Musikalische Schätze im Stift Wilhering Die Stiftsmusik hat in Wilhering einen hohen Stellenwert. Mit insgesamt über 3.500 Musikhandschriften und Musikdrucken zählt das Musikarchiv der Zisterzienserabtei Wilhering zu den größten Musikaliensammlungen in Oberösterreich. Aus diesem Schatz hat die Stiftsmusik unter der Leitung von Kurt Azesberger zwei Werke ausgewählt und auf CD aufgenommen. Zum einen die Missa in C von Franz Anton Ertl: Über den Barockkomponisten gibt es nur wenig gesicherte Lebensdaten. Mit seinem Schaffen erlangte er überregionale Bedeutung. Seine Missa in C wurde im Jahr 2013 erstmals wiederaufgeführt. Virtuos sind die Solopassagen geschrieben – und auch von den Solistinnen und Solisten interpretiert worden. Dazu kommen die Blechbläser, die diese Messe als prachtvolles und üppiges Werk erleben lassen. Die „Messa posta in musica“ von Matthias Pernsteiner (1795–1851) ist das zweite Werk, das auf dieser CD zu hören ist. Pernsteiners Leben ist gut dokumentiert. Er wirkte in jungen Jahren als Organist in Hellmonsödt, 1822 als Stiftsorganist und Kammerdiener in Wilhering. Später ging er nach Salzburg und Tirol. Oftmals gelobt wurde er für seine treffliche Instrumentierung. Diese zeigt auch das vorliegende Werk, das mit Schwung, Kraft und feinen Linien überzeugt. Ein Schatz, den es sich zu heben und anzuhören lohnt! ELLE Musikalische Schätze aus dem Stift Wilhering, Stiftsmusik unter der Leitung von Kurt Azesberger, Weinberg Records. Die CD ist zum Preis von € 18,– unter Tel. 0732 72 26 23 11-12 erhältlich.

Ein sanftes Lied aus Österreich kreist um den ganzen Erdball. Warum es bis heute so gerne gesungen wird, darüber hat sich Domkapellmeister Josef Habringer Gedanken gemacht. Wie ist es möglich, dass ein so einfaches Lied, das eigentlich aus der Not heraus entstanden ist– die Orgel hat gestreikt –, in unzählige Sprachen übersetzt wurde und in aller Welt gesungen und sogar von Gruppen bearbeitet wird, die aus einer ganz anderen Ecke des Musikspektrums kommen?

Josef Habringer (re.) mit Hans Baumgartner beim Singen von „Stille Nacht“ im Mariendom. PRIVAT

Sehnsucht. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Stille Nacht für viele Menschen das Weihnachtslied schlechthin ist, weil hier in ganz einfacher Weise im Text und in der Melodie – in der Urfassung auch in der Harmonisierung – etwas im Menschen angesprochen wird, das bewusst oder unbewusst in jedem irgendwie da ist: die Sehnsucht nach Licht, Wärme, Geborgenheit und Harmonie.

Urfassung. Zwei Männerstimmen, eine Gitarre, das ist die Urfassung des Stille Nacht. Offenbar hatte und hat auch diese so einfache, aber außergewöhnliche Besetzung seinen besonderen Reiz und lädt ein, das Lied im bloßen Zuhören wirksam werden zu lassen. Wir haben seit einigen Jahren im Mariendom die Praxis, dass wir zu Beginn der Christmette um 24 Uhr drei Strophen des „Stille Nacht“ gemeinsam singen. Zum

Zum 150-JahrJubiläum gab es eine Briefmarkenausstellung in Ried und ein Sonderkuvert für das bekannteste Weihnachtslied der Welt. ÖSTERREICHISCHES VOLKSLIEDWERK

Wohlgefühl. Terzen und Sexten im Zusammenklang können in uns dieses Wohlgefühl auslösen. Otto Schenk beschreibt in seinem Buch „Wer’s hört, wird selig“ seine ersten kindlichen Erfahrungen mit Musik und erzählt von Anton Bruckner, dass dieser in einer seiner Vorlesungen einmal einen C-Dur-Dreiklang angeschlagen – eine große und eine kleine Terz übereinander klingend – und die berührenden Worte gesprochen hat: „Sagt‘s amal, gibt’s was Schöneres?“ Die Sehnsucht nach diesem Akkord habe auch ihn, Schenk, als Kind begleitet, lange noch bevor er Musik zu verstehen gelernt hat.

