KiZ-ePaper Nr. 01/2021

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Nr. 1 I 7. Jänner 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Neustart Die ersten Corona-Impfungen sind durchgeführt, 2021 wird das Jahr des Neubeginns. Wir haben zusammengefasst, was uns in der Kirche erwartet.

FRANZ GRUBER, SCHÄRDING

Seite 8

Leitartikel. Warum ein Seligsprechungsprozess für Leopold Figl keine gute Idee ist. Seite 2

Arbeit. Wie das Projekt JU-CAN der Spiritualität. Pfarrer Franz Bischöflichen Arbeitslosenstiftung Haidinger und seine Broschüre für Jugendlichen hilft. Seite 3 den Glaubensweg. Seite 10


2 Meinung KOMMENTAR

7. Jänner 2021

Distanz zur Parteipolitik tut gut

Gewissenserforschung

Leopold Figl war eine beeindruckende Persönlichkeit als Politiker und als Mensch. Wir wären gut beraten, uns nicht nur an seine Weihnachtsansprache 1945 („Glaubt an dieses Österreich!“) oder das berühmte „Österreich ist frei“ von 1955 zu erinnern. Wir sollten auch nicht vergessen, dass dieser Mann – wie Vertreter auch anderer Parteien – im KZ schwerst gefoltert wurde. Aber wenn es um eine Seligsprechung geht, wie das der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz anregt, dann sollten die Kirche davon Abstand nehmen. Figl selbst hat das zweifellos nicht nötig. Und die heutige Kirche erspart sich ein paar unnötige und schädliche Diskussionen. Denn auch wenn man Figls persönlichen Glauben hervorhebt, kommt man an der Tatsache nicht vorbei, dass er auch für eine politische Partei steht. Bei der seligen Politikerin Hildegard Burjan kann man wenigstens darauf

Die spinnen, die Briten. Das weiß man, seit Asterix und Obelix Großbritannien besuchten. Dass 52 % der Briten 2016 für den EU-Austritt stimmten, überraschte trotzdem viele in Mitteleuropa. Seither ist der Brexit neben Corona und Klimawandel ein fixer Bestandteil der Nachrichtensendungen. Ende Jänner 2020 wurde der Austritt zwar formell vollzogen, es dauerte

monika.slouk@koopredaktion.at

aber bis zum Ende der Übergangsfristen zu Silvester 2020, mit Ach und Krach noch ein Handelsabkommen abzuschließen. Bei einer Scheidung verlieren meist beide, so auch hier. Der größere Verlierer ist Großbritannien, das sehen die Analysen so, außer die mancher britischer Politiker. Hoffentlich schreckt das andere Exit-Träumer ab. Ein Eigentor schossen sich britische Politiker jedenfalls: An den jüngst 53.000 Corona-Neuinfektionen eines einzigen Tages und an vielen anderen Problemen kann nun nicht mehr „die EU“ schuld sein. Das ist ja für viele europäische Regierende eine bequeme Taktik. Selbst wenn die Briten spinnen, trägt an einer Scheidung selten nur eine Seite die Verantwortung. Auch die EU sollte dringend schauen, was sie daraus lernen kann. Wenn sie achselzuckend weitergeht als wäre nichts gewesen, dann wächst die ExitLust bald wieder, sobald der Brexit ein wenig vergessen ist.

verweisen, dass sie eine Außenseiterin in ihrer Partei blieb (die es in dieser Form auch gar nicht mehr gibt) und einen Orden gegründet hat. Grundsätzlich jedoch muss die Kirchenführung, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der unseligen Kooperation mit dem Dollfuß-Schuschnigg-Regime, auf Distanz zu jeder Parteipolitik achten. Wie wichtig das ist, zeigte die in Szene gesetzte Adventfeier im Parlament, die Jesu Mahnung (Mt 6,5) in Erinnerung brachte, nicht um des öffentlichen Lobes willen zu beten.

Heinz Niederleitner

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: DJ ÖTZI, MUSIKER UND GEBURTSTAGSKIND

Das Glück teilen Gerry Friedle, besser bekannt als DJ Ötzi, feiert am 7. Jänner seinen 50. Geburtstag. Kraft schöpft der Schlagerstar auch aus dem Glauben. Er hätte gerne Philosophie oder Theologie studiert, verriet er nun. JÖRG CARSTENSEN / DPA / APA

MONIKA SLOUK

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit über 16 Millionen verkauften CDs gilt der Tiroler Sänger und Entertainer DJ Ötzi als einer der erfolg-

„Es macht mir Freude, mein Glück mit anderen zu teilen.“ DJ ÖTZI

reichsten Musiker aus dem deutschsprachigen Raum. Seine Schlager „Anton aus Tirol“ und „Hey Baby“ führten um die Jahrtausendwende die Charts an. Obdachlos. Doch Gerry Friedle kannte nicht nur den Erfolg. Als Teenager riss er von zuhause aus und war einige Zeit obdachlos, bevor er als Sänger entdeckt wurde. Glaube. Kraft gibt ihm sein Glaube „an Jesus, an meine Familie, an mich, an die Liebe“, wie er es in einem Interview einmal formulierte. „Ich bin Christ, es macht mir Freude, mein Glück mit anderen zu teilen“, sagte der Musiker nun im Vorfeld seines runden Geburtstags gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Er hätte auch gerne Philosophie oder Theologie studiert, meint er rückblickend. „Weil mich das wirklich interessiert. Aber diese Chance hatte ich nicht.“ Am Jakobsweg. 2017 absolvierte DJ Ötzi den Jakobsweg und erfüllte sich damit einen großen Traum. Er ist verheiratet und Papa einer Tochter, mit seiner Familie lebt er in Salzburg. SLOUK


KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche in Oberösterreich 3

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Erfüllte Zeit und neues Jahr 2021 Ried im Innkreis. Im Jahr 1868 erhielt die Stadtpfarrkirche ein neues Turmuhrwerk, zwei Jahre später das Rathaus. Das Werk im Rathaus ist noch in Betrieb, das Werk in der Kirche ist erhalten und stellt eine Rarität hinsichtlich seines Aufbaus dar. Im kürzlich erschienenen Jahresband des Museums Innviertler Volkskundehaus, „Der Bundschuh“, stellt Michael Neureiter die beiden Turmuhren der damals renommierten Münchner Firma Mannhardt vor. Öffentlich sichtbare Uhren sind selten geworden, besonders die Kirchturmuhr will aber daran erinnern, dass die – unweigerlich – vergehende Zeit zur erfüllten Zeit wird. ARCHIV/J.W.

Neue Arbeitschancen für Jugendliche dank Kursprogramm JU-CAN

„Leute dort abholen, wo sie gerade sind“ Seit über zehn Jahren gibt es das Projekt JU-CAN der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz. Es gibt arbeitssuchenden Jugendlichen genug Raum und Zeit, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln. Das funktioniert auch in Zeiten der Corona-Krise sehr gut. PAUL STÜTZ

Der 16-jährige Simon ist seit einem Jahr daheim. In der Nacht ist er wach und spielt Computer, untertags döst er die meiste Zeit auf dem Sofa, lebt in den Tag hinein. Keine Schule, keine Lehre, keine Perspektive. Kurzzeitige Ausflüge in Beschäftigungsprojekte ändern daran wenig. Doch dann kommt die entscheidende Wende, als er bei JU-CAN landet. Im Kursprogramm schafft er es, nach einem knappen Jahr eine Lehrstelle zu finden. Das Beispiel von Simon, der in Wirklichkeit anders heißt, ist nicht die einzige Erfolgsgeschichte von JU-CAN, einem Kursangebot für sozial benachteiligte Jugendliche. Trägerin des Projektes ist die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung. Gefördert wird das Projekt vom Arbeitsmarktservice OÖ und dem Sozialressort des Landes OÖ. Das JU-CAN- Motto: „Ich kann, wenn man es mir zutraut“ wird nicht zuletzt durch eine intensive Begleitung des dreiköpfigen Trainerteams ver-

wirklicht. 15 Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren aus dem Raum Linz werden pro Kurs betreut, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Neue Job-Perspektiven. „Man muss die Leute dort abholen, wo sie gerade sind, und dafür braucht es Geduld“, erklärt die Betreuerin Katja Kloimstein. Im Fall von Simon bedeutete das zuerst, ihn mehrere Monate lang probieren zu lassen, eine Lehrstelle in seinem Wunschberuf Elektrotechnik zu ergattern. „Ich habe von vorherein gewusst, dass das schwierig wird, weil er in Mathe Prob-

Welcher Beruf passt wirklich? Bei JU-CAN bekommen die Jugendlichen genug Zeit, das herauszufinden. ADOBE/MHP

leme hatte. Doch diese Erfahrung musste er selbst machen“, erzählt Kloimstein. So war er erst danach bereit, seine beruflichen Pläne zu ändern. Mit voller Motivation war es dann nur noch ein relativ kurzer Weg in eine Lehre in einem metallverarbeitenden Beruf. Das Projekt hilft Jugendlichen wie Simon nicht nur bei der Klärung der beruflichen Ziele. „Es ist ein ganzheitliches Training“, sagt Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. Die Trainer/innen bringen den jungen Erwachsenen die Regeln eines guten Zusammenlebens näher, fördern ihre Kreativität und achten darauf, die schulischen Kenntnisse zu verbessern. Gut durch die Corona-Krise. Durch das große Engagement des Trainerteams konnte die erfolgreiche Arbeit auch während der Corona-Krise fortgesetzt werden. Der Übergang in den Homeoffice-Modus funktionierte sehr gut, weil verstärkt Videokonferenzen in der Fernbetreuung eingesetzt werden. So bleibt ein intensiverer Kontakt zu den Betreuer/innen aufrecht, aber auch der Eindruck, in eine Gruppe eingebunden zu sein. Bei JU-CAN wird nun genauso produktiv und zielgerichtet weitergearbeitet wie bisher – nur unter anderen Rahmenbedingungen.

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4 Lebendige Kirche

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SENZENBERGER, WIKIMEDIA/LUCKYPRO, ADOBE/JOACHIM NEUMANN

Renovierung mitten im Winter

Auf dem Dachboden der Wallfahrtskirche in Maria Schmolln haben rund 1.200 Fledermäuse ihr Sommerquartier. Dank Oberösterreichs größter Fledermauskolonie hat die Kirche den Status Naturschutzgebiet. Das Kirchendach wird nun

über den Winter umgedeckt, damit die sogenannten „Mausohren“ (im Bild oben), die in der kalten Jahreszeit in Kellern und Höhlen hausen, nicht gestört werden. Die Renovierung war schon dringend notwendig, weil sich das Dach bereits ab-

zulösen begann. Bei günstiger Witterung – mindestens 5 Grad plus braucht es für die Arbeiten – sollte das Hauptschiff der Kirche bis Mitte Februar neu eingedeckt sein: rechtzeitig, bevor im Frühling die Mausohren wieder in die Kirche einziehen.

Verteilaktion Treffpunkt mensch&arbeit

Einfach mal „Danke“ sagen Rohrbach, Steyr. Die Treffpunkte mensch&arbeit Rohrbach und Steyr verteilten Weihnachtsgebäck an die örtlichen Postzusteller/innen bzw. an die Mitarbeiter/innen von MAN Steyr – als kleine Anerkennung für ihre Arbeit. Besonders die Vorweihnachtszeit fordert Post- und Paketzusteller/innen jedes Jahr enorm, mehr Pakete als üblich wollen an ihren Bestimmungsort gebracht werden. Verschärft wird die Situation heuer noch durch die vermehrten Paketzustellungen aufgrund der Coronapandemie. Der Treffpunkt mensch&arbeit Rohrbach lud deshalb dazu ein, bei der Aktion „Einfach mal Danke sagen“ mitzumachen. „Dafür haben wir Postler-Lebkuchenfiguren angeboten, die die Menschen zusammen mit einer Dankeskarte an Postmitarbeiter/innen überreichen konnten“, sagt Leiter Robert Bräuer. Insgesamt 270 Menschen holten sich die gelbgekleideten Lebkuchenmänner und -frauen ab, hängten diese entweder an den Briefkasten oder übergaben die gebackene Aufmerksamkeit persönlich. Die Betriebsseelsorge

in Steyr hielt für die Mitarbeiter/innen des MAN-Werks 2.000 Zimtschokoladesterne bereit. Ob die Menschen auf dem Weg zur Arbeit waren oder gerade ihre Schicht beendet hatten, alle bekamen bei den Eingangstoren das süße Weihnachtsgebäck überreicht. An der Verteilung waren 17 Helfer/innen aus dem Umfeld von Treffpunkt mensch&arbeit und weiteren Einrichtungen der katholischen Kirche Oberösterreich sowie zehn Be-

triebsrät/innen beteiligt. „Die Begegnungen an den Eingangstoren des Werkes waren kurze Unterbrechungen und ein Innehalten im gewohnten täglichen Arbeitsweg“, sagt Ulrike Hammerl vom Treffpunkt mensch&arbeit Steyr. „Unser Gruß war verbunden mit einem weihnachtlichen Wunsch und der Weitergabe der Kontaktdaten der Betriebsseelsorge Steyr: Wir sind da für Einzelgespräche und Seelsorge-Spaziergänge.“

Lebkuchenfiguren und Zimtschokoladesterne als kleine Anerkennung für die Arbeit von Postund MAN-Mitarbeiter/innen in Rohrbach und Steyr. TREFFPUNKTE MENSCH&ARBEIT ROHRBACH UND STEYR


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Oberösterreich 5

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Eine Flucht aus dem Iran fand mit dem Nachzug der Tochter ein Happy End

Weihnachtswunder dauert an Nach acht Jahren der Trennung konnte Mona Otroushi am 19. Dezember 2020 ihre Tochter umarmen. Für die aus dem Iran geflüchtete Frau ist es ein Weihnachtswunder. 2014 bat Mona Otroushi in Österreich um Asyl. Sie hatte bereits längere Zeit zuvor den Iran verlassen, weil sie in der Heimat um ihr Leben bangen musste: 2012 war sie zum christlichen Glauben konvertiert. Daran zerbrach auch ihre Ehe. Ihr Mann hatte die Entscheidung nicht verstanden. Sevda, die Tochter des Paars, war damals zehn Jahre alt. Nach der Flucht konnte Otroushi nicht einmal mehr telefonisch mit Sevda Kontakt halten. Der Vater wusste das zu unterbinden. Bald nach der Ankunft in Österreich lernte Mona in einer oberösterreichischen Freikirche einen Mann kennen, der sie fragte, ob er mit ihr gemeinsam für ein Wiedersehen mit Sevda beten dürfe. Die beiden beteten miteinander. Einige Tage später erhielt Mona einen Anruf von ihrem Ex-Mann, der ihr mitteilte, dass Sevda gerne mit ihrer Mama reden würde. Von da an telefonierten Mutter und Tochter regelmäßig. Die neue Heirat von Mona Otroushi löste beim Ex-Mann nochmals massive Störversuche in der Beziehung der Tochter zur Mutter aus. Als die Mutter aber einen positiven Asylbescheid erhielt, setzte sie alles in Bewegung, um ihre Tochter zu ihr zu holen. Diese war

Mona und Sevda Otroushi sind glücklich.

