FOTO: KURT HOERBST
Nr. 32 I 11. August 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77
Hoffnungszeichen Himmelfahrt Im Gespräch. Brigitte GruberAichberger über die Leistungen der Laien in der Seelsorge. Seite 3
Zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel und zur Marienwallfahrt in Serfaus: Seiten 21 und 10/11
Offener Brief. Prominente beklagen den Anstieg rechtsextremer Straftaten in Oberösterreich. Seite 5
Bewusst leben. Von der Freude, im Alter noch eine Fremdsprache zu lernen. Seite 14
2 Meinung KOMMENTAR
11. August 2022
Ein Weckruf des Höchstgerichts
Altersarmut
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat entschieden, dass Kultur und Religion bei den Coronabeschränkungen hätten gleich behandelt werden müssen. Das Erkenntnis ist ein Weckruf für die Kirchen, weil es aufzeigt, dass Religionsfreiheit aus Sicht des säkularen Staates im Kontext mit anderen Grundrechten betrachtet werden muss. Die Diskussion um Kirchenrechte kann nicht einfach mit dem Verweis auf die Religionsfreiheit beendet werden. Es ist damit zu rechnen, dass bei künftigen Entscheidungen durch Gericht oder Gesetzgeber die Kirchen mitunter den Kürzeren ziehen werden. Das war bei Themen, die die römisch-katholische Kirche mehr inhaltlich als strukturell betreffen, schon der Fall: Gegen die Haltung der katholischen Kirche wurden in Österreich vom VfGH die Ehe für alle (auch homosexuelle Paare) und die Möglichkeit der assistierten Selbsttötung eingeführt – auch
Zwischen Männern und Frauen klafft eine gewaltige Pensionslücke. Der so genannte „Equal Pension Day“ Anfang August zeigte die ungleiche Pensionsverteilung zwischen Männern und Frauen auf. 2022 bekommen demnach Pensionistinnen rund 41 Prozent weniger Pension als Pensionisten. Die großen Fallen der Altersarmut für Frauen: schlechtere Bezahlung als Männer und vor
susanne.huber@ koopredaktion.at
allem Teilzeitarbeit. Und in die tappen Frauen nach wie vor oft wegen der Betreuung ihrer Kinder oder der Pflege von Angehörigen. Damit einher gehen auch Erwerbsunterbrechungen. Und das hat dramatische Auswirkungen auf die Pension. Denn die gesetzliche Pensionsversicherung, in die wir als Erwerbstätige monatlich einzahlen, richtet sich nach Vollzeitarbeit. Um diesen diskriminierenden Benachteiligungen von Frauen entgegenzuwirken, braucht es eine bessere Unterstützung in der Kinderbetreuung; dazu ist es notwendig, die Mindestpension zu erhöhen und Vollzeitarbeit für Frauen leichter zu ermöglichen. Generell ist natürlich ein Umdenken in der Gesellschaft im Hinblick auch auf den Wert der Arbeit vonnöten. Und wichtig wären attraktive Maßnahmen, damit Männer noch häufiger in Karenz gehen. Da ist vor allem die Politik ganz schön gefordert.
weil sich der Gesetzgeber um die Entscheidung gedrückt hat. Beides war erwartbar. Bleibt die Frage, wie sich die Kirche darauf vorbereitet, dass der Staat vermeintliche Selbstverständlichkeiten in Frage stellen kann. Ist es den Bischöfen bekannt, dass das Konkordat ein Staatsvertrag ist, dessen Überprüfung gegebenenfalls dem VfGH anheimsteht (Artikel 140a Bundes-Verfassungsgesetz)? Das Staat-Kirche-Verhältnis Österreichs ist in Bewegung geraten. Es wäre sinnvoll, sich als Kirche jetzt darauf einzustellen.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
KOPF DER WOCHE: MAURO PALLOTTA, GRAFFITI-KÜNSTLER
Der Papst als „Superman“ Ab Mitte September werden in Assisi Graffiti-Bilder des Künstlers Mauro Pallotta zu sehen sein, die den Papst zeigen. TIZIANA FABI / AFP / PICTUREDESK.COM
SUSANNE HUBER
KirchenZeitung Diözese Linz
„Papst Franziskus als Superman“ – mit diesem Graffiti an einer Hauswand in Rom (im Bild sieht man es auf seinem T-Shirt) ist der Künstler Mauro Pallotta alias „Maupa“ 2014 berühmt geworden. Es folgten weitere. So etwa ein Wandgemälde, das
„Ich lebe für und dank meiner Kunst.“
MAURO PALLOTTA
Papst Franziskus als Fensterputzer an einem Seil hängend und Rauchwolken wegwischend zeigt, so dass der blaue Himmel und die strahlende Sonne zum Vorschein kommen. Eimer baumeln dabei an seiner Seite und auf einem steht „Laudato si’“ als Anspielung auf seine 2015 erschienene Umweltenzyklika. Nun werden vom 15. September bis 6. November auf dem Platz vor der Basilika in Assisi einige Bilder Pallottas über Papst Franziskus zu sehen sein. Angekündigt wird die Ausstellung mit einem Banner, das Papst Franziskus in weißer Soutane mit Bauarbeiterhelm zeigt, wie er auf eine fiktive Wand den Schriftzug „Fratelli tutti“ sprüht. Die gleichnamige Enzyklika des Kirchenoberhauptes über eine geschwisterliche Welt hatte er im Oktober 2020 in Assisi unterzeichnet. Ironie. Mauro Pallotta, geboren 1972 in Rom, studierte an der Kunstakademie „Accademia di Belle Arti“ in der italienischen Hauptstadt. In seinen Werken verbindet er bildende Kunst mit Street Art und widmet sich vor allem sozialen, politischen und ökologischen Themen. Ironie darf dabei nicht fehlen.
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
11. August 2022
Die scheidende Direktorin für „Pastorale Berufe“ der Diözese Linz zieht Bilanz
„Seelsorge braucht Qualität“ darf was tun; in der Frage der Geschlechter; oder der Frage, ob eine Weihe wichtiger ist als fachliche Kompetenz. Wir haben uns immer bemüht, diese Probleme mit dem Hinweis auf den gemeinsamen Auftrag aufzufangen. Aber es bräuchte schon lange einen nächsten Schritt, nämlich die Laien mit dem auszustatten, was sie für die Erfüllung ihres Auftrags brauchen – und das betrifft auch die Weihe. Eine Verbreiterung des Amtes würde auch dem Priestertum guttun“, sagt sie. „Sowohl für Priester als auch für Laientheolog/innen bringt die scharfe Trennung unzumutbare Spannungen. Es geht nicht darum, das Weiheamt infrage zu stellen, sondern, ob das nur Männer machen dürfen.“
Mit September geht Brigitte Gruber-Aichberger, die Direktorin für „Pastorale Berufe“ in der Diözese Linz, in Pension. Sie hat die Tätigkeit von hauptamtlichen Lai/innen in der Seelsorge wesentlich mitgestaltet. Lai/innen als Seelsorger/innen – heute ist das eine Selbstverständlichkeit und auch anders nicht vorstellbar. Als Brigitte GruberAichberger vor 35 Jahren – nach zwei Jahren ausschließlich als Lehrerin – in die Seelsorge wechselte, gab es bereits Pionier/innen. Erstaunen hat ihre Entscheidung trotzdem hervorgerufen: „Die Diözesanleitung hat uns zwar mit offenen Armen empfangen, aber die Strukturen waren für hauptamtlich tätige Laien – Frauen und Männer – in der Seelsorge noch nicht entwickelt“, berichtet sie über ihre Anfänge im seelsorglichen Dienst. Sie erzählt, wie die Interessensgemeinschaft der Laientheolog/innen entstand, die Absolvent/innen der Theologie beim Start in der Seelsorge unterstützte. Prägend für die Diözese Linz war das gute Miteinander von Diözesanleitung und den Berufsgemeinschaften. „Das war eine spannende Zeit, weil es viel zu entwickeln galt. Die Unterstützung dafür wurde, trotz mancher Konflikte, von der Diözesanleitung nie infrage gestellt“, sagt die Theologin. Kein Priesterersatzdienst. Natürlich hatte auch der steigende Priestermangel einen Einfluss auf die Berufsbilder der Laientheolog/innen. „Als der damalige Generalvikar Josef Ahammer 1991 bekannt gab, dass es nicht mehr für jede Pfarre einen eigenen Pfarrer gibt, wurde neben den Pastoralassistenten auch das Berufsbild des Pfarrassistenten entwickelt. Aber der Pfarrassistent soll nicht einen Pfarer ersetzen. Sie stehen im Dienst der Pfarren, damit diese weiterhin eigenständig Gemeinde sein können“, sagt Gruber-Aichberger. Daher wäre es falsch, den Eintritt von Lai/innen in die Seelsorge am Priestermangel festzumachen. „Die Existenz von hauptamtlichen Laien in der Seelsorge geht wesentlich auf das Zweite Vatikanische Konzil zurück. Denn alle Getauften sind berufen, am Sendungsauftrag der Kirche mitzuarbeiten. Laientheolog/innen sind theologisch qualifizierte Amtsträger/innen, die nicht geweiht, aber gesendet sind. Es entspricht auch unserer pluralen Gesellschaft, dass Seelsorge nicht zölibatär lebenden Männern vorbehalten ist.“
Brigitte Gruber-Aichberger trat 1987 in den pastoralen Dienst ein. Seit 1999 leitete sie als Direktorin die „Pastoralen Berufe“. NIE/KIZ
Im Übrigen ist es auch im Kirchenrecht vorgesehen, dass bei Notwendigkeit Lai/innen zum Taufen beauftragt werden. „Das entspricht dem seelsorglichen Ansatz unserer Diözese, den die Diözesansynode mit dem Motto ‚Kirche um der Menschen willen‘ formuliert hat“, sagt Gruber-Aichberger. Kirchenrechtlich wird nach wie vor strikt zwischen Klerus und Lai/innen unterschieden. Das wird auch aktuell zum Beispiel beim Synodalen Weg in Deutschland besprochen. De facto gebe es diese Trennung nicht mehr, ist die scheidende Direktorin der Pastoralen Berufe überzeugt. Schieflagen existierten dennoch: „Sie zeigen sich in der Frage: Wer
Nun muss gehandelt werden. Zum Beispiel in der Frage der Frauen sei die Zeit des Redens vorbei und jene des Tuns gekommen. Aber hier gebe es Enttäuschungen. „Ein Beispiel ist, dass die Bischofskonferenz zwar von einem Drittel Frauen in Leitungspositionen gesprochen hat, das aber nicht konkretisiert wurde. Es wäre kein Problem, jedes rein klerikal besetzte Gremium – von der Bischofskonferenz bis zum Priesterrat – durch ein Drittel Frauen zu ergänzen: Selbst ein Gaststatus würde schon Veränderung bewirken“, sagt Gruber-Aichberger. Das Nachhinken der Kirche beim Thema Gleichberechtigung empfindet die Theologin als „Schande“. Aber dass der Weg der Diözese Linz mit dem sehr frühen Einsatz von Lai/innen in der Seelsorge aufgegangen ist, macht Gruber-Aichberger zufrieden und dankbar. „Ich habe meine Aufgabe aber nicht in der Standesvertretung der hauptamtlichen Laien gesehen, sondern darin, mit qualifiziertem Personal eine weltoffene Kirche zu gestalten.“ Qualität. Ein zentrales Wort ist für Brigitte Gruber-Aichberger „Qualität“. Qualitätsvolle Seelsorge sei, wenn es nicht bei einzelnen Berührungspunkten mit dem Menschen bleibe, sondern erkennbar werde. Da sind Menschen direkt angesprochen, da geht es um ihr Leben. Das ist eine Zukunftsaufgabe, an der die Theologin trotz Pensionierung dranbleiben wird: Einerseits wird sie sich in den Visitationen engagieren, andererseits wird ihr auch zukünftig die inhaltliche Begleitung der neuen Pfarren ein Anliegen sein.
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HEINZ NIEDERLEITNER
4 Lebendige Kirche MOMENTE Schardenberg. Zu den Fatima-Feierlichkeiten im August kommt der Passauer Bischof Stefan Oster SDB. Er wird am Samstag, 13. August 2022 die Festpredigt halten. Der Wallfahrtstag beginnt um 8.30 Uhr bei der Pfarrkirche mit der Rosenkranzprozession in den nahegelegenen Fronwald, wo um 9 Uhr die Pilgermesse vor der granitenen Marienkapelle beginnt. Der Gottesdienst wird musikalisch von der Trachtenmusikkapelle Schardenberg und den Kirchenchören aus Schardenberg und der Nachbargemeinde Freinberg mitgestaltet. Greisinghof-Tragwein. Am 13. August 2022 findet zum Fest des Seligen Jakob Gapp SM am Greisinghof eine Gedenkfeier statt. Der Marianist Jakob Gapp wurde am 13. August 1943 in Berlin-Plötzensee als Gegner des Nationalsozialismus enthauptet. Um 16 Uhr präsentiert der Autor Martin Kolozs das soeben erschienene Buch „Für Christus zu leiden ist eine Ehre. Lebensbild des seligen Paters Jakob Gapp“ (die KiZ wird das Buch vorstellen). Um 19 Uhr beginnt der Festgottesdienst beim Gapp-Gedenkstein. In dieser Feier wird der Autor von seinem persönlichen Zugang zum mutigen Glaubenszeugen Gapp erzählen.
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Auf der Suche nach dem Kirchenschatz Aichkirchen. Das Kinderseiten-Team des Pfarrblattes hat die Kinder aus Aichkirchen und der Nachbarpfarre Neukirchen bei Lambach zu einer Schatzsuche durch das Ortszentrum von Aichkirchen eingeladen. Das spannende Quiz stand unter dem Motto „Auf den Spuren der heiligen Maria“. 34 kleine und große Abenteurer/innen haben sich kürzlich innerhalb einer Woche auf Schatzsuche begeben. Den richtigen Weg von Station zu Station zu finden, wurde den Kindern nicht leicht gemacht. Sie mussten manch knifflige Frage über Maria beantworten. Schließlich fanden alle zur Schatzkiste, die in der Lourdes-Grotte bei der Kirche versteckt war. Die Truhe war mit hölzernen Gebetswürfeln, Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten für die Kinder gefüllt.
