KiZ-ePaper Nr. 20/2021

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Nr. 20 I 20. Mai 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Glaube, der entzündet Im Gespräch. Paul M. Zulehner über den „Aufruf zum Ungehorsam“ vor zehn Jahren. Seite 3

Mit Pfingsten beginnt die Geschichte der Kirche. Ihr Auftrag ist es, das Feuer des Glaubens weiterzugeben. Seiten 15, 16 und 19

Oberösterreich. Pastoralassistentin Bewusst leben. Worauf man beim Eva Wagner hat Bastelvorlagen von E-Bike-Fahren besonders achten Kirchen erstellt. Seite 6 muss. Seite 18


2 Meinung KOMMENTAR Lockdown „Atomkraft? Nein danke“ – Mit Aufklebern am Auto zeigte man früher Flagge. Heute versieht man das FacebookProfilbild mit Botschaften wie „Geimpft!“ oder „WirhabenPlatz“, einem wichtigen Ausdruck der Meinungsfreiheit. Der Haken: Zwischentöne kommen zu kurz. Die israelische Flagge am Bundeskanzleramt als Reaktion auf Raketen und Bomben in Israel

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

und Palästina wirkt wie ein Facebook-Banner. Der neutrale Staat muss aber ausgewogener handeln als eine Privatperson, die sich deklariert. Gibt es am Bundeskanzleramt nur drei Fahnenmasten (für Österreich, EU, Israel)? Ist es zu viel verlangt, auch die palästinensische Flagge zu hissen? Österreich hat Palästina nicht als Staat anerkannt. Könnte man zumindest Palästinenser/innen als Menschen anerkennen? Ja, es sind Terrorist/innen darunter. Aber diese verschwinden nicht, solange nur Bombardements die Antwort auf ihre Raketen sind. Im Gazastreifen leben zwei Millionen Menschen in einer Art Dauer-Lockdown. Was will die internationale Gemeinschaft? Dass sie sich endlich an ihren Lockdown gewöhnen? Der Vatikan hat Palästina 2016 als Staat anerkannt (wie 138 UNMitgliedsstaaten auch). Das ist kein Antisemitismus, sondern – früher hätte man gesagt – staatsmännisch.

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirchentag überspringt Grenzen Der 3. ökumenische Kirchentag in Frankfurt – als Treffen mit zehntausenden Teilnehmer/innen geplant – ist coronabedingt sehr klein ausgefallen. Gleichzeitig hat die Versammlung bei zwei ökumenischen Gottesdiensten am Samstagabend Geschichte geschrieben. Bei der katholischen Messe im Frankfurter Dom ging die evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg, zur Kommunion. Beim evangelischen Gottesdienst nahm der katholische Kirchentagspräsident Thomas Sternberg am Abendmahl teil. Die offizielle Linie des Kirchentags lautete: Es ist der Gewissensentscheidung der einzelnen Besucher/innen überlassen, ob sie an der Mahlfeier der jeweils anderen Konfession teilnehmen wollen. Der für die Ökumene zuständige Kurienkardinal Kurt Koch ließ vor wenigen Monaten bereits mit Blick auf den Kirchentag die vatikanische Glaubens-

WORT DER WOCHE:

kongregation ausrücken, damit von und mit höchster katholisch-kirchlicher Autorität eine solche Situation, wie sie nun eingetreten ist, verhindert wird. Aus Sicht der katholischen Kirchenleitung wurde in Frankfurt eine rote Linie überschritten. Die Gläubigen dagegen waren offensichtlich nicht mehr bereit, gerade bei einem ökumenischen Kirchentag das nicht zu tun, was in ihren Pfarren zu Hause gang und gäbe ist. Der Zaun, der jetzt öffentlich gefallen ist, wird sich nicht mehr aufrichten lassen.

JOSEF WALLNER

Redakteur josef.wallner @kirchenzeitung.at

ERZBISCHOF PIERBATTISTA PIZZABALLA, JERUSALEM

Miteinander reden Wir haben bereits in der Vergangenheit gesehen, dass Krieg oder militärisches Eingreifen nie konkrete Lösungen gebracht haben ... Man muss andere Wege finden, es muss miteinander geredet werden! Das Problem ist, dass man hier nicht miteinander spricht.

Keine einfachen Lösungen sieht Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, für die Gewalt im Nahen Osten. „Die Gewalt ist auf beiden Seiten, und es ist schwierig zu sagen, was nun eine Vergeltung für was ist“, so Pizzaballa gegenüber Vatican News. „Das sind Fragen, die man weder mit Machtdemonstrationen noch mit Zwang löst. Sondern nur in allgemeinem Übereinkommen. Die Wunde war nur verdeckt, sie ist nie geheilt worden. Ohne den Verband hat sie wieder voll angefangen zu bluten. Und die Gründe sind immer dieselben, sie wurden nie wirklich angegangen.“ HADAS PARUSH/KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

20. Mai 2021

Die Müdigkeit im Kirchenvolk und in der Bischofskonferenz überwinden Wenige Tage nach Pfingsten vor zehn Jahren hat der „Aufruf zum Ungehorsam“ der Pfarrerinitiative um Helmut Schüller für großes Aufsehen gesorgt. Der Wiener Pastoraltheologe Paul M. Zulehner erläutert, was von dem bis dahin einzigartigen Gang von Pfarrern an die Öffentlichkeit geblieben ist.

natürlich klug, die von der Pfarrer-Initiative angesprochenen Fragen rasch vom Reformtisch zu bekommen, um sich voll den großen Themen der Gesellschaft zuwenden zu können.

DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER

in anstehende Fragen gebracht. Zum Beispiel, dass Gemeinden personae probatae, das heißt, bewährte, verheiratete Männer und Frauen, für den priesterlichen Dienst wählen sollen, die der Bischof in ein Team weiht. Wenn sich Gemeinden entwickeln und diese selbst Leitungspersonen finden, beginnt etwas von der künftigen Kirchengestalt.

Ist der Pfarrer-Initiative etwas gelungen oder war es ein kompletter Fehlschlag? Zulehner: Die Pfarrerinitiative hat Schwung

Warum hat der „Aufruf zum Ungehorsam“, der vom Inhalt her eine Sammlung bekannter Reformthemen und ein Impuls für eine erneuerte Seelsorge war, so einen Riesen-Wirbel ausgelöst? Paul M. Zulehner: Dass Pfarrer zum Ungehor-

sam gegen den eigenen Dienstgeber aufrufen, war ungewohnt. Nicht so sehr wegen der geforderten Inhalte, sondern der Protest gegen die Autorität hat Aufsehen erregt. Dadurch, dass die österreichische Bischofskonferenz sich über den Ungehorsam geärgert und den Aufruf zu einer Frage der Autorität gemacht hat – „Ja, derfen‘s denn des?“ – hat man aber die Inhalte vom Tisch gewischt. War der Aufruf zum Ungehorsam ein Erfolg oder nicht? Zulehner: Vor zehn Jahren herrschte noch

eine andere Situation in der Kirche. Da war eine Generation tonangebend, die vom Konzil geprägt war. Nachdem deren Reformvorhaben aber ins Leere gelaufen sind, widmen sich die Pfarrer nun im Sinn ihrer Ideen der Entwicklung zukunftsfähiger Gemeinden. Wie beurteilen Sie die Situation heute? Zulehner: Manche, die damals engagiert wa-

ren, haben sich enttäuscht zurückgezogen oder sich gar aus der Kirche verabschiedet. Die geblieben sind, rufen nicht mehr zum Ungehorsam auf, sondern fördern und unterstützen das, was ihnen für eine gute Entwicklung wichtig ist. Wenn man auf den Inhalt der Reform-Anliegen schaut: Sind sie richtig und wichtig? Zulehner: Eine Schwäche aller nachkonzili-

aren Reformbegehren liegt darin, dass man meint, die Kirche über Strukturen retten zu können. Wir müssen raus an die Ränder, wie Papst Franziskus fordert. Das ist ebenso

Darum haben alle sehr auf die Amazoniensynode gehofft … Zulehner: Papst Franziskus ist der Überzeu-

Der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner. WWW.SIMI.AT

wichtig, wie sich mit innerkirchlichen Fragen wie Ökumene oder Homosexualität aufzuhalten. Zudem hat in diesen Fragen die Zeit und haben Kirchengemeinden die Kirchenleitung längst überholt. Warum sind Sie gegen eine Kirchenreform? Zulehner: Jede Kirchenreform lohnt sich,

aber nicht als pfarrergewerkschaftliche Aktion allein. Es braucht einen synodalen Weg aller: Dieser kann die Müdigkeit im Kirchenvolk wie in der Bischofskonferenz überwinden. Auf ihm können wir neu lernen, zeitgemäß über den Glauben, über Gott und unsere Hoffnung über den Tod hinaus zu reden. Zudem bietet er uns die Möglichkeit, uns an den Fragen der Gesellschaft wie Euthanasie oder „Ehe light“ kompetent zu beteiligen. Die Pandemie-Verwundeten werden wir bei den Beratungen nicht übersehen. Und dann kommen noch die beiden großen Megathemen von Papst Franziskus dazu: die Sorge um das Klima und die Migration. Wir verbrauchen derzeit zu viel Zeit und Energie, um eine sterbende Kirchengestalt am Leben zu erhalten. Dabei wäre es

gung, dass die Frage von der Öffnung des Weiheamtes auf der weltkirchlichen Ebene noch nicht reif für eine Lösung war. Man muss das Dokument genau lesen: Er hat entschieden, nicht zu entscheiden, und die Frage zurück nach Amazonien gegeben. Viele haben große Hoffnungen in Papst Franziskus gesetzt und sind nach und nach von ihm enttäuscht. Was ist von ihm zu erwarten? Zulehner: Der Papst könnte autoritär handeln

und dabei vor das Zweite Vatikanum zurückfallen. Das tut er nicht. Er will Entwicklungsprozesse anstoßen. Man muss dem Papst gegenüber gerecht sein: Es ist ein Kunststück, die ganze Weltkirche in Bewegung zu bringen, ohne dass diese auseinanderbricht. Ich erwarte viel von der Weltbischofssynode 2022, bei der es um die Synodalität, also ein geordnetes Hören aller auf den Geist Gottes heute, gehen wird. Wir sollten dem Papst dabei Unterstützung geben. Misstrauen gibt es im Vatikan schon genug. Die Kirchenreformer können ihre guten Ideen über die Delegierten der Ortskirche in die Synode einbringen. Die Bischöfe sind gefordert, ihre Diözesen mutig in Rom zu vertreten und nicht nur umgekehrt. Die Reformfreude in den Ortskirchen entscheidet letztlich über den Erfolg des Pontifikats. Dann tragen wir auch dazu bei, dass unsere Weltkirche die anstehenden epochalen Herausforderungen meistert.

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4 Kirche in Oberösterreich KURZ GEMELDET

KirchenZeitung Diözese Linz

Lange Nacht der Kirchen am 28. Mai anders als gewohnt, aber mit offenen Türen

Sehnsucht nach Leben Auch in der Pandemie findet die Lange Nacht der Kirchen 2021 statt: Anders als gewohnt, mit Sicherheitskonzepten im Gepäck und inspiriert vom Sehnen nach Leben und Freude setzt die Lange Nacht der Kirchen ein Zeichen – in den Kirchen, vor den Kirchen und auch im Internet.

Die Jungscharvorsitzenden (v. l.): Valentina Bergmair, Samuel Haijes, Cosima Spieß JAKOB HAIJES

Jungschar wählte. Die Vollversammlung der Katholischen Jungschar der Diözese Linz hat für zwei Jahre ihre neuen Vorsitzenden gewählt. Wiedergewählt wurde Samuel Haijes (23 Jahre) aus Kirchdorf/Krems, Software Engineering-Student in Hagenberg. Neu im Voritzendenteam ist Cosima Spieß. Die 18-Jährige aus Linz maturiert in wenigen Wochen am Bischöflichen Gymnasium Petrinum. Cosima Spieß ist in der Linzer Dompfarre aktiv, ist selbst Ministrantin und leitet eine Ministrant/innengruppe. Das Trio wird durch Valentina Bergmair (21) komplett. Sie studiert an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz und ist unter anderem in ihrer Heimatpfarre Kremsmünster bei der Jungschar und der Sternsingeraktion engagiert.

20. Mai 2021

Die Organisatorin der Langen Nacht, Maria Krone, lädt Pfarren dazu ein, die Kirchen-

Meditative Zugänge. In vielen Pfarren gibt es heuer einen Stationenbetrieb oder Musik im Kirchenraum. WANSCH

räume zwischen 18 und 22 Uhr zu öffnen und sie für die Menschen durch besondere Gestaltung neu und anders erlebbar zu machen: Musik, Bilder, Figuren, Kerzenschein im Kirchenraum werden für Besucher/innen eine besondere Stimmung erzeugen. Ein Stationenbetrieb zu Besonderheiten im Kirchenraum kann einen niederschwelligen Zugang schaffen. Ein Willkommensdienst wird das Betreten des Kirchenraums für Einzelne erleichtern. Auch vor der Kirche werden Zeichen gesetzt: etwa mit Kunststinstallationen und Andachten. Gottesdienste im Freien machen Menschen im Vorbeigehen auf Kirche aufmerksam. Programmhinweise für die jeweiligen Orte finden Sie ab 23. Mai auf der Website der Langen Nacht. – Auch online wird dort einiges geboten: Konzerte und Lesungen aus ganz Österreich gibt es zum Anhören und Nachschauen. In Wels steht die Lange Nacht unter dem Motto „Durchatmen und Aufbrechen“. Dort wird u. a. in der Marienkirche von der Kirchenkanzel „geslammt“ (gereimt, gerappt, geflüstert). In Wels beginnt die Lange Nacht mit einem ökumenischen Auftakt um 17 Uhr am Stadtplatz, in Linz mit der ökumenischen Vesper um 18.15 Uhr im Mariendom. ELLE X  Zurzeit sind keine Veranstaltungen, Konzerte bzw. Pfarrcafés im klassischen Sinn möglich, es gilt noch die Fassung der österreichischen Bischofskonferenz vom 23. März, aktuelle Infos und Programm: www.langenachtderkirchen.at

Scheuer: „Wir verurteilen die Angriffe auf Synagogen“ Mit einem ökumenischen Gottesdienst begann am Sonntagvormittag im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen die diesjährige Gedenk- und Befreiungsfeier. Dem Gottesdienst in der Kapelle der KZ-Gedenkstätte standen Bischof Manfred Scheuer, der evangelische Superintendent Gerold Lehner und der orthodoxe Erzpriester Alexander Lapin vor. Bischof Scheuer sprach zu Beginn des Gottesdienstes klare Worte: „Wir beklagen und verurteilen in dieser Stunde die Angriffe auf Synagogen in den vergangenen Tagen. Wir beklagen und verurteilen alle Vorfälle des Antisemitismus in den vergangenen Wochen und Monaten, besonders auch jene, durch die das Leid der Opfer von Mauthausen verhöhnt

und das Gedenken bei der Befreiungsfeier entwürdigt wurde.“ Und Scheuer fügte hinzu: „Wir beklagen die Gewalt und die Toten im Heiligen Land und beten um Frieden in Israel.“ Der Gottesdienst stand – wie die gesamte Befreiungsfeier – unter dem Motto „Vernichtete Vielfalt“. Superintendent Lehner sagte: „Wir werden den Ungeist nicht bannen, wenn wir nicht bereit sind, dem Geist der Wahrheit zu lauschen. Der Lüge und dem Bösen kann man nicht widerstehen ohne die Wahrheit. Ja, wir müssen uns dem Grauen stellen. Ja, wir müssen hinschauen, auch wenn es uns schier die Luft abschnürt und uns das Böse zu erdrücken droht.“

JACK HAIJES


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

20. Mai 2021

IN ALLER KÜRZE

Pflegeroboter können im Seniorenheim eine Unterstützung sein. M. DÖRR & M. FROMMHERZ/ STOCKADOBE

Digitalisierung in der Pflege

Pflegeroboter im Blick Bei einem Studientag zum internationalen Tag der Pflegenden diskutierten Expert/ innen aus dem Gesundheitsbereich die Chancen und Grenzen der Digitalisierung in der Pflege. Thema war dabei auch der Einsatz von Pflegerobotern. LISA-MARIA LANGHOFER

