KiZ-ePaper Nr. 39/2021

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Aufbruch In ganz Österreich machen sich am 16. Oktober an die 3.000 Frauen auf den Weg, um gemeinsam zu pilgern. In Oberösterreich gibt es 22 Pilgerrouten. Seite 3

Wahl. Ferdinand Kaineder zum Präsidenten der KA Österreich gewählt. Seiten 2 und 4

Papst. Vatikan-Spezialist Marco Politi über Papst Franziskus und seine Gegner. Seite 6

Bewusst leben. Wie man ein Testament richtig verfasst und andere Erbrechtsfragen. Seite 18

KFB/DEKANAT SARLEINSBACH

Nr. 39 I 30. September 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76


2 Meinung KOMMENTAR

30. September 2021

Wer nicht gegen uns ist ...

Die Welt bewegen

Es war, als hätte das Sonntagsevangelium des Wahltags schon die Lösung der politischen Herausforderungen skizziert, die am Abend sichtbar wurden: „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns“, sagt Christus (Mk 9,40). Das ist echter Realismus: Wir werden nicht alle ins selbe Boot bringen können, aber wer nicht gegen uns ist, ist offen für Zusammenarbeit, der ist erreichbar, der steht dem Guten nicht entgegen. Mit dieser Einstellung könnte man die neue Legislaturperiode im oö. Landtag beginnen. Vertreter/innen von sechs Parteien sitzen künftig dort, zuvor waren es vier. In gewisser Weise hat auch den Landtag die Ausdifferenzierung – um nicht zu sagen: Spaltung – der Gesellschaft erreicht. Das macht es schwieriger, gemeinsame Linien zu finden und zum Ganzen beizutragen. Die Haltung „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns“, kann hier eine Hilfe sein, den Weg zur Zu-

„Priestermangel“ ist ein Wort, an das man sich irgendwie gewöhnt hat. Es gehört in Mitteleuropa mittlerweile zur Kirche dazu, wird quasi unabänderlich zur Kenntnis genommen. Wenig verbreitet sind scharfe Analysen, was „Mangel“ in diesem Zusammenhang bedeutet und wie die ideale Situation aussehen würde. Was wäre die anstrebenswerte

monika.slouk@koopredaktion.at

„Fülle“ und woran misst sie sich? Wo ist der Mangel am meisten spürbar, oder provokant gefragt: Wer bräuchte die fehlenden Priester? Stellen nachzubesetzen gehört ja nicht zum Grundauftrag Jesu. Nach den Seminaristenzahlen sinken auch die Zahlen der Theologiestudierenden allgemein. Jahr für Jahr weniger Anfänger/innen an den Theologischen Fakultäten, deren Studienjahr Anfang Oktober wieder beginnt. Die jungen Menschen bleiben jedoch nicht aus Bosheit fern oder weil sie an nichts mehr glauben. Sie bleiben fern, weil sie woanders mehr bewirken können. Menschen wollen Spuren hinterlassen, kein Fach mit hohem Anspruch, aber schwachem Image absolvieren, das sie offenbar als wenig relevant einschätzen. Ob das ein Synodaler Weg in Deutschland oder ein weltweiter synodaler Prozess zu ändern vermag? Gott gebe es.

sammenarbeit mit gutem Willen auch zu finden. Ein Punkt, in dem die Zusammenarbeit positiv gesinnter politischer Kräfte dringend notwendig ist, ist die Reaktion auf rechtsradikale Umtriebe. Das Eindringen einer rechtsradikalen Gruppe ins Linzer Pastoralamt war da nur die Spitze des Eisberges. Kein anderes Bundesland hat so viele rechtsextreme Straftaten zu verzeichnen wie Oberösterreich. Mit Worten allein wird die Politik hier sicher nichts erreichen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: FERDINAND KAINEDER, DESIGNIERTER KA-PRÄSIDENT

„Wir werden nicht stumm sein“ Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) wählte Ferdinand Kaineder (64) zum Präsidenten, Katharina Renner und Brigitte Knell zu Vizepräsidentinnen.

SILVIA SCHOLZ/KA ST. PÖLTEN

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

„Ich hoffe, dass ich Lebendigkeit und Lebensfreude ausstrahle.“ Mit diesem Wunsch nimmt der Oberösterreicher Ferdinand Kain-eder die Wahl zum KAÖ-Präsidenten an. Lebendige Organisationen wie die KAÖ seien stark mit Personen verbunden, daher setze er sich als Person dafür ein. Die KAÖ sieht Kaineder als Netzwerk der einzelnen Gliederungen wie Jungschar, Jugend, Männer, Frauen, Akademiker/innen, Arbeitnehmerbewegung und anderer – nicht als deren Überbau. „In den „Ich bin froh, dass so vieles lebendig ist.“ FERDINAND KAINEDER

Gliederungen geschehen tolle Sachen, die gehören ins Licht gestellt!“ Dass die KAÖ nicht in ihrer Blütezeit steht, sieht auch Kaineder, dem der „ungeschminkte Blick von außen“ wichtig ist. Er ist aber zuversichtlich, „dass es viele kleine Orte und Initiativen gibt, die etwas ausstrahlen und Anziehungskraft haben.“ Einmischen. In den gesellschaftspolitischen Diskurs wird sich die KAÖ weiterhin einmischen. „Wir werden nicht stumm sein, sondern uns zu Wort melden.“ Inhalte würden von der Enzyklika Laudato si' definiert: Soziale Frage und Verteilungsgerechtigkeit, die ökologische Sorge um das gemeinsame Haus, die Spiritualität als Offensein des Menschen auf eine andere Dimension hin – „Wir nennen sie Gott“. Kaineder studierte in Innsbruck und Linz Theologie und war in verschiedenen kirchlichen Bereichen tätig. Seit 2019 ist er als „Kommunikationslotse“, Coach und Theologe selbstständig. Zuvor leitete er das Medienbüro der Ordensgemeinschaften. 2020 erschien sein Buch „Anpacken nicht einpacken. Für Gemeinschaft, die begeistert“. SLOUK SIEHE AUCH SEITE 4


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Der erste österreichische Frauenpilgertag lädt am 16. Oktober zum gemeinsamen Unterwegssein ein

In ganz Österreich pilgern die Frauen Am Samstag, 16. Oktober machen sich an die 3.000 Frauen auf den Weg. Sie nehmen als Pilgerinnen teil am ersten österreichischen Frauenpilgertag. Die Katholische Frauenbewegung in Oberösterreich (kfb oö) organisiert diesen Tag von Frauen für Frauen von Lustenau bis Pinkafeld. ELISABETH LEITNER

Was 2019 in Oberösterreich begonnen hat, findet nun 2021 in ganz Österreich seine Fortsetzung: Frauen jeden Alters sind eingeladen, auf Pilgerwegen von Vorarlberg bis Wien gemeinsam unterwegs zu sein. Genau 96 Pilgerrouten werden in ganz Österreich angeboten. Spannend ist dabei, dass die Frauen in den Regionen und Dekanaten ihre Pilger-Routen selbst vorbereiten und dann auch die Pilgerschar begleiten. Die Wege wurden von den kfb-Frauen als „Wegbegleiterinnen“ vorab begangen. Auch die Anmeldung erfolgt über eine Mail-Adresse bei der jeweiligen Wegbegleiterin. Für alle Frauen offen. Eine dieser Wegbegleiterinnen ist Franziska Salzlechner aus dem Dekanat Mattighofen. Sie ist verantwortlich für den Weg Nr. 10 „Hart“. Salzlechner beschreibt, was sie vorhat: „Ich werde die Gruppe willkommen heißen und immer wieder spirituelle Impulse geben. Es geht mir um das Miteinander-unterwegs-Sein, darum, auf die Natur zu hören, einmal in der Stille zu sein und am Ende den Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen.“ Salzlechner war auch im Jahr 2019 Wegbegleiterin und freut sich über die Möglichkeit, dass beim Frauenpilgertag neue Bekanntschaften geschlossen werden können: „Man kommt ins Gespräch, erhält neue Sichtweisen auf das Leben. In der Pandemie haben wir schon einen gewissen Stillstand gespürt, alles war sehr eingeschränkt. Eingeladen sind Frauen jeder Altersgruppe, Alleinerzieherinnen oder verheiratet. Wir sind offen für alle Frauen, egal welchen ZuFranziska Salzlechner ist Wegbegleiterin beim ersten österreichischen Frauenpilgertag. Im Bild hält sie einen Pilgerstab. KFBOÖ/SCHLAGER

Frauen pilgern durch Österreich. Erstmals wird dieser Tag in ganz Österreich angeboten: gemeinsam singen, beten, innehalten und einander Halt geben (hier ein Bild aus dem Jahr 2019). KFBOÖ

gang sie zur Kirche haben“, erklärt Franziska Salzlechner. Heraussteigen aus dem Alltag. Die kfb Oberösterreich hat für den ersten österreichischen Frauenpilgertag Texthefte, Folder und Landkarten erstellt. Rechtliche Informationen und spirituelle Impulse wurden vorab den Wegbegleiterinnen in Workshops vermittelt. Das Bemühen war, die ehrenamtlich engagierten Mitarbeiterinnen vor Ort optimal zu unterstützen, erzählt Michaela Leppen, Abteilungsleiterin der kfb oö: „Pilgern liegt im Trend. Wir dachten, wir konzentrieren die vielen einzelnen Initiativen auf einen einzigen Tag. Wir rechnen mit ca. 30 bis 35 Teilnehmerinnen pro Weg.“ In Summe könnten sich so über 3.000 Pilgerinnen in ganz Östereich auf den Weg machen. „Aufbrechen – Unterwegssein – Ankommen“ ist das Thema, es ist ein Tag von Frauen für Frauen: „Das große Motto der kfb ist ‚Zeit zu leben’. Beim Pilgern geht es um ein Heraussteigen aus dem Alltag, mit sich selbst und mit Gott in Verbindung kommen, die Schöpfung und die Gemeinschaft mit den Mitpilgernden erleben“, berichtet Leppen. Ein Pilgerstab gehört auch dazu. Diesen segnen die Wegbegleiterinnen, er bleibt den ganzen Tag ein sichtbares Zei-

Veronika Kitzmüller segnet einen Pilgerstab. Kitzmüller ist geistliche Assistentin der kfb oö und Wegbegleiterin. WINTEREDER/KFBOÖ

chen der Orientierung und Verbundenheit. Veronika Kitzmüller hat als geistliche Assistentin der kfb und Wegbegleiterin bereits im Jahr 2019 eine Gruppe begleitet. Frauenspiritualität ist für sie: „Im Sinne von Maria aus Betanien das Kostbare des Lebens verschwenderisch achten, im Sinne der Frau am Jakobsbrunnen selbstbewusst fragend und einladend den Glauben leben, im Sinne von Maria Magdalena mich ganz persönlich ansprechen lassen vom auferstandenen Christus, gerade wenn mich etwas traurig macht und im Sinne einer christlichen Frauengemeinschaft einander Gottes Geistkraft zuzusprechen und den Rücken zu stärken.“ Am Sa., 16. Oktober ist es so weit: Ab 9 Uhr machen sich Frauen auf den Weg – von Lustenau in Vorarlberg bis Pinkafeld im Burgenland. Bis 11. Oktober können sich Frauen noch dafür anmelden.

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X  Infos: www.frauenpilgertag.at


4 Kirche in Oberösterreich

30. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Gewählter „KA Österreich“-Präsident Ferdinand Kaineder:

Verstörende Aktion. So sah das Foyer nach der Attacke aus. KIZ/ELLE

Rechtsextreme in Pastoralamt eingedrungen Eine verstörende Aktion ereignete sich am Donnerstagnachmittag, 23. September im Pastoralamt. 15 vermummte Männer haben das Foyer gestürmt. Mit einem Megaphon schrien sie Parolen und verstreuten im ganzen Foyer Flugblätter. Bei dieser Aktion filmten sie sich selbst und stellten danach ihre Aufnahmen ins Internet. Die Gruppe gab sich als Teil der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Identitären-Bewegung zu erkennen. Inhaltlich ging es ihnen darum, einen Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht verstorben sind, zu verhindern. Der Gedenkort wird gemeinsam von Land OÖ, den Städten Linz, Traun und Leonding, der Diözese Linz, der Evangelischen Kirche A.B. Oberösterreich, der Islamischen Religionsgemeinschaft sowie dem Stadtfriedhof St. Martin (Linz AG) errichtet. Nach der Attacke zeigte sich Bischof Manfred Scheuer entsetzt über das „aggressive Auftreten“ und die Bedrohung seiner Mitarbeiter/innen. Er unterstütze das Mahnmal weiterhin, als Zeichen des Respekts für auf der Flucht Umgekommene. Landeshauptmann Thomas Stelzer sprach bei einer Pressekonferenz von „widerlichen und schockierenden Vorfällen“. Derartige Attacken würden sich gegen die Demokratie und das friedliche Zusammenleben richten. Auch Landesrätin Birgit Gerstorfer verurteilte die Störaktion: „Derartiges darf bei uns keinen Platz haben.“ ELLE

„Brücken bauen und offene Türen finden“ Vergangene Woche wurde Ferdinand Kaineder zum neuen Präsidenten der Katholischen Aktion Österreich (KA) gewählt. Der Theologe und Kommunikationsexperte (Seite 2) aus Kirchschlag bei Linz spricht in der KirchenZeitung über seine Pläne. Herzliche Gratulation zur Wahl. Gegenüber einer Tageszeitung sprachen Sie davon, gemeinsam die Mauern der Amtskirche einzurennen. Was ist damit gemeint? Ferdinand Kaineder: Die männlich-klerika-

le Amtskirche hat viele Mauern um sich gebaut. Es gibt zu viele versperrte Türen, zu viel Sakristeiaufenthalt. Die KA gehört in die Welt, zu den Menschen – und gleichzeitig sind wir Kirche. Ich wünsche mir, dass es der KA als Laienbewegung gelingen möge, Brücken zu bauen, mehr offene Türen zu finden und näher bei den Menschen in dieser Welt zu sein. Ein großer Klerikalismus-Kritiker ist Papst Franziskus. Andererseits sind manche Menschen enttäuscht von ihm, weil sie sich mehr oder eine andere Reform erwarten. Was ist Ihre Haltung? Kaineder: Das innere Feuer des Papstes ist in

der Enzyklika Laudato si‘ zu finden: Franziskus liegt das sozial-ökologische-spirituelle Menschenbild sehr am Herzen: Der Mensch erhebt sich nicht über die Schöpfung, er ist ein Teil von ihr. Der Papst sieht die Kirche

nicht als Burg, sondern als Prozess. Deshalb ist ihm auch Synodalität so wichtig, weil in ihr die Urgestalt der Kirche sichtbar wird: ein kooperatives-partizipatives Miteinander. Die Kirche kommt nicht in sich abgeschlossen in die Zukunft, sondern wenn sie Verknüpfungen sucht. Ich denke, auch dem Papst geht die Entwicklung in der Kirche zu langsam. Anders als in Deutschland, wo es beim synodalen Weg kontrovers zugeht, wird in Österreich schon länger nicht mehr über Kirchenreform gesprochen. Ist der Reformeifer eingeschlafen? Kaineder: Angesichts des oftmaligen Mitei-

nander-Redens, ohne dass es zu Entscheidungen kommt, stelle ich schon eine gewisse Müdigkeit fest – vor allem in der älteren Generation. In der KA werden wir den synodalen Prozess in zwei Richtungen beschreiten: Erstens werden wir die eigenen Arbeitsweisen synodal-kooperativ gestalten, um aus dem hierarchischen Abhängigkeitsparadigma herauszukommen. Zweitens werden wir für die Synode Dossiers zu Themen wie Klima und Sozialem nach Rom einreichen. Seit Jahren heißt es, dass die Ressourcen für die KA knapper werden. Müssen die Bischöfe mehr bereitstellen? Kaineder: Wir sind ein neues Team und müs-

sen uns erst ein klares Bild machen. Mit den KA-Gliederungen werden wir gut kooperieren. Da gibt es ein Netz von Gemeinschaften und auch Aufbrüchen. Ich glaube aber schon, dass auf Ebene der KA-Österreich zuletzt zu viel gespart wurde. Welche Rolle sollte die Kirche in der Gesellschaft spielen? Kaineder: Wir sollten ein Stück weit die größ-

Ferdinand Kaineder ist gewählter KAÖ-Präsident, Katharina Renner und Brigitte Knell die Vizepräsidentinnen. Laut Statuten muss die Wahl noch von der Bischofskonferenz bestätigt werden. KAÖ/PUMBERGER

te gemeinsame Vielfalt anstreben. Zur gesellschaftspolitischen Orientierung haben wir Instrumente wie die katholische Soziallehre oder Laudato si‘. Es kommt dann immer auf die konkrete Situation an: Mal können wir Bestätigung sein, mal kritisches Gewissen, mal Gesprächsforum. Auf die Herausforderungen der Welt müssen wir jedenfalls hilfreich reagieren, wie es der Jesus-Bewegung entspricht. INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER

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Kirche in Oberösterreich 5

30. September 2021

Das Schuljahr unter Gottes Schutz

Ordenstag im Stift Wilhering

Mehrere Hundert Schüler/innen des derzeitigen Maturajahrgangs versammelten sich im Linzer Mariendom zu einem ökumenischen Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer und Superintendent Gerold Lehner, um Gottes Segen für ihr letztes Schuljahr zu erbitten. Das „Maturajahr“ ist für die Jugendlichen wegen des Schulabschlusses und der Entscheidung für die Zukunft ein besonderes Jahr. DIÖZESE/WAKOLBINGER

An die 120 Ordensfrauen, Ordensmänner und Mitglieder von Säkularinstituten aus ganz Oberösterreich trafen sich am 25. September 2021 zum diesjährigen Ordenstag. Gastgeber Abt Reinhold Dessl betonte in seiner Predigt, dass es gerade in der heutigen Zeit Menschen braucht, die anderen Appetit auf den Glauben machen, weil sie von der Freude des Evangeliums erfüllt sind. Solche Menschen sollten die Ordensleute sein. SR. MARIA DOLORES SCHERRER

KAB fordert Aufwertung der Pflege- und Sorgearbeit

„Sind müde und erschöpft“ Rund um den 7. Oktober, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, besuchen KAB-Mitglieder (Katholische Arbeitnehmer/ innen Bewegung) und Betriebsseelsorger/ innen in Oberösterreich Menschen an ihrem Arbeitsplatz in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Kindergärten oder Betreuungseinrichtungen für Schulkinder. Sie verteilen kleine Geschenke sowie Karten mit der Botschaft: „ZusammenHALT – gemeinsam für gute Bedingungen in der Arbeit für und mit Menschen“ Schon vor der Corona-Pandemie arbeiteten die Menschen in der Pflege- und Sorgearbeit unter herausfordernden Bedingungen, sagt Barbara Wimmer, Fachsozialbetreuerin Altenarbeit: „Die Anforderungen an die Mitarbeiter/innen steigen seit vielen Jahren. Aufgrund des hohen Pflegebedarfs und des massiven Personalmangels gelingt es nicht mehr, alle Bedürfnisse abzudecken.“ Immer wieder höre sie Kolleg/innen sagen, sie könnten aufgrund der körperlichen und psychichen Belastungen ihren Beruf nicht bis zur Pension ausüben. Eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester sagt etwa: „Es ist schon Monate, dass wir dauernd mehr arbeiten müssen. Eine Kollegin hat Langzeit-Covid, die Bettenbelegung von Corona-Patient/innen steigt erneut. Wir sind müde und erschöpft.“ Und eine Betreu-

erin in einer integrativen Werkstätte meint: „Es wäre wünschenswert, wenn sich die Politik einmal zusammentun würde, um für uns bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Pflege- und Sorgearbeit muss aufgewertet werden, fordert die KAB. Sie schließt sich deshalb der österreichweiten Initiative „Mehr für Care!“ an, die für eine bessere finanzielle Ausstattung dieses Bereichs eintritt. „Aufwertung zeigt sich in einem fairen Lohn, einem lebensfreundlichen Anstellungsausmaß und Arbeitsbedingungen, die Mitbestimmung, Vereinbarkeit und die Gesundheit der Mitarbeiter/innen im Blick haben“, sagt Andrea Praher, ehrenamtliche Vorsitzende der KAB OÖ. X  Infos zur Initiative: mehr-fuer-care.at

Viele Pflegekräfte stehen unter großem Druck. Die KAB fordert bessere Arbeitsbedingungen. SYDA PRODUCTIONS/STOCKADOBE

STENOGRAMM

Ein großes Fest im Linzer Mariendom. DIÖZESE/WAKOLBINGER

Sonntag der Völker. Eine bereichernde Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen: So präsentierte sich auch heuer wieder der „Sonntag der Völker“ im Linzer Mariendom. László Vencser, Leiter der fremdsprachigen Seelsorge, betonte in seiner Predigt die Einheit in der Vielfalt: „Wir hören die Botschaft Jesu, wir feiern gemeinsam die Eucharistie. Wir gehören zu verschiedenen Nationen, haben verschiedene Sprachen, Kulturen und Hautfarben, aber trotz dieser Verschiedenheit sind wir eine Großfamilie. Der Glaube an Gott einigt uns.“ Als Förderer der Vielfalt in der Kirche gewürdigt wurde Vencser von Bischof Manfred Scheuer.


