KiZ-ePaper Nr. 15/2021

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LOUISA GOULIAMAKI / AFP / PICTUREDESK.COM

Nr. 15 I 15. April 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Auf den Spuren des Paulus Kirche in Oberösterreich. Die Reform der Pfarrstrukturen schreitet voran. Seite 4

Corona hat das Fernweh wachsen lassen – auch bezüglich religiöser Reisen. Wenn alles gut geht, fahren KirchenZeitungsLeser/innen in den Herbstferien nach Griechenland. Seiten 3 und 23

Hans Küng. Stimmen zum Tod des weltbekannten Schweizer Theologen. Seiten 4 und 13

Kunst und Kultur. Nach 20 Jahren wird das Ausstellungsprojekt „Im Vorbeigehen“ beendet. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR Thomas Auch kritischen Geistern passiert es: Während sie die Wirklichkeit hinterfragen, entwickeln sie Sympathien für die eine oder andere fragwürdige Geschichte. Das Coronavirus sei im Labor entstanden, das 5G-Mobilfunknetz lasse Vögel vom Himmel fallen, dunkle Mächte wären dabei, die Weltherrschaft zu übernehmen. Wie wohltuend hörte sich letzten Sonntag der Apos-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

tel Thomas an, dem die anderen Jünger erzählten, dass Jesus sie nach seinem Tod durch verschlossene Türen besuchen kam. Das muss ich prüfen, reagierte Thomas. Wie recht er doch hatte! Diesen Sonntag geht die Erzählung weiter: Jesus isst gebratenen Fisch zum Beweis, dass er kein Geist ist. Doch wie erfährt man heute, wer im vielstimmigen Konzert der Informationen seriöse Fakten bringt? Die Quelle zu prüfen ist wichtig: Woher stammt eine Information? Wer hat sie zu welchem Zweck geschrieben? Angstmachende, eindeutige, aber unbelegte Aussagen über „die Wahrheit“ sind unseriös. Wenn Jesus zu Thomas sagt: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“, meint er wohl: „Glücklich ist, wer ohne pausenloses Studium unterscheiden kann, welche Nachricht Sinn hat und welche hohl ist.“ Aber das sind die wenigsten. Die anderen sind gut beraten, wie Thomas zweimal hinzuschauen.

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Lob der kritischen Anfrage Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, dankte dem verstorbenen Theologen Hans Küng „ausdrücklich für sein jahrelanges Engagement als katholischer Theologe in der Vermittlung des Evangeliums“. Papst Franziskus und Benedikt XVI. haben sich dagegen nach dem Tod von Küng tagelang nicht geäußert (jedenfalls bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Das ist schade, denn es vermittelt den Eindruck: Wir wissen nicht, wie wir mit Küngs Vermächtnis umgehen sollen. Dabei wäre es problemlos, zumindest seine Leistungen beim Projekt Weltethos zu würdigen, bei dem es um religiöse Kooperation geht. Mit etwas Mut hätte man Küng aber gerade auch für seinen Konflikt mit Rom loben können. Denn jede Überzeugung braucht die kritische Anfrage, wenn sie relevant bleiben möchte – und gegebenenfalls die Bereitschaft, etwas anzupassen.

So zeigt sich an Hans Küng das schlechte Verhältnis von universitärer Theologie und Amtskirche: Letztere will keine kritischen Anfragen, denn dann müsste man vielleicht etwas ändern. Nun stelle man sich aber eine Krankenhausleitung vor, die jahrzehntelang medizinische Fortschritte ignoriert, um nur ja keine neuen Methoden bei bleibendem Grundauftrag („Rettung von Menschenleben“) einführen zu müssen. Man erkennt: Der Dienst am Grundauftrag braucht loyale Kritik. Das gilt auch in der Kirche.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: MICHAEL LANDAU, PRÄSIDENT VON CARITAS ÖSTERREICH

Für ein Klima gegen Armut Ökologische und soziale Herausforderungen müssen zusammengedacht werden. (…) Wir brauchen insgesamt ein Klima gegen Armut! Wenn es um so etwas wie eine Energiewende geht, dann muss diese sozial verträglich ausgestaltet werden. (…) Wir sind die erste Generation, die die Klimakrise am eigenen Leib erlebt, und die wahrscheinlich letzte Generation, die noch in der Lage ist, das Ruder herumzureißen.

Der Caritas-Österreich-Präsident Michael Landau äußerte sich kürzlich bei einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mit Umweltministerin Leonore Gewessler zum Thema „Energiewende für alle“. ROLAND SCHLAGER/APA/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

15. April

Reiseveranstalter „Biblische Reisen“ sieht positive Signale für den Herbst

„Hoffnung auf ein normales Leben“ Bis zu 5.000 Reisegäste betreute „Biblische Reisen“ jährlich, an die 150 Gruppenreisen wurden durchgeführt. Jetzt ist seit einem Jahr fast Stillstand. Langsam wächst die Reiselust. Ab wann sind Gruppenreisen wieder möglich? Das und mehr haben wir Andreas Kickinger, den Geschäftsführer von „Biblische Reisen“, gefragt. DAS INTERVIEW FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Die Reisebranche hat die Corona-Pandemie hart getroffen. Reisen war lange Zeit nicht möglich. Wie war die Zeit rückblickend? Andreas Kickinger: Wir konnten im Sommer

und Frühherbst zwar kleinere Reisen in Österreich und Deutschland durchführen, aber in Summe muss man sagen: Eine der meist betroffenen Branchen ist die Reisebranche. „Biblische Reisen“ ist, so wie viele andere Reiseanbieter, in Kurzarbeit – und das noch bis Juni. Grundsätzlich gibt es vom Außenministerium eine weltweite Reisewarnung. Wie planen Sie als Reiseveranstalter die nächsten Wochen und Monate? Welchen Ausblick wagen Sie? Kickinger: Es gibt die Hoffnung auf ein nor-

males Leben, da gehört Reisen auch dazu. Die Ausgangslage ist etwas schwierig für alle, die mit Gruppen zu tun haben. Wir haben jetzt ein Jahr gelernt: „Fürchte dich vor den anderen.“ Klar ist: Wir leben von sozialen Kontakten. Das macht es für die Kirche und das Reisen schwierig. Die Lösung sind Testungen und Impfungen. Es gibt gute Hygiene-Konzepte. So ist sicheres Reisen in Gruppen wieder möglich. Wir rechnen damit, dass ab Sommer das Reisen in Österreich wieder gehen wird und für Herbst hoffen wir, dass man als Gruppe wieder in ein Flugzeug steigen kann. Wie reagieren die Kunden, also ihre Reiseteilnehmer/innen? Haben Sie viele Anfragen, ab wann Gruppenreisen wieder angeboten werden? Kickinger: Es gibt ganz allgemein eine gro-

ße Sehnucht nach Kultur, Sport, Reisen und Gasthaus-Besuchen. Wir haben Reiseteilnehmerinnen und Reiseteilnehmer, die anrufen und sagen: „Ich bin jetzt geimpft. Ich will jetzt wieder reisen!“ Es gibt manche, die ängstlich oder sehr vorsichtig sind. Individualreisen sind sicher früher möglich, bei

Andreas Kickinger ist Geschäftsführer von „Biblische Reisen“, dem Reisepartner der KirchenZeitung für Leser/innen-Reisen. Sieben Mitarbeiter/innen betreuten bislang jährlich an die 5.000 Reisegäste. Im Sommer sollen erste Gruppenreisen wieder möglich sein, hofft Kickinger. BIBLISCHE REISEN

Gruppenreisen kann es sein, dass die Reisetätigkeit erst langsam aufgenommen wird. Wir haben jetzt schon Anfragen für Gruppenreisen. Zwischen Zurückhaltung und Begeisterung ist zurzeit alles dabei. Bei Gruppenreisen sitzen an die 40 Teilnehmer/ innen in einem Bus. Wie sicher sind Busreisen? Kickinger: Busse sind die sichersten Reise-

mittel aufgrund der Klimaanlagen und der permanenten Luftabsaugung. Das hat man auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln beobachten können, dass es hier kaum Ansteckungen gibt. Nur ein ganz geringer Anteil der Infektionsfälle sind auf Pauschal-Reisende zurückzuführen, bestätigt eine Studie des Robert-Koch-Instituts vom Februar 2021. Die Zukunft wird wohl sein, dass nur getestete bzw. geimpfte Personen reisen können. Dazu heißt es Masken tragen und Hände desinfizieren. Die Vorgaben werden staatlicherseits kommen bzw. die Fluglinien werden Bedingungen vorgeben. Ein Restrisiko wird auch nach der Impfung bleiben. Gehört das zum Leben und Reisen dazu? Kickinger: Ich glaube, es braucht ein Umden-

ken: Wir brauchen eine Grundnormalität, wie wir mit dem Coronavirus umgehen und müssen uns bewusst sein, dass wir eine hundertprozentige Sicherheit nie haben werden. Leben ist lebensgefährlich, das gilt auch für den Schulschikurs. Ein kalkulierbares Restri-

siko wird bleiben. Wir müssen uns dann einmal entscheiden, ob wir lieber alleine zuhause im Garten sitzen und damit in die völlige Vereinsamung schlittern oder das gemeinschaftliche Leben wieder aufnehmen, wenn für alle die Möglichkeit besteht, sich impfen zu lassen. Wir können nicht eine Gesellschaft entwickeln, in der langfristig alle nur auf Sicherheit aus sind und dabei vereinsamen. Ich bin für Hygiene- und Sicherheitskonzepte, die sicheres Reisen ermöglichen. Die Leser/innen-Reise der KirchenZeitung soll in den Herbstferien 2021 nach Griechenland gehen. Wie ist hier der Anmeldestand? Kickinger: Wir haben bereits 57 Anmeldun-

gen. Die Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmer wissen, dass sie der KirchenZeitung und uns als Reiseveranstalter vertrauen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass Reisen im Herbst möglich ist, ist sehr groß. Genaueres kann man erst sagen, wenn es so weit ist. Das Reiseprogramm für Griechenland ist spannend: Athen hat ein neues Gesicht bekommen, der Verkehr ist aus der Innenstadt verschwunden. Vier Tage sind wir auf der Peloponnes. Wir wandeln auf den Spuren von Paulus in Korinth. Wir besuchen antike Tempel, werden Zeit haben, die wunderbare Landschaft zu genießen, und erleben vielleicht einen Spätsommer in Griechenland. X  Mehr zur Leser/innen-Reise der KirchenZeitung: siehe Seite 23.

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4 Diözese Linz GASTBEITRAG Zum Tod von Hans Küng „Kein Weltfrieden ohne Religionsfrieden“ war das Motto der von Hans Küng gegründeten Stiftung „Weltethos“, die gemeinsame Werte und das Verbindende unter allen Weltreligionen in den Vordergrund gestellt und damit einen Beitrag zur Verständigung, Achtung und Toleranz geleistet hat. Dieses geistige Vermächtnis ist in unserer Zeit aktueller denn je und insofern ist Hans Küng der wichtigste global denken-

Christoph Leitl, Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer FOTOCREDIT@KUCERA

de religiöse Vertreter unserer Zeit gewesen. Möge seine 24 Bände umfassende literarische Arbeit auch in Zukunft Inspiration für mehr Miteinander und damit für eine friedlichere Welt sein und mögen auch die Weltreligionen sowie die Wirtschaft vor allem das Menschenverbindende im Auge haben. Wenn jeder von uns ein Stück der Philosophie von Hans Küng lebt, dann wirkt sein Vermächtnis weiter. X  Siehe auch Seite 13

Tag des Notrufs Der 14. 4. ist nicht von ungefähr der „Tag des Notrufs“: Mit 144 erreicht man im Notfall die Rettung. Allein in Oberösterreich werden jährlich von Rotkreuzmitarbeitenden mehr als zwei Millionen Telefonanrufe bearbeitet.

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Diözesanreform

Erste Schritte zur Umsetzung der neuen Pfarrstruktur Die Reform der Pfarrstruktur in der Diözese Linz rückt näher, wie Martin Schachinger, Leiter der neuen Stabsstelle Territorialreform, im Gespräch mit der KirchenZeitung schildert. Auch die entsprechende Steuerungsgruppe hat vergangene Woche das erste Mal getagt. Wie berichtet, sollen sich ab Herbst die ersten Pfarrgemeinden bzw. Dekanate zur Bildung der 40 geplanten neuen Pfarren auf den Weg machen, wobei Pionierpfarren vorangehen werden. Welche Voraussetzungen diese „Pioniere“ erfüllen sollen, wird laut Schachinger die Steuerungsgruppe nun erarbeiten. Es zeichnet sich ab, dass sowohl ländliche Gegenden als auch Stadtgebiete zu dieser Gruppe gehören sollen. „Die Prozesse in den Pionierpfarren sollen modellhaft sein, also Vorbild für die kommenden Veränderungen. Deshalb sollten die Pionierpfarren vielfältig und durchaus auch in herausfordernden Situationen sein, um möglichst viele Erfahrungen sammeln zu können“, sagt Schachinger.

Martin Schachinger, der bis September auch noch Pfarrassistent in Ebelsberg und der Solarcity Linz ist, in seinem StabsstellenBüro im Bischofshof. KIZ/NIE

Die Kriterien für die Pionierpfarren werden veröffentlicht, sodass sich Pfarren dafür melden können. Die Entscheidung, welche fünf bis sieben Gebiete dann im Herbst den Anfang machen, wird im Juni getroffen – allerdings nicht von der Stabsstelle selbst. „Ich bin für die Koordinierung der Prozesse zuständig, Entscheidungen fallen in den zuständigen Gremien“, erklärt Schachinger. Übergang in zwei Jahren. Für die ausgewählten Gebiete beginnt dann der zweijährige Übergangsprozess. Im ersten Jahr verbleiben sie noch in der bestehenden Form, also als Dekanat und bisherige Pfarre. In dieser Zeit wird vor Ort ein gemeinsames Pastoralkonzept erstellt. Auch die künftige Leitung der neuen Pfarre (Pfarrer, Seelsorge- und Verwaltungsvorstand) wird ausgewählt. Die Personalausschreibungen für die Pionierpfarren sind zu Jahresbeginn 2022 vorgesehen. Mit Beginn des zweiten Jahres der Übergangszeit, also für die Pionierpfarren im Herbst 2022, werden diese als neue Pfarren errichtet, und zwar als Einheit der bisherigen Pfarren, die als Pfarrteilgemeinden weiterhin Bedeutung haben, besonders bei der Umsetzung des Pastoralkonzeptes. Reflektiert wird der Prozess seitens der Stabsstelle laufend. Denn die zweite Gruppe von Gebieten, die in die neue Struktur wechseln, startet schon im Herbst 2022. Läuft alles wie geplant, könnten in fünf bis sechs Jahren alle neuen Pfarren errichtet sein. Damit wäre die Aufgabe der Stabsstelle erfüllt, die Martin Schachinger eben übernommen hat. NIE

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„Bildungsgut Empathie“ „Empathie ist ein lebenslanges Lernprogramm“ und deshalb sei sie „das zentrale Bildungsgut in der Bildungsarbeit“, sagte Gerald Koller am Wochenende bei der Jahrestagung 2021 der KBW-Treffpunkte Bildung. Der Hauptreferent arbeitete bei der ersten Online-Jahrestagung des Katholischen Bildungswerks in zwei Vorträgen die Herausforderungen des Bildungsbereichs gerade angesichts der Corona-Situation heraus. Mehr als 100 Zuhörer/innen nahmen auch an den Diskussionen teil und genossen den Liederabend mit Andrea und Franz Froschauer.