Gabi Emathinger (links) und Karina Buchinger (rechts) vom Pfarrblatt-Team Kinderseite mit der Schatzkiste PFARRE AICHKIRCHEN
Neuer „Zeitgeschichtlicher Informationskreis“ vor der Kirche von Cetviny/Zettwing
Zettwing als Zentrum der Erinnerung Am 13. August 2022 um 15 Uhr wird in Cetviny/Zettwing mit einem Festgottesdienst der Abschluss der Renovierungsarbeiten in der gotischen Maria-Geburt-Kirche gefeiert. Der an der Maltsch gelegene ehemalige Marktort Zettwing mit mehr als 100 Häusern wurde 1955/56 in der Sperrzone des Eisernen Vorhangs dem Erdboden gleichgemacht. Ein Sprengversuch der Kirche kostete den Sprengmeister das Leben. Fort-
Pfarrer Haslinger inmitten von Ministrant/innen
PFARRE
an diente die Kirche als Stall, Lagerraum und Wachturm. Der Wiederaufbau der Kirchenruine erfolgte 1997 bis 2003 als tschechisch-deutsch-österreichisches Gemeinschaftsprojekt. Feuchtigkeitsschäden erforderten nun eine erneute Restaurierung. Die Betreuung der Kirche liegt in den Händen des Zukunftsforums Freiwald, einer Plattform von Mühlviertler Grenzgemeinden. Informationen zu Wallfahrten und Zeitgeschichte-Führungen: Tel. 0664 7394 3727
Zettwinger Kirche mit den Stelen des zeitgeschichtlichen Informationskreises PRIVAT
n Kefermarkt. Altpfarrer Johann Haslinger, der im Heim St. Klara der Franziskanerinnen in Vöcklabruck seinen Lebensabend verbringt, hat am 24. Juli 2022 die ehemaligen Ministrant/innen von Kefermarkt zu einem Gottesdienst geladen. Mehr als 80 Ministrant/innen der letzten sechzig Jahre sind von nah und fern gekommen und natürlich auch die derzeit aktiven Minis. Viele von ihnen hat Pfarrer Haslinger getauft, ihnen die Erstkommunion gespendet oder sie getraut. Nicht nur dem nun 92-jährigen beliebten Seelsorger, der von 1962 an 45 Jahre lang die Geschicke der Pfarre leitete, sondern allen, die gekommen waren, war die Freude über die Begegnung anzusehen. Nach der Messfeier, die mit einem kräftigen und beherzt gesungenen „Großer Gott, wir loben dich“ endete, gab es eine Agape im neuen Pfarrzentrum. Gottesdienst und Agape wurden vom Berg-und-Tal-Bläserquartett musikalisch gestaltet. SANDNER
KirchenZeitung Diözese Linz
Oberösterreich 5
11. August 2022
IM LEBENS-SPIEGEL Fenster mit Himmelsblick MARKOWETZ
GRÜNBACHER
Alte Spiele, neue Spannung
Begeisternde Uraufführung
St.Marien. Bei der Katholischen Männerbewegung in St. Marien ist das Knittelfieber ausgebrochen. Die Holzstöcke zur Daube zu befördern ist dabei die Herausforderung – was aber nicht so einfach ist, wie es aussieht. Mit von der Partie war auch Father Richard. Der Ferienaushilfspriester kommt aus Uganda und hat sein Talent für diese Sportart unter Beweis gestellt.
Timelkam – Oberthalheim. Das Annafest in Oberthalheim am 31. Juli 2022 stand ganz im Zeichen der Uraufführung einer Festmesse und des Spatenstichs für die neue Aufbahrungshalle. Der Chor St. Josef mit Chorleiter Christoph Lenz brachte die vom Vöcklabrucker Komponisten Stefan Andreas Scheicher komponierte Messe „Gott ist meine Hoffnung“ zur Aufführung.
Offener Brief an den Landeshauptmann
Gegen Rechtsextremismus ist mehr Einsatz notwendig In einem offenen Brief fordern Prominente und Kirchenvertreter/innen von Landeshauptmann Thomas Stelzer eine wirksame Bekämpfung des Rechtsextremismus in Oberösterreich. Ob Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek oder Katholische-Aktion-Österreich-Präsident Ferdinand Kaineder, ob der frühere ÖVP-Politiker Heinrich Neisser oder Ex-SPÖBundeskanzler Franz Vranitzky: Die prominenten Unterzeichner/innen des Briefes eint Sorge, hervorgerufen von Fakten aus dem Innenministerium: Seit Jahren weist Oberösterreich – ausgerechnet das Bundesland, in dem sich die Gedenkstätte Mauthausen befindet – die höchste Zahl an rechtsextremen Straftaten aus. Von 2020 auf 2021 ist sie von 187 auf 224 gestiegen (plus 20 Prozent), seit 2014 beträgt die Steigerung 105 Prozent. Die Unterzeichner/innen des vom Mauthausenkomitee OÖ und dem OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus ausgegangenen Briefes klagen, dass viele der Straftaten nicht aufgeklärt werden, und sie weisen auf „braune Aktivitäten“ in Oberösterreich hin. Sie kritisieren zudem den für Mitte September in Wels geplanten „Burschentag“. Ihre Forderungen an den Landeshauptmann lauten: „Bitte sorgen Sie
Die KZGedenkstätte Mauthausen ist Mahnung und Auftrag vor allem auch für Oberösterreich. NIE
für eine wirksame Bekämpfung des Rechtsextremismus in Oberösterreich, vor allem für einen wirksamen Aktionsplan gegen die zahlreichen rechtsextremen Straftaten! Bitte schweigen Sie nicht zum rechtsextremen ‚Burschentag‘ in Wels, sondern sagen Sie ein klares Nein dazu! Bitte stellen Sie die jährlichen Subventionen des Landes Oberösterreich für die rechtsextremen Burschenschaften – zuletzt 110.000 Euro – sofort ein! Und bitte übernehmen Sie nie mehr den Ehrenschutz für den ‚Burschenbundball‘!“ Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem Oberösterreichs KA-Präsidentin Maria Hasibeder, Schriftsteller Michael Köhlmeier, Moderatorin Chris Lohner, der jetzige und der frühere Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg, Helmut Ausserwöger und Wilhelm Achleitner, sowie Schauspielerin Katharina Stemberger.
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Die Streifen am Himmel zeigen: Reisezeit ist. Viele sind unterwegs zu Zielen, an denen sie es gut haben möchten. In der Ferne, hoffen sie, lässt es sich finden – das freie Leben im Glück. Ein paar Mal im Jahr öffnet sich im Kirchen-Festkalender ein Fenster für den Himmelsblick. Mariä Himmelfahrt – mitten in der Hochsaison menschlicher Reiselust – ist ein solches Fenster. Auch wenn alles Hoffen dahin geht, es möge doch wahr sein, was man vom christlichen Glauben her gehört hat, so sehnen die Wenigsten den Tag herbei, an dem sich die Himmelshoffnung erfüllen wird. Nicht jetzt. Noch nicht. Es ist eine Hoffnung mit Bangen. Wie der Himmel des Universums, der sich über die Erde spannt, ist auch der Himmel des Glaubens oft verhangen. Da sieht man ihn nicht. Die Dunstschichten all der täglichen Kümmernisse halten ihn bedeckt. Und oft hat man den Blick allzu fest auf den Boden gerichtet, um nur ja keine falschen Schritte zu setzen. Die „Himmelsfeste“ ermöglichen ein Ahnen: Schau auf! Löse den Blick vom Boden. Dein Leben bleibt nicht den Pflichten und Sorgen verhaftet. Frei für das Schönste, in endgültiger Geborgenheit wirst du leben. Die Lebensreise führt nicht an dein Ende, sodass du sagen müsstest: Es ist nichts mehr und es geht nichts mehr. Mehr eine Voll-Werdung als eine Voll-Endung wird sein.
MATTHÄUS FELLINGER
6 Thema
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Singen als Gebetsund Glaubensschule Als Kirchenmusikerin und Theologin bringt Sabine Müller spirituelle, liturgische und theologische Elemente mit Musik zusammen zum Schwingen. Die leidenschaftliche Chorleiterin nimmt uns mit in ihre spannende Arbeitswelt und erzählt, wie sie Räume zum Klingen bringt.
INTERVIEW: SUSANNE HUBER
Wie kam es dazu, dass die Kirchenmusik Sie so in den Bann gezogen hat? Sabine Müller: Ursprünglich wollte ich Kla-
vier lernen, doch dann ist der Orgeldienst bei uns im kleinen Dorf Rötenbach im Schwarzwald in der Erzdiözese Freiburg im Breisgau frei geworden und es war sozusagen aus der Not geboren, dass ich schon mit 12 Jahren als Organistin eingestiegen bin. Dazu kommt, dass mein Elternhaus direkt neben der Kirche liegt und ich somit nahezu täglich im Gottesdienst gespielt habe. Das war eine frühe Weichenstellung. Und da es bei uns im Ort keinen Kinder- und Jugendchor gab, kam die Idee, doch einen zu gründen. Das habe ich mit 14 Jahren dann gemacht. Später wollte ich Musik studieren, habe zunächst den Schwerpunkt auf Klavier gelegt, aber dieser frühe Beginn an der Orgel war schließlich ausschlaggebend, dass sich mein Fokus konzentriert auf die Kirchenmusik legte. So hat sich eines aus dem anderen ergeben und entwickelt, ohne es groß zu planen. Die deutsche Theologin Sabine Müller (58) ist Organistin, Kirchenmusikerin und als Chorleiterin in verschiedenen Ensembles tätig. Darüber hinaus arbeitet sie als Geistliche Mentorin in der Kirchlichen Studienbegleitung an der Theologischen Hochschule in Heidelberg und als Geistliche Assistentin der Franziskanerinnen in Gengenbach. Sabine Müller lebt seit 25 Jahren als „Virgo Consegrata“ („Geweihte Jungfrau“), eine Lebensform, die in der katholischen Kirche weltweit zunehmende Tendenz hat und bis in die Urkirche zurückgeht. FOTO SULZER
Ist durch die Musik Ihr Glaube gewachsen? Müller: Durch die Orgel- und Chortätigkeit
war ich natürlich viel in der Kirche, oft allein, da ich häufig nachts geübt habe. Da wuchs im Zusammenhang mit meinem musikalischen Tun eine Beziehung heran, die ich zunächst gar nicht reflektierte, die eher auf dem emotionalen, seelischen Feld sich ausbreitete und vertiefte und irgendwann einmal so fest und beständig da war, dass es sich gar nicht anders denken lässt.
Sie sind nicht nur Kirchenmusikerin und Organistin, sondern auch Theologin. Was macht für Sie die Verbindung von Musik mit dem Glauben, mit der Spiritualität, mit der Liturgie aus? Müller: Wenn ich Projekte angehe, dann ist
es für mich niemals nur eine musikalische Sache als Kirchenmusikerin, sondern es schwingen Theologie, Spiritualität, Liturgie und Musik zusammen. Das ist eine Einheit. Das kann ich nicht voneinander trennen. In der theologischen Vermittlung ist es bei mir genauso. Der Schwerpunkt meines Tuns als Chorleiterin und Theologin liegt darin, im Erarbeiten der Texte in Verbindung mit der Musik zu versuchen, die Beziehung zu sich selber und zu Gott einzuüben und zu vertiefen. Körper, Geist und Seele sind mit hineingenommen in ein großes Beziehungsgeschehen. Das bedeutet, bei Ihnen läuft eine Chorprobe etwas anders ab und es geht um mehr als nur darum, Töne einzustudieren und dann zu singen ... Müller: Die Proben selber sind für mich die
Zeit, in der ich die Leute einlade, in die oftmals biblischen und religiösen Worte, Sätze und Gedanken hineinzuschlüpfen – um von innen her von ihnen durchdrungen zu werden und dann aus einer ganz eigenen Beziehungshaltung die Melodien auszusingen, so dass die Seele in Schwingung kommt und sie die Möglichkeit hat, in neue Räume reinzugehen. Im Grunde ist das Singen für mich eine Gebets- und Glaubensschule. Da wird der Mensch lebendig, er öffnet sich, der Glaube und die Spiritualität werden greifbar, spürbar und verstehbar. Viele Chorsängerinnen und
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Thema 7
11. August 2022
Sabine Müller in Aktion mit ihrem Ensemble „Scola LitHora“ in der Jesuitenkirche Mannheim. PRIVAT
-sänger melden zurück, dass sie darin eine Vertiefung erleben und eine Verlebendigung dessen, was wir mit Glaube meinen.
über 80. Ein Mitglied ist demenzkrank, eine Sängerin ist geistig behindert. Alle sind sie dabei und das ist einfach schön.
cken, darum ging es dann auch in der Musik – Gott ins Visier zu nehmen, die eigene Beziehung zu Gott auszusingen und zu gestalten.
Musik – eine besondere Kraftquelle? Müller: Absolut. Wenn es gelingt, mit Gesang
Erst vergangene Woche haben Sie einen ChorWorkshop bei den Salzburger Hochschulwochen geleitet. Thema war „Wie geht es weiter. Zur Zukunft der Wissensgesellschaft.“ Haben Sie das auch in Ihrem Workshop aufgegriffen? Müller: Ja, ich mache das schon ein paar Jah-
Wie ist dieser Workshop abgelaufen? Müller: Ich habe Chorproben gehalten, wie
einen Raum zu füllen und zu spüren, was das nicht nur mit dem Raum, sondern mit mir selber macht, ist das wunderbar. Es ist immer ein Geben und Nehmen, auch vom Raum her. Da spürt man, wie Herz und Seele aufgehen, wie alles in Schwingung kommt und zwar nicht nur bei den Sängern, sondern auch bei den Hörenden. Wenn ich mit meinem Ensemble unterwegs bin oder wenn ich mich selber in Kirchen aufhalte, dann singe ich und in dem Moment spüre ich eine Veränderung. Es geschieht etwas. Die Stimme geht in den Raum und ich merke, wie die Leute automatisch still werden, wie sie zu hören beginnen, wie sie den Raum anders wahrzunehmen beginnen. Das ist großartig. In welchen Chören und Ensembles sind Sie tätig? Müller: Ich habe ein kleines Ensemble in Rö-
tenbach und dieser Ort ist tatsächlich gesegnet mit guten Stimmen. Das sind Leute, die ad hoc Psalmen in einer leichten Mehrstimmigkeit singen. Das findet man so nicht überall. Wir experimentieren viel beim Einüben alter und neuer Chorliteratur. In Mannheim leite ich ein Vocalensemble, die „Scola LitHora“, mit dem ich öfter auch an anderen Orten singe – im Dom zu Speyer oder in Rom. Und ich leite einen Kirchenchor mit Menschen im Durchschnittsalter
re. Die Salzburger Hochschulwochen sind
„Wenn die Stimme in den Raum geht und ich merke, wie die Leute automatisch still werden, wie sie zu hören beginnen, ist das großartig.“ SABINE MÜLLER
schon eine besondere Herausforderung, weil es eine sehr hochkarätige Veranstaltung ist mit herausragender akademischer Arbeit, aber auch in einer sehr gelungenen Kombination von Wissenschaft, Kultur und Spiritualität und die in dieser Interdisziplinarität noch einmal erstaunlich zusammenwirkt, entsprechend auch des Themas „Wie geht es weiter?“, das ich im Chor-Workshop natürlich aufgegriffen habe. Ich glaube, diese Frage stelle ich anders, angstfreier, wenn ich Gott im Blick und im Herzen habe. Und das auszudrü-
eben schon beschrieben, wo wir z. B. einfache Vokalisen gesungen und dabei sakrale Räume durchschritten haben – etwa im Sacellum, in der Stiftskirche St. Peter oder im Dom. Ich habe die Leute auch eingeladen, mit einem Kanon singend durch den Raum zu gehen. Mit anderen zusammen ist das eine besondere Erfahrung. Da singt jeder für sich und trotzdem ist es ein Miteinander, eine Gesangswerdung. Natürlich studierten wir ein paar Gesänge ein, die wir dann während der Woche in den Liturgien eingebracht haben. Jeder der wollte, konnte ganz flexibel mitmachen. Wo werden Sie demnächst Kirchen oder auch andere Räume zum Klingen bringen? Müller: Im Herbst sind Projekte mit meinem
Ensemble „Scola LitHora“ geplant, wir singen regelmäßig den „Evensong – ein gesungenes Nachtgebet“ in der Jesuitenkirche Mannheim. Nächste Termine sind der 10. Oktober und der 12. Dezember, jeweils um 20:30 Uhr. Ein großes Projekt, das ich in Mannheim schon einmal gemacht habe – „Liturgie als Gebets- und Glaubensschule“ mit liturgischer, spiritueller und theologischer Vermittlung, aber immer auch mittels Gesang und Gebet – das möchte ich in nächster Zeit mit den Ordensschwestern in Gengenbach beginnen. Das wächst gerade alles und ist in Planung.
