KiZ-ePaper Nr. 15/2022

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FOTO: A. BRUCKBÖCK

Nr. 15 I 14. April 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77

Er ist auferstanden

Jesus Christus hat den Tod besiegt. Er öffnet das Tor zum Leben. Hass, Gewalt, Krieg haben nicht das letzte Wort. Seite 2


2 Meinung ZUM TITELBILD

14. April 2022

Die Auferstehung beginnt heute

Überwinder von Sünde und Tod

Beim Ausgang des freireligiösen Friedhofs in Berlin findet sich folgender Spruch: „Schafft hier das Leben gut und schön – kein Jenseits ist, kein Aufersteh‘n!“ Der Spruch ist eindeutig als Absage an die christliche Auferstehungshoffnung gedacht, letztlich basiert er aber auf einem Missverständnis. Denn wer im Christentum nur eine Vertröstung auf das Jenseits sieht, übersieht Wesentliches. „Das Reich Gottes ist mitten unter euch“, heißt es im Lukas-Evangelium (17,21). Ganz deutlich wird es im JohannesEvangelium (11,25): Christus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Die verheißene Auferstehung ist nicht allein ein Ereignis nach dem Tod. Sie ist schon hier und jetzt spürbar: im Verzeihen der Schuld, im Heilen der (seelischen) Verletzungen, im Verändern ungerechter Zustände, im Neubeginn nach einem Rückfall, im guten Wort und in der helfenden Hand. Jesus hat uns

Christus als Überwinder von Sünde und Tod – so heißt die Arbeit von Josef Matthias Götz, die er 1723 anfertigte. Er gehörte zu den Wegbereitern des süddeutschen Rokoko. Er schuf als erste bedeutende Arbeit im heutigen Österreich die Tabernakel­ skulpturen der Dreifaltigkeitskirche von Stadl-Paura.

Götz musste damals dem Abt von Lambach, Maximilian Pagl, zuerst kleine Holzmodelle vorlegen, ehe er den Auftrag erhielt. Am hier gezeigten Modell ist die Sünde durch eine Schlange dargestellt, die das Gerippe des Todes umschlingt. Das Modell weicht gegenüber der endgültigen Ausführung deutlich ab. Dort ist u.a. dem Tod der besiegte Teufel zugesellt: „Charakteristisch für Götz ist die übersteigerte, verzückte Bewegtheit der Figur, mit der er das Wunderbare des Geschehens zum Ausdruck bringt“, wie unser Kolumnist Lothar Schultes schreibt. – Diese Freude und Leichtigkeit wünschen wir Ihnen besonders zu Ostern. Gesegnete Tage! DIE REDAKTION

KOPF DER WOCHE:

ein Leben vorgelebt, das die Auferstehung schon im Heute wirken lässt. Ihm nachzufolgen heißt, dem Nächsten „Auferstehung“ im Ansatz erlebbar zu machen. Das ist immer konkret und deshalb kein „Opium für das Volk“. Den Widerspruch zwischen Diesseits und Jenseitshoffnung im eingangs zitierten Friedhofsspruch gibt es im Christentum gar nicht. Christlich gewendet könnte er lauten: „Schafft hier das Leben gut und schön – und Gott krönt es im Aufersteh‘n!“

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

BENEDIKT XVI., ALTPAPST

95. Geburtstag am Karsamstag Am 16. April wird Altpapst Benedikt XVI. 95 Jahre alt. Viele Jahrzehnte hatte „Professor Papst“ als Theologe gewirkt. SVEN HOPPE/DPA/APA

Josef Matthias Götz, Christus als Überwinder von Sünde und Tod, 1723, Modell für die Tabernakelbekrönung des Gottsohnaltars der Dreifaltigkeitskirche in StadlPaura, Holz, Originalfassung, Linz, Schlossmuseum. BRUCKBÖCK

KirchenZeitung Diözese Linz

Zunächst füllte der noch junge, schüchterne Joseph Ratzinger aus Bayern in Bonn die größten Hörsäle. Seine theologische Brillanz veranlasste den Kölner Kardinal Josef Frings, den gerade 35-Jährigen zu seinem Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) zu machen. Ratzinger wurde an mehrere theologische Fakultäten berufen: Bonn 1959, Münster 1962, Tübingen 1966, Regensburg 1969.

1968 und danach. Erfahrungen im Zuge der „68er-Revolution“ schockierten ihn, er wandte sich daraufhin der Verteidigung der Tradition zu. 1977 wurde er Erzbischof von München und Freising, 1982 Präfekt der römischen Glaubenskongregation. Als Papst Johannes Paul II. 2005 starb, wurde Kardinal Ratzinger zu seinem Nachfolger gewählt und entschied sich für den Papstnamen Benedikt XVI. Amtsverzicht. 2013 fällte er eine Entscheidung, die ihm einen Platz in den Geschichtsbüchern sichert: Den ersten freiwilligen Amtsverzicht eines Papstes seit 718 Jahren – es war ein theologischer Befreiungsschlag und Sprengsatz zugleich. Den Bestrebungen aus Kurienkreisen, ihn gegen den Reformkurs seines Nachfolgers Franziskus auszuspielen, konnte sich Ratzinger als Altpapst nicht ganz entziehen. In seiner Stellungnahme zum Münchner Missbrauchsgutachten Anfang des Jahres schrieb Benedikt XVI. schließlich, bald werde er vor „den ewigen Richter“ treten. Tatsächlich sei der Emeritus körperlich schwach, so sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein, geistig aber klar und bei „typisch bayerischem Humor“.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Der Bischof am Wort 3

14. April 2022

Das Kreuz als Zeichen der rettenden Liebe Christi, das Licht als Symbol der Auferstehung

SEITZ /IMAGEBROKER/ PICTUREDESK.COM, WAKOLBINGER/DIÖZESE LINZ

Auf österlichen Spuren „Alles, was uns geblieben ist, ist das ­Leben.“

Alles, was uns geblieben ist, ist das Leben:

Diese Worte einer ukrainischen Frau, die nach ihrer Flucht am Bahnhof angekommen ist, haben mich tief bewegt. Der Krieg im Osten Europas, unserem Kontinent, den wir im Frieden wähnten, geht uns allen nahe. Das Leben ist vielen Menschen geblieben, es sind aber auch viele Menschenleben zu beklagen. „Ich habe meinen Glauben an Gott verloren“, sprach ein Mann einer ukrainischen Großstadt in die Kamera, dessen 2-jähriges Kind nach einem Bombenangriff in den Trümmern eines Wohnhauses verstorben ist. Das, was in der Ukraine geschieht, nimmt unweigerlich mit hinein in den Karfreitag. Das Leiden unschuldiger Menschen, die Sinnlosigkeit von Krieg, das gegenseitige Aufrüsten sowie die Hilflosigkeit und Ohnmacht der Menschen sind am Todestag Jesu präsent. Billige Vertröstung hilft nicht weiter, auch die Frage nach Gott ist auszuhalten: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Was bleibt, sind das Schweigen und die Traurigkeit der Mater Dolorosa, der Mutter Jesu, die ihren toten Sohn nach der Kreuzabnahme beweint. Solche Situationen sind Teil des menschlichen Lebens und Alltags.

Zu uns flüchten Menschen, die vor zwei Monaten nie im Traum an eine solche Situation gedacht hätten. Die Hilfsbereitschaft in Österreich ist überwältigend. Unterkünfte wurden organisiert. Mit vielen kleinen, liebevollen Gesten wird versucht, ein Stück Alltag für die vertriebenen Menschen zu schaffen: Kinder gehen in die Schule, erhalten Unterricht und sozialen Anschluss – so gut es angesichts der traumatisierenden Situation geht. Unzählige Hilfslieferungen gehen in die Ukraine oder an die Grenze, es werden hohe Summen gespendet. Es scheint, als wurde nach und nach die Fassungslosigkeit über den Krieg von einer Solidarität verdrängt. Einer Solidarität, die den Krieg ächtet und unsere Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine und die Sehnsucht nach Frieden ausdrückt. Sehr viele Menschen beten für Frieden. Der Papst hat die Menschen insbesondere der Ukraine und Russlands in einer Weihe und im Gebet dem Unbefleckten Herz Mariens anvertraut. Jedes Gebet wird aus der unerschütterlichen Hoffnung heraus vorgebracht, dass in allem Scheitern noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Solange der Mensch betet, gibt er sich nicht auf. Die Hil-

fe, die Solidarität, das Gebet – all das sind Zeichen des Widerstands gegen den Tod. Es zeigen sich Spuren des Guten und des Lebens auch in dieser Zeit – es sind österliche Spuren. Alles, was uns geblieben ist, ist das Leben:

Ostern ist die erfüllte Hoffnung auf Leben. Wir feiern die Auferweckung Jesu. Wir feiern das Wunder, dass Gott im Ende einen Anfang setzt. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die Worte Wunde und Wunder heute noch ähnlich klingen. Das größte Wunder des Lebens ist die Heilung von Wunden, das Wunder der Wandlung vom Tod zum Leben. Ein Wunder sind für mich alle österlichen Spuren, die ich gerade jetzt in dieser Zeit entdecke. Wann, wenn nicht zu Ostern, darf ich sagen: Ich hoffe auch auf das Wunder des Friedens. Allen Leserinnen und Lesern der KirchenZeitung ein gesegnetes Osterfest!

+ MANFRED SCHEUER, BISCHOF VON LINZ


4 Lebendige Kirche MOMENTE Erfolgreiche Missionsbilanz 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Beitrag der Diözese Linz zur Bischofssynode 2023 über eine synodale Kirche ist online

Miteinander den Glauben leben

Missionsstelle der Diözese Linz. Im vergangenen Jahr hat die Missionsstelle der Diözese Linz unter ihrem Leiter Andreas Reumayr 81 Projekte auf vier Kontinenten unterstützt. Sie konnte mit knapp über 300.000 Euro helfen. Die Hälfte dieses Betrags kommt aus dem Kirchenbeitrag, rund 90.000 Euro aus Spenden von Einzelpersonen oder Institutionen und 115.000 Euro sind Subventionen und Zuschüsse, zu denen besonders das Land Oberösterreich beiträgt. Rund 40 Missionar/innen aus Oberösterreich leben in aller Welt. Deren Werke sind die ersten Adressaten der Hilfe. Andreas Reumayr freut sich, dass trotz der Coronapandemie eine so hohe Anzahl an Projekten abgewickelt werden konnte.

Die Hilfen der Missionsstelle kommen an. PRIVAT

14. April 2022

Sämtliche Diözesen der Welt tragen auf Bitten von Papst Franziskus ihre Reformvorschläge für eine „synodale Kirche“ zusammen. Österreichs Diözesen haben ihre Vorschläge am Palmsonntag an die Bischofskonferenz geschickt. Den zehnseitigen Beitrag der Diözese Linz hat Pastoralamtsdirektorin Gabriele EderCakl koordiniert und redigiert. Er findet sich auf der diözesanen Website unter www.dioezese-linz.at und ist auch als Hörbeitrag gestaltet. Aus den Ergebnissen der einzelnen Diözesen wird ein Erstentwurf einer österreichweiten Synthese, wie die Beiträge offiziell genannt werden, vorbereitet. Diesen diskutieren die Bischöfe im Juni 2022 bei einer

„vorsynodalen Beratung“ in Mariazell, an der auch Verantwortliche aus den Diözesen und Vertreter/innen weiterer Initiativen teilnehmen werden. Die Endredaktion der Österreich-Synthese ergeht dann bis 15. August 2022 an das zuständige Synoden-Generalsekretariat im Vatikan. Linzer „Synthese“. In die Linzer „Synthese“ sind rund fünfzig Rückmeldungen aus Pfarrgemeinderäten, Berufsgemeinschaften, Einrichtungen und Gremien eingeflossen. Die Basis waren aber die Ergebnisse des „Zukunftsweges – die Kirche weit denken“, auf den sich die Diözese seit 2017 begeben hat und an dem sich tausende Menschen beteiligt haben. J. W.

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Die gesamte katholische Kirche weltweit ist auf dem Weg zu einer „synodalen Kirche“, die von „Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“ gekennzeichnet ist. ADOBE/T. LINACK

Rekordanstellung über Personalservice der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung Linz. 82 Personen waren im Vorjahr beim Personalservice JONA der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung beschäftigt. Das ist die höchste Zahl seit der Gründung vor 27 Jahren. Insgesamt wurden 593 Beschäftigungsmonate ermöglicht. JONA unterstützt und begleitet Arbeitsuchende in sensiblen Lebenssituationen und stellt mittels Arbeitskräfteüberlassung Unternehmen Personal zur Verfügung. Trotz der coronabedingten Einschränkungen musste im Vorjahr keine Kurzarbeit angemeldet werden.

Auch das Jugendprojekt der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung entwickelte sich erfreulich. Mit dem Projekt Ju-Can werden Arbeit suchende Jugendliche begleitet und beraten. Das sind junge Menschen, die schon lange Arbeit suchen oder eine Lehre, ein Dienstverhältnis, die Fachschule bzw. einen Orientierungskurs abgebrochen haben. Die Kursauslastung lag im Jahresschnitt bei 92 Prozent. Das neue Projekt Coaching3 hilft bei der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle. Es startete im September 2021.

Christian Winkler, der Geschäftsführer der Arbeitslosenstiftung, sieht einerseits eine verbesserte Lage am Arbeitsmarkt: „Der wieder gestiegene Arbeitskräftebedarf hat vielen der von uns betreuten Menschen die Chance auf einen für sie passenden Arbeitsplatz eröffnet.“ Obwohl die Zahl der Arbeit suchenden Menschen wieder zum Niveau vor der Krise zurückgekehrt sei, sei die Zahl noch viel zu hoch. Es brauche weitere Anstrengungen, um die Arbeitslosigkeit auf ein unvermeidbares Ausmaß zu reduzieren.


KirchenZeitung Diözese Linz

Gesellschaft 5

14. April 2022

Das E-Auto wird immer beliebter und auch leistbarer. Ob es zur Lösung der Klimakrise beiträgt oder diese eher noch verstärkt, ist unter Fachleuten umstritten. WELLPHOTO/STOCKADOBE

E-Auto und E-Mobilität im Fokus

Die (Rück-)Eroberung der Straße E-Autos liegen immer mehr im Trend, sie werden leistungsfähiger und günstiger. Geht es nach der EU, soll ab 2035 jedes neu zugelassene Fahrzeug ein E-Auto sein. Aber rettet das wirklich das Klima? LISA-MARIA LANGHOFER

E-Mobilität hat laut Lina Mosshammer vom „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ (ursprünglich Verkehrsclub Österreich) viele Facetten, das E-Auto ist nur eine davon. Wichtig sei eine grundlegende Verkehrswende hin zu mehr Fußgänger- und Radverkehr, der Ausbau öffentlicher (E-)Verkehrsmittel und erst dann komme das Auto. Die Vorteile des Elektroautos sind für Mosshammer dennoch da: „In puncto Nachhaltigkeit gewinnt das E-Auto klar gegen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.“ Kommt der Strom für das E-Auto von erneuerbaren Energiequellen, würden über das gesamte Fahrzeugleben um bis zu 79 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen als bei herkömmlichen Autos ausgestoßen. Der Abbau von nicht unendlich verfügbaren Rohstoffen bleibt allerdings auch für die Herstellung von E-Autos nicht aus: Vor allem sind dies metallische und halbmetallische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt. Gerade dies sieht Politikwissenschafter Winfried Wolf, Herausgeber von „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“, kritisch: „Wir können kein Interesse daran haben, dass es immer mehr

Autos gibt. Ein E-Antrieb mag besser sein als Diesel oder Benzin, dennoch bleibt immer noch das Problem mit vermehrtem Flächen-, Rohstoff- und Materialverbrauch. Gerade in den Städten ist es fehl am Platz, dieser muss für die Menschen zur Verfügung stehen. Wir müssen uns die Straße zurückerobern.“ Unabhängig vom Antrieb sei zudem die Anzahl der Verkehrstoten, wirft Wolf weiter ein. (Wieder-)Verwendung. Mosshammer sieht durch die E-Mobilität die Chance, die „Fehler, die bei der Ölförderung gemacht wurden, nicht zu wiederholen“, sie also umwelt- und sozialverträglich zu machen. „Das Ziel sind langlebige Produkte, deren Komponenten wiederverwendet werden können. Die Batterie kann man etwa im zweiten Leben als Speicher nutzen.“ Norbert Rainer, Geschäftsführer vom Klimabündnis Österreich und Oberösterreich, meint: „Durch die Nutzung von E-Autos unterstützen wir keine nichtdemokratischen Länder mehr, weil wir auf Erdöl verzichten. Das bedetuet weniger Umweltverschmutzung und weniger Menschenrechtsverletzungen.“ Wolf überzeugen diese Argumente nicht: „Genauso könnte man sagen, man verbessert die Arbeitsbedingungen beim Erdölabbau. Ist es dann ok, weiter mit Verbrennungsmotor zu fahren?“ Kleine Version sinnvoll. Für Mosshammer ist das E-Auto das ideale Zweitauto, weil die-

ses meist für die kurzen Alltagswege verwendet wird: „Vier von zehn Fahrten sind unter fünf Kilometer, die Durchschnittswege betragen 30 bis 40 Kilometer, das kann man mit einem E-Auto wirklich leicht abdecken.“ Norbert Rainer geht noch weiter und meint, man könne auf die Hälfte der Zweitautos verzichten, wenn man auf Carsharing (gemeinsames Nutzen von Fahrzeugen) umsteigt: „Unsere langjährigen Erfahrungen haben gezeigt, dass zehn bis 15 Personen mit einem Auto auskommen.“ Sinnvoll könne das E-Auto sein, wenn die Wahl auf eine kleine Version mit entsprechend kleiner Batterie fällt, da sind sich Mosshammer, Rainer und Wolf einig. „Aber die E-Autos werden ja immer größer. Viele Leute wollen einen SUV haben, weil das Auto immer noch ein Statussymbol ist“, sagt Wolf. Zu-Fuß-Gehen und Radfahren müsse wieder „in“ werden. Absolute Lösung für das CO2-Problem ist das E-Auto auch für VCÖ und Klimabündnis nicht, aber eine Chance: „Wir müssen kritisch bleiben und die Weiterverwertung letztgültig klären. Wichtig wären klare EU-Richtlinien wie eine Batterieverordnung mit Recyclingquoten.“