Schluss des Gottesdienstes singe ich mit einem Kollegen im abgedunkelten Raum, begleitet von einer Gitarre, die Urfassung. Ich weiß, dass allein deswegen Menschen zur Mette in den Dom kommen. Himmel und Erde. Zu Weihnachten berühren einander Himmel und Erde. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden“, heißt es in der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium. Möge das „Stille Nacht“ auch in Zukunft Menschen berühren und in ihnen den Weihnachtsfrieden spürbar werden lassen.

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JOSEF HABRINGER


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Kultur 37

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KIZ/F. LITZLBAU

ER

KULTURLAND

Martin Grubinger und Tom Jones in Linz Kurz vor Weihnachten präsentiert „Klassik am Dom“ zwei weitere Konzerte für die Saison 2019: Der Multi-Perkussionist Martin Grubinger wird am 4. Juli sein „Heimspiel 4.0“ unter das Motto „Von John Williams bis Bach“ stellen und damit erneut einen breiten musikalischen Bogen spannen. Kurz danach wird am 7. Juli Tom Jones auf dem Linzer Domplatz erwartet. Er war bereits 2017 hier zu Gast und wird mit seiner unvergleichbaren Stimme wieder für ein besonderes Konzerterlebnis sorgen. „Klassik am Dom“ setzt fort mit dem Konzert von Katie Melua am 12. Juli, Rolando Villazón folgt am 13. Juli, und am 19. Juli wird Konstantin Wecker die „Klassik am Dom“-Saison beschließen.

Originalfassung von „Stille Nacht“ Sechs Strophen. Der „Stille Nacht Gesellschaft“ ist es ein Anliegen, dass die ursprünglich sechs Strophen verbreitet und gesungen werden: „Die wenig bekannten Strophen drei bis fünf haben Tiefgang und sprechen die Völker der Welt an. Sie gehören zum Weltfriedenslied einfach dazu“, betont Michael Neureiter, Präsident der „Stille-Nacht-Gesellschaft“. Er verweist auf die Webseite dieses Vereines mit Notenblättern zum Download.  http://www.stillenacht.at/de/text_und_musik.asp ÖSTERREICHISCHES VOLKSLIEDWERK

 Zum Vorverkaufsstart bietet „Klassik am Dom“ für KiZ-Abonnent/innen folgendes an: bis 8. 1. gibt es Tickets für das Konzert von Martin Grubinger um – 15 % (in limitierter Auflage), erhältlich im DomCenter unter Tel. 0732 94 61 00, Info: www.klassikamdom.at

 Konzert in memoriam Otto Sulzer. Am 31. Dezember wird um 10 Uhr die Krönungsmesse von Wolfgang Amadeus Mozart in der Michaelerkirche in Steyr zu hören sein. Die Musik erklingt zum Jahresausklang und in memoriam Otto Sulzer. Sulzer war Gründer, Mentor und langjähriger Leiter der Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia Steyr.


38 Personen & Dank Im gedenken

n Josef Weinberger, emeritierter Pfarrer, ist am 13. Dezember 2018 im 87. Lebensjahr im Alten- und Pflegeheim Rudigier der Kreuzschwestern in Linz verstorben. Weinberger wurde in Wippenham geboren, besuchte das Kollegium Petrinum und wurde 1959 zum Priester geweiht. Er wirkte von 1959 bis 1963 als Lokalkaplan in der Kaplanei Roßleithen (Windischgarsten). Anschließend wurde er zum Kooperator in der Pfarre LinzHeilige Familie bestellt, wo er ab 1971 als Pfarrer wirkte. Nach seiner Emeritierung 2008 war er weiterhin als Kurat in der Pfarre und zudem als Seelsorger im Unfallkrankenhaus in Linz tätig. Seit 2016 lebte er im Alten- und Pflegeheim Rudigier in Linz. Der Verstorbene wurde in der Priestergrabstätte auf dem St.-Barbara-Friedhof Linz beigesetzt.

Dank n Niederthalheim. Der Orgelbauer Peter Aichinger aus Mauthausen hat in dreiwöchiger Arbeit mit Helferinnen und Helfern der Pfarre die 16 Jahre alte Orgel in der Pfarrkirche revisioniert. 15.280 Euro kostete die Renovierung. Pfarrleiter Diakon Wolfgang Kumpfmüller sagt allen Spenderinnen und Spendern ein „Vergelts Gott!“. Die jahrzehn­ telang tätige Organistin Cilli Steiner kann an „ihrem Instrument“ wieder Freude haben – so wie alle Kirchgänger/innen. Für das Frühjahr ist ein Konzert geplant.