6 Interview

30. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Es gibt Hass in der Kirche“ Die Kirche ist krisengeschüttelt: Probleme mit den Bilanzen des Vatikans, nicht zu tolerierender Umgang mit Missbrauch, eine stockende Kurienreform. Um mittendrin Papst Franziskus. Der Vatikanexperte Marco Politi erläutert, wie Papst Franziskus die katholische Kirche in dieser Situation leitet und wohin er sie führen will. DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER

Im Vatikan sitzt nun ein Kardinal wegen Misswirtschaft und Korruption auf der Anklagebank. Alles, was davon an die Öffentlichkeit kommt, klingt nach purem finanzpolitischem Chaos – zumindest vom fernen Österreich aus betrachtet. Hat der Papst das noch im Griff? Marco Politi: Nicht Chaos, das Gegenteil ist

der Fall. Die Fehlinvestition des vatikanischen Staatssekretariats – leider wurden in London 300 Millionen Euro verschwendet – wurde nicht von Journalisten oder von außen an die Öffentlichkeit gebracht, sondern von der Vatikanbank und den Generalrevisoren selbst. Das zeigt, dass die Strukturen, die Papst Franziskus gestärkt und auch neu geschaffen hat, funktionieren. Das ist eine wirkliche Neuigkeit. Früher wäre der Dreck unter den Teppich gefegt worden. Ist da dem Papst etwas gelungen? Politi: Ja. Papst Franziskus räumt auf. Von der Wirtschaft zur Pastoral. Papst Franziskus nimmt immer wieder verständnisvoll zur Homosexualität Stellung und im Handumdrehen – im Februar 2021 – veröffentlicht die Glaubenskongregation mit seiner Zustimmung ein Verbot der Segnung homosexueller Paare. Das verwirrt. Politi: Ja, das verwirrt ganz bestimmt. Man

muss aber im Auge behalten, dass Franziskus ein Politiker ist. Deswegen kann er manchmal zickzack fahren. Franziskus regiert lieber mit Gesten und Worten, als dass er Gesetze ändert. Seitdem er Papst ist, hat er die ganze Dämonisierung der Homosexualität, die es in den Pontifikaten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gab, vom Tisch gewischt. Und zwar in dem Moment, als er gesagt hat:

„Wer bin ich, dass ich über einen homosexuellen Menschen ein Urteil fällen dürfte.“ Aber das Dokument der Glaubenskongregation gibt es trotzdem. Politi: Dieses altmodische Schreiben gibt es,

weil die Kräfteverhältnisse in der Kirche so sind, dass noch eine sehr starke konservative Strömung besteht. Da ist der Papst wie ein Schiffskapitän, der zwischen den Eisbergen steuern muss. Aber das Kirchenvolk hat schon verstanden, dass Homosexualität kein Problem ist. In ein paar Jahren wird man dieses kleine Dokument der Glaubenskongregation völlig vergessen haben. Für viele Katholik/innen war das Ergebnis der Amazoniensynode im Oktober 2019 eine bittere Enttäuschung. Vorher schürte der Papst die Hoffnung, dass er die Möglichkeit eröffnen würde, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen. Im Synodendokument „Querida Amazonia“ ist davon nichts mehr zu lesen. Politi: Das bildet die Situation in der katho-

lischen Kirche ab. Papst Franziskus hat die Amazoniensynode und die freie Debatte der Bischöfe möglich gemacht. Das ist ein großer Sprung nach vorne, wenn man an die Vergangenheit denkt. Da gab es überhaupt nicht die Möglichkeit, vor und mit dem Papst über verheiratete Priester zu diskutieren. Papst Franziskus hat für verheiratete Priester nicht die Erlaubnis gegeben, weil in der katholischen Kirche seit Jahren ein Bürgerkrieg tobt. Angefangen hat er bei der Familiensynode 2015, wo die traditionalistischen und konservativen Kräfte stark gegen den Papst mobilisiert haben. Es gibt Hass in

der Kirche. Die Aggressivität wird jedes Jahr schlimmer. Der Papst muss das Kräfteverhältnis innerhalb der Kirche zur Kenntnis und in Kauf nehmen. Es ist nicht wahr, dass der Papst Alleinherrscher ist und alles entscheiden kann, so wie er will. Wodurch hat sich ein so starker konservativer Block in der Kirche aufgebaut? Politi: Weil in den letzten vierzig Jahren

durch Papst Wojtyła und Papst Ratzinger immer nur sehr gehorsame Bischöfe ernannt wurden, die keine Probleme aufwarfen. Die Mehrheit der Bischöfe will nichts an der Lehre ändern oder hat Angst. Das ist die Situation. Der Papst öffnet eine Baustelle, aber es braucht dann Zeit – über sein Pontifikat hinaus. Brennend ist auch die Frauenfrage. Jetzt gibt es bereits die zweite Studienkommission über den Diakonat der Frau. Man hat den Eindruck, dass der Papst nicht entscheiden will. Politi: Ja, das ist eine große Enttäuschung

für die Gläubigen. Der Papst schiebt das aber nicht auf die lange Bank. Die erste Kommission war total gespalten, aus der zweiten kommt bislang nichts. Deswegen versucht der Papst in der Zwischenzeit, viele Frauen in Führungsposition im Vatikan zu bringen. Zum ersten Mal gibt es eine Frau im Rat der Bischofssynode. Sie wird die erste Frau sein, die bei einer Bischofssynode Stimmrecht hat. Große Zustimmung erhält der Papst für seine Enzyklika „Laudato si‘“, in der es um die Bewahrung der Schöpfung geht.


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Interview 7

30. September 2021

MOMENT Zu viel Passivität in der Kirche Herr Politi, wie charakterisieren Sie die aktuelle Situation der katholischen Kirche? Politi: Ich habe den Eindruck,

Papst Franziskus steht einer krisengeschüttelten Kirche vor.

FILIPPO MONTEFORTE / AFP / PICTUREDESK.COM

Politi: Der Papst hat einen hervorragenden Blick für die Probleme der Zeit.

Die Synode, bei der es um die Synodalität der Kirche geht. Politi: Ja, dort soll man diskutieren: Was

Ein kirchliches Megathema ist der Missbrauch. Sehen Sie da die Chance, dass die Kirche jemals wieder das Gesetz des Handelns erhält und nicht von Skandal zu Skandal getrieben wird? Politi: Manchmal habe ich den Eindruck,

heißt Kirche als Gemeinschaft, wie geht Teilhabe. Dort ist auch der Platz für die Frage der Bischofsernennungen. Das Gelingen dieser Synode hängt aber nicht vom Vatikan, sondern von den Bischöfen ab, inwieweit sie auf die Gläubigen hören wollen, auf die Frauen, auf die Christen, die sich von der Kirche entfernt haben.

dass man im deutschsprachigen Raum vergisst, wie viel gerade schon in den deutschsprachigen Ländern getan worden ist. Auch in Nordeuropa hat sich eine gute Struktur gebildet, um Missbrauchsfälle aufzuarbeiten. Das gelingt – sagen wir – zu 80 Prozent gut und zu 20 Prozent weniger. Aber die Struktur ist da. Hier hat der Papst eine große Neuerung gebracht, die es vorher in der katholischen Kirche nicht gab. Denken sie daran, wie viele Bischöfe von ihrem Amt enthoben wurden. Das sind nicht Worte, das sind Taten. Papst Franziskus hat sich mit Eifer an die Kurienreform gemacht, aber es scheint sich wenig geändert zu haben. Zum Beispiel die Bischofsernennungen, die für die Diözesen ganz entscheidend sind, bleiben undurchsichtig wie eh und je. Politi: Ich glaube, dass das Dokument über

Kurienreform, das bald herauskommen soll, für viele eine Enttäuschung sein wird. Es scheint, dass da nichts Besonderes drinsteht, außer dass die Kurie ein wenig schlanker geworden ist, und dass die Glaubenskongregation nicht mehr die erste, die führende Kongregation ist. An oberster Stelle wird die Kongregation für die Evangelisierung stehen. Weit wichtiger als das Dokument wird die große Synode sein, die jetzt anläuft.

Die Frage bleibt: Wie viel von dem, was Papst Franziskus angestoßen hat, ist unumkehrbar oder was könnte ein Nachfolger wieder aus der Welt schaffen? Politi: Ich glaube, dass das meiste unum-

kehrbar ist. Unumkehrbar ist vor allem, dass Kirche nicht kommandieren soll, sondern eine Gemeinschaft ist, die inmitten der Menschen lebt. Da kann man nicht mehr zurück.

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Marco Politi Der Journalist Marco Politi, geboren 1947 in Rom, arbeitete Jahrzehnte als Vatikanberichterstatter für italienische Zeitungen. Er gilt als einer der bekanntesten „Vaticanisti“ und als absolut seriös. Anlässlich seines jüngsten Buches „Im Auge des Sturms“ hat ihn die KirchenZeitung zum Gespräch getroffen.

dass es in diesem historischen Moment in der Weltkirche eine zu große Passivität gibt. Es gibt zu wenig Diskussion. Deutschland ist eine Ausnahme. Der synodale Weg ist sehr interessant. Doch die Bischöfe und Kardinäle reagieren nicht darauf, auch nicht, wenn der Papst etwas sagt. Das große Schweigen ist negativ für die Weiterentwicklung der Kirche. Wenn es keine Diskussion gibt, kann es keine Reform geben. Schlimmer als die Krise kann nur sein, die Krise durch Schweigen zu verlängern. Was erwarten Sie im Herbst des Pontifikats, wie sie sehr vornehm formulieren, noch an konkreten Maßnahmen vom bald 85-jährigen Papst Franziskus? Politi: Das ist eindeutig die Sy-

node über die Synodalität. Synodalität bedeutet, dass man die Kirche vom alten monarchischen Modell in eine mehr partizipative, teilnehmende Kirche transformieren soll. Das ist eine große Neuigkeit. Im Auge des Sturms. Marco Politi beschäftigt sich in „Im Auge des Sturms“damit, wie der Papst mit den Herausforderungen der Pandemie umgeht.

X  Marco Politi: Im Auge des Sturms, Herder 2021, 187 Seiten, € 18,60.


8 Lebendige Kirche

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MOMENTE Demokratie ist und bleibt ein Lernweg Weibern. Das Team des Katholischen Bildungswerks Weibern ging am 18. September 2021 mit rund 40 Interessierten einen Rundweg mit fünf Stationen, der sich dem Thema „Demokratie“ widmete. Die Teilnehmer/innen konnten dabei erleben, wie wichtig Demokratie für ein gelingendes Zusammenleben ist. Zu sehen, dass man mit anderen Menschen Gemeinsamkeiten hat, die man nicht vermutet hätte, verbindet und hilft, unterschiedliche Anschauungen zu akzeptieren und wertzuschätzen, war eine der Erfahrungen, die die Demokratie-Wandernden bei Gesprächen, Quiz und Zeiten des Nachdenkens machen konnten. Eine Station des Projekts „Gemma Demokratie“ in Weibern

n Serbisch-Orthodoxe Pfarre Linz. Ein großes Fest war für die Linzer Serbisch-Orthodoxe Gemeinde die Diakonenweihe von Nemanja (links) und Djordje (3. von links) Micic durch den Bischof Andrej, der der Diözese Österreich und der Schweiz vorsteht. Die beiden Neugeweihten sind Söhne des Erzpriesters Dragan Micic (rechts), der seit 33 Jahren die Pfarre in der ehemaligen Hafenkirche (früher St. Severin) leitet. Nach ihrem Theologiestudium haben die beiden Diakone nun die erste Stufe zur Priesterweihe erreicht. Die Weihen mussten an zwei aufeinander folgenden Tagen vorgenommen werden, da in der orthodoxen Kirche nur eine Weihe pro Tag stattfinden darf. Die Aufgabe der neuen Diakone wird künftig in der Betreuung der Gemeinde von Linz liegen und sie werden auch Aufgaben als geistliche Assistenten des Bischofs wahrnehmen. Für die katholische Kirche überbrachte die Stiftung PRO ORIENTE Linz Glückwünsche zur Weihe. PRIVAT

56. Pfarre in OÖ tritt Klimabündnis bei Ein eigenes Kinderprogramm brachte auch den jungen Teilnehmer/innen die Bedeutung der Demokratie nahe. PFARRE

beschäftigte sich auch mit einer Zeit ohne Demokratie – den Jahren des Nationalsozialismus. Die Wanderung führte auch zum ehemaligen Mühlbach der Mühle in Parz, wo Antonia Hamedinger wohnte und verhaftet wurde. Obwohl bereits 1933 getauft, wurde sie als Jüdin 1942 im KZ-Auschwitz ermordet. Das KBW-Team hat die Enkelin von Antonia Hamedinger, Evelyn Truttenberger, ausfindig gemacht und in die Vorbereitung der Gedenkstation einbezogen. Truttenberger hat dort die Lebens- und Leidensgeschichte ihrer Familie erzählt.

Stadtpfarre Urfahr. Als Vorbereitung auf den bevorstehenden Beitritt zum Klimabündnis hat die Stadtpfarre Urfahr den Thementag „Gelebte Schöpfungsverantwortung in der Pfarre“ veranstaltet. Georg Spiekermann vom Klimabündnis Oberösterreich führte mit alarmierenden Fakten die Dringlichkeit klimastabilisierender Maßnahme

Referenten und Teilnehmer/innen beim Klima-Studientag JAHN-HOWORKA

und nachhaltiger Lebensstile vor Augen. Um das Klima zu stabilisieren, muss sich der durchschnittliche Co2-Verbrauch pro Erdenbürger/in auf unter 2 Tonnen pro Jahr reduzieren – in Österreich liegt er derzeit bei 10,5 Tonnen. Gerald Winkler, Schulseelsorger am Gymnasium Petrinum und Lehrender an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, stellte die Kernaussagen der Umweltenzyklika „Laudato Si‘“ von Papst Franziskus vor. Im Sinne der Enzyklika, die sich an alle Menschen guten Willens richtet, ist die Entwicklung eines neuen, schöpfungs- und klimagerechten Lebensstils Auftrag der Kirche. Ergiebig war am Ende des Tages das Sammeln von Maßnahmen, die die Pfarre bereits setzt, und von Ideen für die Zukunft als Klimabündnispfarre. Die Pfarre wird am 3. Oktober 2021 im Rahmen des Erntedankfestes dem Klimabündnis beitreten. Aktuell sind 52 katholische – von ingesamt 487 Pfarren – und drei evangelische Pfarren in Oberösterreich Mitglied beim Klimabündnis.


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Pfarren & Regionen 9

30. September 2021

PFARRIMPULSE

Solidarität mit Flüchtlingen

HAIJES

Kirchdorf. Seit einer Woche ist am Kir­ chenplatz in Kirchdorf an der Krems ein Zelt aufgebaut, das Solidarität mit Ge­ flüchteten ausdrückt. „Wir wollen damit als Pfarrgemeinde unseren christlichen Auftrag zu Barmherzigkeit und Nächsten­ liebe betonen“, erklärt Pastoralassistentin Susanne Lammer. Am Freitag, 1. Oktober, dem „Langen Tag der Flucht“, findet um 15 Uhr eine Andacht beim Zelt am Kir­ chenplatz statt.

Neuzugang aus Spanien

Pinsdorf. Die Pfarre Pinsdorf feierte am Sonntag, 26. Septem­ ber das Erntedankfest mit ei­ ner Erntekrone die das verhee­ rende Hagelunwetter Ende Juni in Pinsdorf zum Thema hat­ te. Zwei Stränge stammten von dem Getreidefeld aus Pinsdorf, das der Hagel im Juni verschont hat. „Es ist ein Zeichen dafür, dass wir Menschen immer wie­ der ernten dürfen, ob Getrei­ de oder Gemüse, oder kleine Freundlichkeiten“, erklärt Pfarr­ assistent Gerhard Pumberger.

GEWÖLBE

Steyr. Das Team vom Steyrer Jugendzen­ trum „Gewölbe“ begrüßt Antonio Santa­ maría Barranquero (Bild oben Mitte) in die­ sem Schuljahr als neues Mitglied. Antonio kommt aus Melilla, einer spanischen Exkla­ ve in Marokko, und absolviert im Gewölbe einen Freiwilligendienst im Rahmen eines EU-Programms. Erste Kontakte mit den Ju­ gendlichen hat er bereits beim Verteilen von 300 Mini-Schultüten geknüpft. Kontakt: www.gewoelbe.at.tt

Klimakundgebung von Mühlviertler Schüler/innen

Proteste für die Rettung des Klimas Weltweit sind am Freitag, 24. September Tausende Jugendliche dem Ruf von Fridays for Future (FFF) gefolgt, am achten „globalen Klimastreik” teilzunehmen. 2.000 Menschen demonstrierten in Linz, in Neufelden machten Schüler/innen ihre eigene Klimakundgebung. Neufelden. Bereits in der ersten Schulwoche hatten die Kinder und Jugendlichen der Volks- und Mittelschule Neufelden Transpa­ rente mit verschiedensten Auf­ schriften, wie: „Save the world“,

„Kurzstreckenflüge nur für Insek­ ten“, „Vermeide Plastikmüll“ ge­ bastelt sowie in den Musikklassen Lieder umgetextet und einstu­ diert. Am Freitag, 24. September um 11 Uhr trafen sich die Schüler/ innen am Marktplatz und sangen gemeinsam den „Umwelt-Boo­ gie“, in dem viele Gedanken und Vorschläge enthalten sind, um die Umwelt zu retten. In der an­ schließenden Rede ging die Mit­ telschullehrerin Gabriele Winkler auf die Verantwortung jeder und jedes Einzelnen ein, die Umwelt zu entlasten.

Die Pinsdorfer Erntekrone. JONAS PUMBERGER

Kimaaktion in Neufelden

ELISABETH LAMPLMAYR

n Welser Neugründung. Durch die Strukturreform der Diözese Linz werden derzeit eini­ ge Dekanatsgrenzen verschoben. Das Dekanat Wels wird etwa am 1. Oktober neu gegrün­ det – es besteht aus dem derzeitigen Dekanat Wels-Stadt und aus acht Pfarren aus dem De­ kanat Wels-Land. Um sich kennenzulernen, machten sich die Kirchenmitarbeiter/innen der Region am 25. September auf den Weg. Zum Abschluss banden die Teilnehmer/innen in der Pfarrkirche Gunskirchen Bänder als Symbol der Verbundenheit zusammen (im Bild).