PRIVAT

inzwischen volljährig geworden und konnte über ihren Aufenthaltsort selbst entscheiden. Nach coronabedingter Verzögerung sind sich Mutter Mona und Tochter Sevda schließlich am 19. Dezember 2020 am Flughafen in Wien in die Arme gefallen. Nach achtjähriger Trennung. Für Mona Otroushi ist das ein wahres Weihnachtswunder. Einige bürokratische Hürden sind noch zu nehmen, damit sie ganz zusammen sein können. Aber mit Unterstützung des Vereins Zu-Flucht, von Rotem Kreuz und der Kirchengemeinde ist das zu bewältigen. Für deren Hilfe, die bisherige und noch nötige, ist Otroushi uendlich dankbar. JOSEF WALLNER

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Gottesdienste unterm Sternenhimmel Puchkirchen am Trattberg. Die Pfarrangehörigen von Puchkirchen haben in der Adventzeit an einem Sternenhimmel gearbeitet. Eine Vielzahl von Menschen hat Sterne gebastelt und die Kirche damit geschmückt. So konnten während der gesamten Weihnachtszeit die Gottesdienste unterm Sternenhimmel gefeiert werden. Die vielfach sehr kunstvoll gestalteten Sterne verleihen dem Kirchenraum eine besondere Atmosphäre. Es ist nicht nur der eine Stern von Bethlehem, der den Weg zu Jesus weist, sondern auch die Gemeinschaft vor Ort ist wie ein Wegweiser. PFARRE/JW

SOZIALES Personalagentur für ältere Fachkräfte. Doris Mandel, Absolventin der FH Oberösterreich am Studiengang „Gesundheits-, Sozial- und Public Management“ gründete eine Agentur zur Vermittlung älterer Arbeitnehmer/innen. „Es geht mir darum, individuelle Stärken älterer Expert/innen zu nutzen und die Arbeitsfähigkeit über den gesamten Lebenszyklus im Betrieb zu erhalten und zu fördern“, sagt die in Personalwesen und Unternehmensberatung erfahrene Mandel. Für ihre Masterarbeit hat sie 194 Arbeitnehmerinnen ab 55 Jahren befragt, 39 Prozent können sich vorstellen, auch in der Pension beruflich tätig zu sein. Das galt Mandel als Impuls für die Gründung ihrer gleichnamigen Agentur.

Doris Mandel, Gründerin der Vermittlungsagentur für ältere Arbeitnehmer/innen. PRIVAT

Eltern wollen mehr Unterstützung. Eine Umfrage der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) ergab, dass sich viele Eltern beim Homeschooling zu wenig von den Schulen unterstützt fühlen. Befragt wurden mehr als 600 Familien in Oberösterreich. 95 Prozent der Eltern wünschen sich demnach mehr kostenlosen Förderunterricht während des Schuljahres, 83 Prozent fordern mehr Angebote zur Nachmittagsbetreuung und 60 Prozent sind für den Ausbau ganztägiger Schulformen – so lauten einige der Umfrageergebnisse. „Bildungspolitik und Schulen müssen rasch reagieren und investieren, damit nachhaltige Bildungsverluste unterbunden werden“, betont AK-Präsident Johann Kalliauer.


6 Thema

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Die Welt braucht Väter Josef von Nazareth war ein wichtiges „Role Model“, ein Rollenvorbild für den Buben, Burschen und Mann Jesus. Papst Franziskus vermutet in seinem Schreiben „Patris corde“ („Mit dem Herzen des Vaters“), dass Josefs Vaterrolle auch das Gleichnis vom barmherzigen Vater inspiriert hat. Zum beginnenden Josefsjahr 2021 schreibt Ernst Ehrenreich über das MannSein damals und heute und über „Patris corde“. GASTKOMMENTAR VON ERNST EHRENREICH

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iese Zeilen schreibe ich, nachdem mein kleiner Sohn Leonhard in meinen Armen eingeschlafen ist. Nun ist Ruhe eingekehrt – und ich habe Raum, um „Patris corde“ zu lesen. Als Theologe und Mitarbeiter der Männerberatung studiere ich die Gedanken zum heiligen Josef mit Interesse. Schreibt Papst Franziskus einen frommen Text in der Tradition der Josefsverehrung des 19. Jahrhunderts? Gibt er Impulse für Männer im Jahr 2021? Beim Lesen wird mir klar, dass beides der Fall ist. Diese Kombination passt zum Papst.

Spiegel des göttlichen Vaters. Die sieben Kapitelüberschriften geben den roten Faden an: es geht um Liebe und Erbarmen, das innere Hören, das Annehmen der Wirklichkeit, um kreativen Mut, um den Wert der Arbeit – und besonders spannend: um das Widerspiegeln des göttlichen Vaterbildes durch den heiligen Josef. Im Folgenden greife ich einige Aspekte heraus, die mir bedenkenswert erscheinen. Zärtlichkeit und Kraft. „Die Welt braucht Väter, Despoten aber lehnt sie ab, also diejenigen, die besitzergreifend sind, um ihre eigene Leere zu füllen.“ Dieser Satz des Papstes erinnert mich an viele Beratungsgespräche mit Männern. Die Rollenbilder haben sich seit den 1960er-Jahren gravierend verändert. Unsicherheit, Überforderung und (nicht selten) innere Leere begleiten mehr Männer, als man meinen würde. Gerade auch jene,

die dann gewalttätig werden. „Macho“ oder „Softie“? Karriere, Druck am Arbeitsplatz und Zeit für die Familie? Das Phänomen der vaterlosen Gesellschaft? Josef steht für einen unaufgeregten Typ Mann, der aus der Stille kommt und präsent ist: durch aufmerksame Feinfühligkeit, mit einer klaren Haltung und mit praktischer Tatkraft. Er verbindet Zärtlichkeit und Kraft.

„Die Rollenbilder haben sich seit den 1960erJahren gravierend verändert. Unsicherheit, Überforderung und (nicht selten) innere Leere begleiten mehr Männer, als man meinen würde.“ Die Wirklichkeit annehmen. Als Schlüssel für diese Verbindung nennt der Papst die Annahme der Wirklichkeit. Ohne Annahme der Realität bleiben wir „eine Geisel unserer Erwartungen und der daraus resultierenden Enttäuschungen. Josef zeigt einen Weg, der annimmt. Nicht als „passiv resignierter Mann, sondern als mutiger Protagonist (…) Das Leben auf diese Weise anzunehmen führt uns zu einem verborgenen Sinn (…)

In ihrer geheimnisvollen Unergründlichkeit und Vielschichtigkeit ist die Wirklichkeit Trägerin eines Sinns der Existenz mit ihren Lichtern und ihren Schatten.“ Schöner als Papst Franziskus hätte es auch der berühmte Therapeut und Sinn-Forscher Viktor Frankl nicht sagen können. Träume und kreativer Mut. Bei Beratungsgesprächen frage ich gerne: „Hast du einen Traum, der dich begleitet? Wo geht dir das Herz auf?“ Träume geben Energie für den eigenen Weg und weisen die Richtung. Josef ist in Kontakt mit seinen Träumen – und er setzt sie schlicht und ergreifend im Alltag um. Die Träume sind auch das Bindeglied zwischen dem ägyptischen Josef und dem Nährvater Jesu. Dabei geht es aber nicht um realitätsfremde Träumerei, sondern um den kreativen Umgang mit den Herausforderungen des Lebens. Im Wortlaut des Papstes: „Wenn man vor einem Problem steht, kann man entweder aufhören und das Feld räumen, oder man kann es auf irgendeine Weise angehen. Manchmal sind es gerade die Schwierigkeiten, die bei jedem von uns Ressourcen zum Vorschein bringen, von denen wir nicht einmal dachten, dass wir sie besäßen.“ Auch das kann ich aus der Männerberatung nur bestätigen. Unnachgiebigkeit, Widerstandskraft und der praktische Sinn für Problemlösungen dürften beim heiligen Josef (neben der Gnade Gottes) auch in seinem Hausverstand und Erfahrungsschatz als Handwerker begründet gewesen sein.


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Thema 7

7. Jänner 2021

ZUR SACHE 2021: Jahr des heiligen Josef

Wie ein Vater mit den Kindern umgeht, prägt die Familie mehr als häufig angenommen. Sein Umgang mit den anderen hinterlässt Spuren – so oder so. STEINBRECHT/KNA

Wie der Vater, so der Sohn. Jesus, wahrer Gott und wahrer Mensch – diese Spannung prägt die christliche Theologie. Der Papst nimmt das Menschsein Jesu erstaunlich ernst: „Josef brachte Jesus das Gehen bei und nahm ihn auf seine Arme (…) Jesus erlebte an Josef Gottes Barmherzigkeit.“ Tatsächlich wird Jesus von Josef nicht nur den Beruf gelernt haben, sondern auch, was Mann- und Vater-Sein heißt. Die Bedeutung von Rollen-Vorbildern, und konkret von Vater-Gestalten für heranwachsende Burschen, wird mir in der Beratung und auch als Vater täglich neu bewusst. Irdischer Schatten des himmlischen Vaters. Wie Jesus sein Mann-Sein, seine Haltung zur Gewalt, seine Option für die Menschen am Rand und letztlich seine Beziehung zum Vater im Himmel gelebt hat, all das wirft einen Schatten (oder besser gesagt: ein Licht!) auf den Mann, den er am unmittelbarsten als Vorbild erlebt hat: Josef von Nazareth. In dieser Logik schreibt Papst Franziskus: „Gerne stelle ich mir vor, dass die Haltung Josefs Jesus zum Gleichnis vom verlorenen Sohn und vom barmherzigen Vater inspiriert hat.“ Auch beim Beten des „Vaterunser“ oder bei der Anrede „Abba“ – lieber Vater –, mit der Jesus seine innige Gottesbeziehung auf den Punkt bringt, schwingen menschliche Vater-Bilder und Erfahrungen mit. In diesem Sinn war Josef „in Bezug auf Jesus der irdische Schatten des Himmlischen Vaters“.

Aufgabe Vater-Sein. Damit schließt sich für mich der Kreis. Wenn ein Kind in deinen Armen einschläft, dann ist das etwas „Himmlisches“. Als Mann und Vater etwas von der Väterlichkeit Gottes erfahrbar machen zu dürfen – als sein Schatten – das nehme ich mir persönlich vom heiligen Josef als Geschenk und Aufgabe mit.

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Ernst Ehrenreich

2021 rief Papst Franziskus zum Jahr des heiligen Josef aus. Im 13-seitigen Schreiben „Patris corde“ (zu Deutsch: Mit dem Herzen des Vaters) beschreibt er den heiligen Josef in den sieben Kapiteln als Vorbild: Geliebter Vater, Vater im Erbarmen, Vater im Gehorsam, Vater im Annehmen, Vater mit kreativem Mut, Vater und Arbeiter, Vater im Schatten. Anlass für das Schreiben war, dass Papst Pius IX. vor 150 Jahren Josef zum Patron der Kirche erklärt hatte. Titel. Mit keinem Heiligen – mit Ausnahme Marias – habe sich das päpstliche Lehramt so ausgiebig befasst wie mit Josef, schreibt Franziskus in „Patris corde“. Pius IX. ernannte ihn am 8. Dezember 1870 zum „Universalpatron der Kirche“, Leo XIII. betonte die Beziehung des Zimmermanns zur Welt der Arbeit, sodass Pius XII. ihn 1955 zum „Patron der Arbeiter“ erkor. Johannes Paul II. nannte Josef 1989 den „Beschützer des Erlösers“. Verantwortung. Josef sei ein wichtiges Vorbild für alle Väter, schreibt Franziskus. Vater werde man, indem man sich verantwortungsvoll um ein Kind kümmert.

