KiZ-ePaper Nr. 45/2022

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KIZ/ELLE

Nr. 45 I 10. November 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Mein Glaube hilft mir Im Gespräch. Braucht es Zelte, um Migranten und Flüchtlinge unterzubringen? Seite 3

Heino trainiert mit fast 84 Jahren täglich seine Stimme. Auch Glaube will geübt werden, sagt er. Am 19. November gibt der Schlagerstar ein Kirchenkonzert im Mariendom. Seite 6

Synodaler Prozess. Für Gabriele Eder-Cakl gerät die Weltkirche in Bewegung. Seite 5

Besuch. Schwerpunkt zur bischöflichen Visitation im Dekanat Andorf. Seiten 10 bis 17


2 Meinung KOMMENTAR Pflicht oder nicht Dass ein Österreicher in vier Wochen (neben einem Franzosen und einem US-Amerikaner) den Nobelpreis für Physik entgegennehmen wird, darf uns mit Stolz erfüllen. Mehr noch, dass der Quantenphysiker Anton Zeilinger hier forschte und lehrte. Wie viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen waren von den Nationalsozialisten vertrieben worden oder ver-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

ließen Österreich für bessere Forschungsbedingungen! Dass Wissenschaftler an berühmten Instituten auch auf zweifelhafte Ideen kommen, zeigt eine Veröffentlichung der Universität Cambridge. Professor Shaun Larcom postulierte, dass Papst Franziskus Millionen Tonnen CO2 einsparen könnte, wenn er die Verpflichtung zum fleischfreien Freitag wieder einführen würde. Larcom übersah, dass der fleischfreie Freitag nie abgeschafft wurde. Vielleicht ist die Frage umgekehrt: Wie viel mehr CO2 würde freigesetzt, wenn es den fleischfreien Freitag nicht gäbe? Zugegeben: Nicht alle Katholik/innen sind sich dessen bewusst. Zum Glück spricht sich herum, dass der fleischfreie Freitag nicht heißen muss, an jedem anderen Wochentag Fleisch zu essen. Mit Überzeugungskraft kommt man heute weiter als mit einer Verpflichtung. Und Überzeugungsarbeit leistet Papst Franziskus täglich.

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Menschenrechte Angesichts der Randale in der HalloweenNacht in Linz vergangene Woche wurde ein Austritt aus der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) ins Spiel gebracht. Die EMRK sei nicht geeignet, mit den neuen Migrationsbewegungen umzugehen, heißt es seitens der FPÖ in Oberösterreich. Nun sollte man zwar darüber nachdenken, wie die Unterscheidung zwischen Asyl und Migration besser handhabbar wird. Aber die EMRK geht weit über das Thema hinaus – und definiert vor allem Grundrechte auch für österreichische Staatsbürger. Ein Austritt wäre juristisch und politisch ein gefährlicher Fehler. Beginnen wir juristisch: Theoretisch ist ein Austritt Österreichs möglich. Allerdings ist die EMRK auch Bestandteil der österreichischen Bundesverfassung. Um sie zu ändern bräuchte man zumindest eine Zweidrittelmehrheit im Parlament –

vielleicht sogar eine Volksabstimmung, weil bei den Menschenrechten mit der Rechtsstaatlichkeit ein Grundpfeiler der Verfassung berührt wird. Seit Jahrzehnten ist die EMRK zudem Grundlage für Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofs und im Grunde unverzichtbar. Politisch ergibt die Sache auch keinen Sinn: Es fehlt die notwendige Parlamentsmehrheit dafür und der außenpolitische Schaden wäre enorm. Denn wer ist zuletzt aus der EMRK ausgetreten? Putins Russland. Wollen wir uns da einreihen?

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: CHRISTIAN WEHRSCHÜTZ, ORF-KORRESPONDENT

In Gottes Hand Wir wissen, dass wir in Gottes Hand sind, wenn wir in die Kriegsgebiete fahren. Das hat immer sehr pathetisch geklungen, aber es ist so.

ORF-Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz kam mit seinem Team in Nikopol in der Nähe von Saporischschja unter Beschuss. Das Hotel wurde von russischen Granaten getroffen. Alle Personen blieben unverletzt, es entstand nur Sachschaden. Seine Haltung schilderte der Journalist anschließend auf ORF III. Das Bild stammt von der Romy-Verleihung an Wehrschütz im April 2022. STARPIX/APA


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Zur aktuellen Situation von Menschen auf der Flucht in Oberösterreich

Nächstenliebe konkret „Menschenunwürdig und nicht notwendig“ nennt Monika Weilguni Zeltlager für Asylsuchende. Die leitende Seelsorgerin der Pfarre Linz-St. Konrad sprach mit der KirchenZeitung über die aktuelle „Managementkrise“ in der Grundversorgung von Geflüchteten. ANDREA MAYER-EDOLOEYI

„Im März hat man das Postverteilerzentrum für Menschen aus der Ukraine geöffnet. Warum stellt man es nicht für alle Geflüchteten zur Verfügung?“, fragt Monika Weilguni, „Zimmer sind besser als Zelte. Das wäre kurzfristig eine Alternative in der kalten Jahreszeit.“ Darüber hinaus verweist sie auf den Sofortmaßnahmen-Plan, den Amnesty International, Caritas, Diakonie, Volkshilfe und andere Sozialorganisationen schon im September vorgeschlagen hatten. Der Versorgungsengpass zulasten schutzsuchender Menschen in Österreich ließe sich durch eine bessere Kooperation von Bund und Ländern lösen, meinen die NGOs. Würden für Menschen mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit ihres Asylantrages schnellere Verfahren ermöglicht, würden Plätze in der Grundversorgung frei, weil diese Menschen dann arbeiten dürften und selbst für ihren Unterhalt sorgen könnten. Privaten Quartiergeber/innen sollte Anerkennung des Staates in Form von steuerlicher Absetzbarkeit für die Unterbringung von Schutzsuchenden zuteil werden und es braucht – auch angesichts der Teuerung – eine kostendeckende Finanzierung organisierter Quartiergeber/innen. Auch würde die Überführung von subsidiär Schutzbedürftigen und Vertriebenen aus der Ukraine ins Sozialhilfesystem das System der Grundversorgung entlasten. Ukrainische Geflüchtete haben einen Sonderstatus und dürfen in Österreich – im Unterschied zu anderen Asylsuchenden – arbeiten. Ukrainer-Gesetz. „Das Aufenthaltsrecht für die Ukrainer/innen endet im März. Hier ist es wichtig, schon jetzt eine Lösung zu finden“, erklärt Monika Weilguni. Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser hatte hierzu vor Kurzem ein eigenes „Ukrainer-Gesetz“ nach Vorbild des „Bosnier-Gesetzes“ Ende der 1990er-Jahre gefordert. Monika Weil-

Monika Weilguni im Gespräch mit zwei Flüchtlingen, die in einem Lager auf der griechischen Insel Lesbos gestrandet sind. „Wenn diese Menschen nicht zu uns kommen dürfen, fahre ich hin und helfe dort“, sagte sich die Seelsorgerin, die sich – ebenfalls ehrenamtlich - in der diözesanen Initaitive für Geflüchtete engagiert FAYAD MULLA

guni möchte grundsätzlich alle Geflüchteten gleich behandeln, aber auch die unterschiedlichen Fluchtursachen, Fluchtgeschichten und Traumatisierungen sehen. Dezentrale, kleinteilige Unterbringung anstatt Massenquartieren ist wichtig, um die neu angekommenen Menschen gut unterstützen zu können. „Die Verbrechen auf der Balkanroute mitten in Europa sind unvorstellbar“, berichtet Monika Weilguni aus Gesprächen mit Betroffenen. Sichere Fluchtwege und eine geordnete Evakuierung der Lager in Griechenland wären ihr ein großes Anliegen. Herausfordernde Hilfe. Lisa Steinkogler, Leiterin der Flüchtlingshilfe der Caritas OÖ, erzählt, dass derzeit viele Geflüchtete in Österreich sind. Sie weiß auch, dass viele Geflüchtete gar nicht in Österreich bleiben wollen. Viele Menschen aus Indien würden lieber nach Portugal oder Spanien weiterreisen, um dort zu arbeiten. Sie dürfen das aber nicht, da rechtliche Regeln vorsehen, dass sie ihren Asylantrag im ersten Staat stellen müssen, in dem sie die EU betreten haben. Die meisten Ukrainer/innen würden lieber heute als morgen zurückkehren in ihre Heimat, die derzeit ein Kriegsschauplatz ist – ob und wann das möglich ein wird, weiß derzeit niemand. Das macht die Planung für die Caritas und andere Einrichtungen schwierig und herausfordernd. Lisa Steinkogler betont,

dass diese Verantwortung nicht zu stark auf Privatpersonen abgeschoben werden dürfe. Auch Monika Weilguni macht eine gewisse Müdigkeit in der zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Flüchtlingshilfe aus. „Es ist anders, einen 18-jährigen jungen Mann aus Syrien zu begleiten oder eine Familie mit kleinen Kindern aus der Ukraine“, berichtet die Seelsorgerin aus eigener Erfahrung. Christliche Motivation. „Die Fluchtgeschichten in der Bibel sind nicht weit entfernt davon, was Menschen heute schildern, die nach Österreich kommen“, erklärt Monika Weilguni. Letztlich gehe es beim Thema Flucht und Asyl um die Glaubwürdigkeit der Kirche. Auch Pfarrgemeinden dürften – einmal mehr – die Not der Geflüchteten nicht ausblenden. Auf die Frage, woher sie die Energie für ihr ehrenamtliches Engagement nehme, erzählt die Seelsorgerin von einer Feier beim Denkmal für Geflüchtete am Stadtfriedhof Linz/St. Martin. 30 betroffene Menschen erinnerten sich bei einem einfachen Ritual mit Steinen, Rosen und Kerzen an jene, die auf der Flucht gestorben sind. „Solche Momente der Begegnung sind kraftgebend für mich.“

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X Wer eine Unterkunft für Geflüchtete zur Verfügung stellen kann oder ehrenamtlich helfen will, findet Informationen unter ukraine. ooe.gv.at und unter www.caritas-ooe.at.


4 Soziales MOMENTE Roter Mittwoch. Aus Solidarität mit weltweit mehr als 300 Millionen verfolgten Christinnen und Christen findet am Mittwoch, 16. November um 17 Uhr ein Schweigemarsch in Steyr statt. Mit der Aktion „Red Wednesday“ (auf deutsch: Roter Mittwoch) macht das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ auf das Schicksal der wegen ihres christlichen Glaubens in mehr als 70 Ländern verfolgten, unterdrückten und bedrohten Männern, Frauen und Kindern aufmerksam. Vielerorts werden an diesem „Roten Mittwoch“ öffentliche Gebäude, Kirchen und Monumente blutrot angestrahlt. Im Vorjahr fand der „Red Wednesday“ erstmals auch in Steyr mit einer öffentlichen Gedenkfeier vor der Marienkirche statt. Heuer erfolgt diese Aktion in Form eines Schweigemarschs, an dem sich neben der Römisch-katholischen und Evangelischen Kirche auch die Baptistengemeinde, die Freie Christengemeinde, die Mennonitische Freikirche und die Neuapostolische Kirche beteiligen.

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Krisenzeiten besonders gefordert

„Die Menschen wissen nicht, woher das Geld kommen soll“ Immer mehr Menschen suchen Unterstützung bei den 15 Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich. Im Vergleich zu 2019 – der Zeit vor der Pandemie – stieg die Zahl der Hilfesuchenden um 25 Prozent. „Wir erleben oft, dass durch die letzten Krisenjahre die Ersparnisse der Menschen aufgebraucht sind und sie keine Reserven mehr haben“, sagt Michaela Haunold, Leiterin der Sozialberatungsstellen der Caritas OÖ. Die steigenden Fixkosten bringen in Kombination mit ungeplanten Ausgaben viele zur Verzweiflung. Vor allem jene, die das erste Mal mit so einer Situation konfrontiert sind: „Die Menschen, die jetzt neu zu uns kommen, sind es nicht gewohnt, nicht zu wissen, wo das Geld für die nächste Miete, den nächsten Lebensmitteleinkauf oder die nächste Monatskarte für die Öffis herkommen soll.“ Die Einmalzahlungen der Regierung hätten kurzfristig Entlastung gebracht, was aber fehle, sei eine langfristige Perspektive. „In der Sozialberatung sehen wir uns gemeinsam mit den Menschen die finanzielle Siutation an und versuchen, Spielräume zu finden. Doch das wird zunehmend schwieriger, weil man nie weiß, was die nächsten Monate bringen“, sagt Haunold. Die Caritas OÖ rechnet damit, dass die Zahl der Hilfesuchenden mit Ende 2022 beziehungsweise Anfang 2023 noch steigen wird, wenn die Stromnachzahlungen

Irgendwann sind sämtliche Einsparungsmöglichkeiten ausgeschöpft und die Verzweiflung steigt. PHOTOBYPHOTOBOY/STOCKADOBE

eintreffen. Die Caritas OÖ bittet im November im Zuge der Elisabethsammlung wieder um Spenden. „Obwohl die Teuerungen viele treffen, sehen wir eine große Bereitschaft zur Solidarität bei den Menschen“, sagt Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer. So hätten etwa viele ihren Klimabonus an die Caritas gespendet. „Sozial-karitatives Handeln ist kein Hobby, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil und Grundanliegen des Christentums“, betont Bischof Manfred Scheuer. Die vielfältigen Tätigkeitsfelder der Caritas OÖ, anderer sozialer Einrichtungen sowie das Netzwerk der Pfarren würden dazu beitragen, die Menschen in finanzieller, materieller und sozialer Hinsicht wieder „lebensfit“ zu machen. LILA

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Diskussion beim Menschenrechtssymposium Rot beleuchtete Gebäude machen auf verfolgte Christinnen und Christen aufmerksam. PRIVAT

Unterbringung von Asylwerbern

Treffpunkt ist am 16. November um 17 Uhr vor der Evangelischen Kirche (Bahnhofstraße). Nach einer thematischen Einstimmung folgt ein Schweigemarsch über die Enns- und Steyrbrücke zu einem weiteren Impuls auf dem Vorplatz der Michaelerkirche. Anschließend geht es über den Stadtplatz, wo vor der Marienkirche eine Schlusskundgebung mit Liedern, Gebeten und Segen stattfindet.

St. Georgen/Gusen. Beim 6. Internationalen Menschenrechtssymposium der Bewusstseinsregion Mauthausen – Gusen – St. Georgen war auch die Unterbringung von Asylwerber/innen in Zelten ein Thema. Kindern sei es keineswegs zuzumuten, auch nur übergangsweise in Zelten zu wohnen, sagte Caritas-Direktor Franz Kehrer. Generell könne diese Art der Unterbringung keine Dauerlösung sein. Für den Übergang sei sie aber auch nicht die schlechteste Variante. Es sei eben die Frage, ob es in beheizten Zelten unwürdiger zugehe als in einem überfüllten

Saal. „Meine persönliche Meinung ist auch, dass die Leute die Zelte einfach nicht sehen wollen, weil man halt doch gerne wegschaut, wenn man Not sieht und selbst ein Leben im beheizten Haus und im Überfluss führen kann“, sagte Kehrer. Generell fehle es bei der Unterbringung von Flüchtlingen an der Finanzierung. Denn Geld dafür fließe erst, wenn die Menschen tatsächlich da sind. Eine Leerstandsfinanzierung für Zeiten mit weniger Menschen gebe es nicht. Deshalb sei das System bei jeder Welle wieder „fast zum Scheitern verurteilt“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Oberösterreich 5

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Gabriele Eder-Cakl war zuletzt Pastoralamtsdirektorin und hat in der neuen diözesanen Struktur die Leitung des Bereichs „Verkündigung und Kommunikation“ übernommen. FRANZ KAUFMANN

Gabriele Eder-Cakl über den weltweiten synodalen Prozess der Kirche

„Weltkirche in Bewegung“ Im laufenden synodalen Prozess der Weltkirche wurde in Rom ein neues Arbeitsdokument vorgelegt, mit dem vor der weltweiten Synode auf kontinentalen Synoden gearbeitet werden soll. Gabriele Eder-Cakl, Ansprechperson für den synodalen Prozess in der Diözese Linz, ist davon fasziniert, wie sie sagt. INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

Inwiefern ist das Arbeitsdokument für Katholik/ innen in Oberösterreich von Interesse? Gabriele Eder-Cakl: Dieses Dokument ent-

hält die Erfahrungen und Anliegen für eine Reform in der Kirche, die auch wir hier in Oberösterreich haben – und trägt sie weiter auf die kontinentale und weltweite Ebene der Kirche. Da fehlt nichts. Welche Themen sind das? Gabriele Eder-Cakl: Das Hauptthema ist Teil-

habe in der Kirche, es geht um ein ehrliches und echtes Miteinander: Frauen und Männer, Laien und Kleriker – und auch die Inklusion von LGBTIQ-Personen ist ganz deutlich angesprochen. Sehr prominent ist das Thema der Frauen in der Kirche – und es kommt nicht nur aus Europa. In dem Arbeitsdokument werden Stimmen dazu aus Südkorea, Brasilien und Südafrika zitiert. Die

Beteiligung, die hinter diesem Dokument steckt, war groß: 112 von 114 Bischofskonferenzen haben ihre Berichte nach Rom gesandt. Papst Franziskus hat dafür den Auftrag erteilt, kein Thema, das genannt wird, wegzustreichen und so unter den Tisch fallen zu lassen. Der vorliegende Text ist daher faszinierend ehrlich. Aus manchen Ländern heißt es, dass die Menschen froh sind, weil sie sich beteiligen konnten. Denn das ist nicht überall so selbstverständlich wie bei uns in der Diözese Linz. Wenn zum Beispiel das Thema „Frauen in der Kirche“ nicht nur aus europäischer Sicht angesprochen wird, müsste das ja heißen: Das Argument, das sei kein weltkirchliches, sondern nur ein europäisches Problem, ist falsch ... Gabriele Eder-Cakl: Ja. Insofern ist das Doku-

ment wirklich hilfreich. Im Zentrum geht es um Synodalität, das Hören aller Stimmen. Ich denke, jetzt kommt die Weltkirche in ­Bewegung. Aber ist es nicht ein Problem, dass es sehr viele Vorstellungen von Synodalität gibt? Manche sehen sie eher als Möglichkeit zur Diskussion, nicht als Mittel zur Entscheidungsfindung. Gabriele Eder-Cakl: Das Thema des synoda-

len Prozesses der Weltkirche ist: Wie gehen wir gut miteinander weiter? In gewisser Wei-

se steht tatsächlich ein Drittes Vatikanisches Konzil an. Aber ich denke, es könnte auch auf den Synoden etwas in Bewegung kommen. Die Unterlagen dafür benennen jedenfalls deutlich die auf dem Tisch liegenden Probleme. Aber das war doch bei der Amazoniensynode schon so: Die Synode bat den Papst um Zulassung verheirateter Männer zur Priesterweihe, danach ist aber nichts geschehen. Gabriele Eder-Cakl: Ja, das ist für mich eine

bange Frage: Was ist, wenn sich nichts bewegt? Wie motiviere ich Menschen in der Kirche, Mitarbeiter/innen? Sehr konkret arbeitet der Synodale Weg in Deutschland an den offenen Themen. Wie beurteilen Sie die Arbeit dort? Gabriele Eder-Cakl: Die deutschen Diözesen

sprechen die Themen an, die ihnen unter den Nägeln brennen – und das hochprofessionell. Viele Dokumente sind theologisch meiner Meinung nach hervorragend. Man sollte das aber nicht in dem Sinne missverstehen, dass der deutsche Weg für die ganze Weltkirche sprechen würde. Wir sind nicht Teil dieses deutschen Synodalen Weges. Sie behandeln allerdings vieles, was uns sehr beschäftigt. Das bereichert auch uns. X dioezese-linz.at/zukunftsweg

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Ein blonder Barde mit dunkler Sonnenbrille, mitten im Mariendom: Das kann nur einer sein – Heino. Der Kult-Star, der die alten Lieder retten möchte, kommt im Rahmen seiner Kirchentour nach Linz. Kirche und Glaube sind ihm auch abseits der Bühne wichtig, erzählt er im Gespräch mit der KirchenZeitung. ELISABETH LEITNER

Da steht er im Altarraum des Mariendoms: ein etwas älterer blonder Mann mit dunkler Sonnenbrille, schwarz gekleidet. Die vorbeigehenden Besucher/innen bleiben stehen. Schauen, rätseln: Ist er‘s? Handys werden gezückt. Zur Sicherheit wird ein Foto gemacht. – Eindeutig: Hier steht Heino. Der Schlagerstar und Dompfarrer Max Strasser sind gerade in ein Gespräch vertieft. Mitten im Dom. Denn Heino kommt im Rahmen seiner Kirchentournee nach Linz. Treu. „Die Himmel rühmen“ nennt Heino seine musikalische Reise durch Kirchen in Österreich und Deutschland. Hier hat er ein treues Publikum. Mehr als 50 Millionen verkaufte Tonträger sprechen eine deutliche Sprache. Heino mag zwar manchmal von der Bildfläche verschwunden gewesen sein, weg war er nie und hat sich auch immer wieder neu erfunden. Bemerkenswert

„Er hat mir immer etwa seine Annäherung an Hard Rock und Heavy Metal, mit der er 2013 das Publikum überraschte. Klassisch. Heino ist aber ganz sicher bei jenen Liedern zu Hause, die er jetzt in Österreichs Kirchen singen wird: „Unvergessliche Melodien von Mozart, Beethoven, Bach, Brahms und Schubert“ stehen auf dem Programm (Details siehe rechts). Wenn Heino am 19. November „Guten Abend, gut’ Nacht“ oder „Großer Gott“ im Linzer Mariendom intoniert, dann wird so mancher Konzertbesucherin warm ums Herz werden. Die Kirche Der Schlagerstar Heino mit Dompfarrer Max Strasser vor dem Mariendom. In der Dombar lud Heino zuvor zum Pressegespräch. KIZ/ELLE

als Konzertort ist nicht zufällig gewählt, hier fühlt sich der Bariton wohl und hofft, das Publikum nach der Pandemie aus der heimischen Komfortzone ins Konzert locken zu können. Beschützt. Kirche und Glaube sind ihm wichtig – im Alltag und auf der Bühne: „Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen: Die Mutter war evangelisch, der Vater katholisch. Egal in welcher Stadt ich bin: Ich gehe immer zuerst in die Kirche und zünde eine Kerze an. Ich glaube an den lieben Gott. Er hat mir immer ge-


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

10. November 2022

Das Programm der Kirchentour Heino hat eine Marke kreiert: dunkle Sonnenbrille, blondes Haar, satte Bariton-Stimme. Es gibt heutzutage kaum noch Sänger, die fast jede/r kennt. Heino ist einer der wenigen: Er ist seit Jahrzehnten der bekannteste deutsche Volkssänger und gehört damit zu den populärsten musikalischen Botschaftern Deutschlands. Seit über 60 Jahren steht der gebürtige Düsseldorfer nun schon im Rampenlicht. Er hat mehr als 1.200 Lieder aufgenommen und mehr als 50 Millionen Solo-Alben verkauft. Dem deutschen Liedgut fühlte er sich von Anfang an verpflichtet. Nun geht der fast 84-jährige Barde wieder auf Kirchentournee – eine Abschiedstournee hat er schon vorher gemacht. „Die Himmel rühmen – Festliche Lieder“ so lautet der Titel der neuen Tournee. Als Stargast hat sich Heino den deutschen Organisten Franz Lambert an seine Seite geholt. Für die Kirchenkonzerte hat er bekannte sakrale Lieder ausgesucht: „Ave verum corpus“ (Wolfgang Amadeus Mozart), „Ave Maria“(Franz Schubert), „Die Himmel rühmen“ (Ludwig v. Beethoven), „Guten Abend, gut’ Nacht“ (Johannes Brahms). Einige der klassischen Stücke sind mit neuen Texten versehen. Eine Tschaikowsky-Melodie erklingt in neuem Gewand als berührendes Liebeslied „Mein Lied für dich“. „Es ist nie zu spät für ein neues Leben“ geht zurück auf eine der schönsten Kompositionen von Mozart. Eine Band wird den blonden Barden begleiten. Am 19. November um 20 Uhr kommt Heino in den Linzer Mariendom. Durch den Abend führt Schauspielerin Nicole Mieth.

