KiZ-ePaper Nr. 04/2021

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NIEDERLEITNER

Nr. 4 I 28. Jänner 2021 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,50 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 76

Spiritualität – Quelle des Lebens

Die anhaltende COVIDKrise kostet viel Energie. Der Theologe Michael Rosenberger beschreibt Spiritualität als Kraftquelle für alle Menschen. Siehe Seite 4

Solidarität. Protest gegen die Gleichgültigkeit gegenüber Flüchtlingen auf Lesbos. Seite 3

Bewusst leben. Die Pubertät ist nie Kultur. Von der Landesausstellung eine leichte Zeit – besonders nicht in Steyr zur Kulturhauptstadt während der COVID-Krise. Seite 18 Salzkammergut. Seite 28


2 Meinung KOMMENTAR Geimpft Sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, ist ein Akt der Nächstenliebe. Oder halt! Ist es doch rücksichtslos und gemein? Wer als Bürgermeister/ -in oder Kardinal geimpft ist, gilt plötzlich als eigensüchtig und privilegiert. Sind das nicht Role Models, Vorbilder, deren CoV-Impfung Symbolkraft haben könnte? Mit der Bedeutung: „Ihr braucht euch vor dieser neuen Imp-

MONIKA SLOUK

monika.slouk@koopredaktion.at

fung nicht zu fürchten! Ich gehe voran und lasse sie mir in mein Fleisch injizieren.“ Nun sind die schon Geimpften aber die Bösen, die anderen den Impfstoff klauen. Wenn sie gewartet hätten, bis alle anderen geimpft sind, würde es heißen: „Schaut her, sie glauben ja selbst nicht an die Wirkung/die Ungefährlichkeit/die Impfung!“ Diese Aufregung über alles und jedes ist so überflüssig wie ein Corona-Virus. Während sich die Steiermark noch über Vordrängler aufregt, regt sich Niederösterreich darüber auf, dass Impfstoff-Reste entsorgt wurden, um ja nicht den Falschen Vorrang zu geben. Die Impfstrategie ist nicht unfehlbar, sie hätte Role Models und Reste berücksichtigen müssen. Papst Franziskus erinnert übrigens immer wieder daran, dass wir europäischen Länder die Vordrängler sind, denen es relativ egal ist, wie viel Impfstoff für andere Kontinente übrig bleibt.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Das Problem mit Vergleichen Im Zuge der Corona-Maßnahmen tauchen leider in der (Halb-)Öffentlichkeit immer wieder Vergleiche mit der Politik von Diktaturen auf, nicht zuletzt mit der NS-Zeit. Der Holocaustgedenktag (27. Jänner) ist daher ein guter Anlass, über historische Vergleiche nachzudenken. Halten wir uns vor Augen: Das NS-Regime hat binnen kürzester Zeit die Demokratie und alle anderen Parteien ausgeschaltet, politische Gegner verfolgt (und ermordet), 1935 ihr rassistisches Gedankengut in Gesetzesform gegossen, mit einer brutalen Außenpolitik einen Angriffskrieg entfacht, der zum Zweiten Weltkrieg mit Millionen Toten wurde, und Millionen Menschen – Juden, Sinti und Roma – im wahrsten Sinne des Wortes industriell organisiert ermordet. In Österreich und Europa haben wir heute nicht perfekte, aber funktionierende Demokratien samt Opposition, Menschenrechte

in Verfassungsrang und Höchstgerichte, die über deren Einhaltung wachen (und manche Corona-Maßnahmen aufgehoben haben). Wir haben Meinungsfreiheit, die freilich auch mit einschließt, dass Meinungen von der Mehrheit als inakzeptabel abgelehnt werden. Fazit: Selbstverständlich kann und darf man Corona-Maßnahmen kritisieren. Aber jeder Vergleich mit dem NS-Regime scheitert und trägt die Gefahr in sich, die Menschheitsverbrechen der Nazis zu verharmlosen.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

WORT DER WOCHE: AMANDA GORMAN, SCHRIFTSTELLERIN UND LYRIKERIN

Ein berührender Vortrag Wir werden diese verwundete Welt zu einer besseren machen, denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen und zu sein.

Die US-amerikanische Schriftstellerin und Poetin Amanda Gorman trug bei der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden und dessen Vizepräsidentin Kamala Harris ihr Gedicht „Der Berg, den wir erklimmen“ („The Hill We Climb“) vor, in dem es um Einheit, Heilung und Überwindung politischer Gräben geht. Die 22-Jährige berührte damit nicht nur die Herzen der anwesenden Zuhörer/innen. KEVIN LAMARQUE/REUTERS/PICTUREDESK.COM


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

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Unterstützung: KA-Präsidentin Maria Hasibeder (ganz rechts) besucht das Protestlager vor dem Dom mit Monika Weilguni (zweite von links).

KIZ/NIE

Protest dagegen, dass Österreich keine Flüchtlinge aus Griechenland und Bosnien aufnimmt

„Wir schauen da nicht länger zu“ Die Plattform Solidarität OÖ und die Bewegung „Seebrücke Linz und Umgebung“ solidarisieren sich mit den Flüchtlingen in Griechenland: Sie übernachten im Freien. Auch in Pfarren ist der Unmut groß, dass Österreich derzeit niemanden aufnimmt – zum Beispiel in Mondsee. Kalt ist es am späteren Samstagnachmittag vor dem Mariendom in Linz. Die Aktivist/innen von Solidarität OÖ und Seebrücke LinzUmgebung haben ihre Zelte aufgeschlagen. 15 von ihnen werden hier übernachten, darunter Obdachlosenseelsorger Helmut Eder, Heinz Mittermayr von der KAB, die Seelsorgerin Monika Weilguni, kfb-Vorstandsmitglied Manuela Kiesenhofer und die kirchlich Engagierten Harald Rechberger und Jakob Foissner. Sie informieren die Passanten über ihr Anliegen, Kerzen werden aufgestellt. Vernetzung. Spricht man die Gruppe darauf an, dass es eine ungemütliche Nacht wird, heiß es: „Unsere Kinder sind im Warmen zuhause und es ist nur eine Nacht“ – im Unterschied zu den Menschen in Kara Tepe, dem europaweit bekannten Flüchtlingslager auf Lesbos. Mit ihrer besonderen Form der Demonstration schließt sich die Gruppe gleichartigen Aktionen in Wien, Graz, Salzburg oder Innsbruck an. Eine Internetverbindung wird am Abend auch nach Griechenland aufgestellt. Die Intention des Protests

beschreibt Seelsorgerin Monika Weilguni so: „Wir schauen angesichts der Zustände in den Flüchtlingslagern da nicht länger zu, das können wir mit unserem Gewissen nicht vereinbaren.“ Also sollen an weiteren Wochenenden Übernachtungen stattfinden – abwechselnd vor dem Dom und am Martin-Luther-Platz. Weitere Gruppen sind eingeladen mitzumachen. Zur Aktion gehört eine Vorgeschichte: Nach E-Mails an den Bundeskanzler und andere Politiker habe sich ein Gefühl der Ohnmacht breitgemacht, sagt Weilguni. Briefliche Ersuchen, doch zumindest in beschränktem Maße Menschen aus den griechischen und bosnischen Lagern aufzunehmen, würden nur schablonenhaft beantwortet. Rückenstärkung kommt von Bischof Manfred Scheuer: „Ich unterstütze die Aktion,

Briefe an den Bundeskanzler: Pastoralassistentin Dagmar Pfannhofer und Pfarrer Ernst Wageneder aus Mondsee. PFARRE

weil ich hoffe, dass es in Europa und Österreich ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik gibt. Symbolaktionen lösen sicher nicht alle Probleme, aber sie geben zu denken. Wer ein Leben gerettet hat, wird so betrachtet, als hätte er das ganze Universum gerettet“, sagt Scheuer, der auch das Engagement der Pfarren in der Flüchtlingsbetreuung seit 2015 lobt. Bereitschaft. In Mondsee beispielsweise gibt es seit 2015 einen Fachausschuss für Asyl, wie Pastoralassistentin Dagmar Pfannhofer erzählt. Damals wurden im Pfarrgebiet Wohncontainer für Flüchtlinge aufgestellt. Die Integrationsarbeit habe reiche Früchte getragen. Jetzt bestehe die Bereitschaft, wieder Menschen aufzunehmen. „Wir haben entsprechende Briefe an Bundeskanzler Kurz geschrieben“, sagt Pfannhofer. Die Antworten seien eine PR-Angelegenheit gewesen. Dabei habe man in Mondsee gute Kontakte ins Umland und zu den politischen Gemeinden. Doch derzeit erlebe man eine gewisse Hilflosigkeit, sagt Pfannhofer, „auch, weil wir durch unsere Kontakte nach Kara Tepe hören, dass die versprochene ‚Hilfe vor Ort‘ dort nicht ankommt“. Bischof Manfred Scheuer ist überzeugt, es brauche eine Vernetzung und eine Koordination von Bund, Ländern und Gemeinden, von NGOs und allen, die bei der Integration Verantwortung übernehmen. HEINZ NIEDERLEITNER

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4 Im Gespräch

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KirchenZeitung Diözese Linz

Quelle für Christen und Atheisten „Was der Seele Leben schenkt“ lautet der Titel des neues Buches von Michael Rosenberger. Der Linzer Moraltheologe hat das Manuskript noch vor dem ersten Lockdown abgeschlossen, aber es ist wie für die Zeit der Pandemie geschrieben.

Wie nehmen Sie die aktuelle Situation des nun schon dritten Lockdowns wahr? Univ.-Prof. Michael Rosenberger: Immer

mehr Menschen kommen an das Ende ihrer Kräfte und Ressourcen – auch finanziell. Wir befinden uns in einer schwierigen, ja bedrohlichen Phase. Die Situation ist zum Zerreißen gespannt. Was ist die Kernbotschaft Ihres Buches? Rosenberger: Seine Grundbotschaft lau-

tet, dass in unserer christlichen Spiritualität vieles steckt, was uns zur Quelle der Kraft werden kann. Ich habe spirituelle Praktiken ausgewählt und beschrieben, die meiner Meinung nach großes hilfreiches Potential besitzen – und zwar für alle Menschen, unabhängig davon, ob sie Muslime, Juden, Hinduisten, Atheisten oder Christen sind. Wie kann man sich das vorstellen: eine Spiritualität, die für alle Menschen bedeutsam ist? Rosenberger: Jeder Mensch – ob gläubig

oder nicht – trägt in sich etwas, woraus er Kraft schöpft und was ihm hilft, den Weg der Liebe zum Leben und den Menschen zu gehen. Das verstehe ich unter Spiritualität. Wenn wir im Christentum klar herausstellen, was der Kern unserer Spiritualität ist, was also Kraftquellen sind, kristallisieren sich urmenschliche Erfahrungen heraus, die jeder und jede mitvollziehen kann. Da geht es etwa um Dankbarkeit, Ehrfurcht, Genussfähigkeit, Hingabe und Einsatz für andere. Das verbindet uns mit allen Menschen. Das ist eine Form der Ökumene, die bisher noch wenig beachtet wurde, aber im 2. Vatikanischen Konzil grundgelegt ist: Durch Freude und Trauer, Angst und Hoffnung sind wir mit allen Menschen verbunden. Können Sie ein Beispiel einer spirituellen Übung geben, die über das Christentum hinaus für alle Menschen hilfreich sein kann?

Rosenberger: Das dankbare Zurückschauen

auf den Tag ist so eine Übung. Es geht nicht darum, die Ereignisse des Tages zu bewerten, sondern wie einen Film ablaufen zu lassen. Vielleicht hat mich in der Straßenbahn ein Kind angelächelt. Im Trubel des Tagesgeschäfts ist diese kurze Begegnung völlig untergegangen, aber am Abend taucht sie wieder auf und ich kann diesen kleinen Moment als großes Geschenk erleben. Zehn Minuten in einen Tagesrückblick zu investieren ist eine Form von Spiritualität, die nicht kompliziert, aber enorm bereichernd ist. Als Christ werde ich die Tagesrückschau mit einem Gebet zu Gott beschließen. Dankbar für den Tag sein kann aber auch ein Atheist. Wenn ich mir vorstelle, dass alle Menschen dankbar wären, würde es in unserer Welt anders ausschauen. Ein Kapitel Ihres Buches haben Sie betitelt mit „Dem Leben Rituale geben“. Welche Bedeutung haben Rituale? Rosenberger: Gerade jetzt in der Zeit der

Corona-Pandemie sind bislang ganz selbstverständlich zum Alltag gehörende Rituale plötzlich nicht mehr erlaubt – wie sich beim Grüßen die Hand zu geben oder sich zu umarmen. Corona ist ein Impuls zu überlegen, was uns Rituale bedeuten und ob nicht gerade während des Lockdowns neue Rituale eine Hilfe sein könnten. Wenn Eltern und Kinder Tag für Tag im Homeoffice sind, geht das an die Grenzen. Vielleicht kann es angebracht sein, ein Ritual einzuführen, das den Alltag zusätzlich strukturiert – zum Beispiel gemeinsam ein Lied vor dem Essen zu singen. Manche Eltern segnen ihre Kinder, wenn sie außer Haus gehen. Auch das ist ein sehr schönes Ritual, das Qualität in die Beziehung bringt und sie prägt. Breiten Raum geben Sie in Ihrem Buch dem Thema „Erdung und Öffnung der Spiritualität“. Sie nehmen dabei die wirklich Nächsten in den Blick: den/ die Partner/in, Kinder, Freundinnen, Freunde. Rosenberger: Spiritualität birgt die Gefahr,

sehr schnell abzuheben und realitätsfern zu werden. Sie braucht die Verankerung im alltäglichen Leben. Spiritualität darf zu keiner Scheinwelt und Zweitwelt werden, in die man sich flüchten kann. Sie will vielmehr

Michael Rosenberger lehrt Moraltheologie an der KU Linz. Die Verbindung von Theologie und Spiritualität ist ihm ein besonderes Anliegen. KIZ/JW

eine andere Blickrichtung im ganz gewöhnlichen Alltag mit den vertrauten Menschen ermöglichen und ermutigen, mit Zuversicht, Hoffnung und Liebe auf Welt zu schauen. Auch Konflikte mit meinen unmittelbar Nächsten haben hier ihren Platz: Sie können zum Ort des spirituellen Lernens werden. Die katholische Tradition hat einen reichen Schatz an Spiritualität, aber irgendwie scheint er nicht recht attraktiv zu sein. Rosenberger: Das ist ein Phänomen jeder Re-

ligion, dass die spirituellen Schätze oft überlagert sind mit Ornamentik. Wir verwenden zum Beispiel in unseren liturgischen Gebeten Floskeln aus dem römischen Kaiserkult. Kein Mensch versteht das. Diese Überlagerung muss weggenommen werden. Wir müssen das Wesentliche stärken, damit existentielle Erfahrungen zur Sprache kommen können.

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Michael Rosenberger: Was der Seele Leben schenkt. Spiritualität aus Erde. Würzburg: Echter Verlag 2020, 216 Seiten, € 15,40.


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Im Gespräch 5

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Corona verstärkt Spannungen

Gewalt an Kindern steigt Die Befürchtung vieler Expert/innen ist wahr geworden: Durch Corona nimmt die Gewalt in Familien zu. Das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich spricht von einer Steigerung der Gewalttaten gegenüber Personen unter 18 Jahren um 49 Prozent. Corona ist allerdings mehr Verstärker als Auslöser, wird betont. LISA-MARIA LANGHOFER

„Ich führe es schon auch auf die derzeitige Situation zurück, dass so viele Kinder und Jugendliche gefährdet sind“, sagt Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich. 1.595-mal wurde die Polizei im Jahr 2020 zu Einsätzen wegen häuslicher Gewalt gerufen und hat in der Folge 2.024 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen. „Normalerweise fliehen Betroffene zu Freunden oder Familie, das ist jetzt nicht möglich“, nennt Schuh einen möglichen Grund für die erhöhte Anzahl von Einsätzen und ergänzt: „Ich glaube aber auch, dass die Leute schneller als früher die Polizei rufen.“ Auch Christian Nobis, fachlicher Leiter des Kinderschutzzentrums Linz, spürt ein Ansteigen der Gewalt: „Allerdings kann ich das nicht an konkreten Zahlen festmachen. Am Beginn von Lockdown eins etwa hatten wir noch eher eine Flaute, was Neuzugänge bei den Beratungen betrifft, aber gegen Ende des ersten Lockdowns hatten wir viel zu tun.“ Dieser Trend habe auch über den Sommer und bis in den Herbst hinein ange-

halten. „Ich schätze, dass wir 15 bis 20 Prozent Neuzugänge betreut haben.“ Wie hoch allerdings die Dunkelziffer der von Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen ist, sei unklar. Umso genauer lassen sich die Gründe für die Gewalthandlungen festmachen: „Die räumliche Enge daheim, Überforderung durch Home-Office und Home-Schooling, existenzielle Ängste, das macht etwas mit den Familien.“ Die Isolation zuhause führe zu innerfamiliären Spannungen, womit auch das Gewaltrisiko steige. Darüber hinaus sei durch den Lockdown das Holen von Hilfe und Unterstützung schwieriger geworden. Denn Personen, denen normalerweise auffällt, dass etwas nicht stimmt, haben keinen persönlichen Kontakt mehr zu den Kindern – dazu zählen etwa Lehrkräfte oder Kindergartenpädagog/innen. „Diese sind selbst gerade sehr durch ihre primären Aufgaben gefordert. Deshalb fürchte ich, dass vieles unentdeckt bleibt“, sagt Nobis. Gewalt nicht plötzlich da. „Gewalt ist kein einmaliger Ausrutscher, auch wenn es von den Täter/innen gerne so dargestellt wird,“ sagt Josef Hölzl von der diözesanen Beratungsstelle Beziehungleben.at. „Oft gibt es die Übergriffe schon länger, schon vor Corona. Wenn diese in einem geschlossenen System geschehen, stabilisiert sich die Gewalt und bekommt eine eigene Dynamik“, führt Hölzl weiter aus. Auch Eva Schuh kennt das aus ihrer beruflichen Praxis: „Da geht es um Verhaltensmuster, und uns Menschen fällt es nun mal schwer, Verhalten zu ändern.