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8 Panorama IN ALLER KÜRZE
Lars Eidinger TARPIX/PICTUREDESK.COM
Aktuelles Stück. „Jedermann“-Darsteller Lars Eidinger hat die bleibende Aktualität des Stückes betont. Religion sei tief im Menschen verwurzelt und hänge eng mit der Frage zusammen, „wer wir eigentlich sind“, bekannte der Schauspieler. Die Aktualität des „Jedermann“ zeige sich darüber hinaus auch in jenem Spiegel, der der Gesellschaft vorgehalten wird. Er spiele den „Jedermann“ jedoch nicht, um andere zu belehren oder Botschaften zu formulieren, sagte Eidinger im Rahmen eines Künstlergesprächs bei den Salzburger Hochschulwochen. Warnung. „Nicht wenige Menschen haben Sorge vor dem kommenden Herbst und Winter“: Mit diesen Worten hat Caritas-Präsident Michael Landau an Politik wie Gesellschaft appelliert, Solidarität und Zusammenhalt auszubauen. „Die Erfahrung lehrt mich, dass wir als Gesellschaft und Caritas Krisen gut schaffen können. Es ist genug für alle da, aber nicht für jedermanns Gier“, mahnte Landau bei einem Gottesdienst am Sonntag im Wiener Stephansdom. Fürsprache. Ein „Plädoyer für den Zweifel“ hat die deutsche Religionspädagogin und Buchautorin Anna Jürgens gehalten: Wer Wahrhaftigkeit vor sich selbst als großes Gut ernst nimmt, könne sich nicht damit zufriedengeben, „die Antworten anderer nachzuplappern, wenn er im tiefsten Inneren an ihnen zweifelt“, heißt es in ihrem aktuellen Beitrag für das Theologie-Portal „feinschwarz.net“.
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Ungleichbehandlung von Kultur und Religion
Kunst ist genauso wichtig wie Religion Das coronabedingte Betretungsverbot für Kultureinrichtungen im Herbst 2021 war laut Verfassungsgerichtshof (VfGH) gleichheitswidrig. Grund dafür ist für die Verfassungsrichter aber nicht das Verbot an sich, sondern dass eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung zwischen Kunst- und Religionsausübung bestand. Die 5. Covid-19-Notmaßnahmenverordnung sah für den Zeitraum vom 22. November bis 11. Dezember 2021 einen bundesweiten Lockdown vor. Das Betreten des Kundenbereichs von Kultureinrichtungen war in diesem Zeitraum ausnahmslos untersagt. Hingegen waren Zusammenkünfte zur Religionsausübung vom Geltungsbereich der Verordnung ausgenommen. Mit der Entscheidung vom 30. Juni 2022 erkannte der VfGH über einen Antrag mehrerer Kulturschaffender, der unter anderem darauf gerichtet war, die besagte Bestimmung des Paragrafen 7 (wonach das Betreten und Befahren des Kundenbereichs von Kultureinrichtungen zur Inanspruchnahme von Dienstleistungen der Kultureinrichtungen untersagt ist) und allenfalls auch die besagte Bestimmung des Para-
Für Kultusministerin Susanne Raab ist die Religionsfreiheit ein sehr hohes Gut. ROLAND SCHLAGER/APA/PICTUREDESK.COM
grafen 18 (wonach die Verordnung für Zusammenkünfte zur Religionsausübung nicht gilt) wegen Gesetz- und/oder Verfassungswidrigkeit aufzuheben. Im Ergebnis hat der VfGH erkannt, dass die besagte Bestimmung des Paragrafen 18, Abs 1 Z 7 nicht gesetzeskonform war. Das Vorsehen einer Bestimmung wie jener dieses Paragrafen sei somit, so Markus Brandner, Rechtsreferent der Österreichischen Bischofskonferenz, nicht grundsätzlich unzulässig. Der VfGH habe die Unzulässigkeit im konkreten Fall vielmehr darin erkannt, dass eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung im Vergleich mit dem ebenfalls verfassungsrechtlich geschützten Grundrecht auf Kunstfreiheit vorlag. Ausnahmen vom Geltungsbereich der Verordnung seien somit grundsätzlich zulässig, jedoch seien ungerechtfertigte Ungleichbehandlungen gegenüber anderen grundrechtlich geschützten Bereichen zu vermeiden. Diesbezüglich sei festzuhalten, so Brandner, dass die Feier öffentlicher Gottesdienste in den Kernbereich der inneren Angelegenheiten anerkannter Kirchen und Religionsgesellschaften falle. Deren Wahrnehmung durch die betreffenden Religionsgemeinschaften selber sei insbesondere durch das Staatsgrundgesetz 1867 (StGG, Artikel 15) verfassungsgesetzlich geschützt. Hoher Stellenwert. „Religionsfreiheit ist ein sehr hohes Gut.“ – Mit dieser Feststellung hat Kultusministerin Susanne Raab auf die Entscheidung des VfGH reagiert, die am 2. August veröffentlicht wurde. Sie zeigte sich überzeugt, dass der Glaube und die gemeinsame Religionsausübung sowie auch entsprechende Möglichkeiten der Seelsorge vielen Menschen im Land gerade in Krisenzeiten Halt geben.
Synodaler Prozess
Kirche braucht „Verfassungsänderung“ Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, fordert zeitnahe „Verfassungsänderungen“ in der römisch-katholischen Kirche. Zu korrigieren gibt es laut Kaineder im „Oberösterreichischen Volksblatt“ etwa einen „Verfassungsfehler“ bezüglich der Gleichheit von Mann und Frau. Außerdem brauche es mehr Transparenz und Beteiligung, etwa bei der Besetzung von Bischöfen. Hintergrund ist der von Papst Franziskus initiierte „Synodale Prozess“. Kaineder bewertete den vom Papst
eingeschlagenen Weg, der auf Kooperation und Partizipation setzt, grundsätzlich positiv, warnte jedoch vor zu langen Debatten. In Österreichs Diözesen gab es seit Herbst 2021 Befragungen, Diskussionen und Initiativen, um möglichst viele Menschen in die Synode einzubinden. Aus den diözesanen Ergebnissen wurde anschließend eine „österreichweite Synthese“ verfasst, deren Endfassung bis 15. August 2022 an das zuständige Synoden-Generalsekretariat im Vatikan geht.
KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 9
11. August 2022
Die erste Phase (von insgesamt drei) des weltweiten Synodalen Prozesses neigt sich dem Ende zu.
DEUTSCHE BISCHOFSKONFERENZ
Erneuerung der Kirche gefordert Die Deutsche Bischofskonferenz hat unlängst die nationale Zusammenfassung der Befragungsergebnisse zur laufenden Weltsynode der katholischen Kirche veröffentlicht. Darin finden sich zahlreiche Aufrufe zu Reformen, aber auch eine kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Situation. Unter anderem wünschen sich die Teilnehmer eine stärkere Beteiligung von Laien, insbesondere von Frauen, eine erneuerte Sexualmoral und eine verständlichere Sprache. Die Kirche dürfe nicht den Anschluss an die Welt ver-
lieren. Daher müsse sie sich verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, „und zwar zu den gesellschaftlich relevanten (und nicht nur kirchlich interessierenden) Themen, wie zum Beispiel Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Würde des Menschen, Armut und Migration, Krieg und Frieden“. Der Bericht fasst die Deutschland-Ergebnisse der ersten, ortskirchlichen Phase des weltweiten Synodalen Prozesses auf 13 Seiten zusammen. Das Papier mit den Rückmeldungen geht – wie die nationalen Berichte
aus anderen Ländern (siehe Panorama linke Seite) – an den Vatikan und ist Teil der von Papst Franziskus im Sommer 2021 ausgerufenen Weltsynode. Diese endet im Herbst 2023 mit einer Bischofsversammlung in Rom. Mit dem weltweiten Prozess will Franziskus in der katholischen Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil etablieren. Dabei sollen Themen und Herausforderungen für Kirche und Christen benannt werden. Es geht auch um die Frage, wie Laien in der Kirche gestärkt werden können.
Nächste heikle Mission für den Papst
Appell zur Glaubensweitergabe
WELTKIRCHE
Am 13. September, so bestätigte der Vatikan, wird Papst Franziskus nach Kasachstan reisen und an einem interreligiösen Weltreligionen-Treffen in der Hauptstadt Nur-Sultan teilnehmen. Dort könnte es zu einer Begegnung des Papstes mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. kommen. Von den rund 18,8 Millionen Einwohnern Kasachstans sind gut ein Viertel Christen, die fast alle der russisch-orthodoxen Kirche angehören. Nach Informationen des Vatikan leben rund 123.000 Katholiken im Land. Viele von ihnen gehören der deutschen Minderheit an.
Mit einem großen Sendungsgottesdienst und einer Bergmesse ist kürzlich in Medjugorje das 33. Internationale Jugendfestival zu Ende gegangen. Der Päpstliche Visitator für den bosnischen Marienwallfahrtsort, Aldo Cavalli, verglich dabei die bevorstehende Rückkehr in die Heimat für die rund 50.000 anwesenden Jugendlichen aus 70 Ländern – darunter über 1.000 aus Österreich – mit dem Moment der Entsendung der Apostel in den Evangelienberichten. „Geht in alle Länder der Welt und verkündet, was ihr hier in Medjugorje gesehen und gehört habt“, sagte Cavalli.
Papst Franziskus hat den Italiener Massimiliano Strappetti zu seinem persönlichen Gesundheitsassistenten ernannt. Laut Medien soll es sich dabei um jenen Krankenpfleger handeln, der Franziskus zu der Darmoperation 2021 geraten hatte. „Er hat mein Leben gerettet“, so Franziskus nach der OP. Strappetti war bisher Koordinator der Krankenpfleger im medizinischen Dienst des Vatikans. Würzburgs Bischof Franz Jung hat spontan zusammen mit Ministranten aus dem oberbayerischen Freising vor dem Würzburger Dom den Klassiker „Mein kleiner grüner Kaktus“ der Comedian Harmonists gesungen. Die Minis seien gerade zu Besuch in Würzburg, hieß es. u Video unter: https://fb.watch/eGePexAuEf/
Bischof Franz Jung KNA
10 Sommerserie
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Maria predigt den Holzfällern Serfaus liegt auf rund 1.400 Meter Seehöhe hoch über dem Inntal und gehört zum sogenannten „Oberen Gericht“, dem westlichsten Abschnitt des Inntales in Tirol. Mitten in dem rund 1.100 Einwohner zählenden Dorf ehren Gläubige eine der ältesten Mariendarstellungen im Alpenraum: Unsere liebe Frau im Walde. GILBERT ROSENKRANZ
Für Kunsthistoriker besteht kein Zweifel. Infolge ihrer Entstehungszeit zwischen 980 und 1170 gehört die Statue zu den ältesten Mariendarstellungen im Alpenraum. Die Figur ist im romanisch-byzantinischen Stil gearbeitet. Vom Ursprung des Gnadenbildes weiß eine Legende zu berichten. Holzfäller sollen mit Arbeiten im Wald beschäftigt gewesen sein. „Hack mi nit!“, habe die Mutter Gottes aus einer Baumkrone zweimal zu ihnen gesagt. Worte, die man heute angesichts der massiven Abholzung der Regenwälder als Hilferuf verstehen kann. Die Erscheinung veranlasste damals die Männer, eine Kirche zu bauen.
haben ein Symbol in der Hand. Der Apfel in der rechten Hand der Madonna erinnert an die Geschichte von Adam und Eva: Maria, die als neue Eva Jesus den Erlöser zur Welt bringt. Das Jesuskind hält ein Zepter und unterstreicht mit seiner segnenden Geste, dass er der ganz andere König ist. Säbel, Gewehre oder anderes Kriegsgerät sucht man bei ihm vergeblich. Die Gnadenstatue ist hineingenommen in einer an Farben- und Symbolen überreichen Bilderwelt, die bis ins 14. Jahrhundert reichen. In einer Zeit, da fast niemand lesen oder schreiben konnte, erzählen sie wesentliche Botschaften des Glaubens. So finden sich etwa über der Gnadenstatue in himm-
Aufmerksamer Blick. Kunsthistorisch gehört die rund 850 Jahre alte MuttergottesDarstellung zum byzantinischen Typus der sog. Nikopoia, der Siegbringenden. Ähnliche Beispiele finden sich etwa in der Hagia Sophia (Istanbul) oder in der Markuskirche (Venedig). Dass Maria sitzt, galt im Mittelalter als Privileg, weil dies hohen Würdenträger/innen vorbehalten war. „Sie ist geradlinig, aufrecht, in sich ruhend – man könnte fast sagen kontemplativ. Sie schaut dich an mit einem achtsamen Blick und bleibt selbst im Hintergrund. Sie zeigt uns Jesus, hält ihn nach vorne“, erzählt mir der Serfauser Pfarrer Willi Pfurtscheller bei einem Rundgang durch die Wallfahrtskirche. Seit 13 Jahren im Pfarrhaus, ist er ihr Nachbar und hat mit zahllosen Pilgergruppen in der Wallfahrtskirche Gottesdienst gefeiert. Ihm ist es ein großes Anliegen, die Botschaft dieser Ikone zu erschließen. Ein Bild voller Aufmerksamkeit für die Sorgen und Nöte der Menschen. Reiche Bilderwelt. Sowohl die Madonna als auch das Jesuskind sind gekrönt. Beide
Die Gnadenmutter von Serfaus. Die Statue gehört zu den ältesten Mariendarstellungen im Alpenraum. ROSENKRANZ (2)
lisches Blau getauchte musizierende Engel, die Geschichte der Verkündigung und der Geburt Jesu. Pfarrer Pfurtscheller bemüht sich um eine lebendige Verehrung der Gottesmutter. Jeden 1. Mittwoch im Monat pilgert er von Juni bis Oktober mit Wallfahrern von Fiss nach Serfaus. Besonders die Lichterprozession im Oktober zeigt, wie tief die Muttergottes vor allem in den Herzen der Serfauser verankert ist. Pfarrmuseum. Serfaus, das rund 500 Höhenmeter über dem Inntal liegt, gehört zum sog. „Oberen Gericht“, dem westlichsten Abschnitt des Inntales in Tirol. Von dort sind es nur noch 35 Kilometer bis zur Schweizer Grenze. Seit Menschengedenken ist diese Gegend ein Durchzugsland: Richtung Süden über den Finstermünzpass nach Südtirol oder Richtung Westen weiter bis zum Malojapass, dem Ursprung des Inn. Das Dorf liegt auf 1.427 m Höhe. Erste Hinweise auf menschliche Besiedelung bzw. Bewirtschaftung reichen mehr als 5.000 Jahre zurück. Ebenso geschichtsträchtig ist die Geschichte der Pfarre. 1360 erstmals urkundlich erwähnt, ist sie eine der frühesten in der Gegend und wurde mit zahlreichen Schenkungen bedacht. Mit ein Grund, weshalb die rund 1.100 Einwohner zählende Pfarre eine Fülle von Kunstwerken ihr Eigen nennt. Diese sind in einem eigenen Pfarrmuseum zu bestaunen. Es zeigt auf einer Fläche von 150 m2 rund 200 Objekte, die eindrucksvoll die Geschichte von Serfaus und der Wallfahrt dokumentieren. „Heiliger Bezirk“ und U-Bahn. Mit mehr als zwei Millionen Nächtigungen gehört das zu einer Ferienregion zusammengefasste Plateau Serfaus-Fiss-Ladis zu den touristischen
KirchenZeitung Diözese Linz
Sommerserie 11
11. August 2022
LEBENSSPUREN Maria
Die Pilgerstätte zu „Unserer lieben Frau im Walde“ in Serfaus ist rund 1.000 Jahre alt.