KIZ/ELLE

geholfen“ holfen. – Weil er mich auch die letzten 84 Jahre betreut hat, glaub ich schon, dass er auf mich aufgepasst hat“, ist Heino dankbar. Für seine Frau Hannelore zündet er in Linz eine Extrakerze an: „Weil ich möchte, dass der liebe Gott die Hannelore und mich beschützt.“ Hannelore, seine Ehefrau, kommt aus Linz und ist ihrer Heimat noch sehr verbunden. Sie hat vor dem ersten Konzert auch bei Dompfarrer Max Strasser angefragt, ob er im Mariendom auftreten darf. „Was singt denn der Herr Heino?“, wollte Strasser wissen. Die Auswahl hat offensichtlich gepasst. Jetzt kommt Heino zum dritten Mal. Bewahren. Alt und Jung verbinden, die „klassischen“ Lieder retten und vor dem Vergessen bewahren, das will er mit seiner Kirchentournee erreichen. „Wenn ich die Lieder nicht singe, wer singt sie dann noch?“,

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macht sich Heino Sorgen – auch um die Zukunft der Kirche: „Es liegt an der Pastoral, die Kirchen müssen wieder was für die Gemeinden tun“, meint Heino und glaubt, „dass die Botschaft manchmal zu schwer ist.“ Besonders für die jungen Leute brauche es mehr Aufmerksamkeit. Er wünscht sich jedenfalls, dass der Glaube an Gott an die junge Generation weitergegeben wird – das hänge mit Erziehung zusammen. Glauben komme aber auch vom Zuhören: „Man muss auch offen sein für etwas.“ Glaube sei etwas, das man erlernen und einüben müsse. „Das ist wie beim Stimmtraining: Man muss üben. Jeden Tag.“ Das macht der Bariton aus Düsseldorf mit fast 84 Jahren übrigens bis heute. Fleiß, Disziplin und gesunder Lebensstil sind sein Erfolgsrezept. Und so steht einer Kirchenkonzert-Tournee mit 16 Konzerten innerhalb eines Monat nichts im Wege.

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Dompfarrer Max Strasser führt Heino in die Architektur und Gestaltung des Mariendoms ein. KIZ/ELLE

X Erratum: Das Konzert beginnt um 20 Uhr (nicht wie irrtümich bekanntgegeben um 18 Uhr), der Vorverkauf startet bereits um 18 Uhr. X Karten: www.oeticket.com


8 Oberösterreich

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Tag der Katholischen Privatschulen

Achtsamer Umgang miteinander Vöcklabruck. Die Schule als ein Ort der Begegnung, an dem sich Persönlichkeiten entfalten können und wo Glaube in Gemeinschaft gelebt wird: Diese Atmosphäre wurde Mitte Oktober am ORG der Franziskanerinnen in Vöcklabruck beim Tag der Katholischen Schulen spürbar. Bei seinem Impulsreferat unterstrich Bildungsdirektor Alfred Klampfer die vielfältigen Facetten des Bildungsbegriffs und die Bedeutung der Katholischen Schulen: Sie seien Lebensräume, bei denen neben der Bildungsvermittlung auch dem achtsamen Umgang miteinander und der Bewahrung der Werte ein besonderer Platz eingeräumt werde.

Gedenkmarsch

Sie ließen auf der Flucht ihr Leben Hartkirchen. Anfang November hat das Katholische Bildungswerk einen Gedenkmarsch von Linz-Urfahr zum Stadtfriedhof St. Martin in Traun veranstaltet. Eine Gruppe machte sich auf den 16 Kilometer langen Weg zum „Gedenkort.Flucht“, der an die Menschen erinnert, die auf der Flucht ihr Leben lassen mussten. Am Friedhof fand eine multireligiöse Gedenkfeier unter anderem mit Bischof Manfred Scheuer statt, nach der abschließend eine Kerze entzündet und ein gemeinsames Gebet gesprochen wurde.

ALOIS HUEMER

Ein hoher Feiertag für die Pferdefreunde

Weißkirchen/Attergau. Es ist ein in Oberösterreich weitverbreiteter Brauch, Leonhardiritte abzuhalten. Der Leonhardiritt in Weißkirchen im Attergau, der am 6. November stattfand, zählt zu den ältesten und spektakulärsten dieser Traditionsveranstaltungen. Reiter/innen können dabei in mittelalterlichen Spielen wie etwa dem Fasselschlagen ihre Geschicklichkeit beweisen.

Infoabend zum Projekt Friedensarbeit

Kerzen wurden beim „Gedenkort. Flucht“ angezündet. KBWTREFFPUNKT BILDUNG

Zell/Pram. Im Zuge der Bischofsvisitation in Andorf (siehe S. 10 bis 17) wird Pater Moses Otii am Mittwoch, 16. November um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum Zell an der Pram einen Vortrag halten. Er spricht über seine Zeit in der Pfarrei Notre Dame de Fatima in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik und das FriedensarbeitProjekt, das der Eine Welt Kreis Zell an der Pram unterstützt.

Pater Moses Otii MISSIO


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

10. November 2022

Oberösterreichs neuer Landesjägerpfarrer Franz Salcher

Jeder Pirschgang ist ein Erlebnis Oberösterreich hat wieder einen Landesjägerpfarrer: Franz Salcher, den langjährigen Pfarrer und nunmehrigen Seelsorger von Linz Guter Hirte und St. Franziskus. Er hat sein Amt mit September 2022 angetreten. Landesjägerpfarrer Franz Salcher aus Linz: In der Achtung vor der Schöpfung zeigt sich für ihn der wichtigste Berührungspunkt von Jagd und Kirche. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Schöpfung, mit der Pflanzen- und Tierwelt ist für Salcher als Jäger eine Selbstverständlichkeit: „In der Schöpfung leben, heißt Mitverantwortung übernehmen und nicht die Sache einfach laufen lassen. Wir leben in einem von Menschen seit Jahrhunderten mitgeprägten Kulturraum und das bringt den Auftrag für einen achtsamen und sorgfältigen Umgang mit sich.“ KIZ/PS

JOSEF WALLNER

„Im Moment stehe ich vor der Jagdhütte und schaue ins Revier“, sagt Franz Salcher. Von Kleinreifling aus erklärt er über Telefon, was ihm die Jagd und sein neues Amt als Landesjägerpfarrer bedeuten: „Jeder Pirschgang ist ein Erlebnis für mich. Mitten in der Natur zu sein, die Vögel zu hören, das Farbenspiel der Blätter zu beobachten, all das bringt mich dem Schöpfer nahe und gibt mir Kraft für den Alltag.“ Vom Vater gelernt. Die Jagd begleitet den heute 66-jährigen Franz Salcher von Kindheit an. Der Vater, Landwirt in Kleinreifling, war Jäger. „Ich habe von klein auf fasziniert zugehört, wenn der Vater mit den Nachbarn in der Küche gesessen ist und wenn sie über die Jagd geredet haben. Ihre Geschichten waren für mich so spannend.“ Vom Vater, der sein Revier um den eigenen Bauernhof hatte, hat Sohn Franz viel gelernt. Dann spielte das Thema Jagd aber für Jahre kaum eine Rolle, denn der jugendliche Franz kam ins Aufbaugymnasium nach Horn. Doch im ersten Jahr des Theologiestudiums in Linz ist die Faszination für das Waidwerk wieder durchgebrochen. Sie war stärker als alle Verpflichtungen im Priesterseminar, die er für den Vorbereitungskurs zur Jagdprüfung sausen lassen musste. Erst nach der erfolgreich abgelegten Prüfung – er weiß das Datum noch genau – am 2. Juni 1977 hat er den Regens informiert. Verantwortungsbewusst eingreifen. Mit dem neuen Amt als Landesjägerpfarrer ist es aber anders. Bischof Manfred Scheuer hat selbstverständlich zugestimmt, als der Landesjagdverband nach einem Seelsorger in Nachfolge des verstorbenen Landesjägerpfarrers Hermann Scheinecker gesucht hat und bei Franz Salcher fündig geworden ist. Nun haben die rund 20.000 oberösterreichischen Jäger/innen wieder einen Landesseelsorger. Da Salcher seit September 2022 als Pfarrer von Linz Guter Hirte und St. Fran-

ziskus emeritiert und als Pfarrprovisor jetzt schwerpunktmäßig im Bereich der Liturgie tätig ist, ist er zeitlich ein wenig freigespielt: „In das Amt als Jägerpfarrer muss ich mich erst noch einarbeiten, doch die Themen wie Schöpfung, Achtung vor der Natur und der verantwortungsvolle Umgang mit dem Kulturraum, der auch die Entnahme von Tieren beinhaltet, bewegen mich sehr.“ Das Erlegen gehört für ihn zur selbstverständlichen Aufgabe des Jägers, damit Pflanzenwelt und Wald sowie Tierwelt im Gleichgewicht bleiben können. „Der Mensch hat seit Jahrhunderten die Natur mitgeprägt, er hat die Aufgabe, einzugreifen“, betont Pfarrer Salcher. Jagd als Begleiter. Die Jagd zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben von Franz Salcher, berufsbedingt spielte sie einmal

eine kleinere, dann wieder eine größere Rolle. Eine große Freude bedeutete für ihn 1986 die Übernahme der Pfarre Gaflenz. Mit dieser ist eine Eigenjagd verbunden: „Da bin ich richtig in die Jagd hineingewachsen.“ Als er 1994 nach Linz in die Pfarre Guter Hirte übersiedelte, war es mit dem eigenen Revier wieder vorbei. Als „Ausgeher“ hat er den Kontakt zum Jagen nie verloren, aber richtig intensiv wurde es wieder vor fünf Jahren. Da konnte er in seinem Heimatort Kleinreifling ein Jagdrevier pachten. Das Revier gibt ihm Kraft, betont er: „Da ist man von den Alltagsthemen weg.“ Und er weist auch auf Papst Franziskus hin, der vom „gemeinsamen Haus“ spricht, unter dessen Dach sich Mensch und Natur befinden. „Ich lebe gerne in diesem gemeinsamen Haus“, sagt der neue Landesjägerpfarrer Franz Salcher.

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10 Dekanat Andorf

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

„Uns Priestern wird auch in Zukunft nicht fad“ Dechant Erwin Kalteis ist der Gastgeber der diözesanen Visitation. Ein Gespräch über Reformen in der Diözese Linz, theologische Spitzfindigkeiten und das Schöne am Priesterberuf. PAUL STÜTZ

Wann haben Sie gewusst, dass Sie Priester werden möchten? Erwin Kalteis: In der Hauptschulzeit, unge-

heimfährst, zahlt sich das an den Wochenenden nicht aus.

fähr mit 14 Jahren, ist das für mich das erste Mal konkreter geworden. Meine Erfahrungen aus der Kindheit, die Schulzeit mit zwei beeindruckenden Kaplänen aus meiner Nachbarpfarre, das hat nachgewirkt und mein Interesse am Priesterberuf geweckt. Ich habe die Kirche wie eine große Familie erlebt. Der Weg zum Priester war zuerst gar nicht so leicht, weil ich quasi in der Bildungssackgasse festgesteckt bin, im B-Zug der Hauptschule. Ich bin froh, dass ich das Aufbaugymnasium in Horn besuchen konnte, das hat mir sehr geholfen. Nach der Matura war nach einigem Hin und Her klar, dass ich Priester werden möchte. Ich habe mich daher für Theologie und gegen das Maschinenbaustudium entschieden.

Allgemein gesprochen: Was mögen Sie an Ihrem Beruf? Kalteis: Der Beruf ist vielfältig, er hat mit

Menschen zu tun. Ich mag die Gemeinschaft mit den Leuten. Man kann immer wieder Impulse geben, wenn die Menschen nach dem Sinn des Lebens suchen. Sie waren von 2002 bis 2008 J­ ugendseelsorger. Was haben Sie sich mitgenommen aus dieser Zeit? Kalteis: Gerade im Bereich der Jugend ist

der persönliche Bezug ausschlaggebend. Die

Gibt es noch Jugendgruppen in den Pfarren des Dekanats Andorf? Kalteis: Teilweise schon, aber nicht über-

all. Was aber durchwegs vorhanden ist, sind Jungschargruppen und Jungschargruppenleiter, die sich regelmäßig treffen. Gerade die Ministrantengruppen sind oft recht groß und sorgen für Lebendigkeit in den Pfarren. In einem Jahr werden die Pfarren des Dekanats Andorf zu Pfarrteilgemeinden innerhalb der neuen Pfarre. Wo stehen Sie momentan bei den Vorbereitungsarbeiten? Kalteis: In den Pfarren ist der Grundstock

an Informationen da. Da sind wir nicht schlecht aufgestellt. Ein Thema ist noch, Seelsorgeteams in jeder Pfarre zu finden. Wir hatten am 8. Oktober eine Startveranstaltung, wo alle Informationen vermittelt wurden. Die Kommunikation zu den einzelnen Pfarrgemeinderät/innen ist uns sehr wichtig.

War damals in Ihrer Jugendzeit eine Aufbruchstimmung in der Kirche zu spüren? Kalteis: Das ist vielleicht etwas zu viel gesagt.

Es war aber jedenfalls eine Lebendigkeit zu spüren und in der Kirche wirkten Personen, die menschlich sehr ansprechend waren. Mit 15 Jahren ins Aufbaugymnasium zu gehen, bedeutete für Sie auch, recht bald selbstständig zu werden? Kalteis: Ja, und ich war dann nur alle heili-

gen Zeiten zu Hause in den Ferien. Damals war bis Samstagmittag Schule und wenn du von Horn fünfeinhalb Stunden öffentlich

­ edien können unterstützend wirken, aber M den direkten Kontakt nicht ersetzen. Außerdem ist wichtig, dass sich die Jugendlichen willkommen fühlen.

Werden Sie der neue Pfarrer sein, der Chef über alle Pfarrteilgemeinden? Kalteis: Das weiß ich noch nicht. Die FunkErwin Kalteis ist Pfarrer von Andorf, Dechant des Dekanats Andorf und Pfarrprovisor in Eggerding. PRIVAT

tionen werden Ende des Kalenderjahres ausgeschrieben, da kann ich mir überlegen, ob ich mich bewerbe. Es ist aber nicht unwahr-


Dekanat Andorf 11

Am Priesterberuf schätzt Erwin Kalteis nicht zuletzt die Gemeinschaft mit den Leuten. ADOBE/REDPIXEL

scheinlich, dass ich mich für die Stelle des Pfarrers bewerbe. Braucht es zusätzlich zur Strukturreform noch die Öffnung des Zugangs zu den Weiheämtern? Kalteis: Eine Öffnung der Zulassungsbe-

dingungen zum Priesteramt für verheiratete Männer oder auch für Frauen würde der katholischen Kirche guttun. Wir schauen in der Diözese, dass unter den gegebenen Rahmenbedingungen ein guter Weg möglich ist. Wir können nicht warten, bis die großen Sachen gelöst sind, sondern müssen unter den jetzigen Gegebenheiten handeln. Ich begrüße die diözesane Reform. Man könnte auch sagen: Wenn man das Pfarrsystem ohne Reform einfach so belassen hätte, hätten bald viele Priester mindestens sechs bis sieben Pfarren gleichzeitig zu betreuen gehabt. Kalteis: Ja, sicher. Durch diesen Strukturpro-

zess sind wir Pfarrer entlastet. Auch indem wir von Verwaltungsaufgaben weitgehend befreit werden. Sinnvoll ist auch, dass die Ehrenamtlichen vor Ort konkreter als bisher Aufgaben für ihre Pfarren übernehmen können. Da ist künftig mehr eigenverantwortliches Arbeiten möglich. Für Gespräche, für die konkrete Seelsorge bleibt Ihnen also im neuen System mehr Zeit?

Ja, das glaub ich auf jeden Fall, da habe ich schon die Hoffnung und die Erwartung. Trotzdem wird die Zahl der aktiven Priester

laufend kleiner, die Anforderungen werden nicht weniger. Uns Priester wird auch in Zukunft nicht fad. Wird es in Zukunft mehr Wortgottesdienste geben und weniger Eucharistiefeiern? Kalteis: Ja, aber das liegt nicht an der Struk-

turreform, sondern am Priestermangel. Es gibt jetzt Pfarren, die nur Eucharistiefeiern haben und solche, wo die Eucharistie eine Seltenheit geworden ist. Das wird sich ausgleichen. Ich glaube zwar, dass bei vielen der Wunsch nach Eucharistie sehr groß ist. Aber noch wichtiger ist den Leuten, dass Qualität geboten wird, also ist ein ansprechender Wortgottesdienst für sie auch okay. Wenn nun die Diözesanleitung, die Dekanatsleitung und die Menschen in den Pfarren bei der Visitation zusammentreffen, worum soll es gehen? Kalteis: Wichtig ist, dass die Diözesanlei-

tung die Anliegen der Leute vor Ort wirklich sieht und hört. Was ihre Themen sind. Der Großteil der Pfarrbevölkerung ist schon zwei Schritte weiter als die theologischen Diskussionen und Spitzfindigkeiten. Ich gebe ein Beispiel: Für die überwiegende Mehrheit der Gläubigen ist es keine Frage, dass die Kommunionspendung bei der Wortgottesfeier dazugehört. Die theologischen Gründe, die gegen diese Praxis sprechen, kann ich zwar nachvollziehen. Praktisch ist es für die Leute aber wenig sinnvoll, wenn bei der Wortgottesfeier auf die Kommunion verzichtet wird.

Bischofsvisitation in Andorf Bischof Manfred Scheuer besucht von 13. bis 20. November 2022 das Dekanat Andorf. Begleitet wird Bischof Scheuer von zwei Visitatoren und einer Visitatorin. Bei den Begegnungen wird die Vielfalt des pfarrlichen Lebens und der kirchlichen Angebote im Mittelpunkt stehen. In der KirchenZeitung finden Sie auf den Seiten 10 bis 17 einen Einblick in das Dekanat Andorf.

Bischof Manfred Scheuer.


12 Dekanat Andorf

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Die zwölf Pfarren des Dekanats Andorf Das Dekanat Andorf umfasst zwölf Pfarren, die vielfältige Aspekte des kirchlichen Lebens zeigen. Wir stellen die Pfarren in kurzen Porträts vor. Sie werden auch nach der Pfarrreform als Pfarrteilgemeinden ihre Selbstständigkeit bewahren.

Rainbach im Innkreis

Pfarrkirche von Rainbach. Pfarrer: Thaddäus Kret CHRISTIAN ZALLINGER

In Rainbach wirkt Pfarrer Thaddäus Kret schon seit 25 Jahren, wobei er sich aus großer innerer Überzeugung für ein vielfältiges Glaubensleben einsetzt. Rund um ein Kernteam ist der Pfarrgemeinderat vernetzt und bemüht sich u.a. um die liturgischen Themen und die vielen organisatorischen Handgriffe in der Pfarre. Diese zeichnet sich durch viele aktive Gruppierungen aus: sei es die Jungschargruppe, die Ministrant/innen, das Katholische Bildungswerk oder die Frauenbewegung. Speziell an Rainbach ist außerdem, dass es hier sehr viele musikalisch talentierte Familien in der Pfarre gibt, die sich bei Kirchenchor, Musikkapelle, Bands oder anderen Formationen einbringen. Weit über die Grenzen des Ortes sind die Rainbacher Evangelienspiele bekannt, die Geschichten aus der Bibel vor einem großen Publikum historisch genau auf die Bühne bringen. In unzähligen Arbeitsstunden wurden drei Mammutprojekte in den letzten Jahren umgesetzt: die Orgelrenovierung, die Pfarrheimsanierung sowie die Friedhofserweiterung mitsamt dem Neubau der Aussegnungshalle. Für die Zukunft wünscht sich die Pfarre, offen und einladend zu bleiben und sowohl neu Zugezogene als auch Alteingesessene gemeinsam ins Pfarrleben einzubinden.