PRIVAT

Ein Strang war mit symboli­ schen Hagelkörnern aus Styro­ por gebunden, ein weiterer Teil enthielt kaputte Dachschin­ deln. Ein Teil beinhaltete hel­ fende Handabdrücke von der freiwilligen Feuerwehr Pinsdorf, als Symbol für die Hilfe der ver­ schiedenen Feuerwehren, die im Juni Tag und Nacht im Ein­ satz waren. Ein Strang der Krone blieb zudem frei, als Zeichen für die Menschen, die sich schwer mit dem Danken tun, woran auch immer das liegen mag. Zell/Pram. Mitte Septem­ ber fand auf Einladung der Pfar­ re Zell ein Abend der Begeg­ nung zwischen Christ/innen und muslimischen Gläubigen aus der Umgebung statt. Die 50 Teilnehmenden hatten Zeit, um miteinander in Dialog zu kom­ men. Dieser war geprägt vom Anliegen, aufeinander zugehen zu wollen. Dabei konnten eini­ ge Unklarheiten und Vorurteile ausgeräumt werden. So endete diese Fragerunde spontan in ei­ nem gemeinsamen Lied mit der Bitte um Shalom.


10 Thema

Frauenmorde sind die Spitze des Eisbergs In Österreich ist heuer kein Monat vergangen, ohne einen Mord an Frauen. Auch im September gibt es Opfer zu beklagen. Die Gesamtzahl liegt derzeit bei 21 Frauenmorden in unserem Land. Gabriele Plattner vom Frauenhaus Tirol nimmt Stellung zum Phänomen Femizid.

Die vorsätzliche Tötung von Frauen durch Männer aufgrund ihres weiblichen Geschlechts – weil sie Frauen sind – nennt man Femizid. Dieser Begriff geht zurück auf die bereits verstorbene südafrikanische Soziologin Diana Russel, die ihn 1976 beim internationalen Tribunal zu Gewalt gegen Frauen in Brüssel erstmals verwendet hat. Dort berichtete sie von zahlreichen Gewaltverbrechen mit Todesfolge, die an Mädchen und Frauen weltweit begangen wurden. Geschlechtergerechtigkeit. Die polizeiliche Kriminalstatistik in Österreich belegt: Im Jahr 2018 gab es 41 weibliche Mordopfer (32 männliche), 2019 waren es 39 (28 männliche), 2020 31 (23 männliche) und heuer 21 (Stand 14. 9. 2021). Diese traurigen Zahlen sind für Gabriele Plattner, Leiterin des Tiroler Frauenhauses, die Spitze des Eisbergs an Gewalt gegen Frauen. Denn „in Österreich ist jede fünfte Frau von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt betroffen, jede dritte Frau von sexueller Belästigung. Das ist eine immens hohe Anzahl von Frauen.“ Ein Grund dafür sei laut Plattner die Stellung der Frau in einer Gesellschaft. „Ohne Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, ohne Begegnung auf Augenhöhe, gibt es auch keine Gewaltfreiheit. Um Geschlechtergerechtigkeit in der Gesellschaft breit zu verankern, muss früh damit angesetzt werden – im Kindergarten, in der Schule. Menschen, die erwachsen werden, müssen von klein auf lernen, dass unabhängig des Geschlechts Menschen die gleichen Rechte, Möglichkeiten und Verpflichtungen haben. Dazu wünsche ich mir Programme etwa in Richtung faire Verteilung von Hausarbeit und in Richtung Lohngerechtigkeit“, sagt Plattner. Darüber hinaus braucht es eine ausreichende finanzielle Unterstützung sowohl der Opferschutzeinrichtungen als auch der Täterarbeitsstellen und deren Ausbau. Wich-

tig zu beachten sei laut Plattner auch, dass die Zugänge zu Beratungsstellen so niederschwellig wie möglich sein sollen, damit die Angebote für betroffene Frauen leicht genutzt werden können. Präventionsarbeit. In Österreich gibt es zwar ein sehr gut funktionierendes Unterstützungsnetz und ein ausgezeichnetes Gewaltschutzgesetz, „doch leider ist die Verurteilungsrate im Vergleich zu den Anzeigen nach wie vor relativ gering. Da muss nachgeschärft werden“, betont Gabriele Plattner. Wenn von Tötung von Frauen gesprochen werde, gehe dieser oft eine jahrelange Martyriums-Geschichte voraus. „Bei vielen hat es vorher schon Anzeigen bzw. Wegweisungen und Betretungsverbote gegeben.“ Wesentlich sei deshalb, die Gewalt an Frauen und Mädchen frühzeitig zu erkennen, um Präventionsarbeit leisten zu können. Unterstützt werden müssen dabei auch traumatisierte Kinder und Jugendliche, die die Tortur an der Mutter miterlebt haben, damit sie bestmöglich in eine Zukunft ohne Gewalt gehen. „Allein zu sehen und zu hören, wie der Mama Leid angetan wird – da gehen wir noch nicht davon aus, dass sie getötet wurde –, ist immer auch eine Form der Gewaltanwendung an den Kindern und Jugendlichen selbst.“

Gabriele Plattner ist Leiterin des Tiroler Frauenhauses und betreut dort seit 25 Jahren Frauen und Kinder. M.K. ZANOLIN

SUSANNE HUBER

Signale. Erkannt werden können Anzeichen von Gewalt etwa anhand von Abhängigkeitsverhältnissen oder anhand von abwertendem Verhalten einer Person der anderen gegenüber – wenn es z. B. um Druck, um Kontrolle, um Eifersucht geht gepaart mit Angst. In den meisten Fällen sind es die Ehemänner, Partner, Expartner, Bekannte oder Familienmitglieder von Frauen, die ein abwertendes Verhalten an den Tag legen. „Der gefährlichste Ort für Frauen und Kinder ist eindeutig die Familie bzw. der soziale Nahraum. Das belegen nicht nur zahlreiche europäische Studien, sondern auch sämtliche österreichische Statistiken der Gewaltschutzzentren, der Interventionsstellen, der Frauenhäuser und der polizeilichen Wegweisungen“, so Plattner. Bestimmte Verhaltensweisen von Opfern können ebenfalls darauf hinweisen, dass jemand Gewalt erlebt. „Angst oder der Rückzug aus der Gesellschaft sind Zeichen, denn das Ausüben von Gewalt ist oft verknüpft mit dem Verbot, Kontakt mit anderen aufzunehmen oder Freunde und Freundinnen zu treffen.“ Machtmissbrauch. Nicht jeder Täter ist gleich und die Motive, Gewalt an Frauen auszuüben, sind komplex. Eines ist Machtmissbrauch – die Struktur, sich selber zu erhöhen, indem man das Gegenüber kleiner macht. „Das hat ein Stück weit auch damit zu tun, die Kontrolle und die Bestimmungsmacht zu haben, was in einer Beziehung zu passieren hat. Da schließt sich für mich wieder der Kreis hin zu den Abhängigkeitsverhältnissen. Denn das sind keine Beziehungen, die auf Augenhöhe und gegenseitiger Wertschätzung basieren“, erklärt Plattner. Andere Täter greifen aufgrund von eigenen Mängeln zu Gewalt. „Dahinter stecken oft gesellschaftliche Bedingungen, da Männer mitunter sehr früh lernen, den eigenen Frust abzubauen, indem sie ihn an anderen Personen auslassen.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

30. September 2021

Biblische Texte und ihre Auslegung

Von Ehrenmorden und Steinigungen Die Theologin Irmtraud Fischer beleuchtet das Thema Frauenmorde aus Sicht der Bibelwissenschaftlerin.

ren Ehrenmorde bis 1981 gang und gäbe. Seine eigene Ehefrau umzubringen wirkte sich sogar strafmildernd aus und war lange Zeit eher ein Kavaliersdelikt.

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

Gewalt an Frauen bis hin zur Tötung ist ein weltweites Problem und unabhängig von der Nation. RONALDO SCHEMIDT/AFP/PICTUREDESK.COM

Weltweite Problematik. Im Zusammenhang mit den Tätern wird häufig der Migrationshintergrund in den Vordergrund gerückt. „Oft sind wir verleitet zu sagen, das Problem wird von außen nach Österreich gebracht. Ich denke, das ist nicht der Fall, denn jede dritte Frau weltweit erlebt Gewalt – unabhängig von der Nation“, sagt die Leiterin des Tiroler Frauenhauses. Sehr wohl aber müsse man die Faktoren beleuchten, die Gewalt eher möglich machen. „Dazu gehört eine Gesellschaft, die eine sehr abwertende Haltung Frauen gegenüber hat – und das sind durchaus auch Männer mit Migrationshintergrund. Das muss man ernst nehmen.“ Beratung. Seit 1. September gibt es ein Gewaltpräventionsprogramm der österreichischen Bundesregierung. Dabei werden Personen, gegen die ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen wurde, zu sechs Stunden Beratung verpflichtet. Für Plattner ist klar, dass Täter nach so kurzer Zeit nicht zu einer Veränderung ihres Verhaltens ansetzen werden, auch wenn es durchaus welche gäbe, die das von sich aus möchten. „Da braucht es deutlich mehr. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein Signal an Täter, sie müssen sich verpflichtenderweise mit ihrer eigenen Tat auseinandersetzen. Das ist ein erster Schritt. Wie sich das künftig in der Praxis gestaltet, wird man sehen. Beraterinnen und Berater, die das durchführen, brauchen jedenfalls ein Wissen über Täterstrategien und darüber, wie die Gefährlichkeit von Tätern eingeschätzt werden kann. Denn es gibt leider auch jene, die keine Einsicht haben in ihre eigene Gewalttätigkeit.“ Wichtig sei, so Plattner, dass es prinzipiell immer eine Form von Täterberatung sein muss, bei der auch der Schutz des Opfers zentral ist. „Folglich braucht es zwischen beiden Einrichtungen eine gute Vernetzung. Da stehen wir am Beginn.“

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„Ohne Gleich­ berechtigung zwischen Mann und Frau, ohne Begegnung auf Augenhöhe, gibt es auch keine Gewalt­freiheit.“ GABRIELE PLATTNER

Sie sind Expertin im Bereich der theologischen Frauen- und Geschlechterforschung. Wie ist Ihr Blick als Bibelwissenschaftlerin auf die vielen Frauenmorde, die weltweit passieren? Irmtraud Fischer: Das Grund-

problem ist immer noch der Anspruch des Mannes, die Frau gehört ihm. Dieses Besitzdenken stammt teilweise aus überlieferten Rechtsordnungen vor ­allem alt­orientalischer Kulturen mit ­patriarchalen Strukturen, die Frauen als nicht g­ leichberechtigt einschätzen und in denen ­Männer das Recht über ihre Frau beanspruchen können. Solche Texte stehen auch in den H ­ eiligen Schriften aller drei B ­ uchreligionen – Judentum, Christentum und ­Islam – und werden gerade in fundamentalistischen Kreisen historisch nicht hinterfragt, sondern bis heute eins zu eins verstanden, vor allem wenn es um Frauenmorde geht aufgrund von verweigerter Zwangsheirat oder aufgrund von Ehebruch. Eine Frau zu töten galt als Ehrenmord. Und das nicht nur in muslimischen Regionen ... Fischer: Nein, auch in unseren

Kulturen, z. B. in Italien, dem klassisch katholischen Land, wa-

Irmtraud Fischer ist Theologin und Professorin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz. PRIVAT

Im Gleichnis von Jesus und der Ehebrecherin droht der Frau, nicht aber dem Mann, per Gesetz die Steinigung wegen Fehlverhaltens. Wie legen Sie diesen Text aus? Fischer: Diese Geschichte im Neu-

en Testament ist zwiespältig. Das Problem dabei ist die antijüdische Auslegung, so als ob ausschließlich Frauen im Judentum des Ehebruchs angeklagt und gesteinigt worden wären. Der Ehebrecher und sein Verhalten werden nicht thematisiert, sondern es wird nur die Frau kriminalisiert. Das ist der Haken an der Geschichte, denn im Alten Testament steht bei Ehebruch für beide Geschlechter die Todesdrohung – sowohl für den Mann als auch für die Frau. Und der Drohung folgte die Steinigung ... Fischer: Keineswegs zwangsläu-

fig, da wir viele Bibeltexte haben, die zeigen, dass man natürlich versucht hat, durch Geldzahlungen oder durch ein Nicht-öffentlich-Machen den Ehebruch zu bedecken. Interessant ist, dass es im Alten Testament zwar die Rechtstexte gibt, aber keine einzige Erzählung, wo Ehebrecher gesteinigt werden. Denken wir an David und Batseba, die verheiratet ist, von David in den Palast geholt und von ihm geschwängert wird. Es gibt auch viele Bibeltexte, die einen sehr kritischen Blick auf Gegebenheiten werfen und Rechtssatzungen hinterfragt werden. Das ist z. B. der Fall bei der zu Unrecht des Ehebruchs beschuldigten und zum Tode verurteilten Susanna, die im letzten Augenblick gerettet wird. In der Bibel wird also auch die sexuelle Verleumdung gegen Frauen thematisiert. Da könnte man durchaus Anhaltspunkte für heute entnehmen.

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12 Panorama IN ALLER KÜRZE  Anti-Rassismus-Volksbegehren. Horizont3000 unterstützt das „Black Voices“Volksbegehren, das von der Regierung einen „Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus“ fordert. Das Volksbegehren befindet sich im „Einleitungsverfahren“, Unterstützungserklärungen können in Gemeindeämtern oder via Internet abgegeben werden. Horizont3000 wird von katholischen Einrichtungen getragen.  „Religions for Future“. Den „Fridays for Future“-Klimastreiks schlossen sich vorige Woche Religionsvertreter/innen an. Das Bündnis „Religions for Future“ nahm am 8. Internationalen Klimastreik teil. Im Zuge des Globalen Klimastreiks fanden weltweit Kundgebungen in mehr als 80 Ländern statt, in Österreich waren Demonstrationen in 14 Städten angemeldet.  Seit 200 Jahren. Von 7. bis 10. Oktober feiert die einzige Evangelisch-Theologische Fakultät Österreichs in Wien ihr 200-jähriges Bestehen mit einem vielfältigen Festprogramm. Die „K.K. Evangelisch-Theologische Facultät“ nahm am 2. April des Jahres 1821 ihren Lehrbetrieb offiziell auf. 1850 wurde die Lehranstalt in den Status einer eigenständigen Fakultät erhoben, seit 1922 ist sie Teil der Universität Wien.

30. September 2021

Leitungswechsel

Neue Rektorin an kirchlicher Hochschule Die Sozialethikerin Petra Steinmair-Pösel (45) übernimmt mit 1. Oktober die Leitung der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein.

„An der KPH Edith Stein kommen junge Menschen mit Kirche in Verbindung“, betont Petra Steinmair-Pösel. CAROLA EUGSTER

Die gebürtige Vorarlbergerin leitete bisher das Institut für Religionspädagogische Bildung der KPH Edith Stein. Zuvor war sie u. a. am Institut für Systematische Theologie und Ethik der Universität Wien und als Frauenreferentin der Katholischen Kirche Vorarlberg tätig. Die KPH Edith Stein verbindet vier Orte in den Diözesen Feldkirch, Innsbruck und Salzburg, die auch Trägerinnen der Hochschule mit Öffentlichkeitsrecht sind. Die Hochschule kooperiert mit anderen Einrichtungen und bildet Lehrer/ -innen für alle Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura aus. Neu gibt es eine Ausbildung

für Elementarpädagogik, also für den Kindergarten. Zusätzlich absolvieren Sozialpädagog/ -innen die KPH, die später in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in Beratungsstellen, tätig sind. Ein weiteres Feld sind berufsbegleitende Lehrerfortbildungen und die Ausbildung von Religionslehrer/innen. Die großen Fragen des Lebens. Als Rektorin ist SteinmairPösel für die inhaltliche und organisatorische Weiterentwicklung der Hochschule verantwortlich. „Wir bieten Studierenden pädagogische Ausbildung auf höchstem Niveau und gleichzeitig die Möglichkeit, sich mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen“, sieht sie einen Pluspunkt der kirchlichen Trägerschaft. „Wir bilden spirituell verwurzelte junge Menschen.“ SLOUK

Hubert von Goisern

Suchender Musiker Der Musiker und Autor Hubert von Goisern, mit bürgerlichem Namen Hubert Achleitner, schilderte seine Suche und Inspiration an religiösen Orten der Welt. Sein großes Interesse an spirituellen Traditionen und deren inspirierender Kraft habe den Musiker, wie er im Gespräch mit Kathpress erzählte, an Orte wie das buddhistische Kloster Dharamsala in Indien geführt und

 Neuer Preis. Doris Reisinger, vormals Wagner, erhält von katholischen Reformbewegungen „Die Trompete von Jericho“ als Preis für loyalen Widerstand. Er wird am 2. Oktober zum ersten Mal verliehen.  Laienrat. Der Katholische Laienrat Österreichs (KLRÖ) hat mit Barbara Fruhwürth eine neue Generalsekretärin. Die Juristin und Steuerberaterin war seit 2014 Vorsitzende des Katholischen Familienverbands der Erzdiözese Wien.

KirchenZeitung Diözese Linz

Hubert von Goisern spielt laute, rockige Lieder ebenso wie leise, zurückgenommene Töne. KATHPRESS/GREIL

den Koran lesen oder die Mönchsrepublik am Berg Athos durchwandern lassen. Auch in Klöstern wie Stift St. Florian oder Benediktinerinnenabtei Nonnberg habe er als Gast mitgelebt. „Ich fühle mich als Christ, auch wenn ich aus der katholischen Kirche ausgetreten bin.“ Religion sei „fast sowas wie die Hautfarbe: Die hast du vererbt bekommen und trägst sie dein ganzes Leben lang.“ Messe. Eine Erneuerung kirchlicher Gesänge und Rituale halte er für erforderlich, erklärte Hubert von Goisern. Als Beispiel für zeitgemäße Musik, die Spiritualität stimmig widerspiegelt, nannte der Musiker den französischen Komponisten Olivier Messiaen (1908–1992). Früher habe er selbst mit dem Gedanken gespielt, eine Messe zu schreiben, sei aber wieder davon abgekommen, da er nur mehr selten Kirchen besuche. „Vielleicht kommt es irgendwann wieder.“ Für den Musiker hat auch die Stille eine spirituelle Dimension: In seinem „KomponierSchreib-Haus“ in Goisern halte er sich oft auf: „Ich kann dort stundenlang sitzen und es ist still. Und das ist gut so.“


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

30. September 2021

Erzbischof Gintaras Linas Grusas ist neuer Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).

KNA

Die Europäischen Bischöfe haben gewählt Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) blickte vergangene Woche in Rom auf sein 50-jähriges Bestehen zurück. Während ihrer von Donnerstag bis Sonntag dauernden Vollversammlung feierten sie gemeinsam mit Papst Franziskus auch eine Messe im Petersdom. Für die Österreichische Bischofskonferenz nahm der Episkopats-Vorsitzende Erzbischof Franz Lackner an der Versammlung teil. Auf der Tagesordnung stand u. a. eine „Analyse der Lage Europas“, speziell mit Blick auf das kirchlich-gesellschaftliche Zusammenleben. Zudem wurde ein neuer CCEE-Prä-

sident gewählt. Gintaras Linas Grusas (60) wird die nächsten fünf Jahre den Rat der Europäischen Bischofskonferenzen leiten. Der in den USA geborene Erzbischof von Vilnius und Vorsitzende der Litauischen Bischofskonferenz folgt auf den italienischen Kardinal Angelo Bagnasco (78), der seit 2016 im Amt war. Zum Abschluss der Vollversammlung hat der neu gewählte Präsident mehr interkontinentale Dialogbereitschaft gefordert. Mit Blick auf Corona-Pandemie, Klimakrise und weit verbreitete Armut sagte der Erzbischof von Vilnius: „Wir können diese Herausforde-

rungen nicht so betrachten, als ob sie ein ausschließlich europäisches Problem wären.“ Es handle sich um globale Schwierigkeiten, die gemeinsam mit den verschiedenen Nationen der Welt angegangen werden müssten. Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen mit Sitz in Sankt Gallen/Schweiz will die Zusammenarbeit der katholischen Bischöfe auf dem Kontinent fördern. Dem 1971 gegründeten Gremium gehören derzeit 39 Mitglieder an. Gemeinsam repräsentieren sie die katholische Kirche in 45 europäischen Ländern.