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X Zum Weiterlesen: faktencheck-energiewende.at/fakt/ist-ein-elektroauto-wirklichbesser-fuer-die-umwelt; Winfried Wolf (Hrsg): Mit dem Elektroauto in die Sackgasse. Warum E-Mobilität den Klimawandel beschleunigt. Promedia 2020, 232 S., € 17,90


6 Thema

15. September 2016

KirchenZeitung Diözese Linz

„Nicht zu helfen, würde uns Gott nie verzeihen“ Seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine ist Oberösterreichs Generaldechant Slawomir Dadas intensiv mit seiner polnischen Heimatstadt Garwolin in Kontakt. Bürgermeisterin Marzena Swieczak und Pfarrer Stanisław Szymus erzählen, wie sie seit Kriegsbeginn Tag und Nacht gefordert sind. JOSEF WALLNER

Garwolin liegt zwischen Warschau und Lublin und ist eine Bezirksstadt mit 17.550 Einwohnern – 210 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. So ist Garwolin wie der gesamte Osten Polens nahe am Krieg. Und eine erste Anlaufstation für Kriegsflüchtlinge. Fünfhundert leben derzeit in der Stadt, abgesehen von zehn Männern nur Frauen und Kinder, berichtet Bürgermeisterin Marzena Swieczak: „Ausnahmslos alle traumatisiert!“ Die allermeisten Flüchtlinge sind inzwischen privat untergebracht. Die Bewohner/ innen von Garwolin haben ihre Häuser und Wohnungen geöffnet. Aber sie kommen auch an ihre Grenzen, brauchen Matratzen, Polster und Decken und besonders Unterstützung für Lebensmittel. Denn allein im März sind in Polen die Preise für Konsumgüter um 10 Prozent gestiegen. Für jede Hilfe dankbar. „Natürlich können wir nicht warten, bis Hilfe von der Regierung aus der Hauptstadt eintrifft“, betont die resolute Bürgermeisterin: „Nichts von dem, was unbedingt getan werden muss, ist im Budget vorgesehen. Wir nehmen das selbst in die Hand, wir sind für jede Unterstützung dankbar.“ Ein von Pfarrer Dadas organisierter Transport ist am 26. März 2022 bereits in Garwolin eingetroffen. Wenn die Briefträger diese Ausgabe der KirchenZeitung in die Postkästen stecken, wird ein weiterer Transport aus Wels die Heimat von Pfarrer Dadas erreicht haben. Sorge für weitere Wellen. In Kindergarten und Schule von Garwolin sind schon die

ersten Polnischkurse für die ukrainischen Flüchtlingskinder angelaufen. Auch Erwachsene beginnen die Sprache ihres Gastlandes zu lernen, um für den Arbeitsmarkt fit zu werden. Die Stadtgemeinde versucht gut zuzuhören, was die Menschen brauchen, und zu helfen, wo sie kann, erläutert Bürgermeisterin Swieczak Aber noch größere Sorgen als die Herausforderungen vor Ort bereitet ihr die fehlende Aussicht auf ein Ende des Krieges: „Wir haben einige Hallen mit Notunterkünften vorbereitet. Wenn die nächste Flüchtlingswelle kommt, dann wird es enger.“ Sie hofft aus ganzem Herzen, dass aktuell nicht die Ruhe vor dem Sturm herrscht. Sie ist sich aber alles andere als sicher. Pfarre als Drehscheibe. Dem kann Pfarrer Stanisław Szymus nur zustimmen. Es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, dass die Pfarre sich voll und ganz einsetzt und mit dem Magistrat Hand in Hand arbeitet. Die Pfarre stellt eine unverzichtbare Drehscheibe der Kommunikation dar. Vor allem über die Verlautbarungen in der Kirche wird vieles geregelt und organisiert, erklärt der Pfarrer. Obwohl Stadt und Pfarre genug zu tun haben, schauen sie über den Tellerrand. Sie geben einen Teil der Hilfe an eine Pfarre unmittelbar an der ukrainischen Grenze weiter, wo die Flüchtlinge sich das erste Mal in Sicherheit fühlen. Diese Pfarre hat wiederum Kontakte zu einer Pfarre in der Ukraine. So ist von Garwolin aus eine Kette der Solidarität bis weit in die umkämpfte Ukraine hinein entstanden.

Barrieren überspringen. Fragt man Pfarrer Szymus, woher die Menschen die Kraft zum Helfen nehmen, sagt er wenig überraschend aus der heiligen Messe, dem Gebet und der Beziehung zu Gott, um dann zu ergänzen: „Aus der Not. Wenn man an die verzweifelten Mütter denkt, die mit einer Tasche im einen und zwei Kindern am anderen Arm gekommen sind – Gott würde uns nie verzeihen, wenn wir nicht helfen würden.“ Polen und die Ukraine haben nicht immer eine einfache Geschichte gehabt. Der beispiellose Einsatz der polnischen Bevölkerung lässt sich nicht aus einer jahrhundertelang gewachsenen historischen Verbindung erklären. Pfarrer Szymus sagt: „Da muss man die polnische Mentalität kennen. Wer in Not ist, dem wird geholfen.“ Das Leben in der Pfarre geht natürlich weiter. Eine Reihe von Flüchtlingen hat schon Kontakt zur Pfarre. Am Palmsonntag hat der Pfarrer bereits ein

Ein Blick auf die Stadt Garwolin

ARCHIV


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

15. September 2016

Die mühsame Suche nach einem Frieden in der Ukraine

Friede am orthodoxen Ostersonntag Ein Krieg vor Österreichs Haustür war vor Kurzem noch unvorstellbar. PRO ORIENTE Linz hat Militärdekan Stefan Gugerel eingeladen, um die für ganz Europa völlig neue Situation aus militärethischer und kirchenpolitischer Sicht zu analysieren.

Flüchtlingskind getauft. Obwohl die Flüchtlinge zu orthodoxen Kirchen gehören, die nicht mit Rom uniert sind, darf er ihnen als katholischer Pfarrer sämtliche Sakramente spenden. Das Kirchenrecht sieht das genau für jenen Fall vor, der eingetreten ist. Taten sprechen lassen. Um sich auf die Kar- und Osterliturgie vorzubereiten, hatte der Pfarrer noch keine Zeit: „Doch heuer braucht man nicht viele Worte machen. Man muss nur aufzeigen, was passiert: Wir arbeiten in Stille für die anderen. Da wird sofort gelaufen, wenn jemand etwas braucht. Das ist das Wesentliche des christlichen Dienstes.“ Einen ganz besonderen Osterwunsch hat er aber doch für die vielen Bewohner/innen von Garwolin, die sich so selbstlos einsetzen, die Bürgermeisterin ausdrücklich mit eingeschlossen: dass sich alle einmal ausschlafen können.

Pfarrer Stanisław Szymus (links) und Bürgermeisterin Marzena Swieczak arbeiten unermüdlich für die ukrainischen Flüchtlinge in ihrer Stadt Garwolin. Generaldechant Slawomir Dadas (links im kleinen Bild) hat das Gespräch mit der KIZ übersetzt. KIZ/JW

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Ein Helfer aus Garwolin mit einem Sack Mehl von einem Transport aus Wels. In der Abwicklung der Hilfe, an der sich Menschen aus den Welser und umgebenden Pfarren bis nach Hörsching beteiligen, wird Pfarrer Dadas von der Caritas-Regionalkoordinatorin Ulla Hois und der Rumänienhilfe Gunskirchen unterstützt. PRIVAT

Mitten in einem Krieg erhält Militärethik, die Lehre über eine dem internationalen Recht entsprechende Kriegsführung, nur wenig Aufmerksamkeit. Auch wenn im Fall der Ukraine der Angriff durch Russland, die Ermordung von Hunderten Zivilisten oder die Bitte um Waffenlieferungen alles militärethische Fragen sind. Wenn eine Schreckensnachricht die andere jagt, ist für Zuhören und Abwägen keine Zeit. Überdies besteht für die europäischen Nachbarländer der Ukraine die Ethik des aktuellen Kriegs vor allem im Helfen. Auch für Stefan Gugerel steht das im Mittelpunkt. So hat auch er in seinem Haus Flüchtlinge aufgenommen. Lösungen suchen. Aber ebenso ist das Nachdenken über den Krieg legitim, selbst wenn man mit Appellen nichts abkürzen kann. „Es ist trotzdem wichtig, ständig auf die Pflicht hinzuweisen, dass auch in einem Krieg Recht einzuhalten ist“, betont Militärdekan Gugerel. Dort, wo Recht gebrochen wird, gilt es, die Verstöße für spätere Kriegsverbrecherprozesse zu dokumentieren. Was die Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine betrifft, hat Gugerel durch seine Zurückhaltung bereits für heftige Debatten gesorgt: „Es wird viel zu wenig über Lösungen gesprochen.“ Der Ukrainekrieg dauert in der Ostukraine schon seit 2014 an: „Man muss verträgliche Lösungen finden.“ Religion und Krieg. Aus der Sicht Putins ist die religiöse Di-

mension des Ukrainekriegs nur die Zuckerglasur, meint Gugerel. Für die russisch-orthodoxe Kirche mit dem Patriarchen Kyrill I. in Moskau stellt sich die Lage anders dar. Dadurch, dass der Patriarch Putins Krieg nicht nur kritiklos unterstützt, sondern sogar rechtfertigt, hat sich das Oberhaupt der russischen Orthodoxie mit ihren geschätzten 100 Millionen Gläubigen in der weltweiten Gemeinschaft der christlichen Kirchen an den Rand gestellt.

Militärdekan Stefan Gugerel referierte für PRO ORIENTE am 6. April 2022 in Linz. KIZ/JW

Auferstehung als Anfang. Der Blick auf Ostern könnte dem Moskauer Patriarchen helfen, wieder in die Gemeinschaft zurückzukehren, ohne sein Gesicht zu verlieren. „Die russischorthodoxe Kirche und die Kirchen in der Ukraine sollten zum orthodoxen Osterfest am 24. April 2022 mit aller Kraft auf einen Waffenstillstand drängen“, meint Gugerel: „Am Tag der Auferstehung Jesu wird niemand getötet. Um der Menschen und des Evangeliums willen wäre das ein tolles Zeichen.“ JOSEF WALLNER

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8 Pfarren & Regionen

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

MOMENTE Pfarrgemeinderäte starten Lambach. Der Pfarrgemeinderat (PGR) der Stiftspfarre Lambach ist mit einer „Kick off“-Veranstaltung in die neue fünfjährige Arbeitsperiode gestartet. Die PGR-Mitglieder nahmen sich dafür einen Nachmittag und Abend Zeit. Unter Moderation von Franz Xaver Mayr beschäftigten sie sich neben dem Kennenlernen und den Grundsätzen der gemeinsamen Arbeit besonders mit den Zielen, die sie bis 2027 erreichen wollen. „Der Pfarrgemeinderat nimmt ganz besonders die jungen Leute in den Blick und möchte sich auch um neue Mitarbeiter/innen für die Pfarre bemühen“, betont Stiftspfarrer Abt Maximilian Neulinger OSB.

Die Pfarrgemeinderäte beim Planen MAYR

Katsdorf. Auch die Pfarre Katsdorf hat sich eine Aktion für die 18 neuen Pfarrgemeinderäte einfallen lassen. Sie wurden bei einer Messe von Pfarrer Br. Franz Wenigwieser als Pilger mit einem Bschoardbinkerl ausgestattet. In dem Binkerl befanden sich elf Symbole von Selbstvermarktern der Region wie etwa ein Kräutersalz, das dafür steht, Würze in der Pfarre zu sein.

Die Pfarrgemeinderäte bekamen ein Geschenk. PFARRE

ANDREAS PAUL

Auf dem Jerusalemweg für die Ukraine Linz. Auf Einladung von Johannes Aschauer (links im Bild, mit einem Bambusstock in der Hand) brach eine Gruppe von „Friedenspilgern“ am 7. April 2022 vom Hauptplatz in Linz auf, um nach Wien zu gehen. Aschauer ist der Initiator des Jerusalemweges. Gemeinsam mit zwei Freunden war er 2010 ein halbes Jahr zu Fuß nach Jersualem unterwegs. Was als Pilgerabenteuer begann, ist zu einer Bewegung geworden, die den Weg nach Jerusalem – auch in Etappen – mit der Vision für den Frieden unter allen Völkern und Staaten ver-

bindet. Um Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen, sind Johannes Aschauer und seine Begleiter/innen auf dem Teilstück des Jerusalemweges von Linz nach Wien unterwegs, wo sie am Ostersonntag ankommen werden. Beim Start begrüßte Bürgermeister Klaus Luger (rechts) im Namen der Friedensstadt Linz die Gruppe. Beim Mahnmal für Aktive Gewaltfreiheit vor dem Neuen Rathaus erklärte Gerda Forstner vom Kulturamt die Arbeit der Friedensinitiative der Stadt Linz. Die erste Tagesetappe führte ins KZ Mauthausen.

Neuer Turmhelm für die Kirche in Attersee Bei der Bauuntersuchung zeigte sich, dass der Turmhelm einen extremen Schädlingsbefall aufwies und die Turmzwiebel kaputt war. In der undichten Kupfereindeckung fanden sich sogar noch Einschusslöcher aus der Kriegszeit. Nach Abstimmung mit der Diözesanfinanzkammer der Diözese sowie dem Bundesdenkmalamt wurden im Herbst 2021 die ersten Renovierungsschritte in Angriff genommen. Nun sind die spektakulären, teilweise artistisch anmutenden Arbeiten an der Turmzwiebel zu sehen, die von der Firma Greil aus Osttirol durchgeführt werden. Die Kosten für das Projekt betragen 170.000 Euro. Die Arbeiten sollen bis Mitte Mai abgeschlossen sein. FOTO: GSCHWANDTNER


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

14. April 2022

IM LEBENS-SPIEGEL Die Saat geht auf Die Nacht durchwandern

PFARRE

St. Marien. Die Katholische Männerbewegung des Dekanates Enns-Lorch veranstaltet in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag (15.4. auf 16.4.) eine Nachtdurchwanderung. Treffpunkt ist um 22 Uhr in der Marienkapelle des Stiftes St. Florian. Es geht über eine Wegstrecke von ca. 22 km nach St. Marien, das in der Früh erreicht wird. Details und Anmeldung: www.dioezese-linz.at/stmarien

Gespräch über das Klima

EPD/DASEK

Linz. Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka besuchte am 8. April das Reformpädagogische Evangelische Oberstufenrealgymnasium in Linz (ROSE), um mit Schüler/innen zum Klimaschutz ins Gespräch zu kommen. „Es ist wichtig, dass die, die den Großteil ihres Lebens noch vor sich haben, in diesem Prozess eine Stimme bekommen, ihre Ängste, Sorgen und Nöte gehört werden“, so der Bischof.

Kreuzwegbilder mit Autolackfarben gestaltet Von einer gelungenen Reno‑ vierung eines Kreuzweges und einem lebendigen Vortrag berichtet die Pfarre St. Oswald bei Freistadt.

glasmalerin Elisabeth Traxl hat die Kreuzwegbilder mit Autolackfarben auf Alublech neu gestaltet, was eine überaus lange Haltbarkeit gewährleisten soll.

Am Karfreitag können Gläubige wieder die Kreuzwegstationen von St. Oswald bei Freistadt nach Maria Bründl begehen. Unter großer Beteiligung der Pfarrbevölkerung wurde in den letzten Monaten der über 100 Jahre alte Weg, der aus Stationen mit Granitblöcken und Tafelbildern besteht, renoviert. Die Hinter-

Vortrag. Bereits Ende März hielt die Lebens- und Sozialberaterin Veronika Santer in St. Oswald einen Vortrag über das Thema „Kränkung und Verzeihen“. Sie machte darauf aufmerksam, dass es kein Patentrezept zum Verzeihen gebe und Floskeln auch nicht wirklich hilfreich seien. Sie betonte zudem, dass auch be-

reits Kleinigkeiten, die einem oft nicht bewusst sind, bei anderen Menschen zu Kränkungen führen können.

Eine der erneuerten Kreuzwegstationen PFARRE

Aufhorchen. Aufatmen. Aufleben. Auferstehen sogar. Ein großes „Auf“ des Lebens – das ist Ostern. In einer Zeit, in der die Hoffnung so ziemlich am Boden erscheint, als wäre sie unerlaubter Luxus, feiern Christinnen und Christen die Auferstehung Jesu. Mensch, du bist nicht verloren! Dieses kleine Wort „auf“ birgt eine gewaltige Hoffnungskraft. Der Karfreitag, diese Niederschmetterung des Lebens in die Aussichtslosigkeit, ist nicht das Ende. Gott lässt es nicht zu. Ein neues „Auf“ setzt er. Ein Auferstehen. Der Glaube spannt den Bogen zwischen diesen beiden Wirklichkeiten: Tod und Leben. Menschen neigen dazu, beides aus ihrem Leben auszublenden. Um das Kreuz machen sie lieber einen Bogen. Dem Leiden und vor allem dem Tod wollen sie lieber nicht ins Auge sehen müssen. Aber auch in Himmel und Auferstehung Vertrauen zu fassen, will vielen nicht mehr so recht gelingen. Solcher Glaube ist ihnen fremd geworden. Ihr Hoffen bewegt sich in den Grenzen der irdisch erfahrbaren Lebensbelange. Gott hat es umgedreht. Nicht das „Nieder“, ein „Auf“ steht am Ende. „Die auf ihn blickten, werden strahlen“, lautet ein Vers im Psalm 34. Aufschauen darf man, den Blick empor darf man richten. Gott hat diese Hoffnung den Menschen in das Herz gesät. Man schaue hinaus auf die Felder: Die Saat – sie geht auf.