Taufkirchen/Pram

Die Pfarrkirche von Taufkirchen. Pfarradministrator: Moses Valentine Chukwujekwu PFARRE

Die römisch-katholische Pfarrkirche Mariä Verkündigung thront auf einer natürlichen Erhebung am Rande des Pramtals und ist weithin sichtbar. Ein Schmuckstück in der Pfarre ist die Filialkirche in Wagholming. Das Altarbild des Hochaltars zeigt den Patron der Kirche, den heiligen Laurentius. Hier finden viele Hochzeiten, Taufen und Andachten statt. Meilensteine in der jüngeren Geschichte der Pfarre waren die Errichtung des neuen Pfarrheims, das in der Bevölkerung sehr beliebt ist und auch die Pfarrbücherei beherbergt. Da das Gebäude in den Hang gebaut ist, sind die beiden Etagen ohne Stufen zugänglich. Ein beeindruckendes Zeugnis des Zusammenhalts in der Pfarre war die große Kirchensanierung im Jahr 2017. Bei der umfassenden Innenrenovierung haben 350 freiwillige Helfer/innen mehr als 8000 Stunden geleistet. Der neue Volksaltar besteht seither so wie Ambo und Priestersitz aus massivem Eichenholz.

Diersbach „An erster Stelle möchte Pfarrer Thaddäus Kret danken, der viermal pro Woche einen Gottesdienst anbietet“, sagt Pfarrgemeinderatsobmann Anton Ertl. Über das Pfarrleben ist die Bevölkerung immer gut informiert durch die Homepage der Pfarre, die Pfarrnachrichten und den Pfarrbrief. Die Pfarre ist durch die aktive Mitarbeit vieler Gruppen lebendig: dazu zählt die Katholische Frauenbewegung, die den Familiengottesdienst gestaltet oder die Katholische Männerbewegung mit dem Einkehrtag und der Bergmesse. Eine wichtige Rolle spielt auch die Goldhaubengruppe u.a. mit der Kräuterweihe und dem Mittagstisch am 15. August. Die Landjugend ist insbesondere durch das Binden der Erntekrone und der musikalischen Gestaltung des Christkönigssonntags in der Pfarre präsent. Eine spezielle Feier ist in Diersbach jedes Jahr die Imkermesse am 7. Dezember zu Ehren des Hl.Ambrosius. Im Pfarrsaal feiern die Kinder fünf bis sechs Mal im Jahr Kinderwortgottesdienst, so wie eine Kreuzwegandacht in der Kirche. Für die Erhaltung der kirchlichen Gebäude und Einrichtungen wurde in der Pfarre durch umfassende Sanierungsmaßnahmen in den letzten Jahren auch gut gesorgt.


KirchenZeitung Diözese Linz

10. November 2022

Die Pfarren 13

Kopfing In Kopfing, das heute 1750 Katholik/innen zählt, gibt es noch die tägliche Messe und die Beichtgelegenheit, die gut genützt werden. Es gibt eine Reihe von Gebetsgruppen, die sich regelmäßig treffen. In Kopfing vorhandene Reliquien unter anderem des Apostels Andreas und der hl. Schwester Faustyna sind Grund für ihre besondere Verehrung. Deswegen kommen viele Gläubige auch von weit her. Nach mehr als 30 Jahren Pause wurden die Mysterienspiele in Kopfing 2017 wieder ins Leben gerufen. Sie zählen bis zu 50 Mitwirkende. Bei den letzten Aufführungen kam eine beachtliche Besucherzahl von 2.400 zustande. Die Stücke wollen christliches Leben und Heilige nahebringen, wie aktuell den seligen Carlo Acutis. Hirtenspiele im Advent, Kleinkindergottesdienste sowie besondere Messgestaltungen zu kirchlichen Festen gibt es das ganze Jahr. Besonders gut gelungen sind die Pfarrhofsanierung und die Erneuerung des kleinen Pfarrsaals. Während einige zuversichtlich sind, bedauern manche regelmäßige Kirchenbesucher viele beabsichtigte Neuregelungen durch die Reform der Pfarren, sehen darin eine große Vernachlässigung und Missachtung der Bedeutung der Sakramente.

Die Pfarrkirche Kopfing. Pfarradministrator: Lambert Wiesbauer. WIKIPEDIA/PETER LAUPPERT

Sigharting Unter dem Habsburger Josef II. wurde Sigharting 1785 als eigenständige Pfarre ins Leben gerufen. Die dem heiligen Pankratius geweihte Kirche ist jedoch viel älter. Sie entstand im 15. Jahrhundert als Schlosskapelle. 2012 erfolgte die letzte gründliche Kirchenrenovierung: Altar und Ambo verstärken seither durch ihre metallische Optik und ihre klaren Formen den offenen und schlichten Charakter des Gotteshauses. Die Pfarrgemeinschaft ist klein, aber fein, man kennt einander und pflegt ein gutes Miteinander auch mit den örtlichen Vereinen. Alt und Jung mischen im Pfarrleben aktiv mit. Froh ist die Pfarre, dass Jugendliche sich als Nachwuchsorganisten engagieren. Besonders für Sigharting ist in der Adventszeit der „Gang in den Advent“ in der Kirche, der in der oft hektischen Aventzeit zur Ruhe kommen lässt. Die Errichtung der Gedenkstätte für pflegelose Gräber ist für die Pfarre ein wichtiger Punkt. Für die Zukunft erhofft Sigharting mehr Unterstützung von der Diözese und dass sich das Gotteshaus wieder mit mehr Menschen füllt.

Pfarrkirche Sigharting. Pfarradministrator: Moses Valentine Chukwujekwu WIKIPEDIA/BWAG

Enzenkirchen

Pfarrkirche Diersbach. Pfarprovisor: Thaddäus Kret WIKIPEDIA/PETER LAUPPERT

Enzenkirchen hat rund 1800 Einwohner/innen und 1550 Katholik/ innen. Die Pfarrkirche wurde im 15. Jahrhundert im spätgotischen Stil erbaut. Die Bewohner/innen von Enzenkirchen mögen an ihrem Gotteshaus, dass der Kirchenraum modern und hell ist und die Taufkapelle eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre ausstrahlt. In Enzenkirchen gibt es aktive Jungschargruppen, die die Pfarre beleben. Die Sternsingeraktion kann ebenso jedes Jahr unter der zahlreichen Beteiligung der Kinder und Jugendlichen des Ortes erfolgreich organisiert werden. Dankbar ist die Pfarre außerdem für die rege Beteiligung der Enzenkirchner Vereine bei den Kirchenfesten. Zu den in letzter Zeit besonders gelungenen Akzenten zählt ein Familiengottesdient zu Beginn der Ferienzeit, der sehr gut besucht war. Bei der letzten Pfarrgemeinderatswahl haben die Enzenkirchner/innen besonders auch junge Frauen in das Gremium gewählt. Als eine der ersten Herausforderungen erwartet den Pfarrgemeinderat und die Pfarrleitung das Finden eines Seelsorgeteams in den nächsten Monaten.

Die Pfarrkirche von Enzenkirchen. Pfarradministrator Anthony Alamezie PFARRE


14 Dekanat Andorf

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Zell an der Pram Die Pfarre Zell an der Pram wird seit circa zwei Jahren von einem Seelsorgeteam geleitet. Das Pfarrgebiet wird in acht Sprengel aufgeteilt, was eine hohe Beteiligung am Pfarrleben bewirkt. Außerdem werden die Pfarrbriefe von circa 60 Botinnen und Boten ausgetragen. Diese sind gleichzeitig auch ein Sprachrohr in beide Richtungen. In der Pfarre Zell gibt es viele ehrenamtlich Tätige und eine Vielfalt in der Gottesdienstgestaltung. Ein Beispiel sind die Kindergottesdienste, die von Müttern gestaltet werden. Der Fachausschuss „Pastorale Innovationen“ Pfarrkirche Zell an der Pram. Pfarrprohat in der vergangenen Periode viele neue visor: Walter Miggisch. WIKIPEDIA/KAMSN Ideen aufgegriffen: Dazu zählt unter anderem die Ansprechbar, ein umgebauter Wohnwagen, durch den sich für Pfarrmitarbeiter/innen bei Festen Kontaktchancen eröffnen. Sehenswert ist auch das neue Pfarrzentrum, das gemeinsam mit dem Musikverein errichtet wurde und auch von vielen Gruppen gerne genützt wird. Das Team der Pfarre Zell ist besonders offen, es wird eine Haltung der besonderen Achtsamkeit und des Respekts gelebt. Besonders gut gelungen ist die Wahl zum Pfarrgemeinderat. Auch die Ersatzmitglieder werden fix in die Besprechungen eingebunden. Damit teilen sich viele kleine Dienste gut auf alle auf.

Andorf Andorf (ca. 5000 Einwohner/innen) ist eine ländlich geprägte Marktgemeinde mit 56 Ortschaften. Die Pfarre Andorf wird vom Pfarrgemeinderat (PGR) durch die Nennung der wichtigsten „Lieblingsorte“ beschrieben. Dazu zählt der Rundweg „geh.Zeiten“ der Pfarre Andorf: Er ist inspiriert von einigen Gedanken, Geschichten und Symbolen zu einer Bibelstelle und führt bei der Jägerkapelle und der Kaiserlinde vorbei. Beliebt ist die Kirche vor allem auch bei Kerzenschein: In besonderem Licht erstrahlt die Pfarrkirche, wenn sie einzig von Kerzenlicht erleuchtet wird, etwa bei der „Nacht der 1000 Lichter“ oder bei der „Langen Nacht der Kirchen“. Ein Lieblingsort ist auch das Punkt 1, das Pfarr- und Kulturzentrum. Es hat Stil, funktioniert für größere und kleinere Veranstaltungen gleichermaßen gut und die Glasfassade zum Pfarrhofgarten holt die Natur herein – oder man spaziert einfach hinaus, wenn es das Wetter erlaubt. Nicht zuletzt ist das Punkt 1 mit der „Kinderkirche“, die hier gefeiert wird, ein guter Begegnungsraum mit den Jungfamilien, die sich in Andorf niederlassen und die so mit der Pfarre in Berührung kommen. Zu guter Letzt zählt auch das Pfarrbüro zu den Lieblingsorten. Wer es betritt, spürt, dass man willPfarrkirche Andorf. Pfarrer: kommen ist. Erwin Kalteis WIKIPEDIA/BWAG

Raab Raab ist eine Marktgemeinde, die derzeit 2271 Einwohner/innen und 1844 Katholik/innen hat. Das Naturjuwel von Raab, die Kellergröppe, bekannt aus dem Fernsehen (ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“) ist ein Hohlweg mit 26 Sandkellern, dessen Existenz sich bis zum Jahr 1620 zurückverfolgen lässt. Die Pfarrkirche ist dem Erzengel Michael geweiht, das Innere der Kirche ursprünglich gotisch, wobei nach dem Umbau 1753 bis 1755 sehr schöne Stuckverzierungen (Rokoko) dazugekommen sind. Die Wallfahrtskirche Maria Bründl entstand 1645 aufgrund einer heilsamen Quelle. Von der Kirche führt die Rosenkranzstiege hinunter zur Gnadenkapelle, an deren Außenwand sich die Quelle befindet. Noch heute holen sich viele Menschen hier das Quellwasser. Das Raaber Pfarrleben ist sehr vielfältig mit Veranstaltungen, Pfarrfesten und Kirchenfesten. Das Seelsorgeteam absolvierte in diesem Jahr die Ausbildung und arbeitet sehr engagiert in der Pfarrgemeinde (siehe auch Seite 14). Für die Zukunft erwarten die Pfarrangehörigen, dass die PfarPfarrkirche Raab. Pfarrmoderator: re weiterhin selbstständig erhal- Walter Miggisch, Pfarrassistentin: ten bleibt. Katharina Samhaber PFARRE


KirchenZeitung Diözese Linz

Die Pfarren 15

10. November 2022

St. Willibald „In unserer beschaulichen Pfarre, wo jeder jeden kennt, findet man immer Platz. Alle werden herzlich aufgenommen“, erklärt Anita Wurmsdobler, Pfarrgemeinderats-Obfrau und Wortgottesdienstleiterin. Die Sonntagsgottesdienste sind gut besucht, da sie viel Abwechslung hinsichtlich der musikalischen Umrahmung und auch der Leitung bieten. Die Leiter der Gottesdienste wechseln sich an den Sonntagen ab, sodass es immer wieder verschiedene Themen und Aspekte gibt. Das neue Pfarrzentrum wurde sehr nachhaltig mit viel Holz gebaut. Die heimelige Atmosphäre des 2015 eröffneten Gebäudes lädt zum Verweilen und Feiern ein. Besonders beliebt ist auch die im Pfarrzentrum integrierte Bibliothek, die dreimal pro Woche geöffnet hat. „Wir freuen uns, dass wir einen so vielseitigen Pfarrer haben, der auch während der Pandemie viele Ideen hatte, um den Zugang und die Verbundenheit zu den Menschen nicht zu verlieren“, sagt Anita Wurmsdobler. (Mehr zu Pfarrer Walter Miggisch auf Seite 6.)

Eggerding Es ist vor allem einer Person zu verdanken, dass Eggerding eine so moderne und aufgeschlossene Pfarre ist: dem langjährigen, ehrenamtlichen Pfarrassistenten Johann Wimmer, der eine zentrale Rolle einnahm und als Wortgottesdienstleiter und Diakon weiterhin sehr präsent ist Er bemüht sich bis heute stets um die Kinder- und Jugendarbeit, aber auch um die seelsorgerischen Tätigkeiten wie Taufen, Eheschließungen und Begräbnisse. „Wir sind es gewöhnt, Verantwortung in der Pfarrkirche Eggerding. PfarrproPfarre zu tragen“, sagt Josef Einvisor: Erwin Kalteis WIKIPEDIA/BWAG böck, Pfarrgemeinderatsobmann. Bereits vor zehn Jahren wurde ein Seelsorgeteam für Eggerding installiert. Die Kirche und das Pfarrzentrum sind in einem sehenswerten Zustand. Seit September 2018 gibt es zur Freude aller Eggerdinger den neuen Chor eCanto, der aus Spitzensängerinnen und -sängern aus der Pfarre Eggerding besteht und von Johannes Weilhartner geleitet wird. Eggerding verfügt über eine sehr aktive Frauen- und Männerbewegung sowie ein gut funktionierendes Bildungswerk. Auch die Kinderkirche zählt zu den sehr erfolgreichen Projekten. „Für die bevorstehende Kirchenreform sind wir gut gewappnet, da wieder zwei neue SST-Mitglieder für die Pfarrarbeit zur Verfügung stehen“, sagt Josef Einböck.

Das Pfarrzentrum von St. Willibald. Pfarrer: Walter Miggisch PFARRE

Altschwendt Altschwendt umfasst zehn kleine Ortschaften und hat aktuell 718 Einwohner/innen. Der außerordentliche Zusammenhalt zeichnet die Gemeinschaft der Pfarre aus. Die kleine Pfarrgemeinde ist sehr stolz auf ihre große Ministrant/innenschar. Beachtlich ist auch, dass es zwei Chöre in der Pfarre gibt. Berühmt sind die beiden Weihnachtsfenster in der Pfarrkirche Altschwendt, die 1914 in der Oberösterreichischen Glasmalerei in Linz entstanden sind und die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Könige zeigen. Das fröhliche Treiben bringt sowohl beim Pfarrgschnas als auch beim Pfarrfest viele Menschen zusammen. Die Herausforderungen der Coronazeit hat die Pfarre Altschwendt gut gemeistert: zum Beispiel mit Messen im Freien und Videos, die zu religiösen Fes- Kirche Altschwendt. Pfarrer: ten oder Anlässen gedreht und Walter Miggisch PFARRE verschickt wurden. Außerdem gab es kleine Aufmerksamkeiten an jeder Haustür durch die Pfarre. Als Chance und Herausforderung zugleich sieht die Pfarre Altschwendt die Jugendarbeit und die Erreichbarkeit der Zugezogenen.


16 Dekanat Andorf

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

„Zusammenleben geht nur im Gespräch“ „Die Botschaft Jesu und die Begegnung mit dem Fremden“ war Inhalt des Projekts „Brücken bauen“, welches gemeinsam von den Dekanaten Andorf und Schärding durchgeführt wurde. Projektleiter Martin Brait erzählt von Herausforderungen und Erfolgen. ANDREA MAYER-EDOLOEYI

„Funktionierendes Zusammenleben geht nur, wenn man im Gespräch bleibt“, erklärt Martin Brait seine Motivation, sich für Menschen anderer Religionen und für ­Geflüchtete zu engagieren. Er leitete das Projekt „Brücken bauen“ die letzten sechs Jahre; seit Kurzem ist der Theologe Pastoralvorstand für die Pionierpfarre Schärding. Sein Zugang ist so verbindend wie pragmatisch: „Es ist Realität, dass Muslime in unserem ­Bezirk leben“ und „Der Staat hat die Schutzwürdigkeit von Geflüchteten entschieden – wir müssen etwas tun, dass das Miteinander vor Ort gelingt.“ Das ist auch sein Appell an die politisch Verantwortlichen, die ihm oft zu zögerlich sind und Migrant/innen lieber woanders als im eigenen Ort sehen. Freie Religionsausübung. Hier konnten Pfarren während des Hochs der Corona-Pandemie „aushelfen“: Muslim/innen brauchten dringend einen Raum für das Freitagsgebet. Die Pfarren Zell an der Pram und Andorf stellten den Pfarrsaal zur Verfügung. Zwischenzeitlich wurde für die Religionsausübung der Muslim/innen ein anderer Raum im Familienzentrum Schärding gefunden. Doch der Islamische Kulturverein bräuchte auch Platz für Treffen zum Austausch unter-

„Brücken bauen“: Das Verbindende und das Gemeinsame aller Menschen stellten ein Lichterweg und Friedensgebete am Schärdinger Stadtplatz dar. BRAIDT

einander und für Nachhilfeunterricht für die Kinder. „Das Grundproblem eines Raums für die Muslime im Bezirk ist nicht gelöst“, weiß Martin Brait. Gemeinsam mit Freiwilligen entstanden in den letzten Jahren verschiedene weitere Aktivitäten in Solidarität mit Menschen auf der Flucht. „Wir können doch Menschen am Rand nicht im Regen stehen lassen“, sagt der Theologe und weiter: „Der Monopolanspruch des Christentums ist seit dem II. Vatikanischen Konzil vorbei. Heute geht es darum, dass das Gemeinsame der Religionen wertvoll ist.“ Für Frieden ... Die Antwort auf den Krieg in der Ukraine war ein Lichterlabyrinth auf dem Schärdinger Stadtplatz unter dem ­Motto „Geh mit für den Frieden“. Zudem

wurden Sachspenden für Geflüchtete aus der Ukraine gesammelt und der „Sommer des Respekts“ gemeinsam mit Künstler/innen organisiert. Schon in den Vorjahren hatten interreligiöse Gebete in der Bezirkshauptstadt stattgefunden. ... und Menschenrechte. Regionale Künstler/innen waren auch bei den „Wochenenden für Moria“ eingebunden. Hier ging es um eine menschenwürdige Behandlung von Geflücheten an den Außengrenzen der EU, insbesondere die Forderung nach der Aufnahme von Kindern in Österreich. Auch mehrere Pfarren des Bezirks Schärding beteiligten sich an den „Wochenenden für ­Moria“ und stellten ein Zelt auf. Sie luden die Menschen ein, sich zu informieren und Briefe an Politiker/innen zu schreiben.

„Brücken bauen“ konkret: Beim „Sommer des Respekts“ stand der lebendige Austausch im Mittelpunkt. Raum fürs Gebet fand sich für Muslim/ innen im Pfarrsaal Zell an der Pram. Begegnung der Religionen passierte in der koptisch-orthodoxen Kirche in Wernstein. KOLLER/KULTURVEREIN/AZER

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KirchenZeitung Diözese Linz

Dekanat Andorf 17

10. November 2022

In der Ruhe Gott nachspüren Die Pfarren des Dekanats laden mit der Dekanatsliege dazu ein, Platz zu nehmen, zu verweilen und in der Ruhe Gott nachzuspüren. Andorf. Als gelernter Tischler hatte Dekanatsassistent Johannes Weilhartner die Idee zur Liege, die er dann auch gleich selbst umgesetzt hat. Die zwölf Pfarren, die Gliederungen der Katholischen Aktion und die Knotenpunkte des Dekanats gestalteten jede/r für sich eine Holzlatte für die Liege. Die Liege sollte erstmals beim Dekanatsfest 2020 zum Einsatz kom-

men. Beim Festakt sollten die einzelnen Teile zusammengefügt werden. Da das Fest wegen der Pandemie abgesagt werden musste, konnte dieser Akt leider nicht offiziell durchgeführt werden. Doch „Corona sei Dank“ entstand die Wanderschaft der Liege von Pfarre zu Pfarre im Dekanat Andorf. In jeder der zwölf Pfarren stand die Liege zwei Wochen auf dem Kirchenplatz und konnte von allen genutzt werden. Es kamen viele positive Rückmeldungen von Menschen, die unterwegs waren und sich auf der Liege ausruhten.

Die Termine der Visitation

Die Dekanatsliege ist sehr beliebt.

Alle Bewohner/innen des Dekantes Andorf haben die Visitations-Termine mit einer eigenen Sonder-Kirchenzeitung bekommen,

WEILHARTNER

alle anderen finden den Terminkalender, besonders die Gottesdiensttermine unter www.kirchenzeitung.at

Oberösterreich hat mehr als

2500

Kirchen und pfarrliche Bauten.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wir sorgen für den Erhalt dieser Glaubensorte und Kulturdenkmäler. Danke für Ihren Kirchenbeitrag!

Pfarrkirche Taufkirchen an der Pram (Foto: Thomas Markowetz)


18 Spiritualität

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Lebenserwartung Knapp 79 bei Männern, beinahe 84 Jahre für Frauen: Das ist das statistische Maß der Lebenserwartung in Österreich. In afrikanischen Ländern südlich der Sahara liegt der Wert teils deutlich unter 60 Jahren. Die Statistik freilich hat ausschließlich die Anzahl der Jahre im Blick. Arm wäre ein Mensch, dessen „Lebenserwartung“ sich nur auf die Dauer des Lebens ausrichtet. Bedeutsamer noch ist die „innere Lebenserwartung“ – womit das Leben gefüllt ist und wie ein Mensch mit seinem Leben in der Welt wirkt. „... damit sie meine Freude in Fülle in sich haben“ – so vertraut der scheidende Jesus gegen Ende des Johannesevangeliums (Johannes 17,13) seinem Vater an, was er für die Menschen möchte: Freude in Fülle. Das ist seine Sorge. Das ist es, was Menschen von Jesus her erwarten dürfen und sollen. Ein Menschenleben ist wie ein Gefäß, das mit dieser Freude im Sinne Jesu gefüllt werden soll. Auch ein kleines Gefäß wird voll. Und so kann selbst ein kurzes oder beeinträchtigtes Menschenleben ein volles, erfülltes Leben werden. Gegenwärtig hat es die Freude nicht leicht, sich bei den Menschen einzunisten. Doch Menschen können diese Lebenserwartung in ihrem Dasein füreinander füllen. Wie schön, wenn sie erleben können: Meine Lebenserwartung, das bist du. Und deine Erwartung, das will ich sein.