Die Isolation im eigenen Zuhause führt im Extremfall zu Gewaltausbrüchen.

STOCKADOBE/JULIEN LEIV

Das geht auch nicht von heute auf morgen, deshalb wäre es wichtig, dass sich die Täter, meist sind es Männer, professionelle Unterstützung holen.“ Kinder ernst nehmen. Manchmal versuchen auch die Kinder selbst, den Kreislauf zu durchbrechen. Bis sie gehört werden, kann es jedoch dauern: „Laut einer Studie muss sich ein Kind fünf- bis siebenmal an verschiedene Erwachsene wenden, bis es Hilfe bekommt“, sagt Nobis. Der beste Schutz für Kinder sei deshalb, wenn sie ernst genommen und über ihre Rechte informiert werden. „Sie brauchen ein kompetentes Gegenüber, dem sie alles erzählen können, ohne negative Konsequenzen fürchten zu müssen.“ Dieser Meinung schließt sich auch Hölzl an: „Wenn Kinder Stabilität, Sicherheit und verlässliche Beziehungen erleben, überstehen und verarbeiten sie Übergriffe auch leichter.“ Manche Kinder seien zwar sehr resilient (belastbar, widerstandsfähig) und „halten mehr aus, als wir glauben“, doch je länger Übergriffe oder eine Krise andauern, desto schwerer wird es auch für sie. Schutz der Schwächeren. Auf das Wohl der Kinder zu schauen, ist auch eine besondere Aufgabe der Kirche, ist Julia Schörkhuber, Organisationsreferentin für Bildung und Regionalarbeit der Katholischen Jungschar, überzeugt: „Es geht um Solidarität und den Schutz der Schwächeren. Ich sehe es als christliches Selbstverständnis, Kinder und Jugendliche zu schützen.“ Die Jungschar wolle ein Sprachrohr für Kinder sein und sich dafür einsetzen, dass deren Rechte gewahrt bleiben. Dazu brauche es auch ein breiteres Bewusstsein in der gesamten Gesellschaft, sodass „Kinder, egal wo sie sich bewegen, einen geschützten Raum vorfinden, sich ausprobieren und frei entwickeln können, und so die Chance haben, normal aufzuwachsen“. Keine Zukunftsprognose. Auf Spekulationen, ob die Gewalt in den nächsten Wochen und Monaten weiter steigen oder sinken wird, will sich keine/r der Expert/innen einlassen. Nobis: „Man kann nicht seriös einschätzen, welche Folgen es geben, wie sich alles auf das Bewusstsein von Erwachsenen und Kindern auswirken wird.“

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Was im chinesischen Fujin die katholische Gemeinde mit ihren gut fünfzig Mitgliedern macht, ist für die Weltkirche ungefähr so wichtig, wie wenn „in China ein Fahrrad umfällt“. Sieht man aber genauer hin, staunt man, wie anregend das Leben dieser kleinen Gemeinde auch für Pfarren hierzulande sein kann. JOSEF WALLNER

Die Basis für die Beziehung von Österreich in die Stadt Fujin im abgelegenen Nordosten von China haben österreichische Kapuziner gelegt. Kapuziner-Patres gründeten Anfang der 1930er-Jahre im Rahmen eines groß angelegten Missionsprogramms in der ehemaligen Mandschurei die Pfarre Fujin. Innerhalb von drei Jahrzehn-

Raumeinteilung ten entstanden eine lebendige Gemeinde und eine riesige Backsteinkirche. Bürgerkriegsähnliche Zustände setzten 1946 der blühenden Pfarre ein jähes und gewaltsames Ende. Zwei ihrer Seelsorger, P. Antonin Schröcksnadel und P. Theophil Ruderstaller aus Ostermiething, verloren dabei ihr Leben. Durch Zufall kamen mit den Wahl-Oberösterreichern Gisela und Gunther Gensch 2007 – also einundvierzig Jahre später – erstmals wieder europäische Christen nach Fujin. Das Ehepaar fuhr dann bis 2018 regelmäßig hin und hat das Wachstum der katholischen Gemeinde mit Staunen und mit finanzieller Unterstützung begleitet.

Die ehemalige Kirche von Fujin war Parteilokal, Düngemittellager und ist nun Stadtmuseum. Die Stadt hat den Katholiken das Gebäude zum Kauf angeboten, diese haben aber abgelehnt. In erster Linie war das Projekt für die kleine Gemeinde zu groß. GENSCH

Die Gemeinde konnte sich Dank der Hilfe von Gisela Gensch, die in den vergangenen Jahren insgesamt 64.000 Euro gesammelt hat, ein Einfamilienhaus kaufen. Die chinesischen Christ/innen haben aus wirtschaftlichen Gründen, aber vermutlich noch mehr aufgrund ihrer Erfahrung mit der Politik des Landes, auf einen traditionellen Kirchenbau mit Turm, Rundbogenfenstern und vielem mehr verzichtet. Wie die Katholik/ innen von Fujin ihren Glauben leben wollen, geht in einem Wohnhaus besser als in einem Sakralbau. Vom Altar- zum Wohnzimmertisch und zurück. Die Raumeinteilung ihres Bungalows zeigt, was das Geheimnis ihrer kleinen Pfarre ist. Das Wohnzimmer ist der Kirchenraum, in dem ein überdimensionierter Altartisch steht. Es ist dies der Altar aus der ehemaligen Kapuzinerkirche der Stadt, die zum Parteilokal, zum Lager für Kunstdünger und nun zum Stadtmuseum wurde. Durch all die Jahrzehnte der staatlichen Verfolgung und Bedrägnis diente dieser Altar als Wohnzimmertisch, um den sich die Christen auch zum Gebet versammelt haben. Die Gläubigen haben nie aufgehört, sich im Geheimen zu treffen. Sie haben miteinander und allein viel gebetet, vor allem den Rosenkranz, der ein Erkennungszeichen der Katholiken ist, erzählte Gisela Gensch in einem Interview mit der KirchenZeitung: „Die Katholiken dort haben eine ansteckende Frömmigkeit. Man spürt


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Gesellschaft 7

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Das ebenerdige Haus (linkes Bild) ist Kirchenraum und Gemeindezentrum. Die Freude ist groß, wenn das Ehepaar Gensch nach Fujin kommt (rechtes Bild). Die Gemeinschaft wird in der katholische Gemeinde groß geschrieben. Das Paar hat rund zehnmal die Reise nach Fujin auf sich genommen, um die Christen vor Ort zu unterstützen. Die Entfernung zwischen Österreich und Fujin beträgt 10.000 Kilometer, die Stadt zählt 450.000 Einwohner. GENSCH (2)

mit Theologie bei ihnen: Gott ist nah.“ Treffender kann man nicht beschreiben, was eine lebendige Pfarre ausmacht. Wie regelmäßig der Wohnzimmer-Altar als Messtisch dienen konnte, ist nicht überliefert. Die Gläubigen von Fujin haben aber die Eucharistie nie aus den Augen verloren. Diese blieb symbolisiert durch den Altar die Mitte ihrer Gemeinde. Wie einen Schatz haben sie ihren Altar aus der alten Kirche gehütet. Ein kleines Kammerl neben dem „Wohnzimmer“ dient als Sakristei. Darin findet sich auch ein Bett für den Priester, der zu den Eucharistiefeiern kommt. Aufgrund der großen Entfernungen braucht er eine Übernachtungsmöglichkeit. Geleitet wird die Gemeinde nicht von ihm, sondern von einer Frau und einem Mann vor Ort. Sie sind für die Organisation und die einzelnen Aktivitäten verantwortlich. Ein wichtiger Raum im Kirchen-Wohnhaus ist die Küche. Sie dient der Gemeinschaft, aber vor allem wird sie als Suppenküche für die Armen der Stadt verwendet. „Menschen auf Krücken, alte Leute ohne Zähne, in völlig verschmutzter Kleidung – unglaublich, wie viel Armut man sieht“, erzählt Gisela Gensch, die einmal gerade vor Ort war, als die Armen versorgt wurden. Eine Musikschule als Bindeglied. Ein weiterer Raum beherbergt eine Musikschule. Das ist die offizielle Widmung des Gebäudes. Eine Reihe von Keyboards zeugt

Frau Gao war als Kind Augenzeugin des Martyriums der beiden Kapuzinerpatres aus Österreichs. GENSCH

davon, dass man dort wirklich ein Instrument lernen kann. Die Musikschule ist eine mehr schlechte als rechte Tarnung, weil der Staat ohnedies um die zusätzliche Bestimmung des Hauses weiß. Die Institution „Musikschule“ bildet aber ein Scharnier zum Alltag der Menschen. Die katholische Gemeinde bietet mit dem Musikunterricht der Gesellschaft ihren Dienst an: In der Kirche kann man etwas lernen, das die persönliche Entwicklung von Menschen fördert und einen Beitrag für die Gemeinschaft in der Stadt darstellt. Die Keyboards sind natürlich bei den Gottesdiensten im Einsatz, die das Ehepaar Gensch als sehr ansprechend erlebt: „Eine Messe dauert eineinhalb Stunden, alles ist sehr feierlich.“ Ein großer Kinderchor trägt ebenfalls zur Lebendigkeit der Liturgie bei. Rund 1000 Menschen – nicht alle sind getauft – gehören der Gemeinde von Fujin an. Gisela Gensch ist überzeugt, dass die Musikschule sehr zum Wachstum der Gemeinde beiträgt. In einem kleinen Zimmer des Hauses lebt ein älterer Mann. Er wird „Gärtner“ genannt und ist der Hausmeister. Unter dem Schutz der Martyrer. Dass ihre Pfarre sich so gut entwickelt, schreiben die Christinnen und Christen von Fujin den Kapuzinerbrüdern Antonin und Theophil zu. Von ihrem Martyrium kommt Segen über die Gemeinde, sind sie überzeugt. Darum haben sie ihnen auch ihre Kirche und ihr Zentrum geweiht.

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8 Lebendige Kirche

Wir sind Reben – keine Weinstöcke

28. Jänner 2021

Vertreter/innen von fünf christlichen Kirchen in Oberösterreich beteten am 21. Jänner 2021 anlässlich der weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen in der Kapelle des Linzer Priesterseminars. Ausgehend vom Motto der Gebetswoche „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht

bringen“ (Joh 15,5–9) merkte der Superintendent der Evangelischen Kirche A. B. in OÖ, Gerold Lehner, kritisch an: „Man könnte leicht den Eindruck gewinnen, dass Jesus gesagt hätte: ‚Ich bin der Weinberg und ihr seid die Weinstöcke.’ Denn das, so scheint es, ist das Bild, das wir vielfach abgeben: viele

KirchenZeitung Diözese Linz

Weinstöcke, jeder für sich.“ Gegenüber diesem Bild gebrauche Jesus aber das Bild des Weinstocks mit seinen Reben, betonte Lehner. Es gehe um die lebensnotwendige Verbundenheit. Das ökumenische Gebet ist seit 23. Jänner auf www.dioezese-linz.at/oekumene nachzusehen. DIÖZESE LINZ

Pensionist treibt die digitale Wende bei der Pfarrkommunikation voran

„Bedeutung der Homepage ist gestiegen“ Nußbach. Noch vor einem Jahr schlummerte die Pfarrwebsite von Nußbach im Dornröschenschlaf. Nur ein paar wenige Infos zu Ansprechpersonen in den Pfarren bildeten im Großen und Ganzen den virtuellen Auftritt der 1.500-Katholiken-Pfarre im Kremstal. Doch dann kam der erste Lockdown und mit ihm die Notwendigkeit, die Kommunikation im Internet zu verstärken. Der Pensionist Fritz Kaltenböck nahm sich dieser Aufgabe im Ehrenamt an. In kurzer Zeit machte er sich mit den Möglichkeiten des diözesanen Internetsystems vertraut, um die Pfarrhomepage mit vielen abwechslungsreichen Inhalten zu befüllen. Aufgegriffen wird von ihm alles, was in der Pfarre seelsorglich passiert, von spirituellen Impulsen über Kon-

Fritz Kaltenböck betreut die Pfarrwebsite von Nußbach. PRIVAT

takte bis hin zu Informationen zu aktuellen Coronabestimmungen in der Pfarre. Er setze sich dafür ein, dass im digitalen Raum der Pfarre aufscheint, was aktuell, informativ und hilfreich sei. Wichtig sei auch der Bezug zur Pfarre bzw. zur Pfarrbevölkerung. Unbeschränkt besuchbar. „Die Bedeutung der Homepage ist durch die Pandemie deutlich gestiegen. Da wird die Pfarrwebseite so ziemlich von allen als hilfreich gesehen“, betont Kaltenböck. Ein wesentlicher Vorteil der Homepage: Neben Kirche und Pfarrheim, wo derzeit max. zehn Personen hineindürfen, ist der digitale Raum der Pfarre jederzeit fast unbeschränkt besuchbar. An Spitzentagen kam die Pfarrwebsite bei konkreten Aktionen (z. B. virtueller Nikolausbesuch) auf 150 Besuchende am Tag. Das entspricht 10 Prozent der Pfarrbevölkerung. Was Fritz Kaltenböck besonders freut: „Die persönlichen Rückmeldungen der Leute sind fast immer positiv und konstruktiv.“ Für ihn ist die Entwicklung der Digitalisierung im kirchlichen Bereich vergleichbar mit dem Trend zum Homeoffice. Für viele sei das vor

Lebendiger Auftritt der Pfarre im digitalen Raum: www.dioezese-linz.at/nussbach SCREENSHOT

Corona nicht vorstellbar gewesen. Aber jetzt lerne man, damit umzugehen und solle das Gute behalten. Fritz Kaltenböck motiviert jedenfalls, dass er mit einer aktiv betriebenen Pfarrwebseite für die Pfarre etwas tun könne. „Ich bin überzeugt, dass man digital einfach auch Menschen erreicht bzw. mehr Menschen die Chance gibt mit Kirche oder Pfarre in Kontakt zu treten, als man sonntags in der Kirche sieht.“ Das gelte jetzt in der Phase des Corona-Lockdowns, aber auch darüber hinaus.

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PAUL STÜTZ


KirchenZeitung Diözese Linz

Pfarren & Regionen 9

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Pfarre Marchtrenk tauscht Ölheizung aus

Pfarre wird zum Klima-Musterschüler Ölheizungen gelten als eine der klimaschädlichsten Varianten der Wärmeerzeugung. Aus diesem Grund ersetzte die Pfarre Marchtrenk nun den alten Ölkessel durch eine umweltfreundliche Pelletheizung. Es ist das erklärte Ziel der Regierung, die CO2-Emissionen, die beim Heizen verursacht werden, drastisch zu senken. Wer eine Ölheizung hat, muss diese bis zum Jahr 2035 tauschen. Das betrifft in Östereich immerhin 600.000 Haushalte. Bei Ölkesseln, die schon älter als 25 Jahre sind, ist jedoch spätestens 2025 ein Umstieg auf alternative Wärmegewinnung zwingend. Letzteres trifft auch auf die Pfarre Marchtrenk zu. Neben dem ökologischen Grundsatz „Raus aus dem Öl!“ haben die Verantwortlichen dort außerdem die starken Preisschwankungen am Heizölmarkt dazu bewogen, den Umstieg rasch voranzutreiben. „Wir haben verschiedene Systeme verglichen, Expertenmeinungen eingeholt und uns schließlich für eine moderne und umweltfreundliche Pelletheizung entschieden“, erklärt Manfred Holzer-Ranetbauer, Mitglied im Fachausschuss Finanzen der Pfarre Marchtrenk. Mit der Photovoltaikanlage und der Wärmedämmung des Pfarrzentrums ist der Wechsel des Heizsystems eine weitere Maßnahme, die die Pfarre Marchtrenk zum Klima-Musterschüler macht. Rasche Umsetzung. Nachdem die Diözese Linz im September 2020 grünes Licht für

Projektleiter Thomas Oliva (l.) und Pfarradministrator Pater Carlos da Silva freuen sich über die neue Heinzanlage. Rechtes Bild: Weißer Rauch steigt nun beim Heizen auf. PFARRE ( 2)

eine sofortige Umsetzung der neuen Heizung gegeben hatte, ging alles sehr schnell. Nur wenige Tage dauerte die Umrüstung im Spätherbst. Dazu musste zuerst der 45.000 Liter fassende Öltank abgebaut werden. Dann errichteten zahlreiche Ehrenamtliche den Lagerraum für die Pellets. Schlussendlich wurden die alten Ölbrenner gegen die neuen Pelletbrenner getauscht. Mitte November konnte die neue Heizung in Betrieb genommen werden. „Es war ein schönes Gefühl, zu sehen, wie gleich weißer Rauch aufgestiegen ist. Wie nach einer Papstwahl im Vatikan“, sagt Holzer-Ranetbauer. Vor allem ist dadurch gleich erkennbar, dass die Umwelt stark davon profitiert und die Ölheizung Geschichte ist. Mit der neuen Heizung

werden jährlich rund 85 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht 1.450 Autofahrten von Marchtrenk bis Wien und retour. Wirtschaftliche Vorteile. Insgesamt wurden mehr als 600 ehrenamtliche Stunden geleistet. Die Kosten belaufen sich auf rund 81.000 Euro. Neben der öffentlichen Hand zeigt auch die Diözese mit einer Fördersumme von 24.000 Euro, dass ihr Klimaschutz und Schöpfungsverantwortung zentrale Anliegen sind. Nicht nur ökologisch, auch ökonomisch bringt die Pelletheizung Vorteile. Manfred Holzer-Ranetbauer rechnet damit, dass sich die Anlage in etwa acht bis zehn Jahren amortisiert hat.

