FRANZ NEUMAYR / APA / PICTUREDESK.COM
Nr. 18 I 6. Mai 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76
Ein Fest für die Mütter Sommer. Die Planungen zu den Sommerlagern für Kinder und Jugendliche laufen. Seite 3
In den Gedichten, Blumen, Basteleien, Besuchen oder Essenseinladungen steckt der entscheidende Kern: Der Muttertag ist ein Fest der Liebe. Seite 21 und 32
Zeit. 17 Jahre lang arbeitete Wolfgang Auer aus Jahrsdorf an einer astronomischen Uhr. Seite 6
Gesellschaft. Gesetzespläne zu Lieferketten und unternehmerische Verantwortung. Seite 10
2 Meinung KOMMENTAR
6. Mai 2021
Pfand alleine reicht leider nicht
Ein echter Mann
Der Entwurf für das Abfallwirtschaftsgesetz geht in eine richtige Richtung, hoffentlich werden strenge Vorgaben aber auch bald bei Einweggebinden (Plastikflaschen und Aludosen) kommen (derzeit laufen Pilotprojekte). Denn selbst beim Spitzenreiter Bier liegt die Mehrwegquote der Gebinde nur bei 50 Prozent (60 Prozent sollen es werden). Das heißt: Die Hälfte der Gebinde machen immer noch Dosen und Einwegflaschen aus. Gesetzliche Pläne sind vom Ziel her zu denken und da zeigt sich, dass Pfandsysteme alleine nicht ausreichen: Denn neben der Ressourcenschonung geht es bei Verpackungsfragen stets um den Umweltschutz. Wer Straßen, Parkplätze und Autobahnen aufmerksam betrachtet, der erkennt, dass sie zu illegalen Mistplätzen geworden sind, auf denen Zeitgenossen die Überreste ihrer Konsumation – insbesondere EnergiedrinkDosen und Verpackungen der Fastfood-
„Femizid“ klingt nach einem Medikament. Doch Femizid ist Frauenmord, das hat sich in Österreich aufgrund der Häufung langsam herumgesprochen. Der Ehemann, Freund oder ehemalige Partner tötet seine Partnerin. Mehr als die Hälfte der Opfer 2021 hatte Kinder, das sei zum Muttertag erwähnt. In Social-Media-Kommentaren liest man immer wieder, dass
monika.slouk@koopredaktion.at
schon Mädchen viel Selbstwertgefühl bekommen sollen, um sich zur Wehr setzen zu können. Aber die Verantwortung für Frauenmord liegt nicht bei den Frauen! Viel seltener liest man, dass schon Buben viel gesundes Selbstwertgefühl bekommen sollen, um später nicht zu morden. Wer ein stimmiges Selbstwertgefühl hat, tötet seine Ehefrau, Freundin oder ehemalige Partnerin nicht. Es ist wirklich Zeit, dass sich Männer aus falscher Männlichkeit und Macho-Gehabe befreien. Frauen emanzipieren sich seit Jahrzehnten, unter Anstrengung und mit vielen leeren Kilometern. Das Bild der Männlichkeit hat sich seit Jahrzehnten gefühlt um einen Millimeter verändert. Männer-Emanzipation braucht eine breite Basis. Sie ist notwendig, damit Männer sich nicht auf Kosten von Frauen stark fühlen, sondern weil sie sich selbst lieben und wissen, dass man mit Gewalt niemals glücklich wird.
„Schachtelwirte“ – hinterlassen. „Gedankenlos“ ist dafür ein zu schwaches Wort: Jedem Kind ist bewusst, dass man das nicht tut. Der Müll ist vielmehr Ausdruck einer gleichgültigen bis feindseligen Haltung der Allgemeinheit gegenüber. Immer wieder gibt es Aufklärungskampagnen, aber sie reichen nicht aus. Leider werden wir nicht daran vorbeikommen, mit Kontrollaktionen und „pädagogisch“ sinnvollen Strafen die vermeintlich „kleinen“ Umweltsünder zum Wohlverhalten zu bringen.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
KOPF DER WOCHE: SR. MARIA-ANDREAS WEISSBACHER, PREISTRÄGERIN
Schutz für Geflüchtete Schwester Maria-Andreas Weißbacher ist Preisträgerin des Ute-Bock-Preises für Zivilcourage 2021. Sie gilt als mutige Vorkämpferin für den Schutz von Geflüchteten.
HANS FRUHMANN
MONIKA SLOUK
KirchenZeitung Diözese Linz
Die pensionierte Lehrerin und Ordensfrau aus Tirol setzt sich seit vielen Jahren in Kärnten für den Schutz von Geflüchteten ein. Unter anderem half sie mit, den Skandal rund um die Saualm-Unterbringung von Asylsuchenden aufzudecken, und sie stellte sich Jörg Haiders rassistischer „Kärnten wird tschetschenenfrei“-Kampagne entschlossen entgegen. Mehr Menschen wie sie. „Sie hat überall dort hingeschaut und geholfen, wo andere weggeschaut haben“, begründet Alexander Pollak, Sprecher Sie schaut hin und packt an: SR. M. ANDREAS WEISSBACHER
des Vereins SOS Mitmensch, die Auszeichnung für die Wernberger Missionsschwester. „Dabei hat sie einer populistischen und teilweise auch offen rassistischen Politik immer wieder mutig und unerschrocken die Stirn geboten. Ihre konsequente Menschlichkeit und ihr großer Mut sind beeindruckend. Anstatt Menschen nach Herkunft oder Religion zu spalten und auseinanderzudividieren, wie es Teile der Politik tun, hat sie Brücken gebaut und sich intensiv für interreligiösen Dialog eingesetzt. Es braucht mehr Menschen wie sie im Land“, betont Pollak. Schüler/innen gegen Abschiebungen. Außerdem ging der Ute-Bock-Preis auch an die Schülerin Tierra Rigby und den Schüler Theo Haas aus Wien, die im Jänner alle Hebel in Bewegung setzten, um auf die Abschiebung ihrer Mitschüler/innen Sona und Tina hinzuweisen. Der Ute-Bock-Preis für Zivilcourage wurde am 5. Mai in einer Online-Zeremonie übergeben und ist heuer mit insgesamt 4.000 Euro dotiert. Der Verein SOS Mitmensch rief den Preis 1999 ins Leben, um Personen mit überdurchschnittlicher Zivilcourage auszuzeichnen. SLOUK
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
6. Mai 2021
Jungscharlager und Feriencamps im zweiten Coronasommer
Abenteuer abseits von zu Hause Sommerwochen ermöglichen Kindern und Jugendlichen eine unbeschwerte Zeit. Während erste Pfarren beginnen, ihre Jungscharlager zu planen, kommt Kritik von mehreren Organisationen an den fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen für den Ferienspaß. PAUL STÜTZ
Die Ferienzeit ist schon in Sichtweite. Am 9. Juli, in ziemlich genau neun Wochen, ist bereits Schulschluss. Die Ferienlager stehen dabei gerade heuer hoch im Kurs. Kinder und Jugendliche sehnen sich nach einem Schuljahr mit viel Distanzunterricht nach gemeinsamen Erlebnissen. Ihre Eltern hoffen nicht zuletzt auf eine spürbare Entlastung bei der Kinderbetreuung. „Wir merken, dass die Vorfreude der Kinder und Eltern auf unsere Camps schon sehr hoch ist“, sagt Peter Leeb vom Institut für Soziale Kompetenz (ISK), einem gemeinnützigen Anbieter für Ferienwochen. Alternative Tagesbetreuung. Gefragt sind auch die Jungscharlager, die Oberösterreichs Pfarren durchführen. Obwohl die rechtlichen Grundlagen für Ferienlager noch fehlen (siehe Kasten rechts), wurde mancherorts schon mit den konkreten Planungen begonnen. Die Pfarre Timelkam hat etwa für zwei Wochen in der zweiten Augusthälfte ein Quartier in Weibern für das Buben- bzw. Mädchenlager reserviert. „Die Jungscharleiter überlegen schon intensiv, wie sie das Lager gestalten können“, erzählt Angela Pfusterer von der Pfarre Timelkam. Sollte doch noch nicht verreist werden können, werde man das Programm für ein Ersatzlager ohne Übernachtung in Timelkam verwenden. Mit der Tagesbetreuung vor Ort habe man bereits im letzten Jahr gute Erfahrungen gemacht. Was das Jungscharlager betrifft, seien die Meinungen zweigeteilt, beobachtet Pfusterer. „Es gibt die Eltern, die skeptisch sind und sagen, dass ihr Kind wegen Corona sowieso nicht mitfährt, und andere, die möchten am liebsten schon jetzt anmelden. Was aber momentan noch gar nicht geht.“ Funktionierendes Hygienekonzept. Dass ein Jungscharlager trotz Corona funktionieren kann, ist die Erfahrung aus der Pfarre Sandl vom vergangenen Sommer. „Wir hat-
Die Vorfreude auf Spiel und Spaß im Ferienlager ist bei vielen KIndern und Jugendlichen groß. ADOBE/ OKSIX
ten 20 Kinder mit auf dem Lager und haben geschaut, dass wir immer am Areal des Jungscharquartiers bleiben. Das Hygienekonzept hat gut funktioniert und es hat allen voll getaugt“, erzählt Lisa Schaumberger. Das bringt für die Jungscharleiterin einen Motivationsschub, es auch heuer wieder zu probieren. Mit Pfingsten will die Jungschar Sandl die Detailplanungen für das Lager Ende Juli in Lichtenberg starten. Erfahrungen aus dem Vorjahr. So wie die Pfarre Sandl greift auch die Katholische Jugend Oberösterreich auf die Erfahrungswerte aus dem letzten Jahr zurück. „Wie die Regelungen der Regierung heuer aussehen werden, können wir bislang nur erahnen, aber wir versuchen uns jetzt schon bestmöglich vorzubereiten“, berichtet Anne Piatkowiak von der Katholischen Jugend (KJ). Jugendliche sollten jedenfalls auch im zweiten Coronasommer Gemeinschaft, Abenteuer und Glauben abseits der eigenen vier Wände erleben können, findet Anne Piatkowiak. Sommerwochen mit vielen Teilnehmer/ innen werde die Katholische Jugend mit einem Programm durchführen, das in mehreren gleichbleibenden Kleingruppen absolviert werden kann. „Wir setzen vermehrt auf Einzel- und Doppelzimmer statt auf Mehrbettzimmer“, berichtet Anne Piatkowiak. So wie das ISK plant auch die KJ einen bzw.
mehrere Tests zu Beginn und während der Ferienwochen ein. Für jede der KJ-Wochen gibt es auch schon einige Anmeldungen. Erfahrungsgemäß melde sich die Mehrheit der Jugendlichen aber erst sehr spät an, womit die KJ auch heuer rechnet.
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Ruf nach „sorgenfreiem Sommer“ Planungssicherheit für Feriencamps fordert ein Bündnis von Kinder- und Jugendorganisationen, darunter die Jungschar und die Katholische Jugend, von der Regierung. Sie haben sich zu einer Initiative „Sorgenfreier Sommer für alle Kinder“ zusammengeschlossen und eine Petition gestartet. Kritisiert wird, dass die Regierung zwar für Mitte Mai breite Öffnungsschritte bei den Coronavirus-Maßnahmen angekündigt habe, aber noch keine rechtlichen Grundlagen für Sommerangebote der Kinder- und Jugendorganisationen vorhanden sind. „Jeder Tag, der vergeht, gefährdet die Planungen dieser wichtigen Angebote“, fordert Stefan Loidl, Bundesvorsitzender der Naturfreundejugend, eine rasche Entscheidung bis spätestens Ende Mai.
4 Diözese Linz
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
MOMENT Die Orden in OÖ unter einem Dach Abt Reinhold Dessl vom Zisterzienserstift Wilhering und Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl, Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel, bilden seit 29. April 2021 das Leitungsteam der diözesanen Ordenskonferenz in Oberösterreich. Beide standen bereits den getrennten Regionalkonferenzen der Männerund Frauenorden der Diözese Linz vor. Nun haben sich wie in ganz Österreich die Ordensleute der Diözese Linz zu einer einzigen Ordenskonferenz zusammengeschlossen und Abt Reinhold Dessl als Vorsitzender und Sr. Michaela Pfeiffer- Vogl zu seiner Stellvertreterin gewählt.
Generaloberin Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl und Abt Reinhold Dessel. ORDENSKONFERENZ
In der Diözese Linz leben derzeit 837 Ordensangehörige, davon 254 Männer in 17 Ordensgemeinschaften und 619 Frauen in 20 Ordensgemeinschaften (Stand Ende 2020). In ganz Österreich gibt es 4507 Ordensleute. Das Miteinander stärken. In einer ersten Stellungnahme sagt Abt Reinhold Dessl über seine Aufgabe in der Ordenskonferenz: „Gerade in Zeiten der Umbrüche in Kirche und Gesellschaft ist das Zeugnis der Ordensleute in besonderer Weise wichtig. Ich möchte einen Beitrag leisten, damit wir in der Ordenskonferenz das Miteinander der Orden stärken und die Zusammenarbeit fördern.“
Junge Menschen begleiten – als Lehrer/ in und Seelsorger/in. KIZ/NIE
Studium „Schule und Religion“
Seelsorge und Schule im Blick Derzeit laufen an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz wieder die Anmeldungen für die Lehramtsstudien in Religion. Dabei ergeben sich interessante Kombinationsmöglichkeiten. „Die Jobaussichten sind sehr gut – und das in jeglicher Hinsicht“, sagt Maria Trenda, die Leiterin des Instituts für Religionspädagogik der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Mit „in jeglicher Hinsicht“ meint sie auch die Tätigkeit in der Seelsorge. Denn mit dem Studium „Schule und Religion“, das mit dem Lehramtsstudium Katholische Religion kombiniert wird, eröffnen sich den Absolvent/innen auch Arbeitsfelder in der kirchlichen Jugendarbeit und im seelsorglichen Bereich, etwa als Pastoralassistent/in. Zweigleisig. Eine weitere Besonderheit dieses Studiums, das mit der Katholischen Privatuniversität Linz angeboten wird, ist die Möglichkeit, Religion in allen Altersstufen zu unterrichten: Denn zusätzlich zur Lehrbefähigung in der Sekundarstufe (Mittelschule, gymnasiale Ober- und Unterstufe)
durch das Lehramtsstudium bringt „Schule und Religion“ die Berechtigung für die Primarstufe (Volksschule) mit sich. Was bedeutet das konkret? Normalerweise muss ein Lehramtsstudium mit einem weiteren Lehramt kombiniert werden, z.B. Religion mit Physik. „Schule und Religion“ ist eine andere Kombinationsmöglichkeit, um auch außerhalb des Religionsunterrichts in der Seelsorge zu arbeiten. Aktuell laufen auch die Anmeldungen für das „normale“ Lehramtsstudium für die Volksschule, das die Pädagogische Hochschule der Diözese anbietet, und jenes für die älteren Schüler, das mit der Katholischen Privatuniversität durchgeführt wird. Maria Trenda geht von weiteren Entwicklungen in den nächsten Jahren aus, etwa dass die Studien mehr an berufsbegleitende Studiensituationen angepasst werden. Wobei sie sagt, dass die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz auch im Blick behält, dass es beim Lehramt stark um den Kontakt mit Menschen geht und das Studium daher zwar flexibel, aber nicht auf völlig kontaktlosen Fernunterricht beschränkt sein kann. NIE X Informationen: religion.phdl.at
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Verleihung der Solidaritätspreise Landhaus. In kleinem Rahmen als „Fototermin“ hat die KirchenZeitung im Arkadenhof des Linzer Landhauses die Solidaritätspreise 2020 verliehen: Die neun Preisträger/innen – im Bild Marianne und Gerald Fraundorfer – erhielten von Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bischof Manfred Scheuer, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Heinz Niederleitner (KirchenZeitung) Skulptur und Urkunde. ELLE KIZ/F. LITZLBAUER
X Fotos von der Preisverleihung auf: www.solipreis.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Soziales 5
6. Mai 2021
Was eine Straßenzeitung bewirken kann
„Ohne Kupfermuckn wäre ich vielleicht nicht mehr da“ Obdachlose und andere soziale Randgruppen schreiben in der Straßenzeitung Kupfermuckn über ihr Schicksal und ihren Alltag. Gleichzeitig verkaufen die Betroffenen die Straßenzeitung, die heuer ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Was hat ein Vierteljahrhundert Kupfermuckn für sie bewirkt? LISA-MARIA LANGHOFER
Wäre die Straßenzeitung Kupfermuckn eine Person, würde sie laut Chefredakteur Heinz Zauner Folgendes über sich erzählen: „Ich bin immer am Rande gestanden, wenige haben mir zugehört. Mit 25 Jahren bin ich um einiges sichtbarer geworden und immer mehr Leute wollen mir zuhören.“ In einer Leser/innen-Umfrage sagen 66 Prozent, durch das Lesen der Straßenzeitung hätte sich ihre Einstellung zu Randgruppen und sozial Benachteiligten positiv verändert. „Im deutschsprachigen Raum haben wir den größten Anteil von persönlichen Geschichten. Dadurch kann die ‚normale‘ Bevölkerung deren Situation besser nachvollziehen“, ist Zauner überzeugt. Wandel der Zeit. Die Umfrage ist das eine, doch wie sehen es die Betroffenen auf der Straße? Kupfermuckn-Verkäufer Johannes Dietersdorfer hat seinen Stammplatz vor der Karmelitenkirche an der Linzer Landstraße. Als der heute 70-Jährige vor etwa 15 Jahren mit dem Straßenzeitungsverkauf anfing, begegneten ihm die Leute eher unfreundlich: „Sie haben mich schief angeschaut und geschimpft, dass ich lieber arbeiten gehen soll, anstatt hier herumzulungern.“ Mit der Zeit habe sich das gewandelt, so wie sich auch die Kupfermuckn selbst entwickelt hat. „Das Image der Verkäufer ist unser Aushängeschild“, sagt Heinz Zauner. Die Kupfermuckn-Verkäufer werden laut Umfrage von 96 Prozent der Kund/innen als sehr freundlich empfunden, 61 Prozent geben an, einen Stammverkäufer zu haben. Auch zu Johannes kommen immer wieder dieselben Leute, die ihn – vor Corona – auch schon mal auf einen Kaffee eingeladen haben. „Das ist ein Indiz dafür, dass die Verkäufer langsam von der Rolle des Bittstellers wegkommen“, meint Zauner.