Hochburgen Tirols. Sommer wie Winter prägen die vielen Erholungsuchenden hier das Bild. Damit das Dorf mit seinen engen Gassen verkehrsmäßig nicht kollabiert, hat sich die Gemeinde entschlossen, den Verkehr aus dem Dorf zu verbannen. Allen Touristen steht am Eingang des Dorfes ein geräumiger Parkplatz zur Verfügung. Von dort führt eine „U-Bahn“, die kostenlos benützt werden kann, auf einer Streckenlänge von 1,3 Kilometern quer durch das Dorf. Sie ist die höchst gelegene Luftkissenbahn der Welt. Eine der insgesamt vier Stationen heißt „Kirche“. Wer dort aus dem Erdinneren wieder ans Tageslicht tritt und sich nach links wendet, steht vor dem „heiligen Bezirk“: Hinter einer steinernen Umfriedungsmauer befinden sich in einem Abstand von wenigen Metern die beiden Kirchen, die Wallfahrtskirche mit der Gnadenmutter und die Pfarrkirche. Sie wirken wie zwei Schwestern: die eine klein, gedungen, im Inneren dunkel, die andere in barocker Pracht hell, von Licht durchflutet. War es einer Art heiligen Respekt geschuldet, dass die Serfauser beim Bau der neuen Pfarrkirche die romanische Kirche stehen ließen? Ihre Steine und Ziegel hätten sie dafür dringend benötigt. Das jahrhundertealte Gotteshaus war zu klein geworden. Aber statt es abzutragen, wie früher beim Neubau einer
Kirche üblich, blieb die Heimstätte der Gnadenmutter bestehen. Eingebettet sind die beiden Gotteshäusern in einen Friedhof mit schmiedeisernen Grabkreuzen, jedes einzelne kunstvoll gearbeitet. Hier stört nichts die heilige Ruhe, nicht einmal – U-Bahn sei Dank – der Straßenlärm. Am südwestlichen Ende des Friedhofs erhebt sich freistehend der Kirchturm. Mit einer Höhe von 36 Metern zieht er von weitum die Blicke auf sich. Der 500 Jahre alte Kampanile wirkt wie ein Wachturm. Eine Aufgabe, die er sich mit der Muttergottes teilt. Pfarrer Pfurtscheller: „Ich merke, dass sie auch heute die Hand über das Dorf hält“.
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Eine U-Bahn in einem 1000-Seelen-Dorf? Ja, wir haben richtig gelesen. Serfaus hat eine Luftkissenbahn im Untergrund. Wie ich es liebe, solche Kuriositäten von Österreich zu entdecken! Lassen Sie uns auf eine Fantasiereise im Kopf gehen: Wir sind in Serfaus. Bei der UBahn-Station „Kirche“ steigen wir aus. Eigentlich stimmt die Bezeichnung gar nicht, wenn man genau sein will. Denn es erwarten uns gleich zwei Kirchen. Wir gehen in die kleinere, ältere Kirche hinein. Wen wir dort besuchen? Eine besondere Frau. Sie steht in der kleinen Wallfahrtskirche ganz vorne. Eine Frau in der Kirche ganz vorne? Ja, diese eine schon immer – es handelt sich schließlich um eine Marienfigur. Aber auch die Kirche wird immer mehr umdenken und die Frauen endlich ganz „ranlassen“ müssen – die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt, oder sogar nie? Wir besuchen die Madonna von Serfaus – eine Gnadenstatue, die Schätzungen zufolge über 900 Jahre alt ist. In der kleinen Kirche ist sie der Blickfang. Wie viele Menschen wohl schon ihre Freuden und ihre Leiden vor diese Mariendarstellung hingetragen haben?
Barbara Karlich teilt ihre Gedanken über Heilige. ORF Teil 7 von 10 – Tirol
SONNTAG 20. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 14. August 2022
Vom Umgang mit Dissens Einen göttlichen Auftrag konsequent zu leben, kann gewaltige Schwierigkeiten mit sich bringen, denn die göttliche Botschaft entspricht nicht immer den Erwartungen.
Den eigenen guten Ruf wahren zu wollen ist der radikalen Umkehr und anschließenden Geradlinigkeit, die die Christus-Nachfolge erfordert, nicht zuträglich.
Auch heilsame Umbrüche zum Positiven gehen nicht vonstatten, ohne sich Konflikten stellen zu müssen.
1. Lesung
2. Lesung
Evangelium
Jeremía 38,4−6.7a.8b−10
Hebräerbrief 12,1−4
Lukas 12,49−53
I
S
I
n jenen Tagen sagten die Beamten zum König: Jeremía muss getötet werden, denn er lähmt die Hände der Krieger, die in dieser Stadt übrig geblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht Heil für dieses Volk, sondern Unheil. Der König Zidkíja erwiderte: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch. Da ergriffen sie Jeremía und warfen ihn in die Zisterne des Königssohns Malkíja, die sich im Wachhof befand; man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremía sank in den Schlamm. Der Kuschíter Ébed-Mélech, ein Höfling, sagte zum König: Mein Herr und König, schlecht war alles, was diese Männer dem Propheten Jeremía angetan haben; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er dort unten verhungert. Denn es gibt in der Stadt kein Brot mehr. Da befahl der König dem Kuschíter ÉbedMélech: Nimm dir von hier dreißig Männer mit und zieh den Propheten Jeremía aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt.
chwestern und Brüder! Darum wollen auch wir, die wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, alle Last und die Sünde abwerfen, die uns so leicht umstrickt. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt. Richtet also eure Aufmerksamkeit auf den, der solche Anfeindung von Seiten der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und mutlos werdet! Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet.
n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Spaltung. Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei; der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter, und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2018 STAEKO.NET
WORT ZUR ERSTEN LESUNG „Don’t shoot the messenger!“ (Erschieß nicht den Boten/die Botin) möchte man den handelnden Personen biblischer Bücher manchmal zurufen – die englische Phrase, die die unschöne Angewohnheit zum Ausdruck bringt, diejenigen zu sanktionieren, die unangenehme Wahrheiten aussprechen. Das Schicksal einer solchen Behandlung teilt Jeremía mit anderen biblischen, wortwörtlichen Wahr-Sager/innen. Die eigentlich rettende Botschaft JHWH’s wird Jeremía zum Verhängnis – der eigentlich überlebenswichtige Wasserspeicher zum Kerker. Das Bild der Situation Jeremías in der Zisterne – komplett isoliert, versunken im Dreck, dem Tode überlassen – lässt sich auf soziale Situationen übertragen: Menschen, die das Verhalten bestimmter Gruppen in frage stellen oder entgegen der allgemeinen Gepflogenheit handeln, werden ausgegrenzt und isoliert. Möchte man die konkrete Art der Verfolgung, wie Jeremía sie erfahren hat, auch gerne in vergangenen Zeiten wissen, so hat uns in Österreich diese traurige Realität gerade erst wieder eingeholt. In welche Abgründe inhaltliche Gräben führen können, mussten wir vor kaum zwei Wochen mitansehen. Ob Ärzte/Ärztinnen, Klimaaktivist/innen, Reporter/innen, oder Stimmen aus verschiedenen Menschenrechtsbewegungen, sie würden von manchen gerne in die Zisterne verbannt werden – oder Schlimmeres. Sich „unangenehmen“ und „anstrengenden“ Positionen zu stellen, kann sich allerdings lohnen. Es bedeutet nicht, alle Meinungen und Einstellungen zu übernehmen, aber zu hören und zu prüfen, damit nicht am Ende ausgerechnet die Botschafter/innen Gottes mit Jeremía in der Zisterne sitzen.
ADOBE STOCK / MITIFOTO
I
ZUM WEITERDENKEN
ch hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn.
Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien.
„Herr gib uns Mut zum Hören …“, heißt es in einem Kirchenlied: Welchen biblischen Inhalten gegenüber verschließe ich gerne meine Ohren? In welchen Situationen fühle ich mich selbst isoliert und ungehört? Wem könnte ich im übertragenen Sinn „aus der Zisterne“ helfen?
Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens, aus Schlamm und Morast. Er stellte meine Füße auf Fels, machte fest meine Schritte. Er gab mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf unseren Gott. Ich aber bin elend und arm. Der Herr wird an mich denken.
KLARA PORSCH
Mein Gott, säume doch nicht!
ist Referentin im Bibelwerk Linz
ANTWORTPSALM (AUS PSALM 40)
PRIVAT
Meine Hilfe und mein Retter bist du.
u sonntag@koopredaktion.at. Siehe auch Seite 18
14 Bewusst leben
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Sprachen lernen ist in jedem Alter möglich und für „ältere Semester“ auch empfehlenswert, da es das Gedächtnis trainiert und Demenz entgegenwirken kann. _KUBE_ /STOCKADOBE
Gazpacho einmal grün statt rot. Eine kühle Hauptspeise für heiße Tage. WWW.GUTEKUECHE.AT
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr? Falsch, Hans lernt nur anders. Beim Sprachenlernen zum
Erbsen-Gazpacho mit Minze
Beispiel wenden Ältere einfach andere Strategien an als Jüngere, weiß Erwachsenenbildnernin Elisabeth Feigl. LISA-MARIA LANGHOFER
ZUTATEN für 6 Portionen
∙ 1 Zwiebel ∙ 3 EL Butter ∙ 100 ml trockener Weißwein ∙ 500 g Erbsen ∙ 900 ml Gemüsesuppe ∙ 2 EL Olivenöl ∙ 1 Lorbeerblatt ∙ ½ Bund frische Minze ∙ 250 ml Schlagobers ∙ je 1 Prise Salz, Pfeffer, Muskat ZUBEREITUNG Die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Butter und Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen, Erbsen und Lorbeerblatt dazugeben und mit Gemüsesuppe auffüllen. Die Gazpacho für 12 Minuten köcheln lassen und danach das Lorbeerblatt entfernen. Die Minzblätter waschen, grob hacken und dazugeben. Die Gazpacho vom Herd nehmen, mit einem Stabmixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zum Schluss den Obers dazugeben und mit dem Stabmixer kurz aufschlagen. Die Gazpacho abkühlen lassen, danach in die Suppenschalen gießen und diese dann für 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Mit selbstgemachten Grissini servieren. X Mehr Rezepte unter www.gutekueche.at
Im Alter wird‘s Noch vor zehn bis fünfzehn Jahren verstand man unter „älteren“ Sprachenlernenden Personen im jugendlichen Alter. „Dass auch viele Erwachsene Sprachen lernen, stand weniger im Fokus der Forschung. Erst in letzter Zeit widmet man sich auch umfassender den älteren Lernenden“, sagt die Erwachsenenbildnerin und langjährige VHS-Kursleiterin Elisabeth Feigl. Sie ist Sprachenreferentin und Qualitätsbeauftragte beim Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV). „Früher ging man davon aus, dass es Jugendlichen viel leichter fällt, eine neue Sprache zu lernen als Menschen ab etwa 50. Das mag bis zu einem gewissen Grad stimmen. Vor allem ändern sich mit dem Alter aber die Strategien, wie Sprachen erlernt werden.“ Das habe vor allem mit dem Gedächtnis und dem Aufbau unseres Gehirns zu tun.
Elisabeth Feigl ist Sprachenreferentin und Qualitätsbeauftragte beim VÖV und langjährige VHS-Kursleiterin. DARIO BOGENREITER
Im jungen Alter dominiere das „fluide Gedächtnis“: „Das heißt, Kinder und Jugendliche können sich ohne viel Anstrengung große Mengen an Informationen, wie Vokabeln, merken. Sie nehmen das einfach auf, tauchen in die Sprache ein.“ Ab Anfang/Mitte 20 lasse das fluide Gedächtnis nach, als Gegenpol komme im Alter dafür das „kristalline Gedächtnis“ zum Einsatz: „Durch die vielen Erfahrungen, die wir im Laufe des Lebens gemacht haben, und durch den Erwerb der Erst- und anderer Sprachen haben wir uns gewisse Strategien zurechtgelegt. Wenn ich also im Alter neue Sprachen lerne, kann ich diese viel leichter mithilfe von grammatikalischer Form und klaren Strukturen lernen. Ich schaue mir genauer an, wie die Sprache aufgebaut ist, wie sie gebildet wird, welche Ähnlichkeiten es zu meiner Erstsprache gibt. Das findet oft nicht unbedingt bewusst statt.“ Natürlich spiele dabei auch eine Rolle, ob jemand schon öfter Sprachen erlernt habe und/oder sehr lernaffin sei oder eben nicht. Emotionen wichtig. „Ebenfalls entscheidend für den Lernerfolg sind die emotionalen Vorerfahrungen“, sagt Feigl. „Habe ich den Englischunterricht in der Schule als fürch-
KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 15
11. August 2022
Die Vogelmiere ist eine unterschätzte Pflanze
Wetterprophetin und Heilerin Oft unscheinbar oder gar als Unkraut abgetan: Die Vogelmiere ist ein interessantes Kraut mit Superpower.
kristallklar terlich erlebt, dann werde ich jedem weiteren Spracherwerb eher abgeneigt gegenüberstehen. Ist die Vorerfahrung positiv, kann es naütrlich ganz anders laufen. Das Emotionale und die eigene Biografie spielen bei Weitem eine größere Rolle als man glaubt.“ Tolles Gedächtnistraining. Motive, eine neue Sprache zu lernen, gibt es viele – als Vorbereitung für den Urlaub etwa. Gerade für Ältere sei das Sprachenlernen auch als Gedächtnistraining zu empfehlen, sagt Feigl. So bleibe man geistig fit, außerdem wirke es Untersuchungen zufolge sogar Demenz entgegen. „Das Kombinieren, Strukturieren, Auswendiglernen und Dranbleiben, das Sich-einer-neuen-Kultur-Öffnen : Das macht neugierig, ist gleichzeitig herausfordernd und fördert das Unbabhängig- und Aktivbleiben im Alter.“ In den Kursen der Volkshochschule (VHS) hätte sich zudem gezeigt, dass heterogene Gruppen – in denen also ältere und jüngere Teilnehmer/innen zusammenkommen – durchaus von Vorteil sein können. „Einerseits gibt es natürlich unterschiedliche Bedürfnisse und Lerngeschwindigkeiten, andererseits inspirieren und helfen sich die Teilnehmer/innen auch untereinander“, betont Feigl.