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PAUL STÜTZ

Herausforderung und Chance zugleich

Der Pfarrhof von Feldkirchen an der Donau ist ein architektonisch herausragendes Bauwerk, das zusätzlich zu Pfarre und Kindergarten weiteren Platz für Begegnung mitten im Ortszentrum bietet. MARKTGEMEINDE

Feldkirchen an der Donau. Jede Pfarre kann sich freuen, wenn sie für ihre pastoralen Aktivitäten genug Räume hat, zu viel an Platz – wie in Feldkirchen – ist aber auch eine Herausforderung. In dem riesigen Gebäude sind bislang schon zwei Kindergartengruppen untergebracht. Nun soll aus dem derzeit leerstehenden Nordtrakt des Pfarrhofes, der rund 1.300 Quadratmeter umfasst, ein für das Zentrum Feldkirchens wichtiges Großprojekt werden, teilt die Marktgemeinde in einer Aussendung mit. In einem ersten Schritt werden die bestehenden Räume des Kindergartens saniert und in einer zweiten Bauphase wird der Kindergarten um zwei Gruppen vergrößert. Propst Johannes Holzringer vom Stift St. Florian, in dessen Besitz sich der Pfarrhof befindet, ist froh, dass dank der guten Beziehung zur Gemeinde „ein fruchtbarer Planungsprozess entstanden ist. Das Stift ist sehr motiviert, an einer Lösung für dieses große Gebäude mitzuarbeiten.“ Neben Kindergarten und Pfarrräumen ist noch Raum für weitere Projekte. J.W.


10 Thema

26. September 2019

KirchenZeitung Diözese Linz

Gespräch mit Schwester Christine Rod MC

Orden an der Schwelle Ordensgemeinschaften sind eine uralte Sozialform. Sie verbinden Gegensätze wie Innovation und Tradition, Einsamkeit und Gemeinschaft, Reichtum und Armut. Sie stehen für Intellektualität ebenso wie für soziales Engagement, für kulturelle Leistungen wie für Glaubenszeugnis. In der Kirche sind sie nicht wegzudenken. Und in der Gesellschaft? DAS INTERVIEW FÜHRTE MONIKA SLOUK.

Die „Ordensgemeinschaften Österreich“ wollen präsent, relevant und wirksam sein. Warum muss man das 2021 dazusagen? Wie relevant waren Ordensgemeinschaften vor 60 Jahren? Sr. Christine Rod: Vor 60 Jahren haben die

Ordensgemeinschaften einen zahlenmäßigen Gipfel erreicht wie selten zuvor. Das war knapp vor dem „Absturz“, den man sich aber nicht vorstellen konnte. Was da noch an Ordenshäusern, Schulen, Niederlassungen gebaut worden ist! In den 1970er-Jahren folgten dann Massenaustritte und der Knick in den Eintritten. Erfolgreiche Institutionen sind es gewöhnt, erfolgreich zu sein. Daher sind erfolgreiche Organisationen besonders gefährdet, weil sie verlernt haben zu lernen, sich ständig zu verändern, sich den Umweltbedingungen anzupassen. Dasselbe passierte in den letzten Jahrzehnten Ordensgemeinschaften, der Kirche insgesamt, aber auch Parteien und Gewerkschaften. Sie haben es weitgehend nicht geschafft, den sich verändernden Kontext zu erkennen und zu reagieren. Das führte zum Bedeutungsverlust. Wie verändern sich Orden erfolgreich? Rod: Es gibt zum Beispiel jüngere Ordens-

frauen, die tolle Sachen machen. Wir haben aber viele ältere Mitschwestern, die gerne in Gedanken der Vergangenheit nachhängen. Die Jüngeren haben eine andere Lebensweise. Dadurch entstehen Parallelstrukturen in den Orden. Orden, die früher in großen Gemeinschaften und großen Häusern lebten,

gehen bewusst auf Kleingemeinschaften über. Das ist die normale Lebensart. Die älteren Mitschwestern, die das Beste ihrer Lebenskraft gegeben haben, dürfen auch alt sein. Die Leitung muss das abpuffern, damit beide Lebensarten in einem Orden Platz haben.

„Der Bedeutungsverlust der Orden zeigt uns, dass Erfolgsgeschichten nicht automatisch weitergehen. Es ist eine Art kollektive Kränkung.“ SR. CHRISTINE ROD MC

Wieso hat die Bedeutung der Ordensgemeinschaften so stark abgenommen? Rod: Die ursprüngliche Relevanz vieler Frau-

enorden etwa ist in den allgemeinen Bestand des Wohlfahrtsstaates übergegangen. Es gibt heute gute Schulen und Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft. Das waren Erfindungen der Orden, es gäbe sie nicht in dieser Form, wenn die Orden nicht so gute Arbeit geleistet hätten. Die Ordenswerke wie Ordensschulen oder Ordensspitäler haben heute professionelle Geschäftsführer/innen und pflegen ihr christliches Profil in säkularer Gesellschaft.

Wie gewinnen Orden an Bedeutung? Rod: Der Bedeutungsverlust der Orden zeigt

uns, dass Erfolgsgeschichten nicht automatisch weitergehen. Er ist eine Art kollektive Kränkung. Die Prozesse, die die Kränkung auslöst, sind nicht schlecht. Ich denke dabei oft an die biblische Erzählung von Massa und Meriba. Die Israeliten standen unter Stress, hatten nichts zu essen und zu trinken. Die Frage, die sie bewegte und die uns heute bewegt, ist: Ist Gott in unserer Mitte? Was hat Gott mit uns vor in dieser Zeit? Es ist ja nicht so, dass Orden heute gar keine Relevanz hätten, sie hat sich nur stark verändert. Die jüngeren Ordensfrauen, die ich vorher erwähnt habe, arbeiten in ganz verschiedenen Feldern. In der Umwelt-Technologie zum Beispiel, im Kampf gegen Menschenhandel, als Intensivkrankenschwester oder Theologieprofessorin. Wie wirkt die Spiritualität der Orden? Rod: Das Tun ist nicht alles, so wie das Sein

nicht alles ist. Tun und Sein verbinden sich zum Zeichen und Werkzeug für die Gegenwart Gottes. Errungenschaften wie geregelte Gebetszeiten halten wir wach. Wir sind im guten Fall Expert/innen in Spiritualität. In manchen Ordenshäusern beschäftigt man sich mit der neuesten spirituellen Literatur, viele Orden bieten geistliche Begleitung an. Da hilft die Struktur. Wenn einzelne Ordensleute ihre Begleitung anbieten würden, wäre es nicht so wirkungsvoll, wie wenn eine Ordensgemeinschaft dahinter steht.


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 11

26. September 2019

Tag des geweihten Lebens am 2. Februar

Von gestern nach morgen Johannes Paul II. führte 1997 den „Tag des geweihten Lebens“ am 2. Februar ein. Zu den Instituten des geweihten Lebens gehören Ordensgemeinschaften und Säkularinstitute. Auch Einsiedler/innen und geweihte Jungfrauen können ein geweihtes Leben führen. Ein Erneuerungsschub ging bereits nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) durch die Ordensgemeinschaften. Das Konzilsdekret „Perfectae caritatis“ nannte als zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens die „ständige Rückkehr zu den Quellen jedes christlichen Lebens und zum Geist des Ursprungs der einzelnen Institute, zugleich aber deren Anpassung an die veränderten Zeitverhältnisse.“ Die Ordensleute sollten „die Lebensverhältnisse der Menschen, die Zeitlage sowie die Erfordernisse der Kirche wirklich kennen“.

Welche Aufgabe haben Ordensgemeinschaften heute in der Gesellschaft? Rod: Orden sind gesellschaftskritisch und

glauben an eine andere Wirklichkeit, das nennen wir Hoffnung. Dass wir vom Wesen her gesellschaftskritisch sind, heißt aber nicht, dass wir die ganze Gesellschaft schlecht finden. Viele Orden haben ein starkes ökologisches Bewusstsein und setzen es auch um, etwa große Stifte mit ihrer Landund Forstwirtschaft. Bildungsarbeit ist uns auch sehr wichtig. Vieles machen wir inzwischen in Kooperationen, einerseits zwischen Ordensgemeinschaften, aber auch mit anderen Organisationen. Ohne Kooperation ist die Wirksamkeit häufig begrenzt.

Viele Ordensgemeinschaften fragen sich, was sie zur Zukunft der Gesellschaft beitragen können und wie ihre eigene Zukunft aussieht. PETRA RAINER/ SR. M. CARMEN VOM HEILIGSTEN HERZEN JESU, OCD/ORDENSGEMEINSCHAFTEN ÖSTERREICH

Rangunterschiede, wie sie zwischen Laienschwestern und geistlichen Schwestern, zwischen und Laienbrüdern und Patres innerhalb der Gemeinschaften bestanden, sollten nach „Perfectae caritatis“ aufgehoben werden. Die Ordenstracht sollte „den gesundheitlichen Erfordernissen, den Umständen von Zeit und Ort sowie den Erfordernissen des Dienstes“ angepasst werden. Die Ausbildung der Jungen wurde länger, gründlicher und professioneller gestaltet. „Überlebte“ Tätigkeitsbereiche empfiehlt das Dekret aufzugeben. Und schließlich sollen Ordensinstitute keine Noviz/innen mehr aufnehmen, wenn sie „kein fruchtbares Wirken mehr erhoffen lassen“.

Welches Zeichen setzen Orden für den Glauben? Rod: Der Pastoraltheologe Rainer Bucher

spricht von einer „fluiden Gesellschaft“, einer Gesellschaft im Fluss. Den Glauben wie ein fertiges Paket weiterzugeben, funktioniert nicht mehr. Wir können Angebote machen und gute Bedingungen schaffen. Gezielt zu gestalten ist unsere Aufgabe. Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und warten, was kommt.

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Sr. Christine Rod MC Die Theologin und Organisationsentwicklerin war jahrelang in der Ordensleitung tätig und ist seit 2020 Generalsekretärin der Ordenskonferenz.

Auch die Pandemie stellt Ordensleute vor neue Herausforderungen. M. SCHAUER-BURKART/ORDENSGEMEINSCHAFTEN.AT

Abbruch und Neubeginn. „Es gibt bei den Ordensgemeinschaften viel Abbruch, Niedergang, aber auch Aufbruch“, sagt der Pastoraltheologe Rainer Bucher. Orden seien das situativste Element der Kirche. „Sie entstehen mit der Herausforderung und reagieren auf Zeichen der Zeit.“ Deshalb verschwinden sie auch wieder, wenn sich die Zeiten wandeln. „Was sind die aktuellen Zeichen der Zeit?“ Sich dem zu widmen, sei die Kernfrage für Orden, so Bucher.

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12 Panorama IN ALLER KÜRZE

Matthias Beck

UNIVERSITÄT WIEN

Corona-Impfung. Der Wiener Medizinethiker und Theologe Matthias Beck hält eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Pädagogen, Ärzte oder Krankenpfleger denkbar. Sie seien dem Corona-Virus stärker ausgesetzt und besitzen ein höheres Ansteckungsrisiko als Menschen, die vor dem Computer sitzen, so die Erklärung des Mediziners. Die Corona-Impfung sei außerdem ein GemeinwohlThema und damit eine Frage der Solidarität. Beck habe allerdings auch Verständnis für Menschen, die der Corona-Impfung zurückhaltend gegenüberstehen. Laut dem Medizinethiker sei der Impfstoff jedoch gut erprobt. Bibel und Frauen. Im Rahmen des Projekts „Die Bibel und die Frauen“ (www.bibleandwomen.org) wurde mit „Frauenbewegungen des 19. Jahrhunderts“ jüngst eine neue Publikation herausgegeben. Zuletzt waren im Dezember zwei neue Bände erschienen, die biblische Frauen in der jüdischen Tradition in den Fokus nahmen. Von den insgesamt geplanten 21 Bänden der Reihe sind im deutschen Kohlhammer-Verlag bereits 16 erschienen. Corona-Bildungsoffensive. Damit Kinder trotz Konflikten, Krisen und Katastrophen lernen können, brauche es laut Caritas-Präsident Michael Landau dringend eine weltweite Covid19-Bildungsoffensive. „Es ist die Verantwortung der Regierungen, Ungleichheit und Armut, die durch die Pandemie verschärft werden, entschieden zu bekämpfen, mit dem Ziel, kein Kind zurückzulassen“, sagte er bei einem Online-Pressegespräch.

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Laut einem neuen Projekt besprechen Jugendliche Glaubensthemen auch online

Über Religion in digitalen Räumen TikTok, Instagram, YouTube, Twitter & Facebook: Vor allem junge Menschen konsumieren diese Medien nicht nur, sie stellen selbst häufig Inhalte online. Dabei geht es laut einem neuen Projekt auch um Glaubensthemen. Wie spielt sich das religiöse Leben junger Menschen on- und offline ab? Dieser und anderen Fragen geht das neue Projekt „Young Believers Online“ – kurz „YouBeOn“ – der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nach. Eine erste vorläufige Antwort von Projektleiterin Astrid Mattes: Auch Glaubensthemen werden online behandelt. „Wir schauen uns an, wie religiöse Jugendliche sich in digitalen Räumen, aber auch in einer diversen Stadt – konkret in Wien – verhalten und wo sie sagen: ‚Da fühle ich mich zugehörig‘“,

Jugendliche tauschen sich online auch über Glaubensinhalte aus. LOUIS CHRISTIAN/WESTEND61/PICTUREDESK.COM

Allroundtalent Arik Brauer ist am Sonntagabend im Alter von 92 Jahren verstorben. ANDREAS TISCHLER/ PICTUREDESK.COM

so Mattes. Das Projekt laufe zudem im Kontext einer Migrationsgesellschaft. Mattes äußert sich in einem neuen Kirchenpodcast, der u. a. auf der Website der katholischen Kirche (www.katholisch.at) abgerufen werden kann. Heikles Thema Religion. Soziale Medien seien die aktuelle Ausdrucksform junger Menschen. Klare Grenzen zwischen on- und offline gebe es nicht, vielmehr sei das ein fließender Übergang, sagt die Politik- und Religionswissenschaftlerin Mattes. Das betreffe auch das Thema Religion, das bei jungen Menschen außerdem Unsicherheit hervorrufe: „In einer überwiegend säkularen Gesellschaft ist Religion ein heikles Thema. Jugendliche, die ein religiöses Leben führen möchten, sind damit konfrontiert, dass ein großer Teil der Menschen das nicht tut.“ Bei vielen komme noch hinzu, dass sie aufgrund ihres Migrationshintergrundes zu einer religiösen Minderheit in einer säkularen Gesellschaft gehören. Onlineräume sind laut Mattes deshalb „ein ganz guter Ort, um das auszuhandeln, weil Jugendliche da auch Autoritäten werden können.“ Online aktiv. Mattes betont, dass viele Akteure in der katholischen Kirche bereits online sehr aktiv sind. Als erfolgreiche Beispiele nennt sie Papst Franziskus, der mit seinem InstagramAccount sehr erfolgreich ist, den rappenden Franziskanermönch Sandesh Manuel oder die evangelische Pfarrerin Julia Schnizlein.

Der Künstler Arik Brauer ist tot

Abschied vom früheren Kathpress-Chefredakteur

Am Sonntag verstarb Arik Brauer im Alter von 92 Jahren im Kreise seiner Familie. Er wurde 1929 als Sohn eines jüdischen Handwerkers in Wien-Ottakring geboren. Brauers Vater ist in einem Konzentrationslager ermordet worden, während Arik in einem Versteck überlebte. Nach dem Krieg studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er 1947 gemeinsam mit Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden die „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ gründete. Brauer war Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Sänger.

Erich Leitenberger, katholischer Publizist, Journalist, früherer langjähriger Kathpress-Chefredakteur und Pressesprecher der Erzdiözese Wien, ist am 18. Jänner mit 76 Jahren überraschend an Herzversagen verstorben. Sein Tod löste tiefe Betroffenheit aus. Das Requiem für Erich Leitenberger findet am Mittwoch, 3. Februar, um 15 Uhr im Wiener Stephansdom statt. Kardinal Christoph Schönborn wird dem Gottesdienst vorstehen, für den strenge Corona-Sicherheitsmaßnahmen gelten. Das Begräbnis findet im engsten Kreis in Salzburg statt.


KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 13

28. Jänner 2021

Laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind 152 Millionen Mädchen und Burschen von Kinderarbeit betroffen.

SIMONE BERGA,/JEW

Appell gegen Kinderarbeit Opfer von Kinderarbeit stehen heuer im Zentrum der Kampagne „Tag der Straßenkinder“, mit der das Hilfswerk „Jugend Eine Welt“ jährlich um den 31. Jänner auf die Situation armutsbetroffener Kinder aufmerksam macht. Geschätzte 152 Millionen Mädchen und Jungen im Alter zwischen 5 und 17 Jahren sind laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) von Kinderarbeit betroffen. Sie schuften auf Baumwollfeldern, auf Kaffee-, Kakao- und Palmöl-Plantagen oder als billige Haushaltshilfen. Bis zu 73 Millionen von ihnen sind in besonders

gefährlichen Bereichen, wie Steinbrüchen oder Minen, tätig. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen zum meist sehr spärlichen oder nicht vorhandenen Familieneinkommen beitragen. Zudem habe die globale Corona-Pandemie weltweit noch mehr Kinder und Jugendliche in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse gedrängt, warnte „Jugend Eine Welt“. Zahlreiche von der österreichischen Hilfsorganisation geförderte Don-Bosco-Projekte geben arbeitenden Kindern und Jugend-

Noch immer Uneinigkeit Sofortige Flüchtlings­ bei Abendmahlsfeiern hilfe gefordert Die Kirchen in Deutschland und der Vatikan ringen weiter um eine wechselseitige Teilnahme von Katholiken und Protestanten an der Feier von Abendmahl und Eucharistie. Der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) beharrt darauf, dass Gläubige auf Basis einer Gewissensentscheidung künftig an den entsprechenden Feiern der jeweils anderen Konfession teilnehmen dürfen. Der Vatikan erteilte dazu im September 2020 jedoch eine Absage. Der Klärungsprozess in dieser Debatte geht weiter.