Angeordnete Auszeit für Erzbischof Woelki

Aufruf zu einer radikalen Wende

WELTKIRCHE

Eine mehrmonatige Auszeit von Mitte Oktober bis zur Fastenzeit 2022 hat Papst Franziskus für den Kölner Kardinal Erzbischof Rainer Maria Woelki angeordnet. Begründet wird der Schritt mit einer Vertrauenskrise in der Erzdiözese Köln, die bei der Missbrauchsaufarbeitung auch durch „große Fehler“ Woelkis vor allem in der Kommunikation entstanden sei. Wie Woelki mitteilte, will er nach der Auszeit wieder sein Amt als Erzbischof fortsetzen. Bis dahin soll Weihbischof Rolf Steinhäuser als Apostolischer Administrator sede plena die Erzdiözese verwalten und für Versöhnung sorgen.

Bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz forderte deren Vorsitzender Georg Bätzing die deutschen Bischöfe zu einer radikalen Wende in ihrem Wirken und Amtsverständnis auf. Es sei von fundamentaler Bedeutung, dass „der Synodale Weg aus geistigen und geistlichen Quellen schöpft und nicht nur den Versuch einer Verwaltungsreform darstellt“. Es gehe darum, die Kernanliegen der Kirche von ihrem Ursprung her in eine neue Zeit zu tragen. Kritik am Reformprozess übt ein Kreis um den Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der sich u. a. um die weltweite Einheit der Kirche sorgt.

In Kanada haben sich die katholischen Bischöfe für das Leid entschuldigt, das durch die Beteiligung der Kirche am früheren Internatssystem für indigene Kinder verursacht wurde. „Wir erkennen den schweren Missbrauch an, der von einigen Mitgliedern unserer katholischen Gemeinschaft begangen wurde: physisch, psychologisch, emotional, spirituell, kulturell und sexuell“, heißt es in einer aktuell veröffentlichten Erklärung. Paul Richard Gallagher, vatikanischer Außenbeauftragter, forderte anlässlich des UN-Ernährungsgipfels kürzlich in New York konkrete Schitte gegen Unterernährung: „Der Zugang zu Nahrung ist ein fundamentales Menschenrecht und unabdingbar für ein menschenwürdiges Leben.“

Erzbischof Paul Richard Gallagher KNA


14 Spiritualität

30. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Heimkehr Alles steht da, wie es war. Auch die Tasse, die ich noch spülen wollte und dann doch vergessen habe. Nichts ist verschwunden, nichts dazugekommen. Bei einer Heimkehr von einer Reise erlebt man es so: Die alten Angelegenheiten sind nicht verschwunden, bloß, weil man sie für eine Weile vergessen hatte. Draußen aber ist vieles anders geworden: Das Gras steht hoch, manches ist verwelkt, anderes während der Abwesenheit erst ins Blühen gekommen. Eine Heimkehr ist eine interessante Angelegenheit. Sie zeigt: Es gibt den Bereich, der das eigene Zutun braucht. Wenn ich nichts tue, bleibt alles beim Alten. Es verschwindet nichts, es kommt nichts hinzu. Und es gibt die andere Seite: Sie zeigt den Wandel, der sich ohne eigenes Mitwirken vollzieht. Ein Wachsen und Welken, ein Werden und Vergehen. Eine Ermunterung und ein Trost liegen in dieser doppelten Erfahrung. Die Ermunterung: Suche das Deine, das gerade dein Tun braucht – sonst wird die Sache nichts. Der Trost: Du musst und brauchst nicht meinen, dass ohne dich gar nichts ginge. Vorerst heißt es einmal, die Tasse zu spülen. Auf lange Sicht gilt es, die Aufgabe zu finden – oder nicht aus dem Blick zu verlieren –, die nur ich erledigen kann. Meine Lebensaufgabe also. Sie soll nicht stehen und liegen bleiben wie eine vergessene Tasse.

MATTHÄUS FELLINGER

Fresko in der Stiftskirche Reichersberg: Der Erzengel Rafael begleitet Tobias und ist ihm Schutzengel, wie im biblischen Buch Tobit zu lesen ist. H. JOHANNES PUTZINGER

In der katholischen Kirche wird am 2. Oktober das Schutzengelfest gefeiert

Gott verliert keinen Menschen aus den Augen Die biblischen Texte über die Engel sind sehr uneinheitlich, aber aufs Gesamte gesehen zeigt sich ein gemeinsamer Nenner: im Auftrag Gottes stehen sie den Menschen bei. JOSEF WALLNER

Gibt man in die Internetsuchmaschine Google „Schutzengel“ ein, erscheint als erster Eintrag „Schutzengel kaufen“. Der Papierdruck einer Engelsdarstellung in der Größe einer KirchenZeitungsseite ist schon um 5,95 Euro zu haben. Auch ohne Blick ins Internet weiß man: Engel sind „in“. Und das schon seit Jahren. Der Wunsch im Auf und Ab des Lebens nicht nur von Menschen gehalten zu sein, sitzt tief. Die Botschaft der Bibel trifft hier auf offene Ohren. Sie spricht von Boten oder Kräften, die von Gott gesandt werden, oft sind sie auch in menschlicher Gestalt dargestellt, wie der Holländische Katechismus erklärt: „Sie verkörpern Gottes Güte, die großen guten Kräfte, die uns in dieser Schöpfung zur Seite stehen.“ Zur Lehre der Kirche ist die Überzeugung gewachsen, dass jedem einzelnen Menschen – gläubigen und ungläubigen – von Geburt an ein Schutzengel gegeben ist.

Belegt wird das mit dem Bibelwort Mt 18,10, wo Jesus über die Kinder sagt: „(...) ihre Engel schauen immerzu das Angesicht meines Vaters.“ Der Holländische Katechismus beschreibt die Bedeutung der Engel: „Was über die Engel gesagt wird, will nichts anderes verkünden als diese beglückende Botschaft: dass Gott sich auf tausenderlei Weisen mit uns befasst.“ In nicht wenigen biblischen Texten findet sich diese Sorge Gottes, für deren Vermittlung er auch Engel zu Hilfe nimmt. So heißt es im Psalm 91: „Denn der Herr ist deine Zuflucht, du hast dir den Höchsten als Schutz erwählt. (...) Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“ (Verse 9– 11). Die Trennung von Erzengelfest (Michael, Gabriel und Rafael) und Schutzengelfest (2. Oktober) ist eine Spitzfindigkeit, die sich erst in liturgischen Büchern des 16. Jahrhunderts findet. Denn eine der berührendsten Schutzengelgeschichten ist mit dem „Erzengel“ Rafael verbunden und findet sich in dem kurzen biblischen Buch Tobit, dessen Lektüre immer wieder lohnt.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

30. September 2021

Heilige Schrift. Das Alte (oder: Erste) Testament der christlichen Bibel entspricht der jüdischen Heiligen Schrift, dem Tanach. YANUSHEVSKY/SHUTTERSTOCK

Bibel

Botschaft für einst und jetzt Gott will sich den Menschen auf menschlich verständliche Weise offenbaren. In der Bibel geschieht dies durch Texte und Worte. Die Bibel ist eigentlich eine kleine Bibliothek mit 73 Büchern, die zwischen 1000 v. Chr. und 100 n. Chr. verfasst und zusammengestellt wurden. Aufgeteilt ist sie in das Alte (Erste) Testament und das Neue (Zweite) Testament. Wort Gottes. Der Urheber der Heiligen Schrift ist Gott. Konkret haben menschliche Verfasser, inspiriert vom Heiligen Geist, die Heiligen Bücher geschrieben. Diese Autoren haben in ihrer Zeit gelebt. Sie erzählen von Gotteserfahrungen und sie beschreiben menschliche Grunderfahrungen in der Sprache ihrer Zeit, sodass sie von ihren Zeitgenossen verstanden werden konnten. Sie schreiben für verschiedene Adressaten in unterschiedlichen literarischen Gattungen. So gibt es Geschichtsbücher, Gesetzestexte, Weisheitsbücher, Gleichnisse, prophetische Schriften, Gebetssammlungen, Briefe usw. Sie sind keine Protokolle, sondern vermitteln eine Botschaft. Ihre Worte tragen einen Sinn in sich, der über die Situation hinausgeht. Letztlich geht es darum: Was ist die Bestimmung des Menschen? Wozu ist er auf dieser Welt – nach dem Willen Gottes? Jede Bibelstelle muss in jeder neuen Zeit neu verstanden werden. Forschung. Die Worte der Bibel sind für alle da. Aber Menschen sind verschieden. Sie lesen Unterschiedliches heraus. Man kann dieselben Worte auf verschiedene Art verste-

hen. Das ist einerseits interessant und bereichernd, wenn man zum Beispiel mit anderen eine Bibelstelle bespricht. Das kann auch bedeuten: Es gibt nicht die eine, für alle Zeiten absolut richtige Deutung eines Textes. Und es können durch Worte auch Missverständnisse entstehen. Ja, man kann die Worte der Bibel so missverstehen, dass sie nicht dem Sinn Gottes entsprechen. Um Missverständnissen zu begegnen bzw. sie zu vermeiden, studieren viele die Bibel sehr ausführlich, tragen ihre Erkenntnisse zusammen und finden Übereinstimmungen, wie ein Text wahrscheinlich zu verstehen oder sicher nicht zu verstehen ist. Es gibt eine Entwicklung des Verständnisses der Heiligen Schrift durch neue Forschungen und Erkenntnisse, und es gibt stets neue Situationen in dieser Welt.

Das Alte Testament. Die ersten fünf Bücher der Heiligen Schrift bilden eine Einheit. Sie entsprechen der jüdischen Thora. Sie werden auch als die fünf Bücher Mose bezeichnet. Entstanden sind sie über mehrere Jahrhunderte hinweg in mehreren Etappen. Die Weisheitsbücher verbinden Lebens- und Glaubenserfahrungen aus verschiedenen Gedankenrichtungen. Letztlich geht es um eine Weisheit, mit Ereignissen und Situationen im Vertrauen auf Gott gut umgehen zu können und darin einen tieferen Sinn zu erahnen. Unter den Büchern der Propheten kann man „große“ Propheten finden, denen jeweils ein umfangreiches Werk zugeschrieben wird. Daneben gibt es zwölf Propheten, die situationsbezogen einzelne Botschaften übermittelt haben. Sie werden im Zwölfprophetenbuch zusammengefasst.

Sinn entdecken. Die Texte der Heiligen Schrift haben verschiedene Ebenen: Was steht da (wörtlicher Sinn)? Was bedeutet das (geistlicher Sinn)? Was bedeutet das für heute – allgemein und für mich persönlich (moralischer Sinn)? Was bedeutet das auf Jesus Christus hin (allegorischer Sinn)? Was bedeutet das auf Ewigkeit hin (anagogischer Sinn)?

 Fortsetzung zur Bibel in Teil 6

Die Bücher der Bibel. Der größte Teil der Bibel gehört zum Alten Testament (oder: Ersten Testament). Die großen Kategorien im Alten Testament sind: Geschichtliche Bücher, Weisheitsbücher, Prophetische Bücher. Das Neue Testament (auch: das Zweite Testament) ist verhältnismäßig kurz. Die großen Kategorien sind: Evangelien, Apostelgeschichte, Briefe, Offenbarung des Johannes.

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Quellen des Vertrauens.

Woran wir glauben – Teil 5

Vertrauen ins Leben hat gute Gründe. Doch welche? Die Serie macht in zwölf Teilen Aspekte des christlichen Glaubens greifbar: den Ursprung des Lebens, Quellen des Vertrauens, Beziehungspflege mit Gott, die Welt verbessern. WALTER KRIEGER ÖSTERREICHISCHES PASTORALINSTITUT PRIVAT


SONNTAG 27. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 3. Oktober 2021

Der Mensch braucht ein Gegenüber, damit Begegnung auf Augenhöhe geschehen kann. Beide Geschlechter, Mann und Frau, sind von Gott erschaffen und einander ebenbürtig.

Gott hat Jesus, der durch Leid und Tod hindurchgegangen, in seine Herrlichkeit aufgenommen. Als seine Schwestern und Brüder gilt die Erlösung auch für uns.

1. Lesung

2. Lesung

Génesis 2,18–24

Hebräer 2,9–11

G

S

ott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist. Gott, der HERR, formte aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte sein Name sein. Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen ebenbürtig war, fand er nicht. Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. Gott, der HERR, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie genannt werden; denn vom Mann ist sie genommen. Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch.

chwestern und Brüder! Den, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, Jesus, ihn sehen wir um seines Todesleidens willen mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; es war nämlich Gottes gnädiger Wille, dass er für alle den Tod erlitt. Denn es war angemessen, dass Gott, für den und durch den das All ist und der viele Söhne zur Herrlichkeit führen wollte, den Urheber ihres Heils durch Leiden vollendete. Denn er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle aus Einem; darum schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

Damals wie heute gibt es zum Thema Ehe und Ehescheidung einige heiße Eisen. Jesus argumentiert nicht auf der Ebene von Recht und Gesetz, sondern er erinnert an die Schöpfungserzählung und die Vision von der bleibenden Verbundenheit zwischen Mann und Frau.

Evangelium Markus 10,2–16 (oder Kurzfassung:)

I

n jener Zeit kamen Pharisäer zu Jesus und fragten: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau aus der Ehe zu entlassen? Damit wollten sie ihn versuchen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat gestattet, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie männlich und weiblich erschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Und wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet, begeht sie Ehebruch. Da brachte man Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber wiesen die Leute zurecht. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

Herz über Verstand


WORT ZUM EVANGELIUM Die Schöpfungserzählung der Bibel will nicht einen historischen Bericht über die Entstehung des Menschen geben, sondern in bildhafter Sprache theologische Aussagen darüber machen. Die erste Lesung beschreibt die Erschaffung der Frau und das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Mit „der Mensch“ und „die Frau“ sind nicht zwei konkrete Einzelpersonen gemeint, sondern die beiden Geschlechter allgemein. Von Anfang an gibt es eine Ebenbürtigkeit und eine intensive Verbundenheit zwischen ihnen. Im Streitgespräch mit den Pharisäern über die Ehescheidung bezieht sich Jesus auf diese Vision Gottes in der Schöpfungserzählung, auch wenn dort nicht direkt von „Ehe“ die Rede ist. Die Vision von einer dauerhaften Beziehung trifft sich mit der Sehnsucht der meisten Menschen, die sich zur Ehe entschließen. Es ist die Sehnsucht, angenommen zu sein und auch in schwierigen Zeiten nicht fallen gelassen zu werden. Visionen fürs Zusammenleben leiden häufig unter den Gegebenheiten der Wirklichkeit und es kommt bisweilen zu ernsten Konflikten. Gut, wenn man sich dann auf Vereinbarungen berufen oder im schlimmsten Fall auf Gesetze zurückgreifen kann. Diese geben einen Rahmen, sind aber nicht der Inhalt von Beziehungen. Sie sprechen den Verstand an, nicht jedoch das Herz. Die Würze des Zusammenlebens machen andere Dinge aus. Liebe, Großzügigkeit, Spontanität, Humor und Ähnliches lassen sich nicht in Vereinbarungen oder Gesetze fassen. Wer sich wie die Pharisäer allzu sehr auf Formalitäten fixiert, wird hartherzig. Gott sei Dank gibt es immer wieder Menschen wie Jesus, die an die Vision erinnern.

Jesus erinnert über alle Formalitäten hinweg an die Vision Gottes von der beglückenden menschlichen Verbundenheit. PIXABAY/FREE-PHOTOS

S

elig jeder, der den Herrn fürchtet, der auf seinen Wegen geht!

ZUM WEITERDENKEN

Was deine Hände erarbeitet haben, wirst du genießen;

Die Sehnsucht nach Verbundenheit lebt auch in anderen „Lebensbeziehungen“: zu Eltern, Kindern, besonderen Freunden. Sie drückt sich in konkrete Zeichen aus. Wie wäre es mit einem spontanen Freundschafts- oder Liebesbeweis?

selig bist du – es wird dir gut ergehn. Deine Frau ist wie ein fruchtbarer Weinstock im Innern deines Hauses. Wie Schösslinge von Ölbäumen sind deine Kinder rings um deinen Tisch herum. Siehe, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet. * Es segne dich der Herr vom Zion her.

GUDRUN GUERRINI

Du sollst schauen das Glück Jerusalems alle Tage deines Lebens. /

ist Referentin für Bibel, Pfarrge-

Du sollst schauen die Kinder deiner Kinder. Friede über Israel!

in der Diözese Innsbruck. PRIVAT

AUS PSALM 128

meinderat und Pastoraljahr/BPAÖ Die Autorin erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

30. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Beim Aufsetzen eines Testaments sind bestimmte Formvorschriften zu beachten. CHRISTIAN OHDE / CHROMORANGE / PICTUREDESK.COM

Zum Wildragout passen als Beilage Spätzle, SONJA PRILLER Nudeln oder Serviettenknödel.

Das Aufsetzen eines Testaments ist eine gute Möglichkeit, die Weitergabe des eigenen Vermächtnisses zu regeln.

Wildragout mit Wurzelgemüse

Allerdings müssen einige Formvorschriften erfüllt sein,

ZUTATEN

LISA-MARIA LANGHOFER

∙ 1 Zwiebel, 3 Karotten, 1 Peterwurze ∙ 100 g Knollensellerie ∙ 1 kg Wildragoutfleisch, klein gewürfelt ∙ 1 EL Öl, 3 EL Mehl zum Bestauben ∙ 1/2 TL Kristallzucker ∙ 1 Schuss Zitronensaft ∙ 1 TL Thymianblättchen ∙ 2 Lorbeerblätter, 7 Wacholderbeeren ∙ 1 TL Senf, 1 TL Tomatenmark ∙ 1/2 TL Paprikapulver ∙ 80 ml Rotwein, 500 ml Wasser ∙ 100 ml Schlagobers ∙ 2 TL Preiselbeeren ∙ Steinsalz, schwarzer Pfeffer ZUBEREITUNG Zwiebel schälen und klein schneiden. Karotten, Peterwurze und Sellerie schälen und fein reiben. Zwiebel im Öl anrösten und salzen. Gewürfeltes Wildfleisch dazugeben und von allen Seiten anbraten. Den Deckel daraufgeben, öfters umrühren und so lange anbraten, bis der ausgetretene Saft wieder verkocht ist. Geriebenes Wurzelgemüse hinzufügen, gut mitrösten. In der Mitte eine Mulde bilden, Zucker hineingeben und karamellisieren lassen. Mit Zitronensaft ablöschen. Die Gewürze bis auf das Paprikapulver hinzugeben und mitrösten. Tomatenmark ebenfalls hinzugeben. Zum Schluss Paprikapulver einrühren und mit etwas Mehl bestauben. Mit Rotwein ablöschen und mit Wasser aufgießen. Alles 15–20 min leicht köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist. Mit Schlagobers und Preiselbeeren verfeinern, nochmals kurz aufkochen und mit Steinsalz und Pfeffer gut abschmecken. X  Rezept aus: Rezepte für eine gute Zeit. Melanie Zechmeister & Elisabeth Unger, Löwenzahn Verlag 2020, 328 Seiten, € 29,90.

damit das Testament auch gültig ist.