Der promovierte Theologe und Pädagoge Ernst Josef Ehrenreich unterrichtet am Institut für Sozialpädagogik Stams, ist Männerberater im Team Landeck der „Mannsbilder Tirol“ und Mitglied im Pfarrgemeinderat Navis. Er verfasste das Buch „Wähle das Leben!“, in dem es unter anderem um die Bewältigung von Gewalt im alttestamentlichen Buch Deuteronomium geht. Mit seinem Sohn Leonhard Josef entdeckt er weitere Facetten und Herausforderungen des Mann-Seins. mannsbilder.at

Ablass. Im Jahr des heiligen Josef 2021 soll dieses Heiligen besonders gedacht werden. Mit dem Josefsjahr verbunden ist die Möglichkeit eines vollkommenen Ablasses. Gewährt werden kann dieser unter der Voraussetzung der Beichte, der Eucharistie und des Gebets in Anliegen des Papstes. vatican.va


8 Panorama IN ALLER KÜRZE

7. Jänner 2021

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Vorschau auf das neue Jahr

Das bringt 2021 in der katholischen Kirche Für Bundeskanzler Leopold Figl (ÖVP) soll ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet werden. BKA/BPD

Figl eventuell selig. Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz wird einen Seligsprechungsprozess für Leopold Figl einleiten. Als Gründe führte Schwarz die versöhnliche Persönlichkeit des christlichsozialen Politikers an. Figl sei ein Politiker gewesen, der weit über die ideologischen Grenzen hinweg Brücken gebaut habe, so Schwarz. Er war der erste Bundeskanzler Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1953). Sikhs anerkannt. Die Sikhs sind in Österreich als zehnte Religiöse Bekenntnisgemeinschaft anerkannt worden. Für die Anerkennung waren die Vorlage von Statuten und mindestens 300 Gläubige mit Wohnsitz in Österreich erforderlich. Für staatlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften – derzeit 16 in Österreich – ist eine wesentlich höhere Zahl, rund 18.000 Personen, nötig. Bei Kirchen und Religionsgesellschaften handelt es sich um Körperschaften Öffentlichen Rechts, das ist bei Bekenntnisgemeinschaften nicht der Fall. Geimpft. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn ist in einem Krankenhaus gegen Covid-19 geimpft worden. „Der Impfstoff ist ein Silberstreif an dem durch Corona verdunkelten Horizont“, erklärte der Kardinal. „Ich bin aufgrund meiner Vorerkrankungen und meines Alters besonders dankbar für diese Möglichkeit.“ Christoph Schönborn vollendet am, 22. Jänner sein 76. Lebensjahr.

Die Corona-Pandemie hält den kirchlichen Terminkalender weiter fest im Griff. Dennoch bringt das neue Jahr die „Lange Nacht der Kirchen“, eine Bibelfestwoche und möglicherweise eine wichtige Bischofsernennung. Geplant ist eine Papstreise in den Irak und Franziskus‘ 85. Geburtstag steht bevor.

lungen halten die Bischöfe unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Erzbischof Franz Lackner im Stift Seitenstetten (8. bis 11. März), Mariazell (14. bis 16. Juni) und Wien (8. bis 11. November) ab – ob wie zuletzt per Videokonferenz oder als Präsenztagung wird die weitere Corona-Entwicklung weisen.

Flexibel bleiben, kreative Lösungen finden und: „Virtuell ist auch spirituell“: Was sich die Organisatoren der „Langen Nacht der Kirchen“ für ihren Veranstaltungsreigen 2021 vornehmen, gilt wohl vorerst weiterhin auch für die gesamte Kirche. Wie geht es weiter mit Gottesdiensten, Seelsorge- und Bildungsangeboten, mit Gruppenstunden, Pfarrcafés und so mancher noch ausstehenden Erstkommunion, Firmung oder Trauung? Bei aller Hoffnung ist vorauszusehen, dass die CoronaKrise das kirchliche Leben mindestens noch einige Monate lang einschränken wird.

Schönborn-Nachfolger. In den Händen des Papstes liegt hingegen die Entscheidung, ob Kardinal Christoph Schönborn bei den Beratungen dabei sein wird. Gespannt warten Österreichs Katholiken darauf, wann Franziskus einen Nachfolger für den bald 76-jährigen Wiener Erzbischof ernennt.

Vollversammlungen. Den „Geist der Solidarität“ haben Österreichs Bischöfe schon zu Beginn der Pandemie in einem Hirtenwort beschworen. Sicher ist, dass das kirchliche Engagement an zahlreichen Knotenpunkten des öffentlichen Lebens gerade in der Krise die Bischofskonferenz auch 2021 massiv beschäftigen wird. Ihre Vollversamm-

Kirchliche Großereignisse. Konkrete Termine für 2021 gibt es trotz der anhaltenden Ungewissheit in Sachen Corona für einige kirchliche Großereignisse, die zuletzt wegen der Pandemie nicht stattfinden konnten oder verschoben werden mussten. Dazu zählt neben der „Langen Nacht der Kirchen“ am 28. Mai auch die Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ (13. bis 16. Oktober). „Biblische Festwochen“. Ein Jahr später als geplant soll auch die große „Biblische Festwoche“ zum Höhepunkt der „Jahre der Bibel“ stattfinden: Von 24. September bis 3. Oktober wird es in ganz Österreich verschiedenste Veranstaltungen rund um das „Buch der Bücher“ geben. Nur alle fünf Jahre können im Römersteinbruch von St. Margarethen die dortigen Passionsspiele miterlebt werden: Zwischen 5. Juni und 29. August zeigen sie 2021 die Leidensgeschichte Jesu Christi aus dem Blickwinkel der Emmaus-Jünger. Vorbereitungen. In den Pfarren beginnen in den kommenden Monaten die Vorbereitungen auf die im März 2022 anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen. Für 14. und 15. Mai ist in Saalfelden auch eine zweitägige Ersatz-Veranstaltung zum 2020 abgesagten PGR-Kongress geplant. Im Vorfeld gibt es dazu mehrere begleitende Online-Foren.

Mit Spannung wird erwartet, wann der Papst einen Nachfolger für den Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn ernennen wird. KNA

Jubiläen. Vor 500 Jahren wurde der Innsbrucker Diözesanpatron Petrus Canisius ge-


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Panorama 9

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IN ALLER KÜRZE

Feiert am 17. Dezember seinen 85. Geburtstag: Papst Franziskus.

Sternsinger. Die Dreikönigsaktion wird heuer in Österreich in ganz unterschiedlichen Formen durchgeführt: In manchen Pfarren sind Sternsingergruppen unterwegs und sagen vor der Haustür ihre Sprüche auf, andere Pfarren haben mit ihren Königen Videobotschaften aufgenommen, wieder andere haben in den Kirchen Sternsinger-Stationen eingerichtet, wo man sich Kreide und Texte holen kann. Mehr zur Dreikönigsaktion in Oberösterreichs Pfarren findet man auf der Website der KirchenZeitung:

KNA

www.kirchenzeitung.at

boren. Die Tiroler Diözese begeht dazu 2021 ein Jubiläumsjahr u. a. mit einem „Fest der Begegnung“ in der Innsbrucker Olympiahalle Ende September. Nachgeholt werden auch die Feiern zum 60-Jahr-Jubiläum der Diözese Eisenstadt. Die heimische Caritas plant zu ihrem 100-jährigen Bestehen einen Festgottesdienst im Wiener Stephansdom. 75 Jahre jung wird 2021 die Katholische Jugend; wie gefeiert werden kann, wird sich auch hier nach Coronaregeln und „7-Tage-Inzidenzen“ richten müssen. Der auch international bekannte Benediktinermönch und Autor David Steindl-Rast feiert im kommenden Jahr seinen 95. Geburtstag (12. Juli). Mit Pater Georg Sporschill wird ein weiterer prominenter österreichischer Ordensmann 75 (26. Juli). Einen runden bzw. halbrunden Geburtstag begehen auch mehrere bereits emeritierte Bischöfe. Weihbischof Helmut Krätzl (23. Oktober) wird ebenso 90 wie der aus Österreich stammende frühere Bischof der chilenischen Diözese Villarrica, Sixtus Josef Parzinger (21. Dezember). Ihr 85. Lebensjahr vollenden die emeritierten Diözesanbischöfe von Graz und Feldkirch, Egon Kapellari (12. Jänner) und Elmar Fischer (6. Oktober). Gleich zu Jahresbeginn feiert zudem der in Waidhofen/Ybbs geborene brasilianische Missionsbischof Alfredo Schäffler seinen 80. Geburtstag (18. Jänner). Auch für Amazonas-Bischof Erwin Kräutler steht ein besonderes Jubiläum an: Am 25. Jänner vor 40 Jahren wurde er zum Bischof geweiht. Synodaler Weg. International werden viele auch 2021 auf den weiteren Verlauf des „Synodalen Wegs“ der katholischen Kirche in Deutschland blicken. Die Synodalversammlung wird nach derzeitigem Stand der Dinge frühestens im Herbst ein zweites Mal tagen. Die Themen sind gesetzt und beschäftigen

Katholikinnen und Katholiken in vielen Ländern weltweit: Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. Papstbesuch im Irak. Der Terminkalender von Papst Franziskus für das kommende Jahr sieht angesichts der Corona-Auswirkungen bisher recht übersichtlich aus. Gesetzt sind die Gottesdienste zu den hohen Feiertagen wie Ostern und Weihnachten. Auslandsreisen oder Massenveranstaltungen sind ob des Corona-Risikos schwierig. Als ein Highlight kündigte der Vatikan dennoch zuletzt einen Besuch des Papstes im Irak von 5. bis 8. März an. Eucharistischer Weltkongress. Abgesehen davon ist eine Stippvisite von Franziskus beim 52. Eucharistischen Weltkongress im September (5.–12. 9.) in Budapest denkbar. Die Veranstaltung, die Verständnis und Verehrung der Eucharistie fördern soll, war ursprünglich für 2020 geplant. Wegen Corona wurde sie um ein Jahr verschoben. Aktualisierte Kurienordnung. Der neu ernannte Kurienkardinal Marcello Semeraro stellte kürzlich in Aussicht, dass vor Ostern mit einer Veröffentlichung der lange erwarteten aktualisierten Kurienordnung, die Aufbau und Funktionsweise der Zentrale der katholischen Weltkirche festlegt, zu rechnen ist. Dem Vernehmen nach müssen noch Einwände und Änderungsvorschläge der Kurienchefs abgearbeitet werden. Geburtstag. Wenn der Papst all diese Herausforderungen gemeistert hat und bei guter Gesundheit bleibt, kann er sich am 17. Dezember 2021 feiern lassen: Dann wird Franziskus 85 Jahre alt. ANDREAS GUTENBRUNNER, ALEXANDER PITZ, KATHPRESS

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Wenn Sternsingen, dann aus Sicherheitsgründen nur vor den Häusern. ALOIS LITZLBAUER

Hunger. Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise könnte sich nach Ansicht des Entwicklungsforschers und Präsidenten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften Joachim von Braun die Zahl der Hungernden in der Welt um etwa 150 Millionen Menschen erhöhen. In armen Ländern führten Lockdowns zu weniger Arbeit und behinderten die Versorgung mit Lebensmitteln. Von Braun leitet eine internationale Arbeitsgruppe, die den UN-Gipfel zum Ernährungssystem im Herbst 2021 vorbereiten soll.


10 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Bessere Zeiten Nicht noch einmal ein Jahr wie es das letzte war. So bekommt man es jetzt oft zu hören. Viele wissen tatsächlich ein schweres, vielleicht auch trauriges Jahr hinter sich. Aber haben nicht Menschen immer Schweres zu tragen gehabt: Schicksalsschläge, eingestürzte Lebens-Hoffnungen? Glücklich der Mensch, der das Gute auch unter schwierigen und außergewöhnlichen Umständen und Zeiten entdecken und spüren kann. Die Hoffnung auf bessere Zeiten neigt ein wenig zur Undankbarkeit der Gegenwart gegenüber. Als ob alles nur schlimm wäre! Was haben Menschen etwa zu den Jahreswechseln auf 1914 oder 1938/1939 hoffen und ersehnen dürfen – und wie ist es dann gekommen? Und haben sich – nicht nur damals – erhoffte bessere Verhältnisse als das Gegenteil herausgestellt? Der Blick in die Zukunft ist für den Menschen verhangen – und das ist gut. Weder von den Zumutungen noch von glücklichen Fügungen, die die Zukunft bringen wird, haben wir jetzt schon Kenntnis. Dass die Zeiten besser werden, liegt nur sehr bruchstückhaft in der Hand einzelner Menschen. Doch sich für ein besseres Menschsein zu rüsten – das ist immer möglich. Behutsam leben. Rücksicht nehmen. Den Nächsten achten, vielleicht sogar lieben, wie es die Bibel nahelegt. Unter allen Umständen kann man es versuchen. Ein gutes Jahr ist jenes, in dem dies gelingt.

