KIZ-ePaper Nr. 48/2022

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Zugehört_

Selbst wer den Advent als stille Zeit erleben kann, wird auf Musik kaum verzichten. „Advent am Dom“ lädt in Linz zum Genießen auch mit den Ohren ein. Seite 28

1.
Nr.
HEINZ NIEDERLEITNER
Pro & Contra: Dürfen sich Klimaschützer bei ihrem Protest an Straßen ankleben?
5 Übersetzt Neuerscheinung: Das Neue Testament in der Sprache unserer Zeit. Seite 10
www.kirchenzeitung.at
Dezember 2022
48 | 77. Jahrgang
1,60
Angeklebt
Seite

Die Adventzeit wird nicht nur begleitet von Besinnlichkeit, Kekserln und Kerzen, sondern auch mit der vom Handel aufgedrängten Frage: „Was schenken Sie Ihren Liebsten heuer?“ Zurzeit werden viele Haushalte und E-Mail-Postfächer wieder mit Werbung zu geschüttet. Beispielsweise liegt die vielfach propagierte „Black Week“ mit ihren unzähli gen Kaufanreizen gerade hinter uns. Ob man bei diesen Angeboten wirklich so günstig aussteigt, kann hinterfragt werden. Immer mehr Menschen tun das scheinbar auch und überlegen sich genauer, was sie wo zu wel chem Preis kaufen wollen.

KOMMENTAR _ Oh du Günstige!

Das ist sicherlich eine gute Entwicklung: mehr auf die Qualität anstatt auf die Quanti tät zu achten. Darüber freuen sich vermutlich nicht zuletzt die in dieser Zeit besonders ge forderten Paketzusteller und -zustellerinnen. Ein durchdachtes Geschenk zu übergeben statt einem schnellen Schnäppchen macht die Freude bei der beschenkten Person be stimmt auch größer. Zugegeben, es ist nicht einfach, den teils sehr verlockenden Angebo ten zu widerstehen. Bewundernswert, wem es dennoch gelingt.

Neues Haus mit gutem Geist

Mit Wochenbeginn sind die Marienschwes tern von Linz in ihr neues Mutterhaus nach Bad Mühllacken übersiedelt.

lisa-maria.langhofer@kirchenzeitung.at

DIE GUTE NACHRICHT _

Am 6. Dezember wird das Fest des heiligen Nikolaus gefeiert, der zu den populärsten Heiligen der Kirche zählt – vor allem bei Kindern. Viele Ehrenamtliche schlüpfen in die Rolle des Nikolaus und besuchen die Familien zu Hause. Immer mehr Nikolaus-Dar steller sind dabei weiblich. Maria Fischer, pensio nierte Religionslehrerin aus Vöcklabruck, ist eine von ihnen. Nach ein paar Jahren Pause – auch wegen der Pandemie – wird sie heuer wieder mit Bischofsstab, Mütze und Buch in der Pfarre Vöckla bruck unterwegs sein. Die leuchtenden Kinder augen, wenn Frau Nikolaus ins Haus kommt, sind die größte Motivation für sie. Mehr dazu auf Seite 9 PAUL STÜTZ

Die Organisation des Umzugs ist das eine: die Zentrale der Ordensgemeinschaft mit der gesamten Verwaltung und 25 Marienschwestern mit Sack und Pack vom Friedensplatz in Linz in das gut 20 Kilometer entfernte Bad Mühllacken zu transferieren. Was die Über siedlung für die Schwestern innerlich bedeutet, geht we sentlich tiefer. „Im Mutterhaus hat jede Schwester ihr Noviziat gemacht und gebetet, manch mal auch gerungen, ob sie sich für ihr ganzes Leben an die Ge meinschaft binden soll“, erklärt Generaloberin Sr. Michaela

Pfeiffer-Vogl: „Zum Mutterhaus hat man als Schwester eine be sondere Beziehung.“ Doch das Mutterhaus der Marienschwes tern in Linz ist nun Geschichte. Mit einem nüchternen Blick auf die personelle und wirt schaftliche Zukunft und bewegt von der Frage, wie die Ordens gemeinschaft im rasanten Wandel der Zeit ihre Berufung leben kann, haben die Marien schwestern diese Entscheidung getroffen. „Ich bin dankbar, dass die Schwestern bei allem Schmerz diesen Schritt inner lich so überzeugt mitvollzie hen“, sagt die Generaloberin.

2 IM_GESPRÄCH Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022
LISA-MARIA
LANGHOFER
Wakolbinger
KIZ/JW
Der Altarraum der neuen Mutterhaus-Kirche

DIE NEUE GEMEINSCHAFT

Das umgebaute Kneippkurhaus von Bad Mühllacken ist nun das Mutterhaus. Zusätzlich zu den Schwestern aus Linz sind auch die zehn Schwestern, die bis lang im gegenüberliegenden Seniorenwohnheim St. Teresa wohnten, in das erneuerte Ge bäude gekommen. Mit den drei Schwestern, die bereits hier leben, ist eine Gemeinschaft entstanden, die 38 Ordensfrau en zählt. Natürlich ist die neue Kommunität in einzelne Berei che gegliedert: in einen Pflege trakt, einen allgemeinen Wohn trakt, und es gibt auch einen eigenen Bereich für die jünge ren und jungen Schwestern.

GESUNDHEITSZENTRUM

Der Kneippbereich, der ur sprünglich das gesamte Gebäu de umfasste, bleibt in verklei nerter Form mit 16 Zimmern und mit dem therapeutischen Tagesangebot als spirituelles Gesundheitszentrum erhalten. So vereinigt das neue Mutter haus eine Reihe von Aufgaben und Funktionen. Eine Orientie rungstafel vor der Klosterpforte

hilft, dass man sich leicht zu recht findet und zeigt, dass das Mutterhaus offene Türen hat. Das Selbstbedienungs-Café „Einkehr“ bietet Platz zum Plaudern und ambulante Gäste des Kneipp-Bereichs können es auch zum Warten nutzen, er läutert die Generaloberin bei der Führung durch das neue Mutterhaus.

IM GEIST VON TERESA VON AVILA Ebenfalls von der Straße aus zugänglich ist die Klosterkir che. Wie die Kirche in Linz ist sie dem „Göttlichen Jesuskind“ geweiht. Die Skulptur des Je suskindes hat auch hier wieder ihren zentralen Platz an der Altarwand gefunden. Die neue Kirche ist ein Werk von Bruder Thomas Hessler vom Kloster Gut Aich.

Die Marienschwestern vom Karmel, die zur geistlichen Familie der Karmeliten ge hören, haben ihn beauftragt, die Kirche in Auseinanderset zung mit der maßgeblichen Ordensheiligen Teresa von Avi la (1515–1582) zu gestalten. Wenn die Generaloberin in der

neuen Kirche steht, auf den Altarraum und die in Gelb-Rot tönen gehaltenen Glasfenster schaut, ist sie von der Atmo sphäre des Gotteshauses ganz eingenommen und beginnt so begeistert von der heiligen Teresa zu erzählen, dass sie für einige Zeit völlig vergisst, wie viel Arbeit das neue Haus noch mit sich bringt. Bis alles an Ort und Stelle und Normalität ein gekehrt ist, gibt es noch viel zu tun.

GOTT WEIT DENKEN

Aber Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl möchte sich trotz allem von der Alltagsarbeit nicht erdrü cken lassen und den geistlichen Auftrag ihrer Gemeinschaft nicht aus den Augen verlieren: „Wir müssen Gott groß und weit denken“, zitiert sie ein Wort der heiligen Teresa, das ihr zum Leitwort geworden ist. Sie wünscht sich, dass die Leute, die kommen, das Mutterhaus als Erfahrungsort des christ lichen Lebens erfahren, wo sie in einem weltoffenen Glauben bestärkt werden. „Ich sehe hier auch eine apostolische Aufgabe

für die älteren Schwestern. Sie sind mit ihrer gelebten Hinga be präsent.“

DER KARMEL VON GMUNDEN

Anfang Februar 2023 – so ist es geplant – werden die Marien schwestern nicht nur weitere Ordensfrauen, sondern eine ganze Ordensgemeinschaft auf nehmen. Die Karmelitinnen von Gmunden werden alters bedingt ihr Kloster aufgeben. Damit findet nach 195 Jahren das älteste Karmelitinnenklos ter Österreichs sein Ende, aber die Schwestern werden in Bad Mühllacken mit offenen Armen aufgenommen. Sie erwartet nicht nur spirituell in derselben Ordensfamilie, sondern auch von der pflegerischen Betreu ung her ein guter Platz. Denn alle Gmundner Schwestern sind älter als 80 Jahre. Das frühere Mutterhaus in Linz haben die Marienschwestern in eine Miteigentümergemein schaft eingebracht, die unter Führung des Stifts Admont die Immobilie auf dem Friedens platz entwickeln wird.

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Generaloberin Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl KIZ/JW (2) Das neue Mutterhaus im Bad Mühllacken, vom Kräutergarten aus aufgenommen.

Radikale Klimaproteste

Die Letzte Generation fürchtet den Klimakollaps und will aufrütteln. Sie blockiert Straßen und hat so nicht zuletzt mehrmals den Verkehr in Linz lahmgelegt. Muss so radikal protestiert werden, damit Gesellschaft und Politik wachgerüttelt werden? Ein Pro & Contra.

UNSERE FORDERUNGEN SIND EIN ERSTER KLEINER SCHRITT

Am 21. November haben sich Menschen der Letzten Generation erstmals auch in Linz auf die Straße gesetzt und zu fünft den Verkehr für etwa eine Stunde zum Stillstand gebracht. Staus sind nichts Un gewöhnliches im morgendlichen Berufsverkehr, dass ein solcher aber bewusst herbeigeführt wurde, löst bei vielen Unmut aus. Der Vorwurf: Die Blockade treffe einzelne Auto fahrer/innen und nicht die eigentlich Verantwortlichen. Wir müssen den Alltag stören, weil alles andere leider nicht gereicht hat. Weil es nicht gereicht hat, zu Politik und Wirtschaft zu gehen und den Stand der Wissenschaft zu erklären.

Weil es nicht gereicht hat, Petitio nen zu unterschreiben und laut zu demonstrieren.

Nur durch Störung des Alltags erzeugen wir einen Aufschrei, der Menschen wachrüttelt. Endlich wird in Talkshows, am Stammtisch und beim Abendessen über die drohende Klimakatastrophe gesprochen. So wird die Gesellschaft mit der einen entscheidenden Frage konfrontiert: Wollen wir gemeinsam überleben? Dafür stellen wir uns mit Name und Ausweis dem fossilen Alltag in den Weg. Wir tun das strikt gewaltfrei und keinesfalls leichtfertig. Alle Strafen, die uns für unsere Taten auferlegt werden, nehmen wir auf uns. Das ist kein Beliebtheitswettbe werb – wir sind der laute, schrille

Feueralarm. An uns darf es kein Vorbei geben, denn die Hütte brennt lichterloh. Wir alle sind die letzte Generation, die eine Klimahölle und damit den Zusammenbruch unserer Landwirtschaft, unserer Essensver sorgung und unserer Gesellschaft noch verhindern kann. Unsere Forderungen – keine neuen Öl- und Gasprojekte sowie Tempo 100 auf der Autobahn – sind ein erster kleiner Schritt in Richtung Überleben. Ist das wirklich zu viel verlangt?

MAXIMILIAN PASCHL (20), Lehrling und JACOB RANFTL (29), Elektro techniker sind Aktivisten bei der Letzten Generation.

DAS

BLOCKIEREN DES VERKEHRS TRIFFT DIE FALSCHEN

Klimaschutz hat bei weitem nicht die öffentliche Beachtung, die das Lösen einer Jahrhundertherausforderung benötigen würde. Regierungen lassen mit versprochenen Klima schutzmaßnahmen seit Jahren auf sich warten. Weltklimakonferenzen bringen keine Fortschritte. Wir fah ren unser derzeitiges Gesellschafts system an die Wand. Dass in dieser Situation vor allem junge Menschen verzweifeln, weil sie ihre Zukunft auf dem Spiel stehen sehen, ist für mich überaus verständlich. Klar ist, dass politische Veränderung immer gesellschaftlichen Druck braucht. Die Frage, die sich nun

stellt ist, wieweit dürfen Proteste eigentlich gehen, wenn die vor rangegangenen nicht ausreichten? Meine Antwort: weit, solange es die Richtigen trifft.

Und das ist für mich der Knackpunkt. Das Blockieren von Verkehrsadern im Berufsverkehr trifft halt leider nicht die Verantwortlichen, sondern sehr stark Menschen, die kaum Möglichkeiten haben, ihr Handeln klimafreundlicher zu gestalten. Sol che Aktionen erzeugen Animositäten gegen ein Anliegen, wofür der stark überwiegende Anteil der Bevölke rung eigentlich einsteht. Es muss aber die Verantwortlichen treffen, die Politiker/innen, die an

den systemischen Schalthebeln der Macht sitzen. Ich möchte die Verzweifelten unter uns ermutigen. Lasst uns andere öffentlichkeits wirksame Wege finden, die die klimaschutzblockierenden Parteien bloßstellen, Druck erzeugen und die Entscheidungsträger/innen aus ihrer Trance des Nichthandelns reißt. Denn wir brauchen die verantwor tungsbewusste Mehrheit hinter uns, um gegen die zukunftsvergessene Minderheit anzukommen.

BJARNE KIRCHMAIR (21) ist Fridays for Future-Aktivist und Student an der Wirtschaftsuniversität Wien.

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PRO & CONTRA
Straßenblockaden als Form des Klimaprotests Carsten Koall/dpa/ picturedesk.com

„Ich wurde begrüßt wie noch nie im Leben“

Seit 25 Jahren unterstützt der Osthilfefonds der Diözese Linz Seelsorge in Mittel- und Osteuropa.

„Europa muss mit beiden Lungenflügeln atmen.“ Als Johannes Paul II. diese Worte aussprach, trennte noch der Eiserne Vor hang die Flügel Europas in Ost und West. Schon damals pflegte die Diözese Linz Kontakte durch die Risse dieses Vorhangs hindurch. Nachdem er gefallen war, stellte Bischof Maximilian Aichern die Unterstüt zung für die Kirche im anderen Teil Euro pas auf ein gut organisiertes Fundament: „Bischof Aichern hatte den Wunsch, die Ortskirchen in unseren Partnerdiözesen in Mittel- und Osteuropa beim Aufbau zu un terstützen. Diese Hilfe sollte zielgerichtet, auf Augenhöhe und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit funktionieren – und in der Diözese Linz fest verankert sein“, sagt Sigried Spindlbeck, die seit vielen Jahren Organisatorin des aus diesen Überlegun gen 1996 entstandenen Osthilfefonds ist.

FÜR DEN KIRCHLICHEN AUFBAU

Der Osthilfefonds unterstützt pastorale Projekte, 1052 waren es in den Jahren von 1996 bis 2021 (Gesamtsumme 7.193.532 Euro). In vielen Fällen haben sie eine stark soziale Seite, gehen aber auch darüber hi naus: Jugendarbeit, kirchliche Bildung, Medienprojekte, Unterstützung für ehren amtliche Familienberater/innen, Roma seelsorge, Projekte in armen Landpfarren oder die Organisation der Bibelausstellung in Zusammenarbeit mit dem Bibelwerk Linz. Vieles davon sind Vorhaben, die nicht in die typische Arbeit der Caritas fallen, die mit der konkreten Organisation des Osthilfefonds beauftragt ist. Man darf nicht vergessen, dass in den einstmals kommunistischen Ländern die Kirchen eine Geschichte der Verfolgung,

Enteignung und Ächtung durch die Regime hinter sich haben. Für die Aufbauarbeit da nach wurde der Osthilfefonds gegründet. Zu den langfristigen Partner/innen gehö ren die Diözese Mostar (Bosnien-Herzego wina), die Linzer Schwesterdiözese Bud weis/České Budějovice (Tschechien), die Erzdiözese Alba Iulia (Rumänien) sowie in Belarus (Weißrussland) die Erzdiözese Minsk-Mogiljow und die Diözesen Grod no, Witebsk und Pinsk. Das bedeutet aber nicht, dass sich die Hilfe auf diese Regio nen beschränkt. So wurden beispielsweise Projekte der Schule der Franziskanerinnen von Vöcklabruck in Kasachstan gefördert oder die Diözese Linz beteiligte sich heuer an einem Nothilfeprojekt der griechischkatholischen Kirche für die Ukraine. Dazu gehören auch mobile Altäre, um in Unter ständen, Bunkern und im Freien Gottes dienst feiern zu können.