Technik habe das Potenzial für die Verbesserung von Pflege und Versorgung, sagt die Leiterin des Clusters Pflege und Versorgungsorganisation, Anne Meißner, von der Universität Hildesheim in Deutschland. Gleichzeitig seien ihr Grenzen gesetzt: „Diese Grenzen sind weniger technischer, sondern vor allem sozialer, organisatorischer, kultureller oder ethischer Natur.“ Wichtig sei es daher zu überlegen, wo und wie Technologien sinnvoll eingesetzt werden können und wie sich Betroffene und Beteiligte eine „gute Pflege im Alter“ vorstellen. Roboter und Recht. Was Meißner unter anderem feststellt, ist, dass sich die Technik rasch entwickle, Politik, Forschung und Praxis aber deutlich langsamer voranschritten. So auch bei den rechtlichen Bestimmungen rund um Pflegeroboter. Streng genommen gebe es in der österreichischen Rechtsordnung keine expliziten Regelungen für deren Einsatz, sagt Elias Felten vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Johannes Kepler Universität Linz. „Das heißt aber nicht, dass es sich um einen rechtsfreien Raum handelt“, betont der Rechtsexperte. In der OÖ. Alten- und Pflegeheimverordnung sowie auch in anderen Landesregelungen ste-

he, dass Pflege als Bezugspflege konzipiert ist, Bewohner/innen von Pflegeeinrichtungen ein Recht auf Interaktion mit realen Menschen haben und nur dem „aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechende, anerkannte Pflegemodelle und -konzepte“ zum Einsatz kommen dürfen: „Pflegeeinrichtungen sind keine ‚Versuchslabore‘ für neue Technologien“, sagt Felten. Umgang mit Daten. Ein Pflegeroboter verändert laut Felten nicht nur die Arbeitsabläufe und hat mögliche Auswirkungen auf den Personalschlüssel, sondern sammelt auch eine Vielzahl an Daten, von Bewohner/ innen wie Pfleger/innen. „Personenbezogene Daten dürfen nur für eindeutig festgelegte Zwecke erhoben und verarbeitet werden“, erklärt Felten. Bei „sensiblen Daten“, zu denen Gesundheitsdaten gehören, müsse für eine legitime Verwendung das „objektive Interesse an der Verarbeitung der Daten das Interesse der Geheimhaltung überwiegen“. Zusätzlich sei der Einsatz des Pflegeroboters, der Daten sammelt, nur mit Zustimmung der Pflegekraft sowie der jeweiligen Bewohner/innen zulässig. Auch wenn Pflegeroboter zurzeit vor allem in Form von Assistenzsystemen eingesetzt werden, sei das Recht laut Felten so flexibel, dass auf entsprechende Entwicklungen in der Pflegewissenschaft reagiert werden könne. „Digitalisierung kann entlasten und unterstützen“, ist Heidemarie Staflinger von der AK OÖ sicher, „aber niemals Pflege ersetzen. Digitalisierung wird nicht das Wundermittel sein, um den Personalmangel erfolgreich zu lindern.“

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Forderung nach „Großelterntag“. Der OÖ. Seniorenbund fordert die Einführung eines „Großelterntages“, ähnlich dem Mutter- oder Vatertag. „Die Leistungen von Oma und Opa können nur schwer in Zahlen gegossen werden, dennoch gebührt ihnen dafür ein großer Dank“, sagt Landesobmann und Alt-LH Josef Pühringer. In Ländern wie Frankreich, Italien, Polen, Spanien, den USA oder der Schweiz gebe es bereits einen eigenen Tag, um die Arbeit der Großeltern zu würdigen. Der OÖ. Seniorenbund bezieht sich bei seiner Forderung auch auf den Papst: „Papst Franziskus legte bereits vor, indem er zu Beginn des Jahres bekanntgab, den vierten Sonntag im Juli den Großeltern und älteren Menschen zu widmen“, sagt Pühringer. Bessere Prozess-Begleitung für Frauen. Frauenreferentin und LH-Stv. Christine Haberlander begrüßt das 25 Millionen Euro schwere Maßnahmenpaket des Bundes für Gewaltprävention und -schutz: „Zwei von drei Übergriffen auf Frauen geschehen nicht im öffentlichen Raum, sondern im privaten Umfeld. Es ist wichtig, dass erste Hilferufe bereits ernst genommen werden. Wenn es zu Prozessen kommt, braucht es eine bessere Begleitung der betroffenen Frauen vom Anfang bis zum Ende des Gerichtsprozesses, um den Täter letzten Endes auch zur Rechenschaft ziehen zu können.“ Weiters brauche es eine verstärkte Täterpräventionsarbeit, sagt Haberlander.

LH-Stv. Christine Haberlander VOLKER WEIHBOLD/LAND OÖ


6 Reportage

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Besonderes Hobby

Elf Gotteshäuser zum Nachbauen Die Pastoralassistentin Eva Wagner hat im Herbst begonnen, Bastelbögen für Modelle von Pfarrkirchen zu konstruieren. Sie wollte damit den Ministrant/innen in Zeiten des Lockdowns eine Freude machen. Mittlerweile hat sie elf Gotteshäuser am Computer entworfen. Die professionellen Ergebnisse können sich sehen lassen. PAUL STÜTZ

Die Corona-Pandemie war für Eva Wagner der Anlass, ein neues Hobby für sich zu entdecken. Während des Lockdowns im Herbst hat sie damit begonnen, detaillierte Bastelbögen für ein Modell der Pfarrkirche St. Georgen an der Gusen zu konstruieren. Dort ist sie seit sieben Jahren Pastoralassistentin und kümmert sich unter anderem um die Ministrant/ innen. „Ich wollte den Kindern in der Phase des Lockdowns eine Freude machen. Zu der Zeit konnten wir uns ja nicht persönlich treffen und mit den Bastelbögen hatten sie eine schöne Beschäftigung.“ Im November 2020 gingen die ersten Vorlagen zum Modellbau der Pfarrkirche in Druck. Die positiven Rückmeldungen motivierten Eva Wagner, sich in ihrer Freizeit erneut an den Computer zu setzen und weiterzumachen. Das nötige Knowhow hat sie sich selbst beigebracht. Nach St. Georgen kamen immer mehr Kirchen hinzu:

zuerst die katholische und die evangelische Pfarrkirche Gallneukirchen, danach Perg, Sandl, Allerheiligen, Baumgartenberg, Pöstlingberg, Ostermiething, der Linzer Mariendom und der Salzburger Dom. Das Modell der Perger Pfarrkirche

Lokalaugenschein von Vorteil. Dass die meisten Kirchen, die Eva Wagner ins Visier nimmt, in der näheren Umgebung im Mühlviertel liegen, hat einen guten Grund. Google Earth und Internetfotos geben zwar einen wichtigen ersten Überblick, genauer werden die Konstruktionen mit dem speziellen Computerprogramm aber durch den Lokalaugenschein. „Ich mache von den Kirchen viele Fotos und achte sehr auf Details, man lernt die Kirchen dadurch wirklich sehr gut kennen“, sagt sie. Nur beim Linzer Mariendom und dem Salzburger Dom konnte die Pastoralassistentin auf detaillierte Angaben zu den

KIZ/PS

Größenordnungen zurückgreifen, bei den anderen Gotteshäusern musste sie die Maße teilweise schätzen. „Ich probiere viel aus, bessere meine eigenen Fehler ständig aus. Die Pfarrkirche von St. Georgen gibt es mittlerweile in der fünften Version. Ich merke, wie mit der Zeit die Ergebnisse immer exakter werden“, erzählt sie. Leidenschaft seit Volksschulzeit. Ihre Liebe zur Konstruktionszeichnung hat Eva Wagner dabei als Kind entdeckt. „Ich habe mich schon in der Volksschule mit Geo-

Miniaturkirchen. Die katholische Kirche von Gallneukirchen sowie der Mariendom, die Basilika am Pöstlingberg in Linz (von links im Bild)

PRIVAT, KIZ/PS (2)


KirchenZeitung Diözese Linz

Reportage 7

20. Mai 2021

Eva Wagner mit einem Teil ihrer Modellkirchen. Sie hat den Mariendom (3. von rechts) und einige andere Gotteshäuser am Computer entworfen und gebastelt. KIZ/PS

in Schwarz-Weiß oder Farbe zur Verfügung gestellt. Geld will die Theologin damit ausdrücklich nicht verdienen. Die Bögen können auf jedem normalen Drucker im Format DIN A4 ausgedruckt werden. Etwa ein bis zwei Stunden dauert es im Schnitt, eine Kirche nachzubauen. Nur beim Mariendom und beim Salzburger Dom müssen die Bastler/innen deutlich geduldiger sein. „Meine

metrischem Zeichnen beschäftigt und meinem älteren Bruder in diesem Fach bei den Hausaufgaben geholfen“, sagt Wagner, die jetzt an ihre frühe Leidenschaft anknüpfen kann. Mehrere Ministrantengruppen profitieren von Wagners neuem Hobby und können ihre jeweilige Pfarrkirche in Papierform nachbauen. Dafür bekommen die Kinder die Anleitung in digitaler Form wahlweise

Freunde haben den Mariendom gebastelt und dafür zehn Stunden gebraucht“, berichtet sie. Gut möglich, dass die nächsten Projekte wieder etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen werden. Denn Eva Wagner will noch einige weitere Pfarrkirchen am Computer entwerfen. Nur wo das genau sein wird, möchte sie derzeit noch nicht verraten.

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8 Lebendige Kirche

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

ALOIS LITZLBAUER

Wallfahrt – nicht trotz, sondern wegen der Pandemie

Waldzell. Obwohl das Land noch im Teil-Lockdown gesteckt ist, hat die Pfarre Waldzell ihre traditionelle dreitägige Fußwallfahrt nach St. Wolfgang heuer nicht gänzlich abgesagt, sondern in einer verkürzten und damit sicheren Form durchgeführt. Am ersten Tag, am Freitag, dem 15. Mai 2021 waren 19 Pilger/innen aus elf Pfarren von Waldzell nach Pöndorf unterwegs. Der nächste Tag war Pause, da

MOMENTE

Impulse zu Maiandachten: allein und gemeinsam

Pfarre Linz-St. Peter (Spallerhofkirche). Am Sonntag, 23. Mai 2021 um 15 Uhr findet ein Gottesdienst für Menschen statt, die ein geliebtes Tier verloren haben und die darum trauern. Viele Tierbesitzer/innen erleben, wenn ein Tier stirbt, was in einem Interneteintrag zu lesen war: „Für die Welt warst du nur ein Tier – für mich aber warst du die Welt.“ Bei dem meditativen Gottedsdienst wird der Name jedes verstorbenen Tieres vor Gott noch einmal liebevoll ausgesprochen und eine Kerze entzündet.

kein Beherbergungsbetrieb offen haben durfte. Am Samstag hat sich die Gruppe dann wieder getroffen und ist vom Kloster Gut Aich nach St. Wolfgang gegangen, wo zum Abschluss die Pilgermesse gefeiert wurde. Die Tradition der Waldzeller Wallfahrt besteht mit Unterbrechungen seit 1849. Seit 1990 sind die Waldzeller wieder – mit Ausnahme des Vorjahrs – jährlich nach St. Wolfgang unterwegs. „Nicht trotz

Corona, sondern gerade wegen der Pandemie war die Wallfahrt umso wichtiger“, erklärt Alois Litzlbauer, der Organisator der Wallfahrt. Typhus, Cholera, Missernten, Kriege, Unwetter und Brände – all das hat die Bewohner/innen von Waldzell zum Pilgern nach St. Wolfgang veranlasst und nicht abgehalten. „Die Wallfahrten waren und sind ein Zeichen des Vertrauens auf den Schutz und die Hilfe Gottes.“ JOSEF WALLNER

Maria am Spinnrad Kirchdorf an der Krems. „Maria spinnt …“ lautet das Thema eines der Impulse, die bei verschiedenen Kapellen im Pfarrgebiet aufliegen und die zu einer persönlichen Maiandacht einladen. Das ungewöhnliche Motto erklärt sich durch das Bild „Maria am Spinnrocken“, das sich auf dem Meditationstext findet. Als Symbol ist auch eine goldene Schnur dabei, die anregt, über das eigene Leben nachzudenken. Die Impulse für eine persönliche Maiandacht werden von den Spaziergänger/innen und Nachbar/innen gerne angenommen. Zusätzlich zu den Impulsen für das persönliche Gebet gibt es auch Maiandachten gemeinsam mit den Seelsorger/innen der Pfarre. J.W.

Unübersehbar sind die Säulen, auf denen sich Texte zu Maidandachten befinden. HAIJES


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

20. Mai 2021

PFARRIMPULSE

Neues Mahnmal klärt über SS-Verbrechen auf

„Gedenkpolitischer Durchbruch“ Seit vielen Jahren wurde eine erklärende Zusatztafel zu einem Grab von 13 Soldaten der Waffen-SS in Stillfüssing (Gemeinde Waizenkirchen) gefordert. Nun hat das Innenministerium die umfassende Neugestaltung der Grabstätte umgesetzt. Der 13 gefallenen Angehörigen der WaffenSS zu gedenken ohne den historischen Kontext der SS-Verbrechen mitzutransportieren – das führte jahrzehntelang zu wiederholten Protesten gegen die Grabstätte (die KiZ berichtete). Auf der anderen Seite begünstigte diese Situation, dass das Grab als Pilgerstätte für Ewiggestrige diente, die die NS-Vergangenheit verharmlosen. „Hauptstütze des SS-Terrors“. Das Innenministerium hat nun reagiert und ein neues antifaschistisches Mahnmal in Stillfüssing errichten lassen. Es ersetzt das alte Denkmal, das Ende April vollständig abgetragen wurde. Das neue Mahnmal erinnert in deutscher und englischer Sprache an die Verbrechen der Waffen-SS und ihre Millionen Opfer. Unter anderem verweist die Inschrift darauf, dass die SS eine Hauptstütze des NS-Terrors war. Wörtlich heißt es dort auch: „Eine unmittelbare persönliche Beteiligung der hier Bestatteten an den Gräueltaten ist nicht belegt. Zehn von ihnen waren

Das neue Mahnmal in Stillfüssing

HARALD GEISSLER

zum Zeitpunkt ihres Todes 17 oder 18 Jahre alt. Sie starben für die Verlängerung des nationalsozialistischen Unrechts.“ Federführend für die Neugestaltung waren das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) sowie das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus. „Die gelungene Umgestaltung gibt ein wichtiges Beispiel für ähnliche Fälle in ganz Österreich“, betont Robert Eiter vom OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Er wertet das neue Mahnmal als einen gedenkpolitischen Durchbruch, der mühsam erkämpft werden musste.

Wels. Die Pfarre Wels-St. Franziskus in Wels-Laahen wurde zu Pfingsten 2005 zur Pfarre erhoben. Deshalb feiert die Pfarrgemeinde jedes Jahr immer zu diesem Fest Geburtstag. Heuer werden zudem zum Gottesdienst am Pfingstsonntag, 23. Mai um 9.30 Uhr ganz besonders alle Menschen eingeladen, die in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern oder gefeiert haben. Schardenberg. Das Gebet für die Erkrankten und die Verstorbenen der Corona-Pandemie ist zum ständigen Begleiter geworden. Bei der Fatimakapelle im Fronwald bei Schardenberg wurde im überdachten Eingangsbereich dazu ein Corona-Kreuzweg gestaltet, der diesem Umstand Rechnung trägt. Dieser soll den Leidensweg Jesu mit der Pandemie verbinden. Der Kreuzweg kann jederzeit besucht werden und ist zum eigenständigen Gebet gedacht.

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PAUL STÜTZ

Segnung der sanierten Pestsäule Vöcklamarkt. Eines der ältesten Glaubensdenkmäler in der Pfarre Vöcklamarkt ist eine alte Bildsäule, die im Volksmund stets „Pestsäule“ genannt wurde und die in alten Tagen bei der Bevölkerung sehr beliebt war. Wobei nicht genau bekannt ist, auf welches Pestjahr sich diese mündlich überliefer- Pfarrer Wolfgang Schnölzer te Bezeichnung bezieht, ver- weihte die Pestsäule ein. PFARRE mutlich 1649 oder 1714. Im Laufe der Zeit ist die Pestsäule Unter Federführung des Heimatjedenfalls in ein Betriebsgebiet Vereins Vöcklamarkt-Pfaffinggeraten und war so bereits seit Fornach, der Pfarre und des TouJahren kaum noch erreichbar. rismusverbandes Vöcklamarkt Das Denkmal war zudem stark wurde die Bildsäule nun durch verwittert. eine umfassende Sanierung ge-

rettet und in den Kirchenpark „übersiedelt“. Am Abend des 14. Mai weihte Pfarrer Wolfgang Schnölzer die Bildsäule dem Heiligen Franz von Assisi. „Wenn auch kein Pest-Heiliger im eigentlichen Sinn, war der Heilige Franz ein Mensch an der Seite der Armen, der Verlassenen, der Kranken und der Ausgestoßenen. Darin, aber auch als Friedensstifter und nicht zuletzt als Patron des Umweltschutzes und der Ökologie kann er uns immer noch ein großes Vorbild sein“, sagt Fritz Pillichshammer, Pfarrgemeinderatsobmann von Vöcklamarkt.

Der Corona-Kreuzweg

GRUBER

Ostermiething. Maja Ströbele-Landis ist bei der Pfarrkirche Ostermiething ein schöner Schnappschuss gelungen: Das Gießkannen-Ensemble leuchtet in bunten, lebensfrohen Farben.

MAJA STRÖBELE-LANDIS


10 Thema

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Indigene kämpfen um ihr Überleben Bischof Erwin Kräutler erlebt in Altamira die Coronakatastrophe hautnah mit. Das Virus wütet nicht nur in den Städten, sondern auch in den Dörfern Amazoniens. Brasilien verzeichnet mit mehr als 400.000 Coronatoten die weltweit zweithöchste Zahl an Pandemieopfern nach den USA. Wobei der in Vorarlberg geborene emeritierte Amazonas-Bischof unterstreicht, dass die indigenen Völker nicht nur mit einer Pandemie zu kämpfen haben.