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Ehrung & DAnk n Nebelberg/Kollerschlag. Die Gemeinde Nebelberg, die Teil der Pfarre Kollerschlag ist, hat Pfarrer Laurenz Neumüller (links) und Gemeindearzt Dr. Josef Leitner mit der Ehrennadel der Gemeinde ausgezeichnet. Pfarrer Neumüller feierte im Sommer seinen 70. Geburtstag und Dr. Leitner ging in den Ruhestand. Gemeinde

n Hirschbach. Altbischof Maximilian Aichern kam kürzlich zur Feier des 50-jährigen Pries-

terjubiläums von Pfarrer Franz Holl und hielt die Festpredigt. Pfarre und Gemeinde gratulierten. Norbert Maier, Mitglied des Seelsorgeteams, übergab dem Jubilar eine Nachbildung des Kirchenschlüssels, der den „Schlüssel zu den Herzen der Menschen“ symbolisierte, und eine namhafte Geldspende der Pfarrbevölkerung für die Priesterausbildung der Steyler Missionare. Pfarre

Pfarrer Dechant Franz Aumüller (Mitte). Die Gratulantinnen und Gratulanten aus Pfarre und Gemeinde betonten, dass Pfarrer Aumüller durch seine besonnene und vertrauensvolle Art viele Menschen für die Arbeit in der Pfarre habe gewinnen können. Der Mitarbeit und Mitverantwortung von Laien komme im Hinblick auf den immer gravierender werdenden Priestermangel wachsende Bedeutung zu. Pfarre

n Taiskirchen. Die Bevölkerung von Taiskirchen bedankte sich im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes für das 30-jährige Wirken bei ihrem

geburtstage n Am 23. Dezember 2018 feiert GR Mag. Walter Miggisch seinen 60. ­Geburtstag. Er ist aus Oberkappel gebürtig und wurde 1986 zum Priester geweiht. Seit 2010 ist Miggisch Pfarrer in Altschwendt und St. Willibald. 2012 wurde er zusätzlich Pfarrer von Raab und Pfarrmoderator von Zell a. d. Pram. n Am 27. Dezember 2018 vollendet KonsR Mag. Franz Wimmer, wohnhaft in St. Gilgen, sein 70. Lebensjahr. Er kam 1996 nach Maria Neustift, wo er bis 2014 Pfarrer war. Zusätzlich leitete er die Pfarre Kleinreifling. Franz Wimmer leistet als Kurat Seelsorgsaushilfen im Dekanat Schörfling und arbeitet in der Cursillo-Bewegung mit. n Am 27. Dezember 2018 wird KonsR Mag. Alois Hofmann 65 Jahre alt. Der gebürtige Ohlsdorfer wuchs in Laakirchen auf und wurde 1978 zum Priester geweiht. Seit 2009 ist er Pfarrer in Waldneukirchen und Steinbach an der Steyr, 2012 wurde er zusätzlich Pfarrprovisor von Leonstein sowie ab 2013 Pfarrprovisor von Grünburg. Alois Hofmann ist seit November 2010 außerdem Dechant des Dekanates Molln.

n Am 31. Dezember 2018 feiert KonsR Josef Siegl, emeritierter Pfarrer, wohnhaft in Wernstein, seinen 85. Geburtstag. Er wurde in Pregarten geboren und 1959 zum Priester geweiht. Von 1963 bis 2001 war er Pfarrer in Wernstein. Als Kurat leistet er seither Seelsorgsaushilfen im Dekanat Schärding.

WeiheJubiläen n Am 18. Dezember 2018 beging KonsR P. Josef Eßl OMI, Pfarrer in Steyr-Resthof, sein goldenes (50-jähriges) Priesterjubiläum. n Am 19. Dezember 2018 feierte MMag. DI P. Petrus Schuster OSB, Ständiger Diakon im Stift Kremsmünster, sein silberenes (25-jähriges) Weihejubiläum. n Am 21. Dezember 2018 feiert KonsR Dr. P. Nikolaus Zacherl OSB, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, Professor am Stiftsgymnasium in Ruhe, das 60-Jahr-Jubiläum seiner Priesterweihe.


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Leser/innen am Wort 39

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Kleine Heldin Zu: Greta streikt, Nr. 50, S. 2.