KONTAKTE

„Wir können keine Staaten retten oder die Rahmenbedingungen in den Staaten ver ändern“, sagt Koordinatorin Spindlbeck, „aber wir können zum Beispiel dazu beitra gen, dass sich kirchliches Leben auch in ar men Landpfarren entwickelt. Keineswegs geht es nur um finanzielle Hilfe, sondern auch um Kontakte, Austausch und Ver netzung: Wir sind bei allen Herausforde rungen vom Zusammenwachsen Europas überzeugt.“

Die Früchte dieser Bemühungen sind be reits sichtbar: Die Diözese Budweis, einst Empfängerin von Hilfe aus Linz, hilft mittlerweile selbst zusammen mit der Katholischen Kirche Oberösterreichs in Weißrussland. In der Diözese Mostar in

Bosnien-Herzegowina sind ebenso viele Projekte gut angelaufen und benötigen keine Unterstützung mehr. Anders sieht es natürlich unter schwierigen politischen Bedingungen in Weißrussland aus. „Wir gehören zu den wenigen Hilfsgebern, die in Weißrussland geblieben sind. Aber um der Menschen willen ziehen wir uns nicht zurück. Unser Handeln zielt immer auf Hilfe für konkrete Menschen ab. Nach der Unterbrechung der Besuche durch Coro na wurde ich in Weißrussland begrüßt wie noch nie im Leben“, sagt Spindlbeck.

FESTVERANSTALTUNG

Nun kann sie die Partner/innen in Linz begrüßen: Am 7. Dezember gibt es den Festvortrag „Europa am Scheideweg. Die Rolle der katholischen Kirche in einer sich verändernden Welt“ von Erzbischof Lasz lo Nemeth (Belgrad). Die Fotoausstellung „#Glaubenleben – Kinder und Jugendliche aus Belarus im Porträt“ von Br. Korneliusz Konsek wird eröffnet. Am 8. Dezember fei ern die Gäste das Patrozinium des Linzer Mariendoms mit.

JUBILÄUM

Die Festveranstaltung findet am 7. Dezember, ab 18 Uhr im Priesterseminar (Harrachstraße 7, 4020 Linz) statt. Infos und Anmeldung: www.dioezese-linz. at/osthilfefonds/ anmeldung. Der Fest gottesdient zu Mariä Empfängnis beginnt am 8. Dezember, um 10 Uhr im Mariendom.

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HEINZ NIEDERLEITNER Sigried Spindlbeck zu Besuch bei Franziskanerbruder Andrej Zhyljewitsch in Weißrussland. Molodetschno

„Krücken gaben mir mein Leben zurück“

Junge Menschen mit Beeinträchtigungen haben es in der Demokratischen Republik Kongo nicht leicht. Die Caritas OÖ verhilft ihnen zur Selbstständigkeit.

Als kleines Mädchen kroch Charly auf allen Vieren durch die Straßen von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokrati schen Republik Kongo in Zentralafrika. Durch diese Straßen fährt keine Müllabfuhr, jegli cher Abfall bleibt dort liegen, wo er weggeworfen wurde. Der Großteil der Bevölkerung ist arm und lebt in Slums. Die Wege zwischen den einfachen Behausungen bestehen aus bloßem Erdboden, die in der Regenzeit oft unpassierbar wer den. Asphaltiert wird nur, wo die Straße für Handel und Wirt schaft wichtig wird.

ES GEHT WEITER

Charly lebte bis zu ihrem elften Lebensjahr bei ihrer Tante, bis auch diese sie aufgrund ihrer Beeinträchtigung verstieß. Das Mädchen wurde mit einem of fenen Rücken geboren, ihre Gehfähigkeit war dadurch stark eingeschränkt. Das reichte aus, um von ihrer Umgebung ge mieden zu werden: „War ich mit anderen zusammen, wur

de ich stets weniger beachtet. Niemand wollte sich um mich kümmern“, erzählt Charly. Ihr Schicksal änderte sich erst, als sie in das Operations und Rehabilitationsprojekt der Caritas OÖ in Kinshasa aufge nommen wurde. Mit der Pro jektpartnerin AMD/RAC (die französische Abkürzung für „Hauskrankenpflege und ge meindenahe inklusive Reha bilitation“, siehe auch Kasten rechts) werden für Kinder mit Beeinträchtigungen Operatio nen und Behandlungen ermög licht, damit sie ein normales Leben führen können.

GROSSE PLÄNE

Koordinatorin und Leiterin des Projekts ist Astrid Moanda. Mit Stolz und Freude blickt sie auf die Entwicklung, die die Kinder und Jugendlichen machen, wie ihr besonderer Schützling Char ly. Die heute 18 Jährige wurde wie viele andere Mädchen und Burschen in einer Privatklinik vom Pastor, Universitätspro fessor und Kinderchirurgen

Muepu Muebe Idesbald ope riert. Das Gehen fällt ihr nun leichter, außerdem kann sie dank ihrer Krücken ihren Mit menschen endlich auf Augen höhe begegnen: „Die Krücken haben mir mein Leben zurück geben. Und die Hoffnung, dass es weitergeht“, sagt Charly.

Trotz Beeinträchtigung kann man viel im Leben erreichen.

Ein Vorbild ist für sie die Künst lerin Madame Stella. Diese wurde ohne Arme und Beine geboren, brachte fünf gesunde Kinder zur Welt und hat sich vorgenommen, alles zu tun, um nicht auf der Straße zu landen. Um ihre Familie zu versorgen, malt sie Bilder und verkauft diese. Unter anderem wur den ihre Gemälde in Linz aus gestellt. „Von dem Erlös habe ich einen Kühlschrank und

Medikamente gekauft sowie das Schulgeld für meine Kinder bezahlt“, erzählt sie. „Madame Stella zeigt, was man erreichen kann trotz einer Beeinträchti gung“, sagt Astrid Moanda. Von dieser Energie lässt sich auch Charly anstecken: „Ich möchte eine große Schneiderin werden und mich selbstständig ma chen.“ Die Grundausstattung dafür erhält sie im Caritas Pro jekt: eine Nähmaschine, Stoffe und Zubehör; in einem dazu gehörigen Kurs lernt Charly die wichtigsten Techniken.

SCHICKSALSWENDE

Nicht für die Schneiderei, dafür für das Herstellen von Saft aus Früchten hat sich die 22 jähri ge Bibiche entschieden. Auch sie besucht einen Kurs und bekommt die notwendigen Utensilien wie Töpfe, Gläser oder eine Flotte Lotte® von der Caritas. Wie Charly hat auch Bibiche einen langen Leidens weg hinter sich. 2019 war sie eines Tages bei einer Freundin zu Hause und wollte gerade

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einen Topf mit Essen zu ihr tra gen. In dem Moment bekam sie einen epileptischen Anfall und stolperte über die Feuerstelle. Darauf befand sich ein Topf mit heißem Wasser, der ihr Gesicht und den Oberkörper verbrühte. „Meine Freundin flüchtete, ich hab sie nie wieder gesehen. 45 Minuten lag ich bewusstlos da, bis mich jemand fand“, erzählt sie. Das heiße Wasser schmolz ihren Kopf an ihrer Schulter fest, und auch ihre Lippen war derart verbrüht, dass sie nicht mehr sprechen konnte. Was folgte, war ein viermona tiger Krankenhausaufenthalt.

In dieser Zeit ging es ihr sehr schlecht: „Ich hatte Schmerzen und habe mich für die Wülste im Gesicht geschämt“, sagt sie. Ihr damaliger Verlobter und jet ziger Ehemann stand ihr den noch zur Seite und versicherte ihr: „Ich liebe dich trotzdem.“ Schließlich wurde Bibiche in das Operations- und Rehabili tationsprojekt der Caritas OÖ aufgenommen. Wie Charly wurde sie operiert und bekam

auch psychologische Unter stützung. Heute kann Bibiche wieder normal sprechen und blickt hoffnungsvoll in die Zu kunft: Zum einen kann sie als Kleinunternehmerin mit dem Verkauf der Fruchtsäfte ihren eigenen Unterhalt verdienen. „Zum anderen erwarten mein Mann und ich ein Kind“, ver kündet sie mit leuchtenden Au gen.

AUFTRAG DER KIRCHE

Sich um die Vulnerabelsten und Ärmsten zu kümmern, sieht As trid Moanda als Verpflichtung und Auftrag der Kirche. „Die Kinder und Jugendlichen hier haben die unterschiedlichen Arten von Krankheiten und Beeinträchtigungen“, sagt sie und umfasst mit einer Hand bewegung ihre vielen anderen Schützlinge, von denen jeder seine eigene Geschichte zu er zählen hat. „Viele wären ohne die Hilfe, die ihnen durch die Projekte zugutekommt, nicht mehr unter uns.“

Normales Leben dank Operation

Eine einfache Operation würde genügen, um Kindern mit einer körperlichen Beeinträchtigung (wieder) ein normales Leben zu ermöglichen. Da viele Eltern in der DR Kongo jedoch arm sind, können sie sich die Opera tionen meist nicht leisten.

Das langfristige Ziel des Projekts der Caritas OÖ in Kinshasa ist es deshalb, durch Operationen, Rehabilita tion und Sensibilisierung die Lebensbedingungen von Kindern mit Beeinträchtigungen zu verbessern und ihre Integration zu fördern. Dazu werden Kindern aus armuts betroffenen Familien Augen-, Gehör- und orthopädische Operationen und Rehabilitation ermöglicht. Finanziert wird das Projekt aus Spenden der Caritas OÖ. Für die Jah re 2019 bis 2021 leistete das Land OÖ einen einmaligen Beitrag von 63.300 Euro.

TAUSENDE KINDER UNTERSTÜTZT

Projektpartnerin ist die AMD/RAC. Die Abkürzung steht für „Accompagnement des Malades à Domiciles – Réha bilitation à Assise ou base Communautaire“ – übersetzt bedeutet das „Hauskrankenpflege und gemeindenahe inklusive Rehabilitation“. Es handelt sich dabei um eine Teilorganisation des Diözesanbüros für Caritas-Entwick lung in Kinshasa und hat den Schwerpunkt in der Arbeit für Menschen in Not. AMD/RAC arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Empowerment (Bestärkung), Advocacy (Anwaltschaft) und Nothilfe.

Geleitet wird die Abteilung von Dr. Francois Luyeye, die operationelle Durchführung und Projektleitung liegt bei Koordinatorin Astrid Moanda. Das Projekt wird über die Pfarrstrukturen in den Armenvierteln bekannt gemacht. Erfüllen die Familie und das Kind bestimmte Kriterien und ist eine Operation sinvoll, werden sie ins Projekt übernommen. Insgesamt wurden von 2014 bis 2021 durch die Unterstützung der Caritas OÖ 2.174 Operatio nen, medizinische und physiotherapeutische Behand lungen durchgeführt. Außerdem erhielten 1.421 Kinder psychologische Unterstützung.

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Bibiche (links) und Charly verfolgen voll Hoffnung ihre Träume. LILA/Caritas OÖ Madame Stella ist ein Vorbild für viele Kinder im Projekt. Caritas OÖ

Lebens-Rohstoffe

Erze. Salz. Seltene Erden. Erdöl und Gold. Seit Jahrtausenden schürft und pumpt der Mensch Rohstoffe aus der Erde. „Bodenschätze“ nennt man sie mit einem schöneren Wort. Es weist es auf die Kostbarkeit hin. Verschwende sie nicht.

Man muss nicht in der Erde graben, um auf „Bodenschätze“ zu stoßen. Man muss nur in sich selbst gehen, ob da nicht etwas ist: ein Bodenschatz, der das Leben bereichert.

Geduld zum Beispiel. Sie ist ein selte ner Bodenschatz geworden – zu tief vergraben in den Menschen, die alles augenblicklich haben wollen. Und wenn es nicht jetzt da ist, dann ist es nichts damit!

An den Barbarazweigen könnte man sich ein Beispiel nehmen. Man stellt sie ja nicht in die Stube, weil sie gar so schön wären, aber man weiß: Wenn es soweit ist, werden sie blühen – und schön sein.

Die spätere Freude hat oft einen recht unspektakulären Anfang. Man muss sie erwarten. Hegen und hüten muss man sie, noch ehe sie zu spüren ist. Die Geduld ist die Brücke, über die man gehen muss, wenn etwas gut werden soll – und schön. Wie viel menschliche Freude ist achtlos weggeworfen wor den, bloß, weil sie noch in den Knospen war? Wie ein Barbarazweig, der noch nicht geblüht hat.

Da ist Rohstoff doch wieder ein recht zutreffendes Wort: Auch die menschli chen Fähigkeiten – wie eben die Geduld oder die Hoffnung oder die Fähigkeit zu vergeben – bedürfen der Veredelung. Wie gut, wenn man auf Menschen trifft mit reichen Bodenschätzen in ihrem Inneren. Mit ihnen ist es einfach schön.

Das Hungermord- Gedenken

In Österreich wenig bekannt ist der Völkermord, den das Sowjetregime in Moskau an der ukrainischen Bevölkerung verübt hat. Alle Lebensmittel, Feld früchte und Getreide mussten in den Jahren 1932 und 1933 abgeliefert werden. Zwischen sechs und zehn Millionen Menschen fielen der Hungerkatastrophe zum Opfer, die diese Zwangsmaßnahme ausgelöst hatte. Die Ukrainische Ge meinde des hl. Josaphat von Linz hat sich am 26. November abends an der internationalen Aktion zum 90. Jahrestag des Holodomors, des Hungerster bens, mit einer Gedenkveranstaltung im Alten Dom beteiligt, an der auch Bi schof Manfred Scheuer teilnahm. Er setzte die damalige Katastrophe mit dem heutigen Leid in Verbindung und versicherte den Anwesenden sein Mitgefühl und „unser aller Gebet und Hilfe“.

Ausblick und Durchatmen bei der Johanneskapelle

Familie Neubauer aus Stroheim (Ortschaft Kobling) hat in mehreren Monaten Bauzeit eine Kapelle errichtet, die im Frühsommer von Bischofsvikar Adi Trawöger feierlich gesegnet wurde. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens hat sich zur Freude der Erbauer die Kapelle zu einem Platz entwi ckelt, bei dem Radfahrer/innen und Spa zierende gerne einen kurzen Halt machen. Die selbst geplante Kapelle ist Johannes, dem Täufer geweiht und bildet auch den Ort für den zweiten Fronleichnamsaltar.

Dekanat Ottensheim

Die

Die Leitung des Dekanats Ottens heim hatte am 18. November 2022 ins Stift Wilhering zu einem „Liturgi schen Nachmittag“ geladen, der auf großes Echo stieß. Rund 80 überaus interessierte Frauen konnte Dechant Abt Reinhold Dessl begrüßen: Seel sorgerinnen Wortgottesfeier-Leiten de, Lektorinnen, Kirchenmusik-Ver antwortliche bis hin zu Mesnerinnen und den Kommunionspenderinnen. In der Liturgie geht es um das „Ein tauchen in Christus“, sich also mit

Christi Leben und Botschaft vertraut zu machen, betonte Michael Zug mann. Der Leiter der Abteilung Litur gie und Kirchenmusik in der Diözese Linz ist Bibeltheologe. Die verschie denen liturgischen Dienste sollen helfen, „Gottes Wort als tröstendes und aufrichtendes Wort aufzuschlie ßen“, betonte er. Zugmann führte auch in das Matthäus-Evangelium ein, aus dem im neuen Kirchenjahr – zum größten Teil – die Evangelien entnommen werden.

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LEBENSSPIEGEL
Johanneskapelle in Stroheim Privat Der ukrainisch-katholische Pfarrer Andrii Kityk inmitten seiner Linzer Gemeinde Manuliak

Der Nikolaus kann weiblich sein

Nikolaus-Darsteller sind um den 6. Dezember wieder unterwegs.

Immer mehr Frauen schlüpfen in die Rolle des großzügigen Bischofs.

Maria Fischer hat vor fast 30 Jahren – zuerst in ihrem Freundeskreis – damit angefan gen, als Nikolaus Geschenke zu verteilen und an das Leben des Heiligen zu erinnern. „Meine Mutter war in der Pfarre Gampern in den 1970er Jahren Nikolausdarstellerin und damit eine richtige Pionierin. Als Teen ager habe ich sie bei den Hausbesuchen begleitet, ich war damals der Krampus“, erzählt Maria Fischer. Der Krampus sollte eine einmalige Sache bleiben, der Nikolaus wurde dafür die Rolle ihres Lebens.