In Europa erhalten wir immer wieder dramatische Nachrichten aus Brasilien. Zwar sinken die Coronainfektionen langsam, dennoch war der April der bisher tödlichste Monat. Wie stark betroffen sind Altamira und die Region? Bischof Erwin Kräutler: Inzwischen gibt es

über 430.000 Coronatote in Brasilien. Die Region Xingu, die Transamazônica und Altamira sind immer noch in der roten Zone. Jeden Tag sterben Leute, die ich gekannt habe. Die Ärzte und das Krankenpersonal tun ihr Möglichstes. Die Spitäler und die wenigen Intensivstationen sind voll. Die Situation ist nach wie vor Besorgnis erregend. Wie ist die Situation der indigenen Völker in Amazonien? Kräutler: Die indigenen Völker sind auch

nicht vom Virus verschont. Aber es gibt nicht nur Covid-19, sondern auch die Invasionen von Seiten der Goldschürfer und illegalen Holzfäller, die mit der Regierung Bolsonaro arg zugenommen haben, sind für die Indigenen genauso folgenschwer wie die Corona-Pandemie. Die Regierung schaut mehr oder weniger tatenlos zu. Bolsonaro versprach schon während seines Wahlkampfes, für die Indigenen keinen Quadratmeter Land zu demarkieren. Dazu kommt jetzt, dass viele Abgeordnete und Senatoren im Nationalkongress unter Einfluss von Bolsonaro die Artikel 231 und 232 in der Grundverfassung abändern wollen. Diese Artikel garantieren die angestammten Gebiete der indigenen Völker. Tür und Tor soll für Großunternehmen, Bergwerksgesellschaften, Goldsucher und Holzfirmen geöffnet werden. Um Gegenreaktio-

nen zu vermeiden schlägt der Finanzminister gleich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen oder Auflagen vor, die solche Unternehmen zu berücksichtigen hätten, um die Indigenen nicht zu benachteiligen. Aber wer in Brasilien und auf dieser Welt glaubt daran, dass solche Vorschriften tatsächlich eingehalten werden? Die indigenen Gebiete sind fast alle weit

„Jeden Tag sterben Leute, die ich gekannt habe. Die Ärzte und das Krankenpersonal tun ihr Möglichstes. (…) Die Situation ist nach wie vor Besorgnis erregend.“ BISCHOF ERWIN KRÄUTLER

weg von den größeren Städten des Landes. Also ist eine entsprechende Kontrolle praktisch illusorisch. Jede dieser Firmen wird tun und lassen was sie will, ohne für die Missachtung von Auflagen belangt zu werden. Eine Abänderung der Indigenen-Artikel in der Verfassung zugunsten wirtschaftlicher Interessen kommt bereits einem Genozid gleich. Die nur teilweise Aberkennung oder Freigabe des angestammten Landes ist ein Dolchstoß ins Herz dieser Völker, die nur in ihrer Mit-Welt Überlebenschancen haben. Wie sieht es aktuell im Haus für Mutter und Kind in Altamira aus? Können auch in der Coronapandemie Schwangere hier unterkommen?

INTERVIEW: WOLFGANG HEINDL (SEI SO FREI), INGRID BURGSTALLER (RUPERTUSBLATT)

Kräutler: Wir können während dieser Pandemie nur wenige Frauen aufnehmen und dies selbstverständlich auch nur unter den vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen wie Maske, Sicherheitsabstand und Hygienevorschriften. Dennoch, wenn Frauen aus dem Hinterland hierherkommen, finden sie keine verschlossenen Türen. Das gilt genauso für das Refúgio, die von uns betreute Unterkunft für Kranke, die aus ländlichen Gebieten zur ambulanten ärztlichen Behandlung nach Altamira kommen und in der Stadt keine Familie haben, die sie aufnehmen und betreuen könnte. Hier erhalten diese Menschen Verpflegung und Hilfeleistungen, wie zum Beispiel die Begleitung zum Arzt und ins Krankenhaus oder die Verabreichung von Medikamenten und Injektionen. Wir nehmen alle Vorsichtsmaßnahmen sehr ernst. Bis jetzt ist nichts passiert, keine schwangere Frau ist erkrankt oder positiv getestet worden. Die Impfung gilt als Ausweg aus der Krise. Wie ist es um die Impfbereitschaft der Menschen in Brasilien bestellt? Kräutler: Die Bereitschaft, sich impfen zu las-

sen, ist sehr groß. Leider kursieren aber auch immer wieder Fake News, die die Impfung verteufeln, sodass manche ängstlich werden. Ich habe am 1. Mai bereits die zweite Impf-Dosis erhalten und nützte die Gelegenheit, per Video die Leute zu bitten, sich unbedingt impfen zu lassen, um gegen das Virus immun zu werden. Es fehlt bisher, Gott sei Dank, am Xingu und in Altamira nicht an Impfstoffen: Coronavac und AstraZeneca. Aber über uns allen schwebt die bange Fra-

s


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

20. Mai 2021

Der gebürtige Vorarlberger Erwin Kräutler (81) war von 1981 bis 2015 Bischof der Prälatur Xingu, der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens. Derzeit ist er Vorsitzender des Panamazonischen Kirchlichen Netzwerks REPAM in Brasilien und unterstützt Menschen vor Ort. SEISOFREI

ge, ob alle, die bis jetzt die erste Impf-Dosis erhalten haben, auch wirklich Zugang zur zweiten haben. Das Fernsehen berichtet laufend, dass in verschiedenen Städten immer wieder der Impfstoff fehlt. Wer die zweite Dosis bereits erhalten hat, dankt dem lieben Gott und dem SUS – Brasiliens öffentlichem Gesundheitssystem. Präsident Jair Bolsonaro ist mit seiner Coronapolitik sehr bedenklich unterwegs ... Kräutler: Bolsonaro hat seit Beginn der Pan-

demie bei allen möglichen Gelegenheiten das Virus bagatellisiert und bei Fernsehauftritten Covid-19 als harmlose Grippe heruntergespielt. Demonstrativ weigerte er sich, Maske zu tragen und den Sicherheitsabstand einzuhalten. Den Schaden, den er mit seinen Auftritten anrichtete, mussten Tausende mit dem Leben bezahlen. Bleibt zu hoffen, dass der jetzt schon fünfte Gesundheitsminister seit Amtsantritt Bolsonaros, nun tatsächlich einen anderen Kurs einschlägt. Immerhin hat er bereits versprochen, alles zu tun, damit keine Impfstoffe fehlen und es in den Krankenhäusern keine Engpässe bei Sauerstoffflaschen und anderer zur Heilung der Krankheit notwendigen Arzneimitteln und Apparate gibt. Papst Franziskus hat die Bischöfe Brasiliens ermutigt, positiv auf die Politik des Landes einzuwirken. Die Bischofskonferenz hat Kritik geübt. Kommt das bei der Regierung an? Kräutler: Die Bischofskonferenz und der Bi-

schöfliche Rat für Indigene Völker haben sich immer wieder zu Wort gemeldet und von der

Regierung entsprechende politische Maßnahmen gefordert, um das Virus einzudämmen und den Millionen Menschen, die aufgrund der Pandemie arbeitslos geworden sind und sogar Hunger leiden, Hilfe anzubieten. Das ist seitens der Regierung bisher nur in geringem Maß passiert. Tausende Familien sind auf karitative Einrichtungen und Kampagnen angewiesen, die mit Lebensmittelkörben wenigstens das Allernotwendigste fürs Leben bereitstellen. Am meisten leiden

„Ich vermisse unendlich den persönlichen Kontakt mit dem Volk.“ BISCHOF ERWIN KRÄUTLER

die Kinder unter dieser Katastrophe. Bolsonaro schert sich allerdings wenig oder überhaupt nicht um das, was die Bischöfe sagen. Er ist von seinem Kurs voll überzeugt und hält seine Politik als die einzig richtige zum Heil Brasiliens. Sein zweiter Name ist „Messias“ und als solcher fühlt und gibt er sich. Wer anderer Meinung ist, wird als Feind Brasiliens und der Regierung als linkslastig und „Kommunist“ eingestuft. Zurzeit läuft im Senat eine parlamentarische Untersuchungskommission, die erforscht, inwieweit Bolsonaro für die Ausbreitung und mangelnde Bekämpfung der Pandemie mitverantwortlich ist. Sie haben vor einiger Zeit gesagt, Sie erleben die Pandemie als Eremit. Wie geht es Ihnen heute?

Kräutler: Vielleicht war diese meine Aussage, als Eremit zu leben, etwas überzogen, denn ich lebe im Diözesanhaus und bin da nicht vollkommen allein. Mein Nachfolger und drei Patres, die in Altamira ihren Dienst tun, haben hier ihren Wohnsitz. Alle erfüllen wir die Corona-Schutzvorschriften. Dennoch, im Vergleich zu früher, lebe ich nun sehr zurückgezogen. Ich vermisse unendlich den persönlichen Kontakt mit dem Volk. Jeder Tag gleicht seit mehr als einem Jahr dem anderen. Zelebriere täglich mit drei Schwestern, im kleinsten Kreis. Der Sonntagsgottesdienst wird via Facebook übertragen und die Anzahl der virtuellen Teilnehmer ist beachtlich. Ich habe viel Zeit für Gebet und Meditation und denke nach, wie wir die Amazonien-Synode und Beschlüsse der Bischofskonferenz in konkretes Handeln mit und unter unserem Volk umsetzen können. Als Vorsitzender des Panamazonischen Kirchlichen Netzwerks REPAM in Brasilien nehme ich an vielen Online-Sitzungen teil und bin auch immer wieder zu Live-Sendungen via Internet eingeladen.

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u Hintergrund: Sei So Frei ist die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung. Die Verbindung zu Bischof Erwin Kräutler besteht seit vielen Jahren. Sei So Frei unterstützt den em. Amazonas-Bischof in seinem Einsatz für die Menschen vor Ort. So ist z. B. das Haus für Mutter und Kind in Altamira mit Hilfe von Sei So Frei weiter ein Ort der Hoffnung für Schwangere. Gerade in Pandemie-Zeiten ist die Hilfe aus Österreich überlebenswichtig. Weitere Infos: www.seisofrei.at


12 Panorama IN ALLER KÜRZE Barbara Velik-Frank. Erstmals hat die Katholische Frauenbewegung als geistliche Assistenz nicht einen einzelnen Priester, sondern ein Team aus einer Theologin und einem Ordensmann: Barbara Velik-Frank und Abt Vinzenz Wohlwend

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Bildung mehr als Ausbildung

Schulbischof Krautwaschl für Bildungsreform Eine Bildungsreform, die von Werten und einem Miteinander geprägt ist, wünscht sich der für Bildungsfragen zuständige Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. Wichtig sei, „dass niemand von Bildung ausgeschlossen ist. Denn mit einer Bildung, die die Würde des Menschen zum Inhalt hat, die neugierig macht und die zeitgemäßes Wissen vermittelt, steht oder fällt unsere Zukunft“, so der Bischof in einer Aussendung.

Aus den Erfahrungen der Coronazeit gelte es zu lernen, „wie wir den jungen Menschen vom Kleinkind bis zur Studentin in einer Pandemie ein (Lern-)Umfeld bieten, in dem sie sich als soziale Wesen bestmöglich entfalten können; in dem es ihnen gut geht“. Krautwaschl fordert eine „lebensbejahende und beziehungsfördernde Bildungskultur von der Krippe über die Universität bis zur lebenslangen Erwachsenenbildung“.

Statt im November wurde der Preis der Orden 2020 im Mai 2021 verliehen Die promovierte Theologin lebt in Kärnten. KFB/FRANK

Preis der Orden an vier Initiativen

von Wettingen-Mehrerau wurden bei der jüngsten kfbö-Vollversammlung mit der Nachfolge des Steyler Missionars P. Franz Helm betraut. Höhere Mächte. „Höhere Mächte“ in verschiedensten Kulturen und Epochen ist das Thema der Frühjahrsausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (KHM). Die Schau präsentiert Zeugnisse aus den reichen eigenen Beständen, aus den Sammlungen des Weltmuseums Wien und des Theatermuseums. KHM-Generaldirektorin Sabine Haag eröffnete „Höhere Mächte“ gemeinsam mit Altbundespräsident Heinz Fischer online, für Interessierte werden Links angeboten. Trauer. Die Diözese Eisenstadt trauert um ihren Generalvikar Martin Korpitsch (65). Er verstarb am 10. Mai nach schwerer Krankheit. Bischof Ägidius Zsifkovics, der Korpitsch in seinen letzten Stunden begleitete, würdigte den Generalvikar als „einen leidenschaftlichen Seelsorger, der die Menschen liebte, der immer für die Menschen da war, bis zur persönlichen Verausgabung“. Der weltoffene Brückenbauer war seit 2013 Generalvikar und Herausgeber der Kirchenzeitung „martinus“.

Die Klaraschwestern in Bregenz erhielten einen der vier Preise der Orden. Äbtissin Sr. Rita-Maria Schmid mit dem Künstler Marbod Fritsch und Laudatorin Eva Maria Kaiser. MAYR

In der Pandemie ein wichtiger Teil des Gesundheitssystems: die 23 gemeinnützigen Ordensspitäler Österreichs. Sprecher Alfred Inzinger lobt die Zusammenarbeit mit öffentlichen Spitälern. ORDENSSPITÄLER

Vier Initiativen erhielten den Preis der Orden 2020. Ausgezeichnet wurden das Projekt „Kunst und Spiritualität“ der Klaraschwestern in Bregenz, die Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten der Steyler Missionare, Sr. Maria Schlackl mit ihrer Initiative „Aktiv gegen Menschenhandel – Aktiv für Menschenwürde in Oberösterreich“ sowie das Pilgerund Friedensprojekt „Benedikt beWEGt“. „Es sind Kooperationsprojekte, die Vorbild sowie Ansporn sind“, so Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz. Der Preis der Orden wird alle zwei Jahre verliehen. Ziel ist, kirchlich und gesellschaftlich wirksame Initiativen aus dem Umfeld der Orden zu stärken.

Impf-Appell der Ordensspitäler

Singen im Gottesdienst wieder erlaubt

Die Corona-Impfung sei der Schlüssel, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, betonte Alfred Inzinger als Sprecher der ARGE Ordensspitäler bei einer Pressekonferenz. Skepsis und Sorgen aufgrund von Komplikationen seien ernst zu nehmen, so Gerhard Stark, Ärztlicher Direktor der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Barmherzigen Brüder, doch die Fakten würden für sich sprechen. Die 23 Ordensspitäler seien wichtige Partner in der Bekämpfung der Covid-Pandemie. Jedes fünfte Spitalsbett Österreichs steht in einem Ordenskrankenhaus.

Kultusministerin Susanne Raab einigte sich mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften auf die Anpassung der Corona-Regeln für öffentliche Gottesdienste. Die bisherigen Schutzmaßnahmen FFP2-Masken, Zwei-MeterAbstand und ausreichend Desinfektionsmittel sind weiter gültig, auch für Fronleichnamsprozessionen im Freien. Der liturgische Gesang ist unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen wieder erlaubt. Taufen und Trauungen sind unter den Corona-Regeln für Gottesdienste und mit Präventionskonzept möglich. Diese Vereinbarung gilt seit 19. Mai.


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Panorama 13

20. Mai 2021

Schwere Schäden und zahlreiche Opfer sind die Folgen von Militäroffensiven im Nahostkonflikt.

XINHUA/ACTION PRESS/PICTUREDESK.COM

Aufruf zum Ende der Gewalt in Nahost Im bewaffneten Nahostkonflikt zwischen Palästinensern und Israelis spitzt sich die Lage in Israel und am Gazastreifen weiter zu. Papst Franziskus hat die Konfliktparteien zu einem umgehenden Ende der Gewalt und zu Friedensgesprächen aufgerufen. Dazu sei auch internationale Hilfe nötig. Wachsender Hass zwischen Arabern und Israelis in einigen Städten Israels bedeutet nach Aussage des Papstes eine schwere Bürde für ein friedliches Zusammenleben. Dieses zu realisieren werde immer schwieriger, wenn die Beteiligten sich nicht schnell für den Dialog öffneten. Wie der Papst ha-

ben auch Österreichs Bischöfe zum Gebet für Frieden im Heiligen Land aufgerufen. Der Rektor des Österreichischen Pilgerhospizes in Jerusalem, Markus Bugnyar, sieht im aktuellen Nahostkonflikt keine Chance auf einen baldigen Kompromiss. Beide Seiten, Israelis wie auch Palästinenser, stellten Gebietsansprüche und wollten „ganz Jerusalem“ für sich, so der aus dem Burgenland stammende Priester. Auch der katholische Pfarrer von Gaza, Gabriel Romanelli, äußerte die Sorge vor einer weiteren Eskalation der Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt im Gazastreifen. „Wenn es zu kei-

ner Waffenruhe kommt, besteht die Gefahr eines Krieges“. Die Mitglieder der Konferenz der Europäischen Rabbiner sagen nach den „schockierenden Entwicklungen“ der letzten Tage klar „nein zu Pogromen auf beiden Seiten“ und rufen ebenfalls zu Verzicht auf Gewalt auf. Zahlreiche hochrangige Vertreter von Christentum, Judentum und Islam haben zudem die Angriffe auf Juden und gegen Synagogen und jüdische Einrichtungen an verschiedenen Orten in Deutschland verurteilt. Sie zeigen, wie weit und schnell sich die Gewaltspirale drehen kann.