Johannes verkauft seit 15 Jahren die Kupfermuckn. Sein Stammplatz ist die Karmelitenkirche. KIZ/LILA
Menschen gaben Auftrieb. Ursprünglich stammt Johannes aus der Steiermark. 30 Jahre lang arbeitete er als Fernfahrer, trank viel Schnaps und rauchte „100 Zigaretten am Tag“. Nach der Trennung von seiner Frau kam er nach Oberösterreich, was ihm aber nicht viel Glück brachte: 14 Jahre lang war er obdachlos. Es habe in dieser Zeit auch einen Punkt gegeben, an dem er eine dunkle Entscheidung treffen wollte. „Ohne die Kupfermuckn wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben“, sagt Johannes. Durch den Verkauf der Straßenzeitung gewann er wieder inneren Halt, ein kleines Einkommen, und seit dreieinhalb Jahren lebt er auch wieder in einer eigenen Wohnung. „Ich bin zufrieden und würde mit keinem tauschen wollen.“ Früher habe er die Kupfermuckn verkauft, weil ihm nichts anderes übrig blieb: keine Arbeit, keine Meldeadresse, kein Zugang zu medizinischer Versorgung. „Heute tu ich es wegen der Menschen. Ihre Freundlichkeit gibt mir Auftrieb“, sagt Johannes und erzählt von seinem schönsten Erlebnis: „Eine Frau kam mit ihrem Kind vorbei und kaufte eine Zeitung. Als ich mich bedankte, sagte das Kind: ,Mama schau, die Statue bewegt sich!‘“
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IN ALLER KÜRZE „Solidarität trägt?! Katholisch-soziale Ideen im Härtetest“: Unter diesem Titel wurde bei einer Online-Veranstaltung die katholische Soziallehre in den Blick genommen. Bischof Manfred Scheuer, WKOÖ-Vizepräsident Leo Jindrak und AK OÖ-Präsident Johann Kalliauer diskutierten, ob die kath. Soziallehre heute noch relevant sei, ob sie Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit oder Umweltverschmutzung gebe und ob sich die Kirche entschieden genug als „Anwältin für soziale Gerechtigkeit“ positioniere. Lucia Göbesberger, Sozialreferat der Diözese Linz: „Solidarität ist das Prinzip der katholischen Soziallehre, das gerade besonders gefragt ist.“ Kundgebung am Tag der Arbeitslosen. Der Bereich mensch&arbeit, die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung, die Betriebsseelsorge und die KAB OÖ machten am Tag der Arbeitslosen (30. April) bei einer Kundgebung am Martin-Luther-Platz in Linz auf die Situation arbeitsloser Menschen aufmerksam. Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer forderte in einer Rede eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes, „damit die Menschen in Würde und selbstbestimmt leben können.“ ÖGB-Vorsitzender Johann Kalliauer sprach sich für eine gerechtere Verteilung der Arbeit aus sowie für eine Verkürzung der Arbeitszeiten. Christian Winkler von der Arbeitslosenstiftung wandte sich schließlich in einem Appell an die Politik: „Diese Krise muss ein Anstoß für mutige Reformen sein.“
ÖGB-Vorsitzender Kalliauer fordert eine Verkürzung der Arbeitszeiten. DIÖZESE LINZ/WASELMAYR
6 Oberösterreich
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
„Wem die Stunde schlägt“ Die astronomische Uhr am Rathaus in Prag ist ein nationales Kulturdenkmal, jene von Straßburg weltberühmt. Seit Kurzem prangt auch bei Braunau eine astronomische Uhr an der Stadelwand von Wolfgang Auer. Der Kunstschlosser und Restaurator hat sie selbst gefertigt. 17 Jahre hat er daran gearbeitet. JOSEF WALLNER
Mit der astronomischen Uhr hat sich der Schmiede meister Wolfgang Auer aus Jahrsdorf, dem kleinen Dorf zwischen Braunau und St. Peter am Hart, einen Lebens traum erfüllt. Der Vater konnte vor Jahrzehnten Wolf gang zwar verbieten, eine Uhrmacherlehre zu beginnen, die Faszination, die Uhren auf seinen Sohn ausübten, konnte er ihm trotz allem nicht nehmen. Von Kinder tagen an ziehen Uhren Wolfgang Auer in ihren Bann. Die astronomische Uhr an seinem Stadel ist der unwi derlegbare Beweis dafür, dass die Begeisterung ein Leben lang gehalten hat. Und dass er ein sensationeller Hand werker ist, ein Künstler. „Kein einziges Stück der astro nomischen Uhr ist mit einer Maschine bearbeitet, jeder Zeiger, jedes Zahnrad, ja sogar jede Schraube ist handge macht, geschmiedet und gefeilt“, sagt Auer. Im Jahr 2004 hat er begonnen. Zur Ablenkung, wie er er zählt. Denn seine Frau Anna erhielt zu dieser Zeit eine Chemotherapie. Da half ihm das Berechnen und Tüf teln, auf andere Gedanken zu kommen. Ein Freund hat
ihm zwar den Plan für eine astronomische Uhr eines berühmten französischen Priesters und Wissenschaft lers des beginnenden 15. Jahrhunderts gezeigt, aber Auer entwickelte seine Uhr schließlich selbst, Schritt für Schritt, Stück für Stück, Jahr um Jahr. Schließlich waren es 17 Jahre, bis das Werk vollendet war. Er konnte natürlich nur nach seiner regulären Arbeit zu seinem Herzensprojekt gehen und seine Frau Anna erin nert sich auch an Stunden, in denen er niedergeschla gen war: „Wenn ein Zahnrad plötzlich nur 18 statt 19 Zacken hatte, weil er sich verzählt hatte und erst ganz zum Schluss daraufgekommen war, war er natürlich schon deprimiert.“ Aber das gelungene Werk macht die se Tiefs alle vergessen. „Es ist einfach grandios“, freut sich Auers Frau mit ihm. Funktionen. Die astronomische Uhr ist eine hand werkliche Spitzenleistung. Sie zeigt den Mondumlauf, die Tierkreiszeichen, die Sternzeit und natürlich die 24
Astronomische Uhr Eine astronomi sche Uhr zeigt außer der Uhrzeit auch noch astrono mische Sachverhal te wie Mondpha sen, Sonnenstand oder Tierkreiszei chen an. Jedes Zahnrad hat Wolfgang Auer selbst gefertigt. Sie ist die einzige astronomische Uhr der Welt an einem Stadel.
ALOIS STOCKHAMMER (2)
KirchenZeitung Diözese Linz
Oberösterreich 7
6. Mai 2021
Wolfgang Auer bei den letzten Handgriffen an seiner astronomischen Uhr. Er lebt mit seiner Frau Anna in Braunau/St. Peter. Er ist Kunstschmied und international gesuchter und geschätzter Restaurator. Gerne bringt er auch alte Kirchturmuhren wieder zum Gehen. ALOIS STOCKHAMMER
Stunden des Tages, den Sonnenauf- und -untergang und vieles mehr. Das astronomische Umlaufgetriebe wird durch das Gehwerk betrieben, das wiederum mittels des Stundenschlagwerks aufgezogen wird, sodass man nur alle acht Tage das Werk noch zusätzlich per Hand aufziehen muss. Tagelang könnte Wolfgang Auer über die Eigenschaften und Finessen seiner Uhr erzählen. Seit erste astronomische Uhren zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Europa gefertigt wurden, geben sie Zeugnis vom herausragenden Können der Planer, Zeichner und Handwerker. Die Uhren waren Sehenswürdigkeiten, die Menschen von weither anzogen. An Rathäusern angebracht trugen sie zum Prestige der Stadt bei, in Kirchen vergrößerten sie die Bedeutung des Sakralraums. Die astronomischen Uhren waren aber mehr als technische Objekte, mit denen man auftrumpfen konnte. Sie weisen auch in eine spirituelle Dimension. „Das präzise und komplexe Uhrwerk wird oft mit der Schöpfung verglichen“, erläutert Auer. Es führt den Menschen die überwältigende Ordnung der Schöpfung vor Augen. Günther Oestmann, der in Berlin Wissenschaftsgeschichte lehrt, sagt: „Der Kosmos wird mit einer riesigen Uhr verglichen, deren Räder nach genau festgelegtem Plan ineinandergreifen und von Gott in Gang gesetzt werden.“ Für Auer steht die Uhr ganz konkret mit der Schöpfungsgeschichte der Bibel in Beziehung, besonders mit dem
„Die astrologi schen Informa tionen auf astro nomischen Uhren halfen Medizinern Jahrhunderte hin durch, die richti gen Zeitpunkte für Behandlungen zu finden.“ WOLFGANG AUER
Werk Gottes der ersten beiden Tage, mit Licht und Finsternis, Abend und Morgen. Alles in allem ist die Uhr ein Impuls für die Menschen, ihr Leben gemäß der Schöpfungsordnung Gottes zu gestalten. Nutzen. Man darf aber auch den praktischen Nutzen nicht übersehen, den astronomische Uhren jahrhundertelang hatten, erläuert Auer. Die astrologischen Angaben halfen den Medizinern zum Beispiel, den richtigen Zeitpunkt für einen Aderlass zu bestimmen. Ein lateinischer Spruch über dem Zifferblatt von Wolfgang Auers Uhr macht darauf aufmerksam, dass es auch ein Ende der Zeit gibt. „Omnes vulnerant, ultima necat“ ist häufig auf Sonnenuhren zu finden. Der Schmiedemeister Auer hat den Satz für sein Werk übernommen. „Alle Stunden verletzen, die letzte tötet“ führt vor Augen, dass der Tod unausweichlich ist. „Das Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit gehört auch zur Botschaft einer astronomischen Uhr“, unterstreicht Auer und beantwortet eine Frage, die dem Betrachter seines Wunderwerks natürlich auf der Zunge liegt. „Die Uhr geht nicht ganz genau, da hätte ich noch mehr Zahnräder einbauen müssen.“ Um wie viel geht sie falsch? „Um eine viertel Mondphase, also um etwa sieben Tage – in 760 Jahren“, meint er schmunzelnd. Damit kann sogar der Perfektionist Wolfgang Auer leben. MITARBEIT ALOIS STOCKHAMMER
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8 Lebendige Kirche
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
60 Jahre verheiratet. Maria und Franz Winkler feierten mit Johann Hammer, Pfarrer Hubert Puchberger und Georg Hammer (im Bild von links).
Die ewigen Ministranten
Altenberg bei Linz. Gemeinsam mit langjährigen Wegbegleitern konnten Franz und Maria Winkler am Samstag, 1. Mai, in Altenberg bei Linz das diamantene Hochzeitsjubiläum (60 Jahre) feiern. Denn mit Johann und Georg Hammer wa-
MOMENTE
Heiliger Florian – Landespatron und Diözesanpatron von Oberösterreich
Linz. Immer noch gesperrt ist die Pfarrkirche Linz-St. Peter, auf die am Abend des Palmsonntags ein Brandanschlag verübt wurde. Nichtsdestotrotz gehen die Renovierungsarbeiten gut voran. Die Entfernung von Ruß und Brandrückständen im Kirchenraum ist abgeschlossen und der neue Anstrich ist schon in Arbeit. Die Bilder und Statuen sind derzeit noch beim Restaurator. Die Orgel wird erst nach Abschluss der Malerarbeiten vom Orgelbauer begutachtet. Sollte sich im Inneren der Orgel Ruß abgelagert haben, steht auch noch eine intensive Reinigung des Orgelkorpus und aller Orgelpfeifen bevor. Der Löwenanteil der Renovierungskosten, das sind ca. 80.000 Euro, ist durch die Versicherung gedeckt. Dennoch wird ein Restbetrag in der Höhe zwischen 10.000 und 15.000 Euro von der Pfarre zu tragen sein, weshalb die Gemeinde Spenden sammelt.
ren die gleichen Ministranten im Einsatz wie schon bei ihrer Trauung am 1.5.1961. Auch bei der Goldenen Hochzeit von Ehepaar Winkler hatten die beiden Brüder ministriert. Franz Winkler lernte sowohl seine Frau Maria als auch sei-
ne Freunde Georg und Johann Hammer über die ehrenamtliche Arbeit bei der Katholischen Jugend kennen. Winkler ist Seniorchef des gleichnamigen Supermarktes mit Standorten in Linz, Altenberg und Gramastetten. BILD: LAGGNER
Die sich einsetzen für andere Am Vorabend des Florianifestes, am 3. Mai 2021, feierten die Chorherren von St. Florian die Vesper in der Kirche Enns-St. Laurenz. Um die enge Verbindung zwischen Lauriacum, dem Ort des Martyriums des heiligen Florian, und dem Stift St. Florian, dem Ort seiner Grabstätte, zu zeigen, eröffnet die Chorherrengemeinschaft traditionell ihren
Festtag am 4. Mai mit dem Abendgebet in der Kirche St. Laurenz in Enns. Der Propst von St. Florian, Johannes Holzinger, stellte bei der heurigen Feier jene Menschen in den Mittelpunkt des Gebetes, die sich – häufig über das normale Maß hinaus – für andere einsetzen, besonders die Ärzt/innen, Pfleger/ innen, Polizist/innen und Feuerwehrleute.
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WALLNER
Die Chorherren und Altbischof Maximilian Aichern (links) bei der Vesper in St. Laurenz
KIZ/JW
KirchenZeitung Diözese Linz
Pfarren & Regionen 9
6. Mai 2021
Begegnung durch Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum fördern
Wo Kirche zum Tratschen einlädt Es soll einladend und bequem sein und Menschen einen Platz zum Plaudern bieten. Das „Trüföbankerl“ wird als Sitzgelegenheit im Kaiserpark Ende Mai in Ebensee installiert. Wo fängt das Salzkammergut an, wo hört es auf? Gehört etwa Vöcklabruck auch dazu, wie das Tourismusmarketing in Oberösterreich behauptet? Nach geografischen Maßstäben lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten. Sprachlich funktioniert die Zuordnung etwas leichter. Wer ein Dialektwort wie „trüfön“ kennt, kann fast nur im Salzkammergut wohnen. Trüfön heißt in Ebensee, Bad Ischl oder Hallstatt so viel wie miteinander reden. Den gepflegten Tratsch fördert es bekanntlich, wenn es einen fixen Platz dafür gibt, und damit kommt das „Trüföbankl“ ins Spiel. Pastoralassistentin Birgit Thumfart will mit diesem kirchlichen Projekt den Austausch im öffentlichen Raum anregen. „Es ist mein Herzensprojekt. Es soll so wie früher die Hausbeng für spontanes Zusammensein im öffentlichen Raum da sein“, erklärt Birgit Thumfart. Bänke, Tische und Sitzliegen werden dafür im Zentrum von Ebensee gruppiert. Sehnsucht nach Austausch. Ermöglicht und begleitet wird das durch EU-Mittel geförderte Projekt von der Pfarre Ebensee. 2019 hat Birgit Thumfart ihr Vorhaben gestartet. Also vor der Coronapandemie, die dem „Trüföbankl“ aber nochmals eine besondere Bedeutung gegeben hat. „Die Sehnsucht nach Austausch ist gerade jetzt groß“,
Birgit Thumfart hat das „Trüföbankl“ erfunden. Sie ist Pastoralassistentin in Goisern, Gosau und Obertraun.