PFARRE

n Karfreitag in Pinsdorf. „Jeder und jede hat sich schon einmal so gefühlt, als wäre das Leben in Fesseln gelegt“, sagt Gerhard Pumberger, Pfarrassistent in Pinsdorf. Er hat deshalb ein Projekt gestartet, bei dem die ganze Pfarrbevölkerung ein Kreuz in dieser Weise symbolisch gestaltet, mit aufgebundenen Stücken von Seilen und Wolle. Am Karfreitag um 19.30 Uhr wird das umschnürte Kreuz in einem Stationenweg rund um die Pfarrkirche getragen. Die Pfarre drückt damit den großen Wunsch aus, dass sich alle von ihren Fesseln lösen und alles Schwere zurücklassen können. Nicht zuletzt, dass auch endlich Friede wird in Europa. MATTHÄUS FELLINGER


10 Thema

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Wie sterben geht Ostern ist das Fest der Auferstehung. Doch ohne Tod keine Auferstehung. Wir tragen den Tod in uns wie eine Frucht den Kern, formulierte es Rainer Maria Rilke. Der Tod konfrontiert die Menschen mit dem Leben, ist die Erfahrung der langjährigen Seelsorgerin und Hospizbegleiterin Christa Steiner. INTERVIEW: MONIKA SLOUK

Christa Steiner, Sie haben viele Menschen durch den letzten Lebensabschnitt in dieser Welt begleitet. Jedes Sterben ist einzigartig, und doch gibt es verbindende Erfahrungen. Wie ist es, wenn man den Tod knapp vor Augen hat? Christa Steiner: Der Gedanke an den Tod

löst zunächst Angst und Verzweiflung aus. Wenn Menschen ihn aber nicht verdrängen, sondern den Weg dorthin ernsthaft gehen, dann richtet sich ihr Blick weg vom Sterben auf ihr gelebtes Leben. Was habe ich gelebt oder nicht gelebt? Was hat mich getragen? Welchen Sinn hatte und hat mein Leben? Was will ich weitergeben? Als Seelsorgerin kann ich nur Vertrauen geben in diesem Prozess. Durch mein Dabeisein kann ich signalisieren, dass es zu schaffen ist. Es geht alles gut aus, das kann ich als mein Glaubensbekenntnis einbringen. Wie sieht das Dabeisein aus? Steiner: Meistens kenne ich die Menschen

vorher nicht, auch sie kennen mich nicht. Da gibt es ein riesengroßes Vorschuss-Vertrauen. Wenn ich zu der Person hingehe, entsteht ein Raum. Der Mensch selbst ist es dann, der den Takt, die Regeln und Themen vorgibt. Wenn ich Menschen zuhause Christa Steiner Theologin, Krankenhausund Pflegeheimseelsorgerin, viele Jahre in der Hospiz- und Sterbebegleitung tätig, u. a. bei der Caritas Socialis. STEINER

begleitet habe, gab es viele Anknüpfungspunkte aus ihrer Lebenswelt, nach denen ich fragen konnte. Und sonst hilft einfach die Frage: „Wie geht es Ihnen heute?“ Ist es leichter für Sie als Seelsorgerin als für einen Priester, den viele Menschen in unserer Kultur wie einen Todesengel mit der „Letzten Ölung“ verbinden? Steiner: Die theologische Deutung der Kran-

kensalbung hat sich zwar grundlegend geändert, aber das wissen viele Menschen tatsächlich nicht. Es kann sein, dass sich Menschen mir als Frau und Laiin leichter öffnen. Andere wiederum wünschen sich „einen Pfarrer“. Oder sie wollen anfangs einen Pfarrer, ich sage ihnen, was ich anbieten kann – dazusein, ein Gebet zu sprechen, einen Sterbesegen zu feiern … – und sie entscheiden sich dann. Tragen Sie im Kontakt mit den Sterbenden Zeichen, die sie als Seelsorgerin erkennbar machen? Steiner: Das ist unterschiedlich. In der mobi-

len Palliativpflege sind alle in Zivil, auch das ärztliche und Pflegepersonal. Im städtischen Pflegeheim, in dem ich arbeitete, hatte ich einen weißen Mantel mit einem Kreuz an. Er war das Zeichen, dass ich zum Team gehöre. Menschen werden mit einem unglaublichen Lebenswillen geboren, den sie kaum verlieren. Dennoch gibt es, besonders bei kranken und alten Menschen, auch so etwas wie eine Sehnsucht nach dem Tod. Wie passt das zusammen? Steiner: Das ist ein schwieriger, aber gesun-

der Widerstreit. Eine Frau konnte zum Bei-

spiel an einem Tag genug haben vom Leben und sagen, sie möchte nur mehr sterben. Am nächsten Tag war vielleicht ihre Freundin zu Besuch, mit der sie ein Schmalzbrot aß und kicherte wie eine Fünfzehnjährige. Es gibt eben beide Richtungen. Seit heuer ist es in Österreich nicht mehr verboten, einem Menschen zu helfen, sich das Leben zu nehmen. Was sagt Ihre Erfahrung dazu? Steiner: Das Thema ist immer wieder aufge-

kommen, auch vor der großen Diskussion darüber. Salopp wurde gesagt: „Schade – jedes Tier kann man erlösen, warum geht das beim Menschen nicht?“ Besonders bei sehr lange bettlägrigen und sehr alten Menschen, die nichts mehr vom Leben erwarteten, hörte ich die Frage. Es könnte sie erleichtern zu wissen, dass sie diese Möglichkeit hätten. Dann werden sie bei guter medizinischer und sozialer Begleitung die Möglichkeit vielleicht gar nicht wahrnehmen wollen. Fragen Sterbende, was nach dem Tod kommt? Steiner: Menschen, die ihr Leben lang ohne

Glauben ausgekommen sind, werden im Normalfall nicht kurz vor dem Tod gläubig. Und solche, die sich ihr Leben lang mit dem Glauben beschäftigt haben, werden es auch angesichts des Todes tun. Manchen kommen auch Zweifel, wenn der Prozess zu lange dauert. „Warum holt mich der liebe Gott nicht? Hat er mich nicht lieb?“ Alte Bilder kommen zum Vorschein. Ältere Menschen sind oft noch mit Angst erzogen worden. Wenn Sie an das bekannte Kinderzimmerbild denken, auf dem zwei Kinder über eine


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Thema 11

14. April 2022

„Ars moriendi“ ist lateinisch für „die Kunst des Sterbens“. Besonders im Spätmittelalter pflegte man die Einübung des Sterbens. Leben und Sterben wurden als Einheit betrachtet. OWIK2/PHOTOCASE.DE

Brücke gehen und den Schutzengel im Rücken haben: Da ist es ein Unterschied, ob die Angst im Mittelpunkt stand, hinunterzufallen, oder ob das Vertrauen stark war. Besonders bei dementen Menschen kommen frühe Prägungen durch. Was sagen Sie Menschen, die sehr unsicher sind? Steiner: Was ihnen Halt gibt, stärke ich. Es

hat keinen Sinn, theoretische Dinge von mir zu geben. In dem, wie ich auf die Menschen zugehe, zeigt sich, was ich glaube. Auch in der Wahl der Gebete und Texte vermittle ich ja ein Bild von Gott. Wie es nach dem Sterben weitergeht? Wir alle sind da Fragende, Suchende, hoffentlich Glaubende. So dazusein, stärkt.

„Wir müssen die Menschen ihren Weg gehen lassen.“

ganz genau hinschauen, auf ihre Bedürfnisse schauen. Der Alltag widerspricht dem leider oft. Am Anfang der Corona-Pandemie gab es Vorsichtsmaßnahmen und Besuchsverbote, die manches „Da Sein“ bei Sterbenden verhindert haben. Wie kann diese offene Wunde heilen? Steiner: Man kann die Zeit nicht zurückdre-

hen. Man kann sich aber auf die gemeinsamen Jahre vorher konzentrieren. Auf das Vertrauen, das da gewachsen ist. Die Beziehung, die es gab. Und teilweise übernahm in dieser Zeit auch das medizinische Personal die Rolle, für die Sterbenden greifbar zu sein über das rein medizinisch oder pflegerisch Notwendige hinaus. Auch das kann ein Trost sein: Der Mensch war nicht ganz alleine, da war noch jemand. Das heilt nicht jede Wunde, aber es kann dabei helfen, sich mit diesem Schicksal zu versöhnen.

Und wie macht man das „Da Sein“ richtig? Steiner: Die Gefahr besteht, dass Angehöri-

Die Schicksale der Menschen in der Ukraine bewegen gerade viele in Europa. Junge Menschen sterben, oder ihre Pläne und Träume sterben. Wie geht man mit so viel Leid um? Steiner: Dafür gibt es keine Bedienungsan-

ge , aber auch professionell Begleitende immer etwas tun wollen, bis zum Schluss! Wir wollen es in der Hand haben. Das ist gut und schön, aber es ist nicht alles. Wir müssen die Menschen ihren Weg gehen lassen. Wir müssen sie auch in Ruhe lassen. Und doch da sein, wenn es notwendig ist. Sehr genau hinschauen. Und noch einmal hinschauen. Auch mitten im Leben genießen es Menschen übrigens, wenn wir manchmal

leitung. Ich beobachte, dass es Menschen auf das Wesentliche zurückwirft. Im Letzten geht es darum, das Leben zu retten (und noch das von Hund und Katze). Vieles muss zurückbleiben. Vieles ist ersetzbar, nicht aber Menschen. Menschen gewinnen auch wieder Kraft, neu anzufangen und aufzubauen. Aber wir sehen deutlich: Das Leben selbst ist das Erste und Wichtigste, das Größte und Heiligste.

CHRISTA STEINER

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Sternenkinder-Familien

Einsame Trauer Sternenkindeltern bleiben oft einsam. Das muss nicht sein. Ein Online-Angebot bietet Hilfe. Nach einer stillen Geburt fallen Sternenkindeltern oft in eine Zeit des Schweigens, schildern Vera und Rainer Juriatti aus ihrer beruflichen und persönlichen Erfahrung. Dagegen haben sie eine Online-Plattform gegründet, die Betroffene nicht allein lässt. Sie sind selbst fünffache Sternenkindeltern, Sternenkindautor/innen und ehrenamtlich als Sternenkindfotografierende tätig. mein-sternenkind.net

Bilder zur Erinnerung an ein Sternenkind helfen oft beim Abschied. DEIN-STERNENKIND.EU


12 Panorama KOMMENTAR Nicht immer Gold Schweigen ist nicht immer Gold. Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Ukraine-Krieg begonnen, er kann ihn auch beenden. Doch er will nicht. Es bräuchte schon ein Wunder – das ist aber keine politische Kategorie. So aussichtslos es auch scheinen mag: Reden hilft eher als schweigen. Bundeskanzler Karl Nehammer hat in diesem Punkt Mut bewie-

14. April 2022

Anhörkreise als Form spiritueller Konversation

Bischöfe übten synodale Haltung Die Österreichische Bischofskonferenz vertiefte sich einen Tag lang in das Thema Synodalität. Dabei übten sie in Anhörkreisen die Methode der „Spirituellen Konversation“. Als eine „sehr positive Erfahrung“ bezeichnete Erzbischof Franz Lackner die „befreite Rede“ im Rahmen des Anhörkreises. Die Methode ermögliche es, auch schwierige Themen anzusprechen, freute sich Synodenteammitglied und Tiroler Caritasdirektorin

Elisabeth Rathgeb. Sie sei ein „ganz wichtiger Baustein, um strukturiert zuzuhören und das wechselseitige Verstehen zu fördern“, zeigte sich die Pastoraltheologin Regina Polak überzeugt. „Spirituelle Konversation als Haltung und Stil werden wir noch dringend brauchen, wenn es im Zuge des weltweiten Synodalen Prozesses dann um den Umgang mit sehr unterschiedlichen und einander widerstrebenden Positionen geht.“

70 Jahre Pummerin

„Friede sei ihr erst‘ Geläute“

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

sen. Dass es nicht populär ist, Präsident Putin zu besuchen, musste ihm klar sein. Dennoch hat er es getan. Hoffentlich schließen sich ihm viele europäische Persönlichkeiten an. Steter Tropfen hölt den Stein. Wer nur mit sympathischen oder schuldlosen Menschen spricht, wird wenig bewegen. Dass europäische Polit-Größen den beeindruckenden ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi in Kiew besuchen, ist wichtig. Es wird das Kriegsende aber kaum beschleunigen. Der Krieg muss aufhören. Das ist wichtiger als politisch korrekte Symbolpolitik. Kriegspropaganda macht Putin aus allem, dafür braucht er keinen Kanzlerbesuch. Im Konflikt kann man den Kontakt zur Gegenpartei abbrechen. Langfristig löst Schweigen aber keinen Konflikt. Der Gegenpartei zuzuhören und die eigenen Grenzen klar zu formulieren, hat schon manches Wunder bewirkt.

KirchenZeitung Diözese Linz

Der Brand des Stephansdoms am 12. April 1945 hatte die alte Pummerin zerstört. Die neue kam 7 Jahre danach. DOMPFARRE WIEN

Der Silvesterorden wird vom Papst verliehen, vom Bischof überreicht. EDW

Österreichs größte Glocke feiert ein Jubiläum: Am 26. April 1952 – vor 70 Jahren – kam die Pummerin aus Oberösterreich in Wien an. Zehntausende Wienerinnen und Wiener nahmen sie auf dem Stephansplatz in Empfang. Für viele Menschen war sie nach dem Zweiten Weltkrieg ein Sinnbild von Neubeginn, Wiederaufbau und Frieden. „Friede sei ihr erst‘ Geläute“, zitierte damals Dompfarrer Karl Raphael Dorr aus Friedrich Schillers „Lied von der Glocke“. Überstellt wurde die 21 Tonnen schwere Pummerin per Tieflader aus St. Florian, wo sie 1951 gegossen worden war. Sie ist die zweitgrößte freischwingende Kirchenglocke Europas und die fünftgrößte weltweit.

Silvesterorden für Helmut Kuckacka

Ukraine: Tote im Caritas-Gebäude

Kardinal Schönborn überreichte dem früheren Staatssekretär und Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), Helmut Kukacka, und vier weiteren Persönlichkeiten das Komtur- bzw. Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens. Neben Kukacka wurden der langjährige gesellschaftspolitische Referent der AKV, Eric Kroiher, und die Pflegewissenschaftlerin em. Prof. Elisabeth Seidl sowie Otto Huber und Gerhard Scheidl geehrt. Die Laudatio für den gebürtigen Oberösterreicher Kukacka hielt der frühere Landeshauptmann Josef Pühringer.

Im ukrainischen Mariupol sind zwei humanitäre Helfer von „Caritas international“ getötet worden. Die beiden ukrainischen Mitarbeitenden sowie eine hilfesuchende Person seien bei einem Raketenangriff auf ein Caritas-Gebäude getötet worden, erklärte das Auslandshilfswerk der deutschen Caritas. Die Hilfen der Caritas laufen trotz der Gefahren weiter, auch in umkämpften Städten wie Kramatorsk, Saporischschja sowie in Kiew. In der Ukraine sind aktuell landesweit rund 1.000 Caritas-Mitarbeitende und viele Freiwillige im Einsatz.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

14. April 2022

Palmsonntag wurde im Vatikan im großen Stil gefeiert, auch die Drei Österlichen Tage sind liturgisch wie vor der Pandemie gestaltet.

GIULIANI/APA

Wieder große Gottesdienste zu Ostern Am Palmsonntag feierte Papst Franziskus mit Tausenden Gläubigen vor dem Petersdom in Rom die erste große Messe seit Beginn der Pandemie. Er rief zu Vergebung und Feindesliebe auf. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg führte er aus: „Wenn man Gewalt anwendet, weiß man nichts mehr von Gott, der der Vater ist, noch von den anderen, die Geschwister sind.“ Man ver-

gesse, warum man auf der Welt sei, und begehe absurde Grausamkeiten. Doch um den Teufelskreis des Bösen zu durchbrechen, sei es nie zu spät.

der Pandemie üblich, beim Kolosseum. Der Ansturm auf Karten für die Ostermesse am Petersplatz mit dem Segen „urbi et orbi“ war heuer enorm.

Triduum. Die Chrisammesse am Gründonnerstag feiert Papst Franziskus ebenso wie die Osternacht im Petersdom. Den Kreuzweg am Karfreitag geht er, wie vor

Kurienkardinal in Kiew. Der päpstliche Sozialbeauftragte Kardinal Konrad Krajewski verbringt die Karwoche in Kiew und feiert dort auch Ostern.

Fastenzeit und Ramadan überlappend

500 Jahre Bibelübersetzung

Der islamische Fastenmonat Ramadan überschnitt sich heuer mit den letzten Wochen der christlichen Fastenzeit. In Ägypten lud der koptisch-orthodoxe Papst-Patriarch Tawadros II. seine islamischen und christlichen Landsleute dazu ein, die Fastenwochen als „besondere Zeit“ zu nutzen. Ägyptische Medien berichteten von gemeinsamen Ini­ tiativen und Begegnungen von Muslimen und Christen. Die koptische Minderheit im mehrheitlich islamischen Ägypten ist eine Stütze von Sisis Regime. Der Präsident gewährt den Kopten immer mehr Religionsfreiheit.

Die Pilgerstaffel „Von der Wartburg in die Welt“ wird im Mai daran erinnern, dass Martin Luther 1522 sein Manuskript des übersetzten Neuen Testaments von der Wartburg nach Wittenberg brachte. Die Eröffnung der Pilgerstaffel am 5. Mai auf der Wartburg übernehmen Thüringens ehemalige Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und EKM-Landesbischof Friedrich Kramer. Die Ankunft in Wittenberg ist am 19. Mai geplant. Die Strecke ist in 15 Etappen aufgeteilt. Die meisten werden zu Fuß zurückgelegt, einige auch mit dem Fahrrad.

WELTKIRCHE Westafrika. Dschihadistische Gruppierungen aus dem Sahel breiten sich in die Küstenstaaten Togo und Ghana aus. Das zeigt eine Studie der unter anderem von der Konrad-Adenauer-Stiftung mitfinanzierten Organisation Promediation. Obdachloser Jesus. Vor dem Dom der philippinischen Hauptstadt Manila liegt nun eine lebensgroße Skulptur des „Obdachlosen Jesus“ des kanadischen Künstlers Timothy P. Schmalz. Sie möge Herzen bekehren, wünscht sich Erzbischof Kardinal Jose Advincula.

Die Skulptur mit Wundmalen findet sich auch in anderen Metropolen und im Vatikan. SCHMIDT/KNA


14 Glaube

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

H

eute lesen wir uns zum letzten Mal – zumindest im Rahmen der Fastenserie. Ein Abschied. Passt der zum Neubeginn? Ich finde: ja. Darüber habe ich auch bei dem Online-Abend gesprochen, der dieser Serie gewidmet war. Worum es da ging? Um meine Erfahrungswerte zum Thema „gut neu beginnen“. Neustart braucht Abschied: das zu sagen war mir wichtig. Denn würden wir immer nur anfangen, ohne jemals etwas loszulassen, wären wir bald übervoll in Seele und Kopf. Freiheit. Muss Abschied traurig oder gar fürchterlich sein? Nicht unbedingt. Das Wort „Trauer“, die Schwester des Abschieds, führt uns auf eine etwas einseitige Fährte. Etwas betrauern: Wer sich darauf einlässt, kennt auch den Lohn des gelungenen Abschiednehmens: Dankbarkeit, Erfüllung, Erinnerungen, die uns niemand mehr nehmen kann. Und das Gefühl, in Freiheit weiterzugehen.