Der Papst stärkt die Rolle von Katecheten

Ökumenischer Kirchentag in Frankfurt

WELTKIRCHE

Mit einem neuen Erlass schuf Papst Franziskus formell „den laikalen Dienst des Katecheten“ und wertet somit deren Rolle in der katholischen Kirche auf. Der Vatikan werde in Kürze den liturgischen Ritus einer entsprechenden kirchenamtlichen Beauftragung festlegen, so Franziskus. Die Bischofskonferenzen weltweit rief er auf, für mögliche Kandidaten „den notwendigen Ausbildungsweg sowie Normen und Kriterien für den Zugang“ zu erarbeiten. ­Katecheten sind Laien, die u. a. Religionsunterricht erteilen oder Gläubige auf den Empfang von Sakramenten wie der Erstkommunion vorbereiten.

Der dritte deutsche Ökumenische Kirchentag ist am Sonntag mit einem festlichen Gottesdienst in Frankfurt zu Ende gegangen. Wegen der Corona-Pandemie hatte das viertägige Christentreffen weitgehend digital stattgefunden. Zentrale Themen bei rund 100 Veranstaltungen waren Glaube und Spiritualität, Kirche und Macht sowie Ökumene. Auch das Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft und die Fragen der internationalen Zusammenarbeit angesichts von Klimakrise, Spannungen zwischen den großen Mächten und der Folgen der Pandemie prägten den Kirchentag.

Nach Pfingsten geht das „Laudato-si‘-Jahr“ zu Ende, das Papst Franziskus zu seiner Enzyklika im Sommer 2020 gestartet hatte. In der Schlussphase findet derzeit eine Aktionswoche statt zu Themen wie fossile Brennstoffe und Menschenrechte oder Modellprojekte zu Nachhaltigkeit, Wasser und Hygienestandards. Organisiert wird die Initiative u. a. von der Vatikanbehörde für Entwicklung. Laut John Kerry, US-Sonderbeauftragter für Klimafragen, ist Papst Franziskus im Kampf für mehr Klimaschutz „eine der großen Stimmen der Vernunft und eine zwingende moralische Autorität in der Klimakrise.“ Der frühere US-Außenminister Kerry traf kürzlich mit dem Papst in einer Privataudienz zusammen.

John Kerry

KNA


14 Spiritualität

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Erwerben und empfangen Mit der Empfängnis beginnt alles. Das Leben nämlich, und ziemlich lange lebt ein Mensch vom Empfangen. Was er braucht, bekommt er: zu trinken und zu essen, die Kleidung, sein Zuhause. Früher oder später verlässt der Mensch sein Empfangszeitalter. Erwerben muss er jetzt: Noten. Geld. Erfahrung. Zertifikate. Sogar seinen Ruf erwirbt man sich. Für einige Jahrzehnte prägt das Erwerben ein Menschenleben. Stirbt jemand jung, sagt man, er sei mitten im Erwerbsleben gestanden. Und bald schon spürt ein Mensch: So wird es nicht bleiben. Mehr und mehr rückt wiederum die Lebensweise des Empfangens in den Blick: weil er einfach nicht mehr kann, alt ist, die Kräfte nachlassen, weil er auf Hilfe angewiesen ist. Nicht: Erwirb den Heiligen Geist, sondern: Empfange den Heiligen Geist! Das ist die pfingstliche Gottesgabe an den Menschen. Was den Menschen wirklich leben lässt, was den Lebenshunger stillt und den Krug der Hoffnung füllt, ist unbezahlbar. Weder herstellen noch erwerben kann man es – aber empfangen. Innerlich soll diese Gabe werden, dass sie das Wesen des Menschen durchtränkt: im Tun der Hände, im Denken der Gedanken, in den Schritten, die man setzt, den Entscheidungen, die man trifft, den Urteilen, die man fällt. Geistlich leben heißt, sich öffnen und empfänglich werden.

MATTHÄUS FELLINGER

Kinder im Libanon: Die Initiative Christlicher Orient (ICO) betreibt eine Reihe von Hilfsprojekten im Libanon.

ICO

Aus einer Predigt des Kirchenlehrers Johannes Chrysostomos

Von der Nächstenliebe „Willst du den Leib Christi ehren? Dann übersieh nicht, dass dieser Leib nackt ist. Ehre den Herrn nicht im Haus der Kirche mit seidenen Gewändern, während du ihn draußen übersiehst, wo er unter Kälte und Blöße leidet. Derjenige nämlich, der gesagt hat: ‚Das ist mein Leib’, hat auch gesagt und mit diesem Wort eine Wirklichkeit festgestellt: ‚Ihr habt gesehen, dass ich hungrig war, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben ...’ Wir wollen also lernen, weise zu werden und Christus so zu ehren, wie er es will. Dem Geehrten ist jene Ehre am liebsten, die er selbst wünscht, nicht die, welche wir für gut halten ...

Der Besinnungstext (siehe oben) ist der Broschüre „Spirituelle Schätze des Orientalischen Christentums“ entnommen. Das 40-seitige Heft ist bei der Initiative Christlicher Orient (ICO) zu beziehen unter: www. christlicher-orient.at

Ehre also auch du ihn, so wie er es geboten hat, indem du den Reichtum an die Armen verteilst. Gott braucht nicht goldene Geräte, sondern goldene Herzen. Ich sage das nicht, als wollte ich verhindern, dass jemand solche Weihegaben stiftet. Aber ich verlange, dass ihr zugleich mit ihnen und noch vor ihnen Almosen gebt; denn Gott nimmt das eine zwar an, viel lieber aber das andere ... Was nützt es, wenn der Tisch Christi mit goldenen Kelchen überladen ist, er selbst aber vor Hunger zugrunde geht? Sättige zuerst ihn, der hungert, dann erst schmücke seinen Tisch von dem, was übrig ist. Wenn du also das Haus der Kirche schmückst, übersieh den leidenden Bruder nicht. Denn er ist ein Tempel, kostbarer als der andere.“

Johannes Chrysostomos Johannes Chrysostomos (um 345 in Antiochien in der heutigen Türkei geboren) ist einer der bedeutendsten Lehrer der Christenheit. Kein anderer griechischer Kirchenschriftsteller hat ein größeres Gesamtwerk hinterlassen. Aufgrund seiner mitreißenden Predigten wurde er „Goldmund“ (= Chrysostomos) genannt.


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Glaube 15

20. Mai 2021

„Altar“ von Kris Martin: Zeitgenössische Kunst in Hall anlässlich des PetrusCanisius-Jahres. HERMANN GLETTLER/LEIHGABE COURTESY FONDATION LINDA ET GUY PIETERS

Auf-Schauen – eine pfingstliche Übung Seit Anfang Mai ist auf dem Friedhof von Hall der „Altar“ von Kris Martin aufgerichtet. Der belgische Künstler hat 2014 eine Skulptur geschaffen, die nach prominenten Standorten in Oostende, London, Miami oder New York nun auch in Tirol Menschen fasziniert. Auf-Schauen – nicht in der Trauer gefangen bleiben. Gerade auf einem Friedhof braucht es diese Anstiftung zu einem Blick, der sich nicht im Verlust eines Menschen vergräbt. Ein Blick, der suchend und

„Gebt mir Bilder!“ Gegenwartskunst zum 500. Geburtstag von Petrus Canisius: Dialog zu den existentiellen Fragen des Menschseins. Diese Serie stellt einige zentrale Werke vor.

Teil 1 MIT BISCHOF HERMANN GLETTLER DIÖZESE INNSBRUCK/AICHNER

tastend über das unmittelbar Bedrängende hinausgeht. Ein Blick, der mehr erhofft und sieht, als die Welt bieten kann.

„Ein Blick, der mehr erhofft und sieht ...“ BISCHOF HERMANN GLETTLER

Keine Verbitterung. Jesus hat den verzagten Jüngern erklärt: „Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen.“ (Joh 16,7) Greifen wir diese Zusage auf. Der Geist ist uns verheißen. Er befreit von kleingläubiger Angst und vom heillosen Kreisen um uns selbst. Er befähigt zum Auf-Schauen, weil Gott uns nicht als Waisen zurücklässt. Seine Gegenwart geht zu Herzen – tröstend und inspirierend. Der pfingstliche Blick ist eine Alternative zum verbitterten Blick, der nichts mehr für möglich hält. Das Kunstwerk am Haller Friedhof ist dafür eine ungewöhnliche Auf-Schau-Hilfe. Leere aushalten. Kris Martin hat mit Formrohren aus Eisen den Rahmen des Genter Al-

tares nachgebaut – detailgetreu und funktionstüchtig. Der zentrale Blick trifft dabei nicht mehr auf die „Anbetung des Lammes“, wie sie der niederländische Renaissancemaler Jan van Eyck dargestellt hat, sondern auf den Bettelwurf, ein Bergmassiv in der Innsbrucker Nordkette. Vom oberflächlich vertrauten Altar-Bild ist nur der Rahmen geblieben. Braucht es nun sofort Ersatzstücke oder lädt uns der pfingstliche Geist ein, die vordergründige Leere einmal auszuhalten? Worauf richtet sich denn unsere „Anbetung“? Bild-Hygiene. Petrus Canisius hat Bilder des Glaubens gefordert. Er wollte seinen Zeitgenossen den katholischen Glauben vor Augen stellen und sie innerlich formen. Nicht minder aktuell für unsere Zeit. Zu viel medialer Bilderschrott lastet auf unserer Seele. Es braucht eine Bild-Hygiene, um innerlich wieder frei zu werden – zum Staunen, Auf-Schauen und Anbeten. „Wer mich sieht, sieht den Vater“, hat Jesus erklärt und damit das einzig wahre Gottes-Bild benannt. Der pfingstliche Geist will dieses lebendige Bild von neuem in uns einprägen. Damit werden wir befähigt, auch zu unseren Nächsten wertschätzend aufzuschauen. In jedem Fall eine heilsame pfingstliche Übung!

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SONNTAG Pfingstsonntag – Lesejahr B, 23. Mai 2021

Mit Heiligem Geist erfüllt Nach Tod und Auferweckung Jesu sind die Jüngerinnen und Jünger Jesu verängstigt und ziehen sich vollständig zurück. Da greift Gott ein, so wie seinerzeit am Gottesberg.

1. Lesung Apostelgeschichte 2,1–11

A

ls der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

In der Gemeinde in Korinth gab es sehr unterschiedliche Gruppen. Jede von ihnen ging ihren eigenen Weg und behauptete, auf dem richtigen zu sein. Da greift jetzt Paulus ein.

Das Entdecken des leeren Grabes und das Zeugnis der Maria von Magdala war den Jüngern scheinbar zu wenig. Zu tief saß immer noch die Enttäuschung über den Tod Jesu.

2. Lesung

Evangelium

1. Korintherbrief 12,3b–7.12–13

Johannesevangelium 20,19–23

S

A

chwestern und Brüder! Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

m Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

Jeden Freitag wird auch in Hinkunft online ein Bibeltalk zu den Texten des darauf folgenden Sonntags angeboten. Anmelden unter: dioezese-linz.at/bibelwerk/onlineangebote


WORT ZUR 1. LESUNG

Entflammt sein durch den Geist des Herrn

Das Pfingstfest – jüdisch Schawuot (= Wochen) – wird sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert. Das Wort „Pfingsten“ kommt aus dem Griechischen: pentecoste hemera (fünfzigster Tag). Während das Pessachfest ursprünglich ein Fest der Gerstenernte war, wurde am Pfingstfest die Weizenernte gefeiert und – besonders nach der Zerstörung des Tempels – an die Erscheinung Gottes am Sinai und die Gabe der Weisung erinnert. Phänomene wie Wind, Sturm, Brausen und Feuer begegnen bereits im Buch Exodus bei der Gabe des Zehnworts. Die Feuerzungen verteilen sich auf jede einzelne Person. Der Geist wird allen auf ganz persönliche Weise zuteil. Diese äußere Erfahrung scheint das Innere zu verwandeln. Nach außen sichtbar wird dies in einem mutigen Auftreten. Die Jünger gehen hinaus und können eine Sprache finden, die über Sprachbarrieren hinweg in allen möglichen Gegenden, in denen es zur Zeit des Lukas bereits Christen gab, verstanden wird. Der Heilige Geist ermöglicht es, „die großen Taten Gottes“ zu verkünden. Diese gelingende Kommunikation über den eigenen engen Kreis hinaus ist ein positives Kontrastbild zum Turmbau zu Babel (vgl. Gen 11,1–9). Während dort das gegenseitige Verstehen verloren ging und die Vielfalt der Sprachen die Zerstreuung der Menschen bewirkte, wird jetzt Gemeinschaft auf neue Weise möglich – als Einheit in Vielfalt. Die verschiedenen Talente und Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder werden als Charismen, als Gaben des Gottesgeistes, gedeutet

SOUTH WEST NEWS SERVICE LTD / ACTION PRESS / PICTUREDESK.COM

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reise den Herrn, meine Seele! Herr,mein Gott, überaus groß bist du!

ZUM WEITERDENKEN

Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. Du hüllst dich in Licht wie in einen Mantel,

Am Beginn war es in der Kirche offensichtlich lebendig, sehr lebendig. In welchen Bereichen wünsche ich mir heute in der Kirche (mehr) Feuer? Eine geisterfüllte Kirche, in der jede Sprache/ Stimme gehört (!) wird.

du spannst den Himmel aus gleich einem Zelt. Wie zahlreich sind deine Werke, Herr, sie alle hast du mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, so groß und weit, darin ein Gewimmel, nicht zu zählen: kleine und große Tiere. Verbirgst du dein Angesicht, sind sie verstört, nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub.

FRANZ KOGLER

Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen

leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk

und du erneuerst das Angesicht der Erde.

der Diözese Linz, wo er mit seinem Team versucht, vielen Menschen ei-

Die Herrlichkeit des Herrn währe ewig, der Herr freue sich seiner Werke.

nen lebendigen Zugang zur Bibel

Möge ihm mein Dichten gefallen. Ich will mich freuen am Herrn. PRIVAT

AUS PSALM 104

schmackhaft zu machen. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Fahren mit dem E-Bike ist beliebter denn je. Petra Riener, Leiterin der E-Bike-Kurse beim ÖAMTC, hat Tipps, wie vor allem Senior/innen sicher damit unterwegs sein Seefisch ist eine Quelle für leicht verdauliches, hochwertiges Eiweiß. ROGGE & JANKOVIC/TRIAS VERLAG

Kräuterfisch mit Karotten und Pellkartoffeln

können. LISA-MARIA LANGHOFER

ZUTATEN für 2 Teller

∙ 250 g Fischfilet, z. B. Seelachs ∙ 1/2 Bio-Zitrone ∙ etwas Salz, Pfeffer aus der Mühle ∙ 2 EL scharfer Senf ∙ 1 gehackte Knoblauchzehe ∙ 1 Kästchen Kresse, gehackt ∙ 3 EL gehackte Kräuter, z. B. Petersilie, Estragon, Dill, Kerbel, Schnittlauch ∙ 400 g kleine, festkochende Kartoffeln ∙ 30 g Butter, etwas mehr für die Form ∙ 350 g Karotten, 6 Frühlingszwiebeln ∙ 1 EL brauner Zucker, 1 TL Apfelessig ZUBEREITUNG Fischfilet mit Zitronensaft beträufeln, salzen und rundum mit Senf bestreichen. Kräuter, Kresse und Knoblauch mischen. Kartoffeln waschen, ca. 30 Min. kochen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Auflaufform mit etwas Butter fetten, die Hälfte der Kräutermischung darin verteilen, Fischfilets darauflegen und restliche Kräutermischung über den Fisch streuen. Form mit Deckel oder Alufolie verschließen und Fisch 20 Minuten backen. Karotten schälen, Frühlingszwiebeln putzen und in 2 cm lange Stücke, Karotten in Stifte schneiden. Gemüse in einen Topf geben, salzen, knapp mit Wasser bedecken und ca. 5–7 Minuten garen. Kochwasser abgießen, auffangen, zusammen mit dem Zucker in eine Pfanne geben und erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist. Butter darin schmelzen, Essig einrühren. Karotten und Frühlingszwiebeln zugeben, 4 Min. glasieren und mit Pfeffer würzen. Kartoffeln pellen, Fisch aus der Auflaufform nehmen und zusammen mit Kräutern, Karotten und Kartoffeln anrichten. X  Aus: Gesund essen – Teller für Teller. Einfach, genial & ausgewogen: Essen nach Augenmaß. Karin Hofele, Janine Ehret, Trias Verlag 2021, 144 Seiten, € 20,60.