Adis Ibrahimovic, Tobias Scheutz und Tobias Casapiccola (von links) präsentieren einen Teil des „Trüföbankls“. Sie gehören zum Lehrlingsteam, das die Sitzgelegenheiten tischlert. Nur für das Foto haben sie die Maske weggelassen. KIZ/PS (2)
erzählt Thumfart im Gespräch mit der KirchenZeitung. Ideen der Lehrlinge. Gefertigt werden die Teile des „Trüföbankls“ in der Lehrwerkstätte Buntspecht in Ebensee. Die angehenden Tischler wurden dafür von Anfang an in die Planung einbezogen. So war den Lehrlingen wichtig, dass die Sitzgelegenheiten als Blickfang ins Auge stechen und besonders gemütlich sind. Dass in die Tische eine Spielfläche integriert ist zum Mühlespielen und ein Gästebuch beim „Trüföbankl“ installiert wird, war ebenfalls eine Idee der Jugendlichen. Sie haben in den letzten Monaten aus dem Holz sibirischer Lärchen Werkstücke in hoher Qualität getischlert. „Für die Arbeit muss man genau und konzentriert sein“, ist der 17-jährige Adis Ibrahimovic, e iner der Buntspecht-Lehrlinge, stolz auf das Endergebnis: „Wenn ich den Platz dafür hätte, würde ich mir diese Sitzgelegenheiten zu Hause auch gern aufstellen“, sagt er. Voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni soll das „Trüföbankl“ im Kaiserpark in Ebensee installiert werden, auf dem malerischen Plätzchen, wo der Langbathbach in die Traun fließt. Von Zeit zu Zeit werden dort in weiterer Folge Aktivitäten von Vereinen und Institutionen stattfinden. „Das können zum Beispiel Handwerker sein, die hier arbeiten und zum Mittun anregen“, meint Birgit Thumfart. Zudem schwebt ihr ein Speakers Corner vor, bei dem verschiedene Meinungen zu einem Thema zum Ausdruck kom-
men. Das „Trüföbankl“ in Ebensee wird übrigens nicht das einzige bleiben. Eine zweite Garnitur wird durch die Pfarren des inneren Salzkammerguts von Gosau bis St. Wolfgang wandern und Begegnung über Pfarr- und Gemeindegrenzen hinweg ermöglichen.
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PAUL STÜTZ
„Grüß Gott“-Magazin Das neue „Grüß Gott“-Magazin wird um den 22. Mai per Post allen rund 700.000 Haushalten in Oberösterreich zugestellt. Mit der mittlerweile 4. Ausgabe des Magazins will die katholische Kirche mit den rund 940.000 Katholik/innen im Bundesland Kontakt aufnehmen. Darin enthalten sind u.a. ein Beitrag über die Frauenfrage in der katholischen Kirche und ein Interview mit dem Musiker Hubert von Goisern über Kunst, Karriere und den Glauben. Ziel des Magazins ist es, auf unterhaltsame Weise zu zeigen, wo überall Kirche „drin“ ist.
10 Thema
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Das große Problem mit den Lieferketten Bis Produkte in österreichischen oder europäischen Regalen zum Verkauf landen, ist es oft ein langer Weg. Der beginnt häufig in entfernten Ländern mit der Ernte von Lebensmitteln, mit dem Abbau von Metallen oder mit der Produktion von Bekleidung. Nicht selten kommt es in den primär ausländischen Lieferketten zu Regelverstößen. Damit Produzenten, Lieferanten oder Händler von Unternehmen die Menschenrechte nicht verletzen und die Umweltstandards einhalten, braucht es ein Lieferkettengesetz. Eine Kampagne mit kirchlicher Beteiligung setzt sich für ein solches in Österreich und der EU ein.
Ob beim Abbau von Eisenerz in den Minen Brasiliens, bei der Ernte von Kakao und Kaffee auf Plantagen in Westafrika, Brasilien oder Guatemala, bei der Produktion von Bekleidung in Fabriken in Bangladesch oder Pakistan oder bei der Gewinnung von Palmöl in Indonesien oder Malaysia – immer wieder werden entlang von weltweiten Lieferketten in allen Branchen Menschenrechte und Umweltstandards nicht eingehalten. „Um das zu ändern, braucht es verbindliche Regeln für Unternehmen“, sagt Bettina Rosenberger, Geschäftsführerin vom „Netzwerk Soziale Verantwortung“ und Koordinatorin der Kampagne „Menschenrechte brauchen Gesetze! Damit Lieferketten nicht verletzen!“. Getragen wird die Kampagne von der „Treaty Alliance Österreich“, einem Zusammenschluss von kirchlichen Organisationen wie der Dreikönigsaktion, NGOs, der Arbeiterkammer und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund. Das Bündnis setzt sich schon seit Jahren für dieses Anliegen ein. Forderungen. Zur Kampagne läuft derzeit eine Unterschriftenaktion, die noch bis 12. Juni, dem internationalen Tag gegen Kinderarbeit, unterzeichnet werden kann. Konkret gefordert wird ein rechtlich bindendes LieferBettina Rosenberger ist Geschäftsführerin des Netzwerkes Soziale Verantwortung (NeSoVe). Sie koordiniert die Kampagne „Menschenrechte brauchen Gesetze!“ NESOVE
kettengesetz in Österreich. Dazu soll die österreichische Regierung einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Zudem wird dazu aufgerufen, dass sich Österreich aktiv für verbindliche Regeln zur Unternehmensverantwortung auf EU-Ebene und für das UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten einsetzt. Ende März wurde in Österreich ein Entschließungsantrag zur Einführung eines Lieferkettengesetzes im Nationalrat eingebracht. Beim Prozess auf EU-Ebene hat EU-Justizkommissar Didier Reynders vor einem Jahr einen Entwurf zum Lieferkettengesetz angekündigt, der für Juni erwartet wird. Zugang zu Rechtsmitteln. Wichtige Kriterien, die ein solches Gesetz beinhalten müsse, sind laut Rosenberger u. a. menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten, damit Verletzungen und Umweltschäden möglichst erst gar nicht passieren. Darüber hinaus braucht es eine zivilrechtliche Haftung, damit Betroffene bei Verstößen Zugang zu Rechtsmitteln erhalten und entschädigt werden. „Das ist die große Problematik und wird den Menschen, die betroffen sind, bisher massiv erschwert“, beklagt Rosenberger. „Es reicht nicht, dass ein Unternehmen bei Verstößen ein Bußgeld zahlt. Im Mittelpunkt der Debatte müssen diejenigen stehen, die unter Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden, die verursacht wurden, leiden.“ Kinderarbeit. Seit vielen Jahren gibt es die Debatte darüber, dass etwa auf westafrikanischen Kakaoplantagen Kinder für die Schokolade in unseren Supermarktregalen arbeiten müssen. „Und hier reden wir von ausbeuterischer Kinderarbeit. Auf diesen Plantagen
SUSANNE HUBER
schuften rund 1,5 Millionen Kinder. Bestehende Standards und freiwillige Selbstverpflichtungen, die es für Unternehmen gibt, reichen offensichtlich nicht, um dem ein Ende zu setzen“, sagt Rosenberger. „Wenn man eine Tafel Schokolade kauft, kann man nach wie vor nicht ausschließen, dass Kinderarbeit drinnensteckt. Und wenn wir über Smartphones reden oder über andere Elektronikprodukte – das Metall Kobalt, das in diesen Geräten enthalten ist, stammt oft aus der Demokratischen Republik Kongo, wo leider auch Kinderarbeit ein großes Thema ist.“ Freiwilligkeit reicht nicht. Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, ist derselben Ansicht. „Als Entwicklungsorganisation sehen wir in der Projektarbeit mit unseren Partnern in den Ländern des globalen Südens die negativen Auswirkungen, die Aktivitäten von Unternehmen haben können. Oft beginnen dort die Lieferketten, die bei uns in Österreich enden.“ Auch er greift das Beispiel von Kinderarbeit auf Kakaoplantagen auf. „Es gab zwar in Ghana freiwillige Initiativen, wo sich Unternehmen in der Kakaobranche zusammengeschlossen haben, weil sie die Missstände angehen und die Lage verbessern wollten.
Herbert Wasserbauer ist Koordinator im Bereich Anwaltschaft und Projektreferent für Lateinamerika der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar. DKA
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
6. Mai 2021
Appell gegen Menschenrechtsverletzungen vor dem Wiener Justizministerium: Die Kampagne „Menschenrechte brauchen Gesetze! Damit Lieferketten nicht verletzen!“ wird u. a. von NGOs, dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und der Arbeiterkammer (AK) getragen und fordert ein Lieferkettengesetz in Österreich und in der EU. Bild rechts: Auf Kakaoplantagen kommt es häufig zu ausbeuterischer Kinderarbeit. SÜDWIND VINCENT SUFIYAN; YUSUF AHMAD/REUTERS/APA
Doch Ziele wurden immer wieder zurückgeschraubt, bis man ganz aufgegeben hat. Freiwilligkeit reichte nicht aus.“ Menschenwürdige Löhne. Hinter dem Problem von Kinderarbeit stecke vor allem Armut, meint Herbert Wasserbauer. Ansetzen müsse man deshalb besonders bei den Familieneinkommen, um die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. „Letztlich ist auch das eine Verantwortung im Bereich Lieferketten – es müssen Löhne bezahlt werden, die ein menschenwürdiges Leben für Familien ermöglichen.“ Diese Auffassung vertritt auch Bettina Rosenberger. „Ein ganz wichtiges Kriterium ist, dass Eltern endlich ein existenzsicherndes Einkommen erhalten. Häufig sind ihre Einkünfte deshalb so gering, weil sie nicht nach Arbeitszeit bezahlt werden, sondern danach, wie viele Kilos sie von einer bestimmten Frucht geerntet oder wie viele Kanister Pestizide sie im Akkord versprüht haben. Das führt auch auf Kaffeeplantagen in Brasilien und Guatemala oder auf Palmölplantagen in Indonesien oder Malaysia dazu, dass die gesamte Familie inklusive der Kinder bei der Arbeit mithilft.“ Palmöl ist in rund 50 Prozent aller Produkte, die es in unseren heimischen Supermärkten zu kaufen gibt, enthalten – in Nutella, in Keksen, auch in Kosmetikprodukten. Problem in Eisenerzminen. Eisen ist mit mehr als 90 Prozent das weltweit meist genutzte Metall. Wir finden es in den Häusern und Wohnungen, in denen wir wohnen, in vielen Teilen der Fahrzeuge, mit denen wir fahren, oder in Brücken und Eisenbahnschienen. Beim Abbau von Eisenerz kommt es oft zu Verstößen gegen das Arbeitsrecht. Durch
den Bruch eines Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais hat eine giftige Schlammlawine Dörfer, Häuser und Äcker zerstört, Menschen und Tiere unter sich begraben und den Boden vergiftet. Viele der Dorfbewohner haben dadurch alles verloren. Die Landwirtschaft, die an den Flussufern stattfand, ist nicht mehr möglich. Betroffene werden von der Dreikönigsaktion begleitet, damit sie zu ihrem Recht und zu Entschädigungen kommen und sie wieder eine Lebensgrundlage haben. „Durch
„Wenn man eine Tafel Schokolade kauft, kann man nach wie vor nicht ausschließen, dass Kinderarbeit drinnensteckt“ BETTINA ROSENBERGER
die Gesetzeslage ist es so, dass z. B. Minderjährige, die ihre Eltern bei dem Unglück verloren haben, finanzielle Ansprüche und Entschädigungen erst geltend machen können, wenn sie volljährig sind. Durch die Rechtslage ist ihnen der Zugang zum Rechtssystem verwehrt. Deshalb braucht es unbedingt konkrete Verbesserungen und globale Standards“, sagt Herbert Wasserbauer. Kirchlicher Einsatz. Ungerechtigkeiten und Verbrechen von Unternehmen hat auch Papst Franziskus schon mehrfach angeprangert, etwa in seinem nachsynodalen Schreiben „Querida Amazonia“. Darüber hin-
aus kommen auch von anderen kirchlichen Seiten klare Statements für Menschenrechte und für die verbindliche Regulierung von Konzernen. So gibt es einen Aufruf, welcher von der internationalen Allianz katholischer Entwicklungsorganisationen CIDSE unterstützt wird. Darin fordern mehr als 230 Bischöfe aus unterschiedlichen Ländern Regierungen weltweit auf, Sorgfaltspflichten und verbindliche Regeln für globale Lieferketten einzuführen und gegen die Missachtung der Menschenrechte durch Unternehmen vorzugehen. Unterzeichnet wurde das Schreiben u. a. von Kardinal Christoph Schönborn, dem Innsbrucker Bischof Hermann Glettler und dem Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics. Politische Entscheidungen. Was kann nun jeder Einzelne dazu beitragen, damit Arbeitsund Menschenrechte in Unternehmen eingehalten werden? Möglichst bewusst einkaufen ist grundsätzlich wichtig. Hilfreich sei dabei, sich am Fair-Trade-Siegel zu orientieren, sagt Bettina Rosenberger. Generell sei die Wirkung von einzelnen Konsumentscheidungen aber leider sehr begrenzt, meint sie. „Unser Zugang ist, es sollte die Verantwortung nicht auf die Konsumenten abgewälzt werden, sondern es braucht klare Entscheidungen auf politischer Ebene, die von der Regierung getroffen werden müssen, damit in den Supermarktregalen keine Produkte mehr aus Kinderarbeit oder Menschenrechtsverletzungen liegen.“ Ein rechtlich bindendes Lieferkettengesetz ist deshalb dringend notwendig. Die Petition zur Kampagne „Menschenrechte
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brauchen Gesetze! Damit Lieferketten nicht verletzen!“ kann bis 12. Juni unterschrieben werden unter: www.menschenrechtebrauchengesetze.at
12 Panorama IN ALLER KÜRZE Rangerhöhungen. Papst Franziskus hat folgenden acht Kardinälen den Rang eines Kardinalpriesters verliehen: Kurt Koch (71), Walter Brandmüller (92), Angelo Amato (82), Robert Sarah (75), Francesco Monterisi (86), Raymond Leo Burke (72), Mauro Piacenza (76) und Gianfranco Ravasi (78). Kardinaldiakone, -priester und -bischöfe sind reine Ehrenränge. Sie gehen zurück auf frühere Aufgaben der Kardinäle als Geistliche in der Diözese des Papstes als Bischof von Rom. Luitgard Derschmidt 80. Die ehemalige Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Luitgard Derschmidt, vollendete am 3. Mai ihr 80. Lebensjahr. Derschmidt, die von 2003 bis 2012 an der Spitze der größten Laienorganisation in Österreich stand, ist nach wie vor aktiv: Sie leitet das Forum Beziehung, Ehe und Familie der KAÖ. Derschmidt sei „ein erneuter Beweis dafür: Kirchliches Ehrenamt hält jung“, so die Vorsitzende der KA Salzburg, Elisabeth Mayer. IGGÖ gründet Hilfsorganisation. Ähnlich wie die katholische Kirche mit der Caritas und die evangelische Kirche mit der Diakonie will auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) eine eigene Hilfsorganisation aufbauen. Vorarbeiten für eine „Karitative muslimische Arbeitsgemeinschaft“, kurz „Karima“, laufen derzeit, informierte IGGÖ-Präsident Ümit Vural. Weiters kündigte der IGGÖ-Präsident den Start der geplanten Imame-Ausbildung Ende Oktober an. Nach Kritik von Missbrauchsbetroffenen aus Köln und Trier mit Blick auf die nicht aufgearbeitete Rolle von Kardinal Marx in mehreren Missbrauchsfällen verzichtet der Münchner Erzbischof auf das deutsche Bundesverdienstkreuz, mit dem er dieser Tage ausgezeichnet worden wäre.
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Non-Profit-Organisationen (NPO) können Ersatz beantragen
Corona: Gemeinnützigen-Hilfen verlängert Die Regierung verlängert die Unterstützung für Organisationen wie Vereine mit gemeinnütziger, mildtätiger oder kirchlicher Ausrichtung ein weiteres Mal. Der Corona-NPOFonds wird bis Ende Juni verlängert. Anträge. Durch den Fonds bekommen Organisationen Förderungen, wenn sie im Sinne der Bundesabgabenordnung gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke
verfolgen und von Einnahmeausfällen durch Covid-19 betroffen sind, etwa Kulturund Sportvereine sowie kirchliche Einrichtungen. Aktuell können noch bis 15. Mai über die Plattform npo-fonds.at Anträge über das vierte Quartal 2020 gestellt werden. Für diesen Zeitraum wurden laut Regierung bisher Förderungen in der Höhe von mehr als 22 Mio. Euro zugesagt und großteils auch ausbezahlt.