EIGENES NIKOLOGEWAND

„Ich liebe den Nikolaus und den Brauch, der damit verbunden ist. Es ist eine der schönsten Aufgaben im ganzen Jahr“, sagt die pensionierte Religionslehrerin. Ihre Leidenschaft zeigt sich auch daran, dass sie ihr eigenes Nikolausgewand im Schrank hängen hat mitsamt einem „schönen Bart, australisches Seidenschaf“, wie sie erzählt. Die leuchtenden Kinderaugen, wenn Frau Nikolaus ins Haus kommt, sind Jahr für Jahr erneut Ansporn für sie. Sie versucht, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. So gibt es statt eines Sündenregisters vor al lem einfach viel Lob für das, was gut gelun

gen ist. „Wann sagt man sonst schon Danke für das, was das ganze Jahr über selbstver ständlich ist?“, betont Maria Fischer. Nach ein paar Jahren Pause – auch wegen der Pandemie – wird sie heuer wieder mit Bischofsstab, Mütze und ihrem Buch in der Pfarre Vöcklabruck unterwegs sein. Dafür hat sie trotz ihrer großen Erfahrung erst

Kunst und Gewalt

Das Fest der hl. Barbara am 4. Dezember gibt Anlass, eines der eindrucksvollsten Werke des österreichischen Barock in der Reihe „alt & kostbar“ vorzustellen: Tho mas Schwanthalers Skulpturengruppe der Enthauptung der Heiligen.

Das Werk fasziniert und verstört zugleich, stand es doch einst auf dem Hochaltar der später zerstörten Barbarakirche in Auffang bei Schalchen. Ermordet, weil sie Christin wurde: Die ungeheure Brutalität der Dar stellung erklärt sich aus der Legende der Heiligen, die als Mädchen von ihrem Vater in einen Turm gesperrt wurde. Als sie wäh rend seiner Abwesenheit den christlichen Glauben annahm, versuchte er sie zu tö ten. Sie entkam, wurde aber verraten und vor einen Richter gebracht, der sie foltern ließ und zum Tod verurteilte. Sie starb aber nicht durch den Henker, sondern durch das Schwert des Vaters. Wie heute noch viele Frauen war sie Opfer eines „Ehren

mordes“. Obwohl Darstellungen ihrer Er mordung schon in der Gotik häufig waren, überbietet Schwanthalers Gruppe alle frü heren Werke an Eindringlichkeit. In der Darstellung Schwanthalers wird die Legende Barbaras überlagert von der rea len Angst vor den Türken, denen der Ruf besonderer Grausamkeit vorausging. Tat sächlich überfiel 1672, im Entstehungsjahr des Altars, eine osmanische Armee von fast

Mitte November die Nikolausschule der Jungschar besucht.

Bei diesen Schulungen sind Frauen übri gens längst keine Seltenheit mehr. Auch in den Familien spiele es kaum eine Rolle, ob ein Herr Nikolaus oder eine Frau Nikolaus vor der Tür steht, ist die Erfahrung von Ma ria Fischer. PAUL STÜTZ

100.000 Mann die polnische Ukraine. Ein Jahrzehnt später stand das türkische Heer vor Wien. Kein Wunder also, dass Schwant haler den zum Schlag ausholenden Vater mit Türkensäbel und Turban zu seinen Füßen zeigt. Die tobende Wut, dessen Er regung sich im sturmbewegten Gewand widerzuspiegeln scheint, steht im krassen Gegensatz zur Ruhe und Gelassenheit der Heiligen, deren Blick hoffnungsvoll auf den schwebenden Engel gerichtet ist. Die entblößte Schulter und das gleichsam her abfließende Kleid deuten an, dass sie alles Irdische bereits zurückgelassen hat. Mit Werken wie diesem gelang Thomas Schwanthaler der Durchbruch zum Hoch barock, der sich durch besondere Bewegt heit und Dramatik auszeichnet. In seiner erschütternden Eindringlichkeit lässt es verstehen, dass er zu den begehrtesten Künstlern seiner Zeit gehörte, dessen „be riemte Khunst der Bilthauerey“ damals ei nen Höhepunkt erreichte.

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Die hl. Barbara in der Pfarrkirche Schalchen. Fr. Trost Ein Bild aus früheren Tagen. Als Nikolaus hat Maria Fischer jahrzehntelange Erfahrung. Privat

Was die Bibel sagen will

Eine neue Ausgabe des Neuen Testaments will allen Interessierten einen Zugang zur Bibel ermöglichen, egal, ob sie aus der Kirche ausgetreten sind oder lange Gottesdienst-Erfahrung haben.

herausgegeben vom Bibelwerk Linz unter der Leitung von Reinhard Stiksel und Franz Kogler. Der Band erscheint am 7. Dezember 2022. Er kostet Euro 24,90 und kann direkt im Bibelwerk bestellt werden – portofrei mit dem Kennwort „KiZ“.

Bibelwerk Linz

Kapuzinerstraße 84 4020 Linz Telefon (0732) 7610-3231 E-Mail bibelwerk@dioezese-linz.at

Beim Augenoptiker ist es pas siert. Als dieser bemerkte, dass sein Kunde Franz Kogler an einer leicht verständlichen Ausgabe des Neuen Testaments arbeitete, reservierte er sich so fort ein Exemplar – lange, bevor es erschien. Am 7. Dezember wird es soweit sein: Das Neue Testament in der Sprache unse rer Zeit erblickt das Licht der Welt. „Es soll Menschen errei chen, die einen Zugang zur Bi bel suchen“, erklärt der ehema lige Leiter des Bibelwerks Linz, Franz Kogler. Zu diesem Zweck soll es vor allem eines sein: leicht lesbar. Und zwar in jeder Hinsicht. Es ist in relativ großer, gut leserlicher Schrift gedruckt. Und die Formulierungen sollen den Menschen von heute mög lichst nahekommen.

VERSTÄNDLICHKEIT ALS OBERSTES PRINZIP Maria sagt in dieser Bibel nicht „Siehe, ich bin die Magd des Herrn“, sondern: „Ich stehe dem Herrn ganz zur Verfü gung.“ Die Bedeutung vieler Na men wird in Fußnoten erklärt. Jesus heißt „Gott rettet“, Johan nes steht für „Gott ist gnädig“

und Gabriel ist „Der Mann Got tes“. Namen, die für sich spre chen, wenn man ihren Sinn entschlüsselt hat. Auch andere Begriffe sind in diesem Neu en Testament neu eingesetzt: „Opfer“ wird mit „Hingabe“ übersetzt, „ermahnen“ mit „er muntern“ und „Seid wachsam!“ heißt hier einfach: „Seid wach!“

BIBELAUSGABE MIT TRADITION

Ist es also eine „Weichspüler bibel“, die nur nette Worte ver wendet? Keineswegs, erklärt Franz Kogler. „Viele Menschen suchen heute einen Zugang zur Bibel. Egal, ob sie aus der Kirche ausgetreten sind oder einfach einen neuen Blick auf die bekannten Bibeltexte be kommen wollen. Genau für diese Menschen ist die neue Übertragung da.“ Es handelt sich nicht um eine neue Über setzung aus dem griechischen Urtext. Die neue Ausgabe geht zurück auf eine in kirchlichen Erneuerungsbewegungen be liebte Bibelausgabe des 2017 verstorbenen Seelsorgers Al bert Kammermayer. Da dieses Buch restlos vergriffen ist, woll te das Bibelwerk es gemeinsam

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BUCHTIPP
Das Neue Testament in der Sprache unserer Zeit
10 EIN_BLICK Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022

An so mancher Stelle dürfte es „Aha“-Erleb nisse bei den Leserinnen und Lesern geben.

mit dem Haus Werdenfels bei Regensburg neu auflegen. „Da bei haben wir bemerkt, dass es notwendig ist, die Sprache dem heutigen Gebrauch weiter an zupassen.“ Dass dabei manche Nuancen aus dem Urtext ver loren gehen, nimmt das Team bewusst in Kauf. Oberste Richt schnur der Übertragung war die Frage, was die Bibel sagen will. Gleichzeitig sollte sich der Text aber möglichst nahe am Original halten.

EIN LESEBUCH

Um das zu erreichen, arbei teten viele Expertinnen und Experten die KammermayerBibel durch und klopften jede Formulierung auf ihren Bezug zum Urtext und auf ihre Taug lichkeit im 21. Jahrhundert ab. In mehreren Korrekturschlei fen wurde das Werk zu dem, was es jetzt ist: Eine Lesebibel,

die fesselt. An so mancher Stel le dürfte es „Aha“-Erlebnisse bei den Leserinnen und Lesern geben. Die Einheitsüberset zung ersetzt sie keinesfalls. Sie soll eine Ergänzung sein, die einen spirituellen Zugewinn ermöglicht. 40 deutsche Bibel übersetzungen gibt es. Jede hat ihren eigenen Charakter. Es

kann wertvoll sein, sie mitein ander zu vergleichen.

NAHE AM ORIGINAL

Zum „heutigen Deutsch“ gehört laut Franz Kogler auch, dass die Sprache niemanden ver letzen darf, etwa Frauen oder Juden und Jüdinnen. Dennoch ist das Neue Testament in ver

ständlicher Sprache nicht, wie die Bibel in gerechter Sprache, konsequent geschlechterge recht. „Das war vor 2000 Jahren einfach nicht im Blick.

Die Bibel ist ein antikes Buch“, begründet Kogler diese Ent scheidung. Daher gibt es zwar keine „Apostelinnen und Apostel“, wohl aber „Freun dinnen und Freunde Gottes“ oder „Schwestern und Brü der“, wenn das der Inten tion des Urtextes entspricht. „Das Neue Testament ist nicht am Schreibtisch einer Person entstanden“, erläutert Kogler. „20 verschiedene Autoren ha ben es geschrieben. Daher muss es auch nicht komplett einheit lich übertragen werden.“

GOTT MIT DEN MENSCHEN

Eines liegt dem Bibelwissen schaftler Franz Kogler sehr am Herzen: Dass diese Bibelaus gabe ein Gottesbild zeichnet, das nahe bei den Menschen ist. Mehr noch. „Gott ist nicht bei den Menschen, er ist mit den Menschen“, ist Kogler über zeugt, und davon spricht auch die neue Übertragung des Neu en Testaments.

MONIKA SLOUK Franz Kogler und sein Nachfolger Reinhard Stiksel vom Bibelwerk Linz haben die Neuausgabe des Neuen Testaments koordiniert. Bibelwerk
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Ein Buch in vielen Sprachen: die heilige Schrift. nie

DIE SCHÖPFUNG BEWAHREN

Ab sofort wirken in Öster reichs Kirchen sieben neue „EMAS“-zertifizierte Umwelt beauftragte. Kirchliche Betrie be hätten heute die Aufgabe, wirtschaftlich erfolgreich, sozial gerecht und nachhaltig zu agieren. „EMAS“ sei dabei ein Weg, die Bewahrung der Schöpfung in kirchliche Struk turen und Arbeitsabläufe zu integrieren, so die kirchlichen Umweltbeauftragten.

KRITIK AUS DEM VATIKAN

Thomas Söding, Bochumer Theologe, hat die Kritik der Kurienpräfekten Luis Ladaria und Marc Ouellet am Reform dialog der katholischen Kirche in Deutschland zurückge wiesen. Der Synodale Weg verstehe sich als eine Möglich keit von vielen, Fragen etwa zur katholischen Sexualmoral oder der Verteilung von Macht in der Kirche neu zu erörtern, so Söding. Die Kritik aus dem Vatikan berührte u. a. die Frau enfrage und die Sexuallehre.

DANK FÜR SOLIDARITÄT

Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa zeigte sich dankbar angesichts der Solidarität aus Österreich für die Menschen in der Ukraine. Er verwies auf die österreichweiten Gedenkver anstaltungen vom vergange nen Wochenende, bei denen Österreichs Bischöfe der Opfer des Holodomor („Hunger mord“) vor 90 Jahren wie auch der gegenwärtigen Opfer des russischen Angriffs auf die Uk raine gedachten. Vor 90 Jah ren fielen in der Ukraine bis zu acht Millionen Menschen einer von den Sowjets absichtlich herbeigeführten Hungerkatas trophe zum Opfer.

Neuer Raum für Begegnung

Um mehr Raum für Begegnungen beim Linzer Mariendom zu schaffen, wird der Bereich an der Ostseite neu gestaltet. Gestaltungsbeirat und Bundesdenkmalamt gaben grünes Licht.

Der Mariendom Linz ist die größte Kirche Österreichs und feiert 2024 sein 100-JahrJubiläum. In den vergangenen Jahren hat sich der Domplatz zu einem beliebten und belebten innerstädtischen Treffpunkt ent wickelt. Vor wenigen Tagen wurde direkt auf dem Domplatz beim Turmportal der neue Sozialcampus B3 der Caritas mit Café und Carla-Shop eröffnet.

VERBINDUNG

Nun wird ein nächster Schritt gesetzt: Das bisherige Domcenter wird in einem breit angelegten Prozess weitergedacht und auf dem Domplatz als Willkommens-, Kommu nikations- und Begegnungsraum gestaltet. Für Bischofsvikar Johann Hintermaier ist der neu geschaffene Raum eine gute Ve brindung zwischen Domplatz und dem Inneren des Mariendoms. Der Gestaltungs beirat und das Bundesdenkmalamt haben die Pläne positiv beurteilt. Die Architektur des rund 120 m² großen Raums öffnet sich ebenerdig und barrierefrei Richtung Dom platz und lädt ein, den Mariendom zu besu chen, sich zu informieren oder auch an öf fentlichen Veranstaltungen teilzunehmen. Er ist als Treffpunkt für Domführungen, Kartenverkaufsstelle und als Empfangsbe reich für Veranstaltungen gedacht. Über den neuen Raum gelangt man auch in die Turmhalle Ost. Die Fertigstellung des Be gegnungsraums ist für 2024 geplant. ELLE

Asylwerber: Kritik an Unterbringung

Die Direktorin der evangeli schen Diakonie, Maria Katha rina Moser, sieht bei der Debat te um die Unterbringung von Asylwerbern in Österreich ein mangelndes Bekenntnis der Politik zu Sofortmaßnahmen. Das Asylproblem sei kein gro ßes, sagte Moser in der Inter viewreihe „Im Journal zu Gast“

im ORF-Radio am Samstag. Das Hin und Her zwischen Bund und Ländern um die Unterbrin gung von Geflüchteten nannte sie ein „Armutszeugnis für den Föderalismus“ und forderte, dies zu beenden. Da, wo Bür ger mit Geflüchteten in Kontakt kommen, gelinge ein Mitein ander, zeigte sich die Diakonie-

Chefin überzeugt. Die medien wirksame Unterbringung von Asylwerbern in Zelten habe hingegen bei vielen ein Gefühl der Verunsicherung ausgelöst. Dringend eine Sofortlösung brauche es bei der Frage, was mit den unbegleiteten minder jährigen Flüchtlingen gesche hen solle.

12 ÜBER_BLICK Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022
Kathpress/Pulling
Yuriy Kolasa. Neue Begegnungszone für den Mariendom Mariendom

400 Jahre Advent-Evergreen

Das bekannte Adventlied „O Hei land, reiß die Himmel auf“ begeht in diesem Jahr seinen 400. Geburts tag. Der ursprünglich sechsstrophige Text wird Friedrich Spee (1591–1635) zugeschrieben. Der deutsche Jesuit, Dichter und Moraltheologe war als

scharfer Kritiker der Hexen-Prozesse bekannt. „O Heiland, reiß die Him mel auf“ wurde erstmals 1622 in einer Würzburger Liedersammlung zur ka techetischen Unterweisung gedruckt, mit der den Gläubigen die Mensch werdung Gottes erklärt werden sollte.

Von Würzburg aus verbreitete sich das Lied rasch; heute ist es im Gottes lob, dem katholischen Gesangbuch, unter der Nummer 231 zu finden. Bi blischer Bezug des Liedes ist ein Vers im Buch des Propheten Jesaja („Tauet, ihr Himmel, von oben“ , Jesaja 45,8).

Papst Franziskus setzt die Leitung des Caritas-Weltverbandes ab

Überraschend hat Papst Fran ziskus am Dienstag vergange ner Woche die gesamte Leitung des Welt-Caritas-Dachverbands „Caritas internationalis“ mit sofortiger Wirkung abberufen. Gleichzeitig ernannte er per Dekret den Organisationsbera ter Pier Francesco Pinelli zum außerordentlichen Kommissar der Organisation. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Seit 2015 stand der philippinische Kurienkardinal Luis Antonio Tagle (65) als Präsident an der Spitze der Organisation. Betrof fen von der Abberufung ist auch der Geschäftsführende Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien, Alexander Bodmann, der seit 2015 als Schatzmeister des Ca

ritas-Weltdachverbands fungier te. Hintergründe der Entschei dung sind offenbar Spannungen im römischen Zentralbüro von „Caritas internationalis“ (CI) und sollen vor allem in der Per sonalführung liegen.

Die Übergangsleitung hat be reits erste Reformschritte ange kündigt. Geplant seien laut dem kommissarischen Leiter Pier Francesco Pinelli in den kom menden sechs Monaten „neue Management- und Führungs instrumente vorzuschlagen und einzuführen“. Damit solle das Generalsekretariat in Rom lang fristig in der Lage sein, „den Ver band effektiver zu koordinieren und die Mitgliedsorganisatio nen zu unterstützen“, so Pinelli.