Sattelfest auf dem Bevor man sich für den Kauf eines E-Bikes entscheidet, sollte man dieses bei einem Fachhändler testen, empfiehlt ÖAMTC-Verkehrssicherheitsexpertin Petra Riener, die auch die E-Bike-Kurse des Verkehrsclubs in Oberösterreich leitet: „Es ist nie gut, sich ein E-Bike einfach nach Hause zu bestellen, ohne es vorher auszuprobieren. Wichtig ist zu wissen, wohin ich damit fahren möchte. Möchte ich etwa auf einen Berg fahren, werde ich mit einem Citybike ein Problem haben. In dem Fall ist ein Mountainbike die bessere Wahl.“ Ob Mountain- oder Citybike, eine geeignete Rahmengröße und der richtige Sattel sorgen dafür, „dass sich die Person wohlfühlt und nicht beim Bremsen abhüpfen muss oder gegen den Lenker knallt.“ Fahrtechnik üben. Da E-Bikes durch das zusätzliche Gewicht des Akkus viel schwerer als normale Fahrräder sind, besitzen sie auch ein anderes Fahrverhalten, etwa einen längeren Bremsweg. „Auch das trainieren wir bei unseren Kursen, die aus zwei Stunden Praxisübungen und einer Stunde Theorie bestehen“, sagt Riener. Manche der E-BikeKursteilnehmer/innen seien „seit 30 Jahren nicht mehr auf dem Fahrrad gesessen“, daher sind verschiedene, auch grundlegende, Fahrtechniken Teil der Kurse: „Wir fahren Achter und Slalom, um den Schwerpukt zu spüren, machen Zielbremsungen, üben Ab-

biegesituationen, trainieren die Blicktechnik.“ So sollen die Um- oder Einsteiger/innen ein Gefühl für ihr E-Bike bekommen, um später im Straßenverkehr Unfälle zu vermeiden. „Wichtig ist auch, sich mit dem Display, das Akkustand und Verstellungsstufen anzeigt, auszukennen. Sonst lenkt das zu sehr ab beim Fahren und man ist nicht auf den Verkehr konzentriert“, sagt Riener. Immer wieder komme es im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen, weil die E-BikeFahrer/innen falsch reagieren, aber das sei nicht der einzige Grund, weiß die Verkehrssicherheitsexpertin: „Der zweite Grund ist, dass andere Verkehrsteilnehmer die Lage falsch einschätzen. E-Bikes sind mittlerweile als solche nur schwer erkennbar und Fußgänger/innen sowie Autofahrer/innen tun sich schwer, die höhere Geschwindigkeit und den Bremsweg einzuschätzen.“ Sie appelliere daher auch an die Autofahrer/innen, im Zweifelsfall lieber ein wenig länger an einer Kreuzung zu warten. Ausstattung und Gesetze. „Bei Senior/ innen ist der Schulterblick oft sehr eingeschränkt möglich, deshalb empfehlen wir das Anbringen eines Seitenspiegels“, gibt Riener einen Tipp für die zusätzliche Ausstattung des E-Bikes. Wer beim Abbiegen anstatt ein Handzeichen zu geben lieber „richtig“ blinken möchte, für den gebe es bereits


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Bewusst leben 19

20. Mai 2021

Geist der Veränderung

Von der Brise bis zum Sturm

E-Bikes verhalten sich anders als herkömmliche Fahrräder. Daher sollte man sich vor der ersten Ausfahrt gut damit vertraut machen. ÖAMTC OÖ

E-Bike Helme mit integriertem Blinker, der sich über einen Taster an der Lenkstange aktivieren lässt. „Was neben dem Tragen eines Helmes auch nicht schadet, ist eine reflektierende Jacke und eine laute Glocke oder Hupe, um wirklich gut sichtbar und hörbar zu sein“, sagt Riener. Darüber hinaus sei es auch sinnvoll, sich über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und etwaige Änderungen in der StVO (Straßenverkehrsordnung) zu informieren. Da eine Tour auch einmal nach Deutschland oder generell ins Ausland gehen kann, verweist Riener darauf, sich auch über die dortigen E-Bike-Bestimmungen schlau zu machen. „Das ist vor allem im Falle eines Unfalls wichtig“, betont sie. Fahren in jedem Alter. Fürs E-Bike-Fahren gebe es überhaupt keine Altersbeschränkungen, sagt Riener: „Wichtig ist, dass man sich nicht überschätzt. Darum geben wir allen Teilnehmer/innen auch Übungen mit, die sie am Sonntag am Billaparkplatz machen können.“ Wer sein E-Bike beherrscht, reagiert in stressigen Situationen auch besser und schneller, weiß die Expertin.

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X  Infos, Termine und Anmeldung zu den nächsten E-Bike-Kursen für Senior/innen in Oberösterreich: Petra Riener, 0732 33 33 44 285 oder petra.riener@oeamtc.at

Die Aussicht, die ich beim Blick aus dem Fenster genieße, hat sich verändert. Dort, wo ich vor wenigen Wochen noch in die Ferne schauen konnte, sprießt nun frisches Grün.

os. Oder eine Veränderung fühlt sich wie ein heftiger Sturm an, der alles wegzureißen droht. Wie ging es wohl denen, die am Pfingsttag diesen aufbrausenden Sturm hautnah miterlebten?

Dieser Anblick strotzt nur so vor Lebendigkeit und Kraft. Es ist nicht nur das vitale, saftige Grün der Blätter, die sich fortwährend im Wind bewegen, es ist auch die stete Veränderung, die ich dabei ganzjährig beobachten kann und die mir das Leben so deutlich vor Augen führt.

Lebenskraft wahrnehmen. Thich Nhat Hanh, Zen-Meister und Achtsamkeitslehrer, weiß um die Kunst, einem Sturm standzuhalten. Er ist sich gewiss, dass dieser zwar für eine Weile bleibt, dann aber auch wieder vorübergeht. Wesentlich ist es, die Aufmerksamkeit nicht auf den Kopf zu richten, denn dieser sei mit einer wankenden Baumkrone im Wind zu vergleichen. Die Konzentration gelte dem Bauch. Dadurch wird die Wahrnehmung von Stabilität inmitten eines gefühlten Sturms möglich. Er erinnert daran, sich auf den Atem – die Lebenskraft – zu konzentrieren. Ging es den Menschen beim Pfingstereignis ähnlich? Sie richteten ihre Aufmerksamkeit wohl auf das, was sie in ihrem Leben als tragend empfanden – auf die Gemeinschaft, auf ihren Glauben und schließlich auf den Geist Gottes – die Lebenskraft, die sie erfüllte. Der Umbruch in ihrem Leben ist nicht von der Hand zu weisen, genauso wenig wie ihre Art, diesem standzuhalten. Wie auch immer der Geist der Veränderung gerade weht, es wird guttun, sich an das zu erinnern, was einen leben lässt und sei es der Blick aus dem Fenster oder die Gewissheit, dass auch der Sommer wiederkehrt.

Eine lebhafte Zeit im Jahr. Frühling und Frühsommer scheinen eine besondere Anziehungskraft zu haben. Auch das Pfingstfest feiern wir in dieser aktiven und lebhaften Zeit. Im Gegensatz zu anderen Jahreszeiten scheint es so, als ob diese Phase nicht nur für die Natur neues Wachstum bedeutet, sondern auch in uns Menschen eine besondere Lebenskraft weckt und so manche/r neue Kraft zur Veränderung verspürt. Von der Sommerbrise bis zum Sturm. Veränderungen geschehen nicht nur dort, wo wir sie selbst bewirken, Umbrüche oder Prozesse in unserem Leben widerfahren uns auch. Dementsprechend sind sie uns manchmal willkommene Abwechslung, wie eine sanfte Sommerbrise an einem warmen Sommertag. Manchmal überrascht aber ein Windstoß und hinterlässt ein kleines Cha-

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at

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20 Familie & Unterhaltung

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 50 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“

Die Kirche entdeckte die Massenmedien für sich Vor 50 Jahren beschäftigte sich das Linzer Kirchenblatt mit der Bedeutung der Massenmedien für Kirche und Gesellschaft. Die Möglichkeiten der Massenmedien würden von Jahr zu Jahr mehr, hielt das Kirchenblatt fest. Nötig sei eine zeitgemäße Öffentlichkeitsarbeit und Verkündigungsarbeit der Kirche, was laut Papst Paul VI. eine dringende Aufgabe aller Christen sei. Der 1967 vom Vatikan geschaffene Welttag der Massenmedien sei ein Ausdruck für diese Erkenntnis. Dabei werden einige konkrete, quasi pädagogische Aufträge der „Päpstlichen Kommission“ an Medienmacher angeführt. „Der Konflikt zwischen den Generationen nimmt beträchtliches Ausmaß an. (...) Wie vieles könnte erreicht werden, wenn Presse, Film, Hörfunk und Fernsehen tätig würden, um Spannungen zu lösen und zu beseitigen?“ Selbst bei

ethnischen Konflikten attestierte der Vatikan den Massenmedien eine hilfreiche Rolle. Diese könnten die Grundwahrheit darlegen, dass alle Menschen gleich sind.

Die Macht der Massenmedien sinnvoll nutzen, war ein Appell des Vatikans anno 1971. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

SuchMal

Zwei Frösche sitzen am Teich, als es plötzlich anfängt zu regnen. Da sagt der eine zum anderen: „Komm, wir springen ins Wasser. Sonst werden wir noch nass!“

Farbsudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte, in jedem 3x3Block (bzw. 2x3-Block) und zusätzlich in allen Feldern gleicher Farbe jede Ziffer von 1 bis 9 (bzw. 1 bis 6) genau einmal vorkommt.

Karl: „Das Auto ist kaputt. Es hat Wasser im Vergaser.“ Paul: „Wasser im Vergaser? Das ist doch lächerlich. Ich werde das mal überprüfen. Wo ist das Auto?“ Karl: „Im Pool.“ „Was muss man tun, damit Gott unsere Sünden verzeiht?“, fragt Tante Katharina streng ihre Nichten und Neffen. Antwortet Emilia: „Naja, zuerst muss ich wohl einmal sündigen!“ Paul soll schätzen, wie hoch die Schule ist. „1,30 m“, meint Paul. „Wie kommst du darauf?“, fragt der Lehrer. „Ich bin 1,50 m und die Schule steht mir bis zum Hals!“

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Weihbischof im Interview. In der gleichen Ausgabe vom 23. Mai 1971 wurde der neue Salzburger Weihbischof Jakob Mayr interviewt. Auf die Frage, dass es zu wenige Pfarrer geben könnte in der Erzdiözese Salzburg, sagte er: „Ich bin in dieser Sache Optimist. Sicherlich werden die (...) pfarrerlosen Pfarren sich mehren; nur glaube ich nicht, dass wir diese Pfarren im strengen Wortsinn als unbesetzte Pfarren bezeichnen können. Durch die geplante regionale (...) Teamarbeit soll erreicht werden, dass pfarrerlose Pfarren nicht als unbesetzt gelten müssen.“ PAUL STÜTZ

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© Philipp Hübner

Lösung des Farbsudokus der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

20. Mai 2021

Eis, einmal anders Endlich steigen die Temperaturen wieder, die Sonne scheint – und du hast auch schon Appetit auf ein Eis? Das kannst du dir auch selber machen: zum Beispiel nach diesem einfachen Rezept für ein Rhabarber-Sorbet. Klar: Rhabarber steht bei vielen Leuten für „sauer“. Aber wenn man ihn mit etwas Zucker kocht, schmeckt er ganz herrlich und fruchtig. Denk zum Beispiel an ein Rhabarberkompott mit selbst gebackenen Waffeln – das ist doch ein perfekter Nachtisch. Doch heute bereiten wir ein Sorbet zu. Das ist so was Ähnliches wie Eis und wird aus Fruchtsaft oder Früchtemus gemacht. Dazu brauchst du folgende Zutaten: 📌 800 g Rhabarber 📌 Saft von 1/2 Zitrone 📌 150 g Zucker und 📌 150 ml Wasser

Nachdem die Rhabarberstängel hart sein können, brauchst du zum Putzen und Schneiden ein scharfes Messer – lass dir deshalb von Erwachsenen helfen. In einem Topf werden Wasser, Zucker und Zitronensaft erhitzt, dazu gibst du die vorher zerkleinerten Rhabarberstücke. Lass alles einmal aufkochen und dann bei etwas weniger Hitze noch etwa 10 Minuten weiterköcheln. Dabei solltest du immer wieder mit dem Kochlöffel umrühren. Schmecke den Fruchtbrei ab, mixe ihn mit dem Pürierstab ordentlich durch und streiche ihn abschließend durch ein Sieb. Zum Abkühlen kommt die Masse jetzt in einer Schüssel ins Gefrierfach. Etwa alle 30 Minuten solltest du das Mus durchrühren. Nach 5 Stunden ist dein Sorbet fertig. Gutes Gelingen! BRIGITTA HASCH  Genieße das Sorbet mit Eiswaffeln, Schlagobers oder an der Seite von Mamas Guglhupf.  Und noch ein Tipp: Rhabarber und Erdbeeren geben gemeinsam eine gute Mischung. Du kannst also das Rezept auch abändern und ein Rhabarber-Erdbeer-Sorbet zubereiten.

BALDUIN BAUM

Rhabarber schmeckt zwar leicht säuerlich, ist aber sehr gesund. Roh solltest du ihn allerdings nicht essen. TINASDREAMWORLD/ADOBESTOCK.COM

Die Pfingstrose

YRABOTA/ADOBESTOCK.COM

Ihr großer Auftritt steht kurz bevor. Bald leuchten die Pfingstrosen in Pink, Zartrosa, Rot, Lila oder Schneeweiß in den Gärten. Doch ihr Name täuscht: Botanisch gesehen ist die Pfingstrose keine echte Rose, die beiden sind nicht einmal miteinander verwandt. Trotzdem wird sie „Rose“ genannt, weil ihre Blüten sehr ähnlich aussehen. Ein anderer Name für Pfingstrose ist auch Bauernrose. Das kommt daher, dass sie früher vor allem in den Bauerngärten wuchs. Manche Exemplare haben Blüten, die so groß wie die Faust eines Erwachsenen sind. Am meisten beeindrucken die Pfingstrosen aber durch ihre leuchtenden Farben und ihren buschigen Wuchs. Auf die prachtvollen Blüten müssen Gartenbesitzer allerdings oft einige Jahre warten, denn die Pfingstrose wächst sehr langsam. Dafür kann aber manche Pflanze weit über 100 Jahre alt werden. Außerdem duften einige Sorten ganz herrlich. Wer keinen Garten hat, stellt sich daher gerne einen Strauß zu Hause in die Vase. B. HASCH

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps PFINGSTSONNTAG

23. bis 29. Mai 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

23. MAI

8.45  Cultus (Religion). Pfingsten. Frater Clemens führt durch Stift Altenburg, den Garten der Religionen und die Geschichte des Pfingstfestes. ORF III 9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Fischerkirche in Rust, Burgenland. ServusTV 9.30  Katholischer Pfingstgottesdienst aus der Stiftskirche in Altenburg bei Horn. ORF 2 10.00  Evangelischer Gottesdienst zu Pfingsten aus der Christuskirche in Heidelberg. Das Erste 12.25  Orientierung (Religion). Femizide – Was steckt hinter der tödlichen Gewalt gegen Frauen? – Pfingsten: „Zungen-Kunst“ in Wiener Pfarrkirche. ORF 2 17.05  Gegen den Befehl (Dokumentaton). Zivilcourage am Ende des Zweiten Weltkrieges. ORF 2 19.54  FeierAbend (Religion). Mächtig. Wie er Bach findet? „Mächtig!“, sagt Felix Röper. Schon als Kind habe der Künstler mit Trisomie 21 geträumt, auf der Orgel Bach zu spielen. Heute studiert Felix Röper Orgel bei Domorganist Ludwig Lusser am Konservatorium für Kirchenmusik in St. Pölten. Bei Renato Zanella bekommt der 26-Jährige Ballettunterricht. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Konzert). Pfingstkonzert aus dem Stift Melk. „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi. ORF III 20.15  Der Geschmack von Rost und Knochen (Drama, F, 2012). Ein junger Vater eines fünfjährigen Buben lernt eine junge Wal-Trainerin kennen, die bei einem durch einen Orka verursachten Unfall beide Unterschenkel verliert. Obwohl der Mann weder Mitleid noch Mitgefühl empfindet, hilft er der jungen Frau ins Leben zurück. Kraftvolles Drama, das seine Handlungsstränge zu einem emotional aufwühlenden Ende zusammenführt. arte PFINGSTMONTAG

24. MAI

9.00  Katholischer Gottesdienst aus dem Martinsdom zu Eisenstadt. ServusTV 10.00  Evangelisch-methodistischer Gottesdienst aus dem Diakoniezentrum Aigen. ORF III 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Bonifatius in Berlin-Kreuzberg. Das Erste

Morgengedanken von Pfarrer Stefan Ulz, Graz. So/Mo 6.05, Di–Sa 5.40, Ö2.