Eine humanitäre Lösung für die europäischen Flüchtlingslager hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Vorsitzender von „Pax Christi Deutschland“, angemahnt. Angesichts dessen, was Europa leisten könnte, drohe im Hinblick auf die Lager auf den griechischen Inseln eine moralische Bankrotterklärung, sagte der Bischof. Auch der Deutsche Caritasverband wirft der EU Versagen bei der Migrations- und Flüchtlingspolitik vor und fordert sofortige Hilfen für Tausende Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina und im Camp Lipa.

lichen die Chance, aus dem Teufelskreis der Kinderarbeit auszusteigen. Der wichtigste Faktor sei dabei ein Zugang zu Bildung und Ausbildung. „Oft müssen die Familie des Kindes und sein Umfeld in die Hilfsaktivitäten mit einbezogen werden. Denn es ist nicht immer selbstverständlich, dass arme Familien freiwillig auf das Zusatzeinkommen oder die Arbeitsleistung von Kindern verzichten, auch wenn der Schulbesuch gratis ist“, betonte „Jugend Eine Welt“-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. u Infos: www.jugendeinewelt.at/kinderarbeit

WELTKIRCHE Der Erzbischof von Valencia, Kardinal Antonio Canizares, will zahlreiche Kunstwerke seiner Diözese verkaufen, um mit dem Erlös Notleidenden zu helfen. Hierfür will er eigens eine Stiftung namens „Pauperes“ gründen. Gerade im Zuge der Corona-Krise haben auch in der spanischen Mittelmeerregion Valencia die Not und Armut unter den Menschen zugenommen, erklärte Canizares. Die italienische Ordensfrau und Wirtschaftswissenschaftlerin Alexandra Smerilli ist mit dem „Orden des Sterns von Italien“ in der zweiten Klasse ausgezeichnet worden. Smerilli erhält die Ehrung für ihre akademischen Leistungen sowie für ihren Einsatz für ethische Prinzipien in ­Wirtschaft und Finanzen.

Alexandra Smerilli DONATELLA GIAGNORI/ CAMERA PRESS/APA


14 Spiritualität

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

IM LEBENS-SPIEGEL Sandra, Jonathan und Raphael Schenk sind im Kinderwortgottesdienst-Team der Pfarre Linz-St. Konrad engagiert. Sie sitzen unter einem aufgespannten Regenschirm und beten die ersten Verse von Psalm 91: „Wer unter dem Schirm Gottes sitzt, der kann sich in seinem Schatten ausrasten. ...“ Der Schirm symbolisiert den Schutz Gottes und ist eine der Stationen des Lichtmess-Segenswegs durch die Kirche.

Lustige Zeiten Fasching ist, und also heißt es lustig sein. Und merkt man nicht, wie lustig es allenthalben zugeht? So richtig ausgelassen? Nein, man merkt es nicht. Es scheint, als hätte die Menschheit ihre Lebenslust verloren. Von Ausgelassenheit keine Spur. Gut so. Ausgelassene Menschen wären gefährlich – im Fasching 2021. Wie wäre es mit Fasching einmal umgekehrt? Eingelassen statt ausgelassen. Und darum ginge es dann: sich auf sein eigenes Leben intensiver einzulassen als bislang versucht; selbst die kleinsten Dinge mit Intensität wahrnehmen; das Abenteuer Leben mit neuer Neugier versuchen. Auf diesem Faschingszug der Eingelassenen würde man Menschen finden, die sich nicht der oberflächlichen Raunzerei anschließen, dass alles nur schlecht gemacht und unzureichend geregelt wäre. Sie würden nicht für jede Unannehmlichkeit gleich Schuldige suchen wollen, sondern Sachen auch einmal locker nehmen. Aus jeder Situation würden sie versuchen, das Beste machen. Sich einlassen auf den Alltag eben – mit Lust und mit Zuversicht. Es wäre schon schön, wenn bald auch wieder Ausgelassenheit zu erleben wäre. Doch erfüllender, vielleicht einträglicher und sogar lustiger ist das Talent zum Einlassen. Sich selbst und andere. Kein Faschingszug von Verdrossenen wäre das, sondern einer von Menschen, die ihre Freude innen tragen.

MATTHÄUS FELLINGER

PFARRE LINZ-ST. KONRAD/WEILGUNI

Eine coronasichere Form der Kindersegnung zu Maria Lichtmess

Gesegnet zu werden ist schön In vielen Pfarren finden jährlich um Maria Lichtmess Kindersegnungen statt. Das ist heuer nicht möglich. Eine Alternative besteht in einem Segensweg, wie ihn die Pfarre Linz-St. Konrad anbietet. Die Tauffamilien des vergangenen Jahres und die Erstkommunionkinder mit ihren Eltern sind eingeladen, in die Kirche von LinzSt. Konrad zu kommen, um den Stationenweg unter dem Motto „Segen und Segnen“ zu gehen. Nachdem die Themenwege zum Martinsfest, zu Nikolaus, Weihnachten und zum Sternsingen auf so großes Echo gestoßen sind, hat Pfarrassistentin Monika Weilguni gemeinam mit Michaela DruckenthaDarstellung des Herrn – Maria Lichtmess Am 2. Februar – 40 Tage nach der Geburt Jesu – wird das Fest „Darstellung des Herrn“ gefeiert. Es hat die biblischen Ereignisse zum Inhalt, von denen Lukas berichtet (Lk 2,22–39): Jesus, der nach jüdischem Gesetz als erstgeborener Knabe „Eigentum des Herrn“ (Gottes) ist, wird am Tempel durch ein Geldopfer „ausgelöst“ und Maria bringt das Opfer ihrer Reinigung dar. Der greise Simeon nennt Jesus „ein Licht, das die Heiden erleuchtet“. In Zusammenhang mit den Lichter-Weihen und -Prozessionen, die zu diesem Fest abgehalten werden, entwickelte sich die deutsche Bezeichnung „Lichtmess“.

ner von der Katholischen Jungschar zehn Haltestellen entlang der Botschaft von Maria Lichtmess verfasst: „Unsere Einladung ist: Segnen heißt Gutes zusagen, jemandem Gutes tun – im Vertrauen auf Gott. Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit, um sich selbst und ihrem Kind oder ihren Kindern Gutes zu tun.“ Bei einer der Stationen begibt man sich auf die Suche nach einem Schutzengel, man darf Segenssprüche pflücken, einander segnen und Weihwasser mit nach Hause nehmen. Der Weg ist von 31. Jänner bis 14. Februar 2021 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Begegnung zu Lichtmess. Wenn Pfarren Maria Lichtmess besonders begingen, lag die Gestaltung des Festes zumeist in den Händen der Katholischen Frauenbewegung (kfb): die Taufkinder-Segnung inklusive Bewirtung im Anschluss, manchmal stellten die kfb-Frauen für die Täuflinge des Vorjahres kleine Geschenke her – angefangen von Söckchen bis zu Kerzen. Die kfb engagiert sich rund um Maria Lichtmess in dem Wissen, dass Kindersegnungen wichtige Begegnungsmöglichkeiten mit und für junge Eltern in der Pfarre sind. Die Kindersegnungen stehen in Verbindung mit der Bibelstelle des 2. Februars, in der erzählt wird, dass Jesu Eltern ihr Kind in den Tempel nach Jerusalem gebracht haben. JOSEF WALLNER X  Die Beschreibung des Segensweges: https:// vollbunt.jungschar.at/beitrag/du-bist-ein-segen


KirchenZeitung Diözese Linz

Glaube 15

28. Jänner 2021

Der innere Ruf blitzt immer wieder durch, wie die Sonnenstrahlen. Ist die Zeit reif, machen wir uns auf den Weg, unserer Sendung nachzukommen. KARL-JOSEF HILDENBRAND/DPA/PICTUREDESK.COM

Kraftquelle Bibel

Du bist gesendet!

D

rei ermutigende und stärkende Zusagen wurden die letzten Wochen in dieser Reihe bedacht: Du bist gesegnet! Du bist gerufen! Du bist befreit! Wer hört so eine Zusage nicht gern? Was für die drei bisherigen Zusagen gegolten hat, ist auch bei „Du bist gesendet!“ der Fall. Doch neben der Zusicherung ist darin auch ein Auftrag enthalten: Ja, auch du bist Teil der umfassenden Sendung. Gesendet zu sein hat etwas „Forderndes“. Da will jemand etwas, das ich nur mehr bedingt selbst steuern kann. Jemand schickt mich – und ich weiß eigentlich nicht, warum und wozu. Und dennoch pocht der Ruf: „Du bist gesendet!“ Versuchte Ausreden. Vor allem für viele Propheten des Alten Testaments kam der Ruf

Biblische Texte als Kraftquellen Teil 4 von 4 FRANZ KOGLER LEITER DES BIBELWERKS LINZ PRIVAT

Gottes alles andere als erwünscht. So versucht z. B. Jeremia mit dem Hinweis „Ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung“ (Jeremia 1,6), sich das Wort des HERRN vom Leib zu halten. Die Propheten wissen nur zu gut, was so ein „Anruf“ Gottes bedeutet: sich gegen die Mehrheitsmeinung zu stellen und dafür letztlich keinen „Beweis“ zu haben. Der Prophet hat einzig das an ihn ergangene Wort Gottes vorzuweisen. Einwilligung. Gott lässt sich durch noch so „gute“ Ausreden nicht abwimmeln. Er nimmt den Menschen durch seinen Ruf in den Dienst. Beim Propheten Jesaja heißt es in Vers 6,8: „Da hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich sagte: Hier bin ich, sende mich!“ Aus der heutigen Führungskultur wissen wir, wie wichtig es ist, Aufträge bestätigen zu lassen. Damit signalisiert der/die Angesprochene: Ja, ich habe verstanden – und macht auf diese Weise den erhaltenen Auftrag zu seinem/ihrem eigenen. Auch hier liegt nach der Einwilligung alles beim Gesendeten. Er hat den vernommenen Auftrag auszuführen. Apostel. Im Neuen Testament begegnen uns zunächst die Jüngerinnen und Jünger Jesu. Sie wurden alle – von Jesus – in die Nachfol-

ge gerufen. Buchstäblich gingen diese einfachen Leute hinter Jesus her, von Galiläa bis hinauf nach Jerusalem. Nach Tod und Auferweckung Jesu drängt es diese Begeisterten, das Erfahrene weiterzugeben: „Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichteg 4,20) Was rund um Jesus erfahrbar war, gilt bis heute. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen Frauen und Männern. Beide fühlen sich gerufen, ihre Erfahrungen weiterzugeben: angefangen bei Maria aus Magdala über Petrus, Paulus und die anderen Apostel bis hin zu Junia (vgl. Römerbrief 16,7). Sie alle sind überzeugt, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, und verkünden die Botschaft von der Auferweckung Jesu: Er lebt. Und all diesen Gesendeten gilt die Zusage des Auferstandenen: „Ich bin mit euch – alle Tage“ (vgl. Matthäus 28,20). Und wir? Was bei den Propheten begonnen und sich bei den Apostelinnen und Aposteln fortgesetzt hat, gilt bis heute: „Du bist gesendet“ – zumeist genau dort, wo du dich gerade befindest.

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u Anregung: Was erkenne ich als meine ganz konkrete Sendung? Was hindert mich, auf diese innere Stimme zu hören?


SONNTAG

4. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr B, 31. Jänner 2021

Mit Vollmacht lehren Viele Menschen berufen sich auf Gott: „Ich sage euch, das ist Gottes Wille!“ Nicht alle stehen wirklich in einer engen persönlichen Beziehung mit Gott. Sie verwechseln ihre Meinung mit Gottes Willen. Die Unterscheidung ist wichtig.

1. Lesung Deuteronomium 18,15–20

Mose sprach zum Volk: Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. Der HERR wird ihn als Erfüllung von allem erstehen lassen, worum du am Horeb, am Tag der Versammlung, den HERRN, deinen Gott, gebeten hast, als du sagtest: Ich kann die donnernde Stimme des HERRN, meines Gottes, nicht noch einmal hören und dieses große Feuer nicht noch einmal sehen, ohne dass ich sterbe. Damals sagte der HERR zu mir: Was sie von dir verlangen, ist recht. Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm gebiete. Den aber, der nicht auf meine Worte hört, die der Prophet in meinem Namen verkünden wird, ziehe ich selbst zur Rechenschaft. Doch ein Prophet, der sich anmaßt, in meinem Namen ein Wort zu verkünden, dessen Verkündigung ich ihm nicht geboten habe, oder der im Namen anderer Götter spricht, ein solcher Prophet soll sterben.

2. Lesung

Evangelium

1 Korinther 7,32–35

Markus 1,21–28

Schwestern und Brüder! Ich wünschte, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen. Dies sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr euch in rechter Weise und ungestört immer an den Herrn haltet.

In Kafárnaum ging Jesus am Sabbat in die Synagoge und lehrte. Und die Menschen waren voll Staunen über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten. In ihrer Synagoge war ein Mensch, der von einem unreinen Geist besessen war. Der begann zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes. Da drohte ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der unreine Geist zerrte den Mann hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Da erschraken alle und einer fragte den andern: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl. Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART


WORT ZUM SONNTAG

Werft alle eure Sorgen Wenn ein Rentier am Ende seiner Schwangerschaft steht, sucht es eine ruhige Stelle am Flussufer für diesen besonderen Moment. Das aufkommende Gewitter aber hatte einen anderen Plan – plötzlich fing es an, stark zu donnern und zu blitzen, sodass sehr schnell ein Brand im Wald hinter dem Tier entflammt war. Die Situation verschlimmerte sich, als das arme Wesen einen Jäger mit ausgestrecktem Pfeil und Bogen auf seiner rechten Seite bemerkte. Unerwartetes. Auf der linken Seite, der letzten Fluchtmöglichkeit, schlich ein hungriges Raubtier. Das nun machtlose Rentier versuchte sich in dieser hoffnungslosen Situation auf seine Überlebenswege zu konzentrieren und darauf, seinem Ungeborenen Raum zu schaffen. Doch es geschah etwas wunderbar Unerwartetes. Der Jäger traf wegen des Blitzes das Raubtier statt dem Rentier und der Gewitterregen löschte die Flammen im Wald aus. Am Ende waren nur Friede, Ruhe und neues Leben übriggeblieben.

Mose gilt für Juden, Christen und Moslems gleichermaßen als bedeutender Prophet, der wirklich von Gott beauftragt war. HARMENSZ VAN RIJN 1659/AUGUSTINERKLOSTER ERFURT/KNA

K

ommt, lasst uns jubeln dem HERRN,

jauchzen dem Fels unsres Heiles!

Lasst uns mit Dank seinem Angesicht nahen, ihm jauchzen mit Liedern! Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserm Schöpfer!

Zuversicht. Diese kleine Geschichte ist ein Aufruf, unsere eigene Hoffnungslosigkeit und unsere Sorgen auf Ihn zu werfen. Unsere müde Welt benötigt dieses Vertrauen, nämlich dass der menschgewordene Gott Jesus Christus sich um uns kümmert. Das Wort „werfen“ steht hier für den Glauben, dass Er den toten Lazarus in jedem von uns auferwecken kann, nachdem wir den Stein vor dem Grab weggewälzt haben (vergleiche Johannes 11). Es steht auch für die Zuversicht, dass Er selbst die Frohe Botschaft für uns ist und seine liebliche, wunderbare Gnade alle satanischen Waffen, wie Angst, Sorgen, Schuldgefühle, Egozentrismus und viele weitere besiegen kann.

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Denn er ist unser Gott, / wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt. Würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören! Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba,

Ökumene-Schwerpunkt im Jänner Aus Anlass der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen (18.–25. 1.) kommt das Wort zum Sonntag im Jänner aus verschiedenen Konfessionen.

wie in der Wüste am Tag von Massa! Dort haben eure Väter mich versucht, sie stellten mich auf die Probe und hatten doch mein Tun gesehen.

P. SCHENUDA ASAAD ist koptisch-orthodoxer Priester und Religionslehrer in Wien. Er ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Den Autor erreichen Sie unter

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 95)

u sonntag@koopredaktion.at


18 Bewusst leben

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Diskussionen zwischen Eltern und Puber-

tierenden sollten immer auf Augenhöhe erfolgen. PIXEL-SHOT/STOCKADOBE.COM

Nicht mehr Kind und noch nicht erwachsen – für Die Füllung der Ofenkartoffeln kann nach Belieben verändert werden. INGA NIELSEN/STOCKADOBE.COM

Ofenkartoffeln mit verschiedenen Füllungen Die Rezepte sind jeweils für 4 Personen bzw. für je 1 große Kartoffel pro Portion.

junge Menschen ist die Pubertät eine Zeit, in der sie ihre eigenen Haltungen und Wertvorstellungen entwickeln. Reibungspunkte mit den Eltern ergeben sich da automatisch und sind ganz normal. BRIGITTA HASCH

SCHINKEN-KÄSE-FÜLLUNG 150 g Schinken, gewürfelt, und 150 g Gouda, klein geschnitten, mit 1 Becher Sauerrahm und 1 Bund Frühlingszwiebeln, in Röllchen geschnitten, vermischen, mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer würzen DEFTIGE SPECK-FÜLLUNG 250 g Speck, in Streifen geschnitten und in der Pfanne angebraten, werden in die Kartoffeln gefüllt. Darauf kommt 250 g Joghurt gemischt mit 250 g Sauerrahm und 1 Bund Schnittlauch, gewürzt mit Salz und Pfeffer. FEINE LACHS-FÜLLUNG 1 Stange Lauch, fein geschnitten, einige Zweige Dille, gehackt, und 175 g geräucherter Lachs, fein geschnitten, werden mit 200 g Doppelrahm-Frischkäse und 200 g Crème fraîche vermischt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. VEGETARISCHE FÜLLUNG 2 bunte Paprika, gewürfelt, 1 kl. Dose Mais und 1 kl. Dose Erbsen werden mit 250 g Kräuter-Crème fraîche und 125 g Joghurt vermischt und mit Salz, Pfeffer und Kräutern gewürzt.