Wenn ich mit anderen Menschen über Klimaschutz spreche, höre ich immer wieder die Antwort: „Was kann ich machen, es ist eh schon zu spät!“ Es geht aber auch anders. Da versucht ein kleines Mädchen aus Schweden, das zu tun, wofür sie steht! Sie schwänzt jeden Freitag die Schule und demonstriert für den Klimaschutz! Inzwischen folgen ihr schon Tausende Schüler auf der ganzen Welt. (...) Dieses Mädchen ist eine Heldin. Sie hat mehr Mut als wir alle zusammen. Aber genau diesen Mut braucht es, damit die Menschheit noch einmal die Kurve kratzt. (...) JÜRGEN HUTSTEINER, STEYR

Höherer Stellenwert? Der Streit über den Stellenwert des Zölibats erinnert mich an die menschlichen Überlegungen der Jünger in Markus 9,33–36. Doch es geht Jesus nicht um Ränge, es geht Jesus ums Dienen, ums Lieben! Gott wendet sich uns in Liebe zu, er hat uns die Gotteskindschaft geschenkt, aus Gnade sind wir errettet. Wie wir diese Liebe erwidern, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und darf niemals gewertet werden! Es ist Gott, der das Niedrige erhebt, siehe Lukas 1,46–55. FRANZ RAMMER, RIED IN DER RIEDMARK

Zu beurteilen, ob der Zölibat oder die Ehe vor Gott mehr wert ist, sollten wir lieber ihm selber überlassen – dieses Urteil steht uns nicht zu. Ich denke, dass Gott eher darauf schaut, wie wir das Sakrament leben. Und wenn es einem Priester nicht mehr gelingt, den Zölibat zu leben, dann sollten wir ihm zumindest die Chance geben, auszusteigen, ohne

dabei den Job und das Gesicht komplett zu verlieren. Meiner Meinung nach wäre es besser, ihn gar nicht erst in diese schwierige Situation zu pressen. Ich möchte hier schon auch eine Lanze für den freiwilligen Zölibat brechen. Ich habe in Neuguinea einmal von einem evangelischen Pastor gehört, dass er irgendwie die katholischen Patres beneide. Sie können am Abend und an den Feiertagen bei den Leuten sein. Er jedoch muss zwischen der Familie und den Leuten entscheiden. Jedoch sollte die Entscheidung aus freien Stücken gewählt sein und nicht eine Voraussetzung für das Priesteramt sein. (...) ALOIS HÖFL, TIMELKAM

Himmel auf Erden? Die Nr. 49/2018 enthält die Beilage „Sonderthema. #wach. Aus dem Leben der Ordensgemeinschaften.at“. Auf deren Seite 6 wird der bekannte Theologe und Religionssoziologe Paul M. Zulehner u. a. mit folgender Aussage zitiert: „Wir Christen sind nicht auf der Welt, um in den Himmel zu kommen, sondern dass der Himmel schon jetzt zu uns kommen kann.“ (...) Zulehners Aussage über den „Himmel auf Erden“ widerspricht zum einen den Erfahrungen der ganz überwiegenden Mehrheit der Menschen aller Zeiten. Da Zulehner als Religionssoziologe ohnehin auch Meinungsforscher ist, möge er in einer repräsentativen Umfrage doch einmal erheben (lassen), wie viele Menschen das Empfinden haben, der Himmel sei schon jetzt hier auf Erden zu ihnen gekommen. Zum anderen kann man für Zulehners Ansicht über den „Himmel auf Erden“ auch in der Heiligen Schrift kaum Belegstellen ausfindig machen. (...) Nach Joh 14,2–4 geht

Freude schenken

Jesus den Jüngern voraus, um ihnen im „Haus seines Vaters“ einen Platz zu bereiten, damit auch sie dort sein können, wo er ist. Das sagt Jesus ganz offensichtlich mit Blick nicht etwa auf dieses irdische, sondern vielmehr auf das jenseitige ewige Leben – im Himmel, wo sonst? Und auch der Apostel Paulus sagt in Phil 3,20–21 ganz klar, dass unsere Heimat im Himmel sei, wo unser armseliger Leib von Jesus Christus in die Gestalt seines verherrlichten Leibes verwandelt werde. (...) DR. JOHANN HAHN, PERG