Gerald Koller verwies darauf, dass eine „neue Normalität“ ein Widerspruch in sich ist. NIE/KIZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Soziales 5

15. April 2021

Unsichere Zukunft für Traditionswerk

MAN Steyr: Zurück auf Anfang LISA-MARIA LANGHOFER

Die Zukunft des MAN-Werks in Steyr ist weiterhin unklar, die Belegschaft nach der Urabstimmung scheinbar gespalten. Dass der Standort erhalten werden soll, darüber ist sich die Politik einig. Über das Wie nicht. „Die Mitarbeiter/innen wurden in zwei Lager geteilt, so muss man es fast sagen. Im Herbst hieß es noch: ‚Wir als Belegschaft halten zusammen.’ Diese Stimmung ist mittlerweile verloren gegangen“, beschreibt Betriebsseelsorgerin Ulrike Hammerl von mensch&arbeit Steyr die derzeitige Atmosphäre beim LKW-Hersteller. Dass die letzte Woche erfolgte Ur-Abstimmung dennoch so eindeutig ausgefallen war, damit hätte sie nicht gerechnet. Fast zwei Drittel der rund 2.200 Beschäftigten hatten sich gegen das Übernahmeangebot von Investor Siegfried Wolf ausgesprochen. Dass überhaupt eine Abstimmung stattfand, hält Hammerl für problematisch: „Auf diese Weise wurde die Verantwortung auf die Mitarbeiter/innen abgewälzt. Das finde ich ein bisschen feig.“ Ähnlich sieht es Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ): „Es braucht mehr Zusammenhalt anstatt eines weltweiten Standortwettkampfs auf dem Rücken der Arbeitnehmer/innen.“ Für Wirtschafts-Landesrat Achleitner (ÖVP) ist das Votum „Ausdruck der Enttäuschung über den Umgang des MAN-Konzerns mit den Mitarbeiter/innen. Offenbar hat man auf MAN gezielt und den Investor Siegfried Wolf getroffen.“ Angebote nicht angehört. Die Übernahme durch Wolf sei als alternativlos dargestellt worden, sagt Hammerl, in Wahrheit habe es durchaus andere Anbieter gegeben. Zu einem Gespräch eingeladen wurden sie nicht. Im ORF-Wirtschaftsmagazin Eco sagt etwa Gerald Ganzger, Sprecher einer Investorengruppe, dass man seit Monaten versuche, ein Angebot zu machen. Warum dies seitens des MAN-Konzerns nicht wahrgenommen wurde, erklärt sich Hammerl so: „Natürlich kann ich nur spekulieren, aber ich vermute, es liegt daran, dass Wolf nunmal einer von ihnen ist. Er kommt aus dem VW-Konzern, hat Kontakte nach Russland – jemand anderes wäre vielleicht zur Konkurrenz geworden.“

Mehr als 2.200 Arbeitsplätze stehen im MAN-Werk in Steyr auf dem Spiel. Von Kampfstimmung wie beim Protestmarsch im Herbst (Bild) ist derzeit nichts mehr zu spüren. FOTOKERSCHI.AT / APA / PICTUREDESK.COM

Kampf um Arbeitsplätze. Gerstorfer sieht in der geplanten Wiederaufnahme der Schließungspläne das Ergebnis einer „egoistischen Ellenbogenpolitik“: „Ich habe kein Verständnis für das Verhalten von Volkswagen-MAN, noch für das Verhalten der Bundes- und Landesregierung. Hier sollen 8.000 Arbeitsplätze gefährdet werden, damit einige wenige noch mehr Profit erhalten.“ Für Achleitner sei es wichtig, dass „alle Verantwortlichen an den Verhandlungstisch zurückkehren und sich gemeinsam um eine Lösung zum Erhalt des Standorts Steyr und möglichst vieler Arbeitsplätze bemühen.“ Die SPÖ sieht die Lösung in einer staatlichen Beteiligung, wie Gerstorfer erklärt: „Für mich ist klar: Wir kämpfen um Arbeitsplätze, nicht nur in Steyr. Wir brauchen Investitionen der öffentlichen Hand, damit Unternehmen die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen können.“ Bei Industrie und ÖVPWirtschaftsverbänden löste diese Idee wenig Begeisterung aus. Einfluss auf Wahlen. Im Herbst stehen in Oberösterreich wieder Landtags- und Gemeinderatswahlen an. Inwiefern der Fall MAN Steyr darauf Einfluss haben wird, darüber haben Gerstorfer und Achleitner unterschiedliche Ansichten. Für Gerstorfer ist klar: „Im Herbst wird darüber entschieden, wie ein Leben nach der Pandemie gestaltet werden soll. Alleine in Steyr ist einer

von 100 oberösterreichischen Arbeitsplätzen gefährdet. Diese Zahlen werden leider steigen, denn ÖVP und FPÖ setzen keine Akzente, unternehmen zu wenig.“ Achleitner: „Es geht um den Erhalt der Produktion in Steyr und um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter/innen. Da geht es um Schicksale, das ist kein Wahlkampfthema.“ Zukunftsmodell Nachhaltigkeit. Die Zukunft des Werks sehen sowohl Gerstorfer als auch Achleitner in der Nachhaltigkeit. „Es gibt in Steyr zahlreiche erfolgreiche Unternehmen. Daher hat aus unserer Sicht auch das MAN-Werk Steyr mit seinem Know-how die Chance zu einer erfolgreichen Neuausrichtung in Sachen nachhaltige Mobilität“, ist Achleitner überzeugt. Geht es nach Gerstorfer, soll Steyr der zentrale Standort für grüne Mobilität werden: „Wenn wir alle an einen Tisch holen und klug investieren, schaffen wir das. In Steyr gibt es die Tradition, das Wissen und die Fachkräfte, um die Zukunft zu gestalten. Auf diesen Schatz können und müssen wir aufbauen.“ Auch wenn die Zukunft des Werks weiterhin ungewiss ist, so hofft Betriebsseelsorgerin Hammerl doch, dass die Mitarbeiter/ innen sich wieder mehr solidarisieren: „Ihnen bleibt zu wünschen, dass sie alles nüchtern betrachten können, und weniger emotional. Aber das wird sicher noch ein langer Prozess.“

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6 Interview

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Ich verstehe mich als Brücke“ Seit 1. Februar 2021 hat in Myanmar das Militär wieder die Macht im Staat übernommen und den Notstand verhängt. Der Franziskaner P. Johannes Nepomuk „Joe“ Unterberger aus Pfandl lebt in Yangon, der größten Stadt des Landes. Er berichtet von der Lebensgefahr beim Einkaufen und den Toten bei den Protesten.

P. Joe: Mit ganz wenigen Ausnahmen verlasse ich meine

Der Einfachheit halber hat sich P. Johannes Nepomuk „Joe“ genannt, als er im Dezember 2016 nach Myanmar kam. Er gehört dort zu einer kleinen Gruppe von Franziskanern, die die Ordensgemeinschaft in dem südostasiatischen Land einwurzeln sollen. Sechs Franziskaner-Brüder mit ewigen Gelübden leben in der FünfMillionen-Stadt Yangon, vier Brüder sind bereits aus Myanmar, einer von den Philippinen und P. Joe aus dem Salzkammergut. Dazu kommen zwei einheimische Brüder mit zeitlicher Profess und sechs Kandidaten, die aus verschiedenen Orten des Landes kommen. Wie schaut Ihr Alltag unter dem Kriegsrecht aus? P. Joe Unterberger: Ich lebe allein in einer Wohnung. Die

lokale Stadtverwaltung hat es seit meiner Ankunft im Land nicht gestattet, in das Haus unserer Gemeinschaft zu ziehen. Daher die eigene Wohnung, wo ich nun allein angekommen bin, nachdem ein indonesischer Mitbruder vor einem Monat das Land verlassen hat. Mit der Gemeinschaft halte ich telefonisch Kontakt. Können Sie außer Haus gehen?

Wohnung seit Anfang Februar nicht mehr. Nur zum Einkaufen: Drei Minuten von meiner Wohnung entfernt ist ein kleiner Supermarkt. Zu einem größeren Supermarkt, in dem es auch Gemüse geben würde, geht man fünfzehn Minuten. Doch dort in der Nähe wurden schon Leute erschossen. Da gehe ich nicht hin. Soldaten auf der Straße zu treffen, ist sehr gefährlich. Wenn ihnen irgendetwas nicht passt, kannst du das Kreuzzeichen machen. Auch das Handy nehme ich nicht mit, wenn ich außer Haus gehe. Denn die Soldaten kontrollieren, was auf den Handys gespeichert ist. Finden sie aus ihrer Sicht Verdächtiges, wird man verhaftet. Worin sehen Sie Ihren Auftrag als Franziskaner in Myanmar? P. Joe: Die Armut im Land ist extrem. Wir sind als Fran-

ziskaner gerufen, das Leben mit den Armen zu teilen. Ich als Europäer verstehe mich als Unterstützung für meine Ordensbrüder aus Myanmar und als Brücke zu den Ländern des Westens. Das kleine Rosenkranz-Projekt hat auch so eine Brückenfunktion. Was ist das Rosenkranz-Projekt?

Myanmar Der Staat Myanmar liegt in Südostasien und grenzt unter anderem an China und Thailand. Myanmar hat rund 55 Millionen Einwohner/innen, davon sind etwa 5 Prozent Christ/innen. Rund 700.000 Menschen sind katholisch. Alle Religionsgemeinschaften beteiligen sich an den Protesten gegen das aktuelle Kriegsrecht. Kardinal Charles Maung Bo, Erzbischof von Yangon, unterstützt die friedlichen Proteste der Bevölkerung und fordert den Dialog mit dem Militär.

Soldaten prägen seit Monaten das ­Straßenbild in Myanmar. ARCHIV


KirchenZeitung Diözese Linz

Interview 7

15. April 2021

P. Joe: Drei Großfamilien – rund fünfzig Personen – stel-

len mit dem Material, das ich ihnen bringe, Rosenkränze und Armbänder her. Ich bezahle sie für die Arbeit und man kann sagen, dass das ein ganz wichtiger Beitrag zu ihrem Überleben ist. Wo verkaufen Sie diese Rosenkränze und Armbänder? P. Joe: Natürlich auch in Österreich. Unglücklicherwei-

se lagern derzeit 42 Pakete bei mir, weil ich sie nicht mehr wegschicken konnte. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn Pfarren – sobald es geht – Rosenkränze oder Armbänder für Firmlinge, Erstkommunionkinder oder Täuflinge kaufen würden. Das aktuelle Kriegsrecht zwingt Sie zum Zu-Hause-Bleiben. Wie geht es Ihnen dabei? P. Joe: Ich fühle mich als Zeuge dessen, was hier passiert,

was ich durch meine einheimischen Mitbrüder und die Familien, mit denen ich in Kontakt bin, erfahre. Das Militär geht unvorstellbar brutal vor. Jeder, der protestiert, ist ein Terrorist. Warum hat das Militär der ohnehin eingeschränkten Demokratie nach zehn Jahren wieder ein Ende gesetzt? P. Joe: Bei der Parlamentswahl im November 2020 er-

reichte die Partei der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi die absolute Mehrheit. Das Militär hat riesige Firmenkonglomerate, die sie von einer erstarkten zivilen Regierung bedroht sah. Haben Sie noch nie an die Ausreise in die sichere Heimat gedacht? P. Joe: Ja, einmal war es schon fünf vor zwölf. Da habe

ich begonnen, eine Packliste zu schreiben. Das war der 5. März, der schlimmste Tag hier in Yangon. Aber immer, wenn ich an das Ausreisen denke, sperrt sich etwas in mir. Könnten Sie überhaupt das Land verlassen? P. Joe: Wir sollten sogar. Die Botschaften fordern alle

Ausländer auf, Myanmar zu verlassen. Zwei- bis dreimal wöchentlich gibt es Flüge nach Indonesien. Wenn ich unmittelbar in Gefahr komme, würde ich weggehen, denn mein Leben ist mir kostbar. Aber im gesamten spüre ich, dass ich hierher gehöre. Ich bin mir auch bewusst: Wenn ich das Land verlasse, bekomme ich nicht so rasch wieder ein Visum. Das aktuelle Visum ist noch bis Februar 2022 gültig. Kommen Sie in diesen belastenden Situationen zum Beten? P. Joe: Diese herzzerreißenden Vorkommnisse, das Töten

von Menschen – kürzlich wurde ein fünfjähriges Kind getötet – kann ich nur Gott hinhalten. Als Mensch habe ich mein Limit schon überschritten. Ich bin emotional am Boden. Brutales Morden kann ich nicht aushalten. Gebet ist für mich der Ort, wo ich diese Erfahrungen Gott anvertraue. Ich feiere jeden Tag allein die heilige Messe und bete täglich den Rosenkranz. Derzeit lese ich das Tagebuch der heiligen Sr. Faustina. Das ist sehr ermutigend in dieser Zeit der Krise. Gibt es aus Ihrer Sicht Hoffnung?

P. Johannes Nepomuk „Joe“ Unterberger (geboren 1974) ist Franziskaner. Er stammt aus Pfandl bei Bad Ischl und war Tennisprofi (1996 Staatsmeister). 2001 trat er in den Franziskanerorden ein und empfing 2013 die Priesterweihe. Seit 2016 lebt er in Myanmar. Wer seine Arbeit unterstützen möchte: RAIKA Pfandl, Kennwort Pater Joe, IBAN: AT42 3454 5000 0011 2896 PRIVAT P. Joe: Als Tennisprofi habe ich gelernt, dass man vor je-

dem Turnier und Spiel optimistisch sein und sich auf den Sieg konzentrieren muss. Hier in Myanmar, als Franziskaner und Priester, sehe ich das anders. Da neige ich mehr zum Realismus als zum Optimismus. Ich habe nur wenig Hoffnung, dass sich die Gesamtsituation in kurzer Zeit verbessern wird. Ich glaube eher, dass es noch schlimmer wird. Was könnte helfen? P. Joe: Aktuell wäre wichtig, dass UNO-Soldaten ins Land

kämen. Aber China und Russland sind gegen die Entsendung von Blauhelmen. Doch nur sie könnten die Zerstörung des Landes stoppen.

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DAS INTERVIEW FÜHRTE JOSEF WALLNER


8 Lebendige Kirche MOMENTE Erstkommunion. Nach Ostern startet traditionell die Erstkommunionsaison. Auch im heurigen Jahr ist dabei Flexibilität angesagt. Manche Pfarren haben ihre Termine in Richtung Frühsommer oder gar in den Herbst verlegt, in der Hoffnung, dass es schon Erleichterungen gibt. Manche Erstkommunionsfeiern finden vereinzelt schon in der zweiten Aprilhälfte statt, zum Beispiel jene der Pfarre Holzhausen, die dafür die größere Pfarrkirche von Marchtrenk nutzt. Möglich sind diese Termine nach den aktuellen Bestimmungen, die generell für die Feiern der Messen gelten. Derzeit gelten damit für die Erstkommunion – aber auch für die Firmungen – noch viele Coronabeschränkungen, wie das Verbot des Gemeindegesangs, die Maskenpflicht und der Mindestabstand von zwei Metern zwischen haushaltsfremden Personen. Das führt auch dazu, dass weniger Menschen in der Kirche Platz haben und die Teilnahme von Verwandten an Erstkommunion und Firmung begrenzt ist.

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Initiative „Wir!fairwandeln“ fördert gesellschaftspolitisches Engagement in den Pfarren

Impulse für eine bessere Welt Welthaus Linz will mit einem Projekt Anregungen liefern, damit Pfarren ihre Arbeit in ökologischen und sozialen Themenfeldern ausbauen können. Die Pfarrgemeinden bezeichnet das Welthaus Linz als „Erprobungsorte für ein gutes Leben“. Tatsächlich gibt es schon jetzt vielerorts Initiativen, Projekte und Gruppen, die sich für weltweite Solidarität und für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung einsetzen. Bei dem Projekt „Wir!fairwandeln“ geht es deshalb letztlich auch um ein Sichtbarmachen und Vernetzen des gesellschaftspolitischen Engagements in den Pfarren und Dekanaten. Jede Pfarre habe ihr eigenes Wissen und es sei sinnvoll, das zusammenzuführen, so das Welthaus Linz. Der Bogen an konkreten Themen ist dabei breit gespannt und reicht von Fair Trade über Obdachlosigkeit und Flüchtlingsarbeit bis hin zur Einsamkeit. Müllvermeidung. Aktuell betreut Welthaus Linz das Dekanat Linz-Mitte und die Pfarre Sattledt. In Sattledt ist der Einsatz für Nachhaltigkeit etwa fest verankert. Müllvermeidung bei Pfarrfesten oder der umweltfreundliche Weg zum Sonntagsgottesdienst sind nur zwei der vielen Beispiele der um-

Fair-Trade-Produkte fördern ist ein Klassiker im Einsatz für eine bessere Welt. ADOBE/VISIONS-AD

triebigen B-Fair-Gruppe Sattledt, die dafür mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet wurde. Das Welthaus hat zudem für neue Ideen und Impulse eine eigene Serviceplattform (www. wirfairwandeln.at) eingerichtet. Darauf gibt es eine Vielzahl an leicht realisierbaren Angeboten der Diözese sowie externer Kooperationspartner/innen. Zudem gibt ein Blog Einblicke in bereits durchgeführte Projekte. Welthaus bietet neben der Serviceplattform eine kostenlose Begleitung für Pfarrgemeinden an, um neue Initiativen zu planen und eine Arbeitsgruppe in der Pfarre zu begleiten. www.dioezese-linz.at/welthaus

Landwirtschaftsschule forscht zum Klimawandel St. Florian bei Linz. Das Bewusstsein für die dramatischen Folgen des Klimawandels ist im landwirtschaftlichen Umfeld grundsätzlich hoch. Das ist wohl mit ein Grund, wieso die Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt (HLBLA) St. Florian vor knapp zwei Jahren als erste Schule Österreichs den Klimanotstand ausgerufen hat. Die HLBLA hat früh Maßnahmen ergriffen vor Ort möglichst ressourcenschonend zu handeln, etwa mit einer Photovoltaikanlage und einer Hackschnitzelheizung. Pflanzen und der Klimawandel. Die HLBLA nimmt außerdem aktiv an einem laufenden, weltweiten Forschungsprojekt teil, in dem die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf krautige Pflanzen wie zum Beispiel Bärlauch, Buschwindröschen,

und Blütenentwicklung, Entwicklung der Früchte und Samen, Absterben von Pflanzenteilen dokumentiert. Die von ihnen gewonnenen Daten fließen in eine weltweite Datenbank ein und werden zu Projektende mit Forscher/innen der Universitäten Wien und Innsbruck gemeinsam analysiert und interpretiert.