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ZUBEREITUNG Kartoffeln gut waschen, mit der Gabel einige Male rundum einstechen und in eine Alufolie wickeln. Im Backofen bei 200 °C Heißluft je nach Größe 1 bis 1,5 Stunde garen. Danach Folie oben vorsichtig öffnen, Kartoffeln der Länge nach einschneiden und großzügig füllen.

Pubertät, eine echt Manche sind schon mit zehn Jahren voll in der Pubertät, andere sind noch mit 14 richtige Kinder – auch wenn man nicht generell sagen kann, wann genau die Pubertät beginnt, so hat sie noch kaum jemand übersehen. Denn die Pubertät ist sowohl für die jungen Menschen als auch für die Eltern meist eine Zeit voller Geduldsproben, Diskussionen und auch Streitereien, wie Andrea Holzer-Breid aus ihrer Praxis als Familienberaterin weiß. Eltern werden „ent-idealisiert“. Gerade noch war man „die beste Mama der Welt“ und plötzlich legen die Kinder keinen Wert mehr auf gemeinsame Aktivitäten oder gar auf die Meinung der Eltern. „Wenn Kinder alles in Frage stellen oder für ,blöd‘ halten, dann sind das Anzeichen dafür, dass sie ihre eigene Haltung und eigenen Werte entwickeln. Als Erwachsener kann einen das schon vor den Kopf stoßen. Trotzdem sollte man diesen neuen Gedanken und Meinungen der Kinder offen gegenüberstehen und sie nicht von vorneherein abwerten“, rät Andrea Holzer-Breid. Sie weiß, dass es vielen Eltern nicht leichtfällt, die Zügel nach und nach aus der Hand zu geben und eine oft ganz andere Ansicht des Kindes zu akzeptieren. „Selbst, wenn es manchmal sehr an-

strengend ist, sollte man nicht alles persönlich nehmen und den Kindern zu verstehen geben, dass man sie liebt, so wie sie sind. Reden Sie mit den Kindern. Fragen Sie ,Wie kommst du denn zu dieser Ansicht?‘. Junge Menschen dürfen und sollen sich ja eigene Meinungen bilden und es sind oft nicht dieselben, die die Eltern haben. Aber nur so werden sie erwachsen.“ Früh Verantwortung abgeben. Schon vor der Pubertät rät die Expertin dazu, den Kindern Vertrauen entgegenzubringen und ihnen nach und nach Aufgaben – und damit Verantwortung – zu übertragen. „Das können ganz einfache Dinge wie das Packen der Schultasche oder das Aufräumen des Zimmers sein. Im Grunde sind es wichtige Entwicklungsschritte. Darum sollte man Kindern nicht alles hinterhertragen und abnehmen, was sie selber tun könnten.“ Für die Eltern ist das ebenfalls ein wichtiger Andrea Holzer-Breid, Dipl. Ehe-, Familienund Lebensberaterin, Trainerin für Paarkommunikation, Erwachsenenbildnerin BEZIEHUNGLEBEN.AT


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 19

28. Jänner 2021

Das menschliche Streben nach Sicherheit

Kindern sichere Orte bieten Die meisten Menschen sehnen sich nach Sicherheit. Dabei geht es stets um den Schutz vor Bedrohung, vor Gefahren. Oberstes Ziel ist die Unversehrtheit. Und dafür trifft man verschiedenste Vorkehrungen. Man unterzieht das Auto rechtzeitig einem Wintercheck, befreit die Gehsteige vom Schnee, stattetKinder mit Leuchtwesten aus und ist auf den Pisten nur mit Helm unterwegs.

reizende Zeit Schritt – ihr Selbstbild ändert sich vom „Elternsein“ zum Frau- bzw. Mann-Sein. Jugendliche in der Coronakrise. Der Austausch der Jungen untereinander ist in der Pubertät ganz wichtig. Doch gerade der fehlt derzeit. Und es ist nicht verwunderlich, dass viele Jugendliche nun vermehrt digitale Medien nutzen. „Man sollte nicht unterschätzen, welchen Stress die Schüler mit dem Homeschooling haben. Hausübungen, Prüfungen und Schularbeiten am PC sind eine große Herausforderung. Dennoch oder gerade deshalb sollte man für den Medienkonsum Regeln aufstellen“, so Holzer-Breid. Dass es hier besonders schwere Konflikte geben kann, ist ihr bewusst. „Und man will als Eltern ja auch nicht immer böse sein.“ Bei jüngeren Kinder ist sie für klare Regelungen. Hilfreich zur Kontrolle und auch zum Schutz für die Kinder sind speziell entwickelte Apps, die zeigen, welche Seiten im Internet oder welche Spiele genutzt wurden und wie lange. Bei Jugendlichen rät die Beraterin zum „Handyfasten“. Es ist einen Versuch wert. „In vielen Fällen hat es schon gut funktioniert. Ganz ohne Handy kann es schon sein, dass plötzlich andere Dinge wieder interessant werden, zum Beispiel rausgehen oder ein Buch lesen.“

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Körperliche Sicherheit. Auch Eltern fokussieren sich erst einmal auf die körperliche Ebene. Doch was gibt den Kindern in ihrem Leben wirklich Sicherheit? Sind es die Kissen, die Eltern auf dem Boden verteilen, sobald die Kleinen beginnen, sich aufzurichten? Oder ist es die vermeintlich unsichtbare Hand, die oft mutige Aktionen von Kindern im Rücken begleitet und sie jederzeit auffängt? Psychische Sicherheit. Bei unserem Streben nach Sicher- und Geborgenheit darf ein zentraler Bereich nicht vergessen werden: die psychische Sicherheit. Eltern stehen vor der großen Aufgabe, ihren Kindern das Gefühl von Zuverlässigkeit, von Trost und Verständnis zu vermitteln. Und ihnen damit ein Rüstzeug für das Leben mitzugeben. Ein Kind kommt schutz- und hilflos auf die Welt und ist vollständig von der Zuwendung seiner Eltern abhängig. Das Leben

BEGLEITEN BELEBEN BESTÄRKEN

ist voller Unsicherheiten und Unvorhersehbarkeiten. Dem stehen jedoch die unvergleichbare Neugierde und der Entdeckungsdrang der Kinder gegenüber. Sie wollen die Welt erkunden. Die Begleitung von Kindern auf ihrem Lebensweg ist eine umfassende Aufgabe. Dabei ist und bleibt das Vermitteln von Sicherheit und Vertrauen einer der wesentlichsten Bausteine. Sicherer Ort. Die Antwort auf die Frage, wo Kinder den sichersten Ort erleben, ist meist die wohlige Geborgenheit in den Armen der nahen Bezugspersonen. Es ist das Nest, in dem Kinder getröstet werden, Schutz und Vertrauen erleben durch die starken und wachsamen Vertrauenspersonen. Gleichzeitig ist es auch immer der Startpunkt für neue Abenteuertouren in dieser wunderbaren Welt. Ziel erreicht. Absolute Sicherheit gibt es nicht. So funktioniert das Leben nicht. Aber es ist möglich, unseren Kindern Sicherheit und Vertrauen in sich selber zu vermitteln und ihnen gleichzeitig einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie wieder neue Kraft und neuen Mut schöpfen können, um sich sowohl den schönen als auch den beängstigenden Aspekten des Lebens zu stellen. Wenn wir als Eltern das geschafft haben, dann können wir uns zufrieden auf die Schultern klopfen und uns vertrauensvoll zurücklehnen.

VERONIKA BURTSCHER-KIENE EHE- UND FAMILIENZENTRUM, DORNBIRN www.erziehungsgedanken.com

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20 Familie & Unterhaltung

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 15 Jahren in der „KirchenZeitung“

Ein Fasching mit Pfarrbällen und ausgelassener Stimmung Welche Band sollen wir nehmen? Na, die Musiker aus Bremen. Und wer kocht? – Das Tischlein-deck-dich. Und wer zahlt? – Der Esel-streck-dich. Dornröschen unterbricht den Schlummer, legt aufs Parkett ‚ne heiße Nummer. Schneeweißchen rockt mit Rosenrot – der Bär ist nämlich noch marod.

Wenn es heuer schon keine Faschingsveranstaltungen geben kann – weder in Pfarren noch sonstwo – so möchte die KirchenZeitung doch trotzdem für etwas heitere Stimmung zuhause sorgen, mit diesem Blick ins Archiv. 2006 hatte die KirchenZeitung ihre Leser/innen zum Dichten eingeladen. Viele haben mitgemacht und ihre Reime zum Thema „Ball der Tiere oder Pflanzen“ eingesandt. Auch diese beiden:

Märchenball Hey, wir machen eine Fete, sagt der Hänsel zu der Grete. Das wird sicher eine tolle, ruft begeistert die Frau Holle. Wann beginnen wir? – Um sechse, kichert grell die alte Hexe.

Schon das Titelbild der KirchenZeitung vom 23. Februar 2006 verriet: Es ist Faschingszeit! KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

Nach einem Wespenstich weint der kleine Simon: „Eine Fliege hat mich gestochen!“ Die Oma tröstet: „Das war warscheinlich eine Bremse.“ Doch Simon beharrt: „Nein, das war eine richtig große Fliege mit einem schwarz-gelben Fußballtrikot!“

Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und in jedem 3x3-Block jede Ziffer von 1 bis 9 genau einmal vorkommt.

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Eva kommt von der Schule nach Hause. Die Mutter fragt: „Wovon hat denn der Herr Pfarrer heute in Religion erzählt?“ – „Hauptsächlich von Adam und mir!“, erklärt Eva. Warum essen manche Menschen so gerne Schnecken? – Weil sie kein „Fast Food“ mögen! Geht ein Mann zum Bäcker und bestellt 99 Semmeln. Fragt der Bäcker: „Warum nehmen Sie nicht gleich 100 Semmeln?“ Das ist dem Kunden aber zu viel: „Lieber Mann, wo denken Sie hin? Wer soll denn das alles aufessen?“

Ball im Garten Mir ist so fad – spricht der Salat! Ach, mir auch – bemerkt der Lauch. Wie ändern wir das? – fragt leise das Gras. Zum Tanz wir uns heben - ist der Vorschlag der Reben. Das ganze Gemüse hüpft über die Wiese! Wer tanzt gekonnt den Rock‘n‘Roll? – Der Wirsing und der Blumenkohl! Und wann war Schluss? – Um sechs Uhr früh, laut Haselnuss. B.HASCH

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Lösung des Sudoku der letzten Woche

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© Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

Kinderseite 21

28. Jänner 2021

Winterworte

Uschi und Papa bauen eine Schneeburg

An manchen Orten liegt noch Schnee, sehr viel sogar. Anderswo ist er in der Zwischenzeit schon wieder geschmolzen. Wie auch immer: Wir sind immer noch im Winter. Und dazu gibt es diese Woche einige lustige Wortspiele für dich!

„Mama, mir ist so langweilig! Wann ist denn der Felix endlich satt? Ich will mit dir spielen“, quengelt Uschi ungeduldig. Dass ihr kleiner Bruder jetzt so viel Zeit mit „ihrer“ Mama verbringt, passt ihr gar nicht.

BALDUIN BAUM

„Das haben wir doch schon besprochen, mein Schatz“, erklärt Mama, „solange Felix gestillt wird, kann ich nicht auch noch was anderes machen. Du musst mit dem Spielen noch ein bisschen warten, es tut mir leid!“ „Weiß ich ja“, murmelt sie vor sich hin und trottet zu ihrem Zimmer. Gerade da kommt Papa aus dem Büro. „Hallo ihr Lieben, heute konnte ich etwas früher mit dem Arbeiten aufhören. Ich dachte, weil draußen die Sonne so schön scheint, sollten wir etwas gemeinsam unternehmen“, und dabei schaut er in Uschis etwas betrübtes Gesicht. Dieser Vorschlag kommt genau richtig. Schon lacht sie wieder, saust zum Kleiderschrank und holt ihre warmen Sachen heraus. Auch Stiefel und Anorak sind schnell angezogen, da muss sich Papa mit dem Umziehen ganz schön beeilen. „Was hältst du von einer Schneeburg im Garten?“, fragt Papa und holt aus dem Keller schon zwei Schaufeln und Kübel, die Uschi im Sommer zum Sandspielen verwendet. „Super Idee, Papa, das machen wir!“, Uschi stapft durch den Schnee und zeigt auf den Platz neben der tiefverschneiten Hecke. „Da

kommt die Schneeburg hin!“, bestimmt sie. Eifrig tragen die beiden den Schnee zusammen und türmen ihn auf. Bald sieht es wie eine kleine Höhle aus Schnee aus. „Also, ich passe in diese Schneeburg zwar nicht hinein, aber für dich ist sie genau richtig. Versuch es einmal“, meint Papa. Das lässt sich Uschi nicht zweimal sagen und schlüpft hinein. Die Zeit vergeht wie im Flug und als die Sonne untergeht, packen sie Schaufel und Kübel zusammen und wollen sich eine kleine Jause gönnen. Gerade als sie die Wohnungstür aufschließen, kommt Mama mit Felix aus dem Schlafzimmer. „Wir haben etwas Schlaf nachgeholt“, lächelt sie, „heute Nacht hat mich der Kleine ja ganz schön auf Trab gehalten!“ Wenig später genießen sie zusammen Tee, dazu gibt es sogar Faschingskrapfen. „Der arme Felix kann die leider noch nicht essen. Dabei sind sie doch so gut!“, grinst Uschi schelmisch. „Musst du noch ein Jahr warten“, erklärt sie ihrem kleinen Bruder. „Aber dann kannst du auch gleich mitkommen und mit Papa und mir eine Schneeburg bauen, damit sich die Mama wieder ausruhen kann!“

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 Wortschlangen: hier sind einige Worte (alle zum Thema Winter) ohne Abstand hintereinandergeschrieben. Kannst du erkennen, welche es sind? Trenne die Worte mit einer Linie! SCHNEEBALLWINTERZEITSKIURLAUBMÜTZE FERIENSCHNEEGLATTEISKAMINBERGE HANDSCHUHSCHALRODELANORAK  Wortpaare: Suche aus den Worten jeweils ein Paar und male es gleichfarbig an. Winter

Schlitten

Fahrt

Eis

Zapfen

Stiefel

 Buchstabensalat. Hier sind die Buchstaben durcheinandergepurzelt. Kannst du sie wieder zu einem (winterlichen) Wort ordnen? Schhseeane __________________ llaSchbnee ___________________ steSchrnnee __________________

KIKI –DIE KIRCHENZEITUNG FÜR KINDER  Kontakt. Hast du Fragen oder lustige Witze? Suchst du eine Brieffreundin oder einen Brieffreund? Schreib mir, ich freu mich auf deine Post! kiki@kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz DEINE GITTI


teletipps SONNTAG

31. Jänner bis 6. Februar 2021 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

31. JÄNNER

9.00  Katholischer Gottesdienst aus Bad Goisern, Oberösterreich. ServusTV 9.05  Reise ohne Rückkehr (Dokumentation). Sie ist eine von rund 30.000 Menschen, die in der NS-Zeit in Schloss Hartheim bei Linz ermordet wurden: Maria Kowatsch. Menschen wie sie, die körperlich, geistig und seelisch beeinträchtigt waren, galten für die Nazis als „unwertes Leben“. Das Schicksal der Urgroßmutter des ORF-Redakteurs Klaus Ther war in der Familie lange Zeit ein Tabu. Nun hat er sich auf Spurensuche gemacht. ORF 2 9.30  Katholischer Gottesdienst aus der Stiftskirche St. Peter in Salzburg. ORF 2 12.30  Orientierung (Religionsmagazin). Gedenken: Schicksale hinter Corona-Statistik. – Finanznot: Pandemie setzt katholische Kirche in Frankreich unter Druck. ORF 2 20.15  Erlebnis Bühne (Konzert). Salzburg feiert Mozart. Das Abschlusskonzert der „Mozartwoche 2021“ mit den Wiener Philharmonikern und Daniel Barenboim. ORF III 23.05  Angelo (Drama, A/LUX, 2018). Filmbiografie, frei nach dem Leben des aus Afrika verschleppten Angelo Soliman (ca. 1721 bis 1796), der von einer Comtesse großgezogen wurde, in Österreich verschiedene adelige Herren hatte und im Film schließlich im Hoftheater von Wien auftritt. Die menschenverachtende Haltung der Gesellschaft, die Soliman nur als Ausstellungsstück betrachtete, wird in zahlreichen pointierten Szenen herausgearbeitet. ORF 2 MONTAG

1. FEBRUAR

17.20  Hüter der Erde (Dokumentation). Kamelhirten in Rajasthan. Mit ihren roten Turbanen und ihrer stolzen Haltung gleichen die RaikaHirten im Norden Indiens Figuren aus „1001 Nacht“. arte 20.15  Die kleine Diebin (Drama, F, 1988). Eine Sechzehnjährige kompensiert fehlende Liebe durch eine Reihe von Diebstählen, landet in einem Erziehungsheim und muss sich, nachdem sie schwanger geworden ist, für eine selbstständige Gestaltung ihrer Zukunft entscheiden. Sensibel inszenierte und in der Hauptrolle großartig gespielte Initiationsgeschichte einer jungen Frau, hinter deren Rebellion sich die Suche nach Identität und Geborgenheit verbirgt. arte

Morgengedanken von evang. Landessuperintendent Thomas Hennefeld, Wien. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2. Mo 22.35  Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt. Die Freiburger Globetrotter Patrick und Gwendolin brechen 2013 auf, um zu Fuß oder per Anhalter die Welt zu umrunden und diese mit allen Sinnen aufzunehmen. Ihre Erlebnisse füllen den dokumentarischen Film, der ein positives, Mut machendes Bild der Erde und ihrer Bewohner entwirft. Foto: ZDF/Allgaier/Weisser 3sat DIENSTAG