MATTHÄUS FELLINGER

7. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

In 31 Schritten das Leben und den Glauben bedenken

Den Lockdown für die Glaubensvertiefung nutzen Auch wenn die staatlichen Vorschriften nur dringend notwendige Wege vorsehen – auf dem eigenen Glaubensweg zu gehen, ist davon nicht berührt. Pfarrer Franz Haidinger hat in einer Broschüre Anregungen für Glaubens-Wanderungen zusammengestellt. Der emeritierte Pfarrer und Bischofsvikar Franz Haidinger hat unter dem Titel „Entscheidung für einen Glaubenweg“ ein Heft mit 31 Impulsen – je im Umfang einer Doppelseite – verfasst. Jedes dieser Kapitel versteht er als Wegmarkierung: „Es wäre schön, wenn Menschen durch das langsame Lesen der Texte neue Freude am Glauben bekommen und entdecken, welch gute Botschaften im Glauben enthalten sind.“ Der Weg, auf den er seine Leser/innnen mitnimmt, führt Entscheidung für einen Glaubensweg. 31 Wegmarkierungen, Pfr. em. Franz Haidinger, 72 Seiten, kostenlos (mit der Bitte um eine Spende). Zu bestellen bei: Pfarrer em. Franz Haidinger, Burgenlandstraße 12, 4802 Ebensee, Tel. 0676/87765429 oder: franzhaidinger12@gmail.com

vom Staunen über die Schöpfung über die Mitfeier der Eucharistie und das Gebet bis zur Einladung „die Liebe zu leben“. Der Überbringer der Botschaft. Zu seiner Methode, wie er Themen aufbereitet, schreibt Haidinger: „Viele Theologen und spirituelle Meister ließen mich mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen immer tiefer den ‚unendlichen Reichtum Jesu Christi‘ finden. Ich versuche das einfach weiterzugeben. Ich bin ein Überbringer, kein Autor.“ Auch wenn er sich von Theologen, Künstlern und Naturwissenschaftern anregen lässt, hat Pfarrer Haidinger sich das Gelesene durch Bedenken und Betrachtung zu eigen gemacht. Daraus hat er für sein persönliches geistliches Leben Bausteine geformt, die er in der Broschüre verständlich formuliert weitergibt – in der Hoffnung, dass sie auch als Anregungen für seine Mitmenschen hilfreich sind. Texte als Mutmacher. Die Bewertung der Broschüre soll einer Leserin der KirchenZeitung überlassen sein, die die Redaktion auf das 72-seitige Heft aufmerksam gemacht hat: „Ich weiß die Gedanken Haidingers sehr zu schätzen – für Gruppengespräche, in der Familie und für die vielen, die jetzt zu Hause bleiben müssen und solch aufbauende Texte gut brauchen können.“

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JOSEF WALLNER

Zum 100. Geburtstag von Marcel Callo und dem Tod der Schwester Rennes – Linz. Der selige Marcel Callo, Opfer der NS-Herrschaft in den KZ Gusen und Mauthausen, wurde am 6. Dezember 1921 in Rennes in Frankreich geboren. Der 100. Geburtstag des Seligen wird sowohl in seiner Heimat als auch in Oberösterreich begangen, wo in Linz-Auwiesen eine Pfarre nach ihm, dem Apostel der Katholischen Arbeiter/innenjugend, benannt ist. Papst Jo-

hannes Paul II. hat Marcel Callo am 4. Oktober 1987 in Rom seliggesprochen. Altbischof Maximilian Aichern hat mit der Familie des Seligen nach wie vor Kontakt. Daher erhielt er vor wenigen Tagen die Nachricht, dass die jüngste Schwester von Marcel Callo, Paul Marie Timo-Callo, kurz nach ihrem 90. Geburtstag in Rennes verstorben ist. Sie kam mit ihren Geschwistern in der

zweiten Hälfte der 1980er- und in den 1990er-Jahren mehrmals nach Linz und nach Mauthausen, um die Todesstätte ihres Bruders zu besuchen und dort zu beten. Zumeist begleitete sie Altbischof Maximilian auf diesem Gedenkweg. Ein Bruder des Seligen war Priester, ein anderer Bruder Arbeiter, beide sind mittlerweile verstorben. Nun leben noch zwei Schwestern von Marcel Callo.


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 11

7. Jänner 2021

Der Mensch als Geschöpf Gottes steht unter dessen Segen. Im Bild: Die Christusstatue von Rio de Janeiro/Brasilien.

HELMUT FOHRINGER / APA / PICTUREDESK.COM

Kraftquelle Bibel

Du bist gesegnet!

G

erade in Krisenzeiten suchen Menschen nach Ressourcen, aus denen sie Kraft und Mut für ein Weitergehen schöpfen können. Viele Bibeltexte sind in Zeiten des Umbruchs und der Krise entstanden. Sie schildern aber nicht nur Not und Bedrängnis, sondern lassen uns teilhaben an der Erfahrung eines Gottes, der sich den Menschen zuwendet. In einer vierteiligen Reihe wollen wir solchen Zusagen Gottes, die uns die Bibel vermittelt, nachgehen: Du bist gesegnet; Du bist gerufen; Du bist befreit; Du bist gesendet.

Weil ich dich liebe. Zuwendung erfahren, Gutes zugesagt bekommen – nicht eine leere Floskel, sondern genau das, was Menschen im Moment brauchen, um ihren Weg gut weitergehen zu können –, das ist ein wahrer Segen. So wie etwa bei Deuterojesaja, wo Gott durch die Vermittlung des Propheten den Menschen im Babylonischen Exil, in einer Erfahrung der Gottferne, Trost und Hoffnung zuspricht mit

Biblische Texte als Kraftquellen Teil 1 von 4 RENATE HINTERBERGERLEIDINGER MITARBEITERIN IM BIBELWERK LINZ PRIVAT

dem zweimaligen „Fürchte dich nicht“ (Jesaja 43,1.5) und ihnen seine Nähe versichert: „Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe.“ (Jesaja 43,4). Zudem weist er den Menschen neue Perspektiven nach vorne: „Denkt nicht mehr an das, was früher war … Siehe, nun mache ich etwas Neues.“ (Jesaja 43,18–19). Segen, so wie Gott ihn uns zuteilwerden lässt, schafft Leben. Segen der Schöpfung – Bild Gottes. Von Beginn an steht der Mensch als Geschöpf Gottes unter dessen Segen. In der Schöpfungserzählung in Genesis 1,1–2,3 schafft Gott zuerst Lebensraum und Lebensrhythmus, bevor Luft-, Wasser- sowie Landlebewesen ihren Platz finden – ebenso der Mensch, und zwar als geschaffenes Bild Gottes. Der Mensch wird so zum Repräsentanten Gottes auf Erden. Waren in der Umwelt Israels – allen voran in Ägypten – die Könige solche Stellvertreter Gottes mit allen Privilegien der Macht gegenüber Mensch und Tier, so verhält es sich in Genesis 1,26–30 anders. Hier erhält jeder Mensch diese königliche Würde unabhängig von Geschlecht, Alter und sozialem Stand. Dieser Segen beinhaltet jedoch auch, Verantwortung zu übernehmen für das von Gott Geschaffene. Oft geht damit das Bild des Hirten einher, der sich um seine Herde kümmert und jedem einzelnen verirrten Schaf nachgeht. Jesus mahnt mit diesem Gleichnis in Matthäus 18,12–14 die Hörenden, jene, die sich in den Wirren des Lebens verfangen haben, nicht einfach auszuschließen, sondern sich für sie

einzusetzen und ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen. In Jesus selbst ist dieser sorgende und Heil bringende Segen allumfassend realisiert – in seinem Wirken, in seinem Tod und seiner Auferweckung. In der Taufe erfährt Jesus in einer Vision die enge Bindung zu Gott, der ihn als seinen geliebten Sohn ausweist und ihn mit seinem Geist erfüllt, wie es in Markus 1,9–11 erzählt wird. Bei Matthäus und Lukas wird diese Beziehung bereits in der Geburt Jesu ausgedrückt. Gott verleiht auf diese Weise allen Menschen unvorstellbare Würde!

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u Anregung: Wo erfahre ich mich als gesegnet? Wie kann ich selbst Segen für andere sein?

Bibelkurs und Bibelwoche Aufgrund der Corona-Pandemie finden bis zu den Semesterferien keine Veranstaltungen des Linzer Bibelkurses statt. Sobald Kursabende möglich sind, wird dies in der KirchenZeitung und auf www.bibelwerk­linz.at bekanntgeben.

Online-Bibelrunden werden im Rahmen der Linzer Bibelwoche von 22. bis 31. Jänner angeboten: „Bibeltalk“ jeweils von 19 bis 20 Uhr (Ausnahme: Freitag um 9 Uhr) zu den Lesungstexten der beiden Sonntage. Ein Einführungsabend findet am 21. Jänner um 19 Uhr statt. Anmeldung für einen oder mehrere Abende bis 20. Jänner: www.bibelwerklinz.at.


SONNTAG

Taufe des Herrn – Lesejahr B, 10. Jänner 2021

Geschenkte Taufe Es ist ein Unterschied, ob jemand nur mit Wasser oder auch mit dem Heiligen Geist tauft. Johannes tauft mit Wasser und ruft zur Buße auf, Jesus wird mit dem Heiligen Geist taufen und sagt den Menschen damit seine unzerstörbare Liebe zu.

1. Lesung

2. Lesung

Evangelium

Jesaja 42,5a.1–4.6–7

Apostelgeschichte 10,34–38

Markus 1,7–11

So spricht Gott, der Herr: Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht. Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln. Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein: blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.

In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller. Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren. Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen. In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

X  Alternative: Jesaja 55,1–11

X  Alternative: 1 Johannes 5,1–9

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Der Taufe antworten Die Taufe ist eines der Sakramente, die allen christlichen Konfessionen gemeinsam ist. Ob orthodox, katholisch oder evangelisch, als Christen werden wir getauft. Auch Jesus selbst ließ sich taufen. Sein Verwandter Johannes hatte die Aufgabe zugewiesen bekommen, Jesus zu taufen und trägt deshalb den Beinamen „der Täufer“. Johannes mahnte seine Zuhörer zur Buße und Umkehr zu Gott, bevor er mit Wasser taufte. Noch heute ist das sichtbare Zeichen dieser heiligen Handlung das Wasser. Dazu kommen die Worte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Mit den beiden Elementen ist eine Taufe gültig. Mit Geist taufen. Nicht nur der Vater und der Sohn, sondern auch der Heilige Geist spielt eine wichtige Rolle. Wie schon Johannes vorausgesagt hatte, so sollte Jesus – und alle, die in seinem Namen handeln – mit dem Heiligen Geist taufen. Die Taufe ist kein Bußaufruf mehr, sondern die Zusage der Liebe Gottes. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn zu uns sandte. In ihm ist die Buße abgeleistet. In seinem Namen ist uns Vergebung verheißen. Wir können die Taufe als Geschenk verstehen. Gott bestätigt uns ohne Vorleistungen, dass wir seine Kinder sind. Er sagt uns auf den Kopf zu, dass der Heilige Geist in unseren Herzen wohnen möchte.

Dieses Kind wurde 2020 von Papst Franziskus getauft. Doch die Taufe ist kein rein katholisches Sakrament. Sie verbindet die christlichen Konfessionen. VATICAN MEDIA/ROMANO SICILIANI/KNA

B

ringt dar dem Herrn, ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck! Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Herr über gewaltigen Wassern. Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht die Stimme des Herrn voll Majestät.

Antworten. Wer getauft wird, ist beschenkt. Über ihn ist Gottes Gnade ausgegossen; das Versprechen einer Zukunft in Gottes Geborgenheit ist uns gegeben. Im Glauben und nur im Glauben können wir das Geschenk annehmen. Es gilt auf Gottes Zuwendung zu reagieren. Wir können Gottes Liebe zu uns erwidern mit unserem kindlichen Vertrauen zu ihm. Es ist unser Glaube, der all das zum Ausdruck bringt und die adäquate Antwort auf Gottes Gnadengabe ist. „Denn wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ (Markus 16, 16).

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Ökumene-Schwerpunkt im Jänner Aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) kommt das Wort zum Sonntag im Jänner aus verschiedenen Konfessionen.

Der Gott der Herrlichkeit donnert. In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott! Der Herr thront über der Flut,

FRANZISKA FÖRSTER

der Herr thront als König in Ewigkeit.

ist Pfarrerin der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Lienz. Die Autorin erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 29)

u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

Der Zwiebelrostbraten ist ein Klassiker

der Wiener Küche.

POSINOTE/STOCKADOBE.COM

Traditioneller Zwiebelrostbraten 4 Personen

ca. 60 Minuten

mittel

ZUTATEN

∙ 300 g weiße Zwiebel ∙ 4 EL Mehl ∙ 4 Scheiben Rostbraten (bevorzugt bio bzw. österreichische Qualität) ∙ Öl ∙ 1 TL Tomatenmark ∙ 1/16 l Rotwein ∙ 400 ml Rindsuppe ∙ etwas kalte Butter (zum Binden) ZUBEREITUNG Zunächst werden die Zwiebeln geschält und in etwa 3mm dicke Ringe geschnitten oder gehobelt. Diese werden dann in Mehl gewendet, wobei man überschüssiges Mehl wieder gut abklopfen sollte. Die Zwiebelringe werden in reichlich Öl frittiert. Wenn sie knusprig braun sind, werden sie mit einem Siebschöpfer herausgehoben und sollten dann auf mehreren Lagen Küchenpapier abtropfen. Nun wird das Fleisch angebraten, von jeder Seite etwa 2 bis 3 Minuten. Danach nimmt man es aus der Pfanne und stellt die Fleischstücke warm. In derselben Pfanne wird danach das Tomatenmark kurz angeröstet, daraufhin wird mit Wein und Suppe aufgegossen und die Sauce auf etwa die Hälfte einreduziert. Zum Binden werden kalte Butterwürfel eingerührt – da sollte die Sauce nicht mehr kochen. Abschließend schmeckt man mit Salz und Pfeffer ab. Das Fleisch wird mit der Sauce und den Zwiebeln am Teller angerichtet. Dazu passen Röstkartoffel.

7. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vorsicht, Rutschgefahr! Sturzunfälle gehören zu den häufigsten Verletzungsursachen bei älteren Menschen. Im Winter stellen Eis und Schnee auf den Straßen ein zusätzliches Risiko dar. Man sollte aber auch diverse Gefahrenquellen in den Wohnungen möglichst entschärfen oder entfernen. BRIGITTA HASCH

Die gute Nachricht gleich vorweg: Sicheres Gehen lässt sich trainieren. Je früher man damit beginnt, desto besser. Grundsätzlich mindert eine bestmögliche Erhaltung der körperlichen Beweglichkeit die Gefahr zu stürzen. Dazu sind schon kleine tägliche Übungen sehr hilfreich. Fitness trainieren. Je besser Muskeln, Bänder und Gelenke funktionieren, desto geringer ist die Sturzanfälligkeit. Doch was sich bis zum 30. Lebensjahr noch ganz von selbst wieder regeneriert, ist mit zunehmendem Alter eine Frage des Trainings. Angemessene tägliche Herausforderungen sind da das beste Mittel. Sie mindern zum einen die Angst vor Stürzen. Sie halten aber gleichzeitig auch den Körper fit. Am einfachsten ist es, den persönlichen „Fitnessplan“ als fixen Bestandteil ins tägliche Leben aufzunehmen. So gewinnt man Sicherheit und Ausdauer bei der Bewegung: • täglich gehen • Stiegen steigen statt den Lift nehmen • kleine Besorgungen zu Fuß erledigen • 2- bis 3-mal wöchentlich längere Strecken flott gehen (im Winter vielleicht unter Zuhilfenahme von Gehstöcken) • Seniorenturnen-Angebote nutzen (sobald dies wieder möglich ist)

Gezielte Sturzprävention. Viele Stürze passieren, weil man seine eigene Fitness überschätzt. Es ist aber normal, dass sich mit dem Alter die Schrittlänge verkürzt oder auch die Reichweite der Arme. Das muss man so zur Kenntnis nehmen und sich nicht dafür schämen. Man muss aber auch in der Bewegung darauf bewusst Rücksicht nehmen. Mit der neu gewonnenen Selbsteinschätzung geht es sich gleich wieder sicherer. Ein weiteres Risiko ist die Ablenkung. Stürze passieren oft, weil man mehrere Dinge auf einmal tut. Hier können etwa Schrittübungen eine Hilfe sein, bei denen man gleichzeitig den Kopf nach rechts und links dreht. Wer allerdings Probleme mit dem Kreislauf hat und schnell schwindelig wird, sollte sich eher auf das Gehen konzentrieren und bei einer möglichen Ablenkung zunächst stehen bleiben. Sicher ist sicher. Hindernisse aus dem Weg räumen. Die meisten Stürze – übrigens nicht nur bei Senior/innen – passieren in den eigenen vier Wänden. Daher sollte man besonders hier mögliche Gefahren vermeiden und die Wohnung sicherer machen. • Kabel. Verlängerungs- und Telefonkabel, die quer durchs Zimmer verlaufen, sind eine häufige Sturzursache. Kabel sollten daher


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

7. Jänner 2021

Was bei der Schneeräumpflicht zu beachten ist

Winterdienst rund ums Haus Weihnachten war nur in ausgewählten Teilen Österreichs weiß, dort aber so richtig. Im Jänner sollte auch der Rest des Landes zumindest ab und zu von Schnee bedeckt sein. BRIGITTA HASCH

Haus- und Grundstückseigentümer müssen selbst dafür sorgen, dass Dächer und Gehwege von Schnee befreit sind. Ein unzureichender Winterdienst kann erhebliche Haftungsfolgen für Hauseigentümer, Eigentümergemeinschaften und Mieter haben. Generell haften der oder die Liegenschaftseigentümer gemeinsam. Bei Wohnungseigentumsanlagen (Mehrparteienhäusern) haftet die Eigentümergemeinschaft. möglichst an der Wand entlang verlegt und dort fixiert werden. • Freie Böden. Weder Zeitungen noch (Haus-)Schuhe sollten auf dem Fußboden liegen (bleiben). • Ausreichende Beleuchtung. Auch wer beim Licht spart, stolpert schneller über ein Hindernis. Zu empfehlen sind überdies Nachtlichter zur besseren Orientierung bei nächtlichen Toilettengängen. • Teppiche. Wer sich von seinen liebgewordenen Teppichen nicht trennen mag, sollte sie zumindest an den Rändern mit einem doppelseitigen Klebeband fixieren oder Antirutschmatten aus Gummi unterlegen. • Badezimmer. Hier lauern besonders viele Sturzrisiken: ob nasser, rutschiger Boden, Badezimmerteppiche oder das Klettern in die bzw. aus der Badewanne. Gerade beim Bad lassen sich viele Dinge leicht ändern, um die Sturzgefahr zu verringern. Haltegriffe, die stabil an der Wand montiert werden, und ein (klappbarer) Sitz in der Dusche sind auch ganz einfach nachzurüsten. • Türschwellen. Jahrelang ist man einfach darübergestiegen, im Alter stellen sie eine Gefahr dar. Oftmals kann man die Schwellen einfach entfernen. Wo dies nicht möglich ist, kann man sie mit Signalfarbe markieren und so leichter sichtbar machen.

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Regelmäßige Bewegung, auch im Winter, hält fit und ist für den gesamten Körper gesund. ALEKSANDRA SUZI/ STOCKADOBE.COM

Schaufeln und streuen. Eigentümer von Liegenschaften sind verpflichtet, im Ortsgebiet gelegene und dem öffentlichen Verkehr zugängliche Gehsteige und Gehwege – dazu können auch Stiegen gehören – von Schnee zu befreien sowie bei Schnee und Glatteis zu bestreuen (§ 93 StVO). Diese Verpflichtung gilt, wenn der Gehsteig drei Meter oder näher an das Grundstück heranreicht. Gehsteige und Gehwege sind in ihrer gesamten Breite zu räumen. Wenn kein Gehsteig oder Gehweg vorhanden ist, muss man am Straßenrand einen Meter breit Schnee schaufeln und streuen. Wann gilt die Räumpflicht? Gehsteige und Gehwege müssen zwischen 6 Uhr Früh und 22 Uhr am Abend gesäubert bzw. bei Glatteis gestreut werden. Bei andauerndem Schneefall oder Eisbildung reicht eine einmalige Räumung wohl nicht aus, dann muss den ganzen Tag über

GLENDA POWERS/STOCKADOBE.COM

immer wieder geräumt und gestreut werden. Fährt man nun auf Urlaub oder bewohnt die Liegenschaft nicht dauernd, kann man diese Verpflichtung Dritten (zum Beispiel einem Hausmeister oder einem gewerblichen Unternehmen) übertragen. Dieser/Dieses übernimmt damit auch die Haftung. Gefahr von Dachlawinen. Die Räumpflicht gilt nicht nur für Gehwege/Gehsteige und Straßenränder, sie betrifft auch Eisbildungen und größere Schneemengen auf dem Hausdach. Je nach Schnee- bzw. Gefahrenlage haben Hauseigentümer dafür zu sorgen, dass diese Schnee- und Eismengen von den Dächern ihrer Gebäude entfernt werden, sofern sie an einer öffentlichen Straße liegen. Der Gesetzgeber sagt nicht genau, ab welchen Schneemengen man zu einer Räumung des Daches verpflichtet ist. Jedenfalls dürfen Schnee und Eis keine mögliche Gefahr für vorbeigehende Personen und Fahrzeuge darstellen. Das Aufstellen von Warnstangen ist zwar gut gemeint und sinnvoll, befreit den Eigentümer aber nicht von seiner Haftung.

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X  Jede Gemeinde kann die Schneeräum- und Streupflichten auch abweichend von diesen generellen Vorschriften regeln.


16 Familie & Unterhaltung

7. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 19 Jahren in der „Kirchenzeitung“

Als der Schilling ging und der Euro kam Nach dem Motto: „Großes Gewicht, das entlastet“ baten MIVA, Jugend eine Welt, die Aktion SEI SO FREI und die Kirchenzeitung bei der Aktion „KLEINGELD“ um Rest-Schillinge und Münzgeld aus Euro-Ländern. Übrigens: Laut Angaben der Österreichischen Nationalbank sind Schillingmünzen und -scheine im Wert von unglaublichen 500 Mio. Euro nie umgetauscht worden. Aktuelle Infos über einen (noch) möglichen Umtausch findet man auf der Homepage der Österreichischen Nationalbank.

Es wurde wohl in kaum einem anderen Zeitraum beim Bezahlen mehr umgerechnet und der Taschenrechner häufiger eingesetzt als im Jahr 2002. „Was ist das jetzt in Schilling?“, könnte die meistgestellte Frage des Jahres gewesen sein. Die Sternsinger nahmen Spenden in Euro und in Schillingen gerne an. Dass der Trend dabei zum Aufrunden ging, freute nicht nur die fleißigen Sammler/innen der Dreikönigsaktion. Was Kaspar, Melchior und Balthasar dabei so erlebten, berichtete die Kirchenzeitung: „Manche Spender/innen testen das Euro-Wissen der Sternsinger mit der Frage: Wollt ihr 100 Schilling oder zehn Euro? Natürlich werden die Könige ihrem Ruf als Weise aus dem Morgenland auch ohne Mithilfe der erwachsenen Begleiter gerecht und bevorzugen den Euro-Schein.“

Die Aktion „KLEINGELD“ bat 2002 um Rest-Schillinge und Münzgeld aus Euro-Ländern. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

Im Restaurant: „Herr Ober, der Sprudel ist ja ganz trüb!“ „Keine Sorge, das sieht nur so aus in dem dreckigen Glas!“

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Die Dame des Hauses zur neuen Angestellten: „Können Sie kochen, Marie?“ „Jawohl, gnädige Frau, auf beiderlei Art.“ „Was heißt denn das?“ „Je nachdem, ob die Gäste wiederkommen sollen oder nicht!“ Auf der Polizeiwache: „Herr Wachtmeister, wieso halten Sie mich eigentlich noch fest?“ „Wegen der Sauftour.“ „Prima, wann können wir starten?“ Friseurin zum Kunden: „Ihr Haar wird langsam grau.“ – Darauf der Kunde: „Kein Wunder, bei Ihrem Arbeitstempo!“ Der Lehrer fragt: „Was ist die Zukunft von ,Ich stehle‘?“ – Max: „Ich komme ins Gefängnis!“

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Dauerthema Impfung. Es ist fast ein „AlleJahre-wieder-Thema“ und derzeit aufgrund von Corona aktueller denn je: Impfen ja oder nein? Im Jahr 2002 ging es (wieder einmal) um die Zeckenschutzimpfung, für den damals befragten Arzt „überwiegen die Gründe für eine Empfehlung.“ BRIGITTA HASCH

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© Philipp Hübner

Lösung des Weihnachtsrätsels: Gesegnete Weihnachten


KirchenZeitung Diözese Linz

7. Jänner 2021

Familie & Unterhaltung 17

Mit der Bibel durch das Kirchenjahr – ein Vorlesebuch für kleine und große Menschen

Als Bibeldetektive unterwegs

Für dieses Rätsel solltest du die Namen der Monate gut kennen.

Bibeldetektiv werden. Ein Beispiel: Ps 23. Weißt du, was und wo du suchen musst? Vielleicht können dir Erwachsene beim Auf­ spüren der richtigen Bibelstelle helfen? Also: Hier handelt es sich um den Psalm 23. Er steht im Alten (oder Ersten) Testament. Er sagt etwas ganz Schönes: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.“ Erinnerst du dich an die Hirten? Sie waren auch auf dem Feld, als die Botschaft der Engel verkündet wurde: „Fürchtet euch nicht!“, sagten die Engel. Das ist doch eine schöne Botschaft!

BALDUIN BAUM

ELLE

©KIZ/B. HASCH

Ein Buch zum Vorlesen, Zuhören, Basteln, Malen und Reden ist das große BibelVorlesebuch. Wissenswertes und Spannendes rund um die Bibel findest du darin. Es geht auch darum, was die Bibel mit deinem Leben heute zu tun hat. Manches wird auch für Erwachsene neu sein, wetten? In der Advent- und Weihnachtszeit haben viele von euch Geschichten aus der Bibel ge­ hört oder sogar selbst vorgelesen. Kennst du die Bibelstelle Lukas 1, 26–38? Hier wird er­ zählt, wie Maria vom Engel Gabriel erfährt, dass sie ein ganz besonderes Kind empfan­ gen wird. Ein Kind, dem sie den Namen Je­ sus geben soll und der Sohn Gottes genannt werden wird. Das ist ja eine unglaubliche Botschaft! Kannst du dich daran erinnern? – Aber wie findet man nun diese Bibelstelle? Hier ein Tipp für die Spurensuche. „Lukas“ ist der Buchtitel innerhalb der Bibel. „1“ ist die Kapitelzahl: also erstes Kapitel. Die bei­ den Zahlen 26–38 bezeichnen die Verse, also die genaue Stelle im ersten Kapitel, Vers 26– 38. So kann jede/r die Bibelstelle selber su­ chen und finden. Du findest „Lukas“ im hin­ teren Drittel der Bibel. Los geht´s!

Rätsel-Start ins Jahr 2021

Suche für jede Zeile den passen­ den Monatsnamen! Wenn du alles richtig ausgefüllt hast, er­ geben die Buchstaben in den gelben Feldern das Lösungs­ wort.