Hongkong: Kardinal Zen und Menschenrechtler verurteilt

In Hongkong sind am Freitag Kardinal Joseph Zen (90) und fünf weitere Men schenrechtler wegen Nichtregistrierung eines Hilfsfonds für Demokratie-Aktivis ten zu Geldstrafen verurteilt worden.

Die vorübergehen de Verhaftung der sechs Angeklagten im Mai und der Prozess hatten weltweit Empörung ausgelöst. Der inzwischen aufgelöste Fonds bot Menschen, die bei den Demokratieprotesten 2019 fest genommen wurden, finanzielle, juristische und psychologische Hilfe. Kardinal Zen, früherer Bischof von Hongkong, zählt zu den schärfsten Kritikern der chinesischen Regierung und ihrer Religionspolitik.

13 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 ÜBER_BLICK
Kardinal Joseph Zen. KNA Vor 400 Jahren entstand das Adventlied „O Heiland, reiß die Himmel auf“. KNA

Mich und die anderen wertschätzen

Die Natur hat ihre eigenen Ge setze, und die stehen allesamt im Zeichen des Überlebens. Es sind vernünftige evolutionäre Gesetze, aber sie erheben kei nen ethischen Anspruch. Dass zum Beispiel der Stärkere siegt und der Schwächere ausge merzt wird, kollidiert mit den Aspekten eines sozialen Ge meinschaftsgefühls.

Ein anderes biologisches Grundprinzip, das gemeinschaftliches Zusammenleben belasten kann, ist das Faktum, dass Negatives mehr auffällt als Positives. Und dies ist noch vorsichtig ausge drückt, denn Positives fällt ei nem Lebewesen oft überhaupt nicht auf. Eine Katze etwa regis triert sofort, wenn sie Hunger hat, aber sie bemerkt Sattheit nicht. Ein Wanderer spürt eine aufgeschürfte Ferse sofort, aber er denkt an alles andere als an seine Fersen, solange sie okay sind. Schmerz wird bemerkt, Schmerzfreiheit nicht. Der Zweck dieses Grundprinzips ist leicht zu erraten: Die hungrige Katze soll sich auf Futtersuche begeben, und der Wanderer

soll sich um Wundsalbe und Pflaster für seine blutende Fer se kümmern. Ist hingegen alles in Ordnung, braucht man sich um nichts zu bekümmern, so die naturgegebene Doktrin.

DAS GUTE IST VERBORGEN

Doch das Prinzip hat Nach teile. Unser Bewusstsein füllt sich mit mehr Unerfreulich keiten als mit Erfreulichkeiten. Die Medien berichten über weit mehr Unglücke als über Glücksfälle. Auf unsere Psyche prasselt ein, was an Schlechtem in der Welt ist, und das Gute ruht im Verborgenen. Das verschiebt die Relationen in un günstiger Weise und muss ver kraftet werden. Aber nicht nur dies. Auch unser Miteinander gerät aus der Balance. Ist man von Freunden zu einem Abend essen eingeladen und schmeckt das Menü ausgezeichnet, dann ist man verleitet, diese Tatsa che zu übersehen. Man lässt es sich schmecken und plaudert mit seinen Nachbarn, ohne vie le Gedanken an das köstliche Menü zu verschwenden. Lobt man die Köchin? In Ausnahme-

fällen. Meistens vergisst man darauf. Ist jedoch die Suppe versalzen und das Fleisch hart, dann zieht das Übel sogleich die Aufmerksamkeit der Spei senden auf sich. Und die Wahr scheinlichkeit ist hoch, dass ein mehrfacher Protest der Köchin zu Ohren gelangt. So ist es in jeder Berufssparte und in jeder zwischenmenschlichen Bezie hung: Vorwürfe werden laut, sobald jemand nicht „funk tioniert“, aber achtloses Still schweigen herrscht, solange je mand „funktioniert“. Die Folge ist, dass jeder Mensch im Laufe seines Lebens mehr Kritik ern tet, als er verdient, und weniger Lob und Dank bekommt, als er verdienen würde.

MEHR LOB ALS KRITIK

Haben wir dies glasklar ver standen, brauchen wir nicht mehr deswegen zu seufzen. Wir können uns souverän darüber hinwegsetzen, indem wir uns bei erhaltener Kritik weniger kränken und uns bei ausblei bender Anerkennung selbst auf die Schulter klopfen. Schließ lich sind wir den Urteilen ande

rer nicht untertan. Unser eige nes Gewissen und innerstes Gespür sei unser gültiger Maß stab. Wenn es uns ermahnt, ein eigenes Verhalten in Zukunft zu korrigieren, ist das nur zu unse rem Vorteil – und sollte es mit unserem Verhalten zufrieden sein, hat es uns gesegnet. Etwas aber können wir aus dem Sachverhalt lernen, und dazu lädt die Adventzeit ge radezu ein: Nämlich unseren rein biologischen Instinkten die Weisheit und Willenskraft eines geistbegabten Wesens hinzuzufügen und die Schief lage bewusst auszugleichen. Jeder Mensch erntet im Laufe seines Lebens zuviel Kritik? Nun, von mir nicht mehr! Das „Ich“ kann beschließen, künf tig mit Kritik sparsamer umzu gehen, großmütiger über die kleinen Ausrutscher anderer hinwegzusehen, ein bisschen mehr zu tolerieren, ein biss chen mehr zu verzeihen, ein bisschen Barmherzigkeit wal ten zu lassen. Schließlich ist das Fest der Liebe im Anzug, und darauf soll man sich vor bereiten. Vielleicht macht sich

14 GLAUBENS_GUT Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022

„Ein Wanderer spürt eine aufgeschürfte Ferse sofort, aber er denkt an alles andere als an seine Fersen, solange sie okay sind. Schmerz wird be merkt, Schmerzfreiheit nicht.“ Lechleitner/Photocase manch einer eine Liste mit Ge schenken, die er für Angehörige, Kolleginnen und Kollegen besorgen möchte. Da möge er nicht vergessen, sein Kritik-re duzier-Vorhaben ganz oben auf seiner Liste zu notieren. Welch ein wundervolles Geschenk wird dies sein, wie viel Gram wird es ersparen, wie viel Freu de wird es auslösen!

DANKE SCHÖN

Damit nicht genug. Erinnern wir uns: Jeder Mensch bekommt im Laufe seines Lebens zu we nig Lob und Anerkennung. Na, von mir soll er es kriegen! Das „Ich“ kann beschließen, von nun an mehr Lob und Dank auszuteilen, wo desgleichen ge bührt. Man muss niemandem schmeicheln, doch Gelungenes darf gewürdigt werden, und Wertschätzung darf generös ausgestreut werden. Wie sehr streichelt ein ehrlich gemein tes „Danke schön“ die Seele! Man hole noch einmal die Liste mit den geplanten Weih nachtsgeschenken hervor und ergänze sie an ihrem Ende mit den Danksagungen, die schon

viel zu lange unterblieben sind. Wer hat uns in den letzten Mo naten unterstützt, getröstet, ge stärkt, unbemerkt oder gar als selbstverständlich betrachtet?

Wer ist treu an unserer Seite gestanden, hat uns gelauscht, wenn wir reden wollten, hat uns ungestört gelassen, wenn wir allein sein wollten, und hat uns akzeptiert, so wie wir sind? Wer hat Alltägliches mit irgend einer Nettigkeit garniert? Jetzt sind wir an der Reihe, etwas für sie oder ihn zu tun. Ihr oder ihm rückzumelden, dass ihre oder seine Gabe bei uns an gekommen ist, nicht nur real, sondern auch in unserem Be wusstsein. Und wenn wir schon dabei sind, unser Bewusstsein zu erweitern, dann fügen wir in einem intimen Selbstgespräch gleich noch hinzu, dass wir auch Beschenkte sind und wa ren von Gottes Gnaden, längst schon bevor wir selbst nach ir gendwelchen Geschenken Aus schau halten konnten. ◀

Heilsame Hoffnung

Im Advent und zu Weihnachten erfrischen die Gedanken der bekanntesten Schülerin von Viktor Frankl, dem Begründer der sinnzentrierten Logotherapie und Existenzanalyse.
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ELISABETH

Mut zur Veränderung!

1. LESUNG

Jesája 11,1–10

Er entscheidet für die Armen, wie es recht ist

An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des Herrn. Er richtet nicht nach dem Augenschein und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht, sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit

und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt das Land mit dem Stock seines Mundes und tötet den Frevler mit dem Hauch seiner Lippen. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften und die Treue der Gürtel um seine Lenden. Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.

2. LESUNG Römer

15, 4–9

Die Schwächen des Nächsten mittragen

Alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Be lehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoff nung haben. Der Gott der Geduld und des Trostes aber schenke euch, eines Sinnes un tereinander zu sein, Christus

Jesus gemäß, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig und mit einem Munde preist. Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes! Denn, das sage ich, Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willen

Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus. Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Er kenntnis des Herrn, so wie die Wasser das Meer bedecken. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Feldzeichen für die Völker; die Nationen werden nach ihm fragen und seine Ruhe wird herrlich sein.

Diener der Beschnittenen ge worden, um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen; die Heiden aber sollen Gott rüh men um seines Erbarmens willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich bekennen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen.

SONNTAG _
Der Geist Gottes sorgt für „frischen Wind“.

Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe

In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesája gesagt hat: Stim me eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jo hannes trug ein Gewand aus Ka melhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heu schrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leu te von Jerusalem und ganz Ju däa und aus der ganzen Jordan gegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Zorngericht

entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sa gen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervor bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Sanda len auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; und er wird seine Tenne reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.

PSALM _

Verleih dein Richteramt, o Gott, dem König, dem Königssohn gib dein gerechtes Walten. Er regiere dein Volk in Gerechtigkeit und deine Elenden durch rechtes Urteil.

In seinen Tagen sprosse der Gerechte und Fülle des Friedens, bis der Mond nicht mehr da ist.

Er herrsche von Meer zu Meer, vom Strom bis an die Enden der Erde.

Ja, er befreie den Armen, der um Hilfe schreit, den Elenden und den, der keinen Helfer hat. Er habe Mitleid mit dem Geringen und Armen, er rette das Leben der Armen.

Sein Name soll ewig bestehen, solange die Sonne bleibt, sprosse sein Name. Mit ihm wird man sich segnen, ihn werden seligpreisen alle Völker.

(71),1–2.7–8.12–13.17

WORT ZUR ERSTEN LESUNG

FRISCHER WIND

Ich war unlängst stark erkältet und, wie das so ist, konnte kaum atmen. In dieser Zeit wur de mir wieder einmal bewusst, wie wichtig es ist, Luft zu bekommen. Wie notwendig sie ist, für die Gesundheit, für das Wohlbefinden, für die gute Laune. Und wie sehr wünschen sich deshalb manche, auch in der Gesellschaft, in der Politik oder auch in der Kirche aufatmen zu können, weil, im übertragenen Sinne, ein „frischer Wind“ weht.

Um so einen Lebensatem und um so einen „frischen Wind“ geht es in der heutigen Lesung. Womit der „Trieb“ aus dem „Baum stumpf Isais (= Davids Vater)“ begabt sein wird, ist nämlich viel mehr als „Geist“. Das dahinterstehende hebräische Wort ruach meint soviel wie bewegte Luft, also Wind, Sturm, Hauch, Atem oder eben Geist und durchweht das gesamte Alte Testament, sorgt also von der Erschaffung der Welt über den Exodus bis zu den Prophetenberufungen immer wieder für „frischen Wind“.

GERECHTIGKEIT UND FRIEDE

Nun treibt diese dynamische Kraft Gottes den „jungen Trieb“ und schenkt ihm all das, was nötig ist, um etwas zum Guten verändern zu können: Unterscheidungsgabe, Durchset zungsfähigkeit und Sinn für das Wesentliche. Das hat weltverändernde Auswirkungen: Die beiden Grundübel der Menschheit, Unge rechtigkeit und Gewalt werden beseitigt. Und Schalom – Friede und Heil – für alle kehrt ein.

Die ruach Gottes sorgt also für „frischen Wind“. Eine solche alles verän dernde Bewegung kann verunsichern. Aber sie ist lebenswichtig. Damit auch wir wieder zu Atem kommen. Und auch in und durch uns „frischer Wind“ wehen kann.

EVANGELIUM
Matthäus 3,1–12
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TAHC/WIKIMEDIA COMMONS/CC BY-SA 3.0
Psalm 72
LEKTIONAR FÜR DIE BISTÜMER DES DEUTSCHEN SPRACHGEBIETS. AUTHENTISCHE AUSGABE FÜR DEN LITURGISCHEN GEBRAUCH. BAND I: DIE SONNTAGE UND FESTTAGE IM LESEJAHR A, FREIBURG U. A. 2019. © STAEKO.NET
Elisabeth Birnbaum ist promovierte Alttestamentlerin und Direktorin des Österreichischen Katholischen Bibelwerks.
MARKUS A. LANGER
ELISABETH BIRNBAUM sonntag@ koopredaktion.at

Termine

Fr., 2. 12. | 16:00 Uhr

Frauenstein, Wallfahrtskirche Kirche im Kerzenschein Leise Musik, Kerzenschein und Zeit, bis 18 Uhr

Fr., 2. 12. | 20:00 Uhr Faistenau, Turnhalle Konzert mit den Poxrucker Sisters

Fr., 2. 12. | 15:30 Uhr Freistadt, mük Gedanken zur Weihnachtszeit Lesung mit Elfriede Aufreiter aus Neumarkt

Fr., 2. 12. | 16:00 Uhr Freistadt, mük Musik am Freitag Vorweihnachtliches Musizieren im mük, die Besucher/innen des Freistädter Kunsthandwerkshauses werden vom Ensemble Martina Leopoldseder und Romy Roiss empfangen.

Sa., 3. 12. | 16:00 Uhr Mitterkirchen, Pfarrkirche Konzert mit den Poxrucker Sisters

Sa., 3. 12. | 16:00 Uhr Kremsmünster, Stiftskirche Alpenländische Weihnacht mit der Landesmusikschule

Sa., 3. 12. | 15:00 Uhr Wels, Landesmusikschule Familienkonzert im Rahmen der Jeunesse, mit dem Ensemble klangmemo ry, ab 3 Jahren, Dreiklang Hermi nenhof, Saal Concertino

So., 4. 12. | 16:00 Uhr Oberneukirchen, Pfarrkirche Ein Lichtlein brennt Ein barocker Advent mit der Leonfeldner Kantorei, Ltg.: William Mason, und dem Ensem ble Castor, Ltg.: Samhaber Eck hardt

So., 4. 12. | 14:00 Uhr Linz, St. Barbara Friedhof Friedhofssführung mit den austriaguides

Weiters gibt es von 7 bis 16.45 Uhr Barbarazweige kostenlos, so lange der Vorrat reicht.

So., 4. 12. | 16:00 Uhr Waldneukirchen, Pfarrkirche Adventkonzert

„Verleih uns Frieden“, Senioren chor Waldneukirchen, Frauen gruppe Wexlsaitign, Klarinetten ensemble des Musikvereins, Ltg.: Johann Ömmer.