Danke für die Atem. Die schönste und einfachste Möglichkeit, Abschiede zu bejahen, kann man jederzeit üben – einfach, indem man atmet. Jeder Atemzug, den wir machen (machen? Komisches Wort. Bekommen passt besser!) ist neu, vorher nie dagewesen. Er kann nur Raum nehmen, wenn der alte, der vor ihm war, ganz gehen darf. Dauer. Die Seite, die Sie gerade aufgeschlagen haben: In der nächsten Ausgabe der Kirchenzeitung wird sie etwas anderes enthalten. Ein neues Thema, neue Gedanken von jemand anderem. Bedauern Sie, dass es schon vorbei ist mit unserem Thema? Wie wäre es, wenn wir einen kleinen Bindestrich herzaubern, um das Bedauern zu etwas zu machen, das wir gern tun? Ein guter Abschied hilft uns, zu be-dauern: Vergangenem Dauer zu verlei-

Zum Nachhören Online-Gespräch mit Barbara Pachl-Eberhart

Impulse zum Thema „Neustart: Immer wieder!“ finden Sie auf der Startseite von www.kirchenzeitung.at unter „Livegespräch nachschauen“.

hen. Es lohnt sich, etwas gut zu bedauern. Man schaut zurück, sammelt ein, was mitkommen darf. Und tut das, was Vergangenheit wird, ins Schatzkästchen des Lebens. Auf diesem Kästchen steht etwas wie: Das habe ich erlebt. Auch das war ich einmal. Erleben. Ich stelle mir Gott ja ganz gern als alles Mögliche vor. Ein Bild, das ich mir oft denke, ist das einer lieben Frau, die mich nach meinem Tod zum Gespräch auf einer Wolke einladen wird (wahrscheinlich bei Keksen und Tee). Ich glaube, dass mir Gott eine Frage stellen wird. Sie wird so ähnlich lauten wie die, die ich meiner Tochter jeden Tag stelle, wenn ich sie vom Kindergarten abhole: „Wie war’s, was hast Du erlebt?“ Wenn Gott mir die Frage stellt, klingt sie so: „Weißt Du jetzt, wie es ist, ein Mensch zu sein? Hast Du es ganz und gar erlebt, mit allem, was dazugehört?“ Ich richte mein Leben danach aus, eines Tages laut „Ja“ antworten zu können. Auch deshalb ist es mir wichtig, Dinge hinter mir zu lassen. Sogar dann, wenn sie mir eigentlich gefallen haben. Neuanfang bedeutet nicht nur, froh voranzuschreiten, weil das Alte nicht mehr passt. Neuanfang kann heißen, dass sich etwas wendet, das wunderbar war.


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Glaube 15

14. April 2022

Teil 7 von 7

MIT BARBARA PACHL-EBERHART AUTORIN, CLOWNIN UND ERWACHSENENBILDNERIN FOTOS: PENCAKE / PHOTOCASE.DE, SCHÖNLAUB

schöne Zeit (Un)freiwillig. Neben allen Erfahrungswerten, die ich in meinem Vortrag geteilt habe, war das die zentrale Frage, die ich in meiner Vorbereitung selbst erst erforschen musste: Gibt es ein Prinzip, das den freiwilligen und den unfreiwilligen Neuanfängen gemeinsam ist? Gibt es etwas, das beide verbindet und uns hilft, das Ja zum Neustart auch bei ungewollten Anfängen zu fühlen? „Es“. Ich habe herumgespielt mit den Gedanken zur einen und zur anderen Art. Habe die Sätze „Es passt nicht mehr“ und „Es war doch gerade so schön“, „Es muss sein“ und „Es will sein“ nebeneinandergestellt. Und erkannt: Das Einzige, was hier gleich ist, ist dieses „Es“. Was will „Es“ von uns, mit uns (und für uns vielleicht)? Es will, dass wir Neuland betreten. Es will, dass wir unsere Schlüssel zum Glück aus der Hand fallen lassen und uns auf die Suche nach weiteren machen. Es will uns öffnen. Es will uns Angst nehmen, indem es uns mit der Angst konfrontiert. Werden. „Es“ – wie auch immer wir es nennen wollen: Schicksal, Universum oder Gott. Es ruft uns auf, weiterzugehen. Nein: weiter zu werden. Dieses Wort gefällt mir

noch besser. Denn „weitergehen“ tut so, als gäbe es einen Weg von A nach B. Ich glaube, Mensch zu sein ist kein Weg, sondern ein Wachstum. Von Ich nach Ich. Erweiternd, erkundend, durchfühlend. Die Bereitschaft, sich dem „Es“ anzuvertrauen, ist kein Zeitpunkt, keine einzelne Handlung, kein Entschluss. Sie ist eine Haltung, die wir „Neuanfänglichkeit“ taufen könnten. Satt werden. Neuanfängliche Menschen sind keine, die um jeden Preis vorwärtsrennen. Sondern Menschen, die in der Lage sind, innezuhalten. Es sind Menschen, die Dankbarkeit fühlen und sich sättigen können am „Es ist gewesen“. Menschen, die auskosten, was ist, um es später gut gehen zu lassen. Menschen, die „Es“ rufen hören, von innendrin oder von außen. Menschen, die sich erlauben, ihre Angst zu fühlen, um sich ihr zu stellen. Danke. Lassen Sie uns neu anfangen, mit dem nächsten Atem, morgen und immer, wenn es dran ist. Für heute ist es Zeit für das „Auf Wiedersehen“. Danke fürs Lesen. Und für diese schöne, wirklich erlebte Fastenzeit.

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SONNTAG Ostersonntag am Tag – Lesejahr C, 17. April 2022

Der neue Morgen

1. Lesung Apostelgeschichte 10,34a–37–43

I

n jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

Wir sind mit Christus auferweckt! Diese starke Zusage befreit vom mühsamen Klammern an alles Irdische und lenkt den Blick auf Gottes Herrlichkeit.

2. Lesung Kolosserbrief 3,1–4

Johannes hält sich im Schildern des Osterereignisses erstaunlich bedeckt. Auferstehung braucht Geduld und Wachsamkeit; der Verstand ist dabei gar nicht das Entscheidende.

Evangelium Johannes 20,1–9

S

chwestern und Brüder! Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

Alternative Lesungen 2. Lesung: 1 Korinther 5,6b–8 Evangelium: Johannes 20,1–18 (Langfassung) oder Matthäus 28,1–10 oder Lukas 24,13–35

A

m ersten Tag der Woche kam Maria von Mágdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2020 STAEKO.NET

Petrus berichtet von der Auferstehung Jesu am dritten Tag. Er verkündet und bezeugt den auferstandenen Christus als einen, dessen Präsenz er im gemeinsamen Essen und Trinken erfahren hat.


WORT ZUM EVANGELIUM Der heutige Text berichtet von einer trauernden Frau – Maria von Magdala –, deren Herz unruhig ist und die es am frühen Morgen zum Grab ihres Meisters zieht. Offensichtlich kennt sie den Ort, schließlich hat sie unter dem Kreuz ausgeharrt und von weitem beobachtet, wo der Leichnam Jesu bestattet wurde. Es handelt sich um ein Felsengrab, verschlossen mit einem Stein, so dass die Totenruhe gewahrt bleibt. Nun ist der Stein weggewälzt und das Grab liegt offen da. Erschrocken holt Maria die beiden Jünger Petrus und Johannes, die sofort aufbrechen und nahezu im Wettlauf zum Grab eilen. Petrus geht schnurstracks hinein ins Innere. Johannes, der Jünger den Jesus besonders liebte, folgt ihm und kommt dabei zum Glauben – woran bleibt offen. Neben all diesen Geh- und Suchbewegungen fällt eine einzige, fast liebevoll detaillierte Schilderung besonders auf: zwei Stapel mit Tüchern, die gesondert voneinander liegen, finden eigens Erwähnung. Hier die Leichentücher, dort Jesu Schweißtuch, Symbol seines Leidensweges. Beides, der Tod und die Qual der Kreuzigung, sind abgelegt. Die erste Jahrhundertwende, aus der dieser Text stammt, war schon geprägt von einer reifen Christologie, in deren Mittelpunkt der Glaube an den auferstandenen Christus stand. Umso erstaunlicher ist die Zurückhaltung, die diesen Text charakterisiert. Es geht nicht um eine rasch sich einstellende Glaubensgewissheit, sondern um ein Aufbrechen, Hingehen und Wahrnehmen. Uns lädt der Text ein, dasselbe zu tun und den Blick in die Gräber unseres Lebens zu wagen. Dort zu Verweilen und sich nicht sofort enttäuscht abzuwenden, erfordert Mut und Geduld. Wie die drei Jünger/innen wird uns jedoch der Gang zum Grab verwandeln zu österlich hoffenden Menschen, die den Weg ins Licht finden.

Das Wunder des Ostermorgens ereignet sich manchmal auch im Verweilen an den Gräbern unseres Lebens. FOTO: SAGE FRIEDMANN / UNSPLASH.COM

D

as ist der Tag, den der Herr gemacht; wir wollen jubeln und uns über ihn freuen.

Danket dem Herrn, denn er ist gut, denn seine Huld währt ewig! So soll Israel sagen: Denn seine Huld währt ewig.

ZUM WEITERDENKEN

Die Rechte des Herrn, sie erhöht,

Lesen Sie im Evangelium weiter und lassen Sie sich berühren von der Begegnung Maria von Magdalas mit ihrem Meister. Das Ausharren am Grab hat ein Ende – ein neues Leben mit Jesus beginnt!

die Rechte des Herrn, Taten der Macht vollbringt sie. Ich werde nicht sterben, sondern leben, um die Taten des Herrn zu verkünden. Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.

ANNAMARIA FERCHL-BLUM

Vom Herrn her ist dies gewirkt,

ist Theologin und Religionspädago-

ein Wunder in unseren Augen. PRIVAT

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 118)

gin und leitet das Schulamt der Diözese Feldkirch. u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Ein Blick in Kinderzimmer oder Spielwarenabteilungen offenbart oft zwei Welten: eine für Mädchen, eine für Jungen. Lammfleisch hat einen zarten und sehr charakteristischen Geschmack. ERIYALIM/SHUTTERSTOCK.COM

Lammkrone mit Speckfisolen

Problematisch ist, dass damit meist einseitige Rollenzuschreibungen einhergehen. Dahinter steckt das Phänomen „Gendermarketing“. LYDIA KALTENHAUSER

ZUTATEN 1 kg Erdäpfel in Scheiben geschnitten Salz, Pfeffer Butter 800 g Lammkrone 1 Bund Wurzelwerk, geschält und grob geschnitten 250 g Fisolen, geschnitten 50 g Speckwürfel 1 EL Basilikumblätter, fein gehackt

∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙

ZUBEREITUNG Erdäpfel in eine flache Auflaufform legen, Salz, Pfeffer und Butterflocken darauf verteilen. Im vorgeheizten Rohr bei 220°C eine gute Viertelstunde braten, bis sie leicht gebräunt sind. Lammkrone würzen, ebenfalls in die Auflaufform auf die Erdäpfel legen und das Wurzelwerk dazugeben. Mit etwas Wasser im Backrohr bei 220°C ca. 15 Minuten braten. Inzwischen die Fisolen in Salzwasser weich kochen, anschließend abgießen und mit den gerösteten Speckwürfeln in einer Pfanne durchschwenken. Lammkrone aufschneiden, mit dem Wurzelgemüse und den Fisolen auf einer vorgewärmten Platte anrichten. Dazu die gebratenen Erdäpfel mit Basilikum bestreut servieren.

X Taliman Sluga: Das österreichische Lamm Kochbuch. Verlag Anton Pustet 2021, 256 S., 22 €

Mehr Farben als Wenn Ostern oder ein Kindergeburtstag ansteht, ist ein Besuch im Spielwarengeschäft angesagt. Vielerorts eine zweigeteilte Welt: Regale in Blau, Grün und Schwarz mit Technik und Dinosaurier-Spielzeug auf der einen und Regale in Rosa, Lila und Pink auf der anderen Seite, in denen Einhörner und Prinzessinnen den (Farb-)Ton angeben. Von klein auf wird Kindern und Eltern vermittelt, dass es für Mädchen und Jungen verschiedene Farb-, Erlebnis- und Spielwelten gibt. Wenn Hellblau und Rosa scheinbar immer schon für Jungen- und Mädchenspezifisches stehen, fallen Wünsche und Zuschreibungen entsprechend aus, ob bewusst oder unbewusst. Jenseits von Prinzessinnen und Rittern. „Wer einmal auf das Thema aufmerksam geworden ist, kann nicht mehr wegschauen“, ist die Journalistin und Buchautorin („Die Rosa-Hellblau-Falle“, Kunstmann Verlag) Almut Schnerring überzeugt. Als Mutter von drei Kindern fiel ihr vor allem die Fülle von geschlechterspezifischen Kinderprodukten im Drogeriemarkt auf: Prinzessinnenschaumbad hier, Ritterzahnpasta da. „Mein Gedanke war: Da nimmt etwas zu, von dem ich dachte, es müsste eigentlich weniger werden“, so

Schnerring, die seit einigen Jahren mit einem gleichgesinnten Team den „Goldenen Zaunpfahl“ an Firmen vergibt, die durch besonders absurdes „Gendermarketing“ auffallen: etwa einen komplett pinken Globus, einen Babybody mit „Bedienungsanleitung“ für den angeblich ahnungslosen Papa oder Leselernbücher nur für Jungs oder Mädchen mit entsprechend einseitigen Themen. Die bessere Bohrmaschine. Die Wirkweise von „Gendermarketing“ – eine Art und Weise, Produkte so zu entwickeln und zu vermarkten, dass sie den Bedürfnissen der Zielgruppen Männer/Jungen oder Frauen/Mädchen besser entsprechen – erklärt Marketing-Expertin Dr. Eva KobanRöß von der Fachhochschule Graz am Beispiel einer Bohrmaschine: „Es ist wichtig, Firmen zu sensibilisieren, sich genau mit ihrer Zielgruppe auseinanderzusetzen, da­ mit Produkte erfolgreich sind. So war es mit ­ einer Bohrmaschine für Frauen: Der Her­ steller entwickelte sie etwas leichter und handlicher als jene für Männer, die für ­Frauen zu schwer im Gewicht war. Mit dem Erfolg, dass sie wegen ihrer besseren Handhabung auch von Männern gern ge-


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

14. April 2022

Einseitige Rollenzuschreibungen schränken die individuelle ­Entfaltung von Kindern ein. Verstärkt werden sie durch den Teufelskreis des Gendermarketing. NATALIADERIABINA, DOBE ISTOCK/KLISCHEESC.DE

Hellblau und Rosa kauft wurde.“ Produkte für Frauen in Rosa oder Lila zu gestalten, sei dagegen ausdrück­ lich kein Gendermarketing, so die Expertin. „Alle Menschen sind verschieden. Es geht darum, mit fundierter Marktforschung in der Produktentwicklung auf die Bedürfnis­ se von Frauen und Männern einzugehen, z.B. durch eine niedrigere Einstiegshöhe bei SUVs, die vornehmlich von Frauen ge­

„Wir sollten unseren Kindern nicht nur die Hälfte der Welt anbieten.“ kauft werden, aber nicht um die Reproduk­ tion von Stereotypen“, so Koban-Röß. „Es ist aber auch die gerechtfertigte Aufgabe von Unternehmen, gewinnbringend und um­ satzsichernd zu agieren und entsprechende Produkte auf den Markt zu bringen – ob das jetzt gesellschaftlich gut ist oder nicht“, so die Expertin weiter. So weit die Theorie. Als Mutter zweier Jungen, die auch gerne mit „Mädchen-Lego“ spielten, dieses aber bei Be­ such schnell versteckten, sind ihr die prak­

tischen Probleme von Gendermarketing in Bezug auf Kinder durchaus bewusst. Normierende Bilder. Almut Schnerring ist es wichtig, immer wieder zu betonen, dass die Rollen, in die Kinder von sich aus gern schlüpfen, viel weiter sind als uns das Mar­ keting vermitteln will: Mädchen gefallen auch blaue Schuhe, Jungen spielen gern mit Puppen – wenn man sie lässt. Ihrer Meinung nach spalte das Marketing die Kinder in zwei Gruppen, um den Umsatz zu steigern. Mit voller Wucht sei die Praxis des Gendermar­ keting für Kinder erst um 2006 aus den USA in den deutschsprachigen Raum gelangt. „Noch nie ist eine Generation mit so vie­ len normierenden Bildern aufgewachsen. Ob Verpackungen, Werbespots oder Plaka­ te im öffentlichen Raum, aber auch Soci­ al Media, Schulmaterialien, selbst Bilderbü­ cher sind voll davon“, so Schnerring. Sie sei im Kontakt mit den Unternehmen immer wieder erstaunt, wie leicht diese ihre gesell­ schaftliche Verantwortung ignorierten. Al­ lerdings betont sie, dass niemandem allein die Schuld zuzuschieben sei: „Eltern machen die Unternehmen verantwortlich, diese sa­ gen, es sei an den Eltern, zu entscheiden,

was sie ihren Kindern kaufen.“ Ein Teufels­ kreis entsteht (s. Grafik). Die gesellschaftli­ che Verantwortung bestehe ihrer Meinung nach darin, den Blick zu weiten und sich zu fragen: „Welche Botschaften wollen wir Kin­ dern weitergeben? Wollen wir, dass sie ihre Interessen, ihren Beruf frei wählen können? Oder wollen wir, dass es weiter ‚Frauenberu­ fe‘ gibt, die schlechter bezahlt sind als tech­ nische Berufe?“ Die Welt ist für alle da. Was können El­ tern gegen die Auswüchse des Gendermar­ keting tun? „Auch wenn sie das Problem an sich nicht lösen können, sind Eltern nicht machtlos“, so Schnerring. Beim Einkauf und im Gespräch mit Kindern eigene Ent­ scheidungen zu treffen und sich des Prob­ lems der Rollenzuschreibungen bewusst zu sein, sei ein erster Schritt zur Lösung. Dazu gehöre auch, die Individualität der Kin­ der nicht zu unterschätzen und ihnen Rü­ ckendeckung zu geben, wenn sie sich „un­ typisch“ entscheiden: „Farben sind für alle da! Wir sollten die Welt nicht in Rosa und Hellblau vor­sortieren, bevor wir sie weiter­ reichen, sondern Kindern echte Wahlfrei­ heit ermöglichen.“ «


20 Familie & Unterhaltung

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der „KirchenZeitung Diözese Linz“

Als die Pflichten der Hausarbeit neu aufgeteilt wurden Halbe-halbe war vor 25 Jahren eine politische Kampagne, in der die Gleichbeteiligung der Männer an der Hausarbeit gefordert wurde. Die KirchenZeitung fragte Paare, wie sie damit umgehen. Außerdem ein Thema: zwei junge Caritas-Projekte für gesellschaftliche Randgruppen.