Schreiben der Gottesdienstkongregation
Heiliger Josef – Patron der Flüchtlinge
Der heilige Josef ist durch eine römische Litaneierweiterung jetzt unter anderem „Patron der Flüchtlinge“ und „Patron der Armen“. KNA
Zu Ehren des heiligen Josef erweitert die katholische Kirche ihre traditionelle Gebetslitanei, unter anderem um die Anrufung „Patron der Flüchtlinge“. Wie der Vatikan mitteilte, sind die sieben zusätzlichen Anrufungen des Ziehvaters von Jesus päpstlichen Texten entnommen. Es gehe darum, „die Liebe zu diesem großen Heiligen zu fördern und einen Anstoß zu geben, seine Tugenden und seine Tatkraft nachzuahmen“, heißt es. Die neuen zusätzlichen Anrufungen des heiligen Josef in der Litanei lauten: „Beschützer des Erlösers“, „Diener Christi“, „Diener des Heils“, „Unterstützung in Schwierigkeiten“, „Patron der Flüchtlinge“, „Patron der Leidenden“ und „Patron der Armen“.
Dialogforum Sterbehilfe
Verfassungsministerin Karoline Edtstadler nahm am „Dialogforum Sterbehilfe“ des Justizministeriums teil. BKA
Die Vorgabe des Verfassungsgerichtshofs, das geltende Verbot von Suizidbeihilfe zu lockern, will Verfassungsministerin Karoline Edtstadler nur unter „strengen Bedingungen“ umsetzen. Das erklärte die Ministerin in einem Videostatement bei den Salzburger Bioethik-Dialogen im Anschluss an das „Dialogforum Sterbehilfe“ des Justizministeriums. Die Ministerin bekräftigte ihr Vorhaben, noch vor dem Sommer einen Gesetzesvorschlag zur Umsetzung der VfGHVorgaben zu präsentieren, damit dieser im Herbst die nötigen Instanzen passieren könne.
Gut strukturiert. Noch keine klare Richtung für ein Gesetz zur Suizidbeihilfe habe das „Dialogforum Sterbehilfe“ gezeigt: So lautet die Einschätzung der beiden kirchlichen Vertreterinnen in der Expertenrunde, Stephanie Merckens (Institut für Ehe und Familie) und Anna Parr (Caritas). Es sei ein bestens vorbereiteter, strukturierter und sachlicher Austausch in wertschätzender Atmosphäre gewesen, lobten Merckens wie auch Parr das einwöchige digitale Forum. Die fünf zentralen Anliegen der Kirche seien auch besprochen worden, berichtete Merckens.
Entgeltliche Einschaltung Foto: BMF/Adobe Stock
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14 Spiritualität
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
IM LEBENS-SPIEGEL Glaubenslos „Würden Sie sich als einen gläubigen Menschen bezeichnen?“ Auf diese Frage bekäme man vermutlich recht unterschiedliche Antworten. Die meisten würden an Gott denken und gar nicht so recht wissen, wie sie nun antworten könnten. Irgendwie ja, aber ganz unbestimmt. Gott – ein Irgendetwas, ein Trost im Hintergrund vielleicht, das aber im konkreten Lebensalltag keine Rolle spielt? Doch ob „gläubig“ oder nicht, beschreibt nicht nur das Verhältnis von Menschen Gott gegenüber. Es betrifft ebenso, wie sie zueinander stehen. Viele wissen nicht mehr, wem sie trauen können. Sie sind misstrauisch geworden in Bezug auf die Nachrichten der Welt. Für sie gibt es nichts Verlässliches. Ungläubige sind sie geworden in Bezug auf das Leben. Es gibt nichts, was sie als Wahrheit faszinieren könnte, nichts und niemanden, dem sie trauen würden. Und inmitten einer vermeintlich „aufgeklärten“ Welt finden sich Menschen plötzlich wieder in einer Welt voller Ungewissheiten. Durch ihre Köpfe geistern die dunklen Gerüchte verschworener Mächte – oder, vielleicht noch bitterer: Gleichgültigkeit lähmt ihr Herz. Man könne ja ohnehin nichts machen. Vertrauen zu stärken – das ist die große Aufgabe. Nicht nur die Kirchen, auch die Politik sollte Gründe dafür liefern. Denn: Wer dem Menschen nicht traut, wie sollte er auf Gott vertrauen können?
MATTHÄUS FELLINGER
Freunde haben P. Winfried Egler CMM zum Flughafen in Mthatha gebracht. Der Mariannhiller Missionar trat seine Heimreise nach Linz und nach Riedegg in die Pension an. PRIVAT
P. Winfried Egler CMM war 53 Jahre Missionar in Südafrika
„Ohne Frauen keine Pfarrei“ Im Mai 1968 ist P. Winfried Egler als junger Priester nach Südafrika in die Mission ausgereist. Der Mariannhiller Missionar war 53 Jahre Pfarrer in der Diözese Mthatha und wird nun seinen Ruhestand in der oberösterreichischen Heimat verbringen. JOSEF WALLNER
„Noch bin ich in der Trauerphase“, sagt P. Winfried Egler, der vor wenigen Wochen aus Südafrika zurückgekehrt ist: „Aber die Entscheidung war richtig – nicht zuletzt auch aus gesundheitlichen Gründen.“ Whatsapp und E-Mail erleichtern die Rückkehr ein wenig. Es ist verständlich, dass ihm der Abschied aus seiner Diözese Mthatha, die rund 400 Kilometer südlich der Großstadt Durban liegt, schwerfällt. Er war all die Jahre als Priester in dieser Diözese tätig und hat darüber hinaus einen epochalen Umbruch im Land miterlebt. Als er ankam, herrschte Rassentrennung. Die Geheimpolizei des weißen ApartheidRegimes hat ihn anfangs sogar wie alle Neuankömmlinge, denen man nicht P. Winfried Eglers CMM Heimatrecht trauen konnte, pfarre ist Linz-Guter Hirte. KIZ/JW
überwacht. „Wichtig war, dass die schwarze Bevölkerung zu uns Priestern Vertrauen hatte“, erzählt P. Winfried. Darum ging die Arbeit ganz gut, bilanziert er. „Die Apartheid ist zwar seit 1994 Geschichte, aber sie steckt tief in den Leuten drinnen. Es wird Generationen dauern, bis sie überwunden ist“, erklärt P. Winfried. Trotz aller Schwierigkeiten und der täglichen Streitigkeiten zwischen Schwarz und Weiß ist er überzeugt, dass Südafrika – langsam – doch in eine gute Zukunft geht. Auch kirchlich hat er eine fundamentale Wende miterlebt. Waren in den 1970erJahren in seiner Diözese zwanzig weiße und fünf schwarze Priester tätig, sind es für die 23 Pfarren nun ausschließlich schwarze Priester. Der Alltag in der Verkündigung. Die lebendigen Gottesdienste wird er besonders vermissen, vermutet der langjährige Missionar, das Singen, die Bewegungen und das spontane Gebet: „Bei den Fürbitten wird nichts vorgelesen. Da bringen die Leute ein, was sie bewegt. Manchmal muss man sogar bremsen.“ P. Winfried weist nachdrücklich auf die Frauen hin, die die Säulen der Pastoral sind. In den Außenstationen sind hauptsächlich Frauen tätig. „Sie haben einen bodenständigen Glauben und verstehen es, das tägliche Leben wie die Angst vor bösen Geistern, Streitereien oder Not mit der Verkündigung in Verbindung zu setzen.“ Mit einem Satz bringt er deren Bedeutung auf den Punkt: „Ohne Frauen gibt es keine Pfarrei.“
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KirchenZeitung Diözese Linz
Glaube 15
6. Mai 2021
Marienfrömmigkeit liegt nicht im Trend, doch Pilgern und Wallfahren sind beliebt
Feiern mit Maria Seit Jahrhunderten machen sich Menschen auf den Weg zu Wallfahrtsorten. Es gibt große Marienwallfahrtsorte wie Guadelupe, Aparecida, Fatima, Tschenstochau, Lourdes, Mariazell. Vor der Pandemie besuchten jährlich Millionen Pilgerinnen und Pilger diese bekannten Wallfahrtsorte. Ich weiß nicht, wie viele Marienwallfahrtsorte es auf der Welt gibt. Meine schönste Marienwallfahrt erlebte ich in Mariazell. Ich war zu dem Zeitpunkt Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfb), und die burgenländischen kfb-Frauen haben mich zu einer Wallfahrt nach Mariazell eingeladen. Kraft der Gemeinschaft. Ich war zu früh dort, und vor der Kirche stehend beobachtete ich die Anreise von tausenden Frauen. Viele, viele Busse fuhren vor, aus allen Teilen des Burgenlands und aus den Nachbargebieten kamen Frauen in Mariazell zusammen. Das Wetter war wunderbar, die Freude von allen so greifbar und spürbar. Die Wallfahrerinnen begrüßten sich herzlich, sie lachten und umarmten sich innig. In der Gemeinschaft liegt Kraft. Eine lebendige Gemeinschaft feiert zusammen, singt zusammen und teilt miteinander. Schließlich begann die heilige Messe, und der Kirchenraum war erfüllt vom Gesang der vielen Frauen. Kroatinnen sangen ihre Lieder, Ungarinnen folgten mit ihren Melodien, und gemeinsam sangen wir die Marienlieder aus dem Gotteslob, wie „Maria, breit den Mantel aus …“ Einige Melodien waren völlig neu für mich, die kroatischen und ungarischen Texte ver-
Maria! Der Mai gilt als Marienmonat. Doch was heißt das im Jahr 2021? Teil 2 von 3 VON BARBARA HAAS HERAUSGEBERIN „WELT DER FRAUEN“ SABINE KNEIDINGER/ WELT DER FRAUEN
Der Wallfahrtsbetrieb stand 2020 auch in Mariazell so gut wie still. RAINER MIRAU / APA
stand ich nicht. Es war tief beeindruckend und vielgestaltig. Die Gnadenmutter von Mariazell verstand uns alle. Kraft des Alleinseins. Seit über einem Jahr begleiten uns Einschränkungen, an eine große Wallfahrt in Mariazell ist nicht zu denken. In allen Regionen Österreichs gibt es kleinere Marienwallfahrtsorte, die die Menschen auch in dieser Ausnahmesituation aufsuchen. Regelmäßig mache ich mich auf zu „meiner“ Wallfahrt nach Heiligwasser. Heiligwasser liegt auf 1.234 m Seehöhe am Abhang des Patscherkofels. Sechs Kilometer lang ist der Weg hinauf zur kleinen Kirche. Die längste Strecke führt durch den Wald. Erst wenn ich die Schipiste quere, öffnet sich die Aussicht auf das Inntal. Mein Blick
weitet sich, und manches kann ich zurücklassen. Es braucht noch eine kleine Anstrengung, und ich erreiche mein Ziel. Die kleine Kirche ist offen, nicht immer sind andere Menschen in der Kirche, manchmal bin ich ganz allein da. Seit meiner Kindheit ist mir Heiligwasser vertraut, und ich brauche von Zeit zu Zeit mein Gespräch mit Maria. Zukunftsfreude. Ich sehne mich sehr nach einer lebendigen Gemeinschaft, und ich freue mich schon heute darauf, wieder mit vielen anderen zu singen: „Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus; Lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm’ vorübergehn. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte.“
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SONNTAG 6. Sonntag der Osterzeit – Lesejahr B, 9. Mai 2021
Gottes Geist kommt auf alle Jesus war Jude. Alle seine ersten Nachfolgerinnen und Nachfolger auch. Daher tat sich die junge Kirche enorm schwer mit der Frage, ob auch Nichtjuden Christen werden können.
Relativ leicht geht uns der Satz über die Lippen: Ich liebe Gott. Der Schreiber des 1. Johannesbriefes lädt uns ein, umzudenken: Wie schaut das aus dem Blickwinkel Gottes aus?
lm Stil einer Abschiedsrede erzählt Jesus zunächst den bekannten Vergleich vom Weinstock und dem Winzer. Im heutigen Evangelium werden daraus die Konsequenzen gezogen.
Evangelium Johannesevangelium 15,9–17
1. Lesung
2. Lesung
Apostelgeschichte 10,25–26.34–35.44–48
1. Johannesbrief 4,7–10
A
G
ls Petrus in Cäsarea beim Hauptmann Kornelius ankam, ging ihm dieser entgegen und warf sich ihm ehrfürchtig zu Füßen. Petrus aber richtete ihn auf und sagte: Steh auf! Auch ich bin nur ein Mensch. Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Noch während Petrus redete, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.
eliebte, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. Darin offenbarte sich die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Darin besteht die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET
Jeden Freitag bis Pfingsten um 9 und 19 Uhr: Online-Bibelgespräch zur Lesung des darauffolgenden Sonntags. Informationen: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte
I
n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Dies trage ich euch auf, dass ihr einander liebt.
WORT ZUR 1. LESUNG Eine brandaktuelle Erzählung liegt uns in der Apostelgeschichte vor. Was damals möglich war, danach sehnen sich heute so viele. Jetzt aber langsam: Petrus erhält von Gott drei Visionen, die er zunächst nicht deuten kann. Mit den Männern des heidnischen Hauptmannes Kornelius macht er sich dennoch auf den 50 km langen Fußmarsch Richtung Mittelmeer. Als Jude begegnet er dem Römer auf Augenhöhe. Als Petrus seinen Glauben verkündet und über Gottes Heilswirken in Jesus spricht, passiert das Unfassbare: Gott schenkt die Gabe des Heiligen Geistes allen – auch den noch nicht getauften Heiden. Petrus wird in der Apostelgeschichte durch das intensive Eingreifen Gottes somit zum Missionar an den Heiden. Mit der Taufe werden die Heiden in die Gemeinschaft aufgenommen. Was für Petrus vorher unvorstellbar war, ist nun Wirklichkeit geworden: die Ausbreitung der Heilsbotschaft über das Judentum hinaus zu den Heiden. Nicht sie werden „bekehrt“, sondern Petrus! Nicht mehr die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk ist jetzt Voraussetzung für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft, sondern die Offenheit für das Wirken des Geistes und der Glaube an Jesus Christus als den Gesalbten und Auferweckten Gottes. Der Geist weht und wirkt überall dort, wo Menschen sich dafür öffnen. Petrus erkennt, dass er hier umdenken und anders als bisher handeln muss. Das heißt aber noch lange nicht, dass auch seine Glaubensgeschwister das schon so sehen … Der Geist des Herrn weitet den Blick.
NIEDERLEITNER
ZUM WEITERDENKEN
D
er Herr hat sein Heil enthüllt vor den Augen der Völker. Singet dem Herrn ein neues Lied,
In welchen Bereichen wäre heute ein deutliches Öffnen in unserer Kirche wünschenswert bzw. notwendig? Könnte eine Änderung der Zulassungsbedingungen zur Weihe nicht auch als Wirken des Geistes gedeutet werden?
denn er hat wunderbare Taten vollbracht! Geholfen hat ihm seine Rechte und sein heiliger Arm. Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker. Er gedachte seiner Huld und seiner Treue zum Hause Israel.
FRANZ KOGLER
Alle Enden der Erde
leitet seit 30 Jahren das Bibelwerk
sahen das Heil unsres Gottes.
der Diözese Linz, wo er mit seinem Team versucht, vielen Menschen ei-
Jauchzet dem Herrn, alle Lande,
nen lebendigen Zugang zur Bibel
freut euch, jubelt und singt! PRIVAT
AUS PSALM 98
schmackhaft zu machen. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at
18 Bewusst leben
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Die Blätter der Taubnessel lassen sich ebenso wie jene der Brennnessel zu einem Entgiftungstee verarbeiten. KIZ/LILA
Die grünen Brötchen schmecken besonders gut mit selbst gemachten Kräuteraufstrichen. KIZ/LILA
Grüne Brötchen mit Sesam
Die Frühlingssonne wird stärker und lockt eine Vielfalt an Heilpflanzen und Wildkräutern aus dem Boden. Zeit für eine Kräuterwanderung auf der Wiese.
ZUTATEN 400–500 g Mehl 1 Pkg Backpulver 1/2 TL Salz 100 g Butter oder Margarine 1/4 l Buttermilch oder Milch Sesam 2 Handvoll Vogelmiere oder Giersch, Brennnessel, Beinwell, Wiesenbärenklau 3 Eigelb
LISA-MARIA LANGHOFER
ZUBEREITUNG Mehl, Salz und Backpulver miteinander vermengen und das Fett in Flöckchen darüberstreuen. Kräuter waschen, abtropfen lassen und in feine Streifen schneiden. Anschließend die Kräuter in einem Teil der Milch ganz fein pürieren und mit dem Sesam (im Mörser etwas zerstoßen) und den übrigen Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Eventuell etwas Milch oder Mehl nachgeben. Aus dem Teig etwa 20 (eigentlich egal, Größe nach persönlichem Belieben) Brötchen formen, mit einem Messer einschneiden und auf ein ungefettetes Backblech legen. Mit der Gabel zerquirltes Eigelb satt mit einem Backpinsel über die Brötchen streichen, dann sofort mit Sesam bestreuen. Ofen auf 220 Grad vorheizen und die Brötchen 20 bis 25 Minuten backen.