Die Jugendlichen nehmen die krautigen Pflanzen unter die Lupe. HLBLA ST. FLORIAN

und Wiesen-Salbei untersucht werden. Die Schüler/innen des 2B-Jahrgangs erkunden die Veränderungen an den Pflanzen im Zeitraum zwischen April und Juni. Dabei werden Zeitpunkt des Austriebes, Blatt-

Vermehrter Schädlingsbefall. Bereits im Vorfeld der Untersuchung der Pflanzen haben die Schüler/innen als Vorbereitung Interviews mit älteren Landwirt/innen geführt, um sie zu deren Beobachtungen zum Klimawandel zu befragen. Dabei war der Tenor eindeutig. Es wurde über frühere Saat- und Erntezeitpunkte, längere Trockenperioden und vermehrten massiven Schädlingsbefall berichtet. P.S.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

15. April 2021

Erneuerter Altarraum

Die Pfarrkirche von Allhaming ist dem heiligen Georg geweiht, die Einrichtung der Kirche ist neugotisch. PFARRE

Allhaming. Von Herbst 2020 bis März 2021 dauerten die Arbeiten im Presbyterium der Pfarrkirche Allhaming (Dekanat Kremsmünster). Dringend waren die drei Fenster aus 1885 zu erneuern, da einzelne Glaselemente aus den Bleihalterungen zu fallen drohten. Zwei weitere Kirchenfenster wurden gereinigt und das Presbyterium erhielt einen neuen Anstrich. Als das Gerüst abgebaut wurde, packte eine große Anzahl Freiwilliger an, darunter Mitglieder der Katholischen Männerbewegung. Parallel dazu begannen die Frauen der Katholischen Frauenbewegung, der Goldhaubengruppe und weitere Helferinnen mit dem Kirchenputz. Die Freude, das Osterfest in einem hell strahlenden Kirchenraum feiern zu können, war groß. JOSEF WALLNER

Firmprojekt ermöglicht Begegnung mit den Klienten der Lebenshilfe

Beispiel für „gelebtes Christsein“ Allhaming. 29 Firmlinge in Hochburg und Maria Ach haben mit ihren Familien in den letzten Wochen eifrig gebastelt und gebacken. Diese kleinen Geschenke hat nun ein Teil der Jugendlichen den Klientinnen und Klienten der Tageseinrichtung Lebenshilfe in Braunau übergeben. „Für mich als Seelsorgerin für die beiden Pfarren ist das gelebtes Christsein,“ erklärt Elisabeth Seidlmann. Begegnung über den Computer hinaus zu ermöglichen, sei besonders wertvoll und wichtig, betont sie. Bei ihrem Besuch haben die Firmlinge zudem viel über die Arbeit, den Tagesablauf und die Gemeinschaft in der Lebenshilfeeinrichtung erfahren.

Die Firmlinge überbrachten der Lebenshilfe in Braunau ihre Geschenke. PFARRE

Heft als Ideengeber

Bangen um die Marillen

Gallneukirchen. In der Pfarre Gallneukirchen wurden 5.000 Broschüren „Ostern feiern“ verteilt. Die Pfarre ließ sich vom Cover des Heftes für ihre Osterkerze inspirieren. DOPLER

Schärding. Die Kälteeinbrüche im April bringen die Marillen in Gefahr. Auch der Hobbygärtner dieses Marillenbaums in Schärding hofft, dass es zu keinem Totalausfall kommt. Das würde auch die Arbeit der fleißigen Bienen und des Schmetterlings namens Kleiner Fuchs unterstützen. FRANZ GRUBER

IM LEBENS-SPIEGEL Aprilwetter und das Kribbeln im Bauch Fast frühsommerliche Tage schon – dann wieder Regen und Schnee. Alles hat dieser April 2021 in seiner ersten Hälfte schon geboten. Typisch April, sagt man. Seit die Meteorologen auf Tage hinaus das Wetter vorausberechnen können, vermag man sich selbst auf die Aprilwetter-Launen einzustellen. Besser oder schlechter wird das Wetter dadurch nicht. Ob es so kommt – oder ganz anders: solche Unabsehbarkeit mögen Menschen nicht gern. Lieber wähnen sie sich im Rahmen des üblichen Laufs der Dinge. Berechenbar vor allem mögen die Umstände sein. Aber so ist die Natur nicht. Immer bleibt diese Ungewissheit: Es kann auch anders kommen. Ganz anders sogar. Sich einzulassen auf andere Umstände und neue Verhältnisse mag nicht immer einfach sein. Doch man muss nicht gleich die Fassung verlieren, wenn es einmal anders als erwartet kommt. Man kann es sogar – erhoffen. Das Erhoffen einer besseren Welt – gerechter nämlich und menschlicher – gehört zum Glauben der Christinnen und Christen. Das Neue, das Andere: Menschen begegnen ihm mit einem Kribbeln im Bauch. Aber was wäre das für ein Leben – ganz ohne Überraschung – und ohne Hoffen? Der nachösterliche Glaube ermutigt, das Leben unter allen Umständen als Geschenk anzunehmen – mit dem Schönen und mit den Unannehmlichkeiten.

MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Aus dem Inneren einer COVID-19-Station Die Arbeit von Ärzten und Pflegekräften ist immer wichtig – aber während der Corona-Pandemie ist sie es ganz besonders. Was bedeutet es für Ärzte und Pflegepersonal, wenn ein Patient auf der COVID-Station betreut werden muss? Am Allgemeinen öffentlichen Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt zählt die COVID-Station 1A zu Kärntens größter. Das Ärzte- und Pflegeteam gibt Einblicke in ihr Arbeitsleben mit der Coronavirus-Krankheit.

Die Corona-Pandemie hat auch 2021 fest im Griff. Für die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Angelika Kaufmann und ihre Kollegen fühlt sich diese Zeit an wie ein Marathonlauf in Schutzkleidung: Anzug mit Kittel, Haube, Mundschutz, Visier, drei Paar Handschuhe. Derzeit ist der Job extrem fordernd, aber der Großteil der Ärzte und Pflegekräfte macht ihn immer noch gerne – und das, obwohl er in einem Umfeld ist, das die meisten lieber gar nicht erst betreten. Beim Verlassen des hochinfektiösen Stationsbereichs 1A nimmt das Ausziehen der Schutzkleidung noch mehr Zeit in Anspruch als das Anziehen. Alleine die Handschuhe müssen einzeln abgestreift werden. Dazwischen wird desinfiziert. Das Prozedere ist dabei genau vorgegeben. „Jeder Patientenkontakt muss jetzt noch besser geplant werden“, weiß Angelika Kaufmann, die seit 25 Jahren im Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt (EKH) beschäftigt ist. 285 schwer erkrankte Patienten (Stand 6. April 2021) wurden seit Beginn der Pandemie am EKH behandelt, 63 sind verstorben. Zu Spitzenzeiten wurden auf zwei Stationen bis zu 50 COVID-Patienten betreut.

Für das Ärzte- und Pflegepersonal auf der COVID-Station ist Schutzkleidung dringend erforderlich. KATJA KOGLER

Einstellen auf Patientenzuwächse. Abteilungsvorstand Primar Dr. Hans Jörg Neumann und Oberarzt Dr. Hans Winkler sind die verantwortlichen Ärzte der COVID-Station am EKH: „10 bis 14 Tage nach dem Anstieg der Infektionszahlen kommen in der Regel die ersten Patienten im Krankenhaus

KATJA KOGLER

an. Wenn man die Inzidenz, also die Anzahl der Neuerkrankungen, und die Altersverteilung genau im Blick behält, kann man sich gut vorbereiten“, sagt Dr. Neumann. Wichtig ist die Kooperation mit den Landeskoordinatoren. So wurden bislang auch 194 Patienten (Stand: 6. April 2021) von externen Abteilungen an die COVID-Station des EKH Klagenfurt übernommen. Über die Patienten weiß er: Das mittlere Alter der COVID-Patienten beträgt 82 Jahre, der älteste Patient war 101 Jahre und der jüngste Patient 33 Jahre alt. Großteils hatten sie Vorerkrankungen. Hohes Fieber, Husten, Luftnot, allgemeine Schwäche, Durchfall und Darmbeschwerden sind die häufigsten Ursachen für die Überstellung ins Krankenhaus und damit auch in die Hände von COVID-Fachkräften wie jenen im Ordenskrankenhaus der Elisabethinen. Alltag auf der COVID-Station. Die Betreuung der COVID-Patienten nimmt viel Zeit in Anspruch. „Sie sind schwach, können sich nicht waschen, nicht ohne Hilfe essen oder Medikamente einnehmen. Alleine die Morgenpflege nimmt pro Patient mehr als eine Stunde in Anspruch“, gewährt Angelika Kaufmann einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Normales Sprechen mit den Patienten ist erschwert, was die Kommunikation sehr trübt, denn die Pfleger und Ärzte im hochinfektiösen Stationsbereich tragen Mundschutz und Visier. „Die Akustik ist schlecht und zudem fehlt die Mimik. Das ist sehr ermüdend“, schildert die diplomierte Krankenpflegerin.


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Thema 11

15. April 2021

Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich um die Patientinnen und Patienten auf der COVID-19-Station 1A im Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt. KATJA KOGLER

Zusammenarbeit. Die Abläufe auf der Station 1A sind nie Routine. „Tagtäglich stehen wir vor neuen Herausforderungen, die der Krankenhaus-Alltag mit sich bringt“, schildert Oberarzt Dr. Hans Winkler. Die Zusammenarbeit im Team ist in so einer Situation extrem wichtig. Alleine ist man nie so stark wie im Team. „Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig. Wir motivieren uns und schaffen es somit, unsere COVID-Patienten bestmöglich zu betreuen“, fasst Angelika Kaufmann die vergangenen Monate zusammen. Aufregung und Hektik würden den Ablauf auf der Station nur irritieren und die Patienten verunsichern. „Sie benötigen Ruhe, Fürsorge und auch im roten Bereich der Station angstlindernde persönliche Worte und das Halten der Hände.“ Bilder und Zeichnungen von der Familie, ein I-Pad für Videotelefonate und kleine persönliche Gegenstände erleichtern den Erkrankten die Bewältigung der Einsamkeit.

Eigene Ängste hinten anstellen. Die eigenen Bedenken der Ärzte und Pflegekräfte vor einer Ansteckung sind in den Hintergrund gerückt. „Am Beginn der Pandemie war COVID-19 noch die große Unbekannte. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Heute hat man Respekt vor der Erkrankung. Regelmäßige Hygiene-Schulungen und geregelte Abläufe haben die Situation deutlich verbessert“, sagt Angelika Kaufmann. Schwere COVID-Verläufe. Die Zahl der Corona-Infektionen steigt derzeit wieder und mit Sicherheit werden einige Erkrankungen auch kritisch verlaufen, vermutet Oberarzt Dr. Winkler, der seit 1991 am Elisabethinen-Krankenhaus tätig ist. „Verschlechtert sich der Zustand von erkrankten Patienten auf der COVID-Normalstation dramatisch, wird die Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin hinzugezogen.“ Etwa

Im Dauereinsatz gegen Corona auf der COVID-19-Station 1A: Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Angelika Kaufmann, Abteilungsvorstand Primar Dr. Hans Jörg Neumann, Oberarzt Dr. Hans Winkler und Intensivmediziner Primar Dr. Michael Zink. EKH, HELGE BAUER, KATJA KOGLER

vier Prozent aller COVID-19-­Erkrankten des ­Elisabethinen-Krankenhauses benötigten bisher eine intensivmedizinische Behandlung. Diese Patienten werden vor allem ins Klinikum Klagenfurt zur Intensivtherapie verlegt. „Ab hier steigt der Pflege- und Betreuungsaufwand der Patienten nochmals enorm“, betont Primar Dr. Michael Zink. Kampf um jedes Menschenleben. Mit dem Monitoring werden Herz, Kreislauf und Sauerstoffsättigung engmaschig ­kontrolliert und überwacht. COVID-19-­ Patienten mit einer schweren Erkrankung ­ ­ werden regelmäßig in Bauchlage gebracht, um die Atem­ arbeit zu unterstützen und mehr Sauerstoff ins Blut zu transportieren. „Doch was einfach klingt, ist ein großer Aufwand“, sagt Primar Zink. So benötigt das Drehen in ­ Bauchlage mindestens zwei Pflegekräfte und einen Arzt, denn der Patient im künstlichen Koma hat einen Beatmungsschlauch in der Luftröhre, dünne Schläuche ­(Katheter) in den Blutgefäßen, zusätzlich meist eine Magen­ sonde und einen Blasenkatheter. „Nichts darf herausrutschen oder abreißen.“ Was bleibt? Hoffnung! Die Hoffnung der Ärzte und Pflegekräfte der COVID-­ Station des Elisabethinen-Krankenhauses am Ende des Tages? „Der Impfstoff. Und wenn wir ­ sehen, dass es einem schwer COVID-­ Erkrankten besser geht. Das zeigt uns, dass unsere Arbeit etwas bringt und sich der ­ ­Einsatz lohnt.“

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12 Panorama IN ALLER KÜRZE Fastenmonat. Der Ramadan begann am 13. April. Die Islamische Glaubensgemeinschaft hat ein Sicherheits- und Hygienekonzept für ihre rund 350 Moscheen, Corona-Cluster in Moscheen konnten so bislang verhindert werden. „Auf die Freude des gemeinschaftlichen Fastenbrechens in den Moscheen müssen wir in diesem Jahr leider verzichten“, so IGGÖ-Präsident Ümit Vural. Ein besonderes Anliegen sei die Förderung der Impfbereitschaft der muslimischen Community, innerhalb derer kontroverse Debatten über Sicherheit und Inhaltsstoffe der Schutzimpfung geführt werden.

15. April 2021

Politik ringt um Reform der „Sterbehilfe“-Gesetze

Sterbehilfe: Gesetzesreform bis Sommer Das Urteil des Verfassungsgerichtshofs vom Dezember 2020, wonach Mithilfe an der Selbsttötung nicht mehr verboten sein darf, beschäftigt die Bundesregierung. Das Justizministerium lädt für Ende April zu einem einwöchigen „Dialogforum Sterbehilfe“ online ein. Rund 25 Organisationen und Personen sind dabei, darunter die anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften, deren Hilfsorganisationen, die Ärztekammer, Pflegeeinrichtungen, Universitäten sowie der Verfassungsdienst und das Sozialministerium.

Sensibles Thema. Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hatte angekündigt, dass das neue Sterbehilfe-Gesetz bis zum Sommer kommen soll. Im parlamentarischen Ausschuss für Menschenrechte sprach Edtstadler von einem äußerst heiklen Thema, das mit entsprechender Sensibilität angegangen werden müsse. Niemand sollte entscheiden, wann ein Leben lebenswert sei und wann nicht. Es bedürfe eines gründlichen Diskussionsprozesses unter breiter gesellschaftlicher Einbindung und Einbindung aller Parteien.

Von Armutsbekämpfung bis Suizidbeihilfe

Bischöfe und Grüne bei Online-Treffen

Prinz Philip. Papst Franziskus kondolierte Queen Elizabeth zum Tod ihres Ehemanns. In einem Telegramm würdigte er Prinz Philip als Familienvater, seinen herausragenden Ruf im Dienst für sein Land und seinen Einsatz für Bildung und Förderung der jungen Generationen. Der Herzog von Edinburgh war im Alter von 99 Jahren in Schloss Windsor verstorben. Spitzentreffen am Bildschirm zwischen der Bischofskonferenz und den Grünen. BMKÖS

Prinzgemahl. Prinz Philip war 73 Jahre lang mit Königin Elizabeth II. verheiratet. PARSONS / AFP / PICTUREDESK.COM

Rücktritt. Kurz vor Redaktionsschluss wurde der Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober aus gesundheitlichen Gründen angekündigt. Über genauere Hintergründe und Folgen gab es zu diesem Zeitpunkt keine gesicherten Informationen. Rudolf Anschober trug während der Corona­krise höchste Verantwortung und war gesundheitlich belastet. Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der KirchenZeitung.

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Bedauert, dass die Gemeinde-Ebene in Asylfragen nicht angehört wird: KindeswohlkommissionsVorsitzende Irmgard Griss. MARTIN JUEN / SEPA. MEDIA / PICTUREDESK.COM

Menschenrechte, Klimaschutz, die Corona-Lage und viele andere Themen besprach eine Delegation der Bischofskonferenz bei einem Spitzengespräch mit den Grünen. Aufgrund der Schutzmaßnahmen in Ostösterreich fand das Treffen als Videokonferenz statt. Erzbischof Lackner bezeichnete das Spitzengespräch mit den Grünen als „wertschätzend und konstruktiv“. Vizekanzler Kogler sagte: „Das heutige Gespräch hat einmal mehr bewiesen, dass die katholische Kirche und ihre Vertreter wichtige Verbündete in der Armutsbekämpfung, im Kampf gegen die Klimakrise und für den Schutz der Menschenrechte sind.“

Flüchtlinge: Hoffen auf Pfingstwunder

EU-Gründungsvater vor Seligsprechung

Kirchenvertreter/innen fordern weiterhin die Aufnahme von Flüchtlingen aus Elendsquartieren an den Rändern der EU. „Vielleicht gelingt ein Pfingstwunder“, hofft Erich Hohl, Grazer Integrationsbeauftragter. Innenminister Karl Nehammer hatte in der „Pressestunde“ wiederholt, dass es um eine Signalwirkung in den Herkunftsländern der Flüchtlinge ginge. Irmgard Griss, Vorsitzende der Kindeswohlkommission, forderte, die Expertise von Bürgermeister/innen oder Pfarrern in Asylfragen zu berücksichtigen. Das sei derzeit nicht der Fall.

Die Existenz der heutigen EU geht vor allem auf die Visionen und das hartnäckige Engagement christlich geprägter Politiker zurück. Einer der Vorreiter war der Franzose Robert Schuman (1886–1963), erster Präsident des Europäischen Parlaments, das 1958 erstmals zusammentrat. Es hat ihm später den Ehrentitel „Vater Europas“ verliehen. Die französische Zeitung „La Croix“ berichtet nun, der Vatikan plane noch vor dem Sommer die Seligsprechung von Robert Schuman. Der Seligsprechungsprozess für den Christen und Politiker lief seit 1990.


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Panorama 13

15. April 2021

ZUM TOD KÜNGS

Der Schweizer Theologe Hans Küng ist am 6. April in seinem Haus in Tübingen gestorben.