2. FEBRUAR

19.40  Generation Waldbesetzer (Reportage). Für den Bau einer Autobahn sollen 27 Hektar Wald gerodet werden. Um das zu verhindern, bauen junge Klimaaktivisten aus ganz Europa Baumhäuser und Barrikaden im Dannenröder Forst. arte 20.15  Erbe Österreich (Dokumentation). Die geheime Hausapotheke von Sisi und Co. Intime Einsichten in Habsburgs Leiden. ORF III 22.35  kreuz und quer (Dokumentation). Der Weg der Mystik. Mystik gilt als Inbegriff tiefer religiöser Erfahrung mit Gott oder der göttlichen Wirklichkeit. Von Betroffenen wird sie beschrieben als bedingungslos liebende Zuwendung einer Macht, der sich der Mensch verdankt. ORF 2 MITTWOCH

3. FEBRUAR

19.40  Die dunkle Seite des Lichts (Reportage). Wir lieben Licht. Es gibt uns Sicherheit, Orientierung, gehört zu jeder modernen Stadt. Doch zu viel und falsches Licht schadet auch: Insekten gehen daran zugrunde, nachtaktive Tiere kommen aus dem Gleichgewicht. Und auch der menschliche Biorhythmus wird empfindlich gestört. arte 20.15  Heimat Österreich (Dokumentation). Leben auf der TauplitzAlm, einer der schönsten Almgegenden der Steiermark. ORF III DONNERSTAG

4. FEBRUAR

10.35  Länder – Menschen – Abenteuer (Dokumentation). Seen auf dem Dach der Welt – Der Uvs Nuur in der Mongolei. BR

Do 20.15  Mandela – Der lange Weg zur Freiheit. Mit großer Umsicht lenkt der materialreiche Spielfilm den Fokus auf die charakterliche Veränderung Nelson Mandelas vom gewaltbereiten ANC-Attentäter hin zum weisen Staatsmann. Ein stimmiges Gesamtbild der schillernden Persönlichkeit des späteren Friedensnobelpreisträgers. RBB

Foto: rbb/ARD Degeto/Senator Filmverleih

19.40  Wir halten die Stellung! (Reportage). Der Corona-Winter in Europa. Trotz Kontaktbeschränkungen und Lockdowns halten viele dort die Stellung, wo es nicht anders geht, weil der Laden weiterlaufen muss. arte FREITAG

5. FEBRUAR

13.05  Unser Österreich (Dokumentation). Faszination Gletscherwelten. ORF III 20.15  „Schwarze Schmach am Rhein“ (Dokumentation). Die Leiden der Besatzungskinder. Unter den französischen Truppen, die nach dem Ersten Weltkrieg das Rheinland besetzten, waren auch etwa 25.000 Mann aus den Kolonien in Afrika, Marokko, Algerien, Tunesien und Madagaskar. Es dauerte nicht lange, da waren sie die „Schwarze Schmach vom Rhein“. Über ihre Stationierung brach eine rassistisch motivierte Hetzkampagne los, in deren Verlauf Politiker aller Parteien von einer Gefahr für Deutschland sprachen. ZDFinfo SAMSTAG

6. FEBRUAR

10.30  Stationen (Religionsmagazin). Bar statt Altar. Wie alte Kirchen neu genutzt werden. ARD-alpha 19.00  Schätze der Welt (Dokumentation). Córdoba, Spanien. Von der Moschee zur Kathedrale. ARDalpha Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Lebens- und Glaubensweisen. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus dem Mariendom in Linz. So 10.00, Ö2. Foto: Diözese Linz/ Appenzeller

Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Vom Mut, sich der Angst zu stellen.“ Petra Ramsauer, Journalistin und Autorin, beschreibt ihren eigenen Weg, mit Angst umzugehen. Mo– Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Trinkwasser in Österreich. Kostbare Ressource des Lebens. Mo–Do 9.05, Ö1. Betrifft: Geschichte. Alte Wunden, die nicht heilen. Die Geschichte von Myanmar. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis – Religion und Gesellschaft. Mi 16.05, Ö1. Alte Musik – neu interpretiert. Der älteste Bruder. Johann Christoph Bach (1671 bis 1721) – Organist zu Ohrdruf. Musik von Johann Jakob Froberger, Johann Pachelbel, Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach und von anderen Mitgliedern der Familie. Mi 19.30, Ö1. Salzburger Nachtstudio. „Umerziehung“, und wie man sie anlegt. Haben wir eine Chance, religiöse oder politische Extremisten zu friedlichen Zeitgenossen zu erziehen? Mi 21.00, Ö1. Die Ö1 Kinderuni. Haben hier wirklich Ritter gelebt? Ein Besuch auf Burg Dobra im Waldviertel. Do 16.40, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: 90 Jahre Radio Vatikan. Mit vielen Original-Tönen aus dem Archiv können Hörerinnen und Hörer an der spannenden Geschichte des Papstsenders teilhaben, den Pius XI. 1931 gegründet hat.


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise & Service 23

28. Jänner 2021

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

plan:g

Globale Pandemie: Macht und Corona

 Erschaffung Adams. „Vielleicht hätte Michelangelo, wenn er in der Jetztzeit gelebt hätte, die Erschaffung von Adam so wie auf dem beigefügten Bild gemalt?!“, schreibt Leser Josef Köberl aus Rottenegg, der uns das Bild geschickt hat. Es bezieht sich auf das berühmte Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. BILD: KÖBERL

Kindergärten: 75 Prozent Auslastung Linz. In den Kindergärten und Krabbelstuben der Caritas und der anderen kirchlichen Träger beträgt die Auslastung derzeit wöchentlich bis zu 75 Prozent. „Die Einrichtungen haben eine wichtige Bildungsfunktion, die gerne übersehen wird. Und wir wissen, dass viele Eltern aufgrund ihrer Berufstätigkeit darauf angewiesen sind, eine Betreuungsmöglichkeit zu haben. Daher wollen wir auch keine Einschränkung der Betreuung für systemrelevante Berufe wie im Frühjahr 2020“, betont Edith Bürgler-Scheubmayr, Vertreterin der Erhalterkonferenz der rund 350 kirchlichen Kindergärten, Krabbelstuben und Horte in Oberösterreich. „Wir appellieren aber dennoch dringend an die Eltern, zu überlegen, ob eine Betreuung in der Einrichtung an allen Wochentagen immer erforderlich ist. Wenn 23 Kinder auf engstem Raum mit zwei Erwachsenen zusammen sind, steigt wie überall die Ansteckungsgefahr“, sagt Bürgler-Scheubmayr.

Wortanzeigen bitte an: anzeigen@kirchenzeitung.at

Bei der COVID-19-Erkrankung wiederholen sich in Teilden der Welt Muster, die schon aus anderen Krankheitszusammenhängen (zum Beispiel HIV) bekannt sind: Die Erkrankten werden stigmatisiert. Damit zeigt sich auch in dieser Situation, dass Machtverhältnisse wirksam werden. Laut der Hilfsorganisation plan:g geht es daher einmal mehr um die Wandlung von Machtverhältnissen – auch in der Kirche: „Müssten wir COVID-Kranke umarmen, so wie es der heilige Franz und viele andere mit Menschen getan haben, die von Lepra betroffen waren? Besser nicht: Im Mittelalter waren die Übertragungswege weitgehend unbekannt. COVID zu berühren heißt für Kirche heute, sich auf wissenschaftliche Evidenz einzulassen und eigene Bedürfnisse zum Wohl anderer zurückzustecken. Auch wenn Weihnachten

deswegen ganz anders gefeiert werden musste und daraus pastorale Konsequenzen zu ziehen sind“, heißt es in der aktuellen Kampagne. Veränderung. Unterdessen ist es auch bei plan:g zu Veränderungen gekommen: Mit seinem eigenen Ausscheiden aus dem plan:g-Stiftungskuratorium möchte Pfarrer Edwin Matt mehr Fachlichkeit ermöglichen. Er erklärt die Veränderung und sagt: „Eine neue Rolle des Klerus und Leitung durch Frauen dürfen keine Lippenbekenntnisse bleiben.“ Darum wird sich plan:g, 1958 als AussätzigenHilfswerk Österreich in Bregenz gegründet, 2021 neuerlich wandeln. Sichtbar wird das an der Neubesetzung der Position des Kuratoriumsvorsitzenden: Kein Kleriker, sondern eine Moraltheologin könnte in Zukunft die Stiftung repräsentieren.

KiZ-Angebot

BIOJungrind Familie Nimmervoll Der Familienbetrieb liegt im Mühlviertel im Ort Traberg. Auf dem Biohof bewirtschaftet Familie Nimmervoll ca. 60 ha Grünland und hält 35 Mutterkühe der Rassen Fleckvieh und Charolais mit ihren Jungtieren im Laufstall und auf der Weide. Hausgemachte BIONudeln Aus bestem BIOGetreide und mit den Eiern von den eigenen Hühnern stellt sie selbst eigene Nudeln her. Die Nudeln werden

ausschließlich mit bestem Vollei produziert und liebevoll in Handarbeit verpackt. Die schonende Lufttrocknung hilft dabei, den vollen Geschmack der Nudeln zu erhalten. Der Betrieb bietet neben herkömmlichen Weizennudeln auch Dinkel- sowie glutenfreie Buchweizennudeln an. Neben traditionellen Formen wie Spiralen, Fleckerl, Bandnudeln usw. bekommen Sie bei Familie Nimmervoll auch Abwechslung mit Nudeln

in Form von Herzen, Bauernhoftieren sowie saisonalen Motiven. www.biojungrind.at Die KirchenZeitung verlost 5 x 3 Packerl Bionudeln von Familie Nimmervoll. Schreiben Sie bis Fr., 5. 2., (KW: „BIOJungrind“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Fax: 0732 76 10-39 39, E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at


24 Namenstag & Anzeigen NAMENSTAG

Manfred Krautsieder (50) ist Novizenmeister und Pfarradministrator in Pichling. STIFT ST. FLORIAN

Manfred (28. Jänner) Manfred – kein häufiger Name. Aber ein Name, den man kennt. Von einem heiligen oder seligen Manfred wissen unsere Zeitgenossen wenig. Aber es gibt ihn: Der sel. Manfred war ein Priester in Mailand, zog sich aber sehr bald als Einsiedler auf den Monte San Giorgio bei Riva am Luganer See (heute: Schweiz) zurück. Dort lebte er von Kräutern und Almosen. Von ihm gingen heilsame Wundertaten aus. Er verstarb am 28. Jänner 1450. Noch heute wird er in der Region dort sehr verehrt. Da ich selbst Priester bin, trifft mich seine Biografie in mein Seelsorgeherz. Bis zum Rande ausgefüllte Tage in der Seelsorge einer Pfarre, Aufgaben im Stift St. Florian und in der Diözese. Hat der selige Manfred nicht den „guten Teil erwählt“ (Lk 10,42)? Und ich, ich kann nicht loslassen? Jedenfalls eines lerne ich beim sel. Manfred immer wieder neu: Meine Seelsorge und mein geistliches Leben haben keine Seele ohne Rückzug in Stille und Gebet!

TERMINE Aufgrund der aktuellen Covid-19-Vorgaben finden Sie in dieser Ausgabe nur Termine, die online oder nach dem 7. Februar stattfinden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

28. Jänner 2021

BILDUNG

KirchenZeitung Diözese Linz

KLEINANZEIGEN

Die Durchführung von Veranstaltungen hängt von der gesetzlichen Regelung zu diesem Zeitpunkt ab. Wir empfehlen, sich im Bildungshaus zu erkundigen, ob der jeweilige Termin stattfindet. Attnang, Maximilianhaus  07674 665 50  Glaube, der verändert, Meditationsgottesdienst, umsorgend, 23. 2., 18 Uhr, falls das Haus behördlich geschlossen ist, findet dieses Angebot online statt, Begl.: Willi SeuferWasserthal. Steyr, Dominikanerhaus  07252 454 00

 Demokratie? Was hat das mit mir zu tun?, Vortrag, Do., 11. 2., 15.30 Uhr; Bitte wegen Kontaktdaten anmelden; mit Mag. Alexandra Strickner.  Schneeschuhwandern in der Umgebung, Treffpunkt bei der Kirche Ennsleite, Sa., 13. 2., 8.30 bis 16 Uhr, mit Maria Felbauer, Anmeldung erforderlich. Wels, Bildungshaus Puchberg  07242 475 37  Zum Hören ermutigen, Bibeltexte erzählen als Einladung für eine lebendige Begegnung, Sa., 13. 2, 9 bis 17 Uhr, Ref.: HS-Prof. MMag. Dr. Wolfgang Wagerer.  Gesellschaft und Kirche zwischen Ordnung und Chaos, Denkraum Puchberg, Do., 18. 2., 19 Uhr, Ref.: Assoz.-Prof. MMag. Dr. Regina Polak MAS.

FINDERLOHN Innenstadt Schwanenstadt, erste Jännerwoche: Perltascherl, Autoschlüssel, Brille. Tel. 0676 789 49 00 VERSCHIEDENES Suche Uhren, Modeschmuck für einen ganz lieben Zweck. Bitte günstig bis kostenlos! Danke! Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22

IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Brigitta Hasch, Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth Leitner, Paul Stütz, Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Anzeigen: Sigi Hafner, E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita Taferner. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.

Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salzburg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co

KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 57,60 (Abodauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

HOLEN SIE SICH GELD VOM FINANZAMT ZURÜCK

Service der AK-Steuer-Hotline nutzen! Es ist Zeit für Ihren Lohnsteuerausgleich! Verschenken Sie Ihr Geld nicht, Sie können sich mehr vom Finanzamt zurückholen, als Sie vielleicht denken. Die AK-Steuer-Hotline unterstützt Sie dabei.

V

on 2. bis 4. und 9. bis 11. Februar 2021 stehen Lohnsteuerexperten und -expertinnen jeweils von 16 bis 19 Uhr telefonisch unter 050 6906-5 für Ihre Fragen und Anliegen zur Verfügung. Viele Arbeitnehmer/innen glauben, dass der jährliche Steuerausgleich ohnehin nichts bringen würde. Aber fast jede/r kann sich Geld vom Fi-

nanzamt zurückholen, möglicherweise sogar mehrere Hundert Euro. Sie bekommen zum Beispiel Geld zurück, wenn Sie sich weitergebildet haben oder pendeln müssen. Auch, wenn Sie nicht das gesamte Jahr berufstätig waren, wenn Sie Kinder haben, wenn Sie Alleinerzieherin oder Alleinerzieher sind und sogar, wenn Sie als Teilzeitkraft gar keine Lohnsteuer zahlen. Und das rückwirkend für fünf Jahre! Sie brauchen Unterstützung? Die Arbeiterkammer hilft: • Auf ooe.arbeiterkammer.at finden Sie viele Tipps und Musterbriefe sowie die ausführliche

AK-Steuerbroschüre zum Herunterladen oder Ausdrucken. • Lohnsteuerfachleute beantworten gerne persönlich Ihre Fragen: von 2. bis 4. und 9. bis 11. Februar 2021, jeweils zwischen 16 und 19 Uhr, Tel. 050 6906-5

ANSCHRIFT TEL WEBSITE

Volksgartenstraße 40 4020 Linz +43 (0)50 6906 ooe.arbeiterkammer.at


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine & Hinweise 25

28. Jänner 2021

TERMINE FREITAG, 29. JÄNNER X  Linz. Online-Café, Urbi@Orbi, 11 bis 12 Uhr, Link zum Video­ einstieg: https://zoom.us/j/ 96044121649 X  Linz. Bibelgespräch zum kommenden Sonntagsevangelium, Urbi@Orbi, 9 bis 10 Uhr, mit Franz Kogler, Link zum Videoeinstieg: https://zoom.us/j/96044121649 X  Linz, St. Severin. Linzer Kirchenroas, erreichbar mit Bus 12 und 25 bis HSt. Lederergasse, dann kurzer Fußweg, 15 Uhr. X  Wels. Ettys Entscheidung – geheime Briefe aus dem KZ Westerbork, Online-Theaterabend und Studiogespräch mit der Schauspielerin Bettina Buchholz, dem Regisseur Johannes Neuhauser und dem Theologen Helmut Außerwöger, 19 bis 21 Uhr, Anmeldung über https:// schlosspuchberg.at/ seminar/10_23900-online-ettysentscheidung-geheime-briefeaus-dem-kz-westerbork DIENSTAG, 2. FEBRUAR X  Wels. Vertrauen wie Feuer – Begegnung mit Frère Roger, dem Gründer von Taizé, Theaterprojekt mit Film von Johannes Neuhauser und Bettina Buchholz, 19 bis 21 Uhr, Anmeldung unter https://schlosspuchberg.at/seminar/10_23898vertrauen-wie-feuer

Diözesaner Bibeltag

LITURGIE

Lebendige Begegnung mit der Bibel im Gottesdienst

Lesejahr B Lesereihe I

Lebendige Begegnung mit der Bibel im Gottesdienst Sonntag für Sonntag wird uns der „Tisch des Wortes“ gedeckt – egal, ob es sich um eine Eucharistiefeier handelt oder um eine Wort-Gottes-Feier. Wenn wir irgendwo zu Tisch geladen sind, nehmen wir mit unseren Sinnen vieles wahr: etwa wie der Gastgeber oder die Gastgeberin uns empfängt, in welcher Gesellschaft wir uns befinden, wie der Raum vorbereitet wurde, wie der Tisch gedeckt ist, wie die Speisen angerichtet und serviert werden, wie sie schmecken – gut gewürzt oder fade – und vieles mehr. So ist es auch, wenn wir im Gottesdienst am „Tisch des Wortes“ Platz nehmen, um das Wort Gottes zu verkosten. Ausgehend von der Erzählung des Besuches Jesu in der Synagoge von Nazaret werden „Rezepte“ für eine gelungene Aufbereitung der biblischen Botschaft in unseren Gottesdiensten vorgestellt. Ablauf: ab 18.30 Uhr: Ankommen im Online-Raum und Klärung technischer Fragen, 19 Uhr: „Lebendige Begegnung mit der Bibel im Gottesdienst“; Impulsreferat von Franz Troyer (Bibelreferent der Diözese Innsbruck und Dechant in Lienz), 19.30 Uhr: Austausch in begleiteten Kleingruppen, 20 Uhr: Rückmeldungen im Plenum und spiritueller Abschluss Anmeldung bis 28. Jänner an bibelwerk@dioezese-linz.at

