KiZ-ePaper Nr. 38/2021

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Nr. 38 I 23. September 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Auf der Bühne

FRANZ LITZLBAUER

Kabarettist Josef Hader war mit seinem neuen Programm „Hader on Ice“ in Linz. Ein Gespräch über Kirche, Politik und Corona finden Sie auf Seite 3.

Wahlen. Die Katholische Aktion ruft zu einer informierten Stimmabgabe auf. Seite 6

Flüchtlinge. Pfarrassistentin Monika Weilguni berichtet über die Situation auf Lesbos. Seite 7

Weltkirche. Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner über Chancen des synodalen Prozesses. Seite 10


2 Meinung KOMMENTAR Strafe muss sein Goethes Gretchendrama war von der Wirklichkeit inspiriert: Die Dienstmagd Susanna Margaretha Brandt tötete 1771 ihr Neugeborenes und wurde öffentlich hingerichtet. Goethe reflektierte im „Faust“ zwar die Unschuld des Mädchens, die Gemeinheit des Verführers und die Scheinheiligkeit der Gesellschaft, befürwortete aber die Todesstrafe. Ein nicht eheliches Kind

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

galt und gilt teils bis heute als peinlich bis schändlich für die Mutter (kaum für den Vater) – und für das Kind! Ob dieses Urteil mehr kulturell oder mehr religiös begründet war, ist zweitrangig. Kirchenvertreter traten nicht ausreichend dafür ein, dass jeder Mensch die gleiche Würde hat, im Gegenteil: Bis 1983 galt uneheliche Geburt als Hindernis für die Priesterweihe. Vieles hat sich verbessert. Aber treten Christ/innen heute ausreichend dafür ein, dass jedes Kind willkommen ist, egal, wer es mit wem – oder ohne wen – bekommt? Es reicht nicht, durch die Straßen zu ziehen und zu fordern, dass Abtreibung wieder stärker bestraft werden soll. „Märsche für das Leben“ werden von den USA ausgehend gerade wieder „in“, wie vergangene Woche in Berlin, Zürich oder Warschau. Moralisieren wirkt aber nicht. Was helfen kann, ist Menschenliebe ohne Verurteilung.

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Entscheiden oder nur zuhören? In Oberösterreich werden am Sonntag Landtag, Gemeinderat und Bürgermeister gewählt, in Graz der Gemeinderat. In Deutschland sind Bundestagswahlen. In der Schweiz entscheiden die Bürger/innen unter anderem über die Einführung der Ehe für alle, also auch für gleichgeschlechtliche Paare (laut einer Umfrage werden 59 Prozent der Katholik/innen dafür stimmen). Beim Wählen und Abstimmen fallen Bürgerrecht und Bürgerpflicht zusammen. Entscheiden bedeutet, Verantwortung wahrzunehmen. Dass es bei uns keine gesetzliche Wahlpflicht mehr gibt, ist ein problematisches Signal. Sie hat daran erinnert, dass es in der Demokratie eine moralische Verantwortung für das Gemeinwesen gibt. Im Kontrast dazu steht der synodale Prozess der Weltkirche: Der Papst spricht von einem „Weg des gegenseitigen Zuhörens“. Ein „Diözesanparlament“ sei nicht das Ziel. Über

Entscheidungen und wer dabei abstimmen darf, hört man nichts. Jedoch ist klar, dass in Mitteleuropa Kirchenreformen zur Genüge diskutiert wurden und Entscheidungen erwartet werden. Auf das Zuhören mussten sich Laien ohnehin lange beschränken. Mittlerweile hatten auch Bischöfe genug Gelegenheit dazu. Die Frage lautet also: Warum sollten sich demokratisch emanzipierte Kirchenmitglieder an diesem synodalen Prozess beteiligen, wenn nur vom Zuhören, nicht vom Mitentscheiden die Rede ist?

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: THOMAS STERNBERG, PRÄSIDENT DES ZDK

Bereitschaft für Veränderung Nicht alle Führungsaufgaben erfordern eine priesterliche Weihe – sie können deshalb schon jetzt mit Frauen besetzt werden. Gleichzeitig muss die Debatte darüber weitergeführt werden, welche theologischen Argumente im Jahr 2021 noch tragen, die Frauen weiterhin von der Weihe ausschließen.

Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), fordert mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen. Er nannte es ein in die Zukunft gerichtetes Zeichen für die Veränderungsbereitschaft innerhalb der katholischen Kirche, dass die Deutsche Bischofskonferenz seit Montag in Fulda erstmals unter Leitung einer Frau tagt – der neuen Generalsekretärin Beate Gilles. Mit Blick auf die Beratungen der Bischöfe und die in der Woche danach anstehende Vollversammlung des Synodalen Weges mahnte Sternberg, dieses Reformprojekt konsequent fortzusetzen. KNA


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

23. September 2021

Der populäre österreichische Kabarettist Josef Hader ist mit seinem neuen Programm „Hader on Ice“ auf Tournee

„Probieren Sie’s, treten Sie wieder ein!“ Siebzehn Jahre machte er Pause auf der Kabarettbühne, jetzt ist er wieder da: Josef Hader. Der Kabarettist wuchs auf einem Bauernhof in Nöchling auf, ging in Melk in das Stiftsgymnasium und lebt seit Jahren in Wien. Kirche ist Teil seiner Biografie – und seines Bühnenprogramms. ELISABETH LEITNER

„Gestern habe ich vor meinen alten Lehrern in Melk gespielt, ich glaub, sie haben es ganz gut ausgehalten“, sagt Josef Hader im Gespräch mit der KirchenZeitung und lächelt. Trotz all der Grauslichkeiten, die die Welt zu bieten hat, ist ihm das Lachen nicht vergangen. Auf der Bühne hat er sich in seinem neuen Programm „Hader on Ice“ entschieden, die Grauslichkeiten und Absurditäten der Welt auf die Spitze zu treiben. „Die Grundfrage ist immer, ob man eine moralische Haltung auf der Bühne einnimmt oder ob man versucht, die Furchtbarkeit der Zeit in sich selbst zu konzentrieren, sodass den Leuten graust. Für mich ist die zweite Methode besser. Mit einer Haltung, bei der man genau aufrechnet, wer was falsch macht, ist man heutzutage verloren und vollkommen in der Defensive.“ Die Grundidee des Programms „Hader on Ice“ ist am Höhepunkt der Ära Trump geboren worden, erzählt Hader: „Trump ist ein Synonym für die ganzen Irrationalitäten und Verrücktheiten, die unsere Zeit hat. Da war meine Überlegung, dass ich das 1:1 auf die Bühne bringen möchte.“ Hader hält dem Publikum den Spiegel vor. Das ist unterhaltsam, lustig und ernüchternd. Oft bleibt einem das Lachen im Hals stecken, etwa wenn Hader auf der Bühne sagt: „Wir leben ja fast wie im Mittelalter. Es gibt wieder Boten, Seuchen und Enthauptungen. Der Scheiterhaufen ist derzeit nur eine Mehlspeise!“ Hader spielt einen Mann, der zurückgezogen, im Wohlstand, vereinsamt und in Angst vor der Welt um sich selber kreist. „Eine Ziege für Afrika? Also bitte, die sollen mehr Gemüse essen!“, fordert die Bühnenfigur Hader. Caritas und Kirche. Auf die Frage, ob Kirche heute noch relevant ist, meint er: „Ich glaube, dass es der Kirche leichter fallen würde, mutig die Stimme zu erheben, wenn sie in allen Bereichen gleich glaubwürdig wäre wie in der sozialen Frage und der Frage der Flüchtlinge. Wenn sie bei Themen, bei de-

Josef Hader im Gespräch mit Kulturredakteurin Elisabeth Leitner: Im Posthof Linz war die OÖ. Premiere von „Hader on Ice“. Weitere Termine gibt es im Oktober, Dezember und im Februar. FRANZ LITZLBAUER

nen Menschen benachteiligt werden, zum Beispiel bei den Frauen, wenn sie da genauso glaubwürdig wäre, da würde man ihr mehr abnehmen.“ Innen- und Außensicht von Kirche würden oft aufeinanderprallen: „Wenn man heute im städtischen Milieu sagt, man ist noch Mitglied der Kirche, dann schauen sie einen so an, als würde man sagen, man ist noch Mitglied der kommunistischen Partei“, erzählt Hader. Im Programm „Hader on Ice“ geht es einmal auch um Kirche und Konsumverzicht: „Ich bin reich und katholisch. A super Kombination. (...) In der katholischen Kirche verzichten wir so gern, verzichten ist so geil! Probiern Sie’s, treten Sie wieder ein!“ Persönlich glaubt er, dass die Kirche die Chance auf den Aufbruch, wie er nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil auch in seiner Schule im Stift Melk zu spüren war, verpasst hat. Die Bindung bleibe: „Dort, wo der jugendliche Idealismus hineingeflossen ist, da wird man immer eine Beziehung dazu haben, das wird einen nie loslassen.“ Das gelte für die Anhänger der kommunistischen Partei genauso wie für die der Kirche. Themawechsel Politik. Politik und Satire liegen heute sehr nah beieinander. Wenn ein Politiker betonen muss, er sei kein Satireprojekt, fragt man sich, wer hier noch ernstgenommen werden kann. Fürchtet da ein Kabarettist gar um seinen Arbeitsplatz? – „Um den Arbeitsplatz fürchte ich nicht, denn ich habe eine ganz andere Form und ein anderes Publikum. Aber im Ernst: Man hat den Eindruck,

dass die Grenze dessen, für wie blöd man die Leute halten kann, sich verschoben hat. Die Unverfrorenheit, mit der man schaut, was reingeht, ist groß. Das ist eine Entwicklung, die betrifft Medien, Fernsehprogramme und auch die Politik. Der Rahmen, wie seriös man Politik machen kann, müsste wieder ein bisschen enger werden.“ Corona und Angst. Die Coronakrise hat so manche gesellschaftliche Entwicklungen verschärft. Berechtigte Bedürfnisse nach Autonomie und Freiheit werden mit Kritik an den Maßnahmen der Regierung vermischt. Wie schätzt Josef Hader die Lage ein? Hader sagt dazu: „Ich bin selber ein bisschen ratlos, weil ich das genauso erlebe, dass auch bei Menschen, die ich schon lange kenne,die politischen Überzeugungen fast religiös werden und dogmatisch. Offenbar genügt eine kleine Schwankung der Lebensumstände, dass sich viele Menschen äußerst bedroht fühlen und sofort Ausschau halten nach irgendeinem Schuldigen. Und sie nehmen dankbar Angebote von Parteien an, die einem Schuldige präsentieren. Das ist alles leider schon passiert im vorigen Jahrhundert und man merkt, dass das alles immer wieder kommen kann. Der Mensch hat sich nicht wesentlich geändert. Wir haben offenbar ein großes Bedürfnis nach einer Welterklärung, die uns alles einfacher und übersichtlicher macht.“ Fazit: Einfache Erklärungen gibt es nicht – weder im Leben noch auf der Bühne. X  Info: www.hader.at

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4 Kirche in Oberösterreich

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Sendungsfeier der neuen Seelsorger/innen Linz. Die KirchenZeitung hat die neunzehn Kandidat/innen, die in den pastoralen Dienst der Diözese gesendet wurden, in der Ausgabe 37 einzeln vorgestellt. Am 19. September 2021 fand der feierliche Sendungsgottesdienst im Mariendom statt. Nach der Begrüßung durch Bischof Manfred Scheuer stellten Brigitte GruberAichberger, Direktorin Pastorale Berufe, und Pastoralamtsdirektorin Gabriele Eder-Cakl die Kandidat/innen vor. Diese erklärten sich vor dem Bischof bereit, das Wort Gottes glaubwürdig zu leben und es den Menschen zu verkünden.

Die multireligiöse Feier wurde per Livestream übertragen.

Religionsgemeinschaften gedenken der 1770 Corona-Opfer in Oberösterreich

„Begleitet im Tal der Finsternis“ Die christlichen Kirchen Oberösterreichs hielten mit Vertreter/innen von Judentum, Islam und Buddhismus auf Bitte des Landes Oberösterreich am 19. September 2021 beim Ars Electronica Center Linz ein multireligiöses Corona-Gedenken ab.

Als Zeichen der Sendung überreichte Bischof Scheuer jedem/r Seelsorger/in eine Ausgabe der Heiligen Schrift. DIÖZESE LINZ

DIÖZESE LINZ

Das Gedenken für die 1770 oberösterreichischen Corona-Toten begann mit einem dreiminütigen Glockengeläut der Linzer Kirchen. Superintendent Gerold Lehner von der Evangelischen Kirche A. B. betonte: „Inmitten dieser sich noch immer abspielenden Pandemie wollen wir innehalten, unserer Klage Raum geben und unserem Schmerz,

aber auch dem Dank für die erfahrene Hilfe und der Hoffnung, die uns den Weg nach vorne öffnet.“ Bischof Manfred Scheuer dankte all jenen, „die in den Herausforderungen der vergangenen Monate nicht ihren unmittelbaren Ängsten nachgegeben haben, sondern in Worten und Taten ihren Mitmenschen treu geblieben sind. Ihre Großherzigkeit kann uns ein Zeichen sein für die Gnade Gottes, von dem es in Psalm 23 heißt, dass er uns begleitet auch im Tal der Finsternis.“ Als Zeichen der Hoffnung wird in jedem OÖ Bezirk ein Baum gepflanzt.

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X  Die Gedenkfeier zum Nachsehen: https://vimeo.com/609543236

Danke an Sponsoren der Domsanierung

BILD: DIOZESE/ WAKOLBINGER

Rund 100 Vertreter/innen aus Wirtschaft und Politik kamen vergangene Woche zum Herbstempfang der Initiative Pro Mariendom im Bischofshof. Bischof Scheuer und LH a.D. Josef Pühringer, Vorsitzender von Pro Mariendom , sagten dabei Dank für die vielfältige Unterstützung bei der Domsanierung. BILD: PRO MARIENDOM

Scheuer: Sensibel mit Bedenken umgehen Bischof Manfred Scheuer nutzte den Medienempfang, um den Journalist/innen für ihre Unterstützung zu danken – besonders in der Coronazeit. Er wünschte sich ein sensibles Vorgehen, um den Bedenken hinsichtlich der Corona-Impfung zu begegnen. Das Ziel dürfe freilich nicht aus den Augen verloren werden: der Pandemie ohne Überlastung des Gesundheitssystems Herr zu werden.


KirchenZeitung Diözese Linz

Gesellschaft 5

23. September 2021

Theologe sieht Chancen für radikale Veränderungen durch das bedingungslose Grundeinkommen

Für eine Welt ohne Privatautobesitz 1.200 Euro pro Monat vom Staat für jeden Österreicher und jede Österreicherin. Ein Volksbegehren, für das bereits fast 80.000 Unterstützungserklärungen gesammelt wurden, macht sich für ein solches bedingungsloses Grundeinkommen stark. Wieso es auch ein Beitrag zur Klimarettung sein könnte, erklärt der Theologe und Buchautor Guido Rüthemann.

Es gibt unbeliebte Jobs, bei denen es wohl schwer wäre, noch Arbeitskräfte zu finden, wenn es ein Grundeinkommen geben würde. Rüthemann: Notwendige Arbeit, die man

nicht wegrationalisieren kann, muss dann wahrscheinlich teurer bezahlt werden. So wie es heute ja auch schon eine Schmutz­ zulage gibt und zum Beispiel Kanalarbeiter ganz ordentlich entlohnt werden. Das Prin­ zip müsste sich auf andere Branchen auswei­ ten.

INTERVIEW: PAUL STÜTZ

Es gibt viele verschiedene Modelle für ein mögliches Grundeinkommen. Gemeinsam wollen diese verschiedenen Gruppierungen ein Volksbegehren starten. Wie gehen Sie dabei mit dieser Unterschiedlichkeit um? Rüthemann: Ich mache das Grundein­

kommen als Idee in der politischen Debatte schon kaputt, wenn ich diese Modellfragen breit debattiere. Es soll zu einer grundsätzli­ chen Positionierung zum Grundeinkommen kommen und danach eine offene Diskussi­ on, wie das genau ausschauen soll. Wieso brauchen wir Ihrer Meinung nach das Grundeinkommen? Rüthemann: Als Mensch habe ich das Men­

schenrecht, meine Existenz gesichert zu be­ kommen. Ohne Prüfung des Bedarfs. Es würde die Basis für notwendige wirtschaft­ liche und gesellschaftliche Veränderungen sein. Sie bringen in Ihrem Buch einen neuen Ansatz ins Spiel, indem Sie das Grundeinkommen als Chance und Beitrag zur Rettung des Klimas verstehen. Warum gehen Sie davon aus, dass sich die Menschen umweltbewusster verhalten, wenn sie ein Grundeinkommen bekommen? Rüthemann: Ohne soziale Gerechtigkeit

tut sich die Klimabewegung schwer. Man hat das in Frankreich gesehen, wo 2018 der Treibstoffpreis aus ökologischen Grün­ den erhöht wurde, was Proteste der ärmeren Bevölkerungsschicht zur Folge hatte. Da­ raus kann man lernen: Je sozialer sich un­ sere Gesellschaft gestaltet, desto leichter ge­ lingt es ihr, sich ökologischer zu gestalten. Das Grundeinkommen soll eine Umvertei­ lung des Wohlstands sein, sodass sich die Ärmeren den Klimaschutz leisten können. Die Umwelt hat für die Menschen erst dann einen Wert, wenn sie selbst Wertschätzung der Gesellschaft erfahren.

Haben Sie keine Angst, dass es Leute gibt, die mit einem Grundeinkommen nicht mehr arbeiten wollen? Rüthemann: Ich glaube nicht, dass viele Leu­ Guido Rüthemann. Der gebürtige Schweizer hat sich früher stark im entwicklungspolitischen Bereich engagiert, unter anderem als Mitbegründer von Südwind. Er war KrankenhausSeelsorger im Neuromed-Campus in Linz und hat ein Buch über das Grundeinkommen und das Klima geschrieben. PRIVAT Ihr Ansatz für den Klimaschutz, den Sie in Ihrem Buch verfolgen, ist ziemlich radikal. Rüthemann: Ich stelle mir eine Gesellschaft

vor, die keine Privatautos mehr hat, das wäre eine riesige Veränderung. Eine Annahme da­ bei ist, dass die Menschen mit dem Sammel­ taxi zur Arbeit fahren. Wenn das so organi­ siert ist, dass diese Taxis ständig unterwegs sind, käme man ohne Mobilitätsreduktion mit rund 80 Prozent weniger Autos aus als heute. Wenn Sie jetzt die heilige Kuh Auto angehen und Privatautos praktisch verbannen wollen, sind Sie für viele schnell im Eck des Ökospinners. Wieso wollen Sie dennoch diesen Schritt setzen? Rüthemann: Ich kann mich auf eine Stu­

die der Universität für Bodenkultur Wien berufen. Die haben ausgerechnet, dass die­ ser Ansatz mit Sammeltaxis, die zudem auch selbstfahrend unterwegs sein könn­ ten, funktionieren würde. Ich stelle nicht die Automobilität infrage, sondern das Idol Privatauto. Ich weiß, dass das eine gewalti­ ge wirtschaftliche Umstellung gerade im Be­ reich der Produktion der Autos ist, wo viele Arbeitsplätze wegfallen würden. Mit der Si­ cherheit des Grundeinkommens würde die­ sen Menschen ein Umstieg auf andere Bran­ chen aber deutlich leichter fallen.

te aufgrund des Grundeinkommens nichts mehr arbeiten würden. Die Umfragen zum Grundeinkommen zeigen: Viele würden vielleicht ein bisschen weniger arbeiten und das als Erhöhung der Lebensqualität emp­ finden. Die Eintragungswoche für das Volksbegehren für das Grundeinkommen findet wahrscheinlich im Frühjahr 2022 statt. Was sind die Ziele? Rüthemann: Natürlich die 100.000 Unter­

schriften, damit das Thema im Parlament behandelt werden muss, und besser deutlich mehr. Wir haben jetzt schon fast 80.000 Un­ terstützungserklärungen, was zeigt, dass die Debatte langsam, aber sicher in der gesell­ schaftlichen Mitte ankommt.

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u Interview-Langfassung: www.kirchenzeitung.at

Grundeinkommen-Buch Guido Rüthemann. Grundeinkommen­ 4Klimarettung. Reiner Sonnengesang? Überlegungen zum Grundeinkommen. Books on Demand. Norderstedt, 2020, 64 Seiten

Benefizkonzert In der Woche des Grundeinkommens (10. bis 26. September) findet am Fr., 24. ­September, von 16 bis 20 Uhr im Mu­ sikpavillon Donaulände Linz ein Benefiz­ konzert zur Unterstützung des Grundein­ kommens-Volksbegehrens statt.


6 Oberösterreich

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Aufruf der Katholischen Aktion Oberösterreichs

Vor dem Wählen genau hinschauen Vor den Wahlen an diesem Sonntag ruft die Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich, Maria Hasibeder, dazu auf, das Menschenbild und die grundsätzliche Positionierung der Parteien „genau unter die Lupe zu nehmen“. Jede Wahlentscheidung sei eine „höchstpersönliche Gewissensprüfung“ und Ausdruck gelebter Verantwortung für die Zukunft und das Wohl unseres Landes, sagt Maria Hasibeder. „Wer zur Wahl geht, stärkt die Demokratie.“ Das sei gerade jetzt wichtig, weil die Coronapandemie gesellschaftliche Gräben vertieft und dringliche Fragen zur Eindämmung des Klimawandels sowie anstehende soziale Themen in den Hintergrund gedrängt habe. Solidarität. Neben der Frage, wie ein solidarisches Zusammenleben in einer zunehmenden gesellschaftlichen Vielfalt gefördert werden kann, müssten die Auswirkungen für die nachfolgenden Generationen noch stärker als bisher bedacht und zum Maßstab für Entscheidungen gemacht werden, fordert die KA-Präsidentin. Es müsse alles untenommen werden, um die gesellschaftliche Polarisierung zu überwinden, rief Hasibeder alle wahlwerbenden Parteien (siehe Kasten) auf.

Wählen ist das Hochamt der Demokratie – eine ernsthafte Angelegenheit.

Am Sonntag, 26. September, finden in Oberösterreich drei Wahlen gleichzeitig statt: die Landtagswahl, die Gemeinderatswahl und die Persönlichkeitswahl der Bürgermeister. Ist eine Bürgermeister-Stichwahl erforderlich (wenn kein Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht), findet diese in der betreffenden Gemeinde am 10. Oktober statt.

STOCK ADOBE

Elf Parteien Elf Listen treten zur Landtagswahl an: ÖVP, FPÖ, SPÖ, Grüne, Neos, Menschen – Freiheit – Grundrechte (MFG), KPÖ, Bestes Oberösterreich, Unabhängige Bürgerbewegung (UBB), Christliche Partei Österreichs, Referendum.

Gegen gefährliches Unwissen

Hören, was die Politiker/innen versprechen. Etwa 80 junge Interessierte folgten der Einladung in Wels live. Zudem nahmen 340 junge Menschen via Online-Stream an der Debatte teil. KATHOLISCHE JUGEND OÖ/J. HANNER

Wels. Um sich im „Dschungel der Wahlversprechen“ besser zurechtzufinden, lud die Katholische Jugend gemeinsam mit der Landjugend und dem kirchlichen Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels am 15. September zu einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von sechs Parteien, die bei der Landtagswahl antreten. Bei einer zweistündigen Podiumsdiskussion stellten sich Klubobmann Bgm. Christian Dörfel (ÖVP), LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ), Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ), Landesrat Stefan Kaineder (Die Grünen), Manuel Krautgartner (MFG)

und David Packer (Bestes OÖ) den Fragen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Immerhin 192.000 Wahlberechtigte sind in Oberösterreich jünger als 28 Jahre. Sie alle dürfen bei der Landtags-, Gemeinderatsund Bürgermeisterwahl mitbestimmen. Eine Wahl zu treffen, wenn man sich nicht auskennt, sei „nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich“, warnten die beiden Jugendorganisationen in einer Aussendung. Sie riefen dazu auf, gut informiert zur Wahl zu gehen, „denn deine Stimme zählt“, erklärte Elisabeth Riener von der Katholischen Jugend OÖ.


KirchenZeitung Diözese Linz

Lebendige Kirche 7

23. September 2021

Monika Weilguni kann sich dank eines Freiwilligen mit einer Flüchtlingsfrau unterhalten. Rechtes Bild: Ein Freiwilliger verteilt Lebensmittel.

PRIVAT (2)

Pfarrassistentin Monika Weilguni arbeitet im Urlaub in der Flüchtlingshilfe auf der Insel Lesbos

Den Flüchtlingen Würde geben „Wenn die Flüchtlinge nicht zu uns kommen dürfen, komme ich zu ihnen“, sagte sich Monika Weilguni. Die Pfarrassistentin von Linz-St. Konrad verwendet drei Wochen ihres Urlaubs, um auf der Insel Lesbos Flüchtlinge zu betreuen. JOSEF WALLNER

Nachdem vor einem Jahr – am 9. September 2020 – das heillos überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos von Lagerbewohnern in Brand gesteckt worden war, um auf die unmenschlichen Zustände aufmerksam zu machen, wurde die Insel zum Symbol der europäischen Migrationspolitik: Hier zeigte sich einerseits die restriktive Haltung der Europäischen Union Flüchtlingen gegenüber und andererseits konnten die Flüchtlinge mithilfe der Medien ihre Not zu den Bewohner/innen Europas transportieren. Auch wenn inzwischen die Schreckensbilder selten geworden sind, die Insel ist nach wie vor ein Hotspot für Flüchtlinge. Dorthin ist Pfarrassistentin Monika Weilguni Anfang September 2021 aufgebrochen. Lesbos bleibt Brennpunkt. Da man nach dem Brand das neu erbaute Lager Kara Tepe nur mit Sondererlaubnis betreten darf,

nimmt sich Weilguni um Flüchtlinge an, die außerhalb des Lagers leben. Sie hat sich dazu in Mitilini, der Hauptstadt von Lesbos, eine einfache Unterkunft und ein Auto gemietet. Die Pfarrassistentin, die sich seit Langem zu Hause für Flüchtlinge engagiert und an siebzehn Wochenenden die Protestcamps in Linz organisiert hat, arbeitet auf Lesbos für die Hilfsorganisation von Doro Blancke (www.doroblancke.at). Der Tiroler Bischof Hermann Glettler ist im Vorstand dieser Initiative. Helfen und Zuhören. Zu Beginn ihres Einsatzes hat sich Weilguni mit einer Handvoll Freiwilliger getroffen, die selbst Flüchtlinge sind, aber in der Organisation von Doro Blancke aktiv. Ihr gemeinsames Ziel war, Familien ausfindig zu machen, die Unterstützung brauchen. Das erreichten sie schneller als gedacht. Sie gingen in einen Park in Mitilini und hatten nach zwei Stunden vierzig Familien registriert. „Bei vierzig mussten wir stoppen, weil wir mehr mit unseren Ressourcen nicht bewältigen“, erzählt Weilguni. Zumeist handelt es sich um Flüchtlinge, die einen positiven Asylbescheid haben, bei denen aber Komplikationen auftreten; wie zum Beispiel bei einer Familie, bei der die Eltern mit ihren drei Kindern bereits einen Pass haben, nicht aber das Enkelkind,

das auch bei ihnen gestrandet ist. Diese Familie steht der griechischen Bürokratie ratund machtlos gegenüber und benötigt in der Wartezeit von ungewisser Länge dringend Hilfe. Die Lebensmittelpakete, die Monika Weilguni den Familien überbracht hat, waren für jede einzelne der vierzig Familien ein Lichtblick und noch viel mehr. „Ich kann die Situation der Menschen nicht groß verändern, aber ich kann ihnen Würde und Ansehen geben“, sagt sie. Für die Menschen, die seit Jahren gewohnt sind, dass sie sich um Hilfe anstellen müssen, ist das eine völlig neue Erfahrung, dass jemand zu ihnen kommt und zuhört. Platz in Österreich. Bei Weilgunis Rückkehr nach Österreich in dieser Woche würde sie am liebsten alle vierzig Familien mitnehmen und in den Pfarren der Diözese unterbringen. „Die würden sich bei uns gut integrieren können.“ Dutzende Pfarren haben der Diözesanen Flüchtlingsinitiative schon vor Monaten zugesagt, dass sie Flüchtlinge aufnehmen würden. Doch die österreichische Regierung blockt ab. Bewundernswert, dass sich die Pfarrassistentin nicht irritieren lässt: „Menschen auf der Flucht zu helfen, ist für mich ein christlicher Auftrag. Dieses Engagement ist eine Form, in der Spur des Evangeliums zu gehen.“

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8 Lebendige Kirche

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE St. Martin im Innkreis. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am Sonntag, 19. September, in St. Martin im Innkreis im Rahmen des Erntedankfestes das neue Pfarrheim feierlich eröffnet. Bischof Manfred Scheuer gestaltete gemeinsam mit Pfarrer Jophy Francis Alackathadathil unter zahlreicher Teilnahme der Pfarrbevölkerung und der örtlichen Vereine die Feier und nahm im Anschluss die Segnung vor. Viele freiwillige Helfer hatten den Bau des Pfarrheims, das innerhalb von sieben Monaten errichtet wurde, unterstützt. Mit dem anschließenden Pfarrfest wurde das Pfarrheim seiner Bestimmung übergeben.

Bischof Manfred Scheuer segnete das neue Pfarrheim. PFARRE

Demo für das Klima. Die Bewegung „Fridays for Future“ ruft am Freitag, 24. September, unter dem Motto #AllefürsKlima beim globalen Klimastreik zum wiederholten Male dazu auf, endlich die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Die Aktivist/innen erinnern daran, dass die Klimakrise mittlerweile deutlich spürbar ist – auch hier in Europa und Österreich, was nicht zuletzt verheerende Unwetter im letzten Sommer gezeigt haben. Die Klima-Demo wird am 24. September um 14 Uhr am Linzer Hauptbahnhof starten. Als ergänzende Aktion werden die lokalen Kirchen unter dem Motto „5 vor 12“ in Anlehnung an die Dringlichkeit des Klimaschutzes gebeten, ihre Kirchenglocken am 24. September um 5 vor 12 zu läuten.

n Dekanat Schärding. Eine Pilgergruppe, zu der täglich zwischen dreißig und vierzig Personen gehörten, wanderte von 3. bis 5. September 2021 durch alle zwölf Pfarren des Dekantes Schärding. Die 70 Kilometer lange Tour war der Startschuss für das Zusammenwachsen der einzelnen Pfarren im laufenden Umstrukturierungsprozess der Diözese Linz. Das Dekanat Schärding ist eine von fünf Pionierregionen, die zu einer „Pfarre neu“ werden. Den Ausgangspunkt der Route bildete St. Marienkirchen. An den Pfarrgrenzen wurden die Pilger/innen jeweils empfangen und zur Kirche geleitet, wo man eine kurze Andacht feierte. Dekanatsassistent Martin Brait, der den Prozess zur Pfarre neu führend mitgestaltet, freute sich über die positive Stimmung, Offenheit und die herzliche Gastfreundschaft, die bei den Pilgertagen zu spüren war. DEKANAT SCHÄRDING

Abschied der Franziskanerinnen Frankenburg. Beim Sonntagsgottesdienst am 12. September 2021 wurde in Frankenburg die letzte Schwester der Franziskanerinnen von Vöcklabruck verabschiedet. Ein Abschied, der sowohl Sr. Gabriela Sturmbauer als auch der Pfarrbevölkerung nicht leichtfällt. Mit der gesamten Pfarre dankten besonders die Kindergartenkinder für den Einsatz der Ordensfrauen, die 163 Jahre in Frankenburg tätig waren. Sr. Gabriela wird nach 35 Jahren Frankenburg verlassen und künftig im Mutterhaus Vöcklabruck ihr neues Zuhause haben.

Die Kinder sagten ein besonderes Danke.

PFARRE

Stimmungsvoller Gottesdienst

PFARRE

Bergmesse auf der Moosalm Wolfsegg. Auf Einladung der Pfarre Wolfsegg pilgerten, wanderten und radelten circa 80 Personen zur Bergmesse auf die Moosalm. 1984 errichtete die Pfarre ein Kreuz auf der Moosalm am Fuß des Schafbergs. Traditionell findet dort – wie auch heuer – am ersten Sonntag im September ein Gottesdienst statt. Pfarrer Christian Uche Ojene freute sich über die rege Beteiligung und dankte allen Organisatoren. Zum Abschluss erklang weithin hörbar das Lied „In die Berg bin i gern und da gfreit si mei Gmiat“.


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

23. September 2021

Kreuzweg auf den Oberkaibling wurde vor vierzig Jahren von der Katholischen Jugend Land – Dekanat Pettenbach errichtet

Der Kreuzweg hat immer Saison Am Fest der Kreuzerhöhung, dem 14. September 2021, ist eine Schar Betender den Kreuzweg auf den Oberkaibling in Pettenbach gegangen. P. Alois Mühlbachler OSB, heute Pfarrer von Steinerkirchen und Fischlham, hat 1981 als Geistlicher Assistent der Katholischen Jugend Land des Dekanates Pettenbach begonnen, gemeinsam mit den jungen Leuten einen Kreuzweg auf den Oberkaibling zu errichten. Erwachsene unterstützten die Jugendlichen bei den Gesprächen mit den Grundbesitzern, mit Lärchenholz für die vierzehn monumentalen Kreuze und mit Baumaterial für die Fundamente. Am 2. April 1982 hat Erzbischof Alois Wagner, damals bereits in Rom tätig, den Kreuzweg gesegnet. Von Anfang an fand der Kreuzweg regen Anklang. Bis heute gehen ihn auch außerhalb der Fastenzeit Einzelpersonen und Gruppierungen gestalten immer wieder Kreuzwegandachten. Zu den runden Bestandsjubiläen des Kreuzwegs hat P. Alois bereits mehrmals Kreuzwegmeditationen

Der Kreuzweg auf den Oberkaibling bei Pettenbach

verfasst, so auch zum 40-jährigen Bestehen. Er ließ sich dabei von den Gebetsanliegen leiten, die im „Gästebuch“ beim Friedenskreuz eingetragen wurden. Pater Alois stellte den Kreuzweg unter das Thema „Wir im Gespräch mit dem leidenden Jesus und den Leidenden von heute“. Er sagt: „Ich wollte die Anliegen der Menschen in meinem Gebet zur Sprache bringen.“

HAIJES

Eingeladen haben zum heurigen Jubiläumskreuzweg das Katholische Bildungswerk Pettenbach sowie Steinerkirchen und Fischlham. Entlang des Wegs haben sich immer wieder Menschen angeschlossen, sodass am Ziel beim Friedenskreuz die Schar auf siebzig Frauen und Männer angewachsen war.

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JOSEF WALLNER

Pfarre mit sozialem Wohnbauprojekt in Linz Linz-St. Antonius. Auf dem Grund der Pfarre Linz-St. Antonius entsteht in den nächsten Jahren an der Salzburgerstraße ein Haus mit 27 Wohnungen. Kürzlich erfolgte dazu der Spatenstich. Die Diözesane Immobilien-Stiftung errichtet das Bauprojekt, zu dem die Pfarre Linz-St. Antonius den entscheidenden Impuls gab. Die Wohnungen werden zu Mietpreisen vergeben, die den Zugang zu angemessenem Wohnraum erleichtern. Fünf Wohnungen sind als Übergangswohnungen von Obdachlosigkeit betroffenen Frauen und deren Kindern gewidmet. Die Arbeitsgemeinschaft für Obdachlose übernimmt die Betreuung dieser Wohnungen. Für den geplanten Holzbau werden Stämme aus kirchlichen Waldflächen verwendet. Die Fertigstellung des Bauprojekts ist für Anfang 2024 geplant. PRINZ

So soll die neue Wohnanlage aussehen.

DIS

Die Lichterprozession in Budapest

PRIVAT

Firmlinge beim Eucharistischen Weltkongress Pasching. Fünf Firmlinge aus der Pfarre Pasching (im Bild) haben begleitet von Irmgard Bogenhuber und Lukas Radschiener am Eucharistischen Weltkongress in Budapest teilgenommen. Von 10. September 2021 an haben sie sich drei Tage lang den Veranstaltungen des Kongresses angeschlossen, der eine Woche dauerte. Ein erster Höhepunkt war gleich am Tag

der Ankunft ein Jugendevent in der Sportarena, zu dem 12.000 Jugendliche zu Rockkonzert und Anbetung gekommen waren. Am Tag darauf reihten sie sich in eine Lichterprozession ein, deren Teilnehmer/innen einen vier Kilometer langen Zug bildeten. Schließlich feierten sie inmitten von 100.000 Gottesdienstbesucher/innen den Festgottesdienst mit Papst Franziskus mit. PRIVAT


10 Thema

16. Juli 2020

KirchenZeitung Diözese Linz

Das Ende der Uniformität Spannungen in der Kirche sieht der Theologe Paul M. Zulehner als „pastoraltheologischen Normalfall“, die Vielfalt der Kulturen als Stärke. Der synodale Prozess soll die Entscheidungsfindung in der Kirche neu regeln, um die Einheit zu sichern. Wie geht die Vielfalt der Kulturen zusammen mit

INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Beteiligung Der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner initiierte eine Online-Umfrage zum Thema Synodalität, an der sich bereits 20.000 Menschen aus verschiedenen Kontinenten beteiligten. Die Teilnahme bleibt möglich unter survey.zulehner.org Podcast. Unter dem Titel „Synodalisierung der katholischen Weltkirche“ gibt es Podcast-Folgen bis 10 Minuten Länge, in denen Paul M. Zulehner häufige Fragen klärt. KA. Die Katholische Aktion hat Vorarbeit zur Weltsynode geleistet und entscheidet bei der Herbsttagung am 24./25. September, wie es weitergeht. Buch. „Eine epochale Reformchance. Zum Synodalen Weg der katholischen Weltkirche“, Patmos-Verlag, 19,60 Euro.

Paul Zulehner, Sie nennen den synodalen Prozess eine „epochale Reformchance“. Viele in der Kirche sind aber müde. Es gibt so viele Strukturprozesse, wo Menschen Anliegen einbringen und doch merken, dass wenig in Bewegung kommt. Warum sollen sie sich noch einmal einbringen? Zulehner: Entscheidend scheint mir, dass

Da muss Papst Franziskus selbst umlernen, denn er hält es wie alle vor ihm: Entscheidungen fällt er letztlich ohne transparente Kriterien. Zulehner: Genau. Es braucht eine rechtliche

es nicht nur um Teilthemen geht, sondern um das gesamte Wesen der Kirche. Sie ist die Reich-Gottes-Bewegung, die Jesus in der Welt ausgelöst hat. Das Reich Gottes war im Neuen Testament immer verbunden mit Gerechtigkeit und Frieden. Ich glaube, dass wir eine Kirche bekommen, die weniger von Strukturen geprägt ist, sondern die sich wieder besinnt, eine Bewegung zur Veränderung der Menschheit und zur Verbesserung der Lage der Menschheit zu sein.

Klärung der theologischen Frage, was es bedeutet, dass die Unterscheidung der Geister nicht allein dem Amt gegeben ist, wenn man den ersten Korintherbrief richtig versteht: Dass die Gabe der Unterscheidung der Geister nicht dieselbe ist wie die Gabe der Leitung. Man muss sich ernsthaft Gedanken machen, wie das Hinhören auf den Geist und das Unterscheiden der Geister zusammenspielen. Und da, glaube ich, wird sich auch der Papst als ein Lernender hinsetzen und nicht als einer, der im Vorhinein weiß, was herauskommt. Das betont er selber immer wieder, dass auch das Amt lernen muss.

Von Strukturen abzulassen ist ein schmerzhafter Weg. Wie wird er gelingen? Zulehner: Organisationsentwickler sagen

Entscheidungsprozesse rechtlich zu klären heißt, dass neue Strukturen geschaffen werden. Zulehner: Es braucht unbedingt eine Wei-

uns schon lange, dass wir die Schläuche flicken und keinen jungen Wein haben. Papst Franziskus ist eher an der Dynamik des jungen Weins interessiert, um dann natürlich für diese Dynamik der Kirche, die er auslösen möchte, eine angemessene Gestalt zu finden. Es muss dann auch rechtliche Entscheidungen geben, was die Mitsprache aller betrifft, wie Entscheidungen getroffen werden. Das ist noch eine sehr offene Frage an den synodalen Prozess. Es kann ja nicht sein, dass man wieder viel mitsprechen kann und Entscheidungen vorbereitet, aber dann die, die entscheiden, völlig ungebunden und frei wären zu entscheiden, als hätte es den Meinungsbildungsprozess in der Breite des Kirchenvolks nicht gegeben.

terentwicklung des Kirchenrechts, das kann nicht so bleiben, wie es jetzt ist. Wie die Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens, die auch in der Synode eine wichtige Rolle spielt, sagt: Das Kirchenrecht muss durch das Konzil interpretiert werden und nicht das Konzil durch das Kirchenrecht. Ein Konzil hat eine höhere Autorität als das untergeordnete Kirchenrecht, und wenn man das akzeptiert, dann muss sich das Kirchenrecht ändern, sonst ist es eine frustrierende Angelegenheit. Und dann hätten alle recht, die dem Papst vorwerfen, er würde schöne Wörter sprechen, „Schmonzes“, wie man in Wien sagt, aber die Tacheles fehlen, also die harten Entscheidungen, wo die Strukturen dann auch den Fortschritt sichern.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

16. Juli 2020

den Progressiven ist wie zwischen den zwei Polen beim Wechselstrom. Wenn es die Pole nicht gibt, gibt es keine Energie. Nur durch Spannungen können Leben und Entwicklung passieren. Ich bin da von der Organisationsentwicklung her ein Optimist und sage: gar keine so schlechte Ausgangslage, wenn es für beide Seiten Anwälte gibt. Schlecht wäre, wenn man nicht mehr bereit ist, aufeinander zu hören. Es ist das Wesen des synodalen Vorgangs, dass man aus unterschiedlichen Positionen zusammenkommt. Sind Sie also zuversichtlich, dass auch der weltweite Prozess die Kirche nicht zerreißen wird? Zulehner: Das wird das Kunstwerk sein: Wie der Einheit der Weltkirche? Paul M. Zulehner sieht darin eine Schlüsselfrage der Weltsynode.

MICHAELJBERLIN / PHOTOCASE.DE

stillschweigend weiter vorangeschritten ist als man merkt. Wir haben den Finanzbereich relativ gut neu strukturiert. Da waren große Ungerechtigkeiten passiert, auch Missbrauch und Korruption, das ist ans Licht gekommen und hat zu massiven Veränderungen geführt. Über die „K9“, die Gruppe der Kardinäle aus verschiedenen Teilen der Welt, ist man wohl ein Stück weitergekommen, aber die großen Entscheidungen müssten jetzt auf Basis des synodalen Prozesses fallen. Die Kirche hat, anders als moderne Staaten, keinen „Ministerrat“. Jedes Dikasterium arbeitet für sich, sie beraten nicht mit dem Papst gemeinsam das Schicksal der Kirche. Da muss sich etwas fundamental ändern. In diesem Zustand kann die katholische Kirche nicht wirklich fruchtbar aktiv sein.

wicklungen in der einen Kirche haben, und nicht alles, was in Amazonien oder in Lateinamerika möglich ist, wird von den afrikanischen Bischöfen akzeptiert werden müssen. Die Dynamik kommt dann von der Entwicklung der Peripherie her, das ist neu. Nicht „Roma locuta“ wird das Modell für die Kirchenentwicklung sein, dass man also in Rom zentralistisch für alle einheitlich etwas entscheidet. Denn der Uniformismus führt zur Stagnation und macht die Kirche in der heute diversen Welt handlungsunfähig. Die Stärke der katholischen Kirche ist, dass sie transnational immer noch die eine Weltkirche ist. Sie hat den Vorzug, in einer globalisierten Welt ein Global Player zu sein, und es gibt nicht viele so große Organisationen in der Welt. Das ist meines Erachtens eine der großen Chancen für die katholische Weltkirche, dass sie die Vielfalt und die Einheit in einem Organisationsmodell realisieren kann.

„Da muss sich etwas fundamental ändern.“

Der Synodale Weg in Deutschland zeigt scharfe Bruchlinien zwischen den „Kirchenparteien“ auf. Wird er die Kirche in Deutschland zerreißen? Zulehner: Die Polarisierung ist vorhanden.

Papst Franziskus ist mit großen Anliegen angetreten, Stichwort Kurienreform, von der man nichts mehr hört. Ist er damit gescheitert? Zulehner: Ich glaube, dass die Kurienreform

PAUL M. ZULEHNER

Wie wird die Kirche 2030 denn aussehen, wenn der synodale Prozess super läuft? Zulehner: Wir haben dann die Möglichkeit,

in den verschiedenen Kulturen dezentralisierte Entwicklungen zu machen. Europa und Nordamerika haben aufgrund der fortgeschrittenen Modernität ganz andere Fragestellungen als etwa Lateinamerika oder Asien. Wir werden unterschiedliche Ent-

Ich sehe darin ein Zusammenstoßen von Tradition und Situation, was der pastoraltheologische Normalfall ist. Man braucht beides: die konservativen Anwälte der Tradition, im Bild vom Fußball gesprochen wären das die Verteidiger. Aber Verteidiger allein können nie ein Spiel gewinnen, auch das Spiel der Kirche in der Welt von heute nicht. Also braucht es auch Stürmer und Mittelfeldspieler, und erst alle zusammen geben ein schlagkräftiges Team. Die Wechselwirkung zwischen den Konservativen und

bekommt man die Vielfalt der Kulturen, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Entwicklung so zusammen, dass man die Einheit nicht preisgibt. Das ist eine der großen Herausforderungen, die der synodale Prozess meistern muss. Die Lösung wäre, wie in der Ökumene, die versöhnte Verschiedenheit, nicht der Einheitsbrei, der Uniformismus, sondern die Anerkennung der Unterschiedlichkeit. Im gemeinsamen Gehen, Beten und Arbeiten wächst dann die der Welt geschuldete Einheit der Kirche.

„Die Lösung wäre die versöhnte Verschiedenheit.“ PAUL M. ZULEHNER

Ist die Zeit reif für die Vielfalt in der Einheit? Zulehner: Für den Uniformismus gibt es in

den Kirchen keine Mehrheit mehr, weil wir wissen, dass die Kirche 200 Jahre hinter der modernen Welt herhinkt. Wir müssen das Evangelium hineinsingen in die Entwicklung der Kultur, und diese Welt brennt. Die Klimakrise, die ökonomischen Ungerechtigkeiten, die Herausforderungen der Migration und all diese Fragen: Wenn sich die Kirche da jetzt nicht angemessen einmischen kann und glaubwürdig ist, dann verrät sie ihren Grundauftrag, den sie von Jesus her hat, nämlich Salz der Erde und Licht der Welt zu sein. Wer sich der Entwicklung verwehrt, lädt Schuld vor Gott auf sich, weil er den Gründer der Kirche verrät, der nicht eine abgeschlossene Sekte wollte, sondern, dass wir Sauerteig der Welt sind, dass wir uns einmischen in den Teig der Welt, sodass er reifen, wachsen und etwas Gutes daraus werden kann.

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12 Panorama IN ALLER KÜRZE

23. September 2021

Was die neuen Corona-Regeln für das kirchliche Leben bedeuten

Wieder FFP2-Maske statt Mund-Nasen-Schutz Die katholische Kirche hat ihre CoronaSchutzmaßnahmen der aktuellen Situation angepasst.

Magda Krön steht dem KAVÖ vor. NEUMAYR/MUSEUMSVEREIN

Präsidentin. Die Salzburgerin Magda Krön wurde zur Präsidentin des Katholischen Akademiker/innenverbands Österreich (KAVÖ) gewählt. Die Kulturmanagerin und pensionierte Lehrerin ist erfahrene ehrenamtliche Mitarbeiterin des KAVÖ und der Katholischen Aktion Österreich. Die Vizepräsidenten Rudolf Kaisler, Dekanatsleiter der Theologischen Fakultät in Wien, und der Kärntner Bauingenieur Martin Sattlegger ergänzen das Team. Ein Symposium über Demokratie und soziale Gerechtigkeit lädt am 19. November in das Wiener Kulturhaus Brotfabrik. Geburtstagsband. Die Säkularisierung eröffne Chancen, die die Kirche als Mitgestalterin im gesellschaftspolitischen Bereich nutzen sollte. Das ist der Tenor zweier Bischöfe – Alois Schwarz (St. Pölten) und Benno Elbs (Feldkirch) – im Sammelband „Ambivalenzen“, erschienen im Pustet Verlag anlässlich des 80. Geburtstages der früheren Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Luitgard Derschmidt. Das Buch versammelt hochkarätige Autor/innen, darunter die Linzer Bischöfe Manfred Scheuer und Maximilian Aichern, die Theologen Paul Zulehner und Regina Polak sowie den Mystiker David Steindl-Rast. Jubiläum. „80 Jahre und kein bisschen alt“ feiern die Wiener Theologischen Kurse mit einem Festakt am 30. September in der Wiener Donaucity-Kirche – coronabedingt ein Jahr später als geplant.

KirchenZeitung Diözese Linz

Seit letzter Woche muss statt dem Mund-Nasen-Schutz wieder eine FFP2-Maske bei Gottesdiensten in Kirchen getragen werden. Auch wenn kein Gottesdienst gefeiert wird, ist beim Betreten von „geschlossenen Räumen an öffentlichen Orten“ – dazu zählen laut aktueller Verordnung auch „Einrichtungen zur Religionsausübung“ wie beispielsweise Kirchen und Kapellen – die FFP2-Mas-

ke zu tragen. Hinsichtlich der 3-G-Regel gibt es für die einzelnen Bundesländer rechtliche Unterschiede. Außer in Wien ist ein PCRTest in allen Bundesländern 72 Stunden gültig (in Wien 48 Stunden). Die Gültigkeit für Antigen-Tests wurde auf 24 Stunden verringert. Ausgenommen davon sind Schülerinnen und Schüler mit ihrem „Ninja-Pass“: Hier ist der Antigen-Test 48 Stunden gültig, sofern er in der Schule durchgeführt wurde. Bei kirchlichen Veranstaltungen sind ab 100 Teilnehmer/innen die Kontaktdaten zu erfassen.

Bibelfest in ganz Österreich

Bibel-Fest-Woche rundet Jahre der Bibel ab

Die Jahre der Bibel gehen zu Ende, Bibelerlebnisorte wie das Bibelzentrum Wien oder das Bibelhaus Frankfurt bleiben. OPPITZ/KNA

Mit einer österreichweiten „Bibel-Fest-Woche“ vom 24. September bis 3. Oktober beendet die katholische Kirche die Aktionsperiode der drei „Jahre der Bibel“, in denen das Buch der Bücher wieder neu in den Mittelpunkt des christlichen Lebens gestellt werden sollte. Pfarren, Schulen, Einrichtungen und Privatpersonen bringen sich mit Ideen, Veranstaltungen und Workshops in die „Bibel-Fest-Woche“ in allen Diözesen ein. Zudem wird pro Tag je eine Diözese aus Österreich und Südtirol eine Online-Veranstaltung zur Bibel anbieten. Der Festgottesdienst am 26. September, 10 Uhr, wird von ORF III übertragen. jahrederbibel.at

Österreichische Expertin aus Flüchtlingslager in Pakistan:

EU-Pläne für Afghanistan-Flüchtlinge zynisch

Claudia Villani (rechts) mit der 2017 verstorbenen Ordensfrau Ruth Pfau. VILLANI

Zehn Jahre arbeitete die Flüchtlingshelferin Claudia Villani für die Ruth-Pfau-Stiftung in afghanischen Flüchtlingslagern in Pakistan. Die europäischen Forderungen, Pakistan möge die aus Afghanistan geflohenen Menschen aufnehmen, bezeichnet sie als „realitätsfern, zynisch und menschenverachtend“. Die Not sei groß, so Villani. Die Wiener Religionslehrerin und Psychotherapeutin wirkte von 2009 bis 2019 in einem Lager für 120.000 afghanische Flüchtlinge. Manche Babys seien vor ihren Augen völlig abgezehrt und entkräftet gestorben. Vergeblich habe sich

das Team der Ruth-Pfau-Stiftung – die vor allem auf Lepra-Hilfe spezialisiert ist – bemüht, andere Organisationen für die Mitarbeit im Camp zu gewinnen. Folge sei, „dass die Menschen dort völlig auf sich gestellt sind und sich zu Recht von der Welt vergessen fühlen“. Den Taliban biete genau dies einen guten Nährboden für ihre Ideologie. Villanis Fazit: „Es ist Scheinmoral, das Problem einem Land zuschieben zu wollen, dessen Bevölkerung unter viel schlechteren Lebensbedingungen leben muss als wir in Europa.“ ordensgemeinschaften.at, ruth-pfau-stiftung.de


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

23. September 2021

Während seines Besuchs der Roma-Siedlung Lunik IX in Kosice segnete Papst Franziskus ein Baby.

KNA

Solidaritätsappell im „Herzen Europas“ Bei seiner 34. Auslandsreise hat sich Papst Franziskus ins „Herz Europas“ begeben. Nach einer Kurzvisite in der ungarischen Hauptstadt Budapest am 12. September standen danach bis 15. September mehrere Auftritte in der Slowakei auf dem Programm, darunter der Besuch einer der größten Roma-Siedlungen Europas am Stadtrand von Kosice. Auf einem Platz zwischen Plattenbauten rief Franziskus den Menschen der Siedlung, in der rund 4300 Roma leben, zu: „Niemand halte euch oder jemand anderen von der Kirche fern.“ Roma seien „zu oft schon Gegenstand von vorgefassten Meinungen und erbar-

mungslosen Urteilen, von diskriminierenden Stereotypen, von diffamierenden Worten und Gesten geworden“. Franziskus warnte davor, Menschen zu schematisieren. Der Übergang von Vorurteilen zum Dialog sei jedoch nicht einfach, räumte der Papst ein. Integration sei ein langsamer Prozess, der mit „gegenseitigem Kennenlernen beginnt, mit Geduld fortschreitet und die Zukunft im Auge behält“. Zum Abschluss seiner Slowakei-Reise hat Papst Franziskus bei einer Messe mit rund 50.000 Menschen im Wallfahrtsort Sastin die Gläubigen des Landes für ihre Frömmigkeit gelobt und die Christen aufge-

Die deutschen Bischöfe tagen Am Montag hat die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda begonnen. Erstmals nimmt die neue Generalsekräterin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, als erste Frau und Nicht-Geistliche in diesem Amt an den Beratungen teil. Ein schwer zu entwirrendes Knäuel personeller und inhaltlicher Fragen liegt auf dem Tisch. Ein Schwerpunkt der Beratungen ist der Fortgang des Reformprozesses Synodaler Weg, dessen zweite Vollversammlung wenig später vom 30. September bis 2. Oktober in Frankfurt stattfindet. Insbesondere der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte zuletzt heftige inhaltliche Kritik an bislang veröffentlichten Texten des Synodalen Wegs

geäußert. Inhaltlich betrifft dies vor allem den „Grundtext“ des Forums zum Thema Macht und Gewaltenteilung in der Kirche. Beraten wollen die Bischöfe auch darüber, wie sich der Synodale Weg in Deutschland mit dem vom Papst einberufenen synodalen Prozess der katholischen Weltkirche verzahnen lässt. Erneut wollen sich die Bischöfe auch mit dem Themenfeld Aufklärung und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche befassen. Opfer von Missbrauch hatten zuletzt vor allem das Verfahren zur Zahlung von Anerkennungsleistungen durch die katholische Kirche kritisiert. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Wahlen u. a. der Mitglieder und der Vorsitzenden der Bischofskonferenz.

fordert, den Dialog zu fördern, solidarisch zu sein und das Leben zu schützen und zu bewahren. Den Abschlussgottesdienst feierte der 2012 abgesetzte Erzbischof von Trnava, Robert Bezak, auf einem Ehrenplatz in den Reihen der Bischöfe mit. Laut Bezak habe ihm der Papst bei einer Begegnung im Juni im Vatikan seinen Bischofsring zurückgegeben. Die Absetzung Bezaks durch Papst Benedikt XVI. war in der Slowakei umstritten. Bis heute ist nicht ganz geklärt, ob im Hintergrund finanzielle Unregelmäßigkeiten durch Bezak selbst standen oder solche, die seinem Vorgänger Jan Sokol anzulasten waren.

WELTKIRCHE Der Wiederaufbau der schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame de Paris kann beginnen. Ein Großbrand am 15. April 2019 hatte Dachstuhl und Vierungsturm sowie weitere Teile der weltbekannten Kathedrale zerstört. Sie ist seither für Besucher geschlossen. Der geplante Wiedereröffnungstermin soll am 16. April 2024 erfolgen, erklärte die Wiederaufbaugesellschaft. Bischof Franz-Josef Bode, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zeigt sich wegen der zunehmenden Zahl an Kirchenaustritten („hundert Menschen pro Woche“) im Land besorgt. Viele Menschen gingen aus Protest gegen Skandale der letzten Jahre, erklärte der Bischof.

Bischof Bode

KNA


14 Spiritualität IM LEBENS-SPIEGEL Lustig ist das Schaukelspiel Nicht nur Kinder lieben es. Auch Große überlassen sich, etwas verschämt vielleicht, aber doch, gerne dem Spiel der Schwerkraft auf einer Schaukel. Hinauf, hinab und hin und her. Lustig ist das Schaukelspiel – und interessant, beschreibt es doch Grundbewegungen des Lebens: Jedem Hinauf folgt ein Hinab, doch es ist nicht einfach ein Fallen. Der Abschwung sammelt zugleich die Schwungkraft für ein nächstes Hinauf. Mit wenig Anstrengung kann man so in lustvoller Bewegung bleiben. So hoch wie möglich. So loten die Kinder aus, was sie sich zutrauen können. Und wenn sie müde sind, steigen sie von der Schaukel. Sie sind lange unterwegs gewesen und dabei doch am Ort geblieben. Es gibt diesen Schwung, den man dem Leben verleihen kann, ohne sich ständig fortbegeben oder vom eigenen Dasein davonlaufen zu müssen. Ein Hinauf und Hinab, ein Fort und Heim, ein Hin und Her. Leben eben. Freilich: Dem Hinauf messen Menschen gewöhnlich mehr Bedeutung bei. Der Aufstieg hat Renommee. Das Hinab und Zurück ist weniger angesehen. Man kann es beim Schaukeln üben: dieses lustvolle Sich-auch-wieder-zurückfallenlassen, einfach, weil es schon hoch genug ist. Nur so bleibt das Leben in Schwung. Wer den Bogen überspannt hat, zu hoch hinaufwollte, ist schon manchmal auf die Nase gefallen. Dann steht das Spiel.

MATTHÄUS FELLINGER

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

An den kommenden Sonntagen wird im ganzen Land Erntedank gefeiert

Erntedank bei jeder Messe Es gibt kaum eine Pfarre, in der nicht das Erntedankfest gefeiert wird. Es ist ein beliebtes Fest, zu dem oft schon Kindergartenkinder begeistert ihren Beitrag leisten. Dass Erntedank in der offiziellen Liturgie der katholischen Kirche gar keinen richtigen Platz hat, spielt dabei keine Rolle. JOSEF WALLNER

„Die katholische Kirche sieht für das Erntedankfest keinen eigenen Tag im liturgischen Kalender vor“, schreibt Josef-Anton Willa vom Schweizer liturgischen Institut zur Erklärung des Erntedankfestes. Dass der Zeitpunkt der Ernte nach Erzeugnissen und Regionen sehr unterschiedlich ist und sich deswegen kein fester Termin bestimmen ließe, ist nur ein äußerer Grund. Entscheidend ist vielmehr, dass sich das Kirchenjahr nicht nach dem Wechsel der Jahreszeiten richtet, sondern dass es die Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen in Jesus Christus feiert. Die Konzentration auf Christus lässt offensichtlich keinen Platz für die Natur, das Reifen und Wachsen, für die Ernte und die Freude über die Ernte. Aber ganz so ist es auch wieder nicht. Denn jede Eucharistiefeier ist schon ihrem Namen nach eine Dankesfei-

er, die mit den Früchten der Erde, mit Brot und Wein, gefeiert wird. Das betont auch das Gebet zur Gabenbereitung. Der Priester hebt die Schale mit den Hostien und spricht: „Gepriesen bist du, Herr unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit. Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, damit es uns das Brot des Lebens werde.“ Die Gemeinde kann antworten: „Gepriesen bist Du in Ewigkeit, Herr, unser Gott.“ Denselben Segen, der der Gebetspraxis des Judentums entlehnt ist, spricht der Priester über den Wein. Vernachlässtigte Gabenprozession. Josef-Anton Willa macht auch darauf aufmerksam, was im heutigen Messbuch festgehalten ist: „Es ist wünschenswert, dass die Teilnahme der Gläubigen dadurch sichtbar wird, dass sie Brot und Wein für die Eucharistie oder andere Gaben bringen, die den Bedürfnissen der Kirche und der Armen dienen.“ Darin steckt die Anregung, immer wieder einmal die Gabenbereitung ausführlicher zu begehen – eventuell auch mit Früchten, die gerade reif geworden sind, und das nicht nur zu Erntedank. Erntedank trotz allem. Obwohl jede Eucharistiefeier einen Erntedank enthält, hat sich dennoch ein besonderer Gottesdienst entwickelt, bei dem der Abschluss der Ernte festlich begangen wird. Dieser Brauch reicht bis ins 3. Jahrhundert zurück. Bis heute erfreut sich das Fest großer Beliebtheit, obwohl in Mitteleuropa nur mehr eine Minderheit der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig ist. Das Erntedankfest übt offensichtlich eine Faszination aus, weil es die tiefe Sehnsucht des Menschen nach der Verbindung zur Natur zum Ausdruck bringt.

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St. Georgen bei Obernberg. Die Pfarre St. Georgen feierte am Sonntag, 12. September 2021, ihr Erntedankfest. Dabei hat sich der Brauch entwickelt, dass am Tag nach dem Fest Vetreter/innen der Pfarre den Erntekorb mit dem Obst und Gemüse in die Volksschule bringen, in der Kinder aus St. Georgen, Weilbach und Mörschwang zur Schule gehen. Die Gaben, die zum Altar getragen und gesegnet wurden, haben damit eine besondere Verwendung. Neben einer schmackhaften und gesunden Jause erinnern sie nochmals an das Erntedankfest. HARTL


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

23. September 2021

Die Kirche ist ein Gebäude und noch viel mehr. OWIK2 / PHOTOCASE.DE

Das Wesen der Kirche

Eins-sein in Vielfalt In unserem Land sieht man viele Kirchen, die das Ortsbild prägen. Dort versammeln sich Menschen zum Gottesdienst. Daneben steht zumeist ein Pfarrhaus. Doch es gibt noch viel mehr Kirchliches. Die Kirche ist vielfältig. Klöster, Kapellen, Kindergärten, Schulen, Spitäler, Caritas-Einrichtungen, Ordensgemeinschaften, geistliche Bewegungen, Verbände, Gruppen usw. Dort überall lebt man Kirche. Sie hat unterschiedliche Bedeutung für einzelne Menschen und für das gesellschaftliche Leben in unserem Land. Unter „Kirche“ kann man Verschiedenes verstehen: eine Gemeinschaft, eine Pfarre, ein Kloster, die Weltkirche, offizielle Vertreter, eine Lehre, ein Gebäude, ein Unternehmen … Verbindung zwischen Gott und Mensch. In der Nachfolge Jesu versteht sich die Kirche als eine Verbindung zwischen Gott und den Menschen. Sie ist menschlich und göttlich zugleich, sie ist konkret sichtbar und in geistlicher Hinsicht unsichtbar. Sie existiert in der gegenwärtigen Zeit und hat zugleich Anteil an der Ewigkeit. Zur Kirche gehören Menschen aus vielen Völkern und Nationen, Generationen und gesellschaftlichen Schichten. Da sind Große und Kleine, Reiche und Arme, Kluge und Unbegabte, Nervensägen und rettende Engel, Sünder und Heilige, Lebende und Verstorbene. So überschreitet die Kirche Grenzen. Man kann sich seine Mitchristen nicht aussuchen. Aber alle sind eins in Christus. Alle gehören zusammen mit Stärken und Schwächen, Weisheit und Irrtümern, Begabungen und Sünden.

Deshalb: „Ertragt einander in Liebe und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens! Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung in eurer Berufung: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles in allem ist.“ (Epheserbrief 4,2–6) Das Leben der Kirche. Der Sinn der Kirche besteht darin, Jesus Christus als Sohn Gottes zu begreifen, seine Botschaft zu leben und von ihm zu erzählen. Das verwirklicht sie etwa durch die Feier von Gottesdiensten, durch Nächstenliebe, durch die Verkündigung der Frohen Botschaft, durch das Leben in Gemeinschaft, die man daran erkennt, dass die Menschen einander lieben. Verbindung mit anderen. Die Katholische Kirche ist verbunden mit anderen christlichen Kirchen. Jesus Christus als gemeinsames Fundament soll stärker sein als die Unterschiede und Differenzen, die sich aus unterschiedlichen Gründen entwickelt haben. Darüber hinaus weiß man sich mit allen Menschen verbunden und sucht Gemeinsamkeiten, um diese Welt nach dem Willen Gottes zu gestalten. Es gibt dabei einen Grundsatz: Wesentlich ist das, was Liebe fördert. Das bedeutet die Anerkennung der Würde aller Menschen, die Achtung ihrer Freiheit. Das Leben der Menschen zählt mehr als eine religiöse Überzeugung. Das Leben ist das Grundgeschenk Gottes, die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft kommt danach. Jeder und jede soll Gott auf eigene Art verehren – unter Anerkennung,

dass es auch Anderes gibt, das zu akzeptieren ist. Was noch erwähnt werden soll. Es ist eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Sie ist eins in Jesus Christus; sie ist heilig, weil sie zu Gott gehört; sie ist katholisch, was weltumfassend bedeutet; sie ist apostolisch, weil sie in der Tradition der Apostel steht. Die Kirche ist Volk Gottes, und zwar ein priesterliches, prophetisches und königliches Volk. Jede und jeder einzelne Christ/in ist dazu berufen, „priesterlich“ ein Segen zu sein; „prophetisch“ eine Stimme des Willens Gottes zu sein; und „königlich“ erwählt zu sein, um Verantwortung beim Aufbau des Reiches Gottes zu übernehmen. Die Kirche ist als Tempel des Heiligen Geistes ein Ort oder eine Gemeinschaft, wo Gott erfahrbar ist.

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Quellen des Vertrauens.

Woran wir glauben – Teil 4

Vertrauen ins Leben hat gute Gründe. Doch welche? Die Serie macht in zwölf Teilen Aspekte des christlichen Glaubens greifbar: den Ursprung des Lebens, Quellen des Vertrauens, Beziehungspflege mit Gott, die Welt verbessern. WALTER KRIEGER ÖSTERREICHISCHES PASTORALINSTITUT PRIVAT


SONNTAG 26. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 26. September 2021

Gott sei Dank weht Gottes Geist, wo er will. Er stärkt nicht nur Mose, sondern auch andere im Volk Israel.

Reichtum kann Menschen fesseln und verderben. Leider fallen uns dazu viele Menschen ein – damals und heute.

1. Lesung

2. Lesung

Numeri 11,25-29

Jakobusbrief 5,1-6

I

I

n jenen Tagen kam der HERR in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch. Danach aber nicht mehr. Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch über sie kam der Geist. Sie gehörten zu den Aufgezeichneten, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Auch sie redeten prophetisch im Lager. Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm: Eldad und Medad sind im Lager zu Propheten geworden. Da ergriff Jósua, der Sohn Nuns, der von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran! Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des HERRN zu Propheten würde, wenn nur der HERR seinen Geist auf sie alle legte!

hr Reichen, weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird! Euer Reichtum verfault und eure Kleider sind von Motten zerfressen, euer Gold und Silber verrostet. Ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch fressen wie Feuer. Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt. Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel; die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen. Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasst und noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet. Verurteilt und umgebracht habt ihr den Gerechten, er aber leistete euch keinen Widerstand.

Fanatiker sehen fast überall Feinde und Gegner und wollen diese beseitigen. Jesus hat einen klaren Blick für den einzelnen Menschen und die Wurzel des Bösen.

Evangelium Markusevangelium 9,38-43.45.47-48

I

n jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART LEKTIONAR II © 2020 STAEKO.NET

Das Übel an der Wurzel packen


WORT ZUM EVANGELIUM

Abwehr des Bösen gelingt, wenn es an der Wurzel gepackt wird.

Wie geht es ihnen mit einigen Sätzen des heutigen Evangeliums? Reiß das Auge aus! Hau die Hand ab! Sind diese Ratschläge wirklich die Lösung des Problems oder schaffen sie eher neue Schläge? Einmal hat jemand dazu gemeint: „Wenn wir diese Worte ernst nehmen, dann gibt es bei uns in einer Woche nur mehr Menschen mit einem Auge, einer Hand und einen Fuß.“ Leider haben diese Worte der Bibel so manche menschenverachtende Maßnahme ausgelöst und die Einstellung gefördert, dass im Christentum sowieso alles skurril und veraltet ist. Wer will schon mit solchen Denkmustern etwas zu tun haben? Ohne die Einseitigkeit der heutigen Bibelworte zu verharmlosen, möchte ich den Blick darauf lenken, dass hier die ersten Schritte zum Bösen aufgezeigt werden. Diese treten oft eine Lawine los, die sich nicht stoppen lässt, sondern ganz im Gegenteil eine solche Macht bekommt, dass Menschen nicht mehr das tun, was sie wollen und für richtig empfinden. Deshalb geht es darum, das Übel an der Wurzel zu packen und nicht bei den kleinen Symptombehandlungen zu bleiben. Mag sein, dass ich kurzfristig der Blöde bin, wenn ich nicht in zweifelhafte Geschäfte einsteige und mich bemühe, ehrlich zu sein. Mag sein, dass ich mit Ellbogentechnik schneller vorwärtskomme. Nur muss ich mich fragen: Wohin? Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mensch am Ende seines Lebens sagt: „Ich habe zu viel geliebt. Ich war blöd, dass ich ehrlich und großzügig war.“

DREIKÖNIGSAKTION

D

ie Weisung des HERRN ist vollkommen, sie erquickt den Menschen.

ZUM WEITERDENKEN

Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, den Unwissenden macht es weise.

Ich will bei der Wahrheit bleiben. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen. Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.

Die Furcht des HERRN ist lauter, sie besteht für immer. Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, gerecht sind sie alle.

(Fünf Vorsätze für den Tag von Mahatma Ghandi)

Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen; reichen Lohn hat, wer sie beachtet. Versehentliche Fehler, wer nimmt sie wahr? Sprich mich frei von verborgenen Sünden! Verschone deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen;

FRANZ TROYER

sie sollen nicht über mich herrschen!

ist Pfarrer im Seelsorgeraum LienzNord und Leiter der Bibelpastoral

und frei von schwerer Sünde.

der Diözese Innsbruck.

AUS PSALM 19

PRIVAT

Dann bin ich vollkommen

Den Autor erreichen Sie unter u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Kreuzworträtsel lösen und in Gesellschaft sein sind nur zwei Dinge, die die Merkfähigkeit im Alter steigern und Demenz HWAYSTARTZ/STOCKADOBE vorbeugen können.

Mit zunehmendem Alter kann das Gedächtnis schon mal Dieses Risotto bekommt durch den RotweinMONA LORENZ Radiccio seine besondere Note.

nachlassen. Aktivierungs- und Gedächtnistrainerin Martina Heubach gibt Tipps, was Senior/innen im Alltag gegen die

Kürbis-Risotto

Vergesslichkeit tun können und wie sich Demenz teilweise

ZUTATEN (für 4 Portionen)

∙ 300 g Risottoreis Carnaroli ∙ 600 ml Hühnerfond, Tomatensud oder Rindsuppe ∙ 200 ml Kürbissaft oder 300 g fein geriebenen Kürbis ∙ 3 kl. Schalotten oder 1 Zwiebel ∙ 1/16 l weißer Portwein oder Weißwein ∙ 100 g Butter ∙ 100 g Parmesan fein gerieben ∙ 1/2 Radiccio-Häuptel ∙ 1/4 Rotwein Zweigelt ∙ Öl ∙ Zucker, Salz, Pfeffer, Muskat, Butter ∙ Schnittlauch ZUBEREITUNG (mit Dampfgarer) Feingeschnittene Schalotten oder Zwiebel, Risottoreis und Fond in eine Garschale geben. Bei „Vitaldampf“ 99°C ca. 15 min dämpfen, danach mit Weißwein aufgießen und den Kürbissaft bzw. den geriebenen Kürbis dazugeben. Nochmal ca. 5-10 Min dämpfen. Wenn das Risotto den gewünschten Biss hat, mit Parmesan und Butter verfeinern. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und einer Spur Zucker abschmecken. Nun den Radicchio Blatt für Blatt ablösen und waschen. In einem Topf 2 EL Zucker karamellisieren, mit Rotwein ablöschen und diesen gut einkochen. Mit 1 EL Butter monieren und die RadicchioBlätter durchschwenken. Mit Zucker, etwas Salz sowie Pfeffer nachschmecken.

X  LockerLässig-Lecker Kombidämpfen mit Markus Grillenberger, Freya Verlag 2021, 208 Seiten, € 29,90

vermeiden oder mildern lässt. LISA-MARIA LANGHOFER

Die Milch über den Sich die Neugier bewahren und aus dem Haus gehen – das ist die Formel, mit der Senior/innen ihr Gedächtnis verbessern und Demenz vorbeugen können, sagt Aktivierungs- und Gedächtnistrainerin Martina Heubach: „Trainieren Sie so viel wie möglich das Gehirn, das geht auch ohne großen Aufwand.“ Gedächtnistraining im Alltag. Viele Aktivitäten, die das Gedächtnis trainieren, lassen sich einfach in den Alltag einbauen: Kreuzworträtsel und Sudokus lösen, Wörter im Buchstabensalat suchen und viel Kopfrechnen, anstatt den Taschenrechner zu benutzen. „Was vielen Senior/innen Spaß macht, ist ein Wort waagrecht oder senkrecht auf einen Zettel zu schreiben und zu jedem Buchstaben andere Wörter zu suchen“, sagt Heubach. Hier ein Beispiel mit dem Wort „Kürbis“: K wie Kind, Ü wie Überzug, R wie Reise und so weiter. Eine lustige Methode, sich die Einkaufsliste einzuprägen, anstatt alles zu notieren, hat

Heubach ebenfalls parat: „Nehmen wir an, Sie brauchen unter anderem Milch, Brot und Butter. Die Milch schütten Sie sich gedanklich über den Kopf, das Brot nehmen Sie auf die Schulter, die Butter unter den Arm und so weiter.“ Habe ich wirklich ...? Viele kennen das: Man verlässt das Haus und weiß plötzlich nicht mehr, ob man den Herd wirklich ausgeschaltet hat. Um das zu verhindern, rät Heubach, sich das Tun bewusst zu machen: „In dem Moment, wo ich die Herdplatte ausschalte, sage ich laut zu mir: Ich mache jetzt die Herdplatte aus. So bleibt man ganz bei der Sache und die Aktion geht über ins Langzeitgedächtnis. Heubach rät zudem, Senior/ innen-Treffs zu besuchen, wo etwa (Computer-)Spiele gespielt, Frage-und-Antwort-Spiele oder eben Gedächtnistrainings gemacht werden. „In Gesellschaft bekommt das Gehirn laufend Informationen in Form von Bildern und Geräuschen und kann diese folglich auch nicht vergessen.“

Martina Heubach ist Dipl. Aktivierungs- und Gedächtnistrainerin, ärztlich geprüfte Aromatologin, ausgebildete Heimhilfe sowie Kräuterfachfrau und arbeitet in der St. Notburga Pflege Jenbach in Tirol als Heimhilfe und in der Tagesbetreuung. HEUBACH


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

23. September 2021

Alltagstipps im Herbst

Morgens schneller wach werden Nun beginnt wieder die Zeit, wo es in der Früh beim Aufstehen oft noch dunkel ist. Nachfolgend in paar Tipps, wie Sie schneller wach werden. Beim Einschlafen fängt es an.

Kopf schütten Ernährung und Bewegung. Auch die Ernährung spielt für die Merkfähigkeit eine Rolle. Bewusst und ausgewogen essen und vor allem viel trinken, rät die Gedächtnistrainerin: „Zu wenig Flüssigkeit führt zu einer schlechten Durchblutung, was sich wiederum demenzfördernd auswirken kann.“ Als Kräuterfachfrau empfiehlt Heubach zudem die Verwendung von Gingko-Extrakt und Zistrose. Ersterer beuge Durchblutungsstörungen vor und Letztere wirke ähnlich wie Vitamin C, nur stärker. Für die Konzentration und das Gedächtnis ist auch ausreichend Bewegung wichtig, wie Studien belegen. „Gehen Sie in den Wald spazieren oder melden Sie sich zum Seniorenturnen an“, schlägt Heubach deshalb vor und ergänzt: „Wohin Sie auch gehen, nehmen Sie Ihre Umgebung bewusst wahr und übeprüfen Sie zu Hause, was Sie sich alles gemerkt haben.“ Die Expertin betont, dass sich niemand schämen muss für seine oder ihre Gedächtnisprobleme: „Häufig glauben die Betroffenen, sie sind allein, aber das stimmt nicht. Es geht vielen gleich, deshalb haben Sie keine Scheu, sich schon bei ersten Anzeichen Hilfe bei einem Arzt, einer Demenzservicestelle oder Gedächtnisambulanz Hilfe zu holen. Dadurch können viele Probleme vermieden werden.“

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Um morgens trotz Dunkelheit schneller wach zu werden, ist das Ein- und Durchschlafen schon mal ein guter Start. Das Schlafzimmer sollte gut durchlüftet sein, sodass genug Sauerstoff im Raum vorhanden ist. Wer kalte Füße hat, sollte diese in warme Socken packen, denn sonst können sie das Einschlafen erschweren. Vor dem Zubettgehen ist es zudem nicht ratsam, Koffein, Alkohol oder schwere Speisen zu sich zu nehmen. Was beim Einschlafen jedenfalls hilft, sind feste Rituale, das Verbannen des Handys aus dem Schlafzimmer oder auch Atemübungen. Wenn möglich, gehen Sie immer zur selben Zeit ins Bett und stehen sie zur selben Zeit auf. Die ideale Schlafdauer liegt laut Expert/innen zwischen sieben und acht Stunden. Schneller wach. Das Gehirn reagiert auf natürliches Licht, daher sollte das Schlafzimmer nicht komplett abgedunkelt sein. Wer die Vorhänge dennoch ganz zuziehen möch-

te, kann eine Tageslichtlampfe verwenden. Diese ahmt den Sonnenaufgang nach und hilft so beim morgendlichen Aufstehen. Das Drücken der Schlummertaste beim Wecker birgt die Gefahr, dass man immer wieder einschläft und später erst recht nicht richtig wach wird. Um das zu vermeiden, sollten Sie den Wecker so weit vom Bett wegstellen, dass Sie aufstehen müssen, um das Klingeln zu stoppen. Einige Expert/innen raten, den Tag sportlich zu beginnen, etwa eine kleine Runde spazieren zu gehen oder ein leichtes Training wie zum Beispiel Gymnastik- oder Dehnübungen zu machen. Was den Kreislauf ebenso in Schwung bringt, ist das Einatmen der frischen Morgenluft oder eine kalt-warme Wechseldusche. Bei Letzterer allerdings aufpassen, dass das Herz nicht überlastet wird: Zunächst an Füßen und Händen beginnen und den Wasserstrahl von dort langsam zum Herzen wandern lassen. Nicht zuletzt lohnt es sich, sich Zeit für ein ordentliches Frühtück zu nehmen. Ungezuckerter Tee, ein Saft aus pürierten Früchten, ein Müsli mit Obst, Vollkornbrot und Gemüse bringen wichtige Nährstoffe für den Tag. LILA

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Wer morgens schneller wach werden möchte, sollte besser nicht die Schlummertaste des Weckers betätigen. CONTRASTWERKSTATT/STOCKADOBE


20 Familie & Unterhaltung

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 35 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Die Arbeit sollte vor dem Kapital Vorrang haben Die Verstaatlichtenkrise in Österreich führte vor 35 Jahren bei der Voest in Linz und den Steyr-Werken zu großen Turbulenzen. Die KirchenZeitung berichtete Ende September 1986 darüber, wie der Betriebsrat versuchte, Massenkündigungen in der Voest zu verhindern. Mit Frühpensionierungen und einer Arbeitszeitverkürzung bei gleichzeitigem Verzicht auf Lohnerhöhung wollte der Betriebsrat die Sanierung der Voest ohne allzu große Opfer auf den Weg bringen. Dennoch planten die Unternehmensleitungen in Linz und in Steyr, dass viele Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren sollten. Bischof Maximilian Aichern thematisierte diese Situation in einer Predigt: „Das Grundprinzip der Katholischen Soziallehre heißt, daß die Arbeit Vorrang hat vor dem Kapital (...) Wir dürfen nicht zulassen, daß in Öster-

KIZ MIT WITZ Deutschstunde. Das Aufsatzthema lautet: „Ein Besuch bei Verwandten“. Ben ist als Erster fertig. Das kommt dem Lehrer verdächtig vor. „Ben“, ruft er, „lies doch einmal vor, was du geschrieben hast!“ Ben steht auf und liest vor: „Wir fuhren zu unseren Verwandten, aber leider waren sie nicht zu Hause!“ Felix fragt seinen Vater: „Wissen Väter immer mehr als ihre Söhne?“ – „Ja“, sagt der Vater. – „Wer hat die Dampfmaschine erfunden?“ – „James Watt.“ – „So, und warum hat James Watts Vater sie nicht erfunden?“ „Ehrlich währt am längsten“, sagt der Lehrer, „wer kann mir ein Beispiel dafür nennen?“ – „Ich“, sagt Leon, „wenn ich die Mathe-Hausübung abschreibe, dauert das zehn Minuten. Wenn ich sie selber rechne, dauert das mindestens zwei Stunden!“

reich eine neue Klasse von Menschen entsteht – Menschen ohne Arbeit, ohne Würde, ohne Vertretung, ohne Sicherheit“, betonte Aichern.

In der Verstaatlichtenkrise waren viele Arbeitsplätze bedroht. KIZ/ARCHIV

Begräbnis. Ebenfalls Thema vor 35 Jahren: das Begräbnis für aus der Kirche Ausgetretene, das in der Dechantenkonferenz diskutiert wurde. Ausgetretene könnten ein kirchliches Begräbnis bekommen, wenn sie vor ihrem Tod noch ein Zeichen gesetzt hätten, dass sie ihren Schritt wiedergutmachen wollten. Wenn dies nicht der Fall sei, könne aber auf Wunsch der Angehörigen ein Priester in Zivil mitgehen und ein Gebet sprechen. Es sollte noch bis zum Jahr 2012 dauern, bis die Bischofskonferenz diese Ideen quasi offiziell erlaubte und bestätigte. PAUL STÜTZ

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RatMal Gesucht: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

Lösung des Rätsels der letzten Woche 9 8 2 5 1 4 3 7 6

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

23. September 2021

Bühnenzauber

Wir feiern Erntedank

Zwei Theaterstücke für junges Pu­ blikum sind neu im Programm des Linzer Landestheaters. Traumhafte Geschichten. Olga liest gerne spannende Ge­ schichten, vor allem nachts un­ ter der Decke. Die letzte Pira­ tengeschichte war so aufregend, dass sie geradewegs in sie hin­ eingezogen wurde. Aufs Schiffs­ deck, kurz bevor der blutrüns­ tige Piratenkapitän den armen Smutje über die Planke schicken will. Der Kapitän ist gar nicht amüsiert über die blinde Passa­ gierin. Da kann nur noch Jenny Hübner helfen. Sie ist genau auf solche Fälle spezialisiert: Men­ schen retten, die versehentlich in Geschichten gefallen sind.

Im Supermarkt findest du Obst, Gemüse, Brot und Fleisch das ganze Jahr über in Fülle. Doch das ist nicht selbstverständlich. Im Herbst, wenn die meisten Früchte geerntet sind, ist es Zeit, Gott dafür zu danken. Der Brauch des Erntedanks ist sehr alt. Man findet ihn in vielen Religionen und Kultu­ ren. Früher waren die Menschen noch viel mehr als heute mit den Abläufen der Natur verbunden. Und sie bekamen es viel deut­ licher zu spüren, wenn Dürre, Hochwasser oder andere Naturkatastrophen die Ernte schmäler gemacht oder gar vernichtet ha­ ben. Darum hat das Erntedankfest für Men­ schen, die in der Landwirtschaft arbeiten, auch heute noch eine ganz besondere Be­ deutung. Bewusst wahrnehmen. Denke beim nächsten Butterbrot oder der nächsten Kür­ bissuppe einmal daran, welches Glück du hast, so gute Speisen essen zu können. Ge­ nieße ganz bewusst den Geschmack und überlege dir, wie viel Arbeit dahintersteckt, dass aus dem Getreide Brot wird, dass Kühe Milch geben können oder Hühner Eier le­ gen. Da ist es nur selbstverständlich, für die Ernte, die dich immer wieder satt macht, zu danken.

BALDUIN BAUM

Achtsamer Umgang. Vielleicht kann das Erntedankfest dich auch darauf aufmerksam machen, dass man Lebensmittel nicht ver­ schwendet oder gar wegwirft. Das passiert leider sehr häufig, oft auch aus Unachtsam­

X  Jenny Hübner greift ein, Theaterabenteuer für Kinder ab 6 Jahren

Rund um die Erntekrone liegen Obst, Gemüse, Brot, Nüsse und viele Blumen. ALHO007/STOCKADOBE.COM

keit. Also: Wenn du das nächste Mal noch ei­ nen Rest vom Jausenbrot übrig hast, lass ihn nicht in der Schultasche vergammeln, son­ dern leg ihn für später in den Kühlschrank. Gott danken. Zum Erntedankfest werden in vielen Kirchen die Erntegaben aus Garten und Feld zusammengetragen und beim Al­ tar aufgelegt, wo die Christen miteinander und mit Gott das eucharistische Mahl fei­ ern. Mit der Gestaltung des Altars bringen die Gläubigen zum Ausdruck, dass sie nicht nur der eigenen Arbeit, sondern vor allem dem Schöpfer der Welt diese Grundlagen ih­ res Lebens verdanken. BRIGITTA HASCH

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Beste Freunde. Ikarus und Francis treffen sich in einer Re­ haklinik. Der impulsive Ika­ rus ist querschnittgelähmt, der kluge und poetische Francis hat Multiple Sklerose. Die Pro­ gnosen nerven, der Psycholo­ ge nervt, die beiden Burschen nerven einander – und werden doch beste Freunde. Denn zu­ sammen kann man sich viel besser von den eigenen Prob­ lemen ablenken und das Kran­ kenzimmer wird zur coolsten WG der Klinik. Doch dann ver­ liebt sich Ikarus zum ersten Mal ernsthaft. Und Francis wird plötzlich entlassen … X  Mongos, Theaterstück für Jugendliche ab 13 Jahren X  Mehr Infos auf www. landestheater-linz.at

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung. at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz – DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

26. September bis 2. Oktober 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

26. SEPTEMBER

9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Jugendkirche St. Bernhard in Achern-Fautenbach, Erzdiözese Freiburg. ZDF 10.00  Katholischer Gottesdienst zur Bibel-Fest-Woche aus der Pfarrkirche Taxham, Salzburg. ORF III 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Menschenkette Schladming. Solidarität mit Menschen auf der Flucht. – 9/11: Von Opfern und Überlebenden. –„Beyond Divine.“ Ikonenausstellung in Wien. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne live. Es lebe das Musical – Die große RaimundTheater-Eröffnungsgala mit Höhepunkten aus den beliebtesten Musicals. ORF III 23.30  Aus der Stille – Die Heilkraft der Klänge (Dokumentation). Ein Film des intensiven Hörens von großartigen Klängen und des sensiblen Wahrnehmens leiser Zwischentöne – in der Musik und im Gesagten. ORF 2 MONTAG

27. SEPTEMBER

20.15  Bergwelten (Magazin). Zu Fuß durchs Salzkammergut. Weitwandern am Berge-Seen-Trail. ServusTV 20.15  Pesthauch des Dschungels (Abenteuer, Mex/F, 1956). In einem Dorf in Lateinamerika rebellieren Diamantensucher gegen die Militärjunta. Abenteuerfilm. arte DIENSTAG

28. SEPTEMBER

19.40  Gefährliche Gletscherschmelze (Reportage). Klimawandel im Hochgebirge. arte 20.15  Universum (Dokumentation). Naturerbe Österreich – Die Nationalparks. ORF 2 23.20  kreuz und quer (Dokumentation). Die Lust, sich zu verändern. Die Doku porträtiert Menschen, die sich verändert haben – die einen, weil sie wollten, die anderen, weil sie mussten. ORF 2 MITTWOCH

29. SEPTEMBER

19.00  Stationen (Religionsmagazin). Erntedank in Zeiten des Klimawandels. BR 20.15  Stöckl live (Gespräch). Jetzt die Psyche stärken. Die Corona Pandemie hat weitreichende psychische Folgen, stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor große Herausforderungen. ORF 2

Morgengedanken von Pfarrer Dominik Toplek, Dornbirn. So 6.05, Mo– Sa 5.40, Ö2. Di 22.35  kreuz und quer. Und führe uns in Versuchung ... Warum ist gerade Verbotenes so anziehend? Warum machen Dinge, die uns in Versuchung führen, manchmal auch rasch süchtig? Die Doku portraitiert Menschen, die einer Versuchung ausgesetzt waren, ihr nachgegeben oder widerstanden haben. Im Bild: Franz Kogler, Leiter des Linzer Bibelwerks. ORF 2

Foto: ORF/Metafilm

DONNERSTAG 30. SEPTEMBER 20.15  Die fabelhafte Welt der Amélie (Komödie, F, 2001). Eine schüchterne Kellnerin träumt sich fantasievoll durch den tristen Alltag im Pariser Stadtteil Montmartre. Eine Schachtel mit alten Spielsachen inspiriert sie dazu, ihren Mitmenschen Gutes zu tun. Das detailreich ausgestattete Märchen zeigt Paris in verzauberter Gestalt. Dank des ideenreichen Drehbuchs, der exzellenten Dialoge sowie zahlreicher tricktechnischer Raffinessen wird das Bildfeuerwerk an keiner Stelle langweilig. RBB 21.00  No Way Out – Gegen die Flammen (Drama, USA, 2017). Eine freiwillige Feuerwehr aus Arizona will sich als auf Waldbrände spezialisierte Einheit professionalisieren. Bildgewaltiges, emotionales Drama nach wahren Begebenheiten. ORF eins FREITAG

1. OKTOBER

19.40  Zurück zur Wildnis (Reportage). Mensch und Natur im Einklang. „Rewilding“ heißt ein neuer Trend: Wildnis wagen. Ob im eigenen Vorgarten oder in einer großen Region: Zur Artenvielfalt auf der Erde trägt jedes noch so kleine Ökosystem bei. Weltweit sprießen Ideen aus dem Boden, wie Pflanzen, Tiere und Menschen miteinander leben können. arte 22.30  Weites Land (Western, USA, 1958). Ein episch breit entwickelter Western mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen und hervorragenden Darstellern, der mit fast schon akademischer Virtuosität die Frage erörtert, ob Vernunft und Vertrauen nicht die besseren Mittel zur Konfliktlösung sind als Gewalt. BR

Fr 20.15  Das schweigende Klassenzimmer. Im Oktober 1956 erfahren Schüler aus Eisenhüttenstadt bei einem Besuch in Westberlin von Unruhen in Ungarn. Sie organisieren eine Schweigeminute in ihrer Klasse, was massiven Widerstand der DDR-Behörden nach sich zieht. Ein mit viel Feingefühl inszeniertes Drama um die Gewissensnot von Jugendlichen. ZDFneo Foto: ZDF/Terjung SAMSTAG

2. OKTOBER

19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Die Felsentempel von Mahabalipuram, Indien. In der Kleinstadt Mahabalipuram ist das größte Relief der Welt. Es zeigt in seiner großartigen Bildsprache die hinduistische Vorstellung vom Paradies auf Erden. ARD-alpha 20.15  Eckart von Hirschhausen: Mensch, Erde! (Kabarett). Wir leben besser und länger als jede Generation vor uns. Könnten wir es überhaupt noch schöner haben als jetzt? „Ja!“, sagt Dr. Eckart von Hirschhausen. „Und vor allem gesünder!“ Beim „3satFestival 2021“ präsentiert er 45 Minuten aus seinem neuen Buch „Mensch, Erde!“ – eine Fundgrube aus Fakten, Essays, Reportagen und spannenden Querverbindungen, die zum Nachdenken anregen. Denn: „Wir müssen nicht die Erde retten – sondern uns.“ 3sat 23.35  Thelma & Louise (Komödie, USA, 1991). Eine mit viel Enthusiasmus für ihre Figuren durchsetzte schwarze Komödie, die das vertraute Klischee des ansonsten eher „männlich“ akzentuierten Road Movies mit neuem Sinngehalt erfüllt. ORF eins ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

ORIENTIERUNG JEDEN SONNTAG 12.30 UHR

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Aus der Stille – Ein Buddhist mit Hörbehinderung erzählt. So 7.05, Ö1. Gedanken. Hüter der Blasengel. Der Bauphysiker und Denkmalpfleger Friedrich Idam über architektonische Baudenkmalpflege statt Wegwerfbauten. So 9.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche zum heiligen Nikolaus in Westenhof, Tirol. So 10.00, Ö2. cc/böhringer friedrich Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Eine Beziehungsgeschichte.“ Martin Lintner zum Welttierschutztag. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Erkundungen im Burgenland. Mo–Do 9.05, Ö1. Anklang. „Sei mir gegrüßt, o Königin!“ Franz Grillparzer und die Musik. Mo 10.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. 100 Jahre Burgenland. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Als ob.“ Die Kraft der Fiktion. Mi 21.00, Ö1. Stimmen hören. Nicht nur im Winter, wenn es schneit: Engelbert Humperdinck. Zum 100. Todestag des Komponisten. Do 14.05, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Wie finden Zugvögel ihren Weg? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Vogelwanderungen? Do 16.40, Ö1. Im Gespräch. „Der Fall Assange zeigt ernsthafte Missstände in westlichen Demokratien.“ Nils Melzer, Sonderberichterstatter über Folter. Do 21.00, Ö1. Logos. „Was glauben Sie?“ Die Physikerin Ille C. Gebeshuber. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. Sonntag: Radioakademie. Welche Rolle spielt der Glaube heute?


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

23. September 2021

BILDUNG

Tag des Denkmals in Pfarren

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X  Lust auf ein Leben in Fülle, Rituale zur inneren Zufriedenheit, interaktive Lesung, Mo., 4. 10., 19 Uhr, Ref.: Mag. Angelika Gassner, Anmeldung erwünscht. X  Chorabend, Neue Noten aus dem Kirchenmusikreferat, Di., 5. 10., 19.30 Uhr, Ref.: Marina Ragger und MMag. Andreas Peterl, Anmeldung erforderlich.

Oberösterreich. Zehn Pfarren sind in Oberösterreich

beim „Tag des Denkmals“ am 26. September beteiligt. In ganz Österreich werden besondere Häuser, Orte, Museen, Plätze und Kirchen geöffnet, etwa auch in St. Marienkirchen bei Schärding. Die gotische Pfarrkirche ist geprägt von den Werken zweier Künstlerinnen: Margret Bilger (Glasfenster) und Gisela Stiegler (Altarraumgestaltung). Führungen und Besichtigungen gibt es auch in den Pfarrkirchen von Bad Ischl, in Braunau am Inn, in den Stiften Schlägl, St. Florian, Kremsmünster und Lambach, in der Linzer Dombauhütte und in den Pfarrkirchen von Ottnang am Hausruck sowie Windhaag bei Freistadt. Auch der Stollen der Erinnerung in Steyr und der jüdische Friedhof sind geöffnet. X  Infos zu einzelnen Orten: https://tagdesdenkmals.at

Bibelausstellung in Enns-Lorch Die Bibelausstellung des Linzer Bibelwerks führt mit allen Sinnen in die Welt der Heiligen Schrift ein. Die Schau ist im besonderen Ambiente der Basilika St. Laurenz von 26. September bis 10. Oktober 2021 täglich von 9 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet (ausgenommen während Gottesdiensten). Nähere Auskünfte dazu sind im Pfarrbüro erhältlich: 07223 / 82237.

Altarraum St. Marienkirchen bei Schärding HERVE MASSARD

Fair gehandelten Kaffee genießen Linz, Promenaden Galerien. Der 1. Oktober ist der Welttag des Kaffees. Die Aktion „Sei So Frei“ der Katholischen Männerbewegung macht an diesem Tag auf die Notwendigkeit fairer Produktionsbedingungen für die Bauern aufmerksam und lädt zur Verkostung fair gehandelter Premium-Kaffeesorten.

Die Bibelausstellung will die Besucher/innen auf den Geschmack der Bibel bringen. BIBELWERK

X  Fr., 1. Oktober 2021, von 8 bis 16 Uhr in den Promenaden Galerien (Promenade 23s, Linz).

KiZ-Angebot

Berühmte Stimmen für die neue Orgel Eines der berühmtesten Aushängeschilder Österreichs erweist der Pöstlingbergbasilika am 12. Oktober um 19 Uhr die Ehre: Die St. Florianer Sängerknaben geben ein exklusives Benefizkonzert für die neue Orgel. Die St. Florianer Sängerknaben widmen sich heuer Werken aus Österreich – mit einem Pro-

gramm, das nicht bunter sein könnte: Der musikalische Bogen erstreckt sich von Volksliedern über Hits von Hubert von Goisern und Udo Jürgens bis hin zu Werken von Johann Strauss. Zudem werden auch A-cappellaKlänge aus Europa sowie geistliche Klänge beispielsweise von Anton Bruckner die Basilika erfüllen. Der Reinerlös kommt der neuen Orgel zugute, die auch

MICHEL EMPRECHTINGER

die künstleriche Handschrift von Valie Export tragen wird. Die KirchenZeitung verlost 3 x 2 Karten für dieses Benefizkonzert. Schreiben Sie bis Fr., 24. 9., (KW: „Benefizkonzert Sängerknaben“) an: KirchenZeitung ­Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at

Bad Kreuzen, Marienschwestern  07266 62 81 X  Karmelitanische Exerzitien, mit Sr. Emmanuela Reichl (31. 10. bis 6. 11.), Details: https://www.curhaus.at/pauschalen/­ detail/karmelitanische-exerzitien.html Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X  NIA: Getanzte Lebensfreude, Mo., 4. 10., 19 Uhr, mehrere Termine, Anmeldung erforderlich. X  Stadtführung: Wenn Klimaschutz schon Realität wäre, Di., 5. 10., 15 Uhr bis 17.30 Uhr, Treffpunkt: Hauptplatz, Altes Rathaus, Anmeldung erforderlich. Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X  Herbstkränze mit den Schätzen der Natur gestalten, Fr., 1. 10., 19 Uhr, Anmeldung erwünscht. X  Voller Leben den Weg gehen, gemeinsamer Vormittag für allein lebende Frauen jeden Alters, Di., 5. 10., 9 Uhr bis 11 Uhr, Ref.: Mag. Agnes Brandl. Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X  Biblische Erzählfiguren, Werkkurs, Fr., 1. 10., 16 Uhr bis So., 3. 10., 16 Uhr, Ltg.: Mag. Martha Leonhartsberger, Anmeldung erforderlich. X  Wallfahrt mit den Oblaten des hl. Franz von Sales zum Sonntagberg, Sa., 2. 10., 7.30 Uhr, Treffpunkt für Fahrgemeinschaften vor dem Franziskushaus um 7.30 Uhr, Ort: St. Leonhard am Walde, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X  Die Welt von morgen – wie soll sie aussehen?, Vortrag, Fr., 1. 10., 19.30 bis 21.30 Uhr, Ref.: Magdalena Holztrattner. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X  Das Leben feiern!, Einübung in die Kunst der Dankbarkeit, Fr., 1. 10., 19 Uhr bis So., 3. 10., 12 Uhr, Ref.: Mag. Birgit Anna Poimer, Anmeldung erforderlich.


24 Termine NAMENSTAG

Rupert Baumgartner (81), Augustiner Chorherr im Stift St. Florian, seit 55 Jahren Seelsorger in der Stiftspfarre. PEDAGRAFIE

Rupert (24. September) Ich freue mich über meinen Namen, besonders über meinen Namenspatron, den heiligen Bischof Rupert von Salzburg, ist er doch einer der wichtigsten Heiligen unserer Heimat Um 700 gründete er in Salzburg das Benediktinerkloster St. Peter und für die Frauen das Kloster „Nonnberg“. Beide Klöster sind auch heute nach mehr als 1300 Jahren lebendige Zentren des Glaubens. Als 1. Bischof von Salzburg setzte sich der hl. Rupert neben seiner Missionstätigkeit für den Ausbau der Salzgewinnung ein. Es gibt im Land Salzburg und im bayrischen „Rupertiwinkel“ kaum eine Kirche, in der nicht eine Statue oder ein Bild des hl. Rupert zu finden ist, dargestellt als Bischof mit einem Salzfass. Gestorben ist er im Jahr 718. Komme ich nach Salzburg, besuche ich gerne sein Grabmal in der Klosterkirche St. Peter. Jedes Jahr im September wird ein mehrtägiges Fest mitten in der Stadt rund um den Salzburger Dom gefeiert, das als „Rupertikirtag“ den Namen „Rupert“ trägt. Ist das nicht schön?

EHEVORBEREITUNG Partnerkurs für Brautpaare Infos zu den Ehevorbereitungskursen finden Sie derzeit auf der Homepage. Anmeldung: www.beziehungleben.at/ ehevorbereitung

23. September 2021

FREITAG, 24. SEPTEMBER X  Linz. Online-Café, 11 bis 12 Uhr, Link zum Einstieg: https://us02web. zoom.us/j/83023055874, Kenncode: Urbi@Orbi1 X  Linz. Smartphone-Stammtisch, Diözesanhaus, 9 bis 11 Uhr, mit Josef Kaltenhuber. X  Linz. Benefizkonzert, Grundeinkommen für sozialen ­Frieden, Paul Zauner & Jan Korinek, Skip it!, große Tombola, Musikpavillon Donaulände Linz, 16 bis 20 Uhr. X  Mehrnbach. Achtsamkeit imFamilienalltag, Zeit für mich, Zeit für uns, Pfarrheim, 14 Uhr, mit Dipl.Päd. BA Michaela Stauder. X  Riedau. Gebetsabend mit hl. Messe, Pfarrkirche, 19 bis 21 Uhr, auch im Livestream http://dojo. bplaced.net/obs/kitstream5.html X  Steyr. Zuversicht, musikalischer Gottesdienst, evangelische ­Kirche, 19 Uhr, mit Siegfried und Oliver Fietz. X  Wels. frei!sprech, Hilfe bei Lampenfieber und Auftrittsangst, Bildungshaus Schloss Puchberg, 13 bis 17 Uhr, Ref.: Johannes Kronegger. SAMSTAG, 25. SEPTEMBER X  Feldkirchen an der Donau. Pilgerwanderung, Treffpunkt: Marktplatz, 9 Uhr. X  Grieskirchen. Con voce festiva – mit festlicher Stimme, Kirchenkonzert, Pfarrkirche, 20 Uhr, mit dem Ensemble Musica Sonare. X  Marchtrenk. Duett für Dampfnudel oder Rahmstrudel – Konzertabend, Haus Mendelssohn, Alte Pfarrkirche, 20 Uhr, Zusatztermin: 18 Uhr. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr. X  St. Florian. Benefizkonzert zugunsten von Kindern mit seltenen Krankheiten, Marmorsaal des Stiftes, 19 Uhr, Kammerorchester „Rondo Solisti“, Karten unter: konzert.rotary@gmx.at X  Taufkirchen an der Pram. 1. Taufkirchner Pfarrwanderung, Auf dem Weg zu unseren Wurzeln, Treffpunkt Glockhaus, Pfarrkirche Taufkirchen, 8 Uhr, Abmarsch

über Berndobl zur Filialkirche Pfaffing, Rückkehr über Höbmannsbach (Bründlkapelle), Wagholming, Schwendt nach Taufkirchen an der Pram, ca. 13 Uhr, jeder Teilnehmer/ jede Teilnehmerin kann auch während der Wanderstrecke dazustoßen oder seine Teilnahme beenden, nähere Informationen: Christine Ang­ leitner, Tel. 0677 61 69 11 46. X  Wartberg ob der Aist. Corea Huntington Selbsthilfegruppe OÖ, Plötzlich Pflegefall – was nun?, Festsaal des LPBZ Schloss Haus, 14 Uhr. X  Wels. BlechReiz Brassquintett, Welser Abonnementkonzert aus der neuen Reihe JEUX, Stadttheater, 19.30 Uhr. X  Wels, St. Josef, Pernau. Konzert für Orgel, Violine und Cello, mit Werken von Buxtehude, Telemann, Vivaldi, Bach, Mendelssohn u. a., Pfarrkirche, 20 Uhr, Elke Eckerstorfer, Orgel, Tomas Bik, Violine, Judith Bik, Cello. X  Wilhering. 875-Jahr-Jubiläum, Stift Wilhering, 10 Uhr, mit oö. Ordensgemeinschaft. SONNTAG, 26. SEPTEMBER X  Ansfelden. Konzert, Werke von J. Haydn, P. Glass und als Höhepunkt das Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert, Pfarrkiche, 16 Uhr, Brucknerbund Ansfelden, mit dem Atalante-Quartett, Julia Kürner und Elisabeth Eber, Violine, Thomas Koslowsky, Viola, Lisa Kürner, Violoncello. X  Linz. Friedhofsführung am Tag des Denkmals, Heritage all-inclusive, St. Barbara Friedhof, 14 Uhr. X  Linz, Mariendom. Sonntag der Völker, Gemeinsam im Geist Jesu unterwegs, 10 Uhr, mit Dr. László Vencser, anschließend Begegnungsfest am Domplatz. X  Mondsee. Kammermusik-Matinee, Werke von J. Haydn, E. Schulhoff und W. A. Mozart, Schloss Mondsee, 11.30 Uhr, Münchner Diogenes Quartett und Hannah Stöger, Reservierung: Tourismusverband Mondsee, info@mondsee.at oder Tel. 06232 22 70 X  Ranshofen. Orgelkonzert, Tag des Denkmals, Klangdenkmal, Werke von Johann S. Bach, Georg Böhm, Felix Mendelssohn und Peter Plany-

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avsky, Pfarrkirche, 18 Uhr, mit Peter Planyavsky. X  St. Florian. Festkonzert 22 Jahre Fiori Musicali, Göttliche Klänge in heiligen Hallen, Stift, 11 Uhr, St. Florianer Sängerknaben, Ltg.: Franz Farnberger, Alois Mühlbacher, Canto, Ars Antiqua Austria, Ltg.: Gunar Letzbor. X  St. Florian. Spezialführung im Rahmen des Tags des Denkmals, St. Florian – alte Pfade, frischer Wind, 14 bis 15.30 Uhr, Treffpunkt: Pforte des Stiftes, 14 Uhr, Anmeldung: Tel. 07224 89 02. X  Urfahr, Stadtpfarrkirche. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärdensprache, 9.30 Uhr. X  Vöcklamarkt. Erntedank, Deutsche Messe in Originalfassung D 872 für gemischten Chor, Bläser, Pauken und Orgel, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Chor und Bläserensemble der Pfarre Vöcklamarkt, Ltg.: Christian Köpfle. X  Wels, St. Franziskus. Gottesdienst zum Erntedank mit besonderer Einladung an Kinder, Pfarrwiese, 9.30 Uhr. X  Wels, Hl. Familie. Musikoase, Musik für Fagottquartett von Mozart, Prokofiew, Tschaikowsky, Musik für Orgel von Buxtehude, Bach, Schumann ..., Pfarrkirche, 19 Uhr, Alex Matovu Bukenya, Fagotto Con Moto. X  Wilhering. Kunst – Musik – Gebet, Kunsterlebnis im Stiftsmuseum, Anmeldung erbeten, 14.15 bis 15.15 Uhr, Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 bis 16.45 Uhr, mit Marco Paolacci, Zisterzienserstift Lilienfeld, Vesper mit den Zisterziensermönchen, Stiftskirche, 18 bis 18.30 Uhr. MONTAG, 27. SEPTEMBER X  Lambach. Wir bleiben noch, historische und aktuelle Zeitpolitik perfekt eingewebt in einen Roman, der von Viktor, seiner Cousine, Karoline und dem Leben erzählt, Lesung, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Daniel Wisser. X  Wels, St. Franziskus. Währende Wunde – Gedichte gegen Unmenschlichkeit und Populismus, Lyrik von Stefan und Thomas Schlager zum Thema „Flucht und Migration“, begleitet am Klavier von Berthold Zethofer, kbw Lesung, Pfarrkirche, 19 Uhr.

AUSSTELLUNGEN – FLOHMARKT – THEATER X  Enns. Bibelausstellung des Linzer Bibelwerkes, Ennser Basilika, So., 26. 9. bis 10. 10., die Eröffnung findet im Rahmen des Gottesdienstes am 25. 9. um 19 Uhr statt, mit Franz Kogler. X  Kirchdorf an der Krems. Daniel in der Löwengrube in der omanischen Plastik Südfrankreichs, Fotoausstellung, Panoramacafé, Do., 30. 9., 19 bis 20.30 Uhr, mit Dr. Martin Spernbauer. X  Schärding. Malerei, Grafik,

Skulptur, Objekt, Annerose und Alois Riedl, Maria Moser, Lena Göbel, Patrick Schmierer, Thomas Weber, Schlossgalerie Schärding, Vernissage: Fr., 1. 10., 19 Uhr, Ausstellungsdauer, 2. 10. bis 31. 10., Öffnungszeiten: Fr., Sa., So., 14 bis 17 Uhr. X  Schwanenstadt. Angelika Offenhauser, Siebdrucke, Helmut Putzer, Zeichnungen, Stadtturmgalerie, Eröffnung: Do., 23. 9., 19.30 Uhr, Öffnungszeiten Fr. und So., 17 bis 19 Uhr und Sa., 10 bis 11 und 17

bis 19 Uhr, Ausstellungsdauer: bis 15. 10. X  Stadl-Paura. Bücherflohmarkt, Paurawein-Verkostung und Kindersachenflohmarkt für Selbstverkäufer – Tischreservierung unter Tel. 0681 10 21 93 35, Pfarrhof, Sa., 2. 10., 14 bis 19 Uhr und So., 3. 10., 9 bis 12 Uhr. X  Weißkirchen bei Wels. Flohmarkt, Kleidung, Geschirr, Bücher, Sportgeräte etc., Pfarrheim, Sa., 2. 10., 8 bis 16 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

23. September 2021

DIENSTAG, 28. SEPTEMBER X  Aspach. Pilgern auf dem Benediktweg, Hoffnung für Europa, Impulse und Erzählungen mit Bildern von Ferdinand Kaineder, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. X  Bad Wimsbach-Neydharting. „Corragio“ – mutig weitergehen!, Biblische Weggeschichten, Pfarrsaal, 19 Uhr, mit Mag. Franz Ackerl. X  Brunnenthal. Brunnenthaler Konzertsommer, Werke von J. Desprez, S. Scheidt, W. Brade u. a., Il Giardino Armonico, 17 und 19 Uhr, Ltg.: Giovanni Antonini. X  Linz. Verstehst du auch, was du erzählst?, Online-Bibelgespräche zur Predigtvorbereitung, 16 bis 17 Uhr, Begl.: Franz Kogler, Reinhard Stiksel. X  Linz. Die Friedenspolitik der Kirchen, Pax-Christi-Monatstreff, 18.30 bis 20 Uhr, mit Bischof em. Maximilian Aichern, Anmeldung erforderlich unter urbi.orbi@ dioezese-linz.at oder Tel. 0676 87 76 60 00. X  St. Marienkirchen a. d. Polsenz. Glück kann man sich zur Gewohnheit machen, Pfarrheim, 19.30 Uhr, Ref.: Mag. Max Födinger. MITTWOCH, 29. SEPTEMBER X  Linz. Morgenmeditation, wir schweigen gemeinsam 25 Minuten im Stile der Zen-Meditation, Urbi@ Orbi, 7.30 bis 8 Uhr, danach gibt es ein einfaches Frühstück. X  Linz. Die Pflege des Partners/der Partnerin (mit oder ohne Demenz), Impulsvortrag, Infos unter: Tel. 0676 87 76 84 42, sabine.eiblwimmer@ caritas-linz.at X  Linz. SINNergie: Gespräche führen, die oft zu kurz kommen, Entwicklung von Synergien durch sinnvolle Gespräche, Diözesanhaus Linz, Großer Saal, 18 Uhr, Ref.: Irina Kaiser. X  Pregarten. ***Sacher Sterne*** – das Mittwochskabarett, Kulturhaus Bruckmühle, 19.30 Uhr. X  Schlägl. Wege ins Leben, Schöpfungsgarten und Beziehungsweg, Stift Schlägl, besinnliche Führung im Schöpfungsgarten, 14 Uhr, Führung am Beziehungsweg, 16 Uhr, Vesper in der Stiftskirche, 18 Uhr, mit Josef Lugmayr, eine Anmeldung im Stift Schlägl erleichtert die Organisation, Tel. 07281 88 01, unter dieser Telefonnummer gibt es auch Auskunft über Stiftsführungen sowie Führungen für Gruppen auch zu anderen Terminen. DONNERSTAG, 30. SEPTEMBER X  Linz. 45. Senioren-Wallfahrt auf den Pöstlingberg, Weggang der Fuß-Wallfahrer beim Petrinum, 8.30 Uhr, Beichtgelegenheit, ab 9.30 Uhr, Eucharistiefeier, 10 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer. X  Linz. Liederabend, „Die Schöne Magelone“, Johannes Brahms, Festsaal der Elisabethinen, Anmeldung erforderlich, Tobias Lusser, Bariton, Rebeka Stojkoska, Klavier. X  Steyr. Bedingungsloses

Grundeinkommen – S­ traßenaktion, 9 bis 12 Uhr, vor der Marienkirche; Freiheit – Würde – Menschenrecht, Vortrag, Dominikanerhaus, 19.30 Uhr. X  Timelkam. Was heißt hier krank?, Vortrag, Treffpunkt Pfarre, 19.30 Uhr, Ref.: Dr. Friderike Gubo. X  Wels. Repaircafe, melde dich unbedingt an und teile uns mit, was du zum Reparieren hast, 18 Uhr, Anmeldung unter: Tel. 07242 679 09 oder repaircafewels@gmx.at X  Wels. Bibel erleben – und die Frage nach Tod und Leben, Bildungshaus Schloss Puchberg, 19 bis 21 Uhr, Begl.: Andrea Schwarz. X  Wilhering. 875-Jahr-Jubiläum, Stift Wilhering, Gründungstag, 10 Uhr, mit Abt Philipp Helm OCist und Mitbrüdern aus Rein, Hohenfurth und Engelszell. X  Zell an der Pram. Feier-AbendStimmung, meditative Abendwanderung mit spirituellen Impulsen, bis 55 Jahre, Treffpunkt: Pfarrhof, 18 Uhr. FREITAG, 1. OKTOBER X  Linz. Online-Bibelgespräch, Lektüre und Austausch über das kommende Sonntagsevangelium, 9 bis 10 Uhr, Link zum Einstieg: https:// us02web.zoom.us/j/85066127638, Kenncode: Mt28,16-20 X  Linz. Online-Café, 11 bis 12 Uhr, Link zum Einstieg: https://us02web. zoom.us/j/83023055874, Kenncode: Urbi@Orbi1 SAMSTAG, 2. OKTOBER X  Attnang-Puchheim. Emmanuel – Gott ist mit uns, Monatswallfahrt nach Maria Puchheim, Gemeinschaft Emmanuel, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, Information und Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, Autobus von der Herz-Jesu-Kirche, 12.30 Uhr. X  Lambach. Benefizkonzert „Binary Star“, Orgel und Posaune, Stiftskirche, 18 Uhr, Einlass: 17.30 Uhr, der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem Verein aktion leben oö zugute. X  Linz. Benefizkonzert mit der folkshilfe, Posthof, 20 Uhr, Tickets: https://www.posthof.at/programm/ programm/article/folkshilfe-10/ X  Wels. Grundkurs Neues Testament, Bildungshaus Schloss Puchberg, 9 Uhr bis So., 3. 10., 12.30 Uhr, Begl.: Reinhard Stiksel, Astrid Hollaus, Anmeldung: puchberg@diozese-linz.at, Tel. 07242 475 37. SONNTAG, 3. OKTOBER X  Adlwang. 1. Goldener Sonntag, 7.30 Uhr, hl. Messe, 9 Uhr, hl. Messe, Hochamt, musikalisch gestaltet von Sünderrunde Adlwang, 10.30 Uhr, Rhythmus-Messe, musikalisch gestaltet von Fam. Heidlberger, 11.30 Uhr, hl. Singmesse, 13.30 Uhr, Rosenkranz, 14 Uhr, Predigt und Segenandacht gehalten von Pater Christoph Eisl, Kremsmünster.

X  Bad Leonfelden. Ernte-Dank, Harfenmusik und Erzählungen, LeoKulturviertel, 10.30 Uhr, mit Monika Stadler und Ernst Hager. X  Linz, Christkönig. Konzert der Sinfonia Christkönig unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, Violinkonzert in D-Dur, op. 77, Johannes Brahms, Solist: Rainer Honeck, Violine, Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Sinfonie Nr. 1, op. 60, Balduin Sulzer, 16 Uhr, Einlass 15 Uhr, Sinfonia Christkönig, Dirigent Eduard Matscheko, Karten unter Tel. 0680 505 34 52. X  Ostermiething. Segnung des neuen Pfarrheimes, 9 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer. X  Schwanenstadt. Hl. Messe mit Übersetzung in Gebärden­ sprache, Pfarrkirche, 9.30 Uhr. X  St. Florian. Musische Vielfalt im St. Florianer Orgelherbst, „Ostinato und Kontrapunkt“, Stiftskirche, 11.30 Uhr, Ludwig Lusser, Domorganist, St. Pölten, mit Felix Röper. X  Wels, St. Franziskus. Literarisch-künstlerische Feier, Pfarrkirche, 18.30 Uhr.

LINZER BIBELKURSE Abend 1: Du bist gesegnet X  Wels. Bildungshaus Puchberg, Mo., 27. 9., mit Franz Kogler. X  Schlägl. Stift Schlägl, Di. 28. 9., mit Franz Schlagitweit. X  Tragwein. Greisinghof, Mi., 29. 9., mit Ingrid Penner. X  Weibern. Mi., 29. 9., mit Martin Zellinger. X  Steyr. Dominikanerhaus, Do., 30. 9., mit Hans Hauer. X  Suben. Pfarrheim, Do., 30. 9., mit Martin Zellinger. Beginn jeweils 19 Uhr.

AUSSAATTAGE 27. 9.: Ag Blüte bis 3, ab 4 Wurzel 28. 9.: Wurzel bis 15, ab 16 Blüte am 29. Pflanzzeit Beginn 11 29. 9.: Blüte, 11 bis 13 besonders günstig, 13 bis 21 Blüte und Wurzel, ab 22 Wurzel 30. 9.: Wurzel bis 4, 5 bis 22 ­­ Blüte, ab 23 Blatt 1. 10.: Blatt 2. 10.: Blatt bis 14, ab 15 Frucht 3. 10.: Frucht bis 14, ab 15 ­ Wurzel Aus: Aussaattage 2021, M. Thun.

LITURGIE Lesejahr B Lesereihe I SONNTAG, 26. SEPTEMBER 26. Sonntag im Jahreskreis. L1: Num 11,25–29 L2: Jak 5,1–6 Ev: Mk 9,38–43.45.47–48 MONTAG, 27. SEPTEMBER Hl. Vinzenz von Paul, Priester, Ordensgründer. L: Sach 8,1–8 Ev: Lk 9,46–50 L: 1Kor 1,26–31 Ev: Mt 9,35–38 DIENSTAG, 28. SEPTEMBER Hl. Lioba, Äbtissin von Tauberbischofsheim. Hl. Wenzel, Herzog von Böhmen, Märtyrer. Hl. Laurentius Ruiz und Gefährten, Märtyrer. L: Weish 7,7–10.13–14.26.27b.29 – 8,1 Ev: Joh 15,5.8–12 L: 1 Petr 3,14–17 Ev: Mt 10,34–39 L: Weish 3,1–9 oder Offb 7,9–17 Ev: Mt 10,28–33 L: Sach 8,20–23 Ev: Lk 9,51–56 MITTWOCH, 29. SEPTEMBER Hl. Michael, hl. Gabriel und hl. R ­ afael, Erzengel. L: Dan 7,9–10.13–14 oder Offb 12,7–12a Ev: Joh 1,47–51 DONNERSTAG, 30. SEPTEMBER Hl. Hieronymus, Priester, Kirchenlehrer. L: Neh 8,1–4a.5–6.7b–12 Ev: Lk 10,1–12 L: 2 Tim 3,14–17 Ev: Mt 13,47–52 FREITAG, 1. OKTOBER Hl. Theresia vom Kinde Jesus, Ordensfrau, Kirchenlehrerin. L: Bar 1,15–22 Ev: Lk 10,13–16 L: Jes 66,10–14c Ev: Mt 18,1–5 SAMSTAG, 2. OKTOBER Heilige Schutzengel. L: Bar 4,5–12.27–29 oder Ex 23,20–23a Ev: Mt 18,1–5.10 SONNTAG, 3. OKTOBER 27. Sonntag im Jahreskreis. L1: Gen 2,18–24 L2: Hebr 2,9–11 Ev: Mk 10,2–16


26 Anzeigen & Hinweise

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE  Spirituelle Angebote Diözese Linz. Die gesammelten spirituellen Angebote der Diözese Linz für 2021/2022 werden derzeit als Programmheft versandt. Dieses ist nach Themen geordnet: Geistliche Begleitung, Fasten, Meditation/ Kontemplation, Exerzitien/Exerzitien im Alltag, Pilgern, Trauerbegleitung. Darüber hinaus gibt es biblische Schwerpunkte, Angebote für Frauen, Offene Runden und Gesprächskreise. Abgerundet wird das Angebot durch Fortbildungsmöglichkeiten und

Lehrgänge im jeweiligen Feld.  Online-Programmheft: www.diozese-linz.at/spiritualitaet

 Pilgerreise. Die Kaiser Karl Gebetsliga für den Völkerfrieden fährt anlässlich des 100. Todestages des seligen Kaisers Karl nach Lissabon, Fatima und Madeira. Termin: So. 27. März bis So., 3. April 2022.  Anmeldung unter: anke.oberhofer@geo.at oder 0662 890 111 221

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner (CvD), Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

KLEINANZEIGEN ANKAUF FIRMA HARTMANN KAUFT Hochwertige Pelze, Markentaschen, Kleinkunst: Bilder, Porzellan, Bleikristall, Münzen, mechanische Uhren, Schmuck, Bernstein, Näh-, Schreibmaschinen. RONNY-HARTMANN.AT 0650 584 92 33 TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676/511 74 16. HAUSHALTSHILFE GESUCHT Pensionierter Priester und pensionierte Religionslehrerin suchen Haushaltshilfe in Eferding für 10 bis 12 Wochenstunden. Infos unter: 0676 87 76 11 43 WOHNUNG / SUCHE Krankenschwester in Pension sucht barrierefreie Wohnung in Linz ab 1. Stock, Lift, kein Gas, Domviertel bevorzugt. Tel. 0732 66 51 78. ZU KAUFEN GESUCHT Hartmann kauft von privat: Schreib- und Nähmaschinen, Porzellan, Kristall, Pelze, Schmuck, Münzen, Uhren, Teppiche, Silberartikel, Bilder. Telefon 0664 320 44 90 www.hartmannkauft.at

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 Wandelbarkeit des Gehirns. Am Freitag, den 1. Oktober, lädt die SelbA Akademie OÖ von 8.30 bis 16.30 Uhr zur Fachtagung mit dem Neurobiologen Marcus Täuber und Inge Patsch, Gründerin des Tiroler Instituts

 Waldspaziergang. Die Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige in Oberösterreich veranstaltet anlässlich des WeltAlzheimertages einen Waldspaziergang mit Förster Poidl Putz, leidenschaftlicher Leiter des Forstreviers Reindlmühl in dritter Generation. Treffpunkt für die Waldführung mit kleiner Wanderung (ca. 45 min) ist am Sa., 25. September, um 13 Uhr beim Gasthaus Kreuzingalm in Weyregg am Attersee.

für Logotherapie und Existenzanalyse. Es geht um die Wandelbarkeit des Gehirns: Täuber referiert über neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung und Patsch widmet sich dem Thema „Dem Sinn meine Lebendigkeit schenken“.  Anmeldung: bis Mo., 27. September unter selba@ dioezese-linz.at oder 0732 7610 3213, Kosten € 40

 Anmeldung: helene.kreinerhofinger@caritas-linz.at oder 0676 8776 2448

 Gedächtnis stärken. Um die geistige Fitness zu stärken und Demenz entgegenzuwirken, bietet die MAS Alzheimerhilfe wöchentliche Trainings an. Termine nach Vereinbarung.  Info: Nicole Moser, MAS Alzheimerhilfe, Demenzservicestelle Ried im Innkreis, Tel. 0664 854 66 92

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

AK-FORDERT VON DER LANDESREGIERUNG:

Investitionen statt Kürzungspolitik Eine aktuelle IFES-Befragung zeigt, dass die oberösterreichischen Arbeitnehmer/-innen die Kürzungspolitik und den öffentlichen Sparzwang klar ablehnen und mehr Investitionen in wesentliche Bereiche der Gesellschaft wollen.

A

uf die nächste Landesregierung wartet eine Reihe von Herausforderungen: Viele Menschen haben immer noch finanzielle Probleme wegen der Corona-Krise. Wohnen ist für viele Oberösterreicher/-innen immer schwerer leistbar. Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt auf Rekordniveau. Im Bildungsbereich und

beim Kinderbetreuungsangebot zeigen sich gravierende Defizite, die es zu beseitigen gilt. Dazu gilt es, die soziale und ökologische Transformation im Kampf gegen die Klimakrise zu bewältigen. „Das alles erfordert eine grundsätzliche Neuausrichtung der Budgetpolitik des Landes“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Eine IFES-Umfrage zeigt, in welche Bereiche mehr investiert werden soll: Pflege und Betreuung, Gesundheit, Verkehr, Wohnen, Klimaschutz sowie für die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Für die soziale und ökologische Transformation der oberösterreichischen Industrie wird es notwendig

sein, alle Akteurinnen und Akteure ins Boot zu holen. Es gilt, die besten Ideen zu finden und so Treffsicherheit zu gewährleisten. Die arbeitenden Menschen müssen dabei immer im Fokus stehen, auch weil die Ungleichheit in der Krise massiv gestiegen ist.

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise & Tipps 27

23. September 2021

Die KirchenZeitung im Gartenparadies Zwei Führungen hat die KirchenZeitung im üppigen Sortengarten von Richard Mahringer im Sommer 2021 organisiert. Das Interesse der Teilnehmer/innen war groß. Im Mai 2021 initiierten Permakultur- und Obstbaum-Experte Richard Mahringer und Landwirt Hans Schillinger das Projekt „ObstBaumKultur Augarten Enns“. Im Fokus des Projekts stehen die Erhaltung alter Obstsorten sowie die Produktion von Obstbäumen inklusive Beratung rund ums Obst. Mahringer will aufzeigen, welche Vielfalt auch auf kleinen Flächen und somit in jedem Garten

Anregungen zum „Jahr der Familie“ Diözese Linz. Beziehungleben.at, die Abteilung Beziehung, Ehe und Familie im Pasto-

Detail des Covers der Materialmappe zum Jahr der Familie BEZIEHUNGLEBEN.AT

möglich ist. Davon konnten sich die rund 20 Teilnehmer/innen überzeugen. Genossen haben die Besucher/innen auch die geschmackliche Vielfalt der alten Obstsorten. Die Verkostung half, das Gehörte noch besser zu verstehen. Belustigt wurde in den „Geheimrat Dr. Oldenburg“ gebissen, auch den Gravensteiner, Schweizer Orangenapfel, Sommergoldparmäne und den Prinzenapfel – um nur einige zu nennen – gab es zu verkosten. Die Führungen sind ein Angebot für Vorteilskarten-Besitzer/innen. X  Die Fotogalerie finden Sie auf der Startseite der KirchenZeitung: www.kirchenzeitung.at

ralamt, hat zum Jahr der Familie für die Seelsorger/innen in den Pfarrgemeinden eine Mappe mit vielen Ideen und Materialien für die Familienseelsorge zusammengestellt und möchte die Pfarrgemeinden anregen, immer wieder kreativ zu sein, damit sich Familien angesprochen und eingeladen fühlen. Papst Franziskus hat anlässlich des 5. Jubiläums seines Schreibens Amoris laetitia zum Thema Familie den Zeitraum von März 2021 bis Juni 2022 zum Jahr der Familie erklärt. Mit einer österreichweiten Aktionswoche vom 1. bis 10. Oktober 2021 weist die katholische Kirche auf die Bedeutung der Familie für Gesellschaft und Kirche hin. Initiativen der Diözese Linz finden sich auf der ­Webseite www.beziehungleben.at

TIPP Sonntag der Völker

Die Vielfalt macht die Kirche aus.

PATRICK BUGNO

„Gemeinsam im Geist Jesu unterwegs“, lautet das Motto des diesjährigen „Sonntags der Völker“. Mit dem „Sonntag der Völker“, der in den Diözesen Österreichs heuer am 26. September begangen wird, macht die Kirche auf die Vielfalt der Nationen in der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft aufmerksam. Eine liturgische Vorlage dazu findet sich auf www.dioezese-linz.at/liturgieboerse. Ein großer Festgottesdienst findet wie jedes Jahr im Linzer Mariendom um 10 Uhr statt. Festprediger ist Konsistorialrat László Vencser, der Leiter der Abteilung für fremdsprachige Seelsorge der Diözese Linz.

Treffen der Pfarrsekretärinnen Diözese Linz. Insgesamt waren an zwei Bildungstagen rund 150 Pfarrsekretärinnen und zwei Sekretäre in das Bildungshaus Schloss Puchberg zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung gekommen. Nach einem spirituellen Impuls referierte Franz Steinberger, Mental-Coach-Trainer aus Lichtenberg, über das Thema „Vom Zwiespalt zur Sicherheit“. Der Nachmittag startete mit der Vollversammlung der Berufsgemeinschaft und mit der Ehrung der Dienstjubiläen. Weitere Programmpunkte waren Informationen zum Zukunftsweg der Diözese Linz mit Martin Schachinger, dem Leiter der Stabsstelle Territorialreform, und Erläuterungen zur Pfarrgemeinderatswahl. Sr. Berta Bumberger, die geistliche Begleiterin der Berufsgemeinschaft, beschloss jeweils den Tag.

Exklusive Führung und Verkostung im Sortengarten von Richard Mahringer KIZ/KUBIK

Sr. Berta Bumberger (von links), geistliche Begleiterin der Berufsgemeinschaft, die Pfarrsekretärinnen Romana Hangl-Huemer und Ulrike Strasser, Ines Schaupp-Steinhäusl (Referentin der Berufsgemeinschaft), Sandra Schaumberger (Vorsitzende der Berufsgemeinschaft), Sebastian Hochradl von der Diözesanfinanzkammer und Pfarrsekretärin Margareta Schneider. PRIVAT

n Korrektur. In der letzten Ausgabe hat die KirchenZeitung schon die „DENKMAL“Lösung für Ausgabe Nr. 36 verkündet, obwohl erst Nummer 35 an der Reihe gewesen wäre. Die Auflösung für Nr. 35 – weitere Kirchenväter nennen – lautet daher: z. B. Ambrosius, Hieronymus und Gregor der Große.


28 Kultur SCHON GEHÖRT? n Briar Sf. Brühe;  briarn. Ahd. brod, mhd. brüeje, urspr. ‚heiße Flüssigkeit‘, dann ‚Fleischbrühe‘; vgl. ‚brodeln‘. 1. Durch Kochen von Nahrungsmitteln (bes. von Fleisch, Knochen) gewonnene (nahrhafte ) Flüssigkeit, Suppe: Du muasst iazan a kreftëgë henabriar mit an oar drin lëffën, dast wida wiarst! 2. Unansehliche, stinkende, trübe, dickrinnende Flüssigkeit 3. Abgestandenes Bier, schlechter Kaffee: Wos ins der heint wida fiar a briar heargstoit håt! n ewë Adj. ewig; auf das Dt., Nl. beschränkte Adj. (mhd. ewic, ahd. ewig, nl. eeuwig); abgel. vom unter ‚Ehe‘, E behandelten, im Dt. untergegangenen Subst. (mhd. e[we], ahd. ewa ‚Ewigkeit‘), das wiederum verw. ist mit got aiwis, lat. aevum jwls. ‚Zeit, Leben, Ewigkeit‘. Im Dt. wird ‚e.‘ schon bei Notker, häufiger jedoch erst ab 18.s auch außerhalb des christlichen Bereichs verwendet;. 1. Unendlich in der Zeit; nie enden wollend, endlos, unermesslich; kirchenspr. ‚für immer‘: Nix dauat ewë! 2. Sehr lange, zu lange (dauernd) und daher lästig; pausenlos; ‚in einer Tour‘: Dës dauat jå ewë , bis das dë du ånzong håst! 3. Fügungen: a s‘ewë lëbm, an ewëng fridn. n fëanzn Vb., keine standspr. Entsprechung; Lit. bietet hpts. ‚feanzen, fienzen‘ an; mhd. vienen; mhd. vanz und dazu Dem vanzelin (kleiner) Schalk, Betrug‘; auch ‚Spötter‘; verhöhnen, spötteln; auf Schaufel nehmen, sich lustig machen, zynisch herausfordern: I bi do nët då, das a më vo eich då lång fëanzn lou! X  Weitere Bedeutungen, Wörter und Beispielsätze sind im Schärdinger Wörterbuch der Mundart und Umgangssprache zu finden. X  Machen Sie mit! Nennen Sie uns Wörter, die typisch für Ihre Region sind. Senden Sie eine E-Mail an kultur@kirchenzeitung.at

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Fünfbändiges Wörterbuch der Schärdinger Mundart und Umgangssprache

„Mein Lebensabendwerk“ Der Schärdinger Ernst Stöckl hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Nachschlagewerk für die Mundartwörter seiner Heimat zu schaffen. STEFANIE HINTRINGER

„Wenn ein Innviertler ins Reden kommt, dann hört er nicht mehr auf“, meint Ernst Stöckl lachend. Das könnte auch sein Interesse an der Innviertler Mundart und Umgangssprache erklären. Mit Wörtern und deren Herkunft hat der pensionierte Sozialarbeiter schon immer „a Freid“ gehabt. Daran, ein Wörterbuch zu verfassen, hat er jedoch nicht von Anfang an gedacht. Als nach seiner Pensionierung 2014 die „amateurhafte Zettelwirtschaft“, wie Stöckl seine Notizen zu bestimmten Wörtern aus der Innviertler Mundart nennt, ganz neue Dimensionen annahm, wurde der Plan, damit etwas zu schaffen, immer konkreter. Er wollte Wörter wie feigln, trawe oder urassn festhalten und wandte sich an Stephan Gaisbauer vom Linzer Stifterhaus, an Prof. Hermann Scheuringer von der Uni Wien und an Karl Stutz aus

Ernst Stöckl schuf ein Nachschlagewerk.

VOLKER WEIHBOLD

Passau. Durch diese Gespräche nahm das Wörterbuch langsam Gestalt an. Vollständigkeit. Eigentlich wollte sich Stöckl auf 500 Seiten beschränken. Dass dies nicht ausreichen sollte, die Vielfalt der Innviertler Mundart und Umgangssprache zu erfassen, wurde schnell klar. „Man hat versucht, mich zu bremsen“, erzählt Stöckl, aber die Vollständigkeit seines Werkes war ihm einfach wichtig. Schlussendlich wurden fünf Bände geplant, von denen zwei bereits erschienen sind und der dritte nächstes Jahr auf den Markt kommen soll. Zusätzlich soll am Ende ein Ergänzungsband veröffentlicht werden, der Synonyma, Ergänzungen und Korrekturen zu bestimmten Wörtern auflisten wird. Mundart im Wandel. Mundart unterliegt einem ständigen Wandlungsprozess. Daher handelt es sich beim Schärdinger Wörterbuch auch nur um eine Momentaufnahme. Wörter gehen verloren, es kommen neue dazu. Darüber solle man jedoch nicht traurig sein, meint Stöckl. Heute gibt es, vielleicht auch durch die Vernetzung von Menschen aus vielen verschiedenen Orten, größere überregionale Zusammenhänge in der Sprache. Früher waren die Dialekte von Ort zu Ort unterschiedlich. „Das kann man gut oder schlecht finden“, meint Stöckl. Generell erfährt jedoch die Mundart einen Aufschwung: „Man hat heute keine Scheu mehr, im Dialekt zu reden“, sagt Stöckl. Eine Entwicklung, die man nur begrüßen könne. Was Stöckl abstoßend findet, ist die krampfhafte Verwendung von Mundart, wie man es aus manchen Schlagertexten oder der Werbung kennt.

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ZUR SACHE Ernst Stöckl zeigt in seinem Schärdinger Wörterbuch die Vielfalt der Mundart und Umgangssprache seiner Heimat auf. Die einzelnen Wörter werden etymologisch beschrieben, ihre unterschiedlichen Bedeutungen aufgelistet und in Mundartsätze, die Stöckl seinen Innviertler Landsleuten in den Mund legt, eingebettet. So sollen auch die Menschen hinter der Sprache sichtbar werden. Durch das Wörterbuch sollen auch Wörter, die heute nur noch selten verwendet werden, festgehalten und so verhindert

werden, dass sie in Vergessenheit geraten. Das „Schärdinger Wörterbuch“ erscheint in fünf Bänden. Zwei davon sind bereits erschienen. Band 3 wird voraussichtlich im Sommer 2022 auf den Markt kommen und die Buchstaben I-M behandeln. X  Ernst Stöckl: Schärdinger Wörterbuch der Mundart und Umgangssprache. Band 1 (A-D) und Band 2 (E-H). Verlag Plöchl, je € 65. Bestellungen direkt beim Autor Tel. 0676/7724876 oder Mail: ernst.stoeckl@gmx.net.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

23. September 2021

KULTURLAND  Ausstellung im Schlossmuseum. Arbeiten des Keramikkünstlers Franz Josef Altenburg, der erst kürzlich verstorben ist, werden bis 3. Oktober im Schlossmuseum Linz gezeigt.  Konzert in Gmunden. Das Ensemble CrossNova und Markus Miesenberger sind am Fr., 24. September, um 19.30 Uhr in der Landesmusikschule Gmunden zu erleben. Thema: Dichterliebe Reloaded. Das Konzert findet im Rahmen der Salzkammergut-Festwochen statt.

In der Hipphalle treten Objekte, Malerei und Architektur in einen Dialog.

MOSER

Haus, Kugel und Leinwand Werke von Robert Moser und Wolfgang Richter werden noch bis 26. September in der Hipphalle in Gmunden gezeigt. Die Hipphalle war ursprünglich Teil der 1832 gegründeten Theresienthaler Kammgarnspinnerei. Sie ist mit den Steinsäulen der neugotischen Gewölbe und den rohen Ziegelwänden ein stimmungsvolles Zeugnis der industriellen Baukultur. Richter

präsentiert 44 Objekte und widmet sich den Formen Haus und Kugel. Prozesse von Wandel und Vergehen wurden zum Ausgangspunkt für seine künstlerische Gestaltung. Moser zeigt 37 großformatige Malereien (Pigmente auf Leinwand). Beide Künstler treten miteinander in Dialog, die Architektur fördert das Zusammenspiel. ELLE

Für Sie gelesen Die Unschuld der Opfer Die amerikanische Kulturhistorikerin Marilyn Yalom (1932–2019) versammelt in ihrem Buch „Die Unschuld der Opfer“ sieben aufwühlende und berührende Geschichten von höchst unterschiedlichen Zeitzeug/innen, die in Auszügen ihre Kindheitserinnerungen schildern. Da ist der Franzose Alain Briottet, dessen Vater 1940 von den Deutschen gefangen genommen wurde und später als einer der wenigen Väter wieder zur Familie zurückkehren konnte. Oder Winfried Weiss, Sohn einer bayerischen Familie, der Vater Polizeibeamter und Mitglied der Nationalso-

zialistischen Partei. Oder Susan Groag Bell, die aus der Tschechoslowakei nach England floh, später zurückkehrte und ihr einstiges Zuhause nicht als solches wiedererkannte. Auch wenn es immer wieder einen Hauch Normalität und sogar schöne Momente gibt: Yaloms Buch macht klar, dass Krieg den Kindern die Unschuld nimmt und die erlebten Traumata sie bis ins Erwachsenenalter verfolgen. LILA Marilyn Yalom: Die Unschuld der Opfer. Kindheit im Zweiten Weltkrieg. btb, München 2021, 288 S., € 12,40.

 Konzert in Ansfelden. Das Atalante-Quartett mit vier heimischen Musikerinnen und Musikern gibt am So., 26. September, das 2. Zykluskonzert für den Brucknerbund Ansfelden. Werke von Haydn, Glass und Schubert werden interpretiert. Beginn ist um 16 Uhr in der Pfarrkirche Ansfelden.  Lesung in Wels. Am Mo., 27. September, findet um 19 Uhr in der Pfarre Wels-St. Franziskus die Lesung „Währende Wunde – Gedichte gegen Unmenschlichkeit und Populismus“ mit Thomas Schlager-Weidinger und Stefan Schlager statt. Berthold Zethofer begleitet die Lesung am Klavier. Veranstalter sind die Welser Initiative gegen Faschismus und das Katholische Bildungswerk (KBW) der Pfarre.  Konzert in der Pfarre LinzSt. Michael. Neue Meisterwerke unter dem Titel „Ungekanntes Land“ werden am Sa., 2. Oktober, um 19.30 Uhr in der Pfarre Linz-St. Michael erklingen. Ausführende sind die Voices mit Josef Habringer, das Vokalensemble der OÖ. Vokalakademie (Leitung Konrad Fleischanderl) und ein Streichquartett (Leitung Johannes Dickbauer). Die Gesamtleitung liegt bei Martin Gasselsberger, der auch Klavier spielt. Weitere Termine folgen (siehe Nr. 39).


30 Personen & Dank

23. September 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

PROFESSJUBILÄEN Kreuzschwestern. Am 11. September 2021 feierten die Kreuzschwestern in Linz mit Bischof Manfred Scheuer ihre Jubelprofessen. Der Bischof beschrieb in seiner Predigt die Nachfolge als verschiedene Wege: als Weg der Freude, der Freundschaft, als Weg der Armut, des Gehorsams und des Kreuzes, des Dankes und der Versöhnung. Ihre 70-jährige Jubelprofess feierte Sr. Renata Lindenmayr aus Puchberg bei Wels. Das 60-jäh-

rige Professjubiläum begingen zehn Schwestern: Sr. Hemma Fuchs (Aigen/ Mkr.), Sr. Maria Goretti Vogl (Ebensee), Sr. Elvira Habring (Enns), Sr. Berthild Kaltseis (Neukirchen/Wald), Sr. Reineldis Furtner (Schärding), Sr. Bernhardine Allerstorfer (Hartkirchen), Sr. Maria Magdalena Stecher (Eisenerz, Steiermark), Sr. Luitgard Friesenecker (Windhaag bei Freistadt), Sr. Anna Katharina Leitner (Dimbach), Sr. Adelheid Gföllner (Grieskirchen). PRIVAT

DANK & GEDENKEN

DANK

n Leopoldschlag. Pfarrprovisor Anton Stellnberger überreichte kürzlich Hubert Zacharias (mit Urkunde) die goldene Nadel der Kirchenmusik-Kommission der Diözese Linz für seine 35-jährige Tätigkeit als Organist in den Pfarren Windhaag bei Freistadt und Leopoldschlag. PFARRE

Gratulationen und Abschied. Die Pfarre St. Peter am Hart verabschiedete nach 28 Jahren ihren Pfarrer Severin Lakomy, der in den Ruhestand geht.

Pfarrer Rockenschaub und Bischof Aichern mit dem Messkleid aus Italien HÖRMANDINGER

PGR-Obmann Zeilberger sagt Danke.

n St. Marienkirchen am Hausruck. Bereits am 27. August 2021 ist Prof. OSR Konsulent Hans Samhaber im 85. Lebenjahr verstorben. Samhaber, von Beruf Lehrer, war eine prägende Persönlichkeit der OÖ Volkskultur. 15 Jahre stand er an der Spitze des OÖ Forums Volkskultur. Samhaber war auch als Kirchenmusiker tätig und hat neben der klassischen Kirchenmusik die religiöse Volksmusik sehr gefördert. PRIVAT

KUGLER

Das 50-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe feierte P. Fritz Frühwirth SDB in seiner Heimatpfarre Spital am Pyhrn. Der Salesianer Don Boscos entstammt einer Familie mit 15 Geschwistern und zwei Halbgeschwistern, zurzeit ist er als Aushilfspriester in Unterwaltersdorf tätig. Alois Rockenschaub, Pfarrer von Ebensee, feierte seinen 70. Geburtstag. Mit einem Messgewand aus dem Besitz des unlängst verstorbenen Pfarrers der italienischen Stadt Prato, einer Säule der Partnerschaft

mit Ebensee, erhielt er ein besonderes Geschenk. Die Pfarre Windhaag bei Perg gratulierte Hofrat Josef Honeder – er stammt aus Windhaag – zum 90. Geburtstag und dankte Josef Michal für 31 Jahre Dienst als Pfarrer, der nun in Pension geht, aber Seelsorger für Windhaag und Rechberg bleibt.

Josef Honeder (re.) und Pfarrer Josef Michal

PF

Ziehungsliste zur Domlotterie Ob das Losglück bei der Domlotterie auf Ihrer Seite war, erfahren Sie auf der Website der KirchenZeitung. Unter www. kirchenzeitung.at. finden Sie die Ziehungsliste. P. Fritz Frühwirth im Gespräch

HAIJES


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

23. September 2021

Frauen in der Kirche Zu „Frauen und Männer, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind“ in Ausgabe 37:

Dreizehn Frauen und sechs Männer, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind [werden in der Diözese Linz für den pastoralen Dienst gesandt, Anm.]: Sollte das nicht endlich der männerdominierten katholischen Kirche zu denken geben? Es wäre höchste Zeit. ULRIKE SCHLAGER PER E-MAIL

Jesus war Jude Zu „Mitten unter uns“ in Ausgabe Nummer 36

„Jesus ist Jude. Er stammte von Juden ab und war selbst Jude“, schrieb Bischof Manfred Scheuer zum diesjährigen „17. Jänner – Tag des Judentums“. Und weiter: „Wir wissen jetzt genauer und endgültig, dass Jesus von Nazareth nicht nur seiner biologischen Herkunft nach ins jüdische Volk gehört, sondern auch seiner geistigen und religiösen Form nach Jude war und Jude sein wollte“, so der Bischof. Und er fügt hinzu: „Diese Tatsache muss aber erst tiefer ins christ-

liche Bewusstsein vordringen.“ Offensichtlich auch noch tiefer in das Bewusstsein des Autors von „Jesus Christus – Mitten unter uns“: ein Versuch, den Kern des Wirkens Jesu zu beschreiben, ohne diesen auch nur in irgendeine Nähe zum Judentum zu rücken. „Mitten unter uns“: Im Kern unserer geistlichen christlichen Identität steht das Judentum. „Mitten unter uns“ stehen auch die Mitglieder der jüdischen Gemeinden in unserem Land. Wir wissen, wenn wir eine Gruppe an den Rand stellen, dann geben wir sie frei als Zielscheibe für Vorurteile und als Sündenbock. Wenn wir die jüdische Identität Jesu an den Rand stellen, fördern wir als Kirche die Ausgrenzung des Judentums. So ist genau dies ein weiterer Nährboden für den Antisemitismus, der gerade in der Coronazeit wieder neu an destruktiver Kraft gewonnen hat. DR. MARKUS HIMMELBAUER, SEEWALCHEN AM ATTERSEE

Landwirtschaft Zu „Ungleiche Partner“ in Ausgabe Nummer 37:

Ein gerechter Produktpreis entsprechend der einzelbetriebli-

chen Vollkostenrechnung ist immer gerechtfertigt – ein „gerechter Produktpreiserlös“ für unterschiedliche Produktionseinheiten/Betriebsgrößen wird noch schwieriger … (...) Die Einkommensminimierung aufgrund der sektorbezogenen Kosteninflation konnte in den letzten 25 Jahren fast ausschließlich durch ein massives Produktionswachstum mehr oder weniger ausgeglichen werden. Dies führte bei vielen Familienbetrieben zu einer Verschuldung ihrer Höfe und Erreichung/Überschreitung ihrer arbeitswirtschaftlichen Grenzen – oder anders gesagt: Trotz enormer finanzieller und persönlicher Anstrengungen und teilweiser Abkehr von der risikominimierenden Kreislaufwirtschaft konnte der Einkommens- und Sozialstandard der Restbevölkerung nicht mehr erreicht werden. Man versucht nun verstärkt, agrarische Mittel in die Subventionierung von privaten Risikoversicherungen zu lenken – damit wird verstärkt die „Amerikanisierung“ unserer landwirtschaftlichen Fördersysteme eingeleitet. Der Ausbau dieser Art wird/ ist sehr kapitalintensiv, schränkt den handelspolitischen Spielraum der agrarpolitischen Funktionsträger/innen massiv ein,

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0732 76 10-39 69

begünstigt indirekt die Intensivierung der Flächenproduktion bzw. kapitalintensiven Produktionslandwirtschaft, unterbindet den Einsatz der „alten Hilfsinstrumente (also den Katastrophenfond – versicherbarer Schaden kann nicht mehr berücksichtigt werden) und schwächt somit die nicht versicherten Landwirtschaftsbetriebe – eine höchst bedenkliche Vorgehensweise! Wir werden den Mut brauchen, unser staatlich umrahmtes Agrarsystem in Richtung soziale Absicherung unserer bäuerlichen Familienbetriebe durch ein Existenzsicherungssystem zu ergänzen bzw. zu überführen (interessante Lösungsvorschläge der verschiedenen Parteien liegen längst auf) – je später die agrarpolitischen Verantwortungsträger/innen davon überzeugt werden können, desto mehr Familienbetriebe werden einer betriebswirtschaftlichen und arbeitswirtschaftlichen Hoffnungslosigkeit unterliegen. HANNES PETERSEIL, BAD ZELL

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

4 Ausgaben der KirchenZeitung für Freunde oder Nachbarn kostenlos bestellen. Gewinnen Sie eine von 12 Honeder-Cards im Wert von € 50,– / € 20,– / € 10,–.

Die Qualität der KirchenZeitung neuen Leserinnen und Lesern näherbringen. 0732 76 10-39 69 = www.kirchenzeitung.at/leser-werben-leser = abo@kirchenzeitung.at


UNTER UNS Tiefe Demut

DENKMAL

Graffiti Beim Wort Graffiti fällt heute zumeist das illegale Anbringen von gesprayten Bildern oder Schriften ein. Es gibt aber auch Graffiti, deren Entfernung nicht erwünscht ist – zum Beispiel in der Pfarrkirche Sipbachzell. HEINZ NIEDERLEITNER.

DOMSPATZ An der Landtagswahl darf ich als Domspatz leider nicht teilnehmen. Aber bei der PGRWahl im März 2022 schlag‘ ich dann zu!

NIEDERLEITNER

1524 ging er nach Wittenberg und wurde ein Mitstreiter von Martin Luther. Er dürfte sich durch besondere Standfestigkeit in seinen Überzeugungen ausgezeichnet haben. Luther soll gesagt haben, Cordatus würde mit ihm durchs Feuer gehen. 1540 wurde Cordatus der erste Superintendent der Hansestadt Stendal. Er starb 1546. Machen Sie mit! 1521 bewies auch Luther Standfestigkeit vor dem Reichstag und dem Kaiser. In welcher Stadt? Einsendungen bis 3. Oktober 2021 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 36: 56 Abgeordnete

LISA-MARIA LANGHOFER LISA-MARIA.LANGHOFER@ KIRCHENZEITUNG.AT

MERK-WÜRDIG „Die große christliche Tradition Europas darf kein historisches Relikt werden, sonst ist sie keine ‚Tradition‘ mehr.“ PAPST FRANZISKUS

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Vor genau 500 Jahren hat sich in Sipbachzell ein berühmter Sohn der Gemeinde im Windfang der Pfarrkirche verewigt: Conrad Cordatus. Der Bauernsohn aus der nahe gelegenen Ortschaft Leombach hatte in Wien und Ferrara Theologie studiert und war Pfarrer in Ofen (heute Teil von Budapest) geworden. Seine reformatorischen Ideen brachten ihn dort bald in Bedrängnis, er wurde sogar inhaftiert. 1521 hinterließ er dann das Graffito in Sipbachzell: Sein Wappen (das durchstoßene Herz) und den Augustinus-Spruch „Veritas odium parit“ – die Wahrheit gebiert Hass. Gemeint ist wohl die Erfahrung, dass er sich mit seiner Predigt Gegner geschaffen hat.

Das Cordatus-Graffito in Sipbachzell

Neulich durfte ich auf ­meine erste Pressereise überhaupt fahren. Das war insofern aufregend, da es mein erster Auslandsaufenthalt seit Beginn der Pandemie war. Die Anreise erfolgte per Zug über Wien und Budapest bis zu unserem Zielort in Serbien. Dort besuchten wir unter anderem eine Romasiedlung. Nicht einer/m der Bewohner/innen gehört der Grund, auf dem die Behausungen stehen. Die ganze Siedlung könnte jederzeit abgerissen werden. In eines der Häuser durfte ich hineinschauen. Es bestand aus einem größeren Raum mit Kochstelle und einem schlecht funktionierenden Kühlschrank, einem winzigen Bad für acht Menschen und zwei kleinen Schlafzimmern. Die Mutter verkauft auf dem Markt Dinge, die sie in der Umgebung findet, und verdient so ein wenig Geld. Ihre Schilderungen ließen mich tiefe Demut gegenüber meinem eigenen Leben empfinden. Ich habe ein Haus, ein fixes Einkommen, kann täglich essen, was ich will. Auch wenn es natürlich immer wieder größere und kleinere Herausforderungen zu bewältigen gibt – um die Zukunft im Allgemeinen muss ich mir keine Sorgen machen. Dafür bin ich ausgesprochen dankbar.


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