KNA

Hans Küng zum Gedächtnis

Ein Schweizer Weltbürger Einer der renommiertesten Theologen weltweit ist tot: Hans Küng. Der in ­Tübingen lehrende Schweizer starb am 6. April im Alter von 93 Jahren. Ein Nachruf von Peter Pawlowsky. Im Oktober 1975 spendierte mir der ORF eine Reise nach Tübingen. Ich sollte das Fernsehgespräch mit Prof. Hans Küng vorbereiten, das am 8. Dezember 1975 gesendet wurde. Es war die Start-Sendung in der neuen Reihe „Theologie im Gespräch“, die später ins „Nachtstudio“ übersiedelt wurde. Das Thema war „Dein Reich komme“ und die Frage, warum es bisher ausgeblieben ist. Wir leben in einer Zwischenzeit, sagte Küng, mit dem Auftrag, jetzt etwas von Gottes Gerechtigkeit und Frieden für die Welt zu verwirklichen. Protest gehört zum Auftrag der Zwischenzeit dazu. 1970 war sein Buch „Unfehlbar?“ erschienen. Er stellte das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes in Frage – für Rom eine unerträgliche Herausforderung. Küng wurde mehrmals vorgeladen, war zum Gespräch bereit, verlangte aber Akteneinsicht, Gespräche mit dem Rechtsbeistand, eine Möglichkeit zur Appellation. Alles, was zu einem ordentlichen Prozess gehört, wurde verweigert. Im Dezember 1979 wurde Küng die Lehrbefugnis entzogen. Werdegang. Hans Küng, geboren 1928 als Sohn eines Schweizer Schuhhändlers im Kanton Luzern, studiere ab 1948 in Rom und wurde zum Priester geweiht. 1957 ging er nach Paris und schrieb seine Dissertation über den evangelischen Theologen Karl Barth. Seit 1960 war er Professor an der Universität Tübingen, wirkte von 1962 bis 1965

beim II. Vatikanischen Konzil mit. 1966 holte er Joseph Ratzinger, den späteren Papst, als Professor nach Tübingen. Als 1968 die Studentenunruhen ausbrachen, trennten sich allerdings ihre Wege. Ratzinger floh ins ruhigere Regensburg. Hans Küng versuchte in vielen Büchern die Inhalte des christlichen Glaubens für Menschen von heute verständlich zu machen. Auf fast 900 Seiten ging er der Frage nach „Existiert Gott?“ (1978) und er erklärte das „Credo“ für Zeitgenossen (1992). Schon in der Konzilszeit forderte er die Abschaffung des Zölibats, die Gleichberechtigung der Frauen und eine entschiedene Annäherung der Konfessionen. Nichts davon konnte sich durchsetzen. Projekt „Weltethos“. Nach dem Entzug der Lehrerlaubnis erfand die Universität Tübingen für ihn ein fakultätsunabhängiges „Institut für ökumenische Forschung“. Von da an wurde Küng zum entschiedenen Weltbürger. Er nahm Gastprofessuren in den USA und Kanada an und startete das Projekt „Weltethos“. Sein Grundsatz: „Kein Friede unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen“. Schon 1989 präsentierte er dieses Projekt vor der UNESCO, 2001 sprach er darüber vor der Vollversammlung der UNO in New York. Noch einmal traf Küng seinen früheren Kollegen, der inzwischen Papst Benedikt XVI. geworden war. Ratzinger lud ihn 2005 nach Castel Gandolfo ein. Aber von einer Aufhebung des Lehrverbots war keine Rede. Küng ließ sich in seiner Arbeit mit schweizerischer Unabhängigkeit nicht stören. Heuer am 6. April endete für Hans Küng die Zwischenzeit. Endlich fand er den Weg ins Reich Gottes. Siehe auch Seite 4

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Das Wirken des am 6. April im Alter von 93 Jahren verstorbenen Theologen Hans Küng ist von Spitzenvertretern aus Kirche und Politik gewürdigt worden. So erinnerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, an den Begründer der Stiftung „Weltethos“ als einen „anerkannten und streitbaren“ Forscher. „In seinem Wirken als Priester und Wissenschaftler war es Hans Küng ein Anliegen, die Botschaft des Evangeliums verstehbar zu machen und ihr einen Sitz im Leben der Gläubigen zu geben“, erklärte Bätzing. Die auf Küng zurückgehende „Stiftung Weltethos“ und das Tübinger Weltethos-Institut würdigten ihn als visionären Vordenker für eine gerechtere und friedlichere Welt. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte Küng ein „bleibendes Vorbild eines Gelehrten, eines brillanten Denkers mit scharfem Verstand, der gleichzeitig wacher politischer Beobachter und engagierter Mitbürger war“. Der Wiener Theologe Paul Zulehner würdigte ihn als „einen der großen deutschsprachigen Theologen der katholischen Weltkirche“ und „Galionsfigur der nachkonziliaren Reformbewegung“ in der Kirche. Renata Asal-Steger, Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz, erklärte, Küng habe den Mut ­besessen, „heiße Eisen“ anzufassen. „So trat er schon für die Zulassung der Frauen zu kirchlichen Ämtern ein, als diese Forderung noch längst keine Selbstverständlichkeit war.“

Beisetzung Die Beerdigung Hans Küngs findet am 16. April statt. Der Trauergottesdienst beginnt um 12.30 Uhr in der Kirche Sankt Johannes in Tübingen. Der Sender SWR bietet einen Livestream an. Anschließend wird Küng auf dem Stadtfriedhof Tübingen beerdigt.


14 Spiritualität

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

„Die Sehnsucht nach Farbe im Frühling motiviert mich jedes Jahr, ein paar neue Tulpen zu pflanzen“, erzählt Elisabeth Rathgeb von ihrem Alltag im Garten. SHUTTERSTOCK

Elisabeth Rathgeb: Kopfsalat mit Herz. Eine spirituelle Entdeckungsreise durch den Garten. Tyrolia-Verlag. 112 Seiten, € 15,95

Die Sehnsucht als Richtschnur für ein Leben, das aufblüht

Alles beginnt mit der Sehnsucht I n unserem Garten gibt es seit vielen Jahrzehnten eine leuchtend rote Tulpe: Immer, wenn sie blüht, erinnere ich mich an den Moment, als wir Kinder im Gartenkatalog Tulpen aussuchen und bestellen durften. Ein Päckchen aus Holland! Das war damals etwas ganz Besonderes. Noch heute kann ich stundenlang in Gartenkatalogen blättern oder im Gartencenter vor den Tulpenzwiebel-Regalen stehen und mir ausmalen, wo die eine oder andere Sorte im Garten ihre Pracht entfalten könnte. Seit ich die Zwiebeln im Herbst im „Schichten-Modell“ setze, ist wieder mehr Platz: tief in die Erde Narzissen, darüber

Kopfsalat mit Herz

Teil 1 von 2 MIT ELISABETH RATHGEB THEOLOGIN, HOBBYGÄRTNERIN RACHLÈ/DIÖZESE

Tulpen und in die oberste Schicht Krokusse. So blüht es lange und vielfältig: „Rotkäppchen“ und kleine gelb-weiße Wildtul-

„Erbitte von Gott, was Du ersehnst!“ IGNATIUS VON LOYOLA

pen, langstielige cremefarbig und gefüllt, in den Tiroler Landesfarben rot-weiß gestreifte und dunkelviolette … Die Sehnsucht nach Farbe im Frühling motiviert mich jedes Jahr, ein paar neue Tulpen zu pflanzen. Denn manche fallen aus oder der Maus zum Opfer. Der Sehnsucht auf der Spur. „Alles beginnt mit der Sehnsucht“, sagt die Dichterin Nelly Sachs. Und meint damit natürlich die großen Fragen des Lebens. Oft ist es gar nicht so einfach, den eigenen Sehnsüchten auf die Spur zu kommen: Manche schlummern gut verborgen in unserem Inneren wie in einer Tulpenzwiebel. Deshalb rät der heilige Ignatius von Loyola am Beginn seiner geistlichen Übungen, den Exerzitien: „Erbitte von Gott, was du ersehnst.“ Was ersehne ich gerade? Gibt es eine tiefe, stille Sehnsucht in mir? Oder eine scheinbar unerfüllbare, die ich schon abgeschrie-

ben habe, die sich aber immer wieder leise zu Wort meldet? Jetzt gilt es gut zu unterscheiden, ob es eine hilfreiche und lebensfördernde Sehnsucht ist oder eine gefährliche und zerstörerische. So wie es auch bei den Tulpen um 1640 in Amsterdam eine fast schwarze Tulpe gab, deren Zauber viele verfallen waren. An der Börse stieg der Preis für eine Zwiebel auf den Wert mehrerer Häuser. Und dann kam der „Tulpen-Crash“: Innerhalb weniger Stunden verlor die schwarze Tulpe ihren Reiz. Viele Händler, die alles auf diese Karte gesetzt hatten, gingen bankrott. Wer weiß wohin? Wie aber weiß ich, wohin mich meine Sehnsucht führt? Der heilige Ignatius hat dafür eine Art Radar entwickelt, das er „die Unterscheidung der Geister“ nennt. Er meint damit ein Sensorium, einen „Seismographen“ der Gefühle: Wir können in unserem Inneren spüren, ob die Richtung stimmt. Dann breiten sich Ruhe und ein Gefühl von Frieden aus. Er nennt es auch „Trost“. Oder das Gegenteil ist der Fall: Dann machen sich Unruhe und Unbehagen breit. Mit ein bisschen Übung bekommt man so eine gute Orientierung, ob eine Entscheidung in die richtige Richtung geht und tragfähig ist. Dann führt die motivierende Kraft der Sehnsucht nicht in die Irre, sondern in ein Leben in Fülle: Erbitte von Gott, was du ersehnst.

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Glaube 15

15. April 2021

Der Glaube öffnet das Herz gegenüber den Mitmenschen – oder auch nicht.

ARIS MESSINIS/AFP/APA AUS KARA TEPE/LESBOS

„Ungläubige können den Willen Gottes manchmal besser erfüllen“

Jeden Tag vor der Wahl EUGEN GISELBRECHT

Papst Franziskus stellt das „Gleichnis vom barmherzigen Samariter“ in unsere Zeit, in unser Leben, wenn er schreibt: „Jeden Tag stehen wir vor der Wahl, barmherzige Samariter zu sein oder gleichgültige Passanten, die distanziert vorbeigehen.“ „Und wenn wir den Blick auf die Gesamtheit unserer Geschichte und auf die ganze Welt ausweiten, sind wir oder waren wir wie diese Gestalten: Wir alle haben etwas vom verletzten Menschen, etwas von den Räubern, etwas von denen, die auf Distanz vorbeigehen,

Mitmenschlich Papst Franziskus widmet dem barmherzigen Samariter in der Enzyklika „Fratelli tutti“ ein ganzes Kapitel. Ab dem Sonntag der Barmherzigkeit stellt Pfarrer Eugen Giselbrecht seine Lieblingszitate daraus vor.

Teil 2 von 3 MIT PFARRER EUGEN GISELBRECHT LEO FORTE

und etwas vom barmherzigen Samariter. Es gibt einfach zwei Arten von Menschen: jene, die sich des Leidenden annehmen, und jene, die um ihn einen weiten Bogen machen; jene, die sich herunterbücken, wenn sie den gefallenen Menschen bemerken, und jene, die den Blick abwenden und den Schritt beschleunigen. In der Tat fallen unsere vielfältigen Masken, unsere Etikette, unsere Verkleidungen: Es ist die Stunde der Wahrheit. Das Gleichnis beginnt mit den Räubern. Der Ausgangspunkt, den Jesus wählt, ist ein schon geschehener Überfall. Er lässt uns nicht lange über das Vergangene klagen. Er lenkt unseren Blick nicht auf die Räuber. Wir kennen sie. Wir sehen in der Welt die dunklen Schatten der Verwahrlosung, der Gewaltanwendung aufgrund von schäbigen Machtinteressen, von Gier und Konflikten anwachsen ... Weiter lässt uns das Gleichnis einen Blick auf die richten, die vorbeigehen. Diese gefährliche Gleichgültigkeit, nicht anzuhalten …, ist die Frucht der Geringschätzung oder einer betrüblichen Zerstreutheit, und macht aus dem Priester und dem Leviten nicht weniger traurige Spiegelbilder jener Absonderung von der Wirklichkeit. Es gibt viele Weisen des Vorbeigehens, die einander ergänzen. Eine besteht darin, sich auf sich selbst zurückzuziehen, sich nicht für die anderen zu interessieren, gleichgültig zu sein. Eine andere Weise wäre, nur woandershin zu schauen ... Bei jenen, die vorbeigehen, gibt es eine Besonderheit, die wir nicht übersehen dürfen: Sie waren religiöse Menschen. Mehr noch, sie widmeten sich dem

Gottesdienst: ein Priester und ein Levit. Das ist eine besondere Bemerkung wert: Es weist darauf hin, dass die Tatsache, an Gott zu glauben und ihn anzubeten, keine Garantie dafür ist, dass man auch lebt, wie es Gott gefällt. ... Es gibt hingegen Weisen, den Glauben so zu leben, dass er zu einer Öffnung des Herzens gegenüber den Mitmenschen führt, und dies ist Gewähr für eine echte Öffnung gegenüber Gott ... Paradoxerweise können diejenigen, die sich für ungläubig halten, den Willen Gottes manchmal besser erfüllen als die Glaubenden.

„... fallen unsere Masken“ PAPST FRANZISKUS

Die „Straßenräuber“ haben für gewöhnlich als geheime Verbündete jene, die „die Straße entlanggehen und auf die andere Seite schauen“. Es schließt sich der Kreis zwischen jenen, welche die Gesellschaft ausnutzen und hintergehen, um sie auszuplündern, und jenen, die meinen, die Reinheit ihrer entscheidenden Funktion bewahren zu können, aber zugleich von diesem System und seinen Ressourcen leben ... Auf diese Weise nährt man Desillusionierung und Hoffnungslosigkeit, und dies stärkt weder die Solidarität noch die Großzügigkeit. Wenn man ein Volk mutlos macht, dann schließt sich ein wahrer Teufelskreis: So funktioniert die unsichtbare Diktatur der eigentlichen verborgenen Interessen, welche die Ressourcen beherrschen wie auch die Meinungsbildung und das Denken bestimmen.“

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SONNTAG 3. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 18. April 2021

Gott hat Jesus auferweckt

Von allem Anfang an quälte Christen die Frage: „Warum musste Jesus sterben?“ In einer plastischen Erzählung gibt Lukas seinen Lesern eine motivierende Antwort.

Evangelium Lukasevangelium 24,35–48

Die Apostel bezeugen Jesu Auferweckung in Worten und Taten. Im Namen Jesu heilt Petrus einen Gelähmten. Wie er dieses Eingreifen Gottes deutet, erzählt die 1. Lesung.

Woran lässt sich erkennen, ob jemand an Gott glaubt? Den Autor des 1. Johannesbriefes bewegt diese Frage – und er hat darauf eine nachvollziehbare Antwort.

1. Lesung

2. Lesung

Apostelgeschichte 3,12a.13–15.17–19

1. Johannesbrief 2,1–5a

I

M

n jenen Tagen wandte sich Petrus an das Volk: Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr ausgeliefert und vor Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und die Freilassung eines Mörders erbeten. Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso wie eure Anführer. Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im Voraus verkündet hat: dass sein Christus leiden werde. Also kehrt um und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden.

eine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Jeden Freitag bis Pfingsten um 9 und 19 Uhr: Online-Bibelgespräch zur Lesung des darauffolgenden Sonntags. Informationen: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte

ie beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und denen, die mit ihnen versammelt waren, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem, seid ihr Zeugen dafür.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

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WORT ZUR 1. LESUNG

Symbol des Lebens: ein grüner Ölbaum

In der Apostelgeschichte lesen wir eine ganze Reihe von Heilungserzählungen. Was zunächst im Evangelium ausschließlich mit Jesus in Verbindung gebracht wurde, wird jetzt von Petrus erzählt – und später von Paulus. Damit will Lukas beweisen, dass sich die Heilszeit fortsetzt. Und: Es ist immer der gleiche Gott, der alles in der Hand hat und wirkt. Nach der Heilung eines Gelähmten (Apg 3,1– 10) deutet nun Petrus in einer Rede das Eingreifen Gottes. Dass der Mann, der seit Geburt gelähmt war, gehen kann, ist nicht der Kraft oder Frömmigkeit der Apostel zu verdanken. Es verweist vielmehr auf das Eingreifen und Wirken Gottes. Wie auch in anderen Predigten in der Apostelgeschichte geht es um das entscheidende Aber: Menschen haben Jesus zwar verleugnet, verraten, ans Kreuz gehängt und getötet. Gott aber hat Jesus von den Toten auferweckt. Und so wie Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, so hat er auch jetzt eingegriffen und den Gelähmten geheilt. Und dieses Wirken Gottes an Jesus wird als Verherrlichung geschildert: Gott gibt Jesus Anteil an seiner Ehre und Herrlichkeit. Gott hat Jesus auferweckt und damit zum Anführer des Lebens gemacht: Er hat den Weg zum Leben aufgetan – in der frohen Botschaft, in der Heilung von Kranken und in der Hoffnung auf das endgültige Leben. All das ist auch jenen zugesprochen, die Jesus ablehnten und an seinem Tod schuldig wurden. Sie sind eingeladen umzukehren, Jesus als Messias anzuerkennen und an ihn zu glauben. Von allem Anfang an war es ein Ärgernis und ein Skandal, dass der Messias so ganz anders aufgetreten und gestorben ist als erwartet. Der Autor der Apostelgeschichte versucht gerade auch Juden einen Weg zu Jesus als Christus aufzuzeigen, indem er das Leiden als Erfüllung prophetischer Verkündigung hinstellt.

KIZ/NIE

L

ass dein Angesicht über uns leuchten, o Herr! Wenn ich rufe, gib mir Antwort, Gott meiner Gerechtigkeit!