So., 4. 12. | 17:00 Uhr Lichtenberg, Pfarrkirche Adventkonzert

Ein Lichtschein in der Finsternis, Ilse Artner, Orgel und ein Instru mentalensemble, Ltg.: G. Eder

So., 04. 12. | 16:30 Uhr Ried im Innkreis, Stadtpfarr kirche Let there be Peace on Earth Adventkonzert, BORG Chor, Innviertler Flötenchor, Ensemble Gin Fis#

So., 4. 12. | 17:00 Uhr Ried im Innkreis, Riedbergkirche Adventkonzert mit dem Schwanthaler Vokalen semble

So., 4. 12. | 16:00 Uhr Haid, Autobahnkirche Konzert mit den Poxrucker Sisters

So., 4. 12. |19:00 Uhr Wels St. Franziskus, Pfarrkirche Literarisch-künstlerische Feier mit Stefan Schlager

So., 4. 12. | 10:00 Uhr Vöcklamarkt, Pfarrkirche Gesänge für Solostimmen zur Adventszeit Solist/innen der Pfarre Vöck lamarkt

Mo., 5. 12. | 19:00 Uhr Vöcklabruck, OKH 16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Blick in den Iran Gespräch mit Shiva Badihi

Mo., 05. 12. | 16:00 Uhr Schlägl, Seminarzentrum Adventtage für Frauen und Männer bis Do., 8. 12., 12 Uhr, Ltg.: HR Dr. Franz Gumpenberger, Kons. Hans Veit, geistl. Begl.: Abt Lukas Dikany o.praem, Anmeldung im

Seminarzentrum: Tel. 07281 88 01 400 oder E Mail: seminar@ stift-schlägl.at

Mo., 5. 12. | 10:00 Uhr Wels St. Franziskus, Andachts raum Achtsamer Wochenbeginn

Mo., 5. 12. | 19:30 Uhr Linz, Klosterkirche Elisabethinen Adventliches Benefizkonzert mit dem Wiener Solisten Orches ter & Friends, Anmeldung unter: agnes.retschitzegger@die elisabethinen.at oder Tel. 0732 76 76 22 33

Di., 6. 12. | 19:00 Uhr Bad Aussee, Pfarrkirche Konzert mit den Poxrucker Sisters

Di., 6. 12. | 18:00 Uhr Linz, Kirche am Neuromed Campus Es ist Advent Abendmusik im Krankenhaus, mit Wolfgang und Birgit Brunner

Mi., 7. 12. | 19:30 Uhr Taufkirchen, Pfarrkirche Taufkirchner Adventsingen Kirchenchor Taufkirchen, Ge schwister Mayböck, Ensemble C4, Männerchor Taufkirchen, Sanctissima, OBOTanzlmusi, Sauwaldalpinos

Mi., 7. 12. | 17:00 Uhr Linz, Urbi@Orbi Schlager-Zeit mit dem Theologen Dr. Stefan Schlager im Gespräch

Mi., 7. 12. | 19:00 Uhr Urfahr, Stadtpfarre Still, alles still Adventkonzert mit dem Vokalen semble VOCALODIE

Mi., 7. 12. | 14:00 Uhr Altheim, Dienststelle Rotes Kreuz Treffpunkt Mittwochskaffee

Do., 8. 12. | 17:45 Uhr Schärding, Kurhauskirche Hochfest Mariä Empfängnis G. G. Gastoldi: Missa brevis oratio, J. S. Bach: Fuga sopra Magnificat BWV 733, Cantorey

der Kirche Barmherzige Brü der Schärding, Ltg.: Johannes Dandler

Do., 8. 12. | 17:00 Uhr Wels St. Franziskus, Pfarrkirche A stade Stund Musikalisch besinnlicher Abend im Advent, mit dem Chor der „FranzSingers“

Do., 08. 12. | 09:15 Uhr Linz, Konventkirche Patrozinium bei den Barmherzigen Brüdern, Maria Kammerer, Orgel, Ltg.: Ingrid Zittmayr

Do., 08. 12. | 18:00 Uhr Katsdorf, Pfarrkirche Adventsingen mit dem Kirchenchor St. Vitus und Volksschulchor Katsdorf u. a., Ltg.. Gisela Nesser.

Do., 08. 12. | 19:00 Uhr Steyregg, Pfarrkirche Weihnachtliche Barockmusik mit dem Orchester und den SängerInnen der LMS Enns und St. Georgen an der Gusen, Ltg.: Harald Wurmsdobler.

Do. 8. 12. | 10:00 Uhr Linz, Mariendom Gottesdienst

Franz Schubert: Messe in G Dur, Domchor, Orchster und Solistin nen der Dommusik, W. Kreu zhuber und G. Raab, Orgel, Ltg.: Andreas Peterl

Do., 8. 12. | 10:00 Uhr Vöcklamarkt, Pfarrkirche W. A. Mozart: Missa brevis in G „Pastoralmesse“ KV 140 Anton Bruckner: Tota pulchra es, Maria, Solist/innen, Chor und Or chester der Pfarre, Ltg.: Christian Köpfle

Do., 8. 12. | 17:00 Uhr Traun, Stadtpfarrkirche Trauner Adventsingen Katholischer Kirchenchor Traun u. a.

Do., 8. 12. | 9:30 Uhr Spital am Pyhrn, Stiftskirche Hochamt zu Maria Empfängnis W. A. Mozart: Kleine Credo

18 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022

Liturgie

Messe, KV 192, Chor und Orchestergemeinschaft, Ltg.: Otto Sulzer

Do., 8. 12. | 10:00 Uhr

Schlägl, Stiftskirche Gottesdienst

G. B. Casali: Missa brevis concer tata

Do., 8. 12. | 17:00 Uhr

Schlägl, Stiftskirche Vesper

im gregorianischen Choral und Musik an zwei Orgeln

Do., 8. 12. | 12:00 Uhr Peuerbach, Pfarrkirche Müttergebets-Gruppe bis 13 Uhr

Fr., 9. 12. | 14:00 Uhr

Wels St. Franziskus, Pfarrkirche Frühschicht Kurze spirituelle Impulse

Fr., 9. 12. | 20:00 Uhr Freistadt, Salzhof Konzert mit den Poxrucker Sisters

Fr., 9. 12. | 16:00 Uhr

Frauenstein, Wallfahrtskirche Kirche im Kerzenschein Leise Musik, Kerzenschein und Zeit, bis 18 Uhr

Fr., 9. 12. | 17:00 Uhr Wels St. Franziskus, Pfarrkirche Nacht der 1000 Lichter

Sa., 10. 12. | 19:00 Uhr Pichl, Turnsaal der MMS Weihnachten–Welt–Weit Konzert, Kirchenchor Pichl, Schulanfänger/innen aus dem Kindergarten, Ukulele Mädls u. a., Ltg.: Brigitte Obermair

Sa., 10. 12. | 17:00 Uhr

Linz, Ursulinenkirche Weihnacht is neama weit! Adventliche und weihnachtliche Chorstücke, VOCAMUS Vocalen semble, Ltg.: Marina Schacherl

Sa., 10. 12. | 6:00 Uhr Mattighofen, Stiftspfarrkirche Rorate Gemütliches Beisammensein nach der Messe im Pfarrsaal

So., 11. 12. | 19:00 Uhr Wels, Evang. Christuskirche Taizégebet

So., 11. 12. | 10:45 Uhr Steyr, Evanglische Kirche Bücherfundgrube Romane, Krimis, Kochbücher, Kinderbücher etc., bis 12 Uhr.

So., 11. 12. | 11:00 Uhr Linz, Ars Electronica Center Kunst im Advent: Der Tassilo kelch biblisch betrachtet Präsentation, Begl.: Reinhard Stiksel, Lothar Schultes

So., 11. 12. | 17:00 Uhr Hellmonsödt, Pfarrkirche Adventsingen

Alexius Chor, Bläsergruppe, Brüder Nimmervoll, Frauen dreigesang Plus, Männerdop pelquartett, Sprecherin: E. Stumpner

So., 11. 12. | 14:00 Uhr Schenkenfelden, Pfarrkirche Weihnachts-Theaterstück mit gehörlose Teilnehmer/innen der Lebenswelt, anlässlich ihres Zusammenkommens von 11 bis 16 Uhr auf dem Marktplatz

So., 11. 12. | 10:00 Uhr Schlägl, Stiftskirche Gottesdienst Angeliak Großruck, Flöte.

So. 11. 12. | 10:00 Uhr Linz, Mariendom Gregorianischer Choral Gottesdienst, Schola Gregoria na Plagensis, Ewald Donfoffer, Orgel, Ltg.: Jeremia Mayr.

So. 11. 12. | 16:00 Uhr Mondsee, Basilika Adventkonzert Werke von J. S. Bach, S. Rach maninoff, M. Reger, Ltg.: Norbert Brandauer.

So. 11. 12. | 10:00 Uhr Vöcklamarkt, Pfarrkirche Missa tercia Männerensemble der Pfarre, Ltg.: Christian Köpfle.

So. 11. 12. | 16:00 Uhr Bad Leonfelden, Pfarrkirche

Lesejahr A | Lesereihe

Sonntag, 4. Dezember

2. Adventsonntag

L1: Jes 11, 1–10

L2: Röm 15, 4–9 Ev: Mt 3, 1–12

Montag, 5. Dezember

Hl. Anno, Bischof von Köln

L: Eph 4, 1–7.11–13 Ev: Mt 23, 8–12 L: Jes 35, 1–10 Ev: Lk 5, 17–26

Dienstag, 6. Dezember

Hl. Nikolaus, Bischof von Myra

L: Jes 6, 1–8 Ev: Lk 10, 1–9 L: Jes 40, 1–11 Ev: Mt 18, 12–14

Mittwoch, 7. Dezember

Hl. Ambrosius, Bischof von Mai land, Kirchenlehrer

L: Jes 40, 25–31 Ev: Mt 11, 28–30 L: Eph 3, 8–12 Ev: Joh 10, 11–16

Donnerstag, 8. Dezember Mariä Empfängnis

L1: Gen 3, 9–15.20

L2: Eph 1, 3–6.11–12 Ev: Lk 1, 26–38

Freitag, 9. Dezember

Hl. Luzius, Bischof von Chur, Märtyrer

Hl. Johannes Didakus, Glaubens zeuge

L: Jes 48, 17–19 Ev: Mt 11, 16–19

Samstag, 10. Dezember Gedenktag Unserer Lieben Frau von Loreto

L: Jes 7, 10–14; 8,10

Ev: Lk 1, 26–38

L: Sir 48, 1–4.9–11 Ev: Mt 17, 9–13

Sonntag, 11. Dezember 3. Adventsonntag

L1: Jes 35, 1–6a.10

L2: Jak 5, 7–10 Ev: Mt 11, 2–11

Namenstag der Woche

Nikolaus | 6. Dezember

Mein Namenspatron ist wohl einer der bekanntesten Heiligen, die im Lauf eines Kirchenjahres gefeiert werden. Über den hl. Nikolaus gibt es kaum gesicherte Daten und aus seinem Leben sind fast nur Legen den tradiert. Aber diese Legenden werden seit Jahrhunderten mit Begeisterung weitererzählt und ihnen wohnt wohl ein wahrer Kern inne. Alle Geschichte, die Kornvermeh rung, die Rettung aus Seenot, die Rettung der verarmten Mädchen haben gemeinsam, dass der Bischof Nikolaus bei den Menschen seiner Bischofsstadt Myra präsent war, die Nöte wahr nahm und konkret half. An der langen Verehrung dieses Heiligen kann man erkennen, es braucht keine „gesicherten Daten“ keine Schriften oder dergleichen, Menschen, die Gutes tun, bleiben in Erinnerung, ihr konkretes Handeln wird weitererzählt. Wenn sich Menschen heute als Nikolaus verkleiden, möge dies daran erinnern: Gute Taten, konkrete Hilfe, wie immer sie aussieht, sie sind nicht vergebens. NIKOLAUS THIEL, ABT STIFT SCHLIERBACH

Adventsingen mit alpenländischer Volksmusik, mit Schüler/innen und Lehrpersonen der LMS Bad

Leonfelden, Oberneukirchen Vorderweißenbach und die Chorgemeinschaft Bad Leon felden.

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Privat 19 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 TERMIN_SERVICE

TELE TIPPS

SONNTAG 4. DEZEMBER

9.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Maria Langegg, Niederösterreich. Servus TV

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Johanneskirche in Erbach, Eltville am Rhein. ZDF

10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Mistelbach, Niederöster reich. ORF III

10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Tertulin in Schlehdorf, Bayern. BR

10.50 Zeit und Ewigkeit. Gedanken zum Advent. BR

11.30 Dürer (Dokumentation). Albrecht Dürer (1471–1528) zählt mit seinen Ge mälden, Kupferstichen und Holzschnit ten zu den bedeutendsten Künstlern der Renaissance und begeistert bis heu te. 3sat

12.30 Orientierung (Religionsmaga zin). Füreinander – Solidarität in beweg ten Zeiten. ORF 2

18.25 Österreich-Bild aus Salzburg. Groß(artig) & schön, aber teuer – Kir chendenkmäler im neuen Jahrtausend. ORF 2

20.15 Öko-Kleidung – wirklich alles besser? (Dokumentation). Was kann die neue Kleidung, und hält sie, was sie ver spricht? ORF III

DIENSTAG 6. DEZEMBER

15.15 Seenland Österreich – Neu siedler See und Seewinkel (Doku mentation). Der Neusiedler See wird auch als „Meer der Wiener“ bezeichnet. Die Region bietet eine einzigartige Flo ra und Fauna im und rund um den Step pensee und ein einfaches, aber genuss reiches Leben. 3sat

22.35 Philosophisches Forum. Ver traue niemandem! Politik, Wissenschaft, Medien in der Krise. ORF 2

MITTWOCH 7. DEZEMBER

19.00 Stationen (Religionsmagazin). Seelenfänger – Verrat im Namen des Herrn: Die Integrierte Gemeinde. Die christlichen Ideale in allen Bereichen des Lebens leben: Das war der Anspruch der Katholischen Integrierten Gemeinde. Doch aus einem Aufbruchsprojekt wurde ein totalitäres Regime: Alles bestimmte die Leitung. Und das alles unter Billigung der katholischen Kirche. BR

15.55 Salzburger Adventsingen –Schnee in Betlehem. Im 75. Jahr des Salzburger Adventsingens wird mit einer märchenhaften Geschichte an glückseli ge Abende der Kindheit erinnert. ORF 2

19.54 Feierabend (Religion). ORF 2

FREITAG 9. DEZEMBER

12.55 37° Leben (Reportage). Warum glaubst du? Die Hoffnung. Wird am Ende wirklich alles gut? Saadet Czapski will herausfinden, wie junge Menschen mit Hilfe der Religion persönliche und glo bale Krisen angehen. Woher nehmen sie ihre Hoffnung? 3sat

13.05 Heimatleuchten (Volkskultur). Auf den Spuren von Stille Nacht. ServusTV

SAMSTAG 10. DEZEMBER

20.15 zeit.geschichte (Dokumenta tion). Heinrich Harrer – eine Bergstei gerlegende. Die Doku porträtiert eine der größten, aber auch umstrittensten Bergsteigerlegenden Österreichs – Hein rich Harrer. Er war nicht nur einer der vier Eiger-Nordwand-Bezwinger, Best sellerautor und legendärer Lehrer des Dalai-Lama, er hat auch eine nationalso zialistische Vergangenheit. ORF III

radiophon

Morgengedanken von Wilma Solarz, Salzburg. So/Do 6.05, Mo–Mi/Fr/Sa 5.40, Ö2.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1.

Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3.

Lebenskunst. Begegnungen. So/Do 7.05, Ö1.

Katholischer Gottesdienst aus der Basilika Mariatrost, Graz. So 10.00, Ö2.

Gedanken. Karin Chladek: Inklusion bedeutet das Schätzen menschlicher Vielfalt. So 9.05, Ö1.

Tonspuren. AutorInnen für Frieden am Balkan. So 20.15, Ö1.

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3.

Gedanken für den Tag. Martin Sieg hart über den „bescheidenen Meister“ César Franck zu dessen 200. Geburts tag. Mo–Mi/Fr/Sa 6.56, Ö1.

Radiokolleg. Wie Kriege enden. Das Friedensprojekt Europa und der neue Krieg. Mo–Mi 9.05, Ö1.

20.15 Erlebnis Bühne. „Es ist ein Ros‘ entsprungen.“ Vorweihnachtliches mit den Wiener Sängerknaben. ORF III

21.30 Erlebnis Bühne. „O du fröhli che!“ Vorweihnachtliches mit den St. Florianer Sängerknaben. ORF III

23.05 Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte (Dokumentarfilm). Teils durch hochkon zentrierte Diskussion, teils durch beiläu fige Gespräche entsteht ein eindrucks volles wie einfühlsames Portrait über einen der bedeutendsten deutschspra chigen Schriftsteller unserer Zeit. ORF 2

MONTAG 5. DEZEMBER

13.20 Die gefährlichsten Schulwe ge der Welt: Nepal (Dokumentation). Der kleine Ajit, aus dem 4000 Meter hoch gelegenen Dorf Kumpur, muss um sechs Uhr morgens schnell wach werden. Nach der Feldarbeit hat er den abenteu erlichsten Schulweg der Welt vor sich. – Anschließend: Himalaya, Kenia, Sibi rien, Papua-Neuguinea, Äthiopien und Peru. 3sat

19.40 Rosa Pralinen, bunte Kuchen (Reportage). Wenn aus Blüten Farben werden. arte

22.30 Menschen & Mächte (Doku mentation). Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich. Nur eenige kennen die 1920 in Wien geborene Ruth Maier, de ren Tagebücher und Briefe seit 2014 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes sind. Ruth Maiers zu Papier gebrachten feinsinnige, analytische und akribische Beobachtungen ihrer Umgebung, ihrer Familie, aber auch der politischen Ent wicklungen in Österreich, vor und nach dem Einmarsch deutscher Truppen mit samt Flucht, die sie 1939 nach Norwegen führt, machen sie nicht von ungefähr zur „Anne Frank von Österreich“. ORF 2

MARIÄ EMPFÄNGNIS 8. DEZEMBER

9.00 Cultus – Der Feiertag im Kir chenjahr (Religion). Mariä Empfäng nis. ORF III

9.45 Doktor Schiwago (Melodram, USA, 1965). Die wildbewegte Lebensge schichte des Arztes und Dichters Schiwa go vor dem Hintergrund der Russischen Revolution. Das individuelle Schicksal des Helden berührt sich mit den politi schen und militärischen Ereignissen sei ner Zeit. ORF 2

10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Salzburg. ORF III

23.00 Geronimo – Eine Legende (Western, USA, 1993). Eine entscheiden de Phase aus dem Leben des Apachen häuptlings Geronimo (sein Ausbruch aus dem Reservat und seine jahrelange Ver folgung) dient als Vorlage für ein von frü heren Hollywood-Ressentiments befrei tes Bild des Kampfes zwischen Indianern und amerikanischem Militär. Ein eher un terkühlter als enthusiastischer Film, der versucht, Heroisierung auf beiden Seiten zu vermeiden. Kraftvoll und ohne senti mentale Ablenkungen inszeniert. 3sat

Betrifft: Geschichte. Frieden. Ein flüchtiges Meisterstück der Vernunft. Mo–Mi/Fr 17.55, Ö1.