„Wie immer man zur umstrittenen und oft auch belächelten Aktion ,Ganze Männer machen halbe-halbe‘ steht, sicher ist, daß sie eine fruchtbare Diskussion ins Rollen gebracht hat“, schrieb die KirchenZeitung. Denn obwohl laut einer Umfrage aus dem Jahr 1997 90 Prozent der Männer ihre Hausarbeitspflichten auf das Müllentsorgen beschränkten, begannen sich die Rollenmuster langsam zu verändern. Die KirchenZeitung stellte dann auch vier Paare vor, bei denen die Männer wussten, wie man Geschirrspü-

ler und Co. bedient bzw. auch stark in der Kindererziehung involviert waren. „Kinder zu füttern, zu wickeln, zu betreuen, mit ihnen sozusagen ,hautnah‘ Kontakt zu haben,

RatMal

Mike kommt aufgeregt und zu spät in die Schule: „Ich bin von Räubern überfallen worden!“ Die Lehrerin fragt: „Und was hat man dir geraubt?“ Mike antwortet daraufhin: „Gott sei Dank nur die Hausaufgaben!“

Gesucht: Das Lösungswort ergibt sich aus den Feldern mit Zahlen.

Treffen sich zwei Bergsteiger. Der Erste: „Grüß Gott!“ Darauf der Zweite: So hoch will ich gar nicht hinauf!“ (Danke an DI Herbert Wurm für die Zusendung dieses Witzes)

AufÄlteste BelohdringStadt lichkeit Kärntens nung

kleinlicher Mensch

2. Bibelteil (Abk.)

1 florentin. Adelsgeschlecht

Fragt Herr Huber seine Tochter: „Hast du an den Hund gedacht?“ – „Ja.“ – „Und hast du ihn gefüttert?“ – „Nein.“ – „Aber was hast du gemacht?“– „An den Hund gedacht!“ In der Kirche liegt ein Paar Schlittschuhe. „Wem gehören die denn?“, fragt die Pfarrassistentin die Ministrantin. „Na wahrscheinlich den Eisheiligen!“

Malerutensilien

Caritas für Randgruppen. Ebenfalls ein Thema in der gleichen Ausgabe: die Vorstellung von zwei damals noch recht jungen Caritas-Projekten, die beide mit dem Solidaritätspreis der KirchenZeitung ausgezeichnet worden waren: die „WeGe“ in Wels, eine Wohngemeinschaft für Haftentlassene, und die „Wärmestube“ in Linz, ein Auftankort für Obdachlose. Ein Mitarbeiter der Wärmestube wies auf einen Grundsatz hin: „Jeder Mensch ist gleich viel wert, unabhängig von seiner Berufs- und Lebenssituation und seiner Vorgeschichte und Gegenwart.“ Die Mitarbeiter/innen der Wärmestube wollten eine Lobby für die Randgruppen sein und sprachen sich schon im Jahre 1997 für ein Grundeinkommen ohne Arbeit aus. P.S.

«

Halbe-halbe – für ganze Männer KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

sollte sich der Mann auf keinen Fall versagen“, erzählte eines der Paare.

Abk.: Doktor

lat.: Kupfer

Abk.: deutsch

5

Spaltwerkzeuge

4

Lösung des Rätsels der letzten Woche: 4 8 2 3 5 7 6 9 1

6 3 9 4 8 1 5 2 7

7 5 1 2 6 9 3 8 4

9 4 5 1 3 8 2 7 6

2 1 3 7 9 6 8 4 5

8 7 6 5 4 2 9 1 3

5 2 4 8 1 3 7 6 9

3 6 8 9 7 4 1 5 2

1 9 7 6 2 5 4 3 8

Gleitschutz auf Gehwegen

Kfz-Z. Spittal a.d. Drau

frz.: Sommer

2 Funkortung

Fw.: unterwürfig

Abk.: Amperestunde

Kfz-Z. Ried im Innkreis

spanisch: Vier

3

Zutraulichkeit

© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

14. April 2022

OSTERN UNTERWEGS Grottenbahn. Es warten nicht nur Lenzibald und die Zwerge auf dich, sondern auch eine österliche Bastelstation. u www.grottenbahn.at

Rätsel für Kinder zu Ostern

Das Lamm als Zeichen des Lebens Verbinde die Nummern und gewinne ein Buch! Mach ein Foto vom „fertigen“ Lamm und schreibe deine Adresse und dein Alter dazu. Schicke es an die KiKi:

Zoo Linz. Die Erdmännchen haben sich in den Gehegen der anderen Zootiere versteckt ver­ steckt – hilf, sie zu finden. Ge­ zeichnet und gebastelt wird auch. u www.zoo-linz.at ANNCAPICTURES

KIDLAND ADOBE STOCK

Grüne-Erde-Welt Pettenbach. Beim biologisch-vegetari­ schen Ostermarkt für die ganze Familie am 16. April gibt es ab 14 Uhr ein buntes Kinderpro­ gramm. u www.grueneerde.com/ veranstaltungen

Zoo Wels. Am 21. April von 14 bis 17 Uhr kannst du bei ei­ ner Rätselralley der youngCa­ ritas lernen, wie Nutztiere wie Esel, Ziegen und Hühner helfen, das Leben der Menschen in Afri­ ka zu verbessern. u ooe.youngcaritas.at

X per E-Mail an: kiki@kirchenzeitung.at X oder per Post an: KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. X Einsendeschluss: 28. April 2022

BALDUIN BAUM

CARITAS

KIKI – DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER Kontakt. Hast du Fragen oder

lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brief­ freund (nur unter Kindern)? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! – Deine Andrea X kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz


teletipps OSTERSONNTAG

17. bis 23. April 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

17. APRIL

8.55 Cultus (Religion). Ostern. ORF III

Morgengedanken von Superintendent Olivier Dantine, Innsbruck. So/Mo 6.05, Di–Sa Defner 5.40, Ö2.

9.00 Katholischer Gottesdienst aus dem Dom zu St. Pölten. ServusTV 9.05 Die erste Apostelin (Dokumentation). Aufstieg und Fall der Maria aus Magdala. Im Laufe der Geschichte verschmolzen mehrere Frauengestalten in der viel verehrten „Maria Magdalena“, die die Hoffnung schenkte, auch nach dem denkbar tiefsten Fall zu einer Heiligen aufsteigen zu können. Eine Spurensuche nach der historischen Frau aus Magdala, ihrer geschichtlichen Rezeption und ihrer Botschaft für heute. ORF 2 9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Saalkirche in Ingelheim am Rhein. ZDF 9.35 Fleischeslust und Gaumenfreuden (Dokumentation). Kochen für Pessach und Ostern. Eine jüdisch-christliche Begegnung für Feinschmecker und Sinnsucher. ORF 2 10.00 Ostergottesdienst mit Papst Franziskus vom Petersplatz in Rom und Segen „Urbi et Orbi“. ORF 2 12.30 Orientierung. Österreichische Orden nehmen bis zu 1000 ukrainische Geflüchtete auf. – Vom Tod zum Leben: Das MozartRequiem von Romeo Castellucci. ORF 2 15.55 Das Vermächtnis der Zisterzienser (Dokumentationsreihe). Bernhard von Clairvaux entwickelte idealtypische Grundrisse für die Gotteshäuser und die Wohnstätten der Mönche. Die beeindruckenden Klöster der Zisterzienser sind bis heute feste Bezugspunkte in der europäischen Kulturlandschaft. arte 19.53 FeierAbend (Religion). Hoffnung wider alle Hoffnung. Gerechtigkeit ist ihr von jeher wichtig – dass Frauen das Priesteramt in der Kirche nach wie vor verwehrt wird, kann sie nicht verstehen und möchte das auch ändern: Schwester Philippa Rath ist Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim-Eibingen. ORF 2 20.15 Erlebnis Bühne live. Frühling in Wien. Das Osterkonzert der Wiener Symphoniker. ORF III 23.15 Händel: Israel in Egypt (Konzert). Oratorium. arte

Mo 20.15 Stephansdom: Menschen, Zeichen, Wunder. Für die Menschen, die im Wiener Stephansdom beten oder arbeiten, ist jeder Tag auch eine Begegnung mit Gott. Immer wieder tauchen sie in Mysterien ein, die nur der Glaube verstehen kann. In der Neuproduktion werden Menschen begleitet, deren Leben durch den Dom eine Wendung genommen Foto: pixabay hat. ORF III

Di 21.50 Die Axt im Regenwald. Während die Welt mit der Coronakrise kämpft, geht der Raubbau am Amazonas weiter. Die bildstarke Dokumentation zeigt den Widerspruch zwischen einer Regierung, die der Agrarlobby verpflichtet scheint, und Brasiliens Ureinwohnern und Ureinwohnerinnen, den besten Hütern des Waldes, deren Existenz auf dem Foto: A. Knechtel Spiel steht. arte

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Begegnungen. So/Mo 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Gleisdorf, Steiermark. So 10.00, Ö2. Foto: DGS/Schiffer

OSTERMONTAG

DONNERSTAG

Spielräume. The amazing grace of „Amazing Grace“. Wege und Schattierungen eines Gospelklassikers. So 17.10, Ö1. Ö1 Kunstsonntag. Die Ikone des Gospelgesangs in Aktion: Mahalia Jackson. In Concert Easter Sunday, 1967. So 20.55, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Evangelischer Gottesdienst aus der evangelischen Kirche H.B. in Oberwart. Mo 10.00, Ö2. Hörbilder Spezial. Traum vom Aussteigen. Wendepunkte und ihre Folgen. Mo 10.05, Ö1. Memo. Die Pestsäule – Denkmal einer Epidemie. Mo 19.05, Ö1. Musik am Feiertag-Abend. A. Caldara: Magdalena zu den Füßen Christi, Oratorium. Mo 19.30, Ö1. Gedanken für den Tag. Gott und die Insekten. Zum 140. Todestag von Charles Darwin Gedanken von Susanne Heine, Religionspsychologin und evangelische Theologin. Di–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Meine Meinung, deine Meinung. Wie persönliche Ansichten unser Miteinander beeinflussen. Di–Do 9.05, Ö1. Religion aktuell. Di–Fr 18.55, Ö1. Dimensionen. Dezentral & grün. Energiesysteme im Wandel. Di 19.05, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Hörbilder. Gegenstrategien zu rechter Hetze im Netz. Sa 9.05, Ö1. Logos. Die Herrschaft der Algorithmen. Warum wir eine Ethik für den Digitalen Wandel brauchen. Sa 19.05, Ö1.

18. APRIL

21. APRIL

10.00 Evangelischer Gottesdienst aus der evangelischen Kirche H.B. in Oberwart. ORF III

20.15 Land der Berge (Dokumentation). Österreichs wilde Mitte. Der Luchs-Trail. ORF III

10.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirche St. Viktor in Schwerte, Deutschland. Das Erste

22.55 Über Leben in Demmin (Dokumentarfilm). Am Ende des Zweiten Weltkriegs begingen in der vorpommerschen Kleinstadt Demmin mehrere hundert Bewohner aus Angst vor der heranrückenden Roten Armee Selbstmord. Der Film porträtiert den Ort, der mit seiner Vergangenheit kämpft. 3sat

19.53 FeierAbend (Religion). Du bist nicht allein. Die Mezzosopranistin Zoryana Kushpler wurde in der Ukraine geboren, die Geigerin Lidia Baich in Leningrad. Beide sind österreichische Staatsbürgerinnen. Gemeinsam engagieren sie sich für Friede und Gerechtigkeit. ORF 2 20.15 Jenseits der Stille (Drama, D, 1996). Der feinfühlige Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren Eltern taubstumm sind und die in einen Konflikt mit ihrem Vater gerät, als sie Musikerin werden will. arte DIENSTAG

19. APRIL

22.35 kreuz und quer (Dokumentation). Sagt der Blau zum Grün. Traditionell wird der Ausklang des Schabbats mit einem fröhlichen Abendessen begangen: dem Melaveh Malkah. Im Mittelpunkt des Abends steht der Humor. ORF 2 MITTWOCH

20. APRIL

19.00 Stationen (Religionsmagazin). Vom Bordell ins Jurastudium – Sandras Kampf gegen Menschenhandel. BR 20.15 Stöckl Spezial. Lust aufs Leben! Zwei Jahre Pandemie, Quarantäne, Testen, Homeoffice, Krieg – all das hat Spuren hinterlassen. Wie gelingt es, gut und gesund durch diese Zeit zu kommen? ORF 2

FREITAG

22. APRIL

17.55 Griechisch-orthodoxer Karfreitagsgottesdienst aus der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit am Fleischmarkt in Wien. ORF III 22.35 Universum History (Dokumentation). Lourdes – Mysterium zwischen Himmel und Erde. ORF 2 SAMSTAG

23. APRIL

20.15 zeit.geschichte (Dokumentation). Ukraine – Im Schatten Russlands. Seit Wochen führt der russische Präsident Vladimir Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und spricht dem Nachbarland das Recht einer eigenen Staatlichkeit ab. Aber ist dies gerechtfertigt? Historisch beziehen die beiden Staaten ihre Identität aus den gleichen historischen Wurzeln: der „Kiewer Rus“. ORF III Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radioakademie. Er ist wirklich auferstanden. Gedanken der Päpste zu Ostern.


KirchenZeitung Diözese Linz

Ausblick 23

14. April 2022

BILDUNG

Bibelwerk-Angebot: Mit der Apostelgeschichte auf Pfingsten zugehen

Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50 X Pensionsnavigation, Fr., 29. 4., 14 bis 21 Uhr, Ref.: Birgit Detzlhofer MSc, Anmeldung erforderlich.

Online. Die Apostelgeschichte gehört zu den

Grundtexten der frühen Kirche. Sie bietet auch spannende Perspektiven, wie Kirche auch heute funktionieren kann. In den 50 Tagen zwischen Ostern und Pfingsten bietet das Bibelwerk Linz eine Vielzahl von kostenlosen Veranstaltungen und Aktionen an, die sich mit der Apostelgeschichte beschäftigen – von täglichen Impulsmails bis zu Online-Bibeltalks. Am 20. April, 19–21 Uhr, findet der Online-Einführungsvortrag von Bibelwerksleiter Franz Kogler statt.

Linz, Haus der Frau  0732 66 70 26 X Frauensalon: Die Frauen – Kunst – Stadt – Linz, Do., 28. 4., 18.30 Uhr, Ltg.: Andrea Bina. X Kulturfahrt nach Wilhering, Treffpunkt: Bushaltestelle Obere Donaulände beim „Roten Krebs“, 13 Uhr, Abfahrt: 13.33 Uhr, Möglichkeiten für die Rückfahrt mit dem Bus: 16.16 Uhr, 16.46 Uhr, 17.16 Uhr, Ltg.: Gertrude Haudum.

Alle Informationen finden Sie auf: www.dioezese-linz.at/apostelgeschichte

BILD: NIE/KIZ

Emmausgang der besonderen Art Goldene Morgenstund‘. Am Mo., 18. April, gibt es die Gelegenheit, beim Emmausgang der anderen Art schon vor den offiziellen Öffnungszeiten am Barbara Friedhof zu sein und den Sonnenaufgang zu genießen. Start ist das eigene Zuhause oder die eigene

Pfarrkirche, Treffpunkt ist um 5.30 Uhr am St. Barbara Friedhof (Friedhofstraße 1, 4020 Linz). Nach dem Sonnenaufgang um ca. 6.07 Uhr und dem gemeinsamen Gebet gibt es ein Emmaus-Frühstück mit Kaffee, Tee, Osterpinzen und Ostereiern.

Jesus für Eilige

Jesus hat die Welt verändert und ist für viele bis heute eine unglaubliche Inspiration. Vielleicht können wir ihn uns als Influencer vorstellen, auch wenn das damals noch Wanderprediger hieß. Er sammelte Follower, Jünger genannt. Und aus dem Jesus-Fan-Club entstand eine weltweite geistliche Bewegung, die christliche Kirche. Ganz locker und doch äußerst präzise fasst Fabian Vogt die

Ried, St. Franziskus  07752 827 42 X Kinder stark machen – für ein gesundes und suchtfreies Leben, Do., 28. 3., 19 Uhr, Ref.: Thomas Wögerbauer, Anmeldung erforderlich. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00 X Eine Halskette aus Fluss-Steinen selber herstellen, Inklusionsangebot – für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Treffpunkt: vor der Michaelerkirche, 14 Uhr, mit Wolfgang Riedl, Anmeldung erforderlich. X „SPIRI.WALK“, Kirchenführung, Stadtpfarrkirche, Treffpunkt: Haupteingang, 17 Uhr, mit Mag. Karl Ramsmaier, Anmeldung erforderlich.