MATTHÄUS FELLINGER

Selbst auf dem Boden liegend sind die Blätter des Lindenbaums eine Pracht.

ALOIS LITZLBAUER

Was man in der Bibel über Blätter findet

Vom ewigen Blühen und vom Verwelken JOSEF WALLNER

wälder. Und vom Wind, der die Blätter vor sich hertreibt. Ungeachtet der biblischen „Immergrün“-Verheißungen haben auch die kahl gewordenen Bäume ihren Reiz. Einen Spaziergang durch das duftende Laub sollte man nicht verabsäumen.

Für die Bibel ist das immerwährende Grünen der Idealzustand. In Psalm 1 heißt es: „Selig der Mann, der nicht nach dem Rat der Frevler geht, (...) sondern sein Gefallen hat an der Weisung des Herrn. (...) er ist wie ein Baum, geplanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht verwelken.“ Und beim Profeten Ezechiel liest man über die Wirkung der Quelle, die beim Tempel in Jerusalem entspringt: „An beiden Ufern wachsen alle Arten von Obstbäumen. Ihr Laub wird nicht welken und sie werden nie ohne Frucht sein. Jeden Monat tragen sie frische Früchte ... Die Früchte werden als Speise und die Blätter als Heilmittel dienen.“ (Ez 47, 12) In mitteleuropäischen Breiten ist der Herbst in niedrigen Höhenlagen von den bunten Blättern geprägt, vom Farbenspiel der Laub-

Lob des Schöpfers. Die Blätter mit ihren verschiedenen Farben und Formen sind ein Anstoß, sich das Wunder der Schöpfung vor Augen zu führen. Auf viele Menschen üben die Blätter eine Faszination aus und lassen einstimmem in den Lobpreis der „drei jungen Männer im Feuerofen“, von denen im Buch Daniel zu lesen ist. Sie rühmen Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde: „Preist den Herrn, all ihr Werke des Herrn, lobt und rühmt ihn in Ewigkeit. (...) Preist den Herrn, all ihr Gewächse auf Erden. Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit. (...) Dankt dem Herrn, denn er ist gütig; denn seine Huld währt ewig.“ (Dan 3, 51.57.76 und 89) Das Laub auf dem Boden erinnert auch an die Vergänglichkeit des Lebens. Auch das ist biblische Tradition, immer wieder ist vom Laub, das verwelkt, die Rede (Jes 33,9).

Der Herbst ist eine Zeit der bunten Blätter. Blättert man in der Bibel, dienen die Blätter auf unterschiedliche Weise als Zeichen der Beziehung zwischen Gott und Mensch.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 19

10. November 2022

Voll Vertrauen auf Gott schauen I

n meiner Kindheit habe ich neben dem Ausgang der Herz-Jesu-Kirche in Wels ein Plakat gesehen. Es war dort gut befestigt, man konnte kaum vorbeigehen, ohne es wahrzunehmen und zu lesen: „Lebe so, wie, wenn du sterben wirst, wünschen wirst, gelebt zu haben.“ Kommt Ihnen der Satz kompliziert vor? Als Kind war mir der Inhalt kein Problem, eine Mahnung sehr wohl. Ja, irgendwann einmal werde ich sterben, ich werde vor Gott stehen und er wird ein strenger Richter sein. Das haben wir ja auch gesungen: „Strenger Richter aller Sünder, treuer Vater deiner Kinder, der du in dem Himmel wohnst, drohest, strafest und belohnst.“ So stand es im alten Liederbuch und so habe ich mich auch bemüht, brav zu sein, um dann einmal Gnade zu finden vor dem strengen Richter. Von Gott umarmen lassen. Viel mehr als der Inhalt des Schachtelsatzes an der Kirchentür hat mich seine Grammatik interessiert, die Satzanalyse. Im Lauf des Lebens aber habe ich gelernt, nach der Grammatik des Glaubens zu fragen, die es zu entschlüsseln gilt. Zunächst einmal ist dieser Liedtext aus dem offiziellen Liederbuch verschwunden. Heute singen wir nach dieser Melodie im Gotteslob Nr. 916: „Gott und Vater, voll Vertrauen aller Augen auf dich schauen“. Wie dankbar bin ich, gerade jetzt, 60 Jahre nach der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils, für die geradezu kopernikanische Wende in der Verkündigung, im Gottesbild, das uns vermittelt wurde! Ich darf mich im Augenblick des Todes vom barmherzigen Gott umarmen lassen, wie der Vater seinen Sohn umarmt, der heimkehrt zu ihm (Lukas 15,20). Wenn ich von dieser Zuversicht erfüllt bin, kann ich mir nur wünschen, dass der Glaube an Gott, den Liebenden, meinen Alltag prägt.

Glaube im Alter Teil 2 von 3 SR. BEATRIX MAYRHOFER DISTRIKTLEITERIN DER KONGREGATION DER ARMEN SCHULSCHWESTERN VON UNSERER LIEBEN FRAU ÖSTERREICH/ITALIEN UND EHEMALIGE PRÄSIDENTIN DER VEREINIGUNG DER FRAUENORDEN ÖSTERREICHS FOTO: ÖOK-MAYR

Der Glaube an Gott lässt darauf vertrauen, dass nach dem Tod nicht alles aus ist.

Vertrauen. Freilich steht da zunächst die Frage, was ich über das Ende des Lebens denke, was ich für das „Danach“ erwarte. Ist dieses Leben die „letzte Gelegenheit“, wie es im berühmten Buchtitel der Autorin Marianne Gronemeyer vor fast vierzig Jahren geheißen hat? Wenn mit diesem Leben alles aus ist, dann muss ich es mir jetzt einfach gut gehen lassen. Oder ich sorge dafür, dass etwas bleibt, damit es unseren Kindern besser geht.

NIEDERLEITNER

Ich kann es mir auch zur Aufgabe machen, wenigstens unserer Erde Gutes zu tun, die Schöpfung zu achten. Wenn ich aber glauben darf, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, dass ich in die Wohnung kommen darf, die mir bereitet ist, dann kann ich auch die vierte Strophe des Liedes Nr. 916 im Gotteslob singen: „Lass uns stets auf dich vertrauen, alle Hoffnung auf dich bauen, treu bewahren deinen Bund, du bist uns’res Lebens Grund“!


SONNTAG 33. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 13. November 2022

Hoffnung, die trägt

Evangelium Lukas 21,5–19

I

n jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch

verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu dieser Zeit, brich in deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann.

1. Lesung Maleáchi 3,19–20b

S

eht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und alle Frevler zu Spreu und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen dann bleiben. Für euch

aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung.

Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Arbeit ist nicht Bürde, sondern Erfüllung und Einsatz für die Gestaltung dieser Welt.

2. Lesung 2. Brief an die Thessalónicher 3,7–12

S

chwestern und Brüder! Ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll. Wir haben bei euch kein unordentliches Leben geführt und bei niemandem unser Brot umsonst gegessen; wir haben uns gemüht und geplagt, Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. Nicht als hätten wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben, damit ihr uns nachahmen könnt. Denn als wir bei euch waren, haben wir euch geboten: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Wir hören aber, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten. Diesen gebieten wir und wir ermahnen sie in Jesus Christus, dem Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr eigenes Brot zu essen.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2018 STAEKO.NET

Weltuntergangsprophetien, Endzeithysterien und Verschwörungstheorien haben nicht mit der Frohbotschaft zu tun. Glaube wird das Leben gewinnen.


WORT ZUR 1. LESUNG „Gegen die Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld“, sagt der Philosoph und Mathematiker Pythagoras, der ungefähr zeitgleich mit dem Propheten Maleachi, dem Verfasser des letzten Buches des Ersten Testamentes lebte. Der Prophet wird zum Boten Gottes der Zusage an das zerrüttete Volk: „Ich liebe euch!“ Auf Gott hoffen, sich an ihm aufrichten – ist das möglich? Wurde nicht Gott zu einer greifbaren Enttäuschung für Generationen? Der bekannteste Autor der französischen Revolution meint: „Das ist ein Leben! Man verbringt es hoffend, um es mit einem Tode zu beschließen, an den man wieder Hoffnungen knüpft.“ Dieses Spannungsfeld zwischen Hoffnung auf Gott und Gottesenttäuschung, wird in dieser Lesung am Ende des Kirchenjahres angesprochen. Gott richtet und rettet, Gott vernichtet und heilt, er macht die Überheblichen und die Frevler zu Spreu, über die Gottesfürchtigen aber lässt er die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen. Uns, den Hörern dieses Wortes, steht es nicht zu, diese Spannung aufzuheben und Gott zu verharmlosen. Der „Tag des Herrn“ ist kein Tagesordnungspunkt im Lauf dieser Welt und in den Strukturen der Kirche. Hoffnung ist niemals die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es Sinn macht, egal, wie es ausgeht. Die Hoffnung ist ein großes Geschenk, reich ist der Mensch, dem sie geschenkt ist und der, der sie pflegt. Charles Péguy, der französische Schriftsteller und Hoffnungsprophet bringt es auf den Punkt: „Man muss Hoffnung schenken an Gott“. Dem Bild vom untergegangenen Tempel setzt die Hl. Schrift Hoffnung und Auferstehung entgegen. (Tempel des Apollo, Korinth.) FRANZ JOSEF RUPPRECHT

S

pielt dem HERRN auf der Leier,

auf der Leier zu lautem Gesang!

Mit Trompeten und lautem Widderhorn jauchzt vor dem HERRN, dem König! Es brause das Meer und seine Fülle, der Erdkreis und seine Bewohner.

ZUM WEITERDENKEN Bin ich ein hoffender Mensch und welche Hoffnungen prägen mein Leben? Und: Hoffe ich, dass Gott mich, die Menschen und die Welt liebt und dass er mich mit dieser Welt aus aller Schuld und Verstrickung erlösen wird?

In die Hände klatschen sollen die Ströme, die Berge sollen jubeln im Chor. Jubeln sollen alle vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.

P. KARL SCHAUER OSB

Er richtet den Erdkreis in Gerechtigkeit,

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 98)

Bischofsvikar GOSSMANN

die Völker so, wie es recht ist.

Diözese Eisenstadt Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


22 Thema

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Papst Franziskus macht Arabiens Christen Mut Anders als Saudi-Arabien gilt das Königreich Bahrain als relativ toleranter Staat. Es gibt Kirchen, Frauen sitzen im Parlament, Gastarbeiter haben gewisse Rechte. Dennoch war der Papst dort vom 3. bis 6. November in heikler Mission unterwegs.

Nach einem Wortgottesdienst mit katholischen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Seminaristen und Seelsorgern von der gesamten Arabischen Halbinsel hat Papst Franziskus am Sonntag in Manama seine viertägige BahrainReise beendet. In seiner Schlussansprache in der ersten katholischen Pfarrei der Arabischen Halbinsel machte er unmissverständlich klar, dass er die oft geäußerte Sorge, das Christentum sei im Nahen Osten dem Untergang geweiht, nicht teilt. Im Gegenteil: Er rief die Zuhörer auf, in den „multireligiösen und multikulturellen“ Gesellschaften, in denen sie leben, „zugunsten des Dialogs, als Stifter von Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern anderer Glaubensrichtungen und Konfessionen“ zu wirken. Angesichts eines Christenanteils von fünf bis zehn Prozent in den meisten Staaten des Nahen und Mittleren Ostens klang das kühn. Doch die Erfahrungen seiner Besuche in den Vereinigten Emiraten (2019), im Irak (2021) und jetzt in Bahrain scheinen den Papst darin bestärkt zu haben, dass die Christen im Allgemeinen und die Katholiken im Besonderen in dieser Region aktiv auftreten und etwas bewirken können: als Anwälte von Minderheitenrechten, Toleranz und Religionsfreiheit, als Protagonisten des Dialogs, der Geschwisterlichkeit und des Friedens.

Papst Franziskus im Rollstuhl. Rechts neben ihm Scheich Hamad bin Isa Al Chalifa, König von Bahrain, links Ahmad al-Tayyeb, Großscheich der Al-Azhar-Moschee. HAMAD I MOHAMMED/REUTERS/PICTUREDESK.COM

Gemeinschaft. Die großen Freiluftgottesdienste in Abu Dhabi, Erbil und Bahrain, an denen bei drei Papstreisen Zehntausende Gläubige aus mehr als 100 Nationen teilnahmen, haben gezeigt, dass die Christen im Nahen Osten heute eine Gemeinschaft bilden, die Nationen, Kulturen und Sprachen

LUDWIG RING-EIFEL

übergreift und deren Werte für jeden Staat in der Region ein Gewinn sein können. In einer Weltgegend, in der konfessionell und ethnisch motivierte Konflikte stets dominante Faktoren der Politik sind, ist das eine bemerkenswerte Alternative. Gebot des Friedens. Öffentlicher Höhepunkt des Besuchs im kleinen, wohlhabenden Königreich Bahrain war die Messe im Nationalstadion in Riffa. Knapp 30.000 Menschen füllten die Ränge und das Spielfeld. Mit dem Papst am Altar waren auch Österreichs Kardinal Christoph Schönborn, der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch und der deutsche Benediktiner Nikodemus Schnabel. In seiner Predigt richtete sich der Papst auch an die Christen aus Saudi-Arabien und den kleineren Golfstaaten. Und er brachte das Kunststück fertig, über die Unterdrückung der Religionsfreiheit im großen Nachbarland zu sprechen, ohne es direkt zu nennen. Er sprach über Jesus und sagte: „Er weiß (...) und er leidet darunter, wie in unserer Zeit in so vielen Teilen der Welt Macht ausgeübt wird, die sich aus Unterdrückung und Gewalt speist, die ihren eigenen Raum zu vergrößern sucht und dabei den der anderen einengt, ihre Herrschaft aufzwingt, die Grundfreiheiten einschränkt und die Schwachen unterdrückt. Es gibt also – so sagt Jesus – Konflikte, Unterdrückung und Feindschaft. Angesichts all dessen müssen wir uns die wichtige Frage stellen: Was sollen wir tun, wenn wir uns in einer solchen Situation befinden?“ Die Antwort steht, wie alle Ansprachen des Papstes in diesen Tagen, unter dem Gebot des Friedens. Jesus fordere die Chris-


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 23

10. November 2022

Vor Beginn der Messe mit 28.000 Gläubigen im Nationalstadion in Riffa/Bahrain fuhr Papst Franziskus mit dem Papamobil durch das Stadion. YARA NARDI/REUTERS/PICTUREDESK.COM (FOTO RECHTS), ALESSANDRA TARANTINO/AP/PICTUREDESK.COM (FOTO LINKS)

ten auf, nicht idealistisch „von einer Welt zu träumen, die von Geschwisterlichkeit beseelt ist, sondern uns zu engagieren und bei uns selbst anzufangen, die universale Geschwisterlichkeit konkret und mutig zu leben, im Guten zu verharren, auch wenn uns Böses widerfährt, die Spirale der Rache zu durchbrechen, die Gewalt zu entwaffnen.“ Sieben Ansprachen. Längst ist die zumeist aus Ostasien stammende christliche Minderheit in Bahrain und den anderen Golfstaaten eine unverzichtbare Säule des Wohlstands geworden. Dazu zählen Millionen von oft rechtlosen Gastarbeitern im Tourismus, in der Öl- und Bauindustrie, inzwischen aber auch viele Fachkräfte in der Finanz- und Digitalwirtschaft. Hinzu kommt eine sich verändernde Großwetterlage im Umfeld. In Saudi-Arabien sprechen Beobachter von einem Modernisierungs- und Liberalisierungsschub. Und die jahrzehntelang auf die gesamte Re-

Österreichs Kardinal Christoph Schönborn war auch beim Papstbesuch in Bahrain dabei. HAMAD I MOHAMMED/REUTERS/PICTUREDESK.COM

gion ausstrahlende iranisch-schiitische Bewegung wirkt angesichts des Legitimitätsverlusts des Mullah-Regimes in Teheran/Iran weniger bedrohlich als noch vor wenigen Jahren. Auch das eröffnet neue Spielräume. Diese Entwicklungen haben der Papst und seine Redenschreiber im Vatikan offenbar dazu bewegt, in Bahrain neue Grenzen des Sagbaren auszuloten. Unter anderem forderte der Papst in seinen insgesamt sieben Ansprachen ein Lebensrecht auch für zum Tode Verurteilte, die Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft, Bildung für Mädchen, Arbeitnehmerrechte für alle, das Ende von Diskriminierungen Andersgläubiger, freie Religionsausübung und ein Ende der konfessionell motivierten Gewalt. Verbündete. Wichtige Verbündete hat der Papst in dem gemäßigten Schiitenführer Ayatollah Al-Sistani im Irak und vor allem in dem sunnitischen Großimam Ahmed alTayyeb von der Al-Azhar-Universität in Kairo gefunden. Mit letzterem verbindet den Papst nach zahlreichen Begegnungen und gemeinsam unterzeichneten Toleranz- und Dialogerklärungen eine besondere Freundschaft, die auch bei ihren gemeinsamen Auftritten in Bahrain zum Tragen kam. Al-Tayyeb hat dort öffentlich zum Dialog von Schiiten und Sunniten und zur Überwindung ihrer gewaltsamen Konflikte aufgerufen – auch das ein Indiz dafür, dass die päpstliche Friedensbotschaft über die katholische Kirche hinaus Wirkung entfaltet. Vom westlichen Feminismus und vom Genderismus ist die neue Koalition gemäßigter Muslime und Katholiken weit entfernt. Aber

noch schärfer ist ihr Gegensatz zu den Gesellschaftsmodellen, die Fundamentalisten in Saudi-Arabien, im Iran, im „Kalifat“ des IS oder in Afghanistan durchzusetzen versuchten oder noch immer versuchen. Toleranz und Dialog. Franziskus hat sich bei seinem dritten Besuch in der Golfregion als Prophet eines Glaubens in Szene gesetzt, der sich an den Geboten Gottes und gleichzeitig an der Freiheit der Person und der wechselseitigen Toleranz und des Pluralismus orientiert. An den ersten beiden Tagen in Bahrain tat er dies in sorgfältig inszenierten interreligiösen Begegnungen, danach in mutmachenden Ansprachen an die christliche Minderheit. Im Palast des Königs und in seinem kleinen Königreich erregte der Gast aus dem Vatikan durch seine Bescheidenheit Aufsehen. Mehr noch als das Vorfahren im unvermeidlichen Fiat 500 waren es die Auftritte im Rollstuhl, das sichtbare Leiden beim Gehen und die kleinen, menschenfreundlichen Gesten, mit denen der 85-Jährige viele Herzen gewann. Menschen auf der Straße äußerten ebenso wie Gäste in TV-Sondersendungen Bewunderung und Respekt für „Baba Francis“. Ob seine Botschaft bleibende Wirkung entfaltet, ist ungewiss. Doch als im Umfeld seines Auftritts in der einzigen katholischen Schule des Landes am Samstagabend eine kleine Gruppe von Angehörigen von zum Tode verurteilten Häftlingen mit den Parolen „Toleranz“ und „Dialog“ für eine Begnadigung demonstrierte, nahm die Polizei sie fest – und ließ sie nach einer kurzen Ermahnung wieder frei.

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24 Panorama IN ALLER KÜRZE Kiewer Besuch beim Papst. Papst Franziskus hat Kiews griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk empfangen. Im Vorfeld erklärte Schewtschuk, er wolle „den Schmerz des ukrainischen Volkes übermitteln und persönlich über die Schrecken des Krieges berichten, die das ukrainische Volk erlebt“. Für das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche war es der erste Besuch im Vatikan seit Beginn des Ukraine-Krieges. Bischofskonferenz. Unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner fand diese Woche die Herbst-Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz im Salzburger Stift Michaelbeuern statt. Dabei berieten die Bischöfe über das kürzlich vom Vatikan veröffentlichte Arbeitspapier für die zweite Phase des weltweiten Synodalen Prozesses, der nun auf kontinentaler Ebene weitergeht. Auf der Tagesordnung stand auch der Ad-limina-Besuch der Bischöfe Mitte Dezember in Rom und ein Studiennachmittag über den Beitrag der Pfarrgemeinderäte zur Entwicklung der Pfarrgemeinden. Missio-Auszeichnungen. Mit einer Jubiläumsgala und der Verleihung der „Austria. On.Mission.Awards“ für vorbildliche missionarische Persönlichkeiten feierten die Päpstlichen Missionswerke (Missio Österreich) ihr 100-jähriges Bestehen. Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, überbrachte Grüße von Papst Franziskus. Kongomissionar P. Johann Kiesling, die kongolesische Ordensfrau Jane Wainoi Kabui, der Grazer Anton Stadler und Georg Schwarz von der Gemeinschaft Cenacolo wurden mit dem „Austria.On.Mission.Award“ geehrt. Die Auszeichnung wird in Form einer Esel-Statue in Bronze vergeben, dem „Emil“.

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Caritas: Nachfrage nach sozialen Angeboten steigt. Starker Sozialstaat gefragt.

Starke Antwort auf starke Inflation gesucht Die Caritas hat die Zahl der Sozialberatungsstellen in Österreich von 56 auf 71 erhöht. Außerdem gibt es neu auch online Beratung. Mehr als 70.000 Personen haben heuer bereits Rat und Unterstützung gesucht. Eine Wiener Lebensmittelausgabestelle der Caritas sei ein „Seismograph“, der zwar noch keinen Tsunami anzeige, aber durch die steigende Nachfrage deutlich mache, wie Armut zunimmt, so Caritasdirektor Klaus Schwert-

ner. Caritas-Generalsekretärin Anna Parr betonte, dass Pauschalkritik an der Regierung in Bezug auf Inflationsbekämpfung überzogen sei. Doch: „Wenn wir die stärkste Inflation seit mehr als 50 Jahren erleben, müssen wir auch mit dem stärksten Sozialstaat darauf antworten.“ Dafür brauche es die Anhebung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe auf ein existenzsicherndes Niveau.