Der Evangelist Lukas wird hier beim Lesen des Evangeliums dargestellt. Sein Symbol ist der Stier. VATIKAN/GÜTERSLOHER VERLAG

X  Buchtipp: Das Bibel-Vorlesebuch kann Kinder und Erwachsene durch das Kirchenjahr begleiten. Mit vielen Infos zur Entstehung der Bibel und zum Kirchenjahr. Frieder Harz: Das große BibelVorlesebuch. Mit 35 Erzählungen durch das Kirchenjahr, Illustrationen von Andrea Lienhart. Für Schule, Kindergarten, Familie und Gemeinde. Gütersloher Verlag, München, € 35,–

X  Schreibe die richtige Lösung per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at X  oder sende eine Karte an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. X  Einsendeschluss: 17. Jänner

Unter den richtigen Einsendun­ gen verlosen wir dieses Mal drei Familienplaner aus dem Tyrolia-­ Verlag. Darauf kann jedes Fami­ lienmitglied seine geplanten Aktivitäten notieren. Illustriert wurde der Kalender von Helga Bansch. Familien­ planer 2021, illustriert von Helga Bansch, € 12,95, 15 Seiten durchgehend farbig gestaltet; 485 mm x 220 mm, ISBN 978-37022-3858-2

KIKI-KONTAKT Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brief­ freundin oder einen Brief­ freund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@ kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

10. bis 16. Jänner 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

10. JÄNNER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Anton am Arlberg. ServusTV 9.30  Evangelischer Gottesdienst aus der Johanneskirche in EltvilleErbach. ZDF 10.15  Katholischer Gottesdienst aus der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München. BR 12.30  Orientierung. Religionsmagazin. ORF 2 16.30  Erlebnis Österreich (Dokumentation). Der Stoa wurde bloß. Auf den Spuren der Steinbloßhöfe im hügeligen Mühlviertel. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Klassik). Werther aus der Wiener Staatsoper. Unter der Leitung von Bertrand de Billy glänzt das lyrische Musikdrama von Jules Massenet unter anderem durch die ungewöhnliche Orchestration, das solistisch eingesetzte Saxophon und – als stiller Höhepunkt des Werks – die berühmte Tränenarie. ORF III 20.15  Arlington Road (Thriller, USA, 1999). Hintergründig inszenierter, brillant gespielter Thriller, der geschickt die Balance zwischen vermeintlichem Doppelleben und in den Vordergrund drängender Paranoia hält. arte MONTAG

11. JÄNNER

14.05  Wunder der Baukunst (Dokumentation). Heilige Stätten. Durch alle Jahrhunderte hinweg errichteten geniale Baumeister Monumente, die durch ihre Wucht, ihre schiere Größe oder durch ihre Schönheit bis heute Staunen und Bewunderung auslösen. 3sat 19.40  Agata allein zu Haus (Reportage). Alltag einer PendlerFamilie in Polen. arte 20.15  Verleugnung (Biopic, GB/ USA 2016). Die US-amerikanische Historikerin Deborah E. Lipstadt wird 1996 von dem britischen Autor David Irving verklagt, weil sie den HolocaustLeugner als Paradebeispiel des Geschichtsklitterers dargestellt hat. Der konventionell inszenierte Spielfilm orientiert sich an dem authentischen Prozess und seinem Verlauf. arte DIENSTAG

12. JÄNNER

22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Im Bann der Astrologie. Astrophysiker Harald Lesch stellt die Thesen der Astrologen auf den Prüfstand. ORF 2

Mi 22.30  Menschen & Mächte. Die Kinder-Retterin und der Massenmörder. 2021 jährt sich der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien zum 80. Mal. Der mutigen Tirolerin Diana Budisavljevic gelang es zwischen Oktober 1941 und Mai 1945, mindestens 10.000 Kinder aus den Ustascha-Konzentrationslagern vor dem sicheren Tod zu bewahren. Foto: ORF/Muzej Jugoslavijex ORF 2 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Faszination Esoterik. Die Dokumentation beleuchtet die Eckpfeiler esoterischer Lehren und die historischen Ursprünge der wichtigsten Praktiken. ORF 2 MITTWOCH

13. JÄNNER

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Auf schwankendem Boden – jüdisches Leben in Bayern. BR 19.40  Hass im Netz (Reportage). Wenn anonyme Täter zur Bedrohung werden. arte 21.05  Land der Berge (Dokumentation). Die Alpen im Winter. Die Sendung zeigt in atemberaubenden Luftaufnahmen die faszinierende Winterlandschaft der Südtiroler Dolomiten und Bergregionen Osttirols. Und im Tal steht der Wechsel vom Weihnachtsbrauchtum in die Fasnachtszeit an. ORF III 23.05  Geboren in Auschwitz (Dokumentation). Die Geschichte des einzigen jüdischen Kindes, das seine Geburt im Vernichtungslager Auschwitz überlebt hat. Eine außergewöhnliche filmische Reise der zweiten und dritten Generation, die das transgenerationale Trauma heilen und beenden will, um sich von Auschwitz zu befreien. arte DONNERSTAG

14. JÄNNER

20.15  Unsere Angst – Erforschung eines Urgefühls (Dokumentation). Zittern, Herzrasen, Schweißausbrüche, Stress pur – Angst ist überlebenswichtig, aber sie kann auch krank machen. Warum sind Angststörungen auf dem Vormarsch? Wie beeinflusst die Corona-Pandemie unser Angstempfinden? 3sat

Sa 14.50  Einfach gut leben. . Gesund im Winter. Das Magazin zeigt Möglichkeiten, gesund und zufrieden zu bleiben – sei es die Bewegung in unserer heimischen Natur oder die Ernährung mit Pflanzen vor der Haustür. Dr. Gasperl und Elvira Geierspichler besuchen Menschen, die Tipps geben und erzählen, wie sie leben, um sich rund um wohl zu fühlen. ServusTV Foto: pixabay FREITAG

15. JÄNNER

12.00  Mariazell und St. Lambrecht – In den steirischen Alpen (Dokumentation). Aus der Reihe „Heimat der Klöster“. 3sat 20.15  Hannas Entscheidung (Drama, D, 2011). Eine Frau, die sich während des Zweiten Weltkriegs sowie in der Nachkriegszeit um die Familie, aber auch um die familieneigene Schreinerei kümmerte, ist überglücklich, als ihr Mann 1952 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt. Doch die Jahre haben ihn geprägt. Melodram vor dem Hintergrund einer Zeit, in der sich nicht nur Werte und Wertigkeiten verschoben, sondern sich auch Ideale und Lebensvorstellungen änderten. 3sat SAMSTAG

16. JÄNNER

19.15  Schätze der Welt (Dokumentation). Das Kloster St. Gallen, Schweiz. Die Hüterin der Handschriften. ARD-alpha 20.15  Gedenkkonzert Mariss Jansons (Konzert). Zu Ehren ihres langjährigen, am 1. Dezember 2019 verstorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons bringen Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der Philharmonie im Gasteig Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2, die „Auferstehungs-Symphonie“, zur Aufführung. 3sat

Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Morgengedanken von Pfarrer Dietmar Stipsits, Bad Tatzmannsdorf, Bernstein und Mariasdorf. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Graz-St. Peter. So 10.00, Ö2. Foto: DGS/Schiffer Moment – Leben heute. Die vernachlässigte Fähigkeit des MildeSeins. „Verzeihen. Toleranz. Nachgeben.“ Menschliche Eigenschaften wider den Trend der allgemeinen Aufregung. So 18.15, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Ein Tag für die Freiheit im Denken und Spotten.“ Robert Streibel zum 80. Todestag von James Joyce, an dessen „Ulysses“ er drei Mal gescheitert ist, bevor er zu Ende gelesen hatte. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Problemfall: Pensionen. Gerechte Versorgung im Alter. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Körperwahrnehmung und Selbstkonzept. Wie das Körperbild unser Handeln beeinflusst. Mo–Do 9.30, Ö1. Radiokolleg. Der Erneuerer der Kirchenmusik. Giovanni Pierluigi da Palestrina und der Vatikan. Mo– Do 9.45, Ö1. Anklang. Kreativ unterwegs. Das bewegte Leben von Jan Zach. Mo 10.05, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Wenn Du glaubst, dass die Welt untergeht. Über Endzeitfantasien. Mo 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Der Cocktail der Gefühle. City Science Talk. Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Der Geist aus der Flasche. Experimente in der Physik. Do 16.40, Ö1. Hörbilder. „Wandel war unsere einzige Chance.“ Klimaperspektive – Entwurf einer fiktiven Hafenstadt im Jahr 2047. Sa 9.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Ein Brief aus Rom.


KirchenZeitung Diözese Linz

Personen & Dank 19

7. Jänner 2021

DANK Münsteuer. Anlässlich seines 70. Geburtstages verlieh die Kirchenmusik-Kommission der Diözese Linz Rudolf Gassner (im Bild) für seinen jahrzehntelangen Dienst in der Pfarre Münsteuer als Organist und Chorleiter die „Goldene Nadel für Kirchenmusik“. Am Sonntag Gaudete wurde im Rahmen des Gottesdienstes die Ehrung übergeben. Die kleine Pfarrgemeinde gratulierte dabei zum Geburtstag, bedankte sich für das meisterhafte Spiel des Jubilars auf der historischen Egedacher-Orgel und überreichte ihm als Geburtstagsgeschenk den neu erschienenen DEHIO Kunstdenkmäler-Führer für das Innviertel. PFARRE

Verleihung der Florianund Severinmedaillen

Steinerkirchen am Innbach. Die Pfarre überreichte kürzlich im Auftrag der Diözese Linz an Johann Kronsteiner die SeverinMedaille, die höchste Auszeichnung für ehrenamtliche pfarrliche Mitarbeit.Pfarrgemeinderat Josef Schwabeneder würdigte das Wirken des Geehrten: „Es gibt wohl nur wenige Menschen, die die Pfarre Steinerkirchen in den ­letzten 50 Jahren so geprägt haben wie Johann Kronsteiner.“ 24 Jahre war er PfarrgemeinderatsObmann. In diese Zeit fielen bedeutende bauliche Aktivitäten. „Hans waren aber nie diese „äußeren“ Maßnahmen am wichtigsten, sondern die Entwicklung eines vielfältigen, offenen Gemeinschaftslebens in der ­Pfarre. Er war ein kongenialer Ermöglicher“, betonte Schwabeneder. PFARRE

Diözese Linz. Die Verleihung der Severin- und Florian-Medaillen konnte heuer im Dezember 2020 coronabedingt nicht im Rahmen eines gemeinsamen Festaktes im Linzer Bischofshof stattfinden. Die Severin-Medaillen für Engagement in den Pfarren wurden und werden von den jeweiligen Pfarren überreicht, die Florian-Medaillen wurden persönlich von Vertreter/innen der Diözese Linz übergeben. Die Severin-Medaille erhielten: Alois Dunzinger (Ottensheim), Maria Kastenhuber (Bad Wimsbach), Karl Heinz Kiesenhofer und Petronella Anna Kiesenhofer MSc (Unterweißenbach), Johann Kronsteiner (Kematen am Innbach), Ingrid Mattle (Aschach an der Donau), Waltraud Mitterlehner (Pabneukirchen), Maria Ostermann (Linz-Christkönig), Alexandra Pieslinger-Wienerroither (Frankenburg), Anton Reitinger (Zell an der Pram), Ing. Helmut Rosenberger (Eggerding), Konsulent Johann Schifflhuber

(Maria Puchheim), Dr.in Maria Schmeiß (St. Florian bei Linz), Ernst Simon (St. Peter am Wimberg), Dr. Leopoldine Swoboda (Mondsee). Florian- Medaille. Franz Molterer (Arbeiterkammer OÖ) und Gabriele Schaumberger (Altenberg) wurden mit der FlorianMedaille ausgezeichnet. Molterer, Direktor-Stellvertreter der Arbeiterkammer OÖ, hat sich Jahrzehnte hindurch um ein konstruktives Miteinander von Arbeiterkammer und Kirche bemüht. Schaumberger arbeitet unter anderem ehrenamtlich im Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau mit.

GEBURTSTAGE n Am 7. Jänner 2021 wird KonsR P. Robert Roidinger OCist 85 Jahre alt. Er wurde in Micheldorf geboren, trat 1965 in das Stift Schlierbach ein und wurde 1971 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kooperator in Micheldorf, Wartberg an der Krems und Kirchdorf an der Krems. 1992 wurde P. Robert zum Pfarrer von Schlierbach bestellt, er leitete diese Pfarre bis 2014. n Am 8. Jänner 2021 vollendet GR Mag. Christian Landl sein 60. Lebensjahr. 1997 begann er als Pastoralassistent in Ottensheim zu arbeiten. Von 2001 bis 2009 war er im Bereich Wertemanagement der Kreuzschwesternprovinz OÖ/Sbg tätig. 2003 wurde Landl zum ständigen Diakon geweiht und war ehrenamtlich in der Pfarre Ottensheim eingesetzt. Seit 2009 leitet er als Pfarr­ assistent die Pfarre Schörfling. Landl ist Vater von zwei erwachsenen Kindern.

n Am 10. Jänner 2021 feiert Mag. P. Alois (Lois) Ortner SVD, Missionar auf den Philippinen, seinen 65. Geburtstag. Er ist gebürtig aus Tragwein, studierte Mathematik und Biologie und trat 1983 in den Orden der Steyler Missionare ein. Dem Vorbild einer Tante folgend wurde er 1987 als Missionar auf die Philippinen gesandt. Dort wurde er 1988 zum Priester geweiht. Nach einigen Seelsorgestationen wurde P. Lois Ortner Pfarrer der neu gegründeten Pfarre der Kleinen Therese vom Kinde Jesu in Lumbang in der Provinz Romblon auf der Insel Sibuyan. P. Lois Ortner ist ständig am Bauen und darum bemüht, die Lebenssituation der Menschen zu verbessern. Neben dem Pfarrzentrum errichtete er zahlreiche Hängebrücken, eine Highschool und weitere Schulen in nahe gelegenen Dörfern. Für die hungernden Kinder begann er ein kostenloses ReisAusspeisungsprogramm.

n Am 10. Jänner 2021 wird Mag. Karl Ramsmaier 60 Jahre alt. Er stammt aus Dietach bei Steyr. Nach dem Theologiestudium arbeitete er von 1988 bis 1996 als Pastoralassistent und Jugendleiter in der Pfarre Steyr-Resthof. Er wechselte von dort in den Schuldienst und unterrichtet seither an der HTL Steyr Religion. Seit 2016 hat Ramsmaier parallel zum Schuldienst die Leitung der Dekanatsprojekte „Reformationsjahr 2017“ und „Kirche und Landesausstellung 2021“ übernommen. Karl Ramsmaier ist seit 30 Jahren ehrenamtlich Vorsitzender des Mauthausen-Komitees Steyr und zeichnet sich durch seine historischen Recherchen zur Gedenk- und Erinnerungsarbeit an die Zeit des Nationalsozialismus aus. Er war auch Initiator des „Stollens der Erinnerung“ in Steyr. Karl Ramsmaier lebt mit seiner Ehefrau in Garsten und ist Vater von zwei erwachsenen Kindern.