KiZ-Angebot

Seine wichtigsten Ideen kurz & knackig Fabian Vogt

Ried, Treffpunkt der Frau  07752 802 92 X Voller Leben den Weg gehen, gemeinsamer Vormittag für allein lebende Frauen jeden Alters, Treffen finden jeden 1. Dienstag im Monat statt, 9 bis 11 Uhr, Ref.: Agnes Brandl.

zentralen Ideen und Impulse des außergewöhnlichen Mannes aus Nazaret ­zusammen. • Kurz, knackig, unterhaltsam: Wer war Jesus? Was ist seine Botschaft? • Jesus als Vorbild: sein Leben, sein Charakter, seine Taten und Wunder • Freude, Liebe, Miteinander und Verantwortung: die Kerngedanken • Die schönsten Gleichnisse Jesu und ihre Bedeutung • Und heute? Wie aus seinen Ideen eine Glaubensgemeinschaft wurde

Kein Buch für jene, die ohnehin glauben, schon alles zu wissen, aber ein Genuss für Neugierige – durchaus auch für Jugendliche bestens geeignet. Wer bis Ende April mit dem Kennwort „KirchenZeitung“ beim Bibelwerk Linz bestellt, bekommt dieses soeben erschienene Buch mit 128 Seiten zum Preis von € 12,40 portofrei zugesandt. Eine Broschüre mit der Auslegung des Vaterunser wird noch gratis beigelegt: bibelwerk@dioezese-linz.at; 0732/7610-3231

Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Mein Atem heißt jetzt, Einladung zu Meditation und Wandern, Fr., 29. 4., 18 Uhr bis So., 1. 5., 13 Uhr, Ltg.: Astrid Mahrle. X Bewusst ich sein, eine Reise zu deiner inneren Kraft mit Mentaltraining nach Tepperwein und Kundalini Yoga, Sa., 30. 4., 9 bis 17 Uhr, Ltg.: Helga Mahrer. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37 X Spiritualität im Alter, Vortrag, Mi., 27. 4., 19 Uhr, online Teilnahme auch möglich, bitte bei Anmeldung bekanntgeben, Ref.: Univ.-Prof. Dr. Erich Garhammer. X Das Leben als „guter Ort“, Vortrag, Do., 28. 4., 19 Uhr, Ref.: Mag. Dr. Boglarka Hadinger.


24 Termine NAMENSTAG

Ernestine Schmiedleitner ist Werklehrerin, Konsulentin für Volksbildung und Heimatpflege, Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel, Ortsobfrau der Goldhaubengruppe Diersbach. PRIVAT

Ernestine (14. April) Den Vornamen Ernestine habe ich von meiner Mutter bekommen. Meine Familie, mein Freundes- und Bekanntenkreis nennen mich Erni. Obwohl in unserer Gemeinde einige Frauen denselben Vornamen haben, ist dieser in den letzten Jahrzehnten eher nicht üblich gewesen. Die heilige Ernestine von Bayern wurde im Stift Essen erzogen. Sie trat 1731 in das Karmelitinnenkloster von Neuburg/Donau ein und bekam den Ordensnamen Theodora Augusta. Da sie für ihre Mitschwestern stets ein Vorbild an Demut, Gehorsam und Nächstenliebe war, wurde sie auch Priorin. Mit diesen Eigenschaften kann ich mich gerne anfreunden. Gestorben ist sie am 14. April 1775. 1807 wurden ihre Gebeine in die Neuburger Hofkirche übertragen (250 Kilometer entfernt).

AUSSAATTAGE 18. 4.: Blüte bis 11 --- 20 bis 24 Blüte 19. 4.: Blatt ab 1 bis 5 --20. 4.: --- ab 7 Blatt 21. 4.: Blatt bis 3, ab 4 Frucht Pflanzzeit Ende 19 22. 4.: Frucht 23. 4.: Frucht bis 5, ab 6 Wurzel 24. 4.: Wurzel Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

14. April 2022

FREITAG, 15. APRIL X Bruckmühl. Liturgie zum Karfreitag, Chorwerke von Johann Höllwarth, H. Kronsteiner, A. Gasser, J. Gabler, Pfarrkirche, 19 Uhr, Kantorei Bruckmühl. X Linz, Mariendom. Kreuzweg, Gesänge zum Karfreitag, Joseph Kronsteiner, 19 Uhr, Domchor, Ltg.: Josef Habringer. X Linz, Karmelitenkirche. Vexilla regis, A. Bruckner, Tenebrae factae sunt, M. Haydn, Psalm 31, Christus factus est á8, Ecce lignum crucis, So sehr hat Gott die Welt geliebt, Kreuzweg op. 79, M. Stenov, sowie Lieder aus dem Neuen Gotteslob in Sätzen von M. Stenov, Andrea Holzapfel, Sopran, Michaela Diermeier, Alt, Domen Fayfar und Raphael Trimmel, Tenor, Stefan Reinthaler, Bass, 17.30 Uhr, Cantores Carmeli Linz, Ltg.: Michael Stenov. X Linz, Ursulinenkirche. TAU – Zeichen des Umbruchs, Vertonung der 14 Bilder des „Piraner Kreuzwegs“ von Valentin Oman, 15 Uhr, eine Gemeinschaftskompostion von Till Alexander Körber, Tanja Elisa Glinsner, Karlheinz Essl, Jakob Gruchmann-Bernau, Ensemble „TAU“, Elisabeth Möst, Flöte und Projektleitung, Tanja Elisa Glinsner, Mezzosporan, Daniel Loipold, Horn, Marco Sala, Klarinette, Eva Maria Mitter, Akkordeon, Barbara Körber, Violoncello, Jean Bernard Matter, Dirigent. X Ried i. Innkreis. Gesänge zur Passion und Kreuzerhöhung, Stadtpfarrkirche, 19.30 Uhr, Vokalensemble Company Life, Ltg.: Bernhard Schneider. X Wels, St. Josef, Pernau. Todesstunde Jesu, Kreuzwegandacht, besonders die Kinder sind eingeladen, Kapelle, 15 Uhr; Karfreitagsgottesdienst, Pfarrkirche, 20 Uhr. SAMSTAG, 16. APRIL X Grieskirchen. Osternacht, Werke von A. Hochedlinger, F. Schubert, C. Franck u. a., Stadtpfarrkirche, 20 Uhr, Stadtpfarrchor Grieskirchen, Ltg.: J. Ramerstorfer, Karl Kasbauer, Orgel, Soli: Tina Schmidmayr, Judith Ramerstorfer. X Linz, Karmelitenkirche. Osternacht, Osterruf „Christus ist auferstanden“, M. Bruch, Wie der Hirsch

schreiet (aus dem Jahreskreis), H. Distler, Psalm 19, Die Himmel erzählen die Ehre Gottes (Geistliche Chormusik Nr. 18), H. Schütz, Psalm 103, Psalm (Jesaja), Singet dem Herrn ein neues Lied (Leid des Mose), Nr. 23 Wir haben ihn sagen hören aus der Passion op. 78, Nr. 8 Wer wird uns den Stein, Nr. 14 Frau, warum weinst du?, Nr. 15 Man hat meinen Herrn weggenommen (aus dem Osteroratorium op. 73), Lieder aus dem Neuen Gotteslob in Sätzen von M. Stenov, 20 Uhr, Julia Nobis, Sopran, Tabea Mitterbauer, Alt, Raphael Trimmel, Tenor, Jakob Reiter, Bariton, Cantores Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Stienhuber-Novacek. X Linz, Mariendom. Gesänge zur Osternacht, 20.30 Uhr, Vokal- und Bläserensemble der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Ried i. Innkreis. Festliche Musik zur Auferstehung für Bläser und Kantor, Stadtpfarrkirche, 20.30 Uhr. X Wels, Herz-Jesu. Vorösterliche Feier für Kinder, Pfarrkirche, 16.30 Uhr. X Wels, Herz-Jesu. Osternacht mit den Flott-z-Singers, Pfarrkirche, 20 Uhr. X Wels, St. Josef, Pernau. Österliche Feier für Kinder, Pfarrkirche, 16 Uhr; Feier der Osternacht, Pfarrkirche, 20 Uhr. SONNTAG, 17. APRIL X Bad Ischl. Benefiz-Operettenkonzert, Trinkhalle, 16.30 Uhr, Salonensemble des Kurorchesters Bad Ischl „9 Musiker – 9 Instrumente“, Solisten des Lehár Festivals, Ltg.: Konzertmeister Josip Matici´c. X Bruckmühl. Hochamt, Kurze Festmesse in F und C, Ignaz Reimann, Auferstehungslied op. 70, Josef Gruber, Graduale „Haec dies“, J. Derschermeier, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Kantorei Bruckmühl und Instrumentalisten. X Grieskirchen. Festmesse zum Ostersonntag, Missa ex F, Franz Aumann, Regina coeli, Franz Aumann, Stadtpfarrkirche, 9 Uhr, Stadtpfarrchor Grieskirchen mit Orchester, Ltg.: Judith Ramerstorfer, M. Springer, Karl Kasbauer, Orgel, Solisten: J. Ramerstorfer, S. Redhammer, M. Schmidbauer, M. Rothauer.

KirchenZeitung Diözese Linz

X Kremsmünster. Missa brevis in C, KV 220 „Spatzenmesse“, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10.15. Uhr. X Leonding-Doppl-BruderKlaus. Missa brevis für Chor und Streicher, Pfarrkirche, 8.30 Uhr, Chorgemeinschaft Leonding, Ltg.: Wolfgang W. Mayer. X Leonding, St. Michael. Krönungsmesse, W. A. Mozart, 10 Uhr, Cantus Michaelis, Leondinger Symphonie Orchester, Ltg.: Uwe Christian Harrer. X Linz, Karmelitenkirche. Messe in C-Dur op. 86, L. v. Beethoven, Sonnenaufgang, Richard Strauss, Halleluja aus dem Messias, G. F. Händel, Victimae paschali laudes (Uraufführung), Sethus Clavisius/M. Stenov, Vers vor dem Evangelium „Unser Paschalamm ist geopfert: Jesus Christus“, M. Stenov, Lieder aus dem Gotteslob in Sätzen von M. Stenov, 10 Uhr, Julia Nobis, Sopran, Tabea Mitterbauer, Alt, Domen Fajfar, Tenor, Masahiro Yamada, Bass, CantoresCarmeli Linz, Collegium Instrumentale Carmeli, Andreas Schnee, Orgel, Ltg.: Michael Steinhuber-Novacek. X Linz, Christkönig. Krönungsmesse, W. A. Mozart, KV 317, 9.30 Uhr, Chor und Sinfonia Christkönig, Martha Matscheko, Sopran, Valentina Kutzarova, Alt, Klaus Kuttler, Tenor, Manfred Mitterbauer, Bass, Matthias Achleitner, Dirigent. X Linz, Mariendom. Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae, „Große Orgelsolomesse“, Joseph Haydn, 10 Uhr, Domchor, Orchester und Solisten der Dommusik, Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Orgel, Ltg.: Josef Habringer. X Linz, Ursulinenkirche. Messe brève für Frauenstimmen und Orgel, Léo Delibes, Christ ist erstanden, Anton Reinthaler, 20 Uhr, Susanne Thielemann, Sopran, Edith Pillweis, Mezzosopran, Anton Reinthaler, Orgel. X Mattighofen. Feierliches Osterhochamt, Missa in C, KV 337, W. A. Mozart, Stiftskirche, 10 Uhr. X Ried i. Innkreis. Festliches Hochamt, Stadtpfarrkirche, 9.30 Uhr, Kantorei und Orchester, Renate Pumberger, Orgel, Ltg.: Bernhard Schneider. X St. Georg bei Schärding. Festliches Hochamt zum Osterfest, Krö-

AUSSTELLUNGEN – BESONDERE TERMINE – FLOHMARKT X Lacken. „Momo“, Linzer Puppentheater, Pfarrheim, Fr., 22. 4., 16 Uhr. X Linz. Exkursion zum Urnenhain in Linz, der 1929 nach Plänen von Julius Schulte errichtete Bau wird von Dr. Georg Wilbertz, Kurator der Ausstellung im Nordico Stadtmuseum, vorgestellt, Fr., 22. 4., 14 Uhr, Anmeldung bitte bis 19. 4., E-Mail: dkv@dioezese-linz.at oder Tel. 0732 99 51 51-4531. X Linz. „Gemeinsam unterwegs“,

Ausstellung, St. Barbara Friedhof, Kleine Abschiedshalle am St. Barbara Friedhof, bis So., 17. 4., täglich von 7 bis 19.45 Uhr, Gesprächsangebot täglich von 16 bis 18 Uhr, mit Verena Brunnbauer und Nicole Honeck vom Verein „sagbar“. X Linz. Retrospektive – 50 Jahre für die Kunst, Fotografien. Malereien, Grafiken, Skulpturen, Keramiken, Objekte, Lothar Schultes, GALERIEhalle Linz, Do., 21. 4., 18 bis 21 Uhr, Einführung durch Dr. Hannes

Etzlstorfer, bis 19. Mai. X Offenhausen. Pflanzenbörse, Gelände der Fa. SilberHolz, So., 24. 4., ab 9 Uhr, der Reinerlös fließt zur Gänze der anstehenden Innenrenovierung der örtlichen Pfarrkirche zu. X Wilhering. Die spanische Fliege, Franz Arnold und Ernst Bach, Pfarrheim, Sa., 23. 4., 19.30 Uhr, So., 24. 4., 18 Uhr. X Wolfsegg. Pfarrflohmarkt, ehemaliger Pfarrsaal, Sa., 23. 4., 16 bis 19 Uhr, So., 24. 4., 8 bis 14 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 25

14. April 2022

nungsmesse KV 317, W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, Claudia Bauer, Basil H. E. Coleman, Franz Rathwallner, Franziskus Rohmert, Streicher, Helene Pürmayr, Orgel. X Urfahr, Stadtpfarrkirche. Messe brève no. 7 in C, Ch. Gounod, 9.30 Uhr, Armin Bumberger, Orgel, Ltg.: Eui-Kyoung Kim-Kolmhofer. X Wels, Herz-Jesu. Osterhochamt, Krönungsmesse von W. A. Mozart, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, mit dem Bachchor. X Wels, St. Franziskus. Auferstehungsfeier am Ostermorgen im Freien, Pfarrgarten, 5 Uhr; Familiengottesdienst, Pfarrgarten, 9.30 Uhr. X Wels, St. Josef, Pernau. Ostergottesdienst, Festmesse, 9.30 Uhr, mit Bläserquartett. MONTAG, 18. APRIL X Engelszell. Mehr als eine Mutmach-Geschichte, feierliche Orgelvesper, er ist wahrhaft auferstanden: Halleluja!, Stiftskirche, 17 Uhr, Hauptzelebrant: Pater Christian Bock OCSO, Helene Pürmayr, Orgel, Chorgemeinschaft Niederranna, Ltg.: Irene Huber. X Hirschbach i. M.. Emmaus-Gehen, Treffpunkt: Ortsplatz, 13.30 Uhr. X Linz. „Emmausgang der anderen Art“, Gang von der eigenen Pfarrkirche oder einem anderen Ort zum St. Barbara Friedhof, Ankunft ist 5.30 Uhr am St. Barbara Friedhof, Zeit für die Besichtigung der Ausstellung, um den Sonnenaufgang um 6.07 Uhr zu genießen und das besondere Ambiente des St. Barbara Friedhofs in den frühen Morgenstunden zu erleben, gemeinsamer Abschluss mit Gebet und Segen, anschließend EmmausFrühstück mit Kaffee, Tee, Osterpinzen und Ostereiern, Hauptgebäude und Friedhofsgelände. X Schärding. Krönungsmesse, KV 317, W. A. Mozart, Alleluja, BWV 51/5, J. S. Bach, Kurhauskirche, 17.45 Uhr, Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Ltg: Johannes Dandler. X Traunkirchen. Festliches Konzert am Ostermontag, für Orgel, 2 Trompeten und Pauken, Werke von Bach, Händel, Vivaldi, Mouret, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ensemble Musica Sonare. X Wels, St. Josef, Pernau. Emmausgang zur Reder Kapelle, 6 Uhr; Gottesdienst, Pfarrkirche, 9 Uhr. DIENSTAG, 19. APRIL X Obernberg. Friedenskonzert für die Ukraine, Werke von Bach, Barber, Delerue, Rudin, Skoryk, Purcell, Mendes & Belousov, Pfarrkirche, 19 Uhr, Brass für Peace in Ukraine, Kiev-Brass, Adriy Ilkiv, Trompete, Nataliia Ilkiv, Klavier, mit dem Reinerlös werden die Flüchtlinge unterstützt. X Wels, St. Josef, Pernau. kfb Beckenbodentraining, Pfarrheim, 19 Uhr, mit Margot Brucker.

MITTWOCH, 20. APRIL X Linz. Im Gespräch mit der Künstlerin: Sandra Lafenthaler, seit März stellt die Künstlerin ihre Bilder im Urbi@Orbi aus, Urbi@Orbi, 14 bis 16 Uhr, mit Sandra Lafenthaler. X Vöcklabruck. Aufbrechen mit den Emmausjüngern (Lk 24,13–35), Österliches BibelFrühstück, Geistliches Zentrum der Franziskanerinnen, 9 bis 10.30 Uhr, Bgl.: Sr. Teresa Hametner. DONNERSTAG, 21. APRIL X Altenfelden. Frauentag im oberen Mühlviertel, „Gut leben mit Rhythmus und Ritual“, 9 bis 12 Uhr, mit MMag. Helmut Außerwöger, „Ideen für meinen Garten“, 14 bis 16.30 Uhr, mit Regina Oberpeilsteiner, Wildpark Altenfelden. X Attnang-Puchheim. Trauercafé, Trauernde können einen Kaffee genießen, über ihre Trauer sprechen, einander zuhören, erinnern, ähnlich Betroffene kennenlernen, offener Treffpunkt, Maximilianhaus, 15.30 bis 17 Uhr, Begl.: Margit Schmidinger, Christine Niedermaier, Alexandra Freinthaler. X Linz. Märchen und Geschichten, wir widmen uns diesmal dem Märchen „Rumpelstilzchen“, die Geschichte wird vorgelesen, szenisch nachgestellt und dann gemeinsam reflektiert, Urbi@Orbi, 9 bis 10.30 Uhr, mit Ingeborg Meinecke und Markus Pühringer. X Linz, Mariendom. Raumerlebnis Dom, 19 Uhr. X Linz, Stadtpfarrkirche. Osterkonzert mit Werken von J. S. Bach, C. Franck, J. Langlais, U. Sforza u. a., 19.30 Uhr, Ugo Sforza, Orgel. X Schwanenstadt. Schwanenflügel, Abokonzert, Ludwig van Beethoven zur Eröffnung, Clemens Zeilinger, Franz-Xaver-Süßmayr Saal, 20 Uhr. X Wels, St. Franziskus. Gewaltfreie Kommunikation, Abend der Kath. Frauenbewegung, Vortrag, Pfarrsaal, 19.30 Uhr, mit Christina Loibl. FREITAG, 22. APRIL X Attnang-Puchheim. Smart und fit am iPhone – Grundlagenkurs, iPhone-Führerschein Teil 1, Bildungszentrum Maximilianhaus, 14 bis 17 Uhr, mitzubringen: eigenes iPhone und Ladegerät, E-MailAdresse, Apple-ID und Passwort, Passwort der SIM Karte, Anmeldung: maximilianhaus@dioezeselinz.at, oder Tel. 07674 66 550. X Linz. Stadtspaziergang mit Stadtrat Michael Raml, wir gehen mit prominenten Personen zu ausgewählten Plätzen in der Linzer City, um mit ihnen über Gegenwart und Zukunft der Stadt Linz zu reden, Urbi@Orbi, 14.45 Uhr, Anmeldung erforderlich: urbi.orbi@dioezese-linz.at X Linz, Familienkirche. Trompeten- & Orgelkonzert, Klangfarben, Werke von J. J. Mouret, G. F. Händel, J. S. Bach, F. Mendelssohn-