Di 22.35  kreuz und quer. Bodyguard und Brevier – Mit Bischof Kräutler am Amazonas. „Livramento“ – also „Befreiung“ heißt das Schiff, mit dem der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler am Rio Xingu unterwegs ist, um Pfarren zu besuchen. Es ist die einzige Möglichkeit, um an die entlegenen Orte im Amazonas zu kommen. Der Name des Bootes ist Foto: ORF/Urban Programm. ORF 2 19.54  FeierAbend (Religion). Aus der Stille – Der Dirigent Franz Welser-Möst. Welser-Möst wollte eigentlich Geiger werden. Doch ein schwerer Autounfall mit 19 Jahren hat seine Pläne durchkreuzt. Gleichzeitig hat dieses Unglück dazu geführt, dass der Künstler Dirigent wurde. Heute ist Franz Welser-Möst einer der gefragtesten musikalischen Leiter der Welt. ORF 2 DIENSTAG

25. MAI

19.40  Polen Shalom (Reportage). Jung, jüdisch, selbstbewusst. Verstecken oder bleiben? Zwar gehören junge Jüdinnen und Juden in Polen zu einer winzigen Minderheit, aber unter ihnen wächst ein neues Selbstbewusstsein. arte 23.25  kreuz und quer (Religion). Die Waldmenschen. An den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt und gewaltsam ihrer Lebensgrundlage beraubt: Die Guarani, Brasiliens größte indigene Volksgruppe, ringen verzweifelt um den Grund und Boden ihrer Ahnen. ORF 2 MITTWOCH

26. MAI

19.00  Stationen (Religion). An den Rändern. Geht an die Ränder – das fordert Papst Franziskus immer wieder. Zu den Menschen, den Ausgegrenzten und Benachteiligten. Aber auch an die Ränder des Denkens. BR DONNERSTAG

27. MAI

20.15  wissen aktuell: Kampf der Müllflut (Dokumentation). Was läuft schief in unserer Müllkreislaufwirtschaft? Wie kann man die Recycling-Quoten verbessern, mehr gut verwertbares Rezyklat herstellen? Neue Ideen sind gefragt. 3sat

Mi 20.15  Shoplifters – Familienbande. Eine am Rande von Tokio wohnende Gruppe von Menschen hält sich mit kargen Einkünften und kleinen Diebstählen über Wasser. Das mit meisterlicher Beiläufigkeit inszenierte, humorvolle Drama malt mit großer Einfühlsamkeit das Modell einer auf Zuneigung gründenden Familie aus, die gemeinsam den Härten des Daseins trotzt. arte Fuji Television FREITAG

28. MAI

10.40  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Bebende Klostermauern – Ein Pater rockt die Kirche. Pater Manuel Sandesh, aus Indien stammend, gehört seit Jahren dem Franziskanerorden an und lebt im Kloster in der Wiener Innenstadt. Mit seinen Videos, in denen er rappend, rockend, jodelnd und sämtliche Dialekte nachahmend versucht, die Botschaften des Christentums unter junge Leute zu bringen, ist er zum Influencer geworden. ORF 2 15.55  Frauen, die Geschichte machten (Dokumentation). Sophie Scholl. arte 20.15  Meine fremde Frau (Drama, A, 2015). Der Fahrer einer Nobelkarosse begeht im nächtlichen Wien Fahrerflucht, zurück bleiben eine im Koma liegende Frau und ein Zeuge. Fesselndes Drama. ORF III SAMSTAG

29. MAI

15.30  Das Almtal – Mächtige Berge, klares Wasser und faszinierende Wildtiere (Dokumentation). Das Almtal im Traunviertel zählt zu den imposantesten Landschaften Österreichs. Erich Pröll trifft „Märchen-Erzähler“ Helmut Wittmann und entführt in die Mystik rund um den Almsee. 3sat 20.15  Wunderwerke der Weltgeschichte (Dokumentation). Chinas große Mauer. ZDFinfo Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Foto: Neuhold

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Vom Schöpfungsgarten bis zum Garten der Religionen – Die Stiftsgärten von Altenburg. So 7.05, Ö1. Gedanken. „Für mich als jungen Menschen ist Gemeinschaft alles andere als veralteter Kitsch.“ Der Leiter des Volkstheaters in den Bezirken, Calle Fuhr, über die Rolle der Gemeinschaft in einer post(?)pandemischen Zeit. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ägidius in Hatting, Tirol. So 10.00, Ö2. Foto: cc/Rufus46 Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Lebenskunst. Der an die Himmelspforte klopft – Bob Dylan und die Religion. Mo 7.05, Ö1. Memo. Wie das Christentum nach Österreich kam. Vom „Regenwunder“ bis zum „Apostel der Deutschen“. Mo 19.05, Ö1. G. F. Händel: Messiah, Oratorium. Mo 19.30, Ö1. Gedanken für den Tag. „Ich bin der Narr, der Idiot mit dem Filzhut.“ Anlässlich des 100. Geburtstages des Aktionskünstlers und Naturliebhabers erinnert der Kulturpublizist Hubert Gaisbauer an Joseph Beuys. Di–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Inklusion als Menschenrecht. Di–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Die Wahrheit liegt im Feld!“ Zwölf Fragen an den Soziologen Roland Girtler. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Pergament und Palimpsest. Die Schätze der Universitätsbibliothek Wien. Do 16.40, Ö1. Klassik-Treffpunkt. Dommusik zu St. Stephan. Sa 10.05, Ö1. Logos. „Symbol der Einheit – oder ein Hindernis?“ Der Papst im Miteinander der christlichen Kirchen. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: JeRomSalem.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

20. Mai 2021

BILDUNG

HINWEISE  Exkursion zum EZA. Am Fr., 28. Mai, veranstaltet die Katholische Männerbewegung (KMB) eine Exkursion zur EZA-Handelsgesellschaft. Die Exkursion richtet sich an alle, die mehr über globale Zusammenhänge von Gütern aus den Ländern des Südens wissen wollen. Das Programm enthält Vorträge und Präsentationen von Referent/ innen der EZA zum Fairen Handel sowie ein gemeinsames Mittagessen. Anreise per Zug.

 AK-„Future Days 2021“. Gemeinsam mit dem Ars Electronica Center Linz macht die AK Oberösterreich die Arbeits- und Lebenswelt der Zukunft greifbar: bei den AK-„Future Days 2021“ von Juni bis September 2021. Zwei Tage werden speziell dem Thema „Pflege im Wandel“ gewidmet: Am Di., 29. Juni, geht es um den „Fokus Ausbildung“ und am Mi., 21. Juli, lautet das Thema „Digitalisierung fordert Beschäftigte“.

 Anmeldung bis Do., 20. Mai, an kmb@dioezese-linz.at

 ooe.arbeiterkammer.at/ueberuns/akfuturedays

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  QiGong im Park, Mo., 31. 5., 8.30 bis 10 Uhr, nur bei Schönwetter, Anmeldung erforderlich.  Leichter durch´s Leben, befreiende Lösungen durch systemische Aufstellungsarbeit, Fr., 28. 5., 16 bis 20 Uhr und Sa., 29. 5.,10 bis 17 Uhr, Ref.: Günter Kostrhon, Anmeldung erforderlich. Ried, St. Franziskus  07752 827 42  Heilsames Singen: In der Stimme liegt die Kraft, Mo, 31. 5., 19 bis ca. 20.30 Uhr, Ltg.: Sigrid Obermüller.

Ihr Vorteil

950 JAHRE AUGUSTINERCHORHERREN IN ST. FLORIAN Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr 2021 Dieses Jahr feiern die Augustiner-Chorherren ihr 950-jähriges Bestehen in St. Florian. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht die Sonderausstellung mit dem Titel „Immer.Noch. Da.“. In dieser werden Schriften und Kunstschätze aus den vergangenen Jahrhunderten gezeigt, ebenso wie für den Orden zen-

trale Objekte der heutigen Zeit. Ziel ist es, das Leben und Wirken der Augustiner-Chorherren von St. Florian in Geschichte und Gegenwart vorzustellen. Die Sonderausstellung wird in verschiedenen Räumlichkeiten, darunter etwa in der „Neuen Galerie“, zu sehen sein. Auch das Sommerrefektorium, der Sommerspeisesaal der Ordensgemeinschaft, ist als architektoni-

WERNER KERSCHBAUMMAYR

sches Highlight Teil der Ausstellung. Geöffnet bis 1. Nov. 2021: Do– Mo: 10–16 Uhr. Eintritt: € 7,50. Ihr Vorteil Sie erhalten 1,– Euro Ermäßigung auf die Eintrittskarte. Gültig für je 2 Personen. Florianer Stiftsladen: Tel. 07224 890 20, Info und noch mehr Vorteile: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00  Usbekistan – Kirgistan, eine Reise entlang der Seidenstraße, bei diesem Reisebericht führt uns Ing. Poddany ins Hochland von Zentralasien, um die Wunder der Seidenstraße von Samarkand bis Bischkek mit dem zweitgrößten Hochgebirgssee der Welt zu erleben, Do., 27. 5., 19.30 Uhr.  Pilgern, 3 Tage am Kraft-Quelle-Baum-Weg, Fr., 28. 5., 9.30 Uhr bis So., 30. 5., ca. 18 Uhr, Treffpunkt: vor der Kirche in Helfenberg, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Quellentag, Meditative Auszeit, Gönne dich dir selbst, Zeit für mich – beWEGte Stille, Fr., 28. 5., 9 bis 18 Uhr, Ref.: Gertrude Pallanch, Anmeldung erforderlich.  Vater-Kind-Tag, für Väter und Kinder von 5 bis 12 Jahren, Sa., 29. 5., 10 bis 17 Uhr, Ref.: DI Alban Burgholzer, Anmeldung erforderlich.

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Hermann (21. Mai) Der Name Hermann kommt aus dem Althochdeutschen und ist heutzutage nicht mehr so gebräuchlich. Ich werde manchmal darauf angesprochen, warum ich diesen Namen bekommen habe. Die Erklärung liegt darin, dass bereits mein Vater und mein Großvater auf diesen Namen getauft wurden. Bei meinem Sohn wurde allerdings die Tradition gebrochen und meine Frau und ich haben einen schönen anderen Namen gefunden. Manchmal ist es auch notwendig, die richtige Schreibweise zu erklären. Meistens fehlt das zweite „n“ am Schluss. Das kann beim Verschicken von Mails zum Problem werden. Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Namenstag vom 7. April auf den 21. Mai verlegt. Bei uns zuhause wurde früher der Namenstag in alter Tradition am ursprünglichen Termin, dem 7. April, gefeiert. Da gab es dann auch immer eine von meiner Mutter gebackene Namenstagstorte für meinen Vater und mich.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

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20. Mai 2021

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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AK OBERÖSTERREICH FEIERT GEBURTSTAG

100 Jahre Einsatz für Mitglieder Die Geschichte der AK Oberösterreich ist eine Erfolgsgeschichte. 100 Jahre Arbeiterkammer bedeuten 100 Jahre mutigen Einsatz für die Anliegen der Arbeitnehmer/-innen. Die Mitglieder verdienen die bestmögliche Vertretung ihrer Interessen.

A

m 21. Mai 1921 trat die Vollversammlung der Arbeiterkammer Oberösterreich erstmals zusammen. Dem ging ein langer Kampf nach politischer Mitbestimmung der Arbeiterschaft voraus. Inflation, Mangelwirtschaft und Massen an Arbeitslosen prägten die ersten Jahre der jungen Kammer – kaum

ein Gebiet, auf dem man nicht tätig war. Schon 1934 wurde die Arbeiterkammer als demokratische Einrichtung beseitigt: Im Austrofaschismus und in der NS-Zeit war eine unabhängige Interessenvertretung der Beschäftigten verboten. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg begann man mit dem Wiederaufbau. Die Rolle der AK war dabei eine andere als heute. In einer Zeit, in der es ums nackte Überleben ging, leistete man auch Direkthilfe in der Beschaffung von Lebensmitteln und Kleidung. Die Arbeiterkammer gilt seit 100 Jahren als leistungsstarke

Serviceeinrichtung. Damals wie heute wird sie nicht müde, Missstände zu bekämpfen und für Gerechtigkeit einzutreten. Für alle, die tiefer in die ereignisreiche Geschichte eintauchen wollen – ein Besuch der AK-Homepage lohnt sich: https://100jahre.akooe.at

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


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Termine & Liturgie 25

20. Mai 2021

FREITAG, 21. MAI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Ikarus Kaiser, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. SAMSTAG, 22. MAI X  Unterweißenbach. Wege zur Ruhe, Wege zu sich selbst, Marterlwanderung, einzeln, als Familie oder in Gruppen; Der Weg beginnt bei der Kirche und folgt weitestgehend der ausgeschilderten Neumühlrunde Richtung Aglasberg - Gattermühle, Ober Lindner und über Wegerer zurück zur Kirche. Auf dem Weg begegnen uns viele Marterl, bei denen verschiedene Anregungen und Informationen auf uns warten, u. a., werden uns gehäkelte Flammensymbole begleiten. Gehzeit ca. 1,5 bis 2 Stunden, Gehmöglichkeit: ab Pfingstsamstag bis Pfingstmontag. SONNTAG, 23. MAI X  Grieskirchen. Messe für 4 gemischte Stimmen und Orgel, Johann Baptist Vanhal, Veni, Creator Spiritus, (für vier Stimmen), Franz X. Müller, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, Judith Ramerstorfer, Sopran, Silke Redhammer, Mezzosopran, Michael Schmidbauer, Tenor, Reinhard Mayr, Bass, Karl Kasbauer, Orgel. X  Heiligenberg. Messe brève Nr. 7 in C für Soli, Chor und Orgel, Charles Gounod; Komm, o komm, du Geist des Lebens, Max Reger; Komm Schöpfer Geist, Otmar Faulstich, Pfarrkirche, 8.15 Uhr. X  Linz, Karmelitenkirche. Missa a8 und Cantate Domino aus Musae Sioniae XXXII, Michael Praetorius, Ave maris stella, Claudio Monteverdi, Veni Sancte Spiritus, G. P. da Palestrina, Mirabiles elationes maris a8, Claudio Merulo, Vers „Komm, Heiliger Geist“, Veni Sancte spiritus, Michael Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von Michael Stenov, 10 Uhr, Andrea Holzapfel, Sopran, Julia Nobis, Sopran, Willemijn Spierenburg, Alt, Markus Stumpner, Bariton, Streicherensemble, Raphael Trimmel, Kantor, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stenov. X  Linz, St. Peter. Für die Welt warst du ein Tier – für mich aber warst du die Welt, Gottesdienst für Menschen, die um ein geliebtes Tier trauern, Pfarrkirche, 15 Uhr. X  Maria Neustift. Maiandacht, Pfingsten – Gott sendet seinen Heiligen Geist – Großes geschieht!, Gottes Geistkraft befähigt Maria zu

menschlich Unmöglichem. Sie konnte die Erlösungstat ihres Sohnes mittragen, ertragen und dennoch mit vollem Herzen vertrauen. Wo sich Menschen der Geistkraft Gottes öffnen, dort geschieht Großes. Öffne deine Sinne!, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. X  Schärding. Hochfest Pfingsten, Musik in der Liturgie: Missa brevis ex F, Erstaufführung, J. G. Albrechtsberger, Alleluja VI, B. A. Aufschnaiter, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder, 17.45 Uhr, Solistenensemble der Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Ltg.: Johannes Dandler. X  Wels, St. Franziskus. Kraft-Quelle, eine Kraft-Tankstelle, an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden ... stärken können, mit verschiedenen Stationen, 18.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Heilsam berühren – kontemplatives Handauflegen, ein ökumnisches Angebot, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. MONTAG, 24. MAI X  Wels, St. Franziskus. Gottesdienst am Pfingstmontag, Pfarrwiese, 9.30 Uhr. DIENSTAG, 25. MAI X  Linz. Klimapolitik ist Friedenspolitik – Was ist unser Beitrag in der Klimakrise?, Online-Vortrag, aus der Reihe Frieden im Dialog, Pax Christi-Monatstreff, 18.30 bis 20 Uhr, mit Michael Spiekermann, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. MITTWOCH, 26. MAI X  Linz. „Wegzehrung“, Impulsvortrag für pflegende Angehörige, Unterstützung durch das Mobile Hospiz- und Palliativteam, online,17 bis 18.30 Uhr, Anmeldung: Tel. 0676 87 76 24 42 oder per E-Mail: sabine.eiblwimmer@caritas-linz.at X  Linz. wisch&weg – das digitale Kinderzimmer, bei dem interaktiven Vortrag erhalten Eltern Einblicke in das Medienverhalten in Familien in Österreich. Vertrauenswürdige Informationsquellen werden ebenso vorgestellt, wie Möglichkeiten des „richtigen“ Umgangs mit Medien. Chancen und Risiken der virtuellen Realität werden abgewogen und der Frage nachgegangen: Wie kann ich meine Kinder in dieser Welt begleiten?, 19.30 bis 21 Uhr, den Link zum Einstieg wird nach Anmeldung verschickt, Anmeldung per E-Mail an spiegel@dioezese-linz.at X  Linz. Morgenmeditation, wir treffen uns wieder in Präsenz, werden 25 Minuten gemeinsam schweigen, danach gibt´s ein einfaches Frühstück (Haferbrei und Tee/Kaffee), 7 bis 7.30 Uhr.

DONNERSTAG, 27. MAI X  Linz. Seelsorge im Caféhaus, für einen Menschen da sein, jede/r ist willkommen, im Kleinen Schwarzen, 16 bis 17 Uhr, mit Heidi Staltner-Kix, Anmeldung: E-Mail an heidi.staltner-kix@dioezese-linz.at X  Wels, St. Franziskus. „einmischen.mitmischen.aufmischen“, kfbAbend, Pfarrsaal, 19.30 Uhr. FREITAG, 28. MAI X  Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Ales Nosek, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X  Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Linz. Lange Nacht der Kirchen, Entdecken Sie die Stadt, im Zuge dieser Großveranstaltung laden wir vom URBI ein, die Stadt ganz neu zu entdecken und mit uns zu tanzen, in Präsenz, ab 19 Uhr. X  Schärding. XVIII. Internationales Orgelfestival Schärding 2021, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 19.30 Uhr, Peter Planyavsky spielt an der Nelson-Orgel. SAMSTAG, 29. MAI X  St. Florian. OÖ. Stiftskonzert, Die Eröffnung, Bruckners „Fünfte“, Sinfonie Nr. 5, B-Dur WAB 105, Anton Bruckner, Stift St. Florian, Basilika, 18 Uhr, Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner, Dirigent. SONNTAG, 30. MAI X  Maria Neustift. Maiandacht, Leid durch schuldig werden – heil werden durch Versöhnung, Maria, die alles von Menschen verursachte Leid erfahren hat, hilft dir zu deinem Weg der Umkehr, sie führt dich zu ihrem Sohn, dem Erlöser! Suche Hilfe bei ihr, Wallfahrtskirche, 16 Uhr. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14 .15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Ikarus Kaiser, anschließend CD-Präsentation „Die Orgeln in der Stiftskirche Wilhering“, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr.