Du hast mir weiten Raum geschaffen in meiner Bedrängnis.

ZUM WEITERDENKEN

Sei mir gnädig und hör auf mein Flehen!

Wenn ich über mein Leben nachdenke, welche Ereignisse kann ich da als Eingreifen Gottes deuten?

Erkennt, dass der Herr sich seinen Frommen erwählt hat, der Herr hört, wenn ich zu ihm rufe. Viele sagen: „Wer lässt uns Gutes schauen?“ Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten!

FRANZ KOGLER

Du legst mir größere Freude ins Herz,

leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk

als andere haben bei Korn und Wein in Fülle.

der Diözese Linz, wo er mit seinem Team versucht, vielen Menschen ei-

In Frieden leg ich mich nieder und schlafe;

nen lebendigen Zugang zur Bibel

denn du allein, Herr, lässt mich sorglos wohnen. PRIVAT

AUS PSALM 4

schmackhaft zu machen. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung nehmen die Welt anders wahr als andere. Die Autistenhilfe OÖ geht mit dem neuen „Like-Programm“, einem sozio-emotionalen Kompetenztraining, speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ein. Der Rhabarber kann unten oder oben auf dem Teig platziert werden. MELANIE ZECHMEISTER

LISA-MARIA LANGHOFER

Rhabarber-Sandkuchen ZUTATEN 200 g Rhabarber 210 g Einkornvollkornmehl (alternativ Rotweizen-, Dinkel- oder Khorasanvollkornmehl) 1 TL Backpulver 6 Eier 100 g Rohrohrzucker, plus 1 EL für die Form 100 ml Wasser 100 ml Rapsöl Backpapier

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ZUBEREITUNG Den Rhabarber putzen und in kleine Stücke schneiden. Den Backofen auf 180 °C Heißluft vorheizen. Eine Springform (28 cm Durchmesser) mit Backpapier auskleiden. Das Backpulver mit dem Mehl vermischen. Die Eier in eine Schüssel schlagen und gemeinsam mit 100 g Rohrohrzucker mit dem Handmixer gut schaumig aufschlagen. Wasser, Rapsöl und Mehl unterheben. Den Boden der Springform mit dem restlichen Rohrohrzucker bestreuen und mit den Rhabarberstücken belegen. Den Teig einfüllen und 40–50 Minuten im Ofen backen. Danach auskühlen lassen und aus der Form stürzen. Tipp: Werden zwei kleinere Formen verwendet (je 16 cm Durchmesser), reduziert sich die Backzeit auf 35–40 Minuten.  Rezepte für eine gute Zeit. Melanie Zechmeister & Elisabeth Unger, Löwenzahn Verlag, 328 Seiten, € 29,90.

Autist/innen lernen Der Alltag ist momentan aus bekannten Gründen für alle eine Herausforderung. Für Menschen mit einer Autismus-SpektrumStörung (ASS) ist der Wegfall einer Tagesstruktur besonders belastend: „Die Routine, der Alltag fällt weg und das ist für viele ein sehr markantes Problem. Vor allem aber auch, dass sie sich selbst organisieren müssen, stellt für viele ein wahrhaftes Problem dar“, sagt Petra Ipsits-Lindner, Klinische und Gesundheitspsychologin mit Praxis in Niederösterreich. Gleichzeititig mache die Pandemie das Leben für manche von Autismus Betroffene einfacher, „weil sie zuhause bleiben können und soziale Kontakte vermieden werden können. Vor allem der Druck der Schule, der Lärm sind momentan nicht gegeben und das fällt einigen sehr leicht“.

dem sogenannten „LIKE-Programm“: „LikeKiko“ für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren und „Like.com“ für junge Erwachsene. Helga Mayer erklärt, worum es jeweils dabei geht: „Beim Kinderprogramm geht es darum, eine Sprache für Gefühle wie Wut, Ärger oder Traurigkeit zu finden, mit der Gruppe sozial zu interagieren, seine eigenen Grenzen kennenzulernen, Freundschaften zu schließen. Erreichen wollen wir das über den Plüschhund Kiko, einem kleinen Berner Sennenhund, der auch viele Probleme zu bewältigen hat und in der Gruppe seine Geschichte erzählt. Von den Trainerinnen bekommt er dann Hilfe und Vorschläge.“ Die Trainings finden an zehn Terminen im Abstand von ein bis drei Wochen statt und starten im Herbst.

Individuelle Betreuung. Auch wenn jemand die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung bekommt, wirkt sich das nicht auf jede Person gleich aus, sagt Ipsits-Lindner: „Jedes Kind ist so verschieden, deswegen kann ich keine allgemeinen Tipps geben.“ Das bestätigt auch Helga Mayer von der Autismushilfe OÖ: „Jeder Betroffene ist ein Individuum.“ Dementsprechend sei man bei der Autismushilfe bemüht, bei den in Gruppen stattfindenden Programmen „ähnliche Charaktere“ zusammenzubringen. Das gilt auch für die neuen Sozialkompetenztrainings,

Diskussionsgruppe für Jugendliche. Die Jugendgruppe „Like.com“ ist für Autist/innen zwischen 16 und 24 Jahren konzipiert und setzt sich bei jedem Termin mit jenem Thema auseinander, das die jungen Menschen gerade beschäftigt: „Beziehungen, Unabhängigkeit von den Eltern, Vorbereitung auf eine berufliche Karriere, aber auch wie sehe ich mich selbst und wie empfinden es andere, wie gehe ich mit meinen Gefühlen um“, nennt Mayer einige Diskussionsthemen. Die Jugendgruppe ist auch für Quereinsteiger/innen offen und kombiniert


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

15. April 2021

Kirche als Ort von Struktur und Sicherheit

Ein Autist und der Gottesdienst Unser 16-jähriger Sohn Max ist Autist. Er braucht Programm, Struktur und liebt Routine. Was bietet sich da besser an als ein Gottesdienst?

anders

Bei autistischen Kindern können konventionelle Erziehungsmethoden meist nicht angewandt werden, weil sie anders lernen als ihre Alterskolleg/innen. PIXEL-SHOTA/STOCKADOBE

Elemente aus Forschung und Erfahrung. Die Termine finden 14-tägig und je nach Corona-Situation virtuell oder direkt bei der Autistenhilfe OÖ in Linz statt. Wertschätzende Umgebung. Im Vorfeld und auch zum Abschluss des Kompetenztrainings finden Elternrunden statt, außerdem gibt es eine Selbsthilfegruppe für Eltern. „Eltern bekommen oft gutgemeinte Ratschläge, die meistens jedoch verunsichern. Herkömmliche Erziehungsmethoden funktionieren bei autistischen Kindern nicht, sie nehmen die Welt anders wahr als andere Kinder und lernen nicht wie diese am Modell“, erklärt Mayer. Wichtig für die Entwicklung sei eine wertschätzende Umgebung – nicht nur innerhalb der Familie oder in der Schule, sondern auch in der Gesellschaft. Dem stimmt auch Ipsits-Lindner zu: „Es herrscht leider immer noch ein weitverbreiteter Irrglaube, was eine Autismus-Spektrum-Störung wirklich ist, sowohl in Schule, Kindergarten und in der Gesellschaft allgemein. Eine lückenlose Aufklärung und auch das Eingehen auf Kinder mit einer ASS-Diagnose ist von Vorteil.“

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X  Mehr Infos zum Like-Programm sowie zur Autistenhilfe in den Bundesländern: www. autismushilfe-ooe.at oder 0732 657195, www. autismus-burgenland.at, www.autismushilfetirol.at, www.behinderung-vorarlberg.at

Max geht seit Jahren gerne zur Sonntagsmesse. Er freut sich immer sehr darauf. Ging früher ich mit ihm, nimmt nun ein Freund von uns Max oft mit in die Kirche. Beim Gottesdienst bleibt der Ablauf stets gleich. Das tut ihm gut. Er kennt diesen Ablauf und passt genau auf. Volle Begeisterung. Beim Einmarsch begrüßt Max lautstark den Pfarrer. Wird das „Vater unser“ gesungen, stellt er sich in den Gang, hüpft und singt mit. Schon bevor der Pfarrer ankündigt, dass wir uns nun ein Zeichen des Friedens geben, springt Max auf und ruft „Friede sei mit dir“. Zwischendurch steht er immer wieder auf und schaut, ob er jemanden kennt. Entdeckt er ein bekanntes Gesicht, winkt er ihm freudig zu. Am liebsten sind ihm die Verlautbarungen. Wird ein Pfarrbuffet angekündigt (was zurzeit leider nicht der Fall ist) schreit er hüpfend „Jaaa!“. Er bedankt sich beim Chor oder beim Or-

gelspieler lautstark mit „Bravo!“ oder „Dankeschön!“. Manchmal legt er ein „Zugabe, Zugabe“ nach. Auch beim Vorstellgottesdienst für die Firmung war Max aktiv dabei. Bruder Andreas meinte abschließend: „Wären alle so fröhlich wie Max, wär‘ hier eine gute Stimmung.“ Bei der Firmung selbst war der Firmspender, Probst Johannes Holzinger, überrascht, dass sich einer so freuen kann. Ja, Max sorgt oft für gute Stimmung in der Kirche. Sein, wie er ist. Max ist auch gerne in der Sakristei, denn er wäre gern Ministrant. Doch die Messe würde dann ewig dauern, weil er die Leute fragen müsste, wie sie heißen oder was sie nachher machen. Er könnte auch den Pfarrer mühelos vertreten. Er singt und spricht dessen Worte oft mit. Aber es bleibt beim Kirchenbesuch. Das ist auch schön, denn dort darf Max sein, wie er ist. Er ist in unserer Pfarre sehr willkommen. Das nimmt ihm – und uns – den Stress und so kann Max beruhigt dem Gottesdienst folgen – und ihn mitunter aktiv mitgestalten. Dafür sind wir dankbar.

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BIRGIT KUBIK

Max mit seinem Freund und Kirchgeher Hubert und dem Pfarrer von Enns-St.Marien, Pater Markus Schlichthärle KUBIK


20 Familie & Unterhaltung

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Hilfe für die Opfer der Atomkatastrophe 1996 und damit 10 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe berichtete die Kirchenzeitung in einem Themenschwerpunkt über die Erholungsprogramme für Tschernobyl-Kinder. Die Leser/innen wurden zudem eingeladen, für die Errichtung eines Kindersterbehospizes in Weißrussland zu spenden. Durch die Explosion eines Kernreaktors in Tschernobyl wurde die Umgebung stark radioaktiv verstrahlt, darunter Gebiete im nahen Weißrussland. Infektions-, Krebs- und Stoffwechselerkrankungen waren danach massiv angestiegen. Besonders betroffen waren dabei die Kinder. Die Kirchenzeitung berichtete zehn Jahre nach der Katastrophe über Erholungsprogramme für die Tschernobyl-Kinder.

Die Kirchenzeitung organisierte Hilfe für die „Tschernobyl-Kinder“. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

SuchMal

Es kracht auf der Straße. Frau Meier stürzt ans Fenster. Fragt ihr Mann: „Und?“ – „Ach“, antwortet Frau Maier, „da wollte jemand in die Seitenstraße einbiegen.“ – „Wie das denn?“, fragt Meier. „Da ist doch überhaupt keine Seitenstraße!“ – „Eben! Drum hat es auch gekracht.“

Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

Im Geografieunterricht. Der Lehrer will den Kindern die Kugelform der Erde klarmachen. „Jetzt mal angenommen“, sagt er, „ich würde einen Spaten nehmen und dort draußen ein ganz tiefes Loch graben. Und immer weitergraben und immer weitergraben. Wenn ich nicht aufhörte zu graben, wo käme ich dann hin?“ Moritz meldet sich: „Ins Irrenhaus!“ Fragt der Lehrer: „Wisst ihr denn, wie lange Krokodile leben?“ Meldet sich Petra und ruft: „Ich denke, genauso wie kurze!“

D F D C F B A F C E B E C D A A F B E A C B D F E C D B A D

In enger Zusammenarbeit mit der Caritas Linz wurden 320 Kinder aus den verseuchten Gebieten Weißrusslands im Tiroler Oberland aufgepäppelt. „Wenn die Kinder von uns wieder heimkommen, sind sie oft ein Jahr lang nicht krank,“ zitierte die Kirchenzeitung den Internisten Ludwig Knabl, der zu den treibenden Kräften der Kinderhilfsaktion gehörte. Für Kinder, die nach der Tschernobyl-Katastrophe unheilbar krank waren, sollte dagegen ein Kindersterbehospiz errichtet werden. Die Kirchenzeitung setzte sich das Ziel, gemeinsam mit der Caritas dieses Haus in Weißrussland zu bauen. Die Kinder sollten damit „wenigstens ein Stück Zuwendung erfahren dürfen in einer Welt, die an der Selbstüberschätzung der Menschen zu zerbrechen droht“, schrieb die Kirchenzeitung. P.S.

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B D E E B C E F C A D C D B E © Philipp Hübner

Lösung der Honigwabe der letzten Woche


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

15. April 2021

Fang!

Werfen und fangen Mit einem Ball zu spielen heißt, ihn werfen und fangen zu können. Je öfter du das versuchst, umso besser wird es dir gelingen. Zum Spielen im Garten eignen sich sogenannte Übungsbälle am besten. Die gibt es in unterschiedlichen Größen und mit vielen bunten Aufdrucken. Sie sind nicht sehr hart aufgepumpt und du kannst sie gut halten.

Hast du vielleicht Lust, Ball zu spielen? Gleich geht es hinaus. Doch bevor wir beginnen, erzähle ich dir noch kurz einige interessante Dinge über den Ball. Also grundsätzlich sind Bälle rund, das weißt du ja. Obwohl – ein paar Ausnahmen fallen dir doch sicher ein? Richtig! Der Federball ist gar nicht rund und der Ball beim Rugby sieht eher aus wie ein riesiges, braunes Ei. Aber ansonsten stimmt die Beschreibung „rund“ schon. Leder, Gummi und Kunststoff. Angeblich haben die Menschen schon in der Antike mit runden Gegenständen, also Bällen und Kugeln, gespielt. Seither sind unzählige Sportarten mit Bällen entstanden. Die Hülle von Sportbällen ist aus Leder, Gummi oder Kunststoff, darin befindet sich meist Luft, aber auch Sand, kleine Körnchen oder Holzwolle werden als Füllungen verwendet. Und dann gibt es noch ein paar Sportarten, wo man mit ungefüllten, harten Bällen aus Holz, Metall oder Kunststoff spielt. Dann nennt man die Bälle eben „Kugeln“. Sicher kennst du die bunten Boccia-Kugeln, mit denen oft ganze Familien am Strand spielen. Für Kinder sind sie extra leicht, aus Kunststoff gemacht und mit Luft gefüllt. Die Originale für Erwachsene sind allerdings viel schwerer und werden aus Holz oder Metall hergestellt.

BALDUIN BAUM

Ein Ball für jede Sportart. Größe, Gewicht, Material und Härte der Bälle sind also sehr unterschiedlich. Schließlich kann man

Rausgehen und Ball spielen – beliebt bei Klein und Groß! DMITRIMARUTA/STOCKADOBE.COM

mit einem Basketball ja nicht Tischtennis spielen und mit einem Tennisball käme man am Fußballplatz auch nicht weit. Für sportliche Wettkämpfe sind Größe, Gewicht und sogar die Härte – also wie fest der Ball aufgepumpt ist – ganz genau vorgegeben. Fußball kennen alle. Fußball ist auf der ganzen Welt wohl die bekannteste Sportart mit einem Ball. Viele Kinder spielen in Fußballvereinen. Tennis, Handball, Volleyball und Basketball zählen ebenso zu den bekannten Ballsportarten. Aber kennst du auch Wasserball? Wie beim Handball versuchen auch hier die Spielenden von zwei Mannschaften den Ball mit der Hand ins Tor des Gegners zu befördern – allerdings nicht auf einem Spielfeld, sondern in einem großen Wasserbecken. Sobald die Seen wieder warm genug sind, kannst du dort mit deinen Freunden auch Wasserball spielen, das macht auch ohne Mannschaft und Tor viel Spaß. Bis dahin werden aber wohl noch ein paar Wochen vergehen. BRIGITTA HASCH

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Ball an die Wand. Ball spielen kann man auch allein! Stell dich vor eine Wand (bitte nicht die Hauswand des Nachbarn), wirf den Ball dagegen und fang ihn wieder auf. Je weiter du entfernt bist, desto schwieriger wird es. Versuche, zwischen Werfen und Fangen zu klatschen, zu hüpfen oder dich einmal umzudrehen. Zielen. Nimm Tischtennisbälle und ein paar Ringe oder Plastikschüsseln mit in den Garten. Stelle die Ringe oder Schüsseln als Ziele rund um dich auf und versuche, sie mit den Tischtennisbällen zu treffen. Zu einfach für dich? Dann stelle deine Ziele weiter weg! Jonglieren. Mehrere Bälle in die Höhe zu werfen und wieder fangen zu können – das ist schon was für kleine Profis. Für den Anfang und zum Üben kannst du ja mit einer zweiten Person, die dir gegenübersteht, immer gleichzeitig werfen. Kaum hast du geworfen, kommt die auch schon ein Ball zum Fangen entgegen! Gar nicht so einfach.