Bartholdy u. a., 19.30 Uhr, Thomas Schatzdorfer, Ronald Eidinger, Trompeten, Thomas Dinböck, Orgel. X Mattighofen. Klimawandel: Fakten gegen Fake und Fiction, Mattighofner Stadtsaal, 19.30 Uhr, mit Mag. Marcus Wadsak. X Vöcklabruck. Von Jerusalem nach Emmaus – und zurück, ­BibelTanz, Geistliches Zentrum der ­Franziksanerinnen, 15.30 bis 20.30 Uhr, mit Michaela Pfaffenbichler. SAMSTAG, 23. APRIL X Kallham. Kirchenkonzert, Vienna Brass Connection ... goes Landldom, Pfarrkirche, 19 Uhr, Ticketverkauf bei Ö-Ticket, www.pfarre-kallham.at und www.vienna-brass-connection.at/ konzerte, mit diesem Konzert wird das mittlerweile 12-jährige Orgelweihe-Jubiläum gefeiert. X Wels, St. Josef, Pernau. Bolivienaufenthalt in La Paz im Einsatz für die Kinderrechtsorganisation ALALAY, Vortrag, Pfarrheim, 20 Uhr, mit Judith Müller. SONNTAG, 24. APRIL X Ansfelden. Bruckner-Frühling, Konzert, Werke von Joseph Haydn, W. A. Mozart und Edvard Grieg, Pfarrkirche, 16 Uhr, Atalante Quartett. X Linz, Christkönig. Konzert unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, Divertimento in D-Dur, KV 138, W. A. Mozart, Quicquam für Streichers Kontrabass und Streicher, Paul Angerer, Solist: Ödön Rácz, Kontrabass, Solokontrabassist der Wiener Philharmoniker, Sinfonie Nr. 103 in Es-Dur „mit dem Paukenwirbel“, Hob I:103, Pfarrkirche, 16 Uhr, Einlass: 15 Uhr, Sinfonia Christkönig, Eduard Matscheko, Dirigent. X Linz, Mariendom. Missa „De Lustelijke Mey“, Johannes de Cleve, 10 Uhr, Vokalensemble der Dommusik, Gerhard Raab, Orgel, Ltg: Josef Habringer. X Micheldorf. „90 Jahre Georgiritt in Micheldorf“, Treffpunkt bei Zeitlinger Dreschmaschin, 10 Uhr, Festzug zur Messe im Naturpark Micheldorf (nur bei Schönwetter), 10.30 Uhr, anschließend Ritt auf den Georgiberg zur Pferdesegnung, Frühschoppen am Kirchenplatz und ganztägig Kirtag. X St. Georg bei Schärding. Fernseh-Gottesdienst der Pfarre St. Georg, Servus TV, live, Weißer Sonntag, Patrozinium, Messe no. 5 in C, aux séminaires, Charles Gounod, Volksgesang, 9 Uhr, Männer Schola, Helene Pürmayr, Orgel, Ltg.: GMD Basil H.G. Coleman. X Wels, St. Franziskus. Heilsam berühren – kontemplatives Handauflegen, ein ökumenisches Angebot, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. X Wels, St. Josef, Pernau. Firmlings- und Jugendmesse, Pfarrkirche, 9.30 Uhr, anschließend PfarrStüberl im Pfarrheim.

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II

SONNTAG, 17. APRIL Ostersonntag. Am Ostertag L1: Apg 10,34a.37–43 APs: Ps 118,1–2.16–17.22–23 L2: Kol 3,1–4 oder 1 Kor 5,6b–8 Ev: Joh 20,1–9 oder Lk 24,1–12 bei der Abendmesse: wie am Tag oder Lk 24,13–35 MONTAG, 18. APRIL Ostermontag. L1: Apg 2,14.22b–33 APs: Ps 89,2–3.4–5 L2: 1 Kor 15,1–8.11 Ev: Lk 24,13–35 DIENSTAG, 19. APRIL L: Apg 2,14a.36–41 Aps: Ps 33,4–5.18–19.20 u. 22 Ev: Mt 28,8–15 MITTWOCH, 20. APRIL L: Apg 3,1–10 APs: Ps 105,1–2.3–4.6–7.8–9 Ev: Joh 20,11–18 DONNERSTAG, 21. APRIL L: Apg 3,11–26 APs: Ps 8,2 u. 5.6–7.8–9 Ev: Lk 24,35–48 FREITAG, 22. APRIL L: Apg 4,1–12 APs: Ps 118,1 u. 2.22–23.24 u. 26– 27a Ev: Joh 21,1–14 SAMSTAG, 23. APRIL L: Apg 4,13–21 APs: Ps 118,1–2.14–15.16–17.18– 19.20–21 Ev: Mk 16,9–15 SONNTAG, 24. APRIL 2. Sonntag der Osterzeit Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, Weißer Sonntag. L1: Apg 5,12–16 APs: Ps 118,2 u. 4.22–23.24 u. 26– 27a L2: Offb 1,9–11a.12–13.17–19 Ev: Joh 20,19–31

X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Anzeigen & Hinweise

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KirchenZeitung Diözese Linz

HINWEISE Redebewerb. Die Land­ jugend OÖ veranstaltet am Sa., 23. April, ab 9 Uhr den Lan­ desentscheid 4er-Cup und Re­ den in Wartberg an der Krems. Die Jugendlichen rätseln sich in Teams durch zehn Wissensstati­ onen und treten gegeneinander in fünf verschiedenen Redekate­ gorien an. Die Siegerehrung fin­ det um 17.30 Uhr statt. X Infos: www.ooelandjugend.at

Brot für Nigeria. Der EZAKreis Maria Schmolln gibt nach den Ostergottesdiensten in der Osternacht (20 Uhr) und am Os­ tersonntag (8.30 und 10.30 Uhr)

gesegnetes Brot gegen freiwillige Spenden aus. Der Erlös kommt Schulkindern in Nigeria zugute. Ausbau Online-Frauenberatung. Zahlreiche OÖ Frau­ enberatungsstellen bieten ab sofort auf einer einzigen On­ line-Plattform Frauen- und Mädchenberatung an. Diese kann per Computer, Tablet oder Smartphone genutzt werden. Es können auch Einzelchat- und Gruppen-Termine gebucht wer­ den. Die Anfragen werden bin­ nen 48 Stunden beantwortet. X Infos: www.frauenberatung-ooe.at

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770

Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland: € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

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KLEINANZEIGEN

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KirchenZeitung Diözese Linz

Kultur & Inserat 27

14. April 2022

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Neues Festival mit Musik und Schriftstellerin Donna Leon in Fischlham

Barocke Musik und Literatur

Donna Leon ist Gast auf Schloss Bernau. REGINE MOSIMANN, DIOGENES VERLAG

Einen gemischten Satz vom Feinsten: Das bietet das neue Festival „Ars Concordia“ auf Schloss Bernau bei Fischlham. Die Ensembleleiterin und Intendantin Petra Samhaber-Eckhardt hat ein neues Format zum Thema „Die vier Elemente“ entwickelt. In Anwesenheit von Schriftstellerin Donna Leon wird es von 12. bis 15. Mai

Barockmusik mit Mezzosopranistin Ann Hallenberg, dem Ensemble Castor und dem Ensemble Il Pomo D´Oro geben. Dazu werden Meisterklassen für Alte Musik angeboten. Donna Leon liest am So., 15. Mai, aus ihren Texten. ELLE X Infos und Karten: ensemblecastor.com/arsconcordia

Intendantin Petra Samhaber-Eckhardt (Mitte) REINHARD WINKLER

„Leseglück“ bei der Bibliothekstagung

Ausstellung: Wo bist du, Frau?

Bildungshaus Puchberg. An die 200 Bibliothekar/innen aus

Mariendom Linz. Das spannende Kunst- und Frauenprojekt „Frau-

knapp 80 Bibliotheken nahmen an der Bibliothekstagung im Bildungshaus Puchberg am 2. April teil. Das Motto der Tagung „Leseglück – vorLESEN heilt“ wurde von mehreren Seiten beleuchtet. Gemeinsamer Tenor: Geschichten können für Kinder ein Hort von Hoffnung und Geborgenheit sein, sie inspirieren, spenden Trost und wirken als heilsame Begleiter. Referent/innen Martin Schmid, Sandra Maria Maurer, Franz Lettner und Lena Raubaum gaben gute Impulse und stellten ihre Handouts allen Teilnehmer/innen zur Verfügung. Diese stehen auf der Website zur Ansicht bereit. ELLE

enbilder im Mariendom“ konnte am Do., 7. April, im Mariendom Linz im Rahmen einer Wortgottesfeier präsentiert werden. Der erste Teil des Projekts „Die Betrachterin“ nimmt mit wechselndem Blickpunkt einzelne Frauendarstellungen im Mariendom in den Fokus – mit künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse und mit optischem Gerät (Fernrohr). Die Porträts zeigen, welche Rollen Frauen zugeschrieben und wo sie in der Gesellschaft sichtbar wurden. Projektverantwortliche sind Prof. Anna Minta und Martina Resch (KU und Pastorale Berufe). Der zweite Teil des Frauenprojekts „Die Darstellerin“ wird im Rahmen der Langen Nacht der Kirche eröffnet. ELLE

X Info: www.dioezeselinz.at/bibliotheken

Bei der Tagung: Bibliothekare im Gespräch. FRANZ REISCHL/BFST

Wo bist du, Frau? Margit Greinöcker hat dazu eine künstlerische Arbeit entwickelt. GREINÖCKER


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Frühlingserwachen Gedichte, Lieder, kreative DekoIdeen und viele Rezepte versammelt Theresa Baumgärtner in ihrem Frühlingsbuch. Rhabarber, Bärlauch, Hollerblüten und Wildkräuter werden zu unkomplizierten Gerichten verarbereitet, Ideen für das Ostermenü gibt es natürlich ebenso wie zahlreiche Anregungen für Blumenkränze, Girlanden oder Bouquets. Schon beim Durchblättern macht das Buch – nicht zuletzt aufgrund der ansprechenden Fotos – Lust aufs Ausprobieren. LILA Theresa Baumgärtner: Frühlingserwachen. Blütenzauber und Rezepte aus dem Hazelnut House, Brandstätter Verlag 2022, € 30.

Himmelsklang Für manche ist er ein „Singsang“ aus längst vergangenen Tagen, für andere ein Weg, das Wort Gottes neu zu hören, etwas Spirituelles, Zeitloses: der gregorianische Choral. Im Buch „Wie der Himmel klingt“ führt Pater Johannes Paul Chavanne vom Stift Heiligenkreuz ein in die Musik der Stille, beschreibt verständlich Entstehung und Entwicklung. So war es bei den Wüstenvätern Praxis, das Wort Gottes den ganzen Tag murmelnd wiederzugeben, die Texte „wiederzukäuen“ (ruminatio). Viele spannende Details öffnen den Weg zum gregorianischen Choral bis in die Gegenwart. ELLE P. Johannes Paul Chavanne: Wie der Himmel kingt. Eintauchen in die Musik der Stille mit dem Gregorianischen Choral. Styria 2022, € 25.

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Weltberühmt in Linz Gausl alias Günther Lainer ist ein Promi, so viel steht fest. Der Kabarettist ist nicht nur auf den heimischen Bühnen zu Gast, sondern auch bei der ORF-Rateshow „Was gibt es Neues?“. Jetzt hat er ein Buch mit „Lebensweisheiten, die keiner braucht“ präsentiert. Wir stellen ihn trotzdem vor.

„Waun ma sie voastöt dass ma steam is eigentlich a Wahnsinn wie mia lebn“

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

des „Ichs“. – Jetzt würden wir das alles noch viel mehr brauchen!

Sie sind Kabarettist, Schauspieler, auf der Bühne und im Fernsehen präsent. Seit wann schreiben und sammeln Sie auch Lebensweisheiten? Günther Lainer: Ein Drittel der Texte ist neu

Wenn Sie in der Kirche etwas zu sagen hätten, was würden Sie als Erstes ändern? Lainer: Frauen sollten Priester werden kön-

– die Entstehung ist auch der Pandemie geschuldet. Ich hatte plötzlich mehr Zeit zum Nachdenken. Zwei Drittel des Buches sind eine Sammlung meiner „Best of“-Texte, die ich früher im Verlag Resistenz mit Dietmar Ehrenreich herausgebracht habe. Er hat mich immer sehr motiviert zu schreiben. Leider ist er vor fünf Jahren überraschend verstorben, die Bücher sind vergriffen. Sie verschweigen Ihren Background als Religionslehrer nicht, machen auch mit Ihrem Kollegen Ernst Aigner Kirchen-Kabarett. Wie stehen Sie heute zur Kirche? Lainer: Es gibt die sogenannte Amtskirche.

Da frage ich mich oft: Wo leben die? Da ist vieles nicht mehr zeitgemäß. Viele Kabarettkolleginnen und -kollegen kennen vor allem diese Seite aus den Medien. – Aber ich kenne auch viele Leute, die arbeiten an der Basis, sind bei den Menschen und machen tolle Projekte. Diese Kirche gibt es auch. Sie bringen das Christliche in die Welt: Solidarität, Gemeinschaft, sie betonen das „Wir“ anstatt

nen und das Pflichtzölibat würde ich abschaffen – und dann würde ich noch mehr zeitgemäße Texte in der Liturgie einbauen. Die Tagesgebete und Überleitungen sind sehr sperrig. Die biblischen Texte haben auch heute noch eine Kraft, aber nur die Predigt mit aktuellen Themen zu bringen und alles andere gleich zu lassen, ist zu wenig. Was sind die Themen, die Sie jetzt beschäftigen? Lainer: Das Coronavirus, der Krieg, der

Klimawandel, das sind Themen, die die Menschheit bedrohen. Einen Wahnsinn finde ich, wie jeder nur auf sich schaut – auch in der Politik. Anstatt dass alle an einem Strang ziehen, schaut jeder auf seinen eigenen Vorteil. In der Politik geht man auf Wählerstimmenfang, anstatt gute Sachpolitik zu machen. Die Neidgesellschaft ist mir auch zuwider: Wir vergönnen niemandem etwas. Das wird durch die sozialen Medien sicher noch verstärkt. Sie werden im Juli auch bei Klassik am Dom erstmals auf der Bühne zu erleben sein: als Erzähler beim „Karneval der Tiere“ gemeinsam mit dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität. Wie legen Sie das an? Lainer: Es gibt hier verschiedene Fassungen

von Loriot oder Sir Peter Ustinov. Ich habe meine eigene Fassung in Mundart geschrieben. Für mich wird das ein voll spannendes Projekt und ich freue mich sehr darauf, bei Klassik am Dom auf dieser großen Bühne zu stehen. Ich bin dann mit den Weltstars in Linz – und das passt, denn ich bin weltberühmt in Linz.

«

Günther Lainers Blick auf die Welt: „Das Problem der Liebe ist die Realität“ oder „Beziehungsarbeit wird am Arbeitsamt nicht angeboten.“ – Das sind Zitate aus seinem erfrischenden Buch „Lebensweisheiten, die keiner braucht“. VOLKER WEIHBOLD

X Klassik am Dom für Kinder: Karneval der Tiere, am 10. 7., 16 Uhr, mit KiZ-Vorteilskarte 10 % Ermäßigung, Infos: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte X Buchtipp: Günther Lainer: Lebensweisheiten, die keiner braucht. Schultz & Schirm 2022, € 22, erhältlich bei: gausl@gmx.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

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KULTURLAND n Orgelsolo-Messe im ­Mariendom. Am Ostersonntag, 17. April, wird im Mariendom das Hochfest der Auferstehung des Herrn musikalisch mit der Großen Orgelsolo-Messe von Joseph Haydn gefeiert. Es musizieren der Domchor und das Domorchester unter der Leitung von Josef Habringer, an der Orgel: Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, Beginn: 10 Uhr.