„Bevor ich eine Pflanze sammle, bedanke ich mich bei ihr“, sagt Anneliese Nußbaumer, Kräuterpädagogin aus Mondsee. Heute, an einem sonnigen und milden Tag im April, lädt sie uns ein zur Frühlingskräuter-Wanderung auf eine Almwiese am Mondseeberg. Es reichen nur wenige Schritte, um direkt unter unseren Füßen schon die ersten Pflänzchen zu entdecken: ein paar Gänseblümchen. „Gänseblümchen sind sehr schmackhaft und dekorativ, außerdem tun sie unserer Haut sehr viel Gutes, etwa als ‚Wiesensal-
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X Wer keinen Sesam mag, kann auch Schwarzkümmel, Mohn oder etwas anderes zum Bestreuen verwenden.
Gesunde Vielfalt be‘ oder ‚Wiesenpflaster‘: Dazu gibt man sie in ein Glas mit kalt gepresstem Sonnenblumenöl und lässt sie ziehen. Danach Bienenwachs zugeben.“ Nicht unweit der Gänseblümchen finden wir Löwenzahn, der mit der Sonne um die Wette strahlt. Auch dessen Blüten kann man verwerten, zum Beispiel als Löwenzahnhonig, Sirup oder Blütenbutter. Die weiße und die gelbe Blume wandern in unser mitgebrachtes Sammelkörbchen und wir gehen weiter. Für die Abwehrkräfte. „Die Vogelmiere ist wie ein Polster im Boden verwachsen und enthält sehr viel Vitamin C“, erklärt die Kräuterpädagogin und zeigt auf ein etwa
Kräuterpädagogin Anneliese Nußbaumer (links) führt uns über die Almwiese und teilt mit uns ihr Wissen, etwa über die Heilkraft von Gänseblümchen (rechts). KIZ/LILA
KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 19
6. Mai 2021
auf der Frühlingswiese zehn Zentimeter hohes, unaufälliges Gewächs mit kleinen, spitzen Blättern. „Vogelmiere kann im Salat verwendet werden oder als Zutat für grüne Brötchen.“ Während wir fleißig pflücken, lernen wir von der Kräuterpädagogin, dass viele der Frühlingskräuter wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, z.B. Kalium, Eisen, Vitamin C, Bitterstoffe oder Phosphor. Nachdem die Vogelmiere verstaut ist, wollen wir schon weitergehen, als Nußbaumer auf ein vermeintliches Unkraut mit herzförmigen, behaarten Blättern zeigt: „Auch die Brennnessel verdient unsere Aufmerksamkeit, denn als Frühlingskur wirkt sie entgiftend und reinigend, etwa als Tee.“ Auch Taubnessel und Günsel, beide herrlich lila blühend, lassen sich zu Tee verarbeiten. Das Kräuterkörbchen füllt sich langsam. Mitten durch den Bärlauchwald. Die nächste Station führt uns zu einem Wald aus beeindruckendem Grün: Bärlauch, wohin das Auge reicht. Zum Test, ob es sich auch wirklich um Bärlauch handelt, zerreiben wir ein paar Blätter in den Händen und riechen daran: Intensiver Knoblauchduft steigt uns in die Nase, ein gutes Zeichen. Der Bärlauch kann leicht mit dem giftigen Maiglöckchen
verwechselt werden, dessen Blattunterseiten glänzen und das zwei große Blätter am gleichen Stängel ausbildet. Die Blätter des Bärlauchs sind matt, breit-oval und die Blattnerven verlaufen parallel. „Bärlauch hilft bei hohem Blutdruck, Darmproblemen und Frühjahrsmüdigkeit und ist vielseitig verwendbar: für Saucen, Suppen, Salate, Pesto und so weiter“, sagt Nußbaumer. Gutes so nah. Manche der Frühlingskräuter sind so unscheinbar, dass wir beinahe daran vorbeilaufen: „Spitzwegerich, Gundelrebe, wilde Möhre und Labkraut sind noch im Jugendalter. Man muss bewusst schauen, wo man sie sammelt. Am besten auf ungedüngten Wiesen. Dann sorgfältig lufttrocknen und in Gläser oder Tüten füllen“, rät Nußbaumer. Am Ende der Kräuterwanderung – das Körbchen ist jetzt prallvoll – entdecken wir an einem besonders sonnigen Plätzchen sogar noch Feldthymian. Während uns dessen Duft innerlich nach Italien reisen lässt, verabschiedet uns Anneliese Nußbaumer mit einem Gedicht: „Nahe dir am Wegesrande, nimm‘s hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur dir heilsam schenkt auf ihrer Segensspur.“
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Aus Löwenzahn (oben) lässt sich veganer Honig herstellen sowie Sirup oder Blütenbutter. Der Günsel (unten) eignet sich gut als Tee, er wirkt gegen Verdauungsbeschwerden oder Entzündungen in Mund und Rachen. KIZ/LILA
20 Familie & Unterhaltung
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 25 Jahren in der „Kirchenzeitung der Diözese Linz“
Die Hoffnung auf Erneuerung in der Kirche Ein Jahr nach dem Kirchenvolksbegehren fand 1996 eine groß angelegte Kirchenvolksversammlung statt. Das Kirchenvolksbegehren in Österreich wollte grundlegende Reformen in der katholischen Kirche anstoßen. Unter anderem wurde die volle Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche gefordert, die Frauen auch den Zugang zum Priesteramt ermöglichen sollte, und eine positive Bewertung der Sexualität. Mit 505.154 Unterschriften war das Begehren grundsätzlich ein Erfolg. Ein knappes Jahr später fragte die KirchenZeitung im Mai 1996, ob Linz Hauptstadt der Kirchenerneuerung werden könnte. Denn die Initiatoren des Volksbegehrens hatten den Schwerpunkt ihrer Aktivtäten nach Linz verlagert. „Eine groß angelegte Kirchenvolksversammlung wird (...) vorbereitet. Das zuversicht-
Reformen in der Kirche sollten in Linz vorangetrieben werden.
KIZ MIT WITZ
SuchMal
Jahrelang betet der arme Herr Baumgartner: „Herr! Lass mich im Lotto gewinnen!“ Noch nach zwanzig Jahren fällt er auf die Knie und fleht: „Herr! Lass mich im Lotto gewinnen!“ Plötzlich ist sein Zimmer strahlend hell erleuchtet und es ertönt eine mächtige Stimme: „Baumgartner, gib mir eine Chance! Füll endlich den Lottoschein aus!“
Honigwabe: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!
Simon rennt ganz schnell in den Keller und brüllt: „Papa, Papa, du kannst den Daumen vom Loch im Wasserrohr nehmen! – „Ist endlich der Installateur gekommen, den ich vor einer Stunde angerufen habe?“ – Nein, aber jetzt brennt unser Haus“. „Zwei Eisbären treffen sich in der Wüste. Nach einer Weile meint der eine: „Die müssen hier aber einen strengen Winter haben! Alles gestreut!“
C B D E E F C C D A B A B A C E D B F D F E F A B C C E A D
liche Motto: ,Und sie bewegt sich doch.‘“ Gemeint war damit die Kirche. Generaldechant Johann Bachmair wurde in dem Bericht mit seiner Einschätzung zitiert, dass die meisten Dechanten für eine Änderung der Zulassungsbedingungen seien. Außerdem beschäftigten sich in Linz Theologen im Auftrag der Bischofskonferenz mit der Frage „Wie konnte es so weit kommen, daß so viele Menschen die kirchliche Botschaft als Drohbotschaft empfinden?“ Der Linzer Pastoraltheologe Wilhelm Zauner nahm an diesen Beratungen teil, von denen er sich nicht allzu viel erhoffte. Dennoch erkannte er es als Zeichen guten Willens, dass die Bischöfe die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens ernst nehmen würden.
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KIZ/ARCHIV
D E B E
PAUL STÜTZ
F E C A D E
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F
B D F © Philipp Hübner
Lösung der Honigwabe der letzten Woche
KirchenZeitung Diözese Linz
Kinderseite 21
6. Mai 2021
Mit Liebe gemacht Die vielen bunten Herzen auf dieser Karte zeigen deiner Mama einmal mehr, wie lieb du sie hast. Zum Basteln benötigst du einen festeren Karton, aus dem du die Karte sauber ausschneidest. Diese zum Beispiel ist 15 x 21 cm groß und in der Mitte zusammengelegt, sodass die Vorderseite 15 cm hoch und 10,5 cm breit ist. Für die Herzen nimmst du etwas dünneres buntes Faltpapier. Mach für die Herzen eine Schablone und schneide dann aus dem bunten Papier 6, 8 oder 10 gleichgroße Herzen aus. Das erste klebst du zentral auf die Vorderseite der Karte. Alle anderen Herzen – bis auf
eines – faltest du in der Mitte zusammen. Dann streichst du mit dem Kleber das erste Herz zur Gänze ein und klebst auf die rechte und linke Seite je ein gefaltetes Herz. Nun werden die Oberseiten dieser Herzen mit Kleber eingestrichen und mit weiteren Herzen beklebt. Den Abschluss bildet das übrige nicht gefaltete Herz. Die Herzborte an der unteren Kante der Karte ist eine kleine Herausforderung: Du faltest einen Streifen Papier wie eine Ziehharmonika zusammen und zeichnest an der Oberseite ein halbes Herz. Beim Ausschneiden musst du darauf achten, dass du an der rechten und linken Kante das Papier nicht ganz durchschneidest. BRIGITTA HASCH
Alles Gute zu m
Muttertag
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Viele bunte Herzen – auf die Innenseite der Muttertagskarte schreibst du ein Gedicht oder malst eine Zeichnung.
Maria, die blühende Blume
BALDUIN BAUM
Du kennst Maria als Mutter von Jesus. Die Bibel erzählt von ihr: Maria hat Ja gesagt zu Gott, als der Engel ihr sagte, dass sie ein Kind bekommen wird. Sie und Josef haben sich gefreut, als Jesus in einem Stall zur Welt gekommen ist. Die Bibel erzählt auch, wie Maria in Panik geraten ist, als sie den 12-jährigen Jesus auf einmal nicht mehr finden konnte auf dem Heimweg
von Jerusalem. Die Bibel erzählt weiter, dass Maria Jesus als Erwachsenen dazu gebracht hat, sein erstes Wunder zu tun, und wie traurig es für Maria war, ihn am Kreuz sterben zu sehen. Maria vertraut in allen Lebenslagen auf Gott. Marienmonat Mai. Im Mai blüht alles und ist bunt. Blumen und Blüten sind ein Zeichen für Maria. Sie wird als Blume besungen. Darum feiern wir im Mai besondere Andachten, um Ma-
ria zu ehren und an sie zu denken: die Maiandachten. Wie läuft eine Maiandacht ab? Eine Maiandacht findet oft in der Natur bei einer festlich geschmückten Marienkapelle, einem Marienbildstock oder einem eigens dafür aufgebauten „Maialtar“ statt. Es wird aus dem Leben von Maria erzählt bzw. aus der Bibel gelesen, was dort über Maria steht. Dazu werden Marienlieder gesungen und Mariengebete gebetet. WWW.DIOEZESE-LINZ.AT
Brieffreundin gesucht Hallo! Ich bin Sophie Kaufmann und 10 Jahre alt. Ich möchte bitte gerne eine Brieffreundin haben, die so alt ist wie ich und auch in Oberösterreich wohnt. Schreib an kiki@kirchenzeitung. at oder an KiKi, KirchenZeitung Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Wir leiten die Post an Sophie weiter.
KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt: kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post – DEINE GITTI
teletipps SONNTAG
9. bis 15. Mai 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
9. MAI
9.00 Katholischer Gottesdienst aus Radstadt. ServusTV
Morgengedanken von Magdalena Holztrattner, Wien. So/Do 6.05, Mo–Mi/Fr/Sa 5.40, Ö2.
9.30 Katholischer Gottesdienst aus Bensheim-Auerbach. ZDF 10.15 Katholischer Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom. ORF III 12.30 Orientierung (Religionsmagazin). 100 Jahre Sophie Scholl. – Was hat Burka-Verbot in Frankreich bewirkt? – Ehrenamtliche DemenzBegleiterin bei der Caritas Socialis. ORF 2 18.25 Österreich-Bild aus Vorarlberg. Viel Applaus, wenig Marie – Frauen in systemrelevanten Berufen. ORF 2 20.15 Erlebnis Bühne (Konzert). „Faust“ aus der Wiener Staatsoper. ORF III MONTAG
10. MAI
14.45 Mitteldeutschland von oben – Das Lutherland (Dokumentation). Wittenberg, die Wartburg, Leipzig, Erfurt und Eisleben sind die bekanntesten Orte in Mitteldeutschland, die mit Martin Luther aufs Engste verbunden sind. Der Film erzählt mit beeindruckenden Bildern aus der Luft die Geschichte des „Lutherlandes“. 3sat 20.15 Wie geht es unseren Insekten? (Dokumentation). Der Film stellt Menschen vor, die den Insekten verbunden und von ihnen fasziniert sind, die ihr Verschwinden beunruhigt, die ihnen Lebensräume schaffen und über sie forschen. ARD-alpha DIENSTAG
11. MAI
20.15 Wilder Planet: Stürme (Dokumentation). Zyklone, Taifune, Tornados, Hurrikans – immer häufiger sorgt die ungeheure Zerstörungskraft solcher Luftgiganten für Schlagzeilen. Windforschung wird weltweit immer wichtiger. Wie funktioniert ein großer Sturm? Welche Bedeutung haben die Windriesen für das Weltklima? ZDFinfo 23.00 kreuz und quer (Dokumentation). Unsere Mütter. ORF 2 MITTWOCH
12. MAI
11.50 Klosterküche – Kochen mit Leib und Seele (Magazin). Kochen Männer anders als Frauen? Die Antwort auf diese Frage sucht Annette Behnken im Kloster Nütschau in Schleswig-Holstein. 3sat
Di 22.35 kreuz und quer. Die erste Apostelin – Aufstieg und Fall der Maria aus Magdala. Im Laufe der Geschichte verschmolzen mehrere Frauengestalten in der viel verehrten „Maria Magdalena“, die die Hoffnung schenkte, auch nach dem denkbar tiefsten Fall zu einer Heiligen aufsteigen zu können. Eine Spurensuche nach der historischen Frau aus Magdala. ORF 2
Foto: ORF/Cinevision
20.15 Dok 1 (Dokumentation). Die Jungen sollen sich zamreißen. Die Jugend wird in Österreich gerne zum Sündenbock gemacht, sie hat keine Lobby und keine Interessensvertretung. DOK 1 zeigt, welche Spuren home schooling, social distancing und das Leben im Lockdown hinterlassen haben. ORF eins CHRISTI HIMMELFAHRT 13. MAI 9.00 Cultus (Religion). Christi Himmelfahrt. ORF III 10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom in Eisenstadt. ORF III 10.00 Ökumenischer Gottesdienst von der Dachterrasse inmitten der Frankfurter Skyline. Das Erste 19.54 FeierAbend (Religion). Auf den Spuren von Sebastian Kneipp. „Vorbeugen ist besser als heilen“, war Pfarrer Sebastian Kneipp überzeugt. Der Geburtstag des „Wasserdoktors“, wie er auch genannt wird, jährt sich in diesen Tagen zum 200. Mal. Der katholische Priester hinterließ ein umfassendes Naturheilverfahren, das den Menschen in seiner „Ganzheit“ im Blick hat. ORF 2 FREITAG
14. MAI
19.40 Simonkas Schicksal (Reportage). Ein Vater hofft. Erbsen sind die ganze Hoffnung von Petr Smeral. Allein pflegt er seine schwerstbehinderte Tochter Simonka. Seinen Job musste er aufgeben, Hilfe kann er sich kaum leisten, der letzte freie Tag liegt drei Jahre zurück. Doch Petr will sich nicht abfinden mit der Wahl zwischen eigenem Kind oder eigenem Leben. „Herásek“ soll helfen, ein KnabberSnack aus Erbsen. arte
Mi 19.00 Stationen. Arm und doch so reich. 2021 feiern die franziskanischen Orden in Deutschland – Franziskaner, Kapuziner und Minoriten – ein besonderes Jubiläum: Vor 800 Jahren kamen die ersten „Minderbrüder“ nach Deutschland. Wen begeistern heute franziskanische Werte wie Armut, Dialog der Religionen, soziale Verantwortung? BR Foto: pixabay 20.15 Ein Dorf wehrt sich (Drama, D, 2019). Kurz vor der endgültigen Niederlage im Zweiten Weltkrieg wollen linientreue Nazis 1945 im Salzkammergut die Stollen eines Bergwerks sprengen, um geraubte Kunstschätze zu begraben. Unter den Bewohnern eines Dorfes, die von dem Bergwerk leben, regt sich jedoch Widerstand. Eindringliches Historiendrama mit holzschnittartigen Figuren, aber ausgezeichneten Darstellern, die den angesprochenen Gewissenfragen glaubwürdig Gestalt verleihen. Aufklärerisch-kritisch wirkt der Film dort, wo er zwischen österreichischen Mittätern, Mitläufern und tatsächlichen Widerstandskämpfern differenziert. arte SAMSTAG
15. MAI
11.00 Abschied in Würde. Diskussionsveranstaltung zum 3. Ökumenischen Kirchentag, aus dem Oosten in Frankfurt am Main. ZDF 20.15 zeit.geschichte (Dokumentation). Der Tag, an dem Österreich frei wurde. „Österreich ist frei“ – so konnte es am 15. Mai 1955 der damalige Außenminister Leopold Figl endlich verkünden. ORF III hat sich auf die Suche nach Zeitzeugen und Zeitzeuginnen jenes wichtigen Ereignisses gemacht. ORF III 21.10 zeit.geschichte (Dokumentation). Pummerin – Die Stimme Österreichs. ORF III
Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. „Einer muss doch anfangen!“ Zum 100. Geburtstag der Widerstandskämpferin Sophie Scholl. – „Das Glück in mir nähren.“ Buddhistische Jugend in Wien. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus St. Ursula in Wien. So 10.00, Ö2. Foto: Universität für Musik und Darstellende Kunst Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Bouchra Ikherrazene über muslimische Jugendkultur. Mo–Mi/Fr/Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Follow me – Stories von und mit jungen Menschen. Mo–Mi 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Protest, Party und Provokation. Zur soziokulturellen Entwicklung von Jugendbewegungen nach 1945. Mo–Mi/ Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Mi/Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Wie Jugendliche reden oder: Vom wiederkehrenden Untergang der Sprache. Mo 19.05, Ö1. Praxis. Der erste Roma-Jugendverein Österreichs. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Ich möchte nur noch weg hier!“ Kinder und Jugendliche in der Pandemie. Mi 21.00, Ö1. Lebenskunst. Joseph Beuys und Spiritualität als heilende Kraft. Do 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Dompfarre Eisenstadt. Do 10.00, Ö2. Hörbilder Spezial. Einblicke in afrikanische Pfingstkirchen in Österreich. Do 10.05, Ö1. Matinee. W. A. Mozart: Exsultate, jubilate, Motette. Do 11.03, Ö1. Memo. „Vom Kreuz zur Himmelfahrt.“ Auf den Spuren eines religiösen Symbols. Do 19.05, Ö1. Logos. Im Chat mit Jesus. Junge Menschen auf der Suche nach Gott. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News
Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: JeRomSalem.