Damit der letzte Nur 30 Prozent der Österreicher/innen haben ein Testament, sagt eine aktuelle marketUmfrage, durchgeführt im Auftrag der Initiative „Vergissmeinnicht“. Ganz vorne dabei ist Oberösterreich mit 40 Prozent, Schlusslicht ist das Burgenland (19 Prozent) vor Tirol (23 Prozent). Vorarlberg liegt mit 29 Prozent im mittleren Feld. Der Informationsbedarf beim Thema Erben ist groß: 70 Prozent der Befragten geben an, nur wenig über die gesetzliche Erbfolge zu wissen, 85 Prozent kennen die Formvorschriften für Testamente nicht. Testament eigenhändig aufsetzen. Den „letzten Willen“ kann grundsätzlich jede/r verfassen, allerdings gilt es, einige Punkte zu beachten, damit das Testament nicht aufgrund von Formfehlern ungültig ist. Beim eigenhändigen Testament muss der gesamte Text handschriftlich ge- und unterschrieben werden. Empfehlenswert ist das Hinzufügen von Datum und Ort, da ein späteres Testament das frühere aufhebt, sollten diese nicht übereinstimmen. Einen Zeugen oder eine Zeugin braucht es beim eigenhändigen Testament nicht. Fremdhändisches Testament. Das fremdhändische Testament kann auch mit der Schreibmaschine, dem Computer oder durch eine andere Person aufgesetzt werden. Der/die Verfüger/in sowie drei Zeug/innen müssen das

Dokument unterschreiben, wobei genau daraus hervorgehen muss, wer letztere sind. Ein handschriftlich verfasster Zusatz bestätigt, dass das Dokument den letzten Willen des Erblassers bzw. der Erblasserin enthält. Teresa Mursch-Edlmayr, Notarsubstitutin beim Linzer Notar Roland Gintenreiter, empfiehlt, sich so früh wie möglich mit dem Thema Testament zu beschäftigen und sich in einer Anwaltskanzlei oder einem Notariat erstberaten zu lassen: „Es gibt immer mehr Menschen zwischen 30 und 40 Jahren, die ein Testament aufsetzen wollen und bei uns nach Informationen fragen. Die ältere Generation scheint es eher als unangenehm zu empfinden. Ich sage immer, nur weil man ein Testament macht, stirbt man nicht gleich.“ Sicher verwahren. Notarsubstitutin Mursch-Edlmayr rät, das Testament in ein zentrales Testamentsregister eintragen zu lassen. Es werden dort nicht der Inhalt, sondern nur die persönlichen Daten des Testamenserrichters bzw. der -errichterin und das Datum der Erstellung gespeichert. Wird der letzte Wille zuhause aufbewahrt, sollte es ein sicherer Ort sein, an den einerseits niemand so schnell herankommt und den man andererseits leicht selbst wiederfindet. Gesetzliche Erbfolge. Die gesetzliche Erbfolge kommt zum Tragen, wenn kein Testa-


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Glaube und Spiritualität als Ressourcen

Lebensquellen und Müsliriegel Es war Albert Camus, der in einem seiner Bücher kundtat: „Das Leben ist naturgemäß niemals leicht.“ Mit diesem Satz schuf der Schriftsteller und Philosoph ein gern herangezogenes Zitat.

Wille zählt ment oder Erbvertrag vorhanden ist. Zuerst sind die direkten Nachkommen des/der Verstorbenen an der Reihe, dann folgen die Eltern. Ist von diesen und deren Nachkommen niemand mehr am Leben, geht das Erbe an die Großeltern und deren Nachkommen, zuletzt an die Urgroßeltern. Anspruch auf einen Pflichtteil des Erbes haben etwa die Kinder des/der Verstorbenen sowie Ehemann bzw. Ehefrau oder eingetragene/r Lebenspartner/ in. Haben die Erb/innen schon zu Lebzeiten des „Erblassers“ Zuwendungen bekommen, kann dies zum Pflichtteil hinzugerechnet werden, wodurch sich dieser verringert. Seit der Erbrechtsreform 2017 können auch Lebensgefährt/innen unter bestimmten Voraussetzungen erben. Laut der anfangs erwähnten Studie bedenken immer mehr Menschen gemeinnützige Organisationen in ihrem Testament. Am häufigsten wird dabei für Tier- und Umweltschutz gespendet, gefolgt von Hilfe für Kinder und Jugendliche sowie Gesundheit, Pflege und Soziales. Gesunken sind die Testamentsspenden im Bereich Religion: Haben 2018 noch 12 Prozent die Kirche bedacht, sind es zum Zeitpunkt der Befragung im Juni 2021 nur noch fünf Prozent.

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X  Weiterführende Infos unter: www.oestereich. gv.at/themen/dokumente_und_recht/erben_und_ vererben, www.erbrechtsinfo.at oder www.vergissmeinnicht.at

Die landläufige Verwendungsweise des Camus-Zitats ist aber unterschiedlich und reicht von der Aufforderung, der Realität des Lebens ob seiner Herausforderungen ins Auge zu blicken, bis hin zu dem Anspruch, jemandem in Zeiten schwieriger Lebensphasen Mut zuzusprechen. Höhe- und Wendepunkte Allem voran schwingt in den Worten des Philosophen die Aussage mit, dass sowohl die heiteren Hoch-Zeiten als auch die kleineren und größeren, lebenswendenden Krisen das Leben prägen. Jeder Mensch erlebt krisenhafte Situationen und versucht auf seine Weise, damit umzugehen, um diese zu bewältigen. Genauso ist der Umgang mit einer gesellschaftsverändernden Krise, wie sie uns gerade alle betrifft, individuell verschieden. Stabilität in Krisenzeiten Der Religionsmonitor – eine Untersuchung der Bertelsmannstiftung – hat sich den Bewältigungsstrategien von Menschen während der Corona-Krise gewidmet. Ein Ergebnis der Studie zeigt, dass sich zumindest zeitweise persönliche Werte ver-

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

schoben haben. Dies ging auch damit einher, dass mit dem Beginn der Krise die Bedeutung des Glaubens und einer sinnstiftenden Spiritualität entscheidend zugenommen hat. Kaum verwunderlich, denn religiöse Rituale und spirituelle Sinndimensionen können in Krisenzeiten Halt und Stabilität geben. Aus den Quellen schöpfen In dieser Art erweisen sich Glaube und Spiritualität in belastenden Situationen als hilfreich und können zu Kraftreserven in Krisenzeiten werden – vor allem dann, wenn sie von innen kommen und mit dem Leben verbunden sind. So können Religion und Spiritualität Ressourcen im Leben eines Menschen sein: nicht allein schneller Energielieferant für zwischendurch, sondern als „Lebensquellen, aus denen wir schöpfen“ (Rüdiger Lorenz). Ganz nah an diesen Quellen scheint das Leben dann vielleicht doch plötzlich leicht und unbeschwert zu sein – anders als Albert Camus meinte – zumindest ab und an mal. Mir scheint jedenfalls, dass in Krisen und beschwerten Lebensphasen beides wichtig ist: Der seelische Müsliriegel, der mir rasche Energie gibt, und die Quelle, aus der ich meine Lebendigkeit schöpfe. Daran sollten wir uns eigentlich öfter erinnern. Was sind also Ihre Lebensquellen, aus denen Sie schöpfen?

EVA NESSL-ENGELHARDT INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at

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20 Familie & Unterhaltung

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KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Mädchen in Hosen waren bei ihnen unerwünscht Die extremen Ansichten zur Sexualmoral der Katholischen Pfadfinder Europas führten zu heftiger Kritik an der Jugendorganisation, die vor 25 Jahren versuchte, in Österreich Fuß zu fassen. Sie wollten Mädchen nicht in Hosen sehen, kritisierten Freibäder als Fleischbeschau und bezeichneten schulische Sexualerziehung als „seelische Vergewaltigung“. Diese Positionen vertrat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE), eine sehr konservative Gruppierung, in einer Broschüre im Jahre 1996. Die KirchenZeitung zitierte daraus und berichtete über die extremen Ansichten. Anlass war ein Treffen der KPE in Blindenmarkt. In dem niederösterreichischen Ort war der mit der KPE in enger Verbindung stehende „Pfadfinderorden“ Servae Jesu et Mariae (SJM) gerade dabei, sein neues Hauptquar-

Die Positionen der Katholischen Pfadfinder Europas waren sehr umstritten. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

Eine junge Mama schiebt einen Kinderwagen. Ein neugieriger Nachbar schaut hinein. „Ist es ein Mädchen?“, fragt er süßlich. „Nein“, antwortet die Mama. „Dann ist es wohl ein Bub?“ – „Toll, wie Sie das jetzt erraten haben!“

Gesucht: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Paul kommt aus dem Badezimmer und erklärt der Mutter: „Ich war überhaupt nicht schmutzig. Ich habe mich vor und nach dem Bad auf die Waage gestellt – es war immer das gleiche Gewicht!“ Auf einem langen Marsch durch die Wüste trifft ein Elefant eine Heuschrecke. „Ach“, klagt er, „ich bin ja so furchtbar müde und die Beine tun mir so weh!“ – „Na, komm“, meint die Heuschrecke voll Mitleid, „ich trag dich ein Stück. Aber du darfst die Beine nicht schleifen lassen!“

tier aufzuschlagen. „SJM ist eine Gemeinschaft mit traditionalistischer Ausrichtung (z.B: wird die Messe im vorkonziliaren Ritus gefeiert)“, schrieb die KirchenZeitung. Im Zentrum der Kritik standen jedoch die „katholischen Pfadfinder“. In Deutschland hatten sich schon Jahre zuvor einzelne Pfadfinderverbände gegen die KPE gestellt. Auch Franz Herz, Bundesjugendseelsorger Österreichs, positionierte sich klar: „Jugendliche brauchen Orte des Wachsens, des Vertrauens und der Persönlichkeitsbildung. Diese bietet ihnen die KPE nach meinem Informationsstand nicht.“ Und die Arge Katholische Jugend und Jungschar OÖ warnte vor „übertriebener moralischer Strenge und Abschottung durch Berührungsängste, wie sie die KPE praktiziert“. PAUL STÜTZ

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5 Lösung des Rätsels der letzten Woche 1 8 5 2 4 9 7 6 3

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

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AUFGEBLÄTTERT Eigentlich ist die kleine Rosie Rosin eine geniale Erfindern. Aber leider ist sie extrem schüchtern und darum versteckt sie ihre tollen Ideen unterm Bett. Bis Tante Rose kommt ... Die putzigen Eichhörnchen sammeln Futtervorräte für den Winter. FRANK KRAUTSCHICK/STOCKADOBE.COM

Vorräte für den Winter Viele Tiere bereiten sich jetzt im Herbst auf den Winter vor. Zum Beispiel sammeln auch die Eichhörnchen fleißig Futtervorräte für die kalte Jahreszeit.

BALDUIN BAUM

Die Eichhörnchen gehören zu jenen Tieren, die eine Winterruhe halten. Wenn es kalt wird, verkriechen sie sich entweder in eine Baumhöhle oder in ein kugeliges, rundes Nest – den Kobel. Der ist meist in einer hohen Astgabel gebaut und bietet Schutz vor Feinden. Für die Winterruhe senken die Eichhörnchen ihre Körpertemperatur herab und schlafen viel, aber nicht besonders tief, ihr Herzschlag und ihre Atmung werden langsamer. So verbrauchen sie viel weniger Energie als normalerweise, denn sie bewegen sich ja auch kaum. Nur manchmal wachen sie hungrig auf und suchen ihre Futtervorräte, die sie im Herbst angelegt haben.

Jetzt auf den Winter vorbereiten. Im Herbst beginnen Eichhörnchen, sich eine dicke Speckschicht anzufressen. Sie fressen Pilze, Würmer und Käfer. Zusätzlich sammeln sie Samen, Beeren, Nüsse und andere Vorräte für den Winter. Die werden dann in Baumhöhlen, unter Wurzeln, in Astgabeln oder im Boden vergraben und versteckt. Vergessliche Gärtner. Mit ihrer feinen Nase suchen die Eichhörnchen im Winter nach den Verstecken, in denen sie ihre Vorräte gelagert haben. Doch entweder sind sie vergesslich, oder die Winterruhe wirkt sich auf die Suche aus: jedenfalls finden einige Eichhörnchen nicht alle ihre Verstecke wieder. So kann es passieren, dass eingegrabene Samen im Frühling zu keimen beginnen und aus Eichhörnchens Wintervorrat eine neue Pflanze entsteht. BRIGITTA HASCH

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Rosie Rosin träumt schon lange davon, eine berühmte Ingenieurin zu werden. Was manche Leute als Müll bezeichnen, ist für Rosie die reinste Quelle neuer Ideen. Doch sie hat extreme Angst zu scheitern – und darum bastelt sie an ihren großartigen Erfindungen ganz allein, nachts in ihrem Zimmer. Aus Kleinigkeiten konstruiert sie da Hotdog-Automaten, Helium-Hosen, Käse-Helikopter und vieles mehr. Irgendwie ist Rosie wie ein kleiner Daniel Düsentrieb und ihre genialen Erfindungen würden viele verblüffen – doch bisher hat sie noch niemand gesehen. Erst Tante Rose macht ihr klar, dass auch Flops zum Erfinden dazugehören und dass sie sich davon nicht entmutigen lassen soll – und nur wenn Rosie aufhört, wäre das ein Scheitern. Eine witzig getextete und illustrierte Geschichte für Kinder.

Andrea Beaty, David Roberts: Rosie Rosin, Erfinderin. Midas Verlag 2021, 32 Seiten, Hardcover, € 18,50.

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

3. bis 9. Oktober 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

3. OKTOBER

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Wallfahrtskirche Maria Schutz am Semmering. K-TV

Morgengedanken von Superintendent Stefan Schröckenfuchs, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

9.30  Evangelischer Gottesdienst zum Erntedankfest aus der Kirche in Ramsau am Dachstein. ORF 2 10.00  Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit aus der Pauluskirche in Halle. Das Erste 12.30  Orientierung (Religion). Schöpfungszeit: Christinnen und Christen für den Klimaschutz. – 9/11: Aicha Al-Wafi. Die Mutter eines Terroristen. – Zeitzeuge Ernst Fettner: Ein 101-Jähriger präsentiert seine Erinnerungen. ORF 2 20.15  Big Eyes (Biopic, USA, 2014). Ende der 1950er-Jahre heiratet eine junge Malerin, deren Spezialität Gemälde mit großäugigen, traurigen Kindern sind, einen Kollegen. Dieser macht die Bilder mit ungewöhnlichen Methoden zum Verkaufsphänomen. Eine grelle Satire auf die Auswüchse des Massengeschmacks. arte 20.15  Erlebnis Bühne (Klassik). Die José-Carreras-Gala – Ein Weltstar nimmt Abschied von Wien. Gemeinsam mit Elina Garanca und begleitet von Pianist Lorenzo Bavaj sowie einem philharmonischen Streichquartett, beschert Carreras dem Fernsehpublikum einen letzten Abend im Haus am Ring. ORF III 23.05  Menschen & Mächte (Dokumentation). Anklage Massenmord. 75 Jahre Urteile von Nürnberg. ORF 2 MONTAG

4. OKTOBER

20.15  Yuli (Biopic, E/GB/D/CUB, 2018). Die Lebensgeschichte des kubanischen Balletttänzers Carlos Acosta, der als Choreograf am Royal Ballet in London weltbekannt wurde. Der Film rekapituliert nicht nur den Weg des kleinen Straßenjungen aus Havanna zum internationalen Tanzstar, sondern erzählt parallel dazu auch vom langsamen Niedergang des kubanischen Sozialismus. arte 22.25  Die Welt jenseits der Stille (Dokumentarfilm). Der Film erzählt von zwölf Schicksalen während der Corona-Pandemie. Der Ausnahmezustand vereint Menschen aus aller Welt, die unter Einsamkeit und Existenzangst leiden. Der Film zeichnet ein nachvollziehbares Stimmungsbild der Krise und bildet ein wohltuendes Gegengewicht zur gängigen Fernsehberichterstattung. 3sat

So 20.15  Bornholmer Straße. Basierend auf der Geschichte des DDR-Grenzbeamten Jäger, der als erster die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik ohne Befehl öffnete, erzählt die Komödie von dieser hochdramatischen Nacht am Grenzübergang Bornholmer Straße in Berlin. Wunderbare Balance aus Witz, Pathos und politischem Ernst. 3sat

Foto: ZDF/MDR/UFA FICTION

DIENSTAG

5. OKTOBER

20.15  Universum (Dokumentation). Naturerbe Österreich – Die Nationalparks. ORF 2 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Erfolgreich gescheitert. Die Doku von Günter Kaindlstorfer porträtiert Menschen, deren Leben ganz andere Wege genommen hat, als sie selbst einst dachten. ORF 2 23.10  kreuz und quer (Dokumentation). Das Leben lieben lernen. ORF 2 MITTWOCH

6. OKTOBER

17.00  Basare der Welt (Dokumentation). Jerusalem – Heiligtum und uralter Handelsplatz. 3sat 19.00  Stationen (Magazin). Orgeln und Co: Musik zum Niederknien. Eine Spurensuche nach musikalischen Kostbarkeiten. BR 20.15  Es gilt das gesprochene Wort (Drama, D/F, 2019). Eine deutsche Pilotin lässt sich an der türkischen Riviera von einem Gigolo umwerben. Dieser bittet sie um eine Scheinehe ... Vielschichtiges Drama. arte DONNERSTAG

7. OKTOBER

20.15  Land der Berge (Dokumentation). Juwel der Berge: Tannheimertal in Tirol. ORF III 21.00  scobel – Das Riesenreich der Bakterien (Gespräch). Bakterien sind einfache Lebewesen, klein und nur unter dem Mikroskop sichtbar – aber sehr mächtig in ihrer Wirkung. Die vielen faszinierenden Aspekte der Bakterien diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. 3sat

Mi 16.15  Israel – hip und heilig. Tel Aviv – die Stadt, die niemals schläft. Jerusalem – Drei Weltreligionen treffen hier auf engstem Raum zusammen, hier wird Gott überall und immer gefeiert. Ein bisschen Ruhe gibt es am Toten Meer. Natascha Rhein und Steffen Heyermann erkunden Israel in sieben Tagen auf eigene Faust – eine Reise zum Miterleben und Nachreisen. 3sat Foto: ZDF/HR/Rhein

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Dom St. Pölten, Niederösterreich. So 10.00, Ö2. Foto: Dompfarramt

FREITAG

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Armut und Reichtum in der Kunst.“ Johanna Schwanberg, Direktorin des Dom-Museum Wien, spürt der Frage nach, welche Rolle die Kunst bei der Bekämpfung von Ungleichheit hat. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Was ist Digitaler Humanismus? Über das Wechselspiel von Technologie und Gesellschaft. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Die Geschichte der Maria Stromberger. Österreich und Auschwitz. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Die Donau lesen. Was der Fluss verbindet und trennt. Di/Mi19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Zwischen Ordnung, Staat und Moderne. Zur Polizei und ihren Alternativen. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Die Kinderseele. Was sie bedrückt und was sie beflügelt. Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Menschen brauchen Berührung und Nähe zum Leben!“ Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Rebecca Böhme, Neurowissenschafterin. Do 21.00, Ö1. Logos. „Ketzer und Häretiker.“ Berühmte „Irrlehren“ der Kirchengeschichte. Logos begibt sich in einigen der prominentesten Fälle der Kirchengeschichte auf eine Spurensuche. Sa 19.05, Ö1.