Reise-Empfehlung der Woche

Urlaub in der toskanischen Maremma

Erleben Sie eine Oase der Stille mitten im ländlichen Gebiet der Toskana Casa Mazzoni ist ein Bauernhof auf den Hügeln von Roccastrada, zwischen Siena und Grosseto, in einer bevorzugten Lage weitab vom Trubel, von der aus man einen herrlichen Rundblick vom Monte Amiata bis zum Tyrrhenischen Meer und bis zur Insel Elba genießen kann. Das Gebäude ist ein aus Stein errichteter, umgebauter Bauernhof. Wegen seiner Eigenschaften ist es ideal für einen entspannenden Urlaub in Kontakt mit der Natur und der ländlichen Gegend der Toskana geeignet.

sind unterschiedlich und mit jedem Komfort ausgestattet, Bad, Dusche, WC, Plasma-TV, Kühlschrank, Tel., Wi-Fi, Klimaanlage und Espressomaschine auf Anfrage. Echte Toskanische Küche

Unsere Küche serviert typisch toskanische Produkte, Öl vom Bauernhof, hausgemachtes Brot und Pasta. Traditionelle toskanische Küche für ein unvergeßliches Erlebnis.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Innenmaß: 134 x 88mm

Natur und Entspannung Der perfekte Ort um zu entspannen und die Toskana zu besuchen. Ein strategischer Ort, um Ihren Urlaub in der Maremma zu planen. In Casa Mazzoni finden Sie Bar, Frühstücksbuffet, Restaurant, Safe, Babysitter auf Anfrage, Wäscherei auf Anfrage, Pkw Verleih, Fahrrad auf Anfrage, Tickets Vorverkauf, Wi-Fi, Klimaanlage, Tennisplätze in der Nähe, Sat-TV, Parkplatz, Freischwimmbad, Bus Service mit Ausflügen, Ballonfahrten, Wanderungen, Malkurse, Kochkurse, geführte Trüffelsuche und Ausflüge in den nahen Kunst- und Kulturortschaften. Jedes der 9 Zimmern mit seiner persönlichen Note Unsere 9 Zimmer sind im rustikalen toskanischen antiken Stil eingerichtet, komfortabel und mit jedem Komfort. Alle Zimmer

Familie Critelli Guzzi Loc. Pod. Mazzoni 58036 Roccastrada (GR) Handy +39 3402 494035 info@casamazzoni.it www. casamazzoni.it FRÜHJAHRSANGEBOT vom 1. April bis 30. Juni 2021 (Ostern und Feiertage ausgeschlossen) 7 Nächte für 2 Personen mit ÜF in Doppelzimmer. Der Zimmertyp wird je nach Verfügbarkeit vergeben. Listenpreis € 588,00

SONNTAG, 31. JÄNNER 4. Sonntag im Jahreskreis. L1: Dtn 18,15–20 L2: 1 Kor 7,32–35 Ev: Mk 1,21–28 MONTAG, 1. FEBRUAR L: Hebr 11,32–40 Ev: Mk 5,1–20 DIENSTAG, 2. FEBRUAR Darstellung des Herrn. Lichtmess. L: Mal 3,1–4 oder Hebr 2,11–12.13c–18 Ev: Lk 2,22–40 (oder 2,22–32) MITTWOCH, 3. FEBRUAR Hl. Ansgar, Bischof von HamburgBremen. Hl. Blasius, Bischof von Sebaste in Armenien. L: Jes 52,7–10 Ev: Mk 1,14–20 L: Röm 5,1–5 Ev: Mk 16,15–20 L: Hebr 12,4–7.11–15 Ev: Mk 6,1b–6 DONNERSTAG, 4. FEBRUAR Hl. Rabanus Maurus, Bischof von Mainz. L: Weish 9,1–6.9–10.12a Ev: Mt 5,13–16 L: Hebr 12,18–19.21–24 Ev: Mk 6,7–13 FREITAG, 5. FEBRUAR Hl. Agatha, Jungfrau, Märtyrin in Catania. L: Hebr 13,1–8 Ev: Mk 6,14–29 L: 1 Kor 1,26–31 Ev: Lk 9,23–26 SAMSTAG, 6. FEBRUAR Hl. Paul Miki und Gefährten, Märtyrer in Nagasaki. L: Hebr 13,15–17.20–21 Ev: Mk 6,30–34 L: Gal 2,19–20 Ev : Mt 28,16–20 SONNTAG, 7. FEBRUAR 5. Sonntag im Jahreskreis. L1: Ijob 7,1–4.6–7 L2: 1 Kor 9,16–19.22–23 Ev: Mk 1,29–39

X  Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


26 Kultur & Medien

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

FÜR SIE GELESEN

Frauen machen Kirche Frauen tragen und gestalten Kirche mit – seit Jahrhunderten, seit Jahrtausenden. Die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen wird dabei unterschiedlich interpretiert: von gottgegeben bis ungerecht und nicht hinnehmbar. Im Buch „Frauen machen Kirche“ äußern sich haupt- und ehrenamtlich tätige Frauen über ihren Dienst in und an der Kirche. Warum sie trotz allem der Kirche die Treue halten, warum Kirche ihnen wichtig ist, warum sie nicht mehr schweigen wollen. 80 Frauen aus unterschiedlichen Generationen erzählen über ihr Engagement und ihr Ringen in der Kirche. Spannend und aufschlussreich! ELLE Frauen machen Kirche. Hg. von „Bleiben. Erheben. Wandeln“, Patmos Verlag, € 20.

Alois Mühlbacher ist mit dem Queen-Hit „Don´t stop me now!“ auf Youtube erfolgreich. GENERATIVEOG

EIN KLASSIKER, DER SICH NICHT STOPPEN LÄSST St. Florian. Der ehemalige St. Florianer Sängerknabe Alois Mühlbacher ist bekannt für seine wandelbare Stimme – und seine vielfältigen Talente. Sein neuester Coup überraschte dennoch viele: Im Mozartkostüm wandelt er singend und tanzend durch die Räume des Stiftes St. Florian, begleitet wird er vom Spring String Quartet aus Oberösterreich. Aber es ist nicht Mozart, den er hier als Countertenor erklingen lässt, sondern Freddie Mercury: „Don´t stop me now“, einer der größten Hits von „Queen“, erfüllt die ehrwürdigen Hallen. „Die Idee haben der Komponist und Arrangeur Georg Wiesinger und ich

geboren. Wir sind total überrascht, dass das Video auf Youtube so erfolgreich ist.“ Auch der Geiger Christian Wirth vom Spring String Quartet hat nicht damit gerechnet, auf so großen Zuspruch zu stoßen: Über 35.000-mal wurde der Film angeklickt. Der Drehtag im Sommer hat sich also ausgezahlt. Überlegungen, diesen einmaligen Youtube-Hit in ein abendfüllendes Konzertprogramm überzuführen, gibt es bereits. Die Gratwanderung, Klassik mit Pop zu vereinen, war „eine Herausforderung“, wie Mühlbacher selbst sagt – und ist geglückt. ELLE  HÖRTIPP AUF YOUTUBE: „ALOIS/DON´T STOP ME NOW“ EINGEBEN

Überprüfung der Inventarliste des Kunstguts im Stift Kremsmünster machte das Fehlen sichtbar

Verschwundene Kunstwerke Bei einer routinemäßigen Überprüfung der Kunstsammlung des Stifts Kremsmünster und des Depots stellte der neue Kustos P. Altman Pötsch fest, dass zahlreiche Bilder und drei wertvolle Pistolen aus dem 17. Jahrhundert fehlten. Das Stift nahm mit der Polizei Kontakt auf. Ein Teil der Werke ist mittlerweile zurückgekehrt. „Bei den verschwundenen Bildern handelt es sich nicht um Bilder der Ausstellung, denn diese Werke sind alarmgesichert, sondern um Werke aus dem Depot. Den größten Wert haben die drei Pistolen aus dem 17. Jahrhundert, die nach einer Ausstellung nicht mehr zurückgekommen sind. Auch

die Unterlagen dazu fehlen leider“, erklärt P. Altman Pötsch. Die verschwundenen Bilder unterschiedlicher Qualität sind in einem längeren Zeitraum vom Vorgänger verkauft worden, um damit die Restaurierung anderer Werke zu finanzieren. Bei der Überprüfung der Inventarliste wurde im Jahr 2020 das Fehlen bemerkt. Die Liste mit den fehlenden Werken inklusive der drei Pistolen wurde der Polizei übergeben, das Bundeskriminalamt fahndet nun danach – mit Erfolg: „Die Hälfte der Werke ist wieder zurückgekehrt“, berichtet P. Altman Pötsch. Nur von den Pistolen und den dazugehörigen Unterlagen fehlt bislang jede Spur, die Fahndung läuft. ELLE

Diese Pistolen bzw. Jagdgewehre aus dem 17. Jahrhundert sind nach einer Ausstellung nicht mehr zurückgekehrt, ihr Verbleib ist unklar. STIFT KREMSMÜNSTER

 Mehr dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der KirchenZeitung.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bibelimpuls 27

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Die leuchtende Sonne blickt auf alles hernieder

N

un will ich der Werke des Herrn gedenken, und was ich gesehen habe, werde ich erzählen:

Durch die Worte des Herrn sind seine Werke und durch seinen Segen gab er ihnen ihre Bestimmung.

D

ie leuchtende Sonne blickt auf alles hernieder und von der Herrlichkeit des Herrn ist sein Werk erfüllt.

Der Herr gab es selbst den Heiligen nicht, all seine Wunder zu erzählen, der Herr der Herrscher über das All hat sie gegründet, sodass das All in seiner Herrlichkeit Bestand hat.

A

bgrund und Herz hat er durchforscht und ihre Absichten hat er durchschaut;

denn der Höchste kennt alles Wissen und er blickt auf die Zeichen der Zeiten.

JESUS SIRACH 42,15–18 FOTO: NIE


28 Kultur FÜR SIE GELESEN Ein Dorf mit 100 Menschen Alle Menschen auf der Welt sollen sauberes Wasser und genug zu essen, alle sollen gute Bildungschancen haben, die Wirtschaft soll wachsen und die Benachteiligung der Frauen soll ein Ende haben. Das sind ein paar der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele, die die Vereinten Nationen 2015 in Weiterführung des Milleniumsprozesses definiert haben. Abstrakte Ziele, die in einigen Weltgegenden erfüllt sind, in vielen aber noch lange nicht. Um die Weltlage besser verständlich zu machen, haben drei Ökonomen den Versuch gemacht, auf Basis der aktuellen Entwicklungszahlen die Situation der Welt auf ein Dorf herunterzubrechen. Das ist Globo, ein kleines Dorf mit 100 Menschen, die in fünf Weilern leben. Die Weiler stehen für die Kontinente der Erde. 5 Personen leben in Nordamerika, 8 in Lateinamerika, 10 in Europa, 16 in Afrika und 61 in Asien. Jeder einzelne repräsentiert 73,5 Millionen Menschen aus der realen Welt. Die hundert Menschen wohnen in kleinen Gemeinschaften nah beieinander, können sich in der großen Runde aber kaum treffen. Sie haben viel miteinander zu tun und es gibt einiges, das sie trennt. Die komplexe Wirklichkeit des Verbindenden und Trennenden ist in allgemein verständlicher Sprache beschrieben. Jedes Thema ist zudem graphisch aufbereitet und jede/r der hundert Bewohner/innen hat einen Namen und eine eigene Biographie. Die Lektüre löst ein deutliches Gefühl für die Weltlage aus und motiviert zum Handeln. Und das ist auch im Kleinen sinnvoll. MFH Globo. Eine neue Welt mit 100 Menschen. Innsbruck: Studia Verl. 2020, 267 S., € 19,90. ISBN: 9783 903030985

28. Jänner 2021

KirchenZeitung Diözese Linz

Kirche als Teil des Die Kulturszene ist in der Warteschleife, Kulturschaffende kämpfen ums Überleben. Wir haben mit der neuen Kulturdirektorin des Landes OÖ Margot Nazzal über Kultur in der Corona-Zeit, über Kirche als Kulturträgerin und die Zusammenarbeit bei kulturellen Großprojekten wie der kommenden Landesausstellung gesprochen.

Margot Nazzal ist seit August 2020 Leiterin der Direktion „Kultur und Gesellschaft“ des Landes Oberösterreich. Sie ist regional und international bestens vernetzt. LANDOÖ

DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELISABETH LEITNER

uns heuer hoffentlich auf einen interessanten Kultursommer freuen.

Was sind Ihre Schwerpunkte im schwierigen Kulturjahr 2021? Margot Nazzal: Der zentrale Schwerpunkt

Wie kommen freischaffende Künstler/innen in der Corona-Zeit über die Runden? Werden hier die Förderungen des Landes Oberösterreich angenommen? Wie erleben Sie die Stimmung? Nazzal: Die derzeitige Situation ist für alle

unserer Arbeit ist alles, was mit den Folgen der Pandemie zu tun hat. Meine Mitarbeiter/ innen und ich sind laufend in Kontakt mit Kunst- und Kulturschaffenden, um gemeinsam Möglichkeiten und Wege zu finden, wie Kunst- und Kulturschaffenden durch die Pandemie geholfen werden kann. Aber auch für die Kultureinrichtungen des Landes ist die Pandemie, wie für alle anderen, eine große Herausforderung. Seit Monaten sind wir im „Dauer-Umplanungsmodus“, der uns stark beansprucht. Natürlich bereiten wir darüber hinaus große Projekte vor: die Landesausstellung startet wie geplant im April 2021. Die Vorbereitungen laufen unter diesen Umständen unter sehr schwierigen Bedingungen, aber das Team ist voll dabei. ‚Schäxpir’, unser Theaterfestival für junges Publikum, findet glücklicherweise im Juni statt. Da haben wir aus heutiger Sicht berechtigte Hoffnung auf weniger Einschränkungen als jetzt, bereiten uns aber auch auf alle Eventualitäten vor. Und dann können wir

Kunst- und Kulturschaffenden enorm herausfordernd und belastend. Die fehlende Planungssicherheit zum Jahresstart macht allen zu schaffen. Das spiegelt sich auch in der Stimmung wider, die teilweise sehr angespannt ist, weil es auch um existentielle Fragen geht, die die Menschen unmittelbar betreffen. Da setzen wir alles daran, mit unseren Maßnahmen in Abstimmung mit jenen des Bundes helfen zu können. Die Förderungen werden auch durchaus in Anspruch genommen. Wir evaluieren laufend und arbeiten auch daran, wo wir etwas verbessern können. Hier beobachten wir ständig die Entwicklungen, um ein zielgerichtetes Programm anbieten zu können. Wie sehen Sie die Rolle der Kirche in puncto Kulturland OÖ, Stichwort: Kirchen als kulturelle Nahversorger? Nazzal: Die Kirchen haben hier eine wichti-

ge Rolle, nicht nur weil sie mit den sakra-

Landesausstellung Steyr

Bürgermeister Gerald Hackl und LH Thomas Stelzer präsentieren das Sujet der Landesausstellung in Steyr. LAND OÖ

„Arbeit. Wohlstand. Macht.“ ist der Titel der kommenden Landesausstellung. Sie soll von 24. April bis 7. November stattfinden, so es die Corona-Lage zulässt. Nicht nur einzelne Ausstellungen im Museum Arbeitswelt oder dem Innerberger Stadel werden gezeigt, sondern die ganze Stadt wird bespielt. Industrie, Adel und Arbeiterschaft sind die Eckpunkte, an denen der Aufstieg und Fall der Stadt Steyr nachvollziehbar gemacht wird.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 29

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Kulturlandes OÖ Steyr: Kirche in der Stadt

Einzigartig. Das Steyrer Taufbecken wurde im Jahr 1569 von Zinngießern aus dem sächsichen Erzgebirge angefertigt. BERTHOLD HEINDL

len Räumen das Bild der Kulturlandschaft prägen. Die Kirche ist ein wesentlicher Pfeiler, nicht nur aus religiöser Sicht. Sie ist im kulturellen und künstlerischen Leben sehr wichtig, und das in einer großen Bandbreite, von der Denkmalpflege bis zur Chormusik. Nicht zu vergessen das umfassende Kunst­ gutinventar, wo für die Dokumentation kulturhistorischer Werte Wichtiges geleistet wurde und wird. Die Kirche ist auch Teil von kulturellen Großprojekten wie der kommenden Landesausstellung in Steyr oder der Kulturhauptstadt 2024. Wie sagen Sie zu diesem Engagement? Nazzal: Religionsgemeinschaften im Allge-

Ein Taufbecken, das eine Geschichte erzählt, ein Kirchenraum, der mit den Menschen zu tun hat, die ihn betreten, eine Arbeiterstadt, die viele Berührungspunkte mit Kirche und Seelsorge hat: All das stellt Karl Ramsmaier ins Zentrum seiner Arbeit für die Landesausstellung 2021. Ramsmaier ist Religionislehrer in Steyr und hat für die Landesausstellung eine Teilanstellung der Diözese bekommen. Für das Rahmenprogramm hat er vier Projekte entwickelt. Dazu gehört auch die Erstellung einer Publikation über das Taufbecken in der Stadtpfarre Steyr aus dem Jahr 1569. Damals war Steyr protestantisch. Das Taufbecken ist nicht nur kunstgeschichtlich interessant, sondern auch theologisch. Es erzählt u. a. vom Sündenfall und der Erbsünde. Ramsmaier fragt nach: Wie hat man Erbsünde im Mittelalter verstanden, wie heute? Was bedeutete Taufe damals und heute? Neben der Publikation wird es im Kirchenraum einen Stationenbetrieb geben, der Besucher/innen einlädt,

wesentlicher Teil des kulturellen Lebens. Ich freue mich über die gute Zusammenarbeit, die sich immer wieder nicht nur bei großen Projekten ergibt. Es gab mit Verantwortlichen der Kirche einen guten Austausch bei der Diskussion zum neuen Kulturleitbild des Landes, von Seiten des Landes arbeiten wir auch im Diözesankunstverein und vielen Projekten im Bereich der Denkmalpflege zusammen. Ich sehe hier wirklich einen offenen und laufenden Dialog auf vielen Ebenen.

meinen und Kirchen im Besonderen sind

Wie sehen Sie das Engagement der Diözese Linz im Bereich zeitgenössischer Kunst, besonders bei der Neugestaltung von Sakralräumen? Nazzal: Das Kunstreferat der Diözese Linz

Karl Ramsmaier hat für die Landesausstellung ein eigenes Rahmenprogramm entwickelt: „Als Kirche sind wir hier öffentlich sichtbar.“ RAMSMAIER

leistet hier seit Jahren wegweisende Arbeit, was die Förderung zeitgenössischer Kunst und ihre Einbindung in den öffentlichen Raum betrifft. Hier sind mit großem Engagement herausragende Projekte verwirklicht worden, die zeigen, dass zeitgenössische Kunst Kraft und Kompetenz hat, in der heutigen Zeit Impulse zu geben.