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Die Vogelmiere nennt man in manchen Gegenden auch Hühnerdarm, Sternmiere oder Mausdarm. Sie mag feuchte Böden und ist oft an Wegrändern, im Wald, im Brachland oder bei Schuttplätzen zu finden. Wetterprophetin. Die Blüten der Vogelmiere zeigen das Wetter an. Sind die Blüten geöffnet, heißt es, dass in den nächsten Stunden die Sonne scheinen wird. Heilkraut. Mit der Vogelmiere kann man unangenehmen Husten und Schleim bekämpfen.
Auch bei juckender und brennender Haut hilft das Kräutlein. Es wirkt beruhigend und heilend. Die Vogelmiere steckt voller Vitamine. Buchtipp. „Meine wilden Kräuterfreunde“ heißt ein neues Buch für Kinder, welches dir beim Entdecken heimischer Wiesenkräuter hilft. Du findest darin zwölf Wildkräuter-Steckbriefe, aber auch jede Menge kreative Ideen, was man mit den Kräutern alles machen kann. Die Vogelmiere kann beispielsweise zu einem Balsam verarbeitet werden oder gemeinsam mit Butter vernascht werden. AME
aria gust ist M Am 15. Au n ie v rt. In le Himmelfah an diesem t es Kirchen gib egnungen. rs te u Tag Krä ttes Mutter Go r e d n rn Zwische men Kräute in und heilsa n e e len Legend wird in vie stellt. e hang herg Zusammen
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X Anja Fischer, Meine wilden Kräuterfreunde, Benevento Publishing 2022, 104 Seiten, € 16,–
KONRAD LACKERBECK
16 Familie & Unterhaltung
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 25 Jahren in der KirchenZeitung Diözese Linz
Kampf gegen Dürre und Hunger in Mali Vor 25 Jahren berichtete die KirchenZeitung über Bischof Joseph Dao aus Mali, die Situation in dem afrikanischen Land und die Aktivitäten der Kirche, um die Menschen zu unterstützen. 1997 lebten ungefähr zehn Millionen Menschen in Mali. Für sie sei das Leben hart, erzählte Joseph Dao, Bischof von Kayes der KirchenZeitung. Dürre, Wassermangel, kaum ertragreiche Felder und fehlende Nahrungsmittel führten zur Abwanderung junger Menschen in Städte, wodurch ihre Arbeitskraft am Land fehle. Die katholische Kirche setzte sich in Mali für Maßnahmen gegen die Dürre ein und baute etwa Brunnen und Wasserrückhaltebecken, die den Grundwasserspiegel hoben. Auch in anderen Bereichen half die Kirche den Menschen in Mali. Neben der Gesundheits-
und Frauenförderung wirkte sie auch im Bildungsbereich mit. Im Jahr 1997 konnten etwa zwei Drittel der Bevölkerung weder lesen, noch schreiben oder rechnen.
Bischof Joseph Dao machte sich stark gegen den Hunger in Mali. KIZ/ARCHIV
KIZ MIT WITZ
RatMal
Die Mutter bringt ihre Zwillinge zu Bett. Einer von den beiden lacht und lacht und lacht. Fragt ihn die Mutter: „Martin, worüber lachst du denn?“ Martin kichert: „Mutti, du hast den Marcus heute zweimal gebadet und mich gar nicht!“
Gesucht: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!
Zwei Kühe sind auf der Alm. Eine Kuh macht „Muh“, da meint die andere: „Das wollte ich auch gerade sagen!“ Susi geht mit ihrer Oma in den Zoo. Am Zaun des Leopardengeheges hängt ein Schild „Frisch gestrichen“. Susi sagt darauf enttäuscht: „Schade, und ich dachte, die Flecken wären echt.“ Lehrer: „Wo wurde der Vertrag von Versailles unterschrieben?“ Fritzchen: „Auf der letzten Seite.“
Lösung des Rätsels der letzten Woche:
D B C B E F A D A C F D C B E B E F C D A F A B E B A F C D
Der Bischof von Kayes erzählte der KirchenZeitung auch vom friedlichen Zusammenleben der acht Millionen Muslim/ innen mit den 200.000 Christ/innen, das von Toleranz geprägt sei. Es gab zu dieser Zeit auch ein nationales Versöhnungskomitee, dem der katholische Erzbischof vorsaß und in dem Christ/innen und Mulim/innen gemeinsam zwischen Regierung und Opposition vermittelten. Aufgund neuer Goldvorkommen in Mali kam das Land außerdem wieder ins Visier ausländischer Investor/innen, denn „wo das Gold ist, da stürzt sich der Westen drauf“, berichtete Dao. Auch wenn die Wirtschaft dadurch scheinbar saniert wurde, gab es mehr Arbeitslose, wodurch zahlreiche Menschen ihre Existenzgrundlage verloren. Was Erfolg sei, hänge daher vom Standpunkt ab, meinte Bischof Dao und davon, ob man ihn in Gold oder besseren Lebensbedingungen für die Menschen messe. ELISABETH MÜLLEDER
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D B E A © Philipp Hübner
KirchenZeitung Diözese Linz
Anzeigen 17
11. August 2022
HINWEISE
X Anmeldung: begegnung@ arcobaleno.info bzw. 0732 605897; Kosten 3/6/9 Euro
Bibelpastorale Studientagung. Im Mittelpunkt der Tagung von Do., 25. bis Sa., 27. August im Bildungshaus Schloss Puchberg steht das Buch Jesaja. Es ist, abgesehen vom Buch der Psalmen, das Buch mit den meisten Kapiteln und das am häufigsten gelesene der katholischen Leseordnung. Berühmte Texte finden sich darin, die Altes wie Neues Testament, Judentum und Christentum und damit unseren Glauben bis heute prägen. Diesen Spuren geht die Studientagung in Referaten und Workshops nach. X Anmeldung: schlosspuchberg. at, Tagungsgebühr 110 €
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 60,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
Stille Tage für Seelsorger/innen. „Achtsam Da Sein“ lautet das Motto der von 14. bis 19. August stattfindenden Stillen Tage für Seelsorger/innen im Haus der Besinnung in Gaubing. Die Haltung eines gesammelten „Da Seins“ bei sich selbst ermöglicht es, bewusst in der Gegenwart Gottes zu sein. Sie üben eine einfache Meditationsweise, die Sie Schritt für Schritt in Verbindung mit Ihren inneren Kraftquellen bringt. X Anmeldung: spiritualitaet@dioezese-linz.at bzw. 07247 8142; Kosten 490 Euro
Radio- und Fernsehgottesdienst aus der Stiftskirche Wilhering. Anlässlich des Patroziniums der Stiftskirche Wilhering wird das Pontifikalamt mit Abt Reinhold Dessl am Mo., 15. August um 10 Uhr aus der Stiftskirche in den ORF-Regionalradios und auf ORF III übertragen. Neben Franz Schuberts Messe in C-Dur kommt auch eine Komposition des ehemaligen Wilheringer Stiftskapellmeisters P. Balduin Sulzer zur Uraufführung: „Sagt an, wer ist doch diese“.
KLEINANZEIGEN TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676 511 74 16.
T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Sommerwanderung durchs Pesenbachtal. Für Jugendliche, Erwachsene und Familien: Treffpunkt ist am Mo., 18. August um 10 Uhr am Linzer Hauptbahnhof bei den Löwen. Dauer bis 18 Uhr.
ICO-Tagung. Am Mo., 19. und Di., 20. September findet die 25. ICO-Tagung zum Thema „Syrien: Wege zum Frieden?!“ statt. Die Referent/ innen Kristin Helberg, P. Gerald Baumgartner, P. Imbrahim Alsabagh, Dr. Gudrun Harrer und Dr. Peter Krois widmen sich im Bildungszentrum St. Virgil/Salzburg dem Krieg in Syrien, dem dortigen Lebensalltag und möglichen Wegen zum Frieden. X Anmeldung: office@christlicher-orient.at bzw. 0676 8776 6483
Gottesdienst für Jubelpaare. Bischof Manfred Scheuer lädt am Sonntag, 18. September um 14.30 Uhr alle Jubelpaare in den Linzer Mariendom ein, um gemeinsam ihre Beziehung zu feiern. Im Anschluss wird eine Domführung angeboten. X Anmeldung: 0732 7610 3511 bzw. beziehungleben@dioezese-linz.at
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REFORM DRINGEND NÖTIG
Arbeitslosen Frauen droht oft Armut Die Benachteiligung in der Arbeitswelt setzt Frauen bei Arbeitslosigkeit einem hohen Armutsrisiko aus. „Wir fordern eine ArbeitslosenversicherungsReform, die vor allem die erschreckend dürftige soziale Absicherung arbeitsloser Frauen verbessert“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
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as durchschnittliche Arbeits losengeld (ALG) liegt für beide Geschlechter weit unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.371 Euro pro Monat. Jenes der Oberösterreicher um 182 Euro, jenes der Oberösterreicherinnen sogar um 440 pro Monat. Kein Wunder, dass 57 Prozent der ganzjährig
Arbeitslosen – das sind 112.000 Menschen – armutsgefährdet sind. Besonders stark betroffen sind Frauen. Der Hauptgrund sind ihre niedrigeren Erwerbseinkommen. Denn sie arbeiten viel öfter als Männer in schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen und Niedriglohn-Branchen. Und sechs von zehn Frauen arbeiten in Teilzeit. Viele nicht freiwillig: Es sind vor allem Frauen, die fehlende Kinderbetreuungs- und Pflegeangebote privat ausgleichen müssen und deshalb nicht voll erwerbstätig sein können. Die AK OÖ fordert daher eine Erhöhung der Nettoersatzrate beim ALG auf mindestens 70 Prozent. Um arbeitslose Frauen vor Armut
zu schützen, braucht es aber mehr: etwa höhere Ergänzungsbeiträge für Menschen mit niedrigen ALGBezügen, höhere Familienzuschüsse und Sozialhilfeleistungen über der Armutsgefährdungsschwelle. Dazu einen massiven Ausbau öffentlicher Kinderbetreuungs- und Pflegeeinrichtungen.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
18 Termine NAMENSTAG
Klara Porsch ist Referentin im Bibelwerk Linz. PRIVAT
Klara (11. August) Die Beziehung zu meinem Namen und meiner Namenspatronin klaffte in meiner Kindheit stark auseinander. Vom Namen war ich wenig begeistert – niemand hieß so, es gab keine Sticker, Schlüsselanhänger oder andere Mitbringsel, die mit meinem Namen beschriftet waren und die erste Assoziation von anderen war ständig „Heidi“. Meine Namenspatronin selbst habe ich allerdings immer bewundert. Ihre Kraft und den Mut, ihren Weg allen Widerständen ihrer Zeit zum Trotz zu gehen: Sie schloss sich gegen den Willen ihres Vaters Franziskus an und gründete später den Orden der Klarissen. Für die Approbation der Ordensregeln und vor allem um das „Privileg der Armut“ kämpfte sie bis zu ihrem Tod. Den Mut zur Armut, der mir als Kind als keine große Sache erschien, habe ich erst im Erwachsenenleben wirklich zu respektieren gelernt. Gerade in diesem Aspekt ist mir mein Name eine ständige Erinnerung, mich in Gelassenheit, Vertrauen und Solidarität zu üben.
AUSSAATTAGE 15. 8.: Blatt 16. 8.: Blatt bis 7, ab 8 Frucht bis 23 17. 8.: ab 0 Blatt bis 3, ab 4 Frucht 18. 8.: Frucht bis 1. 2–8 Blatt -- ab 17 Frucht 19. 8.: Frucht bis 1, ab 2 Wurzel 20. 8.: Wurzel 21. 8.: Wurzel Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.
11. August 2022
FREITAG, 12. AUGUST X Atzbach. Atzbacher Fatimatage, Thema: Maria, Hilfe der bedrängten Christenheit, P. Alois Hüger, Sam. Flum, Anbetung und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, Krankensegen und Eucharistischer Segen, 19.15 Uhr, Abendgottesdienst mit Festpredigt, 19.30 Uhr, anschließend Lichterprozession, Anbetung bis 24 Uhr. X Bad Ischl. Ökumenische Kirchenmusik, u. a. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Louis Lewandowski, Ltg.: Jochen Steuerwald, Speyer, Pfarrkirche St. Nikolaus, 20 Uhr. X Schardenberg. Fatimafeierlichkeiten, 19.30 Uhr, Rosenkranzgebet, 20 Uhr, Gottesdienst, Predigt vom Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB. X Schärding. Orgelkonzert, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 19.30 Uhr, Karin Nelson. SAMSTAG, 13. AUGUST X Linz, Karmelitenkirche. 100 Jahre Päpstliche Missionswerke in Österreich, Dankmesse mit Bischof Manfred Scheuer, 17.30 Uhr; Festakt, Ursulinenhof, 19.15 Uhr. X Linz, Pöstlingberg. Fatima-Wallfahrt, Predigt Abt Nikolaus Thiel OCist, Kreuzweg, jeweils 15 und 18 Uhr ab Petrinum, Hl. Messen jeweils 16 und 19 Uhr in der Basilika. X Münzbach. Fatimafeier, mit Kurat Josef Grafeneder, Beichte ab 19 Uhr, Aussetzung des Allerheiligsten und Anbetung, 19.30 Uhr, Hl. Messe mit Predigt, 20 Uhr. X Schardenberg. Wallfahrtstag, Rosenkranzprozession, 8.30 Uhr, Pfarrkirche, Pilgermesse, 9 Uhr, Predigt beim Freialtar. X Tragwein-Greisinghof. Gedenkfeier seliger Jakob Gapp, 16 Uhr, Buchpräsentation (mit Autor), Bildungshaus Greisinghof, 19 Uhr, Festgottesdienst.