Katholische Aktion gibt Anregungen zum Klimaschutz und weiteren brisanten Themen

KA: Nicht weitermachen wie bisher Anlässlich der Weltklimakonferenz „COP27“ in Sharm-el-Scheikh erinnert die Katholi-

Fünf Dossiers laden zur Auseinandersetzung ein. KAÖ

sche Aktion Österreich (kaö) an die missverstandene und neu zu erlernende Bedeutung von „Macht euch die Erde untertan“. „Wir können nicht weitermachen wie bisher“, schreiben die kaö-Verantwortlichen in ihrer Botschaft und laden Interessierte in Gemeinden, Pfarren, Gemeinschaften und Initiativen ein, sich durch Lesen und Gespräche mit den aktuellen Themen der Katholischen Aktion auseinanderzusetzen. Die fünf Themenhefte „Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit“, „Der Weg zum Frieden“, „Arbeit und soziale Fairness“, „Geschlechtergerechtigkeit“ und „Beteiligung und Mitverantwortung“ bieten dazu inhaltliche Anregung. Bestellmöglichkeit: www.kaoe.at/dossiers

Digitale Unterstützung für besseren Austausch

Sozialausschuss zum Grundeinkommen

Papst Franziskus und Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel trafen einander auch am 4. November in Bahrain. Eine Datenbank soll orthodox-katholische Gespräche erleichtern.

Die Stiftung „Pro Oriente“ leistet mit ihrer neuen OnlineDatenbank einen wichtigen Beitrag zum katholisch-orthodoxen Dialog. Ab sofort stehen alle relevanten Dialog-Dokumente, Erklärungen und sonstigen Texte des orthodoxkatholischen Dialogs der vergangenen 50 bis 60 Jahre zum Abruf bereit. Die Datenbank soll die Beziehungen zwischen verschiedenen Dialog-Initiativen und Kommissionen erleichtern und auch junge Menschen ermuntern, neue ökumenische Beziehungen aufzubauen.

VATICAN MEDIA

www.orthcath.net

Der Sozialausschuss des Parlaments befasste sich mit der Frage des bedingungslosen Grundeinkommens. Anlass war das von 168.981 Personen im Frühjahr unterzeichnete Volksbegehren. Bei der Ausschusssitzung war Günter Danhel, der ehemalige Direktor des Instituts für Ehe und Familie (IEF), dabei. Er attestierte dem Grundeinkommen mangelnde Treffsicherheit, die Gefahr einer „Hängematten“Mentalität und die Rückkehr in alte Geschlechterrollen. Für das Volksbegehren warben die Initiatoren Klaus Sambor, Roswitha Minardi und Ingrid Farag.


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Panorama 25

10. November 2022

Derzeit findet in Sharm el-Sheikh/Ägypten die UN-Weltklimakonferenz statt. Gefordert werden radikale Schritte gegen den Klimawandel.

PETER DEJONG/APA

Klima-Appelle für konkretes Handeln Am Sonntag hat im ägyptischen Sharm elSheikh die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) begonnen. Zu dem Treffen im ägyptischen Badeort werden zahlreiche hochrangige Politiker sowie Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen erwartet. Die Konferenz, die bis 18. November anberaumt ist, trägt den Titel „Gemeinsam für die Umsetzung“ und soll dazu dienen, die 2015 bei der Weltklimakonferenz in Paris definierten Ziele zu realisieren. Damals hatte die Weltgemeinschaft sich darauf verständigt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 2 Grad, nach

Möglichkeit auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Fachleute drängen auf mehr Tempo beim Klimaschutz. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird es nach ihrer Ansicht immer schwieriger, die angepeilten Vorgaben zu realisieren. Zugleich leiden schon jetzt immer mehr Menschen unter den Folgen des Klimawandels. Beispiele dafür sind die anhaltende Dürre in Ostafrika oder die jüngsten Überschwemmungen in Pakistan. In seiner Eröffnungsrede forderte Alok Sharma, Präsident der Vorjahreskonferenz COP 26 in Glasgow, vor Vertretern der teilnehmenden Länder „konkretes Handeln“. Gan-

Brasilien: Bischöfe Arbeitshilfe zur mahnen zur Versöhnung Ehepastoral veröffentlicht In Brasilien hat die katholische Bischofskonferenz (CNBB) des Landes nach der Stichwahl um das Präsidentenamt und dem knappen Wahlsieg von Luiz Inacio Lula da Silva vor Jair Bolsonaro zum Einsatz für Versöhnung in dem südamerikanischen Land aufgerufen. Die Bischofskonferenz-Spitze fordert eine Politik im Dienst des Gemeinwohls. Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paulo, rief zur Überwindung der Spaltung des sozialen Gefüges auf und mahnte die Gewinner der Wahl, zum Wohle aller zu regieren und die Schwächsten in den Mittelpunkt zu stellen.

Nach dem Willen der katholischen Bischöfe Deutschlands sollen sich Ehepaare, bei denen ein Partner nicht religiös ist, dennoch in der Kirche willkommen fühlen. Dazu hat die Bischofskonferenz in Bonn eine neue Arbeitshilfe mit dem Titel „Eine Liebe – unterschiedliche Weltauffassungen und Glaubensentscheidungen“ herausgegeben. Sie richtet sich an Seelsorger sowie religionspädagogisch qualifizierte Personen und soll „Vorbehalte aufbrechen und gegenüber diesen Paaren Ermutigungen aussprechen, dass auch sie einen Platz in der Kirche haben“.

ze Weltregionen seien bereits unbewohnbar geworden, Menschen müssten unter fast unvorstellbarem Druck umsiedeln, zitierten ihn Medienberichte. Sharma übergab sein Amt als COP-Präsident symbolisch an Ägyptens Außenminister Samih Schukri. Auch er mahnte, die Welt müsse aus zerstörerischen Umweltkatastrophen wie in Pakistan, in Afrika, in Teilen Europas und auch den USA Lehren ziehen. Ohne greifbare Ergebnisse werde es keine Gewinner geben. Österreich wird auf der COP27 durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen vertreten.

WELTKIRCHE Archäologen haben in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) die Reste eines frühchristlichen Klosters ausgegraben, das vor der Verbreitung des Islam über die Arabische Halbinsel entstanden sein könnte. Das Kloster, gegründet zwischen 534 und 656 nach Christus, wurde auf der Insel Siniyah vor der Küste von Umm alQuwain gefunden, einem der sieben Emirate der VAE. Sabina Alkire (53), d ­ eutsche Ökonomin und Armutsforscherin, ist von Papst Franziskus zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt worden. Die Direktorin der Initiative Armut und menschliche Entwicklung an der britischen Universität Oxford ist auch anglikanische Pfarrerin.

Sabina Alkire VATICANNEWS.CN


26 Bewusst leben

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Was einer Zimmerpflanze fehlt, lässt sich meist mit einem genauen Blick feststellen. Kleine Veränderungen wie ein neuer Dünger, ein hellerer Standort oder weniger Gießen können OKRASIUK/STOCKADOBE die Pflanze retten.

Graupen werden oft auch als Roll- oder Kochgerste bezeichnet. THOMAS AHLERS

Graupensuppe ZUTATEN 250 g Graupen bzw. Rollgerste 1 große Gemüsezwiebel, gewürfelt 1 Karotte gewürfelt 1 kleine Knolle Sellerie, gewürfelt 800 g Rostbraten vom Schwein 1/2 Knoblauchzehe, gewürfelt 1 Bund Dill, gehackt 4 Lorbeerblätter, am besten frisch etwa 500 ml Gemüsebrühe Weißwein Salz, Pfeffer, Zucker

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ZUBEREITUNG In einem Topf reichlich Salzwasser oder Gemüsebrühe mit den Lorbeerblättern zum Kochen bringen und die Schweinerippe darin leicht köcheln lassen, bis sie fast zerfällt. Rippe herausnehmen und abkühlen lassen, den Fond beiseitestellen. In einem weiteren Topf ein gutes Stück Butter zergehen lassen und Zwiebel und Knoblauch kurz anschwitzen. Karotten- und Selleriewürfel hinzufügen und kurz mitschwitzen. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Graupen hinzugeben, einmal umrühren und mit dem beiseitegestellten Schweinefond angießen, sodass die Graupen bedeckt sind. Auf mittlerer Hitze weiterkochen und immer wieder etwas Fond nachgießen, bis die Graupen gar sind. Mit Salz, Pfeffer und Zucker kräftig abschmecken. Die Rippchen hinzugeben und erwärmen. Zum Anrichten den Dill unterheben. X Klosterküche. Saisonal, unkompliziert und vielfältig, T. Ahlers, B. Beermann, T. Dienberg, Landwirtschaftsverlag 2022, 204 S., € 32,–

Die Zimmerpflanze sieht verdorrt oder schlaff aus? Die Erde schimmelt oder die Blätter verfärben sich? Mit diesen hilfreichen Tipps können scheinbar tote Zimmerpflanzen wieder zum Leben erweckt werden. LISA-MARIA LANGHOFER

Erste Hilfe für Sieht die Pflanze äußerlich vertrocknet aus, sollte man sie nicht sofort wegwerfen. Durch das Abbrechen von Zweigen oder kleinen Ästen lässt sich feststellen, ob die Pflanze auch innen vertrocknet ist. Selbst dann kann man noch versuchen, sie zu retten. Zunächst sollten vertrocknete Blüten, Blätter, Triebe etc. entfernt werden. Die Pflanze samt Topf in ein Wasserbad geben. Wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen, hat sie genug Wasser aufgenommen. Nachdem der Wurzelballen gut abgetropft ist (z. B. auf einem Gitter), die Pflanze in frische, qualitativ hochwertige Erde umsetzen. Mit dem Düngen warten, bis sie neu austreibt. Zu viel Wasser. Hängen die Blätter der Zimmerpflanze schlaff herunter, sind sie gelb oder gar verwelkt? Dann wurde sie vermutlich zu viel gegossen, was zu Wurzelfäule durch Staunässe führen kann. Eine Sofortmaßnahme ist, den Zustand der Wurzeln zu überprüfen. Feste und fleischige Wurzeln sind ein gutes Zeichen. Gelbe und braune (angefaulte) Wurzeln großzügig, aber vorsichtig abschneiden. Den Wurzelballen an einem warmen Platz abtrocknen lassen oder in Zeitungspapier einwickeln und vorsichtig ausdrücken. Die Pflanze daraufhin in frisches Substrat einsetzen und in Zukunft lieber zu wenig als zu viel gießen.

Zu wenig Licht. Anzeichen dafür, dass die Pflanze zu wenig Licht bekommt, ist der sogenannte „Geilwuchs“. Das bedeutet, sie bildet extrem lange und dünne Triebe mit meist kleinen Blättern aus. Außerdem kann es sein, dass sie kaum noch wächst, ihre Blätter und Knospen abwirft und nicht mehr blüht. Den Standort der Pflanze wechseln, wenn möglich, nah ans Fenster stellen oder von vornherein eine Pflanze wählen, die mit weniger Licht zufrieden ist. Erde schimmelt. Weißliche Ablagerungen mit krümeliger Struktur können ignoriert werden, da es sich dabei um Salz- oder Kalkrückstände vom Gießen oder Düngen handelt. Ist die Erde aber schimmlig (= pelzig), sollte die betroffene Pflanze ins Freie gebracht und der Wurzelstock vorsichtig abgeklopft werden. Dann die Zimmerpflanze umtopfen in frische Erde mit hohem Mineralanteil. Nach dem Gießen die Erde zunächst trocken werden lassen, um Staunässe zu vermeiden. Als präventive Maßnahme die Erdoberfläche immer wieder auflockern, das verhindert erneute Schimmelbildung. Trockene Raumluf oder kalte Zugluft. Sind die Blätter der Pflanze schrumpelig oder bekommen sie braune Ränder, kann es sein, dass ihr die Raumluft zu trocken ist. Das


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10. November 2022

Bewusst leben 27 GUT ZU WISSEN: PSYCHOLOGIE Wie kann Kindern geholfen werden, die sozial vereinsamen? CARMEN RELLA PSYCHOTHERAPEUTIN IN FREIER PRAXIS, INNSBRUCK WWW.CARMENRELLA.AT

Zuversicht und Halt vermitteln

kann besonders im Winter zu Schäden führen. Schnelle Abhilfe schafft das Benetzen der Blattoberflächen mit Wasser aus einem Zerstäuber, am besten morgens, jedoch keinesfalls in der Mittagshitze (Verbrennungsgefahr). Langfristig kann die Luftfeuchtigkeit erhöht werden, wenn man die Pflanzgefäße in flache Schalen stellt, die gefüllt sind mit Wasser und Kieselsteinen. Der Wasserspiegel sollte etwas unter der Kieselschicht liegen. Regelmäßiges (Stoß-)Lüften reguliert die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung, viele Zimmerpflanzen vertragen es jedoch gar nicht, am oder im Luftzug zu stehen. Diese beim Lüften also am besten wegrämen oder lieber gleich einen anderen Platz für sie suchen.

Soziale Kontakte sind für Kinder und Jugendliche entwicklungsrelevant. In den letzten Jahren wurden viele durch Lockdowns und sozialen Rückzug in ihrer Entwicklung gebremst. Es fehlte die Möglichkeit, außerhalb der Kernfamilie diverse Erfahrungen zu machen und außerfamiliäre Beziehungen aufzubauen. Zusätzlich änderte sich infolge von Homeschooling das Medienverhalten, viele Kinder haben sich an einen hohen Konsum von sozialen Medien und Videospielen gewöhnt. Nun wird zunehmend deutlich, dass viele Kinder den sozialen Anschluss verloren haben und sich einsam fühlen. Diese Erkenntnis ist nicht nur bedauerlich, sondern gefährdet die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Viele Studien in der Vergangenheit konnten bereits einen klaren Zusammenhang zwischen Einsamkeit und dem Entstehen von psychischen Erkrankungen feststellen.

Nährstoffmangel. Je nach der Art der Verfärbung der Blätter kann es sich um eine andere Art des Nährstoffmangels handeln. Bei fleckigen Blättern braucht die Plfanze mehr Magnesium, hellgelbe Blätter mit grünen Adern weisen auf Eisenmangel hin. Kaliummangel zeigt sich durch braune Blattränder, Stickstoffmangel durch blasse Blätter. Mit dem entsprechenden Dünger lassen sich diese Probleme meist nach wenigen Wochen beheben. Werden die Blattspitzen braun, hat man zu viel gedüngt – in diesem Fall kräftig gießen, damit mit dem Wasser die Nährstoffe ausgeschwemmt werden.

Einsamkeit erkennen. Einsamkeit zeigt sich meist in einer Mischung aus Gefühlen wie Lustlosigkeit, Leere, Traurigkeit, Angst und Langeweile. Es können aber auch Schlaf und Essprobleme auftreten oder ein Kind kann plötzlich viel aggressiver und wütender als üblich reagieren. Alle Kinder und Jugendlichen haben in den letzten Jahren in irgendeiner Art unter den Beschränkungen gelitten. Manche scheinen dies ohne spürba-

Pflanzen

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re Folgen überstanden zu haben, während andere mit den Auswirkungen heute noch kämpfen. Kinder mit einer guten sozialen Bindung zu ihren nächsten Beziehungspersonen, von denen sie sich gesehen und respektiert fühlten, gelang es besser, damit umzugehen, da sie nicht auf eine positive Resonanz im Außen angewiesen waren. Was kann man tun? • Kinder in ihren Bedürfnissen, Sorgen und Wünschen ernst nehmen und sehen, ohne sie zu beurteilen. • Druck rausnehmen, das Selbstbewusstsein stärken und nicht an Leistungen knüpfen. Sie dürfen sie selbst sein und sich mit ihren Ängsten und Unsicherheiten zeigen. • Zuversicht und Halt vermitteln; falls dies schwer möglich ist, die eigene Einstellung reflektieren und an der eigenen Haltung arbeiten. Man kann nur Halt geben, wenn man in sich selbst sicher ist. Kinder sind sehr stark von dem seelischen Befinden ihrer Eltern abhängig, da sie selbst wenig Spielraum haben, etwas an der eigenen Situation zu verändern. • Gemeinsame Suche nach den Ursachen, die als besonders belastend erlebt werden. Besteht jedoch ein ausgeprägter oder anhaltender seelischer Leidensdruck, so sollte unbedingt frühzeitig professionelle Hilfe hinzugezogen werden.

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28 Familie & Unterhaltung

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 20 Jahren in der KirchenZeitung Diözese Linz

Ordensfrauen setzten auf die heilsame Kraft des Klosters chen Ortschaft bei Timelkam. Der Name des Projekts nahm auf die Bibel Bezug. Von Lea, der wenig geliebten Frau des Jakob, heißt es im Buch Genesis, dass ihre Augen matt wa-

Die Franziskanerinnen von Vöcklabruck eröffneten vor 20 Jahren ein Zentrum, in dem Frauen in Krisen einen Platz fanden. Sie setzten dabei auf die heilsame Struktur des Klosters. „Als geistliche Frauen setzen wir uns für Frauen in schwierigen Lebenssituationen ein“, sagte Sr. Teresa Hametner im November 2002 gegenüber der KirchenZeitung. Viele Menschen würden instinktiv spüren, erklärte die Ordensfrau, dass ein Kloster ein Ort der Kraft sei. Denn immer wieder würden Frauen bitten, im Kloster Vöcklabruck mitleben zu dürfen und hofften, dass sie während dieser Zeit Tritt fassen könnten. Die Franziskanerinnen sahen in diesen Anfragen eine Herausforderung an ihren Auftrag. Ihre Antwort war die Gründung des Hauses Lea in Obertalheim, einer beschauli-

KIZ MIT WITZ „Schau mal“, sagt Herr Maier ganz stolz, „mit dem neuen Waschmittel ist deine schöne Bluse ganz weiß geworden!“ Darauf antwortet seine Ehefrau: „Gestreift hat sie mir aber besser gefallen!“

Ein Haus für Frauen in Krisen wurde 2002 gegründet. KIZ/ARCHIV

Sagt die Wahrsagerin: „Herr Huber, ich sehe Ihre zukünftige Frau ...“ – „Und wie heißt sie?“ – „Frau Huber!“

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RatMal Gesucht: Die Felder mit Zahlen ergeben zusammengesetzt das Lösungswort.

fettende Heilanwendungen

Unwohlsein

nicht ganz

Luftsprünge

ein kleines Jupiter- engl. mond Törtchen

2 westl. Militärbündnis

Stadtgem. im Bezirk Voitsberg (Stmk.) norweg. Polarforscher † 1928

B A E R D N B A C C H1

unbest. Artikel Stadt in Sbg.

verkehrtes Bindewort Landwirt Männername

1

2

Entdeckung, Ausgrabung

F M U N I N A D S U P O E G R A B4 R R I S

Katzenlaut

USPopstar: Britney ...

Ostersegen: Urbi et ...

Europ. Weltraumbehörde

Tipp

Karpfenfisch

4

Kloster Abk.: in Um- deutsch brien

Abk.: Santa

Umlaut

3

U D S E E T A D S T6 S5 R I E2 A S S T I A

dt. aufFlug- dringlich pionier anblicken

5

H E R B S T

6

Kurzform v. Adelheid

Vorname Picassos

Lösung des Rätsels der letzten Woche:

3

Kurzform von Eduard

Festsaal

Urvater im AT

Vater des Ikarus

A N S T A R3 R E N

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kein einzi- Wagenges Mal stange

Verheiratetsein Enzym zur Käseherstellung früher war Benzin nicht ...

Tankstellenbesitzer zum Lehrling: „Hast du den Wagen von Herrn König vollgetankt?“ – „Ja, mehr ging nicht rein, die Fenster standen offen!“ „Wie viel ist drei mal zwei?“, fragt die Lehrerin. „Sechs“, antwortet Simon. „Richtig. Zur Belohnung bekommst du sechs Bonbons!“ – „Wenn ich das gewusst hätte“, flüstert Simon, „dann hätte ich mehr gesagt!“

ren. „Wir wollen, dass die Augen der Frauen wieder zu glänzen beginnen“, erzählte Sr. Teresa Hametner, die gemeinsam mit Sr. Hiltrud Bittermann ab Jänner 2003 das Haus Lea bewohnen sollte. Angelpunkt des Hauses Lea war das gemeinsame Leben mit einem festen Tagesablauf. Sr. Teresas Überzeugung: „Die klösterliche Struktur ist heilsam.“ Die Frauen fanden zudem Gesprächsbegleitung bei den Schwestern und wenn notwendig, Hilfe bei Psychotherapeutinnen. Dieses Umfeld sollte den Frauen helfen – in Eigenverantwortung und Selbstbestimmung – innerhalb eines halben Jahres wieder Perspektiven für ihre Zukunft zu finden. 2019 wurde das Haus Lea geschlossen. Mit dem Quartier 16 eröffneten die Franziskanerinnen jedoch im Herbst 2021 ein Nachfolgeprojekt, das nun im Zentrum von Vöcklabruck gelegen ist. P. S.

4 Vorsilbe: fern

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vernünftig

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© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

10. November 2022

Der Gedenktag des heiligen Martin am 11. November wird mit vielen Bräuchen gefeiert. Warst du schon einmal bei einem Laternenumzug mit dabei?

Vorrang für die Sicherheit

IRINA SCHMIDT/ADOBE STOCK

Zeit teilen Der heilige Martin war aufmerksam. Als er einen frierenden Bettler sah, stieg er von seinem Pferd herunter und teilte seinen Mantel mit ihm. Mit einem „Zeitgeschenk“ kannst du es ihm gleichtun. ANDREA MAYER-EDOLOEYI

Es ist möglich, vieles zu teilen. Manche ge­ ben etwas von der Jause in der Schule ab oder teilen Spielzeug. Oder sie spenden Geld für eine gute Sache. ein Geburtstag sein. Weihnachten kommt auch bald. Oder du schenkst Zeit einfach so ohne Grund. Wie der heilige Martin: weil du aufmerksam bist und dich mitfreust, wenn du jemandem eine Freude machst.