8. OKTOBER

12.10  Älter werden (Dokumentation). Die Doku porträtiert Menschen, die sich auch schon in jungen Jahren Gedanken über das Älterwerden machen und ihren Blick auf „gutes und glückliches“ Älterwerden richten. 3sat 20.15  Jackpot (Thriller, D, 2020). Die Angestellte eines Abschleppdienstes findet in einem Auto eine Tasche mit über 600.000 Euro und nimmt sie an sich, um sich und ihrem gelähmten Freund ein besseres Leben zu ermöglichen ... Spannender, anspruchsvoller Thriller, der Fragen von Moral und Schicksal unterstreicht. arte SAMSTAG

9. OKTOBER

17.20  Unser Österreich (Dokumentation). Urlaub am Bauernhof – Landlust im Trend. Urlaub am Bauernhof ist mittlerweile für viele Betriebe ein wichtiges Standbein und so auch für nachfolgende Generationen existenzsichernd. ORF III 19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Taj Mahal, Indien. Denkmal ewiger Liebe. ARD-alpha 20.15  Il Barbiere di Siviglia (Oper). Gioachino Rossinis Opera Buffa in zwei Akten gehört weltweit zu den bekanntesten und beliebtesten musikalischen Komödien. Aus der Wiener Staatsoper. ORF 2 Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Papst Franziskus erklärt die Zehn Gebote.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

30. September 2021

Tag gegen Menschenhandel – Tag für Menschenwürde Linz. Sr. Maria Schlackl setzt

sich seit Jahren dafür ein, dass Menschenhandel in Oberösterreich nicht stillschweigend hingenommen wird. Der Ausgangspunkt ist für sie klar: Tausende Männer in Oberösterreich kaufen täglich Sex von Frauen, die zu ca. 90 % aus dem Ausland kommen. Immer deutlicher wird dabei, dass sich häufig Frauenhandel und sexuelle Ausbeutung dahinter verbirgt. Am 18. Oktober wird im Hotel Kolping in Linz dazu eine

BILDUNG Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Ein Koffer voller Möglichkeiten, Sa., 9. 10., 9 bis 12 Uhr, Ref.: Christine Gallistl, Anmeldung erforderlich. X  Entscheide dich und lebe! Die Kunst, eine kluge Wahl zu treffen, Mi., 13. 10., 19 Uhr, Ref.: Melanie Wolfers, Anmeldung erforderlich, spontanes Kommen möglich, in Zusammenarbeit mit der KirchenZeitung.

Veranstaltung stattfinden, die das Bewusstsein dafür schärfen möchte und auch fragt, warum Männer so handeln und welche Modelle es gibt, die den Menschenhandel und Sexkauf verhindern. Es moderiert Matthäus Fellinger. Referent/innen sind: Inge Bell, Menschenrechtsaktivistin und Erich Lehner, Männer- und Geschlechterforscher. X  Tag gegen Menschenhandel, Hotel Kolping, 18.10., 19 bis 21 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung: linz@solwodi.at

Tag gegen Menschenhandel SHUTTERSTOCK/SOLWODI

Über den Platz der Kirche Linz – Pro Oriente. Frauen- und Integrationsministerin Susanne Raab ist in der Bundesregierung auch für die Religionsgemeinschaften zuständig. Auf Einladung der Stiftung Pro Oriente referiert sie in Linz über „Der Beitrag der Kirchen zu einem gelingenden Miteinander der Gesellschaft“. Sie zeigt aus ihrer Sicht die Be-

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X  Pilgerwanderung am Sebaldusweg, von Laussa nach Gaflenz, Di., 5. 10., 9 Uhr bis Mi., 6. 10., ca. 17 Uhr, Info und Anmeldung im Bildungshaus, Ltg.: Lydia Neunhäuserer.

deutung und den Anspruch der Religionsgemeinschaften in einem demokratischen Staat und einer pluralistischen Gesellschaft auf.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Einen Tag Auszeit!, Tagespilgern am Weg des Buches (Bad Goisern – Hallstatt), Sa., 9. 10., 7.40 bis 18 Uhr, Treffpunkt: 7.40 Uhr Bahnhof Ried, Anmeldung erforderlich.

X  Montag., 4. Oktober 2021, 19 Uhr, in der Hypo Oberösterreich

(Eingang Rudigierstraße 4, 4020 Linz); verbindliche Anmeldung: petra.lindinger@dioezese-linz. at; 3G-Regel und FFP2-Maske

Susanne Raab

BKA

Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Depression – warum gerade jetzt?, Vortrag, Mo., 11. 10., 19.30 Uhr, Mag. Ewald Kreuzer OFS.

KiZ-Angebot

Widerstand und Auftrag „Widerstand und Auftrag“ erzählt davon, wie der mutige Seelsorger Pater Josef Meindl den Nazis trotzte und sich unerschrocken für Arbeiterfamilien, KZ-Inhaftierte und Zwangsarbeiter/innen in Steyr einsetzte. Er fragte nicht „Was bekomme ich? Was bringt mir das?“, sondern „Was kann ich für dich tun?“. – „Wir hingegen leben heute in einer Zeit der extremen Ichbezogenheit und des kollektiven Egoismus. So kommen wir jedoch

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  Lieblingsgedichte, Lyrikabend, Fr., 8. 10., 19 Uhr, Anmeldung erforderlich. X  Brunch um 10 – Pilgern: Heilsames Gehen, Di., 12. 10., 10 Uhr Anmeldung erforderlich.

nicht aus der Klimakrise, der Flüchtlingskrise und der Covidkrise heraus“, schreibt Johannes Neuhauser, Regisseur des Stücks und meint: „Hier kann uns Pater Meindls Lebensbeispiel zu kreativen Lösungsansätzen inspirieren.“ – Ein spannender Theaterabend nach den erfolgreichen Portraits über Frère Roger, Harry Merl und Etty Hillesum. Es liest und spielt die langjährige Landestheater-Schauspielerin Bettina Buchholz: Indem sie als Frau ei-

VOLKER WEIHBOLD

nen Priester verkörpere, füge sie der Person Meindls eine ­besondere Dimension hinzu. Da das Weibliche hinzukomme, werde sein Leben fühl- und nahbarer, sagt Buchholz. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten: am So., 17. 10. um 18 Uhr im BH Schloss Puchberg. Schreiben Sie bis Fr., 8. 10., (KW: „Widerstand und Auftrag“) an: KirchenZeitung, Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz, gewinnen@kirchenzeitung.at

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X  Mit Paulus in der Spur Jesu, Wanderexerzitien, Mo. 11. 10., 16 Uhr bis Do., 14. 10., 12 Uhr, Ltg.: P. Mag. Hans Eidenberger SM. Vöcklabruck, Geistl. Zentrum  07672 726 67 X  BibelAusZeit, Aufbrechen mit Abraham, Impuls und Austausch zum Bibeltext mit abschließender meditativer Vertiefung, Mi., 20. 10., 19 Uhr, Anmeldung bis 18. 10., Begl.: Sr. Teresa Hametner.. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Für uns gekreuzigt?, Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament, Do., 14. 10., 19 Uhr, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Hans-Georg Gradl.


24 Termine NAMENSTAG

Franz Benczak (50), ist Religionslehrer und Mitarbeiter im Institut für Fort- und Weiterbildung der PH DIÖZESE LINZ Diözese Linz.

Franz (4. Oktober) Herr, sei gelobt! Wer kennt sie nicht, die berühmten Worte des Sonnengesanges von Franziskus von Assisi? Für mich ist Franziskus mehr als ein verklärter Träumer, der singend und Gott lobend über die Wiese hüpft. Er ist einer, dem die damalige Welt ein Graus war. Einer, der von Macht und Prunk abgestoßen wurde. Einer, der ganz nach dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus leben wollte. Einer, der das bequeme, reiche Leben hinwarf, um der Ärmste der Armen zu werden. Einer, der ganz in Gott aufgehen wollte. Einer, der von Christus einen Auftrag bekam: Geh und richte meine Kirche wieder auf, die, wie du siehst, in Trümmern liegt. Ich bin stolz, dass ich diesen Namen trage und versuche als Religionslehrer an dieser Kirche weiterzubauen. Und ich bin stolz, dass auch unser Papst diesen Namen gewählt hat. Und ich vertraue darauf, dass auch er den Auftrag an seinen Namensgeber als wichtiges Ziel seines Lebens sieht.

KMB-TAG Die Kath. Männerbewegung lädt zum Diözesantag: „Biblische Gestalten als Quellen heutiger Spiritualität für Männer“ mit dem Theologen Univ.-Prof. Johann Pock und Bischof Manfred Scheuer. Samstag, 2. Oktober, 9 – 12 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg. Eintritt frei, Anm.: kmb@dioezeselinz.at, Tel. 0732 / 7610-3461

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FREITAG, 1. OKTOBER X  Kremsmünster. Mehrwert Glaube, „Die Hoffnung stirbt... nie! Sprengkraft des Glaubens“, Möglichkeit zur Aussprache und Beichte, ab 17 Uhr, Hl. Messe mit Predigt in der Akademischen Kapelle, 19 Uhr, „Die Hoffnung stirbt nie!“, Vortrag, Akademische Kapelle, 20 Uhr, Agape im Apostelzimmer, mit Sr. Nathanaela. X  Linz. Online-Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, Link zum Einstieg: https:// us02web.zoom.us/j/85066127638, Kenncode: Mt28,16-20 X  Linz. Stadtspaziergang: Im Dialog mit der Stadt Linz, Treffpunkt 14.45 Uhr, URBI@ORBI, mit Superintendent Dr. Gerold Lehner. X  Schärding. XVII. Internationales Orgelfestival an der Nelsonorgel, Orgel- und Cembalokonzert, Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding, 19.30 Uhr, Christoph Radinger. X  Steyr. Die Welt von morgen, wie soll sie aussehen?, Vortrag, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Magdalena Holztrattner. X  Vöcklabruck. Internationales Frauentreffen „Schuhe tragen uns durchs Leben ...“ OKH Vöcklabruck, 17 bis 20 Uhr, 3G-Regel. SAMSTAG, 2. OKTOBER X  Attnang-Puchheim. Emmanuel – Gott ist mit uns, Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Gemeinschaft Emmanuel, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information und Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr. X  Bruckmühl. Kirchenkonzert zum Franziskusfest, „Frauenterzett trifft Männerterzett in der Kirchenmusik, Werke für Soli, Chor und Instrumentalensemble von J. G. Rheinberger, Max Welcker, P. A. Niedrist, Josef Gruber, J. Güttler, A. Duck, Theodore Dubois „Messe en sol“, Franz Reisinger „Marienlitanei“, Orgel- und Bläserwerke, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. X  Lambach. Benefizkonzert „­Binary

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X  Wels. Familienkonzert im Rahmen der Jeunesse „Schlag ein!“ am Sa., 2. 10. um 15 Uhr in der Landesmusikschule Wels. Star“, Orgel und Posaune, Stiftskirche, 18 Uhr, Einlass: 17.30 Uhr, der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem Verein aktion leben oö zugute. X  Linz. Benefizkonzert mit der folkshilfe, Posthof, 20 Uhr, Tickets: https://www.posthof.at/programm/ programm/article/folkshilfe-10/ X  St. Johann am Walde. Das Kriminal-Dinner, Liftlokal, 19 Uhr. X  Wels. Familienkonzert im Rahmen der Jeunesse, „Schlag ein!“, Landesmusikschule Wels, Saal „Concerto“, Dreiklang Herminenhof, 15 Uhr, mit Karin Meissl, Schlagwerk, Moderation, Konzept, Sebastian Riener, Schlagwerk, Mag. Thummerer, Schlagwerk, Leonhard Waltersdorfer, Schlagwerk. SONNTAG, 3. OKTOBER X  Adlwang. 1. Goldener Sonntag, 7.30 Uhr, hl. Messe, 9 Uhr, hl. Messe, Hochamt, musikalisch gestaltet von Sünderrunde Adlwang, 10.30 Uhr, Rhythmus-Messe, musikalisch gestaltet von Fam. Heidlberger, 11.30 Uhr, hl. Singmesse, 13.30 Uhr, Rosenkranz, 14 Uhr, Predigt und Segens­ andacht gehalten von Pater Christoph Eisl, Kremsmünster. X  Bruckmühl. Hochamt zum Fran-

ziskusfest, Missa brevis in G-Dur, Peter Halik (Böhmen, 1854-1913), Laudate Dominum, Karl Kempter, Solisten, Chor und Instrumentalensemble der Pfarre, Hannes Harringer, Orgel. X  Enns-St. Laurenz. Konzert des Ennser Kammerorchesters, Werke von Albinoni, J. S. Bach, W. A. Mozart und Joseph Haydn, Basilika, 19 Uhr, mit Martin Zittmayr, Horn, Maria und Klaus Neuhauser, Orgel, Dirigent: Michael Wahlmüller. X  Linz, Christkönig. Konzert der Sinfonia Christkönig unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, Violinkonzert in D-Dur, op. 77, Johannes Brahms, Solist: Rainer Honeck, Violine, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Sinfonie Nr. 1, op. 60, Balduin Sulzer, 16 Uhr, Einlass 15 Uhr, Dirigent Eduard Matscheko, Karten unter Tel. 0680 505 34 52. X  Ostermiething. Segnung des neuen Pfarrheimes, 9 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer. X  Plöckenstein. Bergmesse am Plöckenstein, 12 Uhr, Ersatztermin bei Schlechtwetter: So., 10. 10., mit Abt em. Martin Felhofer, Veranstalter: Bergrettung Aigen/Schlägl. X  St. Florian. Musische Vielfalt im St. Florianer Orgelherbst, „Ostinato

AUSSTELLUNGEN – FLOHMARKT X  Kirchdorf an der Krems. Daniel in der Löwengrube in der omanischen Plastik Südfrankreichs, Fotoausstellung, Panoramacafé, Do., 30. 9., 19 bis 20.30 Uhr, mit Dr. Martin Spernbauer. X  Linz, St. Severin. Pfarrflohmarkt, Sa., 2. 10., 9 bis 15 Uhr. X  Reichersberg am Inn. Günter Brus intensiviert den körperlichen Einsatz beim Malen in seiner Aktionsmalerei um 1960, erweitert in der Folge den Kunstbegriff in Richtung performativer Körperkunst: „Selbstbemalung“, „Wiener Spaziergang“ und „Zerreißprobe“, Galerie am Stein, Do. bis Fr., 15 bis 18

Uhr und Sa., 10 bis 22 Uhr, Eröffnung: Fr., 8. 10., 16 bis 20 Uhr. X  Schärding. Malerei, Grafik, Skulptur, Objekt, Annerose und ­Alois Riedl, Maria Moser, Lena Göbel, ­Patrick Schmierer, Thomas Weber, Schlossgalerie Schärding, Vernissage: Fr., 1. 10., 19 Uhr, Ausstellungsdauer, 2. 10. bis 31. 10., Öffnungszeiten: Fr., Sa., So., 14 bis 17 Uhr. X  Schwanenstadt. Angelika Offenhauser, Siebdrucke, Helmut Putzer, Zeichnungen, Stadtturmgalerie, Öffnungszeiten Fr. und So., 17 bis 19 Uhr und Sa., 10 bis 11 und 17 bis 19 Uhr, Ausstellungsdauer: bis 15. 10.

X  Stadl-Paura. Bücherflohmarkt, Paurawein-Verkostung und Kindersachenflohmarkt für Selbstverkäufer – Tischreservierung unter Tel. 0681 10 21 93 35, Pfarrhof, Sa., 2. 10., 14 bis 19 Uhr und So., 3. 10., 9 bis 12 Uhr. X  Wels, St. Stephan. Pfarrflohmarkt, Sa., 2. 10., 8 bis 17 Uhr und So., 3. 10., 9 bis 13 Uhr, alles aus Haus und Garten, 3-G-Nachweis erforderlich. X  Weißkirchen bei Wels. Flohmarkt, Kleidung, Geschirr, Bücher, Sportgeräte etc., Pfarrheim, Sa., 2. 10., 8 bis 16 Uhr.


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und Kontrapunkt“, Stiftskirche, 11.30 Uhr, Ludwig Lusser, Domorganist, St. Pölten, mit Felix Röper. X  St. Leonhard. ­Zeitzeugen ­erzählen, heitere Anekdoten und Geschichten, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Dr. Josef Pühringer, Landeshauptmann a. D. X  Wels, St. Franziskus. Literarisch-künstlerische Feier, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. MONTAG, 4. OKTOBER X  St. Florian b. Linz. Nachhaltig gut leben, Der Weg zur ökologischen Wende, Pfarrsaal, 19 Uhr, Ref.: Prof. Dr. Michael Rosenberger. X  Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr. X  Zwettl. Was glaubst du? Jesus, gestorben für uns, um unsere Schuld zu sühnen?, Dr. Stefan Schlager spricht über Opfertheologie, Reich des Todes, Hölle, Auferstehung, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, 3G-Nachweis erforderlich, Ref.: Dr. Stefan Schlager. DIENSTAG, 5. OKTOBER X  Linz. Sozial-Stammtisch zum Thema „Arbeitslosengeld rauf!,­Hilfe oder Hemmung für einen menschenwürigen Arbeitsmarkt?“, Cardijn-Haus, 19 Uhr, Ref.: Em. Univ.-Prof. Emmerich Tálos. X  Linz. Abendmusik im Krankenhaus, Herzverbunden, Kirche im Neuromed Campus, 18 Uhr, Gernsinger aus Wartberg o. d. Aist und Umgebung. X  Linz, Martin-Luther. Orgelvesper, 17.15 Uhr, Olga Papykina, Orgel. MITTWOCH, 6. OKTOBER X  Leonding-Hart, St. Johannes. Smartphone-Stammtisch Leonding, 9 Uhr, Trainerin: Hannelore Hauer. X  Linz. Morgenmeditation, wir schweigen gemeinsam 25 Minuten im Stile der Zen-Meditation, Urbi@ Orbi, 7.30 bis 8 Uhr, danach gibt es ein einfaches Frühstück. X  Linz. Konzert, Werke von Franz Schubert, Raphael Simčič, Claude Debussy, Festsaal der Elisabethinen, 19.30 Uhr, Linzer Streichquartett, Markus Mayr, Violine, Alois Mares, Violine, Miyuki Nakamura, Viola, Wolfgang Kögler, Violoncello. X  Linz. „Dem Herrn will ich singen“ – Das Buch der Psalmen, Die Bibel online entdecken – jeden Monat ein biblisches Buch, 19 bis 20.30 Uhr, Begl.: Magdalena Lass, Renate Hinterberger-Leidinger. X  Mayrhof. Meditationsabend mit Duft und Klang, Heuboden Kronedt, 20 Uhr. X  Peuerbach. Lese-Sing-NachdenkAbend, Gedankenhupfa im Hängesessl, Buchvorstellung, Pfarrheim, 20 Uhr. X  Pregarten. Allein, Robert Palfrader, ein Abend für Gläubige, Agnostiker, Atheisten und alle, die es noch werden wollen, Kabarett, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr.

DONNERSTAG, 7. OKTOBER X  Linz. Die Stunde ist g ­ ekommen, aufzustehen vom Schlaf (Röm 13,11), Biblische Botschaften, die wachrütteln, Bischöfliches Priester­ seminar, 19 Uhr, mit Reinhard Stiksel. FREITAG, 8. OKTOBER X  Linz. Online-Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende ­Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, Link zum ­Einstieg: https:// us02web.zoom.us/j/85066127638, Kenncode: Mt28,16-20 X  Linz. Online-Café, 11 bis 12 Uhr, Link zum Einstieg: https://us02web. zoom.us/j/83023055874, Kenncode: Urbi@Orbi1 X  Wels. Klimawandel, Was geht das mich an?, Vortrag, Kirchenraum, 19 Uhr, Ref.: Dr. Helga KrompKolb. X  Wels. Welser Abonnementkonzert, Werke von Camille Saint-Saens, Joseph Haydn, Stadttheater Wels, 19.30 Uhr, Haydn Philharmonie, Nicolas Altstaedt, Dirigent & Violoncello, Konzerteinführung um 19 Uhr im Konzertsaal mit Helmut Schmidinger. SAMSTAG, 9. OKTOBER X  Linz. Haltungen, die Halt geben, spirituelle Lebensmittel als Bereicherung für unseren Lebensalltag, Bischöfliches Priesterseminar, 9 Uhr, Ref.: Mag. Johannes Hessler. X  Linz. Hinfallen – aufstehen – Krone richten – weitergehen, Fehler als Chance nützen, Priesterseminar, 9 Uhr, Ref.: Marion Weiser. X  Linz, Martin Luther. Kinder-Orgeltag, 14.30 bis 18 Uhr, Anmeldung und Information: kinderorgeltage@linz-evang.at SONNTAG, 10. OKTOBER X  Adlwang. 2. Goldener Sonntag, 7.30 Uhr, hl. Singmesse, 9 Uhr, hl. Hochamt, Rhythmusmesse, musikalisch gestaltet vom Chor allegro aus Adlwang, 11.30 Uhr, hl. Singmesse, 13.30 Uhr, Rosenkranz, 14 Uhr Predikt und Segensandacht gehalten von Dr. Notker Wolf OSB Abtprimas em., Erzabtei St. Ottilien. X  Linz, Marcel Callo. ORF-Fernsehgottesdienst aus der Pfarrkirche Marcel Callo, 10 Uhr, ORF III, musikalisch gestaltet mit neuen Liedern für den Gottesdienst „Frischer Wind“ von Stefanie „Poxrucker“ Stockinger. X  Linz, St. Peter. Himmlischer ­Segen für Hund, Katz´ und Co., Tiersegnung, bei Schönwetter am Kirchen­platz bei Schlechtwetter in der Kirche, 9.30 Uhr. X  St. Florian. Musische Vielfalt im St. Florianer Orgelherbst, „Ostinato und Kontrapunkt“, Stiftskirche, 11.30 Uhr, mit Andreas Etlinger, Stiftsorganist St. Florian. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. ­Jubelhochzeit, 9.30 Uhr, bitte in Urfahr anmelden.

