CHRISTOPH SOEDER / DPA / PICTUREDESK.COM
Nr. 8 I 25. Februar 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76
Musik im Lockdown Es gibt Schaufensterkonzerte mit nach außen übertragener Musik. Orchester erarbeiten CD-Aufnahmen. Musik wird im Home-Office komponiert, auch die Musiker/-innen üben zu Hause. Alle warten auf die Öffnung der Konzerthäuser. Seite 28
Erfahrung Corona. Diakon Johann Silberhumer berichtet über seine Erkrankung. Seite 3
Jubiläum. Lois Jesner prägt als Karikaturist seit 40 Jahren die KirchenZeitung mit. Seite 6
Kirche in Deutschland. Wie die Missbrauchs-Aufarbeitung in Köln verunglückt ist. Seiten 2 und 8
2 Meinung KOMMENTAR
25. Februar 2021
Warum Woelki gehen muss
Benefiz
Natürlich gilt die Unschuldsvermutung: Demnach hat Kölns Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, seine schützende Hand über keinen Missbrauchstäter gehalten – oder nicht in dem Ausmaß, wie es im Fall des ihm vertrauten Priesters O. den Anschein hat. Natürlich fällt es auf Woelki zurück, dass er als scharfer Kritiker des Synodalen Weges aufgetreten ist: Auf große Sympathien darf er nicht hoffen. Und natürlich sind die Missbrauchsfälle eine von seinen Vorgängern übernommene Last. Aber um die alten Verbrechen und neue Sympathien geht es in der engeren Causa Woelki nicht, sondern um den anständigen Umgang mit der Missbrauchsvergangenheit. Woelki ist verantwortlich für das bisher katastrophale Auftreten seiner Erzdiözese bei der Aufarbeitung des Missbrauchs (siehe Seite 8). Vor allen anderen Dingen ist das ein Versagen vor den Augen der Miss-
„Benefizsuppenessen“, „Suppensonntag“ und ähnlich vertraute Kalendereinträge aus vergangenen Jahren (oder weil sie eine optimistische Person für heuer eingetragen hat), sind so verwaist wie viele andere liebgewonnene Traditionstermine auch. Mit kreativen Ideen bietet die Frauenbewegung Ersatzprogramm zum Familienfasttag an: Rezepte teilen im Inter-
monika.slouk@koopredaktion.at
net (mit Gewinnchance für das beliebteste Rezept!), Fastensuppe „to go“ im Marmeladeglas anbieten oder gegen eine Spende mitnehmen, online spenden, ... Das Trotzdem-Spenden ist nicht nur für uns ein vertrautes Ritual, sondern für die Projektpartnerinnen in aller Welt eine Notwendigkeit. Am 25. Februar ist es ein Jahr, seit die ersten Coronavirus-Infektionen in Österreich diagnostiziert wurden. Viele ziehen nun Bilanz und reflektieren: Schon ziemlich fern scheint der erste Lockdown, in den die Menschen mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und Abenteuerfreude gestolpert sind. Es war ein Schock, aber es wohnte ihm auch der Zauber des Anfangs inne. Inzwischen hat sich Corona-Routine eingeschlichen, ein Gemisch aus Resignation und Pragmatismus. Fastensuppe ist ein wunderbares Rezept gegen die Resignation.
brauchsopfer. Angesichts des Leids der Betroffenen untergeordnet, aber für die Kirche relevant ist der Vertrauensverlust: Das Amtsgericht Köln muss Sondertermine für die massiv nachgefragten Kirchenaustritte vergeben (1500 statt 1000 Termine pro Monat für die Stadt Köln). Der Diözesanrat kündigte Woelki die Zusammenarbeit auf. Fazit: Weil das Verhalten von Woelkis Diözesanleitung gegenüber den Opfern untragbar ist und weil es der Kirche schadet, kann Woelki nicht Erzbischof von Köln bleiben.
HEINZ NIEDERLEITNER
Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at
KOPF DER WOCHE: PORFIRIJE, NEUER SERBISCH-ORTHODOXER PATRIARCH
„Ich bin vor allem ein Christ“ Die serbisch-orthodoxe Kirche hat mit Porfirije (Peric) ein neues Oberhaupt. Der 59-jährige bisherige Metropolit von Zagreb und Ljubljana wurde vergangene Woche in Belgrad, der Hauptstadt der Republik Serbien, zum neuen Patriarchen gewählt.
ZORANA JEVTIC / REUTERS / PICTUREDESK.COM
MONIKA SLOUK
KirchenZeitung Diözese Linz
Versöhnung und Dialog waren Porfirije stets ein großes Anliegen. Im Hinblick auf die immer noch stark belastenden Verhältnisse zwischen Serbien und Kroatien ist die Hoffnung groß, dass er sich auch künftig darum bemühen wird. „Ich bin ein Serbe, aber ich bin vor allem ein Christ, und das ist ein universeller „Wenn wir im ,Anderen‘ den Nachbarn sehen, dann werden alle Schwierigkeiten leichter und sie werden leichter zu überwinden sein.“ PATRIARCH PORFIRIJE
Wert, und deshalb werde ich Christus predigen und Zeugnis geben. Ich liebe mein Volk, aber ich liebe auch alle anderen Nationen, jeden Menschen, jede Ikone Gottes“, sagte Porfirije. In seiner ersten Predigt als neuer Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche betonte er die Friedensmission der Kirche. „Wenn wir den Frieden Gottes in uns haben, werden wir mit unseren Mitmenschen versöhnt und wir werden mit uns selbst versöhnt sein.“ Diaspora. Geboren wurde Porfirije am 22. Juli 1961 in der serbischen Stadt Becej als Prvoslav Peric. Er studierte Theologie in Belgrad und promovierte 2004 in Athen. Im Jahr 1999 wurde er zum Vikarbischof von Batcka bestellt. Seit 2014 war Porfirije serbisch-orthodoxer Metropolit von Zagreb und Ljubljana. Als nun 46. serbischer Patriarch folgt er seinem Vorgänger Irinej I. nach, der im November 2020 an den Folgen einer Covid-Erkrankung starb. Laut Schätzungen liegt die Zahl der serbisch-orthodoxen Gläubigen bei rund 10 Millionen. Da viele Serben außerhalb des Heimatlandes leben, ist die Bedeutung der Diaspora in der serbischorthodoxen Kirche groß. HUBER, KATHPRESS
KirchenZeitung Diözese Linz
Im Gespräch 3
25. Februar 2021
Diakon Johann Silberhumer über seine Corona-Erkrankung
„Das wünsche ich niemandem“ Immer mehr Menschen berichten von den Spätfolgen ihrer Corona-Erkrankung. Auch Diakon und Religionslehrer Johann Silberhumer war infiziert. Mit der KirchenZeitung sprach er über den Krankenhausaufenthalt und wie er über die Impfung, die AntiCorona-Demonstrationen und die Zukunft seiner Schüler/innen denkt. LISA-MARIA LANGHOFER
Mitten im November 2020, kurz nach Beginn des zweiten Lockdowns und als die Auslastung auf den Corona-Stationen der Krankenhäuser drastisch anstieg, hat das Virus auch Johann Silberhumer erreicht: „Mein Zustand verschlechterte sich innerhalb kurzer Zeit rapide, ich bekam 41 Grad Fieber und musste ins Krankenhaus“, schildert der Braunauer Diakon, der auch Religion an der dortigen HTL unterrichtet. Zwei Wochen verbrachte er im Spital, eine davon auf der Intensivstation. Trotz der starken Auslastung habe er sich gut versorgt gefühlt: „Viele Leute haben sich um mich gekümmert, von den Ärzten wurde ich ganz genau überwacht.“ Bereits vor seiner Erkrankung habe er Covid-19 sehr ernst genommen, sagt der 62-Jährige: „Wir haben uns mit niemandem getroffen, Abstand gehalten und waren sehr vorsichtig. Vor allem auch deshalb, weil meine Frau Asthma hat.“ Doch das Virus ließ sich nicht aufhalten, einen Tag vor Silberhumer erkrankte seine Gattin. Auch sie musste für eine Woche ins Krankenhaus. „Ich hatte große Angst um sie, auch für die Kinder und unsere Verwandten war es eine schreckliche Situation.“ Corona-„Flashbacks“. Ihm und seiner Frau gehe es zwar wieder gut, doch zu hundert Prozent fit seien sie (noch) nicht, sagt der Diakon: „Die Kraft und Kondition, wie ich sie früher hatte, fehlen. Ich fahre normalerweise sehr gerne Rad, das ist zur Zeit aber nicht möglich.“ Außerdem würden die Corona-Symptome in Form von „Flashbacks“ gelegentlich zurückkehren, etwa wenn Silberhumer einen Wäschekorb von einem Stockwerk ins andere trägt: „Dann bekomme ich schwer Luft oder Herzrasen. Meine Frau klagt manchmal über ein komisches, taubes Gefühl auf der Haut. Und das, obwohl das Ganze schon drei Monate her ist.“ Die Ärzte
Johann Silberhumer ist Diakon und Religionslehrer in Braunau. Seine Frau und er infizierten sich mit Corona. PRIVAT
oder Pflegerin auf der Covid-Station zu arbeiten, den Anzug anzuziehen, die Masken und das Gesichtsschild aufzusetzen, dann noch die doppelten Handschuhe, und zusehen zu müssen, wie Menschen sterben.“ Die von der Politik getroffenen Entscheidungen, wie etwa die derzeit stattfindenden Lockerungen, sieht Silberhumer als Gratwanderung: „Auf der einen Seite steht der Wunsch nach zwischenmenschlichen Kontakten und wirtschaftlichem Aufschwung, auf der anderen Seite die Gefahr, dass durch die Öffnungen bald der nächste Lockdown droht. In der Haut der Politiker/innen möchte ich nicht stecken.“ Ganz allgemein ist Silberhumer froh, in einem Land mit gutem Gesundheitssystem zu leben. „Wir waren einmal in Tansania, da geht es ganz anders zu. Natürlich gibt es auch bei uns Schwierigkeiten, aber es ist eben für alle die erste Pandemie.“
(K)Ein Umdenken. Auf die Frage, wie das Umfeld auf seine Erkankung reagiert habe, antwortet Silberhumer so: „Wir hatten schon vorher Impfgegner/innen im Bekanntenkreis, die sind es auch jetzt noch. Es gab aber auch welche, bei denen ein Umdenken stattgefunden hat.“ Er selbst werde sich auf jeden Fall impfen lassen und rufe auch andere dazu auf, denn nur so ließen sich die Infektionen möglichst niedrig halten. „Außerdem wünsche ich niemandem, was wir durchgemacht haben. Man muss sich das vorstellen wie einen intensiven Dauerlauf, bei dem man irgendwann keine Luft mehr bekommt – bei Corona ist das Dauerzustand.“
Erfahrungen nutzen. Für den Religionslehrer Silberhumer ist es eine moralischchristliche Verpflichtung, seinen Schüler/innen zu vermitteln, wie wichtig das Einhalten der Abstände, das Tragen der Masken und die anderen Regelungen sind. Dazu möchte er ihnen auch seine eigene Situation schildern. Davon abgesehen ist es ihm aber auch ein Anliegen, die Jugendlichen etwas abzulenken. Erfahrungen, die man in dem Alter normalerweise macht – rebellisch sein, das andere Geschlecht kennenlernen, sich von den Eltern einmal abkapseln, das erste Mal auf eine Party gehen – müssen nun großteils warten. „Es ist natürlich auch für sie schwer, mit der derzeitigen Lage zurechtzukommen. Eine verlorene Generation sehe ich jedoch nicht, denn man kann alles nachholen.“ Er glaubt auch nicht, dass die Jungen von heute später schlechtere Berufschancen haben werden: „Nicht alles, was man für den Beruf braucht, lernt man in der Schule.“
Nur einen Tag. Gegen die Coronamaßnahmen wurde auch in Braunau schon mehrmals demonstriert, wofür Silberhumer nur teilweise Verständnis aufbringt: „Wenn jemand auf die Straße geht, weil er arbeitslos geworden ist oder sein Geschäft verliert, kann ich das nachvollziehen. Es gibt aber auch jene, die nur auf die Zerstörung des politischen Systems aus sind. Diesen Menschen rate ich, nur einen Tag lang als Pfleger
Neustart. In Silberhumers Heimatpfarre Braunau-St. Stephan hätten sich die Menschen sehr über die Wiederaufnahme der Gottesdienste nach dem dritten harten Lockdown gefreut. „Alle haben sich sehr vorbildlich verhalten und sind froh, wieder persönliche Gespräche führen zu können“, erzählt Silberhumer. Er selbst und seine Frau haben das Ende des Lockdowns ebenfalls sofort genutzt: „Wir waren beide beim Friseur.“
hätten ihm geraten, sich bei Atemnot nicht hinzulegen, sondern etwa auf einen Stuhl zu setzen und ein paar Mal tief ein- und auszuatmen. „Liegen belastet die Lunge, deshalb war es lange Zeit auch kaum für mich möglich, überhaupt zu schlafen.“
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4 Lebendige Kirche
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
MOMENTE Steyr. Der Jugend-KunstWettbewerb im Jugendzentrum Gewölbe geht in die letzte Runde. Noch bis 28.2. können kreative Gestaltungen zum Thema „Zeit“ in den Kategorien Bilder, Darstellung, Geschriebenes und Objekte eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind alle Jugendlichen im Alter von 13–19 Jahren. Alle Infos unter www.gewoelbe.at.tt
Einladung zum Wettbewerb. GEWÖLBE
Grieskirchen. Am 6. Februar 2021 ist die aus Grieskirchen stammende „Wernberger Schwester“ Pietra Maria Aumer im 86. Lebensjahr in den USA an COVID-19 verstorben. Sie trat 1957 in Wernberg in den Orden ein, absolvierte eine Krankenpflege- und Hebammenausbildung und wurde 1968 in die USA gesandt, die ihr zur zweiten Heimat wurden. Nach einem Jahr, um die Sprache zu lernen, und einem weiteren Jahr in Korea kommt sie nach Bethlehem (Pennsylvania), wo sie ihr ganzes weiteres Leben verbringt und in einem Altenheim ihres Ordens arbeitet. Sr. Pietra erhielt um 1976 die US-Staatsbürgerschaft und erfreute sich dank ihrer Liebenswürdigkeit, Geradlinigkeit und Einsatzfreude von Anfang an größter Beliebtheit. In den Jahren 1993 und 2007 wurde sie im Holy Family Manor (HFM) in Bethlehem zur „Nurse of the Year“ gewählt. Die Einträge ins Kondolenzbuch zeigen, wie sehr sie geschätzt wurde. Dort heißt es: „Du hast lange Tage leichter erscheinen lassen. Die Welt war mit Dir ein viel besserer Ort!“
PFARRE
KJ OÖÖ/PIATKOWIAK
Blumen lassen Kirche strahlen
Zur Mitte finden
Zell an der Pram. Bunt leuchtende Blumen zierten am Valentinstag die Kirche in Zell an der Pram. „Das bunte Blumenmeer und die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster drangen, ließen die lang ersehnte Gottesdienstgemeinschaft noch intensiver spüren“, erklärt Pfarrgemeinderatsobfrau Tina Demelbauer. „Das Leben und Feiern ist trotz Coronaeinschränkungen spürbar.“ Sie dankt allen, die sich um kreative Angebote bemühen, wie um Online-Gottesdienste oder Grußbotschaften an kranke Menschen.
Linz. Seit Aschermittwoch ist der Linzer Domplatz um ein Symbol reicher. Ein großes Labyrinth lädt bis zum 5. April besonders Jugendliche und alle, die die Fastenzeit bewusst begehen wollen, zum Erkunden des Weges und zum Durchatmen im Alltag ein. „Das Labyrinth ist ein Symbol für das Leben mit überraschenden Wendungen und unseren Weg zu uns selbst, zur Mitte, wie auch immer wir uns diese Mitte vorstellen“, erklärt Josef Ohrhallinger, Stadtjugendreferent bei der Katholischen Jugend OÖ.
Staunen und Meditieren In der Pfarrkirche Oftering wurde zu Beginn der Fastenzeit eine Fastenkrippe aufgestellt. Das Kunstwerk lädt ein, sich den Leidensweg Jesu bewusst zu machen. Irmgard Dobetsberger und Christine Engler von der Kreativgruppe der Pfarre haben unter Anleitung und mit Unterstützung des Ofteringer Krippenbaumeisters Harald Roth in unzähligen Arbeitsstunden eine Fastenkrippe geschaffen. Roth, Obmann des St. Floria-
ner Krippenvereines, hat dafür sein Krippenstudio zur Verfügung gestellt, die Kosten für Material und Figuren trägt die Kreativgruppe, wofür die Pfarre ein besonderes Danke sagt. Mit 75 Figuren und der Nachbildung der Schauplätze des Passionsgeschehens werden in der Fastenkrippe die einzelnen Szenen der Karwoche anschaulich dargestellt. Die Fastenkrippe ist bis nach Ostern in der Kirche aufgestellt und außerhalb der Gotteszeiten frei zugänglich. J.WALLNER
Bei der Segnung der Fastenkrippe: Pfarrer P. Carlos (von links), Harald Roth, Marianne Hoheneder (Obfrau der Kreativgruppe), Irmgard Dobetsberger und Christine Engler. WÖRISTER
KirchenZeitung Diözese Linz
Pfarren & Regionen 5
25. Februar 2021
MOMENT
Broschüre von Welthaus
Köstlich solidarisch Voneinander getrennt zu sein, bedeutet nicht, einander zu vergessen – nach diesem Motto bringt das Welthaus als Plattform der kirchlichen Hilfsorganisationen eine Broschüre über Entwicklungszusammenarbeit heraus – inklusive Kochrezepten. Welthaus arbeitet mit Projektpartner/innen in Afrika, Lateinamerika und Asien zusammen. Im Rahmen des Bildungsprogramms „Begegnung mit Gästen” wurden in den letzten Jahren zahlreiche Besuche organisiert. Viele Menschen in Österreich konnten sich so bei persönlichen Begegnungen darüber informieren, wie sich weltweite Krisen auf das Leben in den verschiedenen Weltregionen auswirken. Die Erkenntnis aus den Begegnungen ist: In allen Gesellschaften gibt es hohe Kompetenzen zur Überwindung von Hürden. Die Broschüre „Solidarität ist kostbar“ bietet eine Fülle an Erfahrungen von weltwei-
ter Freundschaft und Solidarität. Kostbare Geschichten, kombiniert mit köstlichen Rezepten aus den Partnerländern, bieten überraschende Einsichten und wecken Lust auf Nachkochen – mit einem tollem Nachgeschmack: Weltweite Solidarität ist möglich – und sie schmeckt. Ein Rezept finden Sie auf Seite 18 dieser Ausgabe. .
Die Broschüre kann kostenlos bestellt werden unter: Welthaus der Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz linz@welthaus.at Infos: linz.welthaus.at
Wirtschaft setzt auf Jugend. Beim 19. Aschermittwochsgespräch der Sparkasse OÖ sprachen Expert/innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie über Chancen und Herausforderungen der Corona-Pandemie. „Diese Krise hat gezeigt, dass ohne Marktwirtschaft kein Wohlstand erzielbar ist“, sagt Joachim Haindl-Grutsch, Chef der Industriellenvereinigung OÖ. Gerade Jugendliche hätten jene Stärken, die es braucht, um aus der Krise zu kommen, deshalb müsse der Fokus auf der Ausbildung und Förderung dieser liegen. Jugendforscher Simon Schnetzer fordert ein „Corona-Stipendium“ für junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren, „damit sie mit Engagement und Kreativität die Krise bewältigen und eine lebenswerte Zukunft mitgestalten können.“
Auch in Schärding machten Aktivisten auf die Lage der Flüchtlinge aufmerksam.
Kritik an Soldatengrab der SS in Waizenkirchen
Gedenken an SS-Schergen Waizenkirchen. Zum Umgang mit einem Soldatengrab in der zur Gemeinde Waizenkirchen gehörenden Ortschaft Stillfüssing ist eine Debatte entfacht. Die Inschrift auf dem Grab lautet: „Hier ruhen in Frieden Soldaten der Waffen-SS.“ Gedacht wird 13 Angehöriger der Waffen-SS, die versuchten, die vorrückende US-Armee aufzuhalten, und dabei am 4. Mai 1945 gefallen sind. Dass der historische Kontext der von der SS zahlreich verübten Massaker auf dem Denkmal keinen Platz hat, stößt nun auf heftigen Widerstand. Das Mauthausen-Komitee und das Netzwerk gegen Rassismus fordern nun, dass das Soldatengrab mit einer umfassenden Zusatzinformation versehen wird. Weil die historische Wahrheit verschwiegen
wird, dient es als Pilgerstätte für Rechtsextremisten, kritisiert das Mauthausen-Komitee. Als Reaktion auf die Kritik will Waizenkirchens Bürgermeister Fabian Grüneis in der Gemeinderatssitzung am 25. Februar zwar eine Zusatztafel mit einem Text beantragen. Dieser enthalte bislang aber noch immer keinen Hinweis auf die Verbrechen der Waffen-SS, beklagten Komitee und Netzwerk in einer gemeinsamen Aussendung. Diesen Text zu beschließen und anzubringen, wäre eine Geschichtsverfälschung. Ein alternativer Textvorschlag, der die nötigen Fakten enthält, wurde bereits übermittelt. Die Israelitische Kultusgemeinde Linz und die Katholische Aktion OÖ unterstützen dieses Anliegen. KATHPRESS/ P.S.
KARL GRABMANN
Wochenende für Moria in immer mehr Städten
Protest zieht weite Kreise Die Protest-Zeltlager gegen Abschiebungen und für die Evakuierung von Flüchtlingslagern weiten sich aus. In Linz übernachteten Aktivisten auf dem Domplatz am vergangenen Wochenende bereits zum fünften Mal im Freien, um auf die dramatische Lage von geflüchteten Personen aufmerksam zu machen. Neben Linz fand diese Aktion zuletzt auch in Has-
lach, Schärding und Wels statt. In Schärding verbrachten sechs Menschen die Nacht in Zelten. Es wurden Kerzen für die Flüchtlinge entzündet und viele Menschen unterschrieben Briefe an den Bundeskanzler und an die Regionalpolitiker/innen, damit sie sich für dieses Anliegen einsetzen. Zudem stehen in einigen Pfarren im Bezirk Schärding derzeit Zelte als Zeichen der Solidarität mit den Protesten vor der Kirche.
6 Interview
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
„Wenn etwas schiefgeht, wird es lustig“ Lois Jesner ist seit 40 Jahren Zeichner der KirchenZeitung. Warum er nie Ministrant war, wie er zur KirchenZeitung kam und wann ihm die besten Ideen für seine Gags kommen, erzählt er im Gespräch mit der KirchenZeitung. INTERVIEW: PAUL STÜTZ
Wir begehen ein Doppeljubiläum. Du zeichnest seit 40 Jahren für die KirchenZeitung, seit 25 Jahren in der Rubrik „Zeit im Bild“ auf der letzten Seite. Wann hast du die ersten Weichen gestellt, um heute gefeierter Zeichner der KirchenZeitung zu sein? Jesner: Losgegangen ist es in meiner HTL-
Zeit in Salzburg, da habe ich für ein paar Schilling Porträts von den Schulkollegen gezeichnet und mir um das Geld Essen gekauft, weil die Mahlzeiten in unserem katholischen Schülerwohnheim nicht recht besonders waren. Dann habe ich einmal für die Salzburger Nachrichten eine Leserbrief-Karikatur zum Vietnamkrieg eingeschickt, die veröffentlicht wurde. Das hat mir einen großen Schub gegeben. Vor allem auch, weil diese Karikatur ein Linzer Grafiker gesehen hat und mir daraufhin angeboten hat, während des Studiums einen Tag pro Woche bei ihm zu arbeiten. Parallel habe ich bald begonnen, für die Unizeitung zu zeichnen. So bin ich in das Ganze reingewachsen. Wenn du vom katholischen Schülerwohnheim erzählst: Wie bist du eigentlich mit der Kirche groß geworden? Jesner: Ich bin im Lungau in einem 1000-See-
len-Ort aufgewachsen. Der Pfarrer war unser
Nachbar. Meine beiden älteren Brüder waren Ministranten und ich hätte auch Ministrant werden sollen. Ich habe verweigert. Ich habe zum Pfarrer gesagt, ich müsse nicht ministrieren, weil das eh schon meine Brüder machen, und dass das meine Eltern auch so sehen. Die haben sich dann vom Pfarrer was anhören können. Kurioserweise war ich es dann von uns Brüdern, der ins katholische Internat nach Salzburg gekommen ist. Dem kirchlichen Milieu bist du eben auch beruflich verbunden geblieben, 1981 bist du bei der KirchenZeitung gelandet. Wie erinnerst du dich an diese Anfänge? Jesner: Ernst Gansinger, den ich von der Uni
Das Politische spielt bei dir nicht mehr die Rolle, wie es in den Anfangsjahrzehnten noch der Fall war. Woran liegt das? Jesner: Mich interessiert das Politische im-
mer weniger, das wiederholt sich einfach zu stark. Nach jeder Wahl gewinnt einer und es läuft dasselbe ab. Außerdem ist es so: Wenn ich die Roten aufs Korn nehme, schreien die einen auf, bei den Schwarzen die anderen. Wobei es die größte Aufregung um eine politische Karikatur gab, als du im Jahr 2000 die damalige blaue Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer als Schlange gezeichnet hast. Jesner: Ja, da bin ich sogar persönlich be-
her kannte und der Anfang der Achtziger bei der KirchenZeitung als Redakteur angefing, hat mich quasi mitgenommen. Das war damals eine richtige Aufbruchsstimmung, in der vieles möglich wurde. Anfangs habe ich Schwarz-Weiß-Karikaturen vor allem zu politischen Themen gemacht.
droht worden von ein paar Ewiggestrigen aus dem rechten Lager. Diese Eskalation war die Ausnahme, aber generell muss ich zum Thema Aufregung sagen: Ich habe mir immer gedacht, dass Karikatur alles darf und die Leser das als lustige Ecke sehen. Ein paar Leute nehmen Zeichnungen jedoch bierernst, dabei ist es einfach Unterhaltung.
Dazu dazwischen eine Verständnisfrage: Du zeichnest Karikaturen und Cartoons. Worin liegt der Unterschied? Jesner: Cartoon ist weiter gefasst, das ist ein
Ist das überhaupt eine Entwicklung in der gesamten Gesellschaft, dass die Empfindlichkeiten mehr werden? Jesner: Alle haben eine festgelegte Position,
lustiger Bilderwitz. Die Karikatur ist eher politisch.
aber der richtige Meinungsaustausch geht heute ab. Früher konnte man stundenlang
Jesner beherrscht die Kunst, auch bei Corona-Themen witzig zu sein.
Karikatur, die den Eurofigher-Skandal zum Thema hatte
KirchenZeitung Diözese Linz
Kolumne 7
25. Februar 2021
IM LEBENS-SPIEGEL Goldgräberstimmung
Ein klassischer Jesner-Witz: Die Normalsterblichen werden im Leben auf die Probe gestellt und scheitern dabei immer wieder auf unterhaltsame Weise.
diskutieren mit Menschen, mit denen man nicht einer Meinung war, und hatte trotzdem gemeinsam eine Gaudi. Was ist deine Inspiration für deine Zeichnungen? Jesner: Mich interessiert der menschliche
Aspekt: Wie reagiert der Normalsterbliche auf das Leben, das er bestehen muss. Er bemüht sich, aber da kommt er oft in schwierige Situationen. Wenn dann etwas schiefgeht und man es überzeichnet, wird es lustig und man kann darüber lachen. Im Scheitern liegt also die Komik? Jesner: Richtig. Ein Beispiel ist für mich mei-
ne Zeichnung, bei der eine Familie auf einem schmalen Bergsteig unterwegs ist und ein riesiger Steinbock entgegenkommt. Das ist natürlich eine Katastrophe. Und der Vater dreht sich um und sagt: „Die gute Nachricht ist, es ist keine Kuhherde.“ Diese Art von Witz taugt mir. Was ist deine bevorzugte Zeit, wann arbeitest du an den Cartoons? Jesner: Das spielt sich bei mir am Wochen-
ende ab, weil ich am Wochenanfang liefern muss und ich habe gerne die Gags schon vorher. Im Grunde zeichne ich zehn Situationen für ein Thema. Irgendwann passiert es und ich weiß, man könnte es so machen. Dieser Witz kommt wie ein Blitz. Bis dahin ist es eine beinharte Arbeit, das fließt nicht einfach daher. Den Cartoon fertig zu zeichnen geht dann in Relation schnell. Ein wiederkehrendes Thema ist in deinen Zeichnungen auch der Klimaschutz. Der liegt dir offenbar persönlich am Herzen?
Besuch in Lois Jesners Zeichenwerkstatt. Der aus Mauerndorf im Lungau stammende Grafiker arbeitet und wohnt in Linz. KIZ/PS Jesner: Ich gebe einfach meinen bescheidenen Senf dazu. Das wird uns noch viel mehr erwischen wie Corona, das wird das Zukunftsthema schlechthin. Ist es dein Anspruch, auch mit solchen KarikaturThemen gar die Welt zu verbessern? Jesner: Mit Karikaturen geht das sicher
nicht. Das ist Unterhaltung und man sollte es nicht überschätzen. Was mir aber im Übrigen neben den ganzen inhaltlichen Aspekten schon sehr wichtig ist: Cartoons und Karikaturen sind eine Kunstform. Das Ganze ist mehr als Männchen malen, es ist ein künstlerisches Produkt. Dass die Zeichnung einfach schön ist, ist mir auch jedes Mal ein Anliegen.
Rar sind die Schätze der Erde, sie zu heben ist aufwendig. Bis 45 Gramm Gold lassen sich in der ertragreichsten Goldmine der Welt in Südafrika aus einer Tonne Gestein holen. Und wie beim Gold, so bei Seltenen Erden, Juwelen und Erz. Das kleine bisschen aus der riesigen Menge – danach wird gesucht, darum wird gekämpft. Dafür wird auch ziemlich viel kaputt gemacht. Bei den materiellen Gütern, die man zu Geld machen kann, ist sie nach wie vor da: diese uralte Goldgräbermentalität, die vieles auf sich zu nehmen bereit war auf der Suche nach der kleinen Kostbarkeit. In anderen Angelegenheiten scheint Menschen die Wertschätzung des Seltenen immer mehr abhanden zu kommen. In Beziehungsangelegenheiten zum Beispiel: Jeden Tag und jeden Augenblick muss „geliefert“ werden – sonst rentiert sich die Sache nicht. Dass Glück jedoch eingepackt ist in ziemlich viel Alltag, Mühe, auch in unschöne Sachen, ertragen Menschen schwer. Sie wollen voneinander nur den Goldanteil, nicht das Gestein. Glücklich die Menschen, die an die Liebenswürdigkeit des Anderen auch in der Seltenheit glauben – und so einander nicht überfordern. Glück und Sinn sind keine Fertigware. Man bekommt sie nicht im Juwelierladen des Lebens, sondern roh – als Gestein, das den Schatz in sich birgt. Suchen muss man ihn und heben.
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Zum Jubiläum von Lois Jesner siehe auch das „Unter Uns“ auf Seite 32
MATTHÄUS FELLINGER
8 Thema
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Gutachten um Gutachten Seit Monaten schwelt im Erzbistum Köln eine Auseinandersetzung, die sich auf Deutschland ausweitet. Wie ernst meint es Kardinal Rainer Maria Woelki mit der Aufdeckung von sexueller Gewalt? Wie ernst meint es die Kirche? MONIKA SLOUK
W
er in Köln aus der Kirche austreten möchte, braucht einen Termin beim Amtsgericht, der online gebucht werden kann. Vorige Woche ging eine Nachricht durch die Medien: Der Server des Amtsgerichts war wegen Überlastung abgestürzt. Als Grund wurde genannt, dass zu viele Menschen gleichzeitig einen Termin für den Kirchenaustritt beantragen wollten. Beobachter interpretierten den Absturz des Servers als Symbol für die abstürzende Beliebtheit des Kölner Erzbischofs und mit ihm der katholischen Kirche. Dabei begann alles mit viel gutem Willen.
Spitze des Eisbergs. Als die Deutsche Bischofskonferenz Ende September 2018 eine umfassende Studie über sexualisierte Gewalt durch Geistliche zwischen 1946 und 2014 veröffentlichte, war die Erschütterung groß. Von 3.677 Kindern und Jugendlichen war die Rede, die von 1.670 Klerikern (4,4 Prozent) missbraucht worden waren. Diese dokumentierten Fälle sah man als „Spitze des Eisbergs“ an. Die Bischöfe äußerten sich beschämt. Auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki beteuerte: „Ich schäme mich für meine Kirche.“ Die Studie, die von Wissenschaftler/innen verschiedener Disziplinen in vier Jahren erarbeitet worden war, hatte ein vorgegebenes Ziel erreicht: „Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche“ zu vergrößern, wie es der für Missbrauchsfragen Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, formulierte. Aufklärung. Das war dem Kölner Kardinal aber zu wenig. Er kündigte gleichzeitig eine detaillierte Studie für Köln an, da die bun-
desweite Studie „aufgrund des Umfangs der Akten nur stichprobenartig“ gearbeitet hatte. Unabhängige Fachleute sollten die Akten für Köln „ungeschönt und ohne falsche Rücksichten“ überprüfen. Kardinal Woelki rechnete mit „sehr schmerzhaften“ Ergebnissen. „Die Aufklärung, wie wir in Fällen sexualisierter Gewalt gehandelt haben und welche Fehler gemacht wurden, ist von höchster Bedeutung“, verkündete der Erzbischof und setzte sich zum Ziel, persönliche Fehler von Verantwortlichen und organisatorische, systemische Fehler aufzuklären.
Kardinal Woelki rechnete mit „sehr schmerzhaften“ Ergebnissen. Gutachten. Im Dezember 2018 beauftragte der Kölner Erzbischof die Münchner Anwaltskanzlei „Westpfahl Spilker Wastl“ (kurz WSW), ein Gutachten über sexuellen Missbrauch minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker und pastorale Mitarbeitende 1975–2018 zu erstellen. Als dieses im Herbst 2020 fertig wurde, ließ es Woelki vom Strafrechtler Matthias Jahn aus Frankfurt am Main prüfen. Dieser stellte Mängel am WSW-Gutachten fest, was Kardinal Woelki dazu veranlasste, die Veröffentlichung des Münchner Gutachtens abzusagen bzw. aufzuschieben. Als Gründe nannte er, dass das WSW-Gutachten von 189 ausgewerteten Personalakten nur 15 exemplarisch darstelle und dass die namentliche Erwähnung von Verantwortungsträgern zivilrechtliche Klagen nach sich ziehen könne.
Transparenz? War der Kardinal die Aufgabe mit dem Ziel angetreten, für Transparenz zu sorgen, so glaubte ihm das nun kaum jemand. Wer ein Gutachten zurückhält, wolle etwas vertuschen, so die gängige Meinung. Für einen weiteren Eklat sorgte ein journalistisches Hintergrundgespräch am Dreikönigstag 2021, das eigentlich als Vertrauenserweis an einige Medienleute gedacht war. Sie sollten im Generalvikariat die Möglichkeit bekommen, mit dem Frankfurter Gutachter Jahn per Videokonferenz zu sprechen und Einsicht in das unveröffentlichte, 500 Seiten starke WSW-Gutachten bekommen. Dass ein Hintergrundgespräch nicht zur direkten Veröffentlichung gedacht ist, versteht sich im journalistischen Ehrenkodex von selbst. Doch die anwesenden Journalist/innen sollten unterschreiben, dass sie niemals die im Gutachten geschilderten „Tathergänge sexuellen Missbrauchs“ oder „benannte Täter“ preisgeben würden. Woraufhin sie aufstanden und gingen. Ein weiterer Tiefpunkt in der Kommunikation von „Transparenz“. Kritik. Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hatte das Vorgehen bereits im Dezember kritisiert. An der guten Absicht des Kölner Erzbischofs, für Transparenz zu sorgen, zweifle er nicht, aber „dass das jetzt in ein regelrechtes Desaster gemündet ist und auf uns alle abfärbt, das ist nicht gut.“ Mitten im „Pastoralen Zukunftsweg“ des Erzbistums Köln, der aus 500 Pfarren etwa 50 Pfarren machen soll, beendete der Kölner Diözesanrat die Zusammenarbeit mit der Diözesanleitung. Der Diözesanrat ist ein gewähltes Gremium aus Laien und Priestern, das die Pfarren und katholischen Verbände vertritt und die Diözesanlei-
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 9
25. Februar 2021
Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln ringt um seine Glaubwürdigkeit bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen und Missbrauchsmustern.
tung berät. Begründet wurde der Ausstieg mit der „ungeklärten Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln“ und der „Verengung auf juristische Streitfragen“. Das Präsidium des ohnehin mit Woelki im Dauerkonflikt stehenden Synodalen Wegs kritisierte den Glaubwürdigkeitsverlust: „Die Vorgänge um die Bestellung, Nichtveröffentlichung und Neuvergabe von Gutachten haben dazu geführt, dass viele am Willen kirchlicher Autoritäten zu vorbehaltloser Aufklärung zweifeln. Unabhängig von der Frage des guten Willens der Beteiligten, unabhängig von Absichten, Motiven und der Einschätzung einzelner Sachverhalte: Es sind erhebliche Irritationen entstanden und es ist ein Verlust an Vertrauen eingetreten, der nur schwer wieder behoben werden kann.“
Wer ein Gutachten zurückhält, wolle etwas vertuschen, so die gängige Meinung. Vertrauen. Andere unterstützen Woelki. Die Initiative „Fairness in der Kirche“ fordert, „dass es auch in der gegenwärtigen Auseinandersetzung zu einem gerechten Umgang mit Fakten und der Person des Kardinals kommt, der mehr Solidarität und Loyalität, aber auch Respekt und Fairness verdient hat“. Initiator ist der Bonner Publizist Martin Lohmann, der es „absurd“ nennt, Woelki „einen mangelnden Aufklärungswillen zu unterstellen oder gar eine Vertuschungsbereitschaft anzuheften“. Auch der
frühere deutsche Bundesrichter Thomas Fischer sprach dem Kardinal öffentlich sein Vertrauen aus. Da seien doch nicht „lauter Verschwörer am Werk in Rechtsanwaltskanzleien und Universitäts-Lehrstühlen, die sich mit dem Kardinal oder dem Generalvikar verschworen haben, Verbrechen in Köln zu vertuschen“. Vertuschung wird Kardinal Woelki auch in einem konkreten Missbrauchsfall vorgeworfen. Ein 2017 verstorbener Pfarrer soll Ende der 1970er-Jahre ein Kindergartenkind missbraucht haben. Kardinal Woelki wird beschuldigt, dass er das nach seinem Amtsantritt 2015 zur Kenntnis nahm, aber eine kirchenrechtliche Voruntersuchung und eine Meldung nach Rom unterließ. Der Erzbischof verwies auf die damals schon fortgeschrittene Demenz des Pfarrers und ließ sein Vorgehen vom Vatikan prüfen. Dieser plant offenbar keine kirchenrechtlichen Schritte gegen den Kardinal. Mittlerweile schließt Kardinal Woelki „persönliche Konsequenzen“ nicht aus. Er möchte aber auf die Veröffentlichung des nächsten Gutachtens warten, das er im Oktober 2020 beim Kölner Strafrechtler Björn Gercke in Auftrag gab. Am 18. März sei dies zu erwarten. Doch ein Rücktritt wäre keine alleinige Entscheidung des Erzbischofs, er kann Papst Franziskus den Rücktritt nur anbieten. In seinem Fastenhirtenbrief gab Kardinal Woelki Fehler im Krisenmanagement zu, wie schon zu früheren Anlässen: „Das alles tut mir von Herzen leid.“ Dem Kölner Domradio gegenüber gestand er ein, dass er die Fastenzeit nütze, um über Kommunikation nachzudenken: „Wie wir in Gemeinschaft bleiben, auch wenn wir gegensätzlicher Meinung sind.“
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ROSA FRANK
Studien und Gutachten 2014 bis 2018 Die Deutsche Bischofskonferenz lässt von einem Stab Wissenschaftler/innen unterschiedlicher Disziplinen eine Studie zur Aufarbeitung von sexueller Gewalt durch Geistliche erstellen. Auf 350 Seiten werden Missbrauchstaten von 1946 bis 2014 aufgedeckt. 2018 bis 2020 Die Münchner Anwaltskanzlei „Westpfahl Spilker Wastl“ erarbeitet im Auftrag der Erzdiözese Köln ein Gutachten über 189 Personalakten von Missbrauchstätern der Erzdiözese Köln 1975–2018. Kardinal Rainer Maria Woelki lässt es nicht veröffentlichen, da ein juristisches Gutachten Mängel feststellt. 2020 Der Frankfurter Strafrechtler Matthias Jahn schreibt ein Gutachten über das Münchner WSW-Gutachten. 2020 bis 18. März 2021 Der Kölner Strafrechtler Björn Gercke erstellt ein neues Gutachten „ohne Kompromisse“.
10 Thema
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Wenn sich die Gedanken wandeln Im westlichen Hochland Guatemalas leben vor allem indigene Maya-Völker in großer Armut. Die Frauen in der Region sind dort zudem noch von Gewalt und Diskriminierung in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft betroffen. Der Verein AMOIXQUIC stärkt und ermutigt sie, auf eigenen Beinen zu stehen. Gefördert und unterstützt wird die Organisation mit Spenden aus der „Aktion Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung Österreichs.
Sich selbst wertschätzen – was das bedeutet, war Mayra Magalí Carreto Rivera lange Zeit nicht bewusst. Von klein auf wurde sie diskriminiert und gedemütigt. Zuerst in ihrer Ursprungsfamilie, später von ihrem Ehemann. Häusliche Gewalt mit Schlägen und Erniedrigungen gehörten zum Alltag. Vor fünf Jahren kam es plötzlich zu einer Veränderung der Lebenssituation. Treibende Kraft war ihre Schwiegermutter. Sie ermahnte ihren Sohn, wenn er nicht aufhöre, seine Frau zu misshandeln, müsse er das Haus verlassen. Mayra und ihre drei Kinder hingegen würden auf jeden Fall bleiben. Einladung. Mayras Qualen und Leiden durch ihren Mann hörten auf. Und wie bei einer Kettenreaktion wandelte sich ihr von Armut geprägtes Leben ebenfalls Schritt für Schritt zum Besseren. Auch in diesem Fall war es ihre Schwiegermutter, die dazu beigetragen hat. Als Teilnehmerin am Projekt des Frauenvereins AMOIXQUIC hat sie Mayra eingeladen, mit ihr dort mitzumachen. Anfangs musste sie ihre Schüchternheit überwinden, doch schon bald hat sie sich geöffnet.
Mayra Magalí Carreto Rivera in ihrem eigenen kleinen Garten (Foto oben). In Workshops lernen die Frauen viel über ökologische Landwirtschaft. KFBÖ/EVA GADENER, JULIA CAJAS (3)
Hintergründe. Im westlichen Hochland Guatemalas leben hauptsächlich indigene Völker wie die Maya als Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Auch Mayra und ihre Familie gehören dieser Bevölkerungsgruppe an. Von Gewalt, von der Ungleichheit der Geschlechter in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft, von Diskriminierung und Armut sind in dem zentralamerikanischen Land mit etwa 17,9 Millionen Einwohnern generell die Frauen, vor allem aber jene der indigenen Völker, am stärksten betroffen. Tiefe Wunden hinter-
SUSANNE HUBER
lassen hat auch der blutige Bürgerkrieg, der 36 Jahre lang wütete (1960–1996). Opfer des Konflikts waren großteils Angehörige der Ethnie der Maya. Man wollte die indigene Mehrheit, die es damals in der Bevölkerung noch gab, unterdrücken und sie zum Teil durch geplante Massaker auslöschen. Gewalt gegen Frauen nimmt zu. All diesen Problemen versucht die Organisation AMOIXQUIC entgegenzuwirken, indem sie seit 1997 Frauen in der Hochland-Region unterstützt. Ziele sind, sie in ihrem Selbstwert und ihrer kulturellen Identität zu stärken, sie zu ermutigen, sich selbst für ihre Rechte einzusetzen und ihnen dabei zu helfen, finanziell unabhängig zu sein. „Es braucht einen Wandel dieser Situation. Wir wollen die Frauen dazu bringen, dass sie ihr Selbstbild und ihre Selbstwertschätzung verändern. Ihnen wird von klein auf beigebracht, dass sie keine eigene Meinung haben dürfen und dass sie auf den Ehemann hören müssen. Den Frauen wird die Mitsprache über den Einsatz der finanziellen Mittel und die Mitsprache über die Nutzung der Landflächen verwehrt“, sagt Julia Cajas Lima, Projektleiterin von AMOIXQUIC. Das sei eine schwierige Situation, meint die Projektpartnerin der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), denn besonders jetzt während der Corona-Pandemie haben die Gewalt gegen Frauen und die Frauenmorde stark zugenommen. Altes Wissen. Einen Wandel brauchte es laut Julia Cajas Lima auch in Richtung ökologische Landwirtschaft. Daher spielt das Konzept der Agrarökologie eine wichtige Rolle, denn es stärkt den kleinbäuerlichen Land-
KirchenZeitung Diözese Linz
Thema 11
25. Februar 2021
ZUR SACHE „Suppe to go“
Eine Frauengruppe von AMOIXQUIC ist stolz auf die verschiedenen nützlichen Mittel (u. a. zur Parasitenbekämpfung), die sie aus Heilkräutern selber herstellen. Hinten links steht Julia Cajas Lima, vor ihr Mayra Magalí Carreto Rivera.
bau, macht unabhängig von externen Betriebsmitteln und verbessert so das Leben der Familien. Erreicht wird dadurch ein sozial gerechtes, ökologisch nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem. Im Zentrum stehen der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und ein intakter natürlicher Kreislauf von Boden, Pflanzen, Tier und Mensch. Julia Cajas Lima erklärt, „dass genau diese Aspekte bei der traditionellen indigenen Maya-Kultur unserer Großeltern eine Rolle spielten. Damals war ihre Gedankenwelt noch ein bisschen anders. Das gute Leben sah so aus, dass man zwar nicht viel, aber genug zum Leben hatte. Und die Umwelt wurde wertgeschätzt.“ Durch die Landwirtschaft heute mit zum Teil genmanipuliertem Saatgut und riesigen Monokulturen wird der Boden ausgelaugt und die Umwelt geschädigt. Beim Modell der Agrarökologie hingegen baut man verschiedene Pflanzenkombinationen wie Mais, Bohnen und Kürbisse nebeneinander an, die sich gut ergänzen, eine Symbiose bilden und zudem Schutzräume für Tierarten bieten. Dieses Landwirtschaftssystem der Maya nennt sich Milpa. „Diese bunte Vielfalt an Obst- und Gemüsesorten, die es einst gab, versuchen wir nun wieder vermehrt zurückzugewinnen und das Wissen der Maya-Landwirtschaft unserer Vorfahren zu nutzen und anzuwenden“, erzählt Julia Cajas Lima. Keine Angst mehr. Mayra hat es geschafft – gestützt und gestärkt durch ihre Schwiegermutter und durch die Frauen bei AMOIXQUIC. Sie hat nun einen kleinen Garten in San Isidro Ixcolochil. Dort pflanzt sie selber gesundes Gemüse für ihre Familie an – Karotten, Brokkoli, Tomaten, Knoblauch, Kori-
ander, Petersilie, Spinat, Mangold, rote Rüben und Heilkräuter. Mayra weiß jetzt, wie man umweltfreundlich düngt, Schädlinge natürlich bekämpft, Anbauflächen nachhaltig bestellt und Seife selber erzeugt. Durch den Verkauf von Gemüse und Seife wächst ihr eigenes Einkommen. Da das herkömmliche Bankensystem für Frauen in Guatemala nicht zugänglich ist, legt sie einen Teil ihres Geldes in einer örtlichen Spargruppe an. Mayra und viele der anderen Frauen investieren dieses Geld u. a. auch in die Bildung ihrer Kinder. Bei den regelmäßigen Workshops und Treffen hat Mayra viel gelernt. Durch den Austausch mit den Frauen kennt sie nun ihre Rechte, ihr Selbstwertgefühl ist gewachsen und die Angst, die eigene Meinung zu vertreten, gehört der Vergangenheit an. Ein gutes Leben. Julia Cajas Lima liebt die Arbeit mit den Frauen. „Es ist wunderbar den Wandel in den Frauen beobachten zu können – wie sich ihre Gedanken drehen, wie sie ein Selbstbewusstsein aufbauen und eine Wertschätzung für sich selbst entwickeln.“ Manche der Frauen haben sie gefragt, warum z. B. Geschlechtergerechtigkeit nicht in der Schule gelehrt werde. „Darauf muss ich leider immer noch antworten: Nach wie vor gibt es die Unterdrückung der Frau durch den Mann und das nicht Anerkennen unserer indigenen Kultur, damit wir Angst haben und unsere eigene Identität nicht entfalten. Deshalb wünsche ich den Frauen und mir selber das gute Leben, das wir suchen, das wir brauchen. Und dieser Aspekt des guten Lebens soll nicht fremd-, sondern selbstbestimmt sein.“
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X Dieser Ausgabe liegt ein Spendenzahlschein der Katholischen Frauenbewegung bei.
Jedes Jahr wirbt die entwicklungspolitische Aktion „Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung (kfbö) in der Fastenzeit mit traditionellen Benefizsuppenessen in den Diözesen und Pfarren um Spenden für Hilfsprojekte in aller Welt. Da die Zusammenkünfte wegen der CoronaPandemie heuer nicht stattfinden können, startete die kfbö am Aschermittwoch (17. Februar) eine „Mitmach-Kampagne“ unter dem Titel „Sei Köchin des Guten Lebens“. Teilnehmerinnen können das Rezept ihrer Lieblingssuppe mit einem Foto auf www.teilen.at hochladen und erzählen, wie diese Suppe zum Guten Leben beiträgt. Entstehen soll eine Rezeptsammlung mit Statements und Geschichten, die die Unterstützerinnen des Familienfasttags in den sozialen Medien teilen und auf die Spendenaktion aufmerksam machen können. Außerdem werden von der kfbö „Suppe to go“ bzw. „Suppe im Glas“ organisiert, um die Spendeneinbußen so gering wie möglich zu halten. Guatemala ist heuer Schwerpunktland des „Familienfasttags“. Nach den Coronabedingten Einbußen beim Sammelergebnis schon 2020 gelte es, die von der Pandemie ebenfalls stark betroffenen Projektpartnerinnen in den Ländern des Südens nicht im Stich zu lassen, so die kfbö. u Infos unter: www.teilen.at
Heuer gibt es beim „Familienfasttag“ „Suppe im Glas“. KFBÖ
12 Panorama IN ALLER KÜRZE
25. Februar 2021
Gleichberechtigung ist ein zentrales Anliegen des Vatikan
Für die Ermächtigung von Frauen
UNIVERSITÄT INNSBRUCK
Zur Förderung von Frauen in allen Lebensund Arbeitsbereichen hat der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien, Janusz Urbanczyk, aufgerufen.
Lehrstuhl in München. Mit April übernimmt Claudia Paganini die Vertretung des Lehrstuhls Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München. Die gebürtige Tirolerin hat zuletzt an der Universität Innsbruck am Institut für Christliche Philosophie als Universitätsassistentin u. a. zu medienethischen Themen geforscht.
Die Ermächtigung von Frauen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene sowie die Förderung ihrer Teilnahme am öffentlichen Leben sei für die globale Sicherheit, Stabilität und nachhaltige Entwicklung von hoher Bedeutung, erklärte Janusz Urbanczyk in seiner Rede beim ersten Vorbereitungstreffen des 29. Wirtschafts- und Umweltforums der OSZE, das kürzlich als Videokonferenz durchgeführt wurde. Das Forum solle dieses wichtige Thema im Jahr 2021 behandeln, forderte der Vatikandiplomat.
Claudia Paganini
MIVA-Bilanz. Dank der großartigen Unterstützung der vielen Spender/innen konnte die MIVA Austria (Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft), ein Hilfswerk der katholischen Kirche, Großes bewirken. 298 Projekte in 53 Ländern mit einer Gesamtleistungssumme von knapp 5 Millionen Euro – das ist die Leistungsbilanz der MIVA für das vergangene Jahr. Ob Ambulanzfahrzeuge für die in der Corona-Pandemie unabdingbare medizinische Versorgung, Geländefahrzeuge und Motorräder für die Verteilung von Lebensmittelnotpaketen, Rollstühle oder bergtüchtige Maultiere: Die Mobilität – ob in Afrika, Asien oder Lateinamerika – ist vielfältig, jedoch auch teilbar. Toleranzgespräche. Die diesjährigen Europäischen Toleranzgespräche in Fresach/Kärnten drehen sich um Fairness. Vor dem Hintergrund von Gesundheits- und Wirtschaftskrise, hoher Arbeitslosigkeit und der Debatte um die faire Verteilung von Impfstoffen sollen Expertinnen und Experten von 19. bis 22. Mai zur Klärung des vielschichtigen Begriffs beitragen. Insbesondere die Globalisierung steht dabei auf dem Prüfstand.
KirchenZeitung Diözese Linz
Der Vatikan setzt sich für die Förderung von Frauen in allen Lebens- und Arbeitsbereichen ein. PETER SCHOLL/WESTEND61/APA
Anna Parr ist Generalsekretärin der Caritas Österreich. CARITAS ÖSTERREICH
Rechte beschnitten. Urbanczyk verwies auf die weiterhin bestehenden vielfachen Diskriminierungen, welche eine Verletzung der Würde und Berufung der Frauen in der Arbeitswelt darstellten. Frauen seien über lange Zeit in ihren Rechten beschnitten und an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden. Die Covid-19-Pandemie habe sich schädlich für Frauen am Arbeitsmarkt ausgewirkt, seien diese doch „oft die ersten, die ihre Arbeit verlieren“. Besonders gelte dies im Niedriglohnsektor und im informellen Sektor, wo Frauen oft die Mehrheit darstellten und wo es keine finanziellen Hilfen gebe. Darüber hinaus habe die „Last der Heimerziehung den Druck auf Frauen erhöht“ – unabhängig davon, ob die Mütter einer bezahlten Arbeit nachgingen oder nicht. Gleichberechtigung. Ein wichtiges Anliegen des Heiligen Stuhls sei es, „die wirkliche Gleichberechtigung jedes Menschen wie auch die Anerkennung für die Komplementarität von Frauen und Männern zu fördern“, erklärte Urbanczyk. Die dabei anzustrebende Gleichberechtigung reiche vom gleichen Lohn für gleiche Arbeit über den Schutz für berufstätige Mütter und Fairness beim beruflichen Aufstieg bis hin zur Gleichberechtigung der Ehegatten in Bezug auf die Familienrechte bis zur Anerkennung der Rechte und Pflichten der Bürger in einem demokratischen Staat.
Corona verschärft die soziale Ungleichheit
Warnung vor Altwerden als „Krankheit“
Sowohl in Österreich als auch weltweit hat die Corona-Krise die soziale Ungleichheit deutlich verschärft. Darauf hat die Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr in einer aktuellen Aussendung aufmerksam gemacht. Sie forderte zugleich drei besonders dringliche Maßnahmen zur Armutsbekämpfung: Es brauche erstens eine Anhebung des Arbeitslosengeldes, zweitens eine grundlegende Überarbeitung der Sozialhilfe Neu und drittens massive Reformen im Bildungsbereich. „Menschen, die in Armut leben, sind dem Virus am stärksten ausgesetzt“, sagt Parr.
Zu mehr Realismus in der Sterbehilfe-Debatte hat die Wiener Ethikerin Susanne Kummer aufgerufen. Der österreichische Gesetzgeber müsse sich bei seinen Überlegungen zu den vom Verfassungsgerichtshof eingeforderten Regelungen für die Suizidbeihilfe die Entwicklungen in den Benelux-Staaten bei diesem Thema vor Augen halten, forderte die Geschäftsführerin des IMABE-Instituts. Untersuchungen dort zeigen einen dramatischen Anstieg von Fällen aktiver Sterbehilfe bei älteren Menschen ohne schwere Erkrankung, warnt Kummer.
KirchenZeitung Diözese Linz
Panorama 13
25. Februar 2021
Frauen aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, haben heuer die liturgischen Vorlagen für die weltweiten Gottesdienste am Weltgebetstag vorbereitet. Das Plakat (Bild links) dazu stammt von der vanuatuischen Künstlerin Juliette Pita. WGT
Weltgebetstag der Frauen wird gefeiert Trotz Corona findet der Weltgebetstag der Frauen (WGT) 2021 statt. Gefeiert wird er am Freitag, 5. März, rund um den Erdball in 170 Ländern – vor allem mit ökumenischen Gottesdiensten, von denen viele natürlich nur unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen oder online mitgefeiert werden können. „Der ‚Weltgebetstag der Frauen‘ setzt Zeichen der Hoffnung, fördert Frieden und Verständigung und stellt sich gegen Ungerechtigkeit und Gewalt“, betonen die WGTVerantwortlichen. Mit den bei den Gottesdiensten gesammelten Spenden werden
Hilfsprojekte für Frauen und Mädchen in Afrika, Lateinamerika, Asien und im Pazifik raum unterstützt. Die Pandemie habe die Lebensumstände viel zu vieler Menschen zuletzt dramatisch verschlechtert, umso notwendiger sei Hilfe, heißt es seitens des WGT. Neben ökumenischen Gottesdiensten in vielen österreichischen Gemeinden überträgt ORF III am 7. März um 10 Uhr einen Fernsehgottesdienst zum Weltgebetstag aus der evangelischen Johanneskirche Wien-Liesing. Unter dem Motto „Worauf bauen wir?“ haben Frauen aus Vanuatu –
einem Inselstaat im Südpazifik – den ökumenischen Gottesdienst für den heurigen Weltgebetstag vorbereitet. Die zentrale Bibelstelle stammt aus dem Matthäus-Evangelium: Nur ein Haus auf festem Grund werde den Stürmen widerstehen können. So solle das Fundament jedes menschlichen Lebens die Botschaft Jesu sein. Die Vielfalt der Sprachen und Ethnien eint der christliche Glaube. Das Vertrauen auf Gott und seine Fürsorge drücken die Frauen in diesem Gottesdienst aus. u Infos u. a. mit Gottesdienstzeiten unter: www.weltgebetstag.at
Vatikan: Anti-CoronaRegeln für Ostern
Kritik an Entsorgung radioaktiven Wassers
WELTKIRCHE
Die Gottesdienste der Karund Ostertage sollen in der katholischen Kirche weltweit auch 2021 pandemiebedingt unter Berücksichtigung der Corona-Situation und etwaiger Schutzvorgaben in den jeweiligen Ländern gefeiert werden. In einer aktuell veröffentlichten Note der vatikanischen Gottesdienst kongregation erinnert diese die Bischofskonferenzen an ein entsprechendes Dekret vom 25. März 2020. Die Österreichische Bischofskonferenz wird noch konkrete Regelungen im Rahmen ihrer nächsten Vollversammlung im März treffen.
Katholische Bischöfe in Südkorea und Japan lehnen die Entsorgung radioaktiven Wassers aus dem zerstörten Kernkraftwerk Fukushima ins Meer entschieden ab. Nach jahrelangen Debatten haben Japans Behörden beschlossen, eine Million Tonnen dieses Wassers ins Meer zu leiten. Kritik an der Entsorgung äußern u. a. auch Umweltorganisationen. Das Wasser wurde 2011 nach der Kernschmelze in der Atomanlage von Fukushima zur Kühlung der Brennstoffkerne genutzt und in Tanks gesammelt, deren Speicherkapazität laut Behörden spätestens 2022 erschöpft sei.
Die katholischen Diözesen im US-Bundesstaat Texas öffnen angesichts der extremen Kälte vor Ort einige Kirchen als Aufwärmstation für Obdachlose. Nach Schneestürmen und für diese Region ungewöhnlich niedrigen Temperaturen leben rund 3,5 Millionen Texaner seit vergangener Woche ohne Strom und Wasser. Davon betroffen sind vor allem Nichtsesshafte und Geflüchtete. Notger Wolf (80), früherer Benediktiner-Abtprimas, macht aus der Not des Corona-Lockdowns eine Tugend. „Das Leben ist und bleibt ein Risiko“, sagte der deutsche Benediktiner. Dennoch sei er vorsichtig und h alte sich viel im Kloster auf. „Ich gehe jeden Tag spazieren. Und ich lerne eine neue Sprache: Arabisch.“ Notger Wolf
KNA
14 Fastenzeit
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Schuld und Willensfreiheit Man kann nur an etwas schuld sein, das man freiwillig getan hat. Aber wie frei sind die Menschen eigentlich? Haben sie überhaupt die Möglichkeit, sich zu entscheiden, oder ist ihr Handeln vom Schicksal oder von hirnbiologischen Prozessen gesteuert?
Schuld und Vergebung Serie in der Fastenzeit Teil 2 von 7 Reinhard Haller nähert sich dem Phänomen „Schuld“ aus psychologischer Sicht, geht den Wurzeln der Schuldgefühle auf den Grund und erklärt, wie man sie überwinden kann.
REINHARD HALLER BESTSELLERAUTOR UND GERICHTSPSYCHIATER KATH. KIRCHE VORARLBERG/ BEGLE
J
edes Nachdenken über die Schuld führt zwangsläufig zu Überlegungen über die Freiheit des menschlichen Willens. Mit der Frage, ob der Mensch überhaupt fähig ist, zwischen Gut und Böse einen freien Wahlentscheid zu treffen, beschäftigen sich Theologen, Philosophen, Psychologen und Hirnforscher seit Jahrhunderten, ohne dass eine befriedigende Antwort gefunden werden konnte. Schuld setzt immer Verantwortlichkeit voraus und schuld- oder sündhaft kann nur jemand handeln, der für sein Tun verantwortlich gemacht werden kann. Das Problem, ob wir selbst die Herrschaft im eigenen Haus haben oder Sklaven unserer Hirnzellen sind, ob ein unklares Schicksal oder die göttliche Allmacht unser Denken und Handeln bestimmt, ist für die Schuldfrage von zentraler Bedeutung.
durch die Befolgung der Gebote Verantwortung verlangt. Der Kirchenlehrer Augustinus (354–430 n. Chr.) beschreibt den Menschen als ein willentlich handelndes Wesen, das für sein Handeln gegenüber Gott verantwortlich ist. In seinen „Confessiones“ konstatiert er allerdings, dass in den seelischen Abgründen auch unbewusste Kräfte wirken, die sich der willentlichen Kontrolle entziehen. Nur mit göttlicher Gnade könne der Mensch der Forderung nach Eigenverantwortung entsprechen.
Selbständigkeit und Gnade. Die Vorstellung von einem eigenen menschlichen Willen ist allerdings relativ jung. In der klassischen griechischen Philosophie gab es die Idee eines willentlichen Handelns noch nicht, vielmehr wurde dieses mit Einsicht, Vernunft und Affekt in Verbindung gebracht. Erst die Römer schufen den Begriff der „voluntas“. Die biblische Tradition ist durchgehend von der Idee eines handelnden Gottes bestimmt, der vom Menschen
REINHARD HALLER
„Die Vorstellung von einem eigenen menschlichen Willen ist allerdings relativ jung.“ Von Augustinus bis Freud. Mit dieser Idee von der beschränkten Freiheit des menschlichen Willens hat Augustinus nicht nur viele Erkenntnisse der Psychoanalyse Sigmund Freuds vorweggenommen, sondern auch die Grundlagen der heute anerkannten relativen Determiniertheit des menschlichen Willens geschaffen. Auch für den anderen
KirchenZeitung Diözese Linz
Fastenzeit 15
25. Februar 2021
Autopilot Gehirn? Steuern chemische Vorgänge im Gehirn das menschliche Handeln vollkommen, oder gibt es freie Entscheidungen? Ohne Entscheidungsspielraum gäbe es auch keine Schuld. MARIE MAERZ/PHOTOCASE.DE
großen Kirchenlehrer, Thomas von Aquin (1225–1274), steht fest, dass ohne die freie Willensentscheidung des Menschen „Vorschriften und Verbote, Anerkennung und Bestrafung, Beratschlagung und Ermahnung“ keinen Sinn hätten und jede Moralund Schuldfrage aufgehoben wäre. Freiheit als Illusion. In den Naturwissenschaften, die überwiegend von fehlender Willensfreiheit ausgehen, wird unter anderem mit dem Zufallsprinzip bei Entscheidungen gegen den freien Willen argumentiert. Allerdings sagt Albert Einstein (1879–1955): „Gott würfelt nicht“ und argumentiert damit ähnlich wie das Buch Daniel, wo es heißt, ein allmächtiger Gott setze sich gegen Zufälle durch. Die Psychoanalyse hingegen lehnt eine Beherrschung des Willens durch den menschlichen Geist ab und glaubt, dieser werde durch das Unterbewusstsein und die Kraft der Triebe gesteuert. Auch die heutige Hirnforschung vertritt überwiegend die Ansicht, die Freiheit des Willens sei eine Illusion, da jegliches menschliche Verhalten durch hirnbiologische Prozesse verursacht sei. Gibt es Schuld überhaupt? Schuldhaftes Verhalten sei gar nicht möglich und deshalb können auch Straftäter oder Sünder nicht
verantwortlich gemacht werden. Wie problematisch die Reduzierung der Willensfrage auf eine neuronale Schablone allerdings ist, lehrt uns folgende ulkige Geschichte: Da steht ein Verbrecher wegen schweren Betruges vor Gericht. Er zeigt sich geständig, sei aber nicht schuldfähig, da sein präfrontaler Cortex – die für das menschliche Handeln maßgebende Hirnregion – gestört sei: „Ich hab' es zwar getan, schuld ist aber mein präfrontaler Cortex“, erläutert er dem Richter. Dieser denkt kurz nach und kommt dann zu
„Die heutige Hirnforschung vertritt überwiegend die Ansicht, die Freiheit des Willens sei eine Illusion.“ REINHARD HALLER
folgendem Urteil: „Ich spreche Sie frei, verurteile aber ihren präfrontalen Cortex zu drei Jahren Haft.“ Wegen Krankheit schuldunfähig. In der Rechtsprechung, welche ja die den Kern unseres Menschseins treffende Frage der Willensfreiheit auch nicht beantworten kann,
geht man bei der Beurteilung der Schuld einen anderen, pragmatischen Weg. Dort wird die Schuld- oder Zurechnungsunfähigkeit an das Vorliegen schwerer psychischer Störungen gebunden. Man legt normativ fest, dass Personen, die im Zusammenhang mit schwerer Behinderung, akuter Geisteskrankheit oder voller Berauschung ein Verbrechen begehen, über keinen freien Willen verfügen und deshalb nicht schuldhaft handeln. Dabei darf es sich aber nicht um irgendeine der vielen psychischen Störungen handeln, sondern es muss eine schwere Krankheitsform vorliegen. Freiheit der Person. All diese Überlegungen lassen in der Schuldfrage auch aus Sicht des Psychiaters den vom deutschen Theologen und Hochschulpfarrer Wolfgang Achtner gezogenen Schluss zu, dass der Begriff der Willensfreiheit durch jenen der Freiheit der Person zu ersetzen sei. Denn der Mensch handle immer aus der Gesamtheit seines Wesens, nicht aus einem isolierten Willen. Das Bild einer plastischen und veränderlichen Person führt zu abgestuften Freiheitsgraden in den Willensentscheidungen: Von der inneren Entscheidungs- und äußeren Handlungsfreiheit über die Freiheit zu schuldhaftem Verhalten bis hin zur Freiheit auf ein Größeres hin.
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SONNTAG 2. Fastensonntag – Lesejahr B, 28. Februar 2021
„Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen“ Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast. (Gen 22,17–18)
1. Lesung
Evangelium
Genesis 22,1–2.9a.10–13.15–18
Markus 9,2–10
In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er sagte: Hier bin ich. Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Ísaak, geh in das Land Moríja und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar! Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf. Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten. Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar. Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten
hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.
2. Lesung Römer 8,31b–34
Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.
In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART
WORT ZUM SONNTAG
Er ist immer schon gemeint Jesus von Nazareth zieht durch das Land, verkündet das Wort Gottes, schart Jünger um sich und auch Frauen, die ihn unterstützen. Dabei ist vieles, was er sagt, nicht wirklich neu, aber anders als bislang. Jesus kennt und zitiert das Alte Testament ausführlich. Sie ist sein Maßstab und auch der Maßstab seiner Zeitgenossen. Seine Zeitgenossen spalten sich auf in Anhänger und Gegner. Und beide berufen sich dabei auf Gottes Wort. Beide stellen sich dieselbe Frage: Ist Jesus von Nazareth ein wahrer Zeuge des einen lebendigen Gottes? Die einen sagen Ja, die anderen Nein. Die NeinSager vermögen nicht, hinter den alten Texten einen neuen Sinn zu erkennen. Die Ja-Sager begreifen, dass der neue Sinn im Grunde immer schon zwischen den Zeilen stand und nun in Jesus Gestalt angenommen hat. Als Jesus am Kreuz hängt, verzweifeln die Männer unter den Jünger komplett; sie verstecken sich ängstlich. Die Frauen haben da die besseren Nerven; sie gehen ans Grab und finden es leer und werden so zu den ersten Zeugen der Auferstehung Jesu. Für alles das – Kreuz und Auferstehung – liegt die Antwort in der Heiligen Schrift. Für den biblischen Menschen gibt es nur die Bibel als Quelle des Verstehens. Da stoßen wir auf die Geschichte von Abraham und Isaak: Vater und Sohn, Holz auf seinen Schultern, ein Opfer, drei Tage Ruhe, Engel, Segen, die Völker hören die Frohe Kunde. Das wiederholt sich: Der Vater den Sohn dahingibt, er sein Kreuz auf sich lädt, drei Tage im Grabe ruht. Um aufzuerstehen. Damit wir auferstehen!
Der Berg Tabor: eine geheimnisvolle Kultstätte – zuerst der heidnischen Völker. Unter den Juden als „Nabel der Welt“ gerühmt. Nach christlicher Tradition öffnete Jesu hier seinen engsten Freunden einen Blick in den Himmel. KATHBILD.AT / FRANZ JOSEF RUPPRECHT
I
Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: Ich bin tief erniedrigt!
ZUM WEITERDENKEN
Kostbar ist in den Augen des Herrn der Tod seiner Frommen. Ach Herr, ich bin doch dein Knecht,
Mose und Elija stehen im Evangelium für Gesetz und Propheten. Jesus steht in ihrer Mitte. Er ist ihre Mitte. Er ist ihr Ziel. Um ihn ging es von Anfang an. Vom Anfang der Schöpfung an.
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! Gelöst hast du meine Fesseln. Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, ausrufen will ich den Namen des Herrn. Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen in Gegenwart seines ganzen Volkes,
MARKUS ST. BUGNYAR
in den Höfen des Hauses des Herrn,
Priester der Diözese Eisenstadt,
in deiner Mitte, Jerusalem.
Rektor des Österreichischen Pilger-
ANTWORTPSALM (AUS PSALM 116)
FLOYD
Hospizes in Jerusalem. Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at
18 Bewusst leben
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Abgepackte Feuchttücher und Wattepads sind praktisch. Doch nach einmaligem Gebrauch landen sie im Müll. Das geht auch anders – mit selbstgenähten Abschminkpads. Das ist Müllvermeidung und Upcycling in einem. BRIGITTA HASCH
Dieses vegetarische Gericht stammt aus Bolivien. DANIEL/STOCKADOBE.COM
Phiri de Quinoa ZUTATEN
∙ 1 Tasse Quinoa ∙ 2 ½ Tassen Wasser ∙ 1 mittlere Zwiebel ∙ 2 Tomaten ∙ 4 Karotten ∙ 5 mehlige Kartoffeln ∙ eine Handvoll Erbsen ∙ 2 EL Butter ∙ 1 Prise Pfeffer, Salz ZUBEREITUNG Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Das Gemüse sehr fein schneiden. Quinoa in der Pfanne bei mittlerer Hitze rösten (ohne Öl) bis die Körner eine hellbraune Farbe annehmen und die ersten platzen. Zur Seite stellen. Zwiebeln mit Butter in einer Pfanne goldbraun anrösten. Karotten hinzufügen, 5 Minuten später die Tomaten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Nach 5 Minuten Hitze zurücknehmen, mit Deckel 10 Minuten köcheln lassen. Inzwischen Erbsen in einem Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Wenn das Wasser mit den Erbsen siedet, gebratenes Gemüse hinzufügen, 10 Minuten später die Quinoa. Bei schwacher Hitze zugedeckt 15 Minuten köcheln lassen. Kartoffelwürfel hinzufügen, alles nochmal 20–30 Minuten zugedeckt köcheln lassen. X Welthaus: Köstlich solidarisch. Solidarität ist kostbar – Menschen und ihre Geschichten und Rezepte. X Zu beziehen beim Welthaus Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, Tel.: 0732/7610-3271 X Mehr über diese Broschüre lesen Sie auf Seite 5.
Abfallfrei abschminken Ausgediente Handtücher oder Waschlappen, Stoffreste aus Jersey oder Baumwolle, Nähseide und eine Nähmaschine – schon kann die Arbeit beginnen. Da die Pads oft gewaschen werden, sollte man unbedingt farbechte und bei 60 °C waschbare Textilien verwenden. Die Kreise lassen sich am besten rund um ein beliebig großes Glas ziehen. (Bild 1). Wer will, kann so natürlich auch unterschiedlich große Pads nähen. Variante 1. Wer lieber sauber vernähte Kanten mag, legt zwei ausgeschnittene Kreise rechts auf rechts (also mit der „schönen“ Seite zueinander), steckt die Teile zusammen und näht knapp an der Kante einmal rundherum. ZumWenden bleiben etwa 2 Zentimeter offen. Nach dem Umdrehen wird das offene Stück von Hand zusammengenäht und das Pad glattgebügelt.
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X Tipp: Stecken Sie (wie auf Bild 2) die Teile in der Mitte zusammen, so können Sie den Kreis in einem nähen. Wenn man immer wieder absetzen muss, um die Stecknadeln zu entfernen, entstehen schon einmal kleine Ecken in der Naht.
Variante 2. Hier wird die Naht ganz offen gezeigt, wer mag, kann dazu sogar eine Kontrastfarbe beim Nähfaden verwenden (Bild 3). Zwei passende Stoffkreise aufeinander legen (rechte Seite außen) und mit einem Zick-Zack-Stich mit minimaler Stichlänge und maximaler Stichbreite rundherum einfassen. Die Kanten nach Bedarf mit einer Schere nachbessern, bügeln – fertig. X Tipp: Wer ganz sicher gehen will, dass sich beim Zick-Zack-Stich die beiden Kreise nicht verschieben, kann vorher eine Runde im normalen Vorwärtsstich nähen und in einer zweiten Runde wie beschrieben endeln.
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KirchenZeitung Diözese Linz
Bewusst leben 19
25. Februar 2021
Von Gewohnheiten und dem Raum für Neues
Eine Einladung der Fastenzeit Die Fastenzeit hat begonnen und für die eine oder den anderen sind damit Fastenvorsätze verbunden. Auch ich nehme meine alljährliche Übung wieder auf und verzichte auf die süßen Naschereien, die meine Hauptmahlzeit gerne mal abrunden oder gar als Seelenschmeichler dienen sollen.
Einfach zum Mitnehmen. Eine hübsche kleine Tasche entsteht ebenfalls aus einem Stoffrest: ca. 25 x 14 cm zuschneiden, die kurzen Kanten zweimal nach innen drehen und wie einen Saum absteppen (Bild 4). Diese dann zur Mitte schlagen, sodass sie knapp überlappen (Bild 5). Die Seitenkanten absteppen, endeln und die Tasche wenden. Aus der Praxis. Abschließend noch zwei weitere hilfreiche Hinweise: Nach dem Nähen von Frottee freut sich die Nähmaschine über ein gründliches Entfernen der zahlreichen Fussel. Und: Sammeln Sie die gebrauchten Pads in einem Wäschenetz. Darin kann man die Tupfer auch gleich in die Waschmaschine stecken. So muss man hinterher nicht zwischen den größeren Wäschestücken nach den kleinen Pads suchen.
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Mit dieser einfachen Näharbeit kann man viel Müll vermeiden. KIZ/BH (6)
Verzichten, aber nicht kasteien. Seit Jahren achte ich in der Fastenzeit auf meinen Süßigkeitenkonsum. Während ich in den ersten Jahren vor allem auf purzelnde Kilos hoffte, erinnert mich die Fastenzeit heute daran, durch bewusstes Verzichten Gewohnheiten zu überdenken. Entgegen so manch gängiger Vorstellung geht es beim Fasten nicht darum, sich zu kasteien. Im Vordergrund steht ein Bewusstmachen von alltäglichen Verhaltensmustern, ein achtsamer Umgang mit sich selbst, mit anderen, mit der Welt und ein Innehalten, das uns zu neuer Lebendigkeit führen kann. Gewohnheiten prägen unser Leben. Religiöse Traditionen sehen dafür unterschiedliche Zeiten im Jahr vor, um einen Weg nach innen zu gestalten und Achtsamkeit in unseren Beziehungen zu üben. An Aktualität haben diese Übungen keineswegs verloren. Zumindest erweckt unter anderem der
BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN
gegenwärtige Trend des Selbstmanagements diesen Eindruck. In Ratgebern ist zu lesen, dass es wesentlich ist, den eigenen Gewohnheiten Aufmerksamkeit zu schenken und diese zu überdenken oder zu verändern. Denn durch unsere Gewohnheiten gestaltet sich schlussendlich unser Leben – Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr. So schaffen gewohnte Tagesabläufe, Rituale oder Verhaltensformen Erleichterung, weil sie uns Entscheidungen abnehmen. Gleichzeitig schmälert Gewohntes unsere Wahrnehmung und entfernt uns unter Umständen von uns selbst. Ob nun religiös motiviert oder nicht. Welchen Weg wir auch wählen – die religiös motivierte Fastenzeit oder die am Selbstmanagement orientierte Begleitung –, es wird damit die Erfahrung einhergehen, dass es sinnvoll ist, alltägliche Verhaltensmuster zu überdenken und auf so manches zu verzichten. Letztendlich sind die eigenen Ge-wohn-heiten gewissermaßen die Art, wie wir uns in unserem Alltag eingerichtet haben – die Innen- und Außeneinrichtung des Lebens. Manches sollte vielleicht wieder entstaubt werden. Für anderes, was uns im Weg steht, lässt sich möglicherweise ein besserer Platz finden und es können neue Räume geschaffen werden. Die vierzig Tage der Fastenzeit laden jedenfalls dazu ein.
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EVA NESSL INSTITUT FÜR RELIGIONSPÄDAGOGIK, PH DIÖZESE LINZ www.phdl.at
20 Familie & Unterhaltung
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Vor 50 Jahren im „Linzer Kirchenblatt“
Kirche gegen Schmutz und Schund auf der Leinwand sollten sich gegen gefährliche Strömungen und für bessere Ideale einsetzen.“
Zur Zeit sind Kinos bekanntlich (leider) geschlossen, ergo dessen gibt es auch keine Diskussionen über gezeigte Machwerke der Filmindustrie. Anders war dies im Februar 1971. Angeheizt wurden die heftigen Debatten durch den Kinostart eines äußerst freizügigen Films, der bis heute fast als Synonym für das Sittenbild der 70er-Jahre gilt (namentlich Josefine Mutzenbacher). Einige Pfarren und die katholische Aktion fühlten sich „zu einem heftigen Protest verpflichtet“, das Linzer Kirchenblatt zog Hanns Frechinger, den damaligen Leiter des Filmreferats der Diözese, zurate, der meinte: „Christen sollten aus triftigen Gründen durchaus in die Öffentlichkeit gehen, auch in der Form von Protesten. Christen, besonders die jüngeren,
Wohin soll die Entwicklung noch gehen? Die aufkommende Freizügigkeit von Kinofilmen gab 1971 Anlass zur Sorge. KIZ/ARCHIV
KIZ MIT WITZ
SuchMal
Vor der Opernkasse: „Ich möchte zwei Opernkarten.“ „Für Tristan und Isolde?“ „Nein. Für meine Frau und mich!“
Buchstabensalat: In diesem Buchstaben-Wirrwarr sind waagrecht, senkrecht und diagonal in beide Richtungen folgende Wörter versteckt: ALKOVEN, ALTMUENSTER, ASPACH, GAFLENZ, GATTERN, GEINBERG, GOSAU, GSTAIG, HAUS, KLAM, KOGL, LAMBRECHTEN, LENZING, LUCK, MARBACH, PFLEG, PRAM, RAAB, REGAU, RUTZENHAM, SAXEN, SCHAUMBERG, SUBEN, UFER, WAASEN, WAXENBERG, WENG
Maria soll den Salzstreuer nachfüllen. Nach einer halben Stunde stöhnt sie: „Das dauert, bis man das Zeug durch die kleinen Löcher kriegt ...“ „Was sind Sie von Beruf?“ – „Straßenhändler.“ – „Interessant! Und was kostet bei Ihnen so der laufende Meter?“ „Also“, sagt der Arzt, „die gelben Tabletten sind für den Magen, die roten für die Leber, die weißen für Ihr Herz. Alles klar?“ Meint der Patient: „Mir ist alles klar, Herr Doktor. Aber hoffentlich wissen die Tabletten auch, wo sie hingehören!“ Unterhalten sich zwei Spiegeleier in der Pfanne. Meint einses: „Irgendwie fühle ich mich so zerschlagen!“
R R G G E D L A W U G I
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B E W S B G A T T E R N
Verpröllt. Heute ist es normal geworden, dass man auch sehr private Informationen und Bilder von Prominenten in der Zeitung und im TV findet. 1971 war man noch sehr erstaunt, dass die damals sehr erfolgreiche Skifahrerin Annemarie Pröll Journalisten bereitwillig über ihr Lieblingsessen und ihre Lieblingsblumen Auskunft gab. „Dank dieser sich vorwagenden TV-Kundschafter weiß nun der Österreicher auch, daß Annemarie Schnaps verträgt, im Pröll-Haus die Stiegen knarren, sich Pröll-Vater mit 60 in den besten Jahren weiß und daß er gerne Holz hackt, wie es sich für einen Berg-Salzburger gehört.“ Nach der für (Ober-)Österreich erfolgreichen Ski-WM sind Homestorys über die Medaillengewinner/innen in den nächsten Wochen wohl auch nicht auszuschließen. BRIGITTA HASCH
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N B K G A M O M E E T I
E N L I A R U K G M N Z
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A E M T N F U R H E B E
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R M A H N E Z T U R H G
© Philipp Hübner
Lösung des Buchstabensalats der letzten Woche
Kinderseite 21
25. Februar 2021
Weiß wie Schnee Dort und da liegt ja noch Schnee, darum werfen wir einmal einen Blick auf seine Farbe. Ist Weiß überhaupt eine Farbe? Ja, Weiß ist eine Farbe, sogar die allerhellste von allen. Aber man sagt über sie auch: Es ist eine „unbunte“ Farbe. Diese Los teilt sie mit Schwarz und Grau. Weiß ist allerdings keine Spektralfarbe (so wie du sie im Regenbogen siehst), sondern entsteht durch ein Gemisch aus Einzelfarben und erscheint so für unsere Augen wie das weiße Sonnenlicht. Weiß im Alltag. Die Milch beim Frühstück, der Reis beim Mittagessen, Salz und Zucker – beim Essen begegnest du vielen weißen Lebensmitteln. Nicht alle zählen allerdings zu den gesündesten. Vom Geschirr bis zu den Taschentüchern – auch viele Alltagsge genstände sind weiß. Weiße Dinge auf ein Blatt Papier zu malen ist gar nicht einfach, weil – genau! – das Papier selbst weiß ist. Da für ist das Lesen von schwarzen Buchsta ben auf weißem Papier am einfachsten. Das Auge mag den Kontrast vom ganz dunklen Schwarz zum ganz hellen Weiß.
BALDUIN BAUM
Weiß in der Natur. Viele Pflanzen und Tie re sind ebenfalls weiß oder – wie das Zebra – zumindest teilweise weiß: von Schneeglöck chen und Gänseblümchen bis zu Schwan und Eisbär. Außergewöhnlich ist es aller dings, wenn ein Mensch ganz wenige oder gar keine Hautpigmente hat und Haare, Haut und Augen daher besonders hell sind. Man nennt das „Albinismus“ und es kann auch bei Säugetieren auftreten. Vom glei chen lateinischen Wort „albus“ (= weiß) ist auch der Vorname Albin abgeleitet. So heißt
auch der Namensträger der Woche auf Sei te 24. Sauber, aber heikel. Weiße Gegenstän de wirken immer sehr aufgeräumt und sau ber. Kleidung in Weiß ist natürlich heikel, denn man sieht jeden Fleck. Der Vorteil ist, dass man weiße Wäsche ziemlich heiß wa schen kann und die Flecken gut rausgehen, ohne dass das Kleidungsstück an Farbe ver liert. Und damit haben wir auch schon ei nen wichtigen Grund dafür, dass Menschen mit medizinischen Berufen oft weiße Ar beitskleidung tragen. Bei ihnen ist Sauber keit besonders wichtig. Weiß in der Kirche. Hier ist die Farbe oft Symbol für Reinheit, Licht und Neubeginn und man denkt zuerst einmal an die Erst kommunion und an eine Hochzeit. Weiße liturgische Gewänder siehst du in der Kirche an besonderen Feiertagen wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten und an Marienfeierta gen. Nach so viel Wissenswertem hast du dir noch ein kleines Rätsel in Weiß verdient.
X Welche „weißen“ Worte ergeben sowohl mit dem Wort davor als auch mit dem danach einen Sinn? X Viel Spaß beim Raten wünscht dir KiKi.
Brieffreunde gesucht Elisa lebt in Wien und liest die KirchenZeitung bei ihrer Oma in Oberösterreich. Sie ist 8 Jah re alt, schreibt gerne Briefe, be treibt in ihrer Freizeit Sport und mag es, Tiere zu fotografieren. Sie sucht Brieffreunde (Mädchen und Buben). Elisa freut sich auf deine Post! Schreib an KiKi (Ad resse siehe unten), wir leiten die Briefe dann weiter.
Kinder-Figurentheater
STEFAN KARCH © PRIVAT
KirchenZeitung Diözese Linz
Das Offene Kulturhaus Vöckla bruck lädt zur Live-Übertragung des Figurentheaters „Und der Dschungel steht Kopf“ von und mit Stefan Karch für Menschen ab 4 Jahren. „Sei faul!“, sagt der Papa zum Faultier. „Sei wild!“, sagt der Papa zum Jaguar. So ist das Faul tier faul, obwohl es dieses stän dige Nichtstun sehr langwei lig findet, und der Jaguar ist wild, was ihn müde und einsam macht. Eines Tages treffen bei de aufeinander und fassen den Plan, die restliche Tierwelt mit ungewöhnlichem Verhalten zu überraschen. X 26. Februar, 16 Uhr, kostenlose Live-Übertragung auf dem OKHYouTube-Kanal. www.okh.or.at.
KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder
lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI
teletipps SONNTAG
28. Februar bis 6. März 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen
radiophon
28. FEBRUAR
9.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Altschwendt, Oberösterreich. ServusTV
Morgengedanken von Stadtpfarrer Markus Plöbst, Leoben. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.
9.30 Katholischer Gottesdienst aus der Passionsspielpfarre St. Margarethen im Burgenland. ORF 2 10.15 Evangelischer Gottesdienst aus der Thomaskirche in Pforzheim. BR 12.30 Orientierung (Religion). Stillstand der Karusselle: Schaustellerseelsorger in Sorge. – Ferdinand von Schirach über sein TV-Drama „Gott“. – Erwartungen an den Papstbesuch im Irak. ORF 2 17.00 Fast vergessen – Handwerkliches Erbe (Magazin). Ernst Maier – Wildholztischler. ServusTV 20.15 Erlebnis Bühne (Klassik). Bésame mucho – Juan Diego Flórez aus dem Wiener Konzerthaus. Romantisch wie dramatisch, zutiefst persönlich und zum Mitsingen: Der gefeierte Startenor interpretiert lateinamerikanische Popularmusik. Am Programm stehen auch Welthits wie „Guantanamera“, „Volver“ und natürlich „Bésame mucho“. ORF III MONTAG
1. MÄRZ
19.40 Überleben im Holocaust (Reportage). Geheimen Verstecken auf der Spur. Natalia Romik sucht in Polen nach Verstecken – nach jüdischen Verstecken aus der Zeit des Holocaust. Ob in einer 600 Jahre alten Eiche oder in einem Bunker auf dem Friedhof, überall stößt sie auf unglaubliche Geschichten des Überlebenskampfes. arte 20.15 Das Plastiksackerl-Dilemma (Dokumentation). Plastiksackerl zieren jeden unserer Einkäufe. Die PVC-Lawine überrollt uns täglich – allen gegenteiligen Bekenntnissen von Industrie und Handel zum Trotz. Warum scheint dieses Material, dessen Schädlichkeit für die Umwelt unbezweifelbar ist, nicht aus unserem Leben zu verbannen zu sein? ORF III 23.15 Rose Valland – Widerstandskampf im Museum (Dokumentation). Rose Valland riskiert ihr Leben, als sie während des Zweiten Weltkriegs als einzig verbliebene französische Mitarbeiterin im Pariser Jeu de Paume Museum heimlich die Kunstplünderungen der Nazis dokumentiert. Bis heute sind ihre Aufzeichnungen maßgebliche Hilfe für die Restitution zahlreicher Werke. 1980 stirbt sie 81jährig vergessen und einsam. ORF 2
Foto: Sonntagsblatt/Schiffer
So 23.05 Kinderbilder aus Sarajevo. Die Belagerung von Sarajevo liegt 25 Jahre zurück. Die meisten Überlebenden waren Kinder und Jugendliche. Sie teilen ein trauriges Schicksal: Viele haben den Großteil der Familie verloren – und es gibt keine Andenken oder Familienalben aus dieser Zeit. Die einzigen Fotos aus ihrer Kindheit stammen von Kriegsfotografen. Foto: ORF/Lukimedia ORF 2 DIENSTAG
2. MÄRZ
22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Scheidung verweigert. Zum Weltfrauentag am 8. März. ORF 2 MITTWOCH
3. MÄRZ
17.20 Stätten des Glaubens (Dokumentation). Der Dom von Florenz, Italien. arte 19.00 Stationen (Religionsmagazin). Pflege in Not. Wie gehen Krankenschwestern, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte angesichts der Pandemie mit der angespannten Lage im Krankenhaus, Alters- und Pflegeheim um? BR 23.50 Dämmerung über Burma (Drama, D/A, 2015). Während ihres Studiums lernt eine Kärntnerin zu Beginn der 1950er-Jahre in den USA einen Bergbau-Studenten aus Burma kennen und lieben. Die beiden heiraten und reisen in sein Heimatland, wo die junge Frau erfährt, dass ihr Ehemann zur führenden Kaste gehört. Nach einer wahren Begebenheit. ORF 2 DONNERSTAG
4. MÄRZ
17.20 Stätten des Glaubens (Dokumentation). Der Mont-Saint-Michel, Frankreich. arte 19.40 Schuften für die Kinder (Reportage). Meine Kinder sollen es einmal besser haben – dieser Wunsch bewog Dorel Oprea und Maria Cornienco, mit ihren drei Kindern die rumänische Heimat zu verlassen und in Deutschland ihr Glück zu suchen. Viele Rumänen fliehen vor Arbeitslosigkeit und Armut in der alten Heimat. Sie arbeiten viel und hart, um ihren Kindern eine Zukunft zu ermöglichen. arte
Di 17.20 Stätten des Glaubens. Der größte Teil der Kathedrale von Chartres wurde im frühen 13. Jahrhundert in nur knapp 30 Jahren errichtet – dieser kurzen Bauzeit verdankt sie ihren sehr einheitlichen Stil. Sie überstand Kriege und Revolutionen nahezu unbeschädigt und gilt heute als das vollständigste und am besten erhaltene gotische Bauwerk ganz Foto: ZED/arte Frankreichs. arte 22.30 Was mir Fasten und Wandern bringt (Dokumentation). Fasten hat heute kaum noch mit katholischem Glauben zu tun, viel mehr mit gesundheitsbewusster Lebensweise. Biohotels und Heilpraktiker bieten immer mehr Kurse zum richtigen Fasten an. ARD-alpha FREITAG
5. MÄRZ
20.15 Heimatleuchten (Volkskultur). Das Burgenland – Österreichs jüngstes Kind. Servus TV 23.05 Universum History (Dokumentation). Die Unbeugsamen – Drei Frauen und ihr Weg zum Wahlrecht. Der Film zeigt den steinigen Weg zum Frauen-Wahlrecht in Deutschland und Österreich anhand dreier mutiger Frauen – Clara Zetkin, Adelheid Popp, Hildegard Burjan. – Whg. Sa 20.15 Uhr, ORF III. ORF 2 SAMSTAG
6. MÄRZ
20.15 Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen (Biopic, USA, 2016). Anfang der 1960er-Jahre ist die NASA bereit, drei afroamerikanische Mathematikerinnen zu beschäftigen. Nach einer wahren Begebenheit erzählt der Film vom alltäglichen Rassismus in den USA. ORF eins 20.15 Harnoncourt dirigiert Mozart (Konzert). Zum fünften Todestag des steirischen Dirigenten Nikolaus Harnoncourt. 3sat Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Gedanken. Kein Zurück in die alte Normalität. Die Politikwissenschafterin Barbara Prainsack über Perspektiven und neue Chancen für eine Gesellschaft nach Corona. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarre „Zum Göttlichen Wort“, Gemeinde St. Johann/Evangelist, Wien. So 10.00, Ö2. Foto: Rauchenberger Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. Mut zur Menschlichkeit. „Was werden wir unseren Enkeln erzählen?“ fragt Katharina Stemberger angesichts von Menschen, die täglich vor unseren Augen ertrinken und erfrieren. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Zukunft Wald. Potenzial für kommende Generationen. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Eine osmanische Kulturtechnik wird zum Lebensretter. Zur Geschichte des Impfens. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Internationaler Frauentag. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Die Zukunft beginnt heute. Gesundheitsversorgung, Forschung und Innovation von morgen. Mi 21.00, Ö1. Ausgewählt. Landschaftsmusiken. Musik für und über reale und imaginäre Natur. Do 10.05, Ö1. Opernabend. Giuseppe Verdi: La Traviata. Live aus der Wiener Staatsoper. Do 19.00, Ö1. Hörbilder. Frauen in systemrelevanten Berufen: viel Applaus, wenig Lohn. Sa 9.05, Ö1. Logos. „Mein Herz ist mein Instrument.“ Sufismus, die islamische Mystik. Sa 19.05, Ö1.
Vatican News
Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Das Josefsjahr.
Ausblick 23
25. Februar 2021
HINWEIS Osterfeier-Heft. Nach dem großen Erfolg des Feierheftes zu Weihnachten bringt die Diözese Linz nun auch ein OsterFeierheft heraus. Mit allgemein verständlichen Texten und in ansprechendem Layout verdeutlicht das Heft den österlichen Spannungsbogen „Aufleben – lieben – hinfallen – aufstehen – weitergehen“. Persönliche Erfahrungen und aktivierende Elemente bringen die biblische Osterbotschaft, kirchliches Feiern und Osterbräuche mit dem eigenen Leben in Verbindung. Die Broschüre enthält wertvolle Anregungen, wie die Kar- und Ostertage zu Hause und in der Familie mit allen Sinnen erlebt und gestaltet werden können – und begleitet vor allem Familien durch die Kar- und Ostertage. Das Heft wird der KirchenZeitung in Kalenderwoche 11 kostenlos beigelegt. Es eignet sich aber
auch als Beilage im Pfarrblatt bzw. kann in Geschäften, Ban-
KiZ-Angebot SPIEGEL-Buch „Hurra, Jesus lebt“
ken, Apotheken usw. zur freien Entnahme aufgelegt werden. Bisher sind schon über 200.000 Exemplare bestellt und 130.000 davon ausgeliefert worden. Andere Diözesen übernehmen die Inhalte ebenfalls. Heft „Ostern feiern“: Format A5, 20 Seiten; Staffelpreise: 1 Stk € 1,–; 25 Stk € 6,–; 50 Stk € 10,–; 100 Stk € 18,–; 400 Stk € 60,–. Nähere Info (samt dem gesamten Dokument zum Durchblättern) und Bestellung unter www.dioezese-linz.at/bibelshop/ produkte-aus-linz/ostern-feiern bzw. Tel. 0732/7610-3231
Kartenset „Gesegnete Ostern“ Ostern“, 6 Doppelkarten SET27 15,00 €
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Servietten und Kerze „Hoffnung“, „Hoffnung“ 6 Doppelkarten SET23 14,90 €
Das SPIEGEL-Buch gibt auf 228 Seiten zahlreiche Tipps und Ideen zur Gestaltung der Fastenund Osterzeit mit Kindern. Im Buch finden Sie: Geschichten, Gedichte, Lieder und Ausmalbilder, Infos zu österlichem Brauchtum und Tipps zur Gestaltung der Karwoche, die Leidensgeschichte Jesu in kindgerechter Form erzählt, Basteleien, Rätsel, Naturexperimente, Mandalas und einfache Rezepte für die Fasten- und Osterzeit. Die beiliegende CD animiert zum gemeinsamen Singen und Musizieren. Normalpreis: € 19,– zzgl. Porto.
Ihr Vorteil Bei Kauf des Buches „Hurra, Jesus lebt!“ erhalten Sie zusätzlich die SPIEGEL-CD „Hand in Hand durchs SPIEGEL-Land“ im Wert von € 5,– KOSTENLOS dazu. Vorteilskarte bei SPIEGEL vorweisen und Vorteil einlösen (Tel.: 0732 76 10-32 21) oder Bestellung inkl. Angabe der Bezieher-Nummer mailen an: vorteilskarte@kirchenzeitung.at Nähere Info und noch mehr Vorteile auf: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte BILD: SPIEGEL
Schoko-Osterlamm (4 Stück) ART127 14,00 €
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Verkauf und Lieferung erfolgen durch die Missio Service GmbH, Seilerstätte 12/1, 1010 Wien.
KirchenZeitung Diözese Linz
24 Namenstag & Service NAMENSTAG
Albin Waid (38) ist Professor für Pädagogische Psychologie an der PH Diözese Linz. PRIVAT
Albin (1. März) Fast wäre ich ein Konstantin geworden, doch da ich es plötzlich sehr eilig hatte, auf die Welt zu kommen, ließen mich meine Eltern auf den Namen Albin taufen, auf dass ich gesund sein möge. Hier kommt der heilige Albin als Schutzpatron der kranken Kinder ins Spiel. War ich selbst als Kind oft krank, habe ich mich mittlerweile nach dem physiognomischen Vorbild meiner Namenspatrone entwickelt und widme mein berufliches Wirken zunehmend der psychischen Gesundheit. In Erinnerung an meinen Opa Albin und meinen Onkel Albin trage ich meinen Vornamen mit Begeisterung, Dankbarkeit und Freude. Gerne denke ich daran zurück, wie wir uns Jahr für Jahr gegenseitig zu unserem gemeinsamen Namenstag gratuliert haben. Etymologisch betrachtet steckt in meinem Vornamen die Farbe Weiß. Mein Nachname steht für die Farbe Indigoblau. Dieses Farbenspiel erinnert mich stets daran, selbst gut auf Körper und Psyche zu achten, um gesund, froh und munter zu bleiben.
HINWEISE
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
AUSSTELLUNG – HINWEISE
Bausteinaktion. Die Notschlafstelle in Gmunden bekommt einen neuen Standort in der Gmundner Straße 69. Da das Land OÖ die Baukosten für diesen nicht zur Gänze übernimmt, startete der Verein Sozialzentrum Vöcklabruck eine Bausteinaktion. Durch den symbolischen Erwerb von Bausteinen um 50 Euro kann jede/r mitmachen. Infos und Spendenkonto: www.bausteinaktion.at, IBAN AT61 2032 0321 0054 5678
Infotag PH Diözese Linz. Am Do., 04. März findet an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz von 16 bis 17.30 Uhr ein virtueller Infotag für Studieninteressierte statt. Es gibt Vorträge zu den Studienrichtungen, Berichte von Studierenden, ein Video über den Hochschulbetrieb und mehr. Über Zoom-Meetings können Fragen gestellt werden. Programm: https://www. phdl.at/virtueller_infotag/
Linz. Memento Mori – Kunst in der Fastenzeit, es wird sein Nachleuchten sein, das alles überstrahlen wird, Heribert Friedl, Klanginstallation in der Ursulinenkirche, künstlerische Intervention in der Krypta, bis Karfreitag, 2. 4., die Klanginstallation im Kirchenraum dauert rund 15 Minuten und wird täglich um 9, 11, 13, 15, 17 und 19 Uhr zu hören sein, die Installation in der Krypta ist nur auf Anfrage und jeweils einzeln zugänglich, telefonische Vereinbarung unter Tel. 0676 87 76 35 05. Linz, Mariendom. „von wegen ... durchatmen“, Labyrinth am Domplatz, Fastenaktion der kj oö. Linz, St. Markus. Bibelausstellung, Expedition Bibel, Ent-
deckungsreise mit allen Sinnen, die Pfarre feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen und begibt sich mit dieser Ausstellung auf eine spirituelle Spurensuche hin zum hl. Markus, dem ersten Evangelisten und Pfarrpatron, die Ausstellung bietet Infos und Erlebnisse für Groß und Klein; Pfarrkirche, bis 27. März, Öffnungszeiten: So. nach Gottesdienst bis 11 Uhr, geführ te „Bibelreisen“ durch die Ausstellung gibt es jeden Sonntag nach dem Gottesdienst (9 Uhr) bis 11 Uhr, Mi., 17 bis 18.45 Uhr, Fr., 15 bis 17 Uhr und nach Voranmeldung im Sekretariat, Tel. 0732 24 63 77-0, https://www.dioezese-linz.at/site/ bibelwerk/bibelangebote/bibelausstellung
IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770
Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum Gesmb2wH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
CORONA SORGT FÜR NEUEN BERATUNGSREKORD
AK half bei 375.000 Anfragen Noch nie suchten so viele Menschen Hilfe bei den Servicestellen der AK Oberösterreich wie im Jahr 2020. Die Beratungszahlen erreichten eine Rekordhöhe: Rund 375.000 Anfragen bearbeiteten die AK-Experten/-innen. Um 15 Prozent mehr als im Jahr davor.
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b rechtliche Unklarheiten bei Verordnungen, Kurzarbeitsregelungen, Corona-Schutzbestimmungen in den Betrieben oder Home-Office – die Palette der Fragen war riesengroß. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen verunsicherten viele Arbeitnehmer/-innen. Zudem stellte die Be-
treuungssituation infolge von Schulschließungen die Eltern vor große Probleme. Der Beratungsbedarf wirkte sich auf das Online-Angebot der AK Oberösterreich enorm aus. Die Website ooe.arbeiterkammer.at wurde um 50 Prozent mehr aufgerufen als im Jahr davor. Die Seitenaufrufe im Bereich „Arbeit & Recht“ verdreifachten sich nahezu auf 1,37 Millionen. Ausnahmezustand und umfangreiche staatliche Unterstützungen hielten manche Unternehmen allerdings nicht davon ab, ihren Beschäftigten Zahlungen vorzuenthalten. Die AK-Rechtsschützer/-innen mussten immer wieder intervenieren und retteten so den AK-Mitgliedern rund 120 Millionen Euro.
„Diese eindrucksvollen Zahlen zeigen, wie wichtig unser kostenloser Rechtsschutz ist“, so AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Unter info@akooe.at und telefonisch unter 050/6906-1 stehen die AK-Rechtschützer/-innen gerne zur Verfügung.
ANSCHRIFT TEL WEBSITE
Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at
KirchenZeitung Diözese Linz
Termine & Liturgie 25
25. Februar 2021
TERMINE FREITAG, 26. FEBRUAR X Linz. Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, online, 9 bis 10 Uhr, Link zum Videoeinstieg: https://zoom. us/j/96044121649, mit Franz Kogler. X Linz. Online-Café zum Thema „Kunst und Kultur im Lockdown“, 11 bis 12 Uhr, mit Andreas Petterl, Link zum Videoeinstieg: https:// zoom.us/j/96044121649 SONNTAG, 28. FEBRUAR X Linz, Mariendom. Gesänge im Gregorianischen Choral, Ensemble der Schola Gregoriana Plagensis, 10 Uhr, Ewald Donhoffer, Orgel, Ltg.: Jeremia Mayr. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärde, 9.30 Uhr. X Wels, St. Franziskus. KraftQuelle, Kraft-Tankstelle, an der sich vor allem Menschen, die sich belastet fühlen, Sorgen haben, an Krankheit leiden ... stärken können, mit verschiedenen Stationen, 18.30 Uhr. MONTAG, 1. MÄRZ X Urfahr. AK Gehörlosenseelsorge, Pfarrheim, 18 Uhr. MITTWOCH, 3. MÄRZ X Linz, Ursulinenkirche. Lass Schweres los und finde Leichtigkeit, legen Sie symbolisch ab, was Ihnen das Leben schwer macht, 14 bis 16 Uhr. X Linz. Linzer Bibelkurs, Du bist gesegnet wie du bist!, vier Abende, großer Gruppenraum, 19 Uhr, bitte unbedingt anmelden bei Erwin Wiesinger, Tel. 0664 129 00 97, am ersten Abend werden die weiteren Termine mit den Teilnehmer/innen festgelegt, mit Mag. Martin Zellinger und KIM-Gemeinschaft. DONNERSTAG, 4. MÄRZ X Frauenberg an der Enns. Monatswallfahrt um geistliche Berufungen 2021, Eucharistische Anbetung, Rosenkranz und Beichtgelegenheit, 18.30 Uhr, hl. Messe mit Predigt, Lichterprozession um die Kirche und Abschluss bei der Fürbittkapelle im Garten, 19 Uhr, Zelebrant: Prälat Nikolaus Thiel OCist, Abt von Schlierbach. X Linz. Virtueller Informationstag für Studieninteressierte an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, die Website www.ph-linz.at bietet Vorträge zu den einzelnen Studienrichtungen, Erfahrungsberichte von Studieren-
den, Statements des Rektorats und der Institutsleiter/innen sowie ein Video über den Studienbetrieb, außerdem gibt es in Zoom-Meetings die Möglichkeit, Fragen zu stellen, 16 bis 18 Uhr, das detaillierte Programm finden Sie unter: https:// www.phdl.at/virtueller_infotag/ X Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, Abendmeditation, 19.30 bis 20.15 Uhr. FREITAG, 5. MÄRZ X Kremsmünster. Mehrwert Glaube, „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe!“ Fastenzeit in der Dompfarre, Aussprache und Beichtmöglichkeit, ab 17 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 19 Uhr, Vortrag im Theatersaal (coronabedingt), 20 Uhr, mit Dompfarrer Toni Faber, Erzdiözese Wien. X Linz, Ursulinenkirche. Lass Schweres los und finde Leichtigkeit, legen Sie symbolisch ab, was Ihnen das Leben schwer macht, 14 bis 16 Uhr. SONNTAG, 7. MÄRZ X Linz, Mariendom. Musik für Streichquartett, 10 Uhr, Streichquartett Gillesberger, Gerhard Raab, Orgel. X Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Pfarrkirche, 10 Uhr.
EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie zurzeit auf der Homepage: https://www.dioezeselinz.at/site/beziehungleben/ehevorbereitungheiraten/aktiv/kurse Anmeldung: www.beziehungleben.at/ehevorbereitung
AUSSAATTAGE 1. 3.: Wurzel bis 18 -- 2. 3.: -- 3. 3.: -- 4. 3.: --- 7 bis 19 Blüte, ab 20 Blatt 5. 3.: Blatt bis 21 -- 6. 3.: --- ab 6 bis 24 Blatt 7. 3.: Frucht ab 2 Pflanzzeit Ende 21 Aus: Aussaattage 2021, M. Thun
BILDUNG
LITURGIE
Attnang, Maximilianhaus 07674 665 50 X Demokratie in Zeiten von Corona, Online-Gespräche, Do., 11. 3., 19 Uhr, Podium: Tamara Ehs (Politikwissenschafterin, Demokratieexpertin), Markus Schlagnitweit (Theologe, KSÖ), Martin Schenk (Sozialexperte, Diakonie), Dagmar Andree (AK OÖ), Moderation: Sozialreferat der Diözese Linz, Anmeldung erforderlich, Link wird nach Anmeldung zugesandt.
Lesejahr B Lesereihe I
Linz, Haus der Frau 0732 66 70 26 X Kreuzweg für Frauen auf den Linzer Pöstlingberg, 12. 3., 15 bis 17.30 Uhr, Treffpunkt beim Petrinum 15 Uhr, Abschluss in der Pöstlingbergbasilika, Anmeldung erforderlich. Ried, Treffpunkt der Frau 07752 802 92 X Ruhe und innere Kraft durch Sheng Zhen Meditation, OnlineMeditation, Do. 18. 3., 19 Uhr, mit Gerlinde Laschalt.
SONNTAG, 28. FEBRUAR 2. Fastensonntag. L1: Gen 22,1–2.9a.10–13.15–18 L2: Röm 8,31b–34 Ev: Mk 9,2–10 MONTAG, 1. MÄRZ L: Dan 9,4b–10 Ev: Lk 6,36–38 DIENSTAG, 2. MÄRZ Sel. Engelmar Unzeitig, Priester Märtyer. L: Jes 1,10.16–20 Ev: Mt 23,1–12 MITTWOCH, 3. MÄRZ L: Jer 18,18–20 Ev: Mt 20,17–28 DONNERSTAG, 4. MÄRZ Hl. Kasimir, Königssohn. L: Jer 17,5–10 Ev: Lk 16,19–31
Ried, St. Franziskus 07752 827 42 X Spielenachmittag für Erwachsene, An die Würfel, fertig, loooos, Di., 16. 3., 15 bis 17 Uhr, Ltg.: Hildegard Niederhuber, Anmeldung erwünscht. Tragwein, Greisinghof 07263 860 11 X Hineinrufen in Gottes Herzens-Projekt, Fr., 12. 3., 18 Uhr bis So., 14. 3., 14 Uhr, Ltg.: P. Helmut Brandstetter SM, P. Mag. Hans Eidenberger SM und die Marianisten des Greinsinghofs. X Meditation in Anlehnung an Zen, Fr., 12. 3., 17 Uhr bis Mo., 15. 3., 13 Uhr, Ltg.: Dr. Helmut Renger. Wels, Bildungshaus Puchberg 07242 475 37 X Meditationsabend, Mo., 15. 3., 19 Uhr, mit Mag. Robert Mayer.
X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.
FREITAG, 5. MÄRZ L: Gen 37,3–4.12–13a.17b–28 Ev: Mt 21,33–43.45–46 SAMSTAG, 6. MÄRZ Hl. Fridolin von Säckingen, Mönch, Glaubensbote. L: Mi 7,14–15.18–20 Ev: Lk 15,1–3.11–32 SONNTAG, 7. MÄRZ 3. Fastensonntag. L1: Ex 20,1–17 L2: 1 Kor 1,22–25 Ev: Joh 2,13–25 oder L1: Ex 17,3–7 L2: Röm 5,1–2.5–8 Ev: Joh 4,5–42
26 Buchtipps
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Buchtipps für Sie
Liebe, Abenteuer und Strategien Von Abenteuern im Urwald, der Sehnsucht nach Sinn, Strategien für Diskussionen und der Frage nach „Liebe im Recht“: Wir stellen Bücher vor, die für Jung und Alt Spannendes und Wissenswertes zu bieten haben. Liebe im Recht. Liebe erscheint gemeinhin als etwas, das sich einer rationalen Ordnung entzieht. Recht dagegen ist letztlich der Inbegriff der Ordnung. Naheliegend wäre es also anzunehmen, dass Recht und Liebe wenig miteinander zu tun haben. Dass das zumindest nicht auf das Kirchenrecht zutrifft, hat der Rechtsanwalt Wolfgang Gappmayer in einem Buch, fußend auf einer Masterarbeit im Lehrgang „Kanonisches Recht für Juristen“, dargelegt. Dabei erweist sich das Buch als Zusammenfassung vieler und sehr unterschiedlicher, auch kultureller Inputs. Man merkt zwischen den Seiten deutlich, wie sehr der Autor für sein Thema brennt. Dass mitunter die Fülle der Zitate überbordet und nicht unbedingt zur stringenten Argumentation beiträgt, muss aber auch erwähnt werden. Erkennbar wird dabei aber, dass durch die kulturelle Wirkung des Christentums das Prinzip der Liebe durchaus auf die westliche Gesellschaft gewirkt hat – allen Rückschlägen zum Trotz – und damit auch einen Teil des kulturellen Rahmens weltlichen Rechts bildet. Dies weiter auszuarbeiten, wäre eine eigene Arbeit wert. Im vorliegenden Buch ist es interessant, einem katholisch geprägten Juristen dabei über die Schulter zu sehen, wie er sich dem vordergründig rechtsfremden Phänomen der Liebe nähert und dabei einen großen kulturellen Aufwand betreibt. Als Manko bleibt der Preis des Buches. NIE Wolfgang Gappmayer: Liebe im Recht: Das Phänomen der Liebe im kanonischen Recht und anderswo, Neuer wissenschaftlicher Verlag, € 48,–
Abenteuer im Urwald. Davide Morosinotto ist ein meisterlicher Erzähler von Abenteuern. Seine beiden bisher auf Deutsch erschienenen historischen Romane „Die Mississippi-Bande“ und „Verloren in Eis und Schnee“, zogen die Leser/innen in ihren Bann. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an seinen jüngst erschienenen Ti-
tel „Der Ruf des Schamanen“, der mit den beiden erstgenannten Büchern eine lose miteinander verbundene Fluss-Trilogie vollendet. Spielten bei den Vorgängerromanen die Flüsse Mississippi und Newa eine wichtige Rolle, führt nun die (Lese-)Reise zum Amazonas. Außerdem gibt es dabei ein für die Handlung nicht unwesentliches Wiedersehen mit einem Protagonisten aus „Verloren in Eis und Schnee“. Die 13-jährige Finnin Laila lebt als Diplomatentochter mit ihren Eltern in der peruanischen Hauptstadt Lima. Als bei ihr in einer Klinik eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wird, ist eine geheimnisvolle seltene Blume ihre letzte Hoffnung auf Heilung. Der gleichaltrige El Rato, der in der Klinik aufgewachsen ist, begleitet Laila auf der Reise in den Dschungel, wo sie einen geheimnisvollen Schamanen sucht. Die beiden Teenager sind weitgehend auf sich alleine gestellt und müssen viele gefährliche Abenteuer bestehen, bei denen sie etwa Bekanntschaft mit Drogenhändlern und Terroristen machen. Je tiefer Laila in den Urwald vordringt, desto näher rückt die schicksalhafte Begegnung mit dem Schamanen und die Antwort auf die Frage, ob sich die Krankheit aufhalten lässt. Die einfühlsam und fesselnd erzählte Geschichte ist mit zahlreichen Illustrationen aufgelockert und in wechselnden Perspektiven erzählt. Unterhaltsamer und anspruchsvoller Lesegenuss! P. S. Davide Morosinotto: Der Ruf des Schamanen, Unsere Abenteuerliche Reise in das Herz der Dunkelheit. Thienemann Verlag, 432 Seiten, € 18,50
Essenz leben. Die Zeichen der Zeit erkennen und zum Wesentlichen zurückkehren, dazu lädt Nina Pommer mit ihrem Buch „essenz leben“ ein. Sie ermuntert in ihren Texten, den eigenen Sehnsüchten nachzuspüren, Verantwortung zu übernehmen für das eigene Leben und für die Welt. Ihren Texten hat sie tolle Fotografien beigestellt, die Gedanken vertiefen, auf den Punkt bringen und neue Sichtweisen eröffnen. Von Elternliebe bis zur Suche
nach den eigenen spirituellen Wurzeln reicht die Bandbreite der Themen. ELLE Nina Pommer: essenz leben. Inspirationen für Lebenskunst, Texte, Gedichte und Fotografien, edition essenz, ISBN: 978-3-200-06334-1, € 24,–
Einspruch! Ingrid Brodnig ist seit Jahren Gast bei TV-Sendungen: Egal ob Social Media, Hass im Netz oder Verschwörungstheorien, sie ist oft die erste Adresse bei heiklen Themen, wenn es um den Umgang mit digitalen Welten geht. Sie gilt als Expertin für Lügengeschichten und Mobbing im Internet. Corona hat nun eine neue Bewegung an die Oberfläche gespült: „Querdenker“, die gegen die breite Öffentlichkeit auftreten und sich gegen „Mainstream“- Gedankengut mit eigenen Theorien wappnen. Alles, was von offiziellen Stellen und Medien kommt, wird infrage gestellt. – Viele kritisch Denkende wollen hinter die Kulissen der Welt blicken. Zu Recht. Im Netz gibt es viele, die dieses Bedürfnis bereitwillig befriedigen. Oft erreichen ungeprüfte Informationen und nicht näher definierte Studien von vermeintlichen Experten einen großen Leser/innenkreis. Was ist Wahrheit? Was sind Fake-News? Und wie kann man mit Verschwörungstheoretikern in der Familie, im Freundeskreis und in der Online-Welt umgehen? – Ingrid Brodnig plädiert in ihrem Buch „Einspruch!“ für Gelassenheit statt hitziger Diskussionen. „Diskutieren kommt einem Drahtseilakt gleich. Es geht andererseits darum, rote Linien aufzuzeigen“, erklärt die Autorin. Wenn etwa hinter Verschwörungstheorien rassistische oder antisemitische Vorstellungen stecken, gilt es das zu benennen. Wichtig ist es, auf Häme zu verzichten. Ein Aufbau neuer Fronten schafft Hürden, die nur mehr schwer überwunden werden kann. Die Botschaft „Ich bin nicht deiner Meinung, aber ich bin nicht dein Feind“ könnte helfen, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren. Brodnig gibt viele hilfreiche Tipps für eine wertschätzende Kommunikation und ermuntert, in der Sache klar zu bleiben, ohne beleidigend oder abwertend zu reagieren. Wertvoll! ELLE
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Ingrid Brodnig, Einspruch! Verschwörungsmythen und Fake News kontern – in der Familie, im Freundeskreis und online. Strategien und Tipps, damit Fakten wirken, Brandstätter Verlag, € 20,–
ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
Immer richtig, jetzt aber doppelt wichtig! Physische Kontakte reduzieren Mindestens 2 m Abstand halten FFP2-Maske tragen Regelmäßig lüften Alle Informationen zu den Schutzmaßnahmen unter oesterreich.gv.at Denn auch gegen die neuen Virus-Mutationen, die deutlich stärker ansteckend sind als die bisherige Virus-Variante, helfen diese einfachen Schutzmaßnahmen. Wenn wir uns alle daran halten.
Gemeinsam schaffen wir das.
Schfau h, c i d au hau sc ich. auf m
28 Kultur KULTURLAND Kreuzweg in Lichtenberg. Im Foyer des Seelsorgezentrums Lichtenberg wird bis zum Karfreitag die Ausstellung „Via Crucis“ der oberösterreichischen Künstlerin Mercè Picó gezeigt. „Am Kreuz führt im Leben kein Weg vorbei“, ist die Künstlerin überzeugt. Dem entsprechend wird ein Großteil der Bilder, die Leiden und Bedrohungen unse-
25. Februar 2021
KirchenZeitung Diözese Linz
Wie klingt Musik Es rumort kräftig in der Kulturszene. Die Stimmen, die für eine baldige Öffnung plädieren, werden immer lauter. Seit Wochen sind die Konzerthäuser still, obwohl es gute Sicherheitskonzepte gibt. Was machen Musiker/innen im Lockdown? – Die KirchenZeitung hat sich umgehört und Stimmen aus der Musikszene eingeholt.
verarbeiten sollte: „Das fand ich sehr reizvoll.“ Mittlerweile ist nach Online-Unterricht im Home-Office wieder Unterricht in der Musikschule angesagt. Als freischaffender Künstler und angestellter Musikschullehrer sieht er beide Seiten des Lockdowns und gibt unumwunden zu: „Ohne meine Anstellung ist ein Auskommen kaum möglich. Mein letzter Auftritt war im März 2020!“
ELISABETH LEITNER
Andreas Neubauer ist Komponist, Pianist, Bandleader und Musikschullehrer. Auf die Frage, wie es ihm gehe, sagt er: „Es ist eigenartig. Ich erlebe die Einschränkungen als schmerzhaft, weil wenig Kontakte zu Freunden, meiner Mutter und meinen Schülern möglich sind, aber nicht als lebensbedrohend.“ Laufen habe ihm geholfen, den Kopf frei zu bekommen. Nicht immer ist das möglich. „Manchmal bin ich etwas verärgert, wenn kulturelle Aktionen nicht erlaubt, aber andere Dinge relativ problemlos möglich sind. Da habe ich das Gefühl, nicht in einem Kulturland zu leben. Ist der Terminus Kulturland nur ein schönes Schmuckstück? – Vielleicht sind wir ein ,Skiliftland‘?“, fragt sich Neubauer.
rer Zeit thematisieren, in Form eines Spaliers auf dem Weg in die Kirche präsentiert. Die Ausstellung „Via Crucis“ umfasst einen Bilderzyklus von 14 Werken und kann täglich von 7 bis 19 Uhr besucht werden. ELLE /FOTO: DURSTBERGER/PFARRE LICHTENBERG
Horch mal: Text und Musik für eine gute Stunde. Trotz verordnetem Rückzug berührbar bleiben – das ist die Idee von Martina Resch, Karin Grössenbrunner und dem Trio van Beethoven. Sie öffnen einen sonntäglichen Raum mit Texten und Musik: Am 28. Februar um 10 Uhr laden die Kulturschaffenden ein, an einer besonderen Stunde teilzunehmen. Worte und Klänge, die zu Herzen gehen, werden dafür vorbereitet. Für die Anmeldung eine Mail an kontakt@wundersucherin.at schicken, dann wird der Zoom-Link zugesandt. Infos unter wundersucherin.at bzw. www.sinnerfülltleben.com
Galerie20er Haus in Ried. Natur und ihre Bedrohung sind die Themen, mit denen sich Sigrid Kofler und Renate Schrattenecker-Fischer in ihren Arbeiten auseinandersetzen. Bis 3. April ist ihre Ausstellung „Lebensraum“ in Ried zu sehen.
Komponieren für Casanova. In den ersten Wochen und Monaten des Lockdowns war er damit beschäftigt, sämtliche Konzerte zu verschieben. Und dies nicht nur einmal. Dann hat er die frei werdende Zeit genützt, das Musical „Casanova“ zu komponieren. Das Libretto stammt von Friedrich Christian Zauner, der heuer seinen 85. Geburtstag feiert. Inhaltlich geht es um einen älteren Mann, der versucht, aus seiner ihm zugeschriebenen Rolle auszubrechen, aber immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Spannend war für Neubauer als Komponisten, dass er Casanovas Zeit entsprechend auch barocke Musik zitieren und
Andreas Neubauer ist Pianist, Komponist, Bandleader und Musikschullehrer in Linz. ALBIN GATTERMAYR
Aufnahmen von Bruckner-Sinfonien. Auch das Bruckner Orchester Linz (BOL) hatte schon wochenlang keinen öffentlichen Auftritt mehr. Was machen die Musiker/innen derzeit? – Norbert Trawöger, künstlerischer Direktor des BOL, berichtet: „Wir arbeiten in der Gegenwart an der Zukunft. In diesen Wochen nehmen wir unter der Leitung unseres Chefdirigenten Markus Poschner drei Sinfonien unseres Namensgebers in unserem Orchestersaal im Musiktheater auf. Diese hochkonzentrierte Arbeit hilft uns in diesen schwierigen Tagen des Stillseinmüssens sehr. Und ich darf bei aller Befangenheit sagen, von diesen Aufnahmen kann man sich Außergewöhnliches erwarten“, ist Trawöger voller Begeisterung und ergänzt: „Bis 2024 werden wir gemeinsam mit dem RSO Wien alle Bruckner-Sinfonien in allen Fassungen unter Poschner herausbringen.“ Ein ambitioniertes Ziel, das über Lockdown-Tiefen trägt und auf Anton Bruckners 200. Geburtstag vorbereiten soll. Sicherheitskonzepte für Konzerthäuser. Das Bruckner Orchester probt derzeit mit einem hochentwickelten Präventionskonzept, das unter anderem regelmäßige Testungen und Mundschutz umfasst. Für die nahe Zukunft hofft Trawöger, „dass sich die Nähe zu unseren Zuhörenden wieder mehr und mehr leben lässt. Ohne die Unmittelbarkeit – die wir alle so vermissen – ist ein Orchester in der Verbindung zu seinem Publikum verloren.“ Auch er kritisiert die unterschiedlichen Öffnungsschritte, die die Regierung vorgeschlagen hat: „Enttäuschend ist die Unverhältnismäßigkeit, mit der verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens unlogisch unterschiedlich geschlossen halten müssen. Ich wage zu behaupten, dass Theater und Konzerthäuser mit ihren ausgetüftelten Schutzmaßnahmen zu den sichersten Orten zählen, an denen man sich in der Pandemie aufhalten konnte, wie wir im Herbst vielerorts noch ausreichend bewiesen haben.“ Grundsätzlich plä-
KirchenZeitung Diözese Linz
Kunst & Kultur 29
25. Februar 2021
im Lockdown?
FÜR SIE GEHÖRT
Altdorfer Passion
Das L´Orfeo Barockorchster sitzt im Saal, der sonst leer ist. Das Ensemble wird beim Brunnenthaler Konzertsommer am So., 1. August, zu Gast sein. So lautet der Plan. Vor 40 Jahren öffnete die Pfarrkirche in Brunnenthal ihre Türen für den beliebten barocken Konzertsommer. REINHARD WINKLER
diert Trawöger dafür, den Zusammenhalt zu stärken, die Kultur könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten: „Zeiten der Unsicherheit sind immer wichtige Momente des Gestaltens. Wir sind gerufen, für einen breiten gesellschaftlichen Zusammenhalt viel Verbindendes zu finden und neu zu erfinden. Eine starke Kultur mit einer vielfältigen Kunstszene vermag dies spielerisch.“ Musik im Gottesdienst. Konzerthäuser sind für Besucher/innen zur Zeit noch geschlossen, Museen und Bibliotheken haben seit 8. Februar geöffnet. Auch an öffentlichen Gottesdiensten darf man nun wieder teilnehmen. – In Gottesdiensten darf jedoch nicht gesungen werden, maximal vier Instrumentalist/innen und die jeweiligen Kantor/ innen dürfen aber für die Liturgie notwendige Dienste ausüben. Das Kirchenmusikreferat arbeitet hier an Konzepten, um mit Blick auf Karwoche und Ostern Musik im GottesNorbert Trawöger ist künstlerischer Direktor des Bruckner Orchesters Linz und selbst künstlerisch auf vielfältige Weise tätig. Er ist auch Intendant des Kepler Salons. R. WINKLER
dienst zu ermöglichen. „Es gibt dazu Praxistipps für die musikalische Gestaltung, ebenso finden sich dort die jeweils aktuellen Bestimmungen für das Musizieren im Gottesdienst“, erklärt der Leiter des Kirchenmusikreferats, Andreas Peterl. Auch online kann man etwas für die Stimme tun: „Wir bieten einige unserer Fortbildungsveranstaltungen online an, unter anderem ,Chorische Stimmbildung/ Einsingen‘ am 18. März 2021 mit Marina Ragger.“ Österreichweit arbeiten die Kirchenmusikreferate daran, ein Serviceportal mit einfachen Stücken für kleine Besetzungen für die Karwoche vorzubereiten, das ab Anfang März online abrufbar sein soll. Konzertsommer. Noch weiter voraus blickt Helene Pürmayr, Leiterin des Brunnenthaler Konzersommers. Obwohl die Zeiten noch unsicher sind, ist der Konzertkalender bereits fixiert. „Bleiben wir optimistisch und hoffen wir, dass der Brunnenthaler Konzertsommer zur Gänze über die Bühne gehen kann“, meint Pürmayr. Heuer soll ein Jubiläum gefeiert werden. Am Do., 13. Mai, wird – in Erinnerung an das erste Orgelkonzert vor 40 Jahren – Organist Bernhard Prammer den Konzertsommer eröffnen. Insgesamt sind sieben Konzerte geplant. Möge die Übung gelingen! Tipps: Kirchenmusikreferat, Tel. 0732 76 10-3111, www.kirchenmusikkommission.at
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In Erinnerung an den Komponisten Augustinus Franz Kropfreiter haben Christa Ratzenböck (Mezzosopran), Martin Achrainer (Bariton) und das Orchester der Stiftsmusik St. Peter Salzburg unter der Leitung von Peter Peinstingl die „Altdorfer Passion“ in der Stiftsbasilika St. Florian aufgenommen. Dem Werk Kropfreiters vorangestellt wurde die Komposition von Günther Firlinger „In Memoriam A. F. K.“. Die klare Tonsprache, elegische Phasen und eruptive Passagen zeichnen Kropfreiters Schaffen aus. Die Passionsmusik ist benannt nach den spätgotischen Bildtafeln des Altars von Albrecht Altdorfer, dem größten Kunstschatz des Stiftes St. Florian. Erstklassig von den Musikern umgesetzt berührt die Passion mit Zurückhaltung und Zartheit sowie gleichzeitiger Dringlichkeit. ELLE Altdorfer Passion, Augustinus Franz Kropfreiter, Diamo Digital, € 17,90.
Mit neuem Schwung Für viele war es wie ein kleiner Trost, dass die Wiener Philharmoniker im Jahr der Pandemie ihr Neujahrskonzert spielten. Ohne Zuhörerschaft vor Ort, dafür für ein Millionenpublikum vor den TV-Geräten. Unter dem Dirigiat von Ricardo Muti gelang dieses Jahr eine besonders ausdrucksstarke, mitreißende und zum Tanz animierende Interpretation Wienerischer Walzermusik. Mit Schwung und Zuversicht ging es ins neue Jahr, die CD erinnert daran. ELLE Neujahrskonzert 2021, Ricardo Muti, Wiener Philharmoniker, Sony, € 16,99.
30 Personen & Dank
25. Februar 2021
GEBURTSTAGE n Am 25. Februar 2021 vollendet Karl Schwaiger, Ständiger Diakon in Gaflenz, sein 75. Lebensjahr. Er wurde in Gaflenz geboren, war Gemeindesekretär und ist seit 2001 in Pension. Schwaiger wurde 2005 zum Diakon geweiht. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem Wort-Gottes-Feiern im Altenheim Weyer, Predigt- und Begräbnisdienste und Krankenbesuche. Schwaiger ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. n Am 28. Februar 2021 feiert Schulrat Dipl.-Päd. Christian Hauer, Ständiger Diakon, wohnhaft in Kirchham, seinen 60. Geburtstag. Er war von 1994 bis 2003 Pfarrassistent in Gaflenz und ist nunmehr Religionslehrer an der Berufsschule 1 in Gmunden (derzeit Sabbatical). Christian Hauer ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
KirchenZeitung Diözese Linz
GEBURTSTAG n Am 1. März 2021 feiert KonsR Norbert Wolkerstorfer, wohnhaft in Gallneukirchen, seinen 75. Geburtstag. Er ist in St. Stefan am Walde geboren und in Sarleinsbach aufgewachsen. Zuerst arbeitete er in der Landwirtschaft und besuchte dann das Aufbaugymnasium in Horn. Nach der Priesterweihe 1975 war er Kaplan in Gallneukirchen und machte die Ausbildung zum Betriebsseelsorger. Von 1982 bis 1991 war Norbert Wolkerstorfer Betriebsseelsorger in Linz/Ost. Während dieser Zeit war er auch als Kurat in Steyr-Hl. Familie, Gallneukirchen und St. Georgen an der Gusen tätig. Von 1987 bis 2010 arbeitete Wolkerstorfer als Kranken hausseelsorger im AKH Linz. 2011 wurde er zum Pfarrmoderator von Treffling bestellt (bis 2015) und war zugleich bis Ende August 2020 Kurat in der Pfarre Gallneukirchen.
Ältester Priester der Diözese beginnt 100. Lebensjahr Asten. Altpfarrer KsR Franz Lang vollendet am 24. Februar 2021 sein 99. Lebensjahr – für die Pfarre Asten ist das ein Grund zur Freude und Danksagung. Der Jubilar hat die Pfarre von 1967 bis 1997 geleitet. Franz Lang wurde 1922 in St. Martin/ Mkr. als Sohn eines Steinbrucharbeiters in ärmlichen Verhältnissen geboren. Nach der Matura wurde er im März 1942 zur Wehrmachtsausbildung eingezogen und im Juli 1942 bereits an die Front bei Woronesch an der Wolga geschickt. Im September 1943 er-
Altpfarrer Franz Lang (Foto von 2012)
DANK
PRIVAT
n Neufelden. Die Schüler/innen der Volksschule Neufelden und mit ihnen Direktor Sepp Pühringer bedanken sich bei Andreas Gahleitner. Der Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens für Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationen hat der Schule Rutschteller in Klassenstärke gespendet. Damit ist auch ein abwechslungsreicher und kurzweiliger Unterricht auf der Prennerwiese möglich. „Bin gespannt, wie lange dieser neue 'Normalbetrieb' in der Volksschule laufen wird“, sagt Direktor Pühringer und weist auf Luftfilter hin, die in den Klassen zum Schutz der Kinder und Lehrer/innen eingesetzt werden sollten. Die Ausstattung würde pro Klasse etwa 3500 Euro kosten. Pühringer betont, dass die Schulen der Politik und Wirtschaft gleich viel wert sein sollten wie viele andere Aufwendungen. VS NEUFELDEN
n Steyr. Das Integrationszentrum „Paraplü“ der Caritas in Steyr ist seit 25 Jahren – bildlich gesprochen – der Schirm, unter dem alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, Nationalität oder Religion, Platz haben. Paraplü entstand aus einer ehrenamtlichen Initiative Anfang der 1990erJahre, als viele Menschen aus dem Krisengebiet des Balkans nach Steyr kamen. „Paraplü“ – und das paneuropäische Online-Medium „Euro Babble“ – werden nun vom Europäischen Parlament für ihr Engagement mit dem Europäischen Bürgerpreis ausgezeichnet. CARITAS OÖ
litt er eine schwere Kriegsverletzung – einen Kopfdurchschuss –, sodass er seinen Eltern als gefallen gemeldet wurde. Für ihn wurde in St. Martin die Totenmesse gehalten, ein Grabstein aufgestellt und ein Totenbild herausgegeben. Wie durch ein Wunder überlebte er in der russischen Gefangenschaft, wurde aber in Stalingrad zu Aufbauarbeiten unter härtesten Bedingungen herangezogen. Am 1. November 1947 betrat Franz Lang wieder sein Elternhaus und löste damit eine völlig unverhoffte Freude aus. Aufgrund seiner Kopfverletzung blieb er auf einem Ohr taub. 1948 trat er in das Stift St. Florian ein und wurde 1952 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren wurde er Pfarrer von Asten und schuf dort im Auftrag der Diözese mit vielen Helfern 1982 ein neues, großes Pfarrzentrum. Bis heute wird dieser Bau als sehr gelungen und praktisch bezeichnet. 1997 emeritierte er mit 75 Jahren als Pfarrer, wurde aber zum Kaplan für Asten bestellt. Diesen Posten füllte er bis 2018 aus. Seither lebt er im Astner Pfarrhof in Pension, hält aber weiterhin heilige Messen und ist in der Altenund Krankenseelsorge tätig. Altpfarrer Lang ist grundsätzlich gesund, aufgrund seines Alters jedoch mit einer starken körperlichen Schwäche belastet. Die Pfarre Asten gratuliert ihrem Altpfarrer zu seinem hohen Geburtstag.
KirchenZeitung Diözese Linz
Leser/innen am Wort 31
25. Februar 2021
Abschiebungen Auch wenn Teile der Bevölkerung die Abschiebung der Kinder nach Georgien in Ordnung finden, darf die Frage gestellt werden, ob es wirklich notwendig war, Kinder mitten in der Nacht mit der Polizei unter Einsatz von Polizeihunden und WEGA-Beamten abzutransportieren. Grundsätzlich ist auch die Frage zu stellen, wie viel in Österreich das Kindeswohl in der Praxis wert ist. Laut der UNKinderrechtskonvention dürfen Kinder wegen des Verhaltens der Eltern nicht diskriminiert oder bestraft werden. Auch wenn die Mutter von Tina trotz negativer Bescheide mehrmals illegal eingereist ist und so einen Aufenthalt in Österreich erzwingen wollte, kann es doch keine Sippenhaftung geben. (...) MAG. DR. EDUARD WAIDHOFER, ALTENBERG BEI LINZ
Bei der jüngsten gewaltsamen Abschiebung von in Österreich geborenen, gut integrierten Schülerinnen wird immer wieder die Mutter der Mädchen dafür verantwortlich gemacht. Das mag rein juristisch stimmen, doch sollte man die Sache auch einmal aus der Sicht der Mutter betrachten. Ist es verwerflich, wenn sich eine Mutter mit allen möglichen Mitteln bemüht,
ihren Kindern eine positive Zukunft zu ermöglichen? Ist diese Einstellung der Mutter nicht eigentlich zu begrüßen? Ja, es stimmt, dass sie sich dabei nicht an alle Gesetze gehalten hat. Doch wie ist es mit uns? Halten wir uns immer an alle Gesetze, wenn es um unseren Vorteil geht? (...) Vielleicht sollte man vorsichtiger sein mit Verweisen auf Gesetzeslagen und diverse Gerichtsurteile und sich vielleicht auch einmal gedanklich in die Betroffenen hineinversetzen. (...) WOLFGANG ORTNER, WELS
Sprache
Laut Information der KirchenZeitung wurde im Rahmen der Kirchenreform ein neues Wortungeheuer geboren: „Pfarrteilgemeinde“. (...) Ich bin fest davon überzeigt, dass sich im täglichen Sprachgebrauch nichts ändern wird und alle weiterhin von einer Pfarre sprechen werden. Und keiner und keine werden sich dann auskennen, ob von der alten oder der neuen Pfarre geredet wird. Die bisherige Definition einer übergeordneten Leitungsstelle als Dekanat und des dafür zuständigen Seelsorgers als Dechant war doch klar und eindeutig. Warum jetzt so eine sprachliche Verwirrung schaffen? PETER WURM, ST. GEORGEN/A.
Der Spruch bei der Spendung des Aschenkreuzes ist theologisch falsch und unchristlich, auch wenn er Jahrhunderte alt ist. Nach biblischer christlicher Lehre und nach unserem Glauben an die Auferstehung sind wir Menschen nicht Asche und Staub, sondern Wesen mit Seele und unsterblichem Geist. Der Spruch muss also so gebetet werden: Bedenke, o Mensch, dein irdisches Dasein ist Staub, aber das ist nur ein Kleid, eine Hülle, das Kleid auf dieser Welt, das du ablegst, um das Kleid der Auferstehung zu empfangen! PROF. MAG. MICHAEL PAMMER, WALDING
Fastenzeit Das Fasten von uns katholischen Christ/innen hat sich in unseren Breiten in Bedeutungslosigkeit aufgelöst. (...) Ich würde es gut finden, wenn wir wieder zu einem einheitlicheren und deutlich sichtbareren Fastensymbol kommen würden. Das konkrete alte Zeichen des Fleischverzichts wäre meines Erachtens dafür geeignet. Wenn wir katholischen Christ/innen wirklich 40 Tage lang auf Fleisch verzichten würden, dann wäre das ein Zeichen für einen nachhaltigen Lebens-
stil; dann wäre es ein Zeichen für eine globale Solidarität mit allen, die sich sowieso kein Fleisch leisten können; und es wäre ein konkretes Zeichen des Verzichts, das uns vielleicht zum Nachdenken bringt. MMAG. HELMUT AUSSERWÖGER, EFERDING
Sportanlage bei der Päd. Akademie Zu „Sportanlage wird erweitert“ in Ausgabe Nr. 6:
Das sollte ein Häuslbauer sich erlauben: „Der Spatenstich ... erfolgte bereits im November 2020. In den kommenden Tagen werden die Bebauungspläne offiziell eingereicht.“ Anfangen vor Genehmigung? Fakten schaffen? Kann die Diözese/das Land O.Ö. „inoffiziell“ einreichen? Es tut weh, wenn der Eindruck entsteht, dass die Kirchenführung politisch zugeordnet ist und damit die Kirche zu denen gehört, die es sich richten können – zu den Mächtigen! FRANZ LUKSCH , PER E-MAIL
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at
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UNTER UNS Der Wert der Karikaturen
DENKMAL
Am 30. Februar Der Februar ist der Ausnahmemonat: Normalerweise hat er nur 28, in Schaltjahren 29 Tage. In Schweden gab es aber im Jahr 1712 tatsächlich einen 30. Februar. HEINZ NIEDERLEITNER
zum Julianischen Kalender zurückzukehren. Dazu brauchte es den 1700 „verlorenen“ zusätzlichen Tag und deshalb hatte das Jahr 1712 in Schweden zwei Schalttage: den 29. und eben den 30. Februar. Den Gregorianischen Kalender führte Schweden 1753 ein. Machen Sie mit: Nennen Sie eine orthodoxe Kirche, die ihr Kirchenjahr nach dem Julianischen Kalender organisiert. X Einsendungen bis 4. Februar an: KirchenZeitung, K apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 6: Die Blumensprache wird mitunter auch als Selamlik bezeichnet.
PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT
DOMSPATZ
MERK-WÜRDIG
Frage: Wie heißt der derzeit beliebteste Filmklassiker des größeren Teils der Bundesregierung? Antwort: „Staatsanwälte küsst man nicht“ (mit Robert Redford, USA 1986).
„Ökumene ist ein wichtiges Stück der Kirchenentwicklung.“ BISCHOF GEORG BÄTZING, VORSITZENDER DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz
Schweden hatte, wie andere protestantisch geprägte Staaten, nicht auf den Gregorianischen Kalender umgestellt, weil man sich einer päpstlichen Vorgabe nicht beugen wollte. Als man aber die Vorteile erkannte, beschloss auch Schweden den Umstieg, der schrittweise erfolgen sollte: Zwischen 1700 und 1740 sollte auf die Schalttage verzichtet werden, womit man im Laufe von 40 Jahren ins gregorianische System wechseln würde. 1700 entfiel also der im alten Julianischen Kalender vorgesehene 29. Februar und man war dem bisherigen System einen Tag voraus. Infolge von Kriegswirren fanden die Schalttage 1704 und 1708 aber wieder Anwendung und Schweden beschloss 1711
Schwedischer Kalender 1712: Der Februar hat einen 30. Tag (siehe Unterlegungen). WIKICOMMONS/GEMEINFREI
Lois Jesners Cartoons sorgen seit 25 Jahren an dieser Stelle für Unterhaltung in der KirchenZeitung. Im Blattinneren ist Lois Jesner überhaupt schon seit 40 Jahren mit seinen Werken vertreten. Wir schätzen ihn für seine pointierten politischen Karikaturen und die Zeichnungen, die sich mehr um das „normale“ Leben drehen. Wie gut er die Alltagskomik bei eigentlich leidigen Themen herausarbeiten kann, zeigt sich nicht zuletzt in der Coronapandemie. Wohltuend ist es, wenn man trotz des ganzen Ärgers und der Sorgen auch manchmal lachen kann. Das Doppeljubiläum von Lois Jesner ist ein Anlass für uns, ihn ausführlich zu seiner Person und seiner Arbeit zu befragen (Seite 6 und 7). „Überall, wo Leute zusammenkommen, rennt der Schmäh, und genau das sollte ein Medium abbilden“, sagte Lois Jesner am Rande des Interviews zum Wert der Karikaturen. Klingt selbstverständlich, ist es aber längst nicht mehr. Viele Zeitungen setzen gezielt im Unterhaltungssegment den Sparstift an. In diesem Sinne ist die Kirchenzeitung aber lieber konservativ. Denn eine Zukunft ohne Cartoons würde uns ganz schön traurig vorkommen.