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

18. bis 24. April 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

18. APRIL

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Stadtpfarrkirche Steyr, Oberösterreich. ServusTV

Morgengedanken von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Foto: Defner

9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Magnus in Worms. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst aus der Hofburgkapelle in Wien. ORF III 10.15  Ökumenischer Gottesdienst für die Verstorbenen der Coronazeit. Aus der Kaiser-WilhelmGedächtniskirche Berlin. Das Erste 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Bibelfragmente in Israel entdeckt. – Corona: Den Opfern ein Gesicht geben. ORF 2 20.15  Bonnie und Clyde (Gangsterfilm, USA, 1967). Die abenteuerliche und tragisch endende Geschichte eines Gangsterpaares im amerikanischen Südwesten der 20er Jahre, von Arthur Penn mit formalem Geschick und doppelbödigem Sarkasmus inszeniert. Die Außenseiter-Ballade entwickelt sich zum Spiegelbild amerikanischen Bewusstseins in den 60er Jahren; der Mythos des „guten Gangsters“ wird beschworen und zugleich einer kritischen Revision unterzogen. arte 20.15  Ungezähmtes Albanien (Dokumentation). Im Südosten Europas liegt Albanien, ein Land, das vom Tourismus bis heute kaum berührt ist. Die Dokumentation zeigt die wilde Landschaft, geprägt von Seen, Flüssen und Gebirgen und einer einzigartigen Flora und Fauna mit vielen seltenen Arten. Phoenix MONTAG

19. APRIL

19.40  Die Bitcoin-Millionäre ­(Reportage). Mit vollem Einsatz ins Risiko. Traumhafte Gewinne ohne staatliche Kontrollen – das verheißen Bitcoins und andere Internetwährungen. Ihre Anhänger glauben an eine finanzielle Revolution. Trotz extrem schwankender Kurse und Warnungen vor einer gefährlichen Blase investieren sie weltweit Milliarden in das digitale Geld. arte 20.15  Es geschah am helllichten Tag (Krimi, BRD, 1958). Der Hausierer Jacquier findet im Wald eine Leiche und wird von den Dorfbewohnern selbst des Mordes beschuldigt. Kriminalfilm voll atmosphärischer Spannung und psychologischem Raffinement, mit vorzüglichen Darstellern und Heinz Rühmann in einer seiner ernsten Rollen. arte

Di 23.25  kreuz und quer. Gut allein sein. Im Stift St. Lambrecht ist – unter dem Eindruck der CoronaKrise – alles anders als sonst im Frühling. Es ist noch stiller. Ein Geheimnis der Benediktinermönche gegen Einsamkeit ist der klar strukturierte Tagesablauf. Das zweite aber ist das individuelle, oft harte innere Ringen, im vielen Alleinsein nicht einsam zu werden. Foto: ORF/PoschTV ORF 2

Sa 21.05  Das Schiff der Hoffnung. Es war der bis dahin größte humanitäre Einsatz Deutschlands in einem ausländischen Kriegsgebiet: Medizin statt Munition. Das Bäderschiff MS „Helgoland“ wird zum Hospitalschiff umgebaut und zu einer schwimmenden Festung der Humanität im Vietnamkrieg. Die Doku erzählt die Geschichte der MS „Helgoland“. ARD-alpha

DIENSTAG

DONNERSTAG

20. APRIL

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Die Amish aus dem Dschungel. Es ist eine fast gänzlich abgeschottete Gemeinschaft, die wie aus der Zeit gefallen wirkt: die Mennoniten in Mittelamerika. Als strenggläubige Protestanten kamen ihre Vorfahren vor rund 250 Jahren aus Europa, um in der Abgeschiedenheit exotischer Länder ihren Glauben möglichst ungestört leben zu können. Doch die moderne Welt bedroht das strenge mennonitische Leben. Die Suche nach einem neuen abgeschiedenen Refugium im peruanischen Regenwald beginnt. ORF 2 MITTWOCH

21. APRIL

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Auf das Leben! Die „Woche für das Leben“ (17. bis 24. April) widmet sich dem Thema „Leben im Sterben“. Anlass für das „Stationen“Team zu fragen, wie und in welcher Form das Leben bis zuletzt gelebt werden kann und wie Sterbende Hilfe finden können. Was braucht es, das Leben so zu würdigen, wie es ist: endlich und kostbar. Nicht umsonst heißt ein Trinkspruch der Juden: L‘Chaim – Auf das Leben! BR 23.50  Die Zeit, die man Leben nennt (Drama, D/A, 2007). Ein aufstrebender Pianist erleidet kurz vor dem Durchbruch seiner internationalen Karriere einen Unfall, der ihn an den Rollstuhl fesselt. Er verliert jeden Mut. In seiner tiefsten Krise lernt er im Krankenhaus einen Leidensgefährten kennen, der voller Energie ist, obwohl er nur noch kurze Zeit zu leben hat. Hoffnungsvoll stimmender Fernsehfilm, der Werte hinterfragt und darauf hinweist, dass sie gegebenenfalls einer neuen Definition bedürfen. ORF 2

Foto: SWR/RB

22. APRIL

20.15  Dunkirk (Drama, USA/F/ GB/D, 2017). Hochkarätig besetztes, intensives Kriegs-Drama um die Schlacht von Dünkirchen, eindringlich verfilmt. ORF eins FREITAG

23. APRIL

19.40  Gebet statt Alkohol ­(Reportage). Mönche gegen Litauens Suchtproblem. arte 22.35  Universum History (Dokumentation). Das TschernobylVermächtnis. Vor 35 Jahren, am 26. April 1986, explodiert der Reaktorblock 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Die spannende Doku gewährt mit brisanten Tonbandaufnahmen einen seltenen Einblick in den innersten Kreis des sowjetischen Krisenmanagements. ORF 2 SAMSTAG

24. APRIL

16.55  Unser Österreich (Dokumentation). Geheime Plätze – geheime Schätze: Niederösterreich. Niederösterreich ist nicht nur von landschaftlicher und kultureller Vielfalt geprägt, es ist auch das Land der geheimen Plätze und Schätze. Manches Mal offen ausgebreitet, ein anderes Mal wollen sie erst entdeckt werden. So wie das Waldviertel. Jenes Land auf altem Stein, reich an Geschichte, Geschichten und Sagen. Noch immer mystisch und geheimnisvoll. – Anschließend: Salzburger Land. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Tamsweg, Salzburg. So 10.00, Ö2. Foto: Pfarre Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Marc Aurel in einer (post)pandemischen Welt.“ Barbara Maier, Vorständin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Klinik Ottakring in Wien, über den Philosophen auf dem Kaiserthron anlässlich dessen 1900. Geburtstages. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Epikur und Epidemie. Philosophische Handreichungen für eine kranke Welt. Mo–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Konzernverantwortung. Mit Lieferkettengesetzen gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung. Mo 19.05, Ö1. Das Ö1 Konzert. Lesung. Der Rabbi und der Golem – Eine jüdische Legende. Di 14.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Dimensionen. Die Aufseherin. Die ungewöhnliche Geschichte der Hedwig Stocker. Mi 19.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Auf der Suche nach der „österreichischen Seele“. Zum 100. Geburtstag von Erwin Ringel. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Emojis für den Pharao. Wie entschlüsselt man Hieroglyphen? Do 16.40, Ö1. Hörbilder. „Bitte in Demut zu warten“. Erwin Ringel und die österreichische Seele. Sa 9.05, Ö1. Apropos Klassik. Spirituelles in der Musik. W. A. Mozart: Missa brevis in C-Dur. Sa 15.05, Ö1. Logos. „Leben, um zu arbeiten – oder arbeiten, um zu leben?“ Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Die Seligpreisungen.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

15. April 2021

Leser/innen-Reise nach Griechenland

X  Mehr zum Thema „Sicher reisen“ finden Sie auf Seite 3. Reisekosten: € 1.495,– bei Anmeldung bis 30. 6. 2021, Anmeldung: Biblische Reisen, Martina Steiner, Tel. 02243 353 77 23

Ein Tagesausflug führt nach Delphi (Bild oben). Neu und verkehrsberuhigt: Athen rund um die Akropolis (Bild unten mit dem Areopag). BIBLISCHE REISEN (2)

X  E-Mail: Martina.Steiner@biblische-reisen.at Details zur Leser/innen-Reise unter: www.kirchenzeitung.at/leserinnenreise

KiZ-Angebot

Tiergarten Walding Seit vielen Jahren ist der Tiergarten Walding ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber, Tierfreunde und ganz besonders für Familien mit Kindern. Viele der Tiere – vom ­Löwen bis zur Hauskatze – ­lassen sich ganz aus der Nähe b ­ eobachten und bieten so den Besuchenden unvergessliche ­Begegnungen. Die ­Kamelfohlen „­Jeannie“, geb. am 13.01.2021 und „Ellis“, geb. am 11.03.2021 sind eine große Freude für die Besucher/innen. Das neue „Bimbi-Land“ bietet für Kinder besondere Spiel- und Bewegungs-

n „Fernsicht“-Filmabende gestartet. Im Mittelpunkt der entwicklungspolitischen Filmund Dialogabende der Veranstaltungsreihe „Fernsicht“ steht heuer Afghanistan. Das Welthaus der Diözese Linz begrüßt ab Anfang April dazu Gäste, die mit Filmbeiträgen, Gesprächen, Präsentationen und einem kulturellen Rahmenprogramm das Schwerpunktland spür- und erlebbar machen. Diese werden auf der Fernsicht-Webseite sowie auf Dorf TV gezeigt. Die Termine bis Ende April sind aufgrund der aktuellen Covid19-Restriktionen ausschließlich online verfügbar, danach könnten die restlichen Filmabende bis Fr., 7. Mai auch in Präsenz an unterschiedlichen Orten in Oberösterreich, wie Linz, Wels oder Freistadt, und zusätzlich in St Pölten stattfinden. Fernsicht wird u. a. gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und dem Land OÖ.

möglichkeiten und für die begleitenden Erwachsenen angenehme Ruheplätze. Hinweis: Bitte bringen Sie eine FFP2-Maske mit. In Innenräumen und wenn der vorgeschriebene Abstand nicht eingehalten werden kann, besteht Maskenpflicht. Eine Patenschaft kann für jedes der Tiere übernommen werden. Jahreskarten sind übrigens beliebte Geschenke für die ganze Familie. Der Tiergarten ist von der Bahnund Bushaltestelle Walding zu

X  Details zu den unterschiedlichen Veranstaltungstagen und -orten finden Sie auf: www.fern-sicht.at

TIERGARTEN WALDING

Kultur und Natur in angenehmer und sicherer Reiseatmosphäre erleben, gemeinsam beten, feiern und singen: Im Oktober 2021 geht es mit der KirchenZeitung nach Griechenland. Athen zeigt ein neues Gesicht, berichtet Reiseveranstalter Andreas Kickinger von „Biblische Reisen“. In Korinth wird Paulus gegenwärtig. – Wir laden Interessierte ein, unter der geistlichen Begleitung von Herausgeber und Bischofsvikar Willi Vieböck und seinem Team nach Griechenland zu reisen. Von 23. bis 30. Oktober 2021 steht die gemeinsame Entdeckungstour unter dem Motto „Antike, Paulus und Orthodoxie“. Neben der Hauptstadt Athen werden wir die Peloponnes, das „Herz Griechenlands“, besichtigen. Bedeutende Tempel, Museen, griechische Heiligtümer sowie die Stätten des Paulus stehen auf dem Reiseprogramm. Ein einziger Hotelwechsel macht das Reisen besonders angenehm. Ausgewählte Destinationen, spirituelle Impulse in Busgemeinschaften, gemeinsame Gottesdienste sind das Besondere der Leser/innen-Reise. Pauschalreisende und geführte Gruppen tragen aufgrund hoher Sicherheitsstandards in Hotels und Verkehrsmitteln kaum etwas zum Infektionsgeschehen bei, zeigte kürzlich eine Studie des Robert-Koch-Instituts.

HINWEISE

Fuß auf einem schönen Wanderweg in ca. 20 Minuten (2 km) erreichbar. Der Tiergarten ist ganzjährig täglich ab 9 Uhr geöffnet. Hunde an der Leine sind herzlich willkommen. Die KirchenZeitung verlost 5 Familienkarten. Schreiben Sie bis Fr., 23. 4. (KW: „Tiergarten Walding“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

n Sozial-Stammtisch online. Am Mo., 26. April veranstalten das Cardijnhaus, die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung und andere diözesane Einrichtungen einen offenen Online-SozialStammtisch. Die Aktivistin der österreichischen Armutskonferenz und Dozentin an der FH St. Pölten, Michaela Moser, analysiert ab 19 Uhr die derzeitige Lage der Frauen unter dem Titel „Corona und Geschlechtergleichheit – Alles auf Anfang?“ Kinder, Küche, Homeoffice – Corona reaktvitiert überholt geglaubte Rollenbilder. Unbezahlte Haus- und Familienarbeit bleibt überwiegend an den Frauen hängen. Referentin Moser sieht Corona als Brennglas für viele Defizite, auch in Sachen Geschlechtergerechtigkeit. X  Teilnahme-Link: https:// shorturl.at/uwzKM


24 Termine NAMENSTAG

15. April 2021

KLEINANZEIGEN BAUGRUND GESUCHT Ich suche einen Baugrund ab 1000 m² im Raum Reichenthal/ Schenkenfelden, weil es hier sehr schön ist und ich meiner wachsenden Familie ein Haus bauen will. E-Mail: baugrund@menk.at

Rudolf Kanzler (34), Pastoralassistent in der Pfarre Altmünster PRIVAT

Rudolf (17. April) Meinen Namen verdanke ich einerseits einem gleichnamigen Freund meiner Eltern, einem sympathischen Lebenskünstler, dem man nie lange böse sein konnte, und andererseits der Abbildung des heiligen Knaben Rudolf in der Pfarrkirche Bad Ischl. Rudolf von Bern soll am 17. April 1294 im Alter von nur vier Jahren den Märtyrertod gestorben sein. Um sein Leben und seinen Tod ranken sich einige Legenden, die nicht ganz unproblematisch sind. Darum denke ich lieber an den Lebenskünstler Rudolf. Er hat das Leben nicht schwerer genommen als nötig und wusste meist ein gutes Wort. Auch wenn er es nicht explizit gesagt hätte, so liegt für mich darin ein tiefes Vertrauen, dass man im Leben auch getragen ist und nicht alles auf die eigene Kraft ankommt. Rudolf bedeutet „Ruhmeswolf“, also so etwas wie „berühmt“. Ich mag den Klang des Namens und lege auch Wert darauf, Rudolf genannt zu werden, denn die Kurzform Rudi ist mir persönlich nicht so sympathisch.

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

BETREUUNG Agentur „Betreuung 12-24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 KONTAKT FREIZEIT Linz-Land und Umgebung: Hobbysängerin, katholisch, sucht einen Singpartner (Evergreens, Musical, geistliche Musik, Schlager). Zuschriften (mit Tel.-Nr.) an: KirchenZeitung, Chiffre 04/2021, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, Änderungsschneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com PRIVATVERKAUF Handgefertigte gotische Madonna mit Kind, 85 x 30 cm, Keramik vom bekannten Tiroler Bildhauer Karl Obleitner, signiert 1979 und verschiedene religiöse Volkskunst zu verkaufen. Tel. 07612 902 70 Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE  Frauensalon mit Christine Haiden. Wann erfahren Frauen und Männer endlich den gleichen Respekt, wann stehen ihnen die gleichen Chancen offen? Diese Fragen treiben Christine Haiden, seit 1993 Chefredakteurin des Magazins „Welt der Frauen“, schon seit Jahrzehnten um. Die vielseitig interessierte Journalistin blickt in tiefgründigen Reportagen auf die bewegte Geschichte der Frauen zurück. Mit spitzer Feder und kritischem Denken hinterfragt sie die aktuellen Verhältnisse in der Gesellschaft. Im OnlineFrauensalon am Do., 15. April 2021 um 18.30 Uhr spricht Gabriele Eder-Cakl mit ihr unter dem Titel „Im Denken frei und im Herzen verbunden“ über die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung von Frauen und fragt nach, wie viel noch zu tun ist, bis sich Frauen selbst gleichwertig fühlen und auch so gesehen werden.  Anmeldung:hdf@dioezese-linz.at

 Mutmachbotschaften zum Tag der Arbeitslosen. Eine Steyrer Initiative rund um das AMS Steyr, Caritas & Du, Frauenstiftung Steyr, ÖGB Region Steyr, Job Start, Paraplü, StandUp, Treffpunkt Mensch & Arbeit und Volkshilfe Arbeitswelt möchte arbeitslosen Menschen Mut spenden und sammelt daher „Mutmachbotschaften“, die am 30. April, dem Tag der Ar Wandern mit Tiefsinn. KiZLeserin Maria Höfler möchte zwei Wanderwege empfehlen: In Mitterkirchen im unteren Mühlviertel den Weg des „Loslassens“, gestaltet von Autor August Höglinger, und in Eberschwang im Hausruck den „Trotzdem“ Weg, gestaltet von PAss. Marianne Pichlmann mit der Pfarre. Beide Wege sind gut begehbar und bieten laut Maria Höfler thematisch Ansprechendes für die Corona-Zeit.

beitslosen, an Betroffene verteilt werden sollen. Jede/r, die oder der möchte, kann seine Botschaft in eine der Sammelboxen werfen, die unter anderem beim ÖGB Steyr, im Weltladen, im Kleinen Schwarzen, im Dominikanerhaus, im IAB-Institut für Ausbildungs- und Beschäftigungsberatung und in den Pfarren Ennsleite, Sierning, St. Ulrich, Resthof, Münichholz und Garsten aufgestellt sind. Bei den Boxen befinden sich auch vorgefertigte Mutmach-Zettel zum Notieren der Botschaft. Auch per E-Mail dürfen Botschaften eingereicht werden, und zwar unter mutmachbotschaft@gmx. at. Die Aktion läuft noch bis 22. April.  Online-Vortrag Krebshilfe. Die Krebshilfe OÖ bietet Online-Vorträge für Krebspatient/innen und Interessierte. Die nächsten Termine: Do., 15. April zum Thema: „Intimität und Sexualität während und nach einer Krebserkrankung“ mit Sexualtherapeut Hans Peter Ratzinger um 17 Uhr sowie am Do., 22. April zum Thema „Chemotherapie – wie sich Haare, Haut und Nägel verändern“ mit Peter Fuchs von Headdress, auch um 17 Uhr. Die Vorträge finden per Zoom statt, die Teilnehmer/innen können über die Chat-Funktion Fragen stellen.  Info und Anmeldung: service@krebshilfe-ooe.at

TERMINÄNDERUNG Konzert des Zyklus mit dem Atalante-Quartett Beim Angebot der Woche in der KW 13 wurden vom Brucknerbund Ansfelden Karten für das Konzert des Zyklus mit dem Atalante-Quartett angeboten. Das Konzert vom 25. April 2021 musste auf 24. April 2022 verschoben werden. Somit findet das erste Konzert des Zyklus am 30. Mai statt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

15. April 2021

FREITAG, 16. APRIL X  Linz. Online-Café, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 X  Linz. Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https:// zoom.us/j/96044121649 X  Vöcklabruck. Internationales Frauentreffen – „Online Quatschen“, 17 bis 18.30 Uhr, Link und Infos auf: www.mensch-arbeit.at/ voecklabruck SAMSTAG, 17. APRIL X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­sprache, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. SONNTAG, 18. APRIL X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Wortgottesfeier, 9.30 Uhr, mit Gilbert Mathie. DIENSTAG, 20. APRIL X  Linz. Online-Talk aus der Serie „Gemma Demokratie“, Teil 7, Zeitgerecht leben, 19 bis 20 Uhr, Gastgeber: Matthäus Fellinger, Teilnahme-Link (über Teams) siehe: www. kbw-ooe.at X  Linz. Online-Café, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649 DONNERSTAG, 22. APRIL X  Linz, Ignatiuskirche. Weltgebetstag um geistliche Berufe, Vesper im Anliegen um geistliche Berufungen, 18 Uhr.