X  Waizenkirchen. Festliches ­Kirchenkonzert, anlässlich des dreizehnten Weihetages der neuen Eisenbarth-Orgel – eine der klangschönsten Orgeln der Diözese Linz, Werke für Orgel und Violoncello, 19 Uhr, mit Mag. Florian Neulinger und Sebastian Neulinger. X  Wels, St. Franziskus. Taizégebet, Evangelische Christuskirche, 19 Uhr.

TAG DER OFFENEN TÜR DER KATH. PRIVATSCHULEN Franziskusvolksschule Vöcklabruck Graben 13 4840 Vöcklabruck s417521@schule-ooe.at www.franziskusvolksschulevoecklabruck.at Di., 12. 10. 2021, 8 bis 10 Uhr Details bezüglich Covid-Maßnahmen werden auf der Homepage bekanntgegeben.

Mittelschule der Franziskanerinnen Vöcklabruck Graben 13 4840 Vöcklabruck pnms-vs@eduhi.at www.franziskusmittelschulevoecklabruck.at Di., 12. 10. 2021, 10.30 bis 16 Uhr, Informationsvorträge um 11, 13 und 15 Uhr.

LINZER BIBELKURSE Abend 2: Du bist gerufen! X  Ried. Franziskushaus, Mi., 6. 10., 19 Uhr, Ref.: Reinhard Stiksel.

AUSSAATTAGE 4. 10.: Wurzel bis 6, ab 7 Frucht 5. 10.: Frucht bis 4, ab 5 Wurzel 6. 10.: Wurzel 7. 10.: Wurzel bis 24 8. 10.: ------ 9. 10.: --- 9 bis 13 Blüte, 14 bis 17 Blatt 10. 10.: --- ab 2 Blatt Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 3. OKTOBER 27. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 2,18–24 L2: Hebr 2,9–11 Ev: Mk 10,2–16 (od. 10,2–12) MONTAG, 4. OKTOBER Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer. L: Jona 1,1–2,1.11 Ev: Lk 10, 25–37 L: Gal 6,14–18 Ev: Mt 11,25–30 DIENSTAG, 5. OKTOBER Hl. Faustina, Jungfrau. L: Eph 3,14–19 Ev: Mt 11,25–30 L: Jona 3,1–10 Ev: Lk 10,38–42 MITTWOCH, 6. OKTOBER Hl. Adalbero von Lambach, Bischof von Würzburg. L: Jona 3,10b; 4,1–11 Ev: Lk 11,1–4 L: Dtn 10,8–9 Ev: Lk 10,17–24 DONNERSTAG, 7. OKTOBER Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz. L: Mal 3,13–20a Ev: Lk 11,5–13 L: Apg 1,12–14 Ev: Lk 1,26–38 FREITAG, 8. OKTOBER L: Joël 1,13–15; 2,1–2 Ev: Lk 11,14–26 SAMSTAG, 9. OKTOBER Hl. Dionysius, Bischof von Paris, und Gefährten, Märtyrer. Hl. Johannes Leonardi, Priester, Ordensgründer. Marien-Samstag. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Mt 5,13–16 L: 2 Kor 4,1–2.5–7 Ev: Lk 5,1–11 L: Joël 4,12–21 Ev: Lk 11,27–28 SONNTAG, 10. OKTOBER 28. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weish 7,7–11 L2: Hebr 4,12–13 Ev: Mk 10,17–30

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise KLEINANZEIGEN ANKAUF FIRMA HARTMANN KAUFT Hochwertige Pelze, Markentaschen, Kleinkunst: Bilder, Porzellan, Bleikristall, Münzen, mechanische Uhren, Schmuck, Bernstein, Näh-, Schreibmaschinen. RONNY-HARTMANN.AT 0650 584 92 33 BETREUUNG Agentur „Betreuung 12–24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 BETREUUNG GESUCHT Suche für meinen Mann (88, leichte Demenz) für stundenweise Betreuung freundliche Dame (Linz-Froschberg), Telefon 0732 60 41 95. KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PARTNERSCHAFT Suche auf diesem Weg liebe, bodenständige, naturverbundene, ehrliche Partnerin mit christlichem Hintergrund für eine gemeinsame Zukunft. Ich, männlich, 56, NR, NT, Gemeindearbeiter, schlank, christliche Einstellung, treu, humorvoll, alleinlebend am Land, freue mich auf deine ernstgemeinte Zuschrift an: KirchenZeitung, Chiffre 07/2021, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. STELLENAUSSCHREIBUNG Der Konvent der Mariannhiller Missionare auf Schloss Riedegg, Alberndorf, sucht eine/n MITARBEITER/IN IM HAUSHALT (Reinigung der Wohnungen und Wäsche, vertretungsweise kochen) für 15 bis 20 Wochenstunden.  Arbeitsbeginn: 1. Februar 2022  variable Arbeitszeiten an den Wochentagen mit einem Wochenenddienst im Monat  Entlohnung nach dem KV der Diözese Linz (für 100 % € 1.729,–) Bewerbung an: Helga Dorninger verwaltung@mariannhill.at 07235 622 24 TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676 511 74 16. ZU KAUFEN GESUCHT Hartmann kauft von privat: Schreib- und Nähmaschinen, Porzellan, Kristall, Pelze, Schmuck, Münzen, Uhren, Teppiche, Silberartikel, Bilder. Telefon 0664 320 44 90 www.hartmannkauft.at

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HINWEISE

 STELLENAUSSCHREIBUNG

An der Wallfahrtsbasilika Maria Taferl wird die Stelle des Mesners ausgeschrieben: Wir suchen ab Februar 2022 eine/n

MESNER/IN Dienstort: Maria Taferl

Anstellung: Vollzeit (40 Stunden)

Ihre Aufgaben  Sie sind verantwortlich für das Aufschließen und Absperren der Basilika.  Sie bereiten sämtliche Gottesdienste und liturgische Feiern (an Wochentagen, an Sonn- und Feiertagen) vor.  Sie kümmern sich um die Reinigung der Basilika, der Sakristei und Nebenräume.  Sie pflegen die liturgischen Geräte, Paramente und Kirchenwäsche.  Sie warten die technischen Anlagen und führen kleinere Reparaturen durch.  Sie nehmen Messintentionen entgegen.  Sie absolvieren einen Ausbildungskurs für Mesner und nehmen regelmäßig an Weiterbildungen teil. Ihr Profil  Sie sind mit der katholischen Liturgie vertraut.  Sie begegnen den Menschen in der Basilika freundlich.  Sie sind verantwortungsbewusst, diskret und loyal.  Sie identifizieren sich mit dem Glauben der katholischen Kirche.

 Infos: Reini Fischer, reinhard. fischer@dioezese-linz. at und Cornelia Weissensteiner, cornelia. weissensteiner@dioezese-linz.at

 Glaubens-Podcast. Woran glauben junge Menschen, was bewegt sie? Wo begegnet uns heute die christliche Botschaft im Leben und was bedeutet sie überhaupt? Diesen Fragen geht der Podcast „Glaubensgschichtn und Hoffnungssachen“ der Katholischen Jugend OÖ nach. Gemeinsam mit ihren Gästen machen sich Tobias Renoldner und Stefanie Hinterleitner auf die Suche nach Glauben und Hoffnung in unserer Zeit.

Wir bieten  Dienstwohnung  ein gutes Arbeitsumfeld  familiäres Betriebsklima  Entlohnung erfolgt auf Basis der Dienst- und Besoldungsordnung der Diözese St. Pölten: € 1.899,20 auf Basis von 40 Wochenstunden. Eine höhere Einstufung ist, abhängig von anrechenbaren Vordienstzeiten, möglich. Bewerbungen  Schicken Sie Bewerbungen bitte an das Röm.-Kath. Pfarramt Maria Taferl 3672 Maria Taferl 1 oder per Mail an info@basilika.at 

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

 Gedenkfeier in Ternberg mit Robert Kratky. Die Katholische Jugend (kj) der Region Ennstal erinnert am Fr., 1. Oktober in einer Gedenkfeier in der Pfarrbaracke Ternberg an das Leid jener Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus im KZ-Außenlager Ternberg interniert waren und unter unmenschlichen Bedingungen am Bau des Ennskraftwerkes in Ternberg mitwirken mussten. Dieses Jahr steht unter dem Schwerpunkt „Vernichtete Vielfalt“, Gedenkredner sind unter anderem Ö3-Moderator Robert Kratky, Generalvikar Severin Lederhilger sowie der Vorsitzende der kj oö Christian Breitwieser. Beginn der Gedenkfeier ist um 18.30 Uhr, es gilt die 3G-Regel.

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 Zu hören im Internet unter: glaube-hoffnung-geschichten. podigee.io oder www.kj-ooe.at/ podcast

 Sozialstammtisch „Arbeitslosengeld rauf!“ Die KAB OÖ lädt am Di., 5. Oktober um 19 Uhr zum offenen Sozialstammtisch in das Cardijn-Haus. Dr. Emmerich Tálos diskutiert über das Thema Arbeitslosengeld und ob eine Erhöhung dessen laut Forschung dazu führen würde, dass Menschen nicht mehr arbeiten wollen.  Infos: 0732 7610 3631 bzw. 3641 oder www.mensch-arbeit.at


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n Diözese. Die Diözese Linz wurde mit dem „Solar.Champion“ für Photovoltaik-Anlagen auf kirchlichen Gebäuden in der Kategorie „Stolz auf Solar/Institutionen“ ausgezeichnet. Rund 120 Anlagen sind derzeit auf kirchlichen Objekten in Betrieb. Diözesanfinanzdirektor Reinhold Prinz (2. von links) und Christoph König von der Abteilung Kirchliches Bauen (3. von links) nahmen den Preis von Landesrat Markus Achleitner (links) und Gerhard Dell vom Oö. Energiesparverband (rechts) entgegen. LAND OÖ

Kirche in OÖ 27

n Kremsmünster. Generalvikar Severin Lederhilger beauftragte am 19. September 2021 das neue Seelsorgeteam Kremsmünster: Günther Pakanecz (Gemeinschaftsleben), Franz X. Mayr (Verkündigung), Raphael Pettermann und Tamara Wagner (Liturgie), sowie Brunhilde Agrill und Erika Abel (Diakonie). Mit im Team PGR-Obfrau Petra Mistlberger, Finanzausschuss-Obmann Lothar Schuster und Pfarrer P. Arno. (Im Bild links vorne Beate Schlager-Stemmer vom Referat für Pfarrgemeinderäte.) PFARRE

PERSONALVERÄNDERUNGEN Nachdem die KirchenZeitung in ihrer Ausgabe vom 8. Juli 2021 die bis dahin bekannten Personalveränderungen ver­ öffentlicht hat, werden nun die weiteren Bestellungen bekannt gegeben, die erst im Laufe des Sommers fix ge­wor­ den sind. Prälat Maximilian Mittendorfer wurde mit 31. Juli 2021 von seinen Aufgaben als Bischofsvikar für Caritas und soziale Aufgaben entpflichtet. Er ist Pfarrprovisor in Langholzfeld. Samuel Chidiebere Ogwudile wurde zum Pfarradministrator von Ohlsdorf bestellt, in Nachfolge von Franz Starlinger, der Pfarrer in Laakirchen, Pfarrprovisor von Roitham, Pfarrmoderator von Pinsdorf und Expositus von Steyrermühl bleibt. P. Dominik Nguyen OSFS wurde zum Kurat im Dekanat Eferding bestellt. Christian Zoidl OPraem wurde für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren zum Dechant von Linz-Mitte bestellt. GR Mag. Manfred Wageneder, Pfarrer von Linz-Stadtpfarre und Pfarrprovisor von Linz-St. Martin am Römerberg, wurde

zum Pfarrprovisor von Linz-St. Margarethen bestellt, in Nachfolge von Prälat Josef Mayr, der mit 1. Juli 2021 in den dauernden Ruhestand trat. Ronald Kigozi wurde als Kurat des Dekanates Linz-Nord entpflichtet und kehrte wieder in seine Heimat Uganda zurück. Rupert Granegger, Pfarrer von Linz-Marcel Callo, Pfarrmoderator von Linz-St. Theresia und Pfarrprovisor von Linz-St. Quirinus wurde zum Leiter der Seelsorgestelle Solar City bestellt, in Nachfolge von Pfarrmoderator Andreas Altrichter und Pfarrassistent Martin Schachinger, der diözesane Aufgaben übernommen hat. Rupert Niedl, Stadtpfarrer in Ried im Innkreis, Pfarrprovisor in Riedberg und Pfarrmoderator von Neuhofen i. I. wurde in Zusammenarbeit mit Pfarrassistentin Caroline Murauer zum Pfarrmoderator von Waldzell und Schildorn bestellt, in Nachfolge des verstorbenen Karl Burgstaller. Dekanat Schwanenstadt P. Kazimierz Starzyk CSsR Pfarr­ administrator von Maria Puchheim, wurde zum Pfarrpro-

HINWEISE visor von Regau bestellt, in Nach­folge von Helmut Kritzinger CanReg, der als Pfarrprovisor und auch als Pfarrer von Vöcklabruck (siehe folgende Per­sonalmeldung) entpflichtet wurde. Helmut Part, Pfarrer von Schwanenstadt und Rüstorf, Expositus von Bach, Pfarrprovisor von Desselbrunn, Niederthalheim und Ottnang am Hausruck wird zum Pfarrmoderator von Vöcklabruck bestellt, in Zusammenarbeit mit Pfarrassistentin Barbara Hofwimmer. P. Mario Marchler CSsR, Kooperator von Maria Puchheim, wird zum Kooperator für Regau und Vöcklabruck bestellt und als Kooperator im Seelsorgeraum Schwanenstadt entpflichtet. P. Severin Großerohde OSB wird zum Kurat im Dekanat Schwanenstadt bestellt. Karl Sperker, Pfarrer in ­Sierning, Pfarradministrator in Schiedlberg und Pfarrmoderator in Aschach an der Steyr und ­Steyr-Ennsleite wurde zum Pfarrprovisor von Sierninghofen-Neuzeug bestellt, in Nachfolge des verstorbenen Karl Gruber.

Brustkrebsvorsorge. Am Fr., 1. Oktober findet im Haus der Frau Linz (Volksgartenstraße 18) ein Infoabend zur Brustkrebsvorsorge statt. Der Leiter des Brustkompetenz-Zentrums Linz, Dr. Peter Schrenk, spricht über Früherkennung und Vorbeugung und gibt praktische Hinweise zur Selbstbeoachtung. Beginn 18 Uhr. X  Infos: www.hausderfrau.at, Eintritt freiwillige Spende

Vortrag „Die Welt von morgen“. Die Armutsforscherin und Theologin Magdalena Holztrattner zeigt in ihrem Vortrag „Die Welt von morgen, wie soll sie aussehen?“ am Fr., 1. Oktober eine positive Vision von Gesellschaft, die ein gutes Leben für alle ermöglichen würde. Beginn 19.30 Uhr. X  Infos: Dominikanerhaus Steyr, 07252 45400 oder www. dominikanerhaus.at, Regiebeitrag € 7,–

Malteser Kinderhilfelauf. Am So., 3. Oktober findet der 5. Malteser Kinderhilfelauf zugunsten kranker Kinder und Jugendlicher statt. Gestartet wird im Hilde-Umdasch-Stadion. X  Infos: www.malteser-kinderhilfe. at und www.kinderhilfelauf.at


28 Kultur FÜR SIE GELESEN

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Der Film „A Black Jesus“: über die Annäherung von Flüchtlingen und Einheimischen

Volksfrömmigkeit und gelebter Glaube im Film Der von Wim Wenders produzierte Film „A Black Jesus“ fragt in starken Bildern nach, was Volksfrömmigkeit und Brauchtum mit gelebtem Glauben zu tun haben. Berührend und aktuell!

Von der Kraft des Gebetes Der Inder Father Tom Uzhunnalil ist der einzige Priester im Jemen. Er steht den Schwestern der Mutter Teresa bei, die im Land eine Pflegeeinrichtung betreiben. Als am 4. März 2016 Terroristen des „Islamischen Staates“ das Heim überfallen und 18 Menschen töten,wird Father Tom entführt. 18 Monate verbringt er in Gefangenschaft, ehe er überraschend freigelassen wird. In dem spannenden Buch erzählt er seine Lebensgeschichte, vor allem wie ihm das Gebet geholfen hat, die Geiselhaft – ohne Hass – zu überstehen. J.W. Father Tom Uzhunnalil SDB: Gerettet durch die Gnade Gottes. Wie ich Terror und Entführung überlebte. Medien-GmbH Heiligenkreuz 2021, 233 Seiten, € 18,50.

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Man hört das Wasser leise gegen das Ufer klatschen. Meeresrauschen, zwei Personen schlendern am Strand entlang und unterhalten sich: Edward aus Ghana und sein Freund. Sie leben als Flüchtlinge in einer kleinen Stadt an der südlichen Grenze Europas. Nächste Szene: In dieser kleinen Stadt „Siculiana“ wird demonstriert. Gegen das Flüchtlingsheim, gegen die Flüchtlinge und Asylwerber. Die Einwohner fühlen sich alleingelassen: auf 3.000 Bewohner/innen kommen 1.000 Asylwerber/innen. Diese leben großteils in der Villa Sikania, einem Hotel, das kurz vor dem Ruin steht und im Jahr 2014 von den Besitzern in ein Flüchtlingszentrum umgewandelt wird. Flüchtlinge und Einwohner/innen leben in dieser kleinen Stadt in getrennten Welten. Es gibt keine Begegnung, keinen Austausch. Wem gehört Jesus? Szenenwechsel. Eine Prozession findet statt: Ausgewählte Männer tragen wie jedes Jahr am 3. Mai einen gekreuzigten Christus, eine schwarze Statue, singend und betend durch die Straßen. Zu diesem Anlass kehren jedes Jahr Hunderte

von sizilianischen Auswanderern zurück. Alt und Jung ist auf den Beinen, die Statue wird geküsst, umarmt, berührt. – Als der 19-jährige schwarze Edward aus Ghana, Bewohner des Flüchtlingszentrums, darum bittet, gemeinsam mit den Einheimischen die JesusStatue in der großen jährlichen Prozession durch den Ort mittragen zu dürfen, spaltet dieser Wunsch die Gemeinde. Kaum ein Siculianese hat jemals ein einziges Wort mit den Flüchtlingen gesprochen. Am „Schwarzen Jesus“ wird sichtbar, wie die beiden Welten aufeinanderprallen. Gehört dieser Christus nur den Einheimischen? Oder auch den Flüchtlingen, die Gott dafür danken, in Sizilien gelandet zu sein? „Wenn es Gott nicht gäbe, wäre ich schon lange tot“, sagt Samuel und fragt, warum die weißen Menschen ausgerechnet einen „schwarzen Jesus“ haben? Annäherung. In behutsamen Schritten zeigt der Film, wie sich die beiden Gruppen einander annähern. Edwards Wunsch geht in Erfüllung: Er darf im darauffolgenden Jahr mit seinen Freunden an der Prozession teilnehmen. Der Film endet zwar mit der Verlegung der Flüchtlinge in ein anderes Heim und bietet insofern kein glückliches Ende, doch er zeigt auch, dass die Saat der Liebe aufgegangen ist. Empfehlenswert! ELISABETH LEITNER

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A Black Jesus, Film von Luca Lucchesi, produziert von Wim Wenders, ab 1. Oktober im Kino

Jesus als Mitbewohner Jesus zieht eines Tages bei Jonas und seiner Freundin ein. Während sie in der Wohngemeinschaft ihren Alltag teilen und am Abend in die Pubs gehen, kann Jonas seinem Mitbewohner endlich die Fragen stellen, die ihm schon lange unter den Nägeln brennen. Es ist kein oberflächliches, sondern ein witziges und erfrischendes Jesus-Buch, das zum Weiterdenken anregt. Jonas Goebel: Jesus, die Milch ist alle. Meine schräge WG und ich. Herder Verlag 2021, 160 Seiten, € 16,50.