20 Termine & Anzeigen NAMENSTAG

Severin Kierlinger-Seiberl (42) ist Webmaster der Diözese Linz. PRIVAT

Severin (8. Jänner) Der zweite Diözesanpatron von Linz ist nicht nur mein Namenspatron, sondern auch Vorbild als Brückenbauer, Diplomat und leidenschaftlicher ökumenisch gesinnter Christ. Er versuchte damals auf seine und ich heute auf meine Weise nahe bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft zu sein. Severin schaffte es, Menschen zum Staunen, aber auch zum Nachdenken zu bringen. Wenn man bedenkt, in welch schwierigen Zeiten dieser Heilige gelebt hat, mit welchem Gottvertrauen er geschickt gehandelt hat und wie mutig dieser einfache Mönch agierte, tut es gut, auch jetzt in schwierigen Zeiten, an seinen Namenspatron zu denken und zu überlegen, wie sich wohl dieser besondere Heilige diesen Herausforderungen gestellt hätte. Altbischof Maximilian meinte einmal treffend: Severin ist ein Vorbild dafür, dass wir im Glauben selbst schwierige Zeiten mit Gelassenheit, Gottvertrauen und Mut überstehen können.

TERMINE Aufgrund der aktuellen Covid-19-Vorgaben finden Sie in dieser Ausgabe nur Termine, die online oder nach dem 17. Jänner 2021 stattfinden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

7. Jänner 2021

KLEINANZEIGEN

BILDUNG

KUNSTSTOPFEREI Kunststopferei, ­Ände­rungs­schneiderei Leitner, Linz, Bischofstraße 3a Mo.–Do.: 9–17 Uhr, Fr.: 9–12 Uhr Tel. 0732 79 77 10 www.kunststopferei.com

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Glaube, der verändert, Meditationsgottesdienst, Di., 19. 1., 18 Uhr, Begl.: Willi Seufer-Wasserthal.

PARTNERSCHAFT Landwirt, 35, sucht Partnerin. Weil‘s zu zweit einfach schöner ist, suche ich eine Partnerin, die auch Interesse an der Landwirtschaft hat. Falls ich Dein Interesse geweckt habe und Du Dir ein Landleben ­vorstellen kannst, ruf mich an – 0664 162 72 47 – oder schreib mir unter: KirchenZeitung, C ­ hiffre 01/2021, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hoch­wertige Pelze, Porzellan, Blei­kristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Deko­ratives. Tel. 0676 362 51 46 VERSCHIEDENES Elektronische Sakralorgel gesucht, 0676 331 95 13.

X  Seniorenkaffee, Do., 21. 1., 14 bis 16 Uhr, Begl.: Christine Göschlberger, Willi Seufer-Wasserthal, Anmeldung erwünscht. Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  Was ich wirklich will, Lebensund Berufsnavigation für Frauen, Mo., 18. 1., 18.30 bis 21.30 Uhr, Ltg: Martha Stollmayer. X  Brunch um 10, Einfluss der Herkunftsfamilie auf die persönliche Entwicklung, Di., 19. 1., 10 bis 12 Uhr, Ltg: Karin Remsing. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Meditationsabend, Mo., 18. 1., 19 Uhr, mit Mag. Robert Mayer. X  Papst Franziskus, Enzyklika „Fratelli tutti“, Lesung mit Musik, online, Mo., 25. 1., 18.30. Waizenkirchen KBW X  Online-Vortrag „Der Krise eine Krone aufsetzen“, Mi., 13. 1., 19:30 Uhr, mit Karin Grössenbrunner. Anmeldung: kbw.waizenkirchen@ dioezese-linz.at

KirchenZeitung Diözese Linz

IMPRESSUM Offenlegung laut Mediengesetz: Die „KirchenZeitung Diözese Linz“ ist das ­Informations- und Kommunikationsorgan der Diözese Linz. In der Gestaltung gelten die Grundprinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die KirchenZeitung erscheint wöchentlich und kooperiert eng mit den ­Kirchenzeitungen der Diözesen Feldkirch, Innsbruck und Eisenstadt. KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, ­Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

KiZ-Angebot

LeserInnenaktion von „Unsere Kinder“ Neue Broschüre „Achtsamkeit“ für PädagogInnen! Sich selbst bewusster wahrnehmen, innehalten, durchatmen ... Achtsamkeitspraktiken sind in turbulenten Zeiten wie diesen wertvoller denn je. Sie helfen uns, entspannter durch den Alltag zu gehen. Gerade für Menschen, die mit Kindern arbeiten, eine unglaublich wichtige Fähigkeit. In der 50-seitigen Broschüre

erfahren Sie, wie Sie selbst Achtsamkeit verinnerlichen und Sie Kinder dabei unterstützen können, ob im Kindergarten oder in der Volksschule. Viel Freude beim Sich-inspirieren-lassen! Jutta Gruber, Detlef Vogel (Hrsg.) „Achtsamkeit. Für Selbstwirksamkeit, Resilienz und Partizipation“ 52 Seiten, 20 x 28 cm, 2020 Preis: € 10 (zzgl. Porto).

+

Nur bis 15. Jänner: Bei Bestellung der Achtsamkeitsbroschüre zum Preis von € 10 (zzgl. Porto) erhalten Sie das 12-teilige UNSERE-KINDER-­ Postkartenset (mit ansprechenden Kindermotiven und Zitaten) geschenkt! Jetzt bestellen! E-Mail: unsere.kinder@caritaslinz.at, Tel. 0732 76 10-2091 Kw.: Aktion „KirchenZeitung“


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 21

7. Jänner 2021

Preise zum KirchenZeitungs-Jubiläum

Wir gratulieren den Gewinner/innen! Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der KirchenZeitung gab es im Vorjahr die Jubiläumsaktion mit Teilnahme an der Verlosung von fünf Samsung-Tablets. Maria Angelberger, Peter Bacher, Maria Ertl, Josef Goldberger und Monika Heiml freuen sich über diesen Gewinn. Nun können sie die digitale KirchenZeitung noch besser lesen. „Wir sind eine große Familie, da kann man ein zusätzliches Tablet sehr gut gebrauchen. Gerade jetzt, wenn wieder Distance Learning angesagt ist“, schreibt uns etwa Monika Heiml. Und Diplomingenieur Bacher meint: „Bestimmte Erlebnisse und Eindrücke aus der Fülle des Lebens und der Schöpfung berühren mich oft so intensiv, dass es mich drängt, sie festzuhalten. Das muss dann aber möglichst schnell gehen, damit nichts verblasst oder in Vergessenheit gerät. Ein Tablet ist hierfür wie geschaffen.“ Zusätzlich gab es auch das Jubiläumsrätsel mit dem Lösungssatz: „Wir verbinden Inspiration

HINWEISE

und Information: KirchenZeitung“. Katharina Furtner und Maria Prieler-Woldan freuen sich über „Biblische-Reisen“-Gutscheine im Wert von je 450 Euro. Johann Achathaler gewinnt einen Wellness-Aufenthalt in einem Kurhaus der Marienschwestern im Wert von 418 Euro. Weiters wurden 75 Überraschungspreise verschickt. Wir danken allen Einsender/innen für die zahlreiche Teilnahme!

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 10. JÄNNER Taufe des Herrn. L1: Jes 42,5a.1–4.6–7 oder L1: Jes 55,1–11 L2: Apg 10,34–38 oder 1 Joh 5,1–9 Ev: Mk 1,7–11 MONTAG, 11. JÄNNER L: Hebr 1,1–6 Ev: Mk 1,14–20 DIENSTAG, 12. JÄNNER L: Hebr 2,5–12 Ev: Mk 1,21–28

Drei der fünf Tablet-Gewinner: Monika Heiml, Peter Bacher und Maria Ertl. PRIVAT

MITTWOCH, 13. JÄNNER Hl. Hilarius, Bischof von Poitiers, Kirchenlehrer. L: 1 Joh 2,18–25 Ev: Mt 5,13–19 L: Hebr 2,11–12.13c–18 Ev: Mk 1,29–39

IM GEDENKEN Am 25. Dezember 2020 ist

Tag des Judentums Die Abendveranstaltung zum Tag des Judentums am 14. Jänner kann aufgrund der Coronamaßnahmen nicht stattfinden. Das Programm wird auf Jänner 2022 verschoben. Der Tag des Judentums als Gedenk- und Lerntag am 17.1. entfällt aber nicht! Das christlich-jüdische Komitee OÖ wird ein Zeichen setzen, gegen Antisemitismus auftreten und das Engagement für Dialog aufzeigen. Alle Infos sind ab dem Gedenktag auf www.dioezeselinz.at/oekumene abrufbar.

Gottesdienst Der ökumenische Gottesdienst zur Weltgebetswoche für die Einheit der Christen findet heuer, soweit es die Coronabestimmungen zulassen, am 21. Jänner um 18:30 Uhr im Mariendom in Linz statt. Bitte gehen Sie vor dem Termin sicher, dass der Gottesdienst stattfindet. Danke!

Dr. Irmgard Aschbauer im 77. Lebensjahr ihrem Krebsleiden erlegen. Die Historikerin Irmgard Aschbauer trat 1973 als Diözesansekretärin des Katholischen Akademikerverbandes in den Dienst der Diözese Linz, wo sie u. a. Mitinitiatorin der „Begegnung in der Synagoge“ war. Sie hat sich um die „Gedenkarbeit“ – auch nach ihrer Penionierung im Jahr 2000 – große Verdienste erworben, war Gründungsmitglied des Mauthausen-Komitees Österreich und des Vereins Schloss Hartheim. Der öffentlich zugängliche Gedenkgottesdienst findet am 29. Jänner 2021 um 14 Uhr in Linz-St. Konrad statt. Am 1. Jänner 2021 ist

KonsR Franz Weißenberger 90-jährig verstorben. Franz Weißenberger stammt aus Wien und wurde 1961 in Linz zum Priester geweiht. Er kam dann als Kooperator nach Steinbach an der Steyr und blieb als Pfarrer. Fast 60 Jahre war er dort als umsichtiger und fürsorglicher Seelsorger tätig. Nach seiner Emeritierung 2009 blieb er als Kurat in der Pfarre tätig, 2019 übersiedelte er ins Pflegeheim nach Sierning.

DONNERSTAG, 14. JÄNNER L: Hebr 3,7–14 Ev: Mk 1,40–45 FREITAG, 15. JÄNNER L: Hebr 4,1–5.11 Ev: Mk 2,1–12 SAMSTAG, 16. JÄNNER Marien-Samstag. L: Hebr 4,12–16 Ev: Mk 2,13–17 SONNTAG, 17. JÄNNER 2. Sonntag im Jahreskreis. L1: 1 Sam 3,3b–10.19 L2: 1 Kor 6,13c,15–20 Ev: Joh 1,35–42

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


22 Kultur

7. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Literaturreihe der KirchenZeitung

Vom Reisen und vom Ankommen Drei Autor/innen mit ihren neuen Werken stellt Maria Fellinger-Hauer vor: KarlMarkus Gauß, Radek Knapp und Lydia Mischkulnig. Die unaufhörliche Wanderung.„Abenteuerliche Reise durch mein Zimmer“ war das Buch, mit dem Karl-Markus Gauß zuletzt vor gut einem Jahr begeisterte. Vom Innenraum seines Zuhauses in Salzburg aus nahm er seine Leser/innen mit auf seine Welterfahrungs-Reise. Diesmal ist es umgekehrt: Der Autor kommt von seinen WeltErlebnissen zu sich heim. Das Buch hat keine geschlossene Handlung mit einem Anfang und einem Ende, sondern ist eine Art Autobiografie seines Denkens und Werdens, zusammengefügt aus 23 Reportagen, Reden, Zeitungsbeiträgen der letzten Jahre. Drei Texte bringen bislang Unveröffentlichtes, zwei davon gleich am Anfang des Buches. Da beschreibt Gauß den Sommelier in Albanien, der als Muslim noch nie ein Glas Wein getrunken hat, aber an Geruch und Farbe erkennt, was gut ist. Eine zweite neue Geschichte beschreibt einen Gang durch das jüdische Viertel im mährischen Třebíč. Hier befindet sich nach Gauß das am schönsten renovierte jüdische Viertel Europas – aber es lebt kein einziger Jude mehr in der Stadt. Zwischen diesen beiden Geschichten erzählt Gauß aus Wien – und lobt die schon immer gegebene Vielsprachigkeit der Hauptstadt. In den meisten Beiträgen lernt man den Autor in seinem Denken kennen. Freilich, die politischen Verhältnisse haben sich gegenüber dem Erscheinungsdatum der Urspungsbeiträge überholt. So ist die Regierungskonstellation in Österreich nicht mehr dieselbe wie jene, gegen die Gauß seine Gründe ins Treffen führt. Gewiss keine „leeren Lektürekilometer“, wie sie der Autor bei seinem Schrift­stellerwerden erlebt hat. Verschiedenes eben. Karl-Markus Gauß: Die unaufhörliche Wanderung. Wien: Zsolnay 2020, 208 S., € 23,70 ISBN 9783552072022