Ein Zeitgeschenk. Nachdem du überlegt hast, was du gerne teilen möchtest, wäre eine Möglichkeit, „Zeitgutschein“ zu basteln. Du schreibst drauf, für welche Aktivitäten oder Aufgaben du Zeit schenken willst. Diesen Gutschein schenkst du jemandem aus dei­ ner Schule, deiner Familie oder der Nach­ barschaft. Diese Person kann den Gutschein einlösen und ihr verbringt einen Tag, Nach­ mittag oder Abend miteinander. Anlass mag

Buchtipp. Du willst das mit dem heiligen Martin ganz genau wissen? Warum wurde er Soldat? Warum wollte er nicht kämpfen? Warum teilte er seinen Mantel? Su­ sanne Niemeyer erzählt die Geschichte einfühlsam und mitreißend.

BALDUIN BAUM

Zeit teilen. Du kannst anderen bei den Hausaufgaben helfen, jemandem zuhören oder eine Person besuchen, die oft allei­ ne ist. ­Eltern freuen sich über Hilfe bei der Hausarbeit und wenn du den Müll zur Müll­ tonne bringst.

Seit Kurzem gelten einige neue Verkehrsregeln, die auch Kinder betreffen. • Wenn ein Kind auf dem Fahr­ rad von Erwachsenen begleitet wird, darf künftig immer neben­ einander gefahren werden (au­ ßer auf Schienenstraßen). Das soll die jungen Radler/innen schützen. • Fußgänger/innen haben auf dem Gehsteig oder Gehweg im­ mer Vorrang. Wenn du mit dem Rad unterwegs bist, musst du warten, wenn du einen Gehsteig querst. Fahren auf dem Gehsteig ist ja sowieso verboten. • Bei manchen Ampeln darf man nun bei Rot rechts abbie­ gen. Diese Ampeln sind mit ei­ nem Schild mit grünem Pfeil ge­ kennzeichnet. • Fahrzeuge müssen an einer Haltestelle immer stehen blei­ ben, solange Fahrgäste ein- und aussteigen. Das gilt auch, wenn ein Radweg durch die Haltestel­ le führt. Das soll mehr Sicherheit für Fußgänger/innen bringen.

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X Die Geschichte von Sankt Martin, Susanne Niemeyer, Nina Hammerle, Herder 2022, € 15,50, ab 3 Jahren.

Mit Helm auf dem Fahrrad sicher unterwegs. IRINA SCHMIDT/ADOBE STOCK

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps SONNTAG

13. bis 19. November 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

13. NOVEMBER

9.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Schrattenberg, Niederösterreich. ServusTV 9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Bernhard in Baden-Baden. ZDF 10.00 Evangelischer Gottesdienst aus der evang. Pfarrgemeinde A.B. Oberwart. ORF III 12.30 Orientierung. Teuerung: Die Lebensmittelausgabe LeO (der Caritas). – Hallelujah: Neuer Film über Leonard Cohen. – Porträt der Zeitzeugin Elfriede Knobloch. ORF 2 13.05 Mariazell – Schatzkammer der Habsburger (Dokumentation). Die Verehrung der Mariazeller Muttergottes war stets beides für die Herrscherfamilie: Staatskult mit politischem Zweck und Ausdruck einer zutiefst privaten Frömmigkeit. 3sat 20.15 Silence (Drama, USA/Taiwan/Mex, 2016). Christliche Priester aus Europa in Japan, um zu missionieren: Ohne sich auf eine Seite zu schlagen, vermittelt der Film zwischen Missionaren, Konvertiten und Inquisitoren. arte MONTAG

14. NOVEMBER

20.15 Österreich – dunkel und kalt? (Dokumentation). Wege aus der Energiekrise. ORF III 22.10 Submarine (Drama, GB/ USA, 2010). Ein Teenager in einem walisischen Küstenort begibt sich auf „Tiefseeforschung“ in Sachen Selbstfindung. Amüsante, von skurrilen Figuren bevölkerte Coming-ofAge-Geschichte. arte DIENSTAG

15. NOVEMBER

19.40 Wir bringen Lieder und Liebe (Reportage). Wie ein polnischer Chor gegen Hass kämpft. Der LGBTQ-Chor Voces Gaudii mit schwulen, lesbischen, bisexuelllen, transgender und queeren Mitgliedern plant ein Konzert in einer der konservativsten Orte Polens. arte 22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Biblische Missverständnisse und ihre Folgen. Christliche Fundamentalisten sehen die Bibel oft als wortwörtlich von Gott verfasst an – und doch hat sie einen zutiefst menschlichen Entstehungsprozess. Wie gehen dieser Überlieferungsprozess und der Anspruch, die Bibel sei „Wort Gottes“ zusammen? Wie ist es zu verstehen, wenn die Bibel davon erzählt, die Welt sei in sieben Tagen erschaffen worden? ORF 2

So 16.15 Marc Chagall – Glaube, Liebe, Krieg. Der wandernde Jude, ein stürzender Engel, der flüchtende Jude mit der Thorarolle – immer wieder hat Marc Chagall (1887–1985) diese Motive in den 1930er- und 40er-Jahren gemalt. Chagalls Werk ist aktueller denn je, denn es erzählt viel über seinen Blick als jüdischer Künstler auf die Themen Flucht, Glaube und Exil. Foto: Kunstmuseum Basel arte

Do 21.55 Ermi Oma – 24 Stunden Pflege(n). Mit viel Humor gelingt dem preisgekrönten steirischen Kabarettisten Markus Hirtler, die Pflegedebatte aus dem Blickwinkel einer Betroffenen zu schildern. Die Kunstfigur ErmiOma stellt der ehemalige Krankenpfleger und Heimleiter mit viel Einfühlungsvermögen nach – und spart dabei nicht mit Kritik am System. ORF III Foto: RF/Orpheum

23.10 kreuz und quer (Dokumentation). Die erste Apostelin – Aufstieg und Fall der Maria aus Magdala. Eine Spurensuche nach der historischen Frau aus Magdala, ihrer geschichtlichen Rezeption und ihrer Botschaft für heute. ORF 2

23.25 Universum History (Dokumentation). Gutenberg – Genie und Geschäftsmann. Johannes Gutenberg ist der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Seine Erfindung bahnte im 15. Jahrhundert den Weg in die Informations- und Wissensgesellschaft, wie sie heute Standard ist. ORF 2

MITTWOCH

16. NOVEMBER

20.15 Narziss und Goldmund (Drama, D/A, 2019). Im mittelalterlichen Kloster Mariabronn lernen sich zwei grundverschiedene junge Männer kennen. Nach dem Roman von Hermann Hesse spielt das Drama mit zwei gegensätzlichen Weisen, das Leben zu gestalten. ORF 2 23.30 Der Waldmacher (Dokumentarisches Porträt). Hommage an den australischen Agrarwissenschaftler Anthony Rinaudo, der seit rund vierzig Jahren versucht, den vermeintlich toten Boden in Afrika zu vitalisieren und aus dem unterirdischen Wurzelwerk neue Wälder und Felder zu kultivieren. arte DONNERSTAG 17. NOVEMBER 18.45 Irans stille Revolution – Frauen kämpfen um ihre Freiheit (Dokumentation). Der Film erzählt die Geschichte der „Girls of Revolution Street“, die für mehr Selbstbestimmung kämpfen. ZDFinfo FREITAG

SAMSTAG

19. NOVEMBER

10.30 Stationen (Magazin). Wie soll ich dir verzeihen? Ein blutiger Angriffskrieg auf ein anderes Volk, ein schrecklicher Unfall, an dem man selbst schuld ist? Es gibt Ereignisse, da kann Verzeihen und Vergeben schier unmöglich werden. Und was bedeutet Vergebung, wenn nicht vergessen werden kann? ARDalpha 21.50 Die Wannseekonferenz (Historienfilm, D, 2021). Am 20. Jänner 1942 treffen in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin Mitglieder der NS-Elite zusammen, um die Umsetzung der schon beschlossenen Vernichtung der europäischen Juden im Detail festzulegen. Ein bedrückendes Dokumentarspiel über die eiskalten Strategen des Holocaust. 3sat Bezahlte Anzeige

18. NOVEMBER

19.40 Das Erbe des Kolonialismus (Reportage). Eine deutschnamibische Spurensuche. Israel Kaunatjike ist Berliner und Nachkomme der Hereros – einer Bevölkerungsgruppe Namibias, an denen deutsche Kolonialtruppen vor über hundert Jahren im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ Völkermord begingen. arte

ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu Salzburg. Musik: „Missa Brixinensis“ von Stefan Trenner. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Uoaei1 Moment – Leben heute. Die Erforschung der eigenen Geschichte. Der lange Weg ans Licht. Wie die persönliche Historie aufgearbeitet und verarbeitet wird. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Der Literaturkritiker und Übersetzer Cornelius Hell wirft Schlaglichter auf das Leben und Werk des portugiesischen Schriftstellers José Saramago anlässlich dessen 100. Geburtstages. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Wie wir lernen – Bedürfnisse und Methoden. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Reflektor gegen Reh. Wildunfälle – und wie man sie vermeidet. Mo 19.05, Ö1. Dimensionen. Dunkle Zeiten. Weniger Lichtverschmutzung durch die Energiekrise? Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Verklärte Macht. Nachdenken über Herrschaft und Demokratie. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Sachbücher. Empfehlungen aus der Redaktion. Do 16.40, Ö1. Tao. Wer sind die AlevitInnen? Was ist das Zentrum ihrer Lehre und wie ihr Verhältnis zum Islam? Antworten von AlevitInnen, Religionswissenschaftern und Juristen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radio-Akademie. Wer ist Jesus? Von Papst Johannes Paul II.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 31

10. November 2022

Der stillere Advent am Dom

BILDUNG

Linz. Advent ist die Zeit der Erwartung der

Geburt Christi – diese Kernbotschaft der Vorweihnachtszeit soll bei „Advent am Dom“ im Mittelpunkt stehen: Von 25. November bis 23. Dezember 2022 lädt die Diözese Linz heuer erstmals zu einem Adventmarkt auf dem Domplatz ein. Echtes Kunsthandwerk, ein hochwertiges kulinarisches Angebot und die beeindruckende Kulisse der größten Kirche Österreichs sind einige der Zutaten für eine wohltuende Auszeit im vorweihnachtlichen Trubel. Unter dem Motto „Der stillere Advent auf dem Linzer Domplatz“ wird den Besucherinnen und Besuchern dabei die Möglichkeit geboten, den Alltag hinter sich zu lassen, innezuhalten und die besondere Atmosphäre auf einem der schönsten Plätze von Linz zu genießen. Glaskunst, Keramik- und Holzhandwerk, textile Unikate, Schmuck und Strickwaren, hochwertige Produkte wie Honig, Schokolade, Essig und Öl, Naturkosmetik, vieles davon in Bio-Qualität: Dieses Angebot wartet

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X Unserer Zukunft auf der Spur, Vortrag, Do., 24. 11., 19 Uhr, Ref.: Bettina Ludwig, Anmeldung erwünscht. X Miteinander Zukunft wagen, Sorge um mich und die Meinen – Achtsamkeit als Lebenspraxis, Mi., 30. 11., 19 Uhr, Impulsgeberin: Margit Schmidinger, Moderation: Willi Seufer-Wasserthal.

Jetzt kann er endlich stattfinden: der Advent am Dom am Linzer Domplatz. MARIENDOM

in den rund 30 Markthütten auf die Besucher/innen. Mit spirituellen und pastoralen Impulsen und Aktionen, einem ansprechenden und abwechslungsreichen Rahmenprogramm für die ganze Familie wird der „Advent am Dom“ eine neue Facette in das vorweihnachtliche Marktgeschehen in Linz bringen.

Benefizkonzert für den Mariendom Am 7. Dezember um 20 Uhr geben die St. Florianer Sängerknaben ein Adventkonzert im Linzer Mariendom. Auf dem Programm stehen französische Lieder. Gemeinsam mit dem ­Saxofonensemble Sax12 präsentieren sie zu-

dem Werke von Adolphe Adam, John Rutter und Gabriel Fauré. An der Orgel ist Klaus Sonnleitner zu hören. Mit der Vor­ teilskarte erhalten Sie 10 Prozent Ermäßigung im Domcenter beziehungsweise bei telefonischer Bestellung (Tel. 0732 946100).

Ihr Vorteil

Ein Team von fünf Frauen hat für SPIEGEL-Elternbildung ein Buch erarbeitet, das Eltern einen Fundus an Ideen liefert, wie sie mit ihren Kindern die Advent- und Weihnachtszeit gestalten können. Basteleien, Lieder, Gebete, Geschichten, Mandalas, Tipps zur Gestaltung von

­ ikolausfeier und Heiligem N Abend kommen darin genauso vor wie allgemeine Informationen zu Brauchtum, christlichen Festen oder verschiedenen Heiligen. Inhaltlich umfasst das Buch die Zeit bis zum 6. Jänner. Bei den Basteltipps w ­ urde darauf geachtet, dass kein zu großer Materialaufwand notwendig ist. VP: € 19,–

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X Adventkranzbinden mit Oma, Opa, Mama, Papa und mit mir, Do., 24. 11., 15 bis 18 Uhr, Ref.: Heidi Brandmayr. X Rorate im Advent: Früh­ morgendlicher Gottesdienst, Fr., 2. 12., 6.30 Uhr, Ltg.: Adi Völkl. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Kreativcafé, ein kleiner Beitrag, der Freude bereitet, Do., 24. 11., 14 bis 15.30 Uhr. X Powerfrühstück – basisch/ vegetarisch/vegan, gesund und nährstoffreich in den Tag starten, Kochkurs, Do., 24. 11., 18 bis 21 Uhr, mit Ursula Kerec, MSc. Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Advent-Meditation – vom Charme Gottes berührt, Fr., 25. 11., 18 Uhr, Ref.: Hans Eidenberger.

SPIEGEL-Buch und CD „Hurra, Jesus hat Geburtstag!“ Wie mit Kindern Advent und Weihnachten feiern?

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Experiment Zukunft, Do., 24. 11., 18.30 Uhr, mehrere ­Termine bis 16. 3., Ltg.: Monika Spiekermann. X Räuchern mit heimischen Kräutern und Harzen, Di., 29. 11., 18.30 bis 21 Uhr, Ltg.: Monika Schlögl.

Ihr Vorteil Mit der Vorteilskarte erhalten Sie das Buch „Hurra, Jesus hat Geburtstag!“ inklusive CD ermäßigt um nur 10 Euro. Vorteilskarte bei SPIEGEL vorweisen, Tel. 0732 76 10-32 21 oder Bestellung inkl. BezieherNummer mailen an: vorteilskarte@kirchenzeitung.at Nähere Info: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte

Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X Bereitet den Weg des Herrn!, Lk 3, 4b, Adventeinstimmung, Fr., 25. 11., 17 Uhr bis So., 27. 11., 13 Uhr, Begl.: Sr. Klara Diermaier und Sr. Susanne Reisinger, Anmeldung bis 18. 11. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Erlebnisnachmittag für Familien – „Der goldene Schlüs­ sel“, zauberhaftes Klangmärchen zum Mitgestalten am 1. Adventsonntag, für Kinder ab 4 Jahren, So., 27. 11., 14 bis 16 Uhr, Ref.: Mag. Andrea Fellinger, Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnehmer­ zahl.


32 Termine NAMENSTAG

Aemilianus (Emil) arbeitete zunächst als Schafthirte. LUIS GARCÍA/WIKI COMMONS/ CC BY-SA 3.0

Aemilianus von Cogolla (12. November) Es war ein vielfältiges Leben, auf das Aemilianus (auf Deutsch: Emil) bei seinem Tod im Jahre 574 nach Christus zurückblicken konnte: Nach Jahrzehnten als Schafhirte in Spanien war er zunächst Einsiedler, ging dann bei einem anderen Einsiedler, Felix von Bilibio, in die „Lehre“ und zog sich erneut in die Einsamkeit zurück. Um Aemilianus sammelte sich eine Gruppe von Mönchen. Nachdem ihn der Bischof zum Priester geweiht hatte, wurde er Pfarrer von Berceo, seinem Heimatort. Das blieb er aber nur drei Jahre lang, weil man ihn beschuldigte, durch übermäßige Spenden an die Armen das Kirchenvermögen zu schädigen. Aemilianus kehrte zu seinen Mönchen zurück, gab der Gemeinschaft die Benediktsregel und leitete die Gruppe als Abt. Er wurde über 100 Jahre alt. NIE

10. November 2022

FREITAG, 11. NOVEMBER X Hagenberg i. Mkr. So schön ist die Welt, per Anhalter auf Segelbooten rund um die Welt, Dia-Vortrag, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Volkmar Baurecker. X Linz. Ad Parnassum, Konzert, Großer Saal, Anton Bruckner Privatuniversität, 19.30 Uhr, mit Daniel Schnyder. X Linz, Minoritenkirche. ­Musica Sacra, Blessed Cecilia. Werke von William Byrd, Henry Purcell, Charles V. Stanford, Gustav Holst u. a., 19.30 Uhr, Anna-Lena Killinger, Harfe, Linzer Jeunesse-Chor, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer. X Steyr. Workshop Fotobuch, Dominikanerhaus, 14 Uhr bis 17 Uhr, mehrere Termine bis 25. 11., mit Christopher Dickbauer. X Wels, St. Josef. Martinsfeier, Kirchenplatz, 17 Uhr. SAMSTAG, 12. NOVEMBER X Braunau, St. Stephan. Unterwegs im Gotteslob – abseits der ausgetretenen Pfade, musikalischer Workshop, Pfarrsaal, 9 bis 15 Uhr, Ref.: MMag. Andreas Peterl. X Haag am Hausruck. Performance Brunch, Dahoam, Mülikoasahof, 11 bis ca. 14 Uhr, und So., 13. 11., 11 bis ca. 14 Uhr, Anmeldung erforderlich, performancebrunch@gmail.com X Linz. Haben wir die Coronakrise psychosozial überstanden? Psychiatrische und psychosoziale Aspekte der Pandemie, Med Campus, Lehrgebäude/Hörsaal 1, 9 bis 13 Uhr. X Marchtrenk. Abend der Berührung, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit um sich von Friedens­ zitaten und Musik inspirieren zu lassen, eine Kerze für den Frieden anzuzünden oder für ein persönliches Gebet, Pfarre, 19 bis 21 Uhr. X Steyr. „Ankommen vor dem Winter“, Pilgern, Treffpunkt beim Bahnhof-Parkplatz, 10 bis 15 Uhr, mit Karin Seisenbacher. X Steyr. Das Licht, das man hören kann!, Abendmusik zwischen Himmel und Erde, Musik, Lesung und Gedichte, Evangelische Kirche,

19 Uhr, mit Brigitte Guttenbrunner, Sopran und Klaus Oberleitner, Orgel. X Steyregg. Kathrein Tanz, Stadtsaal, Einlass: 19.30 Uhr, Beginn: 20 Uhr, mit Bruck-Zuck-Musi. X Wels, St. Josef. „Extremwetter in Zeiten des Klimawandels“, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Mag. Christian Ortner. SONNTAG, 13. NOVEMBER X Braunau. Cacao-Zeremonie, eine Reise zu Mama Cacao, Weltladen, 18 Uhr. X Brünnl (CZ). Fatimafeier in Maria Trost, gestaltete eucharistische Anbetung mit Beichtgelegenheit, 12.30 Uhr, Hl. Messopfer mit Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, 13.30 Uhr, Bus aus NÖ: Abfahrt Horn, Informationen bei Emma Theuerer, Tel. 0664 569 10 75 (bitte erst ab 17.30 Uhr), Busse aus OÖ: Busfahrt St. Ägidi, Wels, Linz, Pregarten, Unterweißenbach, Informationen: Rupert Binder, Tel. 0660 341 69 27 oder Reisebüro Glas, Tel. 07717 71 71 oder Bus von Resch-Reisen, Tel. 0664 132 92 55. X Engelhartszell. Segnung der Stele des Künstlers Miguel Horn anlässlich der Neugestaltung des Waldfriedhofes in der Marktgemeinde Engelhartszell, Waldfriedhof Nahe der Sauwald-Bundesstraße, 15 Uhr. X Frankenmarkt. Blessed Cecilia, geistliche Chor- und Instrumentalmusik aus England, Werke von William Byrd, Henry Prucell, Charles V. Standford, Gustav Holst u. a., Pfarrkirche, 17 Uhr, Linzer Jeunesse-Chor, Anna-Lena Killinger, Harfe, Ltg.: Wolfgang Mayrhofer. X Hartkirchen. Die Sprache des Herzens, Kirche wird Kino, Pfarrkirche, 18 Uhr. X Linz. Martinsfest im Linzer Schloss, ab 14 Uhr können die Familien bei freiem Eintritt ins Schlossmuseum, auch die Krippenausstellung lädt zum Erkunden ein, großer Laternenumzug, 16.30 Uhr, bitte Laterne mitbringen. X Micheldorf. Fasten mit Weitblick auf Burg Altpernstein, Entdecke den Clown in dir! Buchingerfas-

KirchenZeitung Diözese Linz

ten mit Humor, Burg Altpernstein, 14 Uhr, mehrere Termine bis 19. 11., Ref.: Luise Leputsch. X Pregarten. Messa concertata, G. B. Casali, Pfarrkirche St. Anna, 10 Uhr, Martina Landl, Sopran, Monika Ruspeckhofer, Alt, Karl Brandstötter, Tenor, Anton Reinthaler, Bass und Ltg., Chorgemeinschaft St. Anna Pregarten, Gerhard Schacherl, Orgel. X Tragwein. Jugendchortag, BH Greisinghof, ab 8.30 Uhr bis 18.15 Uhr (nach dem Gottesdienst), Anmeldung und Info unter Tel. 0676 8776 56 55 oder daniel.kaun@dioezese-linz.at X Wels, St. Josef. Elisabethsonntag, Gottesdienst, 8 und 9.30 Uhr, Gestaltung Caritas, Sammlung für Bedürftige in unserem Land. X Wilhering. Cäcilienfeier des Pfarrchors, Missa in honorem Sancti Josephi, op. 67, Ignaz Mitterer, Stiftskirche, 8.30 Uhr, Chor der Stiftspfarre Wilhering & Orchester. MONTAG, 14. NOVEMBER X Ebensee. Leopoldiblasen, Leopoldi-Eck, 18 Uhr, mit Quintett der Salinenmusik. X Lacken. Tanzen ab der Lebensmitte, Vitalität und Lebensfreude Takt für Takt, Pfarrheim, 14.30 bis 16.30 Uhr, mehrere Termine bis 19. 12. X Schärding. Smart und fit am Handy, Grundlagenkurs, Smartphone-Führerschein Teil 1, Familienund Sozialzentrum, 14 bis 17 Uhr, mehrere Termine bis 28. 11., mit Mag. Maria Wimplinger MBA. X Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr. DIENSTAG, 15. NOVEMBER X Linz. Dankbar-Leben-Gruppe, unsere Aufmerksamkeit Richtung Dankbarkeit lenken, Urbi@Orbi, 18.30 bis 19.30 Uhr, Ltg.: Ingeborg Meinecke. X Linz. Jesper-Juul-Werte und -Werkzeuge für mühsame Alltagssituationen, SPIEGEL elternweb@ home, 9.30 bis 11.30 Uhr, m ­ ehrere