Flüchtlinge beobachten die Prozession des Schwarzen Jesus: Der Film zeigt, wie sich Flüchtlinge und Einheimischen in Sizilien einander annähern. Jahrhundertealtes Brauchtum wird damit in die Gegenwart geholt. FILMDELIGHTS


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

30. September 2021

KULTURLAND n Konzert mit Sinfonia Christkönig. Endlich kann die Konzertreihe der „Sinfonia Christkönig“ wieder stattfinden. Am Sonntag, 3. Oktober gibt die Sinfonia Christkönig unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker um 16 Uhr ein besonderes Konzert: Es erklingen das Violinkonzert in D-Dur op. 77 von Johannes Brahms mit Solist Rainer Honeck (Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) und anschließend Balduin Sulzers Sinfonie Nr. 1. Es dirigiert Eduard Matscheko. X  Info: Tel. 0680 505 3452 Scheitern und Wieder-Aufstehen: Mathias Edenborn (Mitte) als Daniel Daréus

REINHARD WINKLER

Glücksgefühle pur Verzweiflung, Trauer, Freude und Glücksgefühle finden auf der Bühne ihren Platz: Das Stück „Wie im Himmel“ setzt vieles in Gang, findet Hauptdarsteller Mathias Edenborn als Daniel Daréus. ELISABETH LEITNER

„Dieses Stück hat die Kraft, Menschen zu verändern“, meint Musicaldarsteller Mathias Edenborn. Er beeindruckt im Stück „Wie im Himmel“ als Hauptdarsteller Daniel Daréus. Schwedens wohl bekanntester Film wurde durch Drehbuchautor Kay Pollak selbst zu einem bewegenden Musical umgeschrieben, Fredrik Kempe hat die Musik dazu komponiert. Dem Landestheater Linz gelang es, die Rechte für die deutschsprachige Erstaufführung dieses Hit-Musicals zu erhalten, Musicalchef Matthias Davids inszeniert. Gemeinsame Sache. „Das Musical beschreibt die Menschlichkeit und menschliches Verhalten. Wenn Gefühle herauskommen, ist das, als würde sich Gift in Nektar verwandeln. Es ist wie eine Reinigung“, erlebt es Hauptdarsteller Mathias Edenborn. Im Musical gelingt das Kunststück, alle Individuen zu vereinen, sie in ihrer Verschiedenheit zu belassen und doch für eine gemeinsame Sache begeistern zu können. „Ich sehe das auch als Sinnbild für unsere Gesellschaft. Zum Beispiel jetzt bei Geimpften und Ungeimpften: dass es hier keine Spaltung

gibt und Veränderung möglich ist. Meine Hoffnung ist, die Leute sehen das Stück, gehen nach Hause, trinken einen Tee und sagen: Ich kann mich auch verändern.“ Ängste. Das Stück setzt auch im Publikum viele Emotionen frei. Standing Ovations sind an der Tagesordnung. Etliche Zusatzvorstellungen wurden eingeschoben. Für den Sänger Mathias Edenborn ist das kein Problem. „Ich bin in Hamburg achtmal in der Woche aufgetreten. Ich bin daran gewöhnt. Die Stimme kann viel ertragen. Das Wichtigste ist, loszulassen, zum Beispiel auch seine Ängste vor dem Scheitern. Das spielt sich alles im Kopf ab und diesen Gedanken darf man nicht freien Lauf lassen, die muss man trainieren. Das habe ich auch von meiner Mutter gelernt“, erzählt er im Gespräch. Magisch. Singen selbst setzt vieles im menschlichen Körper und Gehirn in Gang, Glücksgefühle sind so gut wie garantiert. Deshalb gibt es viele Chöre und Chorleiter/ innen, die nun Workshops unter dem Motto „Wie im Himmel“ anbieten. Dass das Stück auch am Theater so erfolgreich ist, freut Mathias Edenborn sehr: „Ich glaube, dass das genau das ist, was die Welt jetzt braucht. Es hat etwas Magisches!“, meint der Sänger aus Schweden, der in Hamburg lebt und jetzt in Linz auf der Bühne steht. – Und wie es aussieht, noch für längere Zeit.

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X  Karten: Musiktheater, Tel. 0743 7611-400

„Wie im Himmel“ Die Geschichte aus dem gleichnamigen schwedischen Film ist vielen bekannt: Star-Dirigent Daniel Daréus kehrt nach einem Herzinfarkt zurück in das Dorf seiner Kindheit, nach Ljusåker im Norden Schwedens. Er gibt sich dort nicht zu erkennen, legt sich ein Pseudonym zu. Obwohl er als Kind im Dorf ein schweres Leben hatte, gehänselt und sekkiert wurde, zieht es ihn zurück in die alte Heimat. Zunächst widerstrebend wird er Kantor und übernimmt auch die Leitung des Kirchenchors. Der (evangelische) Pfarrer freut sich zunächst über diese Entwicklung. Mit eigenwilligen Methoden gewinnt der neue Kirchenchorleiter die bunte Sängerschar, schafft es, sie für das Singen zu begeistern und dass sie ihrer eigenen Stimme trauen. Die Eigendynamik, die Daréus in Gang setzt, bringt auch die bestehende Ordnung ins Wanken. Wunden und Risse der Chor- und Dorfgemeinschaft werden sichtbar und offen angesprochen. Das schafft Konflikte, wirkt aber auch befreiend. Auf der Bühne wird den Emotionen freier Lauf gelassen. Freude, Trauer, Angst, Verzweiflung und Einsamkeit haben Platz und erreichen das Publikum. Der Film endet zwar mit dem Tod des ehemaligen Stardirigenten in den Armen seiner Freundin Lena (Celina dos Santos), der Chor tritt währenddessen bei einem Chorwettbewerb auf. Trotzdem geht man mit einem Gefühl der Leichtigkeit aus dem Saal und der Hoffnung, dass alles gut werden kann auf dieser Welt.


30 Personen & Dank

30. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM GEDENKEN Am 22. Sept. 2021 ist

P. Gerhard Winkler, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, im 91. Lebensjahr verstorben.

n Franziskusschwestern. Ein Dankfest feierte Sr. M. Helene Kozian von den Franziskusschwestern in Linz. Gemeinsam mit ihren Mitschwestern, ihrer Familie und Freunden beging sie ihr 50-jähriges Ordensjubiläum. Dem Festgottesdienst stand P. Werner Gregorschietz vor. Die Jubilarin dankt dem Chor der Pfarre Linz-St. Theresia für die musikalische Gestaltung. PRIVAT

DANK Dörnbach. Im Rahmen des Erntedankfestes dankte Pfarrer Heinz Purrer im Namen der ganzen Pfarre Josef und Marianne Aspalter für die jahrzehntelangen ehrenamtlichen Dienste für die Pfarre. Josef Aspalter war als Mesner aktiv, in der KMB, für Missio, beim Pfarrheimbau und hat viele Holzarbeiten durchgeführt. Seine Frau Marianne sorgte für den Blumen-

Die Geehrten (sitzend) erhielten ein Dankschreiben des Bischofs und die Jägerstättermedaille. PFARRE

schmuck in der Kirche und die Reinigung des Gotteshauses.

Emeritierter Univ.-Prof. DDr. Gerhard Bernhard Winkler, Zisterzienser von Wilhering, stammt aus Wilhering, trat 1951 in das Stift ein und wurde 1955 zum Priester geweiht. P. Gerhard promovierte 1956 in Wien zum Doktor der Theologie und widmete sich anschließend dem Lehramtsstudium für Deutsch und Englisch. Von 1960 bis 1975 unterrichtete er am Stiftsgymnasium Wilhering. Seine universitäre Laufbahn begann mit einer Assistentenstelle für Kirchengeschichte in Bochum. Von 1974 bis 1983 dozierte er an der Universität Regensburg und war dort unter anderem Kollege von Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI. Anschließend bis zur Emeritierung 1999 lehrte P. Gerhard in Salzburg. Ein bleibendes Verdienst von P. Gerhard ist die Herausgabe der zehnbändigen Ausgabe der gesammelten Werke von Bernhard von Clairvaux, lateinischdeutsch. Er war ein zutiefst in der Tradition der Kirche verwurzelter Theologe und Kirchenhistoriker, der seine Pflichten als Ordensmann und Priester sehr ernst nahm. Im Stift Wilhering war er ein treuer Chorbeter, der eine große Menschenfreundlichkeit ausstrahlte. Seit Oktober 2018 verbrachte er die letzten Lebensjahre im Rudigierheim der Kreuzschwestern in Linz. Der Verstorbene wurde am Konventsfriedhof Wilhering beigesetzt.

GEBURTSTAG n Am 6. Oktober 2021 vollendet KonsR Univ.-Prof. Dr. P. Ewald Volgger OT, Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der KU Linz, sein 60. Lebensjahr. Er stammt aus Bruneck in Südtirol, trat 1980 in den Deutschen Orden in Lana/Meran ein und wurde 1987 zum Priester geweiht. Das Studium der Theologie absolvierte Ewald Volgger in Brixen und Wien, 1993 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert. Ab 1994 war er Dozent und später Professor für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Diözese Bo-

zen-Brixen. Seit 2003 ist Volgger Vorstand am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der KU Linz, von 2010 bis 2014 war er deren Rektor. Überdiözesan ist er Mitglied der Liturgiekommission für Österreich, in der KLD – Konferenz der Liturgiekommissionen im deutschen Sprachraum – und hat den Vorsitz in der Liturgiekommission der Diözese Bozen-Brixen und des Deutschen Ordens. Von 2000 bis 2015 war er Generalsekretär des Deutschen Ordens. Mit einer Vielzahl an Publikationen wird Volgger insbesondere im pastoralliturgischen Bereich wahrgenommen.

n Flugsportgruppe der Union Linz. Die Flugsportgruppe der Union Linz und eine Reihe von Helfer/innen – insgesamt fünfzig Ehrenamtliche – luden Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu einem Segelflugtag ein. Insgesamt fünfzigmal starteten die Segelflugzeuge des Vereins vom Flughafen am Linzer Tankhafen aus und zogen mit ihren begeisterten jungen Passagieren Runden über der Donau mit beeindruckenden Blicken auf Urfahr und Linz. Mitorganisiert wurde der Flugtag, der bereits zum elfen Mal stattfand, von Union No Limits und vom Verband der Querschnittgelähmten Österreichs. GANSINGER


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

30. September 2021

Klimawandel Jetzt im Wahlkampf [wurde] der Widerspruch zwischen den Bekenntnissen zum – notwendigen – Klimaschutz und den verkehrspolitischen Forderungen mehr als deutlich. Es sind zwar alle für den Klimaschutz, doch die Bremser, speziell in den Großparteien, sagen dazu „mit Hausverstand“ und meinen damit, nur ja keine schnelle Verkehrswende. Also schon den Öffentlichen Verkehr und Radwege ausbauen, aber vorrangiger neue Megastraßen (Linzer Bahnhofs- und Ostautobahn, Steyrer Westspange, u. a.) mit immenser Bodenversiegelung hinklotzen. So wird der Klimaschutz torpediert und keine Verkehrswende erreicht, sondern das Verhältnis der Verkehrsträger wird sich noch mehr hin zum Straßenverkehr verlagern.

schwerden. Die von den Mächtigen verlassenen Afghan/innen und viele andere Asyl- und Hilfesuchende würden es ihm danken. „Wo ist bloß sein Gefühl für Volk und Gerechtigkeit geblieben?“, fragen sich viele, die ihn einmal geliebt haben – so wie ich. Warum lassen er und sein Innenminister diese Mitmenschen so kläglich im Stich? Wo bleiben die christlichen Werte seiner erneuerten Partei? Und, [heiliger Sebastian], wenn möglich beflügle und lenke bitte auch den Geist aller, die sich gegen die Impfung wehren, damit wir verschont werden von einer dauernden Pandemie auf Erden. Und hilf bitte auch uns‘rem Papst Franz, dass er weich mache sein Herz für jene Christinnen, die geweiht werden möchten zu vollwertigen Gottesdienerinnen!

Kontrolle zu bringen. (...) Dazu kommt, dass in manchen Staatsformen die Religion als Staatsreligion für die Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit gilt. In vielen Ländern Europas war es über Jahrhunderte die Habsburger Monarchie, die mit der katholischen Kirche eng verbunden war, in vielen arabischen Staaten ist es jetzt die Glaubenslehre der Muslime, die Scharia, die für mehr als 90 Prozent der Bevölkerung als Staatsreligion einzuhalten ist. (...) Glaube kann viel Gutes bewirken und, wie es heißt, Berge versetzen. Er kann aber auch viel Leid, Unheil und Zerstörung verursachen. Es kommt daher immer auf den Menschen an, ob Glaube, Religion – Fluch oder Segen ist! JOHANN KOTHMAYR, GSCHWANDT

ANTON BUMBERGER, HAIBACH OB DER DONAU

Carlo Acutis

9/11

Zu „Carlo Acutis-Messe von Heinz Purrer“ in Ausgabe Nummer 37:

Die unfassbaren Ereignisse des 11.9.2001 in New York sind ein Anlass, über die Ursachen und Folgen dieser Katastrophe nachzudenken und nachzuforschen. Jede Weltreligion ist auf Grund ihrer Ge- und Verbote bestrebt, ihre Gläubigen und Mitglieder so weit als möglich unter ihre

Mit Pfr. Heinz Purrer verbinden mich viele gute Stunden in der Pfarrjugend. Zur Person Carlo Acutis sind aber kritische Bemerkungen anzubringen. Die von Carlo gesammelten eucharistischen Wunder aus allen Kontinenten sind absurde und unglaubliche „G‘schichtln“, die

PETER BAALMANN, FRANKENMARKT

Anrufungen

Fotos: E. Neumüller, privat, Ulrik Hölzel

Nicht oft, aber immer öfter, richte ich mein Fleh‘n kurz gen Himmel, zum heiligen Sebastian: Er möge seinem (Namens-)Kollegen (und Schutzbefohlenen) auf Erden helfen, auf dass er erlöst werden wolle oder solle von des Kanzlerdaseins irdischen Be-

heutzutage keiner wissenschaftlichen Untersuchung standhalten könnten. (...) Am Anfang des Mittelalters begann jedoch auch die antisemitische Ausdeutung von Hostienwundern in Form des sogenannten Hostienfrevels: (...) „Neben dem Antijudaismus und dem Hang zum Aberglauben nahmen außerdem Betrug, Fälschung und Missbrauch in Verbindung mit rücksichtsloser Geldgier entscheidenden Einfluss auf die eucharistischen Wunder. Daher sollte uns ihre Tradition, und teilweise auch ihr Fortbestehen, als Mahnmal für die unzähligen Grausamkeiten dienen, in welche die Menschheit immer wieder verfallen ist.“ (aus: Sarah Spengler, Blutwunder und katholische Laienfrömmigkeit – Eine medizinhistorisch-ethnographische Analyse, Diss. 2015). Ich finde, dass sich die kath. Kirche mit der Seligsprechung von Carlo Acutis im Jahr 2020 keinen guten Dienst erwiesen hat. DI DR. GERHARD HUBMER, MARCHTRENK

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

Glaube & Zuversicht 1 0732 76 10-39 69 2in Dr. Walter Krieger, Theologe Österr. Pastoralinstitut Woran wir glauben Serie in Ausgaben 41 bis 46

Dr. Melanie Wolfers Theologin und Autorin Zuversicht Serie in Ausgaben 47 bis 51

0732 76 10-39 69 = www.kirchenzeitung.at/kurzabo = abo@kirchenzeitung.at


UNTER UNS In 100 Jahren ...

DENKMAL

La Serenissima Rom, Bologna, Neapel, Mailand, Palermo, Pisa – Italiens Städte haben immer ihren eigenen Charme. Venedig sticht aber noch einmal besonders hervor. HEINZ NIEDERLEITNER

DOMSPATZ „Lass Dich überraschen“, sang einst Rudi Carrell in seiner TV-Show. Das wäre auch die richtige Musik zum Wahlsonntag gewesen.

geflügelte Löwe – Symbol des Evangelisten Markus, dessen Gebeine im 9. Jahrhundert aus Alexandria geraubt worden waren. Venedig wird auch „La Serenissima“ – die Durchlauchtigste – genannt. Machen Sie mit! Wie heißt die älteste und berühmteste Brücke über den Canale Grande? Einsendungen bis 10. Oktober 2021 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 37: Die Gemeinschaft der Goldhaubenfrauen hat in Oberösterreich 18.000 Mitglieder.

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Es ist absurd, zu behaupten, die Kirche habe einen unmittelbaren Einblick in Gottes Schöpfungsordnung, wonach sich Frauen unterordnen müssen.“ MICHAEL EBERTZ, RELIGIONSSOZIOLOGE

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wo gibt es sonst eine Stadt, die auf 127 Inseln in der Lagune steht, wo das Boot das Auto ersetzt und rund tausend Jahre lang die Dogen herrschten? Der Aufstieg Venedigs zur See- und Handelsmacht begann um das Jahr 800. Erst im Zuge der napoleonischen Kriege ging die Republik Venedig unter. In gewisser Weise befindet sich Venedig in einer ähnlichen Situation wie Hallstatt: Hier wie dort muss man daran erinnern, dass es sich um kein Museum handelt und hier Menschen auch ein ganz normales Leben führen. Der größte Wasserweg innerhalb der Altstadt ist bekanntlich der Canale Grande. Insgesamt gibt es 175 Kanäle, über die 398 Brücken führen. Das Wappentier ist der

Der Campanile (Glockenturm) des Markusdoms, im Hintergrund der Dom selbst und rechts der Dogenpalast NIEDERLEITNER

Das Wort „historisch“ wird oft überstrapaziert. Doch auf diese Ausgabe der KirchenZeitung trifft die Bezeichnung zu. Sie wird in der Zeitkapsel landen, die an der Spitze des Mariendoms platziert und vielleicht erst nach 100 Jahren wieder geöffnet wird. Eine gute Gelegenheit, sich heute die Zukunft zu erträumen. Optimistisch betrachtet werden am Ende dieses langen Zeitraums viele der heutigen Herausforderungen längst gelöst sein. Die Klimaproteste, über die wir auch in dieser Ausgabe auf Seite 9 berichten, haben dann längst ihren Niederschlag in der Politik gefunden. Die grüne Wende ist damit geschafft und die schlimmsten Folgen der Klimakrise konnten abgewendet werden. Auch die katholische Kirche, die bekanntlich in Jahrhunderten denkt, wird die nötigen Reformen umgesetzt haben. Dass sie weiblich geprägt ist, daran besteht schon heute kein Zweifel mehr. Und man sieht es gut an der aktuellen Titelseite. Ich behaupte, dass 2121 sämtliche Kirchenämter allen Frauen offenstehen werden. In den Augen mancher Betrachter/innen ist das natürlich ein naiver Traum. Wobei es sicher noch naiver ist, davon auszugehen, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist.


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