Von Zeitlupensymphonien und Marzipantragödien. Auf Empfehlung des Großvaters verschlägt es ihn, für den Frankreich oder Deutschland bedeutend reizvoller gewesen wäre, nach Wien. Dass man hier gar nicht Deutsch spricht, sondern Wienerisch, ist eine der großen Überraschungen für den Protagonisten in Radek Knapps neuem Buch. Wie sich auch sonst eine Reihe von Eigenarten der Stadt und ihrer Bewohner dem Zugereisten offenbart. Zum Beispiel die Art, Probleme zu lösen. Während anderswo systematisch oder chaotisch, endlos oder auch zielgerichtet diskutiert und in der Folge gehandelt wird, geht man in Wien eher mit einem philosophischen Zugang an die Sache heran: „Schaun ma mal, dann sehn ma schon“. Bezeichnungen wie Mozartkugeln oder Mohr im Hemd geben Rätsel auf. Besonderheiten wie die Kapuzinergruft laden zum Geschichtsunterricht der Sonderklasse ein. Aber auch Skurrilitäten in Gestalt des heiligen Bürokratius oder beispielsweise der Umgang vieler Stadtbewohner/innen mit ihren Haustieren lassen den Neuankömmling staunen. Mit Ironie, zuweilen mit Sarkasmus und dem Stilmittel der Übertreibung, immer aber mit spürbarer Zuneigung zu den Menschen in seiner Wahlheimat beschreibt er, was er sieht und nur sehen kann, weil er es aus der Distanz betrachtet. Radek Knapp, der mittlerweile mehr als dreimal so lang in Wien lebt als in seinem Geburtsland Polen und der längst österreichischer Staatsbürger ist, kultiviert den Blick des Fremden als eine Art neuer Heimat, wie er in einem Radiointerview gesagt hat. Leider ist der Untertitel dieses amüsanten und streckenweise nachdenklich machenden Buches gründlich misslungen und ein weniger schlampiges Lektorat hätte ein paar störende Fehler korrigiert. Radek Knapp: Von Zeitlupensymphonien und Marzipantragödien. Notizen eines Möchtegern-Österreichers. Wien: Amalthea 2020, 160 S., € 20,–, ISBN 9783990501818

über ursprünglich abgewiesene Geflüchtete. Ob jemand nach geltendem österreichischem Recht im Land bleiben darf oder abgeschoben wird, liegt in ihrer Macht. Gabrielle ist selbstständig, unabhängig, finanziell gut situiert und dem Anschein nach glücklich verheiratet. Als das Gerücht auftaucht, jemand wolle sich für ein Urteil an Gabrielle rächen, erhält sie zwar Personenschutz, doch nach und nach gerät ihr ganzes Leben – beruflich wie privat – aus den Fugen. Die Grenzen zwischen Fakten, Fantasien und Erinnerungen verschwimmen. Wie ein Damoklesschwert hängt die Gefahr zu erblinden über ihr. Ein Schicksal, dem schon ihre Mutter nicht entging. Doch auch sonst trägt sie schwer an vielem, was sie mit ihrer Herkunftsfamilie verbindet. Da ist der Vater, ein autoritärer Waffenhändler, der unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt, ständig in Gedanken präsent. Und auch für ihren Bruder Karl, der ins Drogenmilieu abgerutscht ist, sie in früheren Jahren schwer bedroht hat und mit dem der Kontakt längst abgebrochen wurde, fühlt Gabrielle sich nach wie vor verantwortlich. Joe, der Ehemann, der als Lehrer in Pension ist und den ganzen Haushalt managt, macht seltsame Dinge, was Gabrielle durch Zufall entdeckt. Ganz wie im richtigen Leben, wo die berufliche und die private Ebene in einer Person untrennbar verbunden sind und Sorgen, Erinnerungen und alltägliche Handlungen einander überlagern, ist der ganze Roman ein Konglomerat (zu) vieler Erzählstränge. Da kann es schon vorkommen, dass die Gedanken der Richterin – während einer Vernehmung durch ein Schmuckstück eines Anklägers abgelenkt – plötzlich beim Ehemann landen und sich so wieder eine ganz andere Erzählebene auftut. Deshalb ist der von der Literaturkritik hoch gelobte Roman der preisgekrönten Autorin eine Herausforderung an die Konzentration der Leserin. Aufschlussreich, berührend und nah an der Realität sind die Lebensgeschichten der Klienten der Richterin.

Die Richterin. Gabrielle ist eine Frau in einer gewichtigen Position. Als Asylrichterin entscheidet sie in zweiter Instanz souverän

Lydia Mischkulnig: Die Richterin. Innsbruck: Haymon 2020. 289 S., € 22,90, ISBN 9783709981108


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 23

7. Jänner 2021

Flüchtlinge

Vorher durchlesen!

Kirche weit denken

Zu „Lesbos: Kein Verdrängen mehr“ in Ausgabe Nr. 51:

Zu Leserbriefen in Nr. 50 und Nr. 51:

Wir müssen wieder in den Lockdown gehen, für 3 Wochen, als Gesellschaft, aber auch als Kirche. (...) Ab nun (...) bleiben die Gotteshäuser zwar offen, verzichtet werden muss aber auf das gemeinsame Feiern. Oder doch nicht? Priester und Diakone feiern die hl. Messe stellvertretend für alle Gläubigen, wie es heißt. Alle anderen müssen verzichten – und für nicht wenige ist es wirklich ein Verzicht! Den einen wird die Reduzierung zugemutet, anderen nicht. Mir fehlen da das Verstehen und die Solidarität. Wenn bis zu zehn Gläubige mitfeiern dürfen, wer achtet darauf, dass es sich hier nicht bloß um einen Kreis der kleinen auserwählten Herde handelt? Als Kirche sind wir für alle da, für die zaghaft Suchenden, für die selbstbewusst Da-Seienden. In der Weihnachtszeit wollen sie zusammengeführt werden. In Corona-Zeiten auch. „Im Mittelpunkt des Feierns stehen doch immer die suchenden Menschen und der sie findende Gott.“ (Kirche weit denken, Zukunftsweg, S. 43) Möge es unser Anliegen bleiben, mit den Feiern an die Orte der Lebenssorgen zu gehen!

Drei Weise verbergen ihr Gesicht, / sprechen von Gemeinwohl und Staatsbürgerpflicht. Es macht uns Angst, doch die Hoffnung lebt, / wenn das Schicksal den seidenen Faden webt. Ein Kind auf der Insel in Schlamm und in Not. / Wir kennen es nicht, das elfte Gebot.

In den Leserbriefen der letzten Wochen zum „YOU!“ Magazin fällt auf, dass die Schreiber der Zeitschrift ein Schwarz-WeißDenken ankreiden und ein Bewusstsein für die Pluralität der Gesellschaft einfordern. (...) Es wäre schön, würde auch innerkirchlich Pluralität als Bereicherung empfunden und nicht alles, was den eigenen Überzeugungen widerspricht, schwarzweiß-denkend in Bausch und Bogen verurteilt. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Gelassenheit und Toleranz, zu der Jesus in Mt 13, 24-30 einlädt. (...) Christ/innen würden in unserer Gesellschaft ein positives Beispiel, wenn sie zuerst immer das Positive am anderen suchen würden und nicht das täten, was in unserer Gesellschaft immer üblicher wird: Andersdenkende zu „verteufeln“. Dann könnte es heißen: „Seht, wie sie einander lieben (und respektieren)!“ Und ja, die bei YOU vertretenen Moralvorstellungen stammen nicht nur aus dem 19. Jahrhundert, sie sind sogar älter. Es ist die Morallehre der Kirche, die, bei aller oft berechtigten pastoralen Rücksichtnahme, im Kern bis heute gilt.

RUDOLF KRENN, SANDL

JOSEF LÖSCH, ROHR

Bischof Hermann Glettler und die Schauspielerin Katharina Stemberger haben in klaren, deutlichen Worten hingewiesen auf das Elend und den Dreck sowie auf das gesundheitliche Chaos auf der Insel Lesbos. Unser Oberhirte, Bischofskonferenz-Vorsitzender Lackner, schafft es in der ZiB 2 nicht, in klarer Form auch darauf hinzuweisen und den „christlichen“ Standpunkt klarzulegen. Nein, in aller verwundenen „diplomatischen“ Form, um ja keiner „christlichen Partei“ zu nahe zu treten, wird da dahergefaselt. Ich bin zutiefst beschämt über die da oben! ROBERT KLAUSBERGER, KATSDORF

Seltsame Weihnachten

DIPL.-PASS.IN PAULA WINTEREDER, EHRENAMT. VORSITZENDE DER KFB OÖ

Seligsprechung für Leopold Figl? Der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz möchte für den ehemaligen ÖVP-Bundeskanzler Leopold Figl einen Seligsprechungsprozess einleiten. Bei aller Wertschätzung für diesen Politiker fände ich es viel wichtiger, einen Gleichberechtigungsprozess von Mann und Frau für den Zugang zu kirchlichen Ämtern einzuleiten. Seit ein Kaiser Karl, der zwei Jahre lang oberster Kriegsherr im zutiefst grausamen Ersten Weltkrieg war, seliggesprochen wurde, halte ich von Selig- und Heiligsprechungen nicht mehr besonders viel. Für die Kirche gäbe es andere Herausforderungen und wichtigere Zielsetzungen als Seligsprechungen für Politiker zu initiieren. Selig jene, die den Mut für die längst notwendigen Reformen aufbringen! KARL AICHHORN, MAUTHAUSEN

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at


UNTER UNS Neujahrsvorsätze

DENKMAL

Die Zeit der Welt In einer römischen Basilika sind Porträts aller Päpste als Mosaike zu sehen. Irgendwann ist dort aber kein Platz mehr. Was passiert dann? Petrus, Linus und (Ana)Cletus gelten als erste Päpste.

Die Basilika liegt etwas außerhalb des römischen Zentrums, früher stand sie vor den Stadtmauern. 265 Medaillons sind über den Säulen im Innenraum zu sehen. Beginnend mit Petrus sollen sie alle Päpste der Kirchengeschichte darstellen. Als Historiker wird man einwenden müssen, dass die Porträts vor dem 16. Jahrhundert reine Fantasiedarstellungen sind, weil es dafür keine brauchbaren Vorlagebilder gab. Und man wird sagen müssen, dass die biografischen Daten in den ersten Jahrhunderten sehr fraglich sind. Dafür gibt es eine Legende, nach der die Wiederkunft Christi zu erwarten ist, wenn auch die noch leeren Medaillons mit Bildern versehen sind. Das wäre eigentlich

bald zu überprüfen gewesen, denn unter Johannes Paul II. waren nur noch drei Plätze frei. Da man damals aber Raum für 25 weitere Papstbilder schuf, sind heute, abzüglich der Bilder von Benedikt XVI. und Franziskus, 26 Medaillons leer. Freilich: Ob sich Christus an solche Zahlenspiele hält, muss bezweifelt werden.

DOMSPATZ Ich wollte mich zur Corona-Impfung anmelden, aber die Gesundheitsbehörden wollen mich nur gegen Vogelgrippe impfen.

NIE/KIZ

Machen Sie mit! Wie heißt die beschriebene Basilika in Rom? X  Einsendungen bis 14. Jänner an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe 51: Der Mohel führt die rituelle Beschneidung im Judentum durch.

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Wer sich für keinen verantwortlich fühlt, wer für niemand Sorge trägt, der geht am Evangelium vorbei, bei dem ist etwas faul.“ MANFRED SCHEUER, BISCHOF VON LINZ

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Zu Jahresbeginn überlegen sich viele, was sie in ihrem Leben verändern könnten. Meistens kommen dann die üblichen Ideen wie „Abnehmen“, „Mit dem Rauchen aufhören“ oder „Mehr Sport machen“. Ich möchte heuer mit meiner persönlichen Tradition der gescheiterten Neujahrsvorsätze brechen und mir Dinge vornehmen, die mir wirklich wichtig sind und die mir im vergangenen „CoronaJahr“ gefehlt haben. Vorsatz eins: Wenn jemand Geburtstag hat, nehme ich mir Zeit und rufe diesen Menschen an, anstatt nur eine Nachricht zu schreiben. Vorsatz zwei, der schwierigste: mich in Gelassenheit üben, darüber freuen, was möglich ist, und akzeptieren, was eben im Moment nicht geht. Vorsatz 3: „Quality Time“ mit den Liebsten verbringen. Die Zeit mit Familie und Freund/innen kam definitiv im letzten Jahr zu kurz, und auch wenn es diesmal nicht am ewigen „Stress“ lag, den jede/r immer hat: Die regelmäßigen Treffen gehören so rasch wie möglich reaktiviert. Das Corona-Virus wird bleiben, aber egal was 2021 sonst noch bringen mag: Ich hoffe, es wird ein Jahr der persönlichen Begegnungen, Umarmungen und Möglichkeiten.


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