FREITAG, 23. APRIL X  Linz. Online-Café, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Linz. Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Video­ einstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Riedau. Gebetsabend mit Hl. Messe, 19 bis ca. 21 Uhr, Anmeldung ist nicht erforderlich, das Tragen von FFP2-Masken schon, kirchliche Veranstaltungen sind von der abendlichen Ausgangssperre ausgenommen, es gibt eine Teilnahmebestätigung, Gebetsabend und die Hl. Messe werden auch im Livestream übertragen, funktioniert erst am Freitag 5 Minuten vor Beginn: http://dojo.bplaced.net/obs/ kitstream5.html SAMSTAG, 24. APRIL X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Ge­ bärdensprache, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. SONNTAG, 25. APRIL X  Wels, St. Franziskus. KraftQuelle, eine Kraft-Tankstelle, an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden ... stärken können, mit verschiedenen Stationen, Pfarrkirche, 18.30 Uhr. X  Wels, St. Franziskus. Heilsam berühren – kontemplatives Handauflegen, ein ökumenisches Angebot, Pfarrkirche, 19.30 Uhr.

AUSSTELLUNGEN – HINWEISE X  Leonding. Begleitung zur Selbstwirksamkeit, „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“, digitale Fachtagung, Di. 11. 5., Anmeldung ab sofort unter http://www. planb-ooe.at/index.php?id=354 möglich. X  Linz. Lourdes 2021, Flugwallfahrt mit Mag. Maximilian Fürnsinn CanReg., emer. Propst von Stift Herzogenburg, 15. bis 20. Juli, Wien – Lourdes – Wien, gemeinsame Busfahrt Linz – Wien Flughafen – Linz, Anmeldung: Marianisches Lourdeskomitee, Kirchliches Institut, 1030 Wien, Telefon: 01 587 52 05, E-Mail: mlk@lourdeskomitee.at, www.lourdeskomitee.at X  Linz. Anonyme Alkoholiker, wöchentliche Beratung in verschiedenen Beratungsorten: Linz, Altmünster, Wels, Enns, Freistadt,

Schärding, Vöcklabruck, Helfenberg, Ried i. Innkreis, Steyr, Kirchdorf, Stadl-Paura, Rohrbach, Braunau, Passau, Simbach am Inn, Bad Füssing, informieren Sie sich auf der Website: www.anonymealkoholiker.at, Tel. 0664 207 20 20 (18 bis 21 Uhr) oder schreiben Sie ein E-Mail: ooe@anonyme-alkoholiker.at, Auskünfte kostenlos auch über die Telefonseelsorge, Tel. 142 rund um die Uhr. X  Pasching. Momentum, Henrike Brock, Ausstellung, Eröffnung: 16. 4., 15 bis 19 Uhr, Anmeldung erbeten, Ausstellungsdauer: bis 14. 5., Fr., von 15 bis 18 Uhr, sowie gerne nach telefonischer Vereinbarung, Galerie in der Schmiede, Tel. 07221 887 79, www.galerieinderschmiede.at

BILDUNG Wir empfehlen, sich im jeweiligen Bildungshaus vor der Veranstaltung zu erkundigen, ob der gewünschte Termin stattfindet.

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Einen Tag Auszeit! – Tagespilgern am Weg des Buches, Ebensee – Hallstatt, für Schnupperer, Kurzpilger und all jene, die sich einen Tag Zeit zum Entschleunigen nehmen wollen! Unter diesem Motto werden wir unterwegs sein auf dem Weg der Bibelschmuggler zur Zeit des Geheimprotestantismus. Pilgern bietet die Möglichkeit, langsamer zu werden, um dem Schönen in der Natur und dadurch auch Gott zu begegnen. Die Tagesetappen können auch einzeln besucht werden, Treffpunkt: 7.45 Uhr am Bahnhof Ried im Innkreis, Zug fährt um 8 Uhr, Sa., 24. 4., Anmeldung im Bildungshaus. X  P.A.U.L.A., Pflegende Angehörige, Unterstützen – Lernen – Austauschen, Online-Kurs: Das Vergessen im Alltag betrifft die ganze Familie. Online-Kursreihe für Angehörige von Personen, die von Demenz betroffen sind, Sa., 24. 4., 9.15 bis 13 Uhr, Ref.: Waltraud Pommer, Anmeldung: gesundes-ried@aon.at oder franziskushaus@dioezese-linz.at Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Das Eigene leben – Spüren, was ich wirklich will, Fr., 23. 4., 9.30 bis 17 Uhr, Ref.: Mag. Christian Brüser. X  An den Füßen beginnt´s: Fitte Füße, gesunder Körper, online, Mi., 28. 4., 19.30 Uhr, Moderation und Konzept, Ulli Wurpes.

AUSSAATTAGE

19. 4.: --- ab 7 Blüte 20. 4.: Blüte bis 3, ab 4 Blatt 21. 4.: Blatt bis 11 22. 4.: --23. 4.: Frucht ab 1 24. 4.: Frucht bis 7, ab 8 Wurzel 25. 4.: Wurzel

Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 18. APRIL 3. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 3,12a.13–15.17–19 L2: 1 Joh 2,1–5a Ev: Lk 24,35–48 MONTAG, 19. APRIL Sel. Marcel Callo, Märtyrer. Hl. Leo IX., Papst. L: 2 Kor 6,4–10 Ev: Mt 10,28–33 L: Ez 34,11–16 Ev: Joh 15,9–17 L: Apg 6,8–15 Ev: Joh 6,22–29 DIENSTAG, 20. APRIL L: Apg 7,51–8,1a Ev: Joh 6,30–35 MITTWOCH, 21. APRIL Hl. Konrad von Parzham, Ordensbruder in Altötting. Hl. Anselm, Bischof von Canterbury, Kirchenlehrer. L: 1 Petr 4,7b–11 Ev: Lk 12,35–40 L: Eph 3,14–19 Ev: Mt 7,21–29 L: Apg 8,1b–8 Ev: Joh 6,35–40 DONNERSTAG, 22. APRIL L: Agp 8,26–40 Ev: Joh 6,44–51 FREITAG, 23. APRIL Hl. Adalbert, Bischof von Prag, Glaubensbote bei den Preußen, Märtyrer. Hl. Georg, Märtyrer in Kappadozien. L: Phil 1,21–2,2 oder 2 Kor 6,4–10 Ev: Joh 12,24–26 L: Offb 21,5–7 Ev: Joh 15,1–8 L: Apg 9,1–20 Ev: Joh 6,52–59 SAMSTAG, 24. APRIL Hl. Fidelis von Sigmaringen, Ordenspriester, Märtyrer. L: Offb 3,7b–8.11–12 Ev: Joh 10,11–16 L: Apg 9,31–42 Ev: Joh 6,60–69 SONNTAG, 25. APRIL 4. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 4,8–12 L2: 1 Joh 3,1–2 Ev: Joh 10,11–18


26 Kunst & Kultur

15. April 2021

Adolf Hitler hat in seiner Zeit in Wien Postkarten von bekannten Gebäuden oder Stadtansichten gemalt und verkauft. Eines der Motive war das Parlament. VERLAG ALINARI

KirchenZeitung Diözese Linz

Adolf Hitler im März 1938 in Leonding

PRESSE-

ILLUSTRATIONEN HEINRICH H / ÖNB-BILDARCHIV / PICTUREDESK.COM

Ausstellung im Linzer Stadtmuseum Nordico über die Kinder- und Jugendjahre Adolf Hitlers

Was Adolf Hitler geprägt hat Das Ende ist bekannt: Der von Adolf Hitler entfesselte Krieg und sein Terrorregime haben 60 Millionen Todesopfer gefordert. Die Ausstellung „Der junge Hitler“ schaut auf den Anfang: die Kinder und Jugendjahre des Diktators und wie sehr sie ihn geprägt haben. Aus dem familiären Umfeld und den Kinderjahren einer Person lässt sich nicht linear auf deren Handeln als Erwachsener schließen,

Kindheit und Jugend Hintergrund. Hannes Leidinger und Christian Rapp haben mit „Hitler – prägende Jahre. Kindheit und Jugend 1889–1914“ einen umfangreichen Begleitband zur Ausstellung verfasst. Die Autoren schließen eine Lücke der Geschichtsforschung: Jenseits psychologischer Spekulationen stellen sie Hitlers Familie, Kindheit und Jugend im sozialen Kontext dar. Residenz Verlag, Salzburg–Wien 2020, 256 Seiten, € 24,–.

aber bedenkenswert sind die Kinder- und Jugendzeit eines Menschen allemal, um ihn zu verstehen. Unter dieser Vor­ aussetzung blickt die Schau, die für das Haus der Geschichte in St. Pölten gestaltet und nun in Linz adaptiert gezeigt wird, auf die ersten 25 Lebensjahre von Adolf Hitler. Die Ausstellung erzählt ausführlich die einzelnen Stationen von Hitlers Leben. Gleichzeitig stellt sie diese in die gesellschaftlichen Strömungen, die ihn und seine Zeitgenossen vor 1914 geprägt haben: politische Radikalisierung, Rassismus, Antisemitismus und Militarismus. In diesen Bereich gehören Objekte aus dem Nachlass des deutschnationalen Parteigründers Georg Ritter von Schönerer, der den Hass auf die Slawen und den Anitisemitismus zu Säulen seiner Politik gemacht hat. Er gilt als politisches Leitbild für Adolf Hitler. Gleichzeitig ist die Gesellschaft von Kriegsverherrlichung geprägt, gegen die die pazifistischen Bewegungen bedeutungslos bleiben. Die Ausstellung unterstreicht auch Fakten aus der Biografie Hitlers, die dieser selbst gerne umgedeutet hat. So kommt Hitler aus keinem armen Elternhaus, sein Vater verdient mehr als ein Volksschuldirektor. Als Hitler nach dem Tod der Mutter 1908 endgültig nach Wien aufbricht, ermöglichen ihm seine Waisenrente und ein Darlehen seiner Tante anfänglich ein unbeschwertes Leben. Anstatt dann ernsthaft für seinen Le-

bensunterhalt zu arbeiten überbrückt er die Zeit unter anderem mit dem Malen von Postkarten, bis er an das Erbe des Vaters kommt. Der oft mit Bedeutung aufgeladene Geburtsort Braunau spielt in Adolf Hitlers Biografie tatsächlich keine Rolle, betonen die Ausstellungsmacher, wirklich wichtig sind die Jahre in Linz. Trotz interessanter Erklärungen und Hintergründe, die die Ausstellung zeigt, bleibt offen, wie aus dem Eigenbrötler und Sonderling Hitler nach dem Ersten Weltkrieg innerhalb eines Jahrzehnts der Führer und Reichskanzler wird. Diese Frage letztlich unbeantwortet zu lassen, macht die Qualität der Schau aus. JOSEF WALLNER

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Zur Ausstellung „Der junge Hitler“ Nordico – Linz. Die Ausstellung „Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktators 1889–1914“ ist im Nordico (Stadtmuseum Linz) von 15. April bis 15. August 2021 zu sehen. Die Schau ist eine Koproduktion mit dem Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich (St. Pölten). Öffnungszeiten: Di.–So., 10–18 Uhr; Do. 10–19 Uhr X  www.nordico.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Bibelimpuls 27

15. April 2021

Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung. MALEACHI 3,20

FOTO: NIEDERLEITNER


28 Kultur

15. April 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Im Hörsaal und im Freien Kunst im Hörsaal, auf den Gängen, in der Bibliothek: Mit der Reihe „Im Vorbeigehen“ hat Prof. Monika Leisch-Kiesl eine Ausstellungsreihe geschaffen, die kontinuierlich gegenwärtige Kunst an der Katholischen Privat-Universität (KU) zeigt. Mit der in Krakau lebenden Künstlerin Monika Drożyńska wird dieser Zyklus an der KU nun nach 20 Jahren beendet. Ihre Ausstellung „DWA / FÜNF“ wird gerade aufgebaut.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

Wie hat sich diese Reihe im Lauf der Jahre verändert? Was hat Sie überrascht? Leisch-Kiesl: Sie hat sich eigentlich gar nicht

Was kann Kunst? Und: Warum braucht Gesellschaft, warum braucht Kirche Kunst? Prof. Monika Leisch-Kiesl: Ich würde die-

verändert, im Gegenteil: Es entstand so etwas wie Nachfrage nach der Kunst. Geändert hat sich natürlich die Kunst: Man kann an dieser Reihe 20 Jahre zeitgenössische Kunstgeschichte ablesen. Dass die Idee „Im Vorbeigehen“ so lange getragen hat, hat mich selbst am meisten überrascht.

se Frage gerne umdrehen. Nicht zuletzt die Situation von Home-Office und Abstandregeln hat gezeigt, wie sehr Menschen Kunst und Kultur vermissen. Wir hören auf vital zu sein, wenn wir auf das angeblich Lebensnotwendige reduziert werden. Deshalb war es für mich auch eine besondere Herausforderung, und auch ein Reiz, die letzte Ausstellung inmitten von unterschiedlichen Lockdowns zu entwickeln. Einerseits hilft mir die Kunst, die Menschen – in kleinen Gruppen – wieder an die Uni zu locken; andererseits überlegen wir ständig neue Formate, wie wir die Kunst zu den Menschen bringen! Vor 20 Jahren haben Sie die Ausstellungsreihe „Im Vorbeigehen“ ins Leben gerufen. Was war damals Ihre Intention? Leisch-Kiesl: Ich wollte junge und gute Kunst

zeigen! Und diese auf lebendige Weise mit der Architektur des Hauses sowie mit den Menschen – den Studierenden, den Lehrenden, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – ins Gespräch bringen.

Welche Künstler/innen haben Sie eingeladen – und warum? Leisch-Kiesl: Wir haben darauf geachtet, ei-

nen guten Querschnitt zu zeigen: Künstlerinnen und Künstler aus dem Linzer Umfeld neben internationalen Positionen: Lorenz Estermann, Reinhold Rebhandl, Hubert Lobnig, Sophie Danzer, Esin Turan waren u. a. zu Gast. Angefangen von Malerei über Skulptur, Textilkunst und Zeichnung in unterschiedlichen Facetten, bis hin zu den Neuen Medien, haben wir ein breites Spektrum aufgefächert. Die Qualität musste stimmen; und die Künstlerinnen und Künstler mussten bereit sein, sich auf die ungewöhnliche Ausstellungssituation einzulassen. Welche Rückmeldungen gab es? Was ist gelungen und was ist vielleicht nicht aufgegangen?