AUSSTELLUNGEN – BESONDERE TERMINE – FLOHMARKT

AUSSAATTAGE 14. 11.: Blüte bis 9, Ag Blüte 10 bis 11, ab 12 Blatt 15. 11.: Blatt, von 2 bis 14 besonders günstig 16. 11.: Blatt bis 3, 4 bis 6 Frucht, 7 bis 20 Blatt, ab 21 Frucht 17. 11.: Frucht 18. 11.: Frucht bis 23 19. 11.: ab 0 Wurzel 20. 11.: Wurzel bis 7 --Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

X Eberstalzell. Buchausstellung und EZA-Markt, Pfarrsaal, Sa., 12. 11., 14 bis 19 Uhr und So., 13. 11., 10 bis 17 Uhr. X Kremsmünster. Kunsthandwerk vom Feinsten, im Stiftshof und im Kellergewölbe, Sa., 12. 11., 9.30 bis 18 Uhr, So., 13. 11., 9.30 bis 17 Uhr, für die jungen Besucher/innen gibt es eine Mal-, Bastel- und Schminkecke oder sie dürfen sich beim Lebkuchenbacken in der Stiftsküche auf die Weihnachtszeit einstimmen lassen. X Linz. Hans Joachim Breustedt, Ausstellung, Vernissage, Di., 15. 11., 19 Uhr, Hofkabinett, www.hofkabinett.at, bis 3. 6., Di. bis Fr., 16 bis

18 Uhr und Do. und Fr., 11 bis 13 Uhr. X Linz, St. Michael. Flohmarkt mit Flair, Bücher und Musik, Sa., 12. 11., Kaffee und Kuchen, 10 Uhr, Lesung für Kinder, 15 Uhr, Prosecco-Bar, 16 Uhr, Lesung von Pepi Tichler, 18 Uhr, Erlöse kommen der Kirchensanierung zugute. X Marchtrenk. Leopoldimarkt, Kirchenplatz, Fr., 11. 11., 17 bis 22 Uhr, Sa., 12. 11., 14 bis 21 Uhr und So., 13. 11., 11 bis 17 Uhr. X Reichersberg am Inn. Ausstellung, Brigitte Kowanz (1957–2022), AIM, Galerie am Stein, bis Fr., 30. 12. X Schwanenstadt. Malerei von

Isabella Heigl, Ausstellung, Stadtturmgalerie, 11. 11. bis 27. 11. X Steyr. Bücherfundgrube, im alten Gemeindesaal der evang. Kirche, Sa., 13. 11., 10.45 bis 12 Uhr. X St. Agatha. Buchausstellung, Advent-/Weihnachtsbücher, Kinder-/Jugendbücher, Sachbücher, Romane, Spiele etc., Pfarrsaal, Sa., 12. 11., 13.30 bis 17 Uhr, So., 13. 11., 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr. X St. Florian. Il Cantico di Frate sole, Kunstausstellung über Franz von Assisi, Herbert Lippert und Ferdinand Reisinger, Stift, Altomonte Saal, vom 13. 11. bis 18. 12., jeweils an den Sonntagen, 10 bis 12 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 33

10. November 2022

Termine bis 7. 2., mit Magdalena Kaliauer. X Neukirchen a. Walde. Von Mäusen und Mädchen, Lesung, Mittelschule, 19.30 Uhr, mit Birgit Chalkraft. X Ried im Innkreis. Meister von morgen, gemischtes Konzert von Nachwuchskünstler/innen, Salesianer-Saal, LMS-Ried, 19 Uhr. X Ried im Innkreis. Treffpunkt für betreuende und pflegende Angehörige, Stadtpfarre Ried, 19 Uhr. X Ried im Innkreis. Advent und Weihnachten in der Familie feiern, Eltern-Kind-Zentrum, 20 bis 21.30 Uhr. X Steyr. Wie sich die Arbeitswelt und Gesellschaft wandeln wird und warum wir für den Wandel rebellieren müssen, Vortag, Campus Steyr, HS II.1–SKF gegenüber Eingang Museum Arbeitswelt, 17.30 Uhr, mit Tristan Horx. MITTWOCH, 16. NOVEMBER X Ampflwang. Mädchen, ich sage dir, steh auf! (Mk. 5,21–44), Bibel­ abend, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Hans Rauscher. X Hirschbach i. M. Werden Politik und Gesellschaft nur noch von Emotionen und Fake News bestimmt?, Vortrag, Pfarrzentrum, 20 Uhr. X Hofkirchen. Räuchern, Pfarrsaal, 20 Uhr, mit Petra Luftensteiner. X Linz. Stärkung des Immunsystems unserer Kinder – bester Schutz vor Krankheiten! SPIEGEL elternweb@ home, 19.30 Uhr, mit Karola Gangl. X Munderfing. Kontemplatives Gebet, Pfarrheim, 19.30 Uhr. X Roitham. Lachen – Leichtigkeit – Humor, Jakobi-Zentrum, 19.30 Uhr, Ref.: Lydia Neunhäuserer. X Ried im Innkreis. Mit Kindern leben – Mein Kind hört nicht auf mich, Vortrag, Arbeiterkammer, 19.30 Uhr, Anmeldung: Tel. 050 69 06 48 87. X Steyr. „Red Wednesday“: Schweigemarsch für verfolgte Christ/innen, Treffpunkt vor der evangelischen Kirche (Bahnhofstraße), 17 Uhr. X Vöcklabruck. Walk & Talk, für alle Frauen, die gemeinsam gehen und miteinander ins Gespräch kommen wollen, Treffpunkt beim Hallenbadeingang, 9 bis 10.30 Uhr. DONNERSTAG, 17. NOVEMBER X Altenberg. Irland – Die ­grüne Insel, Wo Christen und Kelten ihre spirituellen Wurzeln vereinen, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Mag. Franz Pamminger. X Arnreit. Der vergessene Völkermord im Kongo, Themenabend, Pfarrheim, 19.30 Uhr, mit Jan Hofer, GR Mag. Paulus Christian Manlik. X Braunau. Auftanken – Verschnaufpausen im (Arbeits-)Alltag, Workshopreihe, um Burnout vorzubeugen, Treffpunkt mensch&arbeit, 19 Uhr, Info und Anmeldung: Tel. 07722 656 32. X Braunau/Höft. „Wachstum durch gesunde Beziehung“, Glaubensabend, Pfarrsaal Maria Königin, 19 Uhr, mit Dr. Margarita ­Seiwald.

X Linz, Ursulinenkirche. Ökumenisches Friedensgebet, gemeinsam beten für den Frieden in Europa und für alle Menschen in Kriegsgebieten, 19 Uhr. X Linz. Gundlagenkurs Tablet, Diözesanhaus, 9 bis 12 Uhr, mehrere Termine bis 24. 11., mit Sabine ­Schinagl. X Linz. Märchen und Geschichten: „Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen“, Urbi@Orbi, 17 bis 18.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer. X Niederwaldkirchen. Lachen ist ansteckend! Impfen schützt!, Kulturzentrum Pfarrhofstall, 19.30 Uhr, mit Lydia Neunhäuserer. X Ried im Innkreis. Chorsing­ abend: Praktisches für den Kirchenchor zum Thema Advent und Weihnachten, 19.30 Uhr, Anmeldung: franziskushaus@dioezese-linz.at X Ried im Innkreis. Experiment Zukunft, Inspirationen zum WERT(E) vollen Leben, Bildungszentrum, 19 Uhr, mehrere Termine bis 9. 3. 2023, mit Kons. Dipl.-Ing. Irmgard ­Neumayer. X St. Marienkirchen a. d. Polsenz. „Erinnerungen eines zufälligen Missionars“, Lesung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. X Waldburg. Wenn Worte fehlen – gehalten in Zeiten der Trauer, begleitende Schritte aus Gott-gläubiger Sicht, Pfarrhof, 19 Uhr, Ref.: Sr. Veronika Binder OSB. FREITAG, 18. NOVEMBER X Großraming. Naturwunder Bolivien, Fotoschau von Peter Großauer, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. X Linz. Linzer Kirchenroas, Linz-Solar City, erreichbar mit Straßenbahn Linie 2 bis Endstation, 15 Uhr. X Linz. Advent in der Eltern-KindGruppe und zu Hause, Samya Panhauser, 9 bis 10.30 Uhr. X Steyr. Kommunikation online, Keine Angst vor Zoom, Präsenzveranstaltung, Dominikanerhaus, 14 bis 16 Uhr, mit Christopher Dickbauer. X Steyr. Einführung in die Biografiearbeit, buchbares Einzel-Modul vom Lehrgang Biografiearbeit, Dominikanerhaus, 16 bis 20.30 und Sa., 19. 11., 9 bis 17 Uhr, Ref.: Astrid Gaisberger. X Steyr. Ja zum Leben sagen! – Lehrgang Biografiearbeit, erfülltes Leben – Lebensschätze heben mit Biografiearbeit, M1 + M2: Dominikanerhaus, M3: SPES Zukunftsakademie, 16 bis 20.30 Uhr mehrere Termine bis 13. 5., Ref.: Dr. Hubert Klingenberger, Astrid Gaisberger. X Unterweißenbach. Konzert mit „Findling“, Pfarrsaal, 20 Uhr. X Vöcklabruck. Sprech-Café für Frauen aus aller Welt, miteinander reden – in Kontakt kommen – Deutsch sprechen üben, Treffpunkt mensch & arbeit, 16 bis 18 Uhr. SAMSTAG, 19. NOVEMBER X Adlwang. Heilungsgottesdienst, 13.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Beichtgelegenheit, 14 Uhr, Heilungs-

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 13. NOVEMBER 33. Sonntag im Jahreskreis. L1: Mal 3, 19–20b APs: Ps 98, 5–6.7–8.9 L2: 2 Thess 3, 7–12 Ev: Lk 21, 5–19 MONTAG, 14. NOVEMBER L: Offb 1, 1–4; 2,1–5a APs: Ps 1, 1–2.3.4 u. 6 Ev: Lk 18, 35–43 DIENSTAG, 15. NOVEMBER Hl. Leopold, Markgraf von Österreich. L1: Spr 3, 13–20 APs: Ps 112, 1–2.3–4.5–6.7 u. 9 L2: Röm 8, 26–30 Ev: Lk 19, 12–26 MITTWOCH, 16. NOVEMBER Hl. Albert der Große, Ordensmann, Kirchenlehrer, Bischof von Regensburg. Hl. Margareta, Königin von Schottland. L: Sir 15, 1–6 APs: Ps 119, 9–10.11–12.13–14 Ev: Mt 13, 47–52 L: Jes 58, 6–11 APs: Ps 91, 1–2.3–4.5–6.10–11 Ev: Joh 15, 9–17 L: Offb 4, 1–11 APs: Ps 150, 1–2.3–4.5–6 Ev: Lk 19, 11–28 gebet, anschließend Heilige Messe. X Gallneukirchen. Ökumenische Andacht, gemeinsam erinnern an verstorbene Kinder, evangelische Pfarrkirche, 16 Uhr, anschließend Agape. X Kremsmünster. Inklusiver Jugendtreff, für Jugendliche zwischen 14 und 18, 17 bis 21 Uhr, www.jugendzentrumjam.at X Linz, Mariendom. Heino – Die Himmel rühmen, Konzert, 20 Uhr. X Neumarkt im Mühlkreis. Das kleine Licht, Adventgeschichten, Buchpräsentation, Pfarrheim, 19.30 Uhr, musikalische Umrahmung: Julia Diesenreiter. X Wels. Frauenmesse, Kapelle, 19 Uhr, mit Rektor Dr. Adi Trawöger, „Zu Gast in Puchberg“, Vortrag im Bildungshaus Schloss Puchberg, 20 Uhr, Mag. Angelika Ritter-Grepl im Gespräch mit Dr. Wilhelm Achleitner. SONNTAG, 20. NOVEMBER X Linz, Mariendom. Festliche Orgelmusik aus England, Robert Jones, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel. X Maria Schmolln. 20 Jahre EZA-

DONNERSTAG, 17. NOVEMBER Hl. Gertrud von Helfta, Ordensfrau, Mystikerin. L: Eph 3, 14–19 APs: Ps 23, 1–3.4.5.6 Ev: Joh 15, 1–8 L: Offb 5, 1–10 APs: Ps 149, 1–2.3–4.5–6a u. 9b Ev: Lk 19, 41–44 FREITAG, 18. NOVEMBER Weihetag der Basiliken St. Peter und St. Paul zu Rom. L: Apg 28, 11–16.30–31 APs: Ps 98, 1.2–3b.3c–4.5–6 Ev: Mt 14, 22–33 L: Offb 10, 8–11 APs: Ps 119, 14 u. 24.72 u. 103.111 u. 131 Ev: Lk 19, 45–48 SAMSTAG, 19. NOVEMBER Hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. L: Offb 11, 4–12 APs: Ps 144, 1–2c.9–10 Ev: Lk 20, 27–40 L: 1 Joh 3, 14–18 APs: Ps 34, 2–3.4–5.6–7.8–9.10–11 Ev: Lk 6, 27–38 SONNTAG, 20. NOVEMBER Christkönigssonntag. L1: 2 Sam 5, 1–3 APs: Ps 122, 1–3.4–5 L2: Kol 1, 12–20 Ev: Lk 23, 35b–43

Kreis Maria Schmolln, Hl. Messe, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, musikalisch mitgestaltet von Familie Elisabeth und Johannes Ries, gesegnetes Brot zum Mitnehmen zugunsten der Straßenkinder im Kongo, anschließend Pfarrcafé und EZAProdukteverkauf im Pfarrheim. X Schärding. Kirchenkonzert, Werke von J. S. Bach, G. F. Händel, G. Ph. Telemann u. a., Stadtpfarr­kirche, 18 Uhr, Thomas Schatz­dorfer, Trompete, Volker ­Hemedinger, Trompete, Markus Ridderbusch, Pauken, Thomas Dinböck, Orgel. X Schlägl. Gottesdienst, Missa brevis in b, Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr. X Stroheim. „Von Bruckner bis Bob Dylan – eine musikalische Zeit- und Weltreise“, Konzert für Orgel und Trompete, Pfarrkirche, 16 Uhr, mit Isaak Knapp und Florian Birkl­bauer. X Wilhering. Christkönigsfest, gregorianischer Choralgesang zum Christkönigsfest, 10 Uhr, Choralschola des Stiftes Wilhering. X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


34 Anzeigen & Hinweise

10. November 2022

KLEINANZEIGEN

HINWEISE

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Ausschreibung Solipreis. In herausfordernden Zeiten wird deutlich, wie sehr Menschen auf das solidarische Handeln anderer angewiesen sind. Dazu gehört soziales Engagement sowie der Einsatz für Frieden, Umwelt, ein lebendiges Miteinander und eine zukunftsweisende Erinnerungskultur. All dies soll durch die Verleihung des 29. Solidaridätspreises der Diözese Linz sichtbar gemacht werden. Einreichen können Einzelpersonen, Gruppen und Jugendprojekte, die einen Bezug zu Oberösterreich haben. Die Einreichfrist endet am 10. Februar 2023.

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

X Infos: 07252 45400 oder dominikanerhaus@dioezese-linz.at

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter A ­ chleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

Pilgern vor dem Winter. Kontakt: AmRonny-Hartmann.at Sa., 12. November, lädtoder das Dominikanerhaus Steyr unter telefonisch: 0650/584 92 33 demSeriöse Titel „Ankommen vor dem Abwicklung Winter“ in Begleitung von KaAbholung vor Ort rin Seisenbacher zum gemeinBarzahlung. samen Pilgern ein. Treffpunkt ist der Bahnhof Ternberg um 10 Uhr, die Gehzeit beträgt 3,5 Stunden. X Anmeldung: 07252 45400 oder dominikanerhaus@dioezese-linz.at

Stricken gegen soziale Kälte. Bei dieser Veranstaltungsreihe des Dominikanerhaus Steyr treffen sich Stricker/ innen erneut, um Handschuhe, Hauben, Schals usw. anzufertigen. Anfang Dezember werden die Strickstücke ins Tageszent-

Kunsthandwerksmarkt. Beim jährlichen Kunsthandwerksmarkt im Augustiner Chorherrenstift Reichersberg am Inn präsentieren rund 80 Aussteller/innen aus Österreich, Deutschland und Südtirol hochwertige Produkte der Handwerkskunst im Stiftshof und im historischen Kellergewölbe. Interessierte können den Markt am Sa., 12. November von 9.30 bis 18 Uhr und am So., 13. November von 9.30 bis 17 Uhr besuchen. Europäischer Kinotag. Am So., 13. November, feiern die Lichtspiele Lenzing den Europäischen Kinotag 2022. Gezeigt werden „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“ (11 Uhr), „Sommer-Rebellen“ (14.30 Uhr), „The North Drift – Plastik in Strömen“ (16.15 Uhr), „Der perfekte Chef“ (18 Uhr) und „Mehr denn je“ (20.15 Uhr). Die Abend- und späten Nachmittagsvorstellungen können an diesem Tag mit dem Kinodinner-Angebot kombiniert werden: Filmerlebnis und Kulinarik um 20 Euro. X Nähere Infos zum Programm: www.lichtspiele.com

Der Thementag im Radio:

sonntag TIROLER

WOCHENZEITUNG DER ERZDIÖZESE SALZBURG

Kirchenzeitung der Diözese Innsbruck

Kirche bunt ST. PÖLTNER KIRCHENZEITUNG

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

rum des Vereins Wohnen Steyr gebracht. Der nächste Stricktermin ist am Do., 17. November um 14 Uhr im Dominikanerhaus Steyr.

X Online einreichen unter: www.solipreis.at

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Meine Kirchenzeitung Donnerstag, 17.11.2022 von 8.00 bis 18.00 Uhr 107,3 in Wien 94,2 in Graz

www.radioklassik.at

KirchenZeitung Diözese Linz

Digital auf DAB+ österreichweit

Radiohotline: 01 512 40 40-0


KirchenZeitung Diözese Linz

Anzeigen 35

10. November 2022

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CONCORDIA Sozialprojekte in der Republik Moldau

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„Mama, was hast du zu essen für mich?“ Jedes dritte Kind im ländlichen Moldau lebt in Armut. Den Menschen im ärmsten Land Europas steht ein besonders harter Winter bevor.

Moldau. Im Winter können sie nur eines der beiden Zimmer nutzen: Im anderen ist es einfach zu kalt. Die Fenster hat die Familie mit Folien überzogen, damit sie wenigstens den Wind abhalten.

Wenn der kleine Damian morgens aufwacht, ist er hungrig. „Mama, was hast du zu essen für mich?“ Damians Familie ist bettelarm. Meist gibt es nur Haferbrei oder Nudeln in Milch. Damian und seine Schwester Arina sind stark mangelernährt. Sie leben in einem winzigen, baufälligen Haus in Sinesti, einer verlassenen Armensiedlung in der Republik

Masha, Damians Mutter, bepflanzt den kleinen Garten vor dem Haus mit Gemüse. Doch durch die anhaltende Dürre des vergangenen Sommers versiegte das Grundwasser, Brunnen trockneten aus und die Ernte verdorrte. Die Mutter weiß nicht, wie sie ihre Kinder satt bekommen soll. Und all das bei einer Inflationsrate von über 33 Prozent. So sieht die Lebensrealität vieler Familien in Moldau aus. In solchen Fällen hilft CONCORDIA Sozialprojekte schnell und direkt. Mobile SozialarbeiterInnen versorgen gefährdete Familien vor Ort durch Notfallpakete mit Wasser, Lebensmitteln, Medikamenten, und Brennholz im Winter.

Damian und seine Schwester Arina vor ihrer Hütte CONCORDIA SOZIALPROJEKTE

Als größte Hilfsorganisation im Land betreibt CONCORDIA Sozialzentren in mehr als 50 Gemeinden. Oft sind sie der einzige soziale Treffpunkt in den halb verlassenen Dörfern. Rund ein Drittel der Bevölkerung arbeitet außerhalb des Landes. Zurück bleiben die Alten in bescheidenen Behausungen,

oft mit den zurückgelassenen Enkelkindern. Viele sind mit steigendem Alter überfordert, sich um die Kleinen zu kümmern. Finanziell fehlt es oft an einfachsten Dingen. Auch hier hilft CONCORDIA generationsübergreifend. Kindern und älteren Menschen wird eine warme Mahlzeit und eine sinnvolle Freizeitgestaltung geboten. Seit Ausbruch des Ukrainekrieges stehen die Menschen in Moldau unter Strom. Neben dem täglichen Überlebenskampf sorgen sie sich um die Sicherheit und Zukunft ihres Landes. An die 90.000 UkrainerInnen suchen Schutz in dem armen Nachbarland. Auch sie brauchen dringend Unterstützung.

Bitte helfen Sie! Dieser Ausgabe liegt ein Spendenerlagschein bei. CONCORDIA Vorstand Pater Markus Inama SJ dankt für Ihre Hilfe! Mehr über die Hilfsprojekte von CONCORDIA: www.concordia.or.at

Garantierte Lieferung vor Weihnachten bei Bestellung bis 14.12.