Wer Straßen sät ... Der UNO-Weltklimarat hat vor Kurzem veröffentlicht, dass wir noch zehn Jahre Zeit haben, um zu verhindern, dass das Klima völlig außer Kontrolle gerät. Aber was machen die politisch Verantwortlichen in diesem Jahrzehnt in Linz? Sie bauen auf Teufel komm raus neue Autobahnen. Derzeit führen in Linz 16 Autofahrstreifen über die Donau. Wenn alle geplanten Straßenpläne realisiert werden, dann sind es in einem Jahrzehnt bis zu 30 (Westring-Autobahn, neue Donaubrücke, zehnspuriger Ausbau der Voestbrücke, Ost-Autobahn)! Wir wissen: Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten. Und in Österreich ist der Autoverkehr mittlerweile Klimakiller Nummer eins. (...) Beenden wir sofort diese sündteure Straßenbauwut und geben wir dem öffentlichen Verkehr und der sanften Mobilität den absoluten Vorrang! GERALD OBERANSMAYR, LINZ

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unter uns Die stille Zeit

Denkmal

Aus Stroh Billig, aber kostbar ist Stroh. Sogar Häuser werden aus Stroh gebaut. Matthäus Fellinger

Bau aus Stroh. Aufgrund der extrem dichten Pressung der Strohziegel und des Lehmverputzes entsprechen die Bauten locker den Feuerschutzbestimmungen, und auch Nagetiere haben angeblich keine Chance. Erste Firmen versuchen sich bereits am Markt zu etablieren. Die sehr gute Wärmedämmung, die niedrigen Baukosten sowie die kurzen Transportwege sprechen für Stroh als Baustoff. Und: Hat ein Strohhaus ausgedient, ist es sogar kompostierbar.

Stroh. Ein Baustoff mit Zukunft. Stock.adobe/ ExQuisine

Machen Sie mit: Schicken Sie uns ­Begriffe, in denen die Buch­staben­kombi­nation STROH enthalten ist. Wir v ­erlosen Preise. Einsendeschluss: 4. Jänn­­er 2019 KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

elisabeth leitner elisabeth.leitner@kirchenzeitung.at

Domspatz

merk-würdig

Manche spenden am liebsten im Dunkeln, um sich selbst ins Licht zu stellen.

„Wir brauchen und müssen uns nicht die ganze Last der Welt aufladen, aber wir sollen uns der Verantwortung und den Herausforderungen, die uns täglich begegnen, stellen.“ Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin der Franziskanerinnen von Vöcklabruck, in „TAU“

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Sie „legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“. So nüchtern steht es im Lukasevangelium. Von Wirten, die das Quartier verweigert hätten, ist keine Rede. Ob Stroh in der Krippe war, erzählt das Evangelium auch nicht. Da hat das religiös-fromme Gemüt viel hinzugedichtet. Sollte tatsächlich Stroh in der Krippe gelegen sein, so wäre Jesus auf einer sehr kostbaren Unterlage gebetet gewesen. Stroh könnte – sagen Pioniere auf diesem Gebiet – das Baumaterial der Zukunft sein. Aus extrem fest gepressten Strohziegeln werden bereits Häuser errichtet. An den technischen Universitäten in Wien und in Graz wird am Baustoff Stroh – in Kombination mit Holz, Lehm und Kalk – geforscht. In Verden in Niedersachsen steht seit 2015 ein fünfgeschoßiger

Hunderte Advent- und Weihnachtskonzerte, Weihnachts­ ausstellungen und Krippenspiele werden in Oberösterreich veranstaltet, als gäbe es kein Morgen. Nicht nur Pfarren organisieren Besinnliches, auch öffentliche Einrichtungen bieten immer öfter ein Weihnachtsliedersingen, ein Krippenspiel auf dem Marktplatz oder eine Adventlesung im Konzerthaus an. Über 150 Termine hat meine Kollegin für den Terminkalender in der KirchenZeitung diese Woche bearbeitet. Vor Jahrzehnten hat es Karl Valentin schon auf den Punkt gebracht: „Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch endlich wieder ruhiger!“ Dass jedes Jahr noch mehr Termine dazukommen, erstaunt, ist aber noch kein Weihnachtswunder. Auch der neue Segnungsroboter namens „BlessU-2“, was übersetzt so viel wie „Sei auch du gesegnet“ heißt, wird hier keine Abhilfe verschaffen. Die Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit wird damit nicht gestillt. Zu Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes. Was heißt das für die Menschwerdung des Menschen? Weder der exzessive Besuch von Veranstaltungen noch die Segnungen eines Roboters werden uns da helfen können, befürchte ich. Aber Furcht passt ganz sicher nicht zu Weihnachten. Stimmt’s?


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