«

zu verweilen. Es geht um den „Erlebnisraum Kirche“, wie Ramsmaier sagt: „Die Kirche ist kein Museum, sondern ein Ort der Besinnung.“ Ein Dankbuch will Besucher/ innen anregen, Danke zu sagen, aufliegende Bibeltexte sind „Wortnahrung“. Die Stationen wollen immer eine Verbindung zur Gegenwart schaffen. Wenn etwa bei ­einem Epitaph (Grabstein) in der Vorhalle haltgemacht wird, lässt sich fragen, welche historische Bedeutung das hat und wie die Verbindung zum Heute ist: An welchen Projekten baue ich? – Beim Kriegerdenkmal wird es eine Installation geben und am Platz vor der Michaelerkirche wird die Betriebsseelsorge vertreten sein. Ramsmaier hat zudem zur Arbeiterseelsorge geforscht: Der Jesuit P. Josef Meindl war hier ein Pionier und hat in der NS-Zeit unter schwierigsten Bedingungen gearbeitet. Sein Tun wieder ins Blickfeld zu rücken, ist Ramsmaier ein Anliegen. Auch dazu wird demnächst eine Publikation erscheinen. ELLE

Kulturhauptstadt 2024 Teresa Kaineder arbeitet als kirchliche Angestellte für das Projekt Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024. Entwicklung und Leitung kirchlicher Projekte ist ihre Aufgabe. R. WINKLER

Kirche im öffentlichen Raum sichtbar zu machen und kirchliche Schätze in ein neues Licht zu rücken: Das ist ein Ziel der Anstellung von Teresa Kaineder. Sie hat ihre Zelte bereits in Bad Ischl aufgeschlagen und arbeitet in der Region mit 23 Pfarren zusammen. Es gibt eine Ideen-Werkstatt zur Kulturhauptstadt. Momentan ist Netzwerken und Kennenlernen angesagt, was in Corona-Zeiten nicht immer einfach ist, wie Kaineder berichtet.


30 Personen & Dank & Leser/innen AUSZEICHNUNG n Bad Kreuzen und Bad Mühllacken. Das Corona-Jahr 2020 war für die Hotellerie ein Katastrophenjahr. „Umso mehr freuen wir uns über die Spitzenbewertung unserer Gäste, die uns zum dritten Mal in Folge einen HolidayCheck Award beschert hat“, sagt Friedrich Kaindlstorfer, Geschäftsführer der Curhaus Marienschwestern GmbH. Das Gesundheitszentrum in Bad Kreuzen wurde nicht nur auf Platz 2 in OÖ, sondern unter die besten 25 Hotels in Österreich gewählt. Bad Mühllacken landete mit Platz 6 ebenfalls unter den Top-10-Hotels in OÖ. Trotz der herausfordernden Umstände wollte HolidayCheck auch im Jahr 2021 zum 16. Mal den Award vergeben, der heuer den Titel „Special Award“ trägt. Über 420.000 Urlauber/innen haben im Jahr 2020 die insgesamt besten 607 Hotels aus 35 Ländern gekürt. In Österreich dürfen sich 81 über eine Auszeichnung freuen. Kaindlstorfer ist stolz, dass das Engagement der Teams in den beiden Curhäusern sich in sehr guten Bewertungen niedergeschlagen hat. Das 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin (TEM) in Bad Kreuzen ließ mit dem zweiten Platz unter den Top-10-Hotels in OÖ viele bekannte Betriebe hinter sich. „Ein riesiger Erfolg ist es für unsere Häuser, dass Bad Kreuzen österreichweit unter den besten 25 und Bad Mühllacken mit dem Schwerpunktthema Fasten, Detox und bewusste Ernährung unter den besten 50 zu finden ist“, sagt Kaindlstorfer stolz. Der HolidayCheck Special Award ist für die Betriebe ein emotionaler Motivationsschub, um die Coronakrise durchzustehen. „Auch 2021 wird sicher noch schwierig für uns, aber ich bin zuversichtlich, dass viele Menschen künftig dem Thema Gesundheit noch mehr Acht-

KirchenZeitung Diözese Linz

LESERBRIEFE Gleichstellung I Zu „Ein kleiner Schritt zur Gleichstellung“ in Ausgabe Nr. 3:

Friedrich Kaindlstorfer ist Geschäftsführer der Curhaus Marienschwestern GmbH.

Elisabeth Rabeder ist Betriebsleiterin in Bad Mühllacken. CURHAUS GMBH (2)

samkeit zukommen lassen“, ist Kaindlstorfer zuversichtlich. n Weibern und Jugend Eine Welt. Der 45-jährige Gabriel Müller (im Bild unten) – er stammt aus Weibern – wurde Mitglied des Vorstands der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt. Er soll das Fundament für langfristige Partnerschaften in Österreich, der Schweiz und Liechtenstein stärken. Müller ist seit mehr als zwanzig Jahren innerhalb der Entwicklungszusammenarbeit tätig und kennt viele Hilfsprogramme in Afrika, Asien und Lateinamerika vor Ort. LANDAU

Zum Argument, dass die Kirche keinerlei Vollmacht habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden (nach Johannes Paul II. am 22. Mai 1994), möchte ich folgende Sichtweise darlegen: Die Kirche hat wirklich keine Vollmacht – aber Gott hat sie. Wenn Frauen verstärkt ihre Berufung zu einem Weiheamt erkennen, dann dürfen die kirchlichen Verantwortungsträger dem nicht Geltungsbedürfnis und mangelnden Gehorsam unterstellen, sondern sie sollten darin endlich die Stimme Gottes und sein Wirken im Heiligen Geist erkennen. HANS MAYER, MOLLN

Veränderung Zu „Deutliche Veränderung tut not“ in Ausgabe Nr. 2:

GEBURTSTAG n Am 1. Februar 2021 feiert GR Hubert Schmidbauer, wohnhaft in Weyregg, seinen 80. Geburtstag. Er stammt aus Kopfing und wurde 1967 zum Priester geweiht. Nach Seelsorgsposten in St. Marienkirchen bei Schärding, Eferding, Pichl bei Wels, Mondsee und Grein wurde Hubert Schmidbauer 1971 zum Pfarrprovisor von Molln bestellt. Von 1972 bis 1992 war er dort Pfarrer. Er übte auch den Dienst als Militärseelsorger aus und war als Militärkaplan bei einem UNO-Einsatz in Zypern. Seit 1994 lebt er in Weyregg und steht noch für Aushilfen in der Pfarre zur Verfügung.

28. Jänner 2021

n Am 2. Februar 2021 wird KonsR Mag. Franz Benezeder 65 Jahre alt. Er stammt aus Kematen am Innbach und wurde 1982 zum Priester geweiht. Nach Kooperatorposten in Schwertberg, Linz-St. Peter, Haid und St. Georgen an der Gusen war er von 1988 bis 2006 Pfarrer in St. Georgen an der Gusen. Von 2007 bis 2017 war Franz Benezeder Pfarrer in Altmünster und ab 2008 zusätzlich Pfarrprovisor von Traunkirchen. 2018 wurde er zum Pfarradministrator in Steyr-Münichholz bestellt und ist seit 2019 außerdem Pfarrprovisor von Dietach und Kleinraming.

Gratulation zum Leitartikel von Chefredakteur Heinz Niederleitner: „Deutliche Veränderung tut not“! „Manda, Zeit isch!“, diesen legendären Satz aus dem Munde vom Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer kann man auch auf die derzeitige Kirchensituation anwenden. Ja, es ist höchste Zeit für echte und zeitgemäße Reformen in der Kirche. Reformen, welche diesen Namen auch verdienen! Aufhebung der Zölibatspflicht, Gleichberechtigung von Mann und Frau, künstliche Verhütung nicht mehr als Sünde verteufeln – das wären zunächst die vordringlichsten Ziele einer Kirchenreform. Wir wollen eine lebendige, offene und emanzipierte Kirche, die endlich verkrustete Strukturen aufbricht oder sie – etwas pointierter formuliert – zum Teufel jagt! KARL AICHHORN, MAUTHAUSEN


Leser/innen am Wort 31

28. Jänner 2021

Gleichstellung II Zu „Ein kleiner Schritt zur Gleichstellung“ in Ausgabe Nr. 3:

Stefanie Hinterleitner, Pastoralassistentin der Dompfarre und stellvertretende Vorsitzende der Frauenkommission der Diözese Linz, sagt als 30-Jährige: „Ich habe die Hoffnung, dass ich das Frauendiakonat in meinem Berufsleben erlebe.“ Dieser eine Satz sagt alles. Hinterleitner hat die Hoffnung, dass sie in den kommenden 30 Jahren das Frauendiakonat erlebt! Dieser kleine Schritt zur Gleichberechtigung soll warten, weil niemand den von Papst Franziskus geforderten Mut aufbringt, diesen Schritt auch tatsächlich zu machen.Die Kirche setzt sich gegen Diskriminierung aller Art ein, verstößt aber selbst gegen die weltweit gültigen Grundund Menschenrechte. Niemand darf aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden! Hallo, aufwachen, liebe Kirche. Jedes Jahr werden die Katholiken in Österreich weniger! Die geistliche Betreuung wird ausgedünnt, die kirchlichen Angebote geringer. Wenn wir, wie Frau Hinterleitner das befürchtet, noch 30 Jahre warten müssen, dann werden wir dieser unserer Kirche wohl nur mehr einen Nachruf schreiben können.

Daher beherzigen wir die Worte von Papst Franziskus: „Seid mutig!“ DR. CHRISTOPH LEITL, LINZ

Corona-Maßnahmen Ich habe es satt und kann es nicht mehr hören: Das ständige Besserwissen rund um alle Corona-Maßnahmen. (...) Warum schaffen wir es nicht, das, trotz allem, vorhandene Positive zu sehen und darüber zu reden: Dass sich so viele Forscher immens anstrengten, zur Zusammenarbeit bereit waren, um in Windeseile einen Impfstoff zu finden? Dass Ärzte, medizinisches Personal und auch politisch Verantwortliche sich bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit für unsere Gesundheit einsetzen? Dass ich, auch ohne CovidErkrankung, noch immer von einem Arzt behandelt werde. Dass meine tägliche Versorgung mit allem Lebensnotwendigen noch bestens funktioniert. (...) „Danke“ – das wäre derzeit ein angemessenes Wort. Und am Ende dieser schwierigen Zeit, in der so viele Entscheidungen ohne Vorbild getroffen werden mussten, werden wir alle vieles dazugelernt haben, wir werden uns auf ein höheres Erkenntnisniveau gearbeitet haben. Nur eine Gruppe wird auf ihrem der-

zeitigen Level stehengeblieben sein und nichts dazugelernt haben: die Gruppe der ewigen Besserwisser! Schade – für sie, aber auch für uns. BRIGITTE PREISCH, BRAUNAU

Flüchtlinge Zur Panoramaseite der Ausgabe 2:

Kara Tepe (Flüchtlingslager in Griechenland, Anm.): Der Artikel dazu halb so lang, das Bild 10mal kleiner – warum nicht umgekehrt? Bischof Glettler spricht vom „Verbot politischen Taktierens“ und dem „Hohn christlichsozialer Politik“ angesichts des Elends im Notlager auf Lesbos. Wo bleibt die Unterstützung der Bischöfe für ihren Bruder (!) im Amt? (...) Es gibt Platz im Land, angeboten von Menschen, die guten Willens sind, zu helfen. Wir haben andere Sorgen? Ja, auch. Aber steht für Christen nicht an erster Stelle die Nächsten-Liebe? Wir wissen längst Bescheid, wir müssen helfen – wenigstens 100 Familien. Das verkraftet Österreich! Wir sind nämlich nicht so ... Wer sagte das? (...) MARGARETA MATSCHEKO, FREISTADT

Es ist hinreichend bekannt: Die Menschen in den Flüchtlingslagern auf der Insel Lesbos le-

ben in unwürdigen, unmenschlichen Verhältnissen. (...) Herr Bundeskanzler Kurz, wie lange halten Sie es noch aus? Können Sie tatsächlich noch ruhig schlafen? Die Pandemie ist herausfordernd, aber diese notleidenden Kinder und Familien in Kara Tepe haben auch ein Recht auf Leben, wofür auch wir verantwortlich sind. Eine chassidische Weisheit sagt: „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt.“ Retten Sie zumindest ein Leben! HANS RIEDLER, LINZ

Seht, welch ein Mensch! Gestern sah ich im Fernsehen Menschen, die bei eisigen Temperaturen ohne Haus, ohne Schuhe, ohne warme Kleidung, Wind und Nässe ausgeliefert und ungeschützt vor Corona sind. Seht, welch ein Mensch! Gestern sah ich verzweifelte Augen. Wie lange wird es dauern, bis aus diesen zornige Augen werden? Wer würde sich wundern? Und wir schauen weg – weil wir es nicht ertragen. Wünschen uns ein frohes Weihnachtsfest. Dabei ist schon Karwoche. – Seht, welch ein Mensch! FRANZISKA ELSER, VORCHDORF

Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung der Redaktion. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: leserbriefe@ kirchenzeitung.at

Foto: stock.adobe.com/Fizkes

Ab 17. Februar 2021

Schuld und Vergebung

7-teilige Serie in der KirchenZeitung um nur € 10,– Reinhard Haller, bekannt als Gerichtspsychiater in bedeutenden Kriminalfällen schreibt während der Fastenzeit eine Serie über „Schuld und Vergebung“. = Bestellen oder schenken =Sie die Serie: www.kirchenzeitung.at/kurzabo, 0732 76 10-39 69

Foto: Katholische Kirche Vorarlberg/Patricia Begle

KirchenZeitung Diözese Linz


UNTER UNS Zahlen zum Sich-Aufrichten

DENKMAL

Klein und Groß Modellbau ist nach wie vor ein beliebtes Hobby – von Autos über Flugzeuge bis zur Modelleisenbahn. Gerade der Landschaftsbau hat etwas Schöpferisches an sich. Ein Zug fährt durch eine Modellanlage.

Wer eine schöne Landschaft für seine Modelleisenbahn formt, versucht in gewisser Weise die Schöpfung nachzubilden. Dazu zählt freilich stehts die genaue Wahrnehmung des „Originals“, also von Gottes Schöpfung und dem menschlichen Leben, dass sie weiter formt. Neben viel Gefühl und Intuition gehört auch ein bisschen Rechnen dazu, denn es geht ja um kein 1:1-Modell. Die mit Abstand beliebteste Modellbauspur ist H0. Sie stellt eine Verkleinerung im Maßstab 1:87 dar. Leicht ist das bei den Schienen, die meist gekauft werden: Aus der Europäischen Normalspur von 1.435 Millimetern wird eine Spur von rund 16,5 Millimetern. Will man

beispielsweise ein Haus für seine Eisenbahn nicht nach einem fertigen Bausatz bauen, muss man die Maße im Maßstab herunterrechnen – eine Aufgabe für Klein und Groß.

KIZ/NIE

Machen Sie mit! Nehmen wir an, man will ein Haus, das in der Natur 8 Meter lang, 5 Meter breit und 6,5 Meter hoch ist, für die Modelleisenbahn nach bauen. Wie groß ist das Modell für eine Anlage der Spur H0? X  Einsendungen bis 4. Februar an: KirchenZeitung, K ­ apuzinerstraße 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at X  Lösung von Ausgabe Nummer 2: Der Name der griechischen Insel lautet: Symi.

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@KIRCHENZEITUNG.AT

DOMSPATZ

MERK-WÜRDIG

Die EU will einheitliche Ladekabel für alle neuen Handys durchsetzen. Das wird so manchen familiären Kabelsalat entwirren.

„Wir müssen ganz andere Wege gehen, um mit Menschen die Perspektive des Glaubens zu entdecken.“ GEORG BÄTZING, VORSITZENDER DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

HEINZ NIEDERLEITNER

Begräbnisse im kleinen Rahmen, Sonntagsgottesdienste im noch kleineren – die Situation für die Kirche, ihre Mitarbeiter/innen und für die Gläubigen, die mit ihren Pfarren verbunden sind, ist schwierig und vielfach deprimierend. Das vielzitierte Licht am Ende des Tunnels will sich nicht so recht zeigen. Niemand soll die Lage schönreden, aber es macht auch Sinn, auf das Positive zu schauen, das sich trotz allem ereignet. Zwei Zahlen können das zeigen. Die knapp fünf Millionen Katholik/innen Österreichs haben 2019 – das sind die aktuellsten Daten – 101,2 Millionen Euro für Mission, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Solidarität gespendet. Die Katholische Kirche Deutschlands mit ihren 22,6 Millionen Mitgliedern hat 591,6 Millionen Euro gegeben. Das sind schon beeindruckende Summen. Solche Beträge kommen nicht allein durch geschicktes Marketing zusammen. Da steckt auch viel Herzblut, Glaube und die Überzeugung drinnen, dass alle Bewohner/innen des Planeten als Menschheitsfamilie zusammengehören. Dieser Einsatz von Christ/innen ist doch ein Grund, sich zu freuen und zurecht ein wenig stolz zu sein.


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