Leisch-Kiesl: Jedes Projekt hat das Haus verändert hinterlassen! – Wir haben die Ausstellungen immer wieder auch in die Lehre integriert; dadurch konnte eine intensivere Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen erfolgen, als dies im klassischen Galerien- und Museumsbetrieb gemeinhin möglich ist. Besonders freut mich, dass auch Absolventinnen und Absolventen immer wieder zu den Kunstgesprächen gekommen sind. Ist eine Art Bewusstseinswandel gelungen in dem Sinne, dass Kunst besser, anders, neu wahrgenommen wird? Leisch-Kiesl: Ich würde meinen, sie ist an

der KU zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Es war auch toll zu beobachten, wie sich die Haustechniker der jedes Mal neuen Herausforderung stellten. Eine Universität verfügt nicht über die Infrastruktur eines Museums und doch haben sie mit ihrem Know-how vieles ermöglicht. Zur aktuellen Ausstellung: von Erinnerungskultur bis zur Corona-Krise spannt die Künstlerin einen Bogen. Sie ist Aktivistin, Designerin und arbeitet mit Handstickerei. Was ist ihr wichtig? Leisch-Kiesl: Ich habe Monika Drożyńska

im November 2020 kennengelernt. Ich habe anfänglich vieles nicht verstanden, weil sie

Kunst „Im Vorbeigehen“: hier Studierende im Gespräch mit Keramikkünstlerin Sophie Danzer (li.) und Kuratorin Susanne Winder. Mitte: Gespräch zur Mittagszeit mit Künstlerin Esin Turan, Kuratorin Julia Allersrofer und Prof. Monika Leisch-Kiesl im Foyer der KU. Rechts: Hängung der aktuellen Ausstellung KU (2) /EGLAUER „DWA / FÜNF“ im Hörsaal 1.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

15. April 2021

KULTURLAND n Galerie422 Margund Lössl in Gmunden. Noch bis 24. April zeigt die Galerie422 Arbeiten von Franco Kappl, Karl Karner und Franz Riedl. Die Ausstellung versucht die Gemeinsamkeiten in den auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Werken aufzuspüren. Von Malerei zu Plastik über Fotografie bis zur Zeichnung veranschaulichen sie ein breites Feld der gegenwärtigen Kunstproduktion.

Kunst im öffentlichen Raum: Auch das ist eine der Stärken der Künstlerin Monika Drożyńska. Hier wird ihre Arbeit „DWA“, die auch in Linz zu sehen sein wird, präsentiert. Drożyńska zeigt Textil- und Stickkunst, die gesellschaftlich relevante Themen auf Stoff bannt. MICHAEL MATEJKO

stark mit Sprache arbeitet, und die ist nun einmal Polnisch. Aber die Qualität ihrer Arbeiten hat mich überzeugt. Und zwar zunächst die „Hochkunst“, wenn man so will. Also sehr anspruchsvolle Arbeiten, in denen sie gegen bestehende Machtstrukturen anstickt; und dabei die Rolle der rechtsnationalen Politik (nicht nur) in Polen ebenso thematisiert wie die Machenschaften der EU, die Verstrickungen der polnischen Kirche in die Politik ebenso wie die Einschränkung der Rechte und Möglichkeiten von Frauen weltweit. Als Künstlerin muss sie keine Lösungen anbieten, aber sie kann zeigen, wie komplex und verheddert das Leben auf unserem Pla-

neten ist. Was ich an ihren Arbeiten besonders schätze, ist, dass sie diese großen Themen oft mit einem Augenzwinkern verbindet und mitunter auch mit einem Quäntchen Humor deutlich macht, dass sich jedermann und jedefrau an der eigenen Nase nehmen muss. Eine zweite Stärke dieser Künstlerin liegt in der Weise, wie sie Menschen in ihr künstlerisches Schaffen involviert. Sie leitet in Krakau eine Stickschule „for Ladies and Gentlemen“, in der sie nicht nur kunsthandwerkliche Fertigkeiten vermittelt, sondern auch zum Austausch über gesellschaftlich relevante Themen motiviert. Die Künstlerin ist auch gesellschaftspolitisch aktiv. Wird man das in und an der KU erleben? Leisch-Kiesl: Mit dem Projekt „DWA / FÜNF“

Monika Drożyńska mit dem Motiv „DWA“, das den Sicherheitsabstand von zwei Metern auf ironische Weise thematisiert. LEISCH-KIESL

– eine Anspielung auf den derzeit allüberall geforderten Mindestabstand – geht sie in den öffentlichen Raum. Auch auf den Fahnenmasten der KU hängen derzeit zwei DWA-Flaggen; und wer an die Uni kommt, für den/die liegen Sticker mit demselben Motiv als „Take away“ bereit – als jene Weise, in der viele Anbieter derzeit versuchen, uns ein wenig Gutes zu tun.

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X  Gespräch: 20.4., 12, Uhr, online, Info & Link dazu: www.ku-linz.at/kunstwissenschaft/dwa

n Orgelkonzerte in Pulgarn und Linz. Fünf Orgelkonzerte in der Linzer Minoritenkirche und in der Klosterkirche Pulgarn wurden auch heuer wieder programmiert. Sofern möglich soll die Reihe am Fr., 30. April um 19.30 Uhr in der Minoritenkirche in Linz eröffnet werden: mit einem Konzert von Melissa Dermastia aus Klagenfurt. Auf dem Programm stehen Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Caspar Kerll, Pan Pieterszoon Sweelinck und Johann Sebastian Bach. Die Konzerte finden im Rahmen der Landeskonzerte statt, dort erhalten Sie auch die näheren Informationen. Der Konzertbesuch ist nur mit vorheriger telefonischer Anmeldung möglich. X  Info: www.landeskonzerte.at, Tel. 0732 7720-14875

n Galerie Schloss Parz. Arbeiten von Hubert Schmalix werden in der Galerie Schloss Parz ab 18. April im Rahmen der Ausstellung „Sehnsucht“ zu sehen sein: Die Galerie wird von 14 bis 19 Uhr ein „Soft Opening“ anbieten. Mit Wartezeiten aufgrund einer begrenzten Anzahl von Personen in den Ausstellungsräumen muss gerechnet werden. Für den Besuch der Galerie empfiehlt sich eine telefonische Anmeldung. Die Ausstellung ist bis 12. Juli geöffnet. X  Tel. 0681 208 62 312, Angelika Doppelbauer, Tel. 0699 134 11 122 Laurenz Pöttinger


30 Personen & Dank

15. April 2021

DANK n Kolpingfamilie Vöcklabruck. Die Kolpingfamilie Vöcklabruck unterstützt die Wohnungslosenhilfe „MOSAIK“ und das Projekt „QUARTIER 16“ der Franziskanerinnen mit einer Spende von jeweils 1.000,– Euro. Der soziale Aspekt beider Projekte entsprehe genau dem Geiste Adolph Kolpings, Benachteiligten der Gesellschaft ein Stück auf

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IM GEDENKEN ihrem Lebensweg weiterzuhelfen, erklärt Karl Schaumberger, der Vorsitzende der Kolpingfamilie Vöcklabruck: „Die Menschen, welche uns durch Spenden oder auch durch ihr Mitwirken und Einkaufen bei unserem großen Flohmarkt unterstützen, wissen genau, dass Kolping als soziale Organisation diese Gelder sinnstiftend weiterverwendet.“

Sr. Ida Vorel, Projektleiterin Quartier 16 (von links), Karl Schaumberger, Vorsitzender der Kolpingfamilie Vöcklabruck und Stefan Hindinger von Mosaik SCHAUMBERGER

Nach längerem Leiden ist

Dietmar Fiedler am 3. April 2021 im 83. Lebensjahr verstorben Dietmar Fiedler lebte in Puchenau und war beruflich als Sprengelrichter, Prokurist in der „Raiffeisen“-Landesbank, Vorstandsassistent beim „Landesverlag“ und Geschäftsführer im Dorf für behinderte Menschen in Altenhof am Hausruck bis 2003 tätig. Darüber hinaus war war er ehrenamtlich vielfältig in Gesellschaft und Kirche engagiert: unter anderem als Leiter der Komturei Linz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, im Philatelistenverein St. Gabriel und bei der Stiftung Pro Oriente. Dietmar Fiedler war von 2007 bis 2013 und nochmals von 2016 bis 2017 Vorsitzender des Pro-Oriente-Arbeitsausschusses, der das operative Geschäft der Sektion Linz vollzieht. „Für Dietmar Fiedler stand das gemeinsame christliche Miteinander immer an vorderster Stelle. Er gab dem Verbindenden stets den Vorzug gegenüber dem Trennenden. Diese christliche Grundhaltung bildete das Fundament für sein ökumenisches Wirken“, würdigt der nunmehrige Vorsitzende der Sektion Linz, Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, das Wirken des Verstorbenen. Bischof Manfred Scheuer betont: „Dr. Fiedler musste für die Ökumene nicht erst gewonnen werden, er lebte sie.“ Geschätzt war Dietmar Fiedler auch als Reiseleiter.

DANK n Stiftsgymnasium Kremsmünster. Trotz der Corona-Krise konnte der oberösterreichische Fremdsprachenwettbewerb in den klassischen Sprachen Latein und Griechisch durchgeführt werden. Michael Prenninger aus der Maturaklasse des Stiftsgymnasiums bewältigte die Aufgabenstellung in Griechisch am besten. Er erreichte den 1. Platz und wird Oberösterreich bei der Bundesolympiade am 19. April 2021 vertreten.

Michael Prenninger mit den Griechischprofessoren Anna Spanos und Florian Hörtenhuemer KREM

n Windischgarsten. Heuer baten die Ratschenbuben der Pfarre Windischgarsten um eine Spende für die Priesterausbildung in Afrika. Sie sammelten dabei mehr als 5.000 Euro, mit denen das Studium von Priesterstudenten finanziert werden kann. Die Ausbildungskosten für künftige Priester sind für afrikanische Diözesen eine große Heraus-

forderung. Die Pfarre dankt allen Spender/ innen für die Aufnahme und den Ministranten für ihren tollen Einsatz! Am Beginn jedes Tages wurden natürlich alle getestet. Im Bild: Die Ministranten Christoph, Clemens, Josef und Pauli (von links) waren mehrere Tage in der Pfarre Windischgarsten als Ratschenbuben unterwegs. STUMMER


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Leser/innen am Wort 31

15. April 2021

Segen Als Mutter eines in homosexueller Partnerschaft lebenden Sohnes bin ich sehr traurig über die Aussage von Papst Franziskus, den ich sehr schätze und auch nicht verurteile, weil wir nicht wissen, wie es wirklich zu diesem Dekret kam. 1999 spielte mein Sohn in „Jesus Christ Superstar“ den Judas. Schon damals bekam ich, als quasi Mutter von Judas, eine ganz andere Einstellung zu Verurteilung. Gott hatte ja wohl auch für Judas einen Plan, um die Heilsgeschichte Jesu zu erfüllen. Und spätestens seit dann, als sich mein Sohn vor Jahren mir geöffnet hat; nach zehn Jahren Prüfung zu seiner Homosexualität zu stehen, trete ich vehement für diese Menschen ein, wenn sie oft in Wörtern und Witzen verbal verurteilt werden. Ich segne alle meine Kinder, Schwieger- und Enkelkinder und erbitte diesen Segen immer wieder von Gott. Ich vertraue, dass er alles Geschaffene liebt und gutheißt und letztendlich nur die Liebe zählt. ERIKA KREUTNER, PER E-MAIL

Ein Missverständnis gehört beleuchtet: Wenn Pfarrer homosexuelle Personen segnen, so wollen sie damit keine Partnerschaft als Ergänzung zur Ehe absegnen („Homo-Ehen“), sondern Ein-

zelpersonen. (...) Die Kirche betont im Vatikandokument, dass eine Homo-Partnerschaft (also praktizierte Homosexualität und nicht eine homosexuelle Neigung, die nicht ausgeübt wird) von der Bibel als widernatürlich und als Sünde hervorgehoben wird – etliche klare Bibelstellen gibt es dazu (so auch deutlich im katholischen Katechismus usw.). Die Kirche kann ja nicht einfach ihre Moral ändern. Wahrheiten werden nicht alt und können nicht dem Zeitgeist angepasst werden. KARL VOSPERNIK, KLAGENFURT

Chatprotokolle Zu „Verdacht: Kurz und Schmid drohten Kirche“ (Nr. 13) und „Peinlich, aber nicht für mich“ (Nr. 14):

Herr Thomas Schmid hat natürlich nicht gedacht, dass seine Kommentare und Aussprüche über Dritte je veröffentlicht werden könnten. Was das Ganze besonders pikant macht, sind aber die Antworten auf manche dieser Meldungen durch Herrn Sebastian Kurz, der „Erneuerer“ einer Partei, der eine neue Politik versprach. Da bleibt einem „die Spucke weg“, wie der selbsternannte „Saubermann“ auf kirchliche Mahnungen reagiert hat. Leider sehr desillusionierend. MAG. ART. MARIA SCHWARZ, WIEN

Verehrter Herr Bundeskanzler! Sehr überraschen und irritieren mich die veröffentlichten Chatprotokolle zwischen Ihnen und dem Herrn Generalsekretär Thomas Schmid. Die Wortwahl und die Gedanken, die dahinter stehen, enttäuschen mich sehr. Sie beschädigen nicht nur die Würde des Gegenübers, sondern auch das Ansehen des politischen Amtes. Diese „Redeweise“ ist beleidigend und inakzeptabel. Das Wahlverhalten wird von solchen Entgleisungen beeinflusst. Besinnung ist im politischen Agieren derzeit allseits notwendig! Mit guten Wünschen EMERITIERTER PFARRER DR. KARL H. SALESNY SDB, WIEN

Die veröffentlichten Chatprotokolle zur ÖBAG-Thematik machen uns die Hintergründe der Positionierung der Türkisen in der ÖVP klar. Diese hat nichts mit „christlich-sozial“ zu tun, sondern mit Postenschacher und Antikirchlichkeit. Diese unchristliche Haltung hat man schon länger – vor allem am Umgang mit der Flüchtlingsfrage – ablesen können. Aber dass man jetzt den Generalsekretär der Bischofskonferenz – mit dem expliziten Einverständnis von Kurz – demütigt, zeigt einfach, dass die Türkisen eine komplett andere Werthaltung vertreten. Wann werden sich die

christlich-sozial verorteten ÖVPGranden von dieser Politik und deren Politikern distanzieren? Ich bin gespannt! DR. MEINRAD SCHNECKENLEITHNER, LICHTENBERG

Pfandsystem Ich bin sicher nicht der Erste, der seinen Ärger über weggeworfenen Plastik- und Aludosenmüll an den Straßenrändern zum Ausdruck bringt. Es überkommt mich der „Heilige Zorn“ darüber. Aber nicht weniger ärgere ich mich über die Ablehnung eines Pfandsystems auf Einweggebinde – in Deutschland geht‘s ja auch. Man muss nur wollen. Wenn der Wirtschaft Mehrarbeit entsteht, soll sie diese auf den Preis der Produkte aufschlagen. Vielleicht werden Mehrweggebinde im Preis dann wieder attraktiver. Es ist nicht einzusehen, dass den Gemeinden und damit uns allen Mehrkosten und durch Flursammelaktionen Mehrarbeit entstehen. DIAKON HANS LANG, PFARRE THALHEIM BEI WELS

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

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UNTER UNS Lehrmeister Garten

DENKMAL

Einzug ins erste Kinderdorf Vor 70 Jahren öffnete das erste Haus in einem SOS-Kinderdorf seine Pforten. Die Initiative Hermann Gmeiners hat sich mittlerweile über die ganze Welt verbreitet. HEINZ NIEDERLEITNER

SOS KINDERDORF/OTS

Gmeiner mit dem damaligen Familienmodell auch die damaligen Erziehungsmethoden und andere Probleme übernahm, wurde mittlerweile von der Organisation selbst historisch aufgearbeitet. 1951 wurde das erste Haus in einem SOS-Kinderdorf in Tirol bezogen. Heute ist die Organisation in 136 Ländern der Welt vertreten. Machen Sie mit! In welcher Tiroler Gemeinde entstand das erste SOS-Kinderdorf? Einsendungen bis 26. April an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 13: Caesarea Maritima

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Ich verstehe die Aufregung beim EU-Besuch in der Türkei nicht: Wenn ich zwischen Sessel und Sofa wählen muss, nehm‘ ich immer das Sofa.

„Was gilt es, heute zu tun, damit wir morgen nicht von gestern sind?“ GERALD KOLLER, HAUPT-VORTRAGENDER BEI DER JAHRESTAGUNG 2021 DER KBW-TREFFPUNKTE BILDUNG

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Hermann Gmeiner war selbst Halbwaise und wusste um die Bedeutung von Familie für Kinder. Die Not von Kindern ohne Eltern, die in Heimen „verwahrt“ wurden, regte ihn dazu an, sein eigenes Medizinstudium abzubrechen und nach Wegen zu suchen, diesen Kindern eine würdige Möglichkeit des Aufwachsens zu schaffen. 1949 gründete er mit Mitstreitern den Verein Societas socialis (etwa: Soziale Gemeinschaft, daher die Abkürzung SOS). Wichtig war ihm, den elternlosen Kindern so weit wie möglich ein familiäres Umfeld zu schaffen, in Häusern, am besten in einem eigenen Dorf. Dass

Hermann Gmeiner.

Ein Garten ist nicht nur ein Flecken Grün vor dem Haus, sondern auch ein stiller Lehrmeister. Von meinem Arbeitszimmer aus habe ich einen guten Blick auf unseren Garten, der momentan noch aus weicher, brauner Erde besteht und aus dem nur langsam ein paar einzelne Grashalme sprießen. Als wir vor einigen Monaten umgezogen sind, war der Garten eines der Dinge, auf die ich mich am meisten freute. Beete anlegen, Sonnenblumen pflanzen, eine Kräuterspirale selber bauen. Hier ein Vogelhäuschen hinstellen, da ein Insektenhotel. Kurz gesagt, habe ich eine lange Liste an Dingen, die ich auf den 80 Quadratmetern umsetzen will. Das Problem: bis etwas wächst, dauert es, und schon die oben erwähnten Grashalme fordern meine Geduld enorm heraus. Die wollen sich einfach nicht beeilen, egal wie oft ich mich neben sie knie und einen kritischen Blick aufsetze. Mein „Rasen“ konfrontiert mich täglich mit der menschlichen Eigentümlichkeit, immer sofort Lösungen zu wollen und den Dingen keine Zeit zum Entwickeln, zum Wachsen(!) zu geben. Geduld war nie meine Stärke, aber ich habe so das Gefühl, mein Garten wird mich diese Kunst lehren.


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