KirchenZeitung Diözese Linz
Ausblick 23
6. Mai 2021
HINWEISE
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Gedenk- und Befreiungsfeiern
„Vernichtete Vielfalt“ An vielen Orten in OÖ wird auch heuer wieder der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Bischof Scheuer hält in Gallneukirchen die Gedenkrede. Das Mauthausen Komitee Gallneukirchen lädt am So., 9. Mai, um 18.30 Uhr zur Befreiungsfeier mit dem Schwerpunkt „Vernichtete Vielfalt“ mit Bischof Manfred Scheuer als Vortragendem. Das Jahresthema fokussiert auf die Vielfalt der Opfergruppen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, interniert oder ermordet wurden. Die Feier findet vor dem Mahnmal für den Frieden statt. Die Kirche St. Leonhard in Spital am Pyhrn gedenkt am Fr., 14. Mai, um 17 Uhr der Opfer aus dem „Fremdvölkischen Kinderheim“, das die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt von 1943 bis 1945 für die Kinder von Zwangsarbeite Pfingstkongresse. Zwei große Treffen gibt es heuer zu Pfingsten und davor als Online-Events. Einerseits die seit 32 Jahren bekannte „Weizer Pfingstvision“ mit ihrem künstlerisch-interkulturellen Anspruch, andererseits den neuen Pfingstkongress „Vom Ich zum Wir – Wege aus einer gespaltenen Gesellschaft“ mit zahlreichen bekannten Persönlichkeiten, die in 33 Interviews über die Zukunft der Welt reden. Zu den Persönlichkeiten gehören Ferdinand Kaineder, Paul Zulehner, Matthias Strolz, Anselm Grün und David Steindl-Rast. Da sich Online-Formate nicht gut für mehrtägige Veranstaltungen eignen, sind beide Ereignisse auf längere Zeit aufgeteilt und finden teilweise jetzt schon statt. Namen, Themen, Daten unter: pfingstvision.at, pfingstart.at, www.vom-ich-zum-wir.vision
rinnen betrieb. Die Gedenkrede wird Fritz Dittlbacher vom ORF halten. Beim „Geh-Denken“ am Sa., 15. Mai, marschiert die Katholische Jugend Wels-Land gemeinsam mit allen Teilnehmer/ innen vom Schloss Puchberg ab 6.30 Uhr nach Gunskirchen, um jener zu gedenken, die den Weg und das Lager nicht überlebt haben. Anmeldung Spital am Pyhrn: susanne.lammer@dioezese-linz.at Anmeldung Puchberg: bis 13. Mai unter ela.klein@dioezeselinz.at oder 0676 8776 5791
WAS GLAUBST DU, BRINGT DICH WEITER? Egal wo du deine Inspiration findest, wir freuen uns auf dich. Egal ob du Kraft in der Natur suchst oder Gespräche mit Freundinnen schätzt. Egal ob der Austausch mit anderen dir neue Denkanstöße liefert oder dich neue Herausforderungen anspornen. Deine Zeit ist jetzt.
DEINE ZEIT IST JETZT: www.kfb-zeitzuleben.at
Mahnmal für den Frieden
MAUTHAUSEN KOMITEE GALLNEUKIRCHEN
Ihr Vorteil
OÖ. Landesausstellung Steyr Eine Stadt erzählt die Geschichte unserer Gesellschaft Aufstieg und Krise, Kampf und Rebellion, großer Luxus und kleine Freuden, Industrialisierung und Innovation, Gegenwart und Zukunft. Die OÖ. Landesausstellung ARBEIT WOHLSTAND MACHT zeigt von 24. April bis 7. November 2021 die Entwicklung
unserer Gesellschaft vom Mittelalter bis in die Gegenwart am Beispiel der Stadt Steyr. An den drei Standorten Museum Arbeitswelt, Innerberger Stadel und Schloss Lamberg erzählt die Ausstellung bewegende Geschichten von Arbeiter/innen, Bürger/innen und Adeligen, die bis heute die Stadt und die Mentalität der Menschen prägen. Eintritt: 10 Euro/Erw.
Ihr Vorteil Mit der Vorteilskarte erhalten Sie 3 Euro Ermäßigung auf den Eintritt. Einlösbar an den drei Standorten: www.landesausstellung.at Nähere Info und noch mehr Vorteile auf: www. kirchenzeitung.at/vorteilskarte
24 Termine NAMENSTAG
Gisela und Stephan in der GiselaKapelle in Veszprém in Ungarn JOACHIM SCHÄFER, ÖKUMENISCHES HEILIGENLEXIKON
Gisela von Ungarn (7. Mai) Gisela (um 985–1060) wurde auf Schloss Abbach bei Regensburg geboren und war die Tochter Herzog Heinrichs des Zänkers von Bayern und Schwester Kaiser Heinrichs II. Sie ehelichte den ungarischen König Stephan I. den Heiligen. Ihr beider Sohn war Emmerich, der 1031 bei einem Jagdunfall starb. Gisela unterstützte ihren Gemahl tatkräftig bei der Christianisierung Ungarns, ließ Kirchen und Klöster bauen. Nach dem Tod ihres Mannes geriet sie in Ungarn in Bedrängnis und wurde sogar von nicht-christianisierten Ungarn gefangen genommen. Kaiser Heinrich III. konnte sie befreien und brachte sie nach Passau, wo sie ins Benediktinerinnenkloster Niedernburg eintrat und dort einige Jahre bis zu ihrem Tod auch Äbtissin war. Gisela wurde nie offiziell heiliggesprochen, aber in die „Acta Sanctorum“ („Akten über die Heiligen“) der Bollandisten aufgenommen. Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr
EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung
6. Mai 2021
KLEINANZEIGEN
HINWEIS
STELLENANGEBOT / DOMPFARRE Dompfarre Linz sucht Mitarbeiter/-in im Pfarrbüro für allgemeine Sekretariatsarbeit und Buchhaltung in Teilanstellung (10 Stunden). Bewerbung an: Dompfarre, Herrenstraße 26, 4020 Linz, ODER: dompfarre@dioezese-linz.at bis 15. Mai 2021.
Jodelkurs und Wandern im Mai. Beim „JodelGlück-Wochenende“ zu Pfingsten von Fr., 21., bis So., 23. Mai, in der Villa Sonnwend im Windischgarstner Tal können die Teilnehmer/innen beim Wandern die Natur genießen und gleichzeitig Jodeln in mehreren Einheiten lernen. Bei diesem Jodelkurs wird nicht nur auf die richtigen Silben und die Melodie geachtet, sondern auch darauf, wie und wo das kleine tägliche Glück gefunden werden kann. Von und mit Wanderführerin und Sängerin Sabina Haslinger, Mitglied bei der Camerata Vocalis Pettenbach.
BETREUUNG Agentur „Betreuung 12–24“. Ihr verlässlicher Partner für „Rund um die Uhr“-Betreuung! Wir finden für Sie die geeignete Betreuerin – leistbar, kompetent, warmherzig und motiviert! Tel. 0660 722 52 13 PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hochwertige Pelze, Porzellan, Bleikristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Dekoratives. Tel. 0676 362 51 46 VERKAUF Handarbeitsbeutel (Perl), auch ohne Tracht täglich tragbar. Info: 0676 789 49 00 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
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KirchenZeitung Diözese Linz
Sabina Haslinger lädt zu Pfingsten zum Jodel- und Wanderwochenende. HASLINGER Info und Anmeldung: www.sabinahaslinger.eu
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770
Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
CORONA-KRISE HAT MASSIVE FOLGEN
Lage der Frauen ist zugespitzt Der AK-Frauenmonitor, eine umfangreiche Sammlung von Daten zur Lage der Oberösterreicherinnen, belegt: Die Situation der Frauen im ersten Corona-Jahr hat sich noch einmal zugespitzt. Es gibt kaum Verbesserungen für Frauen, Gleichstellung wurde hintangestellt.
D
ie Langzeitarbeitslosigkeit stieg bei Frauen um fast 55 Prozent. Noch immer warten systemrelevante Beschäftigte auf den anerkennenden Corona-Tausender und noch immer hinkt Oberösterreich beim Ausbau der Kinderbetreuung weit hinter anderen Bundesländern her.
Das Resümee nach mehr als einem Jahr Corona: Der Beifall von den Balkonen hat sich rasch verflüchtigt. Von Verbesserungen sind Frauen weit entfernt, in vielen Lebensbereichen gab es sogar Verschlechterungen. Der Weg zur Gleichstellung wird dadurch erschwert und noch länger. Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in Oberösterreich durchschnittlich ein Drittel. Eine Frau wird in Österreichs Privatwirtschaft pro Stunde um knapp ein Fünftel geringer entlohnt als ein Mann. Laut Arbeitsklima-Index sehen über drei Viertel der Frauen den dringendsten Handlungsbedarf bei den Einkom-
men, wenn es um ihre Benachteiligungen in Arbeitswelt und Gesellschaft geht. Die Corona-Sonderausgabe „AKFrauenmonitor 2021“ mit weiteren Details kann kostenlos unter frauen@akooe.at bestellt werden.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Termine 25
6. Mai 2021
BILDUNG
TERMINE FREITAG, 7. MAI X Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. X Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 SAMSTAG, 8. MAI X Linz. Bibelrunden online leiten, Tipps und Tricks für die Arbeit in Krisenzeiten, Workshop, 9 bis 12 Uhr, Begl.: Franz Kogler, Reinhard Stiksel, Anmeldung per Mail: puchberg@ dioezese-linz.at SONNTAG, 9. MAI X Gallneukirchen. 1938-1945 vernichtete Vielfalt, Befreiungsfeier am Mahnmal für den Frieden, Prästentationen vom ÖGJ-JUZ Gallneukirchen und Gusentheater, Kohelet3, 18.30 Uhr, Festrede: Bischof Manfred Scheuer, bei Schlechtwetter beim Vordach der Fleischmanufaktur Riepl. X Linz, Mariendom. Missa in honorem Sancti Floriani, Josef Gruber, 10 Uhr, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr, musikalisch gestaltet von SolistInnen des Kirchenchores, Live-Stream zum Mitfeiern auf www.stadtpfarre-urfahr.at MONTAG, 10. MAI X Wels, St. Franziskus. Achtsamer Wochenbeginn, Andachtsraum, 10 Uhr. DIENSTAG, 11. MAI X Linz. Dankbar-Leben-Gruppe, Unsere Aufmerksamkeit in Richtung Dankbarkeit lenken – im Sinne von Br. David Steindl-Rast, 18.30 bis 19.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X Linz. Online-Café, reden Sie mit uns über das, was Sie gerade bewegt, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649, 11 bis 12 Uhr. MITTWOCH, 12. MAI X Lambach-Edt. Single-Runde, wir treffen uns, um einfach miteinander zu plaudern, Pfarrsaal, 20.15 Uhr, Kontakt: Pfarre Lambach 07245 21 71 01 16. DONNERSTAG, 13. MAI X Grieskirchen. Kirchenmusik, Messa a 4 (für vier gemischte Stim-
men und Basso continuo) Claudio Monteverdi, O beatae viae, o felices gressus (für 2 Stimmen und Basso continuo) Claudio Monteverdi, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, Judith Ramerstorfer, Sopran, Eva Maria Schossleitner, Mezzosopran, Michael Schmidbauer, Tenor, Norbert Mayr, Bass, Karl Kasbauer, Orgel, Veronika Eber, Cello. X Linz, Mariendom. Messe in CDur, Franz Schubert, 10 Uhr, mit Streicherensemble und Solisten der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Vestenthal. 312. Fatimafeier in Vestenthal, stille Anbetung und Beichtgelegenheit, 18 Uhr, Rosenkranz, 18.30 Uhr, hl. Messe, 19 Uhr, Fatimafeier ist nur am Abend und es findet keine Lichterprozession statt, Prediger: Mag. Petrus Pilsinger OSB. X Wels, St. Franziskus. Gottesdienst zum Fest Christi Himmelfahrt im Freien, Pfarrwiese, 9.30 Uhr. FREITAG, 14. MAI X Freistadt. Orgelpunkt12, Orgelkonzert, Stadtpfarrkirche, 12 Uhr, Marco Paolacci, Orgel, Kirchturmbesteigung zwischen 11.30 und 13.30 Uhr möglich. X Linz. Bibelgespräch, online, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, mit Reinhard Stiksel bzw. Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 SAMSTAG, 15. MAI X Wels. Geh-Denken: Ausgehend von der Veranstaltung im Herbst entstand die Idee, dass wir heuer gemeinsam zur Befreiungsfeier gehen – wir geh-denken dabei der Opfer, die den Weg und das Lager nicht überlebt haben, und auch der Überlebenden. Wir wollen wertschätzend geh-denken und niemanden ver- oder beurteilen. Es geht darum aufzuzeigen, was war – in dem Wissen, dass es nie wieder geschehen darf. Wir freuen uns, wenn viele mit uns gehen – egal wie alt, egal welcher Hautfarbe, egal welcher Konfession ... – wir geh-denken gemeinsam, geh-denken in Stille, im Gespräch, in der Erinnerung, Ankunft in Gunskirchen und Gedenkfeier, 10.30 Uhr, Startpunkt Parkplatz Schloss Puchberg, 6.30 Uhr, Anmeldung bis 13. Mai, ela.klein@dioezeselinz.at, Tel. 0676 87 76 57 91. SONNTAG, 16. MAI X Maria Neustift. Maiandacht, Gott wird Mensch durch Maria! Gibt es überhaupt einen Gott? Was wissen wir von ihm? Gott hat Maria der Welt mitgeteilt. Wenn wir nach Gott fragen und Antworten suchen, dann verweist Maria uns auf ihren Sohn. Geh deinen Fragen nach, Wallfahrtskirche, 16 Uhr.