Religion aktuell. Mo–Mi/Fr 18.55, Ö1.

Praxis – Religion und Gesell schaft. Solidarität in Krieg und Frie den. Mi 16.05, Ö1.

Alte Musik – neu interpretiert. Eine „andere“ Vesper. Musik einer Benedik tinerin. Mi 19.30, Ö1.

Katholischer Gottesdienst aus dem Schloss Grafenegg, Niederösterreich. Do 10.00, Ö2.

Hörbilder Spezial. Shirin Ebadi. Frie densnobelpreisträgerin. Do 10.05, Ö1.

Memo – Ideen, Mythen, Feste. Je sus, Maria und der unbesiegbare Son nengott. Eine kleine Geschichte des Weihnachtsfestes. Do 19.05, Ö1.

Das Ö1 Konzert. In den Kriegen. Da Pacem – Musik für eine ukrainische Zu kunft. Fr 19.30, Ö1.

Logos. Welcher Friede ist gerecht? Der Weg dorthin ist im Ukraine-Krieg noch meilenweit entfernt, und er ist steinig. Sa 19.05, Ö1. Täglich 20.20 Uhr – Vatican News www.radiovaticana.de

20 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022
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Sonntag – Radio-Akademie
ZUM NACHHÖREN & NACHSEHEN: Die „Morgengedanken“ und andere Religionssendungen können Sie unter: religion.orf.at/radio/ nachhören bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachsehen. ORF/Curt Faudon Movies Foto: ZDF/ORF/SK Film
Wer ist Jesus? Von Papst Johannes Paul II.

Tipps der Redaktion

Bildung

Attnang-Puchheim, Maximilianhaus Tel. 07674 665 50

Trauercafé

Ein Raum für Trauer, Begegnung und Erinnern, Do., 15. 12., 15.30 bis 17 Uhr, Begl.: Margit Schmi dinger, Christine Niedermair, Alexandra Reinthaler

So., 4. Dezember I 11 Uhr Kirche am Bindermichl

Barbarafeier

Das traditionelle Totengedenken der voestalpine und der Betrie be am Standort Linz findet am Sonntag, 4. Dezember 2022 um 11 Uhr in der Kirche am Binder michl in Linz statt.

„ZUVERSICHT – die Kraft, die an das Leben glaubt“: Rund um diesen Gedanken gestalten das Team der Betriebsseelsorge und Mitarbeiter/innen der voestalpi ne gemeinsam mit dem voestal pine Chor und dem voestalpine Blasorchester die Barbarafeier 2022.

Do., 8. Dezember I ganztags Österreich

Licht gegen Gewalt

Als Zeichen internationaler Solidarität mit Frauen, die derzeit besonders von Gewalt betroffen sind, lädt die Katholi sche Frauenbewegung ein, am 8. Dezember ein Licht zu entzün den. Ob in der Kirche, draußen auf dem Kirchenplatz oder zu Hause. Im Gebet will sich die kfb mit Frauen auf der ganzen Welt verbinden.

Sa., 10. Dezember I 13 Uhr Mariendom Linz

„Fenster ins Land“

Zu einer exklusiven Führung zu den Glasfenstern im Mariendom lädt die Kirchenzeitung ihre Abonnent/innen ein. Anmeldung erforderlich: www.kirchenzeitung.at/fueh rung

Sa., 10. Dezember I 17 Uhr Ursulinenkirche Linz

Adventkonzert

Unter dem Motto „Weihnachten is neama weit“ singt das Vocalen semble Vocamus adventliche und weihnachtliche Chorstücke, sowohl a cappella als auch mit Instrumentalmusik begleitet.

Do., 8. Dezember I 19 Uhr Pfarrkirche Steyregg

Weihnachtskonzert

Das Weihnachtskonzert der Lan desmusikschulen St. Georgen an der Gusen und Enns hat advent liche Weisen im Programm. Es musizieren das Vokalensemble, die Hackbrettsolistinnen und das Streichorchester der Musikschu len unter der Leitung von Harald Wurmsdobler. Werke von Buxte hude, Händel, Bach und Clavari stehen auf dem Programm. Leitung: Harald Wurmsdobler

Ried i. I., Treffpunkt der Frau Tel. 07752 802 92 Frauenfrühstück Von Frau zu Frau, Sa., 17. 12., 9 bis 11 Uhr, Ref.: Isabelle Ntumba

Steyr, Dominikanerhaus Tel. 07252 454 00

MEHRsamkeit – Wir sind da Do., 15. 12., 9.30 bis 11 Uhr

Tragwein, Greisinghof Tel. 07263 860 11 Singen und Tanzen mit Kohelet 3 Do., 15. 12., 15 Uhr Rituale im Jahreskreis Sa., 17. 12., 9 Uhr

Wels, Bildungshaus Puchberg Tel. 07242 475 37

Ankommen

Es kommt auf uns alle an! Lesung und Musik auf dem Weg zur Menschwerdung, Fr., 16. 12., 19 bis 21 Uhr, Ref.: Mag. Ernst Gansinger

Mariendom

Don Kosaken Chor –Adventkonzert

Der Don Kosaken Chor Serge Jaroff besteht aus ukrainischen Sängern und bringt er greifende sakrale Gesänge der orthodoxen Liturgie, traditionelle Weisen, die von der verlorenen Heimat und der Liebe erzählen sowie völkerverbindende Lieder in deutscher und ukrainischer Sprache.

Bemerkenswert ist, dass der Chor in allen Ländern und fremden Kulturen mit derselben Euphorie und Begeisterung aufgenommen wird, was wiederum bestätigt, dass Musik Menschen und Völker verbinden kann, auch

wenn die Sprache nicht von allen verstan den wird. Die sechzigjährige künstlerische Arbeit Serge Jaroffs wird somit in authenti scher und unnachahmlicher Weise fortge führt.

2001 übernahm Wanja Hlibka den rechtlich geschützten Namen DON KOSAKEN CHOR SERGE JAROFF®.

Die Kirchenzeitung verlost 2 x 2 Karten für das Adventkonzert im Mariendom. Schreiben Sie bis Fr., 9. 12. (KW: Don Kosa ken) an: Kirchenzeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Di., 13.
12. | 20:00 Uhr
Angebot
Don Kosaken
Freilinger//kfb //treffpunkt
21 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 TERMIN_SERVICE
Heilige Barbara R. Sedmáková/Stock Adobe

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Ihre Bewerbung bis 19.12.2022 an: Generalsekretariat der Katholischen Aktion Österreich Spiegelgasse 3, 1010 Wien josef.pumberger@kaoe.at

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Hinweise für Sie

Bis So., 18. 12. | 10-12 Uhr Stift St. Florian Kunstausstellung Am 08. November 2022 eröff neten Kammersänger Herbert Lippert und Ferdinand Reisinger ihre Kunstausstellung im Alto montesaal des Stiftes St. Florian. Unter dem Titel „Il Cantico Di Fra te Sole!“ präsentierten sie ihre Kunstwerke zum Sonnengesang des hl. Franziskus von Assisi, mu sikalisch eingebunden in einen dafür komponierten Liederzyk lus von Rainer Bischof. Zu sehen jeweils an den Sonntagen.

So., 11. 12. | 19 Uhr Pfarrkirche Buchkirchen/Wels Kinder-Gedenkandacht Am zweiten Sonntag im Dezem

ber zünden Menschen auf der ganzen Welt Kerzen für ver storbene Kinder, Geschwister, Enkelkinder und Freunde an, so auch in der Pfarre Buchkirchen. Eingeladen sind alle, die ein Kind verloren haben.

Fr., 2./9./16./23. 12. | 8–12 Uhr Telefonaktion

Unter dem Titel „Griaß di, wie geht’s?“ bietet der OÖ Senioren bund Seniorinnen und Senioren aus ganz Oberösterreich im Advent die Möglichkeit zu einem guten Gespräch oder auch für konkrete Anliegen. Die Mitglieder des SB-Landesvorstands sind während der Aktion unter folgen den Nummern erreichbar: 0732 775311 oder 0732 775311 725

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Impressum

Kirchenzeitung Diözese Linz

Medieninhaberin: Diözese Linz Herausgeber: Willi Vieböck

Chefredakteur: Heinz Niederleitner

Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, Josef Wallner

Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller Anzeigen: Sigi Hafner | anzeigen@kirchenzeitung.at

Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39

E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at

DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum

Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching

Verlagsort: Linz

Jahresabonnement: Inland: € 60,60

(Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist)

ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Viel Ärger um den Klimabonus

Seit Wochen gehen bei der AK Beschwerden zum Klimabonus ein. Aktuell klagen Betroffene, dass sie auf Februar 2023 vertröstet werden. „Das ist inakzeptabel, die Menschen brauchen die Unterstützung jetzt“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Eine Frau aus Oberösterreich wird den Klimabonus erst im Februar 2023 bekommen, weil sich ihre Bankverbindung bei Finanzonline kurz nach dem Stichtag geändert hatte. Da durch verzögert sich die Auszah lung. Leider kein Einzelfall, so die Konsumentenschützer/innen der Arbeiterkammer. Seit Wochen

sind sie mit vielen Beschwerden zum Klimabonus konfrontiert.

„Dass so viele Menschen den Kli mabonus noch nicht erhalten ha ben, ist nicht in Ordnung“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl, der den Ärger der Betroffenen verstehen kann: „Die Menschen brauchen jetzt Hilfe. Immer mehr Familien wissen nicht, wie sie ihre täglichen Kosten stemmen sollen.“

Er fordert die Bundesregierung auf, die bestehenden Probleme rasch zu beheben und den Kli mabonus so schnell wie möglich an alle Anspruchsberechtigten auszuzahlen, die ihn noch nicht bekommen haben.

Den Betroffenen rät die AK, sich unter Tel. 0800 8000 80 an das Klimaschutzministerium (BMK) zu wenden. Wenn auch das nichts hilft, bleibt noch der Weg zur Volksanwaltschaft: volksanwaltschaft.gv.at/hilfestellung bei problemen mit behoerden

ANSCHRIFT Volksgartenstraße 40 4020 Linz

TEL +43 (0)50 6906 WEBSITE ooe.arbeiterkammer.at

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MENSCHEN WERDEN AUF FEBRUAR 2023 VERTRÖSTET
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22 TERMIN_SERVICE Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Klassik am Dom 2023

Vielseitige Konzerte mit Weltstars aus verschiedenen

Genres: Das wird es auch 2023 bei Klassik am Dom geben. Stars, die allesamt auf eine beachtliche Karriere blicken und die – so unterschiedlich sie auch sein mö gen – als Legenden der Musikwelt betrachtet werden.

WELTSTARS IN LINZ

Norah Jones wird den musikalischen Reigen auf dem Domplatz am 18. Juli eröffnen. Seit ihrem Debütalbum im Jahr 2002 hat sich die Künstlerin in die Herzen und Gehörgänge der Fans gesungen. Mehr als 50 Millionen Alben hat sie verkauft. Jetzt feiert sie ihr 20-jähriges Jubiläum und ist erstmals live bei Klassik am Dom zu erleben. Placido Domingo kommt am 26. Juli nach Linz. Er ist seit Generationen bekannt: als Sänger, Dirigent, Tenor und Bariton, Schauspieler und Generaldirektor. Der vielseitige Künstler debütierte mit 18 Jahren, in mehr als 150 Rollen war er bislang auf den Bühnen der Welt zu erleben. Der Stargeiger David Garrett konnte vergange nes Jahr auf dem Domplatz begrüßt werden: Mit seinem Programm „Iconic“ ist er am 4. August wieder in Linz zu Gast. Werke alter Meister werden 2023 in neuer Bearbei tung erklingen. Weitere Konzerte für Klassik am Dom sind in Planung.

Info: www.kirchenzeitung.at/Vorteilskarte, www.klassikamdom.at

ÄTHIOPIEN Brot für hungernde Kinder

Dürre und Krieg haben zu einem Nahrungsmittelmangel auf den lokalen Märkten geführt. Unerschwinglich hohe Kosten für Lebensmittel lassen Kinder hungern. Mit Ihrer Unterstüt zung von 25,- Euro können wir 10 kg Mehl in die Krisenregion bringen. Ihre Spende rettet Leben!

Beratung unter: +43 1 879 07 07 - 07, spenden@jugendeinewelt.at /jugendeinewelt, Jugend Eine Welt Spendenkonto: AT66 3600 0000 0002 4000

Der stillere Advent am Linzer Domplatz www.adventamdom.at

Der stillere Advent am Linzer Domplatz www.adventamdom.at

25. Nov. –23. Dez. 2022 täglich außer Montag 11.00 –20.00 Uhr

25. Nov. –23. Dez. 2022 täglich außer Montag 11.00 –20.00 Uhr

Gutschein für ein Heißgetränk in der Pro Mariendom Hütte einzulösen bei Advent am Dom 2022

2, keine Barablöse möglich

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Ihr Glas für ein Glasfenster Häferleinsatz spenden & Gemäldefensterrestaurierung Geburt Christi unterstützen Danke!

Ihr Glas für ein Glasfenster Häferleinsatz spenden & Gemäldefensterrestaurierung Geburt Christi unterstützen Danke! ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Placido Domingo, Norah Jones und David Garrett
23 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 TERMIN_SERVICE
Max Catena, Shervin Lainez, Christoph Köstlin, KIZ/Litzlbauer

GRATULATION _

GEBURTSTAGE:

Nikola Prskalo

Am 3. Dezember 2022 feiert KonsR Nikola Prskalo seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus Bosnien-Herzegowina und wurde 1982 in Linz zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten war er Spiritual und Religionsprofessor am Gymnasium Petrinum in Linz. Seit 1989 ist er in der Pfarrseelsorge tätig: in Linz-St. Theresia, von 2000 bis 2016 in der Stadtpfarre Wels und nun in Steyr als Pfarrer in der Stadtpfarre Steyr und zusätzlich in Garsten, Steyr-Christkindl, Steyr-Münichholz und Kleinraming.

Dieter Reutershahn

Am 7. Dezember 2022 wird Dieter Reu tershahn 65 Jahre alt. Er ist in Aulhau sen, Deutschland, aufgewachsen und wurde 1988 als Salesianer Don Boscos zum Priester geweiht. 1992 wurde er in die Diözese Linz inkardiniert. Nach mehreren Seelsorgeposten in Öster reich und der Schweiz ist er seit 2014 Pfarrer in Linz-Hl. Geist sowie Linz-St. Magdalena und Stadtpfarre Urfahr.

Wahl der Ordensleitung

Die Franziskusschwestern vom III. Orden (Linz-Losensteinerstraße) haben am 19. November 2022 unter der Leitung des Or densvikars Adi Trawöger die Ämter für die nächste Periode von vier Jahren gewählt. Sr. Raphaela Steinkleibl wurde wiederum Generaloberin, Generalvikarin ist Sr. Jo hanna Floimayr und Sr. Margarita Pichler ist Ratsschwester. Der Gemeinschaft gehö ren neun Schwestern an.

„Das ist 950 Jahre gelebte Berufung“

Am 19. November 2022 feier ten 16 Franziskanerinnen im Mutterhaus in Vöcklabruck ihr Professjubiläum. „Das sind 950 Jahre, 347.000 Tage, also 8,3 Millionen Stunden gelebte Be rufung“, betonte Dechant Mar kus Klepsa in der Predigt.

Das 75-jährige Professjubiläum feierte Sr. Agatha Reiter. Das 65-jährige Jubiläum begingen Sr. Pia Kypta, Sr. Theodora Peyr, Sr. Judith Starlinger und

Sr. Honorata Strobl. Sechzig Jahre gehören dem Orden an: Sr. Richlinde Gumpoldsberger, Sr. Michaelina Kreil, Sr. Elsa Santner, Sr. Gerarda Ceckovic, Sr. Hedwig Köpernik, Sr. Elek ta Ortner, Sr. Wiltrudis Fröh lich, Sr. Agnes Marczek und Sr. Edburg Böhm. Das 50-jährige Professjubiläum feierte Sr. Not burga Insamer. Das 25-jährige Professjubiläum beging Sr. Ka tharina Franz, Krankenhaus oberin in St. Josef in Braunau.