BÜCHERFLOHMARKT X  Lambach. Bücherflohmarkt der Pfarrbibliothek Lambach, Sa., 29. 5., und So., 30. 5., jeweils von 8 bis 12 Uhr.

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 23. MAI Pfingsten. am Tag: L1: Apg 2,1–11 L2: 1 Kor 12,3b–7.12–13 oder Gal 5,16–25 Ev: Joh 20,19–23 oder Joh 15,26–27; 16,12–15 MONTAG, 24. MAI Pfingstmontag. Maria, Mutter der Kirche. L1: Apg 8,1b.4.14–17 oder Ez 37,1–14 L2: Eph 1,3a.4a.13–19a Ev: Lk 10,21–24 L: Gen 3,9–15.20, Ev: Joh 19,25–27 L: Sir 17,24–29, Ev: Mk 10,17–27 DIENSTAG, 25. MAI Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester, Kirchenlehrer. Hl. Gregor VII., Papst. Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau. L: 1 Kor 2,10b–16 Ev: Mt 7,21–29 L: Apg 20,17–18a.28–32.36 Ev: Mt 16,13–19, L: 1 Kor 7,25–35, Ev: Mk 3,31–35 L: Sir 35,1–15, Ev: Mk 10,28–31 MITTWOCH, 26. MAI Hl. Philipp Neri, Priester, Gründer des Oratoriums. L: Sir 36,1–2.5–6.13.16–22 Ev: Mk 10,32–45 L: Phil 4,4–9 Ev: Joh 17,20–26 DONNERSTAG, 27. MAI Hl. Augustinus, Bischof von Canterbury, Glaubensbote in England. L: 1 Thess 2,2b–8 Ev: Mt 9,35–38 L: Sir 42,15–25 (15–26) Ev: Mk 10,46–52 FREITAG, 28. MAI L: Sir 44,1.9–13 Ev: Mk 11,11–25 SAMSTAG, 29. MAI Hl. Paul VI., Papst. Marien-Samstag. L: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mt 16,13–19 L: Sir 51,12c–20 Ev: Mk 11,27–33 SONNTAG, 30. MAI Dreifaltigkeitssonntag. L1: Dtn 4,32–34.39–40 L2: Röm 8,14–17 Ev: Mt 28,16–20


26 Buchtipps

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Für Sie gelesen

Vertrösten war gestern

D

er 82-jährige P. Winfried Egler, der ein halbes Jahrhundert Pfarrer in Südafrika war, sagte es in der KirchenZeitung (Ausgabe 18) völlig unaufgeregt: „Ohne Frauen keine Pfarrei.“ Beim ehemaligen Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz Leonardo Steiner hörte sich das bei einem Interview mit der KirchenZeitung 2019 ganz ähnlich an: „Im Amazonasgebiet werden 80 Prozent der Gemeinden von Frauen geleitet.“ Und ein einziger Blick in die Kirchenräume hierzulande genügt, um zu sehen, dass es bei den Gottesdiensten ohne Frauen mager aussehen würde. Es liegt auf der Hand, dass das kirchenamtliche Verbot der Weihe von Frauen zu Diakoninnen und Priesterinnen nicht mehr stillschweigend geschluckt wird. Obwohl alle Päpste seit Paul VI. mit Nachdruck betonen, dass diese Lehrentscheidung unabänderlich ist, wird der Widerspruch immer lauter und

kommt bereits aus der Mitte der Kirche. Das aktuellste Beispiel dafür ist das Buch von Sr. Katharina Ganz. Schritte zur Veränderung. Als Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen nahm sie 2016 und 2019 an dem weltweiten Treffen der Ordensoberinnen in Rom teil. Die Erfahrungen, die sie dort bei der Begegnung mit der Kurie und dem Papst gemacht hat, bilden den ersten Teil ihres Buches. Auf die Frage, wie die Gesten des Respekts und die Offenheit, die Papst Franziskus den Anliegen der Frauen gegenüber zeigt, zu bewerten sind, hat auch sie keine Antwort. Sie lässt offen, ob das symbolische Handeln des Papstes nicht doch lediglich darüber hinwegtäuscht, dass er lehramtlich und kirchenrechtlich das allermeiste beim Alten belässt. Im zweiten Teil ihres Buches stellt Sr. Katharina Ganz die Lebensgeschichte und

Spiritualität von Antonia Werr (1813–1868), der Gründerin der Oberzeller Franziskanerinnen vor. Der dritte Teil erläutert die Themen, die die Bausteine für die Gleichberechtigung von Frau und Mann in der Kirche bilden: die Taufe als Basis und die Gewaltenteilung als neue kirchliche Rechtsform, in der der Zugang zum Weiheamt unabhängig vom Geschlecht eine Selbstverständlichkeit ist. Sr. Katharina Ganz spricht in ihrem Buch Klartext. Das macht es zu einer anregenden Lektüre.

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JOSEF WALLNER

Katharina Ganz: Frauen stören. Und ohne sie hat Kirche keine Zukunft, Echter Verlag, Würzburg 2021, 200 Seiten, Euro 17,40.

Für Sie gelesen

Das Lehramt auf dem Prüfstand

A

lle würden wissen, „dass die Kirche Bestimmungen, die sie getroffen hat, auch abändern und aufheben kann“: Nein, das stammt nicht von einem Kirchenrevoluzzer. Er wurde von einem Papst veröffentlicht: Pius XII. Und es ging nicht um irgendwelche Bestimmungen, sondern um den Wesenskern eines Sakraments: Wird die Priesterweihe durch Handauflegung vollzogen oder durch die Überreichung von Kelch, Patene und Hostie, wie das bis 1948 galt? Die Erkenntnis, dass das ordentliche Lehramt, möglicherweise sogar das außerordentliche Lehramt des Papstes, wie selbstverständlich von Pius XII. abgeändert wurde, ist zweifellos das aufsehenerregendste Ergebnis der insgesamt extrem spannenden kirchenhistorischen Dissertation von Matthias Daufratshofer. Er ist Schüler des bekannten Münsteraner Kirchenhistorikers Hubert Wolf, der auch das Geleitwort geschrieben hat. Insgesamt bietet das Buch aber auch andere hochinteressante Einblicke, denn vor allem zeichnet es den Einfluss des Moraltheologen Pater Franz Hürth SJ auf das Lehramt der Päpste Pius XI. und Pius XII. anhand dreier Dokumente nach: Der ehe- und sexualethischen

Enzyklika „Casti connubii“ (1930), der eingangs zitierten Konstitution „Sacramentum ordinis“ (1947) und der Bulle zur Dogmatisierung von Mariä Himmelfahrt (1950). Wirkungen. Konsequenzen für Millionen Katholik/innen hatte „Casti connubii“ nicht nur deshalb, weil darin eine schon in den 1930er Jahren umstrittene Ehemoral inklusive Nein zur künstlichen Empfängnisverhütung enthalten ist. Wirkmächtig war sie auch, weil sich Paul VI. 1968 mit dem Argument der angeblich immer gleich bleibenden Lehre nicht traute, die Bestimmungen zur Empfängnisregelung zu ändern. Die Folgen waren die Pillenenzyklika „Humanae vitae“ und der weitgehende Verlust kirchlicher Autorität in Fragen der Sexualmoral. Dass in „Casti connubii“ der Jesuit Franz Hürth die große Feder schwingen durfte und er in seinen strikten Ansichten „päpstlicher als der Papst“ (Seite 263) war, ist atemberaubend zu lesen. Geradezu grotesk wirkt aber die von Daufratshofer ausgegrabene Episode, als Pius XII. in Bezug auf die Realpräsenz Christi in der Eucharistie einmal etwas anders sagte, als er selbst gelehrt hatte, und sich vom eigentli-

chen „Spiritus Rector“ Hürth erklären lassen musste, was er als Papst gemeint habe: Wir haben es also mit einem Papst zu tun, der sein eigenes Lehramt nicht kennt, es aber trotzdem in Anspruch nimmt. Die ausgezeichnete Arbeit von Daufratshofer ist nicht nur sehr gut zu lesen, sondern bietet auch Argumente in der innerkirchlichen Reformdiskussion. Man denke an das Argument, man könne keine Frauen zu Priesterinnen weihen, weil Johannes Paul II. „diese Türe zugemacht“ habe. Legt man die Erkenntnisse aus Daufratshofers Buch an, dann wird aus dem Argument jener Märchen-Kaiser, dem ein Kind die Wahrheit ins Gesicht gesagt hat: „Du bist ja nackt.“ HEINZ NIEDERLEITNER

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Matthias Daufratshofer: Das päpstliche Lehramt auf dem Prüfstand der Geschichte. Franz Hürth SJ als „Holy Ghostwriter“ von Pius XI. und Pius XII., Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2021, 677 Seiten, Euro 46,30.


KirchenZeitung Diözese Linz

Impuls 27

20. Mai 2021

Die Stunde der Bewährung Herr, bitte stößt du mich, wenn ich die Stunde der Bewährung einfach vorüberziehen lasse.

Herr, bitte ermunterst du mich, wenn ich sie vielleicht schlafend verpasse.

Herr, ich weiß, du schenkst mir immer wieder eine Chance – so oft bis ich sie schließlich erfasse. Danke für deine Gnade.

FRANZISKA SCHNEGLBERGER, ST. FLORIAN

Aufmerksam sein für das, was Gott von uns will

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T  ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Die Initiative Christlicher Orient bittet um Unterstützung für die Suppenküche in Aleppo

Eine warme Mahlzeit pro Tag! Die Situation in der nordsyrischen Metropole Aleppo ist – wie auch im Rest Syriens – dramatisch. Zwar finden keine Kämpfe mehr statt, aber die Not der Menschen in der leidgeprüften Stadt ist aktuell sogar noch größer als während der Kampfhandlungen.

In der Stadt fehlt es inzwischen an allem. Vor den Bäckereien bilden sich lange Menschenschlangen. Alle versuchen, von der Regierung subventio‑ niertes Brot zu kaufen. Für viele ist dies das einzige Nahrungsmittel, das sie sich noch leisten können. Wegen der ständig voranschreitenden Teuerung können sich viele Bewohner Aleppos nicht einmal mehr Grundnahrungsmittel besor‑ gen, die sie aber wegen des ständigen Stromman‑ gels ohnehin nicht zubereiten könnten. Aktuell gibt es nur mehr eine Stunde Strom pro Tag. Selbst während der schlimmsten Momente der Belagerung und der erbitterten Kämpfe um die Stadt war die Not der Menschen nicht so groß wie heute. Das bestätigen alle unsere lokalen Partner.

ANZEIGE

Die Franziskanerinnen und Franziskaner, die die katholische Pfarre St. Francis in Aleppo leiten, möchten deshalb eine Suppenküche ins Leben rufen, um an sechs Tagen in der Woche die am meisten Bedürftigen (alte Menschen, Menschen mit Warme Mahlzeiten für Bedürftige werden zubereitet. ICO

Beeinträchtigung, Kranke, Witwen, Waisen und große Familien ohne Einkommen) mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Mehr als 1.000 Personen stehen bereits auf der Warteliste. Der Ort, an dem dieses Projekt durchgeführt werden soll, ist ein überaus symbolischer: Schon nach dem Ersten Welt‑ krieg wurden im alten Franziskanerkloster im Stadt‑ teil Sleymaniye‑Ram die Überlebenden des Genozids an den Armeniern mit Essen versorgt. Das Kloster liegt im armen Teil der Stadt. Die Suppenküche kann aber sinnvollerweise erst dann starten, wenn die Basisfinanzierung der ersten Monate sichergestellt ist. So wenden wir uns an Sie, mit der Bitte um Ihre Unterstützung. Helfen Sie bitte mit, dass Menschen in Aleppo/Syrien nicht Hunger leiden müssen!

Bitte nutzen Sie den beiliegenden Erlagschein! Mehr Infos zum Projekt www.christlicher-orient.at


28 Kultur Musizieren im Gottesdienst Bei Redaktionsschluss fehlte noch die Rahmenverordnung der Österr. Bischofskonferenz. Das Referat für Kirchenmusik gab folgende Vorausinformation über die Öffnungsschritte im kirchenmusikalischen Bereich ab 19. Mai 2021 (Stand: 13. Mai 2021) bekannt: n Gemeindegesang: Ab 19. Mai 2021 wird der Gemeindegesang wieder möglich sein, dieser ist aber „in Hinblick auf dessen Dauer und Umfang zu reduzieren“. Dabei sind ein 2-m-Abstand und FFP2-Masken vorgeschrieben. n Chorgesang im Gottesdienst: Das Chorsingen im Gottesdienst ist nur möglich, wenn der Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr erbracht wird. Demnach ist zu belegen, ob jemand geimpft, getestet oder genesen ist. Während des (Chor-)Singens ist ein Abstand von mindestens zwei Metern einzuhalten, wobei die FFP2-Maskenpflicht entfällt. n Proben für Kirchenchöre: Für die Proben von Kirchenchören gelten dieselben Bestimmungen der COVID19-Öffnungsverordnung wie für Vereine, der Chorverband hat diese in einer Übersicht zusammengestellt: Für das Proben sind unter anderem ausreichend große Räume (20 m² pro Person) und eine Anzeige der Probentätigkeit bei der Bezirksbehörde erforderlich. D. h. jede Probe ist anzeigenpflichtig und muss mindestens eine Woche vorher angemeldet werden. Für die Proben braucht es Anwesenheitslisten.

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Alles für die Kultur“ Gemeinsam singen, proben, musizieren: Ab 19. Mai ist wieder einiges möglich. Chöre und Blasmusik-Kapellen sind vorsichtig optimistisch. Die Freude ist groß, die Bedingungen für das Proben sind eine Herausforderung. ELISABETH LEITNER

Mit den Lockerungen ab 19. Mai gehen auch neue Bestimmungen einher: nicht nur für Gastronomie und Hotellerie, sondern auch für sportliche Aktivitäten, Vereinstätigkeiten, Blasmusikkapellen und Chöre (siehe Kasten links). So froh man über die Öffnungsschritte ist, für Chöre und Blasmusikkapellen stellt die geforderte 20-m²-Regel pro Person eine große Hürde dar. Was bedeuten die neuen Regelungen für Kirchenchöre in der Praxis? – Noch fehle die Rahmenverordnung der Österreichischen Bischofskonferenz dazu, weist der Leiter des Kirchenmusik-Referats Andreas Peterl hin: Es gelte aber auf jeden Fall die 3-G-Regel (getestet, geimpft, genesen), 20 m² sind pro Sänger/in einzurechnen und für Kirchenchöre würden die Regeln wie für alle anderen Chöre gelten. Sehnsucht war groß. Am Anfang habe sich Ratlosigkeit breitgemacht, dann hätten sich Lösungen aufgetan, erzählt etwa Sigurd Hennemann, Leiter des Fanny-Hensel-Konzertchores in Linz: „Wie sollten wir vor allem die größte Hürde, die 20-m²-Regel für jede Chorsängerin und jeden Chorsänger

einhalten können? Das sind schnell 500 m² Fläche, die der Probenraum benötigt! Wir haben kurz die beiden Alternativen erwogen: Stimmproben mit bis zu sechs Personen oder in der Kirche nachzufragen, in der das nächste Konzert geplant gewesen wäre.“ Letzteres wurde gemacht, denn „die Sehnsucht, wieder in der ganzen Chorgemeinschaft zusammenzukommen, war so groß, dass wir bei der Familienkirche nachfragten“, berichtet Hennemann: „Sofort war Pfarrer Christian Zoidl von der Pfarre LinzHeilige Familie bereit, uns in der Kirche unsere wöchentlichen Proben abhalten zu lassen. Seine Liebe zur Kultur und Musik hat das ermöglicht. Ganz nach dem Motto: ,Alles für die Kultur!‘“ Unterstützung von vielen Seiten. Der Probenraum für die nächste Zeit war damit gesichert, fehlte noch ein Klavier zum Begleiten. Auch dieses Problem konnte gelöst werden: „Sebastian Pohn hat uns den Transport unseres Klaviers gesponsert. Das ist für uns ein schönes Zeichen gewesen, dass wir so schnell und unkompliziert Hilfe von verschiedenen Seiten erfahren haben.“ Rückblickend meint Hennemann: „Die Gemeinschaft und das Erleben der Musik im Chor ist uns sehr abgegangen – und wir freuen uns sehr auf unsere Probe am Donnerstag mit Kantaten von Bach und Telemann sowie einem Stück von Jean Sibelius. Interessierte sind willkommen!“

X  Infos: Kirchenmusik-Referat, Tel. 0732 76 10-3111, https://www. dioezese-linz.at/institution/8121/ kirchenmusik. Die Bestimmung für Vereinstätigkeiten (dazu zählen auch Kirchenchöre) finden Sie unter: https://chorverband.at Der Fanny-Hensel-Chor darf nun im Kirchenraum der Pfarre Linz-Hl. Familie proben.