Ried, St. Franziskus 07752 827 42 X Zappelphilipp, Nervensäge, Angsthase, Bettnässer, Wahrnehmungsstörungen ... Wie kann man diese zunehmenden Symptome verstehen und damit umgehen?, Online-Vortrag, Fr., 14. 5.,19 Uhr, mit Ulla Kiesling, Anmeldung bis 13. 5., Zoom-Link wird bei Anmeldung zugesandt. Ried, Treffpunkt der Frau 07752 802 92 X Frauenfrühstück – Von Frau zu Frau, Sa., 15. 5., 9 bis 11 Uhr, Anmeldung erforderlich. X Kochen nach den „Fünf Elementen“, Vortrag, Do., 20. 5., 19 bis 21.30 Uhr, Ltg.: Doris Liebl, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus 07252 454 00 X Der Darm als Schlüssel zum Immunsystem, Online-Vortrag, Der Darm, dein zweites Gehirn und Steuerzentrale zu vielen Körperfunktionen, Do., 6. 5., 19.30 Uhr, mit Klaudia Molner und Thomas M. Walkensteiner, Anmeldung erforderlich, um den Link zu bekommen. X Fair-Frühstück, Straßenaktion, Do., 20. 5., 9 bis 12 Uhr, vor der Marienkirche, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg 07242 475 37 X Online-Symposium „Gemma Demokratie“, Fr., 7. 5., 9 bis 16 Uhr, Vormittag: Digitalisierung und Demokratie, Eröffnung: Wolfgang Stanek, Ref.: Mag. Barbara Blaha, Michael Fleischhacker, Dr. Susanne Schnabl-Wunderlich, Nachmittag: Mitreden, Mitbestimmen, Mitgestalten, Ref.: Mag. Melisa Erkurt, Dr. Matthias Strolz, das Publikum kann sich via Chat an den Diskussionen beteiligen. X Der rote Faden der Gesundheit, Gesundheit verstehen – Verantwortung übernehmen, Gesunder Darm, lebendige Mikroorganismen, Mi., 19. 5., 19.30 Uhr, mit Ulli Wurpes.
AUSSTELLUNG X Kefermarkt. Bilder einer Landschaft, Ausstellung, Robert Moser, zu sehen sind Arbeiten auf Leinwand, die während eines Stipendiums des Landes OÖ im Schloss Weinberg hergestellt wurden, Galerie Schloss Weinberg, Landesbildungszentrum, bis 31. Oktober geöffnet, Fr., Sa. und So., jeweils 13 bis 18 Uhr.
LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 9. MAI 6. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 10,25–26.34–35.44–48 L2: 1 Joh 4,7–10 Ev: Joh 15,9–17 MONTAG, 10. MAI Hl. Damian de Veuster, Ordenspriester. L: Röm 5,1–5 Ev: Joh 10,11–18 L: Apg 16,11–15 Ev: Joh 15,26 – 16,4a DIENSTAG, 11. MAI L: Apg 16,22–34 Ev: Joh 16,5–11 MITTWOCH, 12. MAI Hl. Nereus und hl. Achilleus, Märtyrer. Hl. Pankratius, Märtyrer. L: Offb 7,9–17 Ev: Mt 10,17–22 L: Offb 19,1.5–9a Ev: Mt 11,25–30 L: Apg 17,15.22 – 18,1 Ev: Joh 16,12–15 DONNERSTAG, 13. MAI Christi Himmelfahrt. L1: Apg 1,1–11 L2: Eph 1,17–23 oder 4,1–13 (oder 4,1–7.11–13) Ev: Mk 16,15–20 FREITAG, 14. MAI L: Apg 18,9–18 Ev: Joh 16,20–23a SAMSTAG, 15. MAI L: Apg 18,23–28 Ev: Joh 16,23b–28 SONNTAG, 16. MAI 7. Sonntag der Osterzeit. L1: Apg 1,15–17.20a.c–26 L2: 1 Joh 4,11–16 Ev: Joh 17,6a.11b–19
AUSSAATTAGE 10. 5.: --- ab 7 Frucht 11. 5.: Frucht 12. 5.: Frucht bis 1, 2 bis 3 Ag-Bl., ab 4 Wurzel, 11 bis 20 bes. günstig -- 13. 5.: --- 3 bis 8 Wurzel --- ab 17 Wurzel 14. 5.: Wurzel 15. 5.: Wurzel bis 3, ab 4 Blüte 16. 5.: Blüte Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.
26 Kultur
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
FÜR SIE GELESEN
Das Neue Testament als Magazin Was Art-Director Andreas Volleritsch aus Pettenbach und seine Partner Michaela Pernegger und Oliver Wurm 2010 begonnen haben, ist inzwischen zu einem Markenzeichen ihres Unternehmens geworden. Volleritsch hat den Text des Neuen Testaments unter typografischem Gesichtspunkt bearbeitet: Das Spiel mit unterschiedlichen Schriften, Farben, Schriftgrößen und Seiten-Layouts hat das Neue Testament in ein Magazin verwandelt. Das Werk heimste eine Reihe von höchsten Designpreisen ein. Inzwischen gibt es auch das deutsche Grundgesetz und die österreichische Bundesverfassung als Magazin. Nun hat Volleritsch den Text der revidierten Einheitsübersetzung 2016 neuerlich in Magazinform gebracht. Illustriert ist der Bibelband diesmal mit Bildern aus dem Film „Jesus cries“ von Brigitte Maria Mayer. Sechzehn Seiten ansprechender Infografiken wie zum Beispiel die meist genannten Namen im Neuen Testament ergänzen den Bibeltext. Was das HerausgeberTrio zur ersten Auflage 2010 der KirchenZeitung gesagt hat, gilt noch immer: Eines Tages hat sie die Idee gepackt, das Neue Testament, „in dem eigentlich gutes Zeug drinnen steht“, so zu gestalten, dass man es auch gerne liest. Das ist voll und ganz gelungen. JOSEF WALLNER Das Neue Testament als Magazin, Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, € 12,–, zu bestellen unter www.bibelalsmagazin.at
Die größte Kirche Österreichs ist nun in einem Computerspiel „verewigt“.
MARIENDOM
Für 200 Millionen sichtbar „Minecraft“ ist mit mehr als 200 Millionen Exemplaren eines der meistverkauften Videospiele weltweit. Nun hat der Niederländer „Kruidnoot“– sein Spitzname im Internet – den Mariendom Linz darin nachgebaut. Der Niederländer ist Mitglied einer Gruppe, die für das Com-
puterspiel die Erde im Maßstab 1:1 nachbauen will. In Minecraft können die Spieler/innen Konstruktionen wie beispielsweise Gebäude aus zumeist würfelförmigen Blöcken mehrdimensional bauen. Die größte Kirche Österreichs ist nun Teil des weltweiten Spiels. ELLE
Für Sie gehört: Bruckner und Poxrucker Sisters
Musik aus Oberösterreich Poxrucker Sisters. Über die Lebensfreude und den Schmerz, über Enttäuschungen und über eine Liebe, die immer mitgeht: Darüber singen die Poxrucker Sisters. Am 7. Mai erscheint nun die neue CD „Horizont“ mit tollen Stimmen, feinen Arrangements und einer geballten Ladung Kraft und Lebensmut. Vier Jahre nach dem letzten Studioalbum packen die Schwestern in „Deafs a bissl mehr sei?“ auch heikle Themen wie Feminismus und Gleichberechtigung an, in „pock di zam“ geht´s um Trennung. In Mundart und mit großer Textdeutlichkeit singen sich die drei Schwestern in die Herzen ihrer Zuhörer/innen, die Band unterstützt die Poxrucker Sisters tatkräftig. Mit „Horizont“ ist eine CD gelungen, die wie eine Tankstelle wirkt: einmal auflegen, Kraft sammeln. Nach diesem Jahr besonders empfehlenswert! ELLE Poxrucker Sisters, Horizont, barfuss Records, Info: www.poxruckersisters.at, € 16,90
Bruckner. Es scheint, als hätte ganz Oberösterreich Bruckner entdeckt. Nicht nur große Institutionen wie das Brucknerhaus oder das Bruckner Orchester Linz nehmen sich seiner Werke vermehrt an. Auch die früheren Wirkungs- und Spielstätten rücken immer mehr ins Rampenlicht – Bruckners 200. Geburtstag naht 2024. Da passt es gut, dass das Altomonte Ensemble zwei Werke von Bruckner kürzlich als CD herausgebracht hat: sein 1861/62 auf Anregung von Joseph Hellmesberger entstandenes Streichquartett und das 1878/79 komponierte Streichquintett, das als Höhepunkt seines Kammermusikschaffens gilt. Unter der Leitung von Remy Ballot (1. Violine) musizieren meisterhaft Iris Schützenberger (2. Violine), Peter Aigner (Viola) und Jürgen Fog (Cello). ELLE Anton Bruckner, String Quintet, String Quartet, Altomonte Ensemble, Gramola, € 18, erhältlich über office@brucknerbund-ansfelden.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Bibelimpuls 27
6. Mai 2021
Wasser, das ins ewige Leben fließt
Jesus sprach: „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“ JOHANNESEVANGELIUM 4,13F.
FOTO: NIEDERLEITNER
28 Kultur
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Bach am Traunsee Bach am Traunsee und am Mondsee, das wiederbelebte Konradfest in Oberwang: Das sind nur drei der Programmpunkte des „Kirch‘Klang Festivals“ im Salzkammergut. Wir sprachen mit Martin Haselböck, Dirigent, Organist und Intendant des Festivals über Musik in Sakralräumen – und über die Einbindung der Pfarrbevölkerung. DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER
Was war ihre Motivation, dieses Festival für das Salzkammergut zu gründen – und denken Sie auch an eine Einreichung für die Kulturhauptstadt 2024 im Salzkammergut? Haselböck: Seit 40 Jahren habe ich einen Le-
bensmittelpunkt in Abtsdorf am Attersee, seither habe ich immer wieder im Rahmen der lokalen Kulturinitiativen mitgearbeitet. Vor zwei Jahren haben wir mit der Initiative Salzkammergut Klassik Festival mit zwei Konzerten begonnen. Ziel unseres Projekts ist es aber auch, als Ergänzung der vielen lokalen Initiativen ein Festival anzubieten, das das gesamte Salzkammergut umfassen kann. Agapen nach den Konzerten sollen zu Orten der Begegnung zwischen Künstlern und Publikum werden. Wir sehen uns als offenes Projekt mit Alleinstellungsmerkmal – aufgrund unserer Erfahrung und durch meine Tätigkeit als Kirchenmusiker sehe ich Kirchklang natürlich als mögliche Ergänzung zum Kulturhauptstadt-Programm. Bach am Attersee, Bach am Trausee: Wie kam es zu dieser Programmierung? Haselböck: Bach ist ein zentrales Thema un-
seres Programms: In Traunkirchen verwenden wir die wunderbare Orgel der Kirche zur Darstellung des „Orgelbüchleins“ Bachs mit den poetischen Texten des Dichters Bodo Hell, am Mondsee wird die Kantorei St. Michael ein Bachprogramm mit Kantaten, Motetten, Konzerten und Orgelwerken anbieten. Darüber hinaus stehen sieben BachArien im musikalischen Zentrum des großartigen Musiktheaters „BLACK CAT“ mit dem Sänger Daniel Johannsen und der große Florian Boesch wird in unserem Konzert am 11. Juli in Mondsee Bachs große Solokantate „Ich habe genug“ interpretieren. Bach predigt in jedem Ton seiner Musik zu uns und seine Musik wird immer Teil des KirchklangKonzepts sein. Sie wollen die Pfarrbevölkerung bei Ihren Konzerten einbinden. Warum ist Ihnen das wichtig? Haselböck: Wir wollen nicht aufgesetzte Kul-
turevents, die einmalig Räume verwenden und dann verschwinden, wir wollen nachhaltig mit den einzelnen Pfarrgemeinden zusammenarbeiten. Wenn wir am 22. August
Intendant Martin Haselböck. Von Bach, Mahler bis zu Musik unserer Zeit reicht der Programmbogen von „Kirch‘Klang“. DIÖZESE/KRAML
ein „Orgelfest Attersee“ ansetzen, feiern wir mit den Gemeinden Abtsdorf und Nussdorf das 25-jährige Jubiläum der vom weltberühmten Orgelbauer Patrick Collon errichteten Orgeln, wenn wir das Konradfest wiederbeleben, wollen wir wie damals sowohl der Pfarrgemeinde die Schönheit heutiger Musik vorführen als auch ein an der Moderne interessiertes Publikum in diese besondere Kirche einladen. Den Pfarrmitgliedern der teilnehmenden Gemeinden werden spezielle Kartenkontingente zur Verfügung gestellt, unser Ziel war es auch, einige der hervorragenden lokalen Ensembles wie den Chor St. Michael in Mondsee in unser Programm einzubinden. Musik in der Liturgie: Sie ist nicht bloß Dekoration, sondern Teil der Liturgie: Wo erleben Sie das Musizieren auf Augenhöhe im kirchlichen Kontext? Haselböck: Musik ist essenzieller Bestandteil
jeder Liturgie. Schon das erzwungene Verstummen des Gesangs in Coronazeiten zeigt uns, wie nötig wir das Singen als Teil der „actuosa participatio“, des aktiven Mitwirkens der Gemeinde, in der Liturgie brauchen. Musik in der Liturgie bewegt sich auf zwei Ebenen: Sie fordert einerseits Verständlichkeit und Klarheit, um sie kommunikativ einsetzen zu können, sie muss aber so groß und tief sein, dass sie ihre Geheimnisse nicht
schon beim ersten Hören preisgibt. Die Qualität jeder großen Musik, sei es Bachs Matthäuspassion oder des Requiems von György Ligeti, liegt auch darin, dass wir bei jeder neuen Beschäftigung, sei es als Hörer oder als Interpret, neue Details und Botschaften entdecken. Wir spielen also in unserem Festival große Werke der Sakralmusik, aber durchaus auch „weltliche“ Kompositionen. – Mich freut besonders die Wiederbelebung des Konradfests in St. Konrad bei Oberwang: Schon vor 25 Jahren haben wir gemeinsam mit Lydia Roppolt versucht, bedeutende heutige Komponisten für das Schreiben von sakraler und liturgischer Musik zu interessieren, heute wollen wir das wieder tun. Zeitgenössische Musik stellt einen wichtigen Teil unseres Programms dar, sie wird genauso selbstverständlich zu genießen sein wie die großen Meisterwerke der Vergangenheit. Musik in sakralen Räumen: Was ist das Besondere daran? Haselböck: Sakralräume mit Musik – oder
auch mit Tanz – zu erfüllen, läßt ein Gesamtkunstwerk entstehen, das, wie es schon Mozart formuliert hat, sowohl den „Kenner als auch den Liebhaber“ erfreuen kann: Der Liebhaber hört schöne Musik an ganz speziellen Orten, der Kenner nimmt immer mehr zusätzliche Erfahrungen und Botschaften mit. Die heutigen Strukturen des Salzkammerguts sind ohne den Rückblick auf die prägende, auch grausame Religionsgeschichte mit Reformation, Gegenreformation, Bauernkriegen nicht zu verstehen. Wenn wir Bibers Rosenkranzsonaten oder Bachs für die Salzburger Protestanten geschriebenen Kantaten aufführen oder auch Schuberts letzte Klaviersonate auf einem Flügel seiner Zeit in jenem Saal spielen, den er selbst in Traunkirchen besucht hat, so machen wir Geschichte lebendig und bringen die Musik in die dafür bestimmten Räume zurück. Und da das Salzkammergut ja keine wirklich brauchbaren Konzertsäle hat, sind die Kirchen auch akustisch die beste Möglichkeit, klassische Musik im geeignetsten Ambiente zu erleben.
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X Festival Kirchklang: Für unsere Abonnent/ innen gibt es Karten zu gewinnen, siehe Angebot Nr. 25/24. 6., Info Festival: www.kirchklang.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
6. Mai 2021
FÜR SIE GELESEN Verschwörungstheorien Das neue Heft von „kunst und kirche“ – der Linzer Diözesankunstverein ist Mitherausgeber – widmet sich dem Thema „Verschwörungstheorien“. Von der Stürmung des Kapitols in den USA ausgehend thematisiert Jan Skudlarek in einem Beitrag Verschwörungstheorien und ihre Wirkung. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Frage, ob Verschwörungstheorien in der Pandemie zugenommen haben. Wie sich Kunst und visuelle Kultur mit Verschwörungstheorien auseinandersetzen, wird mit ausdrucksstarken Bilder sichtbar gemacht. Welche Entwicklungen gibt es in Ungarn unter Victor Orban? – Auch das wird beleuchtet. Spannende Lektüre! ELLE FRANZ LITZLBAUER
„Selbstporträt auf Behausung“ von Pepi Maier in der Stadtpfarre Urfahr
So groß wie eine Haselnuss ELISABETH LEITNER
„Wo ist es?“, frage ich mich beim Betreten der Kirche. In einer Nische, der Taufkapelle, steht das Taufbecken, dahinter ein Podest mit grob gezimmerter Holztreppe. Und da, ziemlich weit oben und mit freiem Auge fast nicht erkennbar, ist es an der Wand befestigt: das „Selbportät auf Behausung“ mit einem Loch in der Haselnuss. – So zierlich, so klein ist diese Installation in der Stadtpfarre Urfahr, dass man beim Betrachten Sorge hat, sie nicht zu beschädigen. Die winzige menschliche Figur ist auf einer Haselnuss in Denkerpose angebracht. Sie sitzt auf ihrer Behausung wie auf einem Hausdach. Die Figur strahlt trotz ihrer Kleinheit große Ernsthaftigkeit aus. Das Bohrloch stammt von einem Rüsselkäfer, der seine Eier in der Nuss ablegt. Ein Ei, das sich dort zu einem neuen Käfer entwickelt. Die Nuss wird zur Behausung für einen neuen Käfer. „Mit der Kleinheit und Fragilität dieses Objekts möchte ich hier ein Zeichen setzen, dass die menschliche Existenz nicht über den Dingen steht, wie es oft den Anschein hat, sondern von der Natur abhängig ist, auch von den unscheinbarsten und kleinsten Erscheinungen“, sagt der Künstler Pepi Maier. Ich betrachte das Objekt. Es wird still hier. Vorsichtig und leise steige ich herunter vom Podest. Die Zartheit wirkt nach.
kunst und kirche, Verschwörungstheorien, 1.2021, Preis: € 13,50.