Don Bosco Schwestern feiern

Am 19. November 2022 feierten die Don Bos co Schwestern das 100-jährige Bestehen der deutschsprachigen Provinz an ihrem Stand ort in Vöcklabruck mit rund 100 Festgästen.

Mit einem abwechslungsreichen Programm wurde der letzten hundert Jahre des Frauen ordens gedacht, der mit der ersten Gemein schaft von sechs Schwestern in Essen-Bor beck seinen Ausgang im deutschsprachigen Raum nahm. „Vieles hat sich in den letzten hundert Jahren geändert“, resümiert die Pro vinzleiterin Don Bosco Schwester Petra Ege ling: „Die Geburtsstunde der Provinz fand in einer Krisenzeit statt und unser Jubiläum fällt in eine Zeit, die ebenso von mehreren Krisen gezeichnet ist. Kinder und Jugendliche leiden besonders darunter. Diesen jungen Menschen Mut zu machen, sie zu bestärken, ihnen ‚Hei mat‘ zu geben und Bildung zu ermöglichen, ist der Sendungsauftrag der Don Bosco Schwes tern seit hundert Jahren.“ Dem Orden der Don Bosco Schwestern gehören rund 11.200 Schwestern aus 99 Nationen an.

24 WERT_VOLL Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022
Die Jubilarinnen mit der Ordensleitung und Dechant Klepsa Franziskanerinnen/Fischbacher
Gäste des Festakts KU Linz
Die Ordensleitung (von links): Sr. Johanna Floimayr, Sr. Raphaela Steinkleibl und Sr. Johanna Pichler mit Bischofsvikar Trawöger Privat

IHRE MEINUNG

Kirchenmusik

Zu „Junger Schwung an der Orgel“ in Ausgabe 46:

Mit großem Interesse und mit Freude nehme ich in den letzten Ausgaben der Linzer Kirchenzeitung die Berichte über Orgel- und Kirchenmusik wahr. Musik ist eine „Richtstrahlantenne“, die ausstrahlt und empfängt. Sie ist in der Liturgie die Welle zwischen Gott und dem Beter. Sie gleicht einer Frequenz, die – auch ohne Worte – Geist und Sinn ausrichtet auf Gott. Ob es nun eine Information über eine umfassende Dokumentation der Orgel klänge in unserem Bundesland oder über das staunenswerte Talent einer jungen Organistin ist, es weitet den Horizont und leitet das Interesse der Leser auf ein tragendes Element in der Liturgie. Das zentrale Anliegen des Motu proprio Pius’ X. zur Kirchenmusik wird in der Einleitung ausgeführt: Es geht um die größere Ehre Gottes sowie um die Heiligung und Er bauung der Gläubigen. Das mag zunächst etwas unmodern klingen, aber Musiker können in ihren heutigen Ausdrucks formen dieses Anliegen zentral wieder umsetzen. Gut, dass es sie gibt, die jungen Kirchenmusiker! Chapeau!

TV-Gottesdienst

Zur Leserbriefdiskussion in Ausgabe 47:

Ich kann die Meinungen von Ing. Karl Berger (Leserbrief „So sind wir nicht“ vom 17. November) und Mag. Schwarzbau er-Haupt (Leserbrief vom 24. November) nicht teilen, obwohl ich sie selbstver ständlich respektiere. Meiner Meinung sollten TV-Gottesdienste, die von (hof fentlich) so vielen Menschen gesehen werden, schon eher in der „klassischen“ Liturgie gefeiert werden. Eigentlich wollte ich mich schon letzte Woche zu Wort melden, dass mir gerade die veränderten Antworten in einer Linzer Pfarre (ich hätte dann die Pfarre St. Konrad nicht nament lich erwähnt) nicht zusagen. Ich habe es dann sein lassen, weil es nicht „meine“ Pfarre ist und ich annehme, dass diese Veränderungen vom Pfarrgemeinderat und der Gemeinde so gewollt sind und das respektiere ich. Aber da die Diskussion jetzt sozusagen eröffnet ist, möchte ich mich schon beteiligen. Die Antwort „Er ist in unserer Mitte“ (auf „Der Herr sei mit euch“) kann ich noch nachvollziehen, aber dass man das „Herr, ich bin nicht würdig ...“ ausgetauscht hat, überhaupt nicht. Lei der ist mir der veränderte Text nicht mehr in Erinnerung, weil ich schon länger nicht mehr in dieser Kirche am Gottesdienst teilgenommen habe. SILVIA KOUTEK, LINZ

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Meinungsvielfalt

In der Ausgabe 46 fiel mir folgender Wi derspruch bzw. Meinungsvielfalt auf: Auf Seite 13 schrieb die britische Theo login Clair Linzey unter anderem, dass der Umgang mit Tieren verändert werden muss. Die Welt soll erhalten und geehrt, statt ausgeplündert werden. Dem wider spricht die industrielle Massentierhaltung auf jeden Fall zu 100 Prozent. Ein paar Seiten weiter wird ein Geflügel(Gans, Ente, Hendl, Truthahn)-Rezept vorgestellt ohne den Hinweis, die Tiere zumindest aus einer wirklich artgerechten Biohaltung zu ver wenden. Ja, so sind wir Menschen.

Zum Leitartikel „Wie halten wir es mit Katar?“ (Seite 2): Ich bin kein Fußball-Fan und sehe mir prinzipiell keine Spiele an. Bei der jetzigen Fußball-WM finde ich ei nen Boykott jedoch aus folgendem Grund nicht angebracht: Die Stadien wurden von den Arbeitsmigranten unter größter Müh sal und Entbehrung gebaut und nun soll boykottiert werden. Nein! Ganz im Gegen teil! Ihre Arbeit soll gewürdigt werden, indem die Fans mit Freude bei der WM, in welcher Form auch immer, dabei sind.

25 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 BRIEF_KASTEN
Geschenk für einen lieben Menschen! Überraschen Sie mit der KIRCHEN_ZEITUNG! Scan me! (c) stock.adobe.com/Laura Pashkevich Bestellen Sie bis 16. Dezember 2022 und das Geschenkabo beginnt mit der Weihnachtsausgabe. www.kirchenzeitung.at/geschenkabo Anrufen und bestellen! T 0732 7610 3969

Erinnerungen bleiben ewig im Herzen

Für Menschen mit Demenz hält die Weihnachtszeit oft kleine Wunder parat: So manch verloren geglaubte Erinnerung lässt sich durch die vertrauten Rituale wieder wecken.

Ausgeschnittene Filzsterne, eine Bienenwachskerze einge rollt in einem Weihnachtsge dicht, ein frischer Tannenzweig und fleißige Hände: Michaela Kohlmayr, Seniorenanimateu rin der Abteilung für Akutge riatrie und Remobilisation im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, ist in der Vorweih nachtszeit gemeinsam mit den Patient/innen der Station mit Bastelarbeiten vielbeschäftigt. Gerade jetzt herrscht hier eine besondere Stimmung. Hell, freundlich und vor allem bunt zeigt sich der Gemeinschafts raum der Abteilung. Bunt des wegen, weil überall die von den älteren Menschen gefertigten kleinen Weihnachtsgeschen ke zu sehen sind. Dreimal pro Woche besucht die Beschäfti gungstherapeutin die Station. Die Gruppengröße ist individu ell und wird an die kognitiven Ressourcen und Erkrankungen der Patient/innen angepasst.

ERINNERUNGEN WACHRUFEN

Stets griffbereit rund um die Weihnachtszeit sind auch ein paar getrocknete Nüsse und frische Äpfel aus ihrem Garten. „Wenige, einfache Dinge sind

oft ausreichend, um Erinne rungen zu wecken, was sich vor allem in der Sinnesarbeit zeigt“, sagt Michaela Kohlmayr. Hier im Gemeinschaftsraum läuft im Hintergrund Musik. Vertraute Lieder, bekannte Klänge. Gerne greift Kohlmayr auch selbst zur Gitarre und stimmt mit den Se nior/innen Lieder an.

Die Gefühle bleiben. Das Herz wird nicht dement.

Oft können die Patient/innen noch viele Strophen von be kannten Liedern auswendig. „Das schenkt ihnen ein Erfolgs erlebnis und wirkt identitäts stiftend. Traditionell veranker te Erlebnisse sind im Menschen gut abgespeichert und wecken positive Erinnerungen“, weiß die Feldkirchner Seniorenani mateurin.

Departmentleiter Oberarzt Walter Müller stattet der Run de um Michaela Kohlmayr gerne einmal einen Besuch

ab. Die Adventzeit und das Weihnachtsfest mit ihren Tra ditionen und Ritualen können Menschen mit demenzieller Erkrankung Orientierung, Halt und Hoffnung geben. „Gerade eine Demenzerkrankung kann die Erinnerungen durcheinan derbringen oder sie ganz auslö schen. Eine fremde Umgebung, fremde Menschen und unbe kannte Abläufe im Kranken hausalltag stellen für Betroffe ne meist eine große Belastung dar. Während aktuelle Bezüge und Erfahrungen bei den Pa tient/innen verloren gehen, las sen sich alte Erinnerungen wie jene an die guten alten Zeiten oft noch wachrufen“, sagt der Geriater. „Die Gefühle bleiben. Das Herz wird nicht dement“, sagt Michaela Kohlmayr.

RUNDUM ALTERSFREUNDLICH

Das Elisabethinen-Kranken haus Klagenfurt wurde kürz lich zur ersten zertifizierten altersfreundlichen Gesund heitseinrichtung in Österreich ernannt. Die Stationen sind so gestaltet, dass Möglichkeiten für Gruppenaktivitäten ge schaffen wurden. Die Teams der Stationen, Ärzte, Arztinnen

und Pflegefachkräfte sind spe ziell auf den Umgang mit von Demenz Betroffenen sowie de ren Angehörigen geschult und ausgebildet. Bereits vor einigen Jahren wurde eine interdiszipli näre Demenzgruppe zur alters freundlichen Betreuung und Versorgung implementiert. Damit trifft das Krankenhaus den Zahn der Zeit: Etwa 100.000 Österreicher/innen leiden an einer demenziellen Erkran kung. 2050 wird diese Zahl auf etwa 230.000 angestiegen sein (Österreichische Alzheimerge sellschaft, 2022).

Sowohl die akutgeriatrische als auch die neuen internen Stationen des ElisabethinenKrankenhauses erfüllen die Vorgaben einer demenzsen siblen Gestaltung. Die gemüt lichen Sitznischen und die Raumbeleuchtung mit ge wünschtem Farbspiel dienen dazu, das Wohlbefinden der Patient/innen zu steigern. „Ziel ist es, die Reizüberflutung im Rahmen eines stationären Auf enthalts im Krankenhaus zu verringern und eine wohnliche Umgebung zu schaffen“, sagt Hans Jörg Neumann, Vorstand

26 LEBENS_WEISE Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022

der Abteilung für Innere Medi zin.

EMOTIONEN ALS TOR ZUR WELT

Am besten gelingt dies, wenn man die Patient/innen über die Gefühlswelt und Emotionen erreicht – etwa über vertraute Rituale. Auch das Teilhaben, Erleben, Mitempfinden und sich erfreuen ist dabei von Be deutung. „Die Gruppenarbeit zu jeder Zeit im Jahr, besonders aber zur Adventzeit stärkt den Gemeinschaftssinn: Kekse ge nießen, Lieder singen, basteln, Düfte und Klänge, Gespräche über die besondere Jahreszeit und vor allem über die gelebte Erinnerung an damals“, sagt Michaela Kohlmayr.

So wurden an den Stationen des Krankenhauses auch „Demenz schatzkisten“ eingeführt. Die Erinnerungskisten mit Utensi lien wie etwa Demenzpuppen und diversem Aktivierungs material wie Greifzöpfen (Nes telschürze) bieten ein großes Einsatzspektrum, um Teilneh mer/innen ganzheitlich über eine Kombination aus Gegen ständen und verschiedenen sinnlichen Elementen anzu

sprechen. „Durch gezielte Be wegungen wie dem Öffnen und Schließen von Verschlüssen und Druckknöpfen, Binden von Maschen und Bändern werden motorische Fähigkeiten trai niert, geistige Anregung und Abwechslung geschaffen und somit Erfolgserlebnisse erzielt. Es eröffnet sich damit auch ein Zugang zum emotionalen Er fahrungsgedächtnis“, berich ten die Altersexperten Müller und Neumann.

SOZIALES DASEIN VERGESSEN

Die Pandemie hat bei älteren Menschen Spuren hinterlas sen, stellt Michaela Kohlmayr fest. Die „stillste Zeit im Jahr“ kann für manche Menschen allzu still werden. „Gerade älte re Personen haben in den ver gangenen zweieinhalb Jahren ihre sozialen Kontakte massiv eingeschränkt, sind vereinsamt und tun sich nun schwer, wie der mit Menschen in Kontakt zu treten.“ Die gemeinsamen Aktivitäten im ElisabethinenKrankenhaus sind oft eine ers te Annäherung, Abwechslung und Freude zugleich. Und das nicht nur rund um das Fest der Liebe. KATJA KOGLER

ZUTATEN

• 400 g Waldstaudenroggenvollkornmehl (alternativ Roggenvollkornmehl)

• 200 g Honig

• 4 Eier

• 10 g Natron

• 1 EL Lebkuchengewürz

• Saft von 1 Zitrone

• Mehl für die Arbeitsfläche

Füllung:

• 100 g Pflaumenmus

• 100 g geriebene Nüsse

• 100 g ganze Nüsse

• 10 g Trockenfrüchte (z. B. Feigen, Datteln, Aprikosen, Zwetschken)

ZUBEREITUNG

Für den Lebkuchenteig Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einem glatten, straffen Teig verarbeiten. Den Lebkuchenteig in 2 Teile teilen und diese jeweils auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu ca. 0,5 cm dicken Rechtecken ausrollen. Ein Backblech mit Backpapier belegen, den Backofen auf 160 °C Ober- und Unter hitze vorheizen. Nun kommt die Füllung: Die beiden Teigrechtecke mit Pflaumenmus bestreichen und mit den geriebenen und ganzen Nüssen und Trockenfrüchten nach Wahl bestreuen. Straff von der langen Seite her zu einem Strudel einrollen und auf das Backblech legen. Das gefüllte Winterbrot im Ofen ca. 25 min backen. Vollständig ausküh len lassen und zum Servieren in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.

Rezepte für eine gute Zeit

€ 29,90

Winterbrot-Lebkuchen
Löwenzahn Verlag/Melanie Zechmeister
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Vertraute Rituale wecken Erinnerungen. Depositphotos.com/Dmrto_Z

Zeit der Sehnsucht: Musik kann trösten

Ein Adventlied hören, mitsummen, singen –und schon sind Erinnerungen und Gefühle da. Über die Kraft der Musik in der Adventzeit.

„Macht hoch die Türe, die Tor macht weit ...“: Man hört den Text und fast gleichzeitig ist die Melodie im Kopf. Zu den Gefüh len ist es dann nicht mehr weit. „Musik hilft uns ganz stark, in die Stimmung, in die Emo tionalität hineinzukommen“, weiß Wolfgang Kreuzhuber. Die Erinnerungen an die eigene Kindheit sind für viele unaus löschlich mit den Advent- und Weihnachtsliedern verbunden. Heuer schon einmal „Maria durch ein Dornwald ging ...“ ge summt? Sehnsüchte, Erwartun gen, Hoffnungen werden beim Singen und Zuhören geweckt, oft sind sie verschüttet und ganz zart.

ZUR RUHE KOMMEN

Als würde in der Vorbereitungs zeit auf Weihnachten ein Fens ter ins Innere offenstehen, so fühlt es sich für manche an. „Manchmal bricht in dieser Zeit etwas auf“, ist die Erfahrung von Kreuzhuber. Die Einladung, einen Schritt zurückzugehen und zur Ruhe zu kommen, wird

von vielen angenommen. Die Musik eröffnet dafür Räume.

„Wir möchten im Mariendom einen Ruhepol schaffen. Das Motto ist ja ‚Der stillere Advent‘. Im Dom bieten wir dazu unter dem Stichwort ‚Töne und Worte – so klingt der Advent‘ ein be sonderes Programm“, erzählt Kreuzhuber. Jeweils sonntags ab 17 Uhr kann man in eine ad ventliche Oase einkehren, tags zuvor erklingt jeweils samstags Chormusik im Mariendom.

MUSIKALISCHE EINHEIT

Der Domorganist ist gebürtig aus Hohenzell und hat schon im zarten Alter von neun Jah ren Andachten und liturgische Feiern musikalisch gestaltet.