FANNY HENSEL CHOR/HENNEMANN


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

20. Mai 2021

KULTURLAND CD-Präsentation

Blasmusikfest in Bad Ischl im Jahr 2018 – das waren noch Zeiten! Ab 19. Mai 2021 darf wieder mit Sicherheitskonzepten geprobt und wahrscheinlich auch im Freien marschiert werden – mit 2 Metern Sicherheitsabstand. An den Abstand müssen sich Bläser/innen wie Sänger/innen beim Musizieren noch gewöhnen. HÖRMANIDINGER

Kirchenräume nutzen. Der Fanny-HenselChor hat umgesetzt, was Harald Wurmsdobler, Präsident des OÖ. Chorverbands generell angedacht hat: „Wir sind im Gespräch mit der Diözese, um Chorproben in Kirchen zu ermöglichen. Kirchen haben in der Regel die größten Innenräume in den Gemeinden. Es ist mir bewusst, dass dadurch Chöre nicht mit allen Sängerinnen und Sängern aus dem Vollen schöpfend mit ihren Proben beginnen können, aber es ist ein Schritt in Richtung alte Normalität. Angekommen sind wir dort noch nicht.“ Dass in Schulen wieder gesungen werden darf, sei ebenfalls erfreulich. Herausforderungen. Die Durststrecke für Chöre hat lange gedauert. Ob alle Sänger/innen für den Wiedereinstieg bereit sind, dazu sagt Wurmsdobler: „Unsere Sängerinnen und Sänger spiegeln die ganze Palette der Gesellschaft wider. Manchen gehen die Vorschriften viel zu weit, andere sind eher ängstlich und werden wahrscheinlich nicht sofort wieder zur Probe kommen.“ Wurmsdobler geht davon aus, dass manchen Chören der Start gar nicht mehr so recht gelingen werde, wahrscheinlich würden sich in den nächsten Jahren dafür neue Ensembles finden. „Der Wiederbeginn nach mehr oder weniger gut einem Jahr wird noch so manche Herausforderung mit sich bringen“, ist Wurmsdobler realistisch.

Blasmusik erklingt. Eine Erstkommunionfeier ohne Blasmusik: Das ist für viele im ländlichen Raum unvorstellbar. Auch für die Blasmusikkapellen gelte die neue Verordnung ab 19. Mai, berichtet Alfred Lugstein, Präsident des OÖ. Blasmusikverbands: „Es gilt die 3-G-Regel. Wir dürfen wieder outdoor proben, pro Person braucht es 20 m², die Jugendarbeit ist wieder möglich. Die Stimmung in den Kapellen ist hoffnungsvoll. Wir warten schon alle darauf, dass es wieder losgeht.“ Kirchenräume sind für Blasmusikkapellen als Probenräume akustisch oft schwierig: „Mehrzweckhallen oder Pfarrsäle wären eine Möglichkeit“, meint Lugstein. Ob die Klänge der Blasmusik bei der Fronleichnamsprozession zu hören sein werden, ist noch offen. „Wir rechnen schon damit!“, hofft Lugstein. Bis zu 50 Personen mit 2 Metern Abstand: Das könnte sich ausgehen.

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Harald Wurmsdobler, Präsident des OÖ. Chorverbands (li.), Alfred Lugstein, Präsident des OÖ. Blasmusikverbands HAUER/PRIVAT

„Da Regn is nu woam“ ist der Titel des Debut-Albums, das Rudi Müllehner alias RAUL bereits im November fertig gestellt hat, aber nicht öffentlich präsentieren konnte. Die KirchenZeitung hat die CD vorgestellt. Jetzt, im Mai und Juni 2021, kann er das neue Album endlich live präsentieren. Rauls Kompositionen sind Chansons im Dialekt, er schöpft seine Lieder aus dem Leben sowie aus seiner Fantasie und lässt aus Beobachtungen und Gedanken Musik entstehen. Er braucht dazu kein großes Beiwerk, sondern vertraut auf seine Geschichten, seine Stimme und seine Gitarre. X  Termine: Mi., 26. 5., 19.30 Uhr, Premiere, Fr., 4. 6. 19.30 Uhr, Do., 17. 6., 19.30 Uhr in der Tribüne Linz, Eisenhandstraße 43, 4020 Linz

Kinobetrieb startet wieder Die heimischen Programmkinos öffnen wieder ihre Pforten. In Gmunden wird von der Kultur­initiative 08/16 ab 26. Mai der Film „Mein Liebhaber, der Esel & Ich“ gezeigt, ab 8. Juni folgt „Milla meets Moses“. Karten gibt es zur Zeit nur online zu erwerben. Start ist immer um 19 Uhr, Ort des Geschehens ist das Kino Gmunden. X  Info: www.ki-0816.at

Die Programmkinos Moviemento & City Kino Linz starten den Filmbetrieb wieder ab 19. Mai. Ab Do., 27. Mai ist mit „NOMADLAND“ der große Gewinner bei den diesjährigen Oscars auf der Leinwand des City-Kinos zu erleben. Mit dem Filmfestival „Crossing Europe“ steht dann von 1. bis 6. Juni gleich einer der cineastischen Jahreshöhepunkte in beiden Häusern an. Für den Eintritt ins Kino gilt: getestet, geimpft, genesen. X  Info: www.moviemento.at


30 Personen & Dank GEBURTSTAGE

DANK

n Am 21. Mai 2021 vollendet Dipl.-PAssin Christa SeyrlBergthaler ihr 60. Lebensjahr. Sie stammt aus Sarleinsbach und war nach dem Seminar für kirchliche Berufe in Wien drei Jahre als Pastoralassistentin in der Pfarre Altmünster tätig. Nach den Geburten ihrer vier Kinder arbeitete sie 16 Jahre als Religionslehrerin in Volks- und Hauptschulen und entdeckte ihre Stärke im sonderpädagogischen Bereich. Nachdem Christa Seyrl-Bergthaler langjährig ehrenamtlich am Landespflegeund Betreuungszentrum Cumberland engagiert war, begann sie 2014 im Schloss Cumberland mit ihrer Arbeit als Seelsorgerin für Menschen mit Behinderungen. Christa Seyrl-Bergthaler ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Gmunden.

n Kirchdorf am Inn. Die Kirchdorfer/innen wollten ihre „Gelöbniswallfahrt“ nicht ausfallen lassen, aber statt einer großen Pilgerschar, die sich um drei Uhr früh auf den Weg nach Maria Schmolln macht, konnten am 1. Mai nur einige Einzelpersonen und Familien unterwegs sein. Propst Markus Grasl vom Stift Reicherberg feierte aber dennoch wie gewohnt um 8 Uhr in Maria Schmolln – im kleinen Kreis – den Wallfahrer-Gottesdienst.

n Am 26. Mai 2021 feiert KonsR Hugo Reichenvater seinen 90. Geburtstag. Er wurde 1931 in Eisenerz geboren, empfing 1961 als Salesianer Don Boscos die Priesterweihe und war viele Jahre Direktor des Lehrlingsheimes der Salesianer Don Boscos in Linz. 1986 wurde er in die Diözese Linz inkardiniert. Von 1987 bis 2010 war Reichenvater Pfarrer in Bad Kreuzen und hilft als Kurat seither in der Pfarre mit.

PROFESSJUBILÄUM n Kreuzschwestern. In der Kapelle des Klinikum Wels wurden am 1. Mai 2021 die Professjubiläen von sechs Schwestern gefeiert, die vor 50 und 60 Jahren ihre Ordensprofess abgelegt haben. Die Jubilarinnen (von links): Sr. Helmtrude Madlmayr (60 Jahre), Sr. Anna Maria Hubinger (60 Jahre), Sr. Franziska Paula Paster (60 Jahre), P. Siegfried Milz (Zelebrant der Festmesse), Sr. Marie Bernarde Malzer (50 Jahre), Sr. Christhilde Ziegler (60 Jahre), Sr. Petra Car (Provinzoberin), Sr. Felizia Spatt (60 Jahre). Dankbar schauten die jubilierenden Ordensfrauen auf ein begegnungsreiches Leben im Vertrauen auf Gott zurück. PRIVAT

20. Mai 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Einkäufe kamen fleißig zum Einsatz, sodass die Pfarre St. Marien sich über die erzielten Einnahmen freuen kann. MARKOVETZ n Im Gedenken – Bad Leonfelden. Am 4. Mai 2021 ist Ludwig Mülleder aus Bad Leonfelden im 68. Lebensjahr unerwartet verstorben. Der Verstorbene ist Solidaritätspreisträger der KirchenZeitung. Er wurde 2017 für sein Engagement in Afrika geehrt. Er ist jährlich vor allem nach Kenia und Tansania gefahren, hat dort Krankenhäuser mit Solaranlagen ausgestattet und einheimische Mitarbeiter geschult.

Andrea und Josef Schachinger kamen heuer mit dem Fahrrad zur Wallfahrermesse. PRIVAT

n St. Marien. Die Besucher/innen des Blumen- und Pflanzenmarktes am 1. Mai 2021 im Pfarrgarten St. Marien kamen nicht nur aus der engeren Umgebung, sondern auch aus dem weiteren Umkreis. Das Wetter war wunderbar, die Geschäfte gingen gut und die Scheibtruhen für den Abtransport der

n Im Gedenken – Ebensee. Am 5. Mai 2021 verstarb im Alter von 82 Jahren Pater Don Mauro Rabatti, Pfarrer von Santa Lucia (Italien), nach kurzer, schwerer Krankheit im Krankenhaus von Prato. Pater Don Mauro Rabatti war eine der tragenden Säulen der Städtepartnerschaft zwischen Prato und Ebensee: Die jährlichen Besuche und Begegnungen in und mit Ebensee waren fester Bestandteil seines Pastoralprogramms.


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

20. Mai 2021

Petrus hat‘s kapiert Zur „Sonntagsseite“ in Ausgabe 18:

In der ersten Lesung am Sonntag, 9. Mai hieß es in der Apostelgeschichte 10,25 usw. unter anderem: „Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. (...) Kann jemand denen das Wasser der Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?“ Petrus hatte die Einsicht und dann auch den Mut, den Bedürfnissen entsprechend zu entscheiden – freilich, ihn belastete noch kaum eine Tradition und schon gar nicht ein Kirchenrecht, welches dem Heiligen Geist „mögliche Verirrungen“ untersagt.

verstorbenen Menschen plötzlich aus dem öffentlichen Blickfeld verschwinden – wie etwa an der Gedenkstätte der Stadtpfarrkirche Steyr (missverständlich als „Friedhof“ bezeichnet) durch das Foto eines küssenden Hasen. Hinter jedem einzelnen Namen steht ein persönliches Schicksal, verbunden mit viel Leid für die Familienangehörigen. (...) Der Projektverantwortliche, mein geschätzter Garstner Kollege Karl Ramsmaier, fragt, ob das sogenannte „Heldentor“ in Zukunft als ein Ort des Friedens und der Menschenrechte gedacht werden könnte? Ich frage mich: Haben wir Steyrer und Steyrerinnen dies nicht schon bisher so wahrgenommen und verstanden? Mussten wir wirklich erst auf einen Hasen warten, der uns zu dieser Erkenntnis wachküsst? MAG. EWALD KREUZER OFS, STEYR

HANS MAYER, MOLLN

Frauen in der Kirche

Kunstinstallation Zu „Kunstinstallation am Friedhof der Steyrer Stadtpfarrkirche“ in Ausgabe 19:

Als Theologe mit jahrelanger Erfahrung als Trauerredner am Steyrer Friedhof und Begleiter von trauernden Angehörigen empfinde ich ein äußerst ungutes Gefühl, wenn Namen von

Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17 und zur Leserbrief-Diskussion (Ausgaben 18 u. 19):

Der Leserbrief von Dr. Johann Hahn in der Ausgabe Nr. 19 darf nicht unwidersprochen bleiben. Ich halte die vatikanische Argumentation, dass die Kirche „keine Vollmacht hat, Frauen das Weihesakrament zu spenden“,

für völlig sinnlos, denn die Kirche bekam und bekommt von niemandem Vollmachten, sondern sie nahm sich und gibt sich sämtliche Vollmachten selbst. Und wie die Geschichte zeigt, war und ist sie in ihren Vollmachten nie zimperlich; siehe die Schandtaten im Namen Gottes im Mittelalter, aber auch z. B. der Entzug von Lehrbefugnissen etc. im 20. Jahrhundert. Wenn die Kirche sagt, dass sie keine Vollmacht für die Priesterweihe von Frauen habe, dann meint sie in Wahrheit: „Wir wollen einfach keine Frauen als Priesterinnen und wir wollen es auch nicht begründen (weil wir es nicht begründen können).“ Lieber Herr Doktor Hahn, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht im ersten; und würde Jesus heute leben, hätte er sicher kein Problem mit Frauen im Priesteramt. Und niemand, auch kein Vatikan, kann mir das Gegenteil beweisen. WOLFGANG ORTNER, WELS

Ich bin immer wieder überrascht über die Argumentation, die Kirche könne keine Frauen zu Priesterinnen weihen, weil Jesus nur Jünger gehabt habe. Mal abgesehen davon, wie man die diesbezüglichen Bibelstellen betrachtet, woher bezieht die Kirche entlang der Argumentationslinie „biblischer Befund“ über-

haupt eine „Vollmacht“, Priester zu weihen? Jesus hat das ja nicht getan, auch seine Jünger nicht. Sie waren allesamt Juden, die ersten, von Jesus selbst gerufenen, waren Fischer, und von Petrus wird berichtet, er wäre verheiratet gewesen. Da heute nur studierte Theologen und zölibatär lebende Männer geweiht werden, kann hier wohl von einer geschichtlichen Entwicklung der Weihekriterien ausgegangen werden. MARIA HALLER, ENNS

Wenn jemand schon biblische Befunde bemühen will, um nachzuweisen, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht habe, das Weihesakrament auch Frauen zu spenden“, dann möge er der Ehrlichkeit halber bitte auch dazusagen, dass der biblische Jesus gar niemanden – auch keinen Mann – zum Priester geweiht hat und dass das, was wir heute als „klerikalen Stand“ bezeichnen, der Kirche in ihren Anfängen völlig fremd war. Vielleicht würde dieser Blick sogar Wege in die Zukunft eröffnen. DR. HARALD PRINZ, ENNS

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UNTER UNS Wissen, wie es geht

DENKMAL

Das Wochenfest So wie es mit dem Pessachfest ein „jüdisches Ostern“ gibt, so gibt es auch ein „jüdisches Pfingsten“. HEINZ NIEDERLEITNER

menhang deutlich: Das Wochenfest wird den Israeliten aufgetragen im Zuge des Bundes mit Gott, nach der zweiten, dauerhaften Übergabe der Gesetzestafeln. Mit anderen Worten: Gottes Geist wirkt hier wie dort. Machen Sie mit! Die Zehn Gebote sind der zentrale Teil der jüdischen Gesetzestradition Halacha. Wie viele Gebote („Mitzwot“) kennt die Halacha insgesamt? 77, 120 oder 613? Einsendungen bis 30. Mai an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 18: Eva

ELISABETH LEITNER ELISABETH.LEITNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Ob ich als Domspatz immer die Wahrheit sage? – Naja, in jedem Fall gilt die Unschuldsvermutung.

„Der Prozess der gesellschaftlichen Versöhnung wird länger dauern als die 15 Monate (der Corona-Pandemie), die hinter uns liegen.“ FRANK-WALTER STEINMEIER, DEUTSCHER BUNDESPRÄSIDENT

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Das deustche Wort „Pfingsten“ kommt vom griechischen „Pentekostis“ – der Fünzigste. Der Pfingstsonntag ist der fünzigste Tag nach Ostern. Somit ist der Name von Pfingsten eine Zeitangabe und das teilt das christliche Fest mit dem jüdischen „Schawuot“. Dieses hebräische Wort bedeutet „Wochenfest“: Es findet sieben Wochen plus einen Tag nach Pessach statt. Während Christ/innen zu Pfingsten die Gabe des Heiligen Geistes feiern und damit die Geburt der Kirche, erscheint das jüdische Schawuot zunächst als Erntefest, weil in dieser Zeit die wichtige Weizenernte im Heiligen Land eingebracht wird. Blickt man freilich auf den biblischen Ursprung des Festes (Exodus 34,22), wird ein anderer Zusam-

Schawuot ist auch ein Erntedankfest, weil es in die Zeit der Weizenernte fällt. RONEN ZVULUN / REUTERS / PICTUREDESK.COM

Mein Sohn und ich kämpfen fast täglich. Denn jede/r von uns weiß, wie es besser geht und was richtig ist. Das ist beim Musizieren so und auch beim Kochen: „Da steht ein ‚E‘ und kein ‚Es‘!“, sage ich. Und er meint: „Aber so klingt es besser!“ – „So steht es aber nicht da! Zuerst spielst du es einmal so, wie es notiert ist, und wenn du das kannst, dann kannst du gerne improvisieren und so spielen, wie du willst!“ – Dieses Spiel geht nun schon über Jahre. Wahrscheinlich könnte ich mir das alles sparen, er soll einfach machen und üben, was er will. Seine Lehrerin wird es ihm schon sagen, eine Woche später. Aber es fällt mir beim Zuhören schwer, zu schweigen. Ich hab‘ jedenfalls mehr Ahnung von Musik als vom Kochen. Trotzdem bringt es mich auf die Palme, wenn mein Sohn mir sagt: „Ja, gib noch ein bisschen Milch dazu. Da fehlt noch was!“ Das sagt er, ohne jemals einen Palatschinkenteig gemacht zu haben. Aber er weiß, wie‘s geht. Klar. Als mir kürzlich auch noch mein Mann Tipps zum Kuchenbacken gab, wurde es mir zu bunt: „Keine Ahnung haben, aber überall mitreden!“, beschwerte ich mich. Die Männer haben sehr gelacht. Trotz vieler Ratschläge ist der Kuchen was geworden. Ein Wunder!


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