Christbaumkugel „Weihnachtsgeschichte“ (rot, ø 7 cm) ART251 5,90 € Capiz Stern (13,5 cm) ART259 15,90

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36 Kultur FÜR SIE GELESEN Nachhaltige Jobs Zur Bewältigung der Klimakri­ se braucht es nicht zuletzt vie­ le Menschen, die sich in ihren Berufen um Lösungen im Sin­ ne der Umwelt bemühen. Wie interessierte Jugendliche den richtigen Job in jenen Berufsfel­ dern finden, die die drei Säulen der Nachhal­ tigkeit abde­ cken – Ökolo­ gie, Ökonomie und Soziales –, beschreibt He­ lene Flachsen­ berg in diesem Ratgeber. Zahl­ reiche Beispiele und interessante Interviews mit Menschen in ih­ ren Berufen wie Servicetechniker für Windkraftanlagen, Försterin oder Familienberaterin zeigen praxisnah Wege zum passenden Job. Für Berufsneulinge bietet das Buch eine gute Orientierung in vielfältigen Arbeitsfeldern. PS Mach‘s zu deinem Job! Berufe für eine nachhaltige Zukunft. Helene Flachsenberg. Gabriel Verlag, € 15

Der Reimmichl Der Reimmichl Volkskalender sieht zwar jedes Jahr gleich aus, die Inhalte sind aber immer neu: Neben Altbewährtem wie Bau­ ernregeln, kirchlichen Feiertagen und astrologischen Bezeichnun­ gen gibt es alljährlich Schwer­ punktthemen. Im Jahr 2023 widmet man sich dem The­ ma Älterwer­ den. Dass nach der Pension nicht der Ru­ hestand, son­ dern die „Frei­ tätigkeit“ folgt, ist da etwa nachzulesen. Wei­ ters gibt Benjamin Raich im In­ terview Auskunft über familiä­ re und sportliche Belange. Fazit: eine sehr vielfältige Ausgabe! ELLE Reimmichl, Volkskalender 2023, Tyrolia, € 12,95

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Caritas und die Kunst näher beleuchtet. Als Cara­ Ein gesellschaftlich aktuel­ les Thema greift das neue Heft vaggio 1606 das monumen­ von „kunst und kirche“ auf: tale Altarbild „Die sieben „Care. Caritas in Kunst und Werke der Barmherzigkeit“ Gegenwart“. Ein vielfältiger vollendete, hatte er ein Ge­ Blick wird hier auf den Be­ mälde geschaffen, das da­ griff der „Care-Arbeit“ gewor­ nach viele Male kopiert wurde: die junge Frau Pero, fen und wie sich dieser in ge­ die ihren vom Hungertod genwärtigen künstlerischen bedrohten Vater im Ge­ Strömungen abbildet. In den Kunst und Kirche, Münchner Kammerspielen fängnis stillte. Als Sinnbild Care, Heft 3/2022. gab es dazu einen Aktions­ für Caritas ging sie in die Medecco Holding Wien. Geschichte ein. Das Heft raum mit Film, Theater und Tanzworkshops. Auch der historische Hin­ bietet viele horizonterweiternde Zugänge zu Themen, die besonders in kirchlichen tergrund für Darstellungen der Nächsten­ und sozialen Kreisen relevant ist. liebe, Barmherzigkeit und Fürsorge wird ELLE

Führung durch die Wunderkammer des Stifts Kremsmünster

Die Welt des Staunens Die neu aufgestellte Wunderkammer im Stift Kremsmünster wurde dieses Jahr eröffnet. In die Welt des Staunens können Interessierte am 27. November im Rahmen einer Führung eintreten. Die Kunstsammlungen des Stifts Krems­ münster sind das Ergebnis einer jahrhun­ dertelangen Tradition des Sammelns und Bewahrens, des Wertschätzens und des Wei­ tergebens. „In unserer Zeit ist so vieles so selbstverständlich geworden. So sind wir in Gefahr, das Staunen zu verlernen. Die vielen kleinen und großen Kostbarkeiten der Wun­ derkammer wollen uns wieder neu ins Stau­ nen versetzen und die Dankbarkeit in uns wecken“, erklärt Abt Ambros Ebhart. Kunst­ historiker Andreas Gamerith konzipierte die

Neuaufstellung. Obwohl viele der Kunstwer­ ke bereits im 17. und 18. Jahrhundert in das Stift gelangten und manche sogar vom Klos­ ter in Auftrag gegeben wurden, verdanke sich die Fülle der Wunderkammer nicht zu­ letzt den Sammelaktivitäten diverser Patres im 19. Jahrhundert. – Die Führung wird vom Diözesankunstverein der Diözese Linz in Ko­ operation mit der KirchenZeitung organi­ siert. Martina Gelsinger, Obfrau des DKV, und Andreas Gamerith werden die Besu­ cher/innen durch die Wunderkammer füh­ ren, Beginn ist um 14 Uhr. ELLE X Anmeldung bis 23. 11.: dkv@dioezese-linz.at, Tel. 0732 995151-4531 (vormittags) mit Name, Adresse und Telefonnummer, Info: www.dkv-linz.at

KULTURLAND n Salon Odjila in Linz. „Tan­ goRomaBalkanJazz“: Diese bun­ te musikalische Mischung er­ wartet Besucher/innen beim Konzert des „Salon Odjila“ in der Tribüne Linz am 11. No­ vember um 19.30 Uhr. n Jugendchortag. Am 13. No­ vember findet im Greisinghof der Jugendchortag statt. Um

17.30 Uhr gibt es in der Kirche einen Gottesdienst, bei dem Er­ probtes zu hören sein wird. n Dialektgruppe Findling in Unterweißenbach. Die Mu­ sikgruppe aus Tirol – in der KirchenZeitung haben wir kürz­ lich ihre neue CD „mosaik“ vor­ gestellt – wird am Fr., 18. No­ vember ein Konzert im Pfarrsaal

Unterweißenbach geben. Be­ ginn ist um 20 Uhr. n Barockkonzert in Traun. Das Ensemble Divertimen­ to Salzburg gibt am Fr., 19. No­ vember um 19 Uhr ein Konzert in der Schlosskapelle Traun. Ge­ feiert wird hier auch das Jubi­ läum „20 Jahre Schlosskapelle Traun“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 37

10. November 2022

Der heilige Martin und der Bettler

Gelebte Barmherzigkeit Was der Hl. Martin als Einsiedler bewirkte und warum das Gansl-Essen mit ihm zu tun hat, beschreibt Lothar Schultes in der Reihe „alt und kostbar“. LOTHAR SCHULTES

Der 11. November ist der Gedenktag des hl. Martin, der 397 in Candes bei Tours starb und von allen Konfessionen als Heiliger verehrt wird. Geboren wurde er als Sohn eines römischen Militärtribuns in Savaria (Provinz Pannonien), dem westungarischen Szombathely (Steinamanger). Die Jugend verbrachte er in Pavia, der Heimat seines Vaters, wo er das Christentum kennenlernte. Als Reiter der Kaiserlichen Garde begegnete er an einem Wintertag in Amiens einem armen, unbekleideten Mann. Soldat Christi. Aus Mitleid teilte er seinen Mantel mit dem Schwert und gab ihm eine Hälfte. Als Martin unter Kaiser Julian gegen die Germanen kämpfen sollte, erklärte er, nicht mehr „miles Caesaris“, ein Soldat des römischen Kaisers, sondern „miles Christi“ zu sein. Nach seiner Entlassung aus dem Heer lebte er als Einsiedler, ehe er 361 in Ligugé bei Poitiers das erste Kloster des Abendlandes gründete. 375 folgte ein weiteres in Marmoutier bei Tours. Bescheidenheit. Als asketischer Mönch und Bischof, Nothelfer und Wundertäter wurde Martin schnell bekannt. Sein Biograph Sulpicius Severus, der ihn persönlich kannte, schrieb: „Durch seine Tugenden und sein Glaubensbeispiel ist der Glaube in einem solchen Maß gewachsen, dass es heute keinen Ort gibt, der nicht voll ist von Kirchen und Klöstern.“ Eine Legende besagt, dass Martin sich aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckte, als er 371 Bischof von Tours werden sollte. Doch verrieten ihn die schnatternden Gänse und er nahm das Amt an. Davon leite sich der Brauch ab, am Fest des Heiligen eine Martinsgans zu essen. Patron. Martin starb mit 81 Jahren und wurde in Tours beigesetzt. Der Frankenkönig Chlodwig erhob ihn zum Reichsheiligen und seinen Mantel (lat. cappa) zur Reichsreliquie. Martin ist Schutzpatron Frankreichs und der Slowakei sowie Landespatron des Burgenlandes.

Michael Zürn, Martinsaltar, dat. 1649, Kiefern-, Bergahorn- und ­Tannenholz, weitgehend Originalfassung, St. Georgen an der Mattig. Der gotische, pfarrlich zu Burgkirchen gehörende Bau erhielt nach der Gegenreformation durch die Brüder Martin und Michael Zürn eine hervorragende barocke Ausstattung. Der 1645 datierte Hochaltar zeigt den Drachenkampf des hl. Georg. Auf den beiden Seitenaltären ist links der hl. Martin mit dem Bettler und rechts das Pfeilmartyrium des hl. Sebastian zu sehen. Die beiden Jahreszahlen wurden erst bei der zwischen 1948 und 1954 erfolgten Restaurierung entdeckt. PFARRE

Kunst. In der Kunst wurde vor allem das Teilen des Mantels dargestellt, so auch auf dem linken, 1649 datierten Seitenaltar der Filialkirche von St. Georgen an der Mattig. Ihre reiche Ausstattung gehört zu den Hauptwerken der Brüder Martin und Michael Zürn, die damals in Braunau eine bedeutende Bildhauerwerkstatt betrieben. Dabei erwies sich der Stil Michaels als zarter und empfindsamer. Er war es auch, in dessen Schaffen sich erstmals jene hochbarocken Elemente durchsetzten, die später das Schaffen Thomas Schwanthalers prägen sollten.

«

Vornehmlich alte Kunst im ­Kontext des ­Kirchenjahres stellt Künstler, Kunsthistoriker und Autor Lothar Schultes in der Reihe „alt & kostbar“ vor.

PRIVAT


38 Personen & Dank

10. November 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE n Am 14. November 2022 vollendet KonsR P. Albert Dückelmann OSB, Benediktiner von Kremsmünster, sein 80. Lebensjahr. Er stammt aus Tragwein, trat 1964 in Kremsmünster ein und wurde 1969 zum Priester geweiht. Anschließend war er bis 1994 Konviktspräfekt, am Stiftsgymnasium unterrichtete er Chemie. Von 1993 bis 1999 war P. Albert Rektor der Oblatengemeinschaft des Stifts und ist es wieder seit 2014. Seit 2001 ist er Pfarrprovisor in Ried i. Tkr. Die orthodoxen Kinder der ersten Klassen mit ihrem Religionslehrer Dalibor Binzei VOLKSSCHULE BRAUNAU-NEUSTADT

n Volksschule Braunau-Neustadt. Die weltpolitischen Ereignisse wie Pandemie, Ukrainekrieg und Energiekrise gehen an den Schulkindern nicht spurlos vorüber. Die Schule will daher ein Ort sein, wo die Kinder mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten ernstgenommen werden. Aus diesem Grund war es für die Volksschule Braunau-Neustadt an der Zeit Maßnahmen zu setzen, die die Kinder in ihrer Situation begleiten. Eine dieser Maßnahmen war, den Religionsunterricht der drei Konfessionen – nicht nur den katholischen, sondern auch den orthodoxen und islamischen Unterricht – auf den Vormit-

tag zu legen. Abgesehen von der nun sichtbaren Gleichstellung der Religionen hoffen die Verantwortlichen der Schule, dass der zeitgleiche Unterricht als Plattform für Gespräche und des gegenseitigen Kennenlernens der Religionen über die Konfessionsund Religionsgrenzen hinaus genutzt wird und so Friedenserziehung im Alltag praktiziert wird. Die Religionsgemeinschaften sollen auch dazu beitragen, den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Als nach außen sichtbares Zeichen des guten Miteinanders werden alle schulischen Feiern von allen Fachpädagog/innen gemeinsam durchgeführt.

MOMENT n Kopfing. Das Glatzinger Bründl, in der Pfarre Kopfing gelegen, ist eine beliebte Wallfahrtskapelle. Das Marienheiligtum zieht aus nah und fern Besucher/innen an, seit dem Neubau der Kapelle im Jahr 1978 wurde sie auch zu einer beliebten Tauf- und Hochzeitskirche. Der Heimatforscher Konsulent Johann Klaffenböck hat nun in einem 160 Seiten umfassenden, reich bebilderten Buch die Geschichte des Glatzinger Bründls nachgezeichnet. Dessen Entstehung geht in die Zeit von 1753 zurück. Eine Frau, die jahrelang unter starken Blutungen litt, trank bei der Arbeit auf der Dirnsecker Weide aus der Quelle, die dort entspang, und wurde geheilt. Rasch begann ein Strom an Menschen, dort Hilfe zu suchen. Das zuständige Passauer Domkapitel schaltete sich ein. Ein Konvolut von vierzig Dokumenten ist erhalten, die das Tauziehen um die Wallfahrt zwischen dem Volk, der kirchlichen und weltli-

„Vom Rotbründl zum Glatzinger Bründl – die 400-jährige, wechselvolle Geschichte der Kopfinger Wallfahrt“: Das Buch ist beim Autor Johann Klaffenböck (Voglgrub 1, 4725 St. Aegidi) um € 27 (zuzüglich Porto) erhältlich: j.klaffenboeck@gmx.net oder Tel. 07717 7382

chen Obrigkeit zeigte. Drei Jahrzehnte später fand die inzwischen blühende Wallfahrt im Zuge der Reformen Josef II. ein jähes Ende. Um 1820 entstand die Wallfahrt wiederum. Eine Reihe von Votivbildern zeugt von der Beliebtheit der Stätte, ehe sie aber nach und nach an Attraktivität verlor. Mit dem Neubau der Kapelle 1978 erhielt die Wallfahrt einen neuen Impuls. Klaffenböcks Buch präentiert auf ansprechende Weise das Auf und Ab einer regionalen Wallfahrt.

n Am 15. November 2022 feiert GR P. Konrad Großhagauer CMM vom Orden der Mariannhiller Missionare seinen 85. Geburtstag. Er stammt aus Ertl (NÖ), begann 1956 sein Noviziat und wurde 1963 zum Priester geweiht. Dann war er bis 1966 Erzieher im Internat St. Berthold in Wels und half anschließend in der Hausgemeinschaft von Schloss Riedegg in der Seelsorge mit. Von 1982 bis 2009 war P. Konrad Seelsorger im Landespflegeheim Schloss Haus, wo er weiterhin wohnt, weil er selbst der Pflege bedarf.

IM GEDENKEN Am 31. Oktober ist

Sr. Maria Benedicta Freigassner im 90. Lebensjahr verstorben. Sr. M. Benedicta stammte aus Granitzen in der Steiermark, trat 1956 in die Gemeinschaft der Schwestern vom Guten Hirten ein und legte 1962 die ewige Profess ab. Der Weg Sr. M. Benedictas führte rasch in leitende Funktionen des Ordens. 14 Jahre wirkte sie in Baumgartenberg, ehe sie 1987 zur Provinzoberin gewählt wurde. 1997 kam sie für sieben Jahre als Oberin nach Baumgartenberg zurück. Die Verleihung der Ehrenbügerschaft zeigt, wie sehr ihre herzliche und gewinnende Art sowie ihr Einsatz geschätzt wurden. Auch die Unterstützung der Mitschwestern in Budapest und in Ostrava (Tschechien), die sich der herausfordernden Betreuung von Sinti- und Roma-Gemeinschaften annahmen, war ihr ein großes persönliches Anliegen. Seit 2020 lebte Sr. M. Benedicta im Seniorium Baumgartenberg.


Leser/innen am Wort 39

10. November 2022

Um den Titel des Leitartikels „Gerecht und glaubwürdig sein“ aufzugreifen, der auf den Synodalen Weg (in Deutschland, Anm.) bezogen war: Gerade dort wirken diese Attribute wie Fremdworte. Alles scheint der vorab festgezurrten Agenda unterworfen, beginnend mit der unaufrichtigen Grundlegung in Form der MHGStudie. Neben vorfixierten Basistexten, intransparent besetzten Foren oder der mangelnden Rezeption kritischer Eingaben lassen sich dazu viele Beispiele aufzählen. All dies sehen die Protagonisten wohl ob des höheren Ziels gerechtfertigt; der so wichtige Konsens erscheint hier obsolet. Dass eine tiefergreifende Erneuerung der Kirche gerade von den „Blockierern“ gefordert und dargelegt wurde findet auch in kirchlichen Medien kaum Würdigung. Glaubwürdigkeitsverlust wird auf ein Systemproblem reduziert, die persönliche Verantwortung tritt in den Hintergrund – sowohl was den Missbrauch wie auch den Zeugnisauftrag des Einzelnen betrifft. Der eklatante Verlust an Glauben und Glaubenswissen, welcher die Kirche nicht erst seit den Missbrauchsfällen belastet, sollte primär berücksichtigt werden. So aber verstärken die angestrebten Reformen genau die Faktoren, welche für die heutige Situation der Kirche verantwortlich sind. JOACHIM BALLMANN, RAVENSBURG

Krieg in der Ukraine Zu einem Leserbrief in Ausgabe 43 sowie allgemein zum Thema:

(...) Die Ukraine war tatsächlich Teil der Sowjetunion, wie auch die baltischen Staaten, Armenien, Georgien u. a. m. Kein Mensch, außer vielleicht extreme russische Nationalisten, würde diesen Völkern die Eigenstaatlichkeit absprechen. Und warum soll Selenskyj daran schuld sein? Als sich die Ukraine unter Russlands Präsident Jelzin in einem – Gott sei Dank – friedlichen

MAG. HEINZ BUDER, MICHELDORF

Die Bibel gibt uns im Brief an die Kolosser (Kol 13) einen entscheidenden Hinweis für den Frieden: „Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist. Und der Friede Christi triumphiert in euren Herzen!“ Beten wir gemeinsam für den Frieden. KONS. JOHANN HABLE, PREGARTEN

Halloween Es ist ein fragwürdiger Brauch bei einigen Leuten geworden: Kinder fordern die Hausbewohner mit dem Spruch „Süßes, sonst gibt’s Saures“ – oder verkürzt „Süßes oder Saures“ auf, ihrem Wunsch zu entsprechen. Ich bin überzeugt, dass darin der Keim der legitimierten Gewaltbereitschaft liegt. Woher sonst käme bei der Weiterentwicklung zu Halloweenpartys die Gewaltbereitschaft, die z. B. in Linz, Salzburg oder Ernsthofen zu ernsten Verletzungen von Menschen geführt haben? Wir Menschen sollten doch eine heilvolle Spur in unserem Leben hinterlassen, keine Spur des Unheils! P. ALEXANDER MICHAEL PUCHBERGER, ENNS

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Foto: ©Mariendom Linz

Zum Leitartikel „Gerecht und glaubwürdig sein“ in Ausgabe 39:

Prozess aus der Sowjetunion herauslöste, saß der jetzige Präsident noch auf der Schulbank. Wenn man die Ereignisse des letzten halben Jahres aufmerksam verfolgte, dann ist wohl klar, dass es nur einen Aggressor gibt, der ein friedliches Land überfallen hat, das im Übrigen wirtschaftlich und politisch auf einem sehr erfreulichen Weg gewesen war. Wir wollen doch keinem Volk das Selbstbestimmungsrecht absprechen, nur weil es einen kaltblütigen, machtverliebten und mörderischen Nachbar-Präsidenten hat!? (...)

Foto: ©Mariendom Linz

Reformen

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UNTER UNS Langweilige Siege

DENKMAL

Der weitgereiste heilige Martin Martin von Tours (316–397), dessen Gedenktag die Kirche am 11. November feiert, ist ein spätrömischer Heiliger, der es zu großer Sympathie gebracht hat – auch in Oberösterreich.

Die berühmte Mantelteilung auf einem Glasfenster in der ISIWAL/WIKICOMMONS/ CC BY-SA 4.0 Pfarrkirche Traun-St. Martin

HEINZ NIEDERLEITNER

der Leibwache Kaiser Konstantins II. diente, und Pavia, die Heimatstadt seines Vaters. Für die damalige Zeit war Martin nicht nur weitgereist, sondern wurde mit 81 Jahren auch ziemlich alt. Machen Sie mit! In welcher österreichischen Diözese ist der heilige Martin der Diözesanpatron? Einsendungen bis 20. November 2022 an: Kirchen­Zeitung, ­Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 43: Nofretete

DOMSPATZ „Die Spatzen twittern und pfeifen es von den Dächern: Multimilliardäre wie Elon Musk haben meistens grobe Probleme mit demokratischen Grundprinzipien.“

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Wir können nicht leugnen, dass ein Krieg uns am Anfang vielleicht mutig macht, aber dann ermüdet er und tut weh, und wir sehen das Böse, das ein Krieg anrichtet.“ PAPST FRANZISKUS

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Die Martinskirche in Linz wird erstmals im Jahr 799 urkundlich erwähnt und gilt als eine der ältesten bestehenden Kirchen Österreichs. Auch Pfarren wie St. Martin im Innkreis und St. Martin im Mühlkreis sowie Traun-St. Martin verweisen auf die hiesige Beliebtheit des ehemaligen Soldaten und Bischofs von Tours in Frankreich. Der Martinusweg durchquert Oberösterreich: Diese Pilgerroute verläuft von Martins Geburtsort Szombathely (Steinamanger, Ungarn) bis nach Tours in Frankreich, wo er begraben liegt. Andere wichtige Stätten des Lebens dieses Heiligen sind Mailand, wo er in

Die Wochenenden gehören oft dem Fußball und dem Mitfiebern am Spielfeldrand, wenn unser Sohn spielt. Ich hätte es ihm und seinen Teamkollegen natürlich gewünscht, dass in der heurigen Herbstsaison – so wie vor einem Jahr – wieder der Meistertitel winkt. Stattdessen läuft es unrund und die Stimmung ist dort ankommen, wo das Team derzeit in der Tabelle ist: ganz unten. Der Sport lässt einen alle Emotionen intensiv durchleben. Das macht den eigentlichen Reiz aus, dass eben beides vorkommt: Sieg und Niederlage. So wie im „richtigen“ Leben. In den höchsten Spielklassen wird dieses Prinzip jedoch immer mehr ausgehebelt. Auch in Österreich, wo es nur noch einen Serienmeister gibt, was nur langweilig ist. Die überbordende Kommerzialisierung des Fußballs hat es mit sich gebracht, weil die reichen Vereine immer reicher werden und sportlich dadurch extrem dominant sind. Die vielen, äußerst ungleich verteilten Millionen tun dem Fußballsport insgesamt nicht gut. Ein Trost bleibt für mich, dass Fußball abseits der großen Bühne viel mehr ist als die unsinnige Weltmeisterschaft in Katar oder die Siege der superreichen Klubs.


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