SONNTAG, 14. AUGUST X Aigen-Schlägl. Streichquartettabend, Werke von Haydn, Dvorak, Janácek, Johannes Sonnberger, Violine, Astrid Resch-Sonnberger, Violine, Julian Gillesberger, Viola, Stephan Punderlitschek, Violoncello, Sommerhaus Schlägl, 19.30 Uhr. X Kremsmünster. Messe mit P. Bernhard Eckerstorfer, Predigt über das Papstschreiben „Desiderio desideravi“ zur Liturgie, Stiftskirche, 19 Uhr. X Linz, Mariendom. Orgelsommer, „Zwischen Himmel und Erde“, Werke von Johann Sebastian Bach, Dieterich Buxtehude und Max Reger, 10.45 Uhr, Sarah-Maria Pilwax, Orgel. X Pettenbach. Orgelkonzerte im Rahmen der Sommerorgelkurse im Bildungszentrum Stift Schlierbach, Werke von J. Pachelbel, J. S. und C. Ph. E. Bach, W. A. Mozart u. a. Pfarrkirche Magdalenaberg, 20 Uhr, Brigitte Guttenbrunner, Sopran, Wolfgang Mitterschiffthaler, Orgel. X Saxen. „Modern Times“, donauFESTWOCHEN, Friedrich Cerha: Neun Bagatellen, Balduin Sulzer: 3 Ariosi, Thomas Daniel Schlee: Streichtrio op. 75, Johann Nepomuk David: Streichtrio op. 33/4 (Jacobo Steiner in momoriam), Schloss Dornach, 11 Uhr, OÖ David Trio, Sabine Reiter, Violine, Peter Aigner, Viola, Andreas Pözl berger, Violoncello. X Traunkirchen. Kirch‘Klang, „1000 Jahre Musica Sacra im Salzkammergut“, Gregorianische Gesänge, Codex Faenza (15. Jh.), Georg Muffat: Toccata XII, Antiphonar aus Mondsee (12. Jh.), Christoph Herndler: „I sing your name“ für fünf Frauenstimmen und Orgel (Uraufführung), Paul Hofhaimer: Salve Rgina, Wolfram Wagner: Dominus illuminatio mea (Uraufführung), Robertsbridge Codes (14. Jh.) Estampie, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Ensemble Graces and Voices, Wolfgang Kogert, OrgelEinführungsvor-
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trag von Univ.-Prof. Dr. Markus Grassl um 18 Uhr. X St. Radegund. 600 Jahre Kirchweihe mit Glockenweihe, Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Pfarrkirche, 10 Uhr. MONTAG, 15. AUGUST X Hallstatt. 500 Jahre Flügelaltar, Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Pfarrkirche, 9 Uhr. X Leopoldschlag. Festmesse, Wallfahrtskirche Neu Maria Schnee, 11 Uhr. X Linz, Mariendom. Fest Mariä Himmelfahrt, Festgottesdienst mit Dompropst Wilhelm Vieböck, Joseph Haydn: Missa in Angustiis, Nelsonmesse, mit dem Domchor, Orchester und Solist/innen der Dommusik Linz, Domorganist Wolfang Kreuzhuber, Ltg.: Josef Habringer, 10 Uhr. X Maria Trost (Tschechien). Patrozinium, Rosenkranz, 11 Uhr, Hochamt mit Bischof Kročil (Budweis), 11.30 Uhr, Buswallfahrt aus Oö: Information unter Tel. +420 732 83 13 39 (Sr. Colette). X Mattighofen. Patrozinium, Kräutersegnung, Hl. Messe, 8 und 10 Uhr, Stiftskirche. X Ried im Innkreis. W. A. Mozart: Orgelsolomesse KV 259, Alma Dei creatoris, J. Arcadelt: Marienmotette,Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. X St. Florian. Pontifikalamt, Heinrich Schütz: Lateinische MotettenMesse, Gesangsensemble, Bläsersolisten, Ltg.: Martin Zeller, 10 Uhr; Musik der Religionen, Sakralgesänge und weltliche Musik, u. a. mit Shmuel Barzilai, jüdischer Kantor, Halil Dogan und Sufi-Ensemble, Lydia Mayr, Klavier, Schola Floriana, Ltg.: Matthias Giesen, Stift St. Florian, Marmorsaal, 19.30 Uhr. X St. Nikola/Donau. „Froberger Extended“, donauFESTWOCHEN, Wer-
AUSSTELLUNGEN – FLOHMARKT – VORANKÜNDIGUNG X Attnang-Puchheim. Ausstellung, Lucia Jirgal, Galerie Schloss Puchheim, 21. 8. bis 25. 9., jeweils sonntags, 10 bis 12 Uhr bzw. nach Vereinbarung, Tel. 0699 111 21 585. X Bad Ischl. Tracht trifft Dirndl, Ausstellung, Marmorschlössl im Kaiserpark, bis 30. 9.: Mo. bis So. und Feiertag, 9.30 bis 17 Uhr, 1. bis 31. 10.: 10 bis 16 Uhr. X Freistadt. mük deckt auf, Sommerausstellung rund um das Thema Tischkultur, Ausstellungsdauer bis 1. 10., jeweils Mittwoch bis Samstag von 10 bis 18 Uhr. X Gallneukirchen. Klangfestival 2022, Musik – Performance – Literatur, Fr., 19. 8. bis Sa., 20. 8., Infos unter www.klangfestival.at. X Gmunden. „Jenseits der Zeit“, Ikonen von Loukas & Irene Seroglou, Bürgerspitalkirche St. Jakob im Kammerhof Museum,
Do., 4. bis Do., 18. 8., Öffnungszeiten: täglich 9 bis 13 Uhr und 16 bis 20 Uhr. X Hagenberg. „Der Lauf des Lebens“, Ausstellung, 14. 8. bis 28. 8., Schloss Hagenberg, geöffnet jeweils Sa., 19 bis 20 Uhr und So., 14.30 bis 16.30 Uhr, Vernissage, So., 14.8., 19 Uhr, Künstlerinnengespräche So., 21. 8., 15 bis 18 Uhr. X Hirschbach i. Mkr. Tracht – Kunsthandwerk – Tradition, Sonderausstellung, Hirschbacher Bauernmöbelmuseum, Ausstellungsdauer bis 4. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr, So. und Feiertag, 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. X Linz. Neues aus der Sammlung „Die Werkankäufe 2021“, bis 23. 9., Kunstsammlung des Landes Oberösterreich, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 14 bis 18 Uhr. X Linz-Christkönig. Flohmarkt,
Fr., 2. 9. bis Sa., 3. 9., Freitag 8 bis 17 Uhr, Samstag 8 bis 13 Uhr. X Linz. Wie ein Detektiv den Dom erkunden, für Kinder und Familien, jeden Mittwoch, 10 Uhr, ausgestattet mit Fernrohr und Lupe begeben wir uns auf die Suche, um verschiedene Bilderrätsel zu entschlüsseln, die Originale aufzuspüren und ihre Bedeutung herauszufinden, Anmeldung unter: domcenter@dioezese-linz.at, Tel. 0732 94 61 00. X Riedau. Holz- und Werkzeugmuseum LIGNORAMA, Sonderausstellung „Aus Holz gebaut“, vielfältig, innovativ, klimafreundlich, bis 14. 8., Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., jeweils 10 bis 17 Uhr. X St. Ulrich im Mühlkreis. Sommerkunst im Steinhaus, „Ballett der Tiere“, Ausstellungsdauer: 21. 8. bis 11. 9., telefonische Anmeldung unter Tel. 0699 192 64 272.
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Termine 19
11. August 2022
ke von Johann Jacob Froberger, Giovanni Antonio Pandolfi Mealli u. a., Gießenbachmühle, 11 Uhr, Nina Pohn, Violine, Peter Trefflinger, Violoncello, Johannes Maria Bogner, Cembalo. X Schärding. Hochamt, W. A. Mozart: Missa in C, „Spatzenmesse“, J. V. Rathgeber: Offertorium „Assumpta es Maria“, Johannes Dandler, Leitung, Rene Schroll, Orgel, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 17.45 Uhr. X Schärding. Hochfest Mariä Himmelfahrt, Kräuterweihe, Festgottesdienst, Stadtpfarrkirche St. Georg, 9.30 Uhr. X Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, W. A. Mozart: „Missa brevis“ in F, KV 192 (Kleine Credo-Messe), Chor- und Orchestergemeinschaft Spital/P., Ltg.: Otto Sulzer, Stiftskirche, 19 Uhr. X Vöcklamarkt. Patrozinium, W. A. Mozart: Missa brevis Sancti Joannis de Deo „Kleine Orgelsolomesse“, Kirchensonate KV 245, Solist/ innen, Orgel, Chor und Orchester der Pfarre Vöcklamarkt, Pfarrkirche, 10 Uhr. X Wilhering. Pontifikalamt mit Abt Reinhold Dessl, Missa in C-Dur von Franz Schubert und Uraufführung einer Komposition des Komponisten P. Balduin Sulzer, Stiftkirche, 10 Uhr. MITTWOCH, 17. AUGUST X Viechtwang. Sommerkino, Eintritt frei, Kaplanstock, 20.15 Uhr. DONNERSTAG, 18. AUGUST X Linz, Mariendom. Orgel.Sommer, Orgelkonzert, „Orgeloquent“ mit Willibald Guggenmos, Werke von Johann Sebastian Bach, César Franck u. a., 20 Uhr. X Grein. GreinBrass trifft Sinfonisches Blasorchester Perg, donauFESTWOCHEN, Werke u. a. von Al-
fred Reed, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Schloss Greinburg, 20 Uhr, Nina Pohn, Violine, Peter Trefflinger, Violoncello, Johannes Maria Bogner, Cembalo, Ltg.: Wolfgang Rosenthaler und Thomas Asanger. FREITAG, 19. AUGUST X St. Wolfgang. Kirch‘Klang, „Mozart auf der Orgel“, Introduction und Fuge C-Dur, Fuge g-Moll, Drei Kirchensonaten für Orgel, Fantasie f-Moll uvm., Pfarrkirche, 19 Uhr, Zita Nauratyill, Orgel, Ilia Korol, Anna Maria Smerd, Violine, Walter Bachkönig, Kontrabass. SAMSTAG, 20. AUGUST X Attnach-Puchheim. Eröffnung Ausstellung Lucia Jirgal, Galerie Schloss Puchheim, 19 Uhr. X St. Gilgen. Kirch‘Klang, „Wallisch spielt Mozart“, Klavier- und Kammermusik auf historischen Instrumenten, u. a. Sonate für Klavier und Violine e-Moll, Rondo für Klavier a-Moll, Mozarthaus, 19 Uhr, Gottlieb Wallisch, Hammerflügel, Ilia Korol, Violine, Wiener Akademie Harmonie; Vortrag Kurt Palm „Mozarts Masken“, 18 Uhr. SONNTAG, 21. AUGUST X Adlwang. Orgelkonzerte im Rahmen der Sommerorgelkurse im Bildungszentrum Stift Schlierbach, Werke von G. Muffat, J. C. Kerll, J. J. Froberger u. a., Marina Schacherl, Orgel, Pfarrkirche, 20 Uhr. X Hellmonsödt. Marienandacht, Waldkapelle Oberaigen, 14.30 Uhr. X Linz-Urfahr. Messe auf dem Dampfschiff DFS Schönbrunn, KR Fritz Hintermüller, Pf. Samuel Ebner, musikalische Ltg.: Sabine Mühlehner, anschließend Möglichkeit zur Fahrt nach Aschach, Infos unter: www.oegeg.at, Anlegestelle Urfahr, 9.30 Uhr.
X Mondsee. Schafbergmesse, mit Pfarrer Reinhard Bell, 11 Uhr, Infos: www.alpenverein.at/mondsee. X St. Gilgen. Kirch‘Klang, W. A. Mozart: Die Zauberflöte, Harmoniemusik-Fassung von Georg Druschetzky, Mozarthaus (Garten oder Saal), 11 Uhr. X St. Ulrich im Mühlkreis. Sommerkunst im Steinhaus, „Ballett der Tiere“, Vernissage, mit dem Duo „Narishe Tantz“, 14 Uhr. X Schlägl. Festgottesdienst zum Goldenen Priesterjubiläum von Abt emeritus Martin Felhofer, Stiftskirche, 10 Uhr. X Wilhering. Erlebnis Stift Wilhering, Kunst – Musik – Gebet 2022, Gottesdienste, Stiftskirche, 8.30 und 10 Uhr; Möglichkeit zum Besuch des Stiftsmuseums, 9.30 bis 17 Uhr; Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 Uhr, mit Anastasiia Yurchenko, Orgel; Vesper mit den Mönchen, Stiftskirche, 18 Uhr.
BILDUNG Wels, Bildungshaus Puchberg 07242 475 37 X Bibelpastorale Studientagung, Do., 25. 8. bis Sa., 27. 8., 12.30 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Ulrich Berges, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Langer, Dr. Elisabeth Birnbaum. X Ikebana, Blumen widerspiegeln deinen Geist, für Fortgeschrittene und LehrerInnen, Sa., 27. 8., 19 Uhr bis Mi., 31. 8., 12 Uhr, Ref.: Christine Lener. X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
KiZ-Angebot
KIRCH’KLANG Festival Mozartfest Wolfgangsee Das Geburtshaus der Mutter Mozarts und Wohnhaus seiner Schwester Nannerl in St. Gilgen ist Schauplatz des Mozartfests. Sa., 20.8.2022, St. Gilgen, Mozarthaus
18 Uhr: Vortrag Kurt Palm: „Mozarts Masken“ 19 Uhr: Wallisch spielt Mozart: Klavier- & Kammermusik auf historischen Instrumenten
Gottlieb Wallisch, Hammerflügel, Ilia Korol, Violine, Wiener Akademie Harmonie So., 21.8.2022, St. Gilgen, Mozarthaus
11 Uhr: Mozart: Die Zauberflöte – Oper und Mysterium Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte, Harmoniemusik-Fassung von Georg Druschetzky (1745–1819)
© MOZARTHAUS ST. GILGEN
Vortrag Jan Assmann: „Die Zauberflöte – Oper und Mysterium“ Wiener Akademie Harmonie, Leitung: Hermann Ebner Die KirchenZeitung verlost für jedes Konzert 3 x 2 Freikarten.
Schreiben Sie bis Mo., 15. 8. (KW: „Mozartfest“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020, E-Mail: gewinnen@ kirchenzeitung.at
LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 14. AUGUST 20. Sonntag im Jahreskreis L1: Jer 38, 4–6.7a.8b–10 APs: Ps 40, 2–3b.3c–4b.18 L2: Hebr 12, 1–4 Ev: Lk 12, 49–53 von Mariä Aufnahme in den Himmel am Vorabend L1: APs: L2: Ev:
1 Chr 15, 3–4.15–16; 16,1–2 Ps 132, 6–7.9–10.13–14 1 Kor 15, 54–57 Lk 11, 27–28
MONTAG, 15. AUGUST Mariä Aufnahme in den Himmel L1: Offb 11, 19a; 12, 1–61.10ab APs: Ps 45 (44), 11–12.16 u. 18 L2: 1 Kor 15, 20–17a Ev: Lk 1, 39–56 DIENSTAG, 16. AUGUST Stephan, König von Ungarn L: Dtn 6, 3–9 APs: Ps 112 (111), 1–2.3–4.5–6.7 u. 9 Ev: Mt 19, 23–30 MITTWOCH, 17. AUGUST L: Ez 34, 1–11 APs: Ps 23 (22), 1–3.4.5.6 Ev: Mt 20, 1–16a DONNERSTAG, 18. AUGUST L: Ez 36, 23–28 APs: Ps 51 (50), 12–13–14–15, 18–19 Ev: Mt 22, 1–14 FREITAG, 19. AUGUST Johannes Eudes, Priester, Ordensgründer L: Eph 3, 14–19 APs: Ps 131 (130), 1.2–3 Ev: Ez 37, 1–14 APs: Ps 107 (106), 2–3.4–5.6–7–8–9 Ev: Mt 22, 34–40 SAMSTAG, 20. AUGUST Bernhard von Clairvaux, Abt, Kirchenlehrer L: Sir 15, 1–6 APs: 119 (118), 9–10.11–12.13–14 Ev: Joh 17, 20–26 L: Ez 43, 1–7a APs: 85 (84), 9–10.11–12.13–14 Ev: Mt 23, 1–12 SONNTAG, 21. AUGUST 21. Sonntag im Jahreskreis L1: Jes 66, 18–21 APs: Ps 117 (116), 1.2 L2: Hebr 12, 5–7.11–13 Ev: Lk 13, 22–30
teletipps SONNTAG
14. bis 20. August 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
14. AUGUST
9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Kirche St. Ulrich in St. Peter-Ording an der Nordsee. ZDF
Morgengedanken von Barbara Haas, Innsbruck. So/Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2.
10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Johann in Tirol. ORF III 18.20 Nordwand (Drama, D/A/ CH, 2008). Zwei erfahrene Bergsteiger wagen sich im Juli 1936 an die Erstbesteigung der Eiger Nordwand, wobei ihre Großtat vom NS-Reich propagandistisch ausgeschlachtet werden soll. Als sie beim Abstieg in einen Wetterumschwung kommen, wandelt sich der Gipfelsturm zur Tragödie. Perfekt ausgestattetes Bergdrama mit atemberaubenden Aufnahmen. 3sat 20.15 Erlebnis Bühne (Operette). „Sissy“ aus Schloss Tabor. ORF III MARIÄ HIMMELFAHRT 15. AUGUST 10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Wilhering, Oberösterreich. ORF III 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. BR 11.00 Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Fest Mariä Himmelfahrt von Bertram Meier, Bischof von Augsburg. BR 20.15 Gandhi (Drama, GB/USA/ Indien, 1981). Monumentale historische Filmbiografie über Mahatma Gandhi, die seinen Lebensweg in den wichtigsten Stationen in episch ruhiger Erzählweise und mit sorgfältiger historischer Rekonstruktion des Lokalkolorits detailgetreu aufbereitet. arte DIENSTAG
16. AUGUST
13.30 Auf den Spuren von Bonifatius (Dokumentation). Kaum ein Kirchenmann prägt das frühe Christentum Deutschlands so sehr wie Bonifatius. Bis heute gilt der angelsächsische Mönch als Star unter den Missionaren. Doch seine Mission endet blutig. ZDFinfo 13.50 Aus dem Schatten (Drama, CH/F/D, 2019). Ende der 1970erJahre erhält eine schweizerische Sozialpädagogin eine Stelle in einer psychiatrischen Klinik. Durch ihre Vorstellungen, wie den Patienten am besten zu helfen ist, gerät sie in Konflikt mit dem konservativen Klinikleiter. Gediegenes historisches Drama um einen wichtigen medizinischen Aufbruch im helvetischen Gesundheitssystem. arte
Mo 19.52 Feierabend. Der Sohn der Madonna. Goldbekrönt, unter perlenbesticktem Schleier, als kostbare Statue oder wertvolles Gemälde: Nirgendwo wird die Madonna mit einer Vielfalt und Hingabe verehrt wie in Süditalien in Neapel. Vorchristliche Kulte, bäuerliche Musik und Marienkult vermischen sich in Neapel zu einer ganz besonderen Volksfrömmigkeit. ORF 2 Foto: ORF/Tann 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Die Bibel-Jäger. Dem Evangelium auf der Spur. ORF 2 MITTWOCH
17. AUGUST
20.15 Dok 1 (Dokumentation). Schmutzige Wäsche – Umweltkiller Mode. Im goldenen Zeitalter der Mode haben die meisten von uns Zugang zu den jüngsten Trends der Modewelt. Und Kleidung ist billig wie nie. Dass aber diese „Wegwerfmode“ unseren Planeten verschmutzt und bei den Umweltkillern im Ranking ganz weit oben ist, ist kaum jemandem bewusst. ORF eins DONNERSTAG
18. AUGUST
19.40 Re: Streit um Stonehenge (Reportage). König Artus und der Autotunnel. Um das UNESCO-Weltkulturerbe Stonehenge ist in Großbritannien ein Streit entbrannt. Die Schnellstraße, die direkt an den Steinkreisen entlangführt, soll zu einem doppelspurigen Autotunnel ausgebaut werden. Während AnwohnerInnen das Bauprojekt begrüßen, schlagen Druiden sowie ArchäologInnen Alarm. arte FREITAG
19. AUGUST
20.15 Veteran (Drama, CZ/F/D, 2020). Ein Tscheche hat in 20 Jahren Fremdenlegion kämpfen und überleben gelernt, ist mit dem Alltag aber zuerst überfordert, als er in seine Heimatstadt zurückkehrt. Packendes Drama um Schuld und die Suche nach Vergebung sowie um Doppelmoral und Kaderdenken innerhalb der tschechischen Gesellschaft. Intensiv vermittelt der Hauptdarsteller das Dilemma einer Figur auf der Suche nach Frieden. arte
Mi 19.00 Stationen. Herausforderung Wüste. Sinnsuche in der Sahara. Mit 19 Kamelen ziehen sie durch die Wüste, schlafen auf Sand und ernähren sich von der einfachen Kost der Berber. 14 Frauen und Männer setzen sich den Strapazen einer Karawane aus, um mehr über sich herauszufinden. Dafür haben sie Handy, Uhr und Kosmetik abgegeben. BR
Foto: BR/Kronawitter
22.35 Universum History (Dokumentation). Ikonen des Friedens: Martin Luther King – „I have a dream“. Er ist wohl einer der herausragendsten Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit: Martin Luther King. Der US-amerikanische Pastor und Bürgerrechtler war der bekannteste Sprecher des „Civil Right Movements“ und wurde mit seiner Rede „I have a dream“ weltberühmt. ORF 2 23.20 Marshall (Biopic, USA, 2017). Ein Biopic über Thurgood Marshall (1908–1993), der von 1967 bis 1991 als erster Afroamerikaner Richter am Obersten Gerichtshof der USA war. Der Film porträtiert den Juristen, der sich gegen die Diskriminierung in seiner Heimat USA behaupten musste, als jungen Mann, bevor er seinen Weg in eines der höchsten US-Ämter antrat. ORF 2 SAMSTAG
20. AUGUST
20.15 Leoš Janácek: Kát‘a Kabanová (Schauspiel). Regisseur Barrie Kosky möchte in seiner Neuinszenierung der „Kát‘a Kabanová“ bei den Salzburger Festspielen die Spannung zwischen der Protagonistin und ihrer beengenden Lebenswelt verdeutlichen. Am Pult der Wiener Philharmoniker steht Dirigent Jakub Hruša und gibt damit sein Festspieldebüt. 3sat
Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Zwischenruf. Geschichte zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Der Isis-Tempel in Szombathely. – Jüdisches Eisenstadt. – Mekka von innen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Johann in Tirol. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Rufus46 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Lebenskunst. Sister Mary von Nairobi. Aus dem abenteuerlichen Leben einer Ordensfrau. – Die Künstlerin Dvora Barzilai. – Rosina Fawzia Al-Rawi, Islamwissenschaftlerin und Sufismus-Lehrerin. Mo 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Stift Wilhering, Oberösterreich. Mo 10.00, Ö2. Hörbilder Spezial. Friedensarbeit. Daniel Barenboims West-EasternDivan Orchestra. Mo 10.05, Ö1. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Paulus, Oratorium op. 36. Mo 19.30, Ö1. Gedanken für den Tag. „Gedichte am Morgen.“ Gerti Drassl liest Gedichte. Di–Sa 6.56, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Salzburger Festspiele. Wolfgang Rihm: Vigilia für sechs Stimmen und Ensemble; J. Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze, in der Bearbeitung für Streichquartett. Di 19.30, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Orte der Zuflucht und der Einkehr in Santiago de Compostela, Shanghai und Mexico City. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Hugo Portisch, der Österreicher. Mi 21.00, Ö1. Hörbilder. Zen-Buddhismus. Ein Selbstversuch. Sa 9.05, Ö1. Logos. Yoga und seine spirituellen Wurzeln. Indische Tradition und globaler Trend. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News
Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radio-Akademie. Der Pfarrer von Santa Maria.
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 21
11. August 2022
Darstellung der Aufnahme Mariens in den Himmel in der Stiftskirche Wilhering
„Maria Himmelfahrt“ Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist ein Dogma der römischkatholischen Kirche, das 1950 durch Papst Pius XII. bekundet wurde, die Glaubensüberzeugung von „Mariä Aufnahme in den Himmel“ geht allerdings ins 5. Jahrhundert zurück. LOTHAR SCHULTES
Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wurde von Patriarch Kyrill von Alexandria eingeführt, der im Jahr 444 starb. Er wählte dafür den 15. August, an dem die Römer die Feiertage des Kaisers Augustus (feriae Augusti) begingen. Da die Bibel nichts über den Tod Mariens berichtet, stützte er sich auf apokryphe Schriften wie den „Hinübergang Mariens“ (Transitus Mariae). Hier wird berichtet, die Apostel seien von ihren Missionsorten nach Jerusalem zu Maria entrückt worden, der ein Engel ihren Tod ankündigte. An ihrem Sterbebett sei Christus mit Engeln erschienen und hätte Petrus beauftragt, seine Mutter beizusetzen. Nach drei Tagen sei Jesus zum Grab gekommen. Engel hätten ihren Leib ins Paradies getragen, wo dieser wieder mit ihrer Seele vereint wurde. Diese Erzählung bildete die Grundlage für die aus der Kunst der Ostkirche bekannten Darstellungen der „Entschlafung“ Mariens (Koimesis), aber auch für die Bilder ihrer „Himmelfahrt“, die in vielen katholischen Kirchen zu sehen sind. Himmelfahrtsbilder in Klosterkirchen. Bilder der Himmelfahrt finden sich vor allem in Orden, in denen Maria besonders verehrt wurde. So zieren die Hochaltäre vieler Zisterzienserkirchen Gemälde, die das Erstaunen der Apostel über die aus dem Grab in den Himmel entschwebende Gottesmutter zeigen. Eine der schönsten Darstellungen befindet sich in der Stiftskirche von Wilhering, die nach dem Brand von 1733 wiedererrichtet und prachtvoll ausgestattet wurde. Wilheringer Ensemble. Im Jahr 1737 wandte sich der Abt an den hochbetagten Martino Altomonte wegen des Hochaltarbildes. Dieser kam dem Stift wegen des erlittenen Schadens entgegen und verlangte dafür statt 1200 Gulden nur 700. Im April 1738
Das Hochaltarbild Maria Himmelfahrt im Stift Wilhering: Am 15. August um 10 Uhr wird das Pontifikalamt mit Abt Reinhold Dessl aus der Stiftskirche in den ORF-Regionalradios und auf ORF III übertragen. SCHULTES
sandte er eine Skizze (Bozzetto), die noch im Stift erhalten ist. Im selben Jahr kam das fertige Bild per Schiff aus Wien. Der Hochaltar bildet heute das Zentrum eines einzigartigen, aus Architektur, Stuckplastik und Malerei bestehenden Gesamtkunstwerk, zu dem auch Altomontes Söhne Andrea und Bartolomeo beigetragen hatten. Dargestellt wird Maria, die, von Engeln umgeben, mit ausgebreiteten Armen auf einer Wolke emporschwebt, während die Apostel voll Staunen das leere Grabtuch aus dem Sarkophag ziehen. Das Bild ist Teil eines theologischen Programms, das am Hochaltar mit der „Himmelfahrt“ Mariens beginnt und im riesigen Fresko des Langhauses in ihrer Verherrlichung gipfelt.
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LOTHAR SCHULTES LEITETE BIS 2020 DIE SAMMLUNGEN KUNSTGESCHICHTE UND KUNSTGEWERBE AM OÖ LANDESMUSEUM.
KONZERT Musik der Religionen Am Montag, dem 15. August, um 19.30 Uhr steht ein besonderes Konzert mit dem Titel „Musik der Religionen“ auf dem Programm der Brucknertage im Stift St. Florian. Gregorianik, Synagogalgesang und die Gebetsrufe des Muezzins werden im ersten Teil erklingen, im zweiten Teil dann weltliche und unterhaltsame Werke aus den jeweiligen Kulturen von Judentum, Christentum und Islam. Als Beitrag zum interreligiösen und interkulturellen Dialog kommt dem Zugang über die Musik eine Schlüsselrolle zu. Hier wird eine Urerfahrung lebendig, die archaische Kraft der Musik zu erleben, die die Menschen immer wieder tief zu berühren vermag. Faszinierend sind nicht nur die Unterschiede dieser musikalischen Kulturen, sondern auch deren Gemeinsamkeiten. Neben dem jüdischen Oberkantor in Wien, Shmuel Barzilai, hören wir ein Sufi-Ensemble mit dem NeySpieler Halil Dogan und die im Stift ansässige Schola Floriana. Die Musiker werden ihre Stücke bzw. ihre Musik vorstellen. Musiziert wird im Marmorsaal des Stiftes St. Florian. Am 13. bzw. am 20. August 2022 wird zudem im Stift jeweils um 14 Uhr eine zweistündige Erlebnisführung zu Anton Bruckner angeboten. Eine Anmeldung unter Tel. 07224 8902 ist erforderlich. Die Führung ist für alle ab 5 Jahren geeignet. X www.brucknertage.at bzw. www.stift-st-florian.at
Das Stift St. Florian bildet den passenden Rahmen für die Musik der Religionen. NIE
22 Personen & Dank
11. August 2022
KirchenZeitung Diözese Linz
GEBURTSTAG & JUBILÄEN Am 1. August 2022 ist n Am 15. August 2022 wird KonsR Josef Wundsam, wohnhaft in Haibach ob der Donau, 85 Jahre alt. Er stammt aus Oberkappel und empfing 1961 die Priesterweihe. Nach Seelsorgsposten in Hartkirchen, Braunau-St. Stephan, Burgkirchen, Gallneukirchen und Eferding war Josef Wundsam von 1972 bis 2012 Pfarrer in Haibach ob der Donau. Als Kurat steht er im Dekanat Eferding noch für Aushilfen zur Verfügung. n Bischof emeritus Ludwig Schwarz SDB, geboren 1940 als erstes von neun Kindern in Pressburg (Bratislava), feiert am 16. August 2002 das 65-Jahr-Jubiläum seiner Ordensprofess. Der Salesianer Don Boscos war von 2005 bis 2016 Diözsanbischof von Linz. Seither ist er
Bruder Franz Lasser SDB
Bischof em. Ludwig Schwarz
Salesianer Don Boscos im Alter von 89 Jahren verstorben.
WAKOLBINGER
Bruder Franz Lasser stammte aus Pettenbach. Von 2006 bis 2018 war der bescheidene Br. Lasser in Linz Don Bosco tätig. Seither lebte er in der betreuten Salesianer-Wohngemeinschaft in Amstetten.
Seelsorger bei den Don-BoscoSchwestern in Vöcklabruck. n P. Petrus Obermüller SDB aus Hellmonsödt feiert am 15. August das 40-Jahr-Jubiläum seiner Ordensprofess. Nachdem er bis 2020 Provinzial war, ist er nun Direktor des Studentenheims Salesianum in Wien.
Am 4. August 2022 ist
Hofrat P. Franz Ketter SM von der Ordensgemeinschaft der Marianisten im 84. Lebensjahr verstorben. Franz Ketter stammte aus St. Florian am Inn (Pfarre Taufkirchen a. d. Pram). Nachdem er sich der Ordensgemeinschaft der Marianisten angeschlossen hatte, legte er 1959 die ersten Gelübde ab. P. Ketter war ab seiner Priesterweihe Religionsprofessor am Oberstufenrealgymnasium der Diözese Linz (Stifter-Gymnasium) und viele Jahre Präfekt im Schülerheim Salesianum. Seit 1988 leitete er die Schule, dessen bekanntester Zweig das Musikgymnasium ist. Nach seiner Pensionierung 2003 wurde P. Franz Ketter Pfarrmoderator von St. Veit im Mühlkreis. In den letzten Jahren fand er bei den Franziskanerinnen im Seniorenheim St. Elisabeth in Rainbach i. M. eine neue Heimat, wo er sich sehr geborgen fühlte.
P. Petrus Obermüller SDB DON BOSCO
DANK n Linz – Seniorenheim Franziskusschwestern. Die Freude war groß im Seniorenheim Franziskusschwestern, als Klaus Schmied vom Linzer „Beerenberg“ auch heuer wieder 100 Kilogramm pflückfrische Bio-Heidelbeeren als Geschenk brachte.
DANK Bei der Übergabe der großzügigen Spende PRIVAT
n Linz – Pfarre Heiliger Geist. Ministrant/innen und Jungschar haben auch heuer beim Pfarrflohmarkt mit Freude Kuchen und Kaffee verkauft und einen Teil des Reinerlöses für ein soziales Projekt verwendet: Sie übergaben 600 Euro an Anna Klymenko von Support Ukraine NOW Upper Austria zur Unterstützung der vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine. PFARRE
n Mattighofen. Im Rahmen des diesjährigen Chorabschlusses des Stiftschors Mattighofen bedankte sich Stiftspfarrer Leon Sireisky bei Franziska Kainzner für 70 Jahre, bei Annemarie Pasch für 64 Jahre, Ambros Pasch für 65 Jahre und Hans Esterbauer für 44 Jahre verlässliches Wirken im Kirchenchor. Weiters wurde Robert Raschhofer die bronzene Nadel mit Urkunde für zehn Jahre Mitgliedschaft überreicht. Ein großer Dank galt auch der Chorleiterin Viktoria Scharinger und dem Stiftsorganisten Hermann Göbl für ihr Engagement.
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 23
11. August 2022
Ukraine und Russland Zu zwei Leserbriefen in Ausgabe 31:
Die angeprangerten Angriffskriege gegen Irak, Libyen, Syrien und Afghanistan durch die USA richteten sich neben weiteren Kriegszielen vor allem auch gegen die Despoten-Regimes dieser Länder, die ihre Völker mit den grausamsten Methoden unterdrückten und das jeweilige Volk wie Sklaven hielten. Leider ist diesen Entwicklungsländern nicht zu helfen, wenn man den Rückfall in die Diktaturen nach dem Abzug der USA betrachtet. Typisches Beispiel ist die aktuelle Situation in Afghanistan – das Volk lässt wenig Motivation zur Bekämpfung der Taliban erkennen. Zurück zu Putin: Fachleute sehen im Krieg Putins gegen die Ukraine noch nicht das Ende der Fahnenstange, im Gegenteil, es gibt in Europa und Asien noch mehrere Länder, die nach und nach ins Putinreich „heimgeholt“ werden sollen. Entsprechende Hinweise dazu gibt es in den Medien und der Literatur genug. ERASMUS GRÜNBACHER, TIMELKAM
Ohne die Leistungen der beiden Leserbriefschreiber Pfarrer Hans Wührer und Hans Riedler in ihren ehemaligen Tätigkeitsbereichen auch nur im Geringsten schmälern zu wollen, muss darauf hingewiesen werden, dass leider beide unbestreitbare Fakten ignorieren, die man an dieser Stelle nicht zu wiederholen braucht. Den brutalen und durch nichts zu rechtfertigenden Angriffskrieg Putins auf die Ukraine mit den zweifellos ebenso abzulehnenden Kriegen der USA gegen einen Diktator wie Saddam Hussein oder gegen die menschenverachtenden Taliban in Afghanistan gleichzusetzen, lässt leider auf keinerlei historische Expertise schließen. Vielmehr verweist diese völlige Fehleinschätzung auf einen nicht nur unter (Alt-)Linken populären plumpen Antiamerikanismus und eine daraus resultierende Voreingenommenheit. Dabei wäre es so einfach gewesen, einen Blick in die Analysen anerkannter – auch österreichischer – Osteuropa-Historiker/innen zu werfen, die das Gerede von den Demütigungen Russlands seitens des Westens als Propaganda entlarvt und Putins Beweggründe überdeutlich aufgezeigt haben. Doch wie die Corona-Leugner den Ärzten nicht glauben, sind auch Putin-Apologeten gegen geschichtswissenschaftliche Befunde immun. MAG. JOSEF KALTENBRUNNER, PUCHKIRCHEN AM TRATTBERG
Danke, Herr Pfarrer (Wührer, Anm.), dass Sie angesprochen haben, was viele von uns
nur zu denken gewagt haben. Danke an die KirchenZeitung, die das veröffentlicht hat. Bitte weiter so engagiert! HELGA HERZOG, PER E-MAIL
Post aus dem Vatikan Zum Beitrag „Ungewöhnliche Erklärung“ in Ausgabe 30:
Seinen Kindern bringt man bei, anonyme Post nie zu beachten bzw. gleich zu entsorgen, weil so ein Vorgehen extrem unhöflich ist. Dann kommen da 15 Zeilen ohne Hinweis auf Name, Behörde und ohne Datum aus dem Vatikan – und es gibt seitenweise Reaktionen darauf! Puh, im Vatikan hat ein Feigling (siehe fehlende Angaben!) seine Meinung gesagt! Dass dieser Zugang zum Verteiler des vatikanischen Presseamts hat, dem sollte nachgegangen werden! Ansonsten verwundert mich die große Aufregung dazu ... Womit hat denn alles einmal begonnen? „Fürchtet euch nicht!“ – oder? MARGARETA MATSCHEKO, FREISTADT
Soll (nach Lesen des Zitats von Herrn Bischof Vorderholzer) die Heilsgeschichte und daraus die katholische Glaubens- und Sittenlehre ein in Beton gegossener abgeschlossener Verhaltenskodex sein? So hat doch Jesus selbst, einer Zeitenwende gleich, von den damaligen Glaubenslehrern gewollt, die erstarrten Regeln, die das Leben nicht abbilden, – ihre Lehre – gründlich zu überdenken. (...) Glaube – dachte ich – ist seit Pfingsten der vertrauensvolle Blick und Schritt in unbekannte Zukunft, in die wir uns vom Heiligen Geist geleitet fühlen dürfen. (...) So gesehen wäre es doch lohnende Aufgabe Roms, diesen offenbar gewordenen Schatz zum Wohl aller Gläubigen zu heben, nämlich die Menschheitserfahrungen von Millionen, den Zugewinn, den Spirit aus zurückliegenden Jahrhunderten bis heute für die Tauglichkeit der Glaubenslehre für „morgen“ endlich auf- und einzuarbeiten: Synode! (...) Gleichwohl macht es im Prinzip nichts aus, wenn Leute – auch bedeutende – so beeindruckt sind vom heutigen Stand der Heilsgeschichte, dass sie morgen noch an gestern glauben mögen. Deren Ausstattung aber mit Macht, die Glaubenslehre zu zementieren, kann jedoch nichts mit dem Heiligen Geist zu tun haben. Wenn die Regeln aus menschlicher Feder laut Vorderholzer schon Basis sein sollen, dann gehört diese auch regelmäßig und verantwortungsvoll gewartet. Das Buch der Bücher: eine Fortsetzungsgeschichte? FRANZ LUKSCH, PER E-MAIL
FÜR SIE GELESEN Giftig Gift gilt als „typisch weibliches“ Mittel, jemanden zu ermorden. Um diese fragliche Grundthese dreht sich indirekt Eva Reichls neuer Roman aus der Krimireihe mit dem Linzer Chefinspektor Oskar Stern. Wie immer führt uns die Autorin in ihre Heimat ins schöne Mühlviertel, diesmal nach Bad Kreuzen, und stellt den Leser/innen im Vorbeigehen auch die örtliche Naturlandschaft vor. Nach dem Ausflug ins Thrillerfach mit „Todesdorf“ kehrt die Autorin mit „Mühlviertler Gift“ als fünftem Band sehr vital zu ihren Krimis zurück. Das neue Buch ist als das bislang beste Werk der Reihe mit dem Ermittler Oskar Stern und seinem Team zu bezeichnen. Das Vergiftungsopfer ist ein häuslicher Gewalttäter. Hat ihn seine Frau umgebracht? Deren Mutter, Schwester oder beste Freundin? Oder doch ein Mann? Mitunter geht es im Buch deftig zur Sache und der Einstieg mit Misshandlung und Vergewaltigung ist heftig. Das entspricht aber der traurigen Realität, wie sie Polizei und Gerichte kennen. Das Plus des Buches ist seine Aktualität – nicht nur, was Gewalt gegen Frauen angeht, sondern auch Anspielungen auf die Corona-Situation und die politischen Querelen. Dazu kommen gut eingebaute Nebenstränge wie die Inspektorin, die den Verlust ihres Verlobten verarbeiten muss – und das Leitmotiv mit den Katzen. Insgesamt: Eine runde, spannende Sache. HEINZ NIEDERLEITNER
Eva Reichl: Mühlviertler Gift, Kriminalroman, Gmeiner Verlag, 16 Euro, 320 Seiten
UNTER UNS Diese Jugend!
DENKMAL
Eine neue Art zu shoppen Viele kennen es: Man wirft einen Blick in den Kleiderschrank und findet ein Kleidungsstück, das man schon seit Jahren nicht mehr anhatte.
Pop-up-Store für Secondhandkleidung
HISAYA/STOCK ADOBE
LEONHARD HANNL
pro Kilo, nicht pro Stück. Zwei Hosen und drei T-Shirts kosten so etwa 40 Euro. Vor allem unter jungen Leuten ist diese Art des Shoppens sehr beliebt und man tut damit auch dem Planeten etwas Gutes. Gebraucht zu kaufen ist immerhin nachhaltig. Machen Sie mit! Früher wurden Lumpen bzw. Hadern gesammelt. Zur Herstellung welchen Produkts wurden sie verwendet? Einsendungen bis 21. August 2022 an: Kirchen Zeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at. Lösung von Ausga be 30: Pasterze
LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Wegen der Energiekrise sollen deutsche Atomkraftwerke länger laufen. Ich bin gespannt, wann die ersten Eisenbahnunternehmen wieder Dampfloks einsetzen.
„Es ist genug für alle da, aber nicht für jedermanns Gier.“ CARITAS-PRÄSIDENT MICHAEL LANDAU BEI EINEM GOTTESDIENST IM WIENER STEPHANSDOM
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Immer mehr Menschen interessieren sich für genau diese längst vergessenen Stücke. Neben Flohmärkten, Secondhand-Geschäften und Internet-Angeboten wie Ebay oder Willhaben gibt es nun auch mit vermehrter Häufigkeit Pop-up-Stores für Secondhandkleidung. Eine besonders beliebte Veranstaltung ist der „BeThrifty Kilo-Sale“. Das österreichische Team mietet dafür Lagerhallen, in denen gebrauchte Kleidungsstücke ausgestellt werden. Innerhalb eines Wochenendes hat man dann die Chance, diese zu erwerben. Hunderte Menschen haben dieses Angebot vor Kurzem in Linz genutzt. Wie der Name schon verrät, zahlt man
Eine meiner besten Freundinnen ist vor einem Jahr Mutter einer süßen Tochter geworden. Ein Kind auf die Welt zu bringen ändert die Sicht auf manche Dinge, wie folgendes Erlebnis zeigt: Ich war mit der besagten Freundin am Wochenende auf einem Fest mit Freiluftbühne. Ein DJ legte die Musik auf und heizte dem tanzfreudigen Publikum ordentlich ein. Beim Blick durch die Reihen der springenden und sich schüttelnden Menschen erkannten wir, dass wir deutlich zu den schon älteren Semestern gehörten (sprich Ü30). Natürlich hielt uns das keineswegs vom Tanzen ab! Am Ende des Fests saßen meine Freundin und ich auf einer Bierbank und beobachteten die Richtung Ausgang pilgernden Jugendlichen. Besonders die weiblichen Besucher fielen ihr, aber auch mir, ins Auge: „Was hat die denn an? Lässt ihr Vater sie so aus dem Haus gehen? Das würde ich nicht erlauben! Sind wir auch so herumgelaufen?“ Nach einer Weile des eifrigen Entrüstens mussten wir lachen: Wahrscheinlich sind vor 15 Jahren andere Ü30-Jährige auf einer ählichen Bank gesessen und haben sich dasselbe über uns gedacht.