Die Musik hat ihn nicht mehr logelassen. Seit 1982 ist er Dom organist, die Rudigierorgel und er sind zu einer musikalischen Einheit verschmolzen, so wirkt es. Und das, obwohl er sich während des Orgelstudiums gedacht hat, dass eine neugoti sche Kirche für ihn sicher nicht in Frage kommt. Heute schätzt,

ja liebt er den Mariendom und hat mehr als sein halbes Musi kerleben darin verbracht. Be sonders beeindruckend findet er, dass auch Besucher/innen aus dem Ausland in Verzü ckung geraten, wenn sie die Ru digierorgel sehen und hören. „That’s great, that’s wonderful!“, tönt es da. Eine Emotionalität, die in unseren Breitengraden gelegentlich etwas verhaltener ausfällt. Die Rudigierorgel zählt jedenfalls zu den bedeutends ten Orgeln weltweit, das steht in Fachkreisen außer Frage.

IM HALL BADEN

Auf dem Weg zu einer inter nationalen Karriere ist auch Alois Mühlbacher. Der ehema lige Sängerknabe und Dombot schafter avancierte zum gefrag ten Countertenor und wird im Jänner nach London gehen, um an der Royal Academy Gesang zu studieren. Bereits jetzt ist er laufend im Linzer Musikthea ter in der Barockoper „Rinal do“ zu hören. Den Mariendom kennt er schon aus seiner Zeit

bei den Sängerknaben. Als er später das Abendgymnasium an der Spittelwiese absolvier te, sah er den Dom täglich. An das Glockengeläut nach der Ernennung und Bekanntgabe von Papst Franziskus kann er sich noch heute erinnern. „Sei ne Größe, seine Ausstrahlung, seine Wirkung sind beeindru ckend“, sagt der Sänger über den Mariendom: „Hier kann man im Hall baden.“

MUSIK ALS TROST

Warum Menschen besonders im Advent für Musik empfäng lich sind? „In dieser dunklen Zeit brauchen die Menschen diese Musik. Sie hilft einem, zur Ruhe zu kommen. Sie trös tet. Es ist, als wäre sie für einen selbst traurig. Wenn man sich öffnet, dann kann sie uns in ei nen anderen Zustand bringen. Sie spricht die Sehnsucht an.“ Eine Sehnsucht nach Friede, Trost und Erlösung, wie es auch das alte Lied „Oh, Heiland, reiß´ die Himmel auf“ ausdrückt.

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Oben: Wolfgang Kreuzhuber, unten: Alois Mühlbacher
ADVENT _IMDOM Adventserie 2 von 5

WERDE LAUT, HELLE STIMME _

Werde laut, helle Stimme, dass dich die Unruhigen hören, geh hervor, süßer Ton, dass die Hörenden dich loben, erhebe dich, herrlicher Klang, dass du zum Schweigen bringst den Lärm der unseligen Welt.

Erhebt euch denn, heilige Noten der herrlichen Musik, heb an, heiliger Jubel des herrlichen Brautlieds. Komm, überreicher Tropfen des ewigen Taus, dass du feuchtest das dürre Gelände meines inneren Menschen.

Geh durch den Sinn des gehörlosen Toren, komm durch den Mund des sprachlosen Stummen, komm durch den Nebel des finsteren Elends, dass dir Lob daraus werde, dass das unverschlossene Lied geh durch den verschlossenen Mund, dass ich Lob sag dem höchsten Bräutigam und der heiligen Braut. Gedicht zum Hohelied, Benediktinerstift Admont, 12. Jahrhundert

Benefizkonzert für den Mariendom

Die St. Florianer Sängerknaben sind die musikalischen Botschafter Oberösterreichs. Für den Mariendom stel len sich die jungen Musiker gemeinsam mit Gästen in den Dienst der guten Sache.

Adventkonzert

„Il est né le divin enfant“: Im heurigen Advent setzen die St. Florianer Sängerknaben mit Chorleiter Markus Stumpner ihren Schwerpunkt auf französische Lieder. Gemeinsam mit dem Saxofonensemble Sax 12 unter der Leitung von Philipp Haider präsentieren sie Werke von Adolphe Adam und John Rutter sowie die „Messe Basse“ von Gabriel Fauré, die in einer neuen Art und Weise auf geführt wird.

Das Publikum erlebt an diesem Abend unterschiedliche Klangbesetzungen: von den Solisten aus den Reihen der Sängerknaben über den Knabenchor und den Männer chor aus ehemaligen Mitgliedern des Chors bis hin zu Klaus Sonnleitner an der Orgel. Traditionellerweise stehen auch bekannte alpenländische Weihnachtslieder, die in der stillsten Zeit des Jahres natürlich nicht fehlen dürfen, auf dem Programm.

Der Reinerlös des Konzerts kommt der Renovierung und Erhaltung des Mariendoms zugute.

Termin Mi., 7. Dezember 2022, 20 Uhr, Mariendom Linz, Leitung: Markus Stumpner, Mitwirkende: St. Florianer Sängerkna ben, Sax 12, Klaus Sonnleitner, Orgel

Mit Vorteilskarte

Sie erhalten eine Ermäßigung von 10 Prozent auf den regulären Kartenpreis: einfach Vorteilskarte der Kirchen zeitung im DomCenter vorweisen oder bei telefonischer Bestellung Ihre Beziehernummer (steht auf der Vorteils karte) bekanntgeben.

DomCenter Linz: Herrenstraße 36, 4020 Linz, Tel.: 0732 946100, E-Mail: domcenter@dioezese-linz.at

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Ausschnitt aus einem Glasfenster in der Rudigierhalle im Mariendom R. Winkler, A. Eder, KIZ/NIE Die St. Florianer Sängerknaben: am 7. Dezember in Linz Weihbold

MENSCHEN FREUNDLICHER BESCHÜTZER

Wer war dieser heilige Niko laus, den Kinder jedes Jahr so sehnsüchtig erwarten? Der „echte“ Niko laus rettete die Stadt Myra in der Türkei vor dem Hunger. Darum gibt es am Nikolaus tag, dem 6. Dezember, süße Leckereien für die Kinder. Otfried Preußler, Brot für Myra. Thienemann 2022, € 13,40, ab 5

STERNSINGEN 2022/2023

Dieses Jahr werden durch die Dreikönigsaktion der Katho lischen Jungschar besonders Frauen und Mädchen in Kenia unterstützt. Du kannst mitmachen: Wenn auch du „Königin“ oder „König“ sein willst, melde dich einfach bei deiner Pfarre!

ADVENT AM DOM

Kreiere deine eigenen Christ baumanhänger, befülle Teebeutel mit deinem Lieblingstee oder begib dich auf Rätselrallye durch den Mariendom! Jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

www.adventamdom.at

DORNRÖSCHEN-THEATER

Das Erzähl- und Klangtheater „Märchenklänge“ bringt am 8. Dezember um 15 Uhr das Märchen vom 100-jährigen Schlaf im Dominikanerhaus Steyr auf die Bühne.

www.dominikanerhaus.at

Mancherorts kommen am 6. Dezember Nüsse, Orangen und Süßes in einen Stiefel. pixelliebe/Adobe Stock

Der Nikolaus und die Stiefel

Der Brauch, dem Nikolaus Stiefel oder Schuhe vor die Tür zu stellen, ist sehr alt. Es geht dabei um Gerechtigkeit.

ALTE NIKOLAUS-LEGENDE

Der heilige Nikolaus, der vor langer Zeit lebte, Bischof und eine sehr wohltätige Per son war, soll drei junge Frauen vor einem Leben auf der Straße bewahrt haben. Er warf einen Goldklumpen durchs Fenster.

FAIRE CHANCEN FÜR ALLE

Später haben es Erwachsene in Erinne rung an den heiligen Nikolaus genauso ge macht. Sie warfen Kindern Geschenke zu. Dabei wurde schnell klar, dass meist nur die größeren Kinder die Geschenke fingen und die kleineren leer ausgingen. Darum suchte man eine andere Idee, die Geschen

ke zu überreichen. Töpfe und Becher gab es damals wenige oder sie waren in Ge brauch. Also nahm man die Stiefel, Schuhe und Strümpfe der Kinder.

AUFNAHMEFREUDIGE SAUBERE SCHUHE Da die Kinder hofften, dass auf saubere und glänzende Stiefel und Schuhe beson ders großzügige Geschenke folgten, wur de auch das Reinigen und Herrichten der Schuhe selbst Teil des Brauchs.

ERINNERUNG AN BISCHOF NIKOLAUS Heute gibt es alle möglichen Varianten der Stiefel und Schuhe für den Nikolaus. Du kannst auch selbst welche basteln. Immer erinnern sie an die Freundlichkeit und Nächstenliebe des heiligen Nikolaus.

BALDUIN BAUM 30 FÜR_DICH Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022
Sternsinger/innen aus Grünbach Pfarre Grünbach

31 Kirchenzeitung | 1. Dezember 2022 DENK_MAL

„Sie werden nach Sektenart isoliert“

„Harmloser Orden oder dunkle Geheimsekte?“: der Titel zum Bericht über das Engelwerk KIZ/Archiv

Witze

„KÖNNTEST DU MIR Geld borgen?“ – „Mit Vergnügen, aber nur zwanzig Euro!“ –„Und wieviel kannst du mir ohne Vergnügen borgen?“

„ABER PAPA , du hörst mir ja gar nicht richtig zu!“ – „Doch, meine Tochter, ich höre dir zu.“ – „Das kann nicht sein. Wenn du mir wirklich zuge hört hättest, wärst du schon längst sehr wütend gewor den!“

„FAHR NICHT SO SCHNELL“, schimpft der Mann der Dorf ärztin, „sonst erwischt uns noch der Polizist!“ – „Das kann nicht sein. Den habe ich gestern krank geschrieben!“

FREUNDE diskutieren über einen Fernsehfilm. Sagt einer: „Das muss man dem Regis seur lassen, er hat sich genau an die Buchvorlage gehalten. Ich bin beim Film an dersel ben Stelle eingeschlafen!“

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GESUCHT

Die Felder mit Zahlen ergeben zusammengesetzt das Lö sungswort.

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LÖSUNG DER LETZTEN AUSGABE

nicht außerhalb Gegenteil von unten Großfamilie (C=K) verschleiern frz.: Ende chem. Z. f. Natrium Schmutz, Dreck Partnerin v. Fred Astaire: ... Rogers Spaltung, Teilung lat.: Stunde Schmierstoffe Schwüre rechtschaffen Laut, Klang Heizgerät do re mi fa ... la si do Schubfach Offerent 1 2 3 4 5 6 Brustumfang (Kleidung) anregend Kurzform von Eduard Staatsform Abk.: Betriebswirtschaftslehre

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unkonzentriert großmütig Kfz-Z. Güssing Kunstfaser Baustoff knappe Unterhose rastlos dt. Filmfestspiele Segelbefehl Frauenkurz- wirrt, verrückt Gegenteil von ja

Vorname des Sängers Reed verfallen, entartet

B W L I N I T I A L E 1

B E R W E I T E E L E B E N D

D I E P U B L I K

7 Anfangsbuchstabe

4
Fluggesellschaft ©Philipp Hübner
span. Maler (18931983): Joan ... 3 2 4 1 5
Z E R S T R E U T
G S P E R L O N
S N B E R L I N A L E E E N A
I R U D
N 2 E 3 B 4 E 5 L
Vor 25 Jahren stand das fundamentalis tische Engelwerk oder Opus Sanctorum Angelorum im Blickpunkt vieler Medien. Die Kirchenzeitung berichtete über den Fall einer jungen Oberösterreicherin, die nach dem Beitritt zum Engelwerk kom plett von der Bildfläche verschwand.
Ihre Eltern und Geschwister hatten die junge Krankenschwester aus Pichl bei Win dischgarsten als lebensfrohe Frau in Erin nerung. Doch etwas Gravierendes musste passiert sein, als sie dem Engelwerk bei getreten war. „Seit 1990 hat die Familie [...] ihre Tochter weder gesehen, noch gehört, noch eine schriftliche Nachricht von ihr er halten“, berichtete die Kirchenzeitung im Jahr 1997. Der Kreuzorden mit Sitz in Tirol, ein Zweig des Engelwerks, habe betont, dass der Abbruch aller Kontakte nach Hau se dem Willen der jungen Frau entspreche.
Der eingeschriebene Brief, den die Familie der vermissten Krankenschwester an den Kreuzorden sandte, kam jedenfalls unge öffnet zurück. Wobei es damals ähnliche Fälle gab: So hatte sich bereits eine „Ini tiative engelwerkgeschädigter Familien “ gegründet. Die Kirchenzeitung zitierte den
ehemaligen Weihbischof von München, der mit der geistlichen Bewegung hart ins Gericht ging: „Jugendliche, die sich dem Engelwerk anschließen werden nach Sek tenart von ihren Angehörigen isoliert und ihrer Freiheit beraubt.“
Die Engelwerk-Lehre basiert auf Privatof fenbarungen der Österreicherin Gabriele Bitterlich (1896–1978). Der Mensch müsse sich demnach vor dämonischen Strahlen hüten, die unter anderem von „schwarzen Katzen, Schweinen und Schlangen“ ausge hen. Von Dämonen befallen seien zudem junge Frauen mit einer Fehlgeburt. Wäh rend deutsche Bischöfe dem Engelwerk im Jahr 1988 die Tätigkeit in ihren Diözesen untersagt hatten, bekam die geistliche Be wegung Jahre später viel Rückenwind: im Jahr 2008, als Papst Benedikt XVI. die Be wegung für die römisch-katholische Kirche anerkannte. PAUL STÜTZ

Stiller Beginn von Covid-19

Am 1. Dezember 2019 trat im chinesischen Wuhan der erste nachweisliche Fall von Covid-19 auf. Die Krankheit hat die Welt verändert.

Kaum jemand hat es in Europa damals re gistriert, als die Pandemie ihren Anfang nahm. Erst Ende Dezember 2019 gab es die Bestätigung, dass es sich um eine neuarti ge Krankheit handelt. Studien legen nahe, dass es Covid-19 schon vorher gab, auch außerhalb Chinas. Früh gewarnt hatte der chinesische Augenarzt Li Wenliang, der die Gefahr der neuen Krankheit bald erkannt hatte, aber von den chinesischen Behörden wegen der Veröffentlichung gemaßregelt worden war. Er starb selbst daran. Covid-19

DOMSPATZ

„Als wegen des Streiks am Montag nach dem ersten Adventsonntag alle Züge standen, hatte ich kurzfristig den Gedanken, da hat es wer mit dem Advent als stillster Zeit im Jahr zu wörtlich genommen.“

zeigte, wie sich eine Infektionskrankheit in einer globalisierten Welt verbreitet. Die Auswirkungen auf Menschen, Wirtschaft und Gesellschaft waren ernorm.

MACHEN SIE MIT!

Welches Organ des menschlichen Körpers wird durch Covid-19 besonders betroffen?

Einsendungen bis 11. Dezember 2022 an: Kirchen zeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; gewinnen@ kirchenzeitung.at; Lösung aus Ausgabe 46: Yitzhak Rabin

Unter uns

AUF ZUR „ORADI“

Mein Sohn freut sich: Er darf am ersten Adventsonntag den Adventkranz anzünden. Die Einladung, die sein Vater ausspricht, nimmt er gerne wörtlich – und lacht sich eins. Bevor er zur Tat schreitet (ein bisschen unsicher ist er doch), erkenne ich den Ernst der Lage und halte ihn zurück. Er zündet doch nur die erste Kerze an. Glück gehabt.

Meine Mutter erzählte in adventlicher Runde von den „Oradi“-Messen, die es früher gab. Ich dachte beim ersten Hören sofort an Gottesdienste mit Gemüse oder Kräutertee. „Heute geh ich in die Oradi“, hieß es in ihrer Kindheit. Früh morgens oder auch abends wurden sie bei Kerzenschein in der Kirche gefeiert, erinnert sie sich.

Es dauerte einigeJahre, bis das Rätsel aufgelöst werden konnte: Es handelte sich um die „Rorate“-Messen in der Adventzeit. Da die meisten Menschen weder damals noch heute mit dem Lateinischen so vertraut waren und sind, dass sich Begriffe von selbst erklärten, wurde aus „Rorate“ das schön klingende „Oradi“. Der Eröffnungsgesang „Rorate caeli desuper, et nubes pluant iustum ....“ („Tauet Himmel, von oben, ihr Wolken, regnet den Gerechten“) ist dem Buch Jesaja entnommen und auch als Lied mehrfach vertont.

Ja, die Zeit der Adventlieder ist endlich angebrochen. Ich konnte es kaum „dawoatn“.

kirchenzeitung.at

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Zeit im Bild DENK_WÜRDIG _ Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W –nicht retournieren Kirchenzeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Unser Bild vom Virus SWRSC/Adobe Stock

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