Zum Werk Anknüpfend an die Tradition der Herbergssuche, in der der biblische Josef in Erscheinung tritt, thematisiert das „Selbstporträt auf Behausung“ die auch heute aktuelle Suche nach Herberge und Behausung sowie das Entstehen neuen Lebens. Die Holztreppe verweist auf den Zimmermann Josef und lenkt den Blick auf das kleine Objekt. Andererseits ist das Hochsteigen zum Objekt „eine gewisse Demutsgeste vor diesem fragilen Stück Natur“, wie es der Bildhauer Pepi Maier formuiert. Die Installation ist ein Beitrag zum Jahr des hl. Josef, das Papst Franziskus ausgerufen hat. Die Installation findet im Rahmen des Projekts „Wasserzeichen“ statt, das seit dem Jahr 2002 gemeinsam mit dem Kunstreferat zur Begegnung mit moderner Kunst einlädt.
30 Personen & Dank MOMENTE Ordensklinikum Linz fährt Rad Insgesamt 60.068 Kilometer legten die Mitarbeiter/innen des Ordensklinikums Linz im Rahmen der Aktion „Linz fährt Rad“ des Magistrats Linz im Jahr 2020 zurück. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann – denn immerhin haben die Radler/innen gemeinsam 11,4 Tonnen CO2 eingespart. „Wir freuen uns sehr, dass die Aktion jedes Jahr wieder aufs Neue so viel Anklang bei unseren Mitarbeitenden findet“, betonen Veronika Wiesinger und Marianne Gabauer, die „Linz fährt Rad“ im Ordensklinikum Linz koordinieren. Im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern gewann in der Kategorie zurückgelegte Kilometer Facharzt Dr. Lukas Kocik aus der radioonkologischen Abteilung mit 3.870 Kilometern. Am häufigsten aufs Rad gestiegen ist Brigitte Schanda von der Betriebspsychologie – an 144 Tagen legte sie den Arbeitsweg radelnd zurück. Im Ordensklinikum Linz Elisabethinen ist Martin Pfarrhofer vom Technikmanagement mit 3.712 Kilometern die längste Strecke geradelt und Martin Hofer vom Blutdepot ist mit 143 Tagen am häufigsten aufs Rad gestiegen. Auch 2021 sind wieder zahlreiche Mitarbeiter/innen des Ordensklinikums Linz bei „Linz fährt Rad“ dabei.
Die Koordinatorin der Radfahr-Aktion Veronika Wiesinger (Mitte) mit den beiden Gewinnern am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, Brigitte Schanda (links) und Dr. Lukas Kocik ORDENSKLINIKUM
6. Mai 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
DANK Altenfelden - Maria Pötsch. Am 16. April 2021 ist Josef Koblmüller nach einem arbeitsreichen und erfüllten Leben im 88. Lebenjahr verstorben. Der Betreuung der Wallfahrtskirche Maria Pötsch – besonders dem tägliche Auf- und Zusperren – ist er mit Freude und Treue nachgekommen. Koblmüller hat sich schon sehr auf den Beginn der Wallfahrtssaion Anfang Mai gefreut, berichtet seine Familie. Aber nun hat er sie nicht mehr erlebt. St. Peter am Hart. Mit einem Gottesdienst in Anwesenheit von Dechant Gert Smetanig feierte die Pfarre das goldene Priesterjubiläum ihres Pfarrers Severin Lakomy (rechts). Er kam 1992 nach Österreich und wirkt bereits seit fast 28 Jahren in St. Peter, wofür ihm Pfarre und Gemeinde herzlich dankten. PFARRE ST. PETER AM HART
Linz. Die mehr als hundert Sänger/innen des Upper Austrian Gospel Choir haben ihrem Chorleiter Hans Baumgartner zu seinem 60. Geburtstag ein besonderes Ge-
Hans Baumgartner bekam zusätzlich zu der großen Tierschar noch einen Cartoon überreicht, auf dem er eine Hühnerschar dirigiert. Das Bild stammt aus der Feder von Chormitglied Mike Hackl. PRIVAT
schenk gemacht: Über das Caritas-Projekt „Schenken mit Sinn“ finanzierten sie 35 Hühner, 7 Ziegen, 4 Esel, 2 Schweine und einen Ochsen. Die Tiere werden Familien in Afrika als Hilfe für ihre Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. „Das war eine schöne Überraschung“, freute sich Baumgartner, der am Bundesgymnasium Ramsauerstraße in Linz unterrichtet. Der Chorleiter traute seinen Augen kaum, als an seinem Jubeltag die zahlreichen Online-Billets in seinem EMail-Posteingang eintrafen. Bei jedem einzelnen Tier bekam er die Bestätigung, dass in seinem Namen Menschen eine Lebensgrundlage erwirtschaften können. Chormitglied Karin Schweizer organisierte das Geschenk.
GEBURTSTAGE n Am 8. Mai 2021 feiert Konsulent KonsR P. Andreas W. Ebmer OCist, Zisterzienser des Stiftes Wilhering, seinen 80. Geburtstag. Der gebürtige Linzer trat 1959 in das Stift Wilhering ein, studierte in Innsbruck Theologie und wurde 1965 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorstellen in Bad Leonfelden und Gramastetten wurde P. Andreas W. Ebmer 1969 zum Pfarrprovisor von Puchenau bestellt, seit 1971 ist er dort Pfarrer. n Am 8. Mai 2021 wird P. Hermann Kaiser SVD vom Orden der Steyler Missionare, früherer Missionar in Indonesien, 80 Jahre alt. Er stammt aus Gramastetten und trat 1962 in den Orden der Steyler Missionare ein. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium in St. Gabriel/Maria Enzersdorf wurde er 1968 zum Priester geweiht. Hermann Kaiser war 16 Jahre als Missionar in Indonesien
tätig: als Pfarrer, Studentenseelsorger und Leiter eines Bildungszentrums. 1985 kam er nach Österreich zurück und betätigte sich in St. Gabriel in der Jugend- und Berufungspastoral. Seit 1991 arbeitet er in der Seelsorge in Bozen (Südtirol). n Am 10. Mai 2021 vollendet KonsR Mag. DI Franz Lindorfer OPraem, Prämonstratenser Chorherr des Stiftes Schlägl, sein 60. Lebensjahr. Der gebürtige Rohrbacher absolvierte in Wien das Studium der Elektrotechnik und trat dann 1985 in das Stift Schlägl ein. Nach der Priesterweihe 1992 kam er als Seelsorger nach Haslach, dort war er von 1997 bis 2007 Pfarrer. Anschließend wurde Mag. Lindorfer zum Pfarrer in Sarleinsbach und zum Pfarrprovisor von Putzleinsdorf bestellt. Seit 2006 ist Franz Lindorfer außerdem Blindenseelsorger der Diözese Linz.
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 31
6. Mai 2021
Diskriminierung Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17:
Man kann es drehen und wenden, wie man will, aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass die Institution römisch-katholische Kirche Frauen diskriminiert. Frauen werden aufgrund ihres Geschlechts von den Weihe- und damit von den Leitungsämtern der Kirche ausgeschlossen. Diese Diskriminierung wird von der offiziellen Kirche auch noch mit einem göttlichen Gebot begründet: Es sei Jesu Wille, so wird dekretiert, dass die Kirche keine Befugnis habe, dies zu ändern. Aber, so werden jetzt viele sagen, es passiert doch trotzdem so viel Gutes in der Kirche und auf das müssen wir schauen. Ja, es passiert viel Gutes in der Kirche und paradoxerweise ist die formell absolutistische katholische Kirche
in ihrem Inneren oft ein Ort der gleichberechtigten Beteiligung und Demokratie. Beides gilt es in den Blick zu nehmen: die Diskriminierung und die Gleichberechtigung. Diesen Widerspruch müssen wir röm.-katholische Christ/ innen immer wieder benennen und wahrscheinlich noch eine Zeitlang aushalten. MMAG. HELMUT AUSSERWÖGER, DIREKTOR DES BILDUNGSHAUSES SCHLOSS PUCHBERG
Flüchtlinge Unter anderem zu „Gegen die ‚Mauer des Nein‘“ in Ausgabe 17:
Noch immer wird parteiintern und über diverse Medien heftig darüber gestritten, wer schuld am Covid-Impfstoffmangel sei sowie auch über die gerechte Verteilung dieses pandemieeindämmenden Wunderelixiers. Selten einig scheinen sich jedoch noch
immer die beiden aktuellen Regierungsparteien zu sein in der Weigerung des reichen und ach so sozialen Österreich, zumindest hundert Familien aufzunehmen, die auf griechischen Inseln (als anerkannte Flüchtlinge) in Lagern unter unvorstellbaren Bedingungen leben, obwohl 50 Pfarren und auch nicht wenige private Hausbesitzer/innen bereit wären, jemanden aufzunehmen. Möge der diözesanen Initiative zur Aufnahme von Geflüchteten und der Plattform „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ bald der dringend notwendige und von vielen ersehnte Erfolg beschieden sein.
die Abschottung Europas (und Österreichs), was mit den abgehaltenen Menschen dann geschieht, braucht nicht zu interessieren, auch nicht, warum es immer mehr Flüchtlinge gibt. (...) In denselben Nachrichten hieß es, in der Sahelzone habe die Zahl der Hilfsbedürftigen um fünf Millionen zugenommen, 5,3 Millionen Menschen wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, 1,6 Millionen Kinder sind durch Mangelernährung bedroht! Es gibt nur Lösungen wie: Flüchtlinge solidarisch in Europa zu verteilen, wahre Hilfe in destabilisierten Regionen zu leisten (...).
ANTON BUMBERGER, HAIBACH/DONAU
KARL HELMREICH, HIRTENBERG (NÖ)
Ich war sehr schockiert, in den Nachrichten zu lesen, wie beeindruckt sich Minister Nehammer über den Doppelzaun an der serbisch-nordmazedonischen Grenze zeigte. Es geht allein um
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at
T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Das „Caritas Baby Hospital“ in Bethlehem
Dieses Baby ist mein Leben Mariam (24) ist im sechsten Monat schwanger, als sie an Corona erkrankt. Ein Notkaiserschnitt rettet ihr Baby. Sie selbst stirbt am Tag nach der Geburt. Zeina liegt in der Mitte des großen Ehebetts, den kleinen Körper sorgsam in eine rosafarbene Decke gewickelt. Auf Rosen betten wollten Sanad und Mariam, beide aus einem Dorf wenige Kilometer östlich von Bethlehem, ihre erste Tochter. Erst im April 2020 hatte das junge Paar aus Ubeidija geheiratet, freute sich auf sein Baby. Doch es kam
anders. Im sechsten Monat schwanger, erkrankte Mariam. Als Atemprobleme einsetzten, fuhren sie ins Spital. Mariam bekam Sauerstoff und die Diagnose: Corona-Infektion. Ein Kaiserschnitt sollte das kleine Mädchen retten und der Mutter die Genesung erleichtern. „Mariam lächelte, als man ihr sagte, Zeina sei im ‚Caritas Baby Hospital’ und es gehe ihr gut“, erinnert sich Sanad. Die Angst, dass auch die Kleine Corona haben könnte, bestätigte sich zum Glück nicht. Doch Mariams Zustand verschlechterte sich. Sie starb am Tag nach der Geburt.
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Zeina, die Schöne
„Zeina ist alles, was mir von meiner Frau bleibt“, sagt Sanad. Andrea Krogmann
Das war Anfang November. Zur Trauer kam die Sorge um Tochter Zeina, was „die Schöne“ bedeutet. In den Wochen nach der Geburt sollte das „Caritas Baby Hospital“ zu einem zweiten Zuhause für die Familie werden. „Einen sichereren Ort als das Kinderspital in Bethlehem hätte es für Zeina nicht geben können“, sagt der 23-jährige Vater. Der Anfang sei nicht einfach gewesen, erzählt Sanads Mutter Fatima Daoud. Die 58-Jährige hat selber drei Söhne und fünf Töchter großgezogen. „Zeina ist mein 18. Enkelkind“, sagt sie stolz,
„jetzt ist sie meine ganze Aufgabe.“ Und Sanad ergänzt: „Meine Mutter ist wie eine zweite Mutter für Zeina.“ Sanad ist dankbar für die starke Unterstützung. Tagsüber arbeitet er auf dem Bau, muss die Schulden für die Hochzeit zurückzahlen. „Alles fühlt sich an wie eine Illusion“ meint er, „innerhalb von sieben Monaten fing alles an und ging alles zu Ende.“ Dann nimmt er Zeina in seine Arme. „Sie ist alles, was mir von meiner Frau bleibt.“ Weiter kann Sanad noch nicht denken. „Dieses Baby ist mein Leben!“
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UNTER UNS Kein Himmel ohne Lauftraining
DENKMAL
Der Muttertag Der Ehrentag der Mutter soll die Menschen daran erinnern, was sie ihren Müttern alles verdanken und was sie an ihnen haben – am besten ganz persönlich. HEINZ NIEDERLEITNER
haben. Heute sieht mancher vielleicht die „Geschäftemacherei“ rund um den Muttertag kritisch. Aber die allermeisten Menschen werden den Anlass, den Tag zur ganz privaten, individuellen Beziehungspflege oder zum liebevollen Gedenken zu nutzen, so verstehen, wie er gemeint ist: als einen Tag der Liebe. Machen Sie mit! Wie heißt die erste Mutter, die in der Bibel auftaucht? Einsendungen bis 16. Mai an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 16: Joule
JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Gut, dass es für uns Spatzen keine CoronaRegeln gibt. Wenn meine Geschwister und ich die Mama zum Muttertag besuchen, wird ihr Nest immer übervoll.
„Ohne Vertrauen wird es keinen Weg durch die Krise geben.“ REINHARD KARDINAL MARX ERZBISCHOF VON MÜNCHEN-FREISING
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Mutterschaft kann man rechtlich, biologisch, kulturell und sozial beschreiben. Aber am Schnittpunkt all dieser Zugänge liegen vor allem große Erwartungen: Sorge und Pflege, Geborgenheit und Schutz – vor allem Liebe. Und die lässt sich schwer in einen Rahmen zwängen. Der Muttertag wird heute großteils persönlich und im familiären Rahmen begangen. Mit gesellschaftlichen Aufrufen hält man sich zurück, zumindest soweit es darüber hinausgeht, (werdende) Mütter in schwierigen Situationen zu unterstützen. Das hängt auch damit zusammen, dass es Missbrauch gab, etwa wenn man Mütter dafür ausgezeichnet hat, dem Staat Soldaten geboren zu
Mutterliebe und die Liebe zur Mutter. STOCK ADOBE
Nicht für „richtige“ Sportler, aber für viele, viele andere beginnt die Laufsaison immer im Frühjahr: zumindest der Vorsatz, sich wieder sportlich zu betätigen. Es ist gar nicht so einfach, den inneren Schweinehund zu überwinden und loszulegen. Die Aussicht auf allgemeines Wohlbefinden und ein bisschen Gewichtsabnahme spornt schon an, aber allzu motivierend sind solche Überlegungen auch wieder nicht. Dagegen spricht der Apostel Paulus Klartext. Er erklärt, worum es beim Laufen wirklich geht. Im ersten Korintherbrief schreibt er (1 Kor 9, 24– 27): „Wisst ihr nicht, dass die, die im Stadion laufen, zwar alle laufen, jedoch nur einer den Siegespreis erhält? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Wettkämpfer aber lebt in jeder Hinsicht enthaltsam; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.“ Es geht um den unvergänglichen Siegespreis, den man aber nur erreicht, wenn man enthaltsam lebt, also trainiert: kein Himmel ohne Lauftraining. Wenn man über die tiefere Bedeutung des Pauluswortes auch noch ein wenig nachdenken müsste, – beim Laufen wäre eine gute Zeit dafür, denn Laufen macht den Kopf frei.