Das Zentrum der Taufkapelle bildet der frühgotische Taufstein mit einem Bronzedeckel von Peter Dimmel (1969). An der Westwand hängt nun die Kreuzigungsgruppe, gegenüber (li.) befindet sich der „Tauftropfen“. W. HELMBERGER

Neuer Ort für Beichte und Taufe in Pfarrkirche Sierning

Ein „Tauftropfen“ für Täuflinge Er ist aus rotem Adneter Marmor und trägt sichtbar die Jahreszahl 1288: der Taufstein der Pfarre Sierning. In der neu gestalteten Taufkapelle hat er einen zentralen Platz bekommen. Neu ist auch der „Sierninger Tauftropfen“ für Täuflinge. ELISABETH LEITNER

Schon die Urgroßeltern wurden hier getauft: Ca. 730 Jahre alt ist der steinerne Zeuge der lebendigen Tradition in der Sierninger Pfarrkirche. Glaube wird hier von Generation zu Generation weitergegeben. Tauftropfen als Erinnerung. Nun hat der frühgotische Taufstein im nördlichen Seitenschiff einen zentralen Platz gefunden: Er steht in der Mitte der Raumachsen. Um ihn herum sind Bänke aus gekalkter Eiche angeordnet. An der Nordwand befindet sich ein Schrein mit den Heiligen Ölen. Die Gefäße sind aus Porzellan handgefertigt. Der „Sierninger Tauftropfen“ – von Künstler Johannes Angerbauer-Goldhoff geschaffen – hängt als vergrößerte Fotografie aus Aluminium als Scheibe darüber. Zu sehen ist eine Detailaufnahme eines Wassertropfens, der vom Weihwasserbecken ausgehend ei-

nen Wasserfleck am Boden hinterlassen hat. Tropfen und Schatten des Weihwasserbehälters erzeugen ein abstraktes Bild aus hellen und dunklen Stellen – sie stehen symbolisch für das Leben, das auch mit Höhen und Tiefen gepflastert ist. In verkleinerter Form wird der Tauftropfen in einer Schatulle den neu Getauften zur Erinnerung mitgegeben. Spuren des Lebens. Neu ist auch der Beichtort, der als begehbarer Beicht- und Ausspracheraum an der Ostwand des Seitenschiffs konzipiert wurde. Am Boden hat Angerbauer-Goldhoff vergoldete Platten angebracht. Auf diesen Platten hinterlässt der Mensch seine Spuren. Die Goldplatten mit Fußspuren und Kratzern werden in einem Jahr vom Boden genommen und auf der langen Planke an der Vorderseite des Beichtorts aufgerichtet. Das erinnert an die Versöhnungszusage: „Gott richtet den Menschen auf“, erklärt Pfarrer Karl Sperker. Das Raumkonzept für den Tauf- und Beichtort haben Barbara Ambrosz und Karin Santorso alias „Lucy.D“ entwickelt, das Kunstreferat hat das Projekt fachlich begleitet. Die Pfarrkirche ist dem hl. Stefanus geweiht, am 9. Jänner 2022 wurde der neue Tauf- und Beichtort gesegnet.

n Nelson-Messe in LinzSt. Konrad. Die Nelson-Messe in d-Moll von Joseph Haydn wird am Ostersonntag um 10 Uhr im Ostergottesdienst in der Pfarrkirche Linz-St. Konrad erklingen. Es singt und musiziert der Kirchenchor und das Instrumentalensemble St. Konrad unter der Leitung von Harald Wurmsdobler. n Trompeten, Pauken und Orgel in Traunkirchen. Ein festliches Konzert für Orgel, zwei Trompeten und Pauken gibt es am Ostermontag, 18. April, um 19 Uhr in der Pfarrkirche Traunkirchen. Es musiziert das Ensemble Musica Sonare, Werke von Bach, Händel, Vivaldi und Mouret stehen auf dem Programm. n Sternlesen am Welttag des Buches. Zum Welttag des Buches am 23. April initiiert die Schriftstellerin Marlen Schachinger ein Sternlesen, um auf die Bedeutung des Lesens als Kulturtechnik hinzuweisen. Auch die Schöpfer/innen von Literatur sollen ins Zentrum rücken. Sechs Schriftsteller/innen werden am 22. und 23. April in ganz Österreich in ihren Bundesländern von einem Ort zum nächsten reisen, insgesamt 36 Stationen wird es geben. In Oberösterreich ist Luisa Stabauer in Seewalchen, Wels und Marchtrenk unterwegs. In St. Pölten gibt es am 23. April um 17 Uhr im Kulturbezirk 3 die Abschlussveranstaltung. X Infos dazu: www.ink-noe.net (Rubrik: »STERNLESEN «)


30 Personen & Dank

14. April 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE Am 18. April 2022 vollendet P. Josef Pilz SJ, Jesuit, sein 90. Lebensjahr. Er stammt aus Königswiesen und trat 1952 in den Orden der Gesellschaft Jesu (Jesuiten) ein. Von 1980 bis 1991 wirkte er als Superior und Kirchenrektor bei den Jesuiten in Linz-St. Ignatius (Alter Dom), ab 1997 war er wieder in Linz und von 2005 bis 2019 als Seelsorger an der Marienkirche in Steyr tätig. Seither wohnt P. Pilz im Haus Rudigier Wohnen mit Pflege der Kreuzschwestern in Linz. Am 19. April 2022 feiert Regierungsrat Karl Asamer, früherer Fachinspektor im Schulamt der Diözese Linz, seinen 65. Geburtstag. Er lebt in Redlham, unterrichtete ab 1977 Religion an allgemeinbildenden Pflichtschulen und war mehrere Jahre auch Administrator an der früheren Religionspädagogischen Akademie der Diözese Linz. Von 2000 bis 2019 war Asamer Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht an allgemeinbildenden Pflichtschulen im Schulamt der Diözese Linz.

Polling im Innkreis. Die aus Weißblech gefertigten Laternen der Pfarrkirche St. Andreas sind ein Musterbeispiel barocker Handwerkskunst aus der Zeit zwischen 1750 und 1780. Die Laternen waren in sehr schlechtem Zustand, sodass sich die Goldhaubengruppe Polling entschloss, die Renovierung zu initiieren und zu finanzieren. Die Arbeiten führte Kunstschmied Wolfgang Auer, unterstützt von seiner Frau Anna, durch. Die Pfarre dankt dem Ehepaar Auer (rechts) aus Braunau, die als Experten für das historische Kunsthandwerk gelten. GOLDHAUBENGRUPPE POLLING

DANK WEIHEJUBILÄUM Am 20. April 2022 feiert GR Franz Keplinger, emeritierter Ständiger D ­ iakon, wohnhaft in Sarleinsbach, das 30-Jahr-­ Jubiläum seiner Diakonenweihe.

KH der Barmherzigen Schwestern Ried. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried unterstützt die rund 1600 Mitarbeiter/innen mit zahlreichen Angeboten, um Beruf und Familie optimal aufeinander abzustimmen. Dafür wurde das Innviertler Schwerpunktspital kürzlich mit dem 2. Platz des Landesfamilienpreises Felix Familia 2022 ausgezeichnet.

IM GEDENKEN Am 31. März 2022 ist

Gertrude Mayrhofer aus Altheim im 97. Lebenjahr verstorben. Gertrude Mayrhofer stammt aus Unterweißenbach, in Altheim war sie 62 Jahre lang Mesnerin und verrichtete dann noch zwei Jahre ehrenamtlich den Mesnerdienst. Von 1955 an betreute und pflegte sie mit großer Umsicht das Gotteshaus St. Laurenz, den Friedhof, die Leichenhalle, die Sanitäranlagen. Mit ihrem Mann war sie 25 Jahre Totengräberin und dann noch 11 Jahre unter Mithilfe anderer. Ein besonderes Anliegen war ihr der Blumenschmuck in der Kirche, der Kontakt zu den Menschen, besonders zu den Ministranten, und die Sauberkeit in und um das Gotteshaus.

Clara Wenger-Stockhammer und Bernadette Mühlmann vom Personalmanagement freuen sich über den Preis „Felix Familia“. LAND OÖ / KAUDER

Konkret wurde dem Krankenhaus der Preis für das Projket LEO zuerkannt. LEO steht für „Lebensphasenorientierung“ und will den Mitarbeiter/innen ermöglichen, die Arbeit und ihre persönliche Lebenssituation gut in Einklang zu bringen.

Johann Ratzenböck und Helmut Lindorfer von der KMB, Pfarrer Jan Plata und der Organist Josef Mühlböck. PFARRE

St. Aegidi. Die Katholische Männerbewegung St. Aegidi beteiligt sich an der neuen Orgel mit 3.000 Euro. Die Pfarre dankt für die großzügige Spende. Lebenshilfe OÖ – Werkstätte Grein. Peter Gstöttmaier wurde erneut mit dem Literaturpreis Ohrenschmaus für Menschen mit Lernbehinderung und Schreibtalent ausgezeichnet. Der Beschäftigte aus der Lebenshilfe-Werkstätte in Grein erhielt heuer einen der drei Hauptpreise.

Peter Gstöttmaier

LEBENSHILFE OÖ


KirchenZeitung Diözese Linz

Leser/innen am Wort 31

14. April 2022

Arbeitslosengeld Zu einem Leserbrief in Ausgabe 14:

Leider ignoriert der Leserbrief die Tatsache, dass das Arbeitslosengeld vor wenigen Jahren noch 80 Prozent des vorangegangenen Erwerbseinkommens betrug und auf nunmehr 55 Prozent gekürzt wurde. Was das z. B. für Menschen mit kleinen Einkommen um die 1000 oder 1200 Euro oder mit niedrigen Einkommen aufgrund von Teilzeitjob bedeutet, das kann man sich ausrechnen. Und um diese Menschen geht es. Oft ist auch zu bedenken, dass Kinder versorgt werden müssen. Als Christen kann es uns nicht egal sein, wie Menschen jetzt angesichts der Inflation ihr Leben finanzieren können. Miete, Heizung, Strom und Lebensmittel müssen gesichert sein, wenn aktuell immer wieder Betriebe Mitarbeitende reduzieren, z. B. aufgrund von Pandemiefolgen, Ersatzteilmangel, Rohstoffmangel. Wir befinden uns mittlerweile in einer Wirtschaftskrise aufgrund von Krieg. MONIKA GREIL-PAYRHUBER, PER E-MAIL

Beten Gerade jetzt in Kriegszeiten liest und hört man oft vom „Beten für den Frieden“. Aber auch sonst wird zum „Beten für ...“ aufgerufen, sei es für den Priesternachwuchs, das Ende der Pandemie und vieles mehr. Ich habe damit ein Problem, denn „Beten für etwas oder jemanden“ bedeutet doch eigentlich, dass wir Gott nicht zutrauen, das Richtige zu tun. Dass er also unsere Beratung braucht. (...) Kürzlich war der fast 90-jährige Pater Nathanael Wirth, Benediktiner und ehemaliger Probst von St. Gerold in Vorarlberg (verstorben 2020, Anm.) in der Sendung „Kreuz & Quer“ zum Beten mit folgenden Worten zu hören: „Das ist total falsch in der Religion, aber es wird immer so gelehrt; überall wird immer gesagt, was man beten soll und beten muss. Aber in Wirklichkeit wäre

es wichtig, dankbar zu sein, dass alles ... schon gut ist, und Gott es für mich viel besser plant, als ich es planen könnte. Es ist für mich so lächerlich, jeden Tag ein paar Gebete irgendwohin zu senden, er möge das und das machen. Ich will ihn einfach machen lassen, und er macht‘s viel besser als ich.“ Das sind Worte eines alten, weisen Mannes. Für mich noch viel unverständlicher sind Gebete z.B. zu Maria als „Fürsprecherin“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass im Himmel Protektionismus herrscht, wie in der Politik bei uns auf Erden? Mir gefällt, dass Pater Nathanael im Gegensatz dazu von der Dankbarkeit spricht, sie kommt nämlich bei uns Erdenmenschen meistens zu kurz.

fängt, muss der „Wahrheit ... das Zeichen und die Nacht dem Lichte weichen.“ Auch in der Karwochenliturgie sollte man bewusst auf Worte und Symbole achten, besonders auch in den vorgetragenen Schrifttexten des Johannesevangeliums. In der neuen Einheitsübersetzung schreien nicht mehr „die Juden“: „Kreuzige ihn“, sondern „die Hohenpriester und die Diener“. Nach der Antwort des Pilatus heißt es aber gleich wieder: „Die Juden entgegneten ihm…“. (...) Es sind aber „die Vertreter der jüdischen Obrigkeit“, keineswegs das ganze gläubige Volk. Wirklich konsequent sensibel für Antijudaismus ist nur die Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache. MARIA PRIELER-WOLDAN, LINZ

WOLFGANG ORTNER, WELS

(...) Das vom Papst initiierte Ver-

sammeln zum Weihegebet (für die Ukraine und Russland, Anm.) mag als Hinweis und Erinnerung dienen an die im Alten Testament überlieferte Offenbarung Gottes: „Ich bin der ich bin“ – „Ich existiere.“ – „Vergesst nicht, dass ihr in all euren Turbulenzen nicht allein seid!“ Außerdem, wer will schon wissen, wie viele problemlösende Ideen aus einer betenden Einstellung heraus geboren wurden und möglicherweise aus einer demütigen Haltung heraus Schlimmes verhindert haben. Umgekehrt: Wieviel Schreckliches wird wohl schon geschehen sein mangels ehrlichem „In sich gehen“ und mangels gründlicher Selbstwertbestimmung, wer man denn wohl als Einzelperson ist und wozu befugt. FRANZ LUKSCH, PER E-MAIL

Antisemitismus Zu „Leidensweg eines Juden“ in Aus­ gabe 14:

Der Antisemitismus bzw. Antijudaismus ist nicht nur in den Passionsspielen ein Problem, sondern auch im katholischen Liedgut, z.B. Gotteslob 938 (Deinem Heiland, deinem Lehrer): In der 4. Strophe wird der „Genuss des alten Osterlammes abgetan“. Wenn das Neue (Testament) an-

Gewaltlosigkeit Zu „Ja, wir können für Putin beten“ und allgemein zum Krieg in der Uk­ raine in Ausgabe Nr. 14

Pfarrer Christian Öhlers Aussage, man müsse „das Übel endlich an den Wurzeln anpacken“ kann ich nur zustimmen: Es profitiert mit riesigen Gewinnen die Rüstungsindustrie und Waffen werden nicht nur im Ukraine-Krieg, sondern auch im Jemen, Syrien und vielen anderen Orten eingesetzt. Mit all den Folgen für die Betroffenen wie Traumatisierung tausender Menschen, unzählige Verwundete und Tote, posttraumatische Störungen bei Soldaten und Soldatinnen, Verwüstung der Umwelt etc. Daher verstehe ich nicht, warum ein Aufruf zur kompletten Gewaltlosigkeit an beide Kriegsparteien naiv sein sollte. Denn es ist genau diese Gewalt der Kriegslogik, die die Folgen des Krieges hervorrufen. „Dieser Aufruf entspricht nicht der Realität“, sagt Öhler. Die Realität des Krieges ist jedoch eine Spirale der Grausamkeit, die, je mehr man auf diese Logik setzt, umso fester sich zuschnürt. Daher ist es wichtig, aus der Realität der Grausamkeit des Krieges in eine Realität des Friedens zu gelangen. Dies kann

nur mit friedlichen Mitteln der Gewaltlosigkeit gelingen. Auf beiden Seiten. Viele meinen, der Ausstieg aus einer militärischen Sicherheitslogik sei eine Utopie, aber Sicherheit durch militärische Mittel ist eine absolute Utopie! PAUL BERTRAM, PER E-MAIL

Es zeugt nicht von Klugheit, wenn derzeit die Ukraine wie ihre Unterstützer mit ähnlichen militärischen Mitteln wie der Aggressor handeln und Gewaltspiralen vorantreiben. Sind die großen, positiven Revolutionen nicht gewaltlos geschehen? Ist nicht auch ein waffenloser Mauerfall dadurch möglich geworden, als engagierte Christen nach einer geistigen Energiesammlung in Kirchen Soldaten gewaltlos gegenübertraten und daraufhin Gorbatschow den kalten Krieg mit der Sowjetmacht auflöste. (...) Es ist jetzt zu wünschen, dass in der äußerst misslichen Lage Leute aufstehen, die im Sinne Jesu gegenwärtige Gewaltspiralen durchbrechen und nicht einseitig den Feind verteufeln. Warum wird jener täglich tausendfach in Gottesdiensten daran erinnert, dass er der Erlöser ist, ohne bei ihm die Lösungswege zu suchen? Ein Aufwachen in altes militärisches Denken wird nicht mehr Frieden und Fortschritt bringen, aber sehr wohl Kosten für Rüstungsindustrien und eine Menge Tote auf beiden Seiten. (...) SIMON KIRSCHNER, BAD ENDORF (D)

Freude Ich freue mich jede Woche auf ihre Kolumne „Im Lebens-Spiegel“. Vor allem deshalb, dass uns dadurch Herr Matthäus Fellinger nicht ganz „abhanden“ gekommen ist. JOHANNA REITER, DIETACH

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­ halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at


UNTER UNS Energie sparen, aber nicht beim Auto

DENKMAL

Ukrainische Ostereier Wer im Internet nach ukrainischen Osterbräuchen sucht, stößt auf die „Pysanky“. Das sind speziell verzierte Ostereier. HEINZ NIEDERLEITNER

weinend anflehte, weniger grausam zu ihrem Sohn zu sein. Die Tränen Marias sollen auf die Eier gefallen und zu Punkten in leuchtenden Farben geworden sein. Heuer feiert die Ukraine am 24. April Ostern. Hoffentlich schweigen die Waffen bis dahin. Machen Sie mit! Wie heißen die kunsthandwerklichen Ostereier, welche die russische Zarenfamilie verschenkte? Einsendungen bis 24. April 2022 an: KirchenZeitung, ­Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at Lösung von Ausgabe 13: Strafgesetzbuch

PAUL STÜTZ PAUL.STUETZ@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Ukrainekrieg und drohende Wirtschaftskrise: Jetzt wäre wohl die beste Zeit, um über höhere Vermögenssteuern nachzudenken.

„Friede sei ihr erst Geläute.“ DOMPFARRER KARL RAPHAEL DORR. VOR 70 JAHREN, IM APRIL 1952, ERÖFFNETE ER DIE WEIHE DER NEUGEGOSSENEN PUMMERIN MIT DIESEM ZITAT VON F. SCHILLER.

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Pysanky haben ihren Namen vom Wort „pysaty“ (schreiben). Denn die Verzierungen werden mit Wachs und einem Griffel aufgetragen, also „geschrieben“. Traditionell gibt es in Regionen je eigene Arten von Verzierungen. Auch andere mittel-osteuropäische Kulturen kennen diese Form der Wachsverzierung von Eiern. Das Wort „Pysanky“ wird auch als Überbegriff für andere spezielle Ostereier aus der Ukraine verwendet. Krapanky zum Beispiel sind mit Punkten verziert („krapka“ bedeutet Punkt). Mit ihnen ist die Legende verbunden, dass Jesu Mutter den Soldaten unter dem Kreuz Eier gab und sie

Traditionelle und moderne Pysanky aus der Ukraine und der ukrainischen Diaspora LUBA PETRUSHA/ CC BY-SA 3,0

Gestern freuten wir uns noch über das billige Gas, das für behagliche Wärme in den Häusern sorgt. Heute wissen wir, dass der Umstieg auf Alternativen so früh wie möglich erfolgen muss: um nicht mehr am Tropf Russlands zu hängen und um das Klima zu retten. Meine Frau und ich sind auch persönlich von dem Thema betroffen und haben uns am Wochenende auf der Energiesparmesse in Wels Anregungen dazu geholt. Gut, dass es Möglichkeiten für die persönliche ­Energiewende gibt. Beim Klimaschutz ist dennoch noch viel Luft nach oben, wie ironischerweise die Anreise mit dem Zug zur Messe deutlich machte. Eine Verbindung alle zwei Stunden zur Energiesparmesse ist natürlich viel zu wenig. Die Konsequenz: Die allermeisten Besucher/innen kamen mit dem Auto. Die Erkenntnis, dass Menschen weniger Energie brauchen, um die gleiche Strecke zurückzulegen, wenn sie vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, wurde bei der Energiesparmesse nicht beherzigt. Immerhin: Der auf der Fahrt zum Messegelände übervolle Zug zeigte auch, dass viele Menschen da schon weiter wären als die Verantwortlichen in der